Das Neue Logistik Konzept (NLK) des Volkswagen Konzerns auf
Basis SAP am Beispiel des Pickup-Sheet-Prozesses
Dr. Harry Wagner / Balázs Járó, AUDI AG
23.September.2009
2 23.09.2009
Inhalt
• Die Marke Audi im Volkswagen-Konzern
• Das Neue Logistik Konzept (NLK) als Teil des Konzern Produktions Systems (KPS)
• Die IT-technische Umsetzung des NLK
• Der Pickup-Sheet (PUS) Prozess des NLK
• Systemdemonstration
3 23.09.2009
Zum Volkswagen-Konzern gehören neun Marken
Jede Marke hat ihren eigenständigen Charakter, operiert selbstständig am Markt undträgt somit die volle Verantwortung für das Ergebnis und dessen Veröffentlichung.
Der Volkswagen-Konzern deckt mit seinen neun Marken aus sieben europäischen Ländern das gesamte automobile Spektrum ab – vom ultimativen Sportfahrzeug bis hin zum Nutzfahrzeug.*
* Stand: September 2009
4 23.09.2009
Weltweit werden in 61 Standorten die Produkte des Volkswagen Konzerns hergestelltStand: 31. Dezember 2008
Indien 1
Deutschland 13
Polen 4
Spanien 4
Tschechien 3
Schweden 3
Frankreich 2
Niederlande 2
Russland 2
Slowakei 2
Belgien 1
Bosnien-Herzegowina 1
Großbritannien 1
Italien 1
Portugal 1
Ungarn 1
Brasilien 6
Argentinien 3 Südafrika 1
Mexiko 1
China 8
Anzahl Produktionsstandorte
5 23.09.2009
Die Audi-Produktionsstandorte sind durch innovative Drehscheibenkonzepte vernetzt
ProduktionStandorte
A3Brüssel
A4, A6, MotorenChangchun
A4, A6Aurangabad
Lamborghini, MotorenSant’Agata
Q7Bratislava
TT, A3C, MotorenGyőr-AHM
A4, A5, A6, RS6, A8, R8Neckarsulm
A3, A4, A5, Q5IngolstadtIngolstadt
Neckarsulm
Bratislava
Changchun
AurangabadGyör
Sant‘Agata
Brüssel
6 23.09.2009
Audi steuert ein Drittel des VW-Konzern Gesamtumsatzes bei Stand: Dezember 2008
Produktion
Finanzen Beschäftigte
Modelle
4.688 Mio €
Ergebnis
nach Steuern
VW Konzern
34,196 Mrd.€
davon Audi
113,8 Mrd.€Umsatz
VW Konzern
2.207 Mio €davon Audi
6.347.000Fahrzeuge
VW Konzern
1.029.041davon Audi
369.900Beschäftigte
VW Konzern
57.533davon Audi
180Modelle
VW Konzern
32*davon Audi
* ohne Motorvarianten
7 23.09.2009
Inhalt
• Die Marke Audi im Volkswagen-Konzern
• Das Neue Logistik Konzept (NLK) als Teil des Konzern Produktions Systems (KPS)
• Die IT-technische Umsetzung des NLK
• Der Pickup-Sheet (PUS) Prozess des NLK
• Systemdemonstration
8 23.09.2009
Das Konzern Produktion System (KPS) ist eine Grundlage für die strategischen Zielsetzungen des Konzerns
Verbrauchs-orientierung
Reduzierungder Durchlaufzeit
Wertschöpfungsorientierte,synchrone Produktion
Kundentaktals Schrittmacher
Takt Fluss Pull Perfektion
Nivellierte + Geglättete Produktion
Konsequente Eliminierung jeglicher Verschwendung
Standardisierung
Arbeitsorganisation Umweltschutz
Effizienz
Null–Fehler-Qualität
Pri
nz
ipie
nG
run
dla
ge
n
SynchroneFahrweise
KurzeDurchlaufzeiten
Prozess-sicherheit
ZiehendeProzess
StandardsTransparenz
9 23.09.2009
Aus dem KPS sind die Ziele für die Logistik abgeleitet…
Verfolgung Ziele von Konzern Produktionssystem (KPS)
MinimierungGesamtkosten
100% Versor-gungssicherheit
MinimaleDurchlaufzeit
Qualitätserhöhungder Prozesse
Umsetzung der Ziele der Logistik
durch
Neues Logistik Konzept (NLK)
Takt
• Getakteter Fahrplanals externe Abholung
• Routenverkehrinterne Anlieferung
Fluss
kurze Zyklen durch:
• externe Milkruns
• intern an SuMa1)
und/oder Verbauort
Pull
• Kanban-Prozess: Lager SuMa
• Kanban-Prozess:SuMa Verbauort
Perfektion
• KontrollierteBereitstellung
• Visualisierung undMonitoring
Wertschöpfungbei Logistik
Robuste und stabileLogistikprozesse
Zeit- und mengen-genaue Lieferungen
Kontrollierte Prozesseund Visualisierung
1) SuMa: Supermarkt
10 23.09.2009
… und daraus der Prozess-Scope des Neuen Logistik Konzeptes (NLK)
Abruf-bildung
Komm. Lieferant
TransportInt.
LogistikLeergutMgmt
Monitoring
Mat
eria
lflu
ss
Lieferant
Supermarkt
BahnhofWa
ren
ein
ga
ng
Kontrollierte Materialbereitstellung
Abrufvorschau Vollgut
VAB/PUS Vollgut
Kontrollierte Abrufannahme
SpediteurKontrollierte
Abholung
Volkswagen / Audi
Wareneingang und n:m Leerguttausch
LKW-Steuerung am Standort
Info
rmat
ion
s-fl
uss
Materialströmeclustern
ErstellungFahrpläne
Abrufvorschau VG
Bedarfsgesteuerter Materialabruf
Versandabruf VG
Frachtoptimierte Abrufmengen
ExceptionHandling
MonitoringControlling
Materialabrufe Inhouse
Lager
Inbound Inhouse
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Inhalt
• Die Marke Audi im Volkswagen-Konzern
• Das Neue Logistik Konzept (NLK) als Teil des Konzern Produktions Systems (KPS)
• Die IT-technische Umsetzung des NLK
• Der Pickup-Sheet (PUS) Prozess des NLK
• Systemdemonstration
12 23.09.2009
Für die IT–technische Umsetzung von NLK wurden zwei Projekte initiiert
Neues Logistikkonzept- Fachkonzept
Umsetzungskonzepte
NLK@Legacy
für Werke ohne SAP(z.B.: Ingolstadt, Neckarsulm)
Schnitt-
stellen
NLK-SAP@UNIT - für Werke mit SAP-Inst. / neue Werke(z.B.: Martorell, Györ, Chattanooga)
Umsetzung Fachkonzept auf Basis Konzernstandard und-systemen
Im Lastenheft beschriebeneProzesse werden gleichermaßenin SAP realisiert
Lieferanten
Einheitlicher Auftritt gegenüber Lieferanten unabhängig vom IT-System
13 23.09.2009
Das vom Konzern zur Verfügung gestellte UNIT-Template ist die Basis für die Realisierung von NLK mit SAP
Das UNIT–Template
• ist eine Plattform für in SAP abgebildete Geschäftsprozesse im Konzern, mit
der globale Standard-SAP-Funktionen anstelle lokaler SAP-Lösungen, bzw.
Insel-Lösungen implementierbar sind
• wird zentral (vom UNIT-Team) betrieben,
betreut und weiterentwickelt
• ist keine fertige Lösung, sondern
macht Lösungsvorgaben bzw. –vorschläge
(Zielwerte: 80%: konzernspezifische Lösung;
20%: lokale Anforderungen)
• wird iterativ durch laufende Installationen („best practice“) und neuen
Anforderungen weiterentwickelt Versionisierung
UNIT
Dokumen-tation
globales Customizing
globaleEntwicklungen
Organisations-strukturen
Stammdaten
Landes-version
LokaleErweiterung
globale Prozesse
lokaleProzesse
LokaleAnforderungen
14 23.09.2009
Das jeweilige UNIT-Template bildet die Basis für die Implementierungsprojekte
Tem
pla
teP
roje
ktIm
ple
men
tier
un
gs-
pro
jekt
Business Blueprint Template
Realisierung Template
Business Blueprint Implementierung
Realisierung Implementierung
► Beschreibung prozessualer
Anforderungen als Standardprozesse
► Erstellung Lasten- und Pflichtenheft
► Durchführung Fit-Gap Analyse
► Beschreibung der
- lokalen Anforderungen,
- gesetzlichen Anforderungen
- Sonderprozesse
► Umsetzung der im
Business Blueprint
spezifizierten Anforderungen
► Umsetzung der im
Business Blueprint
spezifizierten Anforderungen
15 23.09.2009
Die BBP-Phase des Template-Projektes NLK-SAP@UNIT wurde in 12 Monaten abgeschlossen
2008 2009
Q IQ II Q III QIV Q I Q II Q III Q IV
KW22 Kick-off
Erstellung Business Blueprint
KW36 Erstellung
Prozessmodelle
und BBP
KW31
Kick-off Realisierungsphase
KW22-26 Abnahme fachlich NLK
KW15-19 BBP-Abnahme Unit (IT-tech.)
Realisierungsphase
KW51
Fertigstellung
Template
2010
Abnahme
SAP-Lösung
16 23.09.2009
Neben Standard-SAP-Module kommen SAP-ACS Umfänge zum Einsatz
SAP
SD/MM/PP
Legacy-Systeme
Eigen-
entwicklung
Bedarfsrechnung
(vorgelagerte Prozess)
•Primärbedarfsrechnung
•Sekundärbedarfsrechnung
•Bruttobedarfsrechnung
•Kundenauftragabwicklung
•Nettobedarfsrechnung
SAP
SD/MM/PP
Materialplanung•Abrufmengen berechnen
•Abrufvorschau statt (LAB)-ACS
•Fahrplanermittlung –ACS
•Regelfahrplan
•Einsatzfahrplan
•Pickup-Sheet-Prozess-ACS
•Versandabruf
•Monitoring-ACS
•Bestand/Transporte
SAP
MM/WM
Materialfluss
•Wareneingangsprozess
•Werksinterne Lagerprozesse
•Materialversorgungsprozess
SAP
ACS-Entwicklung
Legende:
Prozess SAP LösungLegacy SAP-ACS
17 23.09.2009
Inhalt
• Die Marke Audi im Volkswagen-Konzern
• Das Neue Logistik Konzept (NLK) als Teil des Konzern Produktions Systems (KPS)
• Die IT-technische Umsetzung des NLK
• Der Pickup-Sheet (PUS) Prozess des NLK
• Systemdemonstration
18 23.09.2009
Mit dem neuen Logistik Konzept ändert sich der Belieferungsprozess des ausgewählten Teileumfangs
konventioneller Ablauf (für nicht NLK Teile)
Konzern Lieferant
Lieferabruf LAB
Feinabruf FAB
Lieferschein- und
Transportdaten
WE Buchung auf Basis LuT 1)
TSB
LS
WBS
VDA4902
GTL
Lieferabruf
• im Abruf Eintreffdatum
• verbindlich zu
lieferende Menge
NLK Ablauf(für NLK Teile)
Konzern Lieferant
Abrufvorschau
Versandabruf
Lieferschein- und
Transportdaten
WE Buchung auf Basis PUS
PUS GTL
Lieferabruf
• im Abruf Abholdatum
• Vorschaumenge
Versandabruf
• transportoptimiert
• verbindlich zu
liefernde Menge
1) LuT: Lieferschein und Transport
19 23.09.2009
Anhand der Bedarfe erfolgt sowohl eine langfristige als auch eine kurzfristige Fahrplanermittlung
Supermarkt
BahnhofWa
ren
ein
ga
ng Volkswagen / Audi
Lager
Ziel: Fahrpläne mit möglichst wenigen und ausgelasteten LKWs, Orientierung am Kundentakt (Fahrweise der Produktion)
Regelfahrplan
•Inhalt: Anzahl maximal benötigter LKW (Takte) pro Relation und Wochentag im nächsten halben Jahr
•Abgestimmte Ankunft- und Abfahrtzeiten je Lieferantenstandort und Ladestelle (externe und interne Durchtaktung)
•Wird auf Basis der Fahrweise der Produktion (Nettoabrufmengen) gebildet
•Wird bei Aufschaltung einer NLK-Relation initial gebildet und parametrierbar, rollierend überprüft
Einsatzfahrplan
•Inhalt: Anzahl tatsächlich benötigter LKW(Takte) pro Relation und Tag
•Wird auf Basis der Fahrweise der Produktion (Nettoabrufmengen pro Tag) gebildet
•Länge des Horizontes und Häufigkeit der rollierenden Erstellung sind parametrierbar
•Auf Basis eines Einsatzfahrplanes werden die tatsächlichen Transporte einer Relation durchgeführt
•Jeder Takt im Einsatzfahrplan ist einem Takt im Regelfahrplan mit externer und interner Durchtaktung zugeordnet
20 23.09.2009
Der Pickup-Sheet Prozess wird durch eine SAP ACS Lösung unterstützt
Audi / VW (Kunde) Lieferant
Spediteur
Warenrechnung
Lieferabruf zum Abholtermin
LieferscheinDFÜ
Versandabruf / Pickup-Sheet
Lieferschein zum PUS
Lieferplaneinteilungen(‘Nettobedarfe‘ an
Abholtermine angepasst)
Anlieferung anhand DFÜ
verpackt
Wareneingang zum PUS
Rechnungsprüfung zum
Lieferschein
Faktura
Abruf
(SD Lieferplaneinteilung)
Versandprüfung
Auslieferung
verpackt
GTL Label
Transport mit Anlieferungen
(anhand Einsatzfahrplan)
Anlieferung
Lieferavis unverpackt
21 23.09.2009
Die entwickelte Lösung von SAP funktioniert ohne Modifikation und verwendet Standard-SAP-Objekte
Warenrechnung
• Lieferscheinbezogen
Lieferabruf zum Abholtermin
• Lieferplaneinteilung im Abruf Abholtage• Transaktion/Übertragung gleich
Versandabruf / Pickup-Sheet
• Standard Anlieferung zusammengefasst mit PUS• Anlieferungen unverpackt• PUS Nummerierung• Anlieferungen in einem Transport• Ein Transport-Direkt/Milkrun• VAB Erstellung pro Lieferant
PUS zum Lieferschein
• Anhand VAB, PUS erstellt- LS DFÜ mit Verpackung geschickt• Wareneingang anhand PUS• Anliefergruppe• Mehrere Lieferscheine in einem PUS
SAP Standard & SAP ACS LösungSAP Objekte
Audi / VW (Kunde)
Lieferplaneinteilungen(‘Nettobedarfe‘ an
Abholtermine angepasst)
Anlieferung anhand DFÜ
verpackt
Wareneingang zum PUS
Rechnungsprüfung zum
Lieferschein
Transport mit Anlieferungen
(anhand Einsatzfahrplan)
Anlieferung
Lieferavis unverpackt
22 23.09.2009
Das Pickup-Sheet besteht aus drei Blättern
Transport-ID-Nr. 172124711
Lieferant 1VAB01
Transport-ID172124711
Lieferschein 654321
Pos.1 SNr. A 876776 B
Lieferschein 654322
Sendungsmasterblatt
= Sendungsladungs–bezugsnummer (SLB)
Sendungspositionsblatt
Transportmaster=Bordero
Anlieferstelle Halle 1
PUS12345678
Prozess
Transport:
12345Blatt 1
1 x proLieferant und Lkw
Lieferant 3VAB10
Transport-ID172124711
Lieferant 2VAB04
Transport-ID172124711
Pos.1 SNr. A 123 456 B
Lieferschein 123456
Pos.1 SNr. A 876 776 D
Lieferschein 654320
Anlieferstelle Halle 2
PUS12345679
Pos.1 SNr. A 123 456 E
Blatt 2
n x proTransport+Lieferant
Blatt 3
1 x proSendungsmaster
Anlieferung
mit Anliefer-
gruppe (PUS)
Anlieferung
mit
Lieferschein
SAP
23 23.09.2009
Der Ablauf erfolgt auf Basis Standard-SAP-Objekte
Transport ID
Transport-Nummer
Spediteur LieferantPickup-Sheet
Nummer
Lieferschein
24 23.09.2009
Mit dem Pickup-Sheet werden fünf wesentliche Funktionen abgedeckt
PUS Funktionen
• Automatische Erstellung von Anlieferungen zum Abholtermin mit eindeutiger Pickup-Sheet Nummer
• Automatische Erstellung von Transporten
• Automatische Ausgabe Versandabruf /-Versandabruf-Nummer
• Automatische Erkennung NLK-relevante Lieferavise
• Wareneingangsbuchung zum Pickup-Sheet
Voraussetzungen
• Fixierung Lieferplaneinteilungen innerhalb Einsatzfahrplanfixierungshorizont
• Akzeptierte Logistikvereinbarungen mit Lieferanten
Weitere Funktionen
• Regelfahrplan
• Einsatzfahrplan
• Min-/Max Bestandsmonitor
• Transportmonitor
25 23.09.2009
Inhalt
• Die Marke Audi im Volkswagen-Konzern
• Das Neue Logistik Konzept (NLK) als Teil des Konzern Produktions Systems (KPS)
• Die IT-technische Umsetzung des NLK
• Der Pickup-Sheet (PUS) Prozess des NLK
• Systemdemonstration
26 23.09.2009
Pickup-Sheet Cockpit dient als Einstiegstransaktion
27 23.09.2009
Relations-Stammdaten ist die Grundlage für die Fahrplanerstellung
28 23.09.2009
Regelfahrplan dient zur Langfristplanung der LKW Takte
29 23.09.2009
Regelfahrplan dient zur Langfristplanung der LKW Takte
30 23.09.2009
Einsatzfahrplan liefert eine Feinplanung, die Takt- und Uhrzeitgenau ist
31 23.09.2009
Einsatzfahrplan liefert eine Feinplanung, die Takt- und Uhrzeitgenau ist
32 23.09.2009
Kontrollmonitor für Mindest-/Maximalbestände
33 23.09.2009
Durch die Ampelsteuerung wird rechtzeitig die Abweichung von definierten Bestandsgrenzen signalisiert
34 23.09.2009
Vielen Dank.