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Herstellung und Analyse von Polymer-Nanoverbundwerkstoffen · Polymer-Nanoverbundwerkstoffe (PNC)...

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Thermo Scientific Herstellung und Analyse von Polymer-Nanoverbundwerkstoffen
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Page 1: Herstellung und Analyse von Polymer-Nanoverbundwerkstoffen · Polymer-Nanoverbundwerkstoffe (PNC) sind Materialien, die aus einer Polymermatrix mit eingebetteten Partikeln mit einer

Thermo Scientific

Herstellung und Analyse vonPolymer-Nanoverbundwerkstoffen

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APPLIKATIONSBERICHT

AutorenAutorenAutorenAutorenAutorenMatthias Jährling, Dirk Hauch und Fabian MeyerThermo Fisher Scientific, Karlsruhe, Germany

Herstellung von Hochleistungs-Polymer-Nano-verbundwerkstoffen durch Einbettung von Nano-partikeln mittels Doppelschneckenextrusion

Nr

Nr

Nr

Nr

Nr. LR

-68. LR

-68. LR

-68. LR

-68. LR

-68

EinleitungEinleitungEinleitungEinleitungEinleitungCarbon Nanotubes (CNTs) sind Graphitplatten, die zu naht-losen Rohren mit Durchmessern von wenigen Nanometernund Längen bis zu Zentimetern gewalzt werden. Nanoröhrenhaben aufgrund ihrer einzigartigen mechanischen, elektri-schen und thermischen Eigenschaften viel Aufmerksamkeiterhalten. Insbesondere auf dem Gebiet der Polymerverbin-dungen, wo sie zur Verbesserung der mechanischen undelektrischen Eigenschaften eingesetzt werden, gibt es eineVielzahl von Anwendungsmöglichkeiten für CNTs. Polymer-Nanoverbundwerkstoffe werden häufig in der Automobil-und Luftfahrtindustrie sowie in Baumaterialien für Windrad-flügel verwendet.

Die gründliche Dispergierung der CNTs in der Polymer-matrix ist entscheidend für die Entfaltung der einzigartigenEigenschaften der Polymer-Nanoverbundwerkstoffe. Erstwenn die CNT-Partikel homogen im Polymer dispergiert sindund die Bildung größerer Cluster vermieden wird, könnendie gewünschten Verbesserungen erzielt werden. Die ver-besserten mechanischen Eigenschaften der Endverbindungkönnen mittels dynamisch-mechanischer Thermoanalyse(DMTA) getestet werden, die beispielsweise mit einemRotationsrheometer durchgeführt werden kann [1].

Eine Methode, die zu einer homogenen Verteilung der CNT-Partikel innerhalb der Polymermatrix führen kann, ist dieVerwendung von CNT-Suspensionen für das Extrusions-verfahren.Dazu werden die CNTs zuerst funktionalisiert (d.h. durchAnimierung) und anschließend in einer Trägerflüssigkeit wieEthanol mittels Mischvorgang mit hohen Scherkräften oderUltraschallbehandlung dispergiert. Die erhaltene CNT-Sus-pension wird dann dem Extrusionsverfahren zugeführt.Durch den Einsatz von CNT-Suspensionen im Extrusions-verfahren wird zudem die Bildung von CNT-Staub in derLaborumgebung vermieden.

Ziel dieses Berichtes ist es aufzuzeigen, dass CNT-Suspen-sionen zur Herstellung von Polymer-Nanoverbundwerkstoffenmittels Doppelschneckenextrusion eingesetzt werden kön-nen. Mit der beschriebenen Vorgehenswise kann eine homo-gene Verteilung der CNTs in der Polymermatrix erreichtwerden, um die gewünschten Eigenschaftsverbesserungenfür den Polymer-Nanoverbundwerkstoff zu erhalten.

Material und MethodenMaterial und MethodenMaterial und MethodenMaterial und MethodenMaterial und MethodenTTTTTestmaterestmaterestmaterestmaterestmaterialialialialial- Basispolymer: Polypropylen Metocen HM562S (Lyondell Basell)- Zwei CNT-Ethanol-Suspensionen mit unterschiedlicher Funktionalisierung (Rescoll/Frankreich)

TTTTTestgeräteestgeräteestgeräteestgeräteestgeräte- Drehmoment-Rheometersystem Thermo ScientificTM

HAAKETM PolyLab OS System- Gleichläufiger Doppelschneckenextruder Thermo ScientificTM HAAKETM Rheomex PTW16 OS System (L/D = 40)- Gravimetrischer RotoTube Granulat-Dosierer- Flüssigkeitsdosierer für die Suspensionen- Vakuumpumpe- Stranggranulieranlage Thermo ScientificTM Varicut

TTTTTestbedingungenestbedingungenestbedingungenestbedingungenestbedingungen- Schneckendrehzahl: 250 U/min- Temperaturprofil: 20°/230°/250°/250°/230°/220°/220°/ 200°/200°- PP-Fördermenge: 0,919 kg/h- Fördermenge der CNT-Suspension: 0,114 kg/h (entspricht 0,5 % CNT in PP)

TTTTTestverestverestverestverestverfahrfahrfahrfahrfahrenenenenenDie vollständige Extruder- und Schneckenkonfiguration istin Abb. 1 dargestellt. Im ersten Schritt (Zone 1) wurde dasPolypropylen zugegeben und in der ersten Mischzone

Key wordsKey wordsKey wordsKey wordsKey wordsCompoundierung, Kohlenstoffnanoröhren,Verbundwerkstoffe, Doppelschneckenextrusion

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AbbAbbAbbAbbAbb. . . . . 11111: : : : : Extruder- und Schneckenkonfiguration

(Zone 2) geschmolzen. Die CNT-Suspension wurde in diePolypropylenschmelze mittels eines Flüssigkeitsdosierers indie zweite Dosier-Öffnung (Zone 3) dosiert. Das Ethanol derSuspension wurde unter Verwendung einer atmosphärischenEntlüftungsöffnung in Zone 4 und einer Vakuumentlüftungin Zone 9 aus dem Extruder entfernt.Die CNTs und dasPolypropylen wurden in zwei Mischzonen in den Zonen 5/6und in Zone 8 gründlich gemischt und geschert.

ErgebnisseErgebnisseErgebnisseErgebnisseErgebnisseWährend des Tests wurde der Schmelzdruck an der Düsegemessen. Abb. 3 zeigt diesen Schmelzdruck anhand einerÜberlagerung von drei verschiedenen Extrusionstests. EinTest wurde mit dem reinen Polypropylen durchgeführt, einTest mit der Zugabe von CNT-Suspension „1“ und einer mitCNT-Suspension „4“.

Man konnte deutlich beobachten, dass die Zugabe einerCNT-Suspension zu einer Erhöhung des Drucks führte. DerDruckunterschied zwischen den beiden verschiedenen Sus-pensionen selbst war nicht signifikant. Das extrudierte

Material wurde dann zu einem Strang geformt, der in einemWasserbad abgekühlt und durch einen Granulator inGranulate geschnitten wurde.

Mit unserer Mini-Spritzgießmaschine, dem Thermo Scientific™HAAKE ™ MiniJet-System, wurden diese Granulate fürweitere Untersuchungen in Probekörper wie Scheiben undDMTA-Stäbe spritzgegossen.

Abb. 4 zeigt ein mikroskopisches Bild von Probekörpern,die aus der PP-Verbindung hergestellt wurden, die 0,5 %CNT aus Suspension „1“ enthielten.In diesem Bild ist keine Agglomeration zu sehen und dieCNTs scheinen gleichmäßig in der Polymermatrix verteiltzu sein.

Abb. 5 zeigt ein mikroskopisches Bild von der PP-Verbindung, die 0,5 % CNT enthält, aus Suspension „4“. Dieses Bild zeigt eine große Menge an Agglomeraten. Die Dispergierung scheint wesentlich schlechter zu sein als das Ergebnis der Suspension „1“.

AbbAbbAbbAbbAbb. . . . . 22222: : : : : Extrusionsbedingungen

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Mehr Informationen finden Sie unter:thermofisherthermofisherthermofisherthermofisherthermofisher.com/extruders.com/extruders.com/extruders.com/extruders.com/extruders

Nur für Forschungszwecke. Nicht als diagnostisches Verfahren geeignet.Nur für Forschungszwecke. Nicht als diagnostisches Verfahren geeignet.Nur für Forschungszwecke. Nicht als diagnostisches Verfahren geeignet.Nur für Forschungszwecke. Nicht als diagnostisches Verfahren geeignet.Nur für Forschungszwecke. Nicht als diagnostisches Verfahren geeignet. © 2018 Thermo Fisher Scientific Inc. Alle Rechtevorbehalten. Alle hier aufgeführeten Markennamen sind Eigentum von Thermo Fisher Scientific und ihren Tochteruntenehmen.LR68 0618LR68 0618LR68 0618LR68 0618LR68 0618

AbbAbbAbbAbbAbb..... 3 3 3 3 3::::: Druck an Düse

AbbAbbAbbAbbAbb..... 4 4 4 4 4::::: PP mit 0,5 % CNT „1“

AbbAbbAbbAbbAbb..... 5 5 5 5 5::::: PP mit 0,5 % CNT „2“

FazitFazitFazitFazitFazitDas PolyLab-System mit dem Doppelschneckencompounderim Labormaßstab, HAAKE Rheomex PTW16, kann zur Her-stellung von Verbindungen aus Polymeren und CNTs unterVerwendung von CNT-Suspensionen verwendet werden.

Das Ergebnis dieser Tests zeigt signifikante Unterschiedezwischen den Verbindungen mit unterschiedlich funktiona-lisierten CNTs.

DanksagungDanksagungDanksagungDanksagungDanksagungWir danken dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnikund Automatisierung IPA in Stuttgart, Deutschland für seineUnterstützung und der Forschungsgesellschaft RESCOLLin Pessac, Frankreich, für die freundliche Zusammenarbeitund die Lieferung der CNT-Suspensionen. Wir danken auchVolker Rantzsch vom Karlsruher Institut für Technologiefür die Bereitstellung der mikroskopischen Bilder.

ReferenzReferenzReferenzReferenzReferenz[1] Thermo Scientific Applicationsbericht V241 „Dynamisch- Mechanische Thermo-Analyse (DMTA) der Polymer- Nanoverbundwerkstoffe“ Fabian Meyer, Klaus Oldörp und Frits de Jong

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APPLIKATIONSBERICHT

AutorenAutorenAutorenAutorenAutorenFabian Meyer, Klaus Oldörp und Frits de JongThermo Fisher Scientific, Karlsruhe, Deutschland

Dynamisch-Mechanische Thermo-Analyse(DMTA) der Polymer-Nanoverbundwerkstoffe

Nr

Nr

Nr

Nr

Nr. V. V. V. V. V-2

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-24

1-2

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-24

1-2

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EinleitungEinleitungEinleitungEinleitungEinleitungPolymer-Nanoverbundwerkstoffe (PNC) sind Materialien,die aus einer Polymermatrix mit eingebetteten Partikeln miteiner Größe von 100 Nanometern oder weniger bestehen.Typische Nanopartikel sind Nanoclays, Carbon Nanatubesoder Nanofasern und Graphene. Im Vergleich zu ungefülltenPolymeren zeigen Polymer-Nanoverbundwerkstoffe ver-besserte Eigenschaften, die sie für verschiedene technischeAnwendungen interessant machen. Insbesondere die grö-ßere mechanische Festigkeit von Polymermaterialien inVerbindung mit geringem Gewicht sind erwünschte Eigen-schaften. Zudem kann man durch die Einbindung vonNanokomponenten die Hitze- und Chemikalienbeständigkeiterhöhen und die elektrische Leitfähigkeit verbessern. Heut-zutage werden Polymer-Nanoverbundwerkstoffe häufig inder Automobil- und Luftfahrtindustrie sowie in Baumaterialienfür Windradflügel verwendet.

Polymer-Nanoverbundwerkstoffe können durch Mischender Nanopartikel in die geschmolzene Polymermatrix unterAnwendung des Extrusionsverfahrens hergestellt werden.Eine Möglichkeit, während des Extrusionsverfahrens einegute Durchmischung zu erreichen, besteht darin, in einerTrägerflüssigkeit vordispergierte Nanopartikel zu verwendenund die Dispergierung in den Extruder zuzuführen. Nur,wenn die Partikel innerhalb der Polymermatrix homogenverteilt sind und sich keine größeren Cluster bilden, weisendie Verbundmaterialien die gewünschten Eigenschaften auf.

Zum Testen der mechanischen Eigenschaften einesPolymer-Nanoverbundwerkstoffs kann eine Dynamisch-Mechanische Thermo-Analyse (DMTA) durchgeführtwerden. DMTA kann durch Torsion mit einem Rotations-rheometer durchgeführt werden. Das Material wird dabeieiner oszillierenden Scherbeanspruchung ausgesetzt,während sich die Temperatur kontinuierlich ändert. Dieerhaltenen Daten werden verwendet, um charakteris-tische Phasenänderungen wie den Glasübergang oder

das Auftreten von Schmelzen und Kristallisation zuerkennen. Darüber hinaus wird DMTA eingesetzt, um diemechanischen Eigenschaften des festen Materials anhandvon wichtigen anwendungsbezogenen Eigenschaften wieSteifigkeit, Sprödigkeit, Dämpfung oder Schlagzähigkeitzu bestimmen. Der Speichermodul (G‘), Verlustmodul(G“) und der Verlust- oder Dämpfungsfaktor (tan δ) derrheologische Parameter werden aus der DMTA ermittelt.Der Speichermodul stellt die elastischen dar und derVerlustmodul die viskosen Eigenschaften eines Materialsdar. Für Feststoffe ist der Speichermodul größer als derVerlustmodul und für Flüssigkeiten ist das Gegenteil derFall. Der Verlustfaktor ist das Verhältnis von G“ zu G‘ undist auch ein Maß für die Dämpfungseigenschaften einesMaterials. Abb. 1 zeigt das schematische Diagramm derDMTA eines teilkristallinen Polymers. Der Glasübergangist anhand von verschiedenen Methoden ermittelbar. Dieam häufigsten angewandte Methode für rheologischeTests verwendet das Maximum des Verlustmoduls (Abb. 1).Der Beginn der Abnahme des Speichermoduls oder dasMaximum im tan δ (G“/G‘) sind zwei alternative Methoden.Bei Raumtemperatur befinden sich Polymer-Nanoverbund-werkstoffe meist im glasartigen Zustand und weisen

Key wordsKey wordsKey wordsKey wordsKey wordsDMTA, Festkörperklammer, Glasübergang

AbbAbbAbbAbbAbb. 1:. 1:. 1:. 1:. 1: Schematische Darstellung der Ergebnisse der Dynamisch-Mechanischen Thermo-Analyse eines teilkristallinen Polymers.

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hohe G’-Werte auf, was auf die hohe Steifigkeit des Mate-rials hinweist. Im Vergleich zu den ungefüllten Polymerenzeigen Polymer-Nanoverbundwerkstoffe im glasigenZustand höhere G’-Werte, was auf ihre größere mecha-nische Festigkeit hinweist.

Bei Copolymeren und Polymeren, die Seitenketten tragen,können kleinere Phasenübergänge bei Temperaturen weitunterhalb des Hauptglasübergangs auftreten. Das zusätzlicheMaximum im Dämpfungsfaktor kann auf eine verbesserteSchlagfestigkeit eines Polymers deuten. Ein Beispiel für einsolches Material wäre hochschlagzähes Polystyrol (HIPS),ein technischer Kunststoff mit einem Polystyrolgerüst undSeitenketten aus Polybutadin-Kautschuk.

AbbAbbAbbAbbAbb. . . . . 22222: : : : : Festkörperklammer mit einer Probe eines kohlenstofffaser-verstärkten Verbundwerkstoffs.

Materialien und MethodenMaterialien und MethodenMaterialien und MethodenMaterialien und MethodenMaterialien und MethodenZur Erweiterung des Messbereichs in Bezug auf Verbund-werkstoffe- und andere Feststoffe kann das ThermoScientific™ HAAKE™ MARS™ Rheometer mit einer Fest-körpergeometrie ausgestattet werden [1]. Die Temperatur-kontrolle für diesen Messaufbau wird von der Temperierkam-mer (Controlled Test Chamber, CTC) (Abb. 2) übernommen.

Das patentierte Design des CTC, bei dem eine Kombinationaus Strahlungsheizung und Konvektionsheizung verwendetwird, erzeugt eine große gleichmäßige Heizzone innerhalbseiner vergoldeten Testkammer (siehe Abb. 2), wodurchgrößere Proben unter gleichmäßigen Temperatur-bedingun-gen getestet werden können. Die Festkörpergeometrie kannmit speziellen Spannbacken für weiche, mittlere oder harteProben ausgerüstet werden.

Mit Letzteren sind die Spannbacken sogar in der Lage, harteVerbundwerkstoffe mit glatten Oberflächen während der

Oszillationsmessung fest zu greifen. Aufgrund der einzig-artigen Konstruktion mit zwei beweglichen Spannbacken,positioniert die Festkörpergeometrie die Probe automatischimmer in der Messachse. Dies ist erforderlich, um Fehlerdurch exzentrische Platzierung zu vermeiden. Zwei verschie-dene Verbundmaterialien wurden mit dem HAAKE MARSRheometer, CTC und Festkörpergeometrie getestet. Dieerste Probe war ein leichtes, mit Kohlenstoffasern verstärk-tes Material, das beispielsweise im Flugzeugbau verwendetwerden konnte. Die zweite Probe war ein glasfaserverstärk-tes Polyphenylensulfid (PPS). Solche Materialien werdenfür Anwendungen verwendet, bei denen eine hohe mecha-nische und thermische Stabilität erforderlich ist.

DMTA wurde an beiden Proben durchgeführt. Das kohlen-stofffaserverstärkte Material wurde in einem Temperatur-bereich zwischen -100 °C und +240 °C getestet. Einekonstante oszillatorische Deformation g von 0,1% wurde miteiner Frequenz von 1 Hz angelegt. Während des gesamtenTests wurde eine konstante axiale Kraft von -1 N (Zugkraft)angelegt.

Das glasfaserverstärkte PPS wurde von 30 °C bis 250 °Cgetestet. Eine konstante oszillatorische Deformation von0,01 % wurde bei einer gleichbleibenden Frequenz von 1 Hzangewandt. Die Axialkraft wurde während der Tests kons-tant bei null Newton gehalten.Alle Tests wurden mit einer Heizrate von 2 °C/min durch-geführt.

Ergebnisse und DiskussionErgebnisse und DiskussionErgebnisse und DiskussionErgebnisse und DiskussionErgebnisse und DiskussionAbb. 3 zeigt die Ergebnisse der DMTA-Tests mit der kohle-faserverstärkten Probe. Die Daten zeigen die hohe Steifigkeitdes Materials bei Raumtemperatur mit einem Speicher-modul G‘ von mehr als 3 x 109 Pa. Die Ergebnisse zeigenauch drei Übergangstemperaturen der Probe, dargestelltdurch die lokalen Maxima des Verlustmoduls G“. Die größteÄnderung der rheologischen Eigenschaften tritt zwischen80 und 150 °C auf. Die beiden Maxima von G“ bei 99 °Cund 115 °C deuten auf die Glasübergänge zwei verschie-dener Komponenten in diesem Temperaturbereich hin. Dieausgezeichnete Reproduzierbarkeit der Testergebnissewurde durch den Vergleich der Ergebnisse von zwei unab-hängigen Tests mit zwei verschiedenen Prüfkörpern desgleichen Materials gezeigt. Die beiden in Abb. 3 dargestell-ten Kurven sind nahezu vollkommen identisch.

Während der Messung wurde über das Rheometer eine kons-tante kleine Zugkraft auf die Probe angelegt, um jegliche ther-mische Ausdehnung oder Kontraktion auszugleichen (sieheschwarze Kurve in Abb. 4). Dies führt zu einer Liftbewegungdes Rheometers, die auf jede Veränderung der Probenlängereagiert. Diese Information kann verwendet werden, um zuüberprüfen, ob die Klammern die Probe halten konnten oderihren Halt verloren haben. In einer Darstellung der Proben-länge in Abhängigkeit von der Temperatur würde jeglichesrutschen der Probe zwischen den Klemmbacken als Stufen-wechsel angezeigt werden. Der glatte Verlauf der orange-farbenen Kurve in Abb. 4 zeigt den festen Halt der Klammerauch bei sehr hartem Material. Über ihren diagnostischenWert hinaus, enthalten die in Abb. 4 dargestellten Datenwertvolle Informationen über die Probe selbst.

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HAAKE RheoWin 4.69.0021

Abb. 3: Abb. 3: Abb. 3: Abb. 3: Abb. 3: Speichermodul G‘ (rot), Verlustmodul G“ (blau) und tan (δ)(grün) in Abhängigkeit von der Temperatur für eine glasfaserverstärktePPS-Probe. Die grüne Linie gibt die Glasübergangstemperatur TG an.Die Ergebnisse von 2 unabhängigen Tests (offene und gefüllte Symbole)werden jeweils an frischen Proben durchgeführt und zeigen diehervorragende Reproduzierbarkeit der Ergebnisse.

Die Längenabnahme bei steigender Temperatur spiegelt dennegativen Temperaturausdehnungskoeffizienten (α) wider (α),den einige durch Kohlenstofffasern verstärkte Materialienin Faserrichtung aufweisen. Man kann sogar anhand derÄnderung der Neigung sehen, dass sich der α des Mate-rials bei den Hauptübergangstemperaturen beginnend bei80°C ändert.

Abb. 5 zeigt die Ergebnisse der DMTA-Tests mit dem glas-faserverstärkten Material. Dieses Material zeigt auch einehohe Steifigkeit bei Raumtemperatur mit einem Speicher-modul G‘ von über 3 x 109 Pa. Die Glasübergangstempera-tur, die durch das Maximum im Verlustmodul G“ angege-ben ist, trat bei 101 ºC auf. Bei Temperaturen oberhalb desGlasübergangs geht das Material in einen gummielastischenZustand über, wobei sich die Moduliwerte mit zunehmenderTemperatur weniger änderten.

Auch bei dieser Messung zeigt die Probenlänge über derTemperaturkurve den perfekten Halt des Festkörper-klammern. Im Vergleich zu der mit Kohlenstoffasern ver-stärkten Probe hat dieses Material einen positiven Wärme-ausdehnungskoeffizienten, der sich bei der Glasübergangs-temperatur nicht ändert. Aus den Daten in Abb. 5 kannein konstanter Koeffizient von etwa α = 3.3 × 10-6 K-1

berechnet werden.

HAAKE RheoWin 4.69.0021

Abb. 5: Abb. 5: Abb. 5: Abb. 5: Abb. 5: Speichermodul G‘ (rot), Verlustmodul G“ (blau) und tan (δ)(grün) in Abhängigkeit von der Temperatur für eine glasfaser-verstärkte PPS-Probe. Die schwarze Linie gibt die Glasübergangs-temperatur TG an.

HAAKE RheoWin 4.69.0021

Abb. 6: Abb. 6: Abb. 6: Abb. 6: Abb. 6: Konstante Normalkraft (schwarz) und zunehmende Proben-länge (orange) bei einer Temperaturerhöhung von 300 ° C auf 250 ° Cbei einer der glasfaserverstärkten PPS-Probe.

Abb. 4: Abb. 4: Abb. 4: Abb. 4: Abb. 4: Konstante Normalkraft (schwarz) und zunehmende Probenlänge(orange) bei einer Temperaturerhöhung von -100 °C bis 240 °C beieiner kohlenstoffaserverstärkten Probe.

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ZusammenfassungZusammenfassungZusammenfassungZusammenfassungZusammenfassungDas spezielle Design der Festkörpergeometrie für dasHAAKE MARS Rheometer kombiniert einfache Handhabungmit hoher Präzision und perfekter Reproduzierbarkeit derTestergebnisse. Zwei verschiedene Verbundproben mitsehr harten und glatten Oberflächen wurden getestet undin diesen Fällen wurden sehr gute Ergebnisse erzielt.

Die Verwendung des Rheometers und des Normalkraft-sensors in Kombination mit der Festkörpergeometrie bieteteine einfache Möglichkeit, den perfekten Halt der Probeund damit die Zuverlässigkeit der erfassten Daten, zu über-prüfen. Aufgrund der einzigartigen Genauigkeit sowohldes Lifts- als auch des Normalkraftsensors können wichtigeDaten über die Wärmeausdehnung der Proben zeitgleicherfasst werden. Dies ermöglicht beispielsweise die Berech-nung des Wärmeausdehnungskoeffizienten der Probe.

Mit der thermischen Prüfkammer und der Festkörper-geometrie kann das HAAKE MARS Rheometer seine Prüf-möglichkeiten auf dem Gebiet der Dynamisch-MechanischenThermo Analyse erweitern. In Kombination mit einemklassischen rheologischen System, wie einem Peltier-Temperiermodul und Kegel-/Plattengeometrien, ist dasHAAKE MARS Rheometer eine ideale und kostengünstigeLösung, um Polymerkomposite sowie flüssige Basis-materialien auf einem Instrument zu testen.

ReferenzReferenzReferenzReferenzReferenz[1] Thermo Scientific Produktinformation P004 „Festkörperklammer für Dynamisch-Mechanische Thermo Analyse (DMTA) mit HAAKE MARS Rheometer“ Cornelia Küchenmeister-Lehrheuer, Fabian Meyer und Klaus Oldörp

Mehr Informationen finden Sie unter:thermofisherthermofisherthermofisherthermofisherthermofisher.com/rheometers.com/rheometers.com/rheometers.com/rheometers.com/rheometers

Nur für Forschungszwecke. Nicht als diagnostisches Verfahren geeignet.Nur für Forschungszwecke. Nicht als diagnostisches Verfahren geeignet.Nur für Forschungszwecke. Nicht als diagnostisches Verfahren geeignet.Nur für Forschungszwecke. Nicht als diagnostisches Verfahren geeignet.Nur für Forschungszwecke. Nicht als diagnostisches Verfahren geeignet. © 2018 Thermo Fisher Scientific Inc. Alle Rechtevorbehalten. Alle hier aufgeführeten Markennamen sind Eigentum von Thermo Fisher Scientific und ihren Tochteruntenehmen.V241 0618V241 0618V241 0618V241 0618V241 0618

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KundendienstUnser Ziel ist es, erstklassigen Kundendienst zu bieten, einschließlich maßgeschneiderter Serviceprodukte und schnellerReaktionszeiten. Wir bieten eine umfassende Palette von Dienstleistungen, die flexibel an Kunden Serviceanforderungenund -wünschen angepasst werden können.

Applikationslaboratorien und -beratungUnsere voll ausgerüsteten Anwendungslabore sind ständig gefragt, um Kundenproben zu testen und zukunftsweisendeAnwendungen zu entwickeln und zu optimieren. Wir bieten ferner eine breite Palette von Produkt- und Anwendungs-lösungen und unser Team von Anwendungsspezialisten steht Ihnen bei Fragen zur Verfügung.

Seminare und SchulungenAn verschiedenen Standorten auf der ganzen Welt finden Sie umfangreiche Schulungsprogramme, firmeninterne Seminaresowie praktische Rheologie- und Extrusionskurse.

Polymerrheologie und Extrusion im InternetErfahren Sie mehr über Polymerrheologie und Extrusion auf unserer Website. Sie finden Anwendungsinformationen, Videosund mehr, um Ingenieuren und Wissenschaftlern bei ihrer täglichen Arbeit zu helfen.

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