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Alexander Klein Zum 110. Geburtstag

Date post: 24-Sep-2015
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Alexander Klein Zum 110. Geburtstag
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Alexander Klein zum 110. Geburtstag [Alexander Klein on the 110th anniversary of his birth] Bauwelt Title: Alexander Klein zum 110. Geburtstag [Alexander Klein on the 110th anniversary of his birth]. Author statement: Article by Myra Warhaftig Journal title: Bauwelt Citation: vol. 80, no. 23, 1989 June 9, p. 1042. Illustrations: Includes photos, plans Language/summaries: Text in German. Subject: Architects: Israel: Klein, Alexander Subject: Architects: Germany: Klein, Alexander Designer/Person subj: Klein, Alexander, 1879-1961 Author: Warhaftig, Myra, 1930-2008 Bauwelt vol. 80, no. 23, 1989 June 9, p. 1042.
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  • Alexander Klein zum 110. Geburtstag [Alexander Klein on the 110th anniversary of his birth] Bauwelt

    Title: Alexander Klein zum 110. Geburtstag [Alexander Klein on the 110th anniversary of his birth].

    Author statement: Article by Myra Warhaftig Journal title: Bauwelt

    Citation: vol. 80, no. 23, 1989 June 9, p. 1042. Illustrations: Includes photos, plans

    Language/summaries: Text in German. Subject: Architects: Israel: Klein, Alexander Subject: Architects: Germany: Klein, Alexander

    Designer/Person subj: Klein, Alexander, 1879-1961 Author: Warhaftig, Myra, 1930-2008

    Bauwelt vol. 80, no. 23, 1989 June 9, p. 1042.

  • Alexander Klein zum 110. Geburtstag

    1920 machte Alexander Klein Ber-lin zu seiner Wahlheimat. Hier hat er geschrieben - und gebaut. Drei-zehn Jahre spater muf3te er die Stadt aus rassistischen Grunden wieder verlassen . Heute ist sein Name in Berlin nahezu vergessen. Sein 110. Geburtstag soli Anlaf3 sein, seine Person und seine Werke in Erinne-rung zu bringen. Alexander Klein wurde am 17. Juni 1879 als Sohn einer wohlhabenden jiidischen Familie in Odessa gebo-ren. Nach dem Abitur ging er nach St. Petersburg, dem heutigen Lenin-grad, und beendete dort 1904 an der Technischen Hochschule das Archi-tekturstudium. Zusammen mit Leo-nid Iljin und Alexander Rosenberg gewann er zwei Jahre spater einen Wettbewerb fur ein 2000 Betten-Krankenhaus in St. Petersburg, das er anschlief3end auch dort hat bauen konnen. 1913 wurde Alexander Klein dort Stadtbaurat und errichtete in dieser Funktion Siedlungen fur Arbeiter, Krankenhauser und Versamrn-lungsgebaude ftir verschiedene Orte in Rul3land. Von 1915 an leitete er auch die Architekturabteilung der Technischen Hochschule in St. Pe-tersburg. Die politische Umwalzung zwang ihn, das Land zu verlassen, und so kam er 1920 mit seiner Familie nach Berlin. Hier nahm er weiterhin an nationalen und internationalen Wettbewerben teil, wobei er sein In-teresse fl.ir Grundrisse von KJein-wohnungen entdeckte. Die Stan-dard-Wohnungjener Zeit mit ihrem winzigen unbelichteten Zentralflur und einer Raumanordnung, die nichts mit der jeweiligen Funktion zu tun hatte, bedeutete fUr Alexan-1042

    der Klein eine Herausforderung, ei-nen neuen Typus zu entwickeln. Er betrieb deshalb zahlreiche Stu-dien zur Funktion der Wohngrund-risse und ihrer Abhangigkeit von der Wirtschaftlichkeit. Seine Unter-suchungen wurden vom ,Reichs-Forschungs-Institut fur Wirtschaft-lichkeit irn Bau- und Wohnungswe-sen Berlin ' finanziell unterstiitzt. Regelmaf3ig veroffentlichte er seine Ergebnisse in mehreren Architek-tur-Zeitschriften, wie Wasmuths Monatshefte ftir Baukunst, Bauwelt, Stadtebau, Zentralblatt der Bauver-waltung und Baugilde, urn nur eini-ge zu nennen. Die Grol3siedlung in Bad Diirren-berg bei Leipzig und seine Berliner Wohnbauten a us der zweiten Halfte der 20er Jahre in Wilrnersdorf, Neu-kolln, Dahlem und Zehlendorf de-monstrieren die Umsetzung seiner Thesen in die Praxis . KJassizistisch geschult, spater der Romantik zuge-neigt, wurde Alexander Klein einer der ersten Vertreter des Funktiona-lismus. Nach intensiven Studien kam Alex-ander Klein zu dern Ergebnis, daB jeder Wohngrundrif3typ eine seiner Nutzungsflache entsprechende ,Bautiefe und Frontlange" haben soli e. Bei der Festlegung der Bautie-fe miissen nicht die Erschlief3ungs-kosten ausschlaggebend sein, ,son-dern die Bettenzahl und die sich daraus ergebenden Kosten pro Bett". 1927 veroffentliche er seine , flurlose" Wohnung- einen Grund-rif3 ftir eine Dreizimmerwohnung, als Zweispanner erschlossen, wobei die Kiiche dem Ef3platz direkt zu-geordnet ist und mit ihm eine Raumgruppe bildet, so wie die Schlafraume mit dem Badezimmer

    eine zweite bilden. Die Erschlie-f3ungsflache ist dem Wohnraum zu-geordnet. Das Bad wurde als gefan-gener Raum zwischen den Schlaf-zimmern an die Auf3enwand gelegt. In seiner Modellwohnung, die er 1928 erstmals im Maf3stab 1 : 1 im Rahmen der Ausstellung ,Heim und Technik" in Miinchen vorstell-te, gelang es Alexander Klein, die Lage des Badezimmers als gefange-nem Raurn zwischen zwei Schlaf-raumen zu beheben. Kurz nach der Ausstellung in Miinchen konnte Alexander Klein seinen Raumgrup-pen-Grundrif3 auf der Gagfah-Aus-stellung in Berlin-Zehlendorf reali-sieren. Kein Ausstellungsprojekt mehr war seine 1930 errichtete Grof3siedlung mit 1000 Wohnungen in Bad Diir-renberg bei Leipzig. Die Auswahl der hier realisierten Wohngrundris-se hat Alexander Klein aus einer Reihe von Wohnungstypen getrof-fen, die er ftir das ,Reichs-For-schungs-Institut ftir Wirtschaftlich-keit im Bau- und Wohnungswesen Berlin" erarbeitet hatte. Demzufol-ge gab es ein differenziertes Ange-bot unterschiedlicher Wohnungs-gr6!3en und Wohnungstypen. Die exakte Bau- und Detailplanung fuhrte zu niedrigen Produktionsko-sten, was sich wiederum auf die Mieten giinstig auswirkte. Die Grof3siedlung Bad Diirrenberg ge-hort zu den bedeutendsten Wohn-projekten jener Zeit. Mit der Machtiibernahrne der Nazis wurde Alexander Klein gezwungen seine Tatigkeit abzubrechen. AI~ Verfolgter ginger mit seiner Familie zuerst nach Paris, dann 1935 auf Einladung einiger Institutionen nach Israel, dern damaligen Palasti-

    Grundrifl der ,Flurlosen Wohnung: Berlin 1927

    Haus Schulz in Bertin-Dahlem, 1927, jetzt unter Denkmalschutz

    na. 25 Jahre lang war er neben dern aus Frankfurt stammenden Archi-tekten Richard Kauffmann einer der bedeutendsten Mitwirkenden am Stadtebau- und Siedlungsprogramm im Land. Er war Professor an der Ar-chitekturfakultat des Technion Hai-fa - Israel Institute of Technology-sowie Leiter des Instituts fur Stadte-bau und Mitglied des Technion Se-nats. 1953 wurde der


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