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Adobe Certified Associate (ACA)
Visuelle Kommunikation mit Adobe Photoshop CS4
ACA-PHSCS4
ACA-PHSCS4 Autorinnen: Charlotte von Braunschweig, Isolde Kommer
1. Ausgabe vom 29. April 2009
© HERDT-Verlag für Bildungsmedien GmbH, Bodenheim Internet: www.herdt.com Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Dieses Buch wurde mit großer Sorgfalt erstellt und geprüft. Trotzdem können Fehler nicht vollkommen aus-geschlossen werden. Verlag, Herausgeber und Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Sollte es uns trotz intensiver Recherchen nicht gelungen sein, alle Rechteinhaber der verwendeten Quellen und Abbildungen zu finden, bitten wir um kurze Nachricht an die Redaktion. Die in diesem Buch und in den abgebildeten bzw. zum Download angebotenen Dateien genannten Personen und Organisationen, Adress- und Telekommunikationsangaben, Bankverbindungen etc. sind frei erfunden. Übereinstim-mungen oder Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sowie tatsächlich existierenden Organisationen oder Informationen sind unbeabsichtigt und rein zufällig. Wenn nicht explizit an anderer Stelle des Werkes aufgeführt, liegen die Copyrights an allen Screenshots beim HERDT-Verlag. Die Bildungsmedien des HERDT-Verlags enthalten Links bzw. Verweise auf Internetseiten anderer Anbieter. Auf Inhalt und Gestaltung dieser Angebote hat der HERDT-Verlag keinerlei Einfluss. Hierfür sind alleine die jewei-ligen Anbieter verantwortlich.
I Adobe Certified Associate (ACA) - Visuelle Kommunikation mit Adobe Photoshop CS4
2 © HERDT-Verlag
Vorwort .........................................................4
1 Was Sie wissen sollten ............................5
2 Projekte planen und durchführen..........6 2.1 Urheberrecht für Fotografen und
Bildbearbeiter................................................. 6 2.2 Projektmanagement für Bildbearbeiter........ 8
3 Design, Designelemente, Komposition und Typografie ...............10 3.1 Grundlagen der visuellen
Kommunikation ........................................... 10 3.2 Textgestaltung ............................................. 17
4 Der Aufbau von Computergrafiken.....20 4.1 Grundlegendes zu Pixel- und
Vektorgrafiken ............................................. 20 4.2 Vergleich von Vektor- und Pixelgrafiken .... 21 4.3 Qualitätsfaktoren bei Pixelgrafiken ............ 22 4.4 Praxisbeispiele: Bildeigenschaften
ermitteln....................................................... 24 4.5 Ebenen und Transparenz in
Pixelgrafiken................................................. 25 4.6 Interpolation und Anti-Aliasing .................. 26 4.7 Überblick: Unterschiede zwischen Pixel-
und Vektorgrafiken...................................... 27
5 Farben in der Bildbearbeitung .............28 5.1 Was ist Farbe?............................................... 28 5.2 Die Farben des RGB-Modells........................ 29 5.3 Die Farben des CMYK-Modells .................... 31 5.4 Weitere Farbmodelle ................................... 32 5.5 Überblick über Farbtiefen und -modi.......... 33 5.6 Farbräume .................................................... 34
6 Dateiformate in der Bild- bearbeitung............................................36 6.1 Warum ist das Dateiformat wichtig?........... 36 6.2 Die wichtigsten Dateiformate für die
Publikation im Internet................................ 38 6.3 Dateiformate für die digitale
Druckvorstufe ............................................... 39 6.4 Die wichtigsten Dateiformate für
Videoproduktionen...................................... 40
7 Scanner und Digitalkameras nutzen....42 7.1 Grundlegende Informationen zu
Scannern ....................................................... 42 7.2 Scaneinstellungen für Bilder ermitteln, die
am Bildschirm publiziert werden sollen ...... 43 7.3 Scaneinstellungen für Bilder ermitteln, die
drucktechnisch reproduziert werden sollen............................................................. 44
7.4 Tipps zum Scannen gedruckter Vorlagen ... 48 7.5 Bilder scannen Schritt für Schritt ................. 50 7.6 Grundlegende Informationen zu
Digitalkameras ............................................. 53
7.7 Bilder aus der Digitalkamera laden..............55 7.8 Bilder aus Videos importieren ......................56
8 Einstieg in Photoshop ........................... 58 8.1 Das Photoshop-Anwendungsfenster............58 8.2 Photoshop anpassen .....................................60 8.3 Mit Vorgaben arbeiten .................................62 8.4 Voreinstellungen anpassen...........................63 8.5 Dateien neu erstellen....................................65 8.6 Vorhandene Dateien öffnen ........................66 8.7 Dateien drucken............................................67 8.8 Dateien speichern und schließen .................68
9 Grundlegende Programm- funktionen.............................................. 70 9.1 Einfache Auswahlwerkzeuge verwenden....70 9.2 Ausgewählte Bereiche mit Farbe füllen.......72 9.3 Mit Ebenen arbeiten .....................................73 9.4 Rückgängig machen und wieder-
herstellen.......................................................75 9.5 Bilder zoomen und drehen...........................76 9.6 Einen anderen Bildausschnitt anzeigen .......78
10 Bildausrichtung und Perspektive ändern..................................................... 80 10.1 Lineale, Hilfslinien und Linealwerkzeug
verwenden.....................................................80 10.2 Bild drehen....................................................85 10.3 Größe der Arbeitsfläche ändern...................85 10.4 Bildperspektive ändern.................................87 10.5 Bildausschnitt wählen und freistellen ..........88
11 Bildbereiche auswählen........................ 90 11.1 Mit den Lasso-Werkzeugen arbeiten ...........90 11.2 Auswahlen in bestimmten Größen
erstellen.........................................................91 11.3 Mit dem Zauberstab und dem
Schnellauswahlwerkzeug auswählen...........92 11.4 Farbbereich über Dialogfenster
auswählen .....................................................94 11.5 Weitere einfache Auswahltechniken ...........95 11.6 Auswahlkanten optimieren..........................96 11.7 Auswahl positionieren und nach-
bearbeiten.....................................................98
12 Mit Kanälen und Masken arbeiten .... 100 12.1 Grundlagen zu Kanälen..............................100 12.2 Mit Farbkanälen arbeiten...........................101 12.3 Auswahl als Alpha-Kanal speichern und
laden............................................................102 12.4 Mit Masken arbeiten...................................104 12.5 Masken anpassen ........................................105 12.6 Im Maskierungsmodus arbeiten .................108 12.7 Auswahlkanten nachbearbeiten ................109
13 Ebenenmasken verwenden ................ 110 13.1 Ebenenmasken erzeugen ...........................110 13.2 Mit Ebenenmasken arbeiten ......................111
Inhalt I
© HERDT-Verlag 3
14 Ebenen bearbeiten ..............................114 14.1 Ebenen duplizieren und aus Auswahlen
erstellen....................................................... 114 14.2 Ebenen auswählen...................................... 115 14.3 Ebeneninhalte bewegen und
transformieren............................................ 116 14.4 Ebeneninhalte ausrichten und
anordnen..................................................... 118 14.5 Ebenen fixieren........................................... 121 14.6 Mit Ebenengruppen arbeiten..................... 122 14.7 Ebenen zusammenfügen und stempeln .... 124
15 Ebenen gestalten.................................126 15.1 Deckkraft einstellen.................................... 126 15.2 Füllmethode ändern ................................... 127 15.3 Ebeneneffekte und -stile nutzen ............... 130 15.4 Mit Vorgabestilen arbeiten ........................ 132 15.5 Ebeneninhalte kopieren, ausschneiden
und einfügen .............................................. 134
16 Mit Farben arbeiten.............................136 16.1 Farben identifizieren .................................. 136 16.2 Farben definieren ....................................... 137 16.3 Farben zuweisen ......................................... 139 16.4 Pinsel wählen und bearbeiten.................... 141 16.5 Verläufe verwenden ................................... 143 16.6 Farben entfernen bzw. durch die
Hintergrundfarbe ersetzen ........................ 144 16.7 Mit einem Schnappschuss oder Status
malen........................................................... 147
17 Tonwerte und Farben ändern.............148 17.1 Automatische und manuelle
Funktionen.................................................. 148 17.2 Das Histogramm verwenden ...................... 149 17.3 Bilder und Bildbereiche korrigieren........... 150 17.4 Helligkeit und Kontrast per
Tonwertkorrektur einstellen ...................... 150 17.5 Tiefen/Lichter anpassen .............................. 153 17.6 Farbton, Sättigung und Helligkeit
ändern ......................................................... 153 17.7 Farbbalance einstellen................................ 157 17.8 Einstellungsebenen nutzen ........................ 158 17.9 Farben ersetzen .......................................... 159
18 Bilder retuschieren ..............................162 18.1 Unerwünschte Bildelemente entfernen..... 162 18.2 Bildbereiche reparieren oder
ausbessern................................................... 163 18.3 Schadhafte Bildbereiche mit Filtern
ausbessern................................................... 166 18.4 Bildbereiche weichzeichnen....................... 167 18.5 Bildbereiche scharfzeichnen....................... 169
19 Fotomontagen erstellen und Bilder künstlerisch bearbeiten ......................170 19.1 Bildausschnitte perspektivisch korrekt
duplizieren .................................................. 170 19.2 Die Filtergalerie verwenden....................... 173
19.3 Bildbereiche durch Verkrümmung verändern.................................................... 177
19.4 Smartfilter einsetzen .................................. 178 19.5 Smart-Objekte nutzen ................................ 180
20 Vektorobjekte auf der Formebene erstellen und als Pfade nutzen .......... 182 20.1 Besonderheiten von Vektorobjekten......... 182 20.2 Vektorobjekte auf der Formebene
zeichnen...................................................... 183 20.3 Einsatzbereiche von Pfaden ....................... 184 20.4 Pfade anlegen............................................. 185 20.5 Pfade zeichnen ........................................... 186 20.6 Pfade bearbeiten ........................................ 188 20.7 Pfadflächen und -konturen füllen ............. 190 20.8 Pfad in eine Auswahl bzw. Vektormaske
umwandeln................................................. 191
21 Textobjekte erstellen und bearbeiten............................................ 194 21.1 Besonderheiten von Textobjekten............. 194 21.2 Text eingeben und korrigieren .................. 194 21.3 Texte markieren und formatieren ............. 196 21.4 Textebenen positionieren und
verbinden.................................................... 198
22 Bilder für die Ausgabe vorbereiten .......................................... 200 22.1 Grundlegende Informationen zum
Farbmodus .................................................. 200 22.2 Andere Farbmodi simulieren...................... 201 22.3 Den Farbmodus ändern.............................. 202 22.4 Bildgröße und Auflösung ändern .............. 205 22.5 Bilder mit individuellen Einstellungen
drucken ....................................................... 207 22.6 Bilder weboptimiert speichern................... 209 22.7 Eine Web-Fotogalerie erstellen.................. 214 22.8 Bilder für Videos optimieren...................... 215
23 Den Workflow optimieren ................. 218 23.1 Bilder über Adobe Bridge organisieren..... 218 23.2 Bilder in Camera Raw öffnen und
bearbeiten .................................................. 221 23.3 Bilder zwischen Programmen
austauschen ................................................ 225 23.4 Routineaufgaben mit Aktionen und Stapel-
verarbeitungsbefehlen automatisieren..... 227
24 Farbmanagement-Workflow.............. 230 24.1 Wie funktioniert Farbmanagement? ......... 230 24.2 Einen Farbmanagement-Workflow in
Photoshop einrichten ................................. 232 24.3 Bilder mit Farbmanagement
ausdrucken.................................................. 235
Anhang: Die Lernziele ............................. 236
Stichwortverzeichnis ............................... 238
5 Adobe Certified Associate (ACA) - Visuelle Kommunikation mit Adobe Photoshop CS4
28 © HERDT-Verlag
5 Farben in der Bildbearbeitung
In diesem Kapitel erfahren Sie
wie Farben zustande kommen
nach welchen Modellen Farben gemischt werden
was die Begriffe Farbmodus und Farbraum bedeuten
wozu digitales Farbmanagement dient
Voraussetzungen
Grundlegende Kenntnisse von Computergrafiken
5.1 Was ist Farbe?
Der Zusammenhang zwischen Farbe und Licht
Der Mensch sieht keine Farben, sondern Licht. Als Licht wird elek-tromagnetische Strahlung in einem bestimmten Wellenlängen-bereich bezeichnet. Ein Teil davon ist für den Menschen sichtbar, nämlich die Strahlen im Bereich zwischen 380 und 780 Nanometer. Licht mit einer kürzeren Wellenlänge ist die nicht sichtbare Ultra-violettstrahlung, Licht mit einer längeren Wellenlänge die ebenfalls nicht sichtbare Infrarotstrahlung. Dazwischen liegt das Licht, das der Mensch sehen kann. Meist han-delt es sich nicht um Licht einer einzigen Wellenlänge, sondern um eine Mischung von Licht verschiedener Wellenlängen. Farbe ist der Sinneseindruck, der dadurch entsteht, dass die elektromagnetische Strahlung die Rezeptoren (Zapfen) im menschlichen Auge erregt. Wie kommen die einzelnen Farben zustande?
Für die Beschreibung bzw. Wiedergabe von Farben im Zusammenhang mit der Bildbearbeitung gibt es ver-schiedene sogenannte Farbmodelle:
Bei den physikalischen Modellen werden Farben aus anderen Farben gemischt, beispielsweise bei den Modellen der additiven bzw. subtraktiven Farbmischung oder Farbsynthese. Diese beiden Modelle sind komplementär und beschreiben das Zustandekommen der unterschiedlichen Farben durch addi-tive oder subtraktive Mischung der Ausgangsfarben.
Bei den wahrnehmungsorientierten Modellen werden Farben z. B. durch die Merkmale Helligkeit, Sättigung und Farbton beschrieben.
Rot
Grün
Blau Gelb
Magenta
Cyan
Farben in der Bildbearbeitung 5
© HERDT-Verlag 29
Wie funktioniert die additive Farbmischung?
Dieses Modell bezieht sich auf die sogenannten Lichtfarben. Als Lichtfarben werden diejenigen Farben bezeichnet, die von einer Lichtquelle ausgesendet werden, beispielsweise von einer Taschen-lampe, die blaues Licht ausstrahlt. Lichtfarben sind z. B. auch die Farben Ihres Computermonitors. Aus-gangsfarben sind hier die Farben Rot, Grün und Blau. Stellen Sie sich vor, dass es für diese Farben in Ihrem Monitor viele sehr kleine "Mini-Taschenlampen" gibt. Indem jeweils eine, zwei oder drei die-ser "Mini-Taschenlampen" in unterschiedlicher Stärke leuchten, können viele verschiedene Farben erzeugt werden. Wenn keine der Taschenlampen leuchtet, ist das Ergebnis Schwarz. Wenn hingegen alle Taschenlampen leuchten, ist das Ergebnis weißes Licht. Wie funktioniert die subtraktive Farbmischung?
Beim Modell der subtraktiven Farbmischung wird davon ausgegan-gen, dass aus einer beliebigen Quelle Licht auf einen Körper trifft. Dieser Körper absorbiert ("schluckt") einen Teil des Lichts, einen anderen Teil davon reflektiert er. Die Überlagerung aller sichtbaren Wellenlängen wird als weißes Licht wahrgenommen. Wenn weißes Licht beispielsweise auf eine Zitrone trifft, reflektiert die Zitrone vor allem diejenigen Strahlen des Wellenbereichs, die der Mensch als gelbe Farbe wahrnimmt. Die Strahlen der übrigen Wellenbereiche werden von der Zitrone absorbiert. Im menschlichen Auge kommen nur die gelben Strahlen an. Wenn der Körper die Strahlen aller Wellenbereiche absorbiert, ent-steht Schwarz; wenn er überhaupt keine Strahlen absorbiert, er-scheint der Körper hingegen weiß. Die Farben im Modell der subtraktiven Farbmischung werden auch Körperfarben genannt.
5.2 Die Farben des RGB-Modells
Das RGB-Farbmodell
Scanner, Digitalkameras, Monitore und auch Belichter verwenden das RGB-Farbmodell. Das RGB-Modell funktioniert nach dem Prinzip der additiven Farbmischung. Jede Farbe wird dabei durch die jeweiligen Anteile der Farben Rot, Grün und Blau definiert. Rot, Grün und Blau sind in diesem Farbmodell Primärfarben, die nicht durch Mischen anderer Farbtöne erzeugt werden können. Durch Mischen von jeweils zwei dieser Primärfarben entsteht eine Sekundär-farbe (Cyan, Magenta und Yellow). Die einzelnen Farben entstehen im RGB-Modell nicht nur dadurch, dass eine, zwei oder alle drei Taschenlampen leuchten, sondern auch dadurch, dass die drei Taschenlampen in unterschiedlicher Stärke leuchten können. Für jede Taschenlampe gibt es 256 Intensitätsstufen: Bei 0 ist die Taschenlampe ausgeschaltet, bei 255 hingegen leuchtet sie sehr stark.
Additive Farbmischung: Wenn alle Lam-pen leuchten, entsteht weißes Licht
Subtraktive Farbmischung: Die Zitrone absorbiert alle Strahlen außer den gel-ben
Primär- und Sekundärfarben des RGB-Modells
Rot
Blau
Grün
Gelb
Magenta Cyan
Grün
Blau
Rot
Schwarz
Weiß
5 Adobe Certified Associate (ACA) - Visuelle Kommunikation mit Adobe Photoshop CS4
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Um diese 256 Zwischenstufen erzeugen zu können, benötigt jede der Farben Rot, Grün und Blau eine Farb-
tiefe von 8 Bit. Auf diese Weise können 16,7 Millionen Farben erzeugt werden (28 x 28 x 28), womit allerdings nicht das gesamte Spektrum der für den Menschen sichtbaren Farben abgedeckt wird. Farbanteile in Farbkanälen anzeigen In Photoshop besteht die Möglichkeit, in den sogenannten Farbkanälen anzuzeigen, wie stark die verschie-denen Taschenlampen jedes Farbanteils leuchten. Farbkanäle enthalten Informationen über die Farbe eines jeden Pixels. Bei einem RGB-Bild gibt es die Farbkanäle Rot, Grün und Blau sowie einen RGB-Kanal, der das Gesamtbild anzeigt. Im blauen Farbkanal eines RGB-Bildes ist beispielsweise für jedes Pixel des Bildes festgehalten, wie viel Blau-anteile es enthält. Die Darstellung erfolgt als Graustufenbild mit 256 Graustufen. Das heißt, dass der Blau-anteil eines jeden Pixels im blauen Farbkanal durch einen Grauton angezeigt wird. Dabei werden sehr helle Grautöne für Pixel mit einem hohen Blauanteil verwendet und sehr dunkle Grautöne für Pixel mit einem ge-ringen Blauanteil. Analog verhält es sich in den anderen Farbkanälen.
Rotanteil
Das rote Dach erscheint hell, da seine Pixel einen hohen Rotanteil haben. Der grüne Rasen erscheint dunkel, weil seine Pixel einen sehr geringen Rotanteil haben.
Grünanteil
Das rote Dach erscheint dunkel, da seine Pixel einen sehr geringen Grünanteil haben. Der grüne Rasen erscheint hell, da seine Pixel über einen hohen Grün-anteil verfügen.
Blauanteil
Das rote Dach und der grüne Rasen erscheinen dunkel, da die entsprechenden Pixel über einen sehr geringen Blauanteil verfügen. Der bläuliche Himmel erscheint hell, weil seine Pixel einen hohen Blauanteil haben.
Das weiße Haus erscheint bei allen drei Farben hell, da seine Pixel über einen hohen Anteil an allen drei Farben verfügen. Die gelbliche Sonne erscheint in verschiede-nen Graustufen, da ihre Pixel von allen drei Farben unterschiedliche Anteile haben.
RGB-Bild, in einzelne Farbkanäle zerlegt
Farben in der Bildbearbeitung 5
© HERDT-Verlag 31
5.3 Die Farben des CMYK-Modells
Das CMYK-Farbmodell
Das CMYK-Farbmodell ist von Bedeutung, sobald Sie etwas farbig dru-cken möchten. Das Modell funktioniert nach dem Prinzip der subtrak-tiven Farbmischung. Dabei werden die Farben anhand der Ausgangs-farben Cyan (Türkis), Magenta (Purpur) und Yellow (Gelb) definiert. Die Definition erfolgt anhand von Prozentwerten von 0 % bis 100 %.
Werden alle drei Farben jeweils mit 100 % übereinander gedruckt, ergibt sich rechnerisch Schwarz. Da es sich hierbei jedoch nicht um ein sattes Schwarz handelt, wird das Modell noch um die Schlüsselfarbe Key (=Schwarz) ergänzt.
Im Unterschied zu den drei übrigen Farben des CMYK-Modells wird die Farbe Schwarz nicht durch den ersten Buchstaben der englischen Farbbezeichnung Black gekennzeichnet, da das B zu Verwechslungen mit der Farbe Blau (Blue) führen könnte. Stattdessen wird für Schwarz der letzte Buchstabe des Wortes Black verwendet.
Auch beim CMYK-Modell stehen für jede der vier Farben 8 Bit zur Verfügung, sodass CMYK-Bilder eine Farbtiefe von 32 Bit aufweisen. Rein rechnerisch ergibt sich daraus eine größere Anzahl möglicher Farben als bei RGB-Bildern. Tatsächlich verhält es sich jedoch so, dass im CMYK-Modus deutlich weniger Farben als bei RGB-Bildern zur Verfügung stehen. Farbanteile in Farbkanälen anzeigen
Auch CMYK-Bilder lassen sich in Farbkanälen anzeigen.
Cyan-Anteil
Das rote Dach und die gelbliche Sonne erscheinen hell, da die entsprechenden Pixel über einen sehr geringen Cyan-Anteil verfügen. Der bläuliche Himmel und der grüne Rasen erscheinen eher dunkel, weil ihre Pixel einen hohen Cyan-Anteil haben.
Magenta-Anteil
Das rote Dach erscheint dunkel, da seine Pixel einen hohen Magenta-Anteil haben. Die meisten anderen Elemente haben einen sehr geringen Magenta-Anteil und erscheinen daher hell.
Yellow-Anteil
Das rote Dach, der grüne Rasen und die gelbliche Sonne erscheinen aufgrund ihres hohen Yellow-Anteils dunkel. Der bläuliche Himmel hingegen erscheint hell.
Key-Anteil Der schwarze Schornstein erscheint nicht nur im Key-Kanal, sondern in allen Farbkanälen dunkel, da für Schwarz alle vier Farben verwendet werden. Andere Elemente erscheinen im Key-Kanal nicht.
Das weiße Haus erscheint bei allen vier Farben hell, da seine Pixel über keine der Farben verfügen.
CMYK-Bild, in einzelne Farbkanäle zerlegt
Primär- und Sekundärfarben des CMYK-Modells
Blau
Grün Rot
Magenta
Gelb
Cyan
Weiß
Schwarz
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5.4 Weitere Farbmodelle
Das HSB-Farbmodell
Das HSB-Modell unterscheidet sich von dem RGB- und dem CMYK-Modell unter anderem da-durch, dass es kein physikalisches Modell ist, sondern sich an der Wahrnehmung orientiert. Es berücksichtigt drei Faktoren:
Den Farbton (engl. Hue)
Die Sättigung (engl. Saturation)
Die Leuchtkraft (engl. Brightness)
Beim HSB-Modell sind die Farben kreisförmig angeordnet. Der Farbton (Hue) wird dabei durch die Angabe eines Grades zwi-schen 0° und 360° bestimmt. Die Sättigung (Saturation) der Farben nimmt vom Inneren des Kreises, wo die Farben ungesät-tigt (grau) sind, nach außen hin zu. Am äußeren Rand des Kreises sind die Farben zu 100 % ge-sättigt und "knallig". Die Leuchtkraft (Brightness) wird in das Modell integriert, indem der zweidimensionale Kreis zu einem dreidimensionalen Zylin-der erweitert wird. Die Leucht-kraft nimmt dabei von unten nach oben zu und beträgt am oberen Ende des Zylinders 100 %. Ein Vorteil des HSB-Modells be-steht darin, dass es das Auffin-den von Farben erleichtert. Möchten Sie z. B. zu einem Rot ein Blau mit der gleichen Leucht-kraft und Sättigung finden, brau-chen Sie nur den Farbton zu än-dern. Dem HSB-Modell sind die Farb-modelle HSV und HSL ähnlich, wobei das V in HSV für Value steht und das L in HSL für Luminance. Das Lab-Farbmodell
Das Lab-Modell ist ein Modell, das rechnerintern verwendet wird. Das heißt, dass der Rechner z. B. auch bei einem RGB-Bild intern mit dem Lab-Modell rechnet. Der Vorteil des Lab-Modells liegt darin, unabhängig von den verwendeten Geräten zu sein und farbneutral zu arbeiten.
Farbtöne mit unterschiedlicher Sättigung
Zylinder der HSB-Modells mit drei exemplarischen "Scheiben"
Gesättigte Farben
Ungesättigte Farben
Weiß
Schwarz
Saturation
Hue
Brightness
Rot
Grün
Blauviolett Blau
Gelb
Blaugrün 0°
300° 240°
180°
120° 60°
360°
Farben in der Bildbearbeitung 5
© HERDT-Verlag 33
Im Lab-Modell bestehen Farben aus einer Luminanz- oder Helligkeitskomponente (L) und zwei chromatischen Komponenten: der a-Komponente, die von Grün bis Rot reicht, und der b-Komponente, die von Blau bis Gelb reicht. Da auch hier für jeden Kanal eine Farbtiefe von 8 Bit verwendet wird, ergibt sich eine gesamte Farb-tiefe von 24 Bit. Das sogenannte CIE-Lab-System basiert auf dem Lab-Farbmodell und wurde von der Internationalen Beleuch-tungskommission CIE (Commission Internationale d'Eclairage) festgelegt. Weiterführende Informationen hierzu finden Sie im Internet z. B. unter
www.farbimpulse.de/farbsysteme/detail/0/9.html
http://atlas.hs-niederrhein.de/fb07/lehrende/hardt/farbe/farbe_xxx_cie_farbdefinition.htm
www.farbmetrik-gall.de/farbmetrik/fwanteile/index.html
5.5 Überblick über Farbtiefen und -modi
Was ist der Farbmodus?
Der Farbmodus legt das Farbmodell für die Anzeige und Ausgabe eines Bildes fest. Der Farbmodus eines Bildes kann jederzeit verändert werden. Diese Umwandlung bezeich-net man als Konvertieren. Um einem Bild einen anderen Farbmodus zuzuweisen, wählen Sie im Menü BILD das Untermenü MODUS. Im geöffneten Untermenü sehen Sie alle Farbmodi, die Ihr Bild erhalten kann. Welcher Farbmodus der geeignete ist, hängt vom Verwendungszweck des Bildes ab sowie von dem Farbmodell, das dem Ausgabegerät zugrunde liegt. Übersicht über die wichtigsten Farbtiefen bzw. Farbmodi und ihren Verwen-dungszweck
Farbtiefe Bezeichnungen Verwendungszweck (Beispiele)
1 Bit Lineart, Strich, Bitmap (2 Farben) Drucktechnische Reproduktion
Bildschirmwiedergabe
Zum Scannen von Text für die Texterkennung
8 Bit Graustufen, Halbton, Palettenbild/Indi-zierte Farben/Farbtabelle (28 = 256 Far-ben)
Professionelle drucktechnische Reproduktion
Bildschirmwiedergabe
16 Bit High Color (216 = 64.000 Farben) Bildschirm
24 Bit RGB (True Color mit 224 = 16,7 Millionen Farben)
Scanner
Digitalkameras
Bildschirmwiedergabe
32 Bit CMYK oder RGB-Bild mit zusätzlichem Transparenzkanal
Professionelle drucktechnische Reproduktion
48 Bit 248 = 281 Billionen Farben Sehr hochwertige Scanner (3 Kanäle mit je 16 Bit)
Zu Missverständnissen kann der Begriff "Schwarz-Weiß" (1 Bit) führen, da es sich z. B. bei Schwarz-Weiß-Fotos immer um Graustufenbilder (8 Bit) handelt.
Der Begriff "Bitmap" wird manchmal auch gleichbedeutend mit der Bezeichnung "Pixelgrafik" ver-wendet.
Photoshop bietet die Möglichkeit, Graustufen- und RGB-Bilder auch in eine Farbtiefe von mehr als 8 Bit pro Kanal umzuwandeln. Diese Vorgehensweise ist vor allem geeignet für Tonwertkorrekturen oder Korrekturen mittels der sogenannten Gradationskurve. Für die Reproduktion des Bildes muss aber diese Farbtiefe wieder auf 8 Bit pro Kanal reduziert werden.
Farbmodi in Photoshop
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34 © HERDT-Verlag
In der Praxis hat es sich bewährt, das Bild zunächst im RGB- oder Lab-Farbmodus zu bearbeiten, da diese beiden Modi über den größten Farbraum verfügen. Bilder, die drucktechnisch reproduziert wer-den sollen, werden erst nach Abschluss aller Arbeiten in den CMYK-Modus konvertiert.
5.6 Farbräume
Was ist ein Farbraum?
Als Farbraum bezeichnet man den Bereich an Far-ben, den ein Ein- oder Ausgabegerät (Digitalkamera, Bildschirm, Farbdrucker, Druckmaschine) korrekt reproduzieren kann. Das Farbspektrum des sichtbaren Lichts umfasst mehrere Millionen unterschiedlicher Farben. Jedes Ein- oder Ausgabegerät kann in Abhängigkeit vom verwendeten Farbmodell einen bestimmten Bereich des Spektrums wiedergeben. Der RGB- und der CMYK-Farbraum überschneiden sich in weiten Teilen. Allerdings ist der RGB-Farb-raum gerade in den Bereichen Grün und Blau deut-lich größer. Bedingt durch diese Abweichungen zwischen dem RGB- und dem CMYK-Farbraum können die Farben, wie sie am Bildschirm dargestellt werden, beim späteren Druck nicht genau reproduziert werden. Beim Ausdruck wird in dem Fall die ähnlichste reproduzierbare Farbe verwendet. Dies führt gerade beim Druck von Digital-fotos zu Farbverfälschungen.
Nicht reproduzierbare Farben anzeigen lassen und korrigieren
Der Farbraum, den ein Drucker korrekt darstellen kann, wird auch als Drucker-Gamut bzw. Gamut bezeichnet. Photoshop kennzeichnet die Far-ben, die nicht exakt reproduziert werden können, bereits am Bildschirm mit einer Warnfarbe bzw. einem Symbol. Wenn Sie beispielsweise mit dem Bedienfeld FARBE eine Farbe einstellen, die außerhalb des Gamuts liegt, er-scheint neben dem Farbkästchen ein Warnsymbol . Mit einem Mausklick auf dieses Symbol sucht das Pro-gramm automatisch die Farbe, die der ausgewählten am ähnlichsten ist und auch exakt reproduziert werden kann. Außerdem können Sie die Farbumfangswarnung aktivieren. Hierbei werden alle Pixel bzw. Objekte, deren Farbe nicht exakt wiedergegeben werden kann, mit einer Warnfarbe dargestellt. Die Warn-farbe lässt sich individuell anpassen. Farben für die professionelle Reproduktion definieren
Aufgrund der Unterschiede zwischen den Farbmodellen sollten Sie bei Dokumenten, die professionell repro-duziert werden sollen, die Farben anhand eines sogenannten Farbmusterbuchs definieren.
Farbräume des RGB- und des CMYK-Modells
Gamut-Alarm
Originalbild Bild mit Farbumfangs- warnung
CMYK-Farbraum
RGB-Farbraum
Rot
Blau
Grün
Spektrum des sichtbaren Lichts
Farben in der Bildbearbeitung 5
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In Farbmusterbüchern werden einzelne Farbtöne sowie Farbtöne aus zwei, drei und vier Prozessfarben ähnlich einem Diagramm dargestellt. Wählen Sie hier zunächst die gewünschte Farbe aus. Anhand der Position des Farbfeldes innerhalb des Diagramms können Sie die einzelnen Farbanteile schnell ermitteln. Diese Prozentwerte können Sie direkt für die Definition der Farbe in Photoshop verwenden. Lassen Sie sich dabei nicht von unterschiedlichen Darstellungen im Farbmusterbuch und am Bildschirm irritieren.
Seite aus einem Farbmusterbuch Digitales Farbmanagement
Da die verschiedenen Geräte bei der Bildbearbeitung und -ausgabe mit unterschiedlichen Farbmodellen arbeiten, kommt es zu Farbabweichungen zwischen den Geräten. Diesem Effekt können Sie durch Verwen-dung eines Color-Management-Systems entgegenwirken. Ein Color-Management-System hat zum Ziel, dass die Farben auf allen beteiligten Geräten möglichst gleich dargestellt werden. Hierfür arbeitet es mit Farbprofilen. Ein Farbprofil ist ein Datensatz, der den Farbraum eines Geräts bezogen auf einen geräteunabhängigen Referenzfarbraum beschreibt. Als Farbprofile werden häufig die sogenannten ICC-Profile verwendet. Beim ICC, dem International Color Consortium, handelt es sich um einen Zusammenschluss verschiedener Industrieunternehmen, z. B. Adobe, Agfa, Microsoft, Canon, Nikon, Apple, Lexmark, Xerox. Ziel des ICC ist eine Vereinheitlichung der Farb-managementsysteme für alle Betriebssysteme und Softwarepakete.
Cyan
Mag
enta
Yellow
Cyan: 25 % Magenta: 10 % Yellow: 50 %
Cyan: 10 % Magenta: 70 % Yellow: 50 %
Cyan: 80 % Magenta: 40 % Yellow: 50 %