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DAF Reisestipendium USA 2013: Philadelphia – Salt Lake City – Boise

Date post: 03-Jan-2017
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Fuß & Sprunggelenk 12 (2014) 5662 Informationen der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V. Sektion der DGOOC German Orthopedic Foot and Ankle Society Internet Adressen: http://www.daf-online.de http://www.fuss-chirurgie.de Korrespondenzadresse: Dr. med. Manfred Thomas Hessingpark-Clinic Hessingstraße 17 86199 Augsburg Telefon 0821/9 09 90 00 Fax 0821/9 09 90 01 E-Mail manfred.thomas@ hessingpark-clinic.de D.A.F.- Vorstand: Präsident: Dr. med. Jörn Dohle, Wuppertal 1. Vizepräsident: Dr. med. M. Thomas, Augsburg 2. Vizepräsident: Prof. Dr. med. M. Richter, Schwarzenbruck 3. Vizepräsident: Prof. Dr. med. S. Rammelt, Dresden Schriftführer: Prof. Dr. med. J. Hamel, München Schatzmeisterin: Dr. med. T. Kostuj, Witten D.A.F. INTERN DAF Reisestipendium USA 2013: Philadelphia – Salt Lake City – Boise Die Aussicht, für drei Wochen in die USA bei bekannten Größen der Fuß- und Sprunggelenkchirurgie zu lernen, begeisterte uns. Entspre- chend groß war unsere Freude darüber, als Stipendiaten für das dies- jährige DAF–Reisestipendium ausgewählt worden zu sein. Im Laufe der Vorbereitungen ließen uns die Gastgeber Keith Wapner, Charlie Saltzmann und Michael Coughlin detaillierte Wochenpläne zukommen, so dass wir bereits erahnen konnten, was uns erwartete. Ausgestattet mit „Mitbringseln“ aus unseren Heimatstädten Hannover, Düsseldorf und Nürnberg sowie kurzen Präsentationen erwarteten wir mit Spannung die kommende Reise. Nachdem zwei von uns bereits einen Tag mit Sightseeing in New York verbracht hatten, trafen wir uns alle am Sonntag nachmittag in Philadelphia, der Hauptstadt von Pennsylvania an der Ostküste der USA. Unser Gastgeber Keith Wapner hatte sich für Montag morgen mit einem „Huge white Cadillac Escalade“ angekündigt. In Empfang nahm uns ein an besagtem Auto zu erkennender Herr, augenscheinlich in Jog- ginghose, die sich auf den zweiten Blick zu unserer Überraschung als übliche OP-Bekleidung entpuppte. In dieser begleitete uns Keith Wapner mit großem Enthusiasmus durch die gesamte Woche. Am ersten Tag lernten wir die gut organisierten Sprechstundenräume kennen, die aus mehreren Kabinen, einem nicht mehr ganz neues Röntgengerät, einem Gipsraum sowie einer kleinen Werkstatt für die Anfertigung von Schienen und Orthesen bestanden (Abbildung 1). Nach Sichtung einer Reihe sehr an den „Guests from Germany“ interessierter Patienten mit multiplen Erkrankungen an Fuß- und Sprunggelenk D.A.F.-Reisestipendium Europa 2014 Die D.A.F. schreibt für 2014 wieder ein Reisestipendium Europa aus. Dieses wird im September 2014 in Dänemark/Schweden/Finnland stattnden und hat folgende Stationen und Gastgeber: Odense / Kopenhagen (Johnny Froekjar / Hakon Kofoed), Stockholm (Per-Henrik Agren) und Helsinki (Oliver Michelson). Die Reise soll drei Wochen dauern. Das Reisestipendium ist mit 4.000 Euro pro Teilnehmer do- tiert. Maximal vier Teilnehmer sind möglich. Bewerbungen inkl. Lebens- lauf, Publikationsliste und Bescheinigung vom Abteilungsleiter, dass eine Freistellung gewährt wird, sind bis 31.05.2014 zu senden an: Prof. Dr. Martinus Richter, Klinik für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie Nürnberg und Rummelsberg, Standort Krankenhaus Rummelsberg, Rummelsberg 71, 90592 Schwarzenbruck. Die Teilnehmer werden bis spätestens 30.06.2014 informiert. http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2013.12.016
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Page 1: DAF Reisestipendium USA 2013: Philadelphia – Salt Lake City – Boise

Fuß & Sprunggelenk 12 (2014) 56–62

Informationen derDeutschen Assoziationfür Fuß und Sprunggelenk e.V.

Sektion der DGOOC

German Orthopedic Foot and Ankle Society

Internet Adressen: http://www.daf-online.de http://www.fuss-chirurgie.de

Korrespondenzadresse: Dr. med. Manfred ThomasHessingpark-Clinic Hessingstraße 17 86199 Augsburg Telefon 0821/9 09 90 00 Fax 0821/9 09 90 01 E-Mail manfred.thomas@

hessingpark-clinic.de

D.A.F.- Vorstand: Präsident: Dr. med. Jörn Dohle, Wuppertal

1. Vizepräsident:Dr. med. M. Thomas, Augsburg

2. Vizepräsident: Prof. Dr. med. M. Richter, Schwarzenbruck

3. Vizepräsident: Prof. Dr. med. S. Rammelt, Dresden

Schriftführer: Prof. Dr. med. J. Hamel, München

Schatzmeisterin: Dr. med. T. Kostuj, Witten

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DAF Reisestipendium USA 2013: Philadelphia – Salt Lake City – Boise

Die Aussicht, für drei Wochen in die USA bei bekannten Größen der Fuß- und Sprunggelenkchirurgie zu lernen, begeisterte uns. Entspre-chend groß war unsere Freude darüber, als Stipendiaten für das dies-jährige DAF–Reisestipendium ausgewählt worden zu sein. Im Laufe der Vorbereitungen ließen uns die Gastgeber Keith Wapner, Charlie Saltzmann und Michael Coughlin detaillierte Wochenpläne zukommen, so dass wirbereits erahnen konnten, was uns erwartete. Ausgestattet mit „Mitbringseln“ aus unseren Heimatstädten Hannover, Düsseldorf und Nürnberg sowie kurzen Präsentationen erwarteten wir mit Spannung die kommende Reise.

Nachdem zwei von uns bereits einen Tag mit Sightseeing in New Yorkverbracht hatten, trafen wir uns alle am Sonntag nachmittag in Philadelphia, der Hauptstadt von Pennsylvania an der Ostküste der USA.

Unser Gastgeber Keith Wapner hatte sich für Montag morgen mit einem „Huge white Cadillac Escalade“ angekündigt. In Empfang nahm uns ein an besagtem Auto zu erkennender Herr, augenscheinlich in Jog-ginghose, die sich auf den zweiten Blick zu unserer Überraschung als übliche OP-Bekleidung entpuppte. In dieser begleitete uns Keith Wapner mit großem Enthusiasmus durch die gesamte Woche. Am ersten Tag lernten wir die gut organisierten Sprechstundenräume kennen, die aus mehreren Kabinen, einem nicht mehr ganz neues Röntgengerät, einem Gipsraum sowie einer kleinen Werkstatt für die Anfertigung von Schienen und Orthesen bestanden (Abbildung 1). Nach Sichtung einer Reihe sehr an den „Guests from Germany“ interessierter Patienten mit multiplen Erkrankungen an Fuß- und Sprunggelenk

D.A.F.-Reisestipendium Europa 2014Die D.A.F. schreibt für 2014 wieder ein Reisestipendium Europa aus. Dieses wird im September 2014 in Dänemark/Schweden/Finnland stattfi nden und hat folgende Stationen und Gastgeber: Odense /Kopenhagen (Johnny Froekjar / Hakon Kofoed), Stockholm (Per-Henrik Agren) und Helsinki (Oliver Michelson). Die Reise soll drei Wochen dauern. Das Reisestipendium ist mit 4.000 Euro pro Teilnehmer do-tiert. Maximal vier Teilnehmer sind möglich. Bewerbungen inkl. Lebens-lauf, Publikationsliste und Bescheinigung vom Abteilungsleiter, dass eine Freistellung gewährt wird, sind bis 31.05.2014 zu senden an: Prof. Dr. Martinus Richter, Klinik für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie Nürnberg und Rummelsberg, Standort Krankenhaus Rummelsberg, Rummelsberg 71, 90592 Schwarzenbruck. Die Teilnehmer werden bis spätestens 30.06.2014 informiert.

http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2013.12.016

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Abbildung 1: v.l.n.r. S. Hahn, L. Claasen, E. Wörenkämper, K. Wapner

durften wir die Operationsräume im Nachbargebäude kennen lernen. Der lockere Umgang, was Bekleidung im Operationsbereich betrifft erstaunte uns — so war es wohl auch das erste und letzte Mal, dass wir diesen mit High Heels betreten konnten. Leider fi el die für diesen Tag geplante Implantation einer S.T.A.R.-Prothese aus und wir wohnten zwei Vorfußkorrekturen bei. Zum Trost bekamen wir im Anschluss eine Führung unseres in Philadelphia geborenen und aufgewachsenen Gastgebers durch das historische Krankenhausgebäude, wohlgemerkt dem ersten und somit ältesten Krankenhaus der USA. Vielfältige Portraits von prominenten Ärzten und Förderern der Universität begleiteten uns auf dem Rundgang zum historischen Operation-und Hörsaal, unter denen wir auch den uns durchaus bekannten Mr. Morton entdeckten. Zur Komplettierung des Geschichtsprogrammes besuchten wir anschließend das „Mütter-Museum“, in dem vielfältige anatomische Präparate und Operations instrumente ausgestellt waren.

Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes brachte uns Dr. Wapner in der Sprechstunde seine zum Großteil konservativen Behandlungskonzepte näher. Gängige Vorfußdeformitäten werden in der Regel operativ therapiert, wobei bei Kleinzehen-deformitäten auch ein Versuch mit vom Patien-ten selbständig durchgeführten Tapebehandlung möglich ist. Auch auf postoperative Tapebehand-lung, die Herr Wapner mit beeindruckender Sou-veränität und unter Zuhilfenahme multipler Ge-rätschaften aus seiner Kitteltasche anzulegen pfl egt, wird größten Wert gelegt (Abbildung 2). Patienten mit Sehnenreizungen, sei es Achillessehen, Peronealsehnen oder Posticussehne werden primär einer konservativen Behandlung zugeführt, die i.d.R. aus Ruhigstellung in einer Schiene (u.a. Ari-zona Brace) mit nachfolgenden intensiven Bewe-gungsübungen und Krafttraining mit Theraband in Eigenregie besteht. Wenig überraschend war die

große Anzahl an Charcot-Fuß-Deformitäten, die neben der operativen Behandlung einer intensiven Cast- und Schuhversorgung zugeführt werden.

Unsere Gastgeber waren stets bemüht, uns ein abwechslungsreiches Programm zur bieten. Wir erhielten z.B. eine individuelle Führung über den Campus und durch die Forschungslaboratorien der Penn-Universität. Am Mittwochabend waren wir bei Dr. Scott Lewin — seines Zeichens Chairman der Universitätsklinik und weltbekannter Chirurg für Handchirurgie, plastische Chirurgie und Unfallchir-urgie — und dessen in Deutschland aufgewachsener Gattin Helga geladen. Unsere Gastgeberin erfreute unseren Gaumen mit Gulasch, Spätzle und Rot-kohl und wir trafen zudem drei Kollegen der kin-derorthopädischen Abteilung der Medizinischen Hochschule Hannover, die sich zufällig ebenfalls gerade an der Universität aufhielten. Die Einladung von Herrn Lewin, am kommenden Morgen an der Grand Round teilzunehmen, konnten wir selbstver-ständlich nicht ablehnen. Somit erschienen wir am kommenden Morgen pünktlich um 6.15 Uhr im Hör-saal der Universitätsklinik und durften einige sehr interessante Vorträge zu kindertraumatologischen und orthopädischen Krankheitsbildern hören.

Am letzten Tag unseres Aufenthaltes versorgte uns Keith Wapner noch mit reichlich Lesestoff über seine wissenschaftlichen Arbeiten. Am späten Vor-mittag wurden wir dann von einer eigens für uns bestellten deutschsprachigen Fremdenführerin in Empfang genommen. Pünktlich hierfür war einen Tag zuvor der „Gouvernmental shut down“ been-det worden und wir hatten die Möglichkeit, Liberty Bell, Independence Hall und weitere Sehenswür-digkeiten der Stadt zu besuchen.

Bei einem für Philadelphia typischen „Cheese-steak“ konnten wir die erste Woche mit vielen

Abbildung 2: postoperative Tapebehandlung

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neuen Eindrücken erfolgreich abschließen und uns für den Weiterfl ug am kommenden Tag nach Salt Lake City stärken.

Das im Jahre 1847 von Mormonen gegründete Salt Lake City im Bundesstaat Utah begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und einem her-vorragendem Steakhouse in der sympathischen Begleitung des Fellows Ben Jackson. Unsere Befürchtung, dort weder Kaffee noch Alkohol zu bekommen, bestätigte sich zum Glück nicht. Um nach diesem ausgiebigen Dinner wieder etwas in Bewegung zu kommen, wurden wir am Sonntag von Florian Nikisch und Timothy Beals — auf Fuß- und Sprunggelenkchirurgie spezialisierte Partner von Charlie Saltzmann an der orthopädischen Fakultät der Universität — auf eine erste Wandertour in die die Stadt umgebenden Hügel geführt. Bei einer an-schließend kurzen Besichtigung des hochmo dernen Klinikgebäudes entdeckten wir wiederum ein Portrait einer uns namentlich vertrauten Persön-lichkeit — Sherman S. Coleman — bekannt vom Coleman-block–Test und mehre Jahre Chairman der Universität.

Am Montagmorgen hatten wir dann das Vergnü-gen, unseren Gastgeber Charlie Saltzman kennen zu lernen. Nach Besprechung der Fälle der kom-menden Woche erhielten wir von Dr. Saltzman auf-grund unseres augenscheinlich nur rudimentären Wissens bezüglich der Geschichte der europäischen Orthopäden und Chirurgie spontan eine Lehr stunde über den berühmten Orthopäden Adolf Lorenz und seinen Schüler Ponseti. Dr. Saltzmann hat erwäh-nenswerterweise selbst über 15 Jahre mit Herrn Ponseti zusammengearbeitet. Nachfolgend durften wir Timothy Beals im Operationssaal begleiten. Dank modernster technischer Ausstattung und Kameraübertragung des Situs auf mehrere Bild-schirme konnten wir den Operationsverlauf genau beobachten und erhielten umfangreiche Erläute-rungen zu spannenden Fällen. Besonders positiv fi el uns die intensive Betreuung und Ausbildung aller anwesenden Ärzte entsprechend ihres Ausbil-dungsstandes auf, wobei Fellow und Resident weit-gehend selbständig operieren konnten und nur in kniffeligen Situationen unterstützt wurden.

Anmerkung:

Fellow: Ein „Facharzt“ für Orthopädie und

Unfallchirurgie, der für ein Jahr bei einem

Spezia listen lernt. Für Fuß- und Sprunggelenkschir-

urgie gibt es in den USA insgesamt 23 Fellowships

pro Jahr, die zentral vergeben werden. Fellows

begleiten die meiste Zeit des Tages den Chef im

Ope rationssaal und in der Sprechstunde.

Resident: Ein „Assistenzarzt“ wechselt nach

einem genauen Plan durch alle orthopädisch/

traumatologischen Fachbereiche. Je nach Aus-

bildungsjahr dürfen die Residents Operationen

selbständig durchführen, haben jedoch wenig

Freizeit und müssen mindestens eine wissen-

schaftliche Arbeit durchführen. Das Residency

Programm beinhaltet je nach Fachbereich eine

gewisse Anzahl an freien Plätzen – wobei die

Plätze für Orthopädie/Traumatologie sehr begehrt

sind. Während dieser Zeit übernimmt der Staat die

kompletten Kosten und bezahlt die Gehälter der

Assistenzärzte.

Eva Wörenkämper hatte die Möglichkeit einen Tag an der Klumpfußsprechstunde im „Shriners Hospital for Children“ teilzunehmen. Hier stellen sich jeden Montag ca. 30 Kinder z.T. mit einem An-fahrtsweg von 12 Stunden zur Diagnosestellung und Gipsbehandlung nach Ponseti vor. Auch perkutane Achillessehnentenotomien werden hier im Rahmen der Sprechstunde durchgeführt.

Im Laufe der Woche verbrachten wir mit Herrn Saltzman unterhaltsame Stunden bei vielfältigen Operationen und in der Sprech-stunde ( Abbildung 3). Uns wurde umfangreich die von unserem Gastgeber eigens entwickelte, von la teral einzubringende Zimmer-Sprunggelenk-prothese demonstriert. Zu unserem Amüsement wurde die von uns im Gespräch erwähnte Draht-cerclage zur PIP-Arthrodese als Alternative zu Smart-Toe, Pro-Toe etc. unmittelbar bei der näch-sten Patientin im OP ausprobiert.

Souverän absolvierten wir am Mittwochmorgen unsere Vorträge in der Grand Round und stellten uns den kritischen Fragen unserer Zuhörer. In der vorausgehenden Stunde den Ausführungen des „Editor in Chief“ des CORR über Forschung und Feh ler bei der Durchführung von Studien zuzuhören, machte die Sache allerdings nicht einfacher. Zur Belohnung wurden wir nachmittags pünktlich

Abbildung 3: v.l.n.r. Gastarzt, C. Saltzman, S. Hahn, E. Wörenkämper, F. Nickisch, L. Claasen

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mit umfangreichen Instruktionen für die weitere Freizeitgestaltung aus der Klinik entlassen. Neben einem Besuch am namengebenden Salzsee konnten wir auf einer fantastischen Wandertour bei her-vorragendem Wetter die schneebedeckten Berge um Salt Lake City erkunden (Abbildung 4). Als ab-schließendes Highlight brachte uns Herr Saltzman am Kadaver seine neue und noch streng geheime Technik der „Plantar plate repair“ bei, wobei wir selbst ausgiebig Hand anlegen durften.

Nach erfolgreichem Abschluss der zweiten Woche brachen wir Richtung Boise auf. Um unsere Zeit in den USA möglichst optimal auszunutzen, ent schieden wir uns einen „kleinen“ Umweg über den Yellowstone-Nationalpark in Kauf zu nehmen. Über eine Fläche von 8 987 km2 erstreckt sich der älteste Nationalpark der USA im Bundesstaat Wyoming. Auf unserem Weg durch den Park wur-den wir einige Male von kreuzenden Bison- und Hirschherden ausgebremst, kamen aber dennoch gerade pünktlich zum Ausbruch des Geysirs Old Faithful. Eine kleine Wanderung führte uns durch eine grandiose Natur an geothermalen Quellen und Schlammtöpfen vorbei. Die Frage „Wie verhalte ich mich wenn ich einem Bären begegne?“ musste zum Glück nicht beantwortet werden.

Eine kalte Nacht in einem leicht unheimlich an-mutenden Motel auf dem Land wurde mit einem leckeren Frühstück in einem landestypischen Lokal belohnt. Gestärkt erreichten wir nach weiteren 600 km an den „Craters of the Moon“ – einem ehe-maligen Lavagebiet – vorbei, den mit etwa 200 000 Einwohner für amerikanische Verhältnisse kleinen Ort Boise im Bundesstaat Idaho.

Herr Coughlin nahm uns zum Wochenanfang pünktlich um 7 Uhr morgens an unserer reizenden Unterkunft – dem „Boise Guest House“ - in Emp-fang und chauffi erte uns zur nahe gelegenen Saint

Alphonsus Coughlin Clinic. Dort verbrachten wir einen spannenden Tag im Operationssaal. Neben der Implantation einer S.T.A.R.-Sprunggelenkprothese wohnten wir mehreren Vorfußkorrekturen bei.

Abbildung 6: v.l.n.r. M. Coughlin, L. Claasen, E. Wörenkämper, S. Hahn, B. Hirose

Abbildung 4: Wandertour um Salt Lake City

Abbildung 5: Operationskurs am Kadaver (Boise)

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Am Nachmittag hatte Herr Coughlin für uns ein Kadaverlabor im Operationsaal vorbereiten lassen und wir durften u.a. unsere Technik des „Plantar plate repair“ verfeinern (Abbildung 5). Der Abend wurde gekrönt von einem Barbecue im Hause der Familie Coughlin. In den folgenden Tagen begleiteten wir unseren sympathischen und hart arbeitenden Gastgeber und seinen Partner Chris Hirose im Ope rationssaal und in der Sprech stunde. In kleiner Runde durften wir erneut unsere Präsen-tationen vortragen und Herr Coughlin erläuterte uns ausführlich sein Lebenswerk und seine aktuel-len Studienergebnisse, z.B. zur Instabilität des ersten Tarsometatarsalgelenkes bei Hallux valgus, zum Cross over toe und zur Ruptur der plantaren Platte. Am eigens eingerichteten Aktenschrank mit sämtlichen Publikationen unseres Gastgebers durften wir uns ausgiebig bedienen. Mit beson-derer Begeisterung nahmen wir zudem Einsicht in das erste offi zielle Exemplar der 9. Edition von „Mann´s Surgery of the Foot and Ankle“. Das von M. Coughlin, C. Saltzman und R. Anderson heraus-gegebene Werk wird wohl bald in unseren Bücher-regalen zu fi nden sein. Zum Abschluss unserer Reise waren wir am Halloweenabend nochmals zu

einem hervorragenden japanisch–amerikanischen Abendessen bei Chris Hirose und seiner Frau geladen (Abbildung 6).

Fazit

Es bleiben von diesen drei Wochen unglaublich viele neue Eindrücke. Neben etlichen fachlichen Er kenntnissen hatten wird die Möglichkeit, viele neue Aspekte des amerikanischen Gesundheitssys-tems und des Landes im Allgemeinen kennen zu lernen. Es war uns eine unglaubliche Freude und Ehre unsere Gastgeber Keith Wapner, Charlie Saltzman und Michael Coughlin kennenlernen zu dürfen. Unser ausdrücklicher Dank gilt zudem Ihren gesamten Teams, die sich alle wirklich hervorra-gend um unser Wohlergehen gekümmert haben und uns eine sehr schöne Zeit bereiteten.

Sarah Hahn, Eva Woerenkaemper, Leif Claasen

Kursangebot Zertifi kat 2014Jahresprogramm 2014, Deutsche Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V.Der Kurskalender 2014 wird auf Grund der hohen Nachfrage im Verlauf des Jahres noch um weitere Kurstermine ergänzt werden. Wir bitten Sie deshalb aktuelle Änderungen auf der Homepage der D.A.F. nachzulesen.

In Ergänzung unseres Kurssystems (außerhalb der Zertifi katskursreihe) fi ndet im Jahr 2014 erstmalig ein MIS-Kurs statt. Der Kurs wird in Münster unmittelbar vor Beginn des D.A.F. Jahreskongresses stattfi nden. Wir möchten an Hand des 1-tägigen Kurses die minimalinvasiven Verfahren vorstellen.

Wir konnten für den Kurs namhafte ausländische Referenten gewinnen, deshalb ist die Kurssprache Englisch und Deutsch.

Dr. M. Thomas

http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2014.01.001

Kurs VIII, Abschlusskurs – Kursreihe 2013

Münster 24.01. und 25.01.2014Kursnummer 0814Wissenschaftliche Leitung / KursbeiratM. Thomas, A. Koller, T. Kostuj / T. Kostuj

Kurs I, Anatomischer Präparationskurs

Greifswald 21.03. und 22.03.2014Kursnummer 1114Wissenschaftliche Leitung / KursbeiratJ. Lange / S. Rammelt


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