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MÜNCHENSTIFT - VIOS Medien GmbH · Randy Newman, B.B. King, Carly Simon und anderen...

Date post: 10-Jul-2020
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MÜNCHENSTIFT Klaus Voormann Der fünfte Beatle Ein Teller Heimat: Hilfe für Flüchtlinge Münchner Schule für Bairische Musik: Traditionen neu belebt Rollendes Museum: Charity mit Oldtimern Heft Nr. 74 Dezember 2015 Magazin
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Page 1: MÜNCHENSTIFT - VIOS Medien GmbH · Randy Newman, B.B. King, Carly Simon und anderen Musikerlegenden ins Studio. Dabei beschreibt er sich selbst als „klas-sischer Sidemann“ (Sessionmusiker).

MÜNCHENSTIFT

Klaus Voormann Der fünfte Beatle Ein Teller Heimat: Hilfe für Flüchtlinge � Münchner Schule für Bairische Musik:

Traditionen neu belebt � Rollendes Museum: Charity mit Oldtimern

Heft Nr. 74Dezember 2015

Magazin

Page 2: MÜNCHENSTIFT - VIOS Medien GmbH · Randy Newman, B.B. King, Carly Simon und anderen Musikerlegenden ins Studio. Dabei beschreibt er sich selbst als „klas-sischer Sidemann“ (Sessionmusiker).

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Siegfried Benker

Die Einrichtungen der MÜNCHENSTIFT GmbH

Ambulanter Dienst Nord Tel. (0 89) 3 07 96-2 30

Ambulanter Dienst West Tel. (0 89) 1 57 09-2 30

Ambulanter Dienst Süd Tel. (0 89) 7 41 47-2 30

Ambulanter Dienst Ost Tel. (0 89) 4 90 55-2 30

Münchner Menü-Service Tel. (0 89) 6 20 20-3 78

Allach/UntermenzingHans-Sieber-Haus, Manzostraße 105 80997 München,Tel. (0 89) 1 43 75-0

BogenhausenHaus an der EffnerstraßeEffnerstraße 76, 81925 MünchenTel. (0 89) 9 98 33-0

GiesingHaus St. Martin, St.-Martin-Straße 34 81541 München,Tel. (0 89) 6 20 20-0

HadernMargarete-von-Siemens-Haus Heiglhofstraße 54, 81377 MünchenTel. (0 89) 74 15 50-0

HarlachingHaus an der Tauernstraße Tauernstraße 11, 81547 MünchenTel. (0 89) 6 42 55-0

Laim/PasingAlfons-Hoffmann-Haus Agnes-Bernauer-Straße 185 80687 München,Tel. (0 89) 5 46 47-0

NeuhausenHaus Heilig Geist, Dom-Pedro-Platz 680637 München,Tel. (0 89) 1 79 04-0

NymphenburgMünchener BürgerheimDall’Armistraße 46, 80638 MünchenTel. (0 89) 1 57 09-1 10

RamersdorfHaus St. Maria Ramersdorf St.-Martin-Straße 65 81669 München,Tel. (0 89) 4 90 55-0

SchwabingHaus an der Rümannstraße Rümannstraße 60, 80804 München Tel. (0 89) 3 07 96-0

Schwabing/MilbertshofenKarl-Rudolf-Schulte-Haus Leopoldstraße 261, 80807 München Tel. (0 89) 35 63 60-0

SendlingHaus St. Josef, Luise-Kiesselbach-Platz 281377 München,Tel. (0 89) 7 41 47-0

ZentrumMathildenstift, Mathildenstraße 3b80336 München,Tel. (0 89) 54 91 56-55

die Generation, die in den 1960er Jahren mit Rock’n’Roll, Coca Colaund dem Slogan „Traue keinem über 30“ aufwuchs, ist heute 70Jahre und älter. Klaus Voormann, der sich in den frühen 60er Jah-ren in einem Kellerlokal mit teilweise noch minderjährigenRockern befreundete, die später als Beatles die ganze Musikweltveränderten, zeigt, dass er auch mit 77 Jahren tatsächlich jung ge-blieben ist. Wie der erfolgreiche Musiker und Grafiker das schafft,lesen Sie in diesem Heft. Er blickt auf ein bewegtes Leben zurück,in dem er mit den bekanntesten Stars der Rockmusik auf der Büh-ne stand, berühmte Plattencover entwarf und die Band Trio mitihrem Hit „Da Da Da“ produzierte. Trotzdem versteht er es, nicht indiesen Erinnerungen zu schwelgen, sondern ganz in der Gegenwartzu leben.Dass auch die traditionelle Volksmusik dadurch lebendig bleibt,dass sie sich weiterentwickelt und sich neuen Einflüssen öffnet,zeigt ein Besuch bei der Münchner Schule für Bairische Musik. Ein Thema, das in den letzten Monaten die Medien beherrschte,sind die Flüchtlinge, die im Moment so zahlreich nach Deutschlandkommen. Leider wird in der Debatte über dieses Thema immer wie-der vergessen, dass die meisten eine lebensgefährliche Reise aufsich genommen haben, um einer humanitären Katastrophe daheimzu entfliehen. Die MÜNCHENSTIFT hat geholfen, die Erstver-sorgung der Flüchtlinge mit Essen am Münchner Hauptbahnhofsicherzustellen. Wir berichten in diesem Heft auch, wie SeniorIn-nen sich in dem Projekt „Ein Teller Heimat“ engagieren und überdas gemeinsame Kochen und Essen die Integration von Flüchtlin-gen fördern. Anpacken ist besser als lamentieren.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre, besinnliche Feiertageund einen guten Start in das Jahr 2016!

Liebe Leserin, lieber Leser,

EDITORIAL

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INHALT 4/15

Gespräch mit einem bescheidenen Star:Klaus Voormann – der „fünfte Beatle“,

gefragte Bassist und mit einem Grammy aus-gezeichnete Grafiker

Die Münchner Schulefür Bairische Musik:

Tradition und Moderne inder Volksmusik

Ein TellerHeimat:

Kochen mit Flücht-lingen

RollendesMuseum: Charity

mit Oldtimern

SONST NOCH IM HEFT

13 Die MÜNCHENSTIFT im Fachgespräch im Bundeskanzleramt

14 Ausbildung zum ehrenamtlichenDemenzhelfer

15 Revue zum 100. Geburtstag von Frank Sinatra und andereVeranstaltungen

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EIN LEBEN FÜR MUSIK UND KUNST

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Klaus Voormann TITELGESCHICHTE

TEXT MONICA FAUSS FOTOS MAREN WILLKOMM

Sie arbeiten gerade an einer Comicgeschich-te über Ihr legendäres Plattencover derBeatle-LP „Revolver“. Um was geht es da? Nächstes Jahr werden es 50 Jahre, dassdas Album „Revolver“ erschien. DerComic zum Jubiläum erzählt, wie ichdazu kam, das Cover zu machen. Esbeginnt mit dem ersten Anruf vonJohn Lennon und endet mit dem Au-genblick, in dem der Grammy, den ichdafür erhielt, durch ein umfallendesRegal zerteppert wurde. Dazwischenfinden sich viele witzige Momente beider Arbeit. Etwa als ich die kleinenFotos alle auf einem Tisch zusammen-gestellt hatte, bei offenem Fensterwegen der Hitze. Als meine Frau Chris-tina zur Tür hereinkam, flogen alleSchnipsel durch den Luftzug wilddurcheinander. Die Geschichte wirdim Stil einer Graphic Novel erzählt.Dabei knüpfe ich zwar an meinen Gra-fikstil an, suche aber noch nach derrichtigen skizzenhaften Mischung, inder ich die Details der Geschichte dar-stellen kann und auch die Gedanken,die mir beim Hören der Lieder des Al-bums durch den Kopf gingen.

Sie sind schon länger nicht mehr alsMusiker tätig, sondern widmen sich ganzder grafischen Arbeit.Wie empfinden Sie Musikerkollegen, die noch mit über 70 auf der Bühne stehen?

Als professioneller Bassist hörte ich1979 auf, heute mache ich nur nochprivat Musik. Das letzte Mal trat ichbei dem „Concert for George Harrison“im Jahr 2002 öffentlich auf. Aber ichfinde es völlig in Ordnung, wenn dieRolling Stones noch immer eine Showabziehen oder Ringo Starr bei einemAuftritt großen Spaß hat. Nach mei-nem 70. Geburtstag bin ich nochmalmit Paul McCartney, Ringo Starr, CatStevens, der sich heute Yusuf Islamnennt, und anderen Musikerfreundenzusammen ins Studio gegangen undproduzierte „A Sideman‘s Journey“. Siespielten alle ohne Gage, da die Ein-nahmen des Benefizalbums zum Teilan das „Lakota Environment & HealthProject“ fließen, mit dem meine FrauChristina und ich das gleichnamige In-dianer-Reservat im US-Staat South Da-kota unterstützen.

Sind denn Musiker der Popgeneration eine Art Vorbild für Ältere, wie man andersälter werden kann als die Generationendavor?Auch in der klassischen Musik ist esschon immer so, dass viele Künstlerbis 80 Konzerte geben. Warum den La-den mit 65 dicht machen? Das giltnicht nur für Musiker, ich finde es ins-gesamt falsch, Menschen mit 65 zupensionieren. Man müsste mit 40 eine

Klaus Voormann war ein enger Weggefährte der Beatles undspielte Bass bei Musiklegenden wie Manfred Mann und Carly Simon. Berühmt wurde der Musiker und Grafiker auchdurch die Gestaltung des Beatles-Covers „Revolver“, das das Lebensgefühl einer ganzen Generation verkörperte. Heutelebt der 77-Jährige mit seiner Familie am Starnberger See und arbeitet an einer Graphic Novel zum 50-jährigen Jubiläumdes „Revolver“-Covers im nächsten Jahr.

DER FÜNFTE BEATLEKlaus Voormann, talentierter Absolventder Meisterschule für Gestaltung in Ham-burg, startete Anfang der 1960er Jahreseinen beruflichen Weg als Grafiker. Dochdann lernte er im Kaiserkeller auf derReeperbahn eine damals noch unbekannteBand kennen. Die Beatles, die mit ihrerlebendigen Musik und erfrischenden Büh-nenpräsenz mit dem Mief der Nachkriegs-jahre aufräumten, beeindruckten ihnzutiefst. Die Freundschaft mit den Liver-poolern stellte die Weichen für sein Lebenneu: er erlebte aus nächster Nähe dieGeburt eines Mythos, wurde zu einem Weg-gefährten der „Fab Four“ und wennnicht bereits Paul McCartney einen Bassgekauft hätte, wäre der „Fünfte Beatle“,wie er später oft genannt wurde, wahr-scheinlich Bassist der Band geworden.

MUSIKERIn den 1960er und 1970er Jahren wurdeKlaus Voormann zu einem gefragtenBassisten. Er spielte in der Band vonManfred Mann, war zusammen mit Eric

Clapton Gründungsmitglied in JohnLennons „Plastic Ono Band“ und ging mitRandy Newman, B.B. King, Carly Simonund anderen Musikerlegenden ins Studio.Dabei beschreibt er sich selbst als „klas-sischer Sidemann“ (Sessionmusiker). 1979hängte er seinen Bass an den Nagel undkehrte 1980 nach Deutschland zurück, woer als Musikproduzent tätig wurde, z.B.von „Trio“, die mit dem Hit „DaDaDa“erfolgreich wurden.

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TITELGESCHICHTE Klaus Voormann

Pause machen können, um zu lebenund auch Sport zu machen, um dannab 65 noch zehn Jahre arbeiten zukönnen. Das gilt allerdings nicht fürMenschen, die auf dem Bau arbeiten,aber für viele andere Arbeitsbereiche.Das käme den Unternehmen zugute,denn die Jungen haben oft keine Ah-nung und die Älteren mit Erfahrungwerden weggeschickt.

Sie haben selbst mit klassischer Musikbegonnen, spielt sie heute noch eine Rollein ihrem Leben?Wir hörten zu Hause viel Klassik undredeten darüber. Oft lagen wir auf

spielte zwar bestimmte Akkorde, erhätte sie aber nicht benennen können.Wenn wir zusammensaßen und sie et-was Neues entwickelten, konnte ichdurch meinen musikalischen Hinter-grund vorschlagen „versuche es docheinmal so“ und dann haben wir zu-sammen an den Stücken gearbeitet.Vor einigen Jahren versuchte ich michnochmals der Klassik anzunähern: ichnahm mir die Goldberg-Variationenvon Bach vor und kreierte eigene Ver-sionen. Es war viel Arbeit, weil dasLernen nicht mehr so schnell wiefrüher ging. Irgendwann habe ich esaber ganz gelassen.

dem Boden und haben ganze Sinfoni-en gehört, das waren sechs oder sie-ben Schallplatten hintereinander. Mitacht Jahren begann ich dann Klavier-unterricht zu nehmen und trat mit an-deren Schülern in klassischen Konzer-ten auf. Doch mit dem Rock’n‘Roll undals ich die Beatles kennenlernte, wur-de das alles unwichtig und ich habe esweggeschoben. Als die Stücke, dieJohn und George komponierten, im-mer komplizierter wurden, war meineklassische Schulung sehr hilfreich.George hatte sich Klavierspielen beige-bracht, er erarbeitete sich alles selbstund saß stundenlang an den Soli. John

Vater und Tochter:Am Puls der Zeit bleibt Klaus Voormann auch durch den Austausch und die Zusammenarbeit mit seinen Kindern.

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Sie haben sich immer wieder Neuemgeöffnet und es ausprobiert. Und tun diesnoch immer. Das scheint Ihre Lebensein-stellung sehr zu bestimmen…Ich finde es wichtig, sich von Altemtrennen zu können und sich für Neu-es zu öffnen. Ich kann Menschennicht verstehen, die der Vergangenheitnachhängen – egal wie alt sie sind:Leute, die sagen, dass in der Zeit derBeatles alles viel besser war, stehenvor einer inneren Wand und sehen dieGegenwart und Zukunft nicht. ZumGlück habe ich meine Kinder, dieimmer mit neuen Anregungen nachHause kommen. Das finde ich toll! Ichschaue gerne nach vorne und es machtmir auch Spaß, neue Musik zu hören!

Was für Impulse sind das, die Sie durchIhre Kinder bekommen?Über meine Tochter Ruscha stieß ichauf aktuelle Musiker wie Nicolas Jaar,Chet Faker oder CocoRosie. In der Zeitder Tanzbands wurde in Live-Acts oft

GRAFIKERNach seinem Rückzug aus der Musik tratfür Klaus Voormann die Arbeit als Grafi-ker in den Vordergrund. Bis heute gestalte-te er zahlreiche Plakate und Cover, unteranderem für die Woody Allen’s JazzBand, die Bee Gees oder Marius Müller-Westernhagen und die Beatles-Anthology.In Zusammenarbeit mit dem Model Twiggyentwickelte er Illustrationen für dasModemagazin „Vogue“. Zudem ist er inAusstellungen vertreten, wie aktuell in „Cover Art – eine aussterbende Gattung“in Ludwigsburg. Seine zwei Kinder sind ineinen seiner Fußstapfen getreten und stu-dieren Kommunikationsdesign.

LEGENDÄRES COVERIm Jahr 1966 entwarf Klaus Voormannfür die Beatles-LP „Revolver“ das Cover,eine Collage aus Fotos und Zeichnungen.1967 erhielt er dafür seinen erstenGrammy und 2011 wurde es vom Musik-magazin „Rolling Stone“ zu den 10 bestenCovers aller Zeiten gewählt. Schon Beatles-Manager Brian Epstein erkannte, wie sich darin Grafik und Musik gegenseitigergänzen. Es wurde nicht nur für KlausVoormann ein Identifikationszeichen,sondern auch das einer ganzen Generati-on. Zum 50-jährigen Jubiläum erscheint imSommer 2016 seine Graphic Novel „TheMusic Makes Sense because of the Sleeveand Vice Versa – The Making of RevolverCover Artwork“, gefolgt von einer Aus-stellung und Veranstaltungen in Zusam-menarbeit mit dem London College ofCommunication (www.voormann.com).

die ganze Nacht durchgespielt, dieseBühnenerfahrung fehlt heutigen Mu-sikern. Ich mag vor allem Gruppenund Musiker, die auch auf der Bühnegut sind, egal ob Rap oder andere Mu-sikstile. So wie Nicolas Jaar, den erleb-te ich mit seinem hervorragend aufbe-reiteten Programm in einem Konzertin Berlin. Ich erhalte aber auch bei dergrafischen Arbeit von meinen Kindernneue Impulse. Vor kurzem entwickel-ten wir gemeinsam 20 Bilder für einenYouTube-Channel im Internet. Eigent-lich erhielt meine Tochter den Auftragund dann wurde es zu einem gemein-samen Projekt, bei dem mein Sohnund ich assistierten. Sie hat die Por-traits gemacht, ich zeichnete die Hin-tergründe, die Kleidung und Haare,die am schwierigsten und langwierigs-ten sind. Es war sagenhaft! Ich hättenicht erwartet, dass so etwas einmalmöglich ist. Wir wollen noch mehr zu-sammen machen, darauf freue ichmich schon!

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Geheimer Superstar: Obwohl Klaus Voormann mit vielen Musiklegenden auf der Bühne stand,bevorzugte es der international bekannte Musiker und Grafiker, im Hintergrund zu bleiben.

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Wie ist die Münchner Schule für Bairische Musik entstanden?Die Wurzeln der Musikschule reichenzurück bis Anfang der 1960er Jahre.Damals wollte der Freundeskreis umToni Goth Musikanten zusammen-bringen und überlieferte Volkskulturwiederbeleben. Sie organisierten imJahr 1960 erstmals das beliebte „Mün-chner Adventssingen“ im Prinzregen-tentheater und gründeten drei Jahrespäter den „Münchner Kreis für Volks-musik, Lied und Tanz e.V.“. Die Ein-nahmen flossen in die Ausbildung vonVolksmusikanten. Schließlich wurdeim Jahr 1971 die „Münchner Schule fürBairische Musik“ gegründet, unter-stützt von Oberbürgermeister Vogelund vielen anderen. Als es im Lauf derJahre immer mehr Schüler und Instru-

mente wurden, zog die Schule 1979 ineine Villa in Bogenhausen um. MeinVorgänger Franz Mayrhofer hat dieSchule 30 Jahre lang geleitet und dabeiauch alte Traditionen wieder zum Le-ben erweckt, wie die Münchner Re-douten. Diese Faschingsbälle warenum die Jahrhundertwende sehr beliebtund finden heute an zwei Abendenmit Salonorchester statt (siehe Kasten:Termine).

Wie kam es, dass Sie Leiter derMusikschule wurden? Ich bin im Berchtesgadener Land ge-boren, wo die regionale Musiktradi-tion sehr gepflegt wird. Auch in mei-ner Familie wurde das Musizierengefördert und ich begann mit sechsJahren Harfe zu spielen. Später trat ich

mit meinen zwei Schwestern als Fami-lienensemble auf und gab Unterrichtin Inzell. Schließlich ging ich nachMünchen zum Studium am Richard-Strauss-Konservatorium und an derMusikhochschule mit den Schwer-punkten Konzertharfe und Volks-musik. Durch Auftritte in zahlreichenEnsembles, in vielen Seminaren undVeranstaltungen, die ich selbst organi-sierte, hat sich ein Netzwerk von Mu-sikantenfreunden und Kollegen überdie Region hinaus entwickelt. So kames, dass ich 2009 für die Schulleitungangefragt wurde. Ich war begeistert,weil das Profil der Schule so vielseitigist. Vom Unterricht über die Zusam-menarbeit mit interessanten Lehrernund Referenten bis hin zu Projektenist vieles möglich.

In der Münchner Schule fürBairische Musik wird bei

Jung und Alt die Freude amgemeinsamen Musizieren

gefördert. Schulleiter MoritzDemer hat sich zum Ziel

gesetzt, überlieferte Musik-traditionen zu pflegen

und dabei Raum für Neues zu schaffen.

neu belebtTRADITIONEN

Thomas Gruber

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Volksmusik MÜNCHNER GSCHICHTN

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Welche Schwerpunkte setzen Sie in Ihrer Arbeit?Wir führen einige bewährte Projekteseit Jahren weiter, haben aber auchviele neue Akzente gesetzt, gerade beiden Seminaren und Konzerten. Ichsehe die Volksmusik neben der Tanz-musik als konzertante und sinnlicheMusik, in der auch improvisiert wirdund die Spaß macht. Mir ist es außer-dem sehr wichtig, bei der VermittlungAnsätze zu integrieren, die auch Kin-der und Familien ansprechen. Ob-wohl mir der Nachwuchs sehr amHerzen liegt, sollen sich alle Genera-tionen bei uns aufgehoben fühlen.Dabei möchte ich ein Bewusstseinschaffen für Neues sowie Respektgegenüber anderen Menschen undMusikvorstellungen.

TERMINE

20.02.16, 9-16 Uhr, Singtag für Jung und Alt30.01.16, 19.30 Uhr, 06.02.16, 20 Uhr,Münchner Redoute im Alten RathaussaalAnmeldung: Tel. (0 89) 98 88 87,www.schule-bairische-musik.de

Was ist Ihnen dabei besonders wichtig?Neben dem Musikalischen geht es umdas Miteinander und das gesellschaft-liche Erlebnis. Jeder soll daran teilha-ben können, deshalb sind viele unse-rer Konzerte kostenlos oder aufSpendenbasis. Das gemeinsame Musi-zieren überbrückt zudem soziale undnationale Unterschiede, wir hattenschon eine Japanerin dabei, die in dasJodeln hineingewachsen ist. Beson-ders liegt mir daran, die überlieferteMusik nicht nur zu reproduzieren,sondern sie neu zu beleben und wei-terzuentwickeln. Wir öffnen uns da-her auch anderen Musikstilen, etwadem Tango oder der kubanischen Mu-sik – schließlich sind viele unserer Leh-rer auch in der Weltmusik zu Hause,wie Thomas Gruber, der den bayeri-schen Kulturpreis 2010 erhielt.

Gibt es auch Angebote für Senioren?Ältere Menschen sind in allen Veran-staltungen zum Singen, Tanzen undMusizieren herzlich willkommen! Vie-le wollen auch noch lernen, ein In-strument zu spielen, das hält geistigfit. Diese Generation kann meist gutNotenlesen und für diejenigen, die dasnicht können, ist ein Angebot mit derVeeh-Harfe geplant, ein Saitenzupfin-strument, das ohne Notenkenntnissegespielt werden kann. Und dann gibtes noch etwas Besonderes für Jungund Alt: Jeden Mittwoch kommen dieganz Kleinen mit Opa, Oma, Mamaoder Papa zusammen und lernen lusti-ge Lieder, Finger- und Tanzspiele.

Vom Einzelunterricht an Instrumenten überdas offene Ensembletreffen mit ThomasGruber bis hin zum offenen Singkreis mitVolks- und Jodelliedern ist vieles geboten.

Was bietet die Schule Musikinteressierten?Anders als bei der Städtischen Musikund Singschule liegt bei unserem schu-lischen Angebot, den Seminaren, Vor-trägen und Konzerten der Schwer-punkt auf Volksmusik und Klassik.Neben Einzel- und Gruppenunterrichtauf allen gängigen Instrumenten derVolksmusik und klassischen Musikgibt es offene Ensemble-, Musikanten-und Gesangstreffen. So wird am Diens-tagabend beim Hoagarten gemeinsammusiziert und donnerstags kommenan die 40 Leute zum Singkreis zusam-men. Darüber hinaus bieten wir Tages-und Wochenseminare an, wie die Sing-und Musizierwoche am Ritten in Süd-tirol oder die Kammermusikwoche imLandesbildungszentrum Schloss Zellan der Pram in Oberösterreich.

Moritz Demer

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Die Hilfsbereitschaft vielerMenschen und das Engage-ment von Einrichtungen tra-gen dazu bei, dass Flüchtlin-

ge sich willkommen fühlen. Das liegtauch der MÜNCHENSTIFT am Herzen:sie unterstützt die Münchner Tafel beider Organisation von Nahrungsmitteln,die HelferInnen an Flüchtlinge austei-len. Neben der Erstversorgung küm-mern sich andere Projekte um die Inte-gration der Ankommenden. Etwa „EinTeller Heimat“, wo Flüchtlinge aus derMcGraw-Kaserne, HelferInnen und Gäs-te sich zum Kochen, Essen und Redentreffen. Unser Redaktionsteam hat einesder Treffen besucht.

Essen aus der HeimatAls wir ankommen, sind schon die Ers-ten beim Fleisch und Gemüse schnei-den. Gleichzeitig mit uns ist NuriaAzimi mit einem großen Sack Reis ein-

getroffen. Sie ist vor 20 Jahren nach derMachtergreifung der Mudschaheddinaus Afghanistan geflohen. Über eineehemalige Arbeitskollegin erfuhr dieverrentete Pflegehelferin von „Ein TellerHeimat“, und dass heute Flüchtlinge ausihrer Heimat kommen. Sie hilft gleichbeim Kochen und übersetzt dabei.

Heute gibt es Dalsuppe, Kheere Raita(Vorspeise aus Joghurt und Gurken),Bandjani Siyah (gebratene Auberginenmit Joghurt und Tomaten) und Reis mitLammfleisch, dazu Schwarztee mitMilch und Kardamom. Projektinitiato-rin Geli Feigenbutz und Helferin Rena-te Anraths arbeiten seit vier Wochenan der Vorbereitung des Nachmittags.„Wir besprechen gemeinsam mit denKöchen, welche Leibspeisen auf denTisch kommen sollen“, erzählt die 70-jährige Renate Anraths. Von derMünchner Tafel bekommen sie Obstund Gemüse, landesübliche Zutaten

werden zusätzlich in afrikanischenoder asiatischen Läden gekauft. „Beiden Flüchtlingen, die in der Kasernenicht selbst kochen dürfen, wecken dietraditionellen Gerichte heimatlicheGefühle“, erklärt Geli Feigenbutz.

Anderen helfenSeit dem Frühjahr organisiert sie diemonatlichen Kochtreffen. Die Ideekam ihr in einem Erstaufnahmelager,wo die Flüchtlinge wenig Kontakt zurWelt außerhalb haben. Sie wollte vorallem die oft traumatisierten Frauenunterstützen, denn diese sind in derfremden Kultur noch stärker isoliertals die Männer: „Außer Deutsch zu ler-nen gibt es in der Unterkunft nichtsfür sie zu tun und draußen ist ihnenalles fremd. Kontakte und Aktivitätengibt es eher noch für Männer, die z.B.Angebote zum Fußballspielen bekom-men.“ Kurzentschlossen fragte die

GESELLSCHAFT Flüchtlinge

Ein Teller Heimat

Nicht nur Liebe geht durch den Magen. Besonders in Krisenzeiten geben Gerichte aus der Heimat auch ein Gefühl von Zuhause. Außerdem kann gemeinsames Kochen und Essen Menschenaus unterschiedlichen Kulturen und Religionen zusammenbringen.

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Rentnerin beim Obergiesinger Nach-barschaftstreff nach Räumlichkeitenund suchte Ehrenamtliche.

Die HelferInnen sind aus vielerleiGründen motiviert, offen auf dieFlüchtlinge zuzugehen. Für Kurt Wort-mann ergibt sich aus der Geschichtedes Dritten Reichs eine besondere Ver-antwortung: „Als ich auf einem Plakatan einem Balkon las, dass keiner hierFlüchtlinge will, hat mich das sehr auf-gebracht. Auch von unseren Vorfahrensind viele aus bitterer Armut oder poli-tischen Gründen ausgewandert“, so der77-Jährige. Renate Anratas gab eine per-

sönliche Erfahrung den Impuls zur Mit-arbeit: „Die Gespräche mit Flüchtlingenweckten Erinnerungen an den Balkan-krieg, den ich durch meinen kroati-schen Partner sehr nahe miterlebt habe“,erzählt sie. Christa Kürzl möchte vor al-lem etwas weitergeben: „Wir hattenhier in Deutschland so viel Glück nachdem Krieg, konnten aufbauen. Sie ha-ben in ihrer Heimat dazu keine Chance.“

Sich persönlich begegnenWährend Christa Kürzl in einem gro-ßen Topf das Fleisch anbrät, schneidetBrigitte Ferchl Auberginen. Die junge

Flüchtlinge, Gäste, Helferinnen und Helfer – beim gemeinsamen Vorbereiten des Essens undKochen kommt man sich rasch näher und eine entspannte Atmosphäre entsteht.

Lehrerin arbeitete ein Jahr in Istanbulals Deutschlehrerin. Der elfjährige Eh-san Ghorbanzadeh freut sich, dass erendlich jemand zum Reden gefundenhat. Er hat mit seiner Familie auf derFlucht Station in der Türkei gemacht,wo er in der Schule Türkisch lernte. In-zwischen sind noch zwei Gäste ange-kommen, die Kleidung mitgebracht ha-ben und nun verteilen. Jamal Farani,der seit 30 Jahren hier lebt und Mahbu-ba Elham Maqsoodi vom AfghanischenFrauenverein nutzen später die Gele-genheit, um die Neuankömmlinge überdas Leben in Deutschland aufzuklären.

Doch es gibt auch Ablehnung. „Estreffen einfach sehr unterschiedlicheWelten aufeinander. Viele befürchten,etwas abgeben zu müssen. So gibt esnicht selten von Nachbarn wüste Be-schimpfungen“, bedauert Geli Feigen-butz. Doch immer wieder kommenauch Menschen, die sich selbst ein Bildmachen wollen und dann spontanmitmachen. Nach anfänglicher Unsi-cherheit entsteht dann im Verlauf desgemeinsamen Kochens und Essenseine vertraute Atmosphäre, in der mansich mit Händen und Füßen unterhältund am Ende singt und tanzt. Auchdieses Mal ist es so. Durch diese per-sönlichen Treffen können gegenseiti-ge Missverständnisse und falsche Vor-stellungen abgebaut werden, davon istGeli Feigenbutz überzeugt. „Begeg-nung ist das A und O und öffnet dieHerzen. Und bei ‚Ein Teller Heimat‘kann man einfach vorbeischauen undjemanden kennenlernen.“

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MÜNCHENSTIFT AktuellMÜNCHENSTIFT Aktuell

F ür Kurzzeitpflege-Gäste im MÜN-

CHENSTIFT-Haus an der Rü-mannstraße hat sich die „Lange

Nacht der Museen“ gelohnt. Durcheine Spendenaktion des Vereins „Clas-sics for Charity“ können nun Men-schen während ihres Kurzzeitpflege-Aufenthaltes Fernsehgeräte zur Ver-fügung gestellt werden. Die Idee des„Rollenden Museums“ stammt aus derSchweiz. Désirée Rohrer und KayMacKenneth vom Verein „Classics forCharity“ übernahmen sie und organi-sierten während der „Langen Nachtder Museen“ einen ganz besonderenPendelverkehr: Fans alter Autos konn-ten sich in einem von 80 Oldtimernvom Deutschen Museum zum Ver-kehrsmuseum an der Theresienwieseoder umgekehrt kutschieren lassen.Die etwa fünfzehnminütige Fahrt warkostenlos, stattdessen spendeten Mit-fahrerInnen freiwillig für den gutenZweck. Dabei kamen insgesamt 700Euro zusammen.

„Wenn Kurzzeitpflege-Gäste ohneAngehörige nach einem Krankenhaus-aufenthalt zu uns kommen, bietet einFernseher eine willkommene Ab- Fo

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wechslung. Häufig können sie nochnicht das Bett verlassen und habendeshalb kaum Möglichkeiten, auf an-dere Gedanken zu kommen“, erläutertJeanette Kaiser. Die Mitarbeiterin imHaus an der Rümannstraße stellte denKontakt zu den Oldie-Liebhabern herund hatte die Idee für das Spenden-ziel. Anders als LangzeitbewohnerIn-nen ziehen Menschen, die nur vorü-bergehend im Haus bleiben, nicht mitihren eigenen Einrichtungsgegenstän-den ein. Aber auch BewohnerInnen, de-ren Aufenthalt im Haus vom Amt für

Gelungene Aktion: Bei der „Langen Nacht der Museen“ konnten sich BesucherInnen gegeneine Spende in einem Oldtimer durch München kutschieren lassen.

ROLLENDESMUSEUM

Soziale Sicherung finanziert wird unddie sich keinen Fernseher leisten kön-nen, profitieren von der Spende. Dé-sirée Rohrer freut sich, dass der nochjunge Verein „Classics for Charity“ mitder Spende viel Gutes bewirkt: „Wirwollen in erster Linie automobilesKulturgut erhalten, aber auch Men-schen unterstützen, die Hilfe benöti-gen. Es ist schön, dass wir durch unse-re Spendenaktion älteren Menschen,die ihr Bett nicht mehr verlassen kön-nen, eine Freude bereiten.“ (Weitere In-fos: www. rollendes-museum.com)

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Zur Diskussion der Frage „Wiegut sind wir auf die Versorgungvon älteren Menschen mit

Zuwanderungsgeschichte vorbereitet?“hat Staatsministerin Aydan Özoguz am30. September neben VertreterInnenaus der Wissenschaft, von Migranten-organisationen und Fachverbändenauch Anbieter interkultureller Pflege-angebote aus ganz Deutschland in dasBundeskanzleramt eingeladen. Das Ge-spräch fand im Rahmen des Schwer-punktjahres „Gesundheit und Pflege inder Einwanderungsgesellschaft“ derBeauftragten der Bundesregierung fürMigration, Flüchtlinge und Integrationstatt. Zentrale Fragen waren, in wel-chem Maße das deutsche Pflegewesenauf die Bedürfnisse älterer Menschenmit Einwanderungsgeschichte einge-richtet ist, welche Hindernisse bei derpflegerischen Versorgung auftreten,welche besonderen Bedürfnisse beiDemenzerkrankten vorhanden sindund welchen Handlungsbedarf die Ex-pertInnen sehen.

Die stationäre Altenpflege der MÜN-

CHENSTIFT war durch Wolfgang Hille-prandt, Leiter des Hans-Sieber-Hauses,vertreten. In diesem Jahr wurde hierein Wohnbereich eröffnet, der speziell

MÜNCHENSTIFT im Bundeskanzleramtauf die Bedürfnisse von Menschenmuslimischen Glaubens ausgerichtetist. So gibt es beispielsweise einen Ge-betsraum und spezielle Halal-Kost.Das Haus Heilig Geist der MÜNCHEN-

STIFT hingegen richtet sich gezielt anSeniorInnen aus dem Mittelmeerraum.Es bietet einen abwechslungsreichenSpeiseplan mit mediterranen Gerich-ten sowie ein darauf ausgerichtetesVeranstaltungsprogramm.

NEUE WEGE IN DER PFLEGEVON MIGRANTEN

Die Ergebnisse des Berliner Gesprächssollen in den kommenden Integra-tionsgipfel der Bundeskanzlerin ein-fließen. Siegfried Benker, MÜNCHEN-

STIFT-Geschäftsführer, sieht in derEinladung eine Bestätigung, dass dergrößte Münchner Seniorendienstleis-ter bisher sehr gute Arbeit auf diesemGebiet geleistet hat: „Die Teilnahme andem Fachgespräch und die sehr positi-ven Reaktionen von StaatsministerinÖzoguz auf unsere Vorschläge sehe ichals große Anerkennung unserer Arbeit.Wir werden unsere Kompetenz undunsere Erfahrungen aus diesem Pro-jekt auch weiterhin gerne in die Dis-kussion einbringen!“

Mit einem Wiesn-Herz bedankte sich Hausleiter Wolfgang Hilleprandt imNamen der MÜNCHENSTIFT für die Einladung von Staatsministerin AydanÖzoguz.

Ihr Partner für die Pflege daheim

Münchner Ambulanter PflegedienstSie bleiben am liebsten in Ihrer gewohnten Umgebung, auch wenn Sie Hilfe oder Pflege brauchen? Wir helfen Ihnen dabei. Jeden Tag. Und lassen Sie auch dann nicht allein, wenn Sie mehr Hilfe benötigen. Mit unserem Menü-Service oder in einer unserer Einrichtungen.

Informationen: 089/741 47-240www.muenchenstift.de

HERAUSGEBER: MÜNCHENSTIFT gemeinnützige Gesellschaft derLandeshauptstadt München mbH, Severinstr. 4, 81541 München,Tel. (0 89) 6 20 20-3 00, Fax (0 89) 6 20 20-3 33 VERLAG: VIOS Medien GmbH,Waldstr. 26, 82194 Gröbenzell,Tel. (0 81 42) 66 78 84, Fax (0 81 42) 66 78 85, [email protected] KONZEPTION: VIOS Medien, Carola Ostler REDAKTION: Christian Liesenhoff (MÜNCHENSTIFT,verantwortlich), Monica Fauss, Carola OstlerGESTALTUNG: Konzept und Realisation Renate Gick, www.gick-journaldesign.de ANZEIGEN: VIOS Medien GmbHDRUCK: Bechtle Druck & Service, Esslingen Das MÜNCHENSTIFT-Magazin erscheint viermal im Jahr und wird kostenlos verteilt.Auflage: 16 000 ExemplareAlle Rechte vorbehalten, Dezember 2015

IMPRESSUM

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Im Zuge der Sanierung des Hauses Heilig Geistder MÜNCHENSTIFT wurden die Nebenge-bäude abgerissen, um Platz für den Bau neu-

er Wohnhäuser zu schaffen. Während die Ab-rissarbeiten noch in vollem Gang waren, fieldem Dekan der gegenüberliegenden Christus-kirche etwas auf: über dem Eingang des Ab-risshauses befand sich ein in Stein gehauenesAbbild des Münchner Kindls. Durch sein be-herztes Eingreifen wurde es nicht zerstört, son-dern fand für die Zeit des Umbaus eine Bleibeim Garten der Christuskirche. Nun, sechs Jahrespäter, kehrte das rund 500 kg schwere Münch-ner Kindl wieder in seine angestammte Heimatauf dem Gelände von Heilig Geist zurück. Dank

der Initiative der Bewohnervertretung und derUnterstützung von Hausleitung und Mitarbei-tenden wurde das Münchner Wahrzeichen imInnenhof des Hauses aufgestellt. Rechtzeitigzum diesjährigen Sommerfest konnten dieHausbewohnerInnen und die Gäste das Münch-ner Kindl an der Apsis der katholischen Kircheim Hof bewundern.

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Die Fachstelle für pflegendeAngehörige bei der MÜN-

CHENSTIFT berät seit vie-len Jahren Angehörige im Pflege-alltag und bietet ihnen durchgeschulte DemenzhelferInnen Ent-lastung. Den Angehörigen er-möglicht die Betreuungszeit, ei-gene Interessen wahrzunehmenund Kraft zu tanken, die sie fürdie belastende häusliche Pflegebenötigen. Wir suchen deshalbMenschen, die bereit sind, alsehrenamtliche DemenzhelferIn-nen pflegende Angehörige zu un-terstützen. Diese Tätigkeit setzteine 40-stündige Schulung vor-aus. In Zusammenarbeit mit demVerein wohlBEDACHT e.V. bietenwir regelmäßig Demenzhelfer-Kurse an (s. Kasten rechts). Dabeiwerden verschiedene Technikenfür die Demenzbetreuung ver-mittelt und Themen wie Krank-heitsbild, Krankheitsverlauf, Er-nährung, Kommunikation mitdemenziell Erkrankten undrechtliche Grundlagen bespro-chen. Die Teilnehmenden lernenden sicheren Umgang mit den Be-troffenen und können auch beiunvorhersehbarem Verhalten an-

gemessen reagieren. Auch imEinsatz werden sie begleitet: mo-natliche Treffen bieten Gelegen-heit zum Austausch und es gibtein regelmäßiges Fortbildungs-und Veranstaltungsangebot.

Das MünchnerKindl vom HausHeilig Geist

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Entlastung für Angehörige

Demenzhelfer-Kurse 2016

Freitag, 15. Januar,15.30–20.45 Uhr *Freitag, 22. Januar ,15.30–20.45 Uhr *Samstag, 23. Januar,9.30–17.00 Uhr *Freitag, 29. Januar,15.30–20.45 Uhr **Samstag, 30. Januar,9.30–17.00 Uhr **Freitag, 5. Februar,15.30–20.45 Uhr *

* Veranstaltungsort: Hauptver-waltung der MÜNCHENSTIFT,Severinstr. 4 (U2 Untersbergstraßeoder Tram 17 St.-Martins-Platz)

** Veranstaltungsort: Verein wohlBEDACHT e.V., Höcherstr. 7 (S2 Allach)

Information und Anmeldung:Fachstelle bei der MÜNCHENSTIFT,Frau Joachimi und Frau Pfaff,Tel. (0 89) 6 20 20-3 17 [email protected]

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Veranstaltungen VORSCHAU

Fitnesstraining für das GehirnEin Angebot der MVHSWollen Sie Ihre Gedächtnis-leistung nachhaltig steigern?Dann ist das Mentale Aktivie-rungstraining vielleicht dasRichtige für Sie, denn es lässtsich problemlos in den Alltagintegrieren. Mit diesem Semi-nar der MVHS können Sieeinen Grundstock für einselbstständiges Trainingspro-gramm legen: Sie lernen dasGedächtnis in Schwung zubringen mit einem speziellenKurzspeichertraining, schnup-pern in Techniken derGedächtnismeister wie dieLoci-Technik oder das Zahlen-Bilder-System und betreibenGehirn-Jogging mit vielen prak-tischen Übungen, Spiel, Spaßund Freude.MVHS ObergiesingSo., 10. Januar, 10 Uhr

Der Gott des GemetzelsEin Spiegel der GesellschaftDer elfjährige Ferdinand hatdem gleichaltrigen Bruno zweiZähne ausgeschlagen. DieEltern, moderne urbanen Men-schen, die akademisch gebil-det sind, ihre Kinder mit huma-nistischem Weltbild erziehenund den Müll trennen, treffensich, um die Sache wie zivili-sierte Menschen zu regeln.Doch dann gibt ein Wort dasandere und die dünne Schichtder bürgerlichen Kultiviert-heit bricht auf. In messerschar-fen Wortgefechten gehengesellschaftliche Spielregelnund Lebenslügen über Bord.

Ein Blick in das nächste HeftBikulturelle Paare erzählen, wie es ist, in München gemein-sam älter zu werden, welchen Reichtum und welche He-rausforderung zugleich die Herkunft aus verschiedenenKulturen mit sich bringt. Außerdem stellen wir den Künst-ler Nikolaus Steindlmüller und die Arbeit des BayerischenKunstgewerbevereins in München vor. Das und noch vielmehr lesen Sie im nächsten Heft, das es ab 7. März 2016 inallen MÜNCHENSTIFT-Häusern, der Stadtinformation undweiteren ausgewählten Auslagestellen gibt.

Anmeldung & Information Tel. (0 89) 6 20 20-3 40

Führungen und Vorträge, gemeinsames Essen, Ausflüge,Konzerte, Filme und Theater, Ausstellungs- und Museums-besuche oder Kurse speziell für Hochaltrige – all dasbieten Ihnen die Veranstaltungen der MÜNCHENSTIFT.Unter www.muenchenstift.de finden Sie weitere Informa-tionen oder im ausführlichen Programmheft, das Sie unter der angegebenen Telefonnummer anfordern können.

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Zum 100. Geburtstag von Frank SinatraEin RevueabendAls Hommage an den einzigar-tigen Entertainer Frank Sinatraentführt die Revue „The RatPack“ das Publikum in das LasVegas der 1960er Jahre: Hiertraf er sich mit seinen FreundenDean Martin und Sammy DavisJunior im legendären SandsHotel, wo sie der Showmagnetder Stadt waren. Stephen Triffit, Mark Adams und George Daniel Long haben sich alstalentierte Darsteller dieser dreiunvergessenen Musiklegendenzusammengefunden. Sie begeis-terten das Publikum am Lon-

doner West End und tourtendurch ganz Europa und dieUSA. Abend für Abend erobernsie die Herzen des Publikumsund erwecken die Illusion, ein-

Mit diabolischem Humor undeiner großer Meisterschaft,die sie zur meistgespieltenzeitgenössischen Dramatikerinmacht, zeichnet Yasmina Reza

ein Bild der heutigen gesell-schaftlichen Realitäten undZustände.Theater im FraunhoferDo., 25. Februar, 18.30 Uhr

mal im Leben die drei größtenEntertainer des amerikanischenShowbiz erlebt zu haben.PrinzregententheaterMi., 20. März, 18 Uhr

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KREUZWORTRÄTSEL SPASS UND GEHIRNTRAINING

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Gebühr;Schätz-wert

Wider-hall

Bienen-produkt,Brot-aufstrich

Beste,Siegerin

Ein-mann-ruder-boot

Brillen-fach-mann

nordi-scherHirsch,Elen

Kultbildder Ost-kirche

Tages-abschnitt

Riese d.griechi-schenSage

Land-spitze,-zunge

vorzugs-weise

nord-amerik.Vieh-züchter

StilbeimSchwim-men

Winter-sport-zubehör

schmal;begrenzt

End-runde,Schluss-kampf

VaterundMutter

Blech-blas-instru-ment

Rechen-brett derAntike

fach-gerecht,profes-sionell

eineSitzungabhalten

Ansehen,Prestige,Bild(engl.)

Auswir-kung,Ergebnis

eine derMusen

be-stimmterArtikel

russ.-sibir.Wald-gebiet

Garten-blume

unter-richten

OrgandesHarn-systems

Grill;Kamin-gitter

amerik.Filmstar,Sänger(Frank)

Dienst-stelle;Behörde

FlussdurchMünchen

Holz-gewächs

germa-nischeGottheit

Nicht-fach-mann

Abk. fürKnock-out

frei vonUneben-heiten;rutschig

schrill,durch-dringend

Gleich-klangim Vers

von drin-nen nachdraußen(ugs.)

zukeinerZeit

europä-ischerStrom

Gottes-leugner

Wir sind da, wenn Sie uns brauchen!

Kostenlose Informationen: 0 800-33 44 800 assist GmbH• 66661 Merzig • [email protected] • www.assist.de

Unser Service für Sie:

Unser Ziel ist eine persönliche und individuelle Versor-gung und somit eine Verbesserung Ihrer Lebensqualität.Ihr Wohlbefinden liegt uns am Herzen.

Unsere Leistungen:

• Versorgung in beratungsintensiven Therapie-bereichen

• Beratung und Betreuung durch einen persönli-chen Ansprechpartner vor Ort

• Abstimmung der Versorgung mit dem behandeln-den Arzt

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• schnelle und zuverlässige Lieferung aller benö-tigten Produkte, einfach auf Rezept

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