+ All Categories
Home > Documents > Diagnostik und Therapie von perilunären Luxationen und Luxationsfrakturen; Clinical findings and...

Diagnostik und Therapie von perilunären Luxationen und Luxationsfrakturen; Clinical findings and...

Date post: 25-Aug-2016
Category:
Upload: jm
View: 217 times
Download: 4 times
Share this document with a friend
6
Unfallchirurg 2012 · 115:576–581 DOI 10.1007/s00113-012-2177-0 © Springer-Verlag 2012 K. Da Fonseca · L. Großterlinden · J.M. Rueger Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie,  Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg Diagnostik und Therapie  von perilunären Luxationen  und Luxationsfrakturen Perilunäre Luxationen und Luxations- frakturen einschließlich Lunatum- luxationen sind seltene, aber schwer- wiegende Verletzungen der Hand- wurzel, die einer frühest möglichen Erkennung und Therapieeinleitung in entsprechenden Zentren bedürfen [11, 17, 26, 27]. Betroffen sind v. a. Männer unter 40 Jahren [9, 12, 14]. Ziel der Behandlung sind die stabile anatomische Wiederherstellung des Handwurzelalignements und die Ver- hinderung eines karpalen Kollapses. Trotz adäquater Therapie sind radio- logische Spätfolgen häufig, die funk- tionellen Ergebnisse aber insgesamt zufriedenstellend [2, 13, 14]. Aufgrund schwerwiegender Begleitver- letzungen werden die Handwurzelluxa- tionen nicht selten übersehen und füh- ren dann zu deutlichen Funktionsein- schränkungen [11, 27, 28]. Traditionelle Therapieoptionen sind die geschlossene Reposition und Gipsretention, die perku- tane Kirschner-Draht-Transfixation, die offene Versorgung über einen dorsalen oder palmaren Zugang und die Behand- lung über einen kombinierten Zugang [17, 19, 25, 27]. Einen neuen Therapieansatz stellt die arthroskopisch assistierte Versor- gung dar [10, 12, 29]. Aufgrund der Selten- heit und Variabilität der Verletzung exis- tieren keine prospektiven kontrollierten Studien größeren Umfangs, so dass eine evidenzbasierte Beurteilung der verschie- denen Therapieverfahren nicht möglich ist. Diagnostik Anamnese Perilunäre Luxationsverletzungen re- sultieren meist aus Hochenergietrau- men, wie beispielsweise einem Sturz aus großer Höhe oder Verkehrsunfällen, insbesondere Motorradunfällen [9, 16, 19, 26]. »   Perilunäre Luxationsver- letzungen resultieren meist  aus Hochenergietraumen Somit sind sie häufig mit anderen schwer- wiegenden Verletzungen vergesellschaftet, die von der Luxation ablenken können. Insbesondere beim intubierten Patienten ist daher die differenzierte Ganzkörper- untersuchung äußerst wichtig, um eine Luxation der Handwurzelknochen nicht zu übersehen. Der Unfallmechanismus ist meist ein Hyperextensionstrauma mit Ulnardeviation der Hand und interkar- paler Supination unter starker axialer Belastung des Handgelenks [16]. Klinische Untersuchung Patienten mit einer perilunären oder lunä- ren Luxationsverletzung klagen meist un- spezifisch über eine schmerzhafte Schwel- lung und Bewegungseinschränkung des Handgelenks. Die sichtbare Deformie- rung kann dabei weniger deutlich sein als erwartet. Bei der sehr seltenen Lunatum- luxation nach palmar kann das Os luna- tum im Karpalkanal oder proximal davon liegen und den N. medianus komprimie- ren. Eine Hypästhesie der medianusin- nervierten Finger wird in bis zu 25% be- schrieben [23]. Eine differenzierte Unter- suchung der Funktion des N. medianus mit Bestimmung der Zweipunktdiskrimi- nierung ist daher bei diesen Verletzungen besonders wichtig. Häufiger ist die Luxation des Karpus nach dorsal. Auch hier zeigen sich ein un- spezifischer Druckschmerz im Bereich der proximalen Handwurzelreihe und eine ausgeprägte Einschränkung der akti- ven Handgelenkbeweglichkeit. Beim intu- bierten Patienten ist auf eine Schwellung des Handgelenks zu achten. Bildgebende Diagnostik Das Vorliegen einer Gefügestörung der Handwurzel zeigen Röntgenaufnahmen des Handgelenks in zwei Standardebenen (dorsopalmarer und seitlicher Strahlen- gang). Nicht exakt angefertigte Aufnah- men, beispielsweise im Rahmen einer Schockraumdiagnostik, können die Dia- gnosestellung erschweren. Die Kenntnis der normalen Konfiguration der Hand- wurzelknochen und der physiologi- schen Winkel ist Grundlage jeder Diag- nostik. Eine Unterbrechung der karpalen Gilula-Bögen [21], also Begrenzung der proximalen und distalen Handwurzelrei- hen in der d. p.-Aufnahme, weist auf die Verletzung hin. Weiterhin ist im dorsopal- Leitthema Redaktion M. Schädel-Höpfner, Düsseldorf  J. Windolf, Düsseldorf 576 | Der Unfallchirurg 7 · 2012
Transcript
Page 1: Diagnostik und Therapie von perilunären Luxationen und Luxationsfrakturen; Clinical findings and treatment of perilunar dislocations and dislocation fractures;

Unfallchirurg 2012 · 115:576–581DOI 10.1007/s00113-012-2177-0© Springer-Verlag 2012

K. Da Fonseca · L. Großterlinden · J.M. RuegerKlinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, 

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg

Diagnostik und Therapie von perilunären Luxationen und Luxationsfrakturen

Perilunäre Luxationen und Luxations­frakturen einschließlich Lunatum­luxationen sind seltene, aber schwer­wiegende Verletzungen der Hand­wurzel, die einer frühest möglichen Erkennung und Therapieeinleitung in entsprechenden Zentren bedürfen [11, 17, 26, 27]. Betroffen sind v. a. Männer unter 40 Jahren [9, 12, 14]. Ziel der Behandlung sind die stabile anatomische Wiederherstellung des Handwurzelalignements und die Ver­hinderung eines karpalen Kollapses. Trotz adäquater Therapie sind radio­logische Spätfolgen häufig, die funk­tionellen Ergebnisse aber insgesamt zufriedenstellend [2, 13, 14].

Aufgrund schwerwiegender Begleitver-letzungen werden die Handwurzelluxa-tionen nicht selten übersehen und füh-ren dann zu deutlichen Funktionsein-schränkungen [11, 27, 28]. Traditionelle Therapieoptionen sind die geschlossene Reposition und Gipsretention, die perku-tane Kirschner-Draht-Transfixation, die offene Versorgung über einen dorsalen oder palmaren Zugang und die Behand-lung über einen kombinierten Zugang [17, 19, 25, 27]. Einen neuen Therapie ansatz stellt die arthroskopisch assistierte Versor-gung dar [10, 12, 29]. Aufgrund der Selten-heit und Variabilität der Verletzung exis-tieren keine prospektiven kontrollierten Studien größeren Umfangs, so dass eine evidenzbasierte Beurteilung der verschie-denen Therapieverfahren nicht möglich ist.

Diagnostik

Anamnese

Perilunäre Luxationsverletzungen re-sultieren meist aus Hochenergietrau-men, wie beispielsweise einem Sturz aus großer Höhe oder Verkehrsunfällen, insbesondere Motorradunfällen [9, 16, 19, 26].

»  Perilunäre Luxationsver-letzungen resultieren meist aus Hochenergietraumen

Somit sind sie häufig mit anderen schwer-wiegenden Verletzungen vergesellschaftet, die von der Luxation ablenken können. Insbesondere beim intubierten Patienten ist daher die differenzierte Ganzkörper-untersuchung äußerst wichtig, um eine Luxation der Handwurzelknochen nicht zu übersehen. Der Unfallmechanismus ist meist ein Hyperextensionstrauma mit Ulnardeviation der Hand und interkar-paler Supination unter starker axialer Belastung des Handgelenks [16].

Klinische Untersuchung

Patienten mit einer perilunären oder lunä-ren Luxationsverletzung klagen meist un-spezifisch über eine schmerzhafte Schwel-lung und Bewegungseinschränkung des Handgelenks. Die sichtbare Deformie-rung kann dabei weniger deutlich sein als

erwartet. Bei der sehr seltenen Lunatum-luxation nach palmar kann das Os luna-tum im Karpalkanal oder proximal davon liegen und den N. medianus komprimie-ren. Eine Hypästhesie der medianusin-nervierten Finger wird in bis zu 25% be-schrieben [23]. Eine differenzierte Unter-suchung der Funktion des N. medianus mit Bestimmung der Zweipunktdiskrimi-nierung ist daher bei diesen Verletzungen besonders wichtig.

Häufiger ist die Luxation des Karpus nach dorsal. Auch hier zeigen sich ein un-spezifischer Druckschmerz im Bereich der proximalen Handwurzelreihe und eine ausgeprägte Einschränkung der akti-ven Handgelenkbeweglichkeit. Beim intu-bierten Patienten ist auf eine Schwellung des Handgelenks zu achten.

Bildgebende Diagnostik

Das Vorliegen einer Gefügestörung der Handwurzel zeigen Röntgenaufnahmen des Handgelenks in zwei Standardebenen (dorsopalmarer und seitlicher Strahlen-gang). Nicht exakt angefertigte Aufnah-men, beispielsweise im Rahmen einer Schockraumdiagnostik, können die Dia-gnosestellung erschweren. Die Kenntnis der normalen Konfiguration der Hand-wurzelknochen und der physiologi-schen Winkel ist Grundlage jeder Diag-nostik. Eine Unterbrechung der karpalen Gilula-Bögen [21], also Begrenzung der proximalen und distalen Handwurzelrei-hen in der d. p.-Aufnahme, weist auf die Verletzung hin. Weiterhin ist im dorsopal-

Leitthema

RedaktionM. Schädel-Höpfner, Düsseldorf J. Windolf, Düsseldorf

576 |  Der Unfallchirurg 7 · 2012

Page 2: Diagnostik und Therapie von perilunären Luxationen und Luxationsfrakturen; Clinical findings and treatment of perilunar dislocations and dislocation fractures;

maren Strahlengang die atypische Form des Os lunatum auffällig, die durch eine mehr oder weniger ausgeprägte Palmar-verkippung des Knochens zustande kommt und ihn in Dreiecksform erschei-nen lässt (. Abb. 1a, . Abb. 2).

Da eine Spontanreposition möglich ist, sollte insbesondere das Vorliegen von gleichzeitigen Frakturen der Proces-sus styloideii von Radius und Ulna oder eine dislozierte Kahnbeinfraktur den Ver-dacht auf eine stattgehabte Luxation len-ken. Andererseits kann eine grob dislo-zierte Kahnbeinfraktur im Rahmen einer de Quervain-Luxationsfraktur von der zusätzlich bestehenden Luxation des Kar-pus ablenken.

Im lateralen Röntgenbild zeigt sich eine Störung des lunokapitalen Winkels zwischen Os lunatum und Os capitatum, der normalerweise −15 bis +15° beträgt, da das Os lunatum mit seinem proxima-len Pol in der Konkavität des Os lunatum artikuliert. Eine komplette Luxation des Os lunatum nach palmar in den Poirier-Raum ist meist deutlich erkennbar.

»  Eine CT der Handwurzel sollte vor der operativen Versorgung durchgeführt werden

Eine Computertomographie (CT) der Handwurzel sollte (möglichst nach ge-schlossener Reposition) vor der operati-ven Versorgung durchgeführt werden. Sie gibt Aufschluss über weitere Verletzun-gen der Handwurzel, wie beispielswei-se die häufig anzutreffende Fraktur des Kahnbeins (. Abb. 3a, b). Darüber hin-aus können weitere Frakturen der Hand-wurzel (häufig Os triquetrum, Os capi-tatum und Os hamatum), Frakturen des Radius- und Ulnastyloids sowie Abriss-frakturen der distalen Radiuskanten und verbliebene Fehlstellungen der Handwur-zel erkannt werden.

Magnetresonanztomographieunter-suchungen können im Langzeitverlauf zur Beurteilung der Vaskularisierung der einzelnen Handwurzelknochen, insbe-sondere des Os lunatum und des proxi-malen Kahnbeinpols notwendig werden, sie spielen bei der Primärdiagnostik kei-ne Rolle.

Klassifikation

Grundsätzlich werden drei Verletzungs-formen unterschieden:F  perilunäre Luxation,F  perilunäre Luxationsfraktur,F  Lunatumluxation.

Mayfield et al. [16] beschreiben die Verlet-zungssequenz der Luxation, die bogenför-mig um das Os lunatum herum, entweder den kleineren Bogen, d. h. den Bandappa-rat um das Mondbein oder den größeren knöchernen Bogen unterbricht. Dabei wird die Kraft immer von radial eingelei-tet und setzt sich nach ulnar fort.

Stadium I stellt dabei die Ruptur des Lig. scapholunatum (SL-Band) dar. Es kann eine Trennung des Os lunatum vom Os capitatum (Stadium II) folgen. Bei weiterer Krafteinwirkung reißt das lunotriquetrale Ligament (LT-Band; Sta-dium III). Stadium IV stellt die komplet-te Luxation des Karpus nach dorsal dar. Durch eine spontane Karpusreposition kann es danach zu einer Verschiebung des Os lunatum nach palmar kommen [9, 16].

Die Klassifikation erfolgt nach Green u. O’Brien [4] oder Herzberg et al. [5], beiden gemeinsam ist die Feststellung, dass peri-lunäre Luxationsfrakturen im Verhältnis 2:1 häufiger sind als reine Luxationen und dass der Karpus perilunär in >95% der Fälle nach dorsal luxiert (. Tab. 1).

Für die perilunäre Luxation kennzeich-nend ist das Verbleiben des Mondbeins in der Gelenkfläche des distalen Radius, wo-bei jedoch meist eine mehr oder weniger ausgeprägte Verkippung des Mondbeins nach palmar nachweisbar ist (sog. „ spilled teacup sign“; . Abb. 1b).

Die Lunatumluxation stellt mit 5% der Luxationsverletzungen die seltenste Variante dar [9]. Sie ist Folge der spon-tanen Karpusreposition nach dem perilunären Luxationsmechanismus. Das Mondbein luxiert meist nach palmar und nur sehr selten nach dorsal. Palmar stellt die Lücke zwischen dem proximalen und distalen Zügel des V-Bandes einen Locus minoris resistentiae dar, das Mondbein rutscht in diesen sog. Poirier-Raum, kann aber auch weit nach proximal vor den Radius dislozieren.

Perilunäre Luxationsfrakturen sind da-gegen Folge eines transossären Kraftver-

Zusammenfassung · Abstract

Unfallchirurg 2012 · 115:576–581DOI 10.1007/s00113-012-2177-0© Springer-Verlag 2012

K. Da Fonseca · L. Großterlinden ·  J.M. Rueger

Diagnostik und Therapie von perilunären Luxationen und Luxationsfrakturen

ZusammenfassungPerilunäre Luxationen und Luxationsfrakturen  sind seltene Verletzungen, die meist im Rah-men von Hochenergietraumen durch Hyper-extension des Handgelenks entstehen. Die frühzeitige Erkennung und Behandlung die-ser Verletzungen führt in der Regel zu guten  klinisch-funktionellen Ergebnissen trotz häu-fig nachweisbarer radiologischer Spätfolgen.  Die sofortige Reposition der Handwurzel und die adäquate Versorgung aller verletzten Strukturen stellt die Grundlage einer stabilen  Heilung dar. Die operative Versorgung hat das Ziel der stabilen Wiederherstellung der Konfiguration der Handwurzelknochen und stellt hohe Ansprüche an den Operateur.

SchlüsselwörterLuxation, perilunäre · Luxationsfraktur · Lunatumluxation · Handwurzelverletzungen · Karpale Instabilität

Clinical findings and treatment of perilunar dislocations and dislocation fractures

AbstractPerilunate dislocations, dislocation fractures and lunate dislocations are rare injuries pre-dominantly resulting from hyperextension of the wrist during high-energy trauma.  Early recognition and treatment of these injuries usually results in good functional outcome  despite degenerative changes on radiographs.  Immediate reduction and adequate restora-tion of normal alignment are the key to  successful healing. Surgical intervention with open reduction and ligament repair aims  at stable reconstruction of the carpus.  It requires broad surgical experience and  a profound knowledge of normal anatomy.

KeywordsDislocation, perilunate  · Fracture, perilunate · Lunate · Carpal injuries · Carpal instability

laufs. Typisch sind die transskaphoidalen, transkapitalen und transstyloidalen Ver-letzungen. Die Verletzungsbezeichnung erfolgt entsprechend der betroffenen ossären Strukturen. Die häufigste Form ist

577Der Unfallchirurg 7 · 2012  | 

Page 3: Diagnostik und Therapie von perilunären Luxationen und Luxationsfrakturen; Clinical findings and treatment of perilunar dislocations and dislocation fractures;

die perilunäre transskaphoidale Handwur-zelluxationsfraktur, welche auch als De Quervain-Luxationsfraktur bezeichnet wird. Sie stellt die prognostisch günstigste Variante der Luxationsverletzungen dar [15], da das wesentlich zur Handwurzel-stabilität beitragende skapholunäre Liga-ment in den meisten Fällen intakt bleibt. Die Osteosynthese des Kahnbeins hat hier bereits einen großen Anteil an der Stabili-sierung der Handwurzel. Eine zusätzliche Verletzung des skapholunären Ligaments ist dabei jedoch nicht ausgeschlossen [12].

Therapie

Erstbehandlung

Wie bei jeder Gelenkluxation sollte auch eine perilunäre Luxation oder Luxa-tionsfraktur so frühzeitig wie möglich reponiert werden [26]. Beim wachen Pa-tienten bietet sich zur Reposition eine Analgosedierung oder Plexusanästhe-sie des betroffenen Arms an. Unter kons-tantem Längszug (beispielsweise im Aus-hang mit Mädchenfängern) kann eine palmare Mondbeinluxation bzw. eine dorsale Karpusluxation meist gut durch direkten Druck mit dem Daumen auf das Mondbein sowie Extension des Handge-lenks und langsame, simultane Flexion reponiert werden.

»  Eine perilunäre Luxation oder Luxationsfraktur sollte so frühzeitig wie möglich reponiert werden

Anschließend erfolgt zur Retention die Anlage einer Gipsschiene mit Daumen-einschluss. Röntgenkontrollaufnahmen im Gips schließen sich an. Eine frühzei-tige operative Versorgung ist indiziert, da-bei richtet sich der Versorgungszeitpunkt auch nach der Schwere eventueller weite-rer Verletzungen.

Sollte die geschlossene Reposition nicht gelingen, spricht dies für die Interposition palmarer Kapselanteile oder eine kom-plexere Verletzung mit Verdrehung eines oder mehrerer Handwurzelknochen. Eine operative Versorgung sollte dann inner-halb von 6 bis 8 h angestrebt werden.

Abb. 1 8 Perilunäre Luxation ohne begleitende Frakturen: a Dreiecksform des Os lunatum und  unterbrochene Gilula-Bögen. b Dorsale Luxation des Karpus und „spilled tea-cup sign“

Abb. 2 8 a, b Ergebnis nach offener anatomischer Reposition, Bandrekonstruktion und Transfixation der Handwurzel

578 |  Der Unfallchirurg 7 · 2012

Leitthema

Page 4: Diagnostik und Therapie von perilunären Luxationen und Luxationsfrakturen; Clinical findings and treatment of perilunar dislocations and dislocation fractures;

Selten ergibt sich die Indikation zur primären operativen Versorgung aus der Notwendigkeit einer Druckentlastung des N. medianus.

Operative Therapie

Grundsätzlich stellt jede perilunäre Luxa-tionsverletzung eine Indikation zur defi-nitiven operativen Therapie dar. Die kon-servative Therapie kann aufgrund der deutlich schlechteren Langzeitergebnisse nicht empfohlen werden [17, 28].

D Ziel der operativen Therapie ist die stabile Rekonstruktion des Band-apparats und die osteosynthetische Versorgung der Frakturen.

Dabei sollten möglichst alle verletzten Strukturen adressiert werden [5]. Dies ist jedoch häufig nur über ein kombiniertes palmares und dorsales Vorgehen möglich, welches heute von den meisten Autoren präferiert wird [7, 13, 14, 17, 18, 19, 25, 27]. Die alleinige palmare Versorgung hatte zu einer erhöhten Instabilitätsrate geführt

[9]. Die alleinige dorsale Versorgung er-möglicht weder die Naht des LT-Bandes noch die Entlastung des Karpalkanals. In den letzten 10 Jahren zeigte sich zu-sätzlich eine Tendenz zur arthroskopisch assistierten perkutanen Versorgung [10, 12, 29]. Diese bietet die Vorteile des gerin-geren Weichteiltraumas und einer guten Einsicht in das Radiokarpalgelenk und Mediokarpalgelenk mit der Möglichkeit zum Débridement intra artikulärer Frag-mente, ist aber technisch sehr anspruchs-voll und mit dem Risiko einer unzurei-chenden Reposition behaftet. Prospektive Studien mit größeren Patientenzahlen und einheitlicher Operationstechnik feh-len für alle genannten Optionen. Die bis-her veröffentlichten Artikel zur arthro-skopischen Versorgung gehen einheitlich davon aus, dass eine direkte Bandnaht des SL- und LT-Bandes nicht notwendig ist und verlassen sich auf die Heilung durch Approximierung [10, 12, 20]. Es ist derzeit noch nicht absehbar, ob die arthroskopi-sche Therapie zu verlässlichen Ergebnis-sen führt.

Bei allen genannten Maßnahmen han-delt es sich um anspruchsvolle handchir-urgische Techniken, die vom entspre-chend Geübten durchgeführt werden sollten. Anhand der Datenlage kann der-zeit die kombinierte dorsopalmare offene Versorgung empfohlen werden [14, 17, 18, 19, 27].

Der palmare Zugang entspricht dem erweiterten Zugang zum Karpaltunnel [15]. Die Flexorensehnen und der N. me-dianus werden nach Spaltung des Reti-naculum flexorum beseite gehalten und die palmare Kapselruptur dargestellt, die-se verläuft meistens entsprechend dem Faserverlauf quer. Gegebenenfall liegt das Mondbein an seinen radio- und ulno-lunären Bändern gestielt palmar der Kap-sel und kann nun offen reponiert wer-den. Das lunotriquetrale Ligament, des-sen palmare Anteile stärker sind als die dorsalen, kann nach der dorsalen Eröff-nung und Feinreposition ebenfalls über diesen Zugang versorgt werden. Der dor-sale Zugang erfolgt kurzstreckig gebogen über dem 3. und 4. Strecksehnenfach, das Retinaculum extensorum wird z-förmig eröffnet und die Extensor-pollicis-lon-gus- (EPL-)Sehne retrahiert. Es zeigt sich die dorsale Kapselzerreißung. Über diese

Abb. 3 8 a, b Transskaphoidale perilunäre Luxationsfraktur mit Absprengung eines palmaren  Kantenfragments vom distalen Radius. c, d Postoperative Aufnahmen nach offener Reposition,  Verschraubung von Skaphoid und distalem Radius sowie Bandrekonstruktion. (Aus [30])

579Der Unfallchirurg 7 · 2012  | 

Page 5: Diagnostik und Therapie von perilunären Luxationen und Luxationsfrakturen; Clinical findings and treatment of perilunar dislocations and dislocation fractures;

erfolgt die Arthrotomie und die Darstel-lung des SL-Bandes.

Nach Reposition von Skaphoid und Lunatum mit Hilfe von Kirschner-Dräh-ten und/oder der Osteosynthese karpa-ler Frakturen, z. B. durch antegrades Ein-bringen einer Kahnbeinschraube, erfolgt die Transfixation der Handwurzelkno-chen entsprechend der Verletzungsform, bei der rein ligamentären Form vom Ska-phoid zum Lunatum und Kapitatum so-wie vom Triquetrum zum Lunatum. Ver-wendet werden meist Kirschner- Drähte der Stärke 1,4 mm, manche Autoren ver-wenden jeweils 2 Drähte zur Transfixa-tion (. Abb. 2). Bei der de Quervain- Luxationsfraktur wird von einigen Auto-ren nach der Kahnbeinosteosynthese bei stabilem SL-Band die Transfixation vom Os triquetrum zum Os lunatum und Os capitatum empfohlen [1, 12, 14, 15]. Das subkutane Versenken der Kirschner-Drahtenden ist zu empfehlen, um Pin-infekte mit der Gefahr der Osteitis zu ver-meiden. Anschließend erfolgt die dorsale Naht- oder Ankerrefixation des SL-Ban-des und ggf. die palmare Bandrekonstruk-tion des LT-Bandes.

Nachbehandlung

Die postoperative Ruhigstellung erfolgt in einer dorsalen Unterarmgipsschiene mit Daumeneinschluss (Kahnbeingips).

Nach Wundheilung kann ein zirkulärer Cast angelegt werden. Die Ruhigstellung erfolgt über einen Zeitraum von 8–10 Wo-chen. Bei einer kürzeren Ruhigstellungs-phase wurde eine erhöhte Instabilitätsrate nachgewiesen [9]. Es wurden auch län-gere Ruhigstellungszeiten beschrieben [3, 12]. Die Patienten sollten angewiesen werden, die nicht ruhiggestellten Gelenke ausgiebig zu beüben. Nach Entfernung der transfixierenden Kirschner-Drähte schließt sich eine intensive Krankengym-nastik und Ergotherapie an.

Prognose

Auch bei guter Compliance und adäqua-ter Nachbehandlung ist die postopera-tive Weiterbehandlung aufwändig. Des-halb sollte jeder Patient auf eine langwie-rige Rehabilitation mit Arbeitsausfall von 5–8 Monaten hingewiesen werden [13, 14]. Die Angaben zur Wiederaufnahme der gleichen beruflichen Tätigkeit vari-ieren in der Literatur stark, manche Au-toren berichten über eine hundertpro-zentige Wiedereingliederung, andere von <50% [12, 13, 24, 25].

Einheitliche Ergebnisse zeigen sich für die Funktion: die Betroffenen müssen mit einer Einschränkung der Beweglichkeit im Handgelenk bezüglich der Extension und Flexion um durchschnittlich 25% und einem Kraftverlust von ebenfalls 25% im Vergleich zur Gegenseite rech-nen [7, 12, 13, 24, 25]. Das funktionelle Er-gebnis wird insgesamt als gut angesehen und die Mehrzahl der Patienten ist zu-frieden (. Tab. 2), die Schmerzangaben bei Belastung liegen durchschnittlich bei 3 Punkten auf einer visuellen Analogskala (VAS) von 0–10.

Radiologische Spätfolgen im Sinne von posttraumatischen arthrotischen Verän-derungen und nachweislichen Instabili-täten sind häufig. Prognostisch sind da-bei die Luxationsfrakturen günstiger als reine Luxationen, da die Osteosynthese bereits eine gewisse Stabilität herbeiführt und Frakturen besser heilen als ligamen-täre Verletzungen. Die Osteosynthese bei der Kahnbeinfraktur sollte dabei mit einer Kahnbeindoppelgewindeschraube vom Herbert-Typ durchgeführt werden, da diese bessere Ergebnisse bezüglich Sta-bilität und Pseudarthrosenrate ergibt als

Kirschner-Drähte [1, 3, 27]. Die Pseud-arthrosenrate des Kahnbeins ist aufgrund der geringen Fallzahlen der vorliegenden Studien nicht aussagekräftig, sie wird mit 0–10% angegeben [1, 12, 22].

Die Literaturangaben über das Auftre-ten von radiologisch nachweisbaren arth-rotischen Veränderungen im Sinne eines „scapholunate advanced collapse“ (SLAC), seltener eines „scaphoid nonunion advan-ced collapse“ (SNAC) variieren stark. In Abhängigkeit vom Nachuntersuchungs-zeitraum werden trotz operativer Ver-sorgung bei 50–93% der Patienten nach Luxationsfrakturen und bei bis zu 100% nach reinen Luxationsverletzungen [2, 3, 5, 13] Arthrosezeichen beschrieben, wo-bei der Grad der Veränderung (SLAC/SNAC I–III) nicht angegeben ist. Klinisch wird die im Langzeitverlauf zunehmen-de Arthrose erstaunlich gut toleriert und führt selten zur Notwendigkeit eines Ret-tungseingriffs [2]. Eine statische skapho-lunäre Instabilität wird in bis zu 53% der Fälle beschrieben [3, 13, 24]. Einig sind sich die Autoren darüber, dass die radio-logischen Veränderungen nicht mit den klinisch-funktionellen Ergebnissen kor-relieren, da letztere deutlich besser ausfal-len [2, 13, 14, 23]. Avaskuläre Lunatumne-krosen stellen eine sehr seltene Komplika-tion der ohnehin seltenen palmaren Luna-tumluxation dar; in der Literatur finden sich dazu lediglich Einzelfallberichte [6, 9, 10]. Bei der dorsalen perilunären Luxation besteht kein erhöhtes Risiko einer Luna-tumnekrose.

D Da bis zu 25% der Handwurzel-luxationen primär übersehen werden, kommen viele Patienten erst verspätet zur Therapie.

Mindestens 4–6 Wochen nach dem Trauma ist die Versorgung analog zu einer akuten Verletzung noch sinnvoll und möglich und führt zu zwar redu-zierten, aber befriedigenden Ergebnissen [11]. Bei deutlich verspäteter Erstvorstel-lung des Patienten sollte bei entsprechen-den Beschwerden über eine primäre Ret-tungsoperation nachgedacht werden [8], hier bietet sich die „proximal row carp-ectomy“ an, die Lunatumexzision mit ska-phokapitaler Arthrodese zeigte bisher kei-ne überzeugenden Resultate.

Tab. 1  Klassifikation der Handwurzelluxa-tionsverletzungen nach Green u. O’Brien [4]

Typ Verletzung

I Dorsale perilunäre/palmare lunäre Luxation

II Dorsale transskaphoidale perilunäre Luxation (de Quervain)

III Palmare perilunäre/dorsale lunäre Luxation

IV Varianten

A Transradiale styloidale perilunäre Luxation

B „Scapho-capitate fracture syndrom“ (Fenton)

C Transtriquetrale Luxationsfraktur

D Andere

V Isolierte Rotationsfehlstellung des Skaphoids

A Akute Subluxation

B Chronische Subluxation

VI Komplette Luxation des Skaphoids

580 |  Der Unfallchirurg 7 · 2012

Leitthema

Page 6: Diagnostik und Therapie von perilunären Luxationen und Luxationsfrakturen; Clinical findings and treatment of perilunar dislocations and dislocation fractures;

Fazit für die Praxis

F  Entscheidend für den Heilungsverlauf bei perilunären Luxationsverletzun-gen ist die rechtzeitige und korrekte Diagnosestellung.

F  Bei entsprechendem Unfallmecha-nismus sollte an das Vorliegen einer Handwurzelluxationsverletzung  gedacht und entsprechende Rönt-genaufnahmen sorgfältig interpre-tiert werden.

F  Die geschlossene Reposition sollte schnellstmöglich erfolgen. Ist diese nicht möglich, besteht eine dringliche Operationsindikation.

F  Nach erfolgter geschlossener Reposi-tion sollte die operative Versorgung frühzeitig erfolgen.

F  Nach derzeitigem Kenntnisstand wird die offene Versorgung aller betrof-fenen Strukturen mit anatomischer  Reposition der Karpalia, stabilen  Osteosynthesen und karpaler Transfi-xation empfohlen. Eine 8- bis 10-wö-chige Ruhigstellung schließt sich an, um die Voraussetzungen für eine  stabile Heilung zu schaffen.

F  Prognostisch ist die Verletzung bei adäquater Versorgung bezüglich der funktionellen Ergebnisse als güns-tig anzusehen, dabei zeigen die  Luxationsfrakturen bezüglich Stabi-lität, Arthroserate, Kraft und Beweg-lichkeit bessere Ergebnisse als reine Luxationen.

Korrespondenzadresse

Dr. K. Da FonsecaKlinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-EppendorfMartinistraße 52, 20246 [email protected]

Interessenkonflikt.  Der korrespondierende Autor gibt für sich und seine Koautoren an, dass kein Interes-senkonflikt besteht.

Literatur  1.  Chou YC, Yu WS, Huang KJ et al (2012) Percutaneous screw 

and axial Kirschner wire fixation for acute transscaphoid pe-rilunate fracture dislocation. J Hand Surg Am 37(4):715–720

  2.  Forli A, Courvoisier A, Wimsey S et al (2010) Perilunate dislocations and transscaphoid perilunate fracture-dis-locations: a retrospective study with minimum ten-year follow-up. J Hand Surg Am 35(1):62–68

  3.  Gabl M, Lutz M, Pechlaner S, Fink C (1996) Perilunäre  Luxationen und Luxationsfrakturen – Ergebnisse nach operativer Versorgung. Unfallchirurg 99:650–655

  4.  Green DP, O’Brien ET (1984) Acute fractures and disloca-tions of carpus. Orthop Clin North Am 15:237–258

  5.  Herzberg G, Comtet JJ, Linscheid RL (1993) Perilunate  dislocations and fracture-dislocations: a multicenter study. J Hand Surg Am 18(5):768–779

  6.  Huang XW (2011) Importance of early diagnosis and operative treatment for transscaphoid perilunate disloca-tion. Zhongguo Gu Shang 24(2):163–165

  7.  Inoue G, Shionoya K (1997) Management of acute pe-rilunate dislocations without fracture of the scaphoid. J Hand Surg Br 22(5):647–652

  8.  Inoue G, Shionoya K (1999) Late treatment of unreduced  perilunate dislocations. J Hand Surg Br 24(2):221–225

  9.  Isenberg J, Prokop A, Schellhammer F, Helling HJ (2002)  Palmare Luxation des Os lunatum. Unfallchirurg 105:1133–1138

10.  Jeon IH (2010) Arthroscopically assisted percutaneous  fixation for transscaphoid perilunate dislocation. J Hand Surg Eur Vol 35(8):664–668

11.  Kailu L, Zhou X, Fuguo H (2010) Chronic perilunate disloca- tions treated with open reduction and internal fixation: re- sults of medium-term follow-up. Int Orthop 34(8):1513–1520

12.  Kim JP, Lee JS, Park MJ (2012) Arthroscopic reduction and percutaneous fixation of perilunate dislocations and fracture-dislocations. Arthroscopy 28(2):196–203

Tab. 2  Studienergebnisse nach perilunärer Verletzung: Beurteilung des Endergebnisses/der Patientenzufriedenheit

Autor (Literaturstelle) Jahr n Verletzungstyp Ergebnis/Patientenzufriedenheit Follow-up (Monate)Luxation Luxationsfraktur Sehr gut (n) Gut (n) Mäßig (n) Schlecht (n)

Forli et al. [2] 2010 18 x x 5 3 7 3 156

Huang  [6] 2011 14   x 9 3 1 1 28

Inoue u. Shionoya [7] 1997 14 x   5 5 2 2 29

Jeon [10] 2010 4   x   4      

Kailu et al. [11] 2010 10 x   2 5 1 2  

Kim et al. [12] 2012 20 x x 3 8 7 2 30

Laporte et al. [14] 2012 17 x x 2 2 7 6 26

Park u. Ahn [20] 2005 3 x x   3     22

Raff [22] 1996 42 x x   22 12 8 118

Schaller u. Grünert [24] 1998 15       13     144

Sotereanos et al. [25] 1997 11 x x 9       30

Su [27] 1996 14 x x 2 6 4 2 12

Vögele et al. [28] 1999 15 x x   10     16

%         64 36  

13.  Kremer T, Wendt M, Riedel K et al (2010) Open  reduction for perilunate injuries – clinical outcome and patient satisfaction. J Hand Surg Am 35(10):1599–1606

14.  Laporte M, Michot A, Choughri H et al (2012) Periluna-te dislocations and fracture dislocations of the wrist, a review of 17 cases. Chir Main 31(2):62–70

15.  Lutz M, Aroraet R (2009) Die Versorgung von perilu-nären Luxationen und Luxationsfrakturen über einen kombinierten palmaren und dorsalen Zugang. Oper Orthop Traumatol 21:442–458

16.  Mayfield JK, Johnson RP, Kilcoyne RK (1980) Carpal dis-locations: pathomechanics and progressive perilunar instability. J Hand Surg Am 5(3):226–241

17.  Melone CP Jr (2000) Perilunate injuries. Repair by dual dorsal and volar approaches. Hand Clin 16(3):439–448

18.  Najarian R, Nourbakhsh A, Capo J, Tan V (2010)  Perilunate injuries. Hand (NY) 6(1):1–7

19.  Neuhaus V, Jupiter JB (2011) Current concepts review:  carpal injuries, fractures, ligaments, dislocations. Acta Chir Orthop Traumatol Cech 78(5):395–403

20.  Park MJ, Ahn JH (2005) Arthroscopically assistes reduction  and percutaneous fixation of dorsal perilunate dislocati-ons and fracture-dislocations.  Arthroscopy 21(9):1153

21.  Peh WC, Gilula LA (1996) Normal disruption of carpal arcs. J Hand Surg 21(4):561–566

22.  Raff T (1996) Perilunate dislocations and fracture-disloca-tions: a review of 42 patients. J Hand Surg 21B(Suppl I):34

23.  Ramamoorthy EN, Desai A, Nawghare S, Hossian S (2011) Red flag symptoms and signs for diagnosing perilunate dislocation. Surgeon 9:356–357

24.  Schaller P, Grünert J (1998) Late outcome after surgical  treatment of perilunar dislocation and dislocation  fractures. Handchir Mikrochir Plast Chir 30(5):298–302

25.  Sotereanos DG, Mitsionis GJ, Giannakopoulos PN et al (1997) Perilunate dislocations and fracture dislocation: a critical analysis of the volar-dorsal approach. J Hand Surg Am 22(1):49–56

26.  Stanbury SJ, Elfar JC (2011) Perilunate dislocation and perilunate fracture dislocation. J Am Acad  Orthop Surg 19(9):554–562

27.  Su CJ (1996) Lunate and perilunate dislocation. Zhonghua Yi Xe Za Zhi (Taipei) 58(5):348–354

28.  Vögele T, Wozasek GE, Gohritz A et al (1999) Conservative versus surgical therapy of perilunar dislocation and disloca-tion fractures. Handchir Mikrochir Plast Chir 31(4):248–252

29.  Weil WM, Slade JF, Trumble TE (2006) Open and ar-throscopic treatment of perilunate injuries. Clin Ort-hop Relat Res 445:120–132

30.  Schädel-Höpfner M, Siebert H (2005) Operative Ver-sorgungsstrategien für Handverletzungen beim Poly-trauma. Eine systematische Literaturübersicht. Unfall-chirurg 108(10):850–857

581Der Unfallchirurg 7 · 2012  | 


Recommended