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Inhalt - Payroll & HR Services von ADP | Outsourcing …...Unternehmen versuchen, sich auf die...

Date post: 17-Jul-2020
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Page 1: Inhalt - Payroll & HR Services von ADP | Outsourcing …...Unternehmen versuchen, sich auf die möglichen Folgen vorzubereiten. In vielerlei Hinsicht ist es die Personalabteilung,
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Inhalt

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The Workforce View in Europe 2019 3

Vorwort

Willkommen bei The Workforce View in Europe 2019.

Hier finden Sie die neuesten Erkenntnisse zu den Themen

und Trends, die Arbeitnehmer auf dem gesamten

Kontinent beeinflussen. Diese Umfrage, die bereits seit

vier Jahren durchgeführt wird, bietet eine einzigartige

Gelegenheit, mehr über die sich verändernden Ansichten

von Arbeitnehmern in Europa zu erfahren. Dazu wurden

die Meinungen von mehr als 10.000 Arbeitnehmern aus

acht wichtigen europäischen Wirtschaftsgebieten erfasst.

Dies bietet einzigartige Erkenntnisse – sowohl unseren

eigenen Teams bei ADP als auch im weiteren Kontext.

In den letzten Jahren hat sich die Arbeitswelt positiv

entwickelt. Wirtschaftswachstum und Beschäftigungsniveau

befinden sich im Aufwind. Es gab jedoch auch einige

Unsicherheiten und viele unbeantwortete Fragen.

Wird die Aussicht auf eine zunehmende Automatisierung

zur Realität werden? Wie wird sich Europa an das Leben

nach dem Brexit anpassen? Zwar können wir die Zukunft

nicht vorhersagen, die diesjährige Studie beleuchtet jedoch

einige der kritischen Themen.

Sie zeigt zudem auf, wie diese den Arbeitnehmer von heute beeinflussen und welche Konsequenzen sich

daraus für die kommenden Jahre ergeben könnten.

Als ein auf Technologie und Innovation gegründetes

Unternehmen hat ADP die Zukunft stets fest im Blick.

Wir sind stolz darauf, HR-Führungskräften dabei zu

helfen, sich auf die Welt von morgen vorzubereiten.

Zum einen erreichen wir dies durch unsere Technologie,

zum anderen durch die Bereitstellung einzigartiger Tools.

Diese Studie gewährt Ihnen beispielsweise Einblicke,

die zur Weiterentwicklung von Einsatzbereitschaft und

Produktivität Ihrer Mitarbeiter vonnöten sind.

Erfahren Sie unter dieser Prämisse, was in den Köpfen

der europäischen Arbeitnehmer wirklich vor sich geht.

Ich hoffe, dass unsere Studie für Sie eine interessante

Lektüre darstellt und Ihnen nicht nur heute schon hilft,

Ihre Mitarbeiter optimal einzusetzen, sondern auch

eine wertvolle Unterstützung bei der Planung für die

kommenden Jahre ist.

„Als Unternehmen, das auf den Säulen Technologie und Innovation ruht,hat ADP die Zukunft stets fest im Blick. Wir sind stolz darauf, HR-Führungskräften dabei zu helfen, sich auf die Welt von morgen vorzubereiten.‟Don McGuire, President ESI

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The Workforce View in Europe 2019 4

Einleitung

Der Jahresbeginn 2019 konfrontiert Arbeitgeber und

Arbeitnehmer in Europa mit den Herausforderungen des

politischen Wandels, der digitalen Umwälzung und neuer

Arbeitsweisen.

Auf politischer Ebene hat der Brexit für die Arbeitsplätze

in der gesamten Region für viel Unsicherheit gesorgt und

Unternehmen versuchen, sich auf die möglichen Folgen

vorzubereiten. In vielerlei Hinsicht ist es die Personalabteilung,

die Planung und Übergang zu einem Europa nach dem Brexit

bewältigen muss, indem sie ihr Unternehmen auf alle

Eventualitäten vorbereitet. Gleichzeitig muss HR die

Mitarbeiter im Unternehmen halten.

Inzwischen führt das Aufkommen neuer Technologien

in zahlreichen Branchen und Jobs zu einer anderen Art

von Umwälzung: Bestehende Geschäftsmodelle müssen

überdacht werden und der Status quo ist gefährdet.

Die Aussicht auf zunehmende Automatisierung hat

große Signalwirkung. Es gibt beängstigende Prognosen

zu Arbeitsplatzverlusten und zum Aufstieg einer

überaus effizienten Roboter-„Belegschaft“. Wenn man

sich jedoch umschaut, kann man sich des Eindrucks nicht

erwehren, dass all dies noch in weiter Ferne liegen.

Auf einer rein menschlichen Ebene haben sich in den

letzten zwölf Monaten Menschen aus allen

Gesellschaftsschichten zu Volksbewegungen für

Veränderung zusammengeschlossen, darunter #MeToo

und #TimesUp. Wir leben in einer Zeit des Protests.

Überall erheben Arbeitnehmer ihre Stimme und fordern

von ihren Unternehmen Fairness und Respekt am

Arbeitsplatz für alle. Arbeitgeber müssen sich dieser

Situation stellen und dürfen davor nicht die Augen

schließen.

Dies sind nur einige der Themen, die wir in der Studie

The Workforce View in Europe 2019 untersuchen und

die ein einzigartiges Barometer zur Gefühlslage der

Arbeitnehmer darstellen. Durch die Befragung von

mehr als 10.000 Arbeitnehmern in acht wichtigen

Wirtschaftsgebieten – Frankreich, Deutschland, Italien,

den Niederlanden, Polen, Spanien, der Schweiz und

Großbritannien – zeigen wir auf, wie die Arbeitnehmer

auf die wichtigsten aktuellen Probleme reagieren und

wie sich ihre inneren Einstellungen im Laufe der Zeit

ändern.

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The Workforce View in Europe 2019 5

Kurzfassung

Über die Studie

In der Studie The Workforce View in Europe 2019

wird die Einstellung der Arbeitnehmer zur aktuellen

Arbeitswelt und zu den Erwartungen, die Arbeitnehmer

an ihren Arbeitsplatz der Zukunft knüpfen, untersucht.

Die Ergebnisse bieten wichtige Einblicke in

geschäftskritische Themen wie Arbeitnehmeroptimismus,

Bedrohungen für Unternehmen, neue Arbeitsweisen,

psychische Gesundheit und Diskriminierung.

Die Studie wurde im Oktober 2018 von der

unabhängigen Marktforschungsagentur Opinion

Matters im Auftrag von ADP ausgeführt. An dieser

Untersuchung nahmen 10.585 erwerbstätige

Erwachsene in acht Regionen in ganz Europa teil:

in Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden,

Polen, Spanien, der Schweiz und Großbritannien.

Arbeitnehmer befinden sich in

„Wartestellung“

Das Optimismuslevel ist seit dem letzten Jahr

unverändert (79 %) und es bleibt abzuwarten, wie sich

politische und technologische Veränderungen vollziehen

werden. Ein Fünftel der europäischen Arbeitnehmer ist

besorgt über den Brexit, während mehr als die Hälfte

(56 %) mit erheblichen Veränderungen aufgrund von

Automatisierung rechnet. Die Generation Y, die ihre

berufliche Karriere noch vor sich hat, erwartet die

einschneidendsten Auswirkungen.

Aufschwung der Kompetenzen

Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten

hat wieder zugenommen. Neun von zehn Befragten

(89 %) gaben an, dass sie glauben, die für den Erfolg

ihrer Karriere benötigten Fähigkeiten zu besitzen.

Dies ist eine Steigerung um sechs Prozentpunkte

gegenüber dem Vorjahr. Arbeitnehmer in Spanien

sind am zuversichtlichsten (93 %), gefolgt von den

Schweizern (90 %). Dies entspricht im Vergleich zum

letzten Jahr einem Anstieg von acht Prozentpunkten

in Bezug auf das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Ältere Arbeitnehmer liegen in dieser Beziehung klar

vorn.

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Kurzfassung

Freiberufliches Arbeiten verliert an

Popularität

Die Zahl der Beschäftigten, die es in Erwägung ziehen

freiberuflich tätig zu werden oder sich selbstständig

zu machen, ist seit 2016 um 11 Prozentpunkte auf

15 % gesunken, während der Anteil der Personen,

die diese Optionen in Betracht ziehen, von 40 % im

Vorjahr auf 34 % gesunken ist. Arbeitnehmer in

Großbritannien denken am ehesten darüber nach,

freiberuflich oder selbständig tätig zu werden (21 %),

dicht gefolgt von Polen (20 %) und Italien (18 %).

Dies ist ein leichter Anstieg gegenüber 2017.

Zeit ist Geld

Fast zwei Drittel (60 %) der Befragten gaben

an, unbezahlte Überstunden zu machen. Sie erklärten,

durchschnittlich fünf Stunden pro Woche ohne

Bezahlung zu arbeiten. Lediglich eine Minderheit –

fast jeder achte (12 %) – glaubt, mehr als 10 Stunden

pro Woche ohne Bezahlung zu arbeiten. In Großbritannien

wird dagegen ein besorgniserregender Höchststand von

22 % erreicht. Tabus bezüglich psychischer Gesundheit

Mehr als ein Viertel (28 %) der Beschäftigten

glaubt, dass ihr Arbeitgeber überhaupt nicht an ihrem

psychischen Wohlbefinden interessiert ist, während

sich fast jeder Dritte (30 %) nicht wohl dabei fühlt,

ein psychisches Gesundheitsproblem am Arbeitsplatz

offenzulegen. Die Einstellungen dazu sind jedoch im

Umbruch begriffen: 16- bis 34-Jährige haben weniger

Probleme damit, über psychische Probleme zu sprechen

als ihre älteren Kollegen (78 % im Vergleich zu 61 %).

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Können Manager wirklich managen?

Im zweiten Jahr in Folge ist schlechtes

Management das größte Hemmnis für die Produktivität

und das Problem scheint sich zu verschärfen. Fast ein

Viertel (23 %) der Umfrageteilnehmer bezeichnet

schlechtes Management als die größte Ursache für

Produktivitätsverlust. Dies entspricht einem Plus von

vier Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.

Arbeitnehmer in Spanien sind mit 31 % am häufigsten

mit diesem Problem konfrontiert. Im Vergleich zum

letzten Jahr macht dies einen Anstieg um acht

Prozentpunkte aus.

Mehr erreichen, weniger tun

Mehr als die Hälfte (56 %) der europäischen

Arbeitnehmer sind sich darüber einig, dass sie, wenn sie

die Wahl hätten, eine 4-Tage-Arbeitswoche bevorzugen

würden. In Spanien fand dieser Vorschlag mit 63 %

den größten Anklang. Die Mehrheit der Befragten (44

%) würde unter Beibehaltung ihres Gehalts lieber an

vier Tagen länger arbeiten. 13 % würden hingegen eine

4-Tage-Arbeitswoche mit Standardarbeitszeit zu einem

reduzierten Gehalt vorziehen.

Gleichstellung weiter auf dem Vormarsch

Ursprünglich hatten 34 % aller Meldungen

an HR einen Diskriminierungshintergrund. Diese

Prozentzahl ist rückläufig und in diesem Jahr um vier

Prozentpunkte auf 30 % gesunken. Die Zahl der

Arbeitnehmer, die sich beim Melden von

Entlohnungsgefälle zwischen den Geschlechtern

unterstützt fühlen, ist von 22 % im letzten Jahr auf

27 % gestiegen. Mittlerweile würden fast zwei Drittel

(60 %) der Arbeitnehmer in Betracht ziehen, nach

einem anderen Arbeitsplatz zu suchen, wenn sie

feststellten, dass es in ihrem Unternehmen ein

ungerechtes Lohngefälle zwischen den Geschlechtern

gibt. Bei den Frauen beläuft sich diese Zahl inzwischen

auf fast drei Viertel (72 %).

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Wie würden Sie Ihr Optimismuslevel in Bezug auf dienächsten fünf Jahre am Arbeitsplatz beschreiben?

In Wartestellung

Der allgemeine Optimismus hält sich seit dem letztjährigen

Bericht auf einem stabilen Niveau. Dies deutet darauf hin,

dass Arbeitnehmer in Europa momentan eher abwarten,

bis sich die Auswirkungen wichtiger Makrotrends deutlicher

abzeichnen. Etwas mehr als drei Viertel der europäischen

Befragten (79 %) geben an, dass sie in Bezug auf die

nächsten fünf Jahre am Arbeitsplatz „sehr“ oder „ziemlich“

optimistisch sind – keine Veränderung seit 2018. Der Anteil

derer, die „sehr“ optimistisch sind, stieg um einen

Prozentpunkt auf 26 %.

Ein ähnliches Bild ist in den einzelnen Ländern zu beobachten,

wobei die niederländischen Arbeitnehmer erneut am

optimistischsten sind (86 %). Dies entspricht einem

jährlichen Anstieg um 1 % und einem Anstieg um 2 % seit

2016. Am anderen Ende der Skala stehen die französischen

Arbeitnehmer, von denen 27 % pessimistisch eingestellt

sind, was die nächsten fünf Jahre am Arbeitsplatz angeht.

Dies ist der höchste Wert eines europäischen Landes und

entspricht einem leichten Anstieg von 1 % im Jahresvergleich.

2018 2019

84%

85%

78%

75%

85%

86%

76%

80%

79%

79%

79%

79%

75%

76%

74%

73%

Optimismuslevel

Eine ungewisse ZukunftEine ungewisse Zukunft

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Für den Brexit gerüstet

Es ist vielleicht das größte politische Thema im Augenblick:

Die Entscheidung Großbritanniens, die EU zu verlassen,

hat in ganz Europa Schockwellen ausgelöst und zu großer

Unsicherheit unter den europäischen Arbeitskräften geführt.

Die Ergebnisse zeigen, dass ein Fünftel (20 %) der

europäischen Arbeitnehmer befürchtet, dass der Brexit

ihren Job beeinträchtigen wird. 22 % gehen davon aus,

dass ihr Unternehmen betroffen sein wird. Allerdings ist

es die Generation Y, die sich aufgrund der bevorstehenden

Veränderungen die größten Sorgen macht. 29 % erwarten

Auswirkungen auf ihre Arbeit, und fast ein Drittel (31 %)

befürchtet, dass ihr Unternehmen betroffen sein wird –

deutlich mehr als in älteren Altersgruppen.

Klar ist, dass sich britische Beschäftigte am meisten Sorgen

über den Brexit machen, wobei 45 % über die Auswirkungen

auf ihren Job und 48 % über die Auswirkungen auf ihr

Unternehmen besorgt sind. Trotz dieser Bedenken blicken

die Briten positiv in die Zukunft: Der Optimismus ist

gegenüber dem Vorjahr um einen Prozentpunkt (von 75 %

auf 76 %) gestiegen, und es gibt einen Anstieg um sechs

Punkte bei Befragten, die sehr optimistisch sind (27 % im

Vergleich zu 21 % in 2017).

Nicht nur britische Arbeitnehmer machen sich

Sorgen um den Brexit. Ein erheblicher Anteil der

Arbeitskräfte in Italien (26 %) und Spanien (23 %) gibt

an, sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz zu machen,

möglicherweise aufgrund der nun eingeschränkteren

Beschäftigungsmöglichkeiten, die sich durch den freien

Waren- und Dienstleistungsverkehr nach Großbritannien

ergeben hatten. Im Gegensatz dazu sind die Arbeitnehmer

in der Schweiz und in den Niederlanden am wenigsten

besorgt darüber, von den zukünftigen Auswirkungen

betroffen zu werden (8 % bzw. 7 %).

Arbeitnehmer machen sichSorgen darüber, dass ihreArbeit vom Brexit negativbeeinflusst wird.

Niederlande

Schweiz

Deutschland

Frankreich

Polen

Spanien

Italien

Großbritannien

7%

8%

14%

16%

18%

23%

26%

46%

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Automatisierung

Ein weiteres Thema ist die zunehmende Automatisierung, die, wenn man Berichten glauben darf, in den nächsten Jahren Tausende menschlicher Arbeitnehmer ersetzen wird. Und es gibt Anzeichen dafür, dass die europäische Arbeitnehmerschaft dieser Ansicht zustimmt. Über die Hälfte (56 %) ist der Meinung, dass die Automatisierung in den nächsten Jahren erhebliche Veränderungen in der Arbeitswelt bewirken wird – mehr als jede andere Technologie, einschließlich künstlicher Intelligenz (42 %) und Internet der Dinge (39 %), Biometrie (35 %) und Blockchain (23 %).

Wenn es jedoch darum geht, dass Roboter ganze Jobsvon Menschen übernehmen könnten, bleibt die Mehrheit der Befragten gelassen. Während fast ein Drittel (29 %) der Meinung ist, dass dies irgendwann in der Zukunft geschehen wird (ein sehr leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 28 %), glauben nur 15 %, dass dies in den nächsten fünf Jahren eintritt, und gerade einmal 7 %, dass dies in den nächsten zwei Jahren der Fall sein wird.

Ganz deutlich wird, dass sich britische Arbeitnehmer die meisten Sorgen über eine automatisierte Zukunft machen. 40 % sind der Meinung, dass ihre Rolle in der Zukunft automatisiert sein wird, und 27 % sagen voraus, dass dies in den nächsten fünf Jahren der Fall sein wird. Dies könnte auf das überdurchschnittlich starke Vorhandensein von Jobs in den Branchen Finanzdienstleistung und IT in Großbritannien zurückzuführen sein. In diesen beiden Branchen gab es die höchste Anzahl von Befragten, die der Meinung sind, dass ihre Jobs automatisiert werden (45 % und 39 %). Wie beim Thema Brexit sind auch hier die jüngeren Arbeitnehmer am meisten besorgt über die Gefahr der Automatisierung. 39 % geben an, dass dies ihre zukünftige Karriere gefährden könne, und fast ein Viertel (23 %) gibt an zu befürchten, dass ein Roboter sie in den nächsten fünf Jahren ersetzen könnte. Trotz dieser Besorgnis scheint jedoch der Optimismus bei der Jugend vorherrschend zu sein, da die Generation Y (16- bis 34-Jährige) unter allen Altersgruppen (82 %) am positivsten in die Zukunft schaut.

Aufschwung der Kompetenzen

Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass die europäischenArbeitskräfte bereit sind, diese anstehenden Herausforderungen zu bewältigen. Das Vertrauen indie eigenen Fähigkeiten ist dabei seit dem letzten Jahrerheblich gestiegen. Nahezu neun von zehn Befragten(89 %) geben in diesem Jahr an, zuversichtlich zu sein,dass sie über die für eine erfolgreiche Karriere benötigten Fähigkeiten verfügen. Dies ist ein Plus von sechs Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Dabei sind zwei von fünf (40 %) Arbeitnehmern sehr zuversichtlich, dass sie über die für den Erfolg ihrer Karriere benötigten Fähigkeiten verfügen. Dies entspricht einem Anstieg um fünf Prozentpunkte gegenüber 2018.

Arbeitnehmer in Spanien sind am zuversichtlichsten,was ihre Fähigkeiten angeht (93 %). Arbeitnehmer inPolen fühlen sich am wenigsten für die Zukunft gewappnet (86 %) – trotz eines starken Anstiegs im Vergleich zum Vorjahr (79 %). Ebenfalls überraschend ist, dass die optimistischste Bevölkerungsgruppe – die Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen – auch die einzige Gruppe ist, in der das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zurückging, und zwar um einen Prozentpunkt von 86 % auf 85 %. Im Gegensatz dazu konnte bei den über 45-Jährigen in Bezug auf das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten der höchste Zuwachs beobachtet werden – ein Anstieg um acht Prozentpunkte gegenüber 2018.

Eine ungewisse Zukunft

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Die Auswirkungen der DSGVO

Nach langen Vorbereitungen und Diskussionen kam im Mai 2018 die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zur Anwendung, die Unternehmen dazu verpflichtet, die Daten von Arbeitnehmern und Kunden zu schützen und den Datenschutz jedes Einzelnen zu respektieren.

Einige Monate später scheinen sich die Vorschriften positiv auf das Vertrauen der Arbeitnehmer ausgewirkt zu haben. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 %) gibt an, sicher zu sein, dass ihre Daten von ihrem Arbeitgeber verantwortungsbewusst und sicher gespeichert werden, ein Plus von acht Prozentpunkten seit dem letztem Jahr. Mehr als ein Viertel (26 %) befürchtet jedoch immer noch, dass dies nicht der Fall ist. Bei den französischen Arbeitnehmern stieg der Wert auf über ein Drittel (34 %), was darauf hindeutet, dass eine beträchtliche Anzahl von Unternehmen noch nicht genug tut.

Die größte Sorge der Arbeitnehmer besteht darin, dass sie keine Kontrolle über die gespeicherten Daten haben (11 %), gefolgt von der Sorge, dass die Systeme ihres Unternehmens anfällig für Cyberangriffe oder Datenverletzungen sind (10 %). Weitere 7 % befürchten, dass zu viele Daten ohne ihre Zustimmung gespeichert werden.

Glauben Sie, dass Ihrepersonenbezogenen Daten sicher und verantwortungsvoll von Ihrem Unternehmen gespeichert werden?

47% 2018

201956%

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Neue Arbeitsweisen

Hat die Popularität des freiberuflichen Arbeitens ihren

Höhepunkt überschritten?

In den letzten Jahren war zu beobachten, dass Arbeitnehmer

auf Abstand zu „Jobs auf Lebenszeit“ und dem klassischen

8-Stunden-Arbeitstag gegangen sind. Freiberufliche

Tätigkeit, Selbstständigkeit und „Portfolio-Karrieren“ rückten

in den Vordergrund. Anscheinend schwindet jedoch die

Beliebtheit dieser alternativen Arbeitsweisen, und der Trend

bewegt sich weiter in Richtung traditioneller Karrierewege.

Die Zahl der Beschäftigten, die Freiberuflichkeit oder

Selbständigkeit aktiv in Betracht ziehen, ist in der diesjährigen

Studie auf 15 % gesunken. Dies ist ein Rückgang um fünf

Prozentpunkte gegenüber 2018 (20 %) und um 11

Prozentpunkte gegenüber 2017 (26 %). Darüber hinaus

ist die Zahl derjenigen, die Selbstständigkeit überhaupt in

Betracht ziehen würden, seit dem letzten Jahr um sechs

Prozentpunkte auf 34 % gesunken. Die Zahl derer,

die angeben, überhaupt nicht an Freiberuflichkeit oder

Selbstständigkeit interessiert zu sein, hat kontinuierlich

zugenommen. Im Jahr 2017 waren nur 32 % der Befragten

nicht daran interessiert, selbstständig zu arbeiten.

Diese Zahl stieg 2018 um acht Prozentpunkte (40 %)

und steht im Jahr 2019 bei 47 %.

In einigen Ländern ist selbstständiges Arbeiten beliebter als

in anderen Ländern, wobei Arbeitnehmer in Großbritannien

am ehesten eine Freiberuflichkeit oder Selbstständigkeit

in Betracht ziehen (21 %), ein leichter Anstieg gegenüber

2017, gefolgt von Arbeitnehmern in Polen (20 %) und

Italien (18 %). Der Anteil der Arbeitnehmer, die diese

Option in Italien aktiv in Betracht ziehen, ist jedoch von 26

% im Jahr 2017 auf 18 % im Jahr 2018 deutlich gesunken.

Interessanterweise ging diese Abkehr von selbständiger

Erwerbstätigkeit auch mit einer – wenn auch geringen –

Zunahme der Befürwortung eines „Jobs auf Lebenszeit“

einher. Etwas mehr als ein Viertel (27 %) der Befragten

rechnen damit, für den Rest ihrer Karriere bei ihrem

Unternehmen zu bleiben, ein Plus von zwei Prozentpunkten

gegenüber dem Vorjahr. Im Durchschnitt sind Arbeitnehmer

der Ansicht, dass sie für knapp viereinhalb Jahre bei ihrem

derzeitigen Arbeitgeber bleiben werden, ein leichter

Anstieg gegenüber 2018.

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Lucas van Wees, President of the European Association for

People Management, kommentiert dies folgendermaßen:

Die in Deutschland ansässige European Association

for People Management setzt sich aus 32 nationalen

HR-Vereinigungen mit 250.000 HR-Fachkräften zusammen.

„Der Rückgang des Wunsches nach Selbstständigkeit hängt möglicherweise mit verbesserten ökonomischen Verhältnissenzusammen, die mehr Möglichkeiten für eine reguläre Beschäftigung bieten. Es ist immer noch so, dass Kollektivvereinbarungen wieRenten- und Berufsunfähigkeits-versicherungen für Selbständige nicht gut geregelt sind, auch wenn der Druck zur Lösung dieses Problems zunimmt und sich die entsprechenden Debatten mehren.“

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Mehr erreichen, weniger tun

An europäischen Arbeitsplätzen wird weiterhin mit

neuen Arbeitsweisen experimentiert. In zahlreichen

Medienberichten wird gemutmaßt, dass eine viertägige

Arbeitswoche die Produktivität revolutionieren, die

Work-Life-Balance der Arbeitnehmer verbessern und

das Stressniveau senken kann. Nach einer sechswöchigen

Testphase zur 4-Tage-Arbeitswoche hatte ein

britisches Unternehmen beispielsweise berichtet,

dass es in der verkürzten Arbeitswoche genauso viel

erreichen konnte und sogar Anzeichen eines

Wachstums zu erkennen waren.

Und es scheint, dass die europäischen Arbeitnehmer

dieser Einschätzung zustimmen. Mehr als die Hälfte

(56 %) gab an, dass sie, wenn sie die Wahl hätten,

lieber nur vier Tage pro Woche arbeiten würden. Es gibt

jedoch eine Spaltung hinsichtlich der Auswirkungen auf

Gesamtstunden und Entlohnungsniveau. Mehr als drei

Viertel (78 %) geben an, dass sie am liebsten an vier

Tagen länger arbeiten und dabei dasselbe Gehalt

verdienen würden. 22 % erklärten, sie würden normale

Arbeitsstunden mit Entlohnungskürzung bevorzugen.

Spanische Arbeitnehmer sind von dieser Idee am

meisten begeistert. Fast zwei Drittel (63 %) gaben an,

dass dies ihre bevorzugte Arbeitsweise sei, im Vergleich

zu nur 38 % in Polen. Zu den Spaniern gesellen sich

die Franzosen als diejenigen, die sich am ehesten für

eine viertägige Arbeitswoche mit gleicher Entlohnung

und längeren Arbeitszeiten (50 %) entscheiden. Eine

4-Tage-Arbeitswoche zu reduzierten Löhnen war in

allen Ländern unpopulär. Großbritannien war dabei das

Land, in dem sich die meisten Arbeitnehmer für diese

Option entscheiden würden (16 %). Die polnischen

Arbeitnehmer sind mit dem Status Quo inzwischen am

zufriedensten: 62 % der Befragten gaben an, dass sie

weiterhin normal arbeiten möchten.

Prozentsatz der Arbeitnehmer, die aktiv die Selbstständigkeitoder eine freiberufliche Tätigkeit als Karriereoption inBetracht ziehen:

2017

2018

2019

26%

20%

15%

Neue Arbeitsweisen

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56%würden eine

4-Tage-Arbeitswochebevorzugen

78%würden lieber anvier Tagen längerarbeiten, um das

Entlohnungsniveauzu halten

22%würden normale

Arbeitszeiten mitentsprechend

reduzierter Entlohnungbevorzugen

In den verschiedenen Altersgruppen befürworten

diejenigen, die sich in der mittleren Phase ihrer

Karriere befinden, die Idee der 4-Tage-Arbeitswoche am

ehesten. Von den Arbeitnehmern im Alter zwischen 25

und 44 Jahren geben 59 % an, dass sie eine 4-Tage-

Arbeitswoche bevorzugen würden, vielleicht aufgrund

der vermuteten besseren Vereinbarkeit von Beruf,

Familie und anderer Aufgaben. Auch hier wäre die große

Mehrheit derjenigen, die an einer 4-Tage-Arbeitswoche

interessiert sind, bereit, längere Arbeitsstunden in

Kauf zu nehmen, um ihr Lohnniveau zu halten (78 %).

Von denjenigen, die sich einfach nur mehr Zeit wünschen,

würde sich die Generation Y am ehesten für diese

Option entscheiden. 15 % der 16- bis 34-jährigen

Arbeitnehmer gaben an, dass sie eine 4-Tage-

Arbeitswoche mit reduziertem Lohn bevorzugen

würden.

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Zeit ist Geld

Arbeitnehmer wünschen sich zwar eine 4-Tage-

Arbeitswoche, kämpfen oftmals jedoch mit dem

gegenteiligen Problem. 60 % der Befragten geben an,

regelmäßig unbezahlte Überstunden zu machen. Im

Durchschnitt sind Arbeitnehmer in ganz Europa der

Meinung, dass sie fast fünf Stunden (4 Std. 47 Min.)

pro Woche kostenlos arbeiten. Fast jeder Achte (12 %)

gibt an, dass die Überstunden mehr als 10 Stunden pro

Woche betragen, ob diese sich nun über die

Mittagspause, den Feierabend oder das Wochenende

erstrecken.

Am häufigsten ist das Thema in Deutschland (71 %),

Spanien (67 %) und Großbritannien (66 %) anzutreffen.

Am geringsten scheint dieses Problem in Polen

auszufallen (43 %). Am äußersten Ende der Skala

stehen britische Arbeitnehmer. Fast ein Viertel (22 %)

von ihnen glaubt, mindestens zehn zusätzliche Stunden

pro Woche ohne Entgelt zu arbeiten, mehr als doppelt

so viele wie in der Schweiz (8 %), Polen (9 %), den

Niederlanden (10 %), Deutschland (11 %) und Spanien

(11 %). Unbezahlte Überstunden machen sich auch bei den

jüngsten Bevölkerungsgruppen zunehmend bemerkbar.

17 % der 16- bis 24-Jährigen in Europa geben an, mehr

als zehn Überstunden pro Woche zu leisten.

Im zweiten Jahr in Folge wird schlechtes Management

als das größte Produktivitätshemmnis genannt.

Das Problem ist beunruhigend, da fast ein Viertel (23 %)

der Befragten schlechtes Management als größtes

Produktivitätshemmnis ausmachte (19 % im letzten

Jahr). Damit liegt dieses Thema im Vergleich zu anderen,

z. B. ineffizienten Systemen und Prozessen (18 %) und

mangelnder Unterstützung der Belegschaft (18 %),

deutlich vorn.

In Spanien sind die Beschäftigten am häufigsten mit

schlechtem Management (31 %) konfrontiert, ein

Anstieg um acht Prozentpunkte im Vergleich zum

Vorjahr (23 %). In Italien (von 22 % auf 27 %), Polen

(von 25 % auf 27 %) und Deutschland (von 19 auf 24

%) gestaltet sich die Situation ähnlich. Inzwischen

sehen sich die Unternehmen der Fertigungs- und

Versorgungsbranchen am ehesten mit dieser

Herausforderung konfrontiert (30 %).

Schlechtes Management auf dem Vormarsch

Längere Arbeitszeiten bedeuten nicht zwangsläufig

eine höhere Produktivität. Europa verzeichnet in den

letzten Jahren ein stagnierendes oder langsames

Produktivitätswachstum. Damit deuten die Ergebnisse

darauf hin, dass Überstunden nicht die erwarteten

Auswirkungen haben. Was hemmt also die Produktivität

der europäischen Arbeitnehmer?

4 Std. 47 Min.Die durchschnittliche zusätzliche Arbeitszeit, die Arbeitnehmer inEuropa ihrer Meinung nach ohne Entlohnung arbeiten.

Gut investierte ZeitGut investierte Zeit

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The Workforce View in Europe 2019 17

Ein weiteres aufkommendes Problem ist der

Personalmangel. 18 % der Befragten gaben an, ihre

Produktivität sei geschwächt aufgrund eines Mangels

an Teammitgliedern, die sie unterstützen könnten.

Dies ist ein Anstieg um 14 % seit dem letzten Jahr. Das

Problem scheint in Deutschland (24 %) und Spanien (23 %)

sowie in den Bereichen Gesundheitswesen (24 %) und

Einzelhandel (21 %) vorzuherrschen.

Überraschenderweise stellen sich im Zeitalter der

sozialen Medien und der Aufmerksamkeitsökonomie

eigene Handys für die Mehrheit der Arbeitskräfte (4 %)

als ein nur geringes produktivitätsschwächendes

Problem dar. Auf Mobiltelefone zurückzuführende

Ablenkungen nehmen jedoch bei jüngeren Arbeitnehmern

deutlich zu, wobei jeder zehnte (10 %) der 16- bis

24-Jährigen dies als eine der größten Hürden für die

Produktivität am Arbeitsplatz bezeichnet.

Das gesamte Spektrum der Produktivitätshemmnisse für

europäische Arbeitnehmer ist nachstehend aufgeführt:

Größte Hemmnisse der Produktivität 2019Schlechtes Management 23 %

Ineffiziente Systeme und Prozesse 18 %

Fehlende Kollegen zur Unterstützung 18 %

Langsame und ineffiziente Technologie 16 %

Zu viele Meetings 11 %

Zu viel Stress 11 %

Ablenkungen durch Kollegen 10 %

Fehlende Flexibilität in Bezug 10 %

auf Arbeitsort/-stunden

Zu viele interne E-Mails 9 %

Zu viele berufliche Telefonate 8 %

Zu viele externe E-Mails 7 %

Social Media 5 %

Mangelndes Engagement für die Arbeit 5 %

Ablenkung durch eigenes Mobiltelefon 4 %

Qualifikationsmangel 3 %

Ich besitze nicht die richtigen Qualifikationen 3 %

Größte Hemmnisse der Produktivität3

Schlechtes Management

Ineffiziente Systemeund Prozesse

Fehlende Kollegenzur Unterstützung

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Lohn- und Gehaltsabrechnung –

ein Buch mit sieben Siegeln?

Werden Arbeitnehmer in Europa korrekt bezahlt?

Millionen europäischer Arbeitnehmer werden

möglicherweise falsch bezahlt, ohne es zu merken.

Fast ein Viertel (24 %) der Befragten gab an, sie

würden es nicht bemerken, wenn sie falsch bezahlt

würden. Am höchsten sind diese Zahlen in

Großbritannien (28 %) und Frankreich (30 %).

Arbeitgeber sind gesetzlich dazu verpflichtet, allen

Arbeitnehmern (bei jeder Bezahlung) einen Gehaltsbe-

leg zur Verfügung zu stellen, in dem ihre Einkünfte und

Steuerabzüge für den jeweiligen Zeitraum aufgeführt

sind. Dies ist besonders wichtig für Arbeitnehmer,

deren Einkommen aufgrund von Schichtarbeit oder

unregelmäßigen Arbeitsstunden schwankt.

Würden Sie bemerken, wennSie nicht korrektbezahlt würden?Nein.

Es scheint jedoch, dass diese Dokumente in vielen

Fällen nicht korrekt sind. 14 % der Angestellten geben

zu, dass sie ihren Lohn-/ Gehaltszettel nicht überprüfen,

und jeder Zehnte (10 %) gibt an, dass dieser Beleg

verwirrend sei. In der Altersgruppe der 16- bis 34-

Jährigen ist die Problematik noch größer, da ein Drittel

der Arbeitnehmer (34 %) angibt, sie würden es nicht

bemerken, wenn sie falsch bezahlt würden, verglichen

mit nur 19 % der über 55-Jährigen. Rund ein Sechstel

der 16- bis 34-Jährigen (16 %) gibt an, dass das

Dokument sie verwirrt, während 18 % erklären,

dass sie sich nicht darum kümmern.

28%Alter 25– 34

24%Alter 45 – 54

19%Alter über 55

34%Alter 16 – 24

27%Alter 35 – 44

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The Workforce View in Europe 2019 19

Psychische Gesundheit – Gespräche helfen

Das allgemeine Bewusstsein für psychische

Gesundheitsprobleme mag zwar in den letzten Jahren

gestiegen sein, doch deuten die Ergebnisse darauf hin,

dass sich dies in Europa nicht immer am Arbeitsplatz

widerspiegelt. Mehr als ein Viertel (28 %) der

Beschäftigten glaubt, dass ihr Arbeitgeber überhaupt

nicht an ihrem psychischen Wohlbefinden interessiert ist.

Weitere 38 % sind der Ansicht, dass das Interesse nur

oberflächlich ist.

Dies spiegelt sich auch darin wider, wie sich Arbeitnehmer

fühlen würden, wenn sie ein psychisches Problem bei

der Arbeit offenlegen würden. Jeder dritte Befragte (30 %)

gibt an, er fühle sich nicht wohl bei diesem Gedanken.

Ebenfalls 30 % der Befragten gaben an, es wäre für sie

in Ordnung, wenn sie mit engen Freunden oder Kollegen

sprechen würden. Nur etwa ein Fünftel (21 %) gibt an,

sie würden sich ihrem Vorgesetzten mitteilen. Für nur

9 % käme es in Frage, sich in der Angelegenheit der

Personalabteilung anzuvertrauen.

In Bezug auf die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz

gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen

Ländern. Fast die Hälfte (45 %) der polnischen Befragten

gibt beispielsweise an, dass ihr Arbeitgeber kein Interesse

an ihrer psychischen Gesundheit hat, und fast genauso

viele, dass sie lieber niemandem von einem solchen

Problem erzählen würden. Dagegen sagen nur 16 % der

Befragten in der Schweiz und in Deutschland, dass sich

ihr Arbeitgeber nicht um ihre psychische Gesundheit

kümmert. In Deutschland geben 80 % der Arbeitnehmer

an, kein Problem damit zu haben, am Arbeitsplatz über

ihre eigenen Probleme zu sprechen.

Psychische Gesundheit und Arbeitsstress

Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass sich die Ansichten

ändern. Die 16- bis 34-Jährigen in Europa sind weit eher

dazu bereit, über psychische Probleme zu sprechen

als ihre älteren Kollegen. Mehr als drei Viertel dieser

Gruppe (78 %) geben an, ein solches Problem bei der

Arbeit anzusprechen, verglichen mit nur 61 % der über

55-Jährigen.

Wem würden Sie sich amArbeitsplatz anvertrauen,wenn Sie eine psychischeErkrankung hätten?

Freund / Kollegen

Niemandem

Meinem Vorgesetzten

Personalabteilung

Unterstellten Mitarbeitern / meinem Team

Anderen

30%

21%

9%

6%

3%

30%

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Stress bleibt hoch

Die europäischen Arbeitnehmer bleiben nach wie vor gestresst, und mehr als jeder Sechste (17 %) derArbeitnehmer ist bei der Arbeit täglichem Stressausgesetzt. Im Vergleich zu 2017 ist dies ein Rückgangum einen Prozentpunkt. Damit sinkt der Stress wieder auf das Niveau von 2016. Wie im Jahr 2017 gibt jedoch nur jeder achte Arbeitnehmer (12 %) in Europa an, niemals unter Stress zu leiden. Dies war 2016 noch mehr als ein Viertel (27 %).

In den einzelnen Ländern gestaltet sich das Bild ähnlich. Polnische Arbeitnehmer sind am ehesten täglichem Stress bei der Arbeit ausgesetzt (25 %), auch wenn dies einen leichten Rückgang im Vergleich zu 2017 darstellt (27 %). Arbeitnehmer in den Niederlanden sind laut eigener Aussage am wenigsten von Stress betroffen (22 %). Dieser Prozentsatz liegt erheblich höher als bei Arbeitnehmern in Deutschland, wo gerade einmal 4 % von einem stressfreien Arbeitsplatz berichten.

Die am stärksten belasteten Branchen sind Vertrieb, Medien und Marketing, Einzelhandel, Catering undFreizeitdienstleister sowie Finanzdienstleister, beidenen allen jeder fünfte Arbeitnehmer (21 %, 20 %, 20 %) täglichem Stress ausgesetzt ist. Dies entspricht einem um 4 Prozentpunkte höheren Wert im Vergleich zum Durchschnitt.

Mental Health Europe, die größte europäische Organisation, die

sich für die Förderung einer positiven psychischen Gesundheit

einsetzt, kommentiert diese Punkte folgendermaßen:

„Stress und die Stigmatisierung psychischer Probleme am Arbeitsplatz bleiben in Europa Realität. Ständiger Stress kann zu körperlicher und geistiger Erschöpfung führen, die Arbeitszufriedenheit und

-leistung der Arbeitnehmer und die Produktivität und

„Gesundheit“ des Unternehmensbeeinträchtigen. Unabhängig von der Branche sind die Kosten, die aus mangelnder psychischerGesundheit am Arbeitsplatz entstehen, enorm. Investitionen in Präventionsmaßnahmen und in die Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz wirken sich kurz- und langfristig positiv auf Arbeitnehmer, Arbeitgeber und die Gesellschaft aus.“

Psychische Gesundheit und ArbeitsstressPsychische Gesundheit und Arbeitsstress

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Mental Health Europe empfiehlt die Förderung

einer positiven psychischen Gesundheit bei der

Arbeit durch folgende Maßnahmen:

• Schaffung einer Kultur der Offenheit, in der

psychische Gesundheit zum Gesprächsthema wird

• Unternehmerisches Engagement für psychische

Gesundheit auf Führungsebene

• Evaluierung der psychischen Gesundheit der

Arbeitnehmer und Berichterstattung an die

oberste Führungsebene

• Schulung von Arbeitgebern, Führungskräften und

Arbeitnehmern bezüglich psychischer Gesundheit

• Erwägung angemessener Anpassungen

für Arbeitnehmer, die unter schweren oder

längerfristigen psychischen Problemen leiden

Tägliche Erfahrung mit Stress nach Branchen

20%Einzelhandel,

Catering und FreizeitdienstleisterFinanzdienstleister

21%Vertrieb,

Medien und Marketing

15%Architektur,

Ingenieur- und Bauwesen Kunst und Kultur

17%Bildungsbereich

Sonstige

18%Reise- und Transportunternehmen

16%Fertigung und VersorgungIT und Telekommunikation

19%Gesundheitswesen

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Rückgang bei Diskriminierung

Durch zahlreiche große Skandale in den letzten zwölf Monaten

gelangten die Themen Diskriminierung und Belästigung am

Arbeitsplatz in das Bewusstsein der Öffentlichkeit.

Die Studienergebnisse zeigen, dass sowohl Arbeitgeber als

auch Arbeitnehmer diesbezüglich tätig werden. Obwohl

Diskriminierung bei weitem nicht von der Bildfläche

verschwunden ist, ist es ermutigend, dass der Anteil der

Menschen, die sich am Arbeitsplatz diskriminiert fühlten, in

diesem Jahr um vier Prozentpunkte auf 30 % leicht gesunken

ist.

Das Alter ist erneut der häufigste Grund für die

Diskriminierung in der Allgemeinbevölkerung (9 %),

dicht gefolgt vom Geschlecht (7 %). Bei den befragten

Frauen ist jedoch das Geschlecht der am häufigsten

genannte Grund für Diskriminierung. Eine von zehn

Frauen (10 %) gab an, betroffen zu sein, verglichen

mit nur 3 % der Männer.

„Jüngere Angestellte geben häufigeran, dass sie unter Diskriminierungaufgrund des Geschlechts leiden,möglicherweise aufgrund eines stärkeren Bewusstseins und einer veränderten Einstellung gegenüber dem, was Diskriminierung ausmacht.‟

Die Berichte über Diskriminierung sind in Großbritannien

am höchsten, wo mehr als ein Drittel (38 %) der

Befragten angibt, sie seien betroffen gewesen, im

Vergleich zu nur einem Fünftel (18 %) der Arbeitnehmer

in den Niederlanden. In Frankreich ist Diskriminierung

aufgrund des Alters am häufigsten vertreten (12 %),

während Diskriminierung aufgrund des Geschlechts

in Großbritannien am häufigsten auftritt (9 %).

Interessanterweise geben jüngere Angestellte häufiger

an, dass sie aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert

wurden, möglicherweise aufgrund eines stärkeren

Bewusstseins und einer veränderten Einstellung dazu,

was Diskriminierung bedeutet. Jeder zehnte (10 %) der

unter 35-Jährigen gibt an, diskriminiert worden zu sein,

im Vergleich zu nur 4 % der über 45-Jährigen.

1 2018 Report on equality between men and women in the EU (Bericht zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der EU): https://www.eubusiness.com/topics/social/equality-18

30%gaben an, mit Diskriminierung am Arbeitsplatz konfrontiert worden zu sein

Ungleichheit am Arbeitsplatz

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Meldung von Entlohnungsungleichheit findet breitere Anerkennung

In den letzten 12 Monaten stand auch eine ungleiche Entlohnung im Fokus. Zahlreiche Beispiele zeigen, dass dies auf dem gesamten Kontinent nach wie vor ein ernstes Problem ist. Neuere Untersuchungen haben auch ergeben, dass Frauen in ganz Europa im Durchschnitt immer noch um 16 % schlechter bezahlt werden als Männer. Einige Länder, darunter Großbritannien und Frankreich, haben eine Art Meldewesen für geschlechtsspezifische Entlohnungsunterschiede eingeführt, um das Problem anzugehen.

Die Studie zeigt, dass dieser Ansatz zunehmend unterstützt wird. Mehr als jeder vierte Arbeitnehmer (27 %) glaubt, dass in seinem Unternehmen eine Meldung über geschlechtsspezifisches Lohngefälle erforderlich ist. Dies ist ein Anstieg von fünf Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Arbeitnehmer in Spanien und in der Schweiz sind am ehesten der Ansicht, dass dies ein notwendiger Schritt ist (34 %), im Vergleich zu nur 11 % in den Niederlanden, obwohl letztere im globalen Ranking der Geschlechtergleich-stellung 2017 um 16 Plätze (World Economic Forum) zurückgefallen sind.

Inzwischen sind die Beschäftigten im Finanzdienstleistungssektor die dementsprechend stärksten Befürworter aller Branchen (32 %).

Weitere Unterstützung für gleiches Entgelt ergibtsich aus der Tatsache, dass fast zwei Drittel (60 %)der Arbeitnehmer in Betracht ziehen würden, einenanderen Arbeitsplatz zu suchen, wenn sie feststellenwürden, dass es in ihrem Unternehmen ein ungerechtesLohngefälle zwischen den Geschlechtern gäbe. Bei den befragten Frauen steigt dieser Wert sogar auf fast drei Viertel (72 %). Arbeitnehmer in Italien ziehen am ehesten in Betracht, das Unternehmen zu wechseln, wenn sie feststellen würden, dass es in ihrem Unternehmen ein unfaires Lohngefälle gäbe (73 %). Arbeitnehmer in Frankreich ziehen dies am wenigsten in Betracht (54 %).

Die Generation Y scheint in diesem Bereich aufgeklärter zu sein. Ein Drittel (31 %) ist der Meinung, dass das Melden geschlechtsspezifischer Lohnunterschiede in ihrem Unternehmen notwendig ist. Drei Viertel (75 %) erklärten, sie würden einen Wechseldes Unternehmens in Betracht ziehen, wenn sie feststellen würden, dass ihr Arbeitgeber Männer und Frauen ungleich bezahlt.

Spanien

Schweiz

Italien

Frankreich

34%

34%

30%

30%

Deutschland

Polen

Großbritannien

Niederlande

29%

25%

23%

11%

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Lokal verankerte Probleme

Vetternwirtschaft am Arbeitsplatz

in Spanien und Italien noch

immer weit verbreitet

„Beziehungen sind alles“ in Spanien und Italien.

Arbeitnehmer sind dort der Ansicht, dass mehr als ein

Drittel der Beschäftigten (37 % bzw. 39 %) aufgrund

ihrer persönlichen Beziehungen eingestellt werden

und nicht aufgrund ihrer beruflichen Leistungen.

Vielleicht ist dies der Grund, warum sich rund zwei

Fünftel der Arbeitnehmer in Italien und Spanien für

ihren derzeitigen Job für überqualifiziert halten

(42 % Italien, 40 % Spanien). Italiener sind dabei eher

der Meinung, dass sie mehr verdienen sollten (21 %) ,

während spanische Befragte meinen, dass sie in einer

höheren Position arbeiten sollten (17 %).Ist Großbritannien bereit für den Brexit?

Da sich der Brexit vom EU-Arbeitnehmerstatus

bis zu den Handelsbeziehungen auf jeden Bereich der

Gesellschaft auswirkt, herrscht in letzter Zeit große

Unsicherheit. Zum Zeitpunkt dieser Untersuchung im

Oktober 2018 gab nur jeder siebte britische

Arbeitnehmer (14 %) an, dass das Unternehmen seine

Pläne zur Veränderung klar mitgeteilt habe.

Im Gegensatz dazu gab ein Viertel an, dass keine Pläne

mit ihnen kommuniziert worden waren. Jeder fünfte

(19 %) behauptete, sein Arbeitgeber sei immer noch

nicht sicher, wie sich der Brexit auf das Unternehmen

auswirken werde.

Finanzdienstleister erweisen sich als die am besten

organisierten Unternehmen. Ein Viertel der Beschäftigten

der Branche (22 %) gab an, dass ihnen ein Brexit-Plan

mitgeteilt worden sei. Im Vergleich dazu konnten nur

5 % der Beschäftigten im Kunst- und Kulturbereich

dasselbe angeben.

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Kurzfristiges Denken in Polen

Kurzzeitige Verträge sind eine beliebte

Option in Polen und betreffen ein Drittel der

Befragten (34 %). Im Kunst- und Kulturbereich sind es

54 % und in Vertrieb, Medien und Marketing 43 %.

Diese Vereinbarungen bringen Arbeitgebern größere

Flexibilität, bedeuten jedoch Nachteile für den Einzelnen.

Mehr als ein Viertel (26 %) der Arbeitnehmer mit

Kurzzeitverträgen gibt an, dass sich dies auf ihre

Work-Life-Balance auswirkt. Ein Viertel gibt an,

dass es ihre Fähigkeit beeinflusst, einen Bankkredit zu

erhalten; 22 % geben an, dass sich dies auf den Erhalt

von Arbeitnehmerzusatzleistungen auswirkt und 19 %

geben an, dies habe für sie zu Zahlungsproblemen

geführt.

Darüber hinaus gibt die Mehrheit der polnischen

Angestellten (71 %) an, dass sie sich manchmal

bei der Arbeit demotiviert fühlt. Zu den häufigsten

Faktoren zählen niedriges Entgelt (35 %), mangelnde

Anerkennung durch das Management (25 %) und

schlechte Führung (19 %).

Einstellung der Franzosen und

Schweizer zu Freiberuflern

Während die Zahl der Freiberufler

anscheinend rückläufig ist, waren viele fest angestellte

europäische Arbeitnehmer in den letzten Jahren

immer noch mit einer zunehmenden Anzahl freiberuflich

arbeitender Kollegen konfrontiert.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit keine

Probleme mit freiberuflich arbeitenden Kollegen hat,

wobei fast zwei Drittel der Schweizer Arbeitnehmer

(61 %) und die Hälfte der Befragten in Frankreich

(46 %) angaben, Freiberufler und vertraglich befristete

Mitarbeiter genauso zu behandeln wie andere Kollegen.

Es gibt jedoch Anzeichen für Reibungen: 10 % der

Arbeitnehmer in der Schweiz und in Frankreich gaben

an, dass sie Freiberuflern und vertraglich befristeten

Mitarbeitern weniger vertrauen als ihren langjährigen

Kollegen.

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Zeitenwandel in Deutschland

und den Niederlanden

Eine sich schnell verändernde

Welt bedeutet beispielsweise in Deutschland, dass sich

die Anforderungen am Arbeitsplatz häufig ändern.

Fast zwei Drittel (62 %) der dortigen Arbeitnehmer

geben an, dass sich ihre Verantwortungsbereiche häufig

verschieben. In geringerem Maße gibt es dieses Problem

auch in den Niederlanden, wo etwas mehr als ein Drittel

(37 %) der Arbeitnehmer angibt, dass ihr Job häufigen

Veränderungen unterliegt.

Globale Ambitionen in

Großbritannien, der Schweiz

und Frankreich

Europäischen Arbeitnehmern steht

die beneidenswerte Möglichkeit

offen, ohne Einschränkung in jedem anderen EU-Land zu

arbeiten. Aber wie viele träumen tatsächlich davon, im

Ausland zu arbeiten?

Den Ergebnissen zufolge plant die Mehrheit tatsächlich

im eigenen Land zu bleiben, insbesondere in Frankreich,

wo 53 % angaben, dass sie in keinem Falle daran

interessiert wären, ihre Fähigkeiten international

einzusetzen. In der Schweiz und in Großbritannien sind

die Befragten etwas aufgeschlossener. Nur 38 % bzw.

30 % sagen, sie würden diese Möglichkeit niemals in

Betracht ziehen.

Jeder zehnte (11 %) Arbeitnehmer in Großbritannien

gibt an, dass ein Umzug für ihn eine Option ist,

verglichen mit nur 5 % in Frankreich und der Schweiz.

Lokal verankerte Probleme

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The Workforce View in Europe 2019 27

Etwa die Hälfte der deutschen und niederländischen

Arbeitnehmer nimmt diese Veränderungen jedoch

in Kauf. In beiden Ländern geben 54 % der Betroffenen

an, dass es ihnen nicht schwer fällt, damit Schritt zu

halten. Die verbleibenden 46 % halten jedoch die

ständig wechselnden Erwartungen für eine

Herausforderung.

Ein weiterer Bereich, der in den Niederlanden und in

Deutschland Unsicherheiten hervorruft, ist die

Aussicht auf ein Hinausschieben des Rentenalters.

Dies beunruhigt mehr als acht von zehn (81 %)

der Beschäftigten in Deutschland und drei Viertel

(75 %) in den Niederlanden. Fast ein Viertel (24 %)

bzw. ein Fünftel (22 %) gibt an, dass sie sich häufig

darüber Sorgen machen.

„Interessanterweise ist die Wahrscheinlichkeit, dass britische Arbeitnehmer in den nächsten Jahren aktiv einen Umzug ins Ausland in Erwägung ziehen, doppelt so groß wie bei ihreneuropäischen Kollegen. Die anstehendenVeränderungen durch den Brexit könntenhierfür ausschlaggebend sein.‟

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Was bedeutet dies für HR?

Die Studie The Workforce View in Europe 2019 zeigt

eine Belegschaft, die trotz vieler Herausforderungen

viel Positives zu nennen hat. Die Arbeitnehmer zeigen

ein größeres Engagement für ihre derzeitigen Jobs.

Dabei gibt es einen Anstieg bei Arbeitnehmern, die

meinen, für den Rest ihres Arbeitslebens in ihrem

Unternehmen bleiben zu wollen. Es gibt auch Belege

dafür, dass sich diese Annahme auf gesteigerte

Kompetenzen und flexiblere und für Vielfalt offenere

Arbeitsplätze stützt. Insgesamt scheint es, als würden

sich die Arbeitnehmer immer mehr an eine Welt im

Wandel gewöhnen und sich schnell in den neuen, die

Arbeitswelt bestimmenden Trends zurechtfinden.

Das heißt nicht, dass alles in bester Ordnung ist.

Die Arbeitgeber haben noch ein gutes Stück Arbeit

vor sich, wenn es um die Förderung der psychischen

Gesundheit am Arbeitsplatz geht. Prominente

Befürworter einer diesbezüglich offeneren, helfenden

Kultur haben für einen höheren Bekanntheitsgrad

dieser Themen gesorgt. Jedoch muss eine Änderung der

diesbezüglichen Einstellung aus den Führungsetagen

kommen. Es ist die Aufgabe von Führungskräften,

Managern und Personalfachleuten, Wege zu finden,

um das Stigma „psychische Gesundheit“ in den Griff

zu bekommen und Gespräche über diese Themen nicht

länger zu meiden.

Ein anderes Kernproblem ist schlechtes Management,

was immer prekärer wird. Im zweiten Jahr in Folge ist

schlechtes Management ein Grund zur Besorgnis und

ein ausschlaggebender Faktor für Produktivitätsverlust.

Da Produktivität ein so wichtiger Maßstab für

Geschäftspotenzial und Erfolg ist, müssen Arbeitgeber

in die Suche und Ausbildung von Führungskräften

investieren, damit diese für ihre Teams eine echte

Bereicherung darstellen und die Produktivität fördern,

statt sie zu behindern. Was hiermit erreicht werden

könnte, käme einer Revolution gleich.

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Damit verbunden ist das Problem der unbezahlten

Überstunden, wobei Arbeitnehmer offenbar jede

Woche eine besorgniserregende Anzahl an unbezahlten

Stunden leisten. Zudem sind viele Beschäftigte offenbar

nicht in der Lage, ihre Lohn-/ Gehaltsabrechnungen zu

verstehen. Längere Arbeitszeiten können für

Unternehmen kurzfristig von Nutzen sein, haben jedoch

wahrscheinlich gravierende negative Auswirkungen auf

Motivation, Engagement, Bindung und Produktivität.

Eine angemessene Entlohnung für geleistete

Arbeitsstunden ist ein wesentlicher Aspekt menschlicher

Motivation. HR-Teams sollten darum über Systeme und

Prozesse verfügen, die eine solche Entlohnung in einem

Unternehmen gewährleisten.

Diskussionen zu einer optimalen Work-Life-Balance

bleiben auf der Tagesordnung, wobei neue Ideen

in den Vordergrund treten. Während der Wunsch

nach Freiberuflichkeit und Selbständigkeit rückläufig

ist, wird die Idee der 4-Tage-Arbeitswoche immer

beliebter. Diese ist zwar nicht für jedes Unternehmen

praktikabel, ist aber auf jeden Fall eine Überlegung

wert, da die Forderungen von Arbeitnehmern nach mehr

Flexibilität zunehmen. Angesichts der großen Anzahl

von Arbeitnehmern, die erklärt, dass sie regelmäßig

unbezahlte Überstunden leistet, müssen Unternehmen

ganz allgemein über neue Strukturen nachdenken,

die Zufriedenheit, Engagement und Produktivität ihrer

Arbeitnehmer gewährleisten. Letztendlich müssen

Personalleiter auch „quer denken“, wenn sie

Arbeitskräfte gewinnen und halten wollen.

Angesichts der vielen anstehenden Veränderungen

gibt es also für HR und Unternehmensführung viel zu

bedenken. Mit einer optimistischen und

zukunftsorientierten Belegschaft sind die Möglichkeiten

endlos. Der Schlüssel liegt darin, innovativ zu sein,

weiterhin zuzuhören und so über die Bedürfnisse und

Wünsche der Mitarbeiter auf dem Laufenden zu bleiben.

Wenn Sie das erreichen, schaffen Sie die Grundlage

für den weiteren Erfolg Ihres Unternehmens.

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„Mit einer optimistischen und zukunftsorientierten Belegschaft sind die Möglichkeiten endlos. Der Schlüssel liegt darin, innovativ zu sein, weiterhin zuzuhören und so über die Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeiter auf dem Laufenden zu bleiben. Wenn Sie das erreichen, schaffen Sie die Grundlage für den weiteren Erfolg Ihres Unternehmens.‟

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Weitere Ressourcen zu The Workforce View in Europe 2019 finden Sie unter

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