intelligenteR BehälteR
F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R M AT E R I A l F l U S S U N d l O g I S T I k I M l
Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML
Institutsleitung:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen
Univ.-Prof. Dr. Michael ten Hompel (geschäftsführend)
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Axel Kuhn
Joseph-von-Fraunhofer-Str. 2– 4
44227 Dortmund
Ansprechpartner:
Dipl.-Inform. Jan Sören Emmerich
Telefon +49 (0)231 755-4831
E-Mail [email protected]
Dipl.-Ing. Andreas Kamagaew
Telefon +49 (0)231 9743-127
E-Mail [email protected]
Forschungspartner:
Anforderungen der Logistik zugeschnitten: kostengünstige
Komponenten,robusteBauweiseundwartungsfreierBetrieb.
Der »inBin« ist Selbstversorger
DankEnergy-Harvestingistder»inBin«energieautark,d. h.
erholtsichdieerforderlicheEnergieausderUmgebung
ohneeinezusätzlicheStromquellezubenötigen.Schonbei
schummerigen 400 Lux springen spezielle Solarzellen an und
derintelligenteLadungsträger»wachtauf«.Soistder»inBin«
injederUmgebungeinsatzbereit,inderMenschenarbeiten.
Die Dinge sollten denken lernen. Dieser lang gehegte Traum
vom Internet der Dinge wird nun Wirklichkeit! Seit wenigen
Wochen sind endlich innovative Komponenten, wie Energie-
puffer, Energy-Harvester sowie Microprozessoren mit 16 oder
32BitmiteinigenMegahertzTaktfrequenzundSpeichervon
einigenhundertKilobytesverfügbar,diedenersten»wirklich
intelligenten«Behälterermöglichen:den»inBin«.Eristin
der Lage den gesamten Kommissioniervorgang zu leiten und
zukontrollieren.AlleSchritte-vonderArtikelanzeigeüber
dieBestätigungbishinzurFehlermeldung-erfolgendabei
direktamBehälter.WasnachfuturistischerundteurerTechnik
klingt, wurde auch auf der Hardware-Seite speziell auf die
»inBin« – DeR intelligente BehälteR
Die Dinge fangen an zu Denken
Mit dem »inBin« präsent ieren das Fraunhofer IML und der Lehrstuhl für Förder- und Lagerwesen der TU
Dortmund einen weiteren entscheidenden Schr i t t auf dem Weg ins Internet der Dinge. Der erste wirk l ich
inte l l igente Behälter kommuniz iert mit Menschen und Maschinen, tr iff t e igenständig Entscheidungen,
überwachtse ineUmgebungsbedingungenundsteuert Logist ikprozesse. Damit wandelt s ichderLadungs -
t rägerzum»Mitdenker«.
AlternativkönnenaberauchBeschleunigungen,Vibrationen
oderstarkeSchwankungeninderUmgebungstemperaturals
Energiequellen genutzt werden.
Energie zu erzeugen alleine reicht natürlich nicht aus. Damit
sichder»inBin«auchmeldenkann,wennerunbewegtin
absoluterDunkelheitsteht,musssieauchgespeichertwerden.
HierbeigehtderintelligenteBehälternochüberdieVisionen
der letzte Jahre hinaus. Niedrigste Ladespannungen und
Ströme können von innovativen Energiespeichern vorgehalten
werden.EineSelbstentladungvonwenigerals2Prozentpro
JahrsorgtfürEnergie,wennmansiebraucht.ImDunkelnab-
gestellt,kannsichderBehälternochbiszu7.000-malmelden,
bevorerwiederneueEnergiebenötigt.Danngenügtes,das
Lichteinzuschaltenundder»inBin«istwiedereinsatzbereit.
DamitistderBehälterwartungsfreiunderfordertkeinerlei
manuelle Eingriffe.
der »inBin« weiß wo er ist
Einneues,zumPatentangemeldetesVerfahrenermöglicht
einfachsteOrtung:»Invertierte«Lichtschrankenversetzen
denBehälterindieLage,seinePositiongenauzulokalisieren.
ZusätzlichkannderintelligenteBehälterdurchdenEinsatz
vonSensorikauchUmgebungsparametererfassenundsichso
beispielsweisemelden,wennersichineinemRaummitder
falschenTemperaturbefindet.
Der »inBin« ist gesprächig
»inBins«könnensichnichtnuruntereinanderunterhalten
undReihenfolgenbilden,sondernkönnenauchdirekt
Kontakt mit dem Menschen aufnehmen. Damit schafft der
intelligenteBehälterdielangevermissteVerbindungzwischen
dem Mensch und dem Internet der Dinge! Mithilfe seines
Grafikdisplays(LCDodere-Ink)kommuniziertder»inBin«mit
demKommissionierer.ÜbereinseparatesPick-by-Voice-Modul
kannmansichinZukunftauchmit»inBin«unterhalten.
FüreinenahtloseIntegrationinnahezujedebestehende
Kommunikationsinfrastruktur im Unternehmen spricht der
Behälterviele»Sprachen«:Erbeherrschtbeispielsweisealle
gängigen Funkfrequenzen (wie 433 MHz, 868 MHz, 2,4 GHz)
und Protokolle (wie IPv6/6LoWPAN).
Der »inBin« ist flexibel
ObEnergiequelle,Funkfrequenz,Protokoll,Verschlüsselung
oderweitereFunktionen:DankseinesmodularenAufbaus
kannderintelligenteBehälterindividuellanfastallelogisti-
schenProzesseangepasstwerden.Sogarsein»IQ«istflexibel:
Je nach gewünschtem Grad der Dezentralität kann die »In-
telligenz«desBehältersmittelsvariablerSpeichergrößenund
Rechenkapazitätenstufenweiseangepasstwerden.InKom-
binationmitweiterentwickeltendezentralenSystemen,wie
zellularerFördertechnik,lässtsichsokünftigeineortsvariable
Kommissionierungrealisieren.DannveranlassendieBehälter
autonomeTransportfahrzeugespontanKommissionierbereiche
zubildenundsichwiederaufzulösen–einHöchstmaßan
Flexibilität!
Der »inBin« sorgt für Sicherheit
AuchdasThemaDatensicherheitkommtbeim»inBin«
nicht zu kurz. Alle Daten können durch eine asynchrone
VerschlüsselungmitöffentlichenundprivatenSchlüsseln
durch ein Passwort geschützt werden. Dies ermöglicht
ein eigener Kryptographie-Prozessorkern, der nur wenige
MikroampereStromverbrauchtundmiteinerBreitevon
256BithoheSicherheitsstandardserreicht.Zudemhatjeder
BehältereineeindeutigeIdentifikationsnummer,überdieer
weltweitidentifizierbarundnachverfolgbarwird.Fürnoch
mehrTransportsicherheitsorgtder»inBin«durchdieFähigkeit
spontaneinenVerbundmitanderenBehälternzubilden.So
entstehteinevirtuellePalette,aufderderVerlusteinzelner
Paketesofortbemerktundgemeldetwird.
Kurz gesagt: Der »inBin« denkt mit!