Date post: | 19-Jul-2015 |
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Marketing |
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Agenda
Forschung
Analyse des Unternehmens
Marktüberblick & Gesell-
schaftliche Entwicklungen
Verbraucher
Konkurrenzanalyse
Positionierung
SWOT-Analyse
3
9
12
14
16
17
Strategie
Strategische Optionen
Kommunikationsziele &
Wirkungskontrolle
Soll-Zielgruppe
Positionierung
26
28
30
31
Brand-Strategy
Innovation Planning
Profil
18
24
Claim
Umsetzung von Maßnahmen
Ausblick, Verbraucher-
analyse, Zeitplan, Briefings
& Quellenverzeichnis
Gestaltung
35
36
42
Kreationsbriefing
Kommunikationsmix
32
34
Anhang
Unternehmensgeschichte
Paris. Dezember 1898. Der damals erst 22-
jährige Ingenieur Louis Renault gründete mit
seinen beiden Brüdern Marcel und Fernand, die
den Blick für das Kaufmännische besaßen, die
„Société Renault Frères“ in Boulogne-
Billancourt (Frankreich), dessen Hauptsitz sich
bis heute noch dort befindet.
Mit dem ersten Serienauto des Unternehmens,
dem 1,75-PS-Gefährt namens „Voiturette“,
revolutionierten sie die Automobilwelt
nachhaltig, indem sie mit der direkten
Achsübersetzung und der Kardanwelle eine
Antriebstechnik konstruierten, auf dessen
Grundlage Kraftfahrzeuge bis heute entwickelt
werden.
Nachdem Fernand Renault das Unternehmen
aus gesundheitlichen Gründen verließ und
Marcel bei einem Autounfall beim Paris-Madrid-
Rennen starb, übernahm Louis im Jahr 1906
die Leitung des Unternehmens.
Durch die Produktion von Munition,
militärischen Flugzeugen und Kriegsfahrzeugen
während des ersten Weltkrieges, die
Ausweitung seiner Produktpalette auf
landwirtschaftliche und industrielle Maschinen,
sowie den Bau von kleinen, mittleren und
großen Fahrzeugen entwickelte sich Renault
rasant zum erfolgreichsten Autobauer
Frankreichs.
Nachdem Louis Renault während des zweiten
Weltkrieges im Gefängnis verstarb, wurde das
Unternehmen verstaatlicht und trägt seitdem
den Namen "Régie Nationale des Usines
Renault". Trotz darauffolgender Ölkrise hielt die
positive geschäftliche Entwicklung dennoch an
und sowohl die Modellpalette als auch das
weltweite Händlernetz wuchsen weiter.
Durch den Aufkauf von AMC (American Motor
Company) im Jahre 1980, die erneute
Privatisierung (1996), die Fusion mit der
japanischen Marke Nissan zur Renault-Nissan-
Allianz, einer 51-Prozent-Beteiligung am
rumänischen Hersteller Dacia, der Gründung
der Renault-Samsung-Motors mittels
Übernahme der Autosparte der koreanischen
Samsung-Gruppe (2000) und den Verkauf der
Abteilung der Industriefahrzeuge (später
Renault Trucks) an den schwedischen
Autohersteller Volvo (2001) gehört die
Konzerngruppe fortan zu den vier größten
Automobilherstellern der Welt.
Renault Deutschland AG
1907 wurde in Berlin die Renault Frères
Automobil AG (Heutiger Sitz: Brühl) gegründet.
Seit über 20 Jahren ist die Renault-Gruppe der
stärkste ausländische Automobilhersteller in
Deutschland.
Mit rund 99.000 neu zugelassenen Renault-Pkw
erzielte Renault in Deutschland 2013 einen
Marktanteil von 3,4 Prozent. Zusammen mit
der
Tochtermarke Dacia erreichte die Renault
Deutschland AG 4,9 Prozent Marktanteil im
Segment Pkw und ist damit zum 23. Mal in
Folge stärkster ausländischer Fahrzeuganbieter
in Deutschland. Mittelfristig strebt Renault einen
Marktanteil von 6 Prozent in Deutschland an.
Mit 20.315 Zulassungen ist der Renault Clio der
Bestseller 2013 unter den Renault-Modellen.
Auf Platz zwei folgt der Mégane mit 20.282
Verkäufen vor dem Twingo, der 19.185
Zulassungen verbuchte.
Stellvertretend für die Unternehmens-
philosophie Renaults ist die Führerschaft im
stetig wachsenden Elektrofahrzeugmarkt. 2013
stammten ca. ein Drittel aller Neuzulassungen
von Renault (ZOE: >1.000 NZ; Kangoo Z.E:
412 NZ u. Twizy: 739 NZ).
Renaults aktuelle Modellpalette umfasst elf Pkw
in 29 unterschiedlichen Variationen sowie drei
Nutz- und drei Elektrofahrzeuge.
Logo
Zwischen dem ersten Logo-Entwurf 1900 und
der letzten Logo-Veränderungim Jahre 2007
durch die französische Beratungsagentur
Saguez & Partners in Zusammenarbeit mit dem
französischen Schrift-Designer Jean-François
Porchez änderte sich das Symbol insgesamt
acht mal. Änderungsgründe waren zumeist
F1 – Analyse des Unternehmens
3
technischer oder optischer Natur.
Unternehmensphilosophie
Renaults Leitlinien stützen sich auf
Engagement, Vertrauen, Solidarität und
Offenheit. Sie setzen auf einfaches und
effizientes Handeln, auf Wagemut und die
Initiative, neue Wege zu denken und zu gehen,
sowie auf das konsequente Umsetzen von
Entscheidungen.
Renaults Claim „Drive the change“ spiegelt
deren feste Überzeugung wider, dass sich die
Mobilität den Herausforderungen von
Umweltschutz und Energieversorgung stellen
muss – und dass Automobilhersteller diesen
Wandel verantwortlich mitgestalten.
Produktpolitik – Twizy
Produktinnovation/-variation/-differenzierung
Der Renault Twizy wurde 2012 im deutschen
Markt eingeführt und ist neben dem Kangoo
Z.E., Fluence Z.E. und ZOE das vierte
Elektroauto der Renault Z.E.-Familie. Die
Zweisitzer-Version des Twizys gibt es aktuell in
den zwei Ausstattungsvarianten „Urban“ &
„Technic", die sich insbesondere durch
unterschiedliche Polsterungen und Dekors
voneinander unterschieden, aber dennoch alle
wesentlichen Funktionsdetails besitzen. Hinzu
kommt das Sondermodell „Sport Edition“.
Außerdem ist der Renault Twizy noch in der
Einsitzer-Version „Cargo“ und den Twizy 45 (45
km/h Spitze, Führerscheinklasse S), den es
ebenfalls in den Ausstattungen „Urban“ &
„Cargo“ gibt, zu haben.
Fakten
Zweisitziges E-Mobil; Karosseriemaße: 2335 x
1228 x 1451 mm (Länge x Breite x Höhe);
Radstand: 1686
mm; Leergewicht: 467 kg; zulässiges
Gesamtgewicht 690 kg
Kraftübertragung/Fahrwerk
Hinterradantrieb; Einstufengetriebe;
Einzelradaufhängung vorn und hinten;
Bereifung vorn: 125/80 R 13; Bereifung hinten:
145/80 R 13; Wendekreis: 6,8 m
Elektromotor
Leistung: 13 kW
max. Drehmoment: 57 Nm
Fahrleistungen
Beschleunigung: 0 – 40 km/h: 3,0 s
0 – 60 km/h: 8,1 s
0 – 80 km/h: 13,0 s
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Energiemanagement
Batterietyp: Lithium-Ionen
Batteriegewicht: 98 kg
Energiegehalt brutto: 6,1 kWh
Nennspannung: 60 V
Ladedauer (230 V/16 A): 5,5 Std.
Verbrauch: ca. 8,4 kWh/100 km
Reichweite Werksangabe: 100 km
Reichweite im Test: 83 km
CO2-Emission : 40 g/km
Stromkosten/100 km: 1,70 Euro
Weitere Merkmale
• Bordcomputer mit Econometer (inkl.
Warnsignal)
• Fahrerairbag, Vierpunkt-Sicherheitsgurt
(vorne), Dreipunkt-Sicherheitsgurt (hinten),
integrierte Kopfstützen
• längs einstellbarer Fahrersitz
• ein abschließbares 31-Liter-Gepäckfach
(hinter dem Rücksitz) & 2 Staufächer im
Instrumententräger
• beheizbare Frontscheibe
• Sicherheitsfahrgastzelle ist mit einem
stabilen Stahlrohrrahmen verstärkt
• Stahlstreben, verstärkte Längs- und
Querträger sowie ein Aluminiumgehäuse
schützen die Batterie (welche sich beim
einem Unfall automatisch abschaltet)
• Akustisches Warnsystem „Z.E. Voice“ warnt
den Fahrer
• Manuelle Parkbremse, die bei
F1 – Analyse des Unternehmens
4
ausgeschaltetem Kontakt automatisch
verriegelt (Diebstahl)
• Optional: nach oben schwenkende
Flügeltüren (590 Euro), Heckgepäckträger,
Aluminiumkoffer, Bluetooth-
Freisprecheinrichtung, Einparkhilfe, Navigon
Navigationssystem mit Kartenmaterial für
Mitteleuropa, 13-Zoll-Leichtmetallräder in
Schwarz, Rot, Blau und Grün & eine breite
Auswahl von Strippings (Aufkleber) für
Räder, Türen und Heck erhältlich
Namensgebung
Der Name Twizy setzt sich zusammen aus Twin
(Zweisitzer) und Easy (für das Lebensgefühl)
Serviceleistungen
Sofort-Service: Mit etwa 1.700
Kundendienststellen viertgrößtes Service-Netz
in Deutschland. Europaweit 16.000 Stationen.
Service-Verträge (optional):
• Renault Plus Garantie (Anschlussgarantie
für die Renault Z.E. Modelle, bis zu 72
Monate bzw. 100.000 km) (220 Euro - 810
Euro)
• Renault Sorgenfrei Paket (Wartungsvertrag,
bis zu 60 Monate bzw. 200.000 km)
• Renault Full Service (Wartungsvertrag, bis
zu 60 Monate bzw. 200.000 km)
Renault Z.E. Assistance:
Der Service umfasst kleine Reparaturen vor Ort
und das kostenlose Abschleppen bei leerer
Batterie bis zu jeder vom Kunden gewünschten
Ladestation in maximal 80 Kilometer
Entfernung. Bei einem erforderlichen längeren
Werkstattaufenthalt wird dem Kunden eine
Übernachtung vor Ort, ein Ersatzwagen oder
ein Taxi angeboten.
Garantien
Fahrzeuggarantie von zwei Jahren bei
unbegrenzter Laufleistung, Garantie auf den
elektrischen Antriebsstrang von drei Jahren
ohne Kilometerbegrenzung, Zwei-Jahres-
Lackgarantie & eine Sechs-Jahres-Garantie
gegen Korrosion. Garantieerweiterungen und
Wartungsangebote mit individueller Laufzeit und
Kilometerleistung sind möglich.
Preispolitik
Preis (Stand: 01. Oktober 2014)
(unverbindliche Richtpreise zzgl. monatliche
Mietrate für die Batterie )
• Urban: 7.690 Euro
• Color:
• Technic: 8.490 Euro
Batteriemiete
(monatliche Miete inkl. USt. inkl. Renault Z.E.
Assistance)
• 12 Monate: 40 bis 70 Euro
• 24 Monate: 35 bis 65 Euro
• 36 Monate: 30 bis 60 Euro
Das Elektrofahrzeug wird nur bei gleichzeitigem
Abschluss eines Mietvertrags für die
Antriebsbatterie mit der Renault Leasing
verkauft.
Wartung
Die erste Wartung ist nach 30.000 Kilometern
oder einem Jahr vorgeschrieben, danach liegen
die Abstände bei 60.000 Kilometern
beziehungsweise zwei Jahren. Die Wartung
kann von speziell geschulten Mitarbeitern bei
jedem Renault-Partner durchgeführt werden.
Das Hochvoltsystem selbst ist komplett
wartungsfrei.
Weitere Kosten
• Versicherung pro Jahr: rund 350 Euro, je
nach Versicherung (darf als Quad
angemeldet werden)
• KFZ-Steuer pro Jahr: 22 Euro
F1 – Analyse des Unternehmens
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Kommunikationspolitik
Paid Media
Guerilla-Marketing:
Die crossmediale Guerilla-Aktion „Twizy
elektrisiert“ wurde in den deutschen
Großstädten München, Frankfurt, Berlin,
Hamburg und Köln durchgeführt. Hauptsächlich
junge weibliche Promoter, ausgestattet mit extra
dafür angefertigten Shirts, Hoodies,
Umhängetaschen und verschiedenen
Promotionartikeln etc. besuchten in einer
„Twizy-Kolonne“ lokale Szene-Hot-Spots und
stark frequentierte innerstädtische Standorte.
Neben den üblichen Auskünften war auch eine
Probefahrt möglich.
Die gesamte Maßnahme wurde filmisch
begleitet und auf den eigens dafür
eingerichteten, sowie bereits vorhandenen
Social-Media Kanälen in Form von Kurzfilmen
und Blogeinträgen verbreitet. Knapp 150 PR-
Berichterstattungen (Digital, Print, Funk) waren
die Folge.
Informationen über die zweite Guerilla-
Maßnahme finden sie unter dem Punkt
"Landingpage".
TV-Werbung I („Plug into the positive energy“):
Für die Einführungskampagne hat Renault
David Guetta und seine damalige Gattin Cathy
gewinnen können, die sich beide in gewohnter
Manier im Nightlife bewegen. Mit dem Song
"Alphabeat“ von Guettas Album "Nothing But
The Beat“ startete die weltweite
Kommunikationskampagne. Abgesehen davon
wurde der Twizy in drei Musikvideos zu seinen
Songs „Where Them Girls At“, „The Alphabeat“
und „Rest of My Life“ in die Handlung
eingebunden.
TV-Werbung II („Ich bin ein Elektro-Starter“):
Im Werbespot dieser TV- und Printkampagne
steuern die Testimonials Barbara Schöneberger
und Joko Winterscheidt – beides geeignete
Repräsentanten ihrer jeweiligen Zielgruppe –
ihre Z.E.-Modelle, unter anderem auch den
Renault Twizy, durch Berlin und werfen sich
gegenseitig ihr breites Knowhow übers
Autofahren ohne CO2-Ausstoß und Benzin an
den Kopf.
Print-Motiv I (s. Seite 7):
Das Printmotiv "EMISSION" wurde von der
Werbeagentur Publicis Frankfurt kreiert und im
Oktober 2012 deutschlandweit veröffentlicht.
Wie der Titel der Printwerbung schon sagt, zielt
dieses Plakat auf die elektrische und
emissionsfreie Antriebsart des Twizy ab.
Print-Motiv II (s. Seite 7):
Das Motiv "NOISE" wurde ebenfalls von der
Werbeagentur Publicis Frankfurt kreiert und im
Februar 2013 deutschlandweit veröffentlicht.
Wie der Titel der Printwerbung schon sagt, zielt
dieses Plakat auf das geräuschlose Fahrgefühl
(innerhalb des Stadtverkehrs) des Twizys ab.
Kooperation mit Electronic Arts:
Bereits vor der Markteinführung konnte das
Fahrzeug im April 2009 im Computerspiel „Sims
3“ Probe gefahren werden. Renault und der
Softwareentwickler Electronic Arts hatten
vereinbart, über mehrere Jahre die
Elektrofahrzeuge Renaults in das weltweit
meistverkaufte Computerspiel zu integrieren.
Da die nachhaltige Lebensentwicklung bereits
ein fester Bestandteil in diesem Spiel darstellt,
war ein gelungener Imagetransfer noch vor
dem Markstart durchaus vorstellbar.
Owned Media
Homepage (http://www.renault.de):
Die Homepage bietet ein sehr breites Spektrum
an Informationen über den Renault Twizy.
Aktuelle Beiträge zu Test, Technik,
Hintergründe etc. werden in einer eigens
erstellen „Welt“ zu den Elektro-Modellen
Renaults übersichtlich für jedermann
angeboten.
Landingpage (http://www.zevolution.de):
Zusätzlich zu den Informationen auf der
Homepage wurde eine Landingpage für alle
Z.E.-Modelle erstellt, auf der man unter
anderem Infos über den Renault Twizy finden
kann. In der Zeit von September bis Oktober
war Renault mit seinen Z.E.-Modellen auf
deutschlandweiter Z.E.VOLUTION-Tour. Dies
war eine Art „Roadshow“, um die Elektroautos
in Hamburg, München, Köln, Berlin und
Frankfurt zu präsentieren. Speziell dafür wurde
der Z.E.ERFAHRIUM entwickelt: Ein
überdimensional großer Würfel, in dem
F1 – Analyse des Unternehmens
6
Renaults Mobilitätskonzepte gezeigt wurden.
Facebook:
Im Zuge der Kampagne „Twizy elektrisiert“
wurden fünf verschiedene Facebook-Seiten
erstellt, deren Kommunikation mittlerweile
eingestellt und auf die Facebook-Seite
http://www.facebook.com/RenaultZEvolution
verlagert wurde.
Informationsbroschüre:
Die Aufmachung der auf http://www.renault-
preislisten.de/ze-modelle/twizy/ angebotene
Informationsbroschüre ist geprägt von
prägnanten Schlagwörtern wie gemeinsam,
Freiheit, Elektrisch etc. und ausdrucksstarken
Bildern. Während das letzte Drittel die üblichen
technischen Daten auflistet, ist die Inszenierung
der ersten beiden Drittel eindeutig auf junge
urbane Großstädter ausgerichtet, um
aufzuzeigen, dass der Twizy zu jedem Lifestyle
passt.
Earned Media
Die wichtigsten Fakten:
• http://www.renault-twizy-blog.de: Alles
Wissenswerte rund um den Renault Twizy
• Über 60.000 Videos auf YouTube unter dem
Suchbegriff „Renault Twizy“
• Über 150 PR-Berichterstattungen (Digital,
Print, Funk) in verschiedenen Fachmedien
(TV-Sendungen, Printmagazinen, Foren,
Blogs etc.)
F1 – Analyse des Unternehmens
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• Über 8.000 Facebook-Likes auf
verschiedenen Facebook-Seiten, -Personen
und Gruppen
• Prominente Persönlichkeiten wie Anette
Frier oder Jasmin Wagner zeigen sich mit
dem Renault Twizy in der Öffentlichkeit und
preisen ihn in Interviews an
Fazit
Alles in allem ist Renault nicht umsonst nach
einer Umfrage der Gesellschaft für
Konsumforschung (GfK) die bekannteste Marke
für Elektroautos. Allerdings fokussierten sich die
bisherigen Kommunikationsmaßnahmen
(Guerilla-Aktion, Testimonials etc.) für den
Twizy auf „neu“ und „individuell“ (Fokus:
Design) um zunächst für Aufmerksamkeit zu
sorgen. Unter Heranziehung des Vier-Phasen-
Modells nach Grunig und Hunt könnte man
sagen, dass Stufe 1 „Publicity“ das Ziel war.
Der eigentliche Nutzen des Elektrofahrzeuges
(umweltbewusst, innovativ, stylish etc.) wurde
bis dato nur am Rande oder im Zuge für die
gesamte Z.E. Modelle integriert. Ebenfalls
wurde das Potenzial des Internets noch nicht
vollkommen ausgeschöpft. Stufe 2 „Information“
und 3 „Asymmetrische Kommunikation“ müssen
nun in Angriff genommen werden.
Marktüberblick
Das vordergründige Merkmal des Marktes, in
dem sich der Renault Twizy befindet, ist die
realisierte Mobilität. Somit befinden wir uns auf
dem Gesamtmarkt der Verkehrs- und
Transportmittel. Darunter fallen unter anderem
eigene Pkw oder Zweiräder, öffentliche
Verkehrsmittel, aber auch Taxidienste und
Carsharing. Um eine möglichst genaue
Definition für den für uns relevanten Markt
vornehmen zu können, bietet sich hier eine
Aufteilung des Gesamtmarktes nach
bestimmten Kriterien in Käufergruppen und
Segmente hinsichtlich der Bedürfnis- bzw.
Kundenmerkmale an. Eine solche Aufspaltung
des Gesamtmarktes in für uns relevante
Teilmärkte erfolgt mittels unterschiedlicher
Segementierungskriterien, welche in folgenden
vier Gruppen eingeteilt werden können:
Demografische, sozioökonomische und
psychologische Kriterien sowie
Verhaltenskriterien. Die technischen Daten und
Messwerte (Karosserie, Kraftübertragung/
Fahrwerk, Energiemanagement, Grundpreis
etc.), die bisher vorgenommenen
Marketingmaßnahmen und besonders die
Presseinformationen lassen auf die
nachfolgenden Kriterien schließen, auf die der
Fokus gelegt wurde:
„Renault wendet sich mit Twizy und Twizy 45
an ein breites Publikum, das alle Altersklassen
von 15 bis über 60 Jahren abdeckt. Mit dem
Twizy
spricht der französische Fahrzeugbauer
besonders junge urbane Zielgruppen bis 40
Jahren an, die ein kompaktes und wendiges
Fahrzeug für die Stadt suchen. Häufig handelt
es sich hierbei um Verkehrsteilnehmer mit
ausgeprägtem Interesse für technische
Neuerungen und Umweltthemen. Sie fühlen
sich als Trendsetter und besitzen gern die
neuesten technischen Geräte, wie Smartphones
und Tablet-PCs. Der Twizy spielt bei ihnen die
Rolle des Zweitwagens. Darüber hinaus sieht
Renault den Twizy als sinnvolle Ergänzung zum
Fuhrpark unkonventioneller Familien mit
erwachsenen Kindern. Der Elektro Zweisitzer
bedeutet größere Unabhängigkeit und
unkomplizierte Mobilität für alle
Familienmitglieder. Auch die umweltfreundliche
Technologie ist ein wichtiger Kaufgrund.“
Grob gesagt befinden wir uns auf dem Markt
der Großstadtmobilität, mit einigen Ausnahmen:
Die für uns relevante Käufergruppe schließt im
Vorfeld eine ausschließliche Nutzung der
„typischen“ öffentlichen Verkehrsmittel aufgrund
der mehrseitigen Angewiesenheit und
Einschränkung in der Unabhängigkeit aus.
Deshalb hat sich unsere Käufergruppe bereits
für den Besitz eines eigenen
Fortbewegungsmittels entschieden. Trotz
alledem darf das schnelle und wendige
Bewegen mit einer „großstadttauglichen“
Reichweite, bei dem der Blick auf die Umwelt
nicht zu vergessen ist, nicht außer Acht
gelassen werden.
Die Verbraucheranalyse (siehe Anlage) zeigt
ein großes Marktpotenzial, gemessen an der
Größe der Zielgruppen.
Gesellschaftliche Entwicklung
Ausgangslage
Es ist nicht nur der steigende Anspruch an
Schnelligkeit, Flexibilität und Individualität, was
die Zukunft der Großstadtmobilität beeinflusst.
Um sich der Ausgangslage und
voraussichtlichen Trends bewusst zu werden,
müssen wir zunächst die „Megatrends“
betrachten. Eine erhebliche Bedrohung entsteht
eindeutig durch den Klimawandel. Ebenso wird
der demographische Wandel und die
Bevölkerungsentwicklung entscheidend auf die
zukünftige Ausrichtung der Mobilität in
Großstädten einwirken.
Demographischer Wandel
Dass die Bevölkerung altert lässt sich nicht
bestreiten. Auch in Großstädten zeichnet sich
dieser Trend deutlich ab und wirkt sich ebenfalls
auf die Gestaltung der Mobilität aus. Was hat
eine alternde Bevölkerung zur Folge? Zunächst
sind ältere Menschen im Durchschnitt deutlich
weniger mobil als jüngere. Man könnte meinen,
dass dies der Problemlösung der Mobilität in
Großstädten entgegenkommen würde. Studien
wie die zuletzt 2008 durchgeführte „Mobilität in
Deutschland“ spiegeln aber das Gegenteil
wider. Während
F2 – Marktüberblick & Gesellschaftliche Entwicklungen
9
bei den Jüngeren eher ein leichter Rückgang
festzustellen ist, nimmt die Mobilität der Älteren
deutlich zu. Hauptgrund dafür wäre der
unmittelbare Zusammenhang zwischen
Mobilität und der Teilhabe am gesellschaftlichen
Leben. Darüber hinaus nutzen ältere Menschen
verstärkt das Verkehrsmittel Pkw, während bei
den Jüngeren die Pkw-Nutzung leicht
zurückgeht. Gleichzeitig nimmt die Nutzung
öffentlicher Verkehrsmittel bei den älteren
Menschen ab und die des Autos zu. Dieser
entgegengesetzte Verlauf der Altersstrukturen
verzögert den letztendlichen Durchbruch der
jungen Großstädter und ihrem Trend zur
Nutzung des öffentlichen und nicht-
motorisierten Verkehrs.
Urbanisierung
Immer mehr Kleinstadt- und Landbewohner
zieht es in eine größere Stadt. Der Trend zur
Landflucht zieht sich durch alle Altersgruppen
und hat nicht nur zur Folge, dass Flächen
immer kostbarer werden, sondern diese auch
zum Großteil der Fortbewegung, für z.B.
verkehrsreiche Straßen und Parkflächen
genutzt werden müssen. Bisherige
Lösungsansätze wie erhöhte Straßen oder
unterirdische Streckenführungen scheitern an
den finanziellen und geografischen
Möglichkeiten.
Klimawandel
Die durch den Straßenverkehr verursache
Umweltverschmutzung in Form von Abgasen
und Lärm schadet bekanntermaßen nicht nur
der Natur und der Atmosphäre, sondern auch
dem Menschen. Bis dato ergriffene
Maßnahmen zur Reduzierung des
Schadstoffausstoßes
(Verbrennungsrückstände, aber auch nicht-
verbrennungsbedingter Feinstaub) wie die
Einführung des Drei-Wege-Katalysators werden
durch die Zunahme der Anzahl an Fahrzeugen
und durch die starke Konzentration von Verkehr
und Mensch in den Großstädten ausgehebelt.
Ein allgemeiner Anstieg an mehr
„Umweltverbundenheit“ ist dennoch spür- und
nachweisbar.
Trends
Preisanstieg und Knappheit aller fossilen
Energieträger (langfristig)
Langfristig wird Erdöl ebenso wie Benzin und
Diesel immer teurer. Schließlich verbraucht die
Menschheit das Erdöl schon heute in einem
gigantischen Tempo und immer mehr
Menschen auf der Welt schließen sich dem
Lebensstil der Industrienationen an (siehe
China, Indien oder Brasilien).
Kürzere Wege
Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Arbeitsplätze,
Freizeit- und Sporteinrichtungen,
Naherholungsgebiete etc. sollen sich zukünftig
für den Einwohner in unmittelbarer Nähe
befinden. So ließe sich der motorisierte Verkehr
deutlich reduzieren, weil kurze Strecken eher
gelaufen oder mit dem Fahrrad bewältigt
werden. Auch hier stößt man noch durch die
bereits gefestigten Strukturen und die
Flächenknappheit schnell an die Grenzen des
Möglichen.
Reduzierung der Anzahl privater Fahrzeuge
Die Nutzung von nichtfavorisierten
Verkehrsmitteln wie Autos werden durch
Tempolimits, Verringerung der Infrastruktur
(z.B. durch den Bau von Fußgängerzonen),
Sonderzahlungen, Parkgebühren und vieles
mehr erschwert, während die Nutzung der
favorisierten Verkehrsmittel durch eine bessere
Infrastruktur, besseren Service, Geldvorteile,
Sonderrechte etc. erleichtert werden.
Maßnahmen diesbezüglich wären:
• Fahrradverleih
• Carsharing
• Elektromobilität
• Shared-Space/ Begegnungszonen (In den
Niederlanden entwickelt): Radfahrer,
Fußgänger und Autofahrer verwenden
gleichberechtigt dieselbe Verkehrsfläche.
F2 – Marktüberblick & Gesellschaftliche Entwicklungen
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Förderung von emissionsarmen Fahrzeugen
durch die Bundesregierung
Das im September dieses Jahres
verabschiedete Elektromobilitätsgesetz gibt
Kommunen ab dem Frühjahr 2015 die
Möglichkeit, die Nutzung von Elektroautos,
Plug-In Hybridautos und Brennstoffzellenautos
zu fördern. Welche Förderungen es gibt,
entscheiden die Kommunen letztendlich selbst.
Denn diese erhalten mit dem Gesetz die
Möglichkeit, Parkplätze an Ladesäulen für die
Nutzung von Elektrofahrzeugen zu reservieren,
kostenlose Parkplätze anzubieten, Ausnahmen
von Zu- und Durchfahrtbeschränkungen
anzuordnen oder einzelne Busspuren für
gekennzeichnete Fahrzeuge zu öffnen.
In Deutschland sind E-Autos zehn Jahre von
der Kfz-Steuer befreit.
Geringes Interesse der großen Autohersteller
an einer „Elektroauto-Revolution“
Der Durchbruch des Elektroantriebs hätte
wirtschaftlich betrachtet negative Folgen für
jeden Automobilkonzern. Durch den Wertverlust
von zahlreichen Patenten auf Technologien und
die Tatsache, dass dadurch das über
Jahrzehnte gewonnene Knowhow auf einen
Schlag nutzlos werden würde, schneidet sich
die Automobilindustrie am Ende des Tages
damit „ins eigene Fleisch“.
F2 – Marktüberblick & Gesellschaftliche Entwicklungen
11
Automatische Tiefgaragen (Pilotprojekt)
Um der bereits erwähnten Flächenknappheit
entgegenzuwirken, entschied sich die Stadt
München für ein Pilotprojekt, bei dem Autos
einem Parksystem übergeben werden und in
einem schmalen Baukörper mit minimalen
Platzanforderungen und geringem
Flächenverbrauch zu den „freien“ Parkplätzen
„gelotst“ werden. Hohe Wartungs- und laufende
Kosten sowie die Abhängigkeit an die Technik
stehen dieser Idee noch entgegen.
Vor dem Hintergrund, dass es sich beim
Renault Twizy noch um ein sehr junges Produkt
handelt und die Absatzzahlen noch sehr gering
sind, zielten die bisherigen
Marketingmaßnahmen auf die Innovatoren und
Early Adopter der Elektromobilität in
Großstädten ab. Studien wie „Kaufpotenzial für
Elektrofahrzeuge bei sogenannten „Early
Adoptern“ des Fraunhofer ISI in Kooperation mit
dem IREES aus dem Jahre 2012 bieten bei der
Beschreibung des derzeitig möglichen Käufers
wichtige Anhaltspunkte. In der Aufgabenstellung
Renaults für die Agentur Federstein 2012 wurde
die angestrebte Zielgruppe als „urban“, „wendig“
und „trendig“ bezeichnet. Hinzukommt eine im
Jahre 2013 durchgeführte Umfrage der
Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im
Auftrag Renaults die folgendes aufzeigt:
„[…] Rund 32 Prozent der Befragten
beantworteten die Frage nach einem ihnen
bekannten Autohersteller, der Elektromobile
herstellt, mit Renault […]“
„[…] Das Interesse an E-Mobilen steigt dabei
mit dem Alter. Während 54 Prozent der 25- bis
34-jährigen an Elektroautos interessiert sind,
sind es bei den 45- bis 59-jährigen bereits rund
63 Prozent. In der Altersklasse der 25- bis 44-
jährigen ist der vor allem der Renault Twizy ein
nachgefragtes Modell in Deutschland […]“
„[…] Der Zweisitzer Twizy wird von rund 30
Prozent der Befragten als ideales ‚E-
F3 – Verbraucher
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Einstiegsauto‘ genannt […]“
„[…] Kritik vieler weiblicher Befragten: die
fehlenden Motorengeräusche […]“
„[…] Als Grund, warum sich die Befragten für
ein Elektroauto entscheiden würden, nannte
man: Ausbau der Infrastruktur von
Ladestationen, Preis (laut Umfrage sind rund 50
Prozent der Befragten bereit 25.000 Euro oder
mehr zu investieren), die Reichweite der
Batterie, die Schonung der Umwelt, geringe
Betriebskosten, geringe Kraftstoffkosten und
praktische Zweitwagenalternative […]“
Eine Eingrenzung unter soziodemographischen
Gesichtspunkten könnte demzufolge wie folgt
lauten:
Geschlecht: Männlich 60 % / Weiblich 40 %
Tendenziell interessiert sich das männliche
Geschlecht eher für technische Neuerungen auf
dem Automobilmarkt und weist ebenfalls eine
höhere Kauf- und Nutzbereitschaft
diesbezüglich auf. Trotz all dem wurde das
weibliche Geschlecht in der bisherigen
Kommunikation nicht vernachlässigt und man
setzte u. a. auch auf junge weibliche
Testimonials, z. T. auch Mütter mit jungen
Kindern.
Alter: 25 bis 50 Jahre
Die Studie des Frauenhofer ISI zeigt, dass
größtenteils Menschen zwischen 40 und 50
Jahren mit Tendenz nach oben potenzielle
Erstkäufer von Elektrofahrzeugen sind.
Hauptgrund dafür ist wahrscheinlich der als zu
hoch und nicht-wirtschaftlich wahrgenommene
Anschaffungspreis. Auch hier verlief die
Strategie Renaults fast schon in die
entgegengesetzte Richtung, da hauptsächlich
ein sehr junges Publikum für Promotionzwecke
gewählt wurde.
Haushalt: Tendenziell Single-Haushalte (mit
Kindern unter 18 Jahren)
Nicht nur die Tatsache, dass es sich beim
Renault Twizy um einen Zweisitzer handelt,
auch der Trend zu immer mehr kinderlosen
Singlehaushalten, steigende
Lebenshaltungskosten und ein verändertes
Beziehungsgeflecht lassen auf Single-
Haushalte als aktuellen
Verbrauchergemeinschaft schließen.
Bildungsabschluss: Hoch- oder
Fachhochschulabschluss
Das Zusammenspiel zwischen Kosten und
Interesse an der Umwelt spielen für den Erwerb
und Nutzung eines Fahrzeuges eine wichtige
Rolle bei der Entscheidung über den Kauf und
hängen meistens auch vom Einkommen,
welches wiederum vom Bildungsabschluss
abhängig ist, ab.
Einkommen: ab 3.000 Euro
Der Anschaffungspreis plus Kosten für
Batterieleasing sind verhältnismäßig günstig im
Gegensatz zu unserer direkten Konkurrenz.
Dieser Aspekt wurde bisher falsch oder noch
nicht ausreichend kommuniziert. Aus diesem
Grund lässt sich darauf schließen, dass sich die
Verbraucher bisher auf die Haushalte mit einem
Nettoeinkommen ab circa 3.000 Euro
beschränken.
Beschäftigung: Voll-/ Teilzeit (siehe
„Bildungsabschluss“ und „Einkommen“) sowie
Hausfrauen u. -männer und junge Erwachsene,
die ihren Kinder eine möglichst flexible Mobilität
ermöglichen wollen.
Wohnort: Großstadt
Schmalspurmobile stellen sich der
Herausforderung der Verstädterung,
Individualisierung, und Elektrifizierung, dessen
Ausprägungen fast ausschließlich in
Großstädten ersichtlich sind. Auch die gesamte
Promotion spielte sich in den deutschen
Metropolen München, Frankfurt, Berlin,
Hamburg und Köln ab.
Im Folgenden werden Einstellungen und
Orientierungen, Kaufabsichten und -motive
sowie Aufpreisbereitschaften und die
Bewertung der Eigenschaften von
Elektrofahrzeugen thematisiert:
F3 – Verbraucher
13
Ich probiere technische
Neuheiten und
Innovationen gerne aus,
selbst wenn sie noch
nicht so weit verbreitet
sind
Ich mag es nicht auf
andere Leute
angewiesen zu sein
Ich will aus der Masse
herausstechen
Mir ist es wichtig, ein
Auto zu fahren, das
die Umwelt möglichst
wenig schädigtIch befasse mich
schon länger mit
diesem Thema
(ältere Verbraucher)
Der Anschaffungspreis
spielt beim Kauf eine
untergeordnete Rolle
im Gegensatz zum
Design
Ich mache meine
Entscheidung von
der Glaubwürdigkeit
des Images abhängig
(jüngere Verbraucher)
Ein Produkt, zwei Märkte
Zu allererst gilt es das gesamte
Konkurrenzumfeld zu erfassen. Da wir uns –
weitläufig betrachtet – im Markt der
Großstadtmobilität befinden, zählen nicht nur
Kraftfahrzeuge als solche zur Konkurrenz,
sondern auch andere Verkehrsmittel.
Anhand folgender Kriterien wird das
Konkurrenzumfeld festgelegt:
• Großstadttauglichkeit (Entfernungen =/> 10
km =/< 20 km)
• Flexibel einsetzbar
• emissionsarm / sparsam
• Jährlich laufende Kosten ab ca. 1.000 Euro
Indirektes Konkurrenzumfeld
Daraus ergibt sich ein breites indirektes
Konkurrenzumfeld:
• (Fahrräder)
• öffentliche Verkehrsmittel (Bus & Bahn)
• einspurige Fahrzeuge (Motoroller &
Motorrad)
• mehrspurige Fahrzeuge (Autos, Quads &
Trikes)
• Elektrofahrzeuge
• Hybridfahrzeuge
• benzinbetriebene Fahrzeuge
(untere Emissionsklasse)
• Car Sharing
Direktes Konkurrenzumfeld
Gesetz dem Fall, dass sich der (potenzielle)
Verbraucher eines Renault Twizy bereits für die
Anschaffung eines einspurigen bzw.
mehrspurigen, rein elektrisch angetriebenen
Fahrzeugs entschieden hat, dass den im
Vorfeld aufgeführten Kriterien entspricht, ergibt
sich zum jetzigen Zeitpunkt folgendes direktes
Konkurrenzumfeld:
• VW e-Up!
• VW e-Golf
• BMW i3
• Smart fortwo electric drive
• Mia electric
• Opel Ampera
• Tesla Roadster
• Peugeot iON
• Nissan Leaf
• Mitsubishi i-MiEV
• THINK City
• Citröen C-Zero
Marktausblick
Noch ist die Konkurrenzsituation als eher ruhig
anzusehen, da die Zahl der Wettbewerber – im
Vergleich zu PKW mit Verbrennungsmotoren –
noch relativ gering ist.
Jedoch ist bald mit dem Markteintritt urbaner
Elektroflitzer der größten deutschen
Automobilhersteller zu rechnen. Audi geht mit
dem Urban Concept, Opel mit dem Rak-e und
VW mit dem Niels an den Start. Aber auch
Toyota als ausländisches Beispiel mit dem
elektrisch angetriebenen Minimobil Coms, der
bereits in Japan erfolgreich eingeführt und 2000
Exemplare abgesetzt wurden.
Alle sind ein- oder zweisitzige Elektrofahrzeuge
und kommen dem Renault Twizy sowohl
optisch als auch technisch nah.
Aktueller Stand geplanter
Schmalspurmobile
Gleich drei Automobilhersteller (Audi, Opel und
Volkswagen) präsentierten bereits auf der IAA
2011 ihre visionären Schmalspurmobile.
Erkundigt man sich heute nach dem aktuellen
Stand dieser Modelle wird man schnell
feststellen, dass die anfängliche Euphorie,
vagen präzisionslosen Aussagen gewichen ist:
„Man entwickle im Rahmen einer
Gesamtstrategie Visionen für die urbane
Mobilität“ „Zum aktuellen Zeitpunkt keine
Angaben".(Audi)
"Derzeit beobachten wir die Marktresonanz zu
diesem Fahrzeugkonzept und analysieren und
bewerten diese.“ (Volkswagen)
"An dem Projekt wird kontinuierlich gearbeitet,
es spielt eine wesentliche Rolle in der
Zukunftsplanung von Opel“ (Opel)
Gründe für dieses zögerliche Verhalten liegen
klar auf der Hand:
F4 – Konkurrenzanalyse
14
• unklare Rahmenbedingungen durch den
Gesetzgeber (siehe F2- Trend und
Entwicklung)
• Rentabilität (sprich: „Mal sehen, wie sich der
Renault Twizy verkauft“)
• geringes Interesse an einer „Elektroauto-
Revolution“ (siehe F2 – Trends und
Endwicklung)
Es kann demnach noch etwas dauern, bis
konkreteres publik wird. Konkurrenz muss der
Twizy aus diesem Grund erstmal nicht fürchten
und er nimmt im zukunftsfähigen Marktsegment
der Schmalspurmobile eine Art Vorreiterrolle
ein, da Renault mit dem Twizy und Toyota
derzeit die einzig greifbaren Fakten liefern. Der
japanische Automobilhersteller konnte mit dem
Modell „Coms“ in Japan bereits 2.000
Exemplare absetzen. Über einen Vertrieb in
Europa denkt Toyota derzeit nach.
Im Folgenden ein Überblick:
F4 – Konkurrenzanalyse
15
indirekt direkt
Der im April 2012 auf dem Deutschen
Automobilmarkt erschienene Renault Twizy hat
viele Eigenschaften, die ihn von denen im
Vorfeld genannten Konkurrenten abhebt.
Das Prinzip „Einsteigen und Losfahren“, der
umweltschonende Antrieb und die automobile
Innovation fürs urbane Stadtleben sind nur
wenige der zur Verfügung stehenden
Abgrenzungsmerkmale.
Besonders das Design setzt völlig neue
Maßstäbe. Die Größe der Karosserie ist ähnlich
der des Smart fortwos, nur noch etwas
schnittiger. Das futuristische Design lässt den
Twizy nun als noch innovativer erscheinen,
ohne dass die „kleine Größe“ abschreckt.
Laut Renault Österreich soll der Twizy sowohl
als kompakt & wendig als auch als Mittel zur
Unabhängigkeit wahrgenommen werden.
Tägliche Besorgungen lassen sich auch im
Stadtgebiet problemlos und schnell erledigen.
Tatsächlich aber ist der Twizy bisher bei seiner
Zielgruppe noch nicht richtig angekommen. Die
Vorteile werden erst den tatsächlichen
Verbrauchern klar bzw. denen, die ihn einmal
Probe gefahren sind.
Laut Verbrauchern wird er vor allem als „E-
Einstiegsauto“ statt als innovativer Vorreiter
zukunftsträchtiger Mobilität wahrgenommen.
Das ist vor allem der bisherigen Mainstream-
Kommunikation geschuldet, da nicht wirklich
Produktvorteile herausgestellt werden, sondern
allen voran eine reine Mainstream-
Imagestrategie mit dem Welt-DJ David Guetta
gefahren wurde.
Bisher positioniert sich der Twizy leider nicht als
Sonderform (Quad+PKW+Elektroauto), sondern
als reines Elektroauto im breiten Markt der
PKW, genau wie die bisherigen und
kommenden Konkurrenten auch. Er ist somit
einer von vielen:
F5 – Positionierung
16
Elektro-PKW Normale PKW
F6 – SWOT-Analyse
17
Stärken
• Innovationsprodukt
(Technik & Design)
• kompakt & wendig
• ökonomisch & ökologisch
• Mittel zur Unabhängigkeit
& Flexibilität
• Anschaffungspreis +
laufende Kosten
verhältnismäßig günstig
Schwächen
• Marke Renault gilt nicht
als Vorreitermarke (Image
Marke Produkt
divergent)
• serienmäßig nicht
unwetterfest (ABS, ESP)
• nicht vorhandene
Wahrnehmung der
geringen Kosten
Günstige Bedingungen
• Urbanisierung (Verkehr &
Ballung)
• Klimawandel (Reduz. des
Schadstoffausstoßes)
• Trend zum
Mobilitätswunsch
• Preise für fossile Brenn-
stoffe sind gestiegen und
steigen weiterhin
Ungünstige Bedingungen
• Reduzierung der Anzahl
privater Fahrzeuge
(Carsharing,
Fahrradverleih etc.)
• Kürzere Wege in der
Stadt
• Elektrotankstellen
verhältnismäßig wenig
vorhanden
Sprechen wir – wenn wir vom Renault Twizy
sprechen – nur vom Twizy oder vom
Gesamtpaket Renault Twizy? Diese Thematik
sollte beachtet werden, wenn man ein Tool, wie
das Markensteuerrad nutzt.
Zu aller erst ist zu sagen, dass es eine gute
Entscheidung ist, den Twizy nicht von Renault
abzukoppeln. Der Konzern hat Markenattribute
wie Sicherheit und Tradition, die dem Twizy zu
Gute kommen, gerade aufgrund der
Adoptionsbarrieren oder adoptionsfördernden
Faktoren. Im Steuerrad werden also auch
Attribute der Dachmarke Renault mit
berücksichtigt.
Buzzwords wie „urban“, „innovativ“ oder
„trendig“ sind im Laufe des Projekts immer
wieder thematisiert und das nicht ohne Grund.
Dies sind neben der Kompaktheit und der
neuen Technologien die wichtigsten Faktoren
des Twizy und deshalb auch wesentlicher
Bestandteil des psychosozialen Nutzens.
Viele der Inhalte aus dem folgenden
Markensteuerrad sind einzigartig und heben
sich von Positionierungsmerkmalen der
bisherigen Konkurrenten im Segment der
Elektrofahrzeuge ab. Das macht den Renault
Twizy zu einem sehr innovationsfördernden
Fahrzeug.
Auf den folgenden Seiten werden die
Bestandteile des Markensteuerrads anhand von
Moods visualisiert.
P1 – Brand-Strategy
18
Zudem ist es wichtig zu beachten, ob es sich
bei einem Markensteuerrad um den Ist- oder
Sollzustand handelt.
Da am Markenkern des Twizy nichts verändert
werden soll, ist dies eine Zwitterlösung aus Soll-
und Istzustand.
P1 – Brand-Strategy
20
Markentonalität
Beziehungsmerkmale
Erlebnisse
tut Gutes für mich
inspirierend
Persönlichkeits-
merkmale
P1 – Brand-Strategy
21
Markennutzen
funktionaler Nutzen
psychosozialer Nutzen
aufregend
trendi
gagil
P1 – Brand-Strategy
23
MarkenbildMarkenattribute
MarkentonalitätMarkennutzen
funktionaler Nutzen
psychosozialer Nutzen
Persönlichkeits-
merkmale
Beziehungsmerkmale
Erlebnisse
Eigenschaften der
Angebote
Eigenschaften des Unternehmen
Sehen
Fühlen
Schmecken
Hören
minimalistisch
aufregend
tut Gutes für michtrendi
g
Riechen
Vorreiter einer
neuen Ära der
Mobilität
inspirierend
agil
Das Institut für sozial-ökologische Forschung
(ISOE) führte 2010 eine Studie über die
„Attraktivität und Akzeptanz von Elektroautos“
durch, welche 2012 veröffentlicht wurde. Dabei
wurden insgesamt vier Fokusgruppen
durchgeführt, je zwei in Berlin und Frankfurt am
Main. (Junge urbane Erwachsene/
VertreterInnen des Lebensstil-Segmentes
„LoHaS“/ technikinteressierte
NeuwagenkäuferInnen/ 50% Car-Sharing-
NutzerInnen, 50% „LoHaS“). Man kam zu
folgendem Gesamtergebnis:
Adoptionsbarrieren vs.
Adoptionsförderliche Faktoren
Verfügbarkeit
(-) Eine Grundforderung an ein individuelles
Verkehrsmittel ist die permanente
Verfügbarkeit. Die kognitive Verknüpfung von...
• zu geringer Akku-Leistung (Erinnerungen an
Handy- und Laptop-Akku Memory-Effekt?
Entsorgung?)
• fehlender Infrastruktur in Bezug auf
Ladesäulen
• langer Ladezeiten und
• erhöhtem Vandalismus (Kabel, die aus der
Wohnung hängen?)
...mit einem Elektroauto, fordern aufwendiges
Vorausdenken und hohen
Organisationsaufwand, Disziplin und
Weitsicht.
Das Elektroauto würde den Alltag eher
erschweren als vereinfachen. Allein der
Gedanke an fehlende Spontanität und
Flexibilität ist für viele abschreckend.
(+) Auch wenn das allgemeine Problem „Akku“
überwiegend als noch nicht gelöst gilt,
verweisen etliche auf ihre Hoffnung, das Auto
an einer herkömmlichen Steckdose aufladen zu
können.
Tendenz: (Noch) Adoptionsbarriere – Allerdings
bietet der Twizy einige Neuerungen
(Akustisches Warnsystem „Z.E. Voice“, neuer
Ladeinfrastruktur), mit denen diese Barrieren
durchbrochen werden könnten.
Ausstattung und Komfort
(-) Die Allgemeinheit verbindet mit einem
Elektroauto nicht nur einen reduzierten
Fahrkomfort und eine geringe Ausstattung,
sondern auch eine unausgereifte Technologie
mit ungewissem Entwicklungspotenzial. Etliche
Theorien und Klischees wie fehlende
Leistungsstärke, Sicherheitsbedenken und
Werkstattanfälligkeit halten sich hartnäckig. Der
technische Fortschritt geht für viele zusätzlich
mit Einbußen im Bereich „Wohlfühlen“ einher.
Z.B. verursacht der eingebaute Akku
Beschränkungen für Mitreisende und Gepäck.
Auch die fehlenden Motorgeräusche sind nicht
nur eine Sache der Ästhetik, sondern erhöhen
ebenso die Unfallgefahr.
(+) Sie sind die idealen Stadtfahrzeuge – klein
und wendig – und genießen bei vielen den Ruf
eines Zweitwagens, da die Unterhaltung zweier
Fahrzeuge in vielen Haushalten mittlerweile
selbstverständlich geworden ist. Zudem ist der
leise Motor für viele genauso ein Pro- wie
Kontra-Argument, da dies auch geringerem
Verkehrslärm bedeuten würde.
Tendenz: Adoptionsbarriere - Abstriche beim
Komfort sind gegenwärtig nur für kleinere
Zielgruppen denkbar.
Umweltfreundlichkeit
(-) Fehlende oder zweifelhafte
Umweltfreundlichkeit wird oft als pauschales
Argument gegen Elektrofahrzeuge benutzt. Die
Umweltfreundlichkeit, wenn überhaupt, als
einen echten Kaufgrund anzusehen ist bei
vielen nur dann der Fall, wenn gewährleistet ist,
dass der Strom, mit dem die Elektroautos
betrieben werden, aus regenerativen Quellen
stammt.
(+) Die hohe Brisanz dieses Themas lässt
kleinere Fortschritte bereits
gewissensentlastend wirken.
Tendenz: Adoptionsförderlich – Auch wenn die
erwähnte „Pauschalausrede“ noch bei vielen in
den Köpfen verankert ist, kann jeder
Verbraucher aufgrund der neuartigen
Ladeinfrastruktur selbst bestimmen aus
P2 – Innovation Planning
24
welchen Quellen der Strom gewonnen wird.
Technische Entwicklung und die
Marktdurchdringung
(-) Das Elektroauto und die damit
einhergehenden Themen wie
Umweltbewusstsein und Ressourcenknappheit
sind schon lange ein präsentes Thema in den
Medien und der Politik. Gemessen an der
hohen medialen Präsenz verläuft die
Entwicklung eher schleppend und das
Elektroauto ist auf dem Automobilmarkt noch
keine feste Größe geworden, so wie es die
Dringlichkeit vermuten lassen könnte. Solch ein
Fakt lässt viel Spielraum für diverse Klischees
und Theorien unter den Verbrauchern, z.B.
dass bestimmte Industriezweige (Auto, Öl,
Atom) die Entwicklung bewusst verzögern.
(+) Auch wenn eine Entwicklung nicht das
gewünschte Tempo aufweist gilt das
Elektrofahrzeug als das Auto der Zukunft, das
ein neues Zeitalter einläuten könnte.
Tendenz: Adoptionsbarriere – Die allgemeine
Akzeptanz hängt von sehr vielen Parteien ab,
die sich momentan gegenseitig die
Verantwortung zuschieben.
Preis
(-) Vermuteter hoher Anschaffungspreis
(+) Günstiger Unterhalt
Tendenz: Adoptionsförderlich – Dies ist eine
klare Frage der Kommunikation
Image (Design) und symbolische Aspekte
(- / +) Ein Elektroauto zu besitzen sorgt im
sozialen Umfeld für viel Gesprächsstoff. Dabei
hält sich die Waage zwischen „Visionär“ und
„Spielzeug-Liebhaber“. Da die Automobilität bei
vielen bekanntlich viel mit Emotionen zu tun hat,
spielt das Design einen entscheidenden
Imagefaktor. Auch da ist man sich nicht einig,
ob ein adaptiertes Design von bisherigen Autos
oder ein spezifisches Elektro-Auto Design
bevorzugt wird. Die Meinungen über das
aktuelle Design des Twizys, seinen direkten
Konkurrenten und den weiteren geplanten
Schmalspurmobilen (siehe F4 –
Konkurrenzanalyse) geht von „Öko-Image“ bis
„zukunftsweisend“.
Tendenz: Adoptionsbarriere bis
adoptionsförderlich – Mit Blick auf die
Eigenschaften unserer Soll-Zielgruppe, die als
avantgardistisch und Trendsetter gelten, muss
das Design als „Teil von etwas Neuem“
kommuniziert werden.
Fazit
Zusammengefasst kann man sagen, dass der
P2 – Innovation Planning
25
Ruf der Schmalspurmobile bzw.
Elektrofahrzeuge schlechter ist als der
eigentliche aktuelle technologische Stand. Viele
sind aufgrund der großen Komplexität des
Themas mit Wertungen für oder gegen eine
Kaufentscheidung noch weit überfordert und
verschließen sich bereits im Voraus vor
diesbezüglichen Informationen.
Das Gefühl von mangelnder Sicherheit ist
(noch) zu stark
Produkt-Markt-Strategien
Die aktuelle Situation am Markt und unsere
Produktstärken versprechen auf Lange Sicht
Erfolg bei Bestands- und Neukunden.
Geht man nach dem Modell der Ansoffschen
Produkt-Markt-Matrix scheint es so, als gäbe es
eine logische Konsequenz: Die Durchdringung
des Marktes.
Alle Konkurrenzprodukte im definierten Markt
der Elektrofahrzeuge wurden anhand ihrer
Merkmale und ihrer Positionierung analysiert.
Für den Twizy gibt es realistische Chancen,
Marktführer im Segment der Elektrofahrzeuge
zu werden.
Der Erfolg wäre aufgrund der besonderen
Alleinstellungsmerkmale hoch einzuschätzen,
die Kosten mittelmäßig.
Betrachtet man jedoch den Twizy für die
Zukunft aus einem anderen Blickwinkel, könnte
die Strategie langfristig gesehen auch eine
Marktentwicklung sein, denn der Twizy ist das
erste Elektrofahrzeug seiner Art. Wie in der
Konkurrenzanalyse erwähnt, treten auch Audi,
BMW und VW mit sehr ähnlichen Fahrzeugen
in den deutschen Markt ein. Man könnte also
versuchen einen völlig neuen Markt, nämlich
den Markt der elektrisch betriebenen
Schmalspurmobile zu entwickeln.
Der Erfolg wäre aufgrund der vorher genannten
Trends und des Zielgruppenpotenzials ebenfalls
als hoch einzuschätzen. Die Kosten jedoch
wären ebenfalls sehr hoch, da man auch die
Umgebung, sprich Infrastrukturen und
Denkmuster der Konsumenten, versuchen
muss zu beeinflussen.
Wettbewerbsstrategien
Auf der Abnehmer gerichteten Seite der
Wettbewerbsstrategien gibt es drei relevante
Führerschaften: Die Qualitätsführerschaft, die
Kosten- bzw. Preisführerschaft und die selektive
Kosten- und Preisführerschaft.
Hier kann sich der Twitzy nicht klar einer
Position zuordnen, da es kein vergleichbares
elektrisch betriebenes Schmalspurfahrzeug gibt.
Hinsichtlich Qualität gibt es bisher jedoch keine
negativen Resonanzen der Konsumenten oder
Institute. Das Innovationspotenzial des Twizy ist
ebenfalls sehr hoch. Trotz alledem ist der Preis
für ein Elektrofahrzeug relativ gering, man
könnte ihn also auch in die Sparte der
Preisführerschaft einordnen.
Wenn es eine Zwitterlösung gäbe, würde diese
für den Twizy bedeuten: Selektive Preis- und
Qualitätsführerschaft.
Die Seite der konkurrenzgerichteten
Wettbewerbsstrategien ist ebenfalls aus
zweierlei Blickwinkeln zu betrachten. Geht man
vom Markt der Elektroautomobile aus, sollte
eine Ausweichsstrategie gewählt werden
(Twizys Innovationen). Andererseits ist der
Markteintritt der zukünftigen
Konkurrenzprodukte zu beachten.
Dahingehendwäre eine Konflikt- oder
Anpassungsstrategie zu wählen. Entweder man
versucht durch massiven Kommunikationsdruck
die Konkurrenz fernzuhalten, oder man begibt
sich in eine Verteidigunsposition und passt sich
dem Share of Advertising den Konkurrenten an.
Marktstimulierungsstrategien
Hier steckt man mit dem Twizy, wie schon
vorab erwähnt (S1.2, Absatz 1) im Zwiespalt
der Innovationskraft gegenüber den geringen
Kosten. Einerseits sind hier weiterhin Elemente
der Präferenzstrategie wie hohe Qualität,
attraktive Produktgestaltung und ein
konsistentes Markenbild anzuwenden,
andererseits sollte auch der niedrige Preis nicht
vernachlässigt werden, der sich eher einer
Preis-Mengen-Strategie ansiedelt.
Fazit
Aufgrund der aufstrebenden Konkurrenz sollten
folgende Strategien gefahren werden:
• Produkt-Markt-Strategie: Marktentwicklung
• Wettbewerbsstrategie: Selektive Preis- und
Qualitatsführerschaft / Konfliktstrategie
• Marktstimulierungsstrategie: Selektive
Präferenzsstrategie
Renault sollte sich mit dem Twizy nicht in eine
defensive Lage begeben und seine
Vorreiterposition auch dem Werbedruck
S1 – Strategische Optionen
26
hingehend anpassen. Die Gefahr ist zu groß,
die bisherige Situation am Markt durch aktuelle
und zukünftige Konkurrenten zu gefährden.
S1 – Strategische Optionen
27
Kommunikationsziele
Die bisherigen Kommunikationsmaßnahmen
vergangener Kampagnen rund um den Renault
Twizy zielten auf die Entstehung von
Kommunikationskontakten ab, aus dem ein
höherer Bekanntheitsgrad und ein grober
Imageaufbau für das Elektroauto
schlussfolgerte.
Für den Renault Twizy lauten die von uns
ermittelten und gewichteten
Kommunikationsziele wie folgt:
• Die Nachfrage (nach Probefahrten) in den
einzelnen Z.E.-Stützpunkten nimmt um 20%
im ersten Quartal und in den folgenden
Monaten um 5% je Monat zu.
• Der Bekanntheitsgrad des Twizys in den
deutschen Großstädten wird innerhalb eines
Monats um 10% gesteigert.
• Die Einschätzung/ Image des Twizys als
„umweltbewusst“, „großstadttauglich“ und
gleichzeitig „der Zeit voraus sein“ bei den
Bestands-/ Stammkunden verbessert sich
auf einer Skala von 1 bis 10 um 5 Punkte.
Wie bereits in der Konkurrenzanalyse erwähnt,
öffnet der Twizy ein neues Segment der
Elektromobilität, welches noch sehr klein und
unerforscht ist. Demnach spielt die Abgrenzung
gegenüber Konkurrenzprodukten noch keine
vordergründige Rolle. Unser Ziel muss hierbei
eben sein unsere Kommunikationsinhalte bzw.
Argumente den hoch involvierten
Kommunikationsadressaten qualitativ vorteilhaft
zu präsentieren, da die Kaufentscheidung
letztendlich von der kognitiven Einstellung zur
Marke abhängt. Wichtig zu beachten sind die
(Haupt-)Einkaufsmotive „Individualität“,
„Umweltbewusstsein“ und „Unabhängigkeit“, die
äquivalent zu den UAPs des Twizy sind. Dabei
liefert uns die Tatsache, dass Renault als
bekannteste Marke – wenn es um Elektroautos
geht – wahrgenommen wird, einen
entscheidenden Vorteil.
Wirkungskontrolle
Umfragen
Direkt nach dem Anlauf der Maßnahmen sollten
die folgenden Evaluationsmaßnahmen ergriffen
werden:
• eine quantitative Erfassung zum Thema
Renault Twizy,
• eine qualitative Umfrage („Interview“) am
Point of Sale.
Die qualitative und quantitative Umfrage ist
auch durch kleinere Marktforschungsinstitute
oder Studenten im Rahmen von
Abschlussarbeiten durchführbar. Diese
Umfragen können in den lokalen Szene-Hot-
Spots und stark frequentierte innerstädtische
Standorte der jeweiligen Großstadt
durchgeführt werden, wahlweise als Interview
oder per ausliegenden Kurz-Bewertungsbögen.
Homepage
Dort werden unqualifiziert die Anzahl Visits und
auch Unique User gezählt. Weitere Messungen
könnten die Usability der Homepage abdecken.
Dazu sind die Seitenabrufdauer, Besuchsdauer
und Absprungrate zu erheben.
Medienresonanz
Die Berichterstattung wird anhand der
Merkmale wie Auflagenzahlen,
Werbeäquivalenzwerten, Nennungen und
möglicherweise noch einer groben
Gesamtbewertung (Artikel: positiv, neutral oder
negativ?) untersucht.
Zusätzlich kann versucht werden, das aus den
Medien erhobene Image zeitversetzt mit dem
Verkauf in Beziehung setzen und damit
nachzuweisen, wie stark aktuelles
wirtschaftliches Interesse der Zielgruppe und
Kommunikation zusammenhängen. Sie muss
zwingend professionell und damit durch eine
Agentur erarbeitet werden.
Betriebswirtschaftliche Wirkungskontrolle
Die Verkaufszahlen sollen mit dem
Gesamtablaufplan abgeglichen werden. Sie
lassen Rückschlüsse auf den geschäftlichen
Erfolg zu, an dem die Kommunikation
zumindest einen Anteil trägt.
S2 – Kommunikationsziele & Wirkungskontrolle
28
Eventbezogene Wirkungskontrolle
Die Teilnehmerzahl am Fahrsicherheitstraining
dient zumindest teilweise als Indikator für die
Reichweite der Maßnahmen. Hier spielen auch
zielgruppenbezogene Aspekte eine Rolle.
Durch die Adressangabe erfährt man etwas
über die örtliche Verteilung der Kunden bzw.
potentiellen Kunden.
S2 – Kommunikationsziele & Wirkungskontrolle
29
Extern
Die von Renault bisher gewählte Zielgruppe
(siehe „F 2.1 – Marktüberblick) bleibt weiterhin
unsere Empfängerzielgruppe, da die
Kombination aus „kompakt & wendig“,
„umweltbewusst“ und „modern“ gemessen am
Alter und der Anzahl an potenziellen Kunden
uns ein weites Feld bietet, das bisher noch ein
unerforschtes Marktsegment darstellt.
Somit ergeben sich folgende Angaben:
• Alter: 18 bis 60 Jahre
• Wohnsitz: Großstadt > 100.000 Einwohner
• Einkommen: Haushaltsnettoeinkommen >
3.000 EUR / Monat und
• Soziale Persönlichkeitsstruktur: Affinität für
technische Geräte, die neu,
umweltfreundlich, unkonventionell und
nützlich (hier: großstadttauglich) sind
Mithilfe des Modells der Sinus-Milieus des
Institutes Soziovisionen kann die Zielgruppe
bezüglich Mediennutzung und geeigneter
Kommunikationsmaßnahmen eingegrenzt
werden. Demnach bieten sich die Menschen
des:
• Liberal-intellektuellen Milieus,
• Milieus der Performer,
• Adaptiv-pragmatischen Milieus,
• Expeditiven Milieus,
• Hedonistischen Milieus,
• und bedingt das sozial-ökologischen Milieus
als externe Zielgruppe an.
Sie hegen den Wunsch nach
Selbstbestimmung, Individualität, finanzieller
Sicherheit und Exklusivität gemeinsam. Dabei
ist vorrangig das Internet als angemessenen
Kanal zu nutzen.
Intern
Die Geschäftsführung ist gefordert, um über
Gespräche für Verständnis, Überzeugung,
Mitarbeit und Kritik gegenüber der Z.E.-Modelle
und insbesondere des Twizy zu werben.
Anregungen und Kritik sind dabei konstruktiv
einzubauen. Nicht zuletzt sind die Mitarbeiter
selber Angehörige und Freunde. Sie vermitteln
auch privat in ihren Netzwerken ihre Einstellung
zum Unternehmen.
Bezugsgruppen
Auch in Bezug auf die Glaubwürdigkeit sind
neben Journalisten, Unternehmen und
Anwohnern auch die verschiedenen
Carsharing-Unternehmen, Lieferdienste und
öffentliche Dienste nicht zu vergessen. Dazu
aber später mehr.
S3 – Soll-Zielgruppe
30
Im Forschungsteil wurde analysiert, welches
Potenzial Renault mit dem Twizy offen steht
und dass das Unternehmen es leider durch die
bisherige Kommunikationsstrategie nicht
erfolgreich umsetzen konnte.
Es wurde ein neuer Markt definiert, die
Zielgruppe spezialisiert und die strategischen
Optionen erörtert.
Die Möglichkeit, sich klar von den bisherigen
Konkurrenten abzugrenzen und Vorreiter im
neu entstehenden Markt zu sein sollte
unbedingt genutzt werden. Die nachfolgende
Kreuzpositionierung soll deutlich machen,
welche Alleinstellungsmerkmale kommuniziert
werden sollten, die auch für die Zielgruppe
relevant sind.
S4 – Soll-Positionierung
31
Unkonventionelles Fortbewegen
Urbane UnabhängigkeitFahrzeug für alles
Auto fahren
Creative Brief
(in Anlehnung an Jon Steel: Truth,
Lies&Advertising. The Art of Account Planning.
Wiley&Sons. New York 1998)
Hintergrund / Zielsetzung
„Warum machen wir überhaupt Werbung für
das Produkt?“
„Was wollen wir mit den Maßnahmen
erreichen?“
Der Renault Twizy ist in den letzten Jahren
bekannter geworden, jedoch noch nicht genug
in die Zielgruppe vorgedrungen. Diese Werbung
soll Bekanntheit steigern, das sympathische
Image ausbauen und die Kaufentscheidung
positiv beeinflussen.
Zielgruppendefinition
„Zu wem reden wir?“
„Was wissen wir über die Zielgruppe?“
Es werden in erster Linie die Early Adopter
angesprochen, die sich in einem sehr urbanen
Umfeld aufhalten, aber auch die Menschen, die
der frühen Mehrheit angehören.
Das Produkt ist innovativ, stylish und
besonders. Die Zielperson soll sich mit dem
Fahrzeug identifizieren und eine emotionale
Bindung aufbauen.
Ein hohes Involvement wird hier vorausgesetzt,
es sind somit keine detaillierten
Produktinformationen nötig.
Positionierung
„Wie lautet die Botschaft?“
„Was ist die Hauptidee?“
Die Idee ist, dass der Twizy als die Lösung für
den unabhängigen und urbanen Stadtverkehr
kommuniziert wird. Darüber hinaus ist er nicht
nur pragmatisch, sondern auch stylish und
innovativ:
„Ich bin besonders. Ich entscheide mich für den
Twizy.“
Die Nutzenbegründung sollte an dieser Stelle
nicht „herausgeschrien“ werden. Sie sollte eher
subtil eingebaut werden.
Tonalität
„Was sind die Anforderungen an die
Werbemittel?“
Protagonisten aus der Zielgruppe
Produktinszenierung im Hintergrund, jedoch
stilistisch hervorgehoben
Sympathisches Story-Telling
Produktnutzen klar erkennbar
warme Farben, freche Typo, urban und
stylish
S5 – Kreationsbriefing
32
Layout angelehnt an Renault, dennoch
besonders
Zusammengefasst werden die Inhalte des
Creative Briefs etwas plakativer in der Copy-
Strategie dargestellt.
S5 – Kreationsbriefing
33
Consumer Benefit Reason Why Tonality
Grund
nutzen
innovativ sein
Zusatz
nutzen
USP
UAP
einfaches Aufladen
anders sein
*http://app.handelsblatt.com/auto/nachrichten/umfrag
e-zwei-drittel-der-autokaeufer-wollen-elektroautos-
testen/7107112.html
Psycho
logische
Dimen
sion
Semio
tische
Dimen
sion
Urbanität
„shiny“ Inszenierung
des Twizy
Ausgangspunkt für die Wahl unseres
Kommunikations-Mixes ist die Entscheidung
darüber, welche Zielgruppe über welche
Kanäle, mit welchen Instrumenten und mit
welchem kommunikativen Ziel angesprochen
werden soll. Hier bietet sich die Durchführung
einer medienübergreifenden
Kommunikationskampagne an, da die große
Soll-Zielgruppe über alle relevanten Kanäle
hinweg angesprochen werden will. Die Cross-
Media-Strategie stellt in diesem
Zusammenhang die Abstimmung der
Onlinemaßnahmen auf die klassischen und
umgekehrt dar. Zugleich erfüllt diese Strategie
all unsere Kommunikationsziele
(Markenbekanntheit steigern, Marktpräsenz
erhöhen, Neukunden gewinnen,
Bestandskunden binden), erhöht die Reichweite
der Botschaft und steigert die gewünschte
Werbewirkung auf allen relevanten
Kommunikationskanälen.
Das Internet soll hierbei der Dreh- und
Angelpunkt in Form einer Landingpage werden.
Optimal wäre es hier, die Landingpage von der
bereits bestehenden Firmenwebsite loszulösen,
da der Twizy ein Vorreiter darstellen soll und
sich von der übrigen Produktpalette abhebt.
Trotz alledem ist es notwendig, die
Landingpage dort zu integrieren. Statt auf die
Subsite Twizy auf der Renault-Website zu
landen, sobald man auf die Navigationsleiste
Twizy klickt, wird man auf dessen Landingpage
dessen verwiesen.
Unter dem Einsatz verschiedener Instrumente
wie TV-Spot (Einblendung der URL im
Abspann), Printmaßnahmen („Weitere
Informationen finden sie unter [URL]“), Social
Media, Newsletter, Kommunikation am Point of
Sale, PR und Out of Home kann diese bekannt
gemacht werden und gleichzeitig als eine
besondere Ergänzung zur Renault-Plattform
kommuniziert werden.
Die Landingpage nimmt dabei die Rolle eines
Ziel- sowie Startortes ein, je nachdem in
welcher Phase der Kaufentscheidung sich der
Verbraucher befindet. Es werden Fragen über
den Preis und die technischen Daten
beantwortet, aber auch auf die Gewinnspiele,
Events und Social-Media Kanäle aufmerksam
gemacht.
Dieser vernetzte Medienkosmos bietet Nutzern
eine Bühne bzw. verleiht ihnen ein Mitsprache
durch die geschaffene Open-Source-
Communication.
S6 – Kommunikationsmix
34
Um die Markenstrategie Renaults auch
weiterhin zu verfolgen, wird der bisherige Claim
„Renault – Drive the change“ beibehalten. Die
Headlines sollen den Markenkern des Twizys
transportieren und stellen daher eher eine Art
Motto dar. Der immer gleichbleibende Teil
„Take the Twizy" erfüllt auch aufgrund der
Alliteration und der Kürze die stilistischen
Voraussetzungen (Leicht aussprechbar, klingt
gut, ruft keine negativen Assoziationen hervor)
und besitzt ebenso eine unterbewusste
emotionale Komponente. Der fast schon
„saloppe“ Klang zahlt auf die positiven
Eigenschaften des Twizy – Unbekümmertheit
im Alltag – ein. Der vorangestellte variable Teil
bietet uns genügend Spielraum, damit wir dem
Verbraucher deutlichen machen können, dass
sich die Komponenten „Innovation“,
„Umweltbewusstes Handeln“,
„Kostengünstigkeit“ und „Modernes Auftreten“
nicht ausschließlich müssen. Dabei treten wir
mit einer humoristischen und realitätsnahen
Kampagne an die spitze urbane Zielgruppe
heran.
G1 – Claim
35
Beschreibung der Maßnahmen
Der TV-Spot (30“)
Szene 1:
Protagonist liegt im Bett; der Wecker klingelt; P.
springt auf; macht den Wecker aus; rennt aus
dem Zimmer ins Bad; duscht und putzt sich
gleichzeitig die Zähne; zieht sich an; rennt die
Treppen der U-Bahn Station herunter und die
U-Bahn fährt ihm vor der Nase weg.
Szene wird mit mehreren Einstellungsgrößen
aufgenommen; die Perspektive wechselt
zwischen Frosch- und Vogelperspektive und
Augenhöhe, harte und schnelle Schnitte
zwischen den einzelnen Situationen
Szene 2:
Einblendung der Frage „Are you busy?“, danach
Einblendung der Antwort „Take the Twizy!“ (inkl.
Sprecher)
Weiche ineinander übergehende Schnitte
Szene 3:
P. sitzt im Twizy und fährt sichtlich entspannt
durch die morgendliche Rushhour, vorbei an
genervten Autofahrern, Staus etc., da er auf der
rechten, engeren Spur neben Fahrradfahrern
problemlos vorbeifahren kann.
Szene wird von einer angenehmen
Hintergrundmusik (Blues-Elektro-Musik, evtl.
Elektroswing) begleitet; Sprecher liefert leichte
und klarformulierte schwerpunktspezifische
Argumente für den Twizy und verweist auf die
Landingpage.
Szene 4:
Renault-Abschlussbild inkl. Claim
Die beabsichtigte Tonality der jeweiligen Spots
wird auf gleiche Weise auch im Plakat
umgesetzt und in Anzeige lokalen Zeitungen,
auf Plakatwänden, Litfaßsäulen und besonders
in Fachzeitschriften geschaltet. Bei der Frage
nach dem geeigneten Zeitschriften-Titel für eine
Anzeige sind Verbreitung und Zielgruppe die
entscheidenden Faktoren. Im Falle Twizy wären
es u.a. die Fachbereiche: Auto (z.B. Auto Motor
Sport), Lifestyle (Frauen/Männer, z.B.
Cosmopolitan u. GQ), sowie Wissenschaft,
Technik, Bildung und Forschung (z.B. Spiegel
u. Focus).
Facebook-App – „Was bekommt man für 1,50
Euro?“
Dem geringen Verbrauch wurde in der
bisherigen Kommunikation noch zu wenig
Beachtung geschenkt. Die Facebook-App
beinhaltet verschiedene alltägliche Artikel, unter
denen der Nutzer frei wählen kann, die
nachdem sie ausgewählt wurden mit dem Twizy
verglichen werden und daraufhin die
rhetorische Frage aufwerfen: „Lieber eine
Currywurst oder 100 km Freiheit?“
G2 – Gestaltung der Maßnahmen
40
Gewinnspiel: Fahrsicherheitstraining – „Test the
Twizy!“
Damit sich Interessierte persönlich von der
Sicherheit im Straßenverkehr des Twizy
überzeugen können, werden im Rahmen der
„Städtereisen“ insgesamt sechs
Fahrsicherheitstrainings (eins in jeder Stadt)
durchgeführt. Durch die Mitarbeiter, auf der
Landingpage und im Social-Media wird auf das
Gewinnspiel aufmerksam gemacht und die
Menschen werden aufgefordert, sich auf der
Landingpage anzumelden.
Nebenbei wäre dies auch ein Nährwert
bezüglich der Wirkungskontrolle.
Guerilla Street-Promotion „Test & Take the
Twizy“
Während die im April 2012 crossmedial
durchgeführte, bundesweite Guerilla Street-
Promotion auf die Erhöhung des
Bekanntheitsgrades und den Imageaufbau
abzielten, steht hier der tatsächliche Nutzen und
die Alleinstellungsmerkmale des Fahrzeuges im
Vordergrund. Anstatt wie bisher mit „Goodies“
bei den Menschen zu punkten, muss im Voraus
den Mitarbeitern dieser Maßnahme verdeutlicht
werden, dass sie eine entscheidende Rolle
spielen. Ihnen müssen zu Beginn der
Umsetzung des Kommunikationskonzeptes die
Ziele erläutert werden, um die Win-Win-
Situation für
Unternehmen und Mitarbeiter zu verdeutlichen
und den Betroffenen die entwickelte Botschaft
zu vermitteln. Neben fachspezifischen Wissen
wird in den stark frequentierten innerstädtischen
Standorten ein Parcours aufgebaut, auf dem
sich jeder Interessent selbst von den Vorteilen
des Twizys im Großstadtverkehr überzeugen
kann. Die gesamte Kampagne wird dazu online
auf Social-Media-Kanälen wie Facebook und
Blogs ausgeweitet.
Pressearbeit
Der Aufbau eines Presseverteilers und das
zielgerechte Platzieren von Pressemitteilungen
sollte von einer Agentur oder einem Berater
übernommen werden. Eventuell lässt sich auch
phasenweise eine Medienpartnerschaft (bspw.
mit einem lokalen Radiosender) arrangieren.
Die Medienvertreter (Print und Radio) wird vor
der Durchführung von „Test & Take the Twizy“
die Gelegenheit geboten, den Twizy exklusiv
kennenzulernen.
Immer stärker spielen Blogs eine größere Rolle
in der Wahrnehmung der Bevölkerung. Aus
diesem Grund sollten die einflussstärksten
Blogs Deutschlands aus den Bereichen „Auto,
Motor und Sport“, „Persönliches“ und „Lifestyle
und Fashion“ auf eine Ebene mit den anderen
Medienvertretern gestellt werden.
Online-Maßnahmen
Landingpage:
Wie bereits unter Punkt S6 –
Kommunikationsmix erwähnt ist die Homepage
die Schnittstelle aller Maßnahmen.
Hinzukommen technische Daten, Anmeldung
zum Newsletter (Gewinnspiele, aktuelle
Angebote etc.) und Pressematerial.
Social Media:
Die Einrichtung oder „Reaktivierung“ der
Facebook-Fanpages, sowie die Anmeldung auf
weiteren Online Diensten (Google+, Instagram
etc.), verknüpft mit dem Twitter-
Nachrichtendienst, gibt uns die die Möglichkeit,
den Kunden in die Angebotsgestaltung
einzubinden und eine tiefere Beziehung zum
Kunden zu erreichen. Renault hat dann die
Chance auf Augenhöhe mit den Vertretern in
Kontakt zu treten.
Twitter bietet uns neben einer redundanten
Kommunikation auch die Möglichkeit „live“ vom
aktuellen Standort der Guerilla Street-Promotion
zu berichten.
Etliche Videodienste, allen voran YouTube,
präsentieren stets die neuen Werbespots,
Zusammenschnitte der Street-Promotion,
besondere Momente etc.
Hier ist nochmals auf die wichtige Rolle der
Mitarbeiter aufmerksam zu machen, da durch
eine schnelle, kompetente und pointierte
G2 – Gestaltung der Maßnahmen
41
Kommunikation mit den Endkunden über die
sozialen Netzwerke eine Steigerung der
Authentizität entstehen kann.
Ausblick
Elektrofahrzeuge weisen zum Teil andere
Eigenschaften als konventionelle Fahrzeuge
auf. Aus diesem Grund richteten wir unsere
zielgerichteten Maßnahmen zunächst auf die
Early Adopter und nicht auf den
„durchschnittlichen“ Konsumenten. Eine
umgekehrte oder zeitgleiche
Herangehensweise hielten wir für nicht sinnvoll.
Erst nach der erfolgreichen Etablierung unter
den Early Adoptern können Folgekampagnen
auf eine breitere Masse abzielen sowie neue
Absatzbereiche erschlossen werden. Eine
mögliche Variante, die wir als sinnvoll
empfinden würden, wäre eine deutschlandweite
Folgekampagne im B2B-Bereich, genauer
gesagt im Segment Carsharing und Nutz-/
Einsatzfahrzeuge, da zukünftige Trends mit den
Vorteilen Twizys einhergehen und man aus den
bereits gestarteten Pilotprojekten ein positives
Fazit ziehen kann.
Diesbezüglich prophezeit eine Studie des
Instituts für Zukunftsforschung und
Wissensmanagement (IFK) sowie das
Automotive Institute for Management (AIM) in
Wiesbaden namens "Barometer zur Mobilität
der Zukunft, dass bis spätestens 2030 das Auto
als Statussymbol ausgedient hat und nur noch
benutzt wird, wenn alle anderen Verkehrsmittel
unbequemer, teurer, umweltschädlicher und
langsamer sind. Das Ergebnis: Multimodalität -
Die Verschmelzung von Autos, Bussen,
Segways und Carsharing zu einem virtuellen
Fuhrpark. Unter diesem Gesichtspunkt und
auch durch die bereits mehrfach erwähnte
Monopolstellung im Bereich der Mikromobile
könnte Renault mit dem Twizy und einer guten
Folgekampagne der Durchbruch im
großstädtischen Carsharing gelingen.
In Berlin hat Citroën 2012 mit dem Angebot
Multicity das erste rein elektrische Carsharing-
Projekt Deutschlands mit aktuell 350 Citroën C-
Zeros gestartet. Auch car2go setzt zunehmend
auf E-Fahrzeuge. In Stuttgart besteht die
Fahrzeugpalette (300 smart fortwo electric
drive) ausschließlich aus smart fortwo electric
drive. Auch andere Carsharing-Anbieter wie
Stadtmobil erweitern ihren Fuhrpark regelmäßig
und setzen dabei primär auf eine elektrische
Variante.
Auch vielversprechende Vorstöße seitens
Renaults in diesem Segment Fuß zu fassen
wurden bereits getätigt. In Nordfrankreich stellt
Renault bereits Carsharing zur Verfügung
(„Twizy-Way“). Durch die positive Resonanz
wurde das Pilotprojekt auch auf Paris
ausgeweitet. Ein flächendeckender
Angebotsstart in Frankreich, Spanien und Italien
ist geplant.
Das deutsche Pilotprojekt RUHRAUTOe, deren
Nutzer seit dem Projektstart im November 2012
bereits 143.000 Kilometer mit den E-Autos
emissionsfrei zurückgelegt haben, nahm Ende
März 2013 fünf Twizy-Fahrzeuge in seine rein
elektrische Fahrzeugpalette auf.
Die Wendigkeit und für die Innenstadt geeignete
hohe Spitzengeschwindigkeit des
Anhang
42
Twizy begründet die Tatsache, dass 60 Prozent
aller neuen Twizys von Gewerbetreibenden
zugelassen werden. Auf dem Brüsseler
Autosalon 2014 debütierte der Renault Twizy
Cargo DHL und basiert auf dem besonders
praktischen Twizy Cargo. Der 100% elektrische
City-Transporter ist – mit einem erweiterten
Stauvolumen und Nutzlast – die ideale Wahl für
Pizza-Bäcker, Päckchen-Logistiker und
Prospekt-Zusteller, da der zweite Sitzplatz zu
einem zusätzlichen Laderaum inkl.
abschließbarer Hecktür umgebaut wurde.
Renault hat der Feuerwehr in Paris im
November 2012 für acht Monate einen speziell
für Rettungseinsätze umgebauten Twizy-
Prototyp mit einem umgebauten Rücksitz, der
durch eine Box für eine grundlegende
Notfallausrüstung (Feuerlöscher, Sauerstoff-
Flaschen, einen Brandschutzanzug, einen Helm
und Erste-Hilfe-Material) ersetzt wurde, zur
Verfügung gestellt. Durch das postive Feedback
stellte Renault der Wuppertaler Feuerwehr im
April 2014 zwei Twizy dieser Art zur Verfügung.
Nach der durchgeführten
Kommunikationskampagne im B2C-Segment
wäre es also mehr als sinnvoll, auch im B2B-
Markt massiv anzugreifen. Die oben genannten
Beispiele sind nur einige Möglichkeiten von
vielen, auf die das Mobilitätskonzept des Twizy
angewendet werden kann.
48
Anhang
1. Hintergrund / Zielsetzung „Warum machen wir überhaupt Werbung für das Produkt?
Was wollen wir mit den Maßnahmen erreichen?“
Der Renault Twizy ist in den letzten Jahren bekannter geworden, jedoch noch nicht genug in die
Zielgruppe vorgedrungen. Diese Werbung soll Bekanntheit steigern, das sympathische Image
ausbauen und die Kaufentscheidung positiv beeinflussen.
2. Zielgruppendefinition „Zu wem reden wir? Was wissen wir über die Zielgruppe?“
Es werden in erster Linie die Early Adopter angesprochen, die sich in einem sehr urbanen Umfeld
aufhalten, aber auch die Menschen, die der frühen Mehrheit angehören.
Das Produkt ist innovativ, stylish und besonders. Die Zielperson soll sich mit dem Fahrzeug
identifizieren und eine emotionale Bindung aufbauen.
Ein hohes Involvement wird hier vorausgesetzt, es sind somit keine detaillierten
Produktinformationen nötig.
3. Positionierung „Wie lautet die Botschaft? Was ist die Hauptidee?“
Die Idee ist, dass der Twizy als die Lösung für den unabhängigen und urbanen Stadtverkehr
kommunziert wird. Darüber hinaus ist er nicht nur pragmatisch, sondern auch stylish und innovativ:
„Ich bin besonders. Ich entscheide mich für den Twizy.“
4. Tonalität „Was sind die Anforderungen an die Werbemittel?“
à Protagonisten aus der Zielgruppe
à Produktinszenierung im Hintergrund, jedoch hervorgehoben
à Sympathisches Story-Telling
à Produktnutzen klar erkennbar
à warme Farben, freche Typo, urban und stylish
à Layout angelehnt an Renault, dennoch besonders
5. Motiv I
Unter einem der Kampagnenslogan „Mizzy or Lizzy? Take the Twizy!“ wird ein männlicher
Protagonist vor einem parkenden Twizy gezeigt, der grinsend auf sein Smartphone schaut.
Nachträglich werden zwei verschiedene Chatfenster auf dem Werbemittel eingeblendet, in denen
der Protagonist nach jeweils einem Date gefragt wird – normalerweise unmöglich in den
vorgeschlagenen Zeiten zu handeln, mit dem Twizy jedoch kein Problem.
à Urbanes Umfeld (evtl. Graffiti, Kopfsteinpflaster, viele parkende Autos)
à Entweder passives Sonnenlicht oder künstliches Licht (Nachmittagsatmosphäre)
à Twizy steht in einer Parklücke (Hintergrund) / Männliches Model vordergründig
à Eventuell verrückte Perspektive (bspw. von unten)
à Motiv muss im Quer- und Hochformat nutzbar sein
à Fokus auf alle Elemente im Bild à Nachbearbeitung des Twizy notwendig (shiny, glossy)
6. Motiv II
Im zweiten Motiv wird ein Vergleich erzeugt, nach dem Motto: „Are you bizy – Take the Twizy!“. Hier
wird der gleiche Protagonist in einer beruflichen Situation gezeigt, er ist auf dem Weg zu einem
wichtigen Meeting und knapp in der Zeit.
Auf der einen Seite sieht man dann den Protagonisten völlig hektisch aus der Ubahnstation rennen.
Man sieht ihm an, dass er nicht in der Zeit ist. Auf der anderen Seite steigt er entspannt aus dem
Twizy aus. Die Lässigkeit steht ihm ins Gesicht geschrieben.
à Hier kann rein der Protagonist im Fokus stehen (Umfeld unscharf)
à Ubahnschild muss erkennbar sein (auch hier Nachbearbeitung notwendig)
à Bewegtes Bild des rennenden Protagonisten
à Eventuell fahrender Protagonist (je nach Aufwand und Möglichkeit)
à Ähnlich fokussiert wie beim anderen Motiv
Shootingbriefing „Mizzy or Lizzy? Take the Twizy!“
1. Hintergrund / Zielsetzung
Der Renault Twizy ist in den letzten Jahren bekannter geworden, jedoch noch nicht genug in die
Zielgruppe vorgedrungen. Diese Werbung soll Bekanntheit steigern, das sympathische Image
ausbauen und die Kaufentscheidung positiv beeinflussen.
2. Zielgruppendefinition
Es werden in erster Linie die Early Adopter angesprochen, die sich in einem sehr urbanen Umfeld
aufhalten, aber auch die Menschen, die der frühen Mehrheit angehören.
à junger, urbaner Berufseinsteiger
Das Produkt ist innovativ, stylish und besonders. Die Zielperson soll sich mit dem Fahrzeug
identifizieren und eine emotionale Bindung aufbauen.
Ein hohes Involvement wird hier vorausgesetzt, es sind somit keine detaillierten
Produktinformationen nötig.
3. Positionierung
Die Idee ist, dass der Twizy als die Lösung für den unabhängigen und urbanen Stadtverkehr
kommunziert wird. Darüber hinaus ist er nicht nur pragmatisch, sondern auch stylish und innovativ:
„Ich bin besonders. Ich entscheide mich für den Twizy.“
à „Are you bizy? Take The Twizy“
à Botschaft stellt Leichtigkeit und Unabhängigkeit heraus
à „Stresssituation? Mit dem Twizy wäre das nicht passiert!“
à „Take the Twizy!“ ist hierbei unser Kampagnenslogan; Der erste Teil ist motivabhängig
à Renaults Claim „Renault - Drive the change“ wird übergeordnet beibehalten
4. Tonalität
• Protagonist aus der Zielgruppe (Business meets urban)
• Produktnutzen klar erkennbar
• Sympathisches Story-Telling
• warme Farben, freche Typo, urban und stylisch
• Layout angelehnt an Renault
6. Sonstiges
• Als weitere Inspiration bzgl. der Tonalität könnte die Informationsbroschüre Renaults dienen:
http://www.renault-preislisten.de/fileadmin/user_upload/Broschuere_Twizy.pdf
• Eigener kreativer Input erwünscht
Storyboardbriefing
5. Spotabfolge (30“)
• Protagonist liegt im Bett; der Wecker klingelt; P. macht den Wecker;
macht den Wecker aus; springt aus dem Bett (wirft die Decke beiseite);
rennt aus dem Zimmer ins Bad; duscht und putzt sich gleichzeitig die
Zähne; zieht sich an; rennt die Treppen der U-Bahn Station herunter
und die U-Bahn fährt ihm vor der Nase weg. (ca. 3-4 Skizzen)
Szene wird mit mehreren Einstellungsgrössen aufgenommen; die
Perspektive wechselt zwischen Frosch- und Vogelperspektive und
Augenhöhe
• Einblendung der Frage „Are you bizy?“, danach Einblendung der
Antwort „Take the Twizy!“ (inkl. Sprecher) (2 Skizzen)
• P. sitzt im Twizy und fährt sichtlich entspannt durch die morgendliche
Rushhour, vorbei an genervten Autofahrern, Staus etc., da er auf der
rechten, engeren Spur neben Fahrradfahrern problemlos vorbeifahren
kann. (ca. 2-3 Skizzen)
• Renault-Abschlussbild inkl. Claim
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Anhang
50