Achaei Eretriensis quae supersunt collecta et illustrata by C. A. Urlichs; L. Livii Andronicifragmenta collecta et illustrata. Accedunt Homericorum carminum a veteribus poetis Latinisversibus expressorum reliquiae by H. Duentzer; De hymno in Apollinem Homerico by C. KieselRheinisches Museum für Philologie, 3. Jahrg. (1835), pp. 634-637Published by: J.D. Sauerländers VerlagStable URL: http://www.jstor.org/stable/41247423 .

Accessed: 22/05/2014 18:26

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634 A n z e i g c n.

bann ein strcitenbes Verhaltnist weniger heransstellen, fonbern mehr als richtige Vegranznng an sid) unb geschickteEntwicklung, unter ben bnrch bie Gegenstanbe unb ben veranberten Geschmack verschiebener Zeiten gegebenen Bebingungen er- scheinen , was ber Vf vorzuglich im 3. unb 4. Abschn. aus- fnhrt. Die Nermittlnng ist hier noch leichter als in einer an- bern bernhmte Principienfrage , wo man ben von Knnstlern unb ftachen Tbeoretikcrn gleich stark misverstanbnen unb mis- branchten Winckelmann mit bessen wirklidier unb innerlich verstanbner Lehre vcrwed)selte unb ihn selbst ungefahr so wie ben Aristoteles hinsichtlid) ber Nachahmnng einseitig auffahte.

Ac^aei Ei'etrlengig quae 3Us>6l-5unt eollecta et illu3trat3. Diss. qnam - scripsit C. A. Urlicks. Bonnae i854. 82 ©. 8.

L. Livu Andronici fragmenta collecta et lllustrata. Ac- cedunt Homericorum carminum a veteribus poetis Latinis versibus expressorurn reliquiae. Particula I. Diss. inaug. quam - publ. def. auctor H. Ducntzcr* Berolini i855. oi ©. 8.

De bymno in Apollinem Homerico. Diss. inaug. - quam publ. def. auctor C. Kiesel. Berol. i855. 122 ©. 8.

4jiefe brci) (£d)rtftd)en jmb fyter guiammeitgefteUt ale Sir* betten won tret> ausgejeidjncten unb boflfmtngsttotteu jungeu *pi)ttofogen unferer ^rotmtj, cius 2Icitf)cn, C§6ln unb (Soblenj, tmb cils ̂ romottonsfrfjriftcu , hie and) ber UBtftenfdjaft xoixh ltdjen ©ewtnn brtngen.

£ie grdgm^nt^ bes 2fd)ios (tub md)t blog flet^ig ge- fammelt unb un @tnje(nnt bc^cinbelt, fonbern ber 58 f. benoeifi ungen)'6bnltd) Did ©inn nub Slulagc in bte mi)tl)t(d)cn ©egen^ (lanbc unb in bci^ Sramattfc^c cinjubringen/ unb t)at man* cfyes f^r gliicf (id) erratl)en. 3n 5(nfcl)ung etniger ©toffe, wie bic Sfjanen, tfl dice. nid)t friner SIR^nung/ ot)ne bariun ©djSrfc bes Urtf)eils and) in bi^n fallen jit »ermijT?n ob(?r bem SSf. ©d)tt>&d)e in ben jur ©ad)e get)6rigen ^enntniffen ©d)u(b geben $u fonnen. Stud) in ber SBerfnnpfung unb SB^nbung ber Umjlanbe ift ̂ier unb ba etnigcu ber 2)ramen tt)ol)f no^ nad)jul)elfen, fo n>te b^r Xert nod) mandje ̂ cr^ bejf^ruttgett gctegentlid) crfa^ren roirb. 5Kit 9ted)t ftnb bic ©atyrfptele Don ten Xrcigobicn cibgefonbert, bie wir nod) in aUen 5lusgabett ber ̂ragmente ber breio grofkn S^ragifer rob ltnter einanber gemifdjt fet)en muflfcit. ^injidjtHd) ber p. 55 beriifyrteit ©tette bed SHf&os (fr. 71 Matth.) welctje auf S]cxc tint) §epl)a(ios etnt bejlimmte S5ejtef)ung t)cit unb Fetne cinbre ^aben fann, tfi ber SBf. ba(D Dou feinem Strt^ume guritefge^

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A it z r i g t n. 635

kommen. 3lt bem ersten Kapitel, de Ae!,aei vita et scriptis, ist kurz unb treffenb aud) itber 3on gesprochen.

Attch in ber Ausgabe ber Bruchstitcke bes Lucius Li- vius finben wir Einsicht mit Vorsicht in erfreulicher Verei- Ntgung. Was de L. I^ivii Androniei vita et 80lipti5 gesagt ifl , obgleid) fehr burcharbeitet unb nicht obne Form unb be- queme Uebergange, konnte boch nod) ubersichtlicher zufammen- gestellt feyn. Die Tragobien unb Komobien sinb in einer unb berselben alphabetifchen Reihe zusamengestellt, was wir an- ders witnschten. ©leich bem Achilles ifl mit richtigem Urtheil in ben Myrmibonen bes Aesd)ylus sein ©egenstanb nachge- wiesen unb bas einzige Fragment fetn unb glucklich hiernach ge- deutet. Ebcn fo rtchtig ist ber 3nhalt bes Ajar unb bessen ebenfalls einziges Fragment unbestimmt gelassen. Das einztge des Teuthras ist, wenn auch kuhn unb unsicher, boch fcharf- sinnig unb mit guter Kenntnist gebeutet. (Nur ber ©runb flVr I^iviug flatt lulius^ quuni ̂ raeca vox aetlii'a vix pzlletLi' Vll^ilium veterum imitatoiein alii ^)06tae , quam Nunio et I^ivio ) eonveniat) wie alle allzu spitzigeu, mochte uicht fest stehen.) 3m Aegisthus sinb unter sechs Stellen, zwey, welche Rec. anbers bezieht. Allzu haltlos ist bie Vermttthung eines Regttlus nach ben zwey letzten Fragmenten incei-tai-um ladu- larum. Ueberhaupt wird eine ben Vf. Schritt vor Schritt begleitenbe Kritik, wie auch bey ber vorhergehenben Arbeit, manches zu erinnern finben , aber gewitz , wenn sie btllig ist, zuletzt mit bem allgemeinen Lobe biefer kurzen Anzeige sich et'nverstanben finben. Darin konnen wir bietz mit Hrtt. Dunher nicht feyn, bast er bie Orthographic ber alten Zeit zuruckfuhrt, welche hochstens in einem zweyten Abdrucke beS Tertes , urn auch von bieser Seite eitten Vlick in bas feme Alterthum zu eroffnen, zu versttchen ware. Sicher unb uber- einstimmenb in alien Punkten ist biese unangenehnte archaisti- fche Schreibnng ohnehin nicht herzttstellen: unb wollen wir zuletzt auch bte altesten Schriftzi'tge anwenben? 3n ber neuen Ausgabe ber Ueberbleibsel ber Annalen bes Ennius hat ber Herausgeber, ein Rechtsgelehrter in Celle, bie alte Ortho- graphie bes Merula zum Tbeil aufgegeben. Es follte nur nach festen ©runbsatzen gefchehen, unb vielleicht ist bas Zweck- matzigste bey der achtesten Lesart ber bie Stellen anfuhrenben ©rammatiker stehn zu bleiben. 3n Hinsicht bes Augustischen Zeitalters ist ben Vemerkungen von Kirchner zu bes Horatius Satiren S. I^XXXI nicht zu wiberstreiten ; Cicero in seiner eignen Rechtschreibung mag in einzelnen Probeausgaben gel- ten, nur ja sich nicht allgemein geltenb machen unb verbrei-

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636 A tl ; e i g c n.

ten wollen, unb bie fruheren ttach allen Etgenheiten ber Schrift unb zum Theil ber Formen burchgdngig unterfcheiben unb mobeln zu wollen, wurbe mehr Schwierigkeiten als Northeile mit sich fuhren. Der Vf. beabsichttgt (p. 15) alle Bruchstucke in Saturnischen Versen zn bearbeiten unb wirb babey bem Vorwurfe ber Vernachldfsigung ber Monumente sich nichtaus- setzen, welchen Visconti im Journal des 8avan5 ,817 p. 56i gegen Deutsche Philologen mit Grunb erhob. Dieh fchwie- rige Unternehmen ist fehr zeitgemdtz ; Rec. hat oft gewunscht, batz es in Verbinbuug mit einer Zufammenstellung unb ueuen Durchprufttng aller auch nicht metrifchen Sprad)reste berfel- ben Periobe attsgefuhrt werben mochte, wodurch zugleich bie begonnenen Uuterfud)ungen uber bie Derwanbten Italifchcn Sprachen eiue grotze Erleichterung erhalten wurben. Doch werben mehrere Don Dersdiiebenen Seiten zusammenwirken ntussen. Eine anbere Arbeit, bie jener uur sorberlich feyn kann , de latinis voca1)u!i3 saimandis et oomponendis , Der- fprtcht Hr. D. in ber Vorrede, unb Proben berfelben flub in biese erste Schrift ausgestreut. 3ief. wunscht ihm zu fo fchonen Veginnen au§bauernden Eifer unb jebe dutzerlid)e Forbernitz.

Die Abhanbluug Don Hcrru Kief el follte et'gentlich be- tttelt feyn de liymnis in Apoilinem Ilomeiicis ; benn sie Han- belt, nad) etner Einleitung de I2ymni5 Giaecoium epicl8, p. 35 - 78 de Iiymno in Apoliinem Ooiium unb p. 78 - 122 de K. in Ap. Pytnium. Zwcy fehr Derfchiebeue Fdhigkeiten, bte ber religios-mythifchen Auffassung unb Auslegung unb bie ber poetifchen unb grammatifchen Kritik mussen sich zur glitck- lichen Lofung ber fchwierigen Attfgabe eng Derbinben. Der Vf. hat bieh richtig eingefehn unb durch etne Dollstdnbigere einbringenbere mythologische Erkldrung , bie freylich bey bie- fen Hymnen fehr Dermitzt wurbe, feine Vemerkungen uber Znsammenhang, Composition unb Interpolation zu stntzen unb zu leiten sich bestrebt. Der mythologische Theil ber Arbeit ist im Ganzen wohl bebeutenber als ber krttische, unb enthalt eine Menge guter Ansichten, Regeln unb Bemerkungen. Et- nige Annahmen, woraus ber Vf. Erkldrungen ableitet, bie ihm eigen sinb, erforbern eine strengere Prufung; fo bie Don stcrbenben ober getobeten Gottern wegen aufgehobenem Cul- tus (p. ^9), bie Don bem Wiberstanbe ber Anhdnger dlterer Neligionen gegen neue (p. 53), ber Herebiener gegen Apol- lon (p. 60), ber Tyrrhenifchen Pelasger gegen Dionyfos (p. 97), bes Erbcultus gegen Apollon sp. 115.) Zttweilen sinb mehrerley Deutttngen ber Verhdltnijse nid)t unwahrscheinlich an sich , wo benn aus weitern Zufammenhdngen zu fchliepen

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A n z e i g e n. 63?

unb zn entfcheiben ist. ©icher fucht ber Vf. mancheg in ber Geschichte ber ©otterbiener, wag seine Vebeutsamkeit mythisd) in der Natur unb ben gegenseitigen Beziehungen ber ©otter hat. Be- merknngen, bie ung weniger znsagen, stub autzerbem iiber Diony- fog unb Apollon alg spate ©otter unb Linog in Verbinbung mit bem ersten (p. 50), iiber Hyperboreer alg ber That nach friiheste Apollobiener in Delog (p. 51. 79), iiber bie Leto (p. 78), iiber Hebe unb Aphrobite (p. 88), iiber Herakleg alg Beynamen beg Apol- lon lp- 116.) Sehr treffenb ist bag iiber Lachesig sp. 88), iiber Trophoniog (p. 110), iiber Cygnug (p. 113) ©esagte. Im ©anzen ist Ref. ber Meynung, bah wer big auf biesen Punkt beg Verstandnisseg unb ber Umfassung in bem schwie- rigen ©toffe ber Mythologie vorgebrungen ist, feme Forschun- gen mit gntem Much fortsetzen mag , weil eg an zunehmen- bem Erfolg unb Vefriedigung fiir ihn unb an Nntzen fiir bie Theilnehmer bann nicht fthlen kann. Ueber bag, wag ber Vf. zur Kritik beyder Hymnen geleistet hat, enthalt sich Ref. am liebsten eineg bestimmtern Unheilg, ba er in Ansehung ber Voraugsetzung einer zwiefachen in einanber geschobenen Recension nicht iibereinstlmmt unb bey ber Vestimmung ber In- terpolationen im Allgemeinen noch weit mehr ©charfe ober ©trenge einerseitg , und zugleich noch eine zartere, schmiegsa- mere Vehanblung verlangt, alg 5)r. Kiesel nach feinen Vor- gangern alg erforberlich angenommen zu haben fcheint. Derselbe stimmt biesen Vorgangern bey unb widerspricht ihnen mit gro- wer Unbefangenheit unb gewih hanfig mit gutem ©runbe; aber abgethan ist bie ©ache nicht, wenn auch welter gefiihrt. Um nur einigeg zn erwahnen, batz Artenu'g uicht hervorge- zogen ist, hat sicher einen anbern ©runb, alg ben p. 77 ver- mutheten; bie Einheit beg Hymnug forberte biese Zuriicksetzung hier. Kephisog unb Tilphosa (p. 10b) lassen sich wohl in engeren Zusammenhang bringen. Datz bie beyben Hymnen znsammengeschrieben worben sinb, bebarf nicht beg p. 37 auf- gesuchten besonberen ©rnnbeg. Dag Duisburger ©chulpro- gramm von 1833 von ©pieh iiber ben Hymnug auf ben De- lischen Apollon ist bcm Vf. nicht bekannt geworben.

Ve x«r« pi'aepo8itioni5 apocope, ser. ^ti. ^Veder, (?ymua5ii I'or^ovaiii sudconrector et disciplinae malliem. ac pkyzi- cae doctor. In bem Progr. beg ©ymn. 1835. 14 ©. 4.

Ctn fctjaparer >oet)trag zur venfographte, m ttmctyem von Hrn. 5Ceber gezeigt nurb, ba$ yard nach ber 2(nalo* gte ber ©riechifchen ©prache nicht in xdr, fonbern tit *«' sid) verwanble, bah *«V, alg aug y-ard entstanben, mehr aug einer

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