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GoOn Magazine - Hotdog Issue

Date post: 28-Mar-2016
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Preview of the new GoOn Mag from Vienna http://ilovegraffiti.de
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www.go-on-magazin.com www.myspace.com/go_on_magazin HOT DOG ISSUE
Transcript
Page 1: GoOn Magazine - Hotdog Issue

www.go-on-magazin.comwww.myspace.com/go_on_magazin

HOT DOG ISSUE

Page 2: GoOn Magazine - Hotdog Issue

ei & y2k/vienna ..._last/rs/vienna

sorcek/barcelonaatom/moas_bh‘s/vienna

tucas/vienna

we are/vienna

karus/ulfs/vienna tibak/vienna fuel/vienna

U/BAHN1

Page 3: GoOn Magazine - Hotdog Issue

blow/germany

curtis/vienna

flod_funk_albs_risk/rhb/stuttgart

curl/vienna

alle/vienna feil_buam/kzoo_hit/kzoo/vienna

storm/sm1/copenhagen buam/vienna

SCHNELLBAHN1

Page 4: GoOn Magazine - Hotdog Issue

featured cities_vienna, barcelona, hamburg, paris...

IN THE S

TREETS OF..

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Page 5: GoOn Magazine - Hotdog Issue

ild! „Ein Bild ist eine konkrete oder abstrakte Darstellung einer rezipier baren Realität bzw. eines Realitätsausschnittes mit potentiell Sinn konstituierender Funktion“. (Drescher 1997) Dies zeigt, dass Bilder in irgendeiner Weise ein Abbild der wirklichen Welt sind oder diese in irgendeiner Weise darstellen. Genug der hochtrabenden Worte. Unser Go.On Feature verzichtet auch auf selbige. Vorhang auf für Mr. Bild & die Abstraktion der Form!

BILD! ild! „a picture (bild) is a concrete or abstract representation of a cognitive reality or of a part of reality which contains the potential to create meaning“. (Drescher, 1997) This shows us that pictures or paintings are representations of the real world and always in a mode of relation or symbolisation to it.But enough theory here.....Lift the curtain for Mr. Bild and the abstraction of form!

Page 6: GoOn Magazine - Hotdog Issue
Page 7: GoOn Magazine - Hotdog Issue

featured cities_vienna, rio, barcelona, copenhagen...

IN THE S

TREETS OF..

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Page 8: GoOn Magazine - Hotdog Issue

bild_loser_trend/vienna

dandy/chic/viennacurtis/vienna

lewse/lords/oakland

arny/gkings/vienna

banos/bgs/london

beam/bys/riodandy/vienna

WALLED1

Page 9: GoOn Magazine - Hotdog Issue

dator_fast_zack/waf/germany

roids_revok_rime/msk/paris skero/wdd/linz

wesk_quake_defie/lords/san francisco

sand_abuse/wdd/vienna

LEGAL FAME1

Page 10: GoOn Magazine - Hotdog Issue

ittwoch Abend 21.30 Uhr, Schwedenplatz / U-Bahnstation Ein Treffen mit Helmut Seethaler seineszeichens Zettelpoet und Freigeist.Seit über 33 Jahren tippt Seethaler seine Texte auf kleine Zettel und bringt sie mit Klebebänder überall dort an wo viele Menschen vorbei kommen: U-Bahnstationen, Bahnhofe, Fußgängerzonen usw.. Seit einigen Jahren schreibt er auch mit witterungsunbeständigen Ed-dings z.b auf Bauzäune und bewegt sich so in einem Graubereich des Tolerierbaren, da die Funktion solcher Zäune nicht beeinträchtigt ist.

Das sind 2 Hauptmotivationen die Seethaler antreiben. Und am besten würde er viel mehr als 1000 Zeichen setzen, denn das eigene zweifeln an sich selbst und die Getriebenheit „das Richtige“ zu machen halten ihn unaufhörsam am Laufen. In seiner Jugend war dies natürlich auch ein gutes und profanes Mittel um hübsche Frauen kennen zu lernen, aber die Zeiten, beteuert er, mit einem Schmunzeln, seien vorbei.Das äußerst nette Interview mit dem sympathischen Zetteldichter erzählt von seinen Anfängen, unzähligen Verhandlungen („Meine Tipp an alle: Akteneinsicht holen und immer in Berufung gehen“), seinen 3 platonischen Freundinnen (die allesamt wie seine Frau Bri-gitte heißen), seiner Getriebenheit, seinen 3 Töchtern („die ihm schon fast zu angepasst und zu normal sind“). Dazu kommen dann noch satirische Anekdoten über die Wiener Polizei („die ja nur ihre Arbeit machen so wie er auch“), Alt Bürgermeister Zilk und die Bezirksvor-steherin Fr. Stenzel und, und, und….Letztere bezahlte ihm sogar aus offenkundiger Wertschätzung seiner Arbeit ein Bußgeld im Wert von 190.- Euro.

3000 Mal wurde Seethaler schon angezeigt, und jedesmal hat der Dichter dagegen berufen. In fast allen Fällen haben die Richter des Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS) dem Vorwurf der Anzei-genden nicht statt gegeben und die Aktion als Kunstausübung akzeptiert.„Habe nichts zu verlieren, nur die Freiheit der Kunst zu gewinnen“Und auf genau diese Freiheit der Kunst aus der Menschenrechtschar-ta begründet sich seine Hauptmotivation in Berufung zu gehen.Einmal mußte er sich vor Gericht geschlagen geben. Nun even-tuell auch noch ein weiteres mal, denn das Wiener Museums Quartier erstattete Anzeige. Kostenpunkt 3.900.- Euro und 1 Jahr Freiheitsstrafe wegen Auswechslung des Gehsteiges vor dem Museumskomplex. Von den damaligen Gedichten (angebracht mit

einem Spülmittellöslichen Edding) ist fast nichts mehr zu sehen, der Schuhabrieb und der Regen wuschen fast alles rücksatndslos weg. Dennoch geht die hochsubventionierte Großkulturstätte weiter gegen einen mittellosen Künstler vor, der unspektakulär und wahr-scheinlich von vielen belächelt, seine Zeichen setzt, um Menschen ein bißchen zum Nachdenken anzuregen.Zentrale Frage hierbei ist: Wem gehört der öffentliche Raum?Der Gemeinde Wien? Der Firma Gewista? Oder uns allen? Worin besteht Seethalers Vergehen? Er hat sich im öffentlichen Raum, ohne amtliche Genehmigung und ohne eine Abgabe zu entrich-ten, den Menschen in den Blick gestellt, im Namen der Kunst und ohne ernsthafte kommerzielle Absichten. Alle Graffitiprotagonisten sehen hier eventuell einige Parallelen zu ihrer Arbeit und des völlig überzogenen Strafausmaßes bei sogenannter „schwerer Sachbe-schädigung“.Interessanterweise bewegt sich nach 1 Stunde Interview das Ge-spräch in eine viel offenere Richtung. Grund dafür war der Verdacht es mit einem Polizisten in Zivil zu tun zu haben (was mich natürlich sehr amüsierte). Anscheinend war dies schön öfter der Fall und desshalb gibt es im offiziellen Teil eher die „saubere“ Gerichtsversi-on. Im vertrauterem Gespräch gibt er dann seine neueren, radika-leren Vorhaben und seine Stiftbemalungen auf Objekten, die offen-sichtlich keine Bauzäune sind, preis. Auch die Diskrepanz zwischen seiner Arbeit und dem althergebrachten Graffiti wird zum Thema.Graffiti ist ihm oftmals zu einfallslos und besitzt zu wenig Aussa-gekraft. Nur wenige Bilder (so wie Ich...) oder Tags sieht er als an-spruchsvolle Statements. Aber auch er muß sich natürlich eingeste-hen, daß das vervielfältigen seiner Homepage und Telefonnummer keinen künstlerischen Anspruch trägt, sondern als pure Eigeninsze-nierung gesehen werden muß. Einiges von dieser Eigenwerbung versichert er, ist jedoch leider nach ein paar „Achterln“ passiert …naja..bei der Menge an Eigenpromotion waren es wahrscheinlich mehr als nur ein paar „Achterln“ zu viel, aber wir wollen ihm das mal glauben.

Für weiter Informationen zu Helmut Seethalers Person, seiner Nominierung für interdisziplinäres Arbeiten in Wien unter anderem von Elfriede Jelinek und Informationen zum Verhandlungsausgang Mq gegen Seethaler…

www.hoffnung.at0043 1 330 37 01www.facebook.com/Helmut-Seethaler-Nr1

M

„1000e Zeichen setzten für eine für eine gerechtere Welt und

Menschen zum Nachdenken anregen“

„Solche wie ich nützen demokratische Chancen: sonst bleiben sie für alle nutzlos“


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