+ All Categories
Home > Documents > Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · Motto „Stroke-Prevention, Diagnosis and...

Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · Motto „Stroke-Prevention, Diagnosis and...

Date post: 29-Nov-2019
Category:
Upload: others
View: 1 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
16
Indexed in EMBASE/Excerpta Medica/BIOBASE/SCOPUS P.b.b. 02Z031117M, Verlagsort: 3003 Gablitz, Linzerstraße 177A/21 Preis: EUR 10,– Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie Zeitschrift für Erkrankungen des Nervensystems Journal für www.kup.at/ JNeurolNeurochirPsychiatr Homepage: www.kup.at/ JNeurolNeurochirPsychiatr Online-Datenbank mit Autoren- und Stichwortsuche Pharma-News Journal für Neurologie Neurochirurgie und Psychiatrie 2003; 4 (3), 38-57
Transcript
Page 1: Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · Motto „Stroke-Prevention, Diagnosis and Treatment: a Multinational Challenge“ stand. In ihrem richtungsweisenden Referat über

Indexed in EMBASE/Excerpta Medica/BIOBASE/SCOPUS

P.b.b. 02Z031117M, Verlagsort : 3003 Gablitz, Linzerstraße 177A/21 Preis: EUR 10,–

Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz

Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie

Zeitschrift für Erkrankungen des Nervensystems

Journal für

www.kup.at/ JNeurolNeurochirPsychiatr

Homepage:

www.kup.at/ JNeurolNeurochirPsychiatr

Online-Datenbank mit Autoren-

und Stichwortsuche

Pharma-News

Journal für Neurologie

Neurochirurgie und Psychiatrie

2003; 4 (3), 38-57

Page 2: Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · Motto „Stroke-Prevention, Diagnosis and Treatment: a Multinational Challenge“ stand. In ihrem richtungsweisenden Referat über

Das e-Journal Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie

✔ steht als PDF-Datei (ca. 5–10 MB) stets internet unabhängig zur Verfügung

✔ kann bei geringem Platzaufwand gespeichert werden

✔ ist jederzeit abrufbar

✔ bietet einen direkten, ortsunabhängigen Zugriff

✔ ist funktionsfähig auf Tablets, iPads und den meisten marktüblichen e-Book-Readern

✔ ist leicht im Volltext durchsuchbar

✔ umfasst neben Texten und Bildern ggf. auch einge bettete Videosequenzen.

e-Abo kostenlosDatenschutz:Ihre Daten unterliegen dem Datenschutzgesetz und werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Daten werden vom Verlag ausschließlich für den Versand der PDF-Files des Journals für Neurologie, Neuro-chirurgie und Psychiatrie und eventueller weiterer Informationen das Journal betreffend genutzt.

Lieferung:Die Lieferung umfasst die jeweils aktuelle Ausgabe des Journals für Neurologie, Neuro chirurgie und Psychiatrie. Sie werden per E-Mail informiert, durch Klick auf den gesendeten Link er halten Sie die komplette Ausgabe als PDF (Umfang ca. 5–10 MB). Außerhalb dieses Angebots ist keine Lieferung möglich.

Abbestellen:Das Gratis-Online-Abonnement kann jederzeit per Mausklick wieder abbestellt werden. In jeder Benach-richtigung finden Sie die Information, wie das Abo abbestellt werden kann.

www.kup.at/JNeurolNeurochirPsychiatr

Page 3: Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · Motto „Stroke-Prevention, Diagnosis and Treatment: a Multinational Challenge“ stand. In ihrem richtungsweisenden Referat über

40 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 3/2003

PHARMA-NEWS

der EEG-Unter-suchung unter-mauert. Cerebro-lysin, besondersin der Dosierung50 ml/Tag, zeigteeine signifikanteReduzierung desInfarktwachstumsund eine rascheNormalisierungin der Erholungs-phase, welche zueiner prognosti-schen Verbesse-rung der neuro-nalen Funktionenführt (Abb. 1).

Für die außer-europäischenTeilnehmer desMeetings war derVortrag von Prof. Dr. M. Brainin,Vorstand der Neurologie des Donau-klinikums Gugging, über den Standder europäischen Richtlinien für StrokeUnits und deren Umsetzung in Öster-reich von besonderem Interesse.

BEIM SCHLAGANFALL SPRICHTMAN WIEDER ÜBER DIE INFARKT-GRÖSSE

110 Teilnehmer aus 22 Ländern folg-ten der Einladung von EBEWE zum10. International Medical MondseeMeeting, das diesmal unter demMotto „Stroke-Prevention, Diagnosisand Treatment: a MultinationalChallenge“ stand.

In ihrem richtungsweisenden Referatüber eine Untersuchung mittels MRIzur Bestimmung der Infarktgrößekonnte Frau Prof. Dr. V. Skvortsovavon der Abteilung für klinische Neu-rologie, Universitätsklinik Moskau,den Zuhörern eine therapeutischeTüre öffnen. Erstmals gelang es, nichtnur durch die Verbesserung einerVielzahl von Testresultaten, sondernauch durch Bilder der Infarktgrößeeindeutig den therapeutischen Effektvon Cerebrolysin darzustellen. DieseBilder wurden durch die Resultate

Abbildung 1: Aus dem Vortrag von Prof. Skvortsova: MRIzur Feststellung der Infarktgröße

Eine Liste der Vortragenden, derThemen sowie der entsprechendenAbstracts steht unterwww.ebewe.com zur Verfügung.

Mitoxantron (Novantron )Für den bekannten Wirkstoff

Mitoxantron (Novantron)wird im 4. Quartal 2003 die Zulassung in Österreich

bei sekundär-progredienter und progressiv-schubförmiger Multipler Sklerose erwartet.

Weitere Informationen:

Mag. Petra Melus, Wyeth Lederle Pharma GmbH, 1150 Wien, Storchengasse 1Tel.: 01/89 114-313, Fax: 01/89 114-399, E-Mail: [email protected]

For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH.

Page 4: Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · Motto „Stroke-Prevention, Diagnosis and Treatment: a Multinational Challenge“ stand. In ihrem richtungsweisenden Referat über

PHARMA-NEWS

GINKGO BILOBA VERBESSERTDIE REAKTIONSZEITEN GESUN-DER JUNGER MENSCHEN

Bisher wurde Ginkgo biloba haupt-sächlich zur Behandlung verschie-denster Arten von Demenz einge-setzt. Englischen Forschern gelangjedoch der Nachweis, daß mit derEinnahme von Ginkgoextrakten auchdie kurzfristige geistige Leistungs-fähigkeit von gesunden Probandengesteigert werden kann [1].

Untersucht wurden 20 Personen imAlter von 19 bis 24 Jahren (Durch-schnittsalter 19,9 Jahre). Am Beginnder Studie mußten die Probandeneinen Testdurchlauf absolvieren, ohneein Medikament oder Placebo erhal-ten zu haben. Danach wurde an vier

Tagen die Leistungssteigerung nachVerabreichung von Placebo oderunterschiedlich hoher Dosen Ginkgobiloba-Extrakt (120 mg, 240 mg,360 mg) gemessen. Zwischen deneinzelnen Testtagen lag jeweils eineWoche, um sicherzustellen, daß sichbei Testbeginn keine Extraktrück-stände im Körper befanden. Unter-sucht wurden Geschwindigkeit undGenauigkeit der Aufmerksamkeitsowie Qualität und Geschwindigkeitder Wiedergabe. Die Zeitpunkte, andenen gemessen wurde, waren jeweilseine, zweieinhalb, vier und sechsStunden nach Extrakt- oder Placebo-einnahme.

Die Ergebnisse zeigen, daß, je nachDosis, zu unterschiedlichen ZeitenLeistungssteigerungen zu verzeichnenwaren. So sorgten die hohen Dosen240 mg und 320 mg 2,5 Stunden nachEinnahme für eine deutliche Steige-

rung der Aufmerksamkeitsgeschwin-digkeit. Die Wiedergabequalität warsowohl bei der 120 mg-Dosis alsauch bei der 240 mg-Dosis schoneine Stunde nach Einnahme erhöht.Eindeutig wird demonstriert, daßGinkgo biloba eine sofortige Wir-kung auf die geistige Leistungsfähig-keit junger, gesunder Menschen hat.

Ginkgo biloba-Spezialextrakt ist inCeremin-Filmtabletten enthalten.

Literatur:1. Kennedy DO, Scholey AB, Wesnes KA.The dose-dependent cognitive effects of acuteadministration of Ginkgo biloba to healthyyoung volunteers. Psychopharmacology 2000;151: 416–23

Weitere Informationen:Austroplant Arzneimittel GmbHDr. Fritz Gamerith1232 Wien, Richard Strauss Straße 13Tel.: 01/616 26 44-60E-Mail: [email protected]

Page 5: Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · Motto „Stroke-Prevention, Diagnosis and Treatment: a Multinational Challenge“ stand. In ihrem richtungsweisenden Referat über

PHARMA-NEWS

EXELON – 2FACHER WIRK-MECHANISMUS FÜR 3FACHENNUTZEN BEI MORBUS ALZHEIMER

Die Alzheimer-Demenz ist eine pro-grediente, neurodegenerative Erkran-kung, die zu einer Zerstörung vonNervenzellen führt, die an den höhe-ren Funktionen der Hirnrinde, wiezum Beispiel Gedächtnis oder Lernen,beteiligt sind.

Als biochemisch auffälligster Befundfindet sich bei Morbus Alzheimer einsogenanntes cholinerges Defizit, dasist ein Neurotransmitterdefizit (Ace-tylcholindefizit). Das verfügbare Ace-tylcholin korreliert mit den geistigenDefiziten der Alzheimer-Patienten.

Genau hier setzt Exelon an. Exelon

hemmt sowohl die Acetylcholineste-rase als auch die Butyrylcholineste-rase. Die positiven Effekte durchExelon korrelieren mit dem Ausmaßder Enzymhemmung.

Die klinische Wirksamkeit vonExelon überzeugt auf 3 Ebenen desPatientenalltags. Für Exelon konntegezeigt werden, daß es bei derBewältigung des Alltags hilft, indemes wesentlich Verhaltensstörungen,wie zum Beispiel Wahn, Angst undReizbarkeit, mindert und letztlichhilft, die kognitiven Leistungen längerzu erhalten. Entscheidend bei derBehandlung der Alzheimer-Demenzmit Exelon ist, daß frühzeitig begon-nen wird und keine Therapiepauseneingelegt werden, da verlorenes gei-stiges Terrain nur schwer wiedergut-zumachen ist und im Regelfall durchdie Behandlung für längere Zeit ein„steady state“ der geistigen Funktio-nen erreicht wird.

Gerade für den älteren Menschen istExelon besonders gut geeignet, damit den gängigen therapeutischenKlassen keine Medikamenteninterak-tion besteht.

In der Langzeittherapie zeigt Exelon

über 2 Jahre eine deutliche Wirkungauf die Symptome der Demenz.

NO

V-PH

/V03/0851

Für den Behandlungsalltag ist es gutzu wissen, daß die Dosierung vonExelon relativ einfach ist. Nachdemmit einer Startdosis von 2 × 1,5 mgbegonnen wird, soll diese auf 2 × 3 mgnach 4 Wochen gesteigert werden.Bei Bedarf können Patienten voneiner weiteren Dosiserhöhung profi-tieren. Für Patienten mit Schluck-störungen gibt es eine Lösung zumEinnehmen.

Morbus Alzheimer ist auf gar keinenFall eine Erkrankung, die therapeuti-schen Fatalismus rechtfertigt, einBehandlungsversuch mit Exelon zumErhalt der geistigen Fähigkeiten desPatienten ist immer angezeigt.

Weitere Informationen:

Novartis Pharma GmbH1235 Wien, Brunner Straße 59–65Tel.: 01/866 57-0Fax: 01/866 34-727www.novartis.at

Page 6: Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · Motto „Stroke-Prevention, Diagnosis and Treatment: a Multinational Challenge“ stand. In ihrem richtungsweisenden Referat über

44 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 3/2003

PHARMA-NEWS

Langzeitwirkung – einfache undsichere Anwendung

AVONEX BEI MULTIPLERSKLEROSE

Interferon beta hat in der Behand-lung der schubförmigen multiplenSklerose (MS) neue Möglichkeiteneröffnet. Avonex (30 µµµµµg Interferonbeta-1a i.m.) hat sich in verschiede-ner Hinsicht sehr gut bewährt undhat u. a. den Vorteil, daß die Applika-tion nur einmal wöchentlich erfolgenmuß.

Gesicherte Langzeittherapie mitAvonex

Der klinische Verlauf der schubför-migen MS bringt es mit sich, daß dieWirksamkeit einer Therapie erst nachmehrjähriger Beobachtung schlüssigbeurteilt werden kann. RelevanteUnterschiede in der Wirksamkeitdürften zwischen den Präparatennicht bestehen. Zu Avonex liegenfundierte Daten aus einer doppel-blinden, kontrollierten Langzeit-studie vor, in der zwei Dosierungen(30 vs. 60 mcg/Woche) miteinanderverglichen wurden. In der Hauptaus-wertung der Studie hatte sich nach2 Jahren für beide Dosierungen einevergleichbare Wirksamkeit gezeigt,dieses Ergebnis konnte nach 4jähri-ger Beobachtungsdauer bestätigtwerden. Im Vergleich zur Baselinewurde die Schubrate nach 4 Jahrenum über 40 % gesenkt. Außerdemkonnte durch Avonex bei über derHälfte der Patienten eine Progressionder Erkrankung verhindert werden(Abb. 1).

Avonex : Geringste Inzidenz an neu-tralisierenden Antikörpern (NAK)

Alle am Markt befindlichen Interferonbeta-Präparate haben sich bei Patien-ten mit schubförmiger MS als gutwirksam erwiesen. Allerdings wirdnun zunehmend klarer, daß die durch

Interferon beta induzierten neutrali-sierenden Antikörper (so wie beianderen therapeutisch verwendetenProteinen) die klinische Wirksamkeitbeeinträchtigen bzw. komplett aufhe-ben können. Interferon beta-Präparateunterscheiden sich unter anderem inihrem antigenen Potential [2]. Auf-grund der vorliegenden Daten istdavon auszugehen, daß das Risikofür die Entstehung neutralisierenderAntikörper (NAK) vor allem unterInterferon beta-1b sehr hoch ist (rund30 % nach 18 Monaten). Das nied-rigste NAK-Risiko wurde unter derTherapie mit Avonex beschrieben.In den klinischen Studien lag dieNAK-Inzidenz konsistent in einerGrößenordnung zwischen 2 % und5 % [1, 3].

Avonex – neue Fertigspritze

Avonex wird im Gegensatz zu ande-ren Interferon beta-Präparaten nureinmal wöchentlich i.m. gegeben.Seit 1. September 2003 steht eineneue Formulierung von Avonex zurVerfügung, die eine noch komforta-blere und sicherere Anwendungermöglicht. Avonex wird als Fertig-spritze angeboten und bietet folgendeVorteile für MS-Patienten:• Geringeres Injektionsvolumen

(0,5 ml)• Gleiche Wirkstoffmenge (30 µg) –

höhere Konzentration• Einfache, schnelle und genaue

Dosierung• Patientenfreundliche Anwendung

Seit der Zulassung von Avonex 1996hat BIOGEN kontinuierlich an derOptimierung der Produktqualitätgearbeitet. Durch die Veränderungdes Herstellungsprozesses vonAvonex ist es nun auch gelungen,die Immunogenität des Präparatesbzw. das Risiko für die Entwicklungvon neutralisierenden Antikörper von22 % bis auf 2–5 % zu reduzieren.Mit der Einführung der Fertigspritzein Kombination mit der nachgewie-senen Langzeitwirkung und Sicher-heit setzt Avonex neue Maßstäbe inder Interferon beta-Behandlung derMultiplen Sklerose. Damit kann diefür eine Langzeittherapie notwendigeCompliance gesteigert und dieLebensqualität der MS-Patientenentscheidend verbessert werden.

Literatur:1. Kappos L, Clanet M and the EuropeanInterferon Beta-1a Dose Comparison StudyGroup. Sustained efficacy of interferon beta-1ain relapsing multiple sclerosis: four year resultsfrom the European Dose-Comparison Study.Neurology 2002; 58: A 460.2. Bertolotto A et al. Differential effects of 3 IFNbetas on neutralising antibodies in patients withMS. J Neurol Neuros Psych 2002; 73: 148–53.3. Jacobs LD, Beck RW, Simon JH et al. Intra-muscular interferon beta-1a therapy initiatedduring a first demyelinating event in multiplesclerosis. N Engl J Med 2000; 343: 898–904.

Weitere Informationen:Biogen GmbHDr. Robert Bezar1160 Wien, Effingergasse 21Tel.: 01/484 46 13-17Fax: 01/484 46 13-11E-Mail: [email protected]

Abbildung 1: Einfluß von Avonex

auf die Behinderungsprogression –Vierjahresdaten (nach [1])

Page 7: Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · Motto „Stroke-Prevention, Diagnosis and Treatment: a Multinational Challenge“ stand. In ihrem richtungsweisenden Referat über

46 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 3/2003

PHARMA-NEWS

Rebif: Mehrfach positive Bilanz nach10 Jahren Erfahrung und 5 JahrenRegistrierung

MS-PATIENTEN ERHALTENNEUEN LEBENSMUT

Eine doppelt positive Bilanz konntenExperten auf einer Pressekonferenzfünf Jahre nach der europaweiten Zu-lassung des Interferon-beta-Präpara-tes Rebif ziehen. Die immunmodu-latorische Behandlung der multiplenSklerose (MS) mit Rebif führt nichtnur zu einer statistisch signifikantenVerlangsamung der Krankheitsprogres-sion. Erstmals konnte für diese Patien-tengruppe nachgewiesen werden, daßdamit auch die beeinträchtigte subjek-tive Lebensqualität steigt. Diese Ergeb-nisse unterstützen die Bemühungender Herstellerfirma Serono, MS-Patien-ten neben einer optimierten Therapieauch eine umfassende begleitendeBetreuung zur Verfügung zu stellen.

Vor über 10 Jahren begann die Ge-schichte dieser erfolgreichen Therapiein Österreich mit Hilfe von Klinikan-forderungen einzelner Ampullen. Esfolgte eine Vielzahl von Studien, diedie Wirksamkeit eindrücklich nachge-wiesen haben, was schließlich die Zu-lassung im Jahr 1998 zur Folge hatte.

Große klinische Untersuchungen, wiezuletzt die EVIDENCE-Studie, doku-mentieren, daß Rebif dreimal wö-chentlich 22 oder 44 µg im direktenVergleich mit einem anderen Inter-feron-beta überlegen ist. Neue Datenbelegen weiter, so Dr. Hans-JoachimObert, München, daß auch vorbe-handelte MS-Patienten, die auf Rebif

umgesetzt werden, davon profitieren.

Bei der MS stehen körperliche Ein-schränkungen, meist Gehbehinderun-gen, klinisch im Vordergrund. Danebenklagen aber auch viele Patienten überneuropsychiatrische Defizite, insbeson-dere über Depressionen. In der Ver-gangenheit wurde die Lebensqualität

der Betroffenen bei der Therapieent-scheidung zu wenig berücksichtigt, be-stätigte Prof. Michael Haupts, Bochum.Erschwerend kommt hinzu, daß diemeisten Lebensqualitätsparametermit der EDSS-Skala als dem wichtig-sten klinischen Beurteilungsinstrumentnur begrenzt oder gar nicht korrelie-ren. Insbesondere soziales und psy-chisches Wohlbefinden wird mit derEDSS-Skala nicht abgebildet. Haupts:„Eine Arzt-Patient-Beziehung, die sichrein auf körperliche Zusammenhängerichtet, erkennt wesentliche Punkte,die den Patienten stören, nicht.“

„Wir müssen patientenorientiertarbeiten!“

Haupts und Mitarbeiter erhoben ineiner Studie bei 576 gehfähigen MS-Patienten mit einer Rebif-Therapie einJahr lang Lebensqualitätsparameter.Die meisten Patienten hatten zuvorkeine immunsuppressive oder -modu-latorische Therapie erhalten. Die ini-tiale psychische Selbstbeurteilung fielumso schlechter aus, je stärker derPatient unter Gehbehinderungen litt.Die Evaluation mittels des SF-36-Pati-enten-Fragebogens zeigte, daß dieje-nigen Patienten, die unter der Thera-pie mit Rebif als Responder, definiertals schubfrei, im körperlichen Behin-derungszustand stabil und im Arzt-urteil stabil oder gebessert, gewertetwurden, auch eine statistisch signifi-kante Verbesserung ihrer Lebensquali-tät „in praktisch allen Subskalen“ an-gaben, so Haupts. Diese unter „Real-Life“-Bedingungen in über 100 Praxenund Kliniken durchgeführte Studiebelegt für Haupts die gute Durchführ-barkeit und die patientengerechteHandhabung der Medikation. Darüberhinaus konnte erstmals in Lebens-qualitätsstudien für MS-Patientengezeigt werden, daß sich eine erfolg-reiche Therapie auch positiv auf diesubjektive Lebensqualität auswirkt.

„Symbiose von erfolgreichem Medika-ment und regelmäßiger Betreuung“

Die Statistiken, aber vor allem dieErfahrung, zeigen, daß viele Patienten

die Therapie mit Interferon-beta zufrüh und eigenmächtig beenden. Vorallem in den ersten drei Therapiemo-naten ist häufig eine hohe Abbruch-quote zu beobachten. Mit einer Inten-sivierung der Patientenbetreuung läßtsich diese Zahl entsprechend senken.Auch für Haupts ist die MS-Therapieder Zukunft eine „Symbiose von er-folgreichem Medikament und regel-mäßiger Betreuung“. Serono unter-stützt daher Maßnahmen zur Förde-rung der Patientencompliance durchdirekte Aufklärungsarbeit, Patienten-betreuungsmaßnahmen und Initiati-ven zur Qualifizierung von nicht-ärztlichem Personal zur therapiebe-gleitenden Betreuung.

Im Mai begann in der „Pyramide“ inVösendorf eine neuartige, dreiteiligeVeranstaltungsserie über Tabuthemenbei Multipler Sklerose, die von Seronomitinitiiert und unterstützt wird.

Von Mai 2003 bis Jänner 2004 bietendie von der TV-Journalistin ReginaPreloznik moderierten Diskussions-runden MS-Patienten und ihren An-gehörigen Information und Dialog.Die Veranstaltungsserie steht dabeiunter dem Motto „Offen reden –Tabus brechen“, setzt sich mit Tabu-themen rund um Multiple Skleroseauseinander und wird MS-Betroffe-nen, ihren Angehörigen und deminteressierten Publikum eine neueQualität der Information und desDialoges bieten. Die Einzigartigkeitder Veranstaltungsserie besteht in derbreiten Kooperationsbasis und demdirekten Dialog mit den Patienten.

Quellen:Festschrift: 10 Jahre Interferontherapie derMultiplen Sklerose in Österreich.Pressekonferenz: 5 Jahre Rebif – Rückblickund Ausblicke auf die innovative MS-Therapiemit Interferonen. Berlin, 6. Mai 2003.Pressegespräch: Veranstaltungsreihe „Lebenmit MS: Offen reden – Tabus brechen“. Wien,7. Mai 2003.

Weitere Informationen:Serono Austria GmbH1090 Wien, Widerhofgasse 3/24www.serono.at

Page 8: Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · Motto „Stroke-Prevention, Diagnosis and Treatment: a Multinational Challenge“ stand. In ihrem richtungsweisenden Referat über

48 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 3/2003

PHARMA-NEWS

Ab September 2003 in Österreicherhältlich: CONVULEX 100 mg/ml-Injektionslösung (5 Ampullen à 5 mlzu je 500 mg NaVPA)

ERWEITERTE EINSATZMÖGLICH-KEITEN VON CONVULEX

DURCH EINE NEUE DARREI-CHUNGSFORM

Mit der CONVULEX100 mg/ml-Injek-tionslösung ist erstmals in Österreicheine sofort gebrauchsfertige Darrei-chungsform von Valproat zur intrave-nösen Anwendung zugelassen. DieAmpullen sind für Patienten bestimmt,die Valproat benötigen, es aber (vor-übergehend) nicht oral einnehmenkönnen. Die einfache und rascheHandhabung der Ampullen bietetnicht nur in Akutsituationen beson-dere Vorteile.

Valproinsäure (VPA) bzw. Natrium-valproat (NaVPA), ein Standardanti-epileptikum mit dem breitesten Wirk-spektrum aller bisher bekanntenAntiepileptika, gilt seit über 30 Jahrenals bewährtes Mittel erster Wahl beiEpilepsie sowohl im Kindes- wie imErwachsenenalter und ist in Öster-

reich seit Jahrzehnten in diversenCONVULEX-Darreichungsformen imEinsatz. Die CONVULEX-Palette, dieerst vor kurzem um die modernenCONVULEX-Retardtabletten erwei-tert worden ist, wird nun mit einerweiteren bedeutenden Form ergänzt:der CONVULEX 100 mg/ml-Injek-tionslösung. Damit wird dem Arztermöglicht, für jeden seiner mit VPA/NaVPA behandelten Patienten diejeweils optimale Darreichungsformauszuwählen.

Die CONVULEX 100 mg/ml-Injek-tionslösung ist für Fälle bestimmt, indenen eine orale Verabreichung vonCONVULEX nicht möglich oder ge-eignet ist. Die Ampullen bieten einepraktische, gut verträgliche Lösungsowohl für schnelle Aufdosierungund raschen Wirkungseintritt, z. B. beiakuten Anfällen oder Status epilepti-cus, als auch für die Umstellung einerbestehenden, (vorübergehend) oralnicht applizierbaren Valproat-Thera-

pie, z. B. perioperativ, zur Vor-beugung und Behandlung vonAnfällen bei und nach neuro-

chirurgischen Eingriffen. DieCONVULEX 100 mg/ml-Injekti-

onslösung kann sowohl unmittelbarund ohne Zeitverlust direkt (langsam)intravenös gespritzt als auch als Infu-sion mit NaCl, Glukose oder Ringer-lactat verabreicht werden. DieAmpullen sind ungekühlt haltbar.Die Umstellung von/auf orale(n)CONVULEX-Formen ist einfachdurchführbar, weil sie dosisäquiva-lent von einem Tag auf den anderenerfolgen kann.

CONVULEX ist in folgendengalenischen Formen erhältlich:• Convulex 300 mg/500 mg-Retard-

tabletten• Convulex 150 mg/300 mg/

500 mg-Kapseln• Convulex 300 mg/ml-Tropfen• Convulex 50 mg/ml-Sirup für

Kinder• Convulex 100 mg/ml-Injektions-

lösung

Weitere Informationen:Gerot PharmazeutikaDr. Jan KostrounTel.: 01/485 35 05-362Fax: 01/485 35 05-312E-Mail: [email protected]

Page 9: Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · Motto „Stroke-Prevention, Diagnosis and Treatment: a Multinational Challenge“ stand. In ihrem richtungsweisenden Referat über

REQUIP BEIM FORTGESCHRIT-TENEN PARKINSON-SYNDROM

Beim diesjährigen Deutschen Parkin-son-Kongreß in Dresden berichteteProfessor Wolfgang Jost von derDeutschen Klinik für Diagnostik inWiesbaden, daß Dopaminagonistenfür das fortgeschrittene Parkinson-Syndrom die wichtigste dopaminergeAlternative zur L-Dopa-Medikationdarstellen. Ziel der Behandlung mußes sein, motorische Spätkomplikatio-nen zu vermeiden bzw. vorhandene

zu reduzieren, daher sollte in späterenKrankheitsphasen die L-Dopa-Dosisso weit wie möglich reduziert wer-den. Gleichzeitig hat der Patientaber zu diesem Zeitpunkt einen hö-heren dopaminergen Therapiebedarf.Der Dopaminagonist muß ausrei-chend hoch dosiert werden und in

der Therapie führend sein. Im Spät-stadium ist eine differenzierteKombinationstherapie erforderlich,da Medikamente generell schlechtervertragen werden bzw. massiveNebenwirkungen auftreten können.

Laut Jost erfüllt ReQuip für dasfortgeschrittene Parkinson-Syn-drom alle relevanten Anforde-rungen an eine effektive Thera-pie: anhaltende Wirksamkeitbei linearer Dosis-/Wirkungs-Beziehung auch in hoher Dosie-rung, kontinuierliche Rezeptor-stimulation, keine Interaktionenmit L-Dopa, gute Kombinier-barkeit mit anderen Medika-menten, gute Verträglichkeit.Damit ist ReQuip auch sehrgut geeignet für den Einsatzbei multimorbiden Patienten.

Weitere Informationen:GlaxoSmithKline Pharma GmbHDipl.-Ing. Alexander Barta1140 Wien, Albert Schweitzer-Gasse 6Tel.: 01/970 75-505Fax: 01/970 75-197E-Mail:[email protected]

Page 10: Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · Motto „Stroke-Prevention, Diagnosis and Treatment: a Multinational Challenge“ stand. In ihrem richtungsweisenden Referat über

51J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 3/2003

PHARMA-NEWS

Was Psychiater sich für ihre eigenenAngehörigen wünschen

PSYCHIATER WÜRDEN IHRENFAMILIENMITGLIEDERN ATYPI-SCHE ANTIPSYCHOTIKA VER-SCHREIBEN

Eine Studie bei deutschen Fachärz-ten für Psychiatrie zeigt deutlichePräferenzen in der Schizophrenie-behandlung: Sie sprechen sich mehr-heitlich für atypische Antipsychotikaund im speziellen für den WirkstoffOlanzapin1 aus.

94 % der deutschen Psychiater wür-den sich selbst oder ihren Angehöri-gen atypische Antipsychotika ver-schreiben, wenn sie an Schizophre-nie erkrankt wären. Dies ergab eineaktuelle Studie, die unter der Leitungvon Doz. Dr. Tilman Steinert, Abtei-lung Psychiatrie der Universität Ulm,unter Kollegen durchgeführt undjetzt im renommierten Fachblatt„European Psychiatry“ veröffentlichtwurde. „Ein Fragebogen mit der Fra-gestellung, welches Medikament inwelcher Dosierung sie einsetzen wür-den, wenn sie selbst bzw. ihr Partneroder ihr Kind an Schizophrenie er-krankt wären, wurde an 66 Psychia-ter, von denen man annehmen konn-te, daß sie profunde Erfahrung in derBehandlung schizophrener Patientenhaben, im Raum Baden-Württembergausgeschickt“, beschreibt der Autorder wissenschaftlichen Arbeit dasFragebogendesign. Das fiktive Krank-heitsbild wurde wie folgt beschrieben:Verfolgungs- und Beziehungsideen,Halluzinationen, aber keine formalenDenkstörungen, keine starken affek-tiven Symptome oder für andereerkennbare Verhaltensauffälligkeiten.

Mehrheit für moderne Medikamente

Insgesamt entschieden sich 94 % derBefragten für ein atypisches Antipsy-chotikum, und zwar sowohl dann,wenn sie selbst, als auch dann, wenneiner ihrer Angehörigen erkranktwäre. „In der aktuellen Umfrage ent-schieden sich 51,9 % der Befragtenfür Olanzapin in einer durchschnitt-lichen Dosis von 11,1 mg. 20,4 %würden Risperidon in einer Durch-schnittsdosierung von 4,0 mg bevor-zugen. 13 % entschieden sich fürQuetiapin in einer durchschnittlichenDosierung von 314 mg, 9,3 % fürAmisulprid in einer Durchschnitts-dosierung von 440 mg“, zitiertDr. Steinert die Ergebnisse. „Immer-hin entschieden sich 3,7 % für dasalte Neuroleptikum Haloperidol ineiner Durchschnittsdosierung von7,5 mg und 1,9 % für Perazin ineiner durchschnittlichen Dosierungvon 200 mg.“

Trotz dieser deutlichen Präferenz fürinnovative Medikamente, die sich inder aktuellen Studie zeigt, war dieRealität zumindest vor drei Jahrennoch ganz anders: 70 % aller Neuro-leptikaverschreibungen für schizo-phrene Patienten in Deutschlandwaren damals Präparate des altenTyps. Die Gründe dafür sind vielfältigund reichen von Kostenüberlegungenbzw. Sparzwängen bis hin zur Tat-sache, daß es keinen zwingendenGrund gibt, Patienten mit einer chro-nischen schizophrenen Erkrankung,die bisher lange Zeit erfolgreich mitherkömmlichen Neuroleptika behan-delt wurden, auf ein anderes Präpa-rat umzustellen, dessen individuellesErfolgspotential unbekannt ist.

Experten sind einig über Vorteile derneuen Substanzen

„Die Vorteile atypischer Antipsycho-tika in der Behandlung der Schizo-phrenie sind heute durch zahlreichewissenschaftliche Untersuchungen sobelegt, daß ein Arzt, der Neuroleptikades alten Typs verschreibt, fast schonin den Ruf gerät, fahrlässig zu han-

deln“, sagt Studienautor Dr. Steinert.Denn die antipsychotischen Medika-mente früherer Generationen habenteilweise noch so schwere Nebenwir-kungen, vor allem auf das unwillkür-liche motorische Nervensystem, daßviele Patienten darunter sehr leidenund nicht wenige deshalb sogar dieTherapie abbrechen.

Unter Experten herrscht daher grund-sätzliche Einigkeit darüber, daß atypi-sche Antipsychotika gegenüber her-kömmlichen Neuroleptika das günsti-gere Nebenwirkungsprofil (kaum Aus-wirkungen auf das unwillkürlichemotorische System) und die gering-fügig bessere Wirkung auf die Nega-tivsymptomatik (Depressivität, Apa-thie, sozialer Rückzug) haben. Unklarist bisher aber noch die eindeutigeÜberlegenheit eines atypischen Anti-psychotikums gegenüber anderen.Man nimmt daher an, daß die Ver-schreibungsgewohnheiten der Psy-chiater zum einen vom spezifischenRisiko- und Nebenwirkungsprofilabhängig sind, zum anderen aberauch von Erfahrungen aufgrundpersönlicher Beobachtung.

Olanzapin schon im Jahr 2000 führend

Aufschlußreich ist übrigens auch,welche Antipsychotika modernenTyps im Jahr 2000 verschrieben wur-den: Schon damals führte Olanzapin(28,5 %) gefolgt von Clozapin(24,7 %) und Risperidon (22,5 %) dieListe der Präferenzen an.

Quelle:Steinert T. Which neuroleptic would psychiatriststake for themselves or their relatives? Eur Psych2003; 18: 40–1.

Weitere Informationen:

Eli Lilly Ges.m.b.H.Mag. Franz Gföllner1030 Wien, Barichgasse 40–42Tel: 01/711 78-428Fax: 01/711 78-17E-Mail: [email protected]

1 In Österreich unter dem HandelsnamenZyprexa als verschreibungspflichtigesMedikament erhältlich

Page 11: Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · Motto „Stroke-Prevention, Diagnosis and Treatment: a Multinational Challenge“ stand. In ihrem richtungsweisenden Referat über

52 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 3/2003

PHARMA-NEWS

PATIENTEN MIT SCHUBFÖRMI-GER MS PROFITIEREN VONDER UMSTELLUNG AUF EINEHOCHDOSIERTE THERAPIE MITINTERFERON-BETA-1A –ERSTE CROSSOVER-DATENDER EVIDENCE-STUDIE

Eine signifikante Reduktion der Schub-rate und der subklinischen Krankheits-aktivität kann bei Patienten mit schub-förmiger Multipler Sklerose (MS) durchdie Umstellung von Avonex auf Rebiferreicht werden. Die Ergebnisse derCrossover-Phase im Anschluß an dieprospektive, randomisierte, kontrol-lierte, parallele, multizentrischeEVIDENCE-Studie wurden erstmals vonDr. Mohammed Sharief von der Guy’s,King’s and St.Thomas’ School of Medi-cine in London, GB, anläßlich der 13.Tagung der Europäischen Gesellschaftfür Neurologie (ENS) präsentiert [1].

Im Rahmen der Therapie der schub-förmigen MS gilt eine dosisabhängigeWirkung von rekombinantem Inter-feron beta inzwischen als gesichert.Wesentliche Erkenntnisse lieferte diedirekte Vergleichsstudie EVIDENCE [2],bei der 677 Patienten einmal wöchent-lich 30 µg Interferon-beta-1a i.m.(Avonex) oder dreimal wöchentlich44 µg Interferon-beta-1a s.c. (Rebif)erhalten hatten. Schon bei den Zwi-schenauswertungen nach 24 und 48Wochen zeigten sich signifikante Vor-teile zugunsten der Hochdosisthera-pie. Nach Aussage von Dr. Shariefwiesen mit Rebif behandelte Patien-ten am Ende des Behandlungszeitrau-mes von durchschnittlich 16 Mona-ten eine um 17 % geringere jährlicheSchubrate auf (p = 0,033), verbundenmit einer 36%igen Reduktion aktiverT2-Läsionen in der Magnetresonanz-tomographie (p < 0,001).

Nach Abschluß der randomisiertenPhase wurde den Patienten, die bis-lang die einmal wöchentliche Interfe-rontherapie erhalten hatten, die Um-stellung auf die höhere Dosierung mitRebif dreimal wöchentlich angebo-ten. Im Unterschied zu bisherigenMS-Studien wurden im weiteren Ver-lauf somit nicht zwei Therapiegrup-pen miteinander verglichen, sonderndie Therapieeffekte vor der Umstel-lung mit denen danach. 73 % derPatienten entschieden sich für denTherapiewechsel.

Signifikanter Rückgang von Schubrateund subklinischer Krankheitsaktivität

Nach dem Wechsel wurden die Pati-enten über durchschnittlich achtMonate unter Therapie beobachtet.Die Umstellung der einmal wöchent-lichen Gabe von Avonex auf Rebif

dreimal wöchentlich reduzierte diejährliche Schubfrequenz signifikantvon 0,64 auf 0,32 (p < 0,001). DerAnteil der schubfreien Patienten stiegunter Rebif um 31 % (p < 0,01).Signifikante Verbesserungen warenauch in der Magnetresonanztomogra-phie nachweisbar. Der Rückgang akti-ver T2-Läsionen belief sich dabei auf22 % (0,9 vs. 0,7; p = 0,022), derAnteil der Patienten mit Aktivität sankum 30 % (p < 0,001). Insgesamtwurde die Krankheitsaktivität durchdie Umstellung auf ein ähnliches Maßreduziert, wie es Patienten unter Rebifin der Vergleichsphase gezeigt hatten.Weiterhin beobachtet wurden auchjene Patienten, die von Anfang an3 × 44 µg Interferon-beta-1a erhaltenhatten. Gemessen anhand der jährli-chen Schubrate zeigten auch sieeinen anhaltenden Rückgang.

Gutes Nutzen-Risiko-Verhältnis

Hinsichtlich der Verträglichkeit be-richteten nach der Umstellung aufRebif 51 % der Patienten überReaktionen an der Einstichstelle, diedamit häufiger auftraten als bei der

einmal wöchentlichen intramuskulä-ren Interferongabe mit 33 %. Hinge-gen waren andere unerwünschteEreignisse nach dem Wechsel aufRebif wesentlich seltener. Dies be-traf grippeähnliche Symptome,Fatigue, Myalgie, Fieber und Spastik.

Statistisch gesehen müssen nur 6 Pati-enten von Avonex auf Rebif umge-stellt werden, um einen MS-Schubzu verhindern. Das ergab die Berech-nung der „number needed to treat“.Die „number needed to harm“ – alsodie Zahl der behandelten Patientenpro Therapieabbruch aufgrund vonNebenwirkungen – lag mit 17 deut-lich höher. „Dies ist ein bemerkens-wert gutes Nutzen-Risiko-Verhältnis“,betonte Dr. Sharief, demzufolge dieüberlegene Wirkung von Rebif nichtzu Lasten der Verträglichkeit geht.

Patienten mit schubförmiger MS pro-fitieren daher von einem Therapie-wechsel auf Rebif, wie vor allem diesignifikante Verringerung der Schub-rate belegt. Eine geringere Gesamt-schubzahl wird jedoch durch einenfrühen Einstieg in die intensivereTherapie mit 44 µg Interferon-beta-1a s.c. dreimal wöchentlich erreicht.

Literatur:1. Sharief MK for the EVIDENCE Study Group.The impact of change in interferon beta-1a doseregimen (30 mcg qw to 44mgc tiw) in patienteswith relapsing MS – cross-over results from theEVIDENCE study. J Neurol 2003; 250 (Suppl 2):II/58.2. Panitch H et al. Randomisierte Vergleichsstudievon Interferon beta-1a-Behandlungsregimen beiMS. Die EVIDENCE-Studie. Neurology 2002; 59:1496–506.

Weitere Informationen:Désirée WaterstradtSerono GmbHD-85716 UnterschleißheimFreisinger Straße 5Tel.: +49/89/32 156 120Fax: +49/89/32 156 107E-Mail: [email protected]

Page 12: Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · Motto „Stroke-Prevention, Diagnosis and Treatment: a Multinational Challenge“ stand. In ihrem richtungsweisenden Referat über

53J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 3/2003

PHARMA-NEWS

GINKGO-BILOBA-SPEZIAL-EXTRAKT EGb 761 SCHÜTZTVOR FRÜHZEITIGEM ZELLTOD

Der Ginkgo-biloba-SpezialextraktEGb 761 zählt zu jenen Antidemen-tiva, deren Wirksamkeit und Verträg-lichkeit in zahlreichen klinischenStudien belegt worden ist. Auch zuseinen pharmakologischen Wirkun-gen liegt eine Vielzahl von Studienvor. Nun konnte nachgewiesen wer-den, daß Ginkgo biloba den Unter-gang der Mitochondrien, also derEnergielieferanten der Zellen, verhin-dert. Selbst nach deren Schädigungist der Extrakt in der Lage, mitochon-driale Funktionen wiederherzustellenund damit die Energieversorgung derZelle aufrechtzuerhalten.

Der Ginkgobaum zählt zu denwiderstandsfähigsten und langlebig-sten Pflanzen der Welt. Nicht nur,daß ein Ginkgobaum den Abwurfder Atombombe von Hiroshimaüberlebte, auch Schädlinge und stän-dig hohe Luftverschmutzung schei-nen auf den Ginkgo keinen Einflußzu haben. Nicht umsonst zählt derGinkgobaum zu den am häufigstengepflanzten Alleebäumen in Städtenmit starker Luftverschmutzung.

Doch was macht den Ginkgo sowiderstandsfähig? Dieser Frage sinddeutsche Wissenschaftler nachge-gangen. Sie fanden heraus, daß dieInhaltsstoffe des SpezialextraktesEGb 761 in der Lage sind, die Zellevor dem vorzeitigen Zelltod zu schüt-zen, indem sie direkt auf die Mito-chondrien wirken. Die Hauptaufgabeder Mitochondrien ist es, „Zellnah-rung“ herzustellen, Elektronen ausden energiereichen Nahrungsstoffenweiterzuleiten und mitgeführte Pro-tonen für die gezügelte Reaktion mitSauerstoff vorzubereiten. Über ver-schiedene Zwischenschritte wird inden Mitochondrien auf diese Weise

Adenosintriphosphat (ATP) herge-stellt. Durch Abspaltung des Phos-phatrests gibt ATP dann die Energiebei Bedarf an die Zellen ab und hältdamit die Funktionen der Zelle auf-recht. Als Nebenprodukt der chemi-schen Energiegewinnung und ver-mehrt bei Zellschädigungen undZelldefekten werden freie Radikalegebildet. Sie entstehen, wenn Elektro-nen aus der Elektronentransportketteentweichen.

Freie Radikale schädigen insbeson-dere die Atmungsmaschinerie unddie mitochondriale Erbsubstanz derZelle. Dadurch wird entweder dieFunktion eines Enzyms gestört oderdie DNA der Mitochondrien ver-fälscht. Freie Radikale wirken somitzerstörerisch und können letztend-lich den vorzeitigen Zelltod auslösen.Diese freien Radikale werden norma-lerweise über deoxidizierende Enzy-me entgiftet. Tritt aber eine Überla-stung der Systeme auf, können nichtgenug freie Radikale neutralisiertwerden, sie entfalten ihre volle zer-störerische Wirkung. Über Jahre hin-weg kumulieren die kleinen Schäden,die ATP-Produktion wird beeinträch-tigt. Die Folge: Die Zellen erhaltenimmer weniger Energie und sterbenletztendlich vermehrt ab.

Dieser Entwicklung wirkt der Ginkgo-Spezialextrakt EGb 761 entgegen. ImExperiment zeigte sich, daß selbstwenn die mitochondriale Funktiondurch H2O2 oder durch Nitroprussid-Natrium geschädigt wird, der Ginkgo-Extrakt nicht nur die Zelle vor Schä-digung schützt, sondern auch dieWiederherstellung der mitochondria-len Funktion nach einer Schädigungbeschleunigt oder verbessert. Diesedirekte Beeinflussung der mitochon-drialen Funktion geht auf die Inhalts-stoffe des Ginkgo-biloba-Spezial-extraktes EGb 761 – insbesonderedas Bilobalid – zurück.

Diese mitochondriale Dysfunktionerklärt nicht nur den Prozeß der

Hirnalterung, sondern stellt aucheinen entscheidenden Faktor in derPathogenese der Alzheimer-Demenzdar. Liegen genetische Risikofaktorenwie veränderte Presenilin- bzw. Amy-loid-Precursor-Proteinmoleküle vor,kommt es zu erhöhtem oxidativemStreß. In der Folge wird die mito-chondriale Funktion in neuronalenZellen geschädigt, und die Nerven-zellen sterben sehr schnell ab. Neue-sten Befunden zufolge scheint derGinkgo-Extrakt in der Lage zu sein,hier spezifisch einzugreifen. Dem-nach stellt EGb 761 vom primärenAngriffspunkt aus einen Mitochon-drienstabilisator bzw. einen Mito-chondrienschutzfaktor dar.

Zusammenfassend läßt sich die guteWirkung von EGb 761 bei Alzheimer-Demenz durch zwei Mechanismenerklären:• Schutzfunktion für die Mitochon-

drien• Wiederherstellung der mitochon-

drialen Funktion, die der Ginkgo-Extrakt nach einer Schädigung derMitochondrien bewirkt

Der Ginkgo-biloba-SpezialextraktEGb 761 ist in Cerebokan-Filmtab-letten enthalten.

Quelle:Schwörer CV. Ginkgo biloba – Schutz für dieMitochondrien. Beilage in „Der Hausarzt“,40. Jahrgang, Heft 03 vom 20. Februar 2003.

Weitere Informationen:Austroplant Arzneimittel GmbHDr. Fritz Gamerith1232 Wien, Richard Strauss Straße 13Tel.: 01/616 26 44-60E-Mail: [email protected]

Page 13: Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · Motto „Stroke-Prevention, Diagnosis and Treatment: a Multinational Challenge“ stand. In ihrem richtungsweisenden Referat über

54 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 3/2003

PHARMA-NEWS

ERSTES PRÄPARAT FÜRSELTENE ERBKRANKHEIT MPS IIN EUROPA ZUGELASSEN

Seit Juni gibt es auch in ÖsterreichHoffnung für jene Patienten, die vonder seltenen Erbkrankheit MPS Ibetroffen sind. Die EuropäischeKommission hat mit dem PräparatAldurazyme (Laronidase) das erstespezifische Medikament zur Behand-lung der Erbkrankheit Mukopoly-saccharidose I (MPS I) in Europazugelassen. Aldurazyme ist in den15 Ländern der EU zur Langzeit-enzymersatztherapie bei Patientenmit gesicherter MPS I-Diagnose zurBehandlung der nichtneurologischenSymptome einsetzbar und steht absofort zur Verfügung.

„Aldurazyme hat sich positiv aufdas Leben von Patienten mit MPS I,die es im Rahmen unserer klinischenUntersuchungen erhalten haben,

ausgewirkt“, kommentierte Dr. med.Ed Wraith, Direktor der Willink Bio-chemical Genetics Unit in Manche-ster und einer der Leiter der klini-schen Studien mit Aldurazyme.Aldurazyme wurde von Genzymeund BioMarin im Rahmen eines Joint-venture entwickelt, wobei BioMarinfür die Herstellung und Genzyme fürdie weltweite Vermarktung verant-wortlich ist. Bereits im Februar 2001erhielt Aldurazyme in der EU densogenannten „Orphan Drug“-Statusund damit 10 Jahre Marktexklusivitätnach der Zulassung.

Erfahrung mit Enzymersatztherapienbei seltenen Erbkrankheiten

Bei der Einführung von Aldurazyme

in Europa knüpft Genzyme an eineüber 10jährige Erfahrung mit Enzym-ersatztherapien zur Behandlung vonPatienten mit seltenen Erbkrankheitenan (so z. B. Cerezyme [Imiglucerase]zur Behandlung des Morbus Gaucherund Fabrazyme [Agalsidase Beta]zur Behandlung des Morbus Fabry).

MPS I ist eine seltene, lebensbedroh-liche Erbkrankheit, die durch einenMangel des Enzyms α-L-Iduronidasehervorgerufen wird. Weltweit sindschätzungsweise 3000–4000 Men-schen betroffen. Die Häufigkeit derKrankheit beträgt 1:100.000 bis280.000. Der Enzymmangel führt zurAnsammlung von Glykosaminoglyka-nen (GAG) in Geweben und Organ-systemen. Der Großteil der Patientenstirbt noch vor Erreichen des Erwach-senenalters an den zahlreichen Folge-erscheinungen der Erkrankung, u. a.der fortschreitenden Schädigung vonHerz, Lunge, Leber und Niere. MitAldurazyme wird MPS I durch diewöchentliche Infusion des fehlendenEnzyms spezifisch behandelt.

Weitere Informationen:

1220 Wien, Esslinger Hauptstr. 81–87/5Tel.: 01/774 65 38-0E-Mail: [email protected]

Page 14: Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · Motto „Stroke-Prevention, Diagnosis and Treatment: a Multinational Challenge“ stand. In ihrem richtungsweisenden Referat über

56 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 3/2003

PHARMA-NEWS

BIOGEN ÖSTERREICH ÜBER-REICHTE FORSCHUNGSPREISEFÜR MULTIPLE SKLEROSE ANDREI JUNGE WISSENSCHAFTER

Das Biotech-Unternehmen Biogenvergab Forschungspreise für Arbei-ten auf dem Gebiet der MultiplenSklerose. Die Preisverleihung fandanläßlich der 1. Jahrestagung derÖsterreichischen Gesellschaft fürNeurologie (ÖGN) am 21. März inInnsbruck statt.

Herausragende Arbeiten aus derMS-Forschung werden durch denBIOGEN-MS-Forschungspreis geför-dert, die drei besten Nachwuchs-arbeiten wurden ausgezeichnet.„Die Zahl der eingereichten wissen-schaftlichen Beiträge hat dieses Jahrdie Rekordhöhe von 120 österreichi-schen Arbeiten erreicht und liegtdeutlich über der Zahl der Vorjahre“,betonte Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe,Präsident der Österreichischen Gesell-schaft für Neurologie (ÖGN), anläß-lich der Verleihung der Forschungs-und Posterpreise im Rahmen der1. Jahrestagung der ÖGN vom19. bis 22. März 2003 in Innsbruck.

Nachstehend die Abstracts derausgezeichneten Arbeiten:

ANTI-MOG-ANTIKÖRPER ALS PROGNOSTISCHERMARKER FÜR EINE FRÜHE KONVERSION ZUKLINISCH DEFINITIVER MS BEI PATIENTEN MITEINEM ERSTSCHUB

T. Berger1, P. Rubner1, F. Schautzer2,R. Egg1, H. Ulmer3, I. Mayringer1,E. Dilitz1, F. Deisenhammer1, M. Reindl1

1Univ.-Klinik f. Neurologie, Innsbruck,2Abt. f. Neurologie u. Psychosomatik,LKH Villach, 3Inst. f. Biostatistik, Univer-sität Innsbruck

Hintergrund: 90 % aller MS-Patientenbeginnen ihre Erkrankung mit einem so-

genannten „clinically isolated syndrome“(CIS). Obwohl 80 % dieser Patienten eineklinisch definitive MS entwickeln, ist zumZeitpunkt der Erstmanifestation der MS-Krankheitsverlauf für den individuellenPatienten nicht voraussagbar. Neue neuro-pathologische Erkenntnisse, insbesonderedie antikörpermediierte Demyelinisierung,sowie das Konzept des Epitop-Spreadingsin der frühen Krankheitsphase, haben unsveranlaßt zu untersuchen, ob Serumanti-körper gegen MOG bzw. MBP bei Pati-enten mit einem CIS eine prognostischeAussage hinsichtlich ihrer zukünftigenKrankheitsentwicklung zulassen.

Methoden: 103 konsekutive Patienten mitCIS, bestätigt durch MRT und Liquordia-gnostik, wurden zumindest 12 Monatemonitiert. Anti-MOG- und Anti-MBP-Serumantikörper wurden in unserem Laboruntersucht [Reindl et al. Brain, 1999].

Ergebnisse: 73 Frauen und 30 Männer(mittleres Alter zu Krankheitsbeginn: 32,0Jahre; mittlere Krankheitsdauer: 50,9 Mo-nate, Range: 12–96 Monate). 22 Patienten(21 %) hatten Antikörper gegen MOG undMBP, 42 (41 %) hatten nur Anti-MOG-Antikörper und 39 (38 %) waren seronega-tiv. Bei nur 9 (23 %) der seronegativenPatienten kam es zu einem Krankheits-schub, hingegen erlitten 83 % der Anti-MOG-positiven und 95 % der Patientenmit Antikörpern gegen MOG/MBP einenweiteren Krankheitsschub. SeronegativePatienten hatten ihren zweiten Schub nacheinem mittleren schubfreien Intervall von45,1 Monaten (Range: 25–83 Monate),hingegen erlitten initial Anti-MOG/MBP-seropositive Patienten ihren zweiten Schubbereits nach durchschnittlich 7,5 Mona-ten (Range: 1–18 Monate, p < 0,001).Die quantitative MRT-Auswertung zeigtegegenüber seronegativen Patienten mehrT2- und Gd-anspeichernde Läsionen beiPatienten mit Anti-MOG/MBP-Antikörpern.Die individuelle Läsionslast variierte un-

abhängig vom Antikörperstatus von 2 bis> 9 T2-Läsionen bzw. von 0 bis 4 Gd-an-speichernden T1-Läsionen.

Schlußfolgerungen: Unsere Analyse vonAntikörpern gegen MOG und MBP beiPatienten mit einem MS-Erstschub könnteeine schnelle, kostengünstige und vorallem präzise Methode zur Identifizierungvon Patienten mit hohem oder niedrigemRisiko hinsichtlich Konversion zu klinischdefinitiver MS sein. Unser Testsystem hättedadurch für die individuelle Patienten-beratung und das Patientenmanagement,inklusive der Entscheidung eines frühenTherapiebeginns, große Bedeutung.

STÄRKERE ZUNAHME AN T1-HYPOINTENSENLÄSIONEN („BLACK HOLES“) ALS HINWEISFÜR HÖHERE GEWEBSDESTRUKTION IN GEHIR-NEN MULTIPLE SKLEROSE-BETROFFENER MITDEM APOEε4-ALLEL

B. Poltrum1, C. Enzinger1, S. Strasser-Fuchs1,S. Ropele1,2, P. Kapeller1,2, H. Schmidt3,R. Schmidt1, F. Fazekas1,2

1Univ.-Klinik f. Neurologie, Graz, 2Gemein-same Einrichtung für MR, Graz, 3Medizi-nische Biochemie, Universität Graz

Einleitung: Das APOEε4-Allel (ε4) wurdemehrfach mit rascherer klinischer Progres-sion der Multiplen Sklerose (MS) assozi-iert. Die exakten Ursachen für diesenZusammenhang sind ungeklärt, wobeiexperimentelle Studien unter anderem aufdefiziente Reparatur nach Gewebsschädi-gung in Assoziation mit ε4 hinweisen.Präliminäre MR-tomographische und1H-spektroskopische Untersuchungen beiMS konnten eine stärkere Reduktion desaxonalen Markers NAA und einen quer-schnittsförmig höheren Anteil an Läsionenhöheren Wassergehalts bei ε4-Trägern

W. Poewe, Th. Berger, Th. Lackner

W. Poewe, B. Poltrum, Th. Lackner

Page 15: Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · Motto „Stroke-Prevention, Diagnosis and Treatment: a Multinational Challenge“ stand. In ihrem richtungsweisenden Referat über

57J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 3/2003

PHARMA-NEWS

nachweisen. Diese sogenannten „blackholes“ zeigten sich histopathologisch mitArealen ausgeprägter axonaler Schädi-gung und Matrixdestruktion korreliert.Ziel der Studie war daher, die Hypothesehöherer Aggressivität der MS in Abhängig-keit von ε4 anhand objektiver konventio-neller MR-Parameter an einer großenFallzahl in einem longitudinalen Designzu prüfen.

Methodik: 99 PatientInnen mit klinischsicherer schubförmiger MS (35,3 ± 9,5Jahre, Erkrankungsdauer 6,6 ± 7,2 Jahre,medianer Expanded Disability StatusScale Score 1,5) wurden genotypisiert,geblindet klinisch untersucht und zu Be-ginn sowie nach 2,7 ± 1,1 Jahren einerMRT des Schädels unterzogen (1,5 T, TR/TE = 2500/30 und 90; 600/15). Hyper-intense (T2-LL) und hypointense Läsions-volumina (T1-LL; „black holes“) wurdenauf axialen Schichten semiautomatisiertvermessen (DispImage). Läsionen mit einerSignalintensität zwischen Cortex undLiquor auf T1-gewichteten Sequenzen(post KM) wurden als „black holes“ ge-wertet.

Ergebnisse: PatientInnen mit ε4 zeigtenhöhere T2- und T1-Läsionsvolumina (n =23; T2-LL: 11,8 ± 11,4; T1-LL: 1,2 ± 2,3 cm3)als jene ohne ε4 (n = 76; T2-LL: 8,9 ± 9,5;T1-LL: 0,7 ± 1,8 cm3; p = NS), trotz kürze-rer Erkrankungsdauer (4,2 ± 5,2 vs. non-ε4: 7,4 ± 7,6 Jahre, p = 0,06) und fehlen-der Unterschiede hinsichtlich erhobenerklinischer Variablen. Im Studienzeitraumnahm T2-LL bei PatientInnen ohne ε4 signi-fikant zu (10,6 ± 11,0 cm3, p = 0,001),wohingegen T2-LL bei ε4-Trägern nahezukonstant blieb (11,3 ± 11,7 cm3). Im Ge-gensatz dazu zeigte sich in der ε4-Gruppeeine signifikante Zunahme sowohl desVolumens an „black holes“ (1,7 ± 2,7 vs.non-ε4: 0,8 ± 1,5 cm3, p = 0,039) als auchdes relativen Anteils derartiger Läsionenam T2-Läsionsvolumen (von 5,5 ± 7,7 %auf 12,4 ± 13,9 %; p = 0,005). Diese„black hole ratio“ blieb demgegenüberbei ε4-PatientInnen weitgehend unverän-dert (Baseline: 5, 0 ± 7,9 %, Follow-up:5, 7 ± 7,3 %, p = 0,37).

Schlußfolgerungen: Die im Zeitverlaufstärkere Zunahme an „black holes“ bei

MS-Betroffenen mit dem APOEε4 unter-stützt die Annahme eines aggressiverenErkrankungsverlaufs und weist auf ausge-prägtere intraläsionale Gewebsdestruk-tion in dieser genetischen Subgruppe hin.

ANTIKÖRPER GEGEN NEUROFILAMENT 68SIND MIT DEM KRANKHEITSVERLAUF BEIMULTIPLER SKLEROSE ASSOZIIERT

R. Ehling, M Reindl, K. Schanda,J. Wanschitz, F. Deisenhammer, T. Berger

Univ.-Klinik f. Neurologie, Innsbruck

Hintergrund: In mehreren Studien konntedie Bedeutung des axonalen Schadens inder Pathogenese der Multiplen Sklerose(MS) gezeigt werden. Das Ausmaß diesesSchadens dürfte sowohl für die perma-nente Behinderung als auch für die Pro-gredienz der MS verantwortlich sein.Bislang gibt es jedoch keinen etabliertenIn-vivo-Marker, um das Ausmaß diesesAxonschadens zu messen. Zusätzlich istdie klinische Diagnose der sekundärenProgredienz bei MS eine ausschließlichretrospektive, so daß es gegenwärtig auchkeinen individuell prognostischen Markerhinsichtlich eines potentiellen Beginnsder sekundär chronischen Erkrankungs-phase gibt. Unser Ziel war die Entwick-lung eines leicht durchführbaren Tests, mitdessen Hilfe Serum-Antikörper gegen dasaxonale Protein Neurofilament nachzu-weisen sind.

Methoden: Neurofilament 68 wurde vonhumaner dDNA mittels Polymeraseketten-

reaktion amplifiziert, in einen pTrcHis2-TOPO-Vektor kloniert und in E. coli TOP10 F’ überexprimiert. Neurofilamentkonnte mit Hilfe von Affinitätschromato-graphie gereinigt und in einem von unsetablierten Sandwich-ELISA untersuchtwerden. Serumproben von MS-Patientenmit unterschiedlichen Krankheitsverläufenwurden untersucht. Als Vergleichsgruppendienten Patienten mit M. Parkinson, mitentzündlichen neurologischen Erkrankun-gen, mit Guillain-Barré-Syndrom, mitanderen neurologischen Erkrankungen(u. a. Kopfschmerzen, Lumbalgien) sowiegesunde Kontrollen.

Ergebnisse: Signifikant erhöhte Serum-werte gegen Neurofilament konnten beiMS-Patienten mit sekundär chronisch pro-gredientem Krankheitsverlauf nachgewie-sen werden. Patienten mit schubhafter MSunterschieden sich hingegen nicht vongesunden Kontrollen oder neurologischenVergleichsgruppen. Obwohl tendenzielldie humorale Antwort gegen Neurofila-ment mit steigendem Alter zunimmt,waren die Antikörperwerte bei MS-Patien-ten mit sekundär chronisch progredientemVerlauf davon unabhängig.

Schlußfolgerung: Unsere Ergebnisse lasseneinen Zusammenhang zwischen Krank-heitsverlauf und Antikörpern gegen Neu-rofilament erkennen. Der von unsererArbeitsgruppe etablierte Sandwich-ELISAeignet sich für die Bestimmung von Anti-körpern im Serum und könnte möglicher-weise in der Zukunft als einfacher In-vivo-Marker für das Monitoring des Axon-schadens und der Prognose hinsichtlichdes individuellen Übergangs in die se-kundär chronisch progrediente Krank-heitsphase der MS eingesetzt werden.

Weitere Informationen:

Biogen GmbHDr. Robert Bezar1160 Wien, Effingergasse 21Tel.: 01/484 46 13-17Fax: 01/484 46 13-11E-Mail: [email protected]

W. Poewe, R. Ehling, Th. Lackner

Page 16: Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · Motto „Stroke-Prevention, Diagnosis and Treatment: a Multinational Challenge“ stand. In ihrem richtungsweisenden Referat über

Mitteilungen aus der Redaktion

Haftungsausschluss

Die in unseren Webseiten publizierten Informationen richten sich ausschließlich an geprüfte und autorisierte medizinische Berufsgruppen und entbinden nicht von der ärztlichen Sorg-faltspflicht sowie von einer ausführlichen Patientenaufklärung über therapeutische Optionen und deren Wirkungen bzw. Nebenwirkungen. Die entsprechenden Angaben werden von den Autoren mit der größten Sorgfalt recherchiert und zusammengestellt. Die angegebenen Do-sierungen sind im Einzelfall anhand der Fachinformationen zu überprüfen. Weder die Autoren, noch die tragenden Gesellschaften noch der Verlag übernehmen irgendwelche Haftungsan-sprüche.

Bitte beachten Sie auch diese Seiten:

Impressum Disclaimers & Copyright Datenschutzerklärung

e-Journal-AboBeziehen Sie die elektronischen Ausgaben dieser Zeitschrift hier.

Die Lieferung umfasst 4–5 Ausgaben pro Jahr zzgl. allfälliger Sonderhefte.

Unsere e-Journale stehen als PDF-Datei zur Verfügung und sind auf den meisten der markt-üblichen e-Book-Readern, Tablets sowie auf iPad funktionsfähig.

 Bestellung e-Journal-Abo

Besuchen Sie unserezeitschriftenübergreifende Datenbank

Bilddatenbank Artikeldatenbank Fallberichte


Recommended