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Concept Kitchen - cdn.highspeed-network.com€¦ · centered on appliances, utensils, food, animals...

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Arbeiten und Leben: Transfer Küchenraum. Wie Pfeffer und Salz. Concept Home. Marc Krause Die Tolix-DNA: sperrig, kantig, klug. Concept Garden. Markus Burke Concept Office. Fabian Frinzel »Am Anfang stehen Überlegungen zu der Struktur, nach der wir leben.« Field Recording. Offen aus Prinzip. Produktübersicht Working and living: transferring the kitchen space. Like salt and pepper. Concept Home. Marc Krause The Tolix DNA: bulky, angular, smart. Concept Garden. Markus Burke Concept Office. Fabian Frinzel »The starting point: considerations of the structure of our lives.« Field Recording. The Openness Principle. Product Overview 3 4 6 8 9 10 11 12 14 16 Inhalt Content 4 10 11 6 9 8 Concept Kitchen by Kilian Schindler {DIE KÜCHE ALS RAHMEN} CONDENSED ISSUE #01 2013/14
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Page 1: Concept Kitchen - cdn.highspeed-network.com€¦ · centered on appliances, utensils, food, animals and people and their interaction when cooking and eating. With his notion of the

Arbeiten und Leben: Transfer Küchenraum.

Wie Pfeffer und Salz.

Concept Home.Marc Krause

Die Tolix-DNA: sperrig, kantig, klug.

Concept Garden.Markus Burke

Concept Office.Fabian Frinzel

»Am Anfang stehen Überlegungen zu der Struktur, nach der wir leben.«

Field Recording. Offen aus Prinzip.

Produktübersicht

Working and living: transferring the kitchen space.

Like salt and pepper.

Concept Home.Marc Krause

The Tolix DNA: bulky, angular, smart.

Concept Garden.Markus Burke

Concept Office.Fabian Frinzel

»The starting point: considerations of the structure of our lives.«

Field Recording. The Openness Principle.

Product Overview

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Inhalt Content

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Concept Kitchenby

Kilian Schindler

{ D I e K Ü C H e A L S R A H M e N }

C O N D e N S e DI S S u e

#01 2013/14

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eN — The fixed unit kitchen as was developed by Margarete Schütte-Lihotzky in 1926 with her so-called »Frankfurt kitchen« was about making housekeeping economically efficient. It was designer Otl Aicher who in the early 1980s first grasped the kitchen as a

sensual space, as a communal place for commu-nicative action and it was he who emphasized once again the idea of the »open plan kitchen« structured as if it were a work bench. And in 2006 Mike Meiré, in »The Farm Project«, highlighted the kitchen as a (mobile) living space where things centered on appliances, utensils, food, animals and people and their interaction when cooking and eating.

With his notion of the Concept Kitchen designer Kilian Schindler takes up the ideas of an essen-tially open-plan kitchen. He focuses on a kitch-en structured by modules, but co-defined by the users, who decide through how they live in the kitchen how best to engage its space. The Naber company took as the leitmotif »Inspiration«—as a special-ist for kitchen accessories the Concept Kitchen is the first time it markets kitchen fur-niture, and the design chosen is new and direct: The space we today define as a kitchen occurs where we need it, be it in the office, the studio, the living room, in an open space or in a corner of the room that we assign the func-tion of »kitchen«. The kitchen occurs, sallies forth and takes shape where and how it is needed.Schindler’s design thus accords priority to free-dom of use: It takes on form wherever the user’s life take place. •

De — Beim Format der feststehenden Zeilenküche, wie sie 1926 von Margarete Schütte-Lihotzky als »Frankfurter Küche« entwickelt wurde, ging es vor allem um ökonomisches Wirtschaften. Die Küche wieder als sinnlichen Ort, als Raum der Gemeinschaft und kommunikativen Handelns zu begreifen war dann, zu Beginn der 1980er-Jahre, Anliegen des Gestalters Otl Aicher. Damit rückte er den Typus der »offenen Küche« und das Prin-zip der Werkbank ins Blickfeld. Auch Mike Meiré thematisierte mit »The Farm Project« 2006 die

Küche als (mobilen) Lebens-raum, in dem Geräte, Uten-silien, Lebensmittel, Tiere, Menschen und deren Inter-aktion beim Kochen und Es-sen im Zentrum stehen. Mit seinem Entwurf der Con-cept Kitchen knüpft Designer Kilian Schindler an solche Vorstellungen einer offen an-

gelegten Küche an. Er richtet den Fokus auf be-ständige und gleichzeitig wandelbare Module, die von ihren Benutzern durch den sich darin vollziehenden Lebensprozess als Agitationsraum mitgestaltet werden. Das Leitmotiv »Inspiration« der Firma Naber, die als Spezialist für Küchen- zubehör mit Schindlers Concept Kitchen erst-mals ein Küchenmöbel anbietet, erfährt hier eine neue Art der Gestaltung: Der Raum, den wir als »Küche« definieren, ereignet sich da, wo wir ihn benötigen – im Büro, im Studio, im Atelier, im Lebensraum, auf offener Fläche oder im Winkel

eines Raumes, dem wir die Funktion »Küche« zukommen lassen. Küche ereignet sich, schwirrt aus und nimmt ihre Gestalt da, wo und wie sie benötigt wird.In Schindlers Gestaltung hat so die Freiheit bei der Benutzung Priorität: Sie gewinnt an Form überall dort, wo sich das Leben des Benutzers entfaltet. •

Arbeiten und Leben:

Transfer Küchenraum.Text: C h r i s t i n a I r r g a n g — Illustrationen: P i x e l g a r t e n

Working and living:

transferring the kitchen space.

Naber GmbHenschedestr. 24 / 48529 Nordhorn

Deutschland

Tel. 00 49 (0)59 21 704-0Fax 00 49 (0)59 21 704-140

e-Mail: [email protected] [email protected]

Internet: www.n-by-naber.comwww.naber.eu

Vertretungsberechtige Geschäftsführer:Ingrid Naber, Hans-Joachim Naber,

Lasse Naber

Registergericht: Amtsgericht OsnabrückRegisternummer: HRB 130146

uSt-IdNr: De 117037037

Inhaltlich Verantwortlicher: Lasse Naber (Anschrift wie oben)

Konzeption: Adrian Nießler, Kilian Schindler

Texte: Markus Frenzl, Oliver Herwig, Christina Irrgang, Sophia Muckle

Übersetzung: Dr. Jeremy Gaines, Frankfurt englisches Korrektorat: Nele Byrne und

Frauke Franckenstein

Photos: Julian Baumann, Markus Burke, Fabian Frinzel, Ramon Haindl, David Heitz,

Marc Krause

Illustrationen: Jan Buchczik, Pixelgarten

Redaktion: Frauke Franckenstein, HamburgSchlussredaktion: Heike Buhrmann,

Frauke Franckenstein, HamburgBildredaktion: Pixelgarten

Gestaltung: Pixelgarten, Catrin Altenbrandt &

Adrian Nießler

Schriften: Fugue von Radim Peško, RP Digital Type Foundry

Minion Pro von Robert Slimbach

Druck: alpha print medien AG, Darmstadt

Haftungshinweis: Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren

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Bitte beachten Sie, dass wir zugunsten einer besseren Lesbarkeit auf den Gebrauch der »weiblichen Schreibweise« verzichtet haben.

Copyright für alle Inhalte: © 2014 Naber GmbH

IMPRESSUM

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Ingrid und Hans-Joachim Naber sind ein Unternehmerteam – nicht nur in der Küche. Die begeisterten Sammler von

Alltagskunst, Erzgebirge-Schnitzereien und Memphis Design führen seit 1975 die Naber GmbH. Er als kreativer Kopf

und Chefentwickler, sie als Managerin, die organisatorisch die Zügel in der Hand hält. Beide sagen: Ohne gute Organisation

geht nichts. Eine Begegnung.

Wie Pfeffer und Salz.

Text: O l i v e r H e r w i g — Photos: M a r k u s B u r k e

Familie. 180 Mitarbeiter machen die Firma zu einem der größten Arbeitgeber in Nordhorn seit dem Niedergang der hiesigen Textilindustrie. In einem dieser Unternehmen hat Ingrid Naber ge-lernt, die Begeisterung für Mode ist ihr geblieben.

Die Nabers ergänzen einander wie Salz und Pfef-fer. Hier die zupackende Managerin, dort der Entwickler, der Dinge ganzheitlich voranbringt. »Nicht alles muss man selbst erfinden«, meint der 68-jährige Hans-Joachim Naber, »ich möchte nie Meister sein – lieber Lehrling, jemand, der für die Logistik in der Küche sorgt. Damit schafft man nämlich wirklich Erleichterung.«

1975 übernahmen Ingrid und Hans-Joachim Naber den Großhandel für Tischlereibedarf und Möbelbeschläge, den Hermann Naber seit 1948 aufgebaut hatte. Konsequent setzten sie nun auf Küchenzubehör. Mit Erfolg. Im selben Jahr ent-steht das Luftkanalsystem »Compair«, 1976 »Das-sa«, ein in die Arbeitsplatte eingepasster Abfall-sammler, noch heute im Programm. Ausgefeilte technische Lösungen und preisgekröntes Design machen Naber aus. Dazu kommen fast 40 Jahre Erfahrung mit Abluft- und Abfallsystemen.

Im Archiv des passionierten Sammlers

»Warten Sie, gleich hab ich’s!«, Hans-Joachim Naber gräbt sich durch Container mit Ideen-material. Die Wände seines Büros überzieht ein Teppich aus Plakaten, Blechen, Schildern und Sprüchen. Mit diesem Gesamtkunstwerk à la Kurt Schwitters hat sich Naber einen Ins-pirationsraum geschaffen, einen Ort geregelter Unordnung, in einem Verwaltungsgebäude, das ansonsten clean wirkt. Naber sitzt halb versteckt hinter Grün und einer Sammlung von Objekten, Figuren und Aufstellern auf dem Fenstersims. Im Eck steht eine Holzfigur mit Bart und Brille. Wie Kapitän Haddock aus dem Comic »Tim und Struppi«, nur ohne Kapitänsmütze. »Das bin ich

selbst«, sagt Naber, »ein Geschenk der Mitarbei-ter. Weil meine Frau und ich ja Holzfiguren aus dem Erzgebirge sammeln.« Viel Platz ist nicht mehr auf dem Schreibtisch, eine Phalanx von Zetteln hat die Schreibunterlage erobert, das Powerbook ist an den Rand geschoben. Links drei Hefte in Orange, Blau und Lila: »Ideas«, »Concepts«, »Inspiration«. Allmählich beginnt man zu verstehen, wie Hans-Joachim Naber die vielen Ideen verbindet, sodass irgendwann Pro-dukte daraus werden.

Und wo entstehen all diese Gegenstände? In der eigenen Entwicklungsabteilung. Am Eingang des Labors warnt ein Schild vor unbefugtem Betreten. Einige Schleusen später stehen wir im Allerhei-ligsten, ein klinischer Raum, in dem es klingt wie im Waschsalon. Die Geräusche kommen von ei-ner Versuchsanordnung, die verschiedene Abluft-systeme testet. Ansaugen. Stillstand. Ansaugen. Stillstand. Fast 70 000 Zyklen hat das Teil schon hinter sich. Der Chefentwickler zieht Schub-laden auf. Auch Informationen über Systeme von Mitbewerbern sind darin, auch sie werden genau studiert. Es gilt, die Lücke zu finden – konstruktiv und gestalterisch. Naber hält über 200 Patente, Gebrauchs- und Geschmacksmus-ter, eingetragene Marken und Warenzeichen. Wichtig sind ihm Nutzerkomfort, hohe Material-qualität, gute Verarbeitung und Gestaltung.

Schätze, vom Keller bis zum Dach

Hinter dem Logistikzentrum steht ein schmuck-loses Haus. Es war das Büro, bevor 2008 das karminrote Verwaltungsgebäude entstand, das drinnen noch heute so wirkt, als sei es

De — Hans-Joachim »Hajo« Naber nimmt Platz am Besprechungstisch. Drahtig, mit Silberhaar, gebräunt wie ein Bergführer, legt er den Arm lässig über den Nachbarstuhl. »Möchten Sie Was-ser? Tee oder Kaffee?«, fragt der Chef der Naber GmbH. Auf dem Tisch der Stapelgeschirr-Klas-siker »TC 100« von Hans Roericht und Kahla-Schälchen. Naber erzählt von seinem Leben, seiner Herkunft, Vater und Großvater Schreiner und Unternehmer. Daheim hieß es immer, Hajo habe zwei linke Hände. Nun ist Naber selbst Produktentwickler. Einer, der den Dingen auf den Grund geht. Und dafür jede Menge Patente erhielt. »In der Schule war ich eher nicht so gut«, schmunzelt Naber. Lieber machte er Sport: Turnen, Fußball, Fechten, vor allem Laufen. 11,3 Sekunden auf 100 Meter. Seine Parade-disziplin: Langlauf.

Ist auch das Unternehmen ein Langstreckenren-nen? Naber lächelt. »Wir hatten eine stetige Ent-wicklung.« Am wichtigsten sei, den Markt zu kennen. Er sei gut im Beobachten, sagt Naber,

gerade in Betrieb genommen worden. Ingrid Naber ist es »ein Anliegen, dass hier alles per-fekt aussieht«. Ordnung soll auch im alten Büro-gebäude bald wieder herrschen. Bislang türmen sich hier halb ausgepackte Schätze: Tausende Figuren aus dem Erzgebirge. Engel in Schach-teln, in Kindergröße, mannshohe Pyramiden, Weihnachtsschmuck-Miniaturausgaben. Erz-gebirgskunst ist Ingrid Nabers Leidenschaft. Jedes Jahr gehen fast 2500 Räuchermänner als Weihnachtsgeschenke an Geschäftspartner und Freunde des Hauses. Anfangs hätten die Emp-fänger die Figuren eher erstaunt entgegenge-nommen, heute gibt es regelrechte Fans. Im Großen wie im Kleinen gilt: Erst ist das Neue fremd, aber irgendwann möchte man es nicht mehr missen. Widerstände überwinden und Menschen ins Boot holen, das praktizieren In-grid und Hans-Joachim Naber täglich.

Ins Erdgeschoss kommt das Naber-Firmenmu-seum: Bilder des ersten Messestands auf der in-terzum im Mai 1981 in Köln, die Ehrenurkunde des Großvaters Gerrit Naber zum 50-jährigen Meisterjubiläum im November 1962, weiß-grüne Naber-Fußballwimpel, Motto: »Wer sich nicht bewegt, bewegt nichts«. Zugleich soll eine kleine Geschichte der Einbauküche lesbar werden. Von

Margarete Schütte-Lihotzkys berühmter »Frank-furter Küche« über Nachkriegseinbauten bis hin zu Kilian Schindlers Concept Kitchen, mit der die Firma Naber all jene erreichen will, die für Einbauküchen inzwischen verloren gegangen sind. Modular aufgebaut, streng weiß und me-tallisch der Korpus, zeigt die Concept Kitchen, was Kochen für eine mobile Generation bedeu-ten könnte: puristischer Fun. Dafür gab’s den »Designpreis der Bundesrepublik Deutschland«, die höchste offizielle deutsche Auszeichnung im Bereich Design.

In der Tradition der »Frankfurter Küche«

Es ist spät geworden. Die Nabers sitzen draußen unter der Pergola. Eigentlich wollten sie essen gehen. Doch jetzt sind Fotografen im Haus. Es gibt Pizza und Wasser. Am langen Tisch dabei: der Gärtner sowie Fotograf Markus Burke aus München mit Assistent und der Frankfurter Designer Adrian Nießler. Hinter den hohen Hainbuchenhecken arbeiten sie an Fotos der Concept Kitchen, dem neuen Ansatz des Unter-nehmens: eine eigene Systemküche, die in der Tradition der »Frankfurter Küche« steht, doch vom Gedanken der Freiheit und Flexibilität ge-prägt ist. Für Menschen, die ihre Küche in die nächste Wohnung mitnehmen und immer wie-der verändern möchten. Ingrid Naber seufzt: »Erst dachte ich: Was das wohl kosten mag?!« Doch längst hat die Concept Kitchen in der resoluten Managerin ihre überzeugteste An-hängerin gefunden. »Vom Design her finde ich sie wunderschön«, sagt Ingrid Naber und setzt hinzu: »Ich würde sie mit anderen Teilen kombi-nieren.« Und darin ist sie wahrlich meisterlich. •

gut darin, Lücken zu entdecken, Dinge, die feh-len, die man anpacken könne. Dafür holt sich der Unter nehmer Informationen, wertet syste-matisch Zeitschriften aus – die vom Bahnhofs-kiosk ebenso wie internationale. Naber zeigt eine Mappe mit Clippings. Die wenigsten Artikel behandeln explizit Innovationen in der Küche. »Das«, meint der Chef, »ist ja das Interessante: plötzlich in einer ganz anderen Ecke auf Neues zu stoßen.«

Ohne Vorzimmer direkt zur Chefin

Oben bespricht sich Ingrid Naber mit der Buch-haltung. Die Firmenmitinhaberin, zuständig für Personal, Organisation und Finanzen, kommt ohne Vorzimmer aus: »Jeder kann kommen, je-derzeit.« Sie kennt die Wünsche und Sorgen ihrer Mitarbeiter. »Ich helfe gern«, sagt die Mana gerin. Klare Worte sind aber gleichfalls ihre Sache: »Ich übernehme auch die eher ungeliebten Ent-scheidungen.« Die Naber GmbH ist eine große

»Ich bin für klare Regeln. Wer als Letzter den Raum verlässt, schließt auch das Fenster.«

»I’m a fan of clear rules. Whoever leaves the room last should be the one to close the windows.«

I n g r i d N a b e r

»Beim Langstreckenlauf gilt wie im Leben: Man darf nicht aufgeben.«

»The same is true of long distance running as of life: you can never give up.«

H a n s - J o a c h i m N a b e r

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Like salt and pepper.

someone who takes care of logistics in the kitch-en. You’d really be making people’s lives easier.«

In 1975, the Nabers took over the wholesale com-pany for joinery supplies and furniture fitting that Hermann Naber had established in 1948. Determinedly, they set to work on the domain of kitchen accessories. Successfully. That same year »Compair«, a ducted air extraction system, was introduced. And in 1976 »Dassa«: a waste col-lector, integrated into the kitchen worktop, still listed in the catalogue today. Polished technologi-cal solutions and prize-winning designs are what make Naber stand out. Additional, the firm has almost 40 years’ experience with air extraction systems and waste disposal systems.

Into the archives of the avid collector

»Hold on, I’ve nearly got it,« Naber ferrets through containers with his material for ideas. The walls of his office are covered by an array of posters, sheets of metal, signboards and quotations. This artistic synthesis à la Kurt Schwitters forms a space of structured chaos within a building of

»clean« administrative functions: Naber’s space for inspiration. Half-hidden he sits behind the greenery and a collection of objects, figures and mountings on the windowsill. To the right stands a wooden figure somewhat like Captain Haddock from The Adventures of Tintin, without the cap-tain’s hat. »That’s me,« says Hans-Joachim Naber. »A gift from my employees. They know that my wife and I collect wooden figures from the Erz Mountains.« There’s not much space left on the desk: a flood of papers has taken over the writing surface, the Powerbook pushed right to the edge of the desk. To the left three volumes in orange, blue and lilac, written upon them »Ideas«, »Con-cepts« and »Inspiration«. Gradually one comes to understand where the ideas come from and how Naber manipulates them to create products—real things with real retail value.

And where are these objects developed? In the own in-house development wing. At the entrance of the laboratory, a sign warns not to enter with-out authorization. A few air locks later we’re in the sacred temple, a clinical room which by the sound of things could be a laundromat. The nois-es originate from a test assembly which tests vari-ous air extraction systems. Suction. Stop. Suction. Stop. The machinery has almost 70,000 cycles behind it. The chief developer opens drawers. Systems created by rival companies are among them: these too are studied closely. Finding fault is important, a constructive and artistic activity. Naber has over 200 patents, among them utility and design patents, registered trademarks, brand names. Emphasis is placed upon user comfort, high quality of materials, good manufacture and design.

Cherish everything—from cellar to rooftop

Behind the logistics center stands an unadorned building. This was the old office, being used

eN — Hans-Joachim Naber takes a seat. A wiry man with silver hair and the tanned skin of a mountain ranger, throwing a relaxed arm over the chair next to him. The owner of Naber GmbH offers water, tea or coffee. Dishes by Kahla and the classic stacking china set »TC 100« designed by Hans Roericht are set up on the table. Naber talks about his background, his father and grand-father, who were carpenters and entrepreneurs. He was the member of the family said to be all thumbs. Now Naber is himself a product devel-oper: someone who gets down to the nitty-gritty. Over the years he has acquired lots of patents. »At school, I wasn’t the best student,« Naber smiles. He preferred sports: gymnastics, football, fencing and, most of all, running. He could run 100 me-ters in 11.3 seconds. His speciality: cross-country.

And the company? Is that similar to long dis-tance running? Naber smiles, »Things have developed steadily.« Most important for him is to know your market. He has always been a good

Ingrid and Hans-Joachim Naber are a highly enterprising team—and not just in the kitchen. Since 1975, these two

avid collectors of everyday art, carvings from the Erz Mountains and Memphis Design have been running Naber GmbH. Hans-Joachim is the chief developer and creative brains

behind the outfit, Ingrid, as manager, holds the organizational reins. Both agree that nothing can come to pass without

good organization. An encounter.

prior to the 2008 completion of the deep red main building, where you still get the feel-ing it was opened mere days ago. Ingrid Naber sais: »It’s a concern of mine for everything here to look perfect.« Order will soon rule again in the building. Still it’s been stuffed with half-un-packed treasures, thousands of figurines from the Erz Mountains. Angels in boxes, angels the size of children, pyramids, tall as a grown man, miniature versions of Christmas decorations. The Erz Region’s craft industry is Ingrid Naber’s passion. Every year at Christmas, almost 2500 carved wooden figures are sent to business part-ners and friends. At the beginning, these figu-rines were received with surprise, but now there are many dyed-in-the-wool fans for this gift. As they say: at first what is new is strange, but then you realise you don’t want to live without it. Winning people over and overcoming resistance is what the Nabers do daily.

The Naber Company Museum is to be located on the ground floor. Images of the first stand at the interzum trade fair in May 1981 in Co-logne, the honorary certificate given to Hans-Joachim’s grandfather, Gerrit Naber, at the

50-year jubilee of Master Craftsmen in No-vember 1962, a green-and-white Naber foot-ball pennant, motto: »Wer sich nicht bewegt, bewegt nichts« (Those who do not move will move nothing), will be displayed. Furthermore, a small history of the fitted kitchen will be in-stalled, detailing the story from Margarete Schütte-Lihotzky’s famous so-called Frankfurt Kitchen to fitted kitchens in the post-war pe-riod up to Kilian Schindler’s Concept Kitchen, with which Naber GmbH hopes to achieve all which has been lost from the fitted kitchen con-cept over the years. This modular piece with white and metal elements demonstrates what cooking could mean for a mobile generation: purist enjoyment. It has been honoured with the »Designpreis der Bundesrepublik Deutsch-land«, Germany’s highest official decoration in in the realm of design,

In the tradition of the »Frankfurt Kitchen«

It’s getting late. The Nabers are sitting beneath the pergola. They’d had plans for dinner, but today photographers came to visit. There is pizza and water on the long table. The gardener has joined us, as well as photographer Markus Burke from Munich, his assistant and also de-signer Adrian Nießler from Frankfurt. Behind the hawthorn hedges they work on photos of the Concept Kitchen. For the first time the supplier offers his own kitchen system, in the style of the traditional »Frankfurt Kitchen«, with great emphasis, however, on the concept of freedom. This design is for people who want to take their kitchen with them to their next apartment. In-grid Naber sighs: »At first I really thought, good-ness, what’ll be the cost?!« Yet she has become the Concept Kitchen’s most committed fan. »I find the design absolutely beautiful,« she says, »I’d love to combine it with other pieces.« And on this front, she is a true master. •

observer, finding out where something is miss-ing, things to grapple with. His input he finds in international newspapers and magazines. Naber fetches a folder with clippings. Only few articles deal explicitly with innovations in the kitchen. »This,« Naber says, »is what’s really interesting: happening upon something new from a com-pletely different angle.«

A boss without a waiting room

Upstairs Ingrid Naber is in discussion with the accounts department. She owns equal shares in the company, is responsible for HR, organiza-tion and finance. »Anybody can come into my office, whenever,« she says. She knows the issues that preoccupy her staff: »I like to help.« Getting to the point, however, is her thing as well: »I also deal with the more unpleasant decisions.« Naber GmbH is one big family. The company’s 180 staff-ers make it one of the largest employers in Nord-horn since the decline of the local textile industry. Ingrid Naber started her career in one of these companies – and her passion for fashion.

Like salt and pepper, Ingrid and Hans-Joachim Naber complement one another. There’s the hands-on executive, and there’s the developer, pushing things along holistically. »You need not invent everything yourself,« notes 68 years old Hans-Joachim Naber: »I never want to be a master – I’d much rather remain an apprentice,

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M a r c K r a u s eConcept Home.

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was as good as guaranteed. Suddenly the in-quisitive engineer was being mentioned in the same breath as the greats of Modernism, such as Mies van der Rohe and Le Corbusier. Today, the Tolix company is an outstanding representative of a movement in industrial

furniture that consciously deploys the coarse charm of indestructible objects as a foil to per-fectly staged contemporary interiors.

If Kilian Schindler’s Concept Kitchen can be seen in the lineage of those metal work benches,

lockers and tool cupboards that are the epitome of the functional design that so shaped the face of the past industrial age, then this is deliber-ate. The Francophile designer from Karlsruhe explains it quite simply: »Tolix’ DNA simply fits the Concept Kitchen DNA best. Both speak a wiry formal language emphatically emphasized by industry.«

understanding each other perfectly

So how did the Concept Kitchen project come about? Hans-Joachim Naber tells of one of those coincidences that are the stuff of nov-els. At the Koelnmesse 2010 trade fair he saw

pieces designed by Schindler. The entrepre-neur liked Schindler’s wire wardrobe. »Mr. Naber rang me after the fair and offered to col-laborate on the Concept Kitchen,« Schindler remembers. The actual briefing took place in

Warum die Naber Concept Kitchen von Kilian Schindler bei Tolix gefertigt wird, dem französischen Spezialisten

für Stahlmöbel. Und warum diese Kombination besondere Gestaltung und Lang lebigkeit verspricht. Über die

Leichtigkeit von Metall, authentischen Materialeinsatz und Charakterbildung im Design.

Why is Kilian Schindler’s Naber Concept Kitchen manu-factured by Tolix, the French specialists for steel furniture?

And why does this team promise to deliver such a great design and longevity? On the lightness of metal, the use of

authentic materials, and character formation in design.

Die Tolix-DNA: sperrig,

kantig, klug.

The Tolix DNA: bulky,

angular, smart.Text: O l i v e r H e r w i g — Photos: J u l i a n B a u m a n n

De

Seit Generationen löst Xavier Pauchards » Chaise A« ein, woran die Moderne meist scheiterte: einfache Entwürfe bezahlbar zu machen. Wäh-rend das Bauhaus Geschmack für alle predigte und doch nur unbezahlbare Kleinserien schuf, ging der Handwerker Pauchard einen anderen Weg. 1927 gründet er die Firma Tolix, spezia-lisiert auf die Herstellung von Stühlen, Sesseln, Hockern und Metallmöbeln. Pauchard hatte eine Innovation zur Hand: Er verzinkte Möbel aus Weißblech, um sie noch unempfindlicher zu machen. »Chaise A« ist ein Kind des Indus-triezeitalters. Seine sperrige Eleganz erwächst aus der Notwendigkeit, Blech so zu biegen, dass sich belastbare Strukturen ergeben.

Pauchard bewies mit ausgestellten Beinen und klarer Prägung, dass industrielle Logik, Kon-struktion und zeichenhaftes Aussehen ein-ander bedingen. Oder, wie es Designer Kilian Schindler ausdrückt: »›Chaise A‹ ist so erfolg-reich, weil er es schafft, durch den stringenten Einsatz der technischen Details in der Metall-verarbeitung dem Produkt eine derart starke Authentizität zu verleihen, dass der Betrachter diese technische Details als markantes Stil-mittel empfinden muss.« Bezeichnenderweise entstand der Entwurf direkt in der Werkstatt des Praktikers Pauchard. Über die Jahre wuchs eine ganze Modellfamilie heran, robust und stapelbar, gedacht für den Einsatz in Cafés und auf Terrassen unter der Sonne Frankreichs.

Selbst an Bord des Luxusliners »Normandie« taten Pauchards Möbel ihren Dienst. Als Bot-schafter der Industrienation Frankreich schip-perten sie über den Atlantik nach New York. Als Pauchard beauftragt wurde, 1937 für die Pariser Weltausstellung 12 000 Stühle zu lie-fern, war dies der Durchbruch für den Self-mademan. Mit einem Mal stand der Tüftler auf einer Stufe mit den Großen der Moderne, mit Mies van der Rohe und Le Corbusier. In-zwischen gilt die Firma Tolix als herausragende Vertreterin einer Industriemöbel-Bewegung,

eN

For generations now Xavier Pauchard’s »Chaise A« has come good where most of Modernism failed: with making simple designs afford-able. While the Bauhaus advocated good taste for all and then only made unaffordable small series, craftsman Pauchard opted for a differ-ent approach. In 1927 he founded the Tolix company which specialized in manufacturing chairs, armchairs, stools and metal furniture. Pauchard was able to wield an innovation here: He galvanized furniture made of sheet steel in order to render it more impervious to wear and tear. »Chaise A« is a child of the industrial age. Its hard-edged elegance stems from the need to bend sheet metal in a way that allow strong load-bearing structures to arise.

With the visible legs and clear embossing, Pauchard showed that industrial logic, con-struction techniques and symbolic image were mutually decisive. Or, as designer Kilian Schindler puts it: »›Chaise A‹ is so success-ful because it manages by the stringent use of technical details in the metalworking to give the product such a strongly authentic feel that the viewer inevitably regards the technical de-tails as a striking stylistic touch.« Tellingly, the design arose direct on Pauchard’s work bench. Down through the years, an entire product family emerged of robust and stacking metal furniture, destined for a life in cafés and on the terraces under France’s blazing sun.

Pauchard’s furniture even saw service on board of the luxury »Normandie« liner. As ambassadors of France as a proud industrial nation they crossed the Atlantic to New York. When Pauchard was then commissioned to supply the Paris World Exhibition of 1937 with 12,000 chairs his breakthrough as a self-made man

Milan, at the world’s key furniture fair. Junior MD Lasse Naber and Marketing Director/product developer Martin Staaks explained that it was about »developing a mobile kitch-en system in an allotment style«. All that was now lacking was a specialist like Tolix who had the requisite know-how and sensitivity to manufacture a purist kitchen shelving system. The French firm proved to be an ideal part-ner, joined Naber in refining the concept and readying it for market.

»They respect the designers’ creative process just like I really appreciate their craftsmanship. While designers and engineers don’t always speak the same language, in this instance they understood each other perfectly,« recalls Kilian Schindler. Evidently this functions on all sorts of levels. »We tried out different suppliers, but only Tolix fulfilled all our requirements,« adds Hans-Joachim Naber.

»Chaise A«, steel and galvanized, is long since included in the MoMA and Centre Pompidou design collections. It has become a real classic and a design statement. A good basis for the Concept Kitchen created by Hans-Joachim Naber and Kilian Schindler, which has from the word go won any number of awards and design prizes. •

die den rauen Charme der unverwüstlichen Objekte bewusst gegen perfekt inszenierte Inte-rieurs der Gegenwart ausspielt.

Wenn Kilian Schindlers Concept Kitchen sich also in die Tradition jener Arbeitstische, Spin-de und Werkzeugschränke aus Metall stellt, die als Inbegriff funktionaler Gestaltung das vergangene Industriezeitalter prägten, so hat das System. Der frankophile Designer aus Karlsruhe stellt klar: »Die DNA von Tolix passte am besten zur DNA der Concept Kit-chen. Beide sprechen eine industriell geprägte Formensprache.«

einander blind verstehen

Wie kam es überhaupt zum Projekt Concept Kitchen? Hans-Joachim Naber berichtet von einem jener Zufälle, die nach einem Roman klingen. Auf der Koelnmesse 2010 stieß er auf Schindlers Arbeiten. Ihm hatte Schind-lers Drahtgarderobe gefallen. »Herr Naber rief mich nach der Messe an und bot mir an, an der Concept Kitchen mitzuarbeiten«, erinnert sich der Designer. Das eigentliche Briefing folgte in Mailand, auf der Leitmesse der Möbelindustrie. Juniorchef Lasse Naber und Marketingleiter/Produktentwickler Martin Staaks präzisierten: Es ging um die »Entwicklung eines mobilen Küchensystems im Allotment-Style«. Nun fehl-te nur noch ein Spezialist wie Tolix, der genug Know-how und Sensibilität besitzt, um ein pu-ristisches Küchen-Regalsystem herzustellen. Die Franzosen erwiesen sich als idealer Part-ner, mit dem die Firma Naber das Konzept ver-feinerte und zur Produktionsreife brachte.

»Sie haben Respekt vor dem kreativen Arbeits-prozess der Gestalter – und ich vor ihrem hand-werklichen Können. Designer und Ingenieure müssen nicht die gleiche Sprache sprechen, ein-ander aber gut – blind – verstehen«, sagt Kilian Schindler. Das funktioniert offenbar auch auf anderen Ebenen. »Wir haben verschiedene Lie-feranten ausprobiert – aber nur Tolix erfüllte alle Voraussetzungen«, ergänzt Hans-Joachim Naber.

»Chaise A«, stählern und feuerverzinkt, steht längst in den Kollektionen des MoMA und des Centre Pompidou. Er ist ein echter Klassiker geworden, ein Design-Statement. Gute Voraus-setzungen eigentlich für die Concept Kitchen von Hans-Joachim Naber und Kilian Schindler, die von Anfang an mit Auszeichnungen und Designpreisen überschüttet wurde. •

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M a r K u s B u r K eConcept Garden.

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F a B i a n F r i n z e lConcept Office.

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SM: Ist die Concept Kitchen ein radikaler Gegen-entwurf zur einbauküche, Herr Schindler? KS: Nein. Das Projekt begann viel besser: mit grundsätzlichen Überlegungen zum Leben, Ar-beiten und eben auch zum Kochen. Da ging’s um die Frage, wie oft man im Leben umzieht. Was nimmt man mit, was bleibt zurück? Bei jedem umzug ist die Küche ein Problem. Als Besitzer einer Küchenzeile kann man froh sein, wenn der Nachmieter das Ding abnimmt. Der Begriff »ein-bauküche« verrät ja schon, dass sich die Küche in die Architektur einfügt – und in der nächsten Wohnung nicht mehr passt. Wir haben das Sys-tem so gestaltet, dass der Aufbau unkompli-ziert und ohne Werkzeuge zu schaffen ist. Damit wird die Küche zum Möbel, das man einfach mitnimmt.

eine andere Frage, die uns interessierte: Wo braucht man eine Küche? Gekocht und geges-sen wird doch nicht nur zu Hause, sondern im Büro, in der Werkstatt, bei Ausstellungen oder im Schrebergarten. Für diese Mahlzeiten braucht man aber nicht die Ausstattung wie zu Hause. Die Concept Kitchen ist daher eher eine Alternative zur einbauküche. Die praktische Lösung für eine Vielfalt von Situationen und Bedürfnissen.

SM: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Naber?

KS: Die entstand aus einem anderen Projekt. Für den entwurf einer Garderobe hatte ich mich mit Schrebergärten beschäftigt. Die Bauten dort sind oft eine Collage aus Fertigteilen und eige-nen Lösungen. Miniaturwelten – mal rustikal, mal mediterran, aufgeräumt oder chaotisch. Auf jeden Fall authentisch und lebendig. Als Garderobe hatte ich einen Metallrahmen ent-worfen, angelehnt an Rank- und Kletterhilfen im Garten. Der entwurf liefert ein Gerüst, und der Besitzer entscheidet, wie die Garderobe ausse-hen soll. Ordentlich, reduziert, minimalistisch – oder überbordend. Dieser Gestaltungsansatz hatte Herrn Naber, den Seniorchef des unter-nehmens, neugierig gemacht.

SM: Was zeichnet die Concept Kitchen neben all den Designpreisen aus?

KS: Die Auszeichnungen sind natürlich eine tolle Bestätigung. Was das Projekt für mich aber so be-sonders macht, ist auf den ersten Blick gar nicht sichtbar! Ich finde zum Beispiel außergewöhnlich, dass ein unternehmen, eigentlich Spezialist für Küchenzubehör, sich auf Neuland begibt und erst mal in eine umfangreiche Recherche investiert. Das Projekt ist deswegen für alle Beteiligten – vom Produktentwickler Martin Staaks, der mit mir an den Details tüftelte, bis zu den Mitarbeitern im Außendienst – ein intensiver Lernprozess.

Der neue Ansatz: Die Küche liefert nur das Gerüst, der Benutzer füllt es mit Leben. Die Modulstruktur ermöglicht, dass man sich nur anschafft, was man braucht. Wenn ich als junger Mensch selten ko-che, brauche ich in meiner ersten Wohnung keine ganze Küchenzeile. Sondern besser einzelne Teile, die sich mitnehmen, erweitern oder umnutzen las-sen. und die in europa zu vernünftigen Konditio-nen gefertigt werden. Ändert sich die Lebenslage, nehme ich mein Modul mit und ergänze es. Durch ein weiteres Modul oder die Schränke, die meine

Freundin mitbringt. Diese Flexibilität setzt der ent-wurf in Szene.

SM: Innovativ an der Concept Kitchen ist ja wohl der gestalterische Ansatz und die einfache Struktur?!

KS: Wenn etwas einfach oder selbstverständ-lich wirkt, ist das ein echtes Kompliment. Aus erfahrung kann ich aber sagen, dass man dafür lange an den Details tüftelt. Der Metallrahmen der Concept Kitchen ist auf Schwerlasten aus-gelegt – damit man beispielsweise den Herd in der Höhe einbauen kann, wo man ihn braucht. Damit die Böden trotzdem leicht wirken, haben wir Traversen in den Böden entwickelt, die den Materialverbrauch senken und die Stabilität sichern. Ähnlich viele Überlegungen stecken in dem Clipsystem, das dafür sorgt, dass man die Böden in der Höhe verstellen kann. um nur ein paar der technischen Feinheiten zu nennen. und das ist so ein Moment, über den ich mich freue: Man kauft etwas, weil es gut aussieht oder weil es praktisch sein könnte – und entdeckt dann beim Gebrauch, dass es auch noch richtig clever ist. •

Neuland betreten – Designer Kilian Schindler tüftelt mit Geschäftsführer Lasse Naber, der den kaufmännischen Ansatz

für das Projekt Concept Kitchen erarbeitet hat, und Produktentwickler Martin Staaks (von links)

Treading virgin territory—designer Kilian Schindler finalizes things along with Managing Director Lasse Naber,

who devised the business plan for the Concept Kitchen project, and product developer Martin Staaks (from the l.)

SM: Is your Concept Kitchen a radical counter-design to the classic fitted kitchen? KS: No. The project began much better—with a fundamental consideration of life, work and, in-deed, cooking. We thought about how often we move house during our lifetime. What do we take with us? What do we leave behind? The kitchen always presents a problem, in every move. As an owner of a fitted kitchen, you can count yourself very lucky if, on moving out, the tenant coming in

after you is willing to buy the kitchen units off you. The term »fitted kitchen« already makes it clear that the kitchen is integrated into the architec-ture—and your new apartment is guaranteed to have different dimensions. We have designed the system such that it can be assembled easily and without the need for tools. In this way the kitchen becomes furniture you can simply pick up and take with you.

Another question that interested us was: Where do we need a kitchen? For we don’t just eat and cook at home, but also at the office, in the work-shop, at exhibitions or in the allotment garden. For these mealtimes however we don’t need all the equipment we pile up at home. So the Con-cept Kitchen much rather is an alternative to the fitted kitchen. The practical solution for a variety of situations and needs.

SM: How did your collaboration with Naber come about?

KS: It resulted from an entirely different project. I had been looking into allotment gardens when working on the design of a coatrack. Allotment

gardens are often a collage of prefabricated elements and the owner’s own solutions. Miniature worlds emerge—sometimes rustic, sometimes Mediterranean, tidy or chaotic. And always au-thentic and lively. So my coatrack design featured a metal frame based on the trellises you use in the garden. The design provides a framework, and the owner decides what the rack should look like—orderly, reduced, minimalistic, or completely overloaded. This design approach intrigued Mr. Naber, senior chief of the company.

SM: In addition to the numerous design awards, what characterizes the Concept Kitchen?

KS: The awards are naturally a great acknowl-edgement. But what makes the project so special for me is not even visible at first glance! For in-stance, I thought it extraordinary that a company, actually a kitchen accessories specialist, was will-ing to enter virgin territory and invest in extensive research. So for everyone involved—from product developer Martin Staaks, who hammered out the details with me, up to field sales staff—the project represents an intensive learning process.

The new approach consists in supplying the kitchen only as a frame, which the user fills with life. The modular structure enables the user to buy only those things he needs. If as a young man I cook rarely, I don’t want to buy an entire kitchen for my first apartment. Rather separate pieces which I can take with me when I move, extend or convert. And which are produced in europe under decent conditions. If my circumstances change, I can take my module with me and extend it, for ex-ample with another module or with my girlfriend’s fitted units. It really is something special if you can implement such ideas in the design process!

SM: What is most innovative about the Concept Kitchen is the formal approach and the simple structure?

KS: If something seems simple or self-evident, that is a real compliment. Yet I can say from ex-perience that for that you need to spend a long time working on the details. The metal frame of the Concept Kitchen is designed for heavy loads—so that for example you can install the oven at the required height. To keep the bases light, we integrated crossbeams into them to re-duce the amount of material used and ensure stability. A similar amount of thought went into the clip system that enables users to adjust the height of the bases. And they are just two of the technical details. But that is something that makes me really happy: You buy something be-cause it looks good or could be practical—and then when using it you discover that it is really ingenious into the bargain. •

Gemeinsam mit der Firma Naber, dem auf Küchen- zubehör spezialisierten Familienunternehmen aus Nordhorn,

entwickelte das Bureau Kilian Schindler ein modulares Küchensystem. Mit ihrer flexiblen, offenen Gestaltung

sorgte die Concept Kitchen auf einschlägigen Messen für Aufsehen und wurde mit den renommierten Designpreisen

»Plus X Award 2011«, »Interior Innovation Award 2012« und Gold in der Kategorie Home Interieur des

»German Design Award 2012« ausgezeichnet. Mit dem Produkt designer Kilian Schindler sprach Sophia Muckle

in seinem Karlsruher Büro.

Together with Naber, the Nordhorn-based family company specializing in kitchen accessories, Bureau Kilian

Schindler has developed a modular kitch en system. With its flexible, open design the Concept Kitchen is

causing a stir at specialist trade fairs and was awarded the renowned design prizes »Plus X Award 2011«, »Interior

Innovation Award 2012« and Gold in the Home Interior category of the »German Design Award 2012«.

Sophia Muckle spoke to product designer Kilian Schindler in his office in Karlsruhe.

»Am Anfang stehen Überlegungen zu der Struktur,

nach der wir leben.«

»The starting point: considerations of the structure

of our lives.«

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Interview: S o p h i a M u c k l e — Photo: F a b i a n F r i n z e l

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The kitchen situation is new. Some modules are placed in the open space, others against the wall, surrounded by things that were already there, andintended for things that may be added in future. Grandma’s glass salad bowl is standing on an almost square side table, containing half a cucumber, lemons and herbs in a water glass.

The ceramic bowl from the best friend is out ready for the guacamole—favorite dish for the guests tonight. The knife set from the parents is strewn about, ready for use. The pots and

Die Küchensituation ist neu. Einige Module stehen im offenen Raum, einige sind an der Wand platziert, umgeben von Dingen, die schon da waren, und gedacht für Dinge, die noch hinzukommen mögen. Auf einem fast quadratischen Beistellelement steht die gläserne Salatschale der Großmutter, gefüllt mit einer halben Gurke, Zitronen und Kräutern im Wasserglas. Die Keramikschalevon der besten Freundin steht für die Guacamole bereit – Lieblingsessen für die Gäste heute Abend. Das Messer- set der Eltern liegt verstreut, parat für die Arbeit. Die Töpfe und Vorräte sind noch teils unsichtbar in Boxen auf einer der unteren Ablagen verstaut. Eine selbst genähte Küchenschürze hängt am Haken nahe der Spüle. Alle versammeln sich um den Arbeitstisch, um den Salat vor- zubereiten. Rot leuchten die geschnittenen Tomaten auf dem hellen Holz. Der aus der Heimat mitgebrachte Kaffee wurde gerade eben aufgebrüht, er duftet – und der Blick fällt auf einen Liebesbrief, der nahe beim Gewürzbrett hängt.

Text: C h r i s t i n a I r r g a n g — Photos: D a v i d H e i t z

F i E L D R E c o R D i n G .

Schauplatz: ein offener Raum des Lebens. Mehrere kubisch geformte Boxen, die Platz für intimität bieten. Der Rest spielt sich im Gemeinschafts-raum ab. Eine große offene Fläche mit Dielenboden, in deren Mittelpunkt ein langer Holztisch zur Begegnung, zum Zusammensein und zum Wiederkommen einlädt. Angrenzend: die Möglichkeit, umsorgende Speisen, ver- führerische Getränke und Behaglichkeit zuzubereiten. Die alte Ziegelei wurde vor ein paar Jahren zum Wohnraum mit Deckenlicht umgebaut. Seit- her kommen und gehen die Bewohner, die Gäste, die Liebhaber.

Setting: an open room of life. Several square boxes, offering room for intimacy. The rest takes place in the common room.A large open space with wood flooring, with a long wooden table at its center—a place for meeting people, spending time together and coming back again and again. Adjacent: the possibility to prepare whole-some meals, seductive drinks and coziness. The old brick-works were converted into a living space with ceiling light a few years ago. Since then the residents, guests and lovers come and go.

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supplies are partly still hidden in boxes on one of the lower shelves. A hand-sewn apron is hanging on a hook near the kitchen sink. Everyone gathers around the worktop to make the salad. The cut tomatoes shine red on the light-colored wood. The coffee brought back from home has just been brewed again, it smells delicious—and the gaze falls on a love letter hanging nearby next to the spice rack.

next to the shelves the empty bottles from the previous evenings are waiting to be taken to the recycling containers. A postcard showing palm trees is hanging nearby … it calls to mind the brother’s stories, his last trip to nairobi andhis meeting with the African singers, who changed their clothes for every meal cooked in a hole in the ground, for which they disappeared gig-gling into the side room, then came back and sang together. The evening sun is now grazing the floor, the food is ready, the kettle is whistling. •

neben dem Regal warten die leeren Flaschen der letzten Abende noch auf den Weg zum container. in der nähe hängt eine Postkarte mit Palmen … sie erinnert an die Erzählungen des Bruders, von der letzten Reise nach nairobi und seiner Begegnung mit den afrikani-schen Sängerinnen, die zu jeder im Erdloch zubereiteten Mahlzeit auch die Kleidung wechselten, wofür sie kichernd im nebenzimmer verschwan-den, dann zurückkamen und gemeinsam sangen. Die Abend- sonne streift nun den Boden, die Speisen stehen bereit, der Wasserkessel pfeift. •

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Offen aus Prinzip.

Zu den Ideen von Transparenz, ehrlichkeit und Offenheit als Maximen der Moderne.

Text: M a r k u s F r e n z lIllustration: J a n B u c h c z i k

Der Londoner Crystal Palace von 1851 nahm viele Themen der Moderne vorweg: Aus Stahl und Glas gebaut, zeigte er offen, wie er konstruiert und gebaut war – er feierte die Schönheit der neuen Materialien und der Ingenieurskunst, stand für eine neue Leichtigkeit und Transparenz. Mit den Design-Bewegungen des frühen 20. Jahr-hunderts wurden Transparenz, Offenheit und Materialgerechtigkeit zu Maximen der Moderne. Offenheit und Transparenz offenbarten jedoch auch Schattenseiten, wenn es ums Praktische ging. Mies van der Rohes Farnsworth House von 1950/51, eines der radikalsten transparenten Gebäude des International Style, erzeugte Miss-fallen bei der Bauherrin: Wer konnte in einer solchen gläsernen Box wohnen, ohne sich perma-nent beobachtet zu fühlen? Dem Prinzip des offenen Zeigens stand über dies der Wunsch nach einer Ästhetik der Aufge-räumtheit und einfachheit gegenüber: Die leeren Räume der Moderne, die White Cubes und asketischen Lofts, die noch heute in den Wohn-magazinen von Stylisten aufwendig für uns inszeniert werden, sind wohl nur mit größter Dis-ziplin so aufgeräumt zu halten. Leere Räume erfordern Schrankwände, hinter denen der tägliche Kleinkram verschwindet, die Zeitschriften und Bücher, Fernbedienungen, der Papierkram oder die tausend Geräte, Töpfe und Kochlöffel in der Küche. einbauschränke und einbauküchen spiegeln alle Sehnsucht nach Ordnung, Perfektion und Reinheit, die den Kritikern des Funktionalismus als Ausdruck von Dogmatismus und emotionslosigkeit gilt. In seinem Buch »Die Küche zum Kochen« von 1982 schrieb Otl Aicher: »eine vor allem in den uSA verbreitete Schule der modernen Architektur hat die Doktrin verfolgt, daß Ästhetik ein Korrelat der einfachheit sei. Also hat man alles versteckt. Im Büro die Akten, in der Küche Töpfe und

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The Openness Principle.

On ideas of transparency, honesty and openness as Modernist maxims.

London’s Crystal Palace of 1851 preempted many of Modernism’s themes: Made of glass and steel it showed how it was built for all to see; it celebrated the beauty of new materials and the art of engineering, and it stood for a new sense of lightness and transparency. With the design movement of the early 20th century, Modernism made transparency, open-ness and an appropriate use of materials its maxims. The openness and transparency desired thus frequently revealed its dark sides when it came to being practical: Mies van der Rohe’s Farnsworth House (1950/51), which was consid-ered one of the most radically transparent buildings in the International Style, was scorned by the client: Who could live in such a glass box with out permanently feeling they were being watched? Moreover, the principle of open revelation always contrasted with an aesthetics of the uncluttered and of simplicity: Modernism’s empty rooms, the white cubes and ascetic lofts that the interior design mags still proudly present (and the stylists elaborately stage for the pics) can evidently only be kept so empty and uncluttered by an im-mense amount of discipline. empty rooms call for closed wall cupboards, behind which all the small stuff of daily life disappears, the magazines and books, the remote controls, paperwork, or the thousands of appliances, pots and ladles in a kitchen. unit Cupboards mirror the yearning for order, clear structure, perfection and purity, which critics of functionalism call an expression of dog-matism and a lack of emotion. In his 1982 book »Die Küche zum Kochen« (The kitchen for cooking) Otl Aicher wrote: »A school of modern architecture popular above all in the uS has pursued the doctrine that aesthetics is a correlate of simplicity. So everything got

Geschirr. Aber es gibt auch eine Ästhetik der Kom-plexität. Wo es vielfältige Vorgänge gibt, ist Viel- fältigkeit auch die entsprechende Information.« 1 Nun galt es also, der Küche ihre eigentliche Aufgabe zurückzugeben. Schon vor 30 Jahren konstatierte Aicher, die Küchenfront sei für eine jüngere Generation »Relikt aus einer ver-gangenen Welt«: »Ihre Küche muss nicht nur aus Geldmangel offen sein.« 2

Dennoch halten sich einbauküchen und Stau-raum möbel hartnäckig in unseren Wohnungen. Viel leicht sind wir, speziell bei der Küche, zu sehr von den Bildern der Werbung geprägt, die uns als Wunsch jeder guten Hausfrau eine spiegel-glänzende Küche eingebläut haben, wo jeder Fleck sofort »mit einem Wisch« beseitigt werden muss. erst in jüngerer Zeit scheint ein neues Sehnsuchts-motiv an die Stelle glatter Perfektion zu treten: Der Wunsch nach Vergangenheit, Tradition und handwerklichem Können war nie so groß wie in den vergangenen zwei Jahrzehnten, da uns die Digitalisierung erfasst hat. Kein Wunder, dass wir das Kochen wiederentdecken und in Kochshows über die perfekte Zubereitung einfacher, ehr-licher Gerichte philosophieren. Wo vieles sich ins Virtuelle und Nichtgegenständliche verab-schiedet, entdecken wir eine neue Liebe zu den Alltagsdingen: zu den Küchenwerkzeugen, die über Jahrhunderte für die verschiedensten Ver-richtungen ersonnen wurden, zu geschmiedeten eisenpfannen, genial konstruierten einmachgläsern oder schlichten Holzbrettern. eine Küche, in der die Töpfe, Pfannen und Messer, ja selbst die Zutaten, Vorräte, Gewürze oder Kräuter gezeigt werden, feiert die Schönheit von Komplexität und Vielfalt. Sie kommt damit den Ideen der Moderne von Offenheit und ehrlichkeit näher, als manch einer aufgrund ihrer formalen Komplexität denken würde. Die Küche wird zum Werkraum. Sie wird zum Tableau, auf dem die Lebensmittel und ihre Zu- bereitung die Hauptrolle spielen. Sie wird zur lebendigen, fröhlichen Bühne, auf der sich das eigentliche, manchmal chaotische Schauspiel des Kochens vollzieht. Sie zelebriert den Akt der essenszubereitung, für den sie eigentlich da ist – selbst dann, wenn in ihr gerade nicht gekocht wird. •

1 Aicher, Otl: »Die Küche zum Kochen. Werkstatt einer neuen Lebenskultur«. München 1982, S. 41 2 ebd.

hidden away. The files in the office, the pots and crockery in the kitchen. However, there is also an aesthetics of complexity. Where there are diverse processes, there is diversity and thus corresponding information.« 1 Now the idea was to restore to kitchens their actual task. In fact, 30 years ago Aicher therefore insisted that the line of clean kitchen cupboards was »a relic of a past world« for a younger generation: »Its kitchen must be open, and not just for a lack of money.« 2

Yet, unit kitchens and storage furniture stub-bornly remain lodged in our apartments. Perhaps, specifically in the kitchen, we are simply so strongly influenced by the ad images, that present a gleaming reflecting kitchen top as every housewife’s true dream, where every splash has to be eliminated immediately. Only recently would a new theme of yearning seem to be taking the place of glossed perfection: The desire for a past, for tradition and craftsman-ship was never as great as over the past 20 years in which digitalization has made such inroads into our lives. It’s hardly surprising that we are now rediscovering cooking and that there are countless TV cooking shows where people philosophize about perfect preparations for a simple, honest meal. Where so many things are heading fast into the domain of the virtual and non-physical, we are starting to enthuse over everyday things: over specialized kitchen tools that down through the centuries have been devised for the widest range of different meals, for wrought-iron pans, ingeniously constructed jars for preserves, or simple wood cutting boards. A kitchen in which pots, pans and knives, in fact even the ingredients, stores, spices and herbs are visible simply celebrates the beauty of com - plexity and diversity. It is thus closer to Mod-ernism’s ideas on openness and honesty than some might think given its formal complexity. The kitchen thus becomes a workshop. It becomes a tableau where food and preparing food play the lead roles. It becomes a lively, happy stage where the real and at times chaotic drama of cooking occurs. It celebrates the act of preparing the meal as what it really is, even when it’s not being used for cooking. •

1 Aicher, Otl: »Die Küche zum Kochen. Werkstatt einer neuen Lebenskultur«. München 1982, p. 412 ibidem

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Arbeitsplatte Schichtstoff / Worktop laminated

Arbeitsplatte Stahlblech / Worktop steel sheetTisch- und Regalmodul / Table and Shelf module

weiß RAL 9003 / white RAL 9003 weiß RAL 9003 / white RAL 9003 silk grey RAL 7044 oxyd 3 / oxide 3

vanille / vanilla sienarot / siena red sand beige / sand beige parosblau / paros blue geo grau / geo grey fango / fango

SeitenelementeSide elements

RelingstangenRail bars

Regalmodul A HöhenverstellungShelf module A height adjustment

Tischmodul A Laufrollen mit BremseTable module A rollers with brake

Regalmodul B HöhenverstellungShelf module B height adjustment

Tischmodul B Laufrollen mit BremseTable module B rollers with brake

Tischmodul B HöhenverstellungTable module B height adjustment

Tischmodul A HöhenverstellungTable module A height adjustment

Arbeitsplatte Stahlblech, edelstahl oder SchichtstoffWorktop steel sheet, stainless steel or laminated

Arbeitsplatte edelstahl mit Spüle Worktop stainless steel with sink

einlegebodenShelf

Zenta 1

SpritzschutzSplash protection

Drahtgitter Wire mesh

www.n-by-naber.com — www.naber.eu

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