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LASTENHEFT ALBCARD
Kartensystem | Gästekarte und Heimatkarte | Schwäbische Alb
GLOSSAR
Für das einheitliche Verständnis im Projekt und zur Abstimmung der inhaltlichen und
funktionalen Anforderungen ist es hilfreich vorab die Begrifflichkeiten zu erläutern.
Begriff Erläuterung
Akzeptanz Bezeichnet die Inanspruchnahme einer touristischen Leistung.
Akzeptanzstelle Bezeichnet den Leistungserbringer im Tourismus; hier wird die mit
der Gästekarte (im Folgenden AlbCard genannt) in Anspruch
genommene Leistung registriert.
Akzeptanzmodus Bezeichnet den Prozess bei der Registrierung der AlbCard an der
Akzeptanzstelle zur Inanspruchnahme der touristischen Leistung
mit Überprüfung der Kartengültigkeit, Registrierung etc.
Ausgabestelle Bezeichnet die Stelle, bei der die AlbCard ausgegeben oder/und
bestimmte Leistungen oder Berechtigungen aufgebucht werden;
i.d.R. Gastgeber, Hotels und Tourist-Informationen
Heimat-/Bürgerkarte Beschreibt die Möglichkeit, die Kartentechnik der AlbCard und die
Möglichkeiten/Dienstleistungen über personenbezogene
Dauerkarten auch anderen Nutzergruppen zugänglich zu
machen.
CRM Abk. für Customer Relationship Management.
FTP Abk. für File-Transfer-Protokoll; bezeichnet eine standardisierte
Schnittstelle für Datenaustausch über Ordner- und
Dateistrukturen.
Gastgeber Bezeichnung für die Ausgabestelle, bei der der Tourismusgast
seine Unterkunft gebucht hat.
Kauf-Paket Zusammenstellung verschiedener touristischer Einzelleistungen
(z.B. Eintritt Schwimmbad und Eintritt Museen) zu einem
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Paketangebot, das den Gästen/Kartenbesitzern i.d.R. für feste
Gültigkeitszeiträume (z.B. 4, 7 oder 14 Tage) zum Kauf angeboten
wird.
Betriebsart Bezeichnet die Art des Beherbergungsbetriebes (bspw. Hotel,
Campingplatz oder Ferienwohnung).
Leistung Bezeichnet die Art des Vorteils, die ein AlbCard-Nutzer bei einem
Leistungspartner erhält (bspw. freier Eintritt).
Produkt Bezeichnung für mögliche Produkte oder Leistungen, die für eine
AlbCard-Nutzung im System verwaltet, konfiguriert,
akzeptiert/registriert oder abgerechnet werden. Dies können
Produkte aus unterschiedlichen Bereichen (Tourismus, ÖPNV, …)
sein.
Leistungspartner Allgemeine Bezeichnung für die unterschiedlichen Rollen im
System. Beispiele für Partner: Akzeptanzstellen, Verkaufsstelle,
etc…
Paket Bezeichnet die Bündelung von Produkten/Leistungen auf der
AlbCard.
PMS Abk. für Property-Management-System und bezeichnet
Anwendungs-Software für Hotel- und Gastgeber-Gewerbe.
POS Abk. für Point of Sale.
Produkt-ID Eindeutige Kennzeichnung (Nummer) für Produkte
SaaS Abk. für Software-as-a-Service und bezeichnet die Bereitstellung
eines Software-Systems inkl. Hardware- und Betriebsumgebung
als vollständiges Dienstleistungsangebot.
AlbCard Bezeichnung für die Gästekarte auf der Schwäbischen Alb.
Sperrzeit
(Akzeptanzstelle)
Bezeichnet eine einstellbare Zeit oder Zeitpunkt/Datum; in dieser
Zeit bzw. bis zu diesem Zeitpunkt ist die AlbCard nach einer
gültigen Registrierung bei einer Akzeptanzstelle an dieser
gesperrt (bspw. zur Vermeidung von Doppelnutzungen).
SAT Abk. für Schwäbische Alb Tourismusverband e.V.
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Umlagebetrag Betrag, der abhängig von verschiedenen Messgrößen und
Metriken bei Gastgebern eingezogen werden kann; z.B.
Solidarbeitrag für die AlbCard, der übernachtungsabhängig
vom SAT bei den teilnehmenden GG eingezogen wird.
Umlage-Paket Umlage-Paket bezeichnet ein Paket mit gebündelten Leistungen,
die im Gegensatz zum Kauf-Paket nicht über einen Verkaufspreis,
sondern auf Basis eines Umlagebetrages z.B. pro Nacht oder pro
Ankunft und Nacht abgerechnet wird.
Verkaufsstelle Bezeichnet die Stelle, an der eine AlbCard gekauft werden kann,
oder ein AlbCard-Nutzer Zusatzleistungen auf seine AlbCard
zukaufen und aufbuchen kann.
Vertriebssystem Allgemeine Bezeichnung für ein System zur Unterstützung der
Abläufe im Vertrieb
Letzte Aktualisierung Glossar: 02.07.2019
I. EINLEITUNG
Das vorliegende Dokument beschreibt die Rahmenbedingungen zur Einführung der AlbCard
und die technischen Anforderungen an die zu beschaffenden Systeme.
Nachfolgend ist die Dokumenthistorie angegeben.
Bezeichnung Datum Bearbeiter
Erstellung
Gesamtdokument, V1.0
01.07.2019 WIIF GmbH
Redaktion
Gesamtdokument, V1.0
03.08.2019 Schwäbische Alb Tourismusverband
Rechtliche Prüfung durch
Vergaberechtsanwalt
17.08.2019 Vergaberechtsanwalt
Das vorliegende Dokument beschreibt die Anforderungen an die zu beschaffenden
Komponenten inkl. der Dienstleistungen für eine Realisierung der Teilsysteme und einen
weiterführenden Betrieb inkl. Wartung.
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Sollten einzelne Aspekte und Anforderungen nach Einschätzung der Hersteller und Bieter nicht
ausreichend beschrieben sein, sind die Bieter aufgefordert, diese Fragen vor Angebotsabgabe
mit der Kontaktstelle des Auftraggebers zu klären.
II. ZIELSETZUNG
Die Einführung einer Gästekarte für Gäste der Schwäbischen Alb verfolgt verschiedene Ziele.
Dabei sollen sowohl Primärziele im Bereich Auslastungssteigerung, Destinationsschärfung,
Imagegewinn und der Digitalisierung der Destination verfolgt werden, als auch Sekundärziele
bei der touristischen Wertschöpfung über positive Marketingeffekte und
Mobilitätsmanagement, bis hin zu einer Saisonverlängerung.
Das Leistungspaket der Gästekarte kann von am Projekt teilnehmenden Gastgebern bei der
Gästeanmeldung direkt auf die Gästekarte aufgebucht werden oder den Gästen bereits vor der
Anreise als mobile Card zugeschickt werden. Die Gäste haben damit Zugriff auf die
Gästekartenleistungen bei teilnehmenden Freizeitpartnern und damit einen echten Mehrwert,
der in anderen Destinationen als klare Buchungsentscheidung gewertet wird.
Die Finanzierung der AlbCard soll dabei über ein Umlageverfahren erfolgen, bei dem die
teilnehmenden Gastgeber für die Karte einen Beitrag pro Übernachtung abführen, der wiederum
zur Finanzierung der Leistungen an die Freizeitpartner ausgeschüttet wird (Umlagemodell). Im
Gegenzug ist die Karte für alle touristischen Gäste der teilnehmenden Betriebe "kostenlos"
nutzbar.
Sie umfasst die Datenerfassung beim Gastgeber und Übermittlung zur Betreiber- und
Abrechnungsstelle, sowie die Bereitstellung verschiedener Kauf- oder All-Inclusive-Pakete unter
Einbindung von Ausflugszielen und Freizeit-Einrichtungen, die von Infrastrukturbetreibern wie
Verkehrsträgern, Kultureinrichtungen usw. ("Akzeptanzstellen") betrieben werden. Das System
soll grundsätzlich als Online-System operieren.
Für das Gästekartensystem, die Datenhaltung und Prozessunterstützung, Verwaltung und
Konfiguration, Abrechnung (Heimatkarte, Gästekarte) und Statistik soll eine zentrale
Systemplattform zum Einsatz kommen. Der Auftrag umfasst die Bereitstellung dieser zentralen
Anwendung (Verwaltung, Ausgabe der Karten, Statistik, Abrechnung etc.) auf Basis einer
Software-Systemplattform die Einrichtung diverser Schnittstellen (z.B. Zutrittssysteme der
beteiligten Freizeitbetriebe, Hotelsoftware und Hotelschließanlagen der beteiligten Gastgeber
etc.), die Lieferung der nötigen Hardware-Infrastruktur (Akzeptanz-Terminals) für Gastgeber und
Leistungspartner, die Lieferung der erforderlichen Karten (Gästekarten oder Druckvorlagen mit
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Schälkarte oder Aufkleber), die Einführung, Konfiguration und den Rollout des Gesamtsystems
sowie Schulungen, den laufenden Betrieb und Support im First und Second Level.
III. ZEITPLAN & UMSETZUNGSSTUFEN
Die Realisierung des Gesamtsystems ist in aufeinanderfolgenden Schritten vorgesehen.
Ausgehend von den bisherigen Abstimmungen mit den Verantwortlichen im Tourismus sind in
der nachfolgenden Tabelle diese Schritte erläutert.
Schritt Zeitpunkt Meilenstein Inhalt
1 10-2019 Auftragsvergabe • Feinabstimmung
• Konfiguration des zentralen Systems
• Implementierung der Schnittstellen
2 02-2020 Beginn
Testbetrieb
• Interne Testarbeiten
• Einzeltest der Systemkomponenten
• Test Schnittstellen und Vernetzung
• Schulung der Projektverantwortlichen
3 03-2020 Beginn
Pilotbetrieb
• Ausstattung der Akzeptanzstellen
• Rollout der Komponenten bei Gastgebern
• Schulungen der Ansprechpartner und
Gastgeber
• Laufende Optimierung Gesamtsystem
4 04-2020 Beginn
Echtbetrieb
• Rollout neu hinzukommende weiterer
Akzeptanzstellen
• Rollout weiterer neu hinzukommende
Gastgeber
• Weitere Schulungen
• Test und Inbetriebnahme weiterer System-
Funktionen (Report, Abrechnung, etc.)
Tabelle 1: Zeitplan und Meilensteine
IV. FUNKTIONALE ANFORDERUNGEN
1. Konzept und Systemarchitektur
Einsatz eines zentralen Systems für die Unterstützung der:
• Service-Prozesse für Gäste, Gastgeber und Leistungspartner.
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• Bereitstellung, Zuordnung und Abrechnung der Leistungen.
• Datenhaltung, Konfiguration der Produkt- und Kundendaten.
Grundlage des Gästekartenkonzeptes der AlbCard ist die Nutzung einheitlicher und
kombinierter Kartentechnologien. Dabei können unterschiedliche Kartenarten zum Einsatz
kommen, die die relevanten Technologien und Standards abdecken.
Zur Unterstützung der notwendigen AlbCard-Prozesse, wie z.B.:
• Ausgabe und Rückgabe,
• Sperren und Ersatz,
• Auswertung und Abrechnung,
werden im Rahmen der Umsetzung Anwendungsfälle definiert und dazu Vor- und
Rahmenbedingungen sowie Abläufe detailliert beschrieben. Eine Anforderung im Gesamtsystem
ist die Übernahme bestehender Daten (z.B. aus Hotelprogramm, etc.) in den Ausgabe-Prozess
der AlbCard. Damit wird sichergestellt, dass die einmal erfassten Daten bei der Anmeldung bzw.
Ankunft des Gastes für die AlbCard genutzt werden. Zur Sicherstellung durchgängiger Abläufe
werden Schnittstellen zwischen dem zu beschaffenden Kartensystem und Umsystemen
(Abrechnung des Finanzsystems, Sonstige) geschaffen.
Für die Verwaltung, den Betrieb und die Konfiguration des Gesamtsystems soll ein
mandantenfähiges Datenbanksystem zum Einsatz kommen. Die Software des zentralen
touristischen Systems ist für die Bearbeitung aller AlbCard-relevanten Prozesse verantwortlich.
Nachfolgend werden dazu die fachlichen Anforderungen beschrieben.
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2. STAMMDATEN, BENUTZER, SCHNITTSTELLEN UND GRUNDLAGEN
2.1. VERWALTUNG DER STAMMDATEN
In den Stammdaten der Beherbergungsbetriebe muss verwaltet werden können:
• Objekt-, Verwaltungsadresse sowie eine optional abweichende Rechnungsadresse.
• Verwaltung von SEPA-Mandaten für Beiträge mit zugehörigen Bankverbindungen
(IBAN/BIC).
• Personenkontonummer aus der jeweiligen Finanzverwaltung.
• Betriebsgruppen (freidefinierbar und in der Auswertung kombinierbar), Basis Vorgabe
des Statistischen Landesamtes.
• Freifelder zur Schnittstellenbelegung (z.B. Betriebsnummer).
• statistische Basisdaten (z.B. Betten, Klassifizierung, Merkmale, Schließzeiten etc.).
• Frei definierbare Felder.
• Alle Betriebsdaten müssen über einen CSV- oder Excel-Export jederzeit zur Verfügung
stehen
• Notizfunktion mit Angabe von zusätzlichen Informationen über beliebig viele Notizen
(mitautomatischer Speicherung von Bearbeiter/Zeitpunkt).
Hinweise:
Historisierung: Adressen eines Betriebs, Personenkonten sowie statistisch relevante Merkmale
(Bettenanzahl, Klassifizierungen o.ä.) müssen jeweils mit einer Gültigkeitsdauer hinterlegbar sein
(z.B. 4 Sterne und 80 Betten bis 31.12.17, 4S und 120 Betten ab 01.01.19).
Betreiberwechsel: Bei einem Betreiberwechsel wird ein Betrieb nicht neu im System angelegt,
sondern es ändern sich lediglich die Adressen/Daten zum Eigentümer, die PK-Nummer etc. Damit
soll die Kontinuität u.a. in der Statistik gewahrt werden.
2.2. BENUTZERVERWALTUNG
Das Gesamtsystem muss nutzer-und rollenfähig ausgelegt sein. Darüber sollen jeweils
Reporting-, Abrechnungs- wie auch Rechercheanwendungen einzeln oder in Kombination
ausführbar sein.
Die Benutzerverwaltung muss auf einem Rollenkonzept abgebildet (z.B. Erfassung, Abrechnung,
Statistik) basieren.
2.3 KARTENAUSGABE
• Initialisierung bzw. Aktivierung der AlbCard über ein Karten-Terminal oder Drucker beim
Gastgeber.
• Automatische Ausgabe beliebiger Pakete und/oder Leistungen.
• Automatisches und manuelles Aufbuchen von externen Paketen, Leistungen bzw.
Berechtigungen.
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3. EINGABE, VERARBEITUNG UND GÄSTEDATEN
3.1. EINGABE UND VERARBEITUNG VON GÄSTEDATEN
• Ausdruck einer Vorlage (z.B. Datenschutzbestimmungen und Nutzungsbedingungen) zur
Unterschrift durch den Gast (einheitliches Design, jegliche Anpassungen möglich).
• Zuordnungen (Erwachsener, Jugendlicher, Kind nach flexiblen Regeln).
• intuitive Benutzerführung und Oberflächen nach aktuellem Stand der Technik (Desktop,
Tablet und mobil nutzbar).
3.2. GASTGEBER-LOGIN
Für alle Gastgeber soll die internetbasierte Eingabe der Daten möglich sein.
3.3. ONLINE-VORERFASSUNG DURCH DEN GAST
Bestehend aus:
• Webbasierte Eingabe von relevanten Gastdaten bereits vor der Anreise durch den Gast
(Namen, E-Mail, etc.).
• Erreichbarkeit der Eingabemaske durch E-Mail-Versand einer generierten URL (Name, E-
Mail, Anzahl Personen sowie Aufenthaltszeitraum durch Gastgeber vorerfasst).
4. ABRECHNUNG
4.1. GRUNDLAGEN
Die Grundlage zur Abrechnung eines AlbCard-Aufenthalts ist die Anzahl der getätigten
Übernachtungen im Beherbergungsbetrieb. Der Abrechnungszeitraum ist abhängig von der
Erstellung der letzten Abrechnung bis zu einem definierten Tag (Voreinstellung aktuelles
Tagesdatum). Alle in diesem Zeitraum beendeten Aufenthalte stehen zur Abrechnung an.
Für die Abrechnung ist ebenfalls zu beachten:
• Funktionalität zur Durchführung einer Testabrechnung mit Plausibilitätsprüfung von
Rechnungen und Positionen vor der endgültigen Abrechnung.
• Freies Benennen (Freitext) eines Rechnungslaufs mit Ausgabe im System in der Übersicht
der Abrechnungsläufe sowie auf den Rechnungen.
• Freies Textfeld für Informationen an die Gastgeber zur Ausgabe auf den Rechnungen.
4.2. ELEKTRONISCHER VERSAND ODER BEREITSTELLUNG DER RECHNUNGEN
Bei der Rechnungserstellung ist auch die Möglichkeit des elektronischen Versands erforderlich.
Hierzu sind zwei Varianten möglich:
• Versand der Rechnungen als PDF per E-Mail statt Ausdruck und Versand auf dem
Postweg; Klärung der Zertifizierung der versandten Dokumente.
• Versand einer Information über eine neue Rechnung per E-Mail.
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• Ablage der Rechnung auf einem sicheren Web-Server mit Login durch den Gastgeber;
Protokollierung des Zugriffs auf das Portal und des Downloads von Dokumenten.
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4.3. FAKTURA-MODUL
In einem Faktura-Modul soll eine freie Abrechnung von Positionen ggü. den
Beherbergungsbetrieben ermöglicht werden.
V. BASISFUNKTIONEN
In diesem Abschnitt werden die Anforderungen zur Unterstützung der Basisfunktionen
beschrieben.
1. AUSGABE ALBCARD
Bestehend aus:
• Automatisches und manuelles Aufbuchen von Leistungen zur Übergabe an den Gast
(Vorkonfiguration von Leistungs-Paketen).
2. RÜCKNAHME, ÄNDERUNG ALBCARD
Bestehend aus:
• Kombination Rücknahme und Ausgabe bei Änderungen (z.B. Verlängerung).
• Abgleich bzw. automatisierte Aktualisierung der verbundenen Kartendaten.
• Abgleich bzw. ggf. Änderung der im System gespeicherten Leistungen sowie
Berechtigungen bereits ausgegebener Karten.
3. ERSATZKARTEN
Bestehend aus:
• Ausgabe von Ersatzkarten bei Verlust oder defekten Karten.
• Automatische Übernahme und Abgleich der ausgestellten und bereits
gebuchten(verbrauchten)Leistungen für die Ausstellung von Ersatzkarten.
• Automatische Sperre der ursprünglich ausgegebenen Karten/Berechtigungen.
• Unmittelbare Übermittlung an externe Systeme.
4. POS-FUNKTIONALITÄT
Bestehend aus:
• Abbildung des Verkaufsprozesses für Pakete/Leistungen/Berechtigungen.
• Aufbuchen von Einzel-/Paketleistungen bzw. Berechtigungen.
• Leistungen oder Berechtigungen können einzeln ausgewählt werden.
• Stornieren einzelner Leistungen und/oder Pakete mit Prüfprozess.
• Erzeugen und Ausdrucken eines Beleges (Kunden/Gast).
5. AKZEPTANZ
Bestehend aus:
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• Auslesen der Leistungsparameter aus AlbCard an Akzeptanzterminals.
• Abbuchung der geänderten Leistungsparameter.
• Anzeige der Nutzerinformation (bspw. Name, Personentyp, Gültigkeit).
• Anzeige der vorhandenen(gebuchten)Leistungen bzw. Anzeige der ggf. reduzierten
Leistungen sowie Auswahl der gewährten Leistung.
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VI. ORGANISATION UND VERWALTUNG
1. ALLGEMEINES
Das Gesamtsystem muss es ermöglichen, unterschiedliche Ausprägungen von Kartenmodellen
anzulegen und zu verwalten. Kartenmodelle und Produktmodelle sollen mehrfach (parallel) im
System angelegt werden können. Die Verwaltung eines einzelnen Kartenmodelles muss die
flexible Konfiguration der Nutzungseigenschaften (bspw. Leistungen, Produkte, etc.) erlauben.
Zusätzlich müssen die Bereiche Verwaltung, Abrechnung und Clearing, sowie Auswertung dabei
getrennt angelegt sein.
2. BETEILIGTE UND ROLLENKONZEPT
Die Verwaltung der beteiligten Organisationseinheiten muss ausgehend von den Aufgaben und
Prozessen im Gesamtsystem möglich sein. Dabei sind bisher folgende Rollen vorgesehen:
• Betreiber des Gesamtsystems (SAT)
• Ausgabestellen
• Akzeptanzstellen
Die Konfiguration der Ausgabestellen muss eine flexible Verwaltung der Aufgaben und Rechte
ermöglichen. Ausgabestellen sind in diesem Kontext Einrichtungen der Gastgeber
(Betreiber/Eigentümer), wie z.B. Hotel, Gasthof, Ferienwohnungsvermieter, usw. zur Ausgabe der
Gästekarten bzw. einzelnen Produkten/Leistungen mit Bezug zu einer Gästekarte.
Zusätzlich sind weitere Rollen bzw. Optionen in der Konfiguration der Organisationen bzw. der
Leistungspartner bei Einsatz und Verwendung der Gästekarte möglich. Ein Beispiel für die
erweiterte Konfiguration ist die Ausgabestelle mit zusätzlichen Rechten/Rollen im Tourismus-
Marketing (Tourismus-Information), die als Verkaufsstelle zusätzliche Produkte/Leistungen
anbietet und in der Rolle der Ausgabestelle ausgibt.
An den Akzeptanzstellen (z.B. Museum, Schwimmbad, etc.) werden die Gästekarten bzw.
Produkte oder Leistungen der Gästekarte geprüft (registriert), um dem Nutzer der Gästekarte die
Leistung gemäß den vorkonfigurierten Nutzungsparametern (Eintritt/Zugang, ggf. rabattiert) zu
ermöglichen.
Die beteiligten Organisationseinheiten müssen im System mit den notwendigen Stammdaten
(Name, Adresse, Erreichbarkeiten, Ansprechpartner, Kennzeichnung/ID, Bankverbindung, usw.)
gepflegt und konfiguriert werden.
Die genannten Kategorien der Organisationseinheiten mit ihren Eigenschaften (Aufgaben,
Rollen) müssen kombinierbar (bspw. Verkaufsstelle und Akzeptanzstelle) und erweiterbar und
konfigurierbar sein.
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Über einen Verwalter-/Agenturmodus soll für professionelle Dienstleister, die im Auftrag der
Eigentümer die Betreuung mehrerer Objekte übernehmen, die Verwaltung verschiedener
Gastgeber/Betriebe und deren Kartenprozesse innerhalb einer Oberfläche sowie unter einem
Login ermöglicht werden.
3. PRODUKTMODELLE, GRUNDKONFIGURATION
Produkte und Leistungen müssen flexibel konfigurierbar sein. Wesentliche Merkmale der
Grundkonfiguration sind:
• Definition von Grundleistungen bzw. kostenlosen Leistungen (Eintritt, Freifahrt, etc.)
innerhalb eines Produkts.
• Definition von Paketleistungen mit Vorkonfiguration der Einzelleistungen, Gültigkeiten
und Abrechnungsschlüsseln (bspw. Anzahl Akzeptanzen, Zählleistung).
• Definition der Nutzungsparameter wie z.B. 1x pro Aufenthaltstag, mehrfach pro
Aufenthaltstag je Leistung.
• Definition der Abrechnungsparameter wie z.B. Anzahl der ausgelösten Akzeptanzen pro
Leistung, Umlageschlüssel für Abrechnung pro Gast und Aufenthaltstag/Übernachtung.
4. PRODUKTE UND LEISTUNGEN
Die Verwaltung der Produkte und (Einzel-) Leistungen ermöglicht das Anlegen und die
Konfiguration von unterschiedlichen und beliebigen Leistungen. Eine Leistung wird definiert
über allgemeine Angaben (Bezeichnung/Name, Beschreibung, Bild, etc.).
Das Produkt oder die Leistung wird über die zugehörigen Stammdaten, definiert. Wie bspw.
• Bezeichnung
• Beschreibung (Text)
• Bild(er)
Leistungen werden mit Blick auf die Prozesse Ausgabe und Akzeptanz (Nutzung)zugeordnet
bzw. konfiguriert und können zu einem Leistungs-Paket gebündelt werden. Dies bedeutet
einerseits die Zuordnung von Preisen oder Preismodellen (z.B. Datum/Tag, Saisonal, d.h.
Winter/Sommer, Feiertags- oder Ferien-Kategorie) zu Leistungen/Paketen sowie eine freie
Zuordnung von Leistungen zu den Ausgabe- oder Akzeptanzstellen. Die Preismodelle müssen
dabei auch eine Zuordnung von eventuellen Nutzungsgebühren (Systemgebühren) oder die
Zuordnung von (Verkaufs-) Provisionen erlauben.
Leistungen oder Pakete können z.B. auch für eine automatische Buchung bei den
Ausgabestellen vorkonfiguriert werden (bspw. All-Inclusive-Paket).
Die Zuordnung und Konfiguration der Nutzungsberechtigungen müssen ebenfalls flexibel
möglich sein. Dabei müssen unterschiedliche Parameter und kombinierte Einstellmöglichkeiten,
wie z.B.:
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• Zählparameter je Leistung (bspw. Nutzung x mal pro Zeitabschnitt oder Gültigkeit)
• Zeitparameter je Leistung (bspw. Nutzung x Tage pro Zeitabschnitt oder Gültigkeit)
unter Berücksichtigung des Zeitabschnittes:
• Anzahl Tage
• Anzahl Werktage
• Anzahl Wochenend-Tage
• Anzahl Feiertage
• Anzahl Monate
• Anzahl Jahre
gegeben sein.
Besonderheiten bei Akzeptanzstellen – Sperrzeiten: Die Akzeptanz von Leistungen kann
bezogen auf die Akzeptanzstelle gesondert parametriert bzw. eingeschränkt werden. Dies sind
bspw. Sperrzeit-Regelungen zur Vermeidung von Doppelnutzungen/Missbrauch, um nach
bereits erfolgter Registrierung eine wiederholte Registrierung erst nach Ablauf einer Sperrzeit
zuzulassen. Sperrzeiten müssen dabei flexibel konfiguriert werden können, z.B. nach Ablauf von
30/2 Minuten/Stunden oder weitere Akzeptanz möglich erst am nächsten Tag.
5. HEIMAT-/BÜRGERKARTEN
• Einsatz der AlbCard für Bürger für einen länger spezifizierten Zeitraum (flexibel z.B. 12 bis
60 Monate oder Kalenderjahre)
• Freie Definition von Leistungsparametern, d.h. Kontingente für Einzel- oder
Paketnutzungen (bspw.50x im vorgegebenen Zeitraum von x Tagen, Häufigkeit der
Nutzung (50x) pro Kalenderjahr, Anzahl Tage pro Kalenderjahr (50x)
• Automatische Sperrung von Berechtigungen bei Verbrauch bzw. Erreichen der Schwelle
sowie automatische Reaktivierung zum nächsten Gültigkeitszeitraum (z.B. Sperrung einer
Berechtigung nach Erreichen von x Nutzungstagen und Reaktivierung zum 01.01. des
nächsten Jahres).
• Personalisierung der Karten (Bedruckung mit optischer Personalisierung inkl. Verwaltung
der Personen- und Kartendaten).
6. STATISTIK UND REPORTS
6.1 ALLGEMEINE ANFORDERUNGEN REPORTING UND STATISTIK
Alle Statistikfunktionen und Reports müssen auf den gesamten Datenbestand Einzeldaten,
Einzel-Transaktionen) und in Echtzeit zugreifen können. Die Parameter, die für Auswertungen,
Filterung und deren Kombinationen herangezogen werden, können benutzer- und
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rollenbezogen flexibel angelegt und konfiguriert werden. Der Zugriff auf Konfiguration und die
Funktionen Auswertung, Protokoll erfolgt ebenfalls gemäß dem Benutzer- und Rollenkonzept.
Nachfolgend ist eine Mindestauswahl von Parametern und Konfigurationsmöglichkeiten
genannt:
• Beliebige Grunddaten: Kartenausgaben, Akzeptanzen, Produkte, Leistungen, Pakete,
Einzelverkäufe, usw.
• Anlage und Konfiguration von Grundkriterien, wie bspw. beliebig wählbare Zeiträume.
• Generierung und Darstellung von Reports in skalierbaren und variablen
Ausgabeformaten für Drucker- und Bildschirm-Formate.
• Konfiguration von Datenexporten für eine Auswertung in nachgelagerte Anwendungen
über Standard-Formate wie z.B. CSV, XLS, XML.
Der Bieter nennt und beschreibt die Parameter und Konfigurationsmöglichkeiten für Reporting
und Statistik.
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6.2. STATISTIKEN ÜBER AKZEPTANZEN
Bestehend mindestens aus:
• Auswertung von einzelnen Akzeptanzen (Einzelnutzungen).
• Auswertung der Tages-Akzeptanzen (je Karte, Leistungspartner und Tag
zusammengefasst zu einer Tages-Nutzung).
• Auswertung und Filterung nach flexiblen Parametern, z.B. Monat und Kalenderjahr,
Paket(en), Gültigkeitsdauer, Gastgeber, Ort der Übernachtung, Gastgeber-Arten etc.
• Anlage und Konfigurieren weiterer Parameter im Bereich Akzeptanzen und Gastgeber.
Der Bieter nennt und beschreibt die Auswertungs-, Anlage- und Konfigurationsmöglichkeiten für
Statistiken über Akzeptanzen.
6.3 AUSWERTUNG AKZEPTANZEN
Bestehend mindestens aus:
• Auswertung von gültigen Akzeptanzen.
• Auswertung von ungültigen Akzeptanzen (wie bspw. Karte abgelaufen, Karte defekt).
• Auswertung nach Karten-Nummer (Karten-ID) und Gastgeber/Betreiber.
Der Bieter nennt und beschreibt die Auswertungs-, Anlage- und Konfigurationsmöglichkeiten für
Statistiken über Akzeptanzen.
6.4 PROTOKOLLIERUNG DER VORGÄNGE
Bestehend aus:
• Protokollierung sämtlicher Vorgänge in Bezug auf die Anwendungsfälle (Ausgaben,
Änderungen, Ersatz und POS-/Einzelverkäufe, etc.) und Darstellung mit Bezug zu den
Gastdaten, Personen.
• Darstellung der jeweils zugeordneten Vorgänge sowohl für Gastgeber bzw.
Ausgabestellen, als auch Bündelung aller Vorgänge mit Filterungsmöglichkeit für den
Betreiber.
6.5 ZUGRIFF FÜR KARTEN-NUTZER (EINZELKARTEN-STATISTIK)
Dem Heimatkarteninhaber bzw. dem Kartennutzer soll ein webbasierter Zugriff auf aktuelle
Daten (Echtzeit-Informationen bzw. bei externen Systemen Zeitversatz von max. 24 Stunden)
und Statistiken (z.B. gebuchte Leistungen, genutzte Leistungen, verbrauchte Tage/Kontingente
etc.) der ausgegebenen Karte bereitgestellt werden. Karten-Nutzer sind einerseits Gäste
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(temporäre Ausgabe einer Karte über ein oder mehrere Tage) oder Inhaber von Heimatkarten
(längerfristige Ausgabe einer Karte über 12-60 Monate).
Es werden bei Ausgabe der Karte(n) automatisiert Zugangsdaten zu einer Plattform erstellt, über
die der Karten-Nutzer auf die Daten und Ansichten zugreifen kann.
Eine ereignisgesteuerte Benachrichtigung (E-Mail, SMS) erlaubt auch Hinweise an den Karten-
Nutzer für den Fall, dass bspw. Leistungskontingente aufgebraucht sind oder die Karte nicht
mehr gültig ist bzw. das Ablaufdatum erreicht wird. Dazu sollen im Webportal für den Gast
selbst sowie bei der Ausgabe der Karten durch die Ausgabestelle entsprechende
Kontaktinformationen hinterlegt werden können.
Der Bieter nennt und beschreibt die Möglichkeiten seines Systems für entsprechende Hinweise
oder Nachrichten an den Karten-Nutzer.
7. ABRECHNUNG UND CLEARING
7.1 ABRECHNUNG UMLAGEBETRÄGE
Bestehend aus:
• Abrechnung von Umlagebeträgen gegenüber Städten/Gemeinden und/oder Gastgebern
und Leistungspartnern.
• Ermittlung der Berechnungsgrundlage auf Basis eines Umlagemodells nach Gast,
Kartenausgaben, Anzahl Übernachtungen, o.ä.
• Erstellung von Rechnungen für Umlagebeträge.
• Anlage und Konfiguration von Parametern in Verbindung mit Abrechnungen und
Umlagemodell, wie z.B. Altersklassifizierung, Befreiungsgründe o.ä.
• Konfiguration der Rechnungsläufe unter Berücksichtigung weiterer Parameter wie
Zeitpunkt, Umsatz, o.ä.
• Export der Sollstellungen in die Finanzbuchhaltung in üblichen Datenformaten
(bspw.SAP, DATEV).
Die genauen Festlegungen zum Umlagemodell werden im Rahmen der Feinspezifikation
(Pflichtenheft) getroffen.
7.2. POS-ABRECHNUNG
Bestehend aus:
• Abrechnung auf Basis der Verkäufe eines Gastgebers bzw. einer Ausgabestelle
(Anzahlverkaufte Leistungen/Pakete x Preis).
• Abrechnung von Verkaufsprovisionen für Leistungen/Pakete unter Berücksichtigung von
flexiblen Provisionsmodellen.
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• Erstellung von Rechnungen für Verkäufe.
• Anlage und Konfiguration der Abrechnungsparameter für Clearing, flexible Provisions-
Sätze.
• Konfiguration der Rechnungsläufe unter Berücksichtigung weiterer Parameter wie
Zeitpunkt, Umsatz o.ä.
• Export der Sollstellungen in die Finanzbuchhaltung in üblichen Datenformaten (bspw.
DATEV).
Die genauen Festlegungen zum Umlagemodell werden im Rahmen der Feinspezifikation
(Pflichtenheft) getroffen. Der Bieter unterbreitet dazu einen Vorschlag.
7.3. ABRECHNUNG UMLAGE-PAKETE ODER KAUF-PAKETE
Bestehend aus:
• Abrechnung (Ausschüttung) der Umlageeinnahmen bzw. Paketeinnahmen an
Akzeptanzstellen nach einem definierten Ausschüttungs-Schlüssel.
• Berücksichtigung unterschiedlicher Faktoren im Rahmen der Abrechnung, wie z.B.:
Verhältnis der Akzeptanzen einer Leistung, Preismodelle der Leistungen etc.
• Berücksichtigung von vorkonfigurierten Anteilen pro Leistung (prozentual,fix) oder für
Organisation, Marketing oder Clearing-Dienstleistung.
• Erstellung von Gutschriften.
• Export der Sollstellungen (Abrechnungen,Gutschriften) in die Finanzbuchhaltung in
üblichen Datenformaten( z.B. DATEV).
7.4. ABRECHNUNG EINZELPOSITIONEN
Bestehend aus:
• Manuelle Abrechnung von Einzelpositionen und/oder wiederkehrende Positionen.
• Erstellung von Rechnungen oder Gutschriften und Übergabe als Sollstellung in die
Finanzbuchhaltung über gängige Schnittstellen (z.B.SAP, DATEV).
• Anlage und Konfiguration der Abrechnungsparameter.
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VII. TECHNOLOGIEN UND SCHNITTSTELLEN
1. INTEGRATION SCHNITTSTELLEN
1.1. ALLGEMEINE ANFORDERUNGEN
Alle zu liefernden Schnittstellen sind gemeinsam mit den gängigen Herstellern der Umsysteme
(Schnittstellen-Partner) abzustimmen und offen zu legen. Die Absicherung der Schnittstellen
erfolgt über definierte Schnittstellenprofile, die bei Bedarf erweitert werden können.
Der Bieter erläutert dazu sein Konzept, und stellt dar, welche seiner Schnittstellen bidirektional
sind.
1.2. SCHNITTSTELLE ALBCARD-DATEN (DRITTSYSTEME)
Bereitstellung einer offenen Schnittstelle zur Abfrage von Karten- und Berechtigungs-
Informationen in Echtzeit sowie Übergabe von Akzeptanzdaten, wie bspw.
• Übergabe Basisdaten der Karte: Karte gültig ja/nein, Zeitraum der Gültigkeit, Leistungen
und Pakete
• Übergabe Basisdaten Transaktionen: Akzeptanzen, Bonus
1.3. SCHNITTSTELLE HOTEL-SOFTWARE (PMS-SYSTEME)
Für die Übernahme der Kartendaten aus einem vorhandenen Hotel-Reservierungssystem der
Gastgeber ist eine offene Schnittstelle zu spezifizieren und umzusetzen, die folgendes Szenario
ermöglicht: Die Daten des Gastes werden automatisiert in das Kartensystemübernommen,
nachfolgend wird der Prozess für die Ausgabe der AlbCard angestoßen.
2. ENDGERÄTE (TERMINALS)
Ein Betrieb der Endgeräte mit vorhanden Systemen (bspw. internetfähiger PC) sollte für die
gebräuchlichen Systemplattformen und Betriebssysteme, wie z.B. Windows, Apple iOS und
Android/Unix bzw. Unix-Derivate möglich sein.
Der Bieter erläutert die möglichen Konfigurationen und Voraussetzungen an das Betriebssystem
und die Hardware in Verbindung mit den angebotenen Endgeräten detailliert, und legt zu allen
angebotenen Endgeräten Produkt- und Datenblätter vor.
VIII. NICHTFUNKTIONALE ANFORDERUNGEN
1. SKALIERBARKEIT, MENGENGERÜST
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Das Gesamtsystem muss geeignet sein, die genannten Anforderungen skalierbar auf
entsprechenden System- und Datenbank-Plattformen mit ausreichender Performance
abzudecken.
Hinweise zum voraussichtlichen Mengengerät der ersten 5 Jahre, aufgeteilt in die zwei Phasen:
Startphase: 1. und 2. Jahr
Ausbauphase: 3. / 4. / 5. Jahr
Start 2020/2021 Maximalszenario bis 2024
150 Gastgeber/Ausgabestellen 500 Gastgeber/Ausgabestellen
150 Akzeptanzstellen/Leistungserbringer 1000 Akzeptanzstellen/Leistungserbringer
100.000 Gästeankünfte p.a. 400.000 Gästeankünfte p.a.
250.000 Übernachtungen p.a. 1.600.000 Übernachtungen p.a.
250 parallele Sessions (Spitze) 3000 parallele Sessions (Spitze)
2.000 Karten im Feld 30.000 Karten im Feld
200.000 Transaktionen p.a. 1.000.000 Transaktionen p.a.
Hieraus ergibt sich zugleich die Laufzeit für den Vertrag und für die Rahmenvereinbarung über
Endgeräte (bis 31.12.2024, mit Option der Verlängerung um je ein weiteres bis zu maximal
weitere fünf Jahre).
2. SYSTEMVERFÜGBARKEIT, AUSFALLSICHERHEIT
Der Bieter erläutert ausführlich die Möglichkeiten, um eine zielgerechte Ausfallsicherheit und
Verfügbarkeit der Teilsysteme und Komponenten sicherzustellen.
Das Gesamtsystem ist grundsätzlich als ein in Echtzeit operierendes Online-System geplant. Dies
bedeutet, dass die Prozesse eine kontinuierliche Verbindung zwischen dem zentralen System
und den dezentralen Endgeräten voraussetzen. Für den Fall, dass an bestimmten Standorten
oder in bestimmten Situationen keine Internet-Verbindung besteht, soll ein(begrenzter)Offline-
Betrieb möglich sein. Nach Wiederaufnahme der Datenübertragung erfolgt dann ein Abgleich
zwischen dezentralen Komponenten und zentralem System.
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Der Bieter stellt sicher, dass in seinem Einflussbereich alle technischen Vorkehrungen getroffen
werden, die notwendig sind, um eine Verfügbarkeit des Gesamtsystems und der einzelnen
Komponenten von mindestens 98,5% zu gewährleisten.
3. SYSTEMBEREITSTELLUNG
Das Gesamtsystem ist als Dienstleistungsangebot anzubieten. Dabei wird die gesamte
Infrastruktur
• Zentrales System (Software und IT-Infrastruktur),
• Dezentrale Komponenten bei Ausgabe- und Akzeptanzstellen und
• Arbeitsplatz-Systeme
durch den Auftragnehmer bereitgestellt und betrieben.
Zugriff und Nutzung des Systems durch den Betreiber (SAT), die Destination, Gastgeber und
Ausgabestellen, Verkaufsstellen und Akzeptanzstellen soll über internetfähige (browserbasierte)
Endgeräte auf Basis der gängigen Systemplattformen (PC, Notebook, Tablet, Smartphone) und
Betriebssystemen (Windows, MacOS, iOS, Android) möglich sein.
Der Auftragnehmer übernimmt dabei die vollständigen Aufgaben im Rahmen des Betriebes, d.h.
Administration der zentralen und dezentralen Hardware inkl. Service und Wartung der Teil-
Komponenten (Anwendungen) und der Terminal-Endgeräte bei den Akzeptanz- und
Ausgabestellen.
Für Zugriff und Nutzung des Systems durch den Betreiber (SAT), die Destination, Gastgeber und
Ausgabestellen, Verkaufsstellen und Akzeptanzstellen muss eine konkrete Hard- und Software-
Konfiguration der zentralen und dezentralen Rechnersysteme (Arbeitsplatz-Systeme) benannt
werden.
Der Bieter beschreibt die Systemkonfiguration ausführlich und erläutert seine Empfehlung für
die benötigte Hardware auf der Grundlage der genannten funktionalen und nicht funktionalen
Anforderungen.
4. MANDANTENFÄHIGKEIT, BENUTZERVERWALTUNG
Das Gesamtsystem muss uneingeschränkt mandantenfähig sein, und dem Betreiber flexible
Möglichkeiten für die Konfiguration der Benutzer und Mandanten bieten.
Grundanforderungen sind:
• Mandantenfähigkeit.
• Abbildung der mandantenspezifischen Funktionen im Datenmodell, der
Bedienoberfläche, der Präsentationsschicht (Darstellungen) und den Schnittstellen.
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• Benutzerkonzept und-verwaltung mit Zuordnung von Zugriffsrechten (Freigaben,
Einschränkungen, Zuordnungen, usw.).
Ein Mandant ist gleichzusetzen mit einer Organisation und den unterschiedlichen Rollen, wie
z.B.: Betreiber (für Karten- und Produktmodell), Akzeptanz- und Ausgabestellen, usw.
Objekte und Daten sollen auch mandantenübergreifend gekennzeichnet werden können. Die
Zuordnung von Objekten und Daten ist konfigurierbar.
Die genaue Festlegung der Möglichkeiten, Ebenen und Abhängigkeiten im Mandantenkonzept
erfolgt im Zusammenhang mit dem Konzept der Benutzer, Rollen und Zugriffsrechte erfolgt im
Verlauf der Umsetzung. Der Bieter hat sein Mandantenkonzept und die Rechteverwaltung zu
erläutern und ist aufgefordert, auf die Möglichkeiten ausführlich zu beschreiben.
Der Bieter beschreibt und erläutert den Aufbau seines Datenbanksystems (z.B. relational,
objektorientiert oder objektrelational).
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5. DATENSICHERHEIT, DATENBANKSYSTEM
Stammdaten, Bewegungsdaten und Konfigurationsdaten sind getrennt vorzuhalten.
Ein Abgleich zwischen dezentralen und zentralen Teilsystemen muss automatisch erfolgen und
ist mit einer kontinuierlichen Überwachung der Kommunikation (Monitoring) verknüpft.
6. BEDIENUNG UND KONFIGURATION
Die Bedienung des Systems unter Einbezug der umfassenden Darstellungs- und
Dialogfunktionen soll auf einer über alle Funktionsbereiche einheitlich gestalteten und intuitiven
Bedienoberfläche erfolgen. Die Bedienoberfläche muss dabei die unterschiedlichen
Endgerätetypen (bspw. Desktop, Tablet, Smartphone) berücksichtigen.
Das Gesamtsystem sollte eine intuitive Benutzerführung nach dem Stand der Technik (Desktop
und mobile Endgeräte wie z.B. Tablet oder Smartphone) ermöglichen.
Für eine kontinuierliche Pflege und Konfiguration von Stammdaten müssen geeignete
Bedienoberflächen bereitgestellt werden. Damit soll sichergestellt werden, dass der Anwender
wiederkehrende Anpassungen bzw. Konfigurationen selbständig vornehmen kann. Der Bieter
erläutert dazu sein Konzept.
7. QUALITÄTSSICHERUNG SOFTWARE
Der Bieter erläutert in den Ausführungen die Standards und Methoden der Qualitätssicherung,
für die eigenen Lieferanteile genauso wie für die Zulieferanteile. Insbesondere sind die QS-
Zertifikate und QS-Verfahren für die Software-Erstellung und-Lieferung inkl. Updates, genutzte
Entwicklungsumgebungen, Versions-Management und kundenspezifische Software-Generierung
darzustellen.
8. ZEITPLAN UND PROJEKTPHASEN
Zum Angebot ist ein Zeit- und Projektplan beizufügen, der die einzelnen Projektphasen und
Abhängigkeiten berücksichtigt.
Für die Spezifikation von Details ist eine Pflichtenheftphase vorgesehen.
Bei Bedarf können entsprechend Test- oder Teil-Lieferungen vereinbart werden. Dabei erfolgt
ggf. auch der Test der Schnittstellen zwischen geliefertem System und anderen Systemen
(Umsysteme, vorhandene Systeme). Die entsprechenden Positionen im Leistungsverzeichnis
(Dienstleistungen) müssen dabei die Arbeiten für eine Grundkonfiguration inkl. Anlage der SAT-
relevanten Stammdaten berücksichtigen.
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Weiterhin muss im Zeitplan der Roll-Out zur Inbetriebnahme bei den beteiligten Gastgebern
und Akzeptanzstellen enthalten sein.
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9. GEWÄHRLEISTUNG, BETRIEB, WARTUNG
Die Gewährleistung aller gelieferten Komponenten beginnt mit der gültigen Werkabnahme beim
Auftraggeber. Die Gewährleistungszeit beträgt mindestens 24 Monate. In diesem Zeitraum sind
alle auftretenden Mängel an den gelieferten Komponenten (Hardware und Software) für den
Auftraggeber kostenlos zu beseitigen. Die Bedingungen für die Sicherstellung des Betriebes der
zentralen Komponenten wird in entsprechenden Vereinbarungen festgelegt.
Im Leistungsverzeichnis sind Positionen für mögliche Komponenten, Allgemeiner Service und
Wartung angegeben. Für allgemeinen Service und Administration sind anzubieten:
• Service-Unterstützung für Gastgeber, Akzeptanzstellen und Gemeinden; inkl. Service-
Portal für Hilfefunktion, Fehler-Tracking und persönliche Beratung und Unterstützung
(First-Level-Support, Erreichbarkeit täglich von 08:0–18:00 Uhr).
• Service-Unterstützung für Betreiber; inkl. Service-Portal für Hilfefunktion, Fehler-Tracking
und persönliche Beratung und Unterstützung (Second-Level-Support, Erreichbarkeit
werktäglich von 08:00 –18:00 Uhr, 24/7 Notfall-Hotline).
• Wartung der Terminals; inkl. Bereitstellung von Ersatzgeräten bei Defekt; Bearbeitung
und Eintausch.
10. WARTUNG DER SOFTWARE (GESAMT), KONTINUIERLICHE PFLEGE UND UPDATES
Der Bieter beschreibt sein Service- und Wartungskonzept.
Für die auszuweisenden Service-Pauschalen soll neben den Einzelpreisen im Angebot dargestellt
werden, welche Konditionen und Rahmenbedingungen für eine kontinuierliche Fortschreibung
über die ersten 10 Betriebsjahre gelten. Der Bieter kann abweichende Konditionen für die
Gewährleistungszeit nennen.
Für den Roll-Out der Terminal-Endgeräte, d.h. Installation und Inbetriebnahme der Terminals bei
den Akzeptanzstellen ist eine separate Position im Leistungsverzeichnis angegeben.
11. EINWEISUNG UND SCHULUNG
Der Bieter muss ein Konzept für die Benutzerschulung und System-Betreuung (Administration,
Diagnose) vorschlagen und erläutern. Das Konzept für die Schulung muss insbesondere auf die
Organisation der Schulung im dargestellten Umfeld eingehen und Vorschläge für Planung,
Aufbau und Durchführung der Schulungen beinhalten.
Die Einweisung und Schulung müssen mit dem Auftraggeber inhaltlich und organisatorisch
abgestimmt werden. Für alle Schulungsunterlagen sind dem Auftraggeber
Vervielfältigungsrechte einzuräumen.
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Im Leistungsverzeichnis sind Positionen für mögliche Schulungs-Komponenten angegeben. Eine
Detailabstimmung zu den Angeboten erfolgt im Rahmen der Bietergespräche.
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12. DOKUMENTATION
Für die einzelnen Funktionsgruppen und Anwendungen und entsprechend den angegebenen
Benutzerrollen sind folgende Handbücher bereitzustellen:
• Bedienhandbuch: Benutzerführung, Dialoge, Ansichten, etc.
• Systemhandbuch: Installation, Inbetriebnahme, Datenversorgung, Konfigurationsdateien,
Ablaufdiagramme/Flussdiagramme, usw.
Zum Zeitpunkt der Auslieferung sind komplette Unterlagen auszuhändigen.
Die Flussdiagramme sollen sicherstellen, dass der Auftraggeber alle relevanten Abläufe im Gerät
und den weiteren Funktionen (bspw. Datenübertragung) nachvollziehen und prüfen kann. Diese
Dokumentation ist auch Grundlage für die einzelnen Schritte der Werkabnahme und damit zu
diesem Zeitpunkt dem Auftraggeber vorzulegen.
Alle Unterlagen, Beschreibungen, Dokumentationen und Benutzerhandbücher über die
vertraglich festgelegten Lieferungen und Leistungen sind in deutscher Sprache zu übergeben.
13. RECHTE AN DER SOFTWARE
Dem Auftraggeber ist ein uneingeschränktes Recht für die Nutzung der Teilsysteme und der
Anwendungen einzuräumen.
14. DATENHOHEIT
Der Zugriff und die Nutzung der Daten im Gesamtsystem müssen dem Betreiber jederzeit
uneingeschränkt möglich sein. Der Bieter räumt dem Auftraggeber das Eigentum und das
ausschließliche, dauerhafte, unbeschränkte, unwiderrufliche und übertragbare Nutzungsrecht an
den Daten ein.
15. ABZUSCHLIESSENDE VERTRÄGE
Zur Anwendung gelangen Verträge aus der EVB-IT-Familie. Der Bieter legt dem Auftraggeber
Entwürfe der aus seiner Sicht erforderlichen Verträge vor, und erläutert seine Abweichungen
vom jeweiligen EVB-IT-Vertragsmuster. Die im Dokument „Anforderungen an den
Wartungsvertrag“ genannten Mindestbedingungen sind zu erfüllen.