Date post: | 03-May-2018 |
Category: |
Documents |
Upload: | truongkhanh |
View: | 213 times |
Download: | 1 times |
Einführung in das Management im Gesundheitswesen
Dipl.-Kffr. Britta ZanderFG Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin
(WHO Collaborating Centre for Health Systems Research and Management)&
European Observatory on Health Systems and Policies
Der Pflegesektor in Deutschland
121. Oktober 2013
3
Berufe im Gesundheitswesen (in 1.000)
21. Oktober 2013
2000 2011
Berufe im Gesundheitswesen insgesamt 4.115 4.920
Gesundheitsdienstberufe 2.233 2.793
übrigeGesundheitsdienstberufe 1.820 2.285
Soziale Berufe 258 470
Gesundheitshandwerker 139 148
andere Berufe im Gesundheitswesen 1.393 1.412
Quelle(n):Gesundheitspersonalrechnung, Statistisches Bundesamt, Zweigstelle Bonn
4
2000 2011
Beide Geschlechter Weiblich Männlich Beide Geschlechter Weiblich Männlich
Berufe im Gesundheitswesen insgesamt 4.115 2.958 1.157 4.920 3.641 1.278
Gesundheitsdienstberufe 2.233 1.772 461 2.793 2.228 565
Ärzte, Apotheker, psych. Psychotherapeuten, Zahnärzte 413 167 246 508 245 263
Ärzte 295 109 185 342 150 192
Ärzte für allgemeine/innere Med., Kinderheilk. 84 27 57 101 40 62
Ärzte für Chirurgie, Orthopädie 27 3 23 36 6 30
Ärzte für Frauenheilkunde/Geburtshilfe 15 6 9 17 10 7
Ärzte für Neurologie, Psychiatrie 17 7 10 23 11 13
Ärzte o.n.F., praktische Ärzte 99 48 51 101 59 42
andere Fachärzte 53 18 35 63 24 39
Apotheker 55 35 20 61 41 19
psychologische Psychotherapeuten 36 25 11
Zahnärzte 63 23 40 69 29 40
übrige Gesundheitsdienstberufe 1.820 1.605 215 2.285 1.984 302
medizinische Fachangestellte/zahnmedizinische Fachangestellte 552 548 3 647 639 8
Diätassistenten 12 11 1 14 13 1
Heilpraktiker 13 8 5 35 27 8
Gesundheits- und Krankenpfleger 718 623 94 826 706 119
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer 209 151 58 275 193 83
Physiotherapeuten, Masseure, med. Bademeister 125 90 35 212 156 56
medizinisch-technische Assistenten 90 83 7 99 91 8
pharmazeutisch-technische Assistenten 47 46 1 67 65 2
therapeutische Berufe a.n.g. 55 45 10 110 93 16
Soziale Berufe 258 222 36 470 402 68
Altenpfleger einschließlich Altenpflegehelfer 242 210 31 444 383 61
Heilerziehungspfleger 7 4 2 14 10 4
Heilpädagogen 10 7 2 12 9 4
Gesundheitshandwerker 139 66 73 148 76 73
Augenoptiker 41 24 17 49 31 18
Orthopädiemechaniker 11 3 9 12 3 9
Zahntechniker 70 36 34 67 35 31
sonstige Gesundheitshandwerker 16 3 13 21 6 14
sonstige Gesundheitsfachberufe 92 66 26 96 62 34
andere Berufe im Gesundheitswesen 1.393 832 561 1.412 873 538
Welche sind das im Einzelnen?
21. Oktober 2013
GesundheitsdienstberufeArt der Ausbildung
Berufsbezeichnung Definition Möglichkeiten der Ausbildung
1. Universitäre Ausbildung
Arzt / Ärztin (…) Heilbehandler und Sachverständige auf dem Gebiet des Gesundheitswesens mit staatlicher Approbation (Bestallung) nach abgeschlossenem Hochschulstudium.
Hochschulstudium von mindestens 6 Jahren und 3 MonatenVoraussetzung: Hochschulzugangsberechtigung
Zahnarzt / Zahnärztin
(…)Heilbehandler und Sachverständige auf dem Gebiet der Zahnheilkunde mit staatlicher Bestallung (Approbation) nach abgeschlossenem Hochschulstudium der Zahnmedizin und praktischer Ausbildung.“
Hochschulstudium von mindestens 5 Jahren und 6 MonatenVoraussetzung: Hochschulzugangsberechtigung
Psychologe / Psychologin
„(…) unterstützen in verschiedenen Bereichen des Lebens und der Gesellschaft psychologisch günstige individuelle und soziale adäquate Entwicklungen und Veränderungsprozesse. Dazu wenden sie psychologische Prinzipien, Erkenntnisse, Modelle und Methoden in ethisch und wissenschaftlich begründeter Weise an.“
Hochschulstudium von 4,5 – 5 Jahre (bei integriertem Praktikum 5 – 5,5 Jahre) Voraussetzung: Hochschulzugangsberechtigung
Apotheker / Apothekerin
Kernaufgabe: ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln Bereitstellung und Abgabe von Arzneimitteln sowie die Beratung über deren sachgerechte Anwendung, Aufbewahrung, Wirkungsweise und Risiken sowie die Fertigung von Arzneimitteln in kleineren Mengen.
Hochschulstudium von 4 Jahren (Regelstudienzeit)Voraussetzung: Hochschulzugangsberechtigung
2. traditionelle Ausbildungs-berufe mit Möglichkeit eines Studiums
Ergotherapeut /Ergotherapeutin
„(…)beraten, behandeln und fördern Patienten jeden Alters, die durch eine physische oder psychische Erkrankung, durch eine Behinderung oder durch eine Entwicklungsverzögerung in ihrer Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit beeinträchtigt bzw. von Einschränkungen bedroht sind.“
bundesweit einheitlich geregelte schulische AusbildungDauer: 3 JahreVoraussetzung: i.d.R. mittlerer BildungsabschlussWeitere Ausbildungsmöglichkeiten bestehen im Rahmen eines Studiums
Gesundheits-und Krankenpfleger/in
„(…) pflegen und betreuen Pflegebedürftige rund um die Uhr und führen Maßnahmen der Grund- und Behandlungspflege durch.“
Bundesweit einheitlich geregelte schulische Ausbildung Dauer: 3 Jahre Voraussetzung: i.d.R. mittlerer BildungsabschlussMöglichkeit der Kombination einer Berufsfachschulausbildung mit einem Hochschulstudium
Hebammen/ Entbindungspfleger
„(…) Fachfrauen rund um die Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach und verstehen sich als Fürsprecherinnen der schwangeren und gebärenden Frauen.“
bundesweit einheitlich geregelte schulische AusbildungDauer: 3 Jahre Voraussetzung: i.d.R. mittlerer BildungsabschlussWeitere Ausbildungsmöglichkeiten bestehen im Rahmen eines Studiums
Physiotherapeut/in (…) erarbeiten anhand ärztlicher Verordnungen und eigener Befunderhebungen jeweils auf die Patienten genau abgestimmte Behandlungspläne und führen dann die entsprechenden physio-therapeutischen Maßnahmen durch (z.B.Wärmetherapie, Massagen).
bundesweit einheitlich geregelte schulische AusbildungDauer: 3 JahreVoraussetzung: i.d.R. mittlerer BildungsabschlussMöglichkeit eines Studiums (teilweise auch in kombinierter Form mit der Berufsfachschulausbildung)
5
Art der Ausbildung
Berufsbezeichnung Definition Möglichkeiten der Ausbildung
3. Ausbildungs-berufe
Anästhesietechnische Assistenten
„(…)wirken bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge von Narkosen mit. Schulische Ausbildung an Berufsfachschulen (durch Empfehlung der DKG geregelt)Voraussetzung: i.d.R. mittlerer Bildungsabschluss oder Hauptschulabschluss mit abgeschl. Berufsausbildung Dauer: 3 Jahre
Diätassistent/in „(…) setzen ärztliche Diätverordnungen um, konzipieren individuelle Diättherapien, bereiten spezielle Diätkostformen zu und beraten bzw. schulen in Ernährungsfragen.“
bundesweit einheitlich geregelte schulische AusbildungVoraussetzung: i.d.R. mittlerer BildungsabschlussDauer: 3 Jahre
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in
„(…)unterstützen Pflegefachkräfte bei der Pflege und Versorgung der Patienten, vor allem im Bereich der Grundpflege und hauswirtschaftlicher Arbeiten im engeren Pflegeumfeld.
landesrechtlich geregelte schulische AusbildungVoraussetzung: i.d.R. HauptschulabschlussDauer: 1- 2 Jahre je nach Bundesland
Logopäde/Logopädin „(…) Vorbeugung, Diagnose, Beratung und Behandlung von Stimm-, Sprech-, Sprach- und Hörstörungen bei Kindern und Erwachsenen durch ausgebildete Sprachtherapeuten (Logopäden), meist begleitend zu einer ärztlichen Behandlung.“
bundesweit einheitlich geregelte schulische Ausbildung an BerufsfachschulenVoraussetzung: i.d.R. mittlerer BildungsabschlussDauer:3 Jahre
Medizinische / Zahnmedizinische Fachangestellte
„(…) assistieren bei Untersuchungen und Behandlungen sowie bei kleineren Eingriffen am Patienten. Einfache Behandlungen nehmen sie auf ärztliche/zahnärztliche Anweisung selbst vor. Sie organisieren den Praxisablauf und erledigen Verwaltungs- und Abrechnungsarbeiten“
Duale Berufsausbildung, geregelt nach BerufsbildungsgesetzVoraussetzung: in der Praxis mittlerer Bildungsabschluss (rechtlich keine vorgeschrieben)Dauer: 3 Jahre
Medizinisch technische Assistenten/in
„(…) bereiten die für die nachfolgenden Laboruntersuchungen notwendigen Chemikalien und Proben vor, führen Tests und Messungen an den Proben durch, kontrollieren und dokumentieren den Verlauf und die Ergebnisse der Untersuchungen.“Medizinisch-technische Assistenten/in für FunktionsdiagnostikMedizinisch- technische(r) Laboratoriumassisten/inMedizinisch-technische (r)Radiologieassistent /in
bundesweit einheitlich geregelte schulische AusbildungVoraussetzung: i.d.R. mittlerer BildungsabschlussDauer: 3 Jahre
Operationstechnische Assistenten
„(…)betreuen Patienten vor und nach Operationen, bereiten Operationseinheiten vor und assistieren bei Eingriffen.“
Schulische Ausbildung an Berufsfachschulen (landesrechtlich/durch Empfehlung der DKG geregelt)Voraussetzung: i.d.R. mittlerer BildungsabschlussDauer: 3 Jahre
Pharmazeutisch-technische Assistenten
unterstützen Apotheker/innen bei der Prüfung und Herstellung sowie beim Verkauf von
Arzneimitteln sowie Wirk- und Hilfsstoffen. Sie führen einfache physiologisch-chemische
Untersuchungen durch und übernehmen Verwaltungsaufgaben.
bundesweit einheitlich geregelte schulische Ausbildung
Voraussetzung: mittlerer BildungsabschlussDauer: 2,5 Jahre
Orthoptistin / Orthoptist
„(…) wirken in der Augenheilkunde in der Vorsorge, Behandlung und Diagnostik von Sehstörungen mit.“
bundesweit einheitlich geregelte schulische AusbildungVoraussetzung: i.d.R. mittlerer BildungsabschlussDauer: 3 Jahre
4. Neue Studien-gänge
Physician assistant (Arztassistent)
„(…)qualifiziert für die eigenständige, ärztlich delegierte Assistenztätigkeit im Berufsfeld des Operationsdienstes, der Intensivstation, der Notfallambulanz, der Dialyse und der Funktionsdiagnostik.“(Angebot derzeit an drei Hochschulen)
Voraussetzung: Hochschulreife (od. Fachhochschulreife) und eine abgeschlossene Pflegeausbildung Dauer: 3 Jahre Abschluss: Bachelor of Science
6
Quellen zu den Tabellen
• Bundesagentur für Arbeit 2013
• Bundesärztekammer, 2013
• Berufsverband Deutscher Psychologen und Psychologinnen, 2013
• Deutscher Hebammenverband e.V., 2013
• Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Gesundheitspersonal; 2013
• Grundmann, R.T. (2011): Chirugisch-Technische Assistenten und andere nichtärztliche Gesundheitsfachberufe. In: Chirurgische Allgemeine Zeitung für Klinik und Praxis, 12 Jhrg., 4 Heft; 241 - 246
21. Oktober 2013 7
Hochschulausbildung in der Pflege: Status quo
Verhältnis Absolvent/innen - Grundständiges Studium - Berufsbildende Schule -
• Pflege: 1 : 30
• Therapieberufe: 1: 10
• Hebammenwesen: 1: 5
(Wissenschaftsrat, 2013; 32)
21. Oktober 2013 8
• Gesundheits-und Krankenpflegerin/ Gesundheits- und Krankenpfleger
• Gesundheits- und Krankenpflegehelferin/ Gesundheits- und Krankenpflegehelfer
• Medizinische / Zahnmedizinische Fachangestellte
• Physician Assistant (Arztassistent)
• Hebammen / Entbindungspfleger
• Logopäde/Logopädin
• Physiotherapeut/in
• Orthoptistin / Orthoptist
• Ergotherapeutin / Ergotherapeut
• Operationstechnische Assistenten
• Rettungsassistentin / Rettungsassistent
• Etc.
921. Oktober 2013
Nicht ärztliche Berufsgruppen
�Erstmals wurde ein internationaler Ethikkodex für Pflegende 1953 vom International Council of Nurses (ICN) verabschiedet (Der Kodex wurde seither mehrmals überprüft und bestätigt)
Präambel
• Pflegende haben vier grundlegende Aufgaben:– Gesundheit zu fördern,
– Krankheit zu verhüten,
– Gesundheit wiederherzustellen,
– Leiden zu lindern.
1021. Oktober 2013
ICN-Ethikkodex für Pflegende
Untrennbar von Pflege ist die Achtung der Menschenrechte, einschließlich dem Recht auf Leben, auf Würde und auf respektvolle Behandlung. Sie wird ohne Unterschied auf das Alter, Behinderung oder Krankheit, das Geschlecht, den Glauben, die Hautfarbe, die Kultur, die Nationalität, die politische Einstellung, die Rasse oder den sozialen Status ausgeübt.Quelle: dbfk – Aktionsprogramm 2020
Pflegeberufe und Ausbildung in Deutschland
• Krankenpflegegsetz – KrPflG
�Gesundheits- und Krankenpfleger/-in
�Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in
�Trat 1. Januar 2004 in Kraft – regelt, unter welchen
Voraussetzungen die Erlaubnis zum Führen der
Berufsbezeichnungen erteilt wird; sowie die Regelung der
Ausbildung
• Altenpflegegesetz – AltPflG
� Altenpfleger/in
� Trat 2003 in Kraft und regelt die Voraussetzungen sowie
Ausbildung
1121. Oktober 2013
- Spektrum an Pflegeberufen reicht von Helfer/innen im Bereich Krankenpflege (ohne Ausbildung) bis zu Pfleger/innen mit Universitätsabschluss und sogar Promotion
Ausbildung
AltPflG(Altenpflegegesetz)
KrPflG(Krankenpflegegesetz)
Gesetzesgrundlage
Fachgebiet
Allgemein(Gesundheits- und Krankenpfleger)
Pädiatrie(Gesundheits- und
Kinderkrankenpfleger)
Geriatrie(Altenpfleger)
3 Jahre (5 Teilzeit)DauerTheorie2100h
Praxis2500h
Examen
Ausbildung
Kosten/VergütungKostenlos; eventuell Gebühren für Bücher etc. Vergütung in öffentlichen Einrichtungen: 1 Jahr: 826 Euro / 2 Jahr: 887 Euro /3 Jahr: 988
Ausbildungsgebühren können in einigen Bundesländern anfallen
21. Oktober 2013 12
Akademisierung der Pflege
� In Deutschland Trend zu Ausbildung an Hochschulen
• 2010 gab es 22 Universitäten, die Bachelorprogramme angeboten haben � Studierende erhalten beide Titel
• 2012 gab es schon 37 Bachelorprogramme
• 18 akkreditierte Masterprogramme (Pflegewissenschaft, Pflegemanagement und Pflegepädagogik
• Einige wenige Universitäten, die Promotionsprogramme anbieten
21. Oktober 2013 13
Verteilung Pflegepersonal gemäß Ausbildungslevel(sektorenübergreifend)
21. Oktober 2013 14
1999 2005 2009 1999-2009
number in %
Total employees in nursing personnel 870 949 973 495 1 070 842 199 893 23.0
incl.
Employees with university degree 1 228 2 291 3 706 2 478 201.8
Employees with three-year vocational training 606 019 673 533 729 655 123 636 20.4
Employees with at least one-year nursing assistant training
75 370 70 170 87 228 11 858 15.7
Employees without any training 188 332 224 501 250 253 61 921 32.9
%of the total personel 21.6 23.1 23.4 1.7 8.1
% in hospital settings 13.4 8.7 8.8 -4.6 -34.5
% in rehabilitation facilities 1.3 1.3 1.3 0 -2.8
% in outpatient care 18.8 19 20.5 1.8 9.3
% in nursing homes 66.4 71 69.3 2.9 4.4
Bachelor Master PHD
Number of graduated students 2 950 428 59
Anzahl an Absolventen von Pflegewissenschafts und –managementprogrammen 2010/2011
Allgemeine und pädiatrische
Krankenpfleger (inkl.
Hebammen)
Ärzte
Krankenhäuser: stationäre Versorgung
(Personen)537 149
(FTE) 383 134
Ambulante Einrichtungen: ambulante
Versorgung (Personen)164 143
(FTE) 104 126
Sonstige (Personen) 126 42
Insgesamt (Personen) 827 334
(FTE) 588 297
Vergleich Krankenpfleger / Ärzte nach Arbeitseinrichtung in 2010 (in 1.000)
21. Oktober 2013
Statistisches Bundesamt, 2011d
15
Was bedeutet FTE?
���� Vollzeitäquivalent
• FTE drückt den Zeitwert aus, den eine Vollzeit-Arbeitskraft (Vollzeit → 100 % Beschäftigungsgrad) innerhalb einer vergleichbaren Zeiteinheit erbringt (z. B. Tag, Woche, Monat, Jahr).
• Um verschiedene Arbeitszeitmodelle vergleichbar zu machen � Verwendung FTE.
Bsp: Zwei Personen mit je 50 % Beschäftigungsgrad ergeben die Arbeitsleistung von 1 FTE.
1621. Oktober 2013
Medizinische/Zahnmedizinische Fachangestellte
• vorwiegend in Arztpraxen aller Fachgebiete sowie in Krankenhäusern und anderen Institutionen und Organisationen des Gesundheitswesens
• „(…) assistieren bei Untersuchungen und Behandlungen sowie bei kleineren Eingriffen am Patienten. Einfache Behandlungen nehmen sie auf ärztliche/zahnärztliche Anweisung selbst vor. Sie organisieren den Praxisablauf und erledigen Verwaltungs- und Abrechnungsarbeiten“
(Gesundheitsberichterstattung des Bundes, 2013)
21. Oktober 2013 17
Advanced Nusing Practice (ANP)
• Bedeutet quasi: Akademiker arbeiten am Bett
Def:
- Spezialisierung (auf spezifische Gesundheitsprobleme, Patientengruppen)
- Erweiterung (der klinischen Expertise)
- Fortschritt (durch Verbesserung der Patientenresultate)
Arbeitsfelder von ANP
�sind vielfältig, jedoch immer mit einer erweiterten Pflege verbunden, d.h. mit Interventionen, die traditionellerweise nicht ins pflegerische Aufgabenspektrum gehören (z.B. klinisches Assessment, medizinische Diagnostik, Familieninterventionen)
21. Oktober 2013 18
Advanced Nusing Practice (ANP)
• 2 verschiedene Prinzipien des ANP (Ende der 70er / USA):
– Nurse practitioner
• Weniger Ärzte und med. Versorung in ländlichen Gebieten –Ausbildung von Pflegekräften zu NPs um med. Ersatztätigkeiten (z. B. Wundversorgung) durchzuführen und entschied ob Patient vorstellig werden darf oder nicht
– Clinical nurse specialist
• Gleichzeitig gab es "clinical nurse specialist" (CNS), spezialisierte Krankenschwester, deren Weiterbildung im Laufe der Zeit akademisiert wurde (Hauptaufgabe: Schulung der Arbeitskollegen)
1921. Oktober 2013
Advanced nursing practice (Zusammenschluss beider Ausbildungen)
ANP in Deutschland?
21. Oktober 2013 20
� Gemäß (SGB V, §63 (3c)) hat der Gemeisame Bundesausschuss eine Richtlinie erlassen, in der Modellvorhaben, in denen speziell ausgebildete Pflegekräfte medizinische Aufgaben, übernimmt erlaubt sind.
Beispiele für Modellprojekte in Deutschland
Modellprojekt AGnES (Im Modellprojekt AGnES stehen die Buchstaben des Namens für Arztentlastende, Gemeinde-nahe, E-Healthgestützte, Systemische Intervention)
• Modellprojekt von 2005 – 2008 in vier Bundesländern (Mecklenburg Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt)
• Ziel: Entlastung der Hausärzte/innen durch Delegation von ärztlichen Tätigkeiten auf spezielle geschulte Mitarbeiter/innen
- � ärztliche Routinearbeiten wie das Messen von Puls und Blutdruck, Blutabnahme oder die Kontrolle der Arzneimittel auf deren Rechnung durchführen
• Aus der Fachkraft AGnES wurde am 01.April 2009 die nicht-ärztliche Praxisassistentin
MoPras – Mobile Praxisassistentinnen
• Modellprojekt in Sachsen-Anhalt im Zeitraum von Ende 2007 bis 2010
• Betreuung vorwiegend chronisch kranker Patienten/innen im Alter von 65 Jahren und älter durch MoPras in enger Absprache mit dem/der behandelnden Arzt/Ärztin
• � Aufgaben u.a.: Blutentnahme, Blutdruck- & Blutzuckermessungen, EKG, Wund- und Verlaufskontrollen nach Schlaganfällen oder Herzinfarkten
• Weitere Bsp: – VERAH – Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis
– EVA - Entlastende Versorgungsassistentinnen
21. Oktober 2013 21
23
Figure 1 Health expenditure as a percentage of Gross Domestic Product in the study countries
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
% o
f G
DP
Belgium
Finland
Germany
Greece
Ireland
Netherlands
Norway
Poland
Spain
Sweden
Switzerland
United Kingdom
Health Expenditures as % GDP
21. Oktober 2013
Wie sieht es in Deutschlands Krankenhäusern aus?
1999 2009 Veränderung
Krankenhausbetten (x 1,000) 565,3 503,3 -11%
Patiententage pro Pflegeperson 408 355 -13%
Ratio Pflege: Ärzte 3,4 : 1 2,8 : 1 -19%
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer (Tage) 9,9 8,0 -19%
Patiententage (x 1,000,000) 169,7 142,4 -16%
Patiententage pro Arzt 1407 989 -30%
Patientenaufnahmen pro Arzt 141,7 123,8 -13%
Pflegepersonen (x 1,000) 415,9 401,6 -3%
Ärzte (x 1,000) 120,6 144,0 +19%
Patientenaufnahmen pro Pflegeperson 41,1 44,4 +8%
Patientenaufnahmen (x 1,000,000) 17,1 17,8 +4%
Patientenaufnahmen pro Bett 30,2 35,4 +17%21. Oktober 2013
Belgien Catholic University Leuven
USA
England
University of Pennsyvania
King’s College London
Finnland Kuopio University
Deutschland Technische Universität
Berlin
Griechenland University of Athens
Irland Dublin City University
Niederlande UMC St Radboud
Norwegen Norwegian Nurses Asso
Polen Jagiellonian University
Spanien Institute of Health
Schweden Karolinska Institute
Schweiz Basel University
Botswana University of Botswana
China Sun Yat-sen University
Südafrika Western Cape University21. Oktober 2013
Die RN4Cast-Studie
• 12 Europäische Länder• 34000 „registered“
Pflegefachkräfte aus 500 Krankenhäusern (D: 1511 / 51 /
RL: 47%) • je nach Krankenhausgröße 2-6
chirurgischen, internistischen oder gemischten Stationen
• durchschnittl. 599 Betten
2009-2011: RN4Cast
Es ging ausschließlich um die stationäre Pflege: Berufsgruppe: Gesundheits-und Krankenpflegerin/ Gesundheits- und Krankenpfleger
21. Oktober 2013 26
Krankenhaus Kennziffern
Fragebogen Pflegekräfte
FragebogenPatienten
Krankenhaus-Entlassungs
daten
Pflegepersonal
Krankenhaus-Charakteristika
Patienten-Outcomes
Die RN4Cast-Studie
�5 Bereiche (118 Fragen)
• Arbeitsumgebung Pflege• Burnout
• Arbeitszufriedenheit• Versorgungsqualität • Personalbesetzung
21. Oktober 201327
Rund die Hälfte aller Pflegekräfte bewerten ihre Arbeitsumgebung nur als schlecht/ mäßig...
21. Oktober 201330
31
60% bis 85% der Pflegekräfte berichten von zuwenigen Pflegekräften für gute Pflege (außer in der Schweiz), ...
84
49
80 78
68
85
77
68
59
83
63
76
63
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
21. Oktober 2013
32
60% bis 85% der Pflegekräfte berichten von zuwenigen Pflegekräften für gute Pflege (außer in der Schweiz), ...
84
49
80 78
68
85
77
68
59
83
63
76
63
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
21. Oktober 2013
35
60% bis 85% der Pflegekräfte berichten von zuwenigen Pflegekräften für gute Pflege (außer in der Schweiz), ...
84
49
80 78
68
85
77
68
59
83
63
76
63
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
21. Oktober 2013
In den RN4Cast-Ländern sind daher >25% der Pflegekräfte mit ihrer Arbeitssituation unzufrieden
21,5 21
37,3 37,8
26,9
55,6
42
11,2
20,7
25,722,4
39,1
26,4
BE CH DE ES FI GR IE NL NO PL SE UK Total
561/150521. Oktober 2013
37
Unikliniken:26,3%
40
42,5
25,9
33,3
27,8
36,8
33,333,3
44,8
22,223,7
11,8
40,0
46,4
28,1
37,5
56,5
26,0
18,4
26,7
24,1
51,7
9,1
43,8
34,7
23,1
0,0
41,2
17,6
66,7
22,6
40,0
28,626,3
19,0
27,8
32,1
22,4
25,0
44,0
26,5
20,7
25,9
33,3
30,0
18,2
29,7
20,0
12,5
34,1
37,9
29,6
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,01 2 3 4 5 6 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51
GE
SA
MT
Auf Krankenhausebene (in Deutschland)
21. Oktober 2013
526/1507
Die Bewertung der Versorgungsqualität fällt besser (aber nicht unbedingt gut) aus ...
% Pflegepersonen, die die Qualität nur als schlecht oder mäßig einschätzten
1999: 20%
21. Oktober 201342
62,5%
37,9%
16,7%
66,7%
21,1%
33,3%
44,4%
62,1%
55,6%
45,8%
64,7%
20,0%
35,7%
31,3%
45,8%43,5%
30,0%
10,5%
26,7%
13,8%
44,8%
0,00%
31,3%32,7%
7,7%
33,3%
23,5%
52,9%
60,0%
22,6%
35,0%
42,9%
52,6%
9,5%
16,7%
39,3%
13,4%
50,0%
76,0%
30,6%27,6%
40,7%
55,0%
30,0%27,3%
23,4%
20,0%
10,7%
48,8%
43,1%
34,9%
0,0%
10,0%
20,0%
30,0%
40,0%
50,0%
60,0%
70,0%
80,0%
1 2 3 4 5 6 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51G
esam
t
Versorgungsqualität auf Station als nicht gut empfunden: in Deutschland zwischen 0% und 76%
21. Oktober 2013 43
... trotz beobachteter Mängelwährend des stationären Aufenthaltes ...
BE CH DE ES FI GR IE NL NO PL SE UK Gesamt
Falsche Medikamenten-verabreichung
20,5 16 11,6 12 33,9 11,8 7,6 26,3 23,2 3,8 26,5 12,4 19,5
Stürze mit Verletzungen
9 9,5 15,7 4,5 8,9 8 13,3 7,7 10,5 2,1 22,1 21,6 13,8
Harnwegs-infektionen
21,5 25,5 29,1 23,5 25,8 22,7 17,3 30,3 45,5 4,3 32,2 27,6 28
Beschwerden von Patienten
31,7 23,4 37,4 42,8 7,4 55,8 26 17,1 15,7 42,1 27,9 27,5 28,2
21. Oktober 201344
Bei der beurteilten Patientensicherheit sieht es auch besser aus…
% Pflegepersonen, die die Patientensicherheit als schlecht einschätzten
94/150621. Oktober 2013
45
... und – je nach Land – großen Zweifeln, dass Patienten sich nach Entlassung selbst versorgen können
473/1505
1999: 19%
21. Oktober 2013 46
Kein Vertrauen, dass das KHmanagement ProblemeIm Zusammenhang mit Patienten löst..
879/150421. Oktober 2013
47
% der Pflegepersonen haben kein Vertrauen darin, dass die Pflegeleitung hinter ihnen steht
21. Oktober 2013 48
Arbeitsumgebung
Pflegepersonal
Teufelskreis?
50
Stellen/ Pflege-
personal Arbeits-
belastung
Verfügbare Zeit
Pflegequalität
Implizite Rationierung
Arbeits-zufriedenheit
Komplika-tionsratenBurnout
Fluktuation
Krankheits-fälle
Berufs-ausstiege
Mortalitäts-raten
Quelle: Schubert & De Geest, 2003
21. Oktober 2013
Standortvorteil Deutschland?- Migration in der Pflege -Auswandern als Konsequenz – Lohnt sich das?
21. Oktober 201351
Fragestellung
� Lassen sich Push-Faktoren identifizieren, die für eine Abwanderung von Krankenhauspflegepersonal verantwortlich sind?
� Finden deutsche Pflegekräfte wirklich bessere Arbeitsbedingungen in beliebten Zielländern vor?
� Welche Implikationen können daraus für Deutschland gezogen werden?
21. Oktober 2013
D
E
NL
C
H
S
E
N
O
SP
U
K
PO
AT
G
R
I
R
B
E
FR
IT
F
I
EE
S
K
L
T
L
V
C
Z
HU
S
I
ZA
• Hohe Arbeitsbelastung• Begrenzte Entscheidungs-
befugnisse• Niedriges Gehalt• Fehlende Anerkennung• Schlechte
Zusammenarbeit und Arbeitsklima zwischenÄrzten und Pflegepersonal,
• SchlechteWeiterbildungsmöglich-
• keiten
Push-Faktoren(verantwortlichfür Absicht zum Auswandern)
���� Push-Faktoren aus der Literatur haben sich bestätigt!
� Migrationsströme von und nach Deutschland
21. Oktober 2013 53
Nächster Schritt:
Vergleich der Push-Faktoren mit den Ziel- und Herkunftsländern (Schweiz, Norwegen,
Niederlande, Schweden, England, England, Griechenland,Polen und Südafrika
21. Oktober 2013 54
NO
NO
NO
NONO
NO
NO
NO
UK
UK
UK
UK
UK
UK
UK
UK
CH
CH
CH
CH
CH CH CH
CH
SE
SE
SE
SE
SE
SE SE
SE
NL NL
NL
NL
NL
NL
NL
NLPL
PL
PL
PL
PL PL
PL
PL
GR
GR
GR
GR
GRGR
GRGR
ZA
ZA
ZA
ZA
ZA
ZA
ZA
ZA
-50
-40
-30
-20
-10
0
10
20
30
40
sufficient nursing
staff
decision-making
power
satisfaction with
remuneration recognition
good working
environment
collaboration
between nurses and
physicians
not emotionally
exhausted
advanced training
prospects
*
(76%) (66%) (35%)
(48%) (42%) (30%) (30%)
(17%)
Personalbesetzung Entscheidungs- Zufriedenheit Anerkennung Gute Arbeits- Zusammenarbeit emotional Weiterbildungsausreichend befugnisse mit Gehalt umgebung Pflege / Ärzte erschöpft möglichkeiten
21. Oktober 201355
Interpretation der Abbildung:
• Deutschland ist die Nulllinie und jeder Balken bildet ein Herkunfts-oder Zielland
• Blaue Balken: Zielländer• Grüne Balken: Herkunftsländer• Nach oben (unten) gerichtete Balken: Lage wurde in dem jeweiligen Land
als besser (schlechter) bewertet als in Deutschland
���� Wichtig: Die Ergebnisse im jeweiligen Länderkontext diskutieren, um länderspezifische Aspekte zu berücksichtigen, z. Bsp. ….� �
21. Oktober 2013
Gehalt• Guter Indikator trotz subjektivem Empfinden
• Interpretation – Zufriedenheitsraten mit Durchschnittsgehalt in den einzelnen Ländern und mit der Umsatzsteuer verknüpft
• OECD: G – 17% > average wage; E > 10%; SE > 8%; NO > 3%; CH > 0% and NE < 4%• Andere Gründe – f.ex. in Deutschland schlägt sich Weiterbildung und Erfahrung nicht sehr
im Gehalt nieder
Weiterbildung• Erwartungen an die eigene Karriere unterscheidet sich offensichtlich stark zwischen den
einzelnen Ländern � “Schuld” sind die unterschiedlichen Ausbildungssysteme• Bsp Schweden: Einsatzmöglichkeiten durch Abschluss � Erwartungen an Weiterbildung
höher?• Deutsche erwarten eventuell weniger und fragen auch weniger nach?
Diskussion der Ergebnisse
Emotion. Erschöpfung• Innerhalb von 10 Jahren auf 30% verdoppelt
• Burnout ist konsistent mit der Absicht das Krankenhaus und Job verlassen zu wollen, verbunden
• 17% der Deutschen wollen sogar den Job verlassen
21. Oktober 2013 57
Um wie viele Faktoren verbessert sich eine Pflegekraft, die aus Deutschland auswandert?
5821. Oktober 2013