Anorexie/Bulimie/binge-eating-disorder
Symptomatik, Genese, Neurobiologie, Therapie
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Body Mass Index (BMI) (Korrellation zur Fettge-
websmasse 0,8) Gewicht in kg/Körpergröße in Meter quadriert
Anorexia nervosa > 17,5 Normalgewicht: Frauen 19 – 24, Männer 20 – 25
frühere Normen: Normalgewicht Körpergröße in cm minus 100 Idealgewicht Frauen: Körpergröße in cm minus
100 minus 15 % Männer: Körpergröße in cm minus 100 minus10%
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
An alle, vor allem an die, die zu klein für ihr Gewicht sind: Übergewicht bzw. Adipositas wird nach DSM IV und ICD
10 nicht (!!!!!!) als psychische Störung klassifiziert !!!
Grund: es ist bislang nicht nachgewiesen, dass Übergewicht regelmäßig mit einem psychologischen oder einem Verhaltenssyndrom einhergeht. d.h. es gibt keine Fresssucht !!!!
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Anorexia Nervosa
Weigerung, das Minimum des für Alter und Körpergröße normalen Körpergewichts zu halten (< 85 %)
ausgeprägte Angst vor einer Gewichtszunahme oder davor,
dick zu werden, trotz bestehenden Untergewichts
Störung in der Wahrnehmung der eigenen Figur und des Körpergewichts, übertriebener Einfluss des Körpergewichts oder der Figur auf die Selbstbewertung, oder Leugnen des
Schweregrades des gegenwärtigeng geringen Körpergewichts
bei postmenarchalen Frauen Amenorrhoe
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Körperliche Symptome/Folgen
der Anorexie
Hypothermie
Hypotonie, Bradykardie, Arrhythmien,
periphere Ödeme
Languno
Leukopenie, Anämie, gelegentlich erhöhte
Leber, neuroendokrine Veränderungen
Amenorrhoe
Obstipation, Bauchschmerzen
EEG-Veränderungen (durch Dehydrierung),
im CCT Vergrößerung des Liquorraums
(Folge des Hungerns)
gelbliche Hautveränderungen, Hauttrockenheit
und, und, und........
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Einstellungs- und Verhaltens-muster der Anorexie I
Restriktiver Typus: Gewichtsverlust durch Diäten, Fasten oder übermäßige körperliche Betätigung „Binge-Eating/Purging“-Typus: regelmäßige „Fressanfälle“ und/oder „Purging“-Verhalten (selbstinduziertes
Erbrechen oder Laxantien-, Diuretika- oder Missbrauch von Klistieren) viele Pat. fühlen sich „dick“, wenn sie anerkennen, dass sie dünn sind, empfinden sie dennoch best. Körperteile als „zu dick“ ständiges Überprüfen von Figur und Gewicht Gewichtsverlust wird als Leistung, als Zeichen außergewöhnlicher Selbstdisziplin gesehen, -zunahme als inakzeptables Versagen der Selbst-
kontrolle
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Einstellungs- und Verhaltens-muster der Anorexie II
häufig Essrituale oder bizarre Verhaltensweisen im Umgang mit Nahrung, teilweise mit zwanghaften Charakter (z.B: Horten von Essen, Sammeln von Rezepten) panikartige Angst bei minimaler
Gewichtssteigerung Hunger wird in der Regel geleugnet, auch kommt es zur Fehlinterpretation anderer Körpersignale (z.B. nach Aufnahme kleinster Nahrungsmengen Völlegefühl, Blähungen oder Übelkeit) auffällige Unempfindlichkeit gegenüber Kälte, auch SVV
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Essstörungen – kulturelle, Alters-,
Geschlechts- und Verlaufsmerkmale
hauptsächlich Industrieländer, in den USA
meist Weiße
selten vor der Pubertät, meist zw. 13 und
18 Jahren Erstauftreten
ca. 90 % Frauen
Prävalenz unter Frauen in der späten
Adoleszenz und frühen Erwachsenenalter
bei Anorexie 0,5 – 1,0 % (alle Kriterien),
Bulimie 1-3 %
Mortalität der Anorexie in Stichprobe von
Pat. von Universitätskliniken 10 % (!!!)
Todesursache: Verhungern, Suizid,
Elektrolythentgleisung
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Weitere Merkmale Anorexie
häufig depressive Symptome (bes. Dysphorie)
zwanghaftes Verhalten auch über Nahrungs-
aufnahme hinaus
Vorbehalte, in der Öffentlichkeit zu essen
Gefühl der Ineffektivität
starkes Bedürfnis nach Kontrolle der eigenen
Umwelt
rigides Denken
begrenzte soziale Spontanietät
reduzierter emotionaler Ausdruck
beim „Binge-Eating/Purging“-Typus: Impuls-
Kontroll-Probleme (Alkohol-/Drogenmiss-
brauch, SVV, höhere sexuelle Aktivität, höhere
Affektlabilität
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Anorexie und Bulimie - Auslösende Ereignisse und aufrecht-erhaltende Faktoren
sog. kritische Lebensereignisse, nicht bewältigbar
Diäten (!!!!!!!!)
körperliche Aktivität (!!??!!)
Mangelernährung ständige Beschäftigung mit dem Essen
affektive Reaktionen (Depression)
kognitive Leistungsminderung
Ausbleiben von Erfolgserlebnissen
Erhöhung der Aufmerksamkeit auf körperliche
Attraktivität Diät Mangelernährung
abnormes Essverhalten zwischenmenschliche Isolation
Reduktion des Selbstwertes
Erhöhung der Aufmerksamkeit auf körperliche
Attraktivität Diät abnormes Essverhalten
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Anorexie und Bulimie - prädisponierende Faktoren
Irrationale Annahmen und Denkverzerrungen
„Ich bin nur etwas Besonderes, wenn ich dünn bin (selektive Abstraktion)
„Früher habe ich Fleisch gegessen, und es hat mich fett gemacht. Deshalb darf ich jetzt kein Fleisch mehr essen“ (Übergeneralisierung)
„Wenn ich zwei Pfund zunehme, kann ich keine Shorts mehr anziehen“ (Übertreibung)
„Wenn ich einmal die Kontrolle über Essen verliere, verliere ich sie für immer und werde fett“ (Alles-oder Nichts-Denken)
„Jemand lacht, während ich an ihm vorübergehen. Sicher hat er sich über meine dicke Figur lustig gemacht.“ (Personalisierung)
„Wenn ic h ein Stück Schokolade esse, verwandelt es sich sofort in Fettpolster“ (Magisches Denken)
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Anorexie und Bulimie - prädisponierende Faktoren
soziokulturell vorgegebenes
Schlankheitsideal
Schlankheitsideal kulturell bedingt
Vergrößerung der Kluft zwischen idealer und realer
Figur
„Centerfold-Modelle“
Ernährungssituation
Idealvorstellungen unabhängig von Konstitution
hohe Selbstwertlastigkeit der körperlichen Attraktivität
Schlankheitideal erhöht Häufigkeit von Diät-Versuchen
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Anorexie und Bulimie - prädisponierende Faktoren
Interaktionsstörungen in der Familie
Verstrickung
Rigidität
Überbehütung
Konfliktvermeidung
wechselnde Koalitionsbildung Selvini-Palazzoli
Verhinderung des Strebens Minuchin
nach Autonomie und Identität
offener Ausdruck von Bedürfnissen
und Gefühlen wird weniger akzeptiert
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Anorexie und Bulimie - prädisponierende Faktoren
individuelle Lern- und biologische Faktoren
Erfahrungen mit Nahrungsaufnahme (z.B. Essensverwei-
gerung als Manipulationsmittel)
Einsatz von Essen als Ablenkung, Belohnung, Entspannung
Essen als Möglichkeit, unangenehmen Situationen oder
Gefühlen zu entgehen
als Folge häufig „Verlernen“ normaler Hunger- und
Sättigungsempfindungen
frgl. hypothalamische Störung
häufig geringer Grundumsatz, d.h. höheres Gewicht bei
normaler Nahrungsaufnahme
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Bulimia Nervosa
1. Wiederholte Episoden von
Fressattacken mit hoher
Nahrungsmenge und Gefühl des
Kontrollverlusts
2. wiederholte Anwendung von
unangemessenen, einer
Gewichtszunahme gegensteuernden
Maßnahmen und zwar als
„Purging“-Typus:insbes. selbst-
induziertes Erbrechen,
Missbrauch von Laxantien,
Diuretika und Klistiere und
„Nicht-Purging“-Typus:Fasten,
übermäßige körperliche
Betätigung, aber kein Erbrechen
oder Substanzeinnahme
3. Figur und Körpergewicht haben
übermäßigen Einfluss auf
Selbstbewertung
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
„Purging“-Verhalten
bei 80 – 90 % der BulimikerInnen
sofortige Erleichterung des
körperlichen Unbehagens und
Reduktion der Angst vor einer
Gewichtszunahme
z.T. wird Erbrechen zum Selbstzweck
anfänlich Zuhilfenahme von Finger
und anderen Gegenständen, später
Erbrechen oft nach Belieben ohne
Hilfsmittel möglich
selten Brechmittel
etwa 30 % missbrauchen Laxantien
und Diuretika, seltener Klistiere
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Fressattacken
im Fressanfall häufig süße,
hochkalorische Nahrungsmittel, in der
Regel abnorme Speisenabfolge
Fressattacken oft „heimlich“
Auslösung häufig durch dysphorische
Stimmungszustände, zwischenmensch-
liche Belastungssituationen oder auch
intensives Hungergefühl nach diätischer
Einschränkung
Beendigung bei Eintritt eines unan-
genehmen oder gar schmerzhaften
Völlegefühls
durch Fressattacke zunächst Besse-
rung der Stimmung, anschließend
Wandel zu vernichtender Selbstkritik
und depressiver Stimmung
manchmal sogar Ekstase mit z.T.
dissoziativer Qualität und relativem
Kontrollverlust
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Bulimie – körperliche Symptome
„Purging“-Verhalten führt zu Flüssigkeits- und Elektrolythano-malien
durch häufiges Erbrechen
Zahnschmelzabbau
Brechmittel verursachen Herz- und Skelettmyopathien
Amenorrhoe nur gelegentlich chronische Obstipation durch
Laxantienmissbrauch
Selten, aber dramatisch Risse der Speiseröhre oder des Gastrointesti-naltraktes
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Bulimie - zugehörige Merkmale
Gewicht meist im Normbereich
vor Ausbruch der Störung meist
leicht bis moderat Übergewicht
zwischen den Attacken bevorzugt
kalorienreduzierte Nahrung
häufig affektive Störungen, auch
Angstsymptome
bei ca. 30% Substanzmissbrauch
oder –abhängigkeit, häufig Alkohol
und Stimulantien
bei ca. 30 – 50 % emotional-
instabile Züge (Borderline-Typus)
„Purging“-Typus: mehr depressive
Symptome und Sorgen um Figur und
Gewicht
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Bulimie und Anorexie - Kriterien für Notwendigkeit einer stationären
Behandlung lebensbedrohliche Situation aufgrund
starken Gewichtsverlusts
starke Veränderungen körperlicher funktionen (z.B. niedriger Blutdruck, Bradykardie, Oligothermie)
pathologische Elektrolythveränderun-gen (insbes. Hypokaliämie)
häufige Infektionen bei extrem kachektischen PatientInnen
akute Suizidalität (häufig bei bulimischen PatientInnen)
Herauslösen aus (belastetenden)) häuslichen Umfeld sinnvoll
gfs. mangelnde bzw. schankende Motivation
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Ernährungsmanagement bei Bulimie Modifikation des Essverhaltens Ziel: „Basis-Essverhalten“ Verhinderung des Auftretens von
physiologischen oder psychologischen Deprivationszuständen am besten ambulant im Rahmen einer Gruppentherapie Essprotokoll sog. base-line Verhaltensanalyse (einschl. biologisch-physiologischer Auslöse-
und Aufrechterhaltungsfaktoren) Psychoedukation (bes. psychobiologische Zusammenhänge) Ernährungsumstellung (einschl. Info) Therapievertrag „strukturierte Esstage“ (mit Selbstbelohnung)
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Gewichtssteigerungsprogramme bei Anorexie grundsätzlich operante Methoden („Privilegien“ bei
Gewichtszunahme)
empfohlenes Zielgewicht BMI 18 kg/m2
Voraussetzungen: - Freiwilligkeit (!!!)/Therapievertrag
- Info über Zusammenhang zwischen
Diät und Essstörungen, über bio- logische und psychologische Ver-
änderungen bei Diät
Selbstkontrollprogramme mit self-monitoring, selbst
gewählter Ernährung, Selbstbelohnung etc.
Fremdkontrollprogramme mit Phasen je nach Gewicht, in denen Privilegien (z.B. Besuche, Telefonieren, Ausgang etc.)
aber auch die Nahrungsaufnahme selbst (allein oder im
Speisesaal) geregelt sind
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Bulimie und Anorexie - Kriterien für Notwendigkeit einer stationären
Behandlung lebensbedrohliche Situation aufgrund
starken Gewichtsverlusts
starke Veränderungen körperlicher funktionen (z.B. niedriger Blutdruck, Bradykardie, Oligothermie)
pathologische Elektrolythveränderun-gen (insbes. Hypokaliämie)
häufige Infektionen bei extrem kachektischen PatientInnen
akute Suizidalität (häufig bei bulimischen PatientInnen)
Herauslösen aus (belastetenden)) häuslichen Umfeld sinnvoll
gfs. mangelnde bzw. schankende Motivation
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Binge-Eating-Störung
ausgeprägte Essanfälle
z.T. erhebliches Übergewicht
„schnelles“ Essen
Essen ohne Hungergefühl
verdecktes Essen vor anderen
unangemessenes Völlegefühl
Ekel oder Schuldgefühle
Leidensdruck im Zusammenhang mit
Essanfällen
Fehlen unangemessener kompensa-
torischer Verhaltensweisen (wie z.B.
Erbrechen)
Schon der Anblick von Essen stimuliert Gehirnaktivität
Adipositas-Patienten ticken anders I
Untersuchungen haben gezeigt, dass bei adipösenMenschen der Anblick von Essen ausreicht, um Gehirnregionen zu aktivieren, unter anderem das körpereigene Belohnungssystem. Prof. Georg Bohner von der Berliner Charité und seine Kollegen zeigten je 13 normalgewichtigen und fettleibigen Frauen Fotos von Speisen mit unterschiedlichem Kaloriengehalt und verfolgten dabei die Gehirnaktivität der Teilnehmerinnen.
Während die Normal- und Übergewichtigen beim Anblick der Fotos keine Gehirnaktivitäten aufwiesen, stimulierte die optische Konfrontation mit kulinarischen Köstlichkeiten bei den Adipositas-Patientinnen einige Gehirnregionen - und zwar umso mehr, je kalorienhaltiger die abgebildeten Speisen waren. .
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Adipositas-Patienten ticken anders II
Wenn die Belohnung ausbleibt, ist Frustration angesagt
Zusätzlich aktiviert wurden das primäre Geschmackszentrum und auch die Regionen, die dem körpereigenen "Belohnungssystem" zugeordnet sind. Bestimmte Schaltungen im Gehirn von Patienten mit Adipositas sorgen also dafür, dass der bloße Gedanke an Essen zur Ausschüttung der Botenstoffe Dopamin und Serotonin führt - und in der Folge zur Frustration, wenn die erwartete Belohnung ausbleibt.
Ähnliche Mechanismen seien in der Gehirnfunktion Glücksspielsüchtiger nachzuweisen, sagte Prof. Dr. Stefan Sunaert von der Abteilung für Radiologie an der Katholischen Universität Leuven (Belgien). "Das bedeutet, dass wir die funktionelle Kernspintomographie als Diagnose- und auch Kontrollinstrument für Suchttherapien verwenden können." Ein Vorher-Nachher-Vergleich müsste zeigen, ob eine Behandlung wirklich gegriffen hat.
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Gen-Variante erhöht Risiko für Übergewicht
Menschen mit einer Veränderung des Gens FTOhaben ein deutlich erhöhtes Risiko für Übergewicht. Das fanden Forscher um Andrew Hattersley von der Peninsula Medical School in Exeter heraus.
Mit zwei Kopien der Gen-Variante in den Zellen sei die Gefahr für Übergewicht um 70 Prozent größer, schreiben die Wissenschaftler im Fachjournal "Science". Mit nur einer Variante liege das Risiko 30 Prozent über dem von Menschen mit anderer genetischer Ausstattung. Damit handele es sich um den deutlichsten bisher bekannten Zusammenhang zwischen einem Gen und Übergewicht überhaupt.
Etwa jeder sechste Europäer (16 Prozent) habe zwei Kopien der Gen- Variante, die das Risiko für Übergewicht erhöht. Im Durchschnitt seien diese Menschen etwa drei Kilogramm schwerer als solche ohne diese genetische Ausstattung. Dies gelte bereits für Kinder.
Wie FTO den Stoffwechsel beeinflusst, ist noch nicht bekannt
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Männer mit leichtem Übergewicht haben nach einer israelischen Langzeitstudie bessere Aussichten auf Langlebigkeit als Schlanke. Zu dieser überraschenden Schlussfolgerung gelangten Forscher des Hadassah-Krankenhauses in Jerusalem sowie der Universität Tel Aviv, wie israelische Medien berichteten. Für die Studie waren mehr als 10.000 israelische Männer über 40 mehr als vier Jahrzehnte lang (seit 1963) untersucht worden.Die Studie ergab, dass Männer mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 25 bis 27 - ein als leichtes Übergewicht eingestuftes Körpermaß - am längsten lebten. Mehr als 48 Prozent der Männer dieser Gruppe lebten länger als 80 Jahre und 23 Prozent länger als 85, etwas mehr als in der Gruppe der Normalgewichtigen. Schlechtere Aussichten hatten hingegen die Untersuchten mit deutlichem Übergewicht (BMI größer als 27) und danach die Untergewichtigen (BMI kleiner als 20). Die Forscher betonten, Fettsüchtige mit einem BMI von mehr als 30 lebten nach wie vor mit dem größten Gesundheitsrisiko.
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
• Mit täglichem Wiegen gelingt Abnehmen dauerhaft
• Abnehmen ist oft nicht schwer, doch wie bleibt man die Pfunde dauerhaft los? US-Forscher wissen jetzt die Antwort: Täglich auf die Waage steigen! Wer außerdem seine Essgewohnheiten und sein Sportpensum nicht aus den Augen verliert, hat die besten Chancen, den Diäterfolg auf Dauer zu halten.
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.
Arme Teenager werden eher dick
US-Forscher wiesen an 15- bis 17-jährigen Teenagern einen Zusammenhang zwischen Armut und Übergewicht nach.
Richard Miech der Johns Hopkins University in Baltmore nutzte die Daten der U.S. National Health and Nutrition ExaminationSurveys von 2004.
23 Prozent der 15- bis 17-Jährigen aus armen Familien waren übergewichtig, jedoch nur 14 Prozent der Gleichaltrigen aus nicht armen Familien. Die Ergebnisse waren von Rasse und Geschlecht unabhängig. Ähnliche Verteilungen zwischen armen und nicht armen Kindern ließen sich für zwölf- bis 14-Jährige feststellen.
Ältere Kinder sind in der Entscheidung, was sie essen, autonomer und freier als kleine Kinder. Die Studie ergab, dass arme Kinder signifikant mehr Kalorien aus Softdrinks zu sich nehmen als jene mit mehr Mitteln. Sie lassen häufiger das Frühstück weg uns sind physisch seltener aktiv.
Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.