Date post: | 23-Feb-2016 |
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CHRISTIAN ROTHALLROUND CRACKER
CHRISTIAN ROTH
*1971 in Marburg | Wohnt in Gießen, lebt in der ganzen Welt
Spricht Deutsch und Englisch (fließend)
1991-1993 Fotografenausbildung bei Fritz Schöttner, Lützellinden
1994-1996 Fotodesign Studium (abgebr.) FH Dortmund
1996-2000 Hausfotograf „Yo Mama Records“, Hamburg
Musikvideoregisseur bei „BSW Filmproduktion“, Hamburg
seit 2000 Art Director, Grafiker, Fotograf, Video-Editor, Webmaster und Cpt. Cracker
bei „MOB Skateboards“, Gießen
seit 2007 Monatlicher Kolumnist von “Cpt. Crackers Sprechstunde” im Monster Skateboard Magazin
seit 2013 Wieder offen für Alles
KONTAKT CHRISTIAN ROTH
TEL: 0049 (0)163 2578684
EMAIL: [email protected]
BLOG: cracklens.tumblr.com
PORTFOLIO: issuu.com/cracklens
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FRANKA POTENTE
FOTOGRAFIE
Ich fotografiere digital und analog Menschen & Absurdes und habe u.a. für und mit FETTES BROT, FRANKA PO-
TENTE, DYNAMITE DELUXE, MONTANA CHROMEBOY, GERALD ASAMOAH, JAMES LAST, YO MAMA RECORDS,
LODOWN MAGAZINE, ALIEN WORKSHOP, THE QUIET LIFE gearbeitet.
Veröffentlichungen (Auswahl):
• MAGAZINE: Lodown, Skateboard MSM, Jetzt/Süddeutsche Zeitung, Brigitte Young Miss, Prinz, Level
• PLATTENCOVER: Fettes Brot “Außen Top Hits, Innen Geschmack”; “Fettes Brot lässt grüssen”; “Da Draussen” |
Montana Chromeboy “War on the bullshit”; “Off the ground”
• BUCH & FILM “FUßBALLGOTT” (2005) mit Portraits von Gerald Asamoah, Zé Roberto, Cacau, Marcelo Bordon u.v.a
• BUCH & AUSSTELLUNG “Control is always automatic” (2010) in Heilbronn, Hamburg, Berlin & Mailand
• AUSSTELLUNG “Freak Waves” (2013) in Gießen
• AUSSTELLUNG “Make Mistakes” (2013) mit Dave The Chimp in Osnabrück, Hamburg & Berlin
VINCENT GOOTZEN
GEORGE
CACAU
MF DOOM
Musikvideo DAS BO | TÜRLICH TÜRLICH
FILM & VIDEO
Ich habe Erfahrung als Regisseur, Kameramann, Produzent, Editor, Requisiteur und Szenenbildner bei Film-
und Videoproduktionen.
MUSIKVIDEOS
FETTES BROT “Sekt oder Selters” (Buch, Regie & Kamera)
BARRY KÜNZEL “Rocket Away” & “Listen to your heart” (Buch, Regie, Produktion)
SPEZIALIZTZ “Kennst ja” & “Tut was ihr nicht lassen könnt” (Buch & Regie)
EINSZWO “Hand auf’s Herz” (Buch & Regie)
FERRIS MC “Im Zeichen des Freaks” (Buch & Regie)
DAS BO “Türlich, Türlich” (Buch & Regie)
DYNAMITE DELUXE “Grüne Brille” (Buch & Regie)
MONTANA CHROMEBOY “Big Boy Pete” (Buch & Regie)
SKINNY NORRIS “Fuck” (Buch, Regie, Kamera, Schnitt & Produktion)
Kurzfilm A NOTE
FILM
DICK & DYNN | Animations Film | Figuren, Szenenbild, Buch, Regie, Kamera, Schnitt & Produktion
40 MINUTES CLOSER TO DISNEYLAND | Experimeteller Dokumentarfilm | Regie, Kamera & Produktion
BEING JOHN MALKOVICH | Regie Spike Jonze | Produktionsassistenz
THE MOBERNISTS | Dokumentarfilm über Kunst & Skateboarding | Regie, Kamera, Schnitt & Produktion
FUSSBALLGOTT | Dokumentarfilm über Fussballprofis | Kamera & Schnitt
THE KIDS ARE ALL RIDE | Skateboardvideo | Buch, Produktion, Requisiten & Schnitt
A NOTE | Kurzfilm | Buch, Regie, Szenenbild, Requisiten & Schnitt
Animationsfilm DICK & DYNN
Skateboardvideo THE KIDS ARE ALL RIDE
Grafik MOB SKATEBOARDS Name & Logo LIBERO VERLAG
KONZEPT, GRAFIK & ART DIRECTION
Ich arbeite seit 20 Jahren als Grafiker mit dem Schwerpunkt Analoge Techniken (Zeichnungen, Hand-
schrift, Siebdruck, Fotokopiertechnik ...) und bin darüber hinaus auch Konzeptionell (Namensfindung,
Slogans etc.) in der Erschaffung von Mikrokosmen bewandert.
Seit 10 Jahren bin ich für die Art-Direction bei MOB Skateboards verantwortlich und verfüge über ein
weitreichendes und diversifziertes Netzwerk von internationalen Künstlern u.a. Shepard Fairey, Mark
Gonzales, Dalek, Evan Hecox, Don Pendleton, Michael Leon, Dave Kinsey, Flying Fortress, Dave The
Chimp, Helge Schneider, Bwana Spoons, Apak, Swanski, Herman Dune, Jeff The Brotherhood u.v.a.
Name & Logo KULTURINITIATIVE SOLL&HABEN Logo OTON LOGOPÄDISCHE PRAXIS
Slogan MOB SKATEBOARDS
Art-Direction MOB SKATEBOARDS
Künstler:Shepard Fairey
Künstler:Mark Gonzales
Künstler:Helge Schneider
Künstler:Delphi Collective
Künstler:Ekta
Künstler:Flying Fortress
Künstler:Herman Dune
Künstler:Dave The Chimp
Künstler:Swanski
Künstler:Christian Roth
Künstler:Christian Roth
Künstler:Christian Roth
Konzept, Logo & Interior Design CRACK HOUSE SHOW
Name, Konzept & Logo BERND & BÄRBEL GEMISCHTWAREN
TEXT
Reden konnte ich schon immer ganz gut und schreiben macht mir ebenfalls viel Spass. Neben zahlreichen
Eigenpublikationen (Zines) wurden meine Text bereits in Magazinen und Büchern u.a. im Lodown Magazin
und Jetzt Magazin/Süddeutsche Zeitung veröffentlicht. Ich schreibe auf Deutsch und Englisch.
Seit 2007 schreibe ich unter dem Synonym “Cpt. Cracker” eine monatliche Kolumne im Monster Skate-
board Magazin in der ich mich mit dem Leben an sich aus Sicht eines Skateboarders beschäftige.
Veröffentlichungen (Auswahl):
• LODOWN #13, 14, 15, 19, 20
• LEVEL (ENGLAND) #01, 06
• HIT IT OR QUIT IT Magazine (USA)
• JETZT Magazin / Süddeutsche Zeitung
• MONSTER SKATEBOARD Magazin (seit #254)
• DER MONTAG HAT MIR NICHT GEFALLEN Buch (Hrsg. Philipp Reichardt)
Die Klasse der Kommunikation in der Mode der Telefonie
Liebe Schlauknöpfe,
würde ich versuchen einem per UFO angereisten Ausserirdischen zu impo-
nieren in dem ich ihm die technischen Errungenschaften der modernen Erden-
bürgerschaft im 21. Jahrhundert vor Augen hielte, hätte ich schlechte Karten
und nicht wirklich etwas, dass ich hochhalten könnte. Ich besitze nämlich kein
Smart-Phone. Mein Telefon ist ein Knüppel. Ein beschränktes Dumb-Phone. Man
nennt es noch ein „Handy“. Ein lächerlicher Spitzname, der sich verniedlichend
von dem englischen Wort „Handheld“ ableitet denn mein Telefon stammt aus
einer Zeit in der das „smarte“ an seiner Existenz die Tatsache war, dass man
es überhaupt in der Hand halten konnte. Ohne Kabel und Wählscheibe. Ein
Telefon zum mitnehmen. Wow! So ähnlich muss sich auch der Steinzeitmensch
gefühlt haben der irgendwann festgestellt hat, dass das Rad das er erfunden hat
noch viel mehr Potential hat, als es sich nur immer wieder gegenseitig zuzurol-
len während man im Höhleneingang darauf wartet das die Eiszeit vorbei ist.
Schliesslich ist er darauf gekommen, dass er daraus etwas noch viel Nützlich-
eres bauen kann wenn er vier davon hat – und fertig war das „Wägelchen“: vier
Räder zum mitnehmen.
Der Knüppel in meinem Sack ist das Nokia 6310 aus dem Jahre 2000. Ein „Super
Telefon“, wie mir just der Vertreter eines Mobilfunkanbieters mitteilte als er aus
dem Lachen wieder rausgekommen war. Das sei noch Qualität gewesen. Made in
Germany. Aber ob ich nicht doch noch die Internet-Flat in meinem neuen Tarif
dazu buchen wolle – dann könnte ich mir eines der tollen neuen Smart-Phones
aussuchen. Ich erzählte ihm daraufin von meiner kurzen Affaire mit einem Nokia
Klapp-Telefon mit Farbdisplay und Fotokamera und das unsere Beziehung nur
von kurzer Dauer war, da ich als Grobmotoriker dazu neige fligrane Technik ein-
fach zu zerquetschen. Ich habe abgelehnt. Kein Internet. Nur die Flat in alle
Netze. Schließlich reden wir von einem Telefon.
Dieser Tage habe ich dann eines Morgens mein Telefon, dieses Nokia 6310,
betrachtet, wie es da so abgewetzt, zusammengeklebt und völlig durch-
gerockt vor mir lag und mir wurde etwas wehmütig zumute. Zuvor hatte
ich nämlich flüchtig an ein anderes Telefon gedacht. An etwas Jüngeres.
An das ausrangierte iPhone meiner Freundin, dass sie mir zu schenken be-
reit war und an die Vorteile, die dieser Apparat für unsere Beziehung mit
sich bringen würde. Ich wüsste immer Whatsapp ist und hätte stets eine
Kamera dabei. Es gäbe kostengünstige bis kostenlose Auslandstelefonie
via Internet (Hätte ich doch die Internet-Flat dazugebucht!) und endlich
könnte ich ohne Begrenzung Buchstaben in meine SMS hacken und es
würde VRRRRRRRRRR statt PIEP-PIEP machen wenn es etwas Neues
gibt. Ich wäre endlich ein Stückchen moderner und hätte, sollte ich jemals
einem Ausserirdischen begegnen, endlich mal etwas zu bieten. „Ich werde
dich dann beerdigen.“, dachte ich nachfolgend an meinen Nokia Knochen
gerichtet, „Ich werde dir im Garten ein kleines Grab ausheben an einem
Ort wo es schön schattig ist - denn du sollst ja nicht in der Sonne lie-
gen – und dann würde ich die Hände ineinanderlegen, einem Moment dem
Gezwitscher (engl. „Twitter“) der Vögel lauschen und einen Abgesang auf
dich halten.“
Selbstverständlich wäre ich, abgesehen von meinem vergrabenen Telefon,
der einzige Teilnehmer dieser Beerdigung denn das Verhältnis zwischen
mir und meinem handhaltbaren Kommunikationsbegleiter war ja auch
stets von einer innigen Zweisamkeit geprägt. Meine Trauerrede würde sich
wohl in etwa wie folgt anhören:
Liebes Handy,
unsere gemeinsame Zeit ist nun vorbei. Das ist unter Anderem deshalb
besonders tragisch, da ich zu Beginn deiner Ära so vehement die Nutzung
überhaupt irgendeines Mobiltelefons abgelehnt hatte. Ähnlich wie ich an-
fangs die CD zugunsten der Vinyl-Schallplatte verschmäht habe, so habe
ich auch dich und deine Artgenossen zuerst vollkommen abgelehnt. Bis das
Leben bzw. meine Arbeit für die ich viel auf Reisen war mich eines Besseren
belehrte – und so bist du in mein Leben getreten und hast mich bis heute auf
Schritt und Tritt begleitet. Ja, es gab noch ein Modell vor dir – und eine kurze
undankbare Affaire mit einem Farbdisplay zwischendurch – aber deine Qual-
ität und deine Geduld, deine robuste Art und vor allem deine inneren Werte
(besonders deine Batterielaufzeit) sowie deine schlichte Beschaffenheit (Tele-
fonieren, SMS, Snake, Taschenrechner) haben mich in den letzten 13 Jahren
täglich verläßlich begleitet. Bis heute habe ich immer wieder neue Funktionen
an dir entdeckt und musste immer wieder festellen, dass ich dich eigentlich
noch gar nicht richtig kenne. Aber du hast mir diese Talente (Bluetooth, In-
frarot) nicht aufgezwungen. Du hast mich nie verwirrt. Naja, doch vielleicht
dieses eine Mal, wo du ohne Tastensperre in meinem Rucksack lagst und sich
deine Spracheinstellung auf „Türkisch“ verstellt hatten. Ja, da war ich schon
ein bisschen wütend und eifersüchtig auf dich und die vielen Sprachen die du
sprichst. Ich habe dich aber immer geachtet und wertgeschätzt, nie verloren
und nur manchmal vergessen. Du warst an so vielen Orten auf dieser Welt mit
mir. Manchmal hast du dort gar nicht funktioniert und ein anderes Mal hast
du mir Unsummen aus der Tasche gezogen. Aber ich habe das gerne bezahlt
denn es war meistens der Preis der Liebe.
Du konntest mir nie sagen, wo ich bin oder wo ich hin muß und du wusstest nie
mehr als ich wusste. Du erinnerst dich aber immer noch an Namen und Tele-
fonnummern von Menschen, die mein Leben schon längst wieder verlassen
haben und auch an die, die es heute prägen. Du hast so Vieles in meinem Leb-
en zuerst gehört – und manches auch zuletzt. Du warst bei Geburten zugegen
und hast Liebe lange sterben sehen. Du warst aber mit deiner unglaublichen
Akkuleistung auch hilfreich dabei neue Beziehungen aufzubauen und zu festi-
gen. Weißt du noch, dafür habe ich dir sogar ein Headset gekauft. Aber deine
ständige Erreichbarkeit war auch nicht immer leicht zu verkraften. Manchmal
habe ich dich stundenlang angestarrt als könnte ich dir mit meinem sehn-
süchtigen Blick ein Klingeln entlocken – oder wenigstens ein Piepen. Oft hast
du mich dabei einfach ignoriert. An anderen Tagen habe dich gehasst und
deine vielfachen Anliegen zu unrechter Zeit einfach weggedrückt. Wir ha-
ben zusammen gelacht und zusammen geweint. Manchmal konnte ich dich
nicht nah genug an meinem Ohr haben und manchmal habe ich dich so weit
es nur ging auf Abstand gehalten. Du hast gehört, wie mir das Herz in die
Hose gerutscht ist und wie es mir bis zum Halse geschlagen hat. Ich habe
dich einfach aufgelegt und mit dir unüberlegt angerufen. Du bist nur ein
Mal quer durch ein Zimmer geflogen aber das war für einen guten Zweck
und ich wusste, dass du das aushälst.
Nun bist du für immer ausgeschaltet und ich werde dich vermissen. Deine
schlichte Schönheit, der auch Klebeband und Wetzspuren keinen Abbruch
tun konnten. Mir wird dein penetranter Klingelton fehlen und das Gepiepe,
dass du veranstaltet hast wenn eine Kurznachricht reinkam. Das Gefühl
Knöpfe zu drücken, immer wieder bis du den richtigen Buchstaben raush-
attest. Ich werde deine Form in meiner Hosentasche vermissen und das
Gefühl dich in der Hand zu halten. Aber ich weiß auch, dass ein Stück von
dir durch deine SIM-Karte weiterleben wird und so bleibst du also doch
irgendwie auch weiterhin bei mir. Danke, liebes Nokia 6310, danke liebes
Handy, dass du mir 13 Jahre lang immer treu zur Seite gestanden hast und
mir die Möglichkeit gabst nie alleine auf der Welt zu sein. Ich werde dich
nicht vergessen. Auf Wiederhören.
So. Schnief. Schneuz. So würde sich wohl meine Trauerrede anhören. Aber
noch ist es nicht so weit. Noch lebt die Legende weiter. Um ehrlich gesagt
zu sein habe ich noch ein bisschen Trennungsangst. Werde ich es schaffen,
nicht mehr zu drücken sondern nur noch leicht zu schnicksen? Werden wir
sehen bzw. hören. Ich glaube allerdings nicht, dass wenn der Tag der Beer-
digung gekommen ist, ich noch mal 13 Jahre mit nur einem Telefon zusam-
men sein werde. Wahrer Stil kommt eben niemals aus der Mode.
“Cpt. Crackers Sprechstunde” | MSM# 324
ALL IMAGES & TEXT COPYRIGHT 2013 CHRISTIAN ROTH