Date post: | 05-Apr-2015 |
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HS Transkription, Analyse und Kodierung redebegleitender Gesten
WS 04/05
Dozentinnen: Ellen Fricke und Cornelia Müller
Referentin: Anna Samp
Thema: GAT
GAT = Gesprächsanalytisches Transkriptionssystem
Selting, Auer, Barden, Bergmann, Couper-Kuhlen, Günthner,Meier, Quasthoff, Schlobinski, Uhmann
GAT
• Vorschlag für einheitliches Transkriptionssystem um fächerübergreifend arbeiten zu können
• Es umfasst ein allgemeines Layout
Kriterien
Das neue System sollte möglichst: einfach lesbar sein (auch für Nichtlinguisten), kein großes theoretisches Vorwissen erfordern, Mindeststandards festlegen, Je nach Aufgabenschwerpunkt erweiterbar sein
(„Zwiebelprinzip“)
Jedes Zeichen eindeutig definieren Ohne Sonderzeichen auskommen Ikonischen Prinzipien folgen
(Stimme nach oben = ?)
Relevante Phänomene sollen erfassbar und nach Parameterkategorien interpretierbar sein
Kompatibel mit anderen Transkriptionssystemen
Transkriptionskopf
enthält – Herkunft, – Zugehörigkeit zu einem bestimmten Korpus bzw.
Projekt, – Aufnahmenummer oder Kennwort/Name des Gesprächs; – Aufnahmetag, – Ort der Aufnahme; – Dauer der gesamten Aufnahme; – Name der/des Aufnehmenden; – Name der/des Transkribierenden;
Transkriptionskopf
– kurze Charakterisierung der Situation, z.B. Interview, informelles Gespräch, Telefongespräch, Radio-Anrufsendung;
– kurze Charakterisierung der Teilnehmerrollen, – kurze Charakterisierung der Sprechenden unter
Angabe ihrer Decknamen, z.B. Geschlecht, geschätztes Alter, Beruf;
– Sonstige relevante Informationen – kurze Charakterisierung des Gesprächsverlaufs
Transkriptstruktur
– Nacheinander auf dem Papier entspricht Nacheinander in der Zeit
– Äquidinstanter Schrifttyp wird verwendet um Konvertierungsprobleme zu minimieren. (Courier 10pt)
– Generelle Kleinschreibung– Transkriptzeilen werden nummeriert (Beginn 01)– Nach Zeilennummer folgt (nach 3 Leerstellen)
Sprecherkennzeichnung – nach 3 weiteren Leerstellen folgt der Transkriptionstext– neue Sprecherbeiträge (nach bspw. Überlappungen,
Ausnahme Rezipientensignale) beginnen mit neuer Trankriptionszeile
Basistranskript
enthält die Wiedergabe des Wortlautes der Sprecher• minimale prosodische Transkription • Notation von verbalem Gesprächsverhalten• orthographische Kriterien treten zugunsten
phonetischer zurück. • In „literarischer Umschrift“ wird transkribiert• Fokus liegt auf den Abweichungen der
bundesdeutschen standardsprachlichen Bezugsnorm
Feintranskript
erweitert je nach Forschungsinteresse das Basistranskript Bsp. Rhythmusnotation, genaue
Intonationsuntersuchung oder Aufzeichnen nonverbaler Kommunikation.
Notation nonverbaler Kommunikation
– Proxemik, d.h. Territorial- und Distanzverhalten, Bewegungen und
Positionierungen im Raum– Kinesik, d. h. Körperbewegungen, Haltungs-, Positions- und
Orientierungsänderungen. Z. Bsp. herumrücken eines Stuhls oder herumbättern in Unterlagen
– Gestik hier wird dem Zeigegesten, Illustratoren und Embleme
zugeordnet– Mimik – Blickrichtung/Orientierung des Gesichts
Notation nonverbaler Kommunikation
– sichtbare Aktivitäten werden in einer separaten Zeile unterhalb der gleichzeitig hörbaren notiert.
– Dauer einer sichtbaren Aktivität wird durch Unterstreichen der entsprechenden Textpassage gekennzeichnet
– I Anfangs- und Endpunkte werden durch senkrechte Striche markiert I
– Der Hauptpunkt der Geste kann durch einen Scheitel markiert werden durch das Zeichen ^
– Die Beschreibung der sichtbaren Aktivität wird in einer anderen Schriftart eine Zeile drunter angegeben.
– Diese Beschreibung ist verhaltensorientiert und möglichst wenig interpretierend