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OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der...

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OPTIMIERUNG DER ATMUNG VERBESSERUNG DER SAUERSTOFFAUFNAHME UND KOHLENDIOXIDABGABE DURCH OPTIMIERUNG DER ALVEOLAREN KONTAKTZEIT BEI FREIZEITSPORTLERN IMPROVEMENT OF THE OXYGEN UPTAKE AND CARBON DIOXIDE DELIVERY BY OPTIMIZATION OF THE ALVEOLAR TIME OF CONTACT WITH LEISURE SPORTSMEN Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades im Interfakultären Fachbereich für Sport- und Bewegungswissenschaften/USI der Universität Salzburg eingereicht von Martin Dürl Gutachter: Univ. Prof. Mag. Dr. Erich Müller Salzburg, den 3. November 2010
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OPTIMIERUNG DER ATMUNG

VERBESSERUNG DER SAUERSTOFFAUFNAHME UND KOHLENDIOXIDABGABE

DURCH OPTIMIERUNG DER ALVEOLAREN KONTAKTZEIT BEI FREIZEITSPORTLERN

IMPROVEMENT OF THE OXYGEN UPTAKE AND CARBON DIOXIDE DELIVERY BY

OPTIMIZATION OF THE ALVEOLAR TIME OF CONTACT WITH LEISURE SPORTSMEN

Diplomarbeit

zur Erlangung des Magistergrades

im Interfakultären Fachbereich für

Sport- und Bewegungswissenschaften/USI

der Universität Salzburg

eingereicht von

Martin Dürl

Gutachter: Univ. Prof. Mag. Dr. Erich Müller

Salzburg, den 3. November 2010

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Eigenmächtigkeitserklärung

Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst

und mich keiner unerlaubten Hilfsmittel bedient habe. Alle verwendeten Quellen

wurden zitiert und als solche kenntlich gemacht.

Salzburg, im November 2010 ….................................

Martin Dürl

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Danksagung

Vorweg möchte ich Fr. Univ. Profin. Maga. Drin. Susanne Ring-Dimitriou

danken für die klärenden Gespräche in der Planungsphase dieser

Untersuchung.

Mein besonderer Dank gilt Hr. Univ. Prof. Mag. Dr. Erich Müller, dem

Betreuer dieser Diplomarbeit, der mir den freien Zugang zu den

Laboreinrichtungen zur Bearbeitung dieses Themas ermöglichte und mir durch

hilfreiche Hinweise bezüglich der Methodik und Literatur die Forschung

erleichterte.

Mag. Christoph Gonaus war für die Einschulung in die Messgeräte aber

auch für die Planung des Belastungsprotokolls überaus wichtig, wie auch Maga.

Monika Stadlmann immer helfend im Ausdauerlabor zur Seite stand.

Diese Arbeit wäre nicht zustande gekommen ohne die selbstlose und

erfrischende Unterstützung aller Probandinnen und Probanden, die aus meinem

Familien- und Freundeskreis, aus dem Umfeld der FH-Salzurg und den SALK

aber auch über Mundpropaganda zur Untersuchung fanden. Nur durch die

verbindliche Einhaltung der Test- und Schulungstermine war es überhaupt

möglich die Untersuchung in diesem Zeitraum in vorliegender Weise

durchzuführen. Danke!

Danken möchte ich auch meinen Kolleginnen und Kollegen des

Studiengangs Physiotherapie, die nicht nur als Testpersonen teilnahmen,

sondern mir auch halfen durch ihre Flexibilität mit den knappen Zeitressourcen

auszukommen.

Meinem Freund Dr. Helmut Mantl möchte ich für die unermüdliche

Fehlersuche in der finalen Phase dieser Arbeit danken.

Den Grundstein für das gesamte Sportstudium parallel zum beruflichen

Alltag legte meine Frau Elisabeth mit ihrer Zustimmung vier Jahre

gemeinsames Leben mit Einschränkungen zu teilen.

Meiner Mutter verdanke ich den Einstieg in das Thema Atem, sie befasste

sich über 30 Jahre mit der Kraft des Atems.

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Inhaltsverzeichnis

1 EINLEITUNG..............................................................................................................1

2 THEORETISCHER HINTERGRUND.....................................................................3

2.1 MOTORISCHE AUSDAUER...........................................................................................................3

2.2 ATEMSYSTEM..........................................................................................................................62.2.1 Ventilation...................................................................................................................7

2.2.2 Diffusion.....................................................................................................................9

2.2.3 Perfusion...................................................................................................................12

2.3 HERZ-KREISLAUF-SYSTEM......................................................................................................142.3.1 Spezielle Anatomie und Physiologie des Lungen-Kreislaufs....................................17

2.3.2 Einschränkungen der Leistungsfähigkeit..................................................................19

2.3.3 Beziehungen und Abhängigkeiten von Atemminutenvolumen, Atemfrequenz,

Herzfrequenz, maximaler Sauerstoffaufnahme und peripherem Laktat...........................20

2.3.4 Die Rolle der Atemparameter im Ausdauersport.....................................................22

2.3.5 Atemfrequenz und Dauer des Atemzyklus.................................................................23

2.4 SPIROERGOMETRIE..................................................................................................................26

2.5 UNTERSUCHUNGSRELEVANTE PARAMETER..................................................................................272.5.1 Herzfrequenz.............................................................................................................27

2.5.2 Atemfrequenz............................................................................................................28

2.5.3 Atemminutenvolumen................................................................................................28

2.5.4 Atemzugvolumen.......................................................................................................29

2.5.5 Kohlendioxidabgabe.................................................................................................29

2.5.6 Sauerstoffaufnahme..................................................................................................30

2.5.7 Maximale Sauerstoffaufnahme.................................................................................30

2.5.8 Atemäquivalent für Sauerstoff..................................................................................32

2.5.9 Atemäquivalent für Kohlendioxid.............................................................................32

2.6 ATEMSCHULUNG....................................................................................................................332.6.1 Ziele der Atemschulung............................................................................................34

2.6.2 Nicht-Ziele................................................................................................................34

2.6.3 Stufen der Atemschulung..........................................................................................35

3 FORSCHUNGSSTAND............................................................................................36

3.1 NELUBOVA (1992).................................................................................................................36

3.2 BEBLO (1996)......................................................................................................................37

3.3 ZIEGLER (2002)...................................................................................................................38

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3.4 VERGES, BOUTELLIER & SPENGLER (2008)..............................................................................40

3.5 WEISS, RING & MÜLLER (2001)............................................................................................41

3.6 ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE DER STUDIEN....................................................................43

3.7 FORSCHUNGSDEFIZIT UND AUFGABENSTELLUNG..........................................................................44

4 HYPOTHESENFORMULIERUNG........................................................................45

5 UNTERSUCHUNGSMETHODIK..........................................................................46

5.1 DATENGEWINNUNG.................................................................................................................465.1.1 Stichprobe.................................................................................................................46

5.1.2 Kriterien der Umsetzung der Atemschulung.............................................................49

5.1.3 Testverfahren.............................................................................................................49

5.1.4 Stammdaten...............................................................................................................51

5.1.5 Standardisierung und Testvorbereitung....................................................................51

5.1.6 Testgeräte..................................................................................................................54

5.1.7 Spiroergometrische Datenaufnahme.........................................................................54

5.1.8 Testkriterien (Untersuchungsparameter)..................................................................56

5.1.9 Praktische Durchführung der Atemschulung............................................................57

5.2 DATENAUSWERTUNG...............................................................................................................595.2.1 Datenaufbereitung....................................................................................................59

5.2.2 Statistische Methode.................................................................................................59

5.2.3 Deskriptive Statistik..................................................................................................60

5.2.4 Analytische Statistik..................................................................................................61

6 ERGEBNISSE............................................................................................................63

6.1 HERZFREQUENZ......................................................................................................................63

6.2 ATEMFREQUENZ.....................................................................................................................65

6.3 ATEMMINUTENVOLUMEN..........................................................................................................67

6.4 ATEMZUGVOLUMEN................................................................................................................69

6.5 KOHLENDIOXIDABGABE............................................................................................................71

6.6 RELATIVE MAXIMALE SAUERSTOFFAUFNAHME.............................................................................73

6.7 NICHT HYPOTHESEN RELEVANTE ERGEBNISSE.............................................................................756.7.1 Atemäquivalent für Sauerstoff...................................................................................75

6.7.2 Atemäquivalent für Kohlendioxid.............................................................................77

6.7.3 Respiratorischer Quotient.........................................................................................79

6.8 HYPOTHESENÜBERPRÜFUNG......................................................................................................81

7 INTERPRETATION.................................................................................................87

7.1 HERZFREQUENZ......................................................................................................................87

7.2 ATEMFREQUENZ.....................................................................................................................88

7.3 ATEMMINUTENVOLUMEN..........................................................................................................89

7.4 ATEMZUGVOLUMEN.................................................................................................................90

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7.5 KOHLENDIOXIDABGABE............................................................................................................91

7.6 RELATIVE MAXIMALE SAUERSTOFFAUFNAHME..............................................................................92

7.7 NICHT HYPOTHESENRELEVANTE PARAMETER...............................................................................937.7.1 Atemäquivalent für Sauerstoff...................................................................................93

7.7.2 Atemäquivalent für Kohlendioxid..............................................................................93

7.7.3 Respiratorischer Quotient.........................................................................................93

7.8 ZUSAMMENFASSUNG DER INTERPRETATION..................................................................................95

7.9 FEHLERQUELLEN....................................................................................................................95

8 AUSBLICK.................................................................................................................96

LITERATURVERZEICHNIS....................................................................................97

ANHANG....................................................................................................................109

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Abkürzungsverzeichnis

A. Arteria

AF Atemfrequenz

AMV Atemminutenvolumen

Anm. Anmerkung

BF Breathing frequency (Atemfrequenz)

BMI Body mass index

BR Breathing rate (Atemfrequenz)

bzw. beziehungsweise

CET Cycling Endurance Test (Rad-Ausdauertest)

CON Control (Kontrollgruppe [sinngemäß, Anm. des Autors])

DL Diffusionskapazität

DPG Diphosphoglycerat

ebd. ebenda

H0 Null-Hypothese

Hb Hämoglobin

HF Herzfrequenz

JGAS Diffusionsstrom

K Krogh-Diffusionskoeffizient

KZA Kurzzeitausdauer

LA Laktat

LZA Langzeitausdauer

max Maximum

min Minimum

MZA Mittelzeitausdauer

P Power (Leistung)

PCO2 Partialdruck des Kohlendioxids

PO2 Partialdruck des Sauerstoffs

POL Polen

Q Perfusionsquotient

RER Respiratorischer Quotient

RET Respiratoric Endurance Test (Respiratorischer Ausdauer-

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test)

RMET Resperatoric Muscle Endurance Training (Respiratorisches

Muskel-Ausdauer-Training)

RQ Respiratorischer Quotienten

S. Seite

s. siehe

SA Schnelligkeitsausdauer

V. Vena

VA Alveolare Ventilation

VCO2 Kohlendioxidabgabe

VE Atemzeitvolumen

VO2 Sauerstoffaufnahme

VO2max Maximale Sauerstoffaufnahme

�PGAS Partialdruckdifferenz des diffusiblen Gases

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Abstrakt

Ziel der Untersuchung

In dieser Untersuchung sollte die Wirksamkeit einer Atemschulung zur

Optimierung der alveolaren Kapazität in der Bewegung eruiert werden. Getestet

wurde am Laufband des Ausdauerlabors des Interfakultären Fachbereichs

Sport- und Bewegungswissenschaft/USI der Universität Salzburg.

Fragestellung

Können durch eine Atemschulung im Sinne einer Kurzeitintervention die

Herzfrequenz und die Atemfrequenz gesenkt werden, das

Atemminutenvolumen, das Atemzugvolumen, die Abgabe von Kohlendioxid und

die Aufnahme von Sauerstoff erhöht werden?

Methode

Bei den Versuchspersonen handelte es sich um sechzehn

Freizeitsportlerinnen und fünfzehn Freizeitsportler (min. 22,3 Jahre; max. 72,7

Jahre). Ausschlusskriterien für die Teilnahme an der Untersuchung waren eine

relative VO2max größer als 60 ml/kg/min bei den Probandinnen und eine

relative VO2max größer als 80 ml/kg/min bei den männlichen Probanden. Alle

Testpersonen nahmen an den Atemschulungen teil. Die Testpersonen wurden

drei mal mit demselben Belastungsprotokoll, einem Rampen-Test, am Laufband

ausbelastet. Das kürzeste Intervall zwischen den Tests war mehr als drei Tage

und das längste kürzer als fünfzehn Tage. Zwischen dem zweiten und dem

dritten Test erhielten die Testpersonen die Atemschulung.

Getestet wurde auf dem Laufband HP Cosmos. Dabei wurde zur Gewinnung

der spiroergometrischen Daten die Messeinheit nSpire ZAN 600 CPET und die

Pulssensoren der Firma Polar verwendet.

Ergebnisse

Durch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten

der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ±

15,39/min), der Atemfrequenzen nicht signifikant um 3,65% (1,65/min, ±

7,76/min) verringerte werden. Der Mittelwert der VE blieb gleich. Ebenfalls

konnte der Mittelwert der VT tendenziell um 3,46% (0,08l/Atemzug, ±

0,45l/Atemzug), der VCO2 sehr signifikant um 4,49% (0,15l/min, ± 0,96l/min),

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der relVO2max sehr signifikant 4,47% (1,88ml/(kg*min) ± 9,29ml/(kg*min))

erhöht werden.

Schlussfolgerung

Die alveolare Kapazität, gemessen an der VO2 und der VCO2, kann durch

eine gezielte Atemschulung verbessert werden.

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Abstract

The purpose of the study

The purpose of this study was to examine the efficiency of a breath-training

to optimize the alveolar capacity in movement. The test was carried out at the

endurance laboratories of the Interfacultative Department of Sports- and

Movement-Faculty/USI of the University of Salzburg.

Question

Is there an alternative way lowering heart- and breath-frequency as well as

increasing breath-, inspiration- and tidal-volume and intensifying the exhaling of

Carbondioxid and the uptake of Oxygen with the help of short term intervention

in breath education?

Methods of research

16 female and 15 male persons (min. 22,3 years; max. 72,7 years) took part

in the study. Criterion for exclusion was a relative VO2max higher than 60

ml/kg/min with females and a relative VO2max higher than 80 ml/kg/min with

males. All test-persons attended the breath-training. All persons were tested

three times with the same ramp test protocol to maximum effort on the treadmill.

The shortest interval between the test was more than three days and the

longest was shorter than fifteen days. The breath education was located

between test 2 and test 3. The test was carried out on the treadmill HP Cosmos.

To get the spiroergonomical data the measure-unit nSpire ZAN 600 CPET and

the pulse-sensors by Polar company were used.

Results

By optimizing the alveolar capacity the arithmetic mean of heart-frequency

could be lowered highly significant by 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min). Breath-

frequency was not lowered significantly by 3,65% (1,65/min, ± 7,76/min). The

arithmetic mean of the VE did not change. Mean of VT increased tendentiously

by 3,46% (0,08l/breath, ± 0,45l/breath), as well highly significant increase of

VCO2 by 4,49% (0,15l/min, ± 0,96l/min) and highly significant increase of

relVO2max by 4,47% (1,88ml/(kg*min) ± 9,29ml/(kg*min)).

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Conclusion

The alveolar capacity at VO2max peak related to VO2 and VCO2 can be

increased by well-directed breath education.

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1 Einleitung

1 Einleitung

Viele Jahre lang wurden das Laktat und die Atemparameter bei Ausdauer-

sportlern untersucht. Dabei stand meist die Trainierbarkeit der metabolischen

Komponenten im Vordergrund. Erst in den neunziger Jahren des letzten Jahr-

hunderts begann man der Atmung vermehrte Aufmerksamkeit zu schenken. Ei-

nerseits wurde über ein Training der Atemmuskulatur versucht die Atemparame-

ter zu verbessern (Boutellier, Büchel, Kundert & Spengler, 1992), andererseits

wurde an der Atmung im Sinne eines koordinativen Trainings gearbeitet (Strel-

zov, 2004). Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit Letzterem.

Die Atmung ist die einzige unbewusste vegetative Vitalfunktion des menschli-

chen Körpers auf die unser Bewusstsein zeitweise regelnd eingreifen kann. Die

meiste Zeit unseres Lebens atmen wir unbewusst und reagieren auf veränderte

Leistungsanforderungen. Dabei ist die Variabilität unserer Atmung auf die ver-

schiedensten Situationen des täglichen Lebens zu reagieren bemerkenswert.

Diese unterschiedlichsten Atemmuster, vom tiefen Atmen während des Schlafes

über das Luft-Anhalten beim Apnoe-Tauchen über das erschöpfend tiefe Atmen

beim Berglauf bis hin zur hechelnden Atmung beim Hyperventilieren, zeigen wie

wichtig es sein kann die richtig Atmung zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen.

In der vorliegenden Arbeit sollen das Atemverhalten und die Herzfrequenz im

Bereich der maximalen Sauerstoffaufnahme erläutert werden. Die speziellen

Anforderungen an die Atmung, aufgeteilt auf Ventilation, Perfusion und Diffusi-

on, werden im Theorieteil dargestellt. Die in der Literatur zu diesem Thema ver-

fügbaren Untersuchungen beziehen sich entweder auf Einzelfallstudien oder

sehr kleine Gruppen. Auch stammen die Werte überwiegend von Leistungs-

sportlern und geben so nur ein begrenztes Bild der Zusammenhänge und Wirk-

mechanismen wieder.

Diese Arbeit stellt die Atmung und ihre Parameter einer Gruppe von Freizeit-

sportlern mit einer breiten Altersstreuung in den Vordergrund um eine Ver-

gleichsbasis für andere Untersuchungen zu bieten. Dabei wird die Atemschu-

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1 Einleitunglung im Sinne einer Kurzzeitintervention beschrieben und die Veränderungen

untersucht.

Eine Darstellung der Ergebnisse und deren Interpretation zeigt das Potential

einer Optimierung der Atmung durch Verbesserung der alveolaren Kapazität auf

und führt zu Möglichkeiten eines konsekutiven Untersuchungsansatzes.

Zusammenfassend kann gesagt werden, das sich mit der Optimierung der al-

veolaren Kapazität ein lohnendes Untersuchungsgebiet eröffnet.

2

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2 Theoretischer Hintergrund

2 Theoretischer Hintergrund

Dieses Kapitel soll einen kurzen und auf die Thematik abgestimmten

Überblick über die motorische Ausdauer, das Atemsystem, das

Herzkreislaufsystem, die Ergospirometrie und die Atemschulung geben. Da für

die vorliegende Untersuchung vorwiegend der Austausch von Sauerstoff und

Kohlendioxid in der Lunge relevant sind, wird die verwendete Terminologie

erklärt. Ebenfalls werden die beteiligten relevanten körperlichen Strukturen in

ihrem Aufbau und ihrer Funktion beschrieben.

2.1 Motorische Ausdauer

Die motorische Ausdauer wird definiert als die Fähigkeit, die es ermöglicht

eine bestimmte Leistung über einen möglichst langen Zeitraum aufrecht zu

erhalten (Martin, Carl & Lehnertz, 1993). sie wird auch als die

Ermüdungswiderstandsfähigkeit des gesamten Organismus beziehungsweise

einzelner Teilsysteme definiert (Frey, 1977). Gaisl hat 1979 im Journal

Leistungssport in ihrem Artikel Der Aerob-anaerobe Übergang und seine

Bedeutung für die Trainingspraxis dargelegt, dass die allgemeine

(Muskel-)Ausdauer mehr als ein Siebtel bis ein Sechstel der gesamten

Skelettmuskulatur umfasst und vor allem durch das Herz-Kreislauf-

Atmungssystem und die periphere Sauerstoffausnutzung limitiert wird (Gaisl,

1979). Folglich kann man nicht �nur� von der Ausdauerleistungsfähigkeit

3

Abbildung 1: Schematische Darstellung der verschiedenen Formen von Ausdauer-leistungsfähigkeit (aus: Hollmann & Hettinger 1980, S. 304 in Weineck, 2004b, S.144)

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2 Theoretischer Hintergrundsprechen. Daher erscheint es sinnvoll eine Einteilung nach verschiedenen

Kriterien zu verwenden.

In seinem Buch Optimales Training gliedert Weineck (2004) die Ausdauer,

wie in Abbildung 1 dargestellt, in ihre Erscheinungsformen auf und unterteilt sie,

je nach Betrachtungsweise, in verschiedene Arten. Unter dem Aspekt des

Anteils an beteiligter Muskulatur unterscheidet er die allgemeine und lokale

Ausdauer, unter dem Aspekt der Sportartspezifität die allgemeine und spezielle

Ausdauer, unter dem Aspekt der muskulären Energiebereitstellung die aerobe

und anaerobe Ausdauer, unter dem Aspekt der Zeitdauer die Kurz-, Mittel- und

Langzeitausdauer und unter dem Aspekt der beteiligten motorischen

Hauptbeanspruchungsformen die Kraft-, Schnellkraft- und

Schnelligkeitsausdauer (Weineck, 2004a).

Des weiteren unterscheidet Weineck (2004):�Bei der aeroben Ausdauer

steht ausreichend Sauerstoff zur oxidativen Verbrennung der Energieträger zur

Verfügung, bei der anaeroben Ausdauer ist die Sauerstoffzufuhr aufgrund der

hohen Belastungsintensität - sei es über eine hohe Bewegungsfrequenz oder

über einen vermehrten Krafteinsatz - zur oxidativen Verbrennung unzureichend,

4

Abbildung 2: Verschiedene Ausdauerfähigkeiten im Zusammenhang mit derEnergiebereitstellung, dem Umfang und der Intensität der Belastungen. SA =Schnelligkeitsausdauer, KZA = Kurzzeitausdauer, MZA = Mittelzeitausdauer, LZA =Langzeitausdauer (aus: Weineck, 2004b, S. 142)

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2 Theoretischer Hintergrunddie Energie wird anoxidativ bereitgestellt. Da es in der Sportpraxis in den

meisten Fällen nicht zu einer reinen oxidativen bzw. anoxidativen

Energiebereitstellung, sondern zu einer belastungs- und intensitätsabhängigen

Mischung beider Formen kommt hat sich im Bereich der allgemeinen Ausdauer

eine Unterteilung in Kurzzeit-, Mittelzeit- und Langzeitausdauer als sinnvoll

erwiesen.�(Weineck, 2004a, S. 141). Diese Einteilung (s. Abbildung 1)wurde

von Weineck aus Gründen der Vereinfachung getroffen, da immer mehrere

Faktoren einen Einfluss auf die Leistung haben. Die wissenschaftliche

Beschäftigung mit dem Herz-Kreislauf-Atmungssystem führt zu einer

Abgrenzung von der lokalen Muskelausdauer. Wie Gaisl (1977) definieren auch

Haber & Pont (1977) die lokale Muskelausdauer durch eine Beteiligung von

weniger als ein Siebtel bis ein Sechstel der Gesamtmuskelmasse. Weiters

stellen sie fest, dass die lokale Muskelausdauer neben der allgemeinen

Ausdauer in besonderem Masse durch die spezielle Kraft, die anaerobe

Kapazität und die durch diese limitierten Kraftformen, wie Schnelligkeits-, Kraft-

und Schnellkraftausdauer, sowie durch die Qualität der disziplinspezifischen

neuromuskulären Koordination (Technik) bestimmt wird (Haber & Pont, 1977).

Die allgemeine Ausdauer wird im Gegensatz zur speziellen Ausdauer von den

oben genannten Autoren als von der Sportart unabhängig definiert. Obwohl seit

einigen Jahren die Messung der Ausdauerfähigkeit kontroversiell diskutiert wird

(Röcker & Dickhut, 1994) zieht man zur Operationalisierung der allgemeinen

Ausdauerfähigkeit im anaeroben Bereich im deutschen Sprachraum meist die

Messung des Laktats oder eine Kombination von Spiroergometrie und

Laktatmessung heran.

Ein weiterer Faktor der die physische Ausdauer beeinflusst und mit in die

Überlegungen zur Messung der Ausdauerfähigkeit einbezogen werden kann ist

die (...) �kognitiv-psychische (geistig-seelische) Widerstandsfähigkeit gegen

Ermüdung bei lang anhaltenden oder sich ständig wiederholenden

Belastungen, zum anderen die Fähigkeit, sich nach Belastungen relativ rasch

zu erholen� (Grosser, Starischka & Zimmermann, 2008, S. 93).

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2 Theoretischer Hintergrund

2.2 Atemsystem

Die Atmung ist ein wichtiger Faktor für die allgemeine Ausdauer, weil sie den

Gasaustausch ermöglicht. Dabei wird Sauerstoff aus der Luft in das Blut und

Kohlendioxid aus dem venösen Blut in die Luft abgegeben. Dieser Vorgang wird

als äußere Atmung bezeichnet, während der Transport von Sauerstoff aus dem

arteriellen Blut in die Zelle und die Abgabe von Kohlendioxid aus der Zelle an

das venöse Blut als innere Atmung bezeichnet wird (Gosselink, 2000).

Für einen optimalen Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid müssen

immer mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Der Kohlendioxidpartialdruck

ist der wichtigste für die Regulation der Atmung. Die Messung erfolgt zentral an

den Chemosensoren der Medulla oblongata und peripher im Glomus caroticum

und Glomus aorticum unter und über dem Aortenbogen. Das Atemzentrum mit

Sitz im Hirnstamm, das die von den peripheren Sensoren kommenden Impulse

verarbeitet, wird funktionell in ein Einatemzentrum und ein Ausatemzentrum

differenziert. Diese beiden Zentren regulieren die Atmung, auch wenn von den

Sensoren keine Impulse kommen. Die Atmung unterliegt als einzige vitale

Funktion auch dem Willen, dessen Sitz im Kortex ist.

Es gibt aber auch noch Rezeptoren in der Lunge selber. Diese Rezeptoren

schützen die Lunge vor einer Überdehnung während der Inspiration durch eine

verlängerte Exspiration, vor giftigen Gasen und kalter Luft durch

Gefäßverengung, Bronchienverengung und Hyperpnoe. Außerdem gibt es noch

Rezeptoren in der Alveolarwand auf Höhe der Kapillare, die auf Stoffe in der

Lungenzirkulation, aber auch auf die Überfüllung der Lungenkapillaren und eine

Zunahme des Interstitiums reagieren (Gosselink, 2000).

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2 Theoretischer Hintergrund

2.2.1 Ventilation

Die Ventilation

bezeichnet das Ausmaß

der Belüftung der

Lungen und damit der

Alveolen. Wie viel

Atemluft in die Lungen

gelangt hängt zum Teil

von anatomisch

individuellen

Gegebenheiten ab, aber

auch von der

Atemmuskulatur.

Grundsätzlich

unterscheidet man

zwischen Residualvolumen und Vitalkapazität die in Summe die Totalkapazität

ergeben (s. Abbildung 2). Dabei kann das Residualvolumen, das nicht mit der

Spirometrie erfasst werden kann mit der Heliumeinwaschmethode bestimmt

werden (Golenhofen, 2006). Wie in Abbildung 3 dargestellt ergibt die Summe

aus exspiratorischem Reservevolumen, Atemzugvolumen und inspiratorischem

Reservevolumen die Vitalkapazität (Shier, Butler & Lewis, 2004). Die residuale

funktionelle Kapazität setzt sich wiederum aus Residualvolumen und

exspiratorischer Reservekapazität zusammen. Dynamische Atemgrößen geben

Auskunft über die Geschwindigkeit der Luftbewegung und damit auch über

eventuelle Atemwiderstände (Golenhofen, 2006).

7

Abbildung 3: Lungenvolumina, (aus: Shier Butler,& Lewis, 2004: Hole's Human Anatomy andPhysiology. Bosten, New York: McGrew Hill.)

Page 20: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer HintergrundLeith und Bradley (1976)

haben die Trainierbarkeit der

Atemmuskulatur schon früh

untersucht und gezeigt, dass

sie isoliert erfolgreich trainiert

werden kann (Leith, D. E. &

Bradley, M., 1976). Geräte

wie etwa der von Boutellier

entwickelte Spirotiger®, der

durch mehrere Studien in

seiner Effektivität bestätigt

wurde ((Boutellier & Piwko,

1992); (Boutellier ET AL.,

1992); (Johnson, Babcock,

Suman & Dempsey, 1993);

(Mador & Acevedo, 1991b);

(Mador & Acevedo, 1991a);

(Mador, Magalang, Rodis &

Kufel, 1993); (Markov ET AL.,

2001); (Stuessi ET AL., 2001)),

machen sich diesen Trainingseffekt zu Nutze. Die oberen Luftwege können

auch bedingt durch die Körperhaltung so verändert werden, dass sich das

Lumen und der Verlauf verändern können. Die Form der oberen Luftwege

gleicht einem Rohr, das sich in der Mitte auf Höhe der Epiglottis verengt. Nach

dem Bernoulli-Prinzip kommt es an dieser Stelle zu einer höheren

Fließgeschwindigkeit der Atemluft und dadurch wiederum zu einem lokalen

Unterdruck. Ebenso können Strömungswirbel entstehen, die die Ventilation

beeinflussen. Wird diesem Unterdruck nicht aktiv muskulär entgegen gearbeitet

wird die Atmung erschwert. Im Schlaf kann das in Zusammenhang mit einem

erschlafften Gaumensegel zum Schnarchen führen.

Aber auch die Körperposition bestimmt welche der Lungenabschnitte mehr

oder weniger belüftet werden. Diese Tatsache macht man sich in der

Atemtherapie zunutze, jedoch wird sie bei sportlicher Bewegung meist nicht

8

Abbildung 4: Spirotiger (aus: openPR, Zugriffam 26.09.2010 unterhttp://www.op enpr.de/images/articles/5/d/5dd70ca41527e08 43c45e11247184f00_g.jpg)

Page 21: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer Hintergrundberücksichtigt sondern als gegeben angenommen. Knauth (1993) beschreibt

diese Lagerungen in all ihren Varianten, von denen einige Positionen unter dem

Blickwinkel motorische Bewegung nicht uninteressant sind (Knauth, 1993).

Grundsätzlich werden die appikalen Lungenabschnitte besser ventiliert als

die kaudalen Abschnitte. Auch kommt es durch die unterschiedliche Elastizität

der Alveolen, die durch Größenunterschiede und Position in der Lunge bedingt

sind, zu einer ungleichmäßigen Belüftung. Teile der Lunge, die zwar belüftet

werden, aber nicht an der Perfusion teilnehmen, bezeichnet man als

physiologischen Totraum. Zwei Faktoren die die Verteilung der Ventilation in der

Lunge erheblich beeinflussen sind der Strömungswiderstand (Resistance) und

die Lungenelastizität (Compliance). Dabei bestimmt das Produkt aus

Strömungswiderstand und Lungenelastizität den Grad der Füllung und die

Geschwindigkeit mit der die Lunge gefüllt wird (Gosselink, 2000).

2.2.2 Diffusion

Durch das beidseitige Vorbeiströmen von Blut und Luft an der alveolaren

Membran können Sauerstoff und Kohlendioxid durch die Membran diffundieren.

Dabei wird die Diffusionsrate vom Partialdruck des Sauerstoffs der Atemluft und

vom Partialdruck des Sauerstoffs im kapillaren Blut beeinflusst. In Abbildung 5

ist die Abnahme des Sauerstoffpartialdruckes auf dem Weg von der Einatemluft

bis zum Muskel dargestellt. Ebenso ist die Ab- und Zunahme des Partialdruckes

für Kohlendioxid auf dem Weg vom Muskel zur ausgeatmeten Luft abgebildet

(Gosselink, 2000).

9

Page 22: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer Hintergrund

Das Henry-Gesetz beschreibt wie sich schwer lösliche Gase in Flüssigkeiten

verhalten, mit denen sie keine chemische Reaktion eingehen. Diesem Gesetz

zu Folge diffundiert Kohlendioxid ungefähr 24 mal leichter als Sauerstoff. In den

Alveolen jedoch diffundiert Kohlendioxid langsamer, weil das Molekül eine

größere Dichte als das Sauerstoffmolekül aufweist. Biophysikalisch gesehen ist

aber ein Austausch des Kohlendioxids während der Kontaktzeit mit dem

10

Abbildung 5: Blutgase. PO2 = Partialdruck des Sauerstoffs, PCO2 = Partialdruckdes Kohlendioxids (aus: Spo Medial, Zugriff am 17.08.2010 unter http://www.dshs-koeln.de/imb/spomedial /content/ e866/e2442/e3862/e3896/ e3925/index_ger.html )

Page 23: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer HintergrundErythrozyten sicher gestellt (Thews & Hutten, 1982). Nach Larsen (2006)

bestimmen vier Faktoren die Diffusion von Sauerstoff aus den Alveolen in das

gemischtvenöse Blut: Die Partialdruckdifferenz zwischen Alveolarluft und

Kapillarblut, die Länge beziehungsweise Dicke der Diffusionsstrecke (das

Sauerstoffmolekül muss die alveolarkapilläre Membran, das Plasma des

Kapillarblutes, die Membran des Erythrozyten und die intrazelluläre Flüssigkeit

des Erythrozyten durchwandern), Größe der Diffusionsfläche und der

Diffusionskoeffizient D, der proportional zur Löslichkeit des Gases ist.

Der Diffusionskoeffizient D lässt sich aus dem Fick-Diffusionsgesetz

errechnen (Larsen, 2006). Im Normalfall kann der Austausch der Gase

zwischen Erythrozyt und alveolarer Luft in 0,3 Sekunden erfolgen. Nach

Gosslink (2000) können in 100 ml Blut circa 20,8 ml Sauerstoff transportiert

werden.

Bei einer untrainierten Person werden 20 � 24 Liter Blut, bei

ausdauertrainierten Personen 36 � 40 Liter Blut pro Minute transportiert

(Eigenbrod ET AL., 2003). Das entspricht bei untrainierten Personen 4,2 � 5,2

11

Abbildung 6: Respiratorische Passage und Gasaustauschfunktion der Alveolen(aus: Gosselink, 2000)

Page 24: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer HintergrundLiter Sauerstoff pro Minute und bei ausdauertrainierten Personen 7,5 � 8,3 Liter

Sauerstoff pro Minute.

Dietl und Deetjen (2008) definieren die Diffusionskpazität als das

Gasvolumen, das pro Minute bei einer Partialdruckdifferenz von 1 mmHg

diffundiert. Für den Sauerstoff wird der Partialdruck vom Einatmen bis zu den

Mitochodrien immer geringer, für das Kohlendioxid verhält es sich umgekehrt.

Sie erklären den Gasaustausch folgendermaßen: �Die pro Zeit diffundierte

Gasmenge (Diffusionsstrom JGas) verhält sich direktproportional zur

Partialdruckdifferenz des diffusiblen Gases (�PGas) und wird durch das erste

Fick'sche Diffusionsgesetz beschrieben:

J Gas=K×Fd× P� Gas

.

K wird als Krogh-Diffusionskoeffizient bezeichnet und ist eine

Materialkonstante, die vom Diffusionsmedium, von der Temperatur und Art und

Größe der diffundierenden Moleküls abhängt.� (Dietl & Deetjen, 2008). Die

Autoren führen weiter aus, wenn man das Fick'sche Diffusionsgesetz umformt

und beide Seiten durch �PGas dividiert und K und F zu einer lungenspezifischen

Konstante für ein bestimmtes Gas zusammenfasst, sich daraus die

Diffusionskapazität DL ergibt:

J Gas / P� Gas=K�F /d=DL

.

2.2.3 Perfusion

Die Perfusion bezeichnet den Vorgang der Blutzufuhr aus dem Körper in die

Lungen und die Blutabfuhr aus den Lungen in den Körper auf Höhe der

alveolokapillären Membran. Dabei ist die regionale Perfusion von der

Körperhaltung und der Sauerstoffspannung im Blut abhängig, also variabel, wie

in Abbildung 4 dargestellt. Die Perfusion wird durch die lokale

Sauerstoffspannung reguliert. In den tieferen Lungenabschnitten, die besser

durchblutet sind, ist der Druck etwas höher als in den höheren

Lungenabschnitten, was zu unterschiedlichen Gasaustauschraten in den

verschiedenen Abschnitten der Lungen führen kann. Die Hüfner-Zahl gibt an,

12

Page 25: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer Hintergrunddass ein Gramm Hämoglobin 1,34ml Sauerstoff binden kann. Mit Hilfe der

Hüfner-Zahl lässt sich die maximale Sauerstoffbindungskapazität des Blutes

errechnen. Bei einer durchschnittlichen Hämoglobinkonzentration von 160g

Hämoglobin pro Liter beim Mann und 140g Hämoglobin pro Liter bei einer Frau

erhält man in die folgende Formel eingesetzt die Werte 214ml Sauerstoff pro

Liter Blut für den Mann und 188ml Sauerstoff pro Liter Blut für die Frau (Dietl &

Deetjen, 2008).

x g Hb / l�1,34mlO 2/g Hb= y ml O2 /l Blut .

Das entspricht in etwa den von Kunz (2003) und Larsen (2006)

angegebenen Werten. Durch eine erhöhte Leistungsanforderung an den Körper

wird der Sauerstoffbedarf größer. Als Reaktion durch eine vermehrte

Herzaktivität steigt die Fließgeschwindigkeit des Blutes. Fließt das Blut aber zu

schnell durch den Muskel, sodass das Myoglobin den Sauerstoff nicht mehr

vom Hämoglobin übernehmen kann, kehrt das venöse Blut mit einer hohen

Sauerstoffsättigung zur Alveole zurück. Für eine verminderte Sauerstoff-

entkopplung können mehrere Stoffwechselfaktoren als Ursache genannt

werden. Die vier wichtigsten sind:

� Wärme

� Wasserstoffkonzentration

� Partialdruck des Kohlendioxids

� erythrozytäre Konzentration von 3,2 Diphosphoglycerat (DPG)

Aber auch beim Übergang des Sauerstoffes aus der Alveolarluft zu den

Erythrozyten kann ein Mangel an Sauerstoff im Blut aus einer für den

Austausch zu kurzen Kontaktzeit resultieren (Dietl & Deetjen, 2008).

13

Page 26: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer Hintergrund

Das unterstreicht die Wichtigkeit des Verhältnisses von Ventilation und

Perfusion, die idealer Weise gut aufeinander abgestimmt sein sollten

(Gosselink, 2000).

2.3 Herz-Kreislauf-System

Das Herz-Kreislauf-System besteht aus einem geschlossenen System

elastischer Röhren, in denen das Blut lebenswichtige Substanzen befördert.

Das Herz-Kreislauf-System ist auch von entscheidender Bedeutung für die

Thermoregulation des Menschen. Man unterteilt den Kreislauf in einen kleinen

Kreislauf, den Lungenkreislauf und einen großen Kreislauf, den Körperkreislauf.

Der Motor, der die beiden Kreisläufe in Bewegung hält ist das Herz. Da die

Blutgefäße die vom Herzen weg führen Arterien genannt werden und

diejenigen, die zum Herz führen Venen, enthält die Arteria pulmonalis �venöses�

Blut und die Venae pulmonales mit Sauerstoff angereichertes Blut.

14

Abbildung 7: Sauerstoffpartialdruck, PPA = Druck im Alveolarraum, PA

= Druck in der Ateria pulmonalis, PPV = Druck in der Vena pulmonalis(aus: Spo Medial, Zugriff am 17.08.2010 unter http://www.dshs-koeln.de/imb/spomedial/content/e866/e2442/e3862/e3896/e3925/index_ger.html ).

Page 27: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer HintergrundDie Anzahl der vom Herz durchgeführten Kontraktion in einer Minute, also

die Herzfrequenz, beträgt 60 � 70 Schläge pro Minute. Dabei werden circa 90

ml Blut pro Kontraktion durch das Herz ausgeworfen, das sogenannte

Schlagvolumen, welches unter Belastung stark erhöht werden kann. Das drückt

sich dann auch im Herzzeitminutenvolumen aus, dem Produkt von

Schlagvolumen und Herzfrequenz. Das Herzzeitminutenvolumen kann von fünf

bis sechs Litern pro Minute in Ruhe bis zu 25 Liter pro Minute erhöht werden.

Da sich das Herz aber nicht vollständig kontrahieren kann bleibt ein

Restvolumen an Blut, das endsystolische Volumen, im Herz. Das

enddiastolische Volumen kann aus der Summe von endsystolische Volumen

(Restvolumen) und Schlagvolumen errechnet werden. Die Ejaktionsfraktion, als

ein Parameter für die Leistungsfähigkeit des Herzens, wird aus dem Verhältnis

von enddiastolischem Volumen und Schlagvolumen berechnet.

Es werden vier Phasen der Herzarbeit unterschieden, zwei in der Systole

und zwei in der Diastole:

Systole

� Anspannungsphase

� Austreibungsphase

Diastole

� Entspannungsphase

� Füllungsphase

Wie bei der Skelettmuskulatur ist die Vordehnung des Herzmuskels

entscheidend für die Spannung, die bei der Kontraktion entsteht. Jedoch ist hier

die Überlappung der Aktin- und Myosinfilamente nicht von Bedeutung, sondern

eine erhöhte Leitfähigkeit der Zellmembran für Kalziumionen (Wehrstein, 2000).

Die Steuerung der Herzfunktionen unterliegt aber auch der ständigen

Beeinflussung durch das vegetative Nervensystem, wobei die Herzkammern

vorwiegend durch den Sympathikus kontrolliert werden. Eine Verstärkung

dieser Wirkung findet zusätzlich noch durch die Freisetzung von Adrenalin und

Noradrenalin aus dem Nebennierenmark statt. Die indirekte Wirkung des

Parasympathikus auf die Herzkammern erfolgt großteils durch die Hemmung

der Ausschüttung von Noradrenalin. Aber auch andere Faktoren beeinflussen

die Ruheherzfrequenz, wie Körperhaltung, Umweltfaktoren und kardiovaskuläre

15

Page 28: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer HintergrundKondition. Vor Beginn einer beabsichtigten höheren Leistung kann es auf Grund

einer antizipatorischen Reaktion, deren Ursache neurohumorale Effekte sind,

zu einem Anstieg der Herzfrequenz kommen. Dieser überhöhte Pulswert kann

aber bei gleichmäßig leichter Belastung innerhalb von zwei bis drei Minuten

abgebaut werden. Jedoch bei progredienter Steigerung der Belastung kommt

es zu einer analogen Steigerung des Pulses unter neuraler Kontrolle.

Entsprechend nimmt die Aktivität des Sympathikus zu während der Vagus in

seiner Aktivität abnimmt. Es ist von der Intensität abhängig ob die Herzfrequenz

ein steady state erreichen kann oder nicht (Reybrouck, 2007).

Ein weiterer Faktor der die Herzfrequenz beeinflusst ist das Alter. Schon in

der Studie von Rodeheffer (1984) wurde nachgewiesen, dass sich

Herzfrequenzen bei submaximalen Belastungen und zunehmendem Alter

verändern. Die Abnahme der Herzfrequenz der älteren Personen gegenüber

den jüngeren Personen bei gleicher Belastungsintensität kann auf eine

verminderte Sensibilität der �-Rezeptoren des Herzens, also auf eine geringere

Empfindlichkeit für Noradrenalin zurückgeführt werden. Ein weiterer

Unterschied besteht zwischen Männern und Frauen. Frauen haben eine

durchschnittlich höhere Herzfrequenz als Männer bei gleicher Belastung und

gleicher Sauerstoffaufnahme (Rodeheffer ET AL., 1984).

Bei zunehmender Leistungsanforderung, besonders für den Bereich von

50% � 90% der maximalen Sauerstoffaufnahme, steht die Herzfrequenz in

linearer Beziehung mit der Sauerstoffaufnahme. Über 170 Schlägen pro Minute

kann meistens ein asymptotischer Anstieg der Herzfrequenz beobachtet werden

(Reybrouck, 2007).

16

Page 29: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer Hintergrund

2.3.1 Spezielle Anatomie und Physiologie des Lungen-

Kreislaufs

Der in Abbildung 8 dargestellte Lungenkreislauf ist mit dem Gesamtkreislauf

in Serie geschaltet, sodass ihn das gesamte Körperblut durchströmt. Das

Gefäßnetz im kleinen Kreislauf hat sehr kurze Abschnitte. Die Gefäßwände sind

sehr dünn um einen leichteren Gasaustausch zu ermöglichen. Die Bauweise

der Lunge bewirkt einen niedrigeren peripheren Widerstand. Der höhere

kolloidosmotische Druck des Plasmas bewirkt eine Drainage der Lungen. Durch

die geringe Stabilisierung der Lungenkapillaren kommt es bei der Einatmung zu

einem Anstieg des Blutvolumens in den Lungen.

Durch die entstehende Sogwirkung wird der venöse Rückstrom vermehrt

und das rechte Herz gefüllt. Bei der Exspiration kehren sich diese Vorgänge

um. Bei normaler Atmung spielen diese Mechanismen nur eine geringe Rolle.

Erst wenn die Atmung zum Beispiel durch erhöhte Anstrengung forciert wird

kommt dieser Effekt zum Tragen (Wehrstein, 2000).

17

Abbildung 8: Lungenkreislauf (Zugriff am 17.08.2010 unterhttp://www.lungenhochdruck.ch/php/news1.php?aktion=detail&id=256)

Page 30: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer HintergrundWie unter Punkt 2.2.3 dargestellt, ist die regionale Sauerstoffspannung von

der Körperhaltung aber auch von der Perfusion und der Ventilation abhängig.

Diese Unterschiede können über das Verhältnis von alveolärer Ventilation (VA)

und dem Perfusionsquotienten (Q) ausgedrückt werden und sind in Abbildung 7

präsentiert. Da es bei der Erhaltung der Homöostase des Kreislaufs und dessen

Regulation nicht nur darum geht Sauerstoff und Kohlendioxid zu transportieren,

hängt die lokale Durchblutung der verschiedenen Körperabschnitte und Organe

von mehreren Faktoren ab. Hierbei spielt die Veränderung der Gefäßweite

durch neurogene, myogene, lokal-chemische endokrine und endotheliale

Einflüsse eine wichtige Rolle.

Für die Lungenkappillaren wird aber noch ein spezieller Mechanismus

wirksam. Kommt es in Abschnitten der Lunge zu einem Sauerstoffmangel führt

das zur Vasokonstriktion und damit zu einer Verschiebung der Durchblutung zu

einem anderen Abschnitt, der besser belüftet wird. Dieser Mechanismus

gewährleistet eine bessere Sauerstoffaufnahme durch die besser ventilierten

Abschnitte der Lunge (Wehrstein, 2000).

18

Abbildung 9: Verteilung der Ventilation und Perfusion der Lungenbasis zurLungenspitze in aufrechter Haltung. Das Verhältnis der Ventilation und Perfusion(VA/Q) nimmt von der Lungenbasis zur Lungenspitze zu. VA = alveoläre Ventilation,Q = Perfusionsquotient (aus: Gosselink, 2000, S. 58)

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2 Theoretischer Hintergrund

2.3.2 Einschränkungen der Leistungsfähigkeit

Das Atmungssystem des Menschen wurde lange Zeit nicht als

leistungslimitierend erachtet. Erst Studien Anfang der neunziger Jahre des

letzten Jahrhunderts zeigten, dass das Zwerchfell, das als Hauptmuskel der

Einatmung angesehen wird, schon nach einer Belastung von 10 bis 30 Minuten

signifikant ermüden kann (Johnson ET AL., 1993); (Mador ET AL., 1993). Nicht nur

eine Schwäche der Atemmuskulatur kann leistungslimitierend wirken, sondern

auch andere Faktoren können sogar bei gesunden Menschen die Leistung

beeinträchtigen. Nach Wassermann ET AL. (2005) wird das maximale

Leistungsvermögen durch das schwächste Glied in der Kette der

physiologischen Prozesse begrenzt. Diese Kette reicht von der Ventilation über

den Gastransport, die Erzeugung von Muskelkraft, die neuromuskuläre

Funktion, psychophysische Vorgänge von Ermüdung bis hin zur Dyspnoe.

Reybrouck&Gosselink (2007) nennen sechs Faktoren die die Leistungsfähigkeit

einschränken können:

� Kardiozirkuläre Einschränkungen

� V / P Mismatch

� Ventilatorische Einschränkung

� Eingeschränkte Sauerstoffaufnahme

� Periphere Muskelschwäche

� Psychogene Einschränkung

Eine kardiozirkulatorische Einschränkung besteht dann, wenn die

altersspezifische maximale Herzfrequenz erreicht wird, oder das Blutlaktat auf

über 9 mmol/l ansteigt. Bei gesunden Personen kann diese Einschränkung

durch Training der konditionellen Fähigkeiten soweit verbessert werden, dass

die eingeschränkte Belastbarkeit nicht auf eine Störung der Lungenfunktion

zurückgeführt werden kann (Dekhuijzen, Folgering & van Herwaarden, 1991).

Die Dysbalance zwischen Belastung und Belastbarkeit der Atempumpe

bewirkt eine ventilatorische Einschränkung. Dabei versteht man unter Belastung

den Atemwegswiderstand, die Compliance der Lunge und der Thoraxwand. Die

Belastbarkeit ist gekennzeichnet durch Kraft und Ausdauer der Atemmuskulatur,

19

Page 32: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer HintergrundElekrtolyte, Ernährungszustand und ventilatorischen Drive (Gosselink &

Reeybrouck, 2007).

Wenn die Leistungsfähigkeit durch die unzureichende Sauerstoffaufnahme

beeinträchtigt wird, äußert sich dies in einer isolierten Senkung des arteriellen

Sauerstoffdruckes. Andererseits kann aber auch eine um mehr als 2 kPa

erhöhte Sauerstoffdifferenz zwischen alveolarem und arteriellem Blut als

Zeichen für einen Mangel gesehen werden. Ebenso besteht auch die

Möglichkeit, dass sich sowohl eine Senkung des arteriellen Sauerstoffdruckes

als auch eine um mehr als 2kPa erhöhte Sauerstoffdifferenz zeigen

(Wasserman ET AL., 2005). Auf die Ursachen der verminderten

Sauerstoffaufnahme wurde in den vorangegangenen Abschnitten hingewiesen

(s. Ventilation, S. 7; Diffusion, S. 9; Perfusion, S. 12).

Der Vollständigkeit halber muss aber auch auf andere Autoren verwiesen

werden, die meinen, dass auch eine Muskelschwäche der peripheren

respiratorischen Skelettmuskulatur eine Ursache für eine verminderte

Leistungsfähigkeit sein kann (Gosselink, Troosters & Decramer, 1996), wie

auch psychogene Faktoren die Leistungsfähigkeit auf Grund von endogenen

aber auch exogenen Faktoren mindern können.

2.3.3 Beziehungen und Abhängigkeiten von

Atemminutenvolumen, Atemfrequenz, Herzfrequenz,

maximaler Sauerstoffaufnahme und peripherem Laktat

In den Sportwissenschaften dienen die in der Überschrift genannten Begriffe

in der einen oder anderen Zusammenstellung der Beschreibung und

Überprüfung der Ausdauerleistungsfähigkeit von Sportlern. Dabei scheint das

Atemminutenvolumen in vielen Zusammenstellungen auf, jedoch wird der

Atemfrequenz meist nur geringe Wichtigkeit eingeräumt. Die Atemfrequenz als

ein bestimmender Faktor für das Atemminutenvolumen kann einerseits in der

Frequenz sehr stark variieren anderseits kann auch der Rhythmus und das

Verhältnis zwischen Einatmung und Ausatmung große Unterschiede aufweisen.

In den meisten leistungsdiagnostischen Belastungsprotokollen, die zur

Ermittlung eines Trainingszustandes verwendet werden, wird diese Tatsache

20

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2 Theoretischer Hintergrundnicht berücksichtigt. Der besondere Einfluss der Atemfrequenz, der Atemtiefe

und des Verhältnisses der Einatemdauer zur Ausatemdauer soll deshalb in

dieser Arbeit näher betrachtet werden.

Die Herzfrequenz wird durch viele Faktoren beeinflusst (s. Punkt 2.3.2). An

dieser Stelle sei erwähnt, dass bei zunehmender Leistungsanforderung,

besonders für den Bereich von 50% � 90% der maximalen Sauerstoffaufnahme,

die Herzfrequenz in linearer Beziehung mit der Sauerstoffaufnahme steht. Über

170 Schlägen pro Minute kann meistens ein asymptotischer Anstieg der

Herzfrequenz beobachtet werden (Reybrouck, 2007).

Weitere Parameter die häufig zur Bestimmung der Ausdauerleistung

herangezogen werden sind die maximale Sauerstoffaufnahme und das

periphere Laktat. Die maximale Sauerstoffaufnahme und die relative maximale

Sauerstoffaufnahme werden in den Punkten 2.5.6 und 2.5.7 beschrieben. An

dieser Stelle sei nur vermerkt, dass die relative maximale Sauerstoffaufnahme

(rel VO2max) einen stabilen Parameter zur Messung der Leistungsfähigkeit der

allgemeinen Ausdauer darstellt, wie auch durch diese Messung wieder bestätigt

wurde. Bei einem gleichmäßigem Belastungsanstieg steigt die

Sauerstoffaufnahme bis zu einem Plateau an. Der höchste Punkt dieses

Plateaus wird in der Literatur meist als VO2max oder VO2-Peak bezeichnet.

Das Laktat wurde über viele Jahre als der Parameter zur

Leistungsbestimmung im Ausdauerbereich herangezogen, neuere Erkenntnisse

lassen es aber in einem ganz anderen Licht erscheinen. Laktat ist das Ergebnis

multifaktorieller Prozesse im Körper, das heißt, dass die Blutlaktatkonzentration

nicht nur durch die Glykolyse-Rate sondern auch durch die Effizienz des

Laktattransports bestimmt wird. Speziell wenn es um die Trainingssteuerung

geht, bei der die Schwellenwerte als Punkte besonderer Bedeutung

herangezogen werden ist die Aussagekraft einer solchen Interpretation zu

hinterfragen. Das soll aber nicht heißen, dass das Laktat bedeutungslos wäre,

denn es spielt eine wichtige Rolle als Signalmolekül und ist außerdem ein

wichtiger Energieträger und Energielieferant für die oxidative

Energiebereitstellung und Hauptvorläufer für die Glukoneogenese. Laktat wird

neuerdings auch wie ein Hormon betrachtet (Lactormon). Angesichts dieser

21

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2 Theoretischer HintergrundUnsicherheiten sollten in der Leistungsdiagnostik immer mehrere Parameter zur

Bestimmung der Leistung verwendet werden (Wahl, Bloch & Mester, 2009).

2.3.4 Die Rolle der Atemparameter im Ausdauersport

Nicht nur die Rolle des Laktats sondern auch die Rolle der Atmung und ihrer

Parameter wird divergent diskutiert. Strelzov (2004) meint, dass die aktuelle

funktionelle Kondition eines Läufers abhängig ist von der Sauerstoffversorgung

der arbeitenden Muskulatur, während die Ruheherzfrequenz eines Sportlers die

Fähigkeit zur Erholung, seine Gesundheit und die Fähigkeit zum durchhalten

der folgenden Belastung widerspiegelt. Für die Ausbildung eines kapillaren

Gefäßnetzes zur Kultivierung der allgemeinen Ausdauer meint er, sei die Zone

zwischen aerober und anaerober Schwelle wichtig. Weineck (2004) hält den

konstant erhöhten Blutdruck, der beim Laufen auftritt - etwa 160 mmHg

systolisch � bei einer Mindestdauer von 30 Minuten, für den maßgeblichen

Faktor zur Aussprossung neuer Kapillargefäße und damit zu einer sogenannten

vermehrten Kapillarisierung (Weineck, 2004a). Andere Autoren meinen, dass

die Ausdauer auf der metabolischen Kapazität der Arbeitsmuskulatur und der

Transportkapazität des Blutkreislaufsystems basiert und dabei dem

Herzleistungsvermögen die größte Bedeutung zukommt (Martin ET AL., 1993).

Unbestreitbar ist jedoch, dass der Körper den Sauerstoff braucht um die

Stoffwechselvorgänge aufrecht erhalten zu können. Außerdem muss der

Sauerstoff zu den Organen transportiert werden und das durch die

metabolischen Vorgänge entstandene Kohlendioxid muss ebenfalls Richtung

Lunge entsorgt werden.

Da aber bei einer intensiven Bewegungsaktivität die Blutzirkulation um das

Drei- bis Vierfache gesteigert wird und bis zu 30 l/min betragen kann, Werte die

bei einer Laufgeschwindigkeit von 3 bis 4 m/s (10,8 km/h bis 14,4 km/h)

auftreten, kann das kapillare Netz nur ungenügend ausgebildet sein. �Wenn

also der Läufer seine Geschwindigkeit steigert, gelangt das sauerstoffreiche

Blut nicht in die Gefäße und in die Muskeln� (Strelzov, 2004, S. 24). Wie in

Kapitel 2.3.1 auf S. 17 dargelegt transportiert das Hämoglobin als

Oxyhämoglobin den Sauerstoff von den Kapillaren der Lunge zur arbeitenden

Muskulatur. Dabei läuft die Reaktion, bei der Sauerstoff der Einatemluft an das

22

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2 Theoretischer HintergrundHämoglobin gebunden wird, in ca. 0,8 Sekunden ab. Strelzov folgert weiter,

dass bei Berücksichtigung der Ein- und Ausatemzeit von 0,6 bis 0,8 Sekunden,

ein respiratorischer Zyklus mit einer Dauer von 1,4 bis 1,6 Sekunden die

Sauerstoffsättigung des kardiovaskulären und muskulären Systems sichert.

Umgerechnet auf eine Minute ergibt das eine Atemfrequenz von 38 bis 43

Atemzyklen / min, die beim schnellen Gehen oder langsamen Laufen erreicht

werden. Wird jedoch die Geschwindigkeit erhöht steigt auch die Frequenz der

Atmung wobei die Tiefe der Atemzüge abnimmt. Bei einer Geschwindigkeit von

4 bis 5 m/s (14,4 bis 18 km/h) oder einer Atemfrequenz von 46 bis 55

Atemzyklen pro Minute, wobei eine Einatemdauer von 0,55 bis 0,65 Sekunden

berücksichtigt wird, zeigen sich erste Anzeichen von Ermüdung (Strelzov,

2004). Durch die verminderte Verweildauer der Atemluft in den Lungen und die

erhöhte Fließgeschwindigkeit des Blutes in den Lungenkapillaren kann die

optimale Sauerstoffversorgung der arbeitenden Muskulatur nicht mehr aufrecht

erhalten werden (s. Atemsystem, S. 6). Bei einer Atemfrequenz von 56 bis 85

Atemzyklen pro Minute, einer Einatmungsdauer von 0,35 bis 0,54 Sekunden,

das entspricht einer Laufgeschwindigkeit von 5,3 bis 6,7 m/s (19 bis 24 km/h),

wird die Differenz zwischen Sauerstoffaufnahme und Ventilation noch viel

größer. Als Reaktion auf diesen Mechanismus steigt die Laktatkonzentration im

Blut stark an. Bei einer Laufgeschwindigkeit über 6,7 m/s (über 24 km/h) bzw.

einer Atemfrequenz die 85 Atemzyklen pro Minute übersteigt und einer

Einatmungsdauer von 0,3 Sekunden, wird den Lungen viel Luft zu geführt,

jedoch reicht die Zeit nicht mehr aus um genug Sauerstoff zu binden. Die

anaeroben Energiequellen können die arbeitende Muskulatur noch für zwei bis

fünf Minuten versorgen. Danach ist der Läufer jedoch gezwungen die

Geschwindigkeit auf Grund der exponentiellen Anhäufung von Laktat zu

drosseln. So kann es auch vorkommen dass ein Läufer wegen eines

Bronchialspasmus den Lauf abbrechen muss (Strelzov, 2004).

2.3.5 Atemfrequenz und Dauer des Atemzyklus

Nach Strelzov stehen die Atemfrequenz und die Dauer der Atemzyklen in

einer logarithmischen Beziehung zueinander, die er wie folgt definiert: Die

Abhängigkeit der Atemfrequenz von der Dauer des Atemzyklus für

23

Page 36: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer Hintergrundunterschiedliche Laufgeschwindigkeiten ist in logarithmischen Koordinaten in

einer geraden Linie zur x-Achse unter einem Winkel von 45° geneigt. Diese

Gerade wird durch folgende Gleichung beschrieben:

y=1,78� x

wobei y der Dezimallogarithmus der Atemfrequenz und x der

Dezimallogarithmus der Dauer des Atemzyklus ist.� (Strelzov, 2004, S. 24). Für

Strelzov (2004) belegen die negativen y Werte ein Totalversagen des

Atmungssystems bei mehr als 61 Atemzyklen pro Minute. Durch die

herabgesetzte Diffusionsleistung in den Lungenkapillaren (s. Atemsystem, S.6)

kommt es aber auch zu einer Anhäufung von Kohlendioxid im Körper. Durch die

Stimulierung der kohlenstoffsensiblen Chemorezeptoren in den Atemzentren

(ebd., S. 6) und damit einer weiteren Stimulierung der Atmung, kann nun eine

negative Kettenreaktion ausgelöst werden. Die Kohlendioxidanreicherung

bewirkt eine Beschleunigung der Atmung. Der Sauerstoff der Atemluft kann

nicht mehr in dem Maß aufgenommen werden, wie er benötigt wird und das

Kohlendioxid steigt so stark an, dass eine weitere Bewegung im Sinne einer

Laufaktivität unmöglich wird. Zusätzlich kann noch eine konvulsive Atemweise,

nach Beendigung des Laufes, den Blutlaktatspiegel deutlich erhöhen, obwohl

dieser ja so schnell wie möglich gesenkt werden sollte (Strelzov, 2004).

Die Beziehungen und Abhängigkeiten von Atemminutenvolumen,

Herzfrequenz, Atemfrequenz, maximaler Sauerstoffaufnahme und peripherem

Laktat wurden im Februar 1992 am Zentralen Wissenschaftlichen

Forschungsinstitut / Moskau in einem Experiment mit fünf Meistern des Sports

und der internationalen Klasse, deren Spezialdisziplin die Laufstrecken von 800

m bis 1500 m waren, in einem Experiment untersucht. Dabei wurden die

Atemfrequenz, die Herzfrequenz, das Atemminutenvolumen und die

Laktatkonzentration in einem Stufenprotokoll gemessen. Beginnend bei 3 m/s

und einer Dauer von drei Minuten pro Stufe, wurde ohne Unterbrechung um 0,5

m/s bis 5,5m/s gesteigert. Nach vier Tagen Schulung in der neuen Atemtechnik

und bei Beibehaltung des normalen Trainings, wurde die Untersuchung

wiederholt. Trotz der Kürze des dazwischenliegenden Zeitraumes, konnte eine

Erhöhung der Oxigenierung des Blutes um 30% bis 40% erreicht werden. Es

kam zu einer Abnahme der Atemfrequenz um 30% bis 35%, das

24

Page 37: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer HintergrundAtemminutenvolumen nahm um 10% bis 20% und das Blutlaktat um 25% bis

%50 ab (ebd.). Die Werte wurden von Nelubova, O. Wie in der folgenden

Tabelle 1 ersichtlich zusammengefasst und von Strelzov (2004) publiziert.

Vergleich zweier verschiedener Atmungsweisen

Laufbandge-

schwindigkeit

AMV

(Liter)

HF

(pro Min.)

AF

(pro Min.)

LA

(mmol/Liter)

m/s km/h NAT NEW NAT NEW NAT NEW NAT NEW

3,0 10,8 35,5 35,5 118,0 111,0 33,0 21,0 2,5 1,4

3,5 12,6 44,7 38,7 129,0 122,0 36,0 21,0 1,9 1,5

4,0 14,4 57,3 46,7 143,0 135,0 44,0 27,0 2,4 1,4

4,5 16,2 64,7 57,0 158,0 145,0 47,0 30,0 2,6 1,6

5,0 18,0 81,0 72,7 167,0 160,0 52,0 34,0 6,9 3,7

5,5 19,8 110,0 99,1 173,0 168,0 57,0 39,0 9,0 5,1

Tabbelle 1: Vergleich zweier verschiedener Atmungsweisen. Erklärung: NAT-„natürliche“ bzw. übliche Atemtechnik, New- „neue“ bzw. andere Atemtechnik; AMV= Atemminutenvolumen, HF = Herzfrequenz, AF = Atemfrequenz, LA = Laktat;(aus: Nelubova, O. in Strelzov, 2004, S. 25.).

Zwei polnische Marathonläufer, L. Beblo und G. Gaidus, beschlossen 1996

die neue Atemtechnik zu erlernen. Der Test bestand aus einem 12 km Lauf der

von beiden in einer Kilometerschnittzeit von 3 min 20 s absolviert wurde.

Gemessen wurde die Herzfrequenz während des Laufes und das Blutlaktat

direkt nach Beendigung des Laufes. Drei beziehungsweise fünf Tage später

wurde der Test wiederholt, wobei es zu einer deutlichen Verminderung des

Blutlaktats kam. Auch die Herzfrequenz konnte, wie in Tabelle 2 dargestellt,

deutlich herabgesetzt werden.

25

Page 38: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer Hintergrund

Datum Atmungs

-weise

Zeit /

km

[min]

Herzfrequenz [Schläge / Min.] gemessen beim

Lauf über 12 km in den entsprechenden

Teilabschnitten

Laktat

[mmol /

l]

1 2 3 4 5 12

08.05.96 NAT 03:20 165 168 172 174 172 171 9,4

11.05.96 New 03:20 159 162 165 169 165 169 5,2

14.05.96 New 03:20 154 154 153 160 162 165 3,7

Tabelle 2: Herzfrequenz und Laktatkonzentration bei L. Beblo / POL während desLaufens mit verschiedenen Atmungstechniken (aus: Strelzov, 2004, S. 25)

Strelzov (2004) betont noch, dass L. Beblo bei 1 km in 3:00 Minuten mit der

optimierten Atemtechnik genau die gleiche Atemfrequenz und den gleichen

Energieverbrauch wie vor der Umstellung mit der �natürlichen Atmung� damals

aber mit einer Zeit von 4:20 Minuten hatte.

2.4 Spiroergometrie

Die Spiroergometrie oder auch Ergospirometrie setzt sich inhaltlich aus zwei

Komponenten zusammen. Die Ergometrie ist eine exakte Methode zur

Erfassung und Dosierung der physischen Leistung. Die Spirometrie dient, unter

Verwendung der Spirographie, der Aufzeichnung des respiratorischen

Gasstoffwechsels. 1929 wurden Spirometrie und Ergometrie von Knipping zu

einem standardisierten Verfahren zusammengeführt (Hollmann & Strüder,

2009). Mit der Spiroergometrie lassen sich die wichtigen

Herzkreislaufparameter während einer Belastung aufzeichnen und

anschließend auswerten. Dabei können unterschiedliche Ergometer verwendet

werden, jedoch ist es sinnvoll sich an der Erfolgssportart zu orientieren. Für

diese Untersuchung wurde das Laufband gewählt, da alle Probandinnen und

Probanden angaben gelegentlich bis regelmäßig in ihrer Freizeit zu laufen. Das

Laufband ermöglicht es, die Geschwindigkeit und die Dauer nach einem vorher

festgelegten Protokoll zu regulieren und bietet in Kombination mit der

spirometrischen Erfassung der Atemluft und der Ableitung der Herzfrequenz

mittels Sensoren die Möglichkeit einer quantitativen und qualitativen

Bestimmung der Leistung des Herzkreislaufsystems (Hollmann & Prinz, 1994).

26

Page 39: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer HintergrundEs können die fraktionierten Anteile von Sauerstoff und Kohlendioxid der

ausgeatmeten Luft sowie das Volumen der ausgeatmeten Luft mit Hilfe einer

Atemmaske und den entsprechenden Sensoren abgeleitet werden (Macfarlane,

2001). Zusammen mit der aufgezeichneten Herzfrequenz können aus diesen

drei Parametern weitere wichtige Variablen berechnet werden (Fletcher ET AL.,

2001). Moderne Geräte können diese Werte im Sinne einer breath-by-breath

Analyse aufzeichnen und die entsprechenden Variablen sofort errechnen

(Macfarlane, 2001); (Winter ET AL., 1994). Eine errechnete Standardmessgröße

ist dabei die Sauerstoffaufnahme bei Maximalleistung (VO2max [l/(kg/min)]. Sie

wird nach dem Fick'schen Gesetz aus dem Produkt des

Herzzeitminutenvolumens und der arteriovenösen Sauerstoffdifferenz gebildet.

Die maximale Sauerstoffaufnahme, die als ein objektives Maß der körperlichen

Leistungsfähigkeit gilt, definiert das obere Limit des kardiopulmonalen Systems

(Gibbons ET AL., 1997). Obwohl es Formeln zur Berechnung der VO2max aus

der fahrradergometrischen Leistung in Watt oder der Belastungsdauer in

Minuten am Laufband gibt, sind diese berechneten Werte auf Grund

mannigfaltiger Einflussfaktoren starken Streuungen unterworfen (Myers ET AL.,

1991). Direkt gemessene Werte sind daher berechneten Werten vorzuziehen

(Fleg ET AL., 2000); (Gibbons ET AL., 1997).

2.5 Untersuchungsrelevante Parameter

In diesem Unterkapitel werden die für diese Untersuchung ausgewählten

Parameter, unter Berücksichtigung der Relevanz in den Sportwissenschaften

dargestellt.

2.5.1 Herzfrequenz

Die Herzfrequenz (HzF oder HR) wird sehr häufig in der Trainingspraxis als

Maß für Intensität und Belastung herangezogen. Da ein linearer

Zusammenhang zwischen Belastungsintensität und Herzfrequenz besteht, kann

die Herzfrequenz auch als Gradmesser für die Belastung verwendet werden

(Janssen, 2003). Darüber hinaus gibt es auch eine konstante Beziehung

zwischen Herzfrequenz und Sauerstoffaufnahme, die durch den Sauerstoffpuls

ausgedrückt wird (Wasserman ET AL., 2005). Die Herzfrequenz hat aber auch

27

Page 40: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer Hintergrundeine Verbindung mit der maximalen Sauerstoffaufnahme. Sie (die

Herzfrequenz) steigt bis zu etwa 90% der Belastungsfähigkeit linear an und

erreicht somit kurz vor der maximalen Sauerstoffaufnahme ihren Höchstwert

(Hollmann & Strüder, 2009).

Im Breitensport ist die Herzfrequenzmessung zur Bestimmung der

Trainingsintensität sehr beliebt, da die Messung der Pulsfrequenz und

Einstellung von vorgegebenen Frequenzbereichen sehr einfach zu handhaben

ist.

2.5.2 Atemfrequenz

Die Atemfrequenz (AF oder BR)wird so gut wie nie als Wert zur Bestimmung

der Ausdauerfähigkeit verwendet. Eigentlich dient sie nur zur Berechnung des

Atemminutenvolumens und aller davon abgeleiteten Parameter. Die

Ruheatemfrequenz liegt normal im Bereich von zwölf bis 16 Atemzügen pro

Minute (Edel, 1993). Bei Bewegung, also wenn die arbeitende Muskulatur mehr

Sauerstoff braucht, nimmt die Atemfrequenz zu. Wie in 2.3.3 auf Seite 20

beschrieben, ist dieser Anstieg der Atemfrequenz aber oberhalb von 38 � 43

Atemzügen pro Minute hinsichtlich der Sauerstoffversorgung nicht mehr optimal

(Strelzov, 2004).

Andererseits meint Hollmann (2009), dass sich die Atemfrequenz, bei einer

Belastung im allgemein aeroben Bereich, durch die Vorgabe eines höheren

Rhythmus mittels eines Metronoms, über einen längeren Zeitraum durchhalten

lässt. Dabei kommt es zu einer Verminderung der Atmungstiefe. Aber auch

Hollmann (2009) stellt fest, dass die erhöhte Atemfrequenz nicht die Abflachung

der Atmung kompensieren kann.

2.5.3 Atemminutenvolumen

Alle atemmechanischen Parameter, zu denen auch das

Atemminutenvolumen (VE) zählt, können nicht dazu verwendet werden den

Trainingszustand zu bewerten. So gibt es auch keine Abhängigkeit zwischen

der ventilatorischen Compliance und der Leistungsfähigkeit. Für ein gegebenes

Atemminutenvolumen weisen sowohl Ausdauer-Trainierte wie auch Untrainierte

bei Belastung gleich hohe Werte der Atemarbeit auf (Milic-Emili, Petit &

28

Page 41: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer HintergrundDeroanne, 1962). Unter normalen Bedingungen stellt die Ventilation für

gesunde Personen keinen die Leistung limitierenden Faktor dar (Hollmann &

Strüder, 2009).

2.5.4 Atemzugvolumen

Das Atemzugvolumen oder auch tidal volume (VT) beschreibt das

Luftvolumen, das während der Ruheatmung bewegt wird (Gosselink, 2000). Der

Wert für das Atemzugvolumen in Ruhe beträgt ungefähr 0,5 Liter. Bei erhöhter

Leistungsanforderung nimmt das Atemzugvolumen auf Kosten des

exspiratorischen und des inspiratorischen Reservevolumens zu (Pfender,

2003). Für eine leistungsdiagnostische Beurteilung muss das Atemzugvolumen

immer im Zusammenhang mit der Atemfrequenz, aber auch anderen

atemspezifischen Parametern gesehen werden.

2.5.5 Kohlendioxidabgabe

Die Kohlendioxidabgabe (VCO2) beschreibt diejenige Menge an CO2 , die

aus dem Blut über die Alveolen eliminiert wird. Gemessen wird die Menge an

Kohlendioxid entweder in Liter oder ml pro Minute [l/min oder ml/min] (Löllgen,

Gitt & Erdmann, 2010). Das in der Peripherie des Körpers gebildete

Kohlendioxid muss über den Blutweg zu den Alveolen der Lunge hin

abtransportiert werden. Die Vorgänge der Perfusion, Diffusion und Ventilation

die dabei durchlaufen werden, wurden schon unter Punkt 2.2 (S. 6)

beschrieben. Die ausgeatmete Luft wird wie in Punkt 2.5.6 (S. 30) beschrieben

einer Volumensmessung und einer elektronischen Gasanalyse mittels eines

Infrarot-Kohlendioxid-Analysators zugeführt.

In Kombination mit einem polygraphischen Sauerstoffanalysator und einem

Massenspektrographen kann die ausgeatmete Luft in sogenannten Mischboxen

gespeichert und einer kontinuierlichen Messung, der breath-by-breath-Analyse

zugeführt werden. Durch die ständige Berechnung können die Werte auf dem

Bildschirm eines Computers einerseits als sich ständig aktualisierender Graph

oder als digitaler Wert dargestellt und gespeichert werden (Gosselink, Haas &

Reybrouck, 2000).

29

Page 42: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer Hintergrund

2.5.6 Sauerstoffaufnahme

Die Sauerstoffaufnahme (VO2), gemessen in Liter oder Milliliter pro Minute

[l/min oder ml/min], kennzeichnet jene Menge an Sauerstoff die der Körper der

Umgebungsluft pro Minute entnehmen und dem eigenen Stoffwechsel zuführen

kann. Dabei wird der Wert standardisiert durch die STPD-Bedingungen

(Standard-Temperatur von 0°Celsius, Druck 760mmHg und Luftfeuchtigkeit von

0%). Die Mengenbestimmung erfolgt über die Messung der Ausatemluft wobei

die Differenz zur gemessenen Einatemluft berechnet wird. Dies geschieht in der

Regel mittels eines Douglas-Sacks, der zur Mengenbestimmung dient. Die

Sauerstoffkonzentration der Ausatemluft wird durch elektronische

Gasanalysatoren, sogenannte polygraphische Sauerstoffanalysatoren ermittelt.

In Kombination mit einem Infrarot-Kohlendioxid-Analysator und einem

Massenspektrographen kann die ausgeatmete Luft in sogenannten Mischboxen

gespeichert und einer kontinuierlichen Messung, der breath-by-breath-Analyse

zugeführt werden. Die Werte können wie unter 2.5.5 (S. 29) beschrieben

dargestellt und gespeichert werden (Gosselink ET AL., 2000).

2.5.7 Maximale Sauerstoffaufnahme

Nach Janssen (2003) wird die maximale Sauerstoffaufnahme bei maximaler

Belastung, die mindestens zwei Minuten aber nicht länger als fünf Minuten

dauert gemessen, und in Liter pro Minute angegebenen. Durch den Einfluss

eines Trainings kommt es zu einer Erhöhung der maximalen

Sauerstoffaufnahme. Weiter folgert Janssen (2003), dass die maximale

Sauerstoffaufnahme nicht länger als fünf Minuten gehalten werden kann und

daher kein gutes Maß für die Leistungsfähigkeit des Ausdauersportlers ist. Die

anaerobe Laktatschwelle stellt ein viel besseres Maß für die Leistungsfähigkeit

dar, weil sie über einen längeren Zeitraum ohne Erhöhung vom

Ausdauersportler gehalten werden kann (Janssen, 2003).

Gosselink & Reybrouck definieren die maximale Sauerstoffaufnahme als

diejenige, die unter Belastung, ungeachtet einer weiteren Steigerung der

Belastungsintensität in einem Zeitintervall von 30 Sekunden kleiner als 1 ml /

min / kg ist. An diesem Punkt wird die maximale Sauerstoffaufnahme als

30

Page 43: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer Hintergrundleveling off bezeichnet. Wie in Abbildung 9 ersichtlich erreicht sie, auch

während verschiedener Arten der Ergometrie, ein Plateau, obwohl die

mechanische Leistung noch weiter gesteigert wird (Gosselink & Reeybrouck,

2007).

Weineck (2004) sieht auch einen linearer Zusammenhang zwischen der

maximalen Sauerstoffaufnahme und Zunahme des Blutvolumens.

Für Personen, die Ausdauer trainieren, kann mit Sicherheit angenommen

werden, dass die maximale Sauerstoffaufnahme höher ist als für untrainierte

Personen. Dabei steigen die Laktatschwellen und die maximale

Sauerstoffaufnahme annähernd um den gleichen Betrag. Die maximale

Sauerstoffaufnahme differiert allerdings bei normalen Testpersonen sehr stark

und ist von vielen Faktoren abhängig. Diese Faktoren sind Alter, Geschlecht,

Körpergröße, fettfreie Körpermasse, alltägliches Aktivitätsniveau und Übungstyp

(Wasserman ET AL., 2005).

31

Abbildung 10: Ermittlung der maximalen Sauerstoffaufnahme währendverschiedener Arten der Ergometrie (aus: Reybrouck, 1975 in Gosselink &Reeybrouck, 2007)

0 50 100 150 200 250 300 350 400

0

0,5

1

1,5

2

2,5

3

3,5

4

4,5

Arme und BeineBeine

Arme

Belastung [Watt]

Sa

ue

rsto

ffau

fna

hm

e [l

/min

]

Page 44: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer HintergrundNach Hollmann ET AL. (2009) �..wird vor allem an jenen Untersuchungstellen,

die nicht gleichzeitig Forschungsarbeit betreiben, die maximale

Sauerstoffaufnahme als Ausdruck der Ausdauerleistungsfähigkeiten betrachtet:

Je höher der Wert für die maximale Sauerstoffaufnahme, desto höher wird das

maximale Ausdauerleistungsvermögen eingeschätzt.� (Hollmann & Strüder,

2009, S. 359)

2.5.8 Atemäquivalent für Sauerstoff

Das Atem-Äquivalent für Sauerstoff ist definiert als das Verhältnis von

Atemzeitvolumen (VE) zur Sauerstoffaufnahme (VO2) (Meyer, 2007). Als

Ruhequotient für die Ergospirographie erdacht von Knippping und Moncrieff

(1932), ist es eines der wertvollsten Kriterien zur Beurteilung einer individuellen

Belastungssituation. Wird der Quotient größer als 30 � 35, weist das auf eine

Erreichung der individuellen Leistungsgrenze hin, jedoch abhängig von Alter,

Geschlecht und Trainingszustand. Ein geringer Wert bei submaximaler

Belastung spricht für hohe Belastungsreserven (Hollmann, Strüder, Predel &

Tagarakis, 2006). Das Atem-Äquivalent gilt auch als Maß für die Ökonomie der

Atmung. Ein kleines Atem-Äquivalent weist auf eine ökonomische Atmung hin,

da nur wenig Atemvolumen notwendig ist um einen Liter Sauerstoff auf zu

nehmen. In Ruhe benötigen wir ungefähr 25 Liter eingeatmete Luft um einen

Liter Sauerstoff in den Körper aufnehmen zu können. Mit steigender

körperlicher Belastung wird die Atmung unökonomischer. Bei vermehrter

körperlicher Arbeit benötigen wir 30 � 40 Liter Luft um einen Liter Sauerstoff

aufnehmen zu können (Pfender, 2003).

2.5.9 Atemäquivalent für Kohlendioxid

Das Atem-Äquivalent für Kohlendioxid ist definiert als das Verhältnis von

Atemzeitvolumen(VE) zur Kohlendioxidabgabe (VCO2) und beschreibt, wie viel

Liter Luft eingeatmet werden müssen, damit ein Liter Kohlendioxid ausgeatmet

werden kann. Auch das Atem-Äquivalent für Kohlendioxid nimmt wie das Atem-

Äquivalent für Sauerstoff unter Belastung ab. An der anaeroben Schwelle

jedoch kommt es im Gegensatz zum Atem-Äquivalent des Sauerstoffs zu

keinem Anstieg, weil die Ventilation, durch das Kohlendioxid stimuliert, ansteigt.

32

Page 45: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer HintergrundDie ventilatorische Effizienz kann als dimensionsloser Wert aus dem Verhältnis

von Atemzeitvolumen (VE) zu Atem-Äquivalent für Kohlendioxid (VCO2)

bestimmt werden (Löllgen ET AL., 2010).

Der respiratorische Quotient (RQ), der für diese Untersuchung nicht relevant

ist, gibt das Verhältnis von ausgeatmetem Kohlendioxid zu eingeatmetem

Sauerstoff wieder.

RQ=CO2 Abgabe [l /min]

O 2 Aufnahme[ l /min]

Die ausschließliche Verbrennung von Fettsäuren ergibt einen

respiratorischen Quotienten von 0,70. Bei der Verwertung von Proteinen steigt

der RQ auf 0,81 und wird bei ausschließlicher Verwertung von Kohlehydraten

1,00. In Ruhe, geht man von einer gemischten Ernährung aus, ergibt sich eine

RQ-Wert von ungefähr 0,85 (Hollmann ET AL., 2006).

2.6 Atemschulung

Die Sonderstellung der Atmung durch ihre zum Teil bewusste Steuerbarkeit,

im Gegensatz zu allen anderen unbewußt vegetativen Prozessen, wurde

bereits im Altertum erkannt. In frühen Hochkulturen wurde empirisch versucht,

die Atmung für körperliche sowie seelisch-geistige Sphären nutzbar zu machen.

�...besonders auch religiöse Kulturbestrebungen Indiens, Chinas, Ägyptens,

Griechenlands (Schule der Pneumatiker) wurden die den Menschen zu Gebote

stehenden Mächte der Atmung, der Eigenart der einzelnen Völker gemäß,

bewusst gewürdigt und gepflegt.� (Schmitt, 1981), S. 1).

Atemschulung, sofern sie überhaupt im Ausdauertraining berücksichtigt wird,

erfolgt meist im Liegen, Sitzen, Stehen oder bei moderater Bewegung. Der

Schwerpunkt liegt dabei in der Synchronisation von Atmung und Bewegung und

/ oder im Verhältnis Einatmung zu Ausatmung. Durch die bewusste

Beeinflussung der Atmung in einem leistungsfordernden Bereich kann ein

eventuell entscheidend aerober Vorteil ermöglicht werden.

Die Atemschulung ist die Intervention der Wahl bei dieser Untersuchung.

Allen Versuchspersonen wurde in drei Schulungseinheiten á 30 � 45 Minuten

versucht eine ökonomische Atemtechnik zu vermitteln um diese dann im

33

Page 46: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer HintergrundAusgangstest anzuwenden. Dabei wurde der Zeitraum zwischen Beginn der

Atemschulung und den Ausgangstests möglichst gering gehalten um einen

Trainingseffekt auszuschließen.

2.6.1 Ziele der Atemschulung

Das Ziel der Schulung der Atmung war die alveolare Kapazität zu

verbessern. Dies sollte über folgende Veränderungen der Atmung erfolgen:

� Verlängerung der Inspiration bezogen auf die Einatemzeit

� Vertiefung der Inspiration bezogen auf das Einatemvolumen pro Atemzug

� Lenkung des Atemstromes innerhalb des Körpers

� Optimierung der Atemfrequenz

� Umsetzen der erlernten Atemtechnik in moderater Bewegungsaktivität

� Umsetzen der erlernten Atemtechnik beim Laufen im aeroben Bereich

� Umsetzen der erlernten Atemtechnik bei kurzzeitiger Beanspruchung im

anaeroben Bereich

� Umsetzen der erlernten Atemtechnik bei Beanspruchung im anaeroben

Bereich.

Mittels einer ökonomisierten Atmung im anaeroben Belastungsbereich sollte

mit dieser Untersuchung gezeigt werden, dass die maximale

Sauerstoffaufnahme pro Kilogramm Körpergewicht pro Minute bei den

Versuchspersonen auch ohne Ausdauertraining erhöht werden kann. Ebenfalls

sollte gezeigt werden, dass durch die geschulte Atemtechnik die Herzfrequenz

im Bereich der VO2max gesenkt werden kann.

Über die Konzentration auf die Atmung und die damit verbundene

Körpererfahrung sollten die Testpersonen auch erkennen, dass es viele

verschiedene Atemmuster gibt, die entsprechend der jeweiligen Anforderung

genutzt werden können.

2.6.2 Nicht-Ziele

Es war kein Ziel die Ausdauer durch ein gezieltes Lauftraining zu

verbessern. Ebenfalls war es kein Ziel die Atemmuskulatur durch Widerstände

entweder beim Ein- oder Ausatmen zu trainieren. Ebenso war es kein Ziel die

Stoffwechsellage der Muskulatur durch gezielte Ernährung zu beeinflussen.

34

Page 47: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

2 Theoretischer HintergrundDie neu erlernte Atemtechnik wurde nicht als die Atemtechnik für jede

Lebenslage vorgestellt, sondern die Probanden wurden explizit darauf

hingewiesen, dass die spezielle Atemtechnik, die in der Schulung erlernt wurde,

nur für bestimmte Leistungsanforderung geeignet ist.

Ein weiteres Nicht-Ziel war es, die Atemfrequenz über die Schrittlänge zu

beeinflussen.

2.6.3 Stufen der Atemschulung

Die Probanden und Probandinnen erhielten eine dreistufige Atemschulung.

In der ersten Stufe sollte eine Vertiefung und Lenkung des Atemstromes

innerhalb des Körpers erreicht werden. Dies bedeutete für viele der Teilnehmer

und Teilnehmerinnen eine völlig neue Wahrnehmung der Atmung und damit

auch ein etwas verändertes Körpergefühl.

Ziel der zweiten Stufe war es, die Atemfrequenz willentlich zu steuern und

eine konstante Frequenz von 38 � 43 Atemzüge pro Minute zu halten. Die für

diesen zweiten Schritt erforderliche Konzentration bedeutete für manche der

Probanden und Probandinnen eine große Herausforderung.

In der dritten Stufe sollte die vertiefte Atmung mit einer Frequenz von 38 �

43 Atemzügen pro Minute unter steigender körperlicher Ausdauerbelastung

gehalten werden können. Die Atemschulung wurde unter Ausnutzung der

Kontaktatmung und der Visualisation von Abläufen innerhalb des Körpers in den

Räumlichkeiten des Interfakultären Fachbereiches Sport- und

Bewegungswissenschaft / USI der Universität Salzburg, und den

Räumlichkeiten der Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege /

Bildungszentrum des Landeskrankenhauses Salzburg - Universitätsklinikum der

PMU durchgeführt. Der Übungsleiter korrigierte die Versuchspersonen während

der Atemschulung verbal und taktil. Aufbau und Struktur der Atemübungen sind

im Methodik-Teil dieser Arbeit ersichtlich (s. Punkt 5.1.9, S. 57).

Durch die Atemschulung konnten aber auch einige vorhandene Defizite in

der Ruheatmung der Testpersonen ausgeglichen werden, deren sie sich meist

nicht bewusst waren.

35

Page 48: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

3 Forschungsstand

3 Forschungsstand

In diesem Kapitel werden die aktuellen Erkenntnisse der Wissenschaften zu

den für diese Untersuchung relevanten Themen zusammengefasst und unter

Berücksichtigung der Relevanz in den Sportwissenschaften dargestellt. Für die

Studie von Nelubova (1992) und Beblo (1996) wird an dieser Stelle

ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Abschriften bzw. Übersetzungen der

russischen Orginalstudien weder in deutscher noch in englischer Sprache zur

Verfügung standen. Die maßgebliche Quelle ist die Übersetzung von Dr. Peter

Tschiene des ersten Teils des russischen Artikels von Alexander Strelzov aus

Minsk publiziert im Journal Leistungssport 2004 Heft 1 Seite 23 � 25.

3.1 Nelubova (1992)

Als Experiment wurde die neue Atemtechnik das erste Mal 1992 in Moskau

durchgeführt. Im Februar 1992 wurde das Experiment das zweite Mal am

Zentralen Wissenschaftlichen Forschungsinstitut in Moskau mit fünf Meistern

des internationalen Sports, deren Spezialisierung im Bereich 800m bis 1500m

lag, wiederholt. In der ersten Serie wurden die Herzfrequenz, Atemfrequenz,

das Atemminutenvolumen und die Laktatkonzentration am Laufband bei

Geschwindigkeiten von 3,0 � 3,5 � 4,0 � 4,5- 5,0- 5,5 m/s gemessen. Nach drei

Minuten Dauer wurde ohne Unterbrechung in die jeweils höhere

Geschwindigkeitsstufe hoch geschalten. Innerhalb von vier Tagen im Zeitraum

vom 6. - 9. Februar 1992 wurden die Versuchspersonen innerhalb des

normalen, geplanten Trainings in der neuen Atemtechnik unterwiesen. In

diesem Zeitraum wurde innerhalb des Trainings die übliche Atmung durch die

neue Atemtechnik ersetzt. Am 10. Februar 1992 wurde die zweite Serie an

Messungen durchgeführt, jetzt aber mit der neuen Atemtechnik. Durch die neue

Atemtechnik kam es zu einer Steigerung der Oxigenisierung um 30 bis 40% im

Vergleich zur üblichen Atmung, zu einer Abnahme der Atemfrequenz um 30

-35%, zu einer Abnahme des Atemminutenvolumen um10 bis 20% und zu einer

Abnahme des Blutlaktats um 25 � 50% (s. Tabelle 3, S. 38). Potentiell waren

36

Page 49: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

3 Forschungsstandalle Versuchspersonen bereit für eine höhere Leistung, jedoch konnte diese

noch nicht realisiert werden wie in Tabelle 1 (s. S. 25) ersichtlich ist (Strelzov,

2004).

3.2 Beblo (1996)

Im Jahr 1996 haben zwei führende Marathonläufer, L. Beblo und G. Gaidus

an einem Versuch auf der Laufbahn im Stadion teilgenommen. Dabei liefen sie

am 08.05.1996 zwölf Kilometer mit einer Kilometerschnittzeit von drei Minuten

und zwanzig Sekunden mit der üblichen oder normalen Atmung. Dabei wurde

die Herzfrequenz während des ganzen Laufes gemessen und eine Blutprobe

sofort nach Beendigung des Laufes zur Bestimmung des Serumlaktats

gezogen. Die Wiederholung dieses Testlaufes drei Tage nach Beginn der

Atemschulung in derselben Kilometerschnittzeit, brachte eine beeindruckende

Reduzierung des Laktats um 45% und eine Reduzierung der Herzfrequenz um

3,3%. Am 14.05.1996, wurde der Test noch einmal durchgeführt, wobei die

Herzfrequenz um 7,8% und das Laktat um 61,2% gegenüber dem

Ausgangswert gesenkt werden konnte (Strelzov, 2004).

37

Page 50: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

3 Forschungsstand

Unter-suchung

Jahr AnzahlProban-

den

Methode Relevante Ergebnis-se

Nelubova 1992 5 Spiroergom. Test

am Laufband; Test -

Re-Test

VO2 + 30 – 40%, AF – 30

– 35%, VE – 10-20%, BL –

25 - 50%

Beblo 1996 2 Laufbahn 12kmin in

3'20“; Test – Re-Test -

Re-Test

HzF – 3,3% und 7,8% BL

– 45% und – 61,2%

Weiss,

Ring,

Müller

2001 2 Vergleich Gehen

5km/h und Qigong

- Atemfrequenz

+ Atemzugvolumen

+ Dauer Atemzyklus

- Atemminutenvolumen

+ Sauerstoffaufnahme

- Kohlendioxidabgabe

Ziegler 2002 11 30s - Wingate-Test AP + 8,94 W/kg

BL + 1 mmol nach Testende

Verges,

Boutellier,

Spengler

2008

(1992 -

2006)

135 5 von 9 Studien

randomisiert + Kon-

trollgruppen

+ Ausdauer Atemmusku-

latur, + Ausdauer Schwim-

men, + Ausdauer Radfahren

VE + 3,3%, VT + 3,8%,

Tabelle 3: Untersuchungen, die die normale oder übliche Atmung mit einerdifferenten Atmung vergleichen. VO2 = Sauerstoffaufnahme [l/min]; AF =Atemfrequenz [1/min]; AP = Average Power [W/kg]; VE = Atemminutenvolumen[l/min]; BL = Blutlaktat [mmol/l]; HzF = Herzfrequenz [1/min]

3.3 Ziegler (2002)

Mit der Atmung und einer durch sie herbeigeführten Leistungssteigerung

beschäftigte sich auch Arwed Ziegler. Er untersuchte elf männliche Probanden,

wobei sich die Gruppe aus untrainierten Studenten, Gelegenheitssportlern, zwei

mal wöchentlich trainierenden Rugby-Spielern und einem Amateur-Radfahrer

mit täglichem Training zusammensetzte. Es wurde ein 30 Sekunden-Wingate-

Test durchgeführt, der von jedem Probanden drei mal absolviert werden

musste. Test 1 (Vortest) und Test 2 dienten zum Vergleich der Ausgangswerte

38

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3 Forschungsstandeinerseits und um die Reliabilität des Test andererseits zu überprüfen. Der dritte

Test unterschied sich von den beiden vorangegangenen durch eine 15-minütige

Hyperventilationsphase nach dem Aufwärmen und vor dem Wingatetest. Auf

dem Fahrrad sitzend hyperventilierten die Probanden im Takt eines Metronoms.

Das Metronom gab eine Atemfrequenz von 25 Atemzügen pro Minute vor. Der

petCO2 in mmHg konnte auf dem Bildschirm des Spirometer durch den

Probanden abgelesen werden. Die Probanden mussten ihre Atemtiefe so

regeln, dass sie nach drei Minuten den Wert des petCO2 von circa 40 mmHg

auf 20 mmHg gesenkt hatten. Acht Minuten nach Beginn der Hyperventilation

wurde eine Blutprobe entnommen um das Laktat zu bestimmen. Die weiteren

Zeitpunkte für die Laktatmessung sowie der zeitliche Ablauf der Tests können

aus Abbildung 11 und Abbildung 12 entnommen werden.

39

Abbildung 11: Ablauf des Wingatetestes mit Darstellung der einzelnen Phasen(Ruhe, Warming up = Warm. up, Wingatetest = Win, Nachbelastungsphase) mitZeitdauer in Minuten (`), sowie der Abnahmezeitpunkte „Ruhe“ „vor Wingate“(„vor Win“) und nach Testende in Minuten (aus: Ziegler, 2002, S. 24)

Page 52: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

3 Forschungsstand

Die Ergebnisse zeigten signifikante Unterschiede zwischen Test 2 und Test

3. �Die durchschnittliche Leistung (Average Power) konnte signifikant (p=0,006)

von 8,53±0,57 W/kg auf 8,94±0,77 W/kg gesteigert werden. Auch für die

geringste Leistung (Minimum Power) wurde eine signifikante Steigerung

(p=0,045) ermittelt. Die höchste Leistung (Peak Power) stieg tendenziell

(p=0,099) von 12,28±0,99 W/kg auf 12,58±0,92 W/kg, der Leistungsabfall

(Power Drop) hingegen veränderte sich nicht zwischen den Tests. Die Messung

der Laktatwerte zeigte nach dem Hyperventilationstest signifikant um 1mmol/l

höhere Werte als im Vergleichstest� (Ziegler, 2002, S. 74).

3.4 Verges, Boutellier & Spengler (2008)

Samuel Verges, Urs Boutellier, Christina M. Spengler haben in ihrem Artikel

�Effect of respiratory muscle endurance training on respiratory sensations,

respiratory control and exercise performance A 15-year experience� neun

Studien die sich mit dem Atemmuskeltraining befassen kritisch analysiert. Es

konnte nachgewiesen werden, dass das Respiratorische Muskel Ausdauer

Training (RMET) die Ausdauer der Atemmuskulatur, die Ausdauer für das

Schwimmen und Radfahren verbessern kann. Jedoch konnte nicht geklärt

werden ob diese Resultate eine Folge einer verminderten Wahrnehmung

ungünstiger Atemempfindungen und / oder eine Veränderung der Ausatmung

waren. Diese Ergebnisse stützen sich auf die Untersuchung von 135

40

Abbildung 12: Ablauf des Hyperventilations-Wingatetestes mit Darstellung dereinzelnen Phasen (Ruhe, Warming up = Warm. up, Hyperventilation, Wingatetest =Win, Nachbelastungsphase) mit Zeitdauer in Minuten (`), sowie derAbnahmezeitpunkte „Ruhe“ „vor Wingate“ („vor Win“ = 8’) und nach Testende inMinuten (aus: Ziegler, 2002, S. 24)

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3 ForschungsstandTestpersonen. Eine tabellarische Zusammenfassung dieser Untersuchungen ist

in Abbildung 13 dargestellt.

3.5 Weiss, Ring & Müller (2001)

Einen Pilotversuch starteten Weiss, Ring & Müller (2001) indem sie die

Atemparameter einer Probandin und eines Probanden zwischen dem Herz-

Qigong des DAOYIN YANGSHENG GONG und dem normalen Gehen auf

einem Laufband bei einer Geschwindigkeit von 5 km/h verglichen. Die im

Folgenden dargestellten Werte gelten für die Probandin außerhalb und für den

Probanden innerhalb der Klammer.

Die Atemfrequenz beim Qigong war um 7,32 (2,26) Atemzüge / min niedriger

als beim Gehen, das durchschnittliche Atemzugvolumen stieg dabei um 0,73

(0,1) l. Die Dauer eines Ein- und Ausatemzyklus verlängerte sich um 4,92 (0,56)

Sekunden. Insgesamt wurde beim Qigong um 3,33 (2,33) l/min weniger Luft

ventiliert, wobei die Sauerstoffaufnahme beim Qigong um 34,57 (-104,18)

ml/min erhöht (verringert) und die Kohlendioxidabgabe um -24,4 (-70,95) ml/min

41

Abbildung 13: Zusammenfassung von neuen Studien unter Berücksichtigungder Autoren, Anzahl der Probanden, Trainingscharateristika, durchgeführte Testsvor und nach dem Training. RMET = respiratory muscle endurance training;CON = control; maximal pressures, maximal inspiratory and expiratory pressuremeasurement; RET = respiratory endurance test; incremental cycling, maximalincremental cycling test; CET = cycling endurance test (aus: Verges, Boutellier &Spengler, 2008, S. 2).

Page 54: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

3 Forschungsstandvermindert (erhöht) war. Die Werte für das Atemäquivalent des Sauerstoffs und

des Kohlendioxids, -6,88 (-1,44) und -4,4 (-0,74), reduzierten sich beim Qigong.

Parameter Probandin Proband

Atemfrequenz [1/min] -7,32/min -2,26/min

Atemzugvolumen [l] +0,73 l +0,1 l

Dauer Atemzyklus [s] +4,92 s +0,56 s

Atemminutenvolumen[l/min]

-3,3 l/min -2,33 l/min

Sauerstoffaufnahme[ml/min]

+34,57 ml/min +104 ml/min

Kohlendioxidabgabe[ml/min]

-24,4 ml/min -70,95 ml/min

Atemäquivalent für Sauer-stoff [dimensionslos]

-6,88 -1,04

Atemäquivalent für Koh-lendioxid [dimensionslos]

-4,4 -0,74

Tabelle 4: Unterschiede in den respiratorischen Werten zwischen Gehen bei 5 km/hund Qigong; die Werte geben die Differenz Qigong - Gehen wieder (aus: Weiss, Ring& Müller, 2001)

Die in Tabelle 4 dargestellten Werte fassen die für den Vergleich mit dieser

Studie wichtigen Parameter zusammen. Schlussfolgerung dieser Untersuchung

ist, dass die Atmung beim Qigong ökonomischer ist als beim normalen Gehen

mit 5km/h. Der Beweis für diese Behauptung wird durch die gesteigerten Werte

der Sauerstoffaufnahme bei gleichbleibender Ventilation erbracht. Hinsichtlich

der Wirkung auf den Körper durch die andren Atemparameter konnte kein

Ergebnis benannt werden.

42

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3 Forschungsstand

3.6 Zusammenfassung der Ergebnisse der Studien

Alle fünf Studien zeigen, dass durch eine veränderte, vertiefte Atemtechnik,

sei es beim Laufen oder dem der Bewegung angepassten Atmen beim Qigong,

oder durch Training der Atemmuskulatur, eine Veränderung der Atemparameter

und des Laktats erreicht wird. Da die gemessenen Parameter der Studien

variieren (s. Tabelle 3) sind die Werte der Studien, die mit den Werten dieser

Arbeit verglichen werden sollen im Folgenden entsprechend den in Kapitel 4

formulierten Hypothesen aufgeführt.

� Die Herzfrequenz wird herabgesetzt

� Die Atemfrequenz wird herabgesetzt

� Das Atemmiutenvolumen bleibt gleich

� Das Atemzugvolumen steigt / bleibt gleich

� Kohlendioxidabgabe nimmt ab

� Sauerstoffaufnahme nimmt zu

Blutlaktat in mmol/l und Leistung in W/kg wurden in dieser Aufstellung nicht

berücksichtigt, da sie nicht Teil der untersuchten Parameter dieser Studie

waren.

43

Page 56: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

3 Forschungsstand

3.7 Forschungsdefizit und Aufgabenstellung

Die Literaturrecherche für diese Arbeit zeigte, dass es zwar einige

Untersuchungen bezüglich einer neuen Atemtechnik gibt, diese jedoch zum Teil

unvollständig oder mangelhaft im deutschen oder englischen Sprachraum

publiziert worden sind. Außerdem wurden bei den in Kapitel 3 genannten

Untersuchungen die spirometrischen Werte nur teilweise berücksichtigt. Der

Schwerpunkt der Untersuchungen lag in der Darstellung der Herzfrequenz und

der Veränderung des Blutlaktates.

Wie einige aktuelle Untersuchungen zeigen (Wahl ET AL., 2009) wird dem

Blutlaktat als Kennzeichner der Schwellen nicht mehr diese Bedeutung

beigemessen. Andere Funktionen des Blutlaktates wie zum Beispiel die

Substratfunktion stehen derzeit mehr im Interesse der sportwissenschaftlichen

Forschung.

Aber auch die Erforschung der Schwellen mittels der Spiroergometrie, liefert

nur wenige Untersuchungen, die sich mit der Atemmechanik auf alveolarer

Ebene auseinandersetzen, da hier meist das Training der Atemmuskulatur im

Vordergrund steht (Boutellier ET AL., 1992), (Markov ET AL., 2001).

Aus den oben genannten Argumenten ist das wissenschaftliche Defizit

ersichtlich und es ergibt sich die Notwendigkeit für diese Arbeit. Das Fehlen von

spiroergometrischen Daten, bei der Umstellung der Atmung im

Belastungsbereich der maximalen Sauerstoffaufnahme und damit auch das

Fehlen von Vergleichswerten, die eine Abschätzung des Effektes erlauben

würden, erfordert ein exploratives Vorgehen für eine Untersuchung. Diesem

Fakt wurde im Design der Untersuchung (s. Kapitel 5, S. 46) Rechnung

getragen.

44

Page 57: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

4 Hypothesenformulierung

4 Hypothesenformulierung

H01: Die ökonomisierte Atmung unterscheidet sich nicht von der natürlichen

Atmung bezüglich der Herzfrequenz bei Belastungen im Bereich der maximalen

Sauerstoffaufnahme.

H02: Die ökonomisierte Atmung unterscheidet sich nicht von der natürlichen

Atmung bezüglich der Atemfrequenz bei Belastungen im Bereich der maximalen

Sauerstoffaufnahme.

H03: Die ökonomisierte Atmung unterscheidet sich nicht von der natürlichen

Atmung bezüglich des Atemminutenvolumens bei Belastungen im Bereich der

maximalen Sauerstoffaufnahme.

H04: Die ökonomisierte Atmung unterscheidet sich nicht von der natürlichen

Atmung bezüglich des Atemzugvolumens bei Belastungen im Bereich der maxi-

malen Sauerstoffaufnahme.

H05: Die ökonomisierte Atmung unterscheidet sich nicht von der natürlichen

Atmung bezüglich der Kohlendioxidabgabe bei Belastungen im Bereich der ma-

ximalen Sauerstoffaufnahme.

H06: Die ökonomisierte Atmung unterscheidet sich nicht von der natürlichen

Atmung bezüglich der relativen maximalen Sauerstoffaufnahme bei Belastun-

gen im Bereich der maximalen Sauerstoffaufnahme.

45

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5 Untersuchungsmethodik

5 Untersuchungsmethodik

Aus der Literatur konnten für den gewählten Untersuchungsbereich keine

Effektgrößen als Anhalt gefunden werden. Daher wurde, um eventuell sehr

kleine Effekte nicht zu übersehen, eine Gruppengröße von 31 Personen

gewählt. Die Belastungsprotokolle für die spiroergometrische Untersuchung

wurden in Zusammenarbeit mit den Fachkräften des Ausdauer-Labors des

Fachbereichs Sport- und Bewegungswissenschaften der Universität Salzburg,

namentlich Maga. Monika Stadlmann und Mag. Christoph Gonaus,

zusammengestellt. Dabei wurde einerseits für den Test relevante Literatur als

auch die Erfahrung der vorher genannten miteinbezogen. Vor dem Beginn der

Testreihe wurden noch zwei Personen, die sich in ihrer sportlichen Aktivität und

im Geschlecht unterschieden, mit dem entwickelten Testprotokoll vorab

getestet, um einerseits die Bandbreite der gewonnen Daten im Vorfeld besser

abschätzen zu können aber auch andererseits das Testprotokoll noch

nachzujustieren.

Alle Testpersonen, bis auf eine Abbrecherin, haben sich dreimal demselben

Test unterzogen und konnten die Testreihe so beenden, dass jeweils drei

vollständige Datensätze aufgezeichnet werden konnten. Im Anschluss an die

Tests wurden die Daten statistisch aufgearbeitet.

5.1 Datengewinnung

5.1.1 Stichprobe

Bei den Versuchspersonen handelte es sich um sechzehn

Freizeitsportlerinnen und fünfzehn Freizeitsportler, älter als zwanzig Jahre. Das

Durchschnittsalter der Frauen betrug 41,9 ±14,5 Jahre (min. 23,0 Jahre; max.

72,7 Jahre), das der Männer 42,1 ± 15,1 Jahre (min. 22,3 Jahre; max. 66,8

Jahre). Es konnte folgende Verteilung hinsichtlich der Altersgruppen durch die

Auswahl der Testpersonen erreicht werden:

46

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5 Untersuchungsmethodik

Altersgruppe in Jahrzehnten Alter Frauen Alter Männer

20 bis 29,9 Jahre

23,2 22,4

26,7 24,6

28,6 25,6

28,9 28,7

30 bis 39,9 Jahre

31 30,8

33,7 31,1

34,1 37,2

38,3

39,4

40 bis 49,9 Jahre

43 42,4

47,2 43,7

45,4

50 bis 59,9 Jahre

50,8 51,5

51,9 58,4

60 und mehr Jahre

61,7 61,7

61,9 62,4

72,8 67

Tabelle 5: Schichtung der Stichprobe nach Lebensjahrzehnten

Es wurde sowohl die Gruppe der Frauen als auch die der Männer auf

Normalverteilung mit Hilfe des Kologmorov-Smirnov-Tests (Lilliefors-Test)

hinsichtlich des Alters überprüft, wobei eine mögliche Normalverteilung

festgestellt werden konnte. Dennoch entspricht die Stichprobe einer

Klumpenstichprobe (cluster sample), bezogen auf das Merkmal Alter.

Die Durchschnittsgröße der Probandinnen betrug 168,6 ± 5,9 cm (min 162,0

cm; max 183,0 cm), die der Probanden 179,9 ± 7,6 cm (min 168 cm; max 194

47

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5 Untersuchungsmethodikcm). Das Durchschnittsgewicht der weiblichen Testpersonen beim ersten Test

betrug 62,1 ± 5,8 kg (min 53 kg; max 72,5 kg), das der männlichen

Testpersonen 81,9 ± 7,7 kg (min 72,5 kg; max 101,0 kg). Von den weiblichen

Versuchspersonen waren zum Zeitpunkt der Untersuchung vier von sechzehn

(25,0%) Raucherinnen, von den männlichen Versuchspersonen waren vier von

fünfzehn (26,7%) Raucher, das heißt 25,8% aller 31 Versuchspersonen gaben

an zu rauchen. Zehn von sechzehn Probandinnen und acht von fünfzehn

Probanden bestätigten schon einmal eine Laufbandergometrie durchgeführt zu

haben.

Ausschlusskriterien

Ausschlusskriterien für die Teilnahme an der Untersuchung waren eine

relative VO2max größer als 60 ml/kg/min bei den Probandinnen und eine

relative VO2max größer als 80 ml/kg/min bei den männlichen Probanden. Beim

Eingangstest wurden in einem anamnestischen Gespräch Risiken und

Beschwerden der Versuchspersonen abgeklärt und im Formular

Einwilligungserklärung (Anhang II, S. 111) vermerkt. Folgende Punkte wurden in

Anlehnung an den am Ausdauerlabor des Fachbereichs Sport- und

Bewegungswissenschaften der Universität Salzburg verwendeten

Erhebungsbogen als weitere Ausschlusskriterien für die Untersuchung

berücksichtig:

• Träger oder Trägerin eines Herzschrittmachers

• Operation an Herz oder Kopf

• Chronisches orthopädisches Problem (Hüfte, Knie, Fußgelenk)

• Manifeste koronare Erkrankung (Herzerkrankung, Herzinsuffizienz)

• Manifeste cerebrovaskuläre Erkrankung (z. B. Schlaganfall)

• Chronischen Suchterkrankung

• Schwere Grunderkrankung (Leber, Niere, Lunge, Nervensystem,

Autoimunerkrankung, Malignomerkrankung, hämatologische Erkrankung,

Endokrinopathie, Erkrankung des Magen-Darmtraktes, bösartige

Hypertonie)

• Morbiden Adipositas (BMI > 40)

48

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5 Untersuchungsmethodik

5.1.2 Kriterien der Umsetzung der Atemschulung

Alle Probandinnen und Probanden nahmen an den Atemschulungen teil.

Naturgemäß war der Lernerfolg unterschiedlich. Da mit dieser Untersuchung

auch gezeigt werden sollte, dass durch eine sehr kurze Schulungsphase die

Atmung im Bereich der maximalen Sauerstoffaufnahme verändert werden kann,

wurde auf einen Ausschluss aus der Probandengruppe auf Grund eines zu

geringen Lernerfolges verzichtet. Auch wurde von einer Stratifizierung der

Stichprobe auf Grund des Lernfortschrittes abgesehen.

5.1.3 Testverfahren

Die Testpersonen wurden drei mal mit demselben Belastungsprotokoll,

einem Rampentest, ausbelastet. Es wurde darauf geachtet, dass das Intervall

zwischen den Tests nicht weniger als drei Tage betrug und das längste Intervall

nicht länger als zwei Wochen dauerte. Dies war notwendig um einen etwaigen

Ausdauertrainingseffekt auszuschließen. Zwischen dem zweiten und dem

dritten Test erhielten die Probanden und Probandinnen eine Atemschulung.

Die Untersuchung wurde im Ausdauerlabor des Fachbereichs Sport- und

Bewegungswissenschaften der Universität Salzburg durchgeführt. Zur

Erhebung der ausgewählten Parameter wurden für die Untersuchung vorab

erstellte Protokolle und Formulare (s. Anhang II bis IV, S. 111) verwendet. Die

Gewinnung der Rohdaten für die spiroergometrische Untersuchung wurden

durch die Kombination von spirometrischer Messeinheit nSpire ZAN 600 CPET,

Polar Pulssensoren und dem Laufband HP Cosmos Saturn 300/1 ermöglicht.

49

Abbildung 14: Schematische Darstellung des Testverfahrens

Page 62: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

5 UntersuchungsmethodikAlle Rohdaten wurden über einen angeschlossenen PC aufgezeichnet und

verzögerungsfrei auf einem Monitor neben dem Laufband sowohl als digitaler

Wert, als auch als Kurve mittels der Software ZAN-GPI 3.0 dargestellt. Ebenso

ermöglichte die Software die verzögerungsfreie Darstellung errechneter Werte.

Dadurch konnte gewährleistet werden, dass die Probandinnen und Probanden

bis zum geplanten Zeitpunkt der maximalen Sauerstoffaufnahme den Test

ordnungsgemäß durchführten.

Für die spiroergometrische Untersuchung wurde ein Rampen-Protokoll

verwendet, dass eine zwei Minuten lange Ruhephase, eine vier Minuten lange

Erwärmungsphase eine sieben bis zwölf Minuten lange Belastungsphase und

eine zwei Minuten lange Erholungsphase vorsah. In der Ruhephase vor der

Belastung wurden die Testpersonen aufgefordert, fünf mal tief ein und aus zu

atmen, um ihnen die Gewöhnung an die Atemmaske zu erleichtern und um den

eventuell entstandenen psychischen Druck etwas zu verringern. Nach der vier

Minuten andauernden Erwärmungsphase wurde die Geschwindigkeit alle 30

Sekunden um 0,5 km/h erhöht.

50

Abbildung 15: Belastungsprotokoll x-Achse Zeit t[s], y-AchseGeschwindigkeit v[km/h]

Page 63: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

5 UntersuchungsmethodikDas in Abbildung 15 dargestellte Belastungsprotokoll zeigt den moderaten

Anstieg der Geschwindigkeit [km/h] auf der y-Achse im Verhältnis zu der auf der

x-Achse aufgetragenen Zeit [s].

Den Testpersonen wurde es überlassen, den Zeitpunkt vom Gehen zum

Laufen selbst zu bestimmen. Der Zeitpunkt wurde jedoch im Testprotokoll vom

Testleiter vermerkt. Ebenso wurden die Pulsdaten aus der Zweitmessung, die

zur Absicherung installiert worden war, am Ende jeder Stufe ins Protokoll

übertragen (s. Anhang III, S. 113). Durch das Auslösen des Stopp-Schalters

konnte das Laufband von den Probandinnen und Probanden bei Ausbelastung

angehalten werden. Nach der Ausbelastung wurden die Testpersonen noch

zwei Minuten im Stehen gemessen um Erholungswerte von Puls und Atmung

zu erhalten.

5.1.4 Stammdaten

Beim Eingangstest wurden Stammdaten, Risikofaktoren und aktuelle

Beschwerden bestimmt. Das Gewicht wurde vor jedem Test neu gemessen und

in die Software eingegeben, um die maximale Sauerstoffaufnahme pro

Kilogramm Körpergewicht pro Minute nicht zu verfälschen. Ebenfalls wurden die

Testpersonen nach aktuellen Beschwerden befragt, um sie bei Bedarf von der

weiteren Untersuchung auszuschließen. Eine Probandin musste nach dem

Eingangstest aus der Gruppe der Testpersonen genommen werden, da sie sich

in ihrer Arbeitszeit ein Suppinationstrauma zugezogen hatte und damit ihre

Lauffähigkeit wesentlich beeinträchtigt war.

5.1.5 Standardisierung und Testvorbereitung

Für die Standardisierung der Untersuchungen wurden eine vom Autor

entwickelte Checkliste verwendet (s. Anhang IV, S. 114). Dabei wurden

folgende Punkt berücksichtigt:

Vorbereitung der Testgeräte und Messgeräte

Sofern das spirometrische Messgerät, nSpire ZAN 600 CPET, am Testtag noch

nicht verwendet worden war, musste eine Eichung vorgenommen werden. Vor

der Eichung wurde der Personal Computer mit der Software ZAN-GPI 3.0 und

die Messeinheit gestartet, weil das Gerät eine Aufwärmphase von zwanzig

51

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5 UntersuchungsmethodikMinuten für eine einwandfreie Kalibrierung benötigt. In der Zwischenzeit wurde

der Blendenspirozeptor des Gerätes auf Sauberkeit und Trockenheit überprüft

und mit der Messeinheit verbunden. Dazu wurde der Druckabnahmering für den

Differenzdruck auf den Flow-Sensor geschoben. Es wurde darauf geachtet,

dass die Öffnungen beider Teile genau über einander standen. Nach Ende der

Warmlaufphase, wurden die Sauerstoff- und Kohlendioxidsensoren der

spirometrischen Messeinheit mittels eines Eichgases kalibriert, um tägliche

Schwankungen im Luftdruck und der Luftzusammensetzung auszugleichen. Im

Anschluss wurde eine Volumens-Eichung mit der an der Messeinheit

befestigten Handpumpe durchgeführt. Nach Angaben der Hersteller weisen

sowohl die Strömungssensoren als auch die Gassensoren für Sauerstoff und

Kohlendioxid, nach einer Protokoll gemäßen Eichung, eine Genauigkeit mit

einem Messfehler von 0,05% auf.

Vorbereitung der Probandinnen und Probanden

Beim Eingangstest wurde den Probanden eine Einverständniserklärung

vorgelegt (s. Anhang II, S.111). Darin wurden die Testpersonen noch einmal

schriftlich eingeladen an der Untersuchung teilzunehmen und darauf

hingewiesen, dass die Untersuchung freiwillig statt fände und jederzeit ohne

Angabe von Gründen durch die Versuchspersonen abgebrochen werden

könnte. Die Probanden und Probandinnen wurden aufgefordert die

Einwilligungserklärung genau durchzulesen und nicht zu zögern Fragen zu

stellen. Außerdem wurde ihnen der Zweck der Untersuchung, und der Ablauf

erklärt. Es wurde darauf hingewiesen welche Daten gewonnen werden sollten,

und dass diese Daten anonymisiert und streng vertraulich behandelt würden,

jedoch dem Interfakultären Fachbereich für Sport- und

Bewegungswissenschaften/USI der Universität Salzburg weiterhin zur

Verfügung stehen würden. Die Testpersonen wurden aufgeklärt welche Daten

von Ihnen auf welche Art und Weise gewonnen würden. Danach wurde

überprüft, ob eine Durchführung der Tests unter dem vorgegebenen zeitlichen

Rahmen möglich wäre. Die Teilnehmer wurden darauf hingewiesen, dass außer

den Fahrtkosten zum und vom Untersuchungsort keine Kosten für sie entstehen

würden. Wie in Unterkapitel 5.1.1Stichprobe ersichtlich wurden die Probanden

52

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5 Untersuchungsmethodikbefragt ob Risiken und / oder Beschwerden bestünden. Die

Einwilligungserklärung wurde zweifach unterfertigt, wobei ein Exemplar den

Testpersonen übergeben wurde und das zweite Exemplar der Testleiter erhielt.

Um Termin- und Kommunikationsprobleme im Vorfeld einzugrenzen, wurden

die Kontaktdaten überprüft, sowie die Folgetermine fixiert.

Es wurde das aktuelle Körpergewicht und die Körpergröße ermittelt und im

Testprotokoll eingetragen (Anhang III, Testprotokoll, S. 113). In weiterer Folge

wurden die Stammdaten, die Körpergröße und das aktuelle Körpergewicht in

die Software ZAN-GPI 3.0 am PC eingegeben. Dann wurde den Testpersonen

Pulsgurt mit dem Sensor der Firma Polar angelegt um die Kompatibilität mit den

am Laufband integrierten Pulssensoren zu gewährleisten. Um einen

eventuellen Ausfall der Pulssensoren abzufangen, wurde zusätzlich eine

Pulsuhr der Firma Polar am Begrenzungsgestänge des Laufbandes in

Brusthöhe, in einem Abstand von circa 0,5 m ventral der Testpersonen befestigt

und überprüft.

Da bei den Tests eine Ausbelastung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer

vorgesehen war, wurde ein Sicherungsbrustgurt, der mit einem Sicherungsseil,

53

Abbildung 16: Messeinheit. Probandin mit Messausrüstung amLaufband, rechts Monitor für die verzögerungsfreie Darstellung deraufgenommen Werte.

Page 66: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

5 Untersuchungsmethodikdas wiederum mit der automatischen Abschaltung des Laufbandes gekoppelt

war, verwendet. Ein eventueller Sturz hätte damit abgefangen werden können,

wobei gleichzeitig eine Abschaltung des Laufbandes erfolgt wäre.

Der Ablauf des Test wurde den Probanden noch einmal vor dem Aufsetzen der

Atemmaske kurz zusammengefasst erklärt, um die Aufmerksamkeit nicht zu

stark zu beeinträchtigen. Bei der Auswahl der Atemmaske wurde darauf

geachtet, dass die Größe und Passform der Maske nur ein Ein- und Ausatmen

durch die Sensoröffnung zuließ. Zur Befestigung der Maske wurde ein Kopfnetz

mit vier längenverstellbaren elastischen Gurten verwendet.

Nach Beendigung der Adjustierung wurde die Maske noch einmal auf Dichtheit

überprüft indem die Atemöffnung mit der Handfläche des Testleiters

abgedichtet wurde. Hierauf wurden die Testpersonen zu kräftigem Ausatmen

angeleitet.

5.1.6 Testgeräte

Für die Untersuchung wurde das Laufband HP Cosmos Saturn 300 / 1

verwendet. Das Laufband lässt sowohl eine manuelle Regelung von

Geschwindigkeit und Steigung als auch einen programmierten Ablauf zu. Für

die Untersuchung wurde eine Verbindung mit der spirometrischen Messeinheit

nSpire ZAN 600 CPET und einem Personal Computer mit dem Betriebssystem

Windows XP der Firma Microsoft, dem Tabellen und Kalkulationsprogramm

Microsoft Office Excel 2003 und der Mess- und Auswertungssoftware ZAN-GPI

3.0 zum Einsatz gebracht.

5.1.7 Spiroergometrische Datenaufnahme

Hollmann und Hettinger (2000) beschreiben die Spiroergometrie als ein

diagnostisches Verfahren zur qualitativen und quantitativen Beurteilung von

Reaktionen auf muskuläre Arbeit und zur Bestimmung kardiopulmonaler

Leistungsfähigkeit (Hollmann & Hettinger, 2000). Das Ziel der

spiroergometrischen Datenaufnahme bei dieser Untersuchung war, die

Ventilation beziehungsweise den Gasaustausch bei ansteigender Belastung bis

zur Ausbelastung zu messen. Dabei wurden folgende Parameter bestimmt:

• Atemvolumen

54

Page 67: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

5 Untersuchungsmethodik

• Sauerstoffanteil der ausgeatmeten Luft

• Kohlendioxidanteil der ausgeatmeten Luft

• Atemfrequenz

Die Messung der Atemgase erfolgte mit dem geschlossenen Spirometriesystem

nSpire ZAN 600 CPET. Das Gerät bestimmt die Sauerstoff- und

Kohlendioxidkonzentration bei jedem Atemzug. �Zur Bestimmung der

Atemströmung wird ein speziell von der nSpire Health GmbH entwickelter

�Blendenspirozeptor� verwendet� (nSpire Health GmbH, 2008, S. 4). Für die

Übertragung der Herzfrequenz wurde ein Sendergurt der Firma Polar

verwendet. Die gewonnenen direkten Parameter wurden online am PC

ausgewertet. Weitere Werte, wie respiratorischer Quotient oder

Atemminutenvolumen, wurden ebenfalls direkt über die Software berechnet.

Durch die Vernetzung des Laufbandes HP Cosmos Saturn 300/1, der

Empfängereinheiten der Firma Polar und dem Spirometriesystem nSpire ZAN

600 CPET konnten direkte und indirekte Parameter aufgezeichnet werden. Die

Werte waren unmittelbar als Zahlenwerte oder Verlaufskurven am Bildschirm

ablesbar und wurden Atemzug für Atemzug in einer Tabelle aufgezeichnet.

Dabei wurden die Messwerte die in Zusammenhang mit Zeit, Weg und

Pulsschlag standen über den jeweiligen Atemzug gemittelt. Für die statistische

Auswertung wurden folgende Werte weiter verarbeitet:

55

Page 68: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

5 Untersuchungsmethodik

Zeit (t) [min:s], Geschwindigkeit (v) [km/h], Atemzeitvolumen (VE) [l/min],

Atemvolumen (VT) [l], Sauerstoffaufnahme (VO2) [l/min], relative

Sauerstoffaufnahme (VO2/kg)[ml/min/kg], Atemzeitvolumen /

Sauerstoffaufnahme [l/l], Kohlendioxidabgabe (VCO2) [l/min),

Atemzeitvolumen / Kohlendioxidabgabe (VE/VCO2) [l/l], respiratorischer

Quotient als dimensionslose Zahl (RER) aus Kohlendioxidabgabe (VCO2)

[l/min) / Sauerstoffaufnahme (VO2) [l/min], Herzfrequenz (HR) [b/min],

Atemfrequenz (BF) [1/min]. Ebenfalls wurden in der Tabelle das anonymisierte

Namenskürzel, Geschlecht [m/w], Datum des Tests [dd.mm.yy], Messzeit

[h:min], Körperlänge [cm], und aktuelles Gewicht.

5.1.8 Testkriterien (Untersuchungsparameter)

Das Ziel der Untersuchung bestand darin Unterschiede zwischen der normalen

oder natürlichen Atmung und der ökonomisierten Atmung im Bereich der

maximalen Sauerstoffaufnahme aufzuzeigen. Dabei wurden die Herzfrequenz

pro Minute, die Atemfrequenz pro Minute, das Atemminutenvolumen, das

Atemäquivalent für Sauerstoff, das Atemäquivalent für Kohlendioxid und die

relative maximale Sauerstoffaufnahme gemessen.

56

Abbildung 17: Monitor der Messeinheit mit den ständig aktuellen Werten undGraphen.

Page 69: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

5 Untersuchungsmethodik

5.1.9 Praktische Durchführung der Atemschulung

Die Probandinnen und Probanden wurden in den Schulungseinheiten in

Kleingruppen von zwei bis fünf Personen zusammengefasst. Als

Gestaltungsrahmen für die erste Schulungseinheit wurde der Hockerkreis

gewählt, da die Ziele der Einheit in dieser Form am besten verwirklicht werden

konnten. Für die Wahl der Ausgangsstellung und aller weiteren

Schulungsschritte und der damit verbundenen Haltungs- oder

Bewegungssituationen waren einerseits die spärliche Literatur auf diesem

Gebiet, als auch die mehrjährige empirische Erfahrung des Testleiters im Bezug

auf Atemschulungsgruppen ausschlaggebend.

Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde das Ziel der Atemschulung

erklärt. Eine darauf folgende, kurze, populärwissenschaftliche Einführung in die

Atemphysiologie sollte es ermöglichen, den Grundgedanken des Experimentes

zu erfassen, da ja ein bewusstes Steuern und Eingreifen in die Atmung für die

Untersuchung notwendig war.

Im nächsten Schritt wurden die Versuchspersonen angewiesen die Hände

mit den Handflächen an den Unterbauch zu legen. Mit der verbalen

Aufforderung: �Versuchen sie beim Einatmen den Unterbauch nach vorne in

ihre Hände zu wölben� begannen die praktischen Übungen. Im Anhang ist der

Aufbau der ersten Schulungseinheiten übersichtlich und in chronologischer

Reihenfolge in Tabelle 19 dargestellt (s. Anhang I, S. 109).

Wie aus Tabelle 19 ersichtlich ist, wurde die Aufmerksamkeit der Testpersonen

in der ersten Schulungseinheit auf die Wahrnehmung der Atmung, die Lenkung

der Atembewegung / Atemwelle und auf die Vertiefung der Atmung fokussiert.

Für das erste Drittel der Schulungseinheit wurde der Sitz auf dem Hocker als

Ausgangsstellung gewählt. Der zweite Teil fand im Stand und der dritte Teil im

Gehen statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten schon in der ersten

Einheit eine Verbindung von Atmung und Bewegung erfahren. Durch die

verschiedenen Atemübungen im Gehen konnte diese Verbindung hergestellt

werden.

In der Zweiten Einheit lag der Schwerpunkt in der Veränderung der

Atemtechnik. Einerseits wurde auf Haltungseinflüsse beim Atmen geachtet (s.

57

Page 70: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

5 UntersuchungsmethodikAnhang I, S. 109), andererseits wurde der Atemrhythmus verändert. Den

Probandinnen und Probanden musste durch Übungen die Verbindung von

Atmung und Schrittfrequenz und deren Einfluss aufeinander klargemacht

werden. Interessanter Weise stellte sich heraus, dass alle Testpersonen, wenn

sie in einen sehr belastungsintensiven Laufstil wechselten, zwei Schritte ein-

und zwei Schritte ausatmeten. Im Anschluss galt es diese Verbindung durch

diverse Atemrhythmus störende Übungen aufzulösen, beziehungsweise eine

Möglichkeit zu schaffen, die Atmung an die Belastung neu anzupassen. Die

Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten lernen, dass es für jede

Belastungsintensität einen eigenen �Atemgang� gibt.

Ein weiteres Ziel der zweiten Einheit war es, das Verhältnis zwischen

Ausatmung und Einatmung zu verändern. Die Einatmung sollte nicht nur

vertieft, sondern auch verlängert werden um den alveolaren Gasaustausch zu

optimieren (s. Punkt 2.2 S. 6). Alle Übungen wurden, entsprechend den

Fortschritten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, vom Gehen über das

langsame Laufen bis hin zu einem zügigen Lauftempo durchgeführt.

Die dritte Einheit diente auch der Vorbereitung der Testperson auf die

Belastungssituation während des Tests. Die Atemübungen wurden von Anfang

an, also vom Wahrnehmen und Lenken bis hin zum verlängerten Einatmen

wiederholt und im Rahmen eines Fahrtspiels zum Einsatz gebracht. Der

Übungsleiter versuchte die Probandinnen und Probanden durch verbale

Aufforderungen, vor allem in steilen oder schnellen Laufpassagen, zur

Anwendung der neu erlernten Atemtechnik zu motivieren. Dabei stellte es sich

heraus, dass einige der Probandinnen und Probanden mental Schwierigkeiten

hatten die Tiefe und die Dauer vor allem der Einatemphase zu halten. Zum Teil

gaben die Testpersonen auch an, sich sehr verwirrt bezüglich der neuen

Atemtechnik zu fühlen.

Die Atemschulung wurde mit einer kurzen Wiederholung aller Übungsstufen im

Stehen abgeschlossen. Anschließend wurden Fragen der Testpersonen

bezüglich der Atmung beantwortet.

58

Page 71: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

5 Untersuchungsmethodik

5.2 Datenauswertung

Die mit der spiroergometrischen Messeinheit interagierende Software ZAN-GPI

3.0 ermöglichte die Daten schon während des Test auf verschiedene Arten

darzustellen und sie im Anschluss in eine Microsoft Excel-Tabelle zu

exportieren.

5.2.1 Datenaufbereitung

Für die statistische Bearbeitung mussten die aufgezeichneten Rohdaten

gefiltert werden um mögliche Artefakte oder andere Fehler zu bereinigen. Die

Daten wurden über fünf Werte gemittelt. Für die Filterung wurden die zeitlich

nächstgelegen zwei Werte vor und nach dem zu filternden Wert und der zu

filternde Wert selbst herangezogen. Diese Einstellung wurde auch für die

Ausgabe der Online-Graphen verwendet, da durch eine Glättung der Kurven

der Ablauf besser beobachtbar wurde. So konnte schon während des Tests

eine bessere Abschätzung bezüglich der Belastung der Testpersonen erreicht

werden. Dies war für diese Untersuchung insofern wichtig, da die Stichprobe

nicht aus Ausdauersportlern und Ausdauersportlerinnen mit einer größeren

Erfahrung an Grenzbelastungen bestand.

Sowohl die Rohdaten als auch die gefilterten Daten wurden in eine Microsoft

Excel Tabelle exportiert, um sie der weiteren Bearbeitung zuführen zu können.

Die Mittelung der Datenreihen wurde noch einmal separat durchgeführt und die

Werte mit den errechneten Werten der ZAN-GPI 3.0 Software verglichen.

Für die statistische Auswertung wurden dann die Werte jeder Testung an der

Stelle, an der die Sauerstoffaufnahme den Maximalwert erreichte, in eine

eigene Tabelle der Software OpenOffice.org 3.2 von Oracle übertragen.

5.2.2 Statistische Methode

Die Stichprobe entspricht einer Klumpenstichprobe (Bortz, 2005), da beim

Versuch der Stratifizierung dem Alter nach nur eine Korrelation von 0,66

erreicht werden konnte. Tabelle 6 zeigt eine prozentuale Gegenüberstellung der

Schichtung der Bevölkerung und der Stichprobe dem Alter nach. Die Werte für

das Jahr 2009 wurden der Hompage von Statistik Austria (Zugriff am

59

Page 72: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

5 Untersuchungsmethodik05.06.2010 unter http://www.statistik.at/web_de/statistiken/index.html )

entnommen.

ausgewählte Lebens-jahrzehnte

Bevölkerungsanteil derausgewählten Lebens-

jahrzehnte (2009)

Repräsentation der Le-bensjahrzehnte in der

Stichprobe

20 - 29 12,84% 19,18%

30 - 39 13,72% 19,18%

40 - 49 16,46% 11,98%

50 - 59 12,83% 9,59%

60 - 69 11,04% 9,59%

70 - 79 7,11% 2,40%

Summe 74,00% 71,92%

Nicht berücksichtigteAltersgruppen

26,00% 28,08%

Tabelle 6: Schichtung der Stichprobe nach Lebensalter

5.2.3 Deskriptive Statistik

Die Datenaufbereitung wurde mit der Software OpenOffice.org 3.2 von Oracle

durchgeführt, mit der ebenfalls Graphiken und Tabellen erstellt wurden. Für alle

statistischen Operationen wurden die Daten in die Software Gnumeric 1.10.08

übertragen und bearbeitet.

Es wurden Mittelwerte, Standardfehler, Standardabweichung,

Stichprobenvarianz, Minimum und Maximum berechnet.

Die Daten wurden mit dem Kolmogorov-Smirnov-Test (Lilliefors-Test) auf

Normalverteilung geprüft, wobei auf Grund der Anzahl der Probanden auch eine

mögliche Normalverteilung de facto als Normalverteilung gewertet wurde

(Bortz, 2005). Alle Datenreihen, die keine Normalverteilung aufwiesen wurden

mit dem Wilcoxon Signed Rank Test weiter analysiert.

60

Page 73: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

5 UntersuchungsmethodikDie Reliabilität der Untersuchung wurde mit der Testwiederholungsmethode

(Retest-Methode) überprüft. Der Reliabilitätskoeffizient wurde mit der Pearson-

Korrelation (Produkt-Moment-Korrelation oder Bravais-Korrelation) zwischen

dem ersten und dem zweiten Test berechnet. Eine mögliche Interpretation

dieser Werte ist in Tabelle 7 zusammengestellt.

Betrag desKorrelationskoeffizienten

Mögliche Interpretation

0 – 0,2 sehr geringe Korrelation

bis 0,5 geringe Korrelation

bis 0,7 mittlere Korrelation

bis 0,9 hohe Korrelation

über 0,9 sehr hohe Korrelation

Tabelle 7: Bewertung des Korrelationskoeffizienten nach Pearson (aus: Bühl

& Zöfel, 2004, S. 247)

5.2.4 Analytische Statistik

Zur Überprüfung der Hypothesen wurden Mittelwertsvergleiche herangezogen,

unter Verwendung des Statistikmodules des Tabellen-Kalkulationsprogrammes

Gnumeric 1.10.8. Es wurde der t-Test für gepaarte Stichproben angewandt,

wobei die zweiseitige Signifikanz für die Beurteilung des Ergebnisses

ausschlaggebend war. Für die Einteilung der Signifikanz-Niveaus (s. Tabelle 8)

wurde auf die Bewertung höchst signifikant mit einem �-Fehler-Niveau von

0,001% verzichtet, weil das Design dieser Untersuchung explorativ angelegt ist.

� � Fehler - Niveau Bewertung Darstellung durchAsterisk

0,05% signifikant *

0,01% sehr signifikant * *

Tabelle 8: Signifikanz-Niveaus (aus: Bortz, 2005, S. 114)

61

Page 74: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

5 UntersuchungsmethodikZur Bestimmung der Effektgröße des Tests wurde berechnet, � weil die

statistische Überprüfungsmethode in diesem Fall ein t-Test für abhängige

Stichproben ist (Cohen, 1988). Eine Einteilung von Effektgrößen,

dazugehörigen Stichprobengrößen und begrifflichen Abstufungen ist in Tabelle

5 in Anlehnung an Bortz (2005) dargestellt.

� Abstufung Optimale Stichprobengrößen

0,2 (schwacher Effekt) 310

0,3 138

0,4 78

0,5 (mittlerer Effekt) 50

0,6 37

0,7 26

0,8 (starker Effekt) 20

Tabelle 9: „Optimale“ Stichprobenumfänge und Effektgrößen (aus: Bortz,

2005, S. 139)

Zur Veranschaulichung der gewonnen Ergebnisse wurden ebenfalls Mittelwerte,

Standardabweichung und Range in Form eines vergleichenden Boxplots

dargestellt, um die ganze Bandbreite der Ergebnisse abbilden zu können.

62

Page 75: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

6 Ergebnisse

6 Ergebnisse

Im folgenden Teil dieser Arbeit werden die Ergebnisse beschrieben aber

auch graphisch und tabellarisch dargestellt.

6.1 Herzfrequenz

Der Mittelwert der Herzfrequenz der Testpersonen verringerte sich unter

Verwendung der neuen Atemtechnik absolut um 3,85 Schläge pro Minute, das

entspricht einer Reduktion um 2,19%. Dabei beträgt der errechnete

Standardfehler bei beiden Messungen 2,76 Schläge pro Minute. Die

Standardabweichung, bedingt durch die große und sehr unterschiedliche

Leistungsbandbreite beträgt ± 15,34 Schläge pro Minute für Test 2 und ± 15,39

Schläge pro Minute für Test 3. Die minimale und maximale Herzfrequenz für

Test 2 beträgt 129,00 (min.) und 199,00 (max.) Schläge pro Minute, für Test 3

liegen die Werte bei 127,60 (min.) und 197,00 (max.) Schlägen pro Minute

(s.Tabelle 10).

Die Prüfung auf Normalverteilung mittels des Kolmogorov-Smirnov-Tests

(Lilliefors-Test) ergibt für die Werte der Herzfrequenz für alle drei Tests eine

mögliche Normalverteilung.

Die Überprüfung der Reliabilität mittels Berechnung der Pearson-Korrelation

zwischen Test 1 und Test 2 ergibt mit r = 0,91 eine sehr hohe Korrelation

(s.Tabelle 10).

63

Tabelle 10: DeskriptiveStatistik für diegemessenen Herzfre-quenzwerte in Schlägenpro Minute und Kor-relation zwischen Test 1und Test 2

HerzfrequenzTest 2 Test 3

Mittelwert 175,61 171,76Standardfehler 2,76 2,76Standardabweichung 15,34 15,39Minimum 129,00 127,60Maximum 199,00 197,00

Korrelation Test 1 und Test 2 0,91

Page 76: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

6 ErgebnisseDer Vergleich der Mittelwerte von Test 2 und Test 3 mit dem t-Test für

gepaarte Stichproben ist sehr signifikant bei einer zweiseitigen � -

Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,002%. Die Power des Tests zeigt einen starken

Effekt mit � = 0,86 zwischen Test 2 und Test 3.

Abbildung 18 zeigt die Mittelwerte der Herzfrequenzen zum Zeitpunkt der

maximalen Sauerstoffaufnahme aller Testpersonen vor der Intervention, die als

Atemschulung durchgeführt wurde, in Test 2. Die Mittelwerte der

Herzfrequenzen zum Zeitpunkt der maximalen Sauerstoffaufnahme aller

Testpersonen nach der Intervention sind in Test 3 zusammengefasst. Auf der y-

Achse des Graphen ist die Herzfrequenz (HR [b/min]) aufgetragen. Die Werte

werden als Boxplot dargestellt, wobei die äußeren Grenzen die durch die

Querstriche der Fühler (whisker) gekennzeichnet sind, die Minimal- und die

Maximalwerte jeder Messung wiedergeben. Die Box selber enthält die mittleren

zwei Quartile der Werte, zusammen 50% aller Werte. Der Querstrich, der die

Box in eine obere und untere Hälfte teilt, stellt den Median der Messung dar.

Die eckige Klammer mit den zwei Sternen symbolisiert, dass der Unterschied

der Mittelwerte beider Messungen sehr signifikant ist. Die Zahlenwerte für

Abbildung 18 sind in Tabelle 10 zusammengefasst.

64

Abbildung 18: Vergleichder mittlerenHerzfrequenz von Test 2und Test 3. Test 2 zeigt dieWerte vor derAtemschulung und Test 3zeigt die Werte nach derAtemschulung. HR =Herzfrequenz gemessen inSchlägen pro Minute; * *= sehr signifikant.

* *

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6 Ergebnisse

6.2 Atemfrequenz

Der Mittelwert der Atemfrequenz der Testpersonen verringerte sich unter

Verwendung der neuen Atemtechnik absolut um 1,59 Atemzüge pro Minute, das

entspricht einer Reduktion um 3,68%. Dabei beträgt der errechnete

Standardfehler bei Test 2 1,70 Atemzüge und bei Test 3 1,40 Atemzüge pro

Minute. Die Standardabweichung, beträgt ± 9,47 Atemzüge pro Minute für Test

2 und ± 7,76 Schläge pro Minute für Test 3. Die minimalen und maximalen

Werte der Atemfrequenz für Test 2 betragen 26,12 (min.) und 63,21 (max.)

Atemzüge pro Minute, für Test 3 liegen die Werte bei 28,29 (min.) und 54,35

(max.) Atemzüge pro Minute.

Die Prüfung auf Normalverteilung mittels des Kolmogorov-Smirnov-Tests

(Lilliefors-Test) ergibt für die Werte der Atemfrequenz für alle drei Tests eine

mögliche Normalverteilung.

Die Überprüfung der Reliabilität mittels Berechnung der Pearson-Korrelation

zwischen Test 1 und Test 2 ergibt mit r = 0,75 eine hohe Korrelation.

Der Vergleich der Mittelwerte von Test 2 und Test 3 mit dem t-Test für

gepaarte Stichproben ist nicht signifikant bei einer zweiseitigen � -

Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,194%. Die Power des Tests zeigt einen

schwachen Effekt mit � = 0,34 zwischen Test 2 und Test 3.

65

Tabelle 11:Deskriptive Statistikfür die gemessenenAtemfrequenzwerte inAtemzügen proMinute undKorrelation zwischenTest 1 und Test 2

AtemfrequenzTest 2 Test 3

Mittelwert 43,55 41,96Standardfehler 1,70 1,40Standardabweichung 9,47 7,79Minimum 26,12 28,29Maximum 63,21 54,35

Korrelation Test 1 und Test 2 0,75

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6 Ergebnisse

Abbildung 19 zeigt die Mittelwerte der Atemfrequenzen zum Zeitpunkt der

maximalen Sauerstoffaufnahme aller Testpersonen vor der Intervention, die als

Atemschulung durchgeführt wurde, in Test 2. Die Mittelwerte der

Atemfrequenzen zum Zeitpunkt der maximalen Sauerstoffaufnahme aller

Testpersonen nach der Intervention sind in Test 3 zusammengefasst. Auf der y-

Achse des Graphen ist die Atemfrequenz (BF [1/min]) aufgetragen. Die Werte

werden als Boxplot dargestellt, wobei die äußeren Grenzen die durch die

Querstriche der Fühler (whisker) gekennzeichnet sind, die Minimal- und die

Maximalwerte jeder Messung wiedergeben. Die Box selber enthält die mittleren

zwei Quartile der Werte, zusammen 50% aller Werte. Der Querstrich, der die

Box in eine obere und untere Hälfte teilt, stellt den Median der Messung dar.

Die Zahlenwerte für Abbildung 19 sind in Tabelle 11 zusammengefasst.

66

Abbildung 19:Vergleich der mittlerenAtemfrequenz von Test 2und Test 3. Test 2 zeigtdie Werte vor derAtemschulung und Test3 zeigt die Werte nachder Atemschulung. BF= Atemfrequenzgemessen in Schlägenpro Minute

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6 Ergebnisse

6.3 Atemminutenvolumen

Der Mittelwert der Atemminutenvolumina der Testpersonen zeigte beim

dritten Test eine Abnahme von 0,17 Liter pro Minute, das entspricht einer

Reduktion von 0,002%.

Dabei beträgt der errechnete Standardfehler bei Test 2 5,07 Liter pro Minute

und bei Test 3 4,86 Liter pro Minute. Die Standardabweichung, beträgt ± 28,21

Liter pro Minute für Test 2 und ± 27,03 Liter pro Minute für Test 3. Die minimalen

und maximalen Werte der Atemminutenvolumina für Test 2 betragen 54,04

(min.) und 161,31 (max.) Liter pro Minute, für Test 3 liegen die Werte bei 57,05

(min.) und 163,40 (max.) Liter pro Minute.

Die Prüfung auf Normalverteilung mittels des Kolmogorov-Smirnov-Tests

(Lilliefors-Test) ergibt für die Werte der Atemminutenvolumina für alle drei Tests

eine mögliche Normalverteilung.

Die Überprüfung der Reliabilität mittels Berechnung der Pearson-Korrelation

zwischen Test 1 und Test 2 ergibt mit r = 0,90 eine hohe Korrelation.

Der Vergleich der Mittelwerte von Test 2 und Test 3 mit dem t-Test für

gepaarte Stichproben ist nicht signifikant bei einer zweiseitigen � -

Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,927%. Die Power des Tests zeigt einen

schwachen Effekt mit � = 0,02 zwischen Test 2 und Test 3.

67

Tabelle 12:Deskriptive Statistikfür die gemessenenAtemminutenvoluminain Liter pro Minuteund Korrelationzwischen Test 1 undTest 2

Test 2 Test 3Mittelwert 100,15 100,32Standardfehler 5,07 4,86Standardabweichung 28,21 27,03Minimum 54,04 57,05Maximum 161,31 163,40

Korrelation Test 1 und Test 2 0,90

Atemminutenvolumina

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6 Ergebnisse

Abbildung 20 zeigt die Mittelwerte der Atemminutenvolumina zum Zeitpunkt

der maximalen Sauerstoffaufnahme aller Testpersonen vor der Intervention, die

als Atemschulung durchgeführt wurde, in Test 2. Die Mittelwerte der

Atemminutenvolumina zum Zeitpunkt der maximalen Sauerstoffaufnahme aller

Testpersonen nach der Intervention sind in Test 3 zusammengefasst. Auf der y-

Achse des Graphen ist das Atemminutenvolumen (VE [l/min]) aufgetragen. Die

Werte werden als Boxplot dargestellt, wobei die äußeren Grenzen die durch die

Querstriche der Fühler (whisker) gekennzeichnet sind, die Minimal- und die

Maximalwerte jeder Messung wiedergeben. Die Box selber enthält die mittleren

zwei Quartile der Werte, zusammen 50% aller Werte. Der Querstrich, der die

Box in eine obere und untere Hälfte teilt, stellt den Median der Messung dar.

Die Zahlenwerte für Abbildung 20 sind in Tabelle 12 zusammengefasst.

68

Abbildung 20:Vergleich der Mittel-werte des Atemminuten-volumens von Test 2 undTest 3. Test 2 zeigt dieWerte vor der Atem-schulung und Test 3zeigt die Werte nach derAtemschulung. VE =Atemminutenvolumengemessen in Liter proMinute

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6 Ergebnisse

6.4 Atemzugvolumen

Der Mittelwert der Atemzugvolumina der Testpersonen zeigte beim dritten

Test eine Zunahme von 0,08 Liter pro Atemzug, das entspricht einem Anstieg

von 3,46%.

Dabei beträgt der errechnete Standardfehler bei Test 2 und bei Test 3 0,08

Liter pro Atemzug. Die Standardabweichung, beträgt ± 0,47 Liter pro Atemzug

für Test 2 und ± 0,45 Liter pro Atemzug für Test 3. Die minimalen und

maximalen Werte der Atemzugvolumina für Test 2 betragen 1,43 (min.) und

3,57 (max.) Liter pro Atemzug, für Test 3 liegen die Werte bei 1,79 (min.) und

3,82 (max.) Liter pro Atemzug.

Die Prüfung auf Normalverteilung mittels des Kolmogorov-Smirnov-Tests

(Lilliefors-Test) ergibt für die Werte der Atemzugvolumina für alle drei Tests eine

mögliche Normalverteilung.

Die Überprüfung der Reliabilität mittels Berechnung der Pearson-Korrelation

zwischen Test 1 und Test 2 ergibt mit r = 0,92 eine hohe Korrelation.

Der Vergleich der Mittelwerte von Test 2 und Test 3 mit dem t-Test für

gepaarte Stichproben ist nicht signifikant bei einer zweiseitigen � -

Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,061%. Die Power des Tests zeigt einen

schwachen Effekt mit � = 0,49 zwischen Test 2 und Test 3.

69

Tabelle 13:Deskriptive Statistik fürdie gemessenen Atem-zugvolumina in Literpro Atemzug undKorrelation zwischenTest 1 und Test 2

Test 2 Test 3Mittelwert 2,31 2,39Standardfehler 0,08 0,08Standardabweichung 0,47 0,45Minimum 1,43 1,79Maximum 3,57 3,82

Korrelation Test 1 und Test 2 0,92

Atemzugvolumina

Page 82: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

6 Ergebnisse

Abbildung 21 zeigt die Mittelwerte der Atemzugvolumina zum Zeitpunkt der

maximalen Sauerstoffaufnahme aller Testpersonen vor der Intervention, die als

Atemschulung durchgeführt wurde, in Test 2. Die Mittelwerte der

Atemzugvolumina zum Zeitpunkt der maximalen Sauerstoffaufnahme aller

Testpersonen nach der Intervention sind in Test 3 zusammengefasst. Auf der y-

Achse des Graphen ist die Herzfrequenz (HR [b/min]) aufgetragen. Die Werte

werden als Boxplot dargestellt, wobei die äußeren Grenzen die durch die

Querstriche der Fühler (whisker) gekennzeichnet sind, die Minimal- und

Maximalwerte jeder Messung wiedergeben. Die Box selber enthält die mittleren

zwei Quartile der Werte, zusammen 50% aller Werte. Der Querstrich, der die

Box in eine obere und untere Hälfte teilt, stellt den Median der Messung dar.

Die Zahlenwerte für Abbildung 21 sind in Tabelle 13 zusammengefasst.

70

Abbildung 21:Vergleich der Mittel-werte der Atemzug-volumina von Test 2und Test 3. Test 2 zeigtdie Werte vor derAtem-schulung undTest 3 zeigt die Wertenach der Atem-schulung. VT =Atemzugvolumen ge-messen in Liter proAtemzug

Page 83: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

6 Ergebnisse

6.5 Kohlendioxidabgabe

Der Mittelwert der Kohlendioxidabgabe der Testpersonen zeigte beim dritten

Test eine Zunahme von 0,15 Liter pro Minute, das entspricht einem Anstieg von

4,49%.

Dabei beträgt der errechnete Standardfehler bei Test 2 0,18 Liter pro Minute

und bei Test 3 0,17 Liter pro Minute. Die Standardabweichung, beträgt ± 0,99

Liter pro Minute für Test 2 und ± 0,96 Liter pro Minute für Test 3. Die minimalen

und maximalen Werte der Kohlendioxidabgabe für Test 2 betragen 1,76 (min.)

und 5,78 (max.) Liter pro Minute, für Test 3 liegen die Werte bei 1,91 (min.) und

5,76 (max.) Liter pro Minute.

Die Prüfung auf Normalverteilung mittels des Kolmogorov-Smirnov-Tests

(Lilliefors-Test) ergibt für die Werte der Kohlendioxidabgabe für alle drei Tests

keine Normalverteilung.

Die Überprüfung der Reliabilität mittels Berechnung der Pearson-Korrelation

zwischen Test 1 und Test 2 ergibt mit r = 0,94 eine sehr hohe Korrelation.

Da die Werte für die Kohlendioxidabgabe für alle drei Tests nicht normal

verteilt sind, wird der Vergleich der Mittelwerte von Test 2 und Test 3 mit dem

Wilcoxon Signed Rank Test für zwei Mediane durchgeführt. Das Ergebnis ist

sehr signifikant bei einer zweiseitigen � - Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,001%.

Die Power des Tests zeigt einen mittleren Effekt mit � = 0,71 zwischen Test 2

und Test 3.

71

Tabelle 14:Deskriptive Statistikfür die gemesseneKohlendioxidabgabe inLiter pro Minute undKorrelation zwischenTest 1 und Test 2

KohlendioxidabgabeTest 2 Test 3

Mittelwert 3,34 3,49Standardfehler 0,18 0,17Standardabweichung 0,99 0,96Minimum 1,76 1,91Maximum 5,78 5,76

Korrelation Test 1 und Test 2 0,94

Page 84: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

6 Ergebnisse

Abbildung 22 zeigt die Mittelwerte der Kohlendioxidabgabe zum Zeitpunkt

der maximalen Sauerstoffaufnahme aller Testpersonen vor der Intervention, die

als Atemschulung durchgeführt wurde, in Test 2. Die Mittelwerte der

Kohlendioxidabgabe zum Zeitpunkt der maximalen Sauerstoffaufnahme aller

Testpersonen nach der Intervention sind in Test 3 zusammengefasst. Auf der y-

Achse des Graphen ist die Kohlendioxidabgabe (VCO2 [l/min]) aufgetragen. Die

Werte werden als Boxplot dargestellt, wobei die äußeren Grenzen die durch die

Querstriche der Fühler (whisker) gekennzeichnet sind, die Minimal- und die

Maximalwerte jeder Messung wiedergeben. Die Box selber enthält die mittleren

zwei Quartile der Werte, zusammen 50% aller Werte. Der Querstrich, der die

Box in eine obere und untere Hälfte teilt, stellt den Median der Messung dar.

Die eckige Klammer mit den zwei Sternen symbolisiert, dass der Unterschied

der Mittelwerte beider Messungen sehr signifikant ist. Die Zahlenwerte für

Abbildung 22 sind in Tabelle 14 zusammengefasst.

72

Abbildung 22:Vergleich der Mittelwerteder Kohlendioxidabgabevon Test 2 und Test 3. Test2 zeigt die Werte vor derAtemschulung und Test 3zeigt die Werte nach derAtemschulung. VCO2 =Kohlendioxid gemessenin Liter pro Minute [l /min]

* *

Page 85: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

6 Ergebnisse

6.6 Relative maximale Sauerstoffaufnahme

Der Mittelwert der relativen maximalen Sauerstoffaufnahme der

Testpersonen zeigte beim dritten Test einen Anstieg von 1,88 Milliliter pro

Kilogramm pro Minute, das entspricht einer Zunahme von 4,47%.

Dabei beträgt der errechnete Standardfehler bei Test 2 1,53 Milliliter pro

Kilogramm pro Minute und bei Test 3 1,67 Milliliter pro Kilogramm pro Minute.

Die Standardabweichung, beträgt ± 8,50 Milliliter pro Kilogramm pro Minute für

Test 2 und ± 9,29 Milliliter pro Kilogramm pro Minute für Test 3. Die minimalen

und maximalen Werte der relativen maximalen Sauerstoffaufnahme für Test 2

betragen 28,67 (min.) und 58,89 (max.) Milliliter pro Minute, für Test 3 liegen die

Werte bei 27,73 (min.) und 61,45 (max.) Milliliter pro Minute.

Die Prüfung auf Normalverteilung mittels des Kolmogorov-Smirnov-Tests

(Lilliefors-Test) ergibt für die Werte der relativen maximalen Sauerstoffaufnahme

für alle drei Tests eine mögliche Normalverteilung.

Die Überprüfung der Reliabilität mittels Berechnung der Pearson-Korrelation

zwischen Test 1 und Test 2 ergibt mit r = 0,97 eine sehr hohe Korrelation.

Der Vergleich der Mittelwerte von Test 2 und Test 3 mit dem t-Test für

gepaarte Stichproben ist sehr signifikant bei einer zweiseitigen -�

Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,001%. Die Power des Tests zeigt einen starken

Effekt mit = 0,92 zwischen Test 2 und Test 3.�

73

Tabelle 15:Deskriptive Statistikfür die gemessenerelative maximaleSauerstoffaufnahmein Milliliter proKilogramm proMinute und dieKorrelation zwischen

Test 1 und Test 2

Relative maximale SauerstoffaufnahmeTest 2 Test 3

Mittelwert 42,27 44,16Standardfehler 1,53 1,67Standardabweichung 8,50 9,29Minimum 28,67 27,73Maximum 58,89 61,45

Korrelation Test 1 und Test 2 0,97

Page 86: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

6 Ergebnisse

Abbildung 23 zeigt die Mittelwerte der relativen maximalen

Sauerstoffaufnahme zum Zeitpunkt der maximalen Sauerstoffaufnahme aller

Testpersonen vor der Intervention, die als Atemschulung durchgeführt wurde, in

Test 2. Die Mittelwerte der relativen maximalen Sauerstoffaufnahme zum

Zeitpunkt der maximalen Sauerstoffaufnahme aller Testpersonen nach der

Intervention sind in Test 3 zusammengefasst. Auf der y-Achse des Graphen ist

die relativen maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max [ml/kg/min]) aufgetragen.

Die Werte werden als Boxplot dargestellt, wobei die äußeren Grenzen die durch

die Querstriche der Fühler (whisker) gekennzeichnet sind, die Minimal- und die

Maximalwerte jeder Messung wiedergeben. Die Box selber enthält die mittleren

zwei Quartile der Werte, zusammen 50% aller Werte. Der Querstrich, der die

Box in eine obere und untere Hälfte teilt, stellt den Median der Messung dar.

Die eckige Klammer mit den zwei Sternen symbolisiert, dass der Unterschied

der Mittelwerte beider Messungen sehr signifikant ist. Die Zahlenwerte für

Abbildung 23 sind in Tabelle 15 zusammengefasst.

74

Abbildung 23:Vergleich der Mittelwerteder relativen maximalenSauerstoffaufnahme vonTest 2 und Test 3. Test 2zeigt die Werte vor derAtemschulung und Test 3zeigt die Werte nach derAtemschulung. VO2max= relative maximaleSauerstoffaufnahmegemessen in Milliliterpro Kilogramm proMinute [ml / kg / min]

* *

Page 87: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

6 Ergebnisse

6.7 Nicht Hypothesen relevante Ergebnisse

Die nachfolgenden Ergebnisse sind für die Evaluierung der Hypothesen

nicht relevant, jedoch tragen sie für die Klärung der Zusammenhänge zwischen

Atmung, Herzfrequenz und körperlicher Leistung bei.

6.7.1 Atemäquivalent für Sauerstoff

Der Mittelwert des Atemäquivalents für Sauerstoff der Testpersonen zeigte

beim dritten Test einen Abfall von 0,80 Liter Atemminutenvolumen pro Liter

Sauerstoffaufnahme, das entspricht einer Abnahme von 2,54%.

Dabei beträgt der errechnete Standardfehler bei Test 2 0,51 Liter

Atemminutenvolumen pro Liter Sauerstoffaufnahme und bei Test 3 0,66 Liter

Atemminutenvolumen pro Liter Sauerstoffaufnahme. Die Standardabweichung,

beträgt ± 2,83 Liter Atemminutenvolumen pro Liter Sauerstoffaufnahme für Test

2 und ± 3,68 Liter Atemminutenvolumen pro Liter Sauerstoffaufnahme für Test

3. Die minimalen und maximalen Werte des Atemäquivalents für Sauerstoff für

Test 2 betragen 27,16 (min.) und 39,65 (max.) Liter Atemminutenvolumen pro

Liter Sauerstoffaufnahme, für Test 3 liegen die Werte bei 22,08 (min.) und 40,30

(max.) Liter Atemminutenvolumen pro Liter Sauerstoffaufnahme.

Die Prüfung auf Normalverteilung mittels des Kolmogorov-Smirnov-Tests

(Lilliefors-Test) ergibt für die Werte des Atemäquivalents für Sauerstoff für alle

drei Tests eine mögliche Normalverteilung.

Die Überprüfung der Reliabilität mittels Berechnung der Pearson-Korrelation

zwischen Test 1 und Test 2 ergibt mit r = 0,37 eine sehr geringe Korrelation.

75

Tabelle 16:Deskriptive Statistikfür die errechnetenAtemäquivalente fürSauerstoff in LiterAtemminutenvolumenpro Liter Sauerstoff-aufnahme [l / l] unddie Korrelation

zwischen Test 1 und Test 2

Atemäquivalent für SauerstoffTest 2 Test 3

Mittelwert 31,52 30,72Standardfehler 0,51 0,66Standardabweichung 2,83 3,68Minimum 27,16 22,08Maximum 39,65 40,30

Korrelation Test 1 und Test 2 0,37

Page 88: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

Der Vergleich der Mittelwerte von Test 2 und Test 3 mit dem t-Test für

gepaarte Stichproben ist nicht signifikant bei einer zweiseitigen � -

Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,126%. Die Power des Tests zeigt einen

schwachen Effekt mit � = 0,40 zwischen Test 2 und Test 3. Abbildung 24 zeigt

die Mittelwerte der Atemäquivalente für Sauerstoff zum Zeitpunkt der

maximalen Sauerstoffaufnahme aller Testpersonen vor der Intervention, die als

Atemschulung durchgeführt wurde, in Test 2. Die Mittelwerte der

Atemäquivalente für Sauerstoffe zum Zeitpunkt der maximalen

Sauerstoffaufnahme aller Testpersonen nach der Intervention sind in Test 3

zusammengefasst. Auf der y-Achse des Graphen sind die Atemäquivalente für

Sauerstoff (Atemäquivalent für O2 [l/l]) aufgetragen. Die Werte werden als

Boxplot dargestellt, wobei die äußeren Grenzen die durch die Querstriche der

Fühler (whisker) gekennzeichnet sind, die Minimal- und die Maximalwerte jeder

Messung wiedergeben. Die Box selber enthält die mittleren zwei Quartile der

Werte, zusammen 50% aller Werte. Der Querstrich, der die Box in eine obere

und untere Hälfte teilt, stellt den Median der Messung dar. Die Zahlenwerte für

Abbildung 24 sind in Tabelle 16 zusammengefasst.

76

Page 89: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

6 Ergebnisse

6.7.2 Atemäquivalent für Kohlendioxid

Der Mittelwert der Atemäquivalente für Kohlendioxid der Testpersonen

zeigte beim dritten Test einen Abfall von 1,21 Liter Atemminutenvolumen pro

Liter Kohlendioxidabgabe, das entspricht einer Abnahme von 4,19%.

Dabei beträgt der errechnete Standardfehler bei Test 2 und bei Test 3 0,51

Liter Atemminutenvolumen pro Liter Kohlendioxidabgabe. Die

Standardabweichung, beträgt ± 2,82 Liter Atemminutenvolumen pro Liter

Kohlendioxidabgabe für Test 2 und für Test 3. Die minimalen und maximalen

Werte des Atemäquivalents für Kohlendioxid für Test 2 betragen 24,73 (min.)

und 37,87 (max.) Liter Atemminutenvolumen pro Liter Kohlendioxidabgabe, für

Test 3 liegen die Werte bei 20,76 (min.) und 35,74 (max.) Liter

Atemminutenvolumen pro Liter Kohlendioxidabgabe.

Die Prüfung auf Normalverteilung mittels des Kolmogorov-Smirnov-Tests

(Lilliefors-Test) ergibt für die Werte des Atemäquivalents für Kohlendioxid für

Test 1 und Test 3 eine mögliche Normalverteilung. Die Werte für Test 2

bezüglich des Atemäquivalent für Kohlendioxids sind nicht normal verteilt.

Die Überprüfung der Reliabilität mittels Berechnung der Pearson-Korrelation

zwischen Test 1 und Test 2 ergibt mit r = 0,51 eine mittlere Korrelation.

Da die Werte für die Kohlendioxidabgabe für Tests 2 nicht normal verteilt

sind, wird der Vergleich der Mittelwerte von Test 2 und Test 3 mit dem Wilcoxon

Signed Rank Test für zwei Mediane durchgeführt. Das Ergebnis ist sehr

signifikant bei einer zweiseitigen � - Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,002%. Die

77

Tabelle 17:Deskriptive Statistikfür die errechnetenAtemäquivalente fürCO2 in Liter Atem-minutenvolumen proLiter Sauerstoffauf-nahme [l / l] und dieKorrelation zwischen

Test 1 und Test 2

Atemäquivalent für KohlendioxidTest 2 Test 3

Mittelwert 28,87 27,66Standardfehler 0,51 0,51Standardabweichung 2,82 2,82Minimum 24,73 20,76Maximum 37,87 35,74

Korrelation Test 1 und Test 2 0,51

Page 90: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

6 ErgebnissePower des Tests zeigt einen starken Effekt mit � = 0,86 zwischen Test 2 und

Test 3.

Abbildung 25 zeigt die Mittelwerte der Atemäquivalente für Kohlendioxid

zum Zeitpunkt der maximalen Sauerstoffaufnahme aller Testpersonen vor der

Intervention, die als Atemschulung durchgeführt wurde, in Test 2. Die

Mittelwerte der Atemäquivalent für Kohlendioxide zum Zeitpunkt der maximalen

Sauerstoffaufnahme aller Testpersonen nach der Intervention sind in Test 3

zusammengefasst. Auf der y-Achse des Graphen sind die Atemäquivalente für

Kohlendioxide (Atemäquivalent für CO2 [l/l]) aufgetragen. Die Werte werden als

Boxplot dargestellt, wobei die äußeren Grenzen die durch die Querstriche der

Fühler (whisker) gekennzeichnet sind, die Minimal- und die Maximalwerte jeder

Messung wiedergeben. Die Box selber enthält die mittleren zwei Quartile der

Werte, zusammen 50% aller Werte. Der Querstrich, der die Box in eine obere

und untere Hälfte teilt, stellt den Median der Messung dar. Die eckige Klammer

mit den zwei Sternen symbolisiert, dass der Unterschied der Mittelwerte beider

Messungen sehr signifikant ist. Die Zahlenwerte für Abbildung 25 sind in Fehler:

Referenz nicht gefunden zusammengefasst.

78

Page 91: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

6 Ergebnisse

6.7.3 Respiratorischer Quotient

Die Mittelwerte der respiratorischen Quotienten (RER) der Testpersonen

zeigten beim dritten Test eine Erhöhung um 0,015 Kohlendioxidabgabe pro

Sauerstoffaufnahme, das entspricht einer Zunahme von 1,37%.

Dabei beträgt der errechnete Standardfehler bei Test 2 und bei Test 3 0,01 .

Die Standardabweichung, beträgt ± 0,07 für Test 2 und ± 0,05 für Test 3. Die

minimalen und maximalen Werte der respiratorischen Quotienten für Test 2

betragen 0,83 (min.) und 1,18 (max.) Kohlendioxidabgabe pro

Sauerstoffaufnahme, für Test 3 liegen die Werte bei 1,00 (min.) und 1,18 (max.)

Kohlendioxidabgabe pro Sauerstoffaufnahme.

Die Prüfung auf Normalverteilung mittels des Kolmogorov-Smirnov-Tests

(Lilliefors-Test) ergibt für die Werte der respiratorischen Quotienten für Test 1

eine mögliche Normalverteilung. Die Werte für Test 2 und Test 3 bezüglich des

respiratorischen Quotienten sind nicht normal verteilt.

Die Überprüfung der Reliabilität mittels Berechnung der Pearson-Korrelation

zwischen Test 1 und Test 2 ergibt mit r = 0,25 eine geringe Korrelation.

Da die Werte für die Kohlendioxidabgabe für Tests 2 und Test 3 nicht normal

verteilt sind, wird der Vergleich der Mittelwerte von Test 2 und Test 3 mit dem

Wilcoxon-Signed-Rank-Test für zwei Mediane durchgeführt. Das Ergebnis ist

nicht signifikant bei einer zweiseitigen � - Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,283%.

Die Power des Tests zeigt einen schwachen Effekt mit � = 0,28 zwischen Test 2

und Test 3.

79

Tabelle 18:Deskriptive Statistik fürdie errechneten respira-torischen Quotienten alsdimensionslose Zahlund die Korrelationzwischen Test 1 und Test2

Respiratorischer QuotientTest 2 Test 3

Mittelwert 1,09 1,11Standardfehler 0,01 0,01Standardabweichung 0,07 0,05Minimum 0,83 1,00Maximum 1,18 1,18

Korrelation Test 1 und Test 2 0,25

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Abbildung 27 zeigt die Mittelwerte der respiratorischen Quotienten zum

Zeitpunkt der maximalen Sauerstoffaufnahme aller Testpersonen vor der

Intervention, die als Atemschulung durchgeführt wurde, in Test 2. Die

Mittelwerte der respiratorischen Quotienten zum Zeitpunkt der maximalen

Sauerstoffaufnahme aller Testpersonen nach der Intervention sind in Test 3

zusammengefasst. Auf der y-Achse des Graphen sind die respiratorischen

Quotienten (RER) aufgetragen. Die Werte werden als Boxplot dargestellt, wobei

die äußeren Grenzen die durch die Querstriche der Fühler (whisker)

gekennzeichnet sind, die Minimal- und die Maximalwerte jeder Messung

wiedergeben. Die Box selber enthält die mittleren zwei Quartile der Werte,

zusammen 50% aller Werte. Der Querstrich, der die Box in eine obere und

untere Hälfte teilt, stellt den Median der Messung dar. Die Zahlenwerte für

Abbildung 27 sind in Tabelle 17 zusammengefasst.

80

Page 93: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

6 Ergebnisse

6.8 Hypothesenüberprüfung

H01: Die ökonomisierte Atmung unterscheidet sich nicht von der natürlichen

Atmung bezüglich der Herzfrequenz bei Belastungen im Bereich der maxima-

len Sauerstoffaufnahme.

Wie auf S. 64 beschrieben zeigt die Abbildung den Vergleich der Mittelwerte

der Herzfrequenzen zum Zeitpunkt der maximalen Sauerstoffaufnahme.

Der Vergleich der Mittelwerte von Test 2 und Test 3 mit dem t-Test für

gepaarte Stichproben ist sehr signifikant bei einer zweiseitigen � -

Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,002%. Die Null-Hypothese 1 (H01) muss

zugunsten der Alternativhypothese verworfen werden. Das heißt:

Die ökonomisierte Atmung unterscheidet sich von der natürlichen

Atmung bezüglich der Herzfrequenz bei Belastungen im Bereich der

maximalen Sauerstoffaufnahme. Durch die ökonomisierte Atmung kann die

Herzfrequenz zum Zeitpunkt der maximalen Sauerstoffaufnahme im Mittel

gesenkt werden. Da die Power des Tests auch einen starken Effekt mit � = 0,86

zwischen Test 2 und Test 3 zeigt, ist die Wahrscheinlichkeit für den � � Fehler

mit 0,14% anzunehmen.

81

Abbildung 27:Vergleich der mittlerenHerzfrequenz von Test 2und Test 3. Test 2 zeigtdie Werte vor derAtemschulung und Test 3zeigt die Werte nach derAtemschulung. HR =Herzfrequenz gemessenin Schlägen pro Minute.

* *p = 0,002

Page 94: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

6 Ergebnisse

H02: Die ökonomisierte Atmung unterscheidet sich nicht von der natürlichen

Atmung bezüglich der Atemfrequenz bei Belastungen im Bereich der maxima-

len Sauerstoffaufnahme.

Wie auf S. 66 beschrieben zeigt die Abbildung den Vergleich der Mittelwerte

der Atemfrequenzen zum Zeitpunkt der maximalen Sauerstoffaufnahme.

Der Vergleich der Mittelwerte von Test 2 und Test 3 mit dem t-Test für

gepaarte Stichproben ist nicht signifikant bei einer zweiseitigen � -

Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,194%. Die Null-Hypothese 1 (H01) muss

zugunsten der Alternativhypothese angenommen werden. Das heißt:

Die ökonomisierte Atmung unterscheidet sich nicht von der

natürlichen Atmung bezüglich der Atemfrequenz bei Belastungen im

Bereich der maximalen Sauerstoffaufnahme.

82

Abbildung 28:Vergleich der mittlerenAtemfrequenz von Test 2und Test 3. Test 2 zeigtdie Werte vor derAtemschulung und Test3 zeigt die Werte nachder Atemschulung. BF= Atemfrequenz ge-messen in Schlägen proMinute

p = 0,194

Page 95: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

6 Ergebnisse

H03: Die ökonomisierte Atmung unterscheidet sich nicht von der natürlichen

Atmung bezüglich des Atemminutenvolumens bei Belastungen im Bereich der

maximalen Sauerstoffaufnahme.

Wie auf S. 68 beschrieben zeigt die Abbildung den Vergleich der Mittelwerte

der Atem-minutenvolumina zum Zeitpunkt der maximalen Sauerstoffaufnahme.

Der Vergleich der Mittelwerte von Test 2 und Test 3 mit dem t-Test für

gepaarte Stichproben ist nicht signifikant bei einer zweiseitigen � -

Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,927%. Die Null-Hypothese 1 (H01) muss

zugunsten der Alternativhypothese angenommen werden. Das heißt: Die

ökonomisierte Atmung unterscheidet sich nicht von der natürlichen

Atmung bezüglich des Atemminutenvolumens bei Belastungen im Bereich

der maximalen Sauerstoffaufnahme.

83

Abbildung 29:Vergleich der Mittel-werte des Atemminuten-volumens von Test 2 undTest 3. Test 2 zeigt dieWerte vor der Atem-schulung und Test 3zeigt die Werte nach derAtemschulung. VE =Atemminutenvolumengemessen in Liter proMinute

p = 0,927

Page 96: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

6 Ergebnisse

H04: Die ökonomisierte Atmung unterscheidet sich nicht von der natürlichen

Atmung bezüglich des Atemzugvolumens bei Belastungen im Bereich der ma-

ximalen Sauerstoffaufnahme.

Wie auf S. 70 beschrieben zeigt die Abbildung den Vergleich der Mittelwerte

der Atemfrequenzen zum Zeitpunkt der maximalen Sauerstoffaufnahme.

Der Vergleich der Mittelwerte von Test 2 und Test 3 mit dem t-Test für

gepaarte Stichproben ist nicht signifikant bei einer zweiseitigen � -

Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,927%. Die Null-Hypothese 1 (H01) muss

zugunsten der Alternativhypothese angenommen werden. Das heißt: Die

ökonomisierte Atmung unterscheidet sich nicht von der natürlichen

Atmung bezüglich des Atemzugvolumens bei Belastungen im Bereich der

maximalen Sauerstoffaufnahme.

84

Abbildung 30:Vergleich der Mittel-werte der Atemzug-volumina von Test 2 undTest 3. Test 2 zeigt dieWerte vor der Atem-schulung und Test 3zeigt die Werte nach derAtemschulung. VT =Atemzugvolumengemessen in Liter proAtemzug

p = 0,061

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6 Ergebnisse

H05: Die ökonomisierte Atmung unterscheidet sich nicht von der natürlichen

Atmung bezüglich der Kohlendioxidabgabe bei Belastungen im Bereich der

maximalen Sauerstoffaufnahme.

Wie auf S. 72 beschrieben zeigt die Abbildung den Vergleich der Mittelwerte

der Kohlendioxidabgabe zum Zeitpunkt der maximalen Sauerstoffaufnahme.

Der Vergleich der Mittelwerte von Test 2 und Test 3 mit dem t-Test für

gepaarte Stichproben ist sehr signifikant bei einer zweiseitigen � -

Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,001%. Die Null-Hypothese 1 (H01) muss

zugunsten der Alternativhypothese verworfen werden. Das heißt: Die

ökonomisierte Atmung unterscheidet sich von der natürlichen Atmung

bezüglich der Kohlendioxidabgabe bei Belastungen im Bereich der

maximalen Sauerstoffaufnahme. Durch die ökonomisierte Atmung kann die

Kohlendioxidabgabe zum Zeitpunkt der maximalen Sauerstoffaufnahme im

Mittel gehoben werden.

Da die Power des Tests einen mittleren Effekt mit � = 0,71 zwischen Test 2

und Test 3 zeigt, ist die Wahrscheinlichkeit für den � � Fehler mit 0,29%

anzunehmen.

85

Abbildung 31:Vergleich der Mittelwerteder Kohlendioxidabgabevon Test 2 und Test 3. Test2 zeigt die Werte vor derAtemschulung und Test 3zeigt die Werte nach derAtemschulung. VCO2 =Kohlendioxid gemessen inLiter pro Minute [l / min]

* *p = 0,001

Page 98: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

6 Ergebnisse

H06: Die ökonomisierte Atmung unterscheidet sich nicht von der natürlichen

Atmung bezüglich der relativen maximalen Sauerstoffaufnahme bei Belastun-

gen im Bereich der maximalen Sauerstoffaufnahme.

Wie auf S. 74 beschrieben zeigt die Abbildung den Vergleich der Mittelwerte

der relativen maximalen Sauerstoffaufnahme zum Zeitpunkt der maximalen

Sauerstoffaufnahme.

Der Vergleich der Mittelwerte von Test 2 und Test 3 mit dem t-Test für

gepaarte Stichproben ist sehr signifikant bei einer zweiseitigen � -

Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,001%. Die Null-Hypothese 1 (H01) muss

zugunsten der Alternativhypothese verworfen werden. Das heißt: Die

ökonomisierte Atmung unterscheidet sich von der natürlichen Atmung

bezüglich der relativen maximale Sauerstoffaufnahme bei Belastungen im

Bereich der maximalen Sauerstoffaufnahme. Durch die ökonomisierte

Atmung kann die Kohlendioxidabgabe zum Zeitpunkt der maximalen

Sauerstoffaufnahme im Mittel gehoben werden.

Da die Power des Tests auch einen starken Effekt mit = 0,92 zwischen�

Test 2 und Test 3 zeigt, ist die Wahrscheinlichkeit für den � Fehler mit 0,08%�

anzunehmen.

86

Abbildung 32:Vergleich der Mittelwerteder relativen maximalenSauerstoff-aufnahme vonTest 2 und Test 3. Test 2zeigt die Werte vor derAtemschulung und Test 3zeigt die Werte nach derAtemschulung. VO2max= relative maximaleSauerstoffaufnahme ge-messen in Milliliter proKilogramm pro Minute[ml / kg / min]

* *p = 0,001

Page 99: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

7 Interpretation

7 Interpretation

7.1 Herzfrequenz

Die erste Erwähnung eines Vergleichs der Herzfrequenzen zwischen

normaler und ökonomisierten Atmung kann man in der Beschreibung des

Versuchs mit den zwei Ausdauerathleten aus Polen, L. Beblo und G. Gaidus,

finden. In der Beschreibung von Strelzov (2004) ist eine Abnahme von 3,3% der

Herzfrequenz angegeben. Dieser Wert bezieht sich auf nur eine Person, die

von ihrer Ausdauerfähigkeit weit über dem Ausdauerniveau und weit unter dem

Altersdurchschnitt der in dieser Studie untersuchten Personen steht. Ebenfalls

darf nicht vergessen werden, das mehr als die Hälfte der Versuchspersonen

dieser Testreihe Frauen waren. Dennoch liegen die Werte für die Reduktion des

Pulses nicht weit auseinander da die mittlere Pulsfrequenz in dieser Studie

durch die ökonomisierte Atmung um 2,19% gesenkt werden konnte. Explizit

heißt das, dass die Werte von L. Beblo, bezogen auf die Herzfrequenz, das

Ergebnis dieser Untersuchung bestätigen. Leider liegen für L. Beblo keine

Werte der maximalen Sauerstoffaufnahme vor. Es kann jedoch davon

ausgegangen werden, da ein Zusammenhang im submaximalen

Leistungsbereich zwischen der Herzfrequenz und der Sauerstoffaufnahme

besteht, dass eine Messung der VO2max ähnliche Werte erbracht hätte.

Auch wenn die Herzfrequenz in den anderen Studien die für den Vergleich

mit dieser Studie herangezogen wurden kein gemessener Parameter war kann

dennoch auf Grund der in Kapitel 2 dargelegten und wissenschaftlich

abgesicherten Fakten eine Übereinstimmung zwischen der recherchierten

Literatur und den Testergebnissen dieser Untersuchung gezeigt werden.

Erhärtet wird dies auch durch die Signifikanz (0,002%) und die Power (� = 0,86)

dieser Untersuchung.

87

Page 100: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

7 Interpretation

7.2 Atemfrequenz

Der Vergleich der Werte der Atemfrequenzen der vorliegenden Studie mit

den recherchierten Studien zeigt ein uneinheitliches Bild, das jedoch bei

näherer Betrachtung der verschiedenen Ausgangssituationen klarer wird.

So wird im Versuch, der am Zentralen Wissenschaftlichen Forschungsinstitut

in Moskau mit fünf Meistern des internationalen Sports (1992) dokumentiert

wurde (Strelzov, 2004), eine Reduktion der Atemfrequenz um 30 � 35%

angegeben. Dagegen wurde von Weiss, Ring & Müller (2001) trotz einer

Vertiefung der Atmung, gekennzeichnet durch ein gesteigertes

Atemzugvolumen, ein verminderter Atemfrequenzwert gemessen.

In der vorliegenden Untersuchung waren die ermittelten Werte sehr

uneinheitlich, konnten jedoch durchschnittlich um 3,65% gesenkt werden. Diese

Ergebnis ist jedoch nicht signifikant (0,194%) und zeigte einen schwachen

Effekt (� = 0,34). Wenn man die Werte für die Atemfrequenz vor der

Atemschulung genauer betrachtet fällt auf, dass einige der Testpersonen schon

vor der Atemschulung eine Atemfrequenz zeigten, die entweder im optimalen

Bereich lag oder sogar darunter. Obwohl auch diese Testpersonen in der

Atemschulung und auch später in der Testsituation versuchten den optimalen

Atemrhythmus zu halten, dürfte es vermutlich schwieriger sein gleichzeitig die

Atmung zu vertiefen und den Atemrhythmus zu beschleunigen, als den

Atemrhythmus zu verlangsamen und die Atmung zu vertiefen. Diese Tendenz

wird bei einer Analyse der Einzelwerte erkenntlich.

Auch bei dem Experiment von Weiss, Ring & Müller (2001) wird ja einerseits

eine Verlängerung des Atemzyklus und dessen Widerspiegelung in der

Abnahme der Atemfrequenz angegeben und andererseits eine Erhöhung des

Atemzugvolumens. Bei dieser Untersuchung (Weiss ET AL., 2001) wurde jedoch

nicht im Bereich der maximalen Sauerstoffaufnahme sondern in einem sehr

niederen Intensitätsbereich getestet.

Die von Verges, Boutellier & Spengler (2008) zusammengefassten neun

Studien enthielten leider keine vergleichbaren Werte für die Atemfrequenzen,

obwohl in den Einzelstudien zum Teil die Atemzüge pro Minute angegeben

wurden. Die Veränderungen durch das Training der Atemmuskulatur bezüglich

88

Page 101: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

7 Interpretationder Atemfrequenz waren in den Einzelstudien nicht signifikant (Boutellier ET AL.,

1992); (Mador & Acevedo, 1991b); (Spengler, Roos, Laube & Boutellier, 1999);

(Stuessi ET AL., 2001); (Verges ET AL., 2008).

Erstaunlich sind die von Nelubova dokumentierten Werte die von Strelzov

(2004) angegeben werden. Hier können nur Vermutungen hinsichtlich eines

sehr hohen Ausgangsniveaus bezüglich der Atemfrequenz angenommen

werden.

Zusammenfassend kann an dieser Stelle gesagt werden, dass eine

Beurteilung der Atmung hinsichtlich der Ökonomie nicht alleine auf Grund der

Atemfrequenz getätigt werden kann. Auffallend ist jedoch, dass sich die

Standardabweichung für die Mittelwerte der Atemfrequenz von 9,47 auf 7,79

verringerte, jedoch die äußeren Grenzen der mittleren Quartile deutlich

auseinanderrückten. Dies kann auch als ein Aufbrechen der alten Atemmuster

gedeutet werden. Gleichzeitig gibt es aber auch eine weitere Tendenz zur Mitte,

also in Richtung der optimalen Atemfrequenz, die an den verkleinerten äußeren

Quartilen erkenntlich ist. Diese Effekte sind typisch im Sinne der

Systemdynamik (Schöllhorn, 1999) beim Erlernen neuer Bewegungsmuster,

also auch neuer Atemmuster.

7.3 Atemminutenvolumen

Der Vergleich der Ergebnisse bezüglich der Atemminutenvolumina fällt bei

den ausgewählten Studien nicht eindeutig aus, jedoch ist eine Tendenz zu

erkennen.

Bei Nelubova (1992) kommt es zu einer Reduktion um 10 � 20% des

Atemminutenvolumens der Probanden und dies obwohl die Verminderung der

Atemfrequenz im Mittel um 30 � 35 % noch viel deutlicher ist. Das

Atemzugvolumen, so kann vermutet werden, muss dem entsprechend erhöht

sein.

Verges, Boutellier & Spengler (2008) konnten eine Erhöhung der

Atemminutenvolumina um 3,3% bei einer Erhöhung der Atemzugvolumina um

3,8% feststellen. Diese Werte erklären sich gegenseitig und zeigen auch die

Effektivität des Trainings der Atemmuskulatur.

89

Page 102: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

7 InterpretationBei Weiss, Ring & Müller (2001) wird die gegenseitige Beeinflussung von

Atemfrequenz Atemzugvolumen und Atemminutenvolumen sehr gut sichtbar.

Die Atemminutenvolumina vermindern sich bei der ausgeführten Qigong Form

gegenüber dem Gehen bei 5 km/h. Ebenfalls sinkt die Atemfrequenz ab

beziehungsweise steigt die Dauer der Atemzyklen an. Dies führt wiederum zu

einem kompensatorisch tieferen Atmen.

Das Ergebnis der vorliegenden Studie zeigt keine Veränderung der

Atemminutenvolumina durch die Atemschulung. Da auch die Mittelwerte der

Atemfrequenzen keine signifikante Änderung zeigten aber eine Tendenz zu

einem Anstieg der Atemzugvolumina erkennbar ist, kann dieses Ergebnis auch

dahingehend interpretiert werden, dass die Atemfrequenz schwerer als das

Atemzugvolumen im Bereich der maximalen Sauerstoffaufnahme beeinflusst

beziehungsweise bewusst gesteuert werden kann. Die Nicht-Veränderung der

Mittelwerte für die Atemminutenvolumina kann so ausgelegt werden, dass die

Testpersonen die ihr Atemzugvolumen vergrößerten auch ihre Atemfrequenz

reduzierten.

Insgesamt kann aus den Ergebnissen der vorliegend Untersuchung und den

zum Vergleich herangezogenen Studien abgeleitet werden, dass das

Atemminutenvolumen durch Training der Atemmuskulatur (Verges ET AL., 2008)

Veränderungen in einem mittleren Leistungsbereich aber auch durch effiziente

kognitive Kontrolle in einem submaximalen und maximalen Leistungsbereich

ohne Training der Atemmuskulatur (Strelzov, 2004) möglich ist.

7.4 Atemzugvolumen

Der komplexe Zusammenhang von Atemfrequenz, Atemminutenvolumen und

Atemzugvolumen wurde bereits in Punkt 7.3 dargestellt und kann hier

dahingehend erweitert werden, dass das Atemzugvolumen bei den fünf

untersuchten Meistern des Sports und der internationalen Klasse sich

vergrößert haben muss, da die Werte sonst nicht erklärbar wären (Nelubova,

1992).

Auch das Training der Atemmuskulatur bringt einen Zuwachs des

Atemzugvolumens im mittleren Belastungsbereich (Verges ET AL., 2008) bei

gleichzeitiger Zunahme des Atemminutenvolumens.

90

Page 103: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

7 InterpretationDurch Qigong kommt es ebenfalls zu einer Vertiefung der Atmung im Sinne

einer Erhöhung des Atemzugvolumens und einer Verlängerung der Atemzyklen

bei gleichzeitiger Verminderung des Atemminutenvolumens und der

Atemfrequenz.

Die 31 Probandinnen und Probanden dieser Untersuchung zeigten eine

durchschnittliche Vergrößerung des Atemzugvolumens um 3,46%. Dieser Wert

ist zwar bei der zweiseitigen Prüfung nicht signifikant zeigt aber eine Tendenz

mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von p = 0,061%. Bei einer einseitigen

Prüfung ist aber auch dieses Ergebnis signifikant bei einer

Irrtumswahrscheinlichkeit von p = 0,031%.

Generell kann festgestellt werden, dass sich das Atemzugvolumen durch

eine Atemschulung (beim Erlernen einer Qigong-Form und wie in der

vorliegenden Studie dargelegt) oder durch Training der Atemmuskulatur

beeinflussen lässt. Die vorliegenden Tests zeigen auch, dass eine höheres

Atemzugvolumen im Bereich der maximalen Sauerstoffaufnahme gehalten

werden kann.

7.5 Kohlendioxidabgabe

In den zum Vergleich herangezogen Studien wird nur bei Weiss, Ring &

Müller (2001) auf die Abgabe von Kohlendioxid eingegangen. Beim Qigong

kommt es gegenüber dem Gehen bei 5 km/h zu einer verminderten Abgabe von

CO2 , jedoch in einem Belastungsbereich der nicht mit der vorliegenden

Untersuchung vergleichbar ist. Die hier (in dieser Untersuchung) sichtbare sehr

signifikante Steigerung der CO2-Abgabe spricht klar für eine Ökonomisierung

der alveolaren Kapazität. Durch das vermehrte Abatmen von CO2 wird aber

auch der Impuls vermehrt einzuatmen reduziert.

In der hier vorgestellten Untersuchung veränderten sich die Mittelwert der

getesteten 31 Probandinnen und Probanden bezüglich der Kohlendioxidabgabe

sehr signifikant um 4,49%.

Auf Grund der klaren Ergebnisse dieser Untersuchung kann behauptet

werden, dass durch eine Atemschulung eine Ökonomisierung der alveolaren

Kapazität im Sinne einer vermehrten Abatmung von Kohlendioxid möglich ist.

91

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7 Interpretation

7.6 Relative maximale Sauerstoffaufnahme

Die am Zentralen Wissenschaftlichen Forschungsinstitut in Moskau

durchgeführten Tests kommen in ihrer Methode der hier beschriebenen

Untersuchung am nächsten. Die Probanden in Moskau und Polen waren

Spitzensportler und in der hier vorgestellten Studie wurden Freizeitsportler

untersucht. Das kann den starken Anstieg der Sauerstoffaufnahme eventuell

erklären. Aus Mangel an vorliegenden Untersuchungsergebnissen kann aber

nur gemutmaßt werden, warum die russischen Werte derart angestiegen sind.

Sowohl bei Beblo (1996), Ziegler (2001) als auch Verges, Boutellier &

Spengler (2008) kam es zu keiner signifikanten Veränderung der

Sauerstoffaufnahme. Dies verwundert umso mehr als speziell durch das

Training der Atemmuskulatur alle Voraussetzungen für eine höhere

Sauerstoffaufnahme geschaffen sind.

Bei Weiss, Ring & Müller (2001) kommt es zwar zu einer erhöhten

Sauerstoffaufnahme, jedoch kann der Intensitätsbereich nicht mit dem der

vorliegenden Untersuchung gleich gesetzt werden.

Die Mittelwerte der getesteten 31 Probandinnen und Probanden bezüglich

der relativen maximalen Sauerstoffaufnahme veränderten sich in der hier

dargestellten Untersuchung sehr signifikant um 4,47%. Verglichen mit dem bei

Nelubova gefundenen Werten erscheint das nicht viel. Wenn aber die Stabilität

der relativen maximalen Sauerstoffaufnahme (s. Punkt 6.6, S. 73) in die

Überlegungen miteinbezogen wird, scheinen die hier gemessenen Werte unter

Einbeziehung des unterschiedlichen Leistungsniveaus der Testpersonen,

dennoch eine große Veränderung zu zeigen.

Allgemein kann gefolgert werden, dass die Erhöhung der relativen

maximalen Sauerstoffaufnahme und die Erhöhung der Kohlendioxidabgabe

deutlich dafür sprechen, dass die alveolare Optimierung durch das

Atemschulungsprogramm verbessert werden konnte.

7.7 Nicht hypothesenrelevante Parameter

Im folgenden werden die Parameter die für die Hypothesen jedoch nicht

relevant sind angeführt, um die Untersuchung umfassender zu interpretieren.

92

Page 105: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

7 Interpretation

7.7.1 Atemäquivalent für Sauerstoff

Bei Weiss, Ring & Müller wird eine Reduktion des Atemäquivalents für

Sauerstoff angeführt bei einem gleichzeitigen Anstieg der Sauerstoffaufnahme.

Das Atemäquivalent für Sauerstoff verringerte sich in der vorliegenden

Untersuchung nicht signifikant um 2,54%. So stellt das Ergebnis für das

Atemäquivalent für O2 eine tendenzielle Bestätigung der früher angeführten

Ergebnisse dar und stimmt mit den von Weiss, Ring & Müller erhobenen Werten

überein.

7.7.2 Atemäquivalent für Kohlendioxid

Die sehr signifikante Verminderung des Atemäquivalents für Kohlendioxid um

4,19% bestätigt die alveolare Optimierung der Atmung einerseits als auch die

Übereinstimmung mit dem Pilotversuch von Weiss, Ring & Müller. Im

Unterschied zum Atemäquivalent von Sauerstoff ist dieses Ergebnis aber sehr

signifikant. Dies kann einerseits durch den etwas höheren Wert in der

Veränderung der Mittelwerte bei der Aufnahme von Kohlendioxid (s. Punkt 6.5,

S. 71) als auch durch die breitere Streuung der Werte bei der

Sauerstoffaufnahme (s. Punkt 6.6, S. 73) erklärt werden.

Insgesamt scheint das Atemäquivalent für Kohlendioxid stabiler gegenüber

Leistungsveränderungen zu sein als das Atemäquivalent des Sauerstoffs. Dies

wird auch durch die Tatsache gestützt, dass der menschliche Körper

überwiegend auf die Veränderung des Kohlendioxidgehalts im Blut reagiert

(s.Punkt 2.3, S. 14).

7.7.3 Respiratorischer Quotient

Die Veränderung im Sinne einer Zunahme des Respiratorischen Quotienten

zwischen Test 2 und Test 3 war 1,35%. Dieses Ergebnis drückt wiederum den

gleichzeitigen Anstieg von Sauerstoffaufnahme und Kohlendioxidabgabe aus,

wobei durch das stärkere Ansteigen der Kohlendioxidabgabe der Wert

insgesamt angestiegen ist. Die Abhängigkeit des Respiratorischen Quotienten

von der Sauerstoffaufnahme und der Kohlendioxidabgabe würde ihn für

Leistungsdiagnostik als sehr wichtigen Faktor prädestinieren. Als Indikator für

metabolische Veränderungen kann er gute Dienste erweisen, wenn gleichzeitig

93

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7 Interpretation

die Schwankungen der Sauerstoffaufnahme und der Kohlendioxidabgabe

berücksichtigt werden.

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7 Interpretation

7.8 Zusammenfassung der Interpretation

Durch die Atemschulung im Sinne einer Kurzzeitintervention konnte auf die

Atmung eingewirkt werden. Die gemessene Verminderung der Herzfrequenz

und der Atemfrequenz am Punkt der maximalen Sauerstoffaufnahme konnte

auch durch die anderen Studien bestätigt werden. Für Atemminutenvolumen

und das Atemzugvolumen sind die Ergebnisse nicht einheitlich, jedoch gibt es

einen Trend zu einer Erhöhung des Atemzugvolumens. Sowohl die

Sauerstoffaufnahme als auch die Kohlendioxidabgabe konnten durch die

anderen Studien bestätigt werden.

Falsch verstanden wäre es, wenn diese Form der Atmung für jeden

Belastungsbereich angewendet würde. Die neu erlernte Atemtechnik bietet für

den Belastungsbereich der maximalen Sauerstoffaufnahme eine Möglichkeit

auftretende Atemgasdefizite auszugleichen, jedoch nur in dem Sinn wie die

Schaltung eines Fahrrades. Erst die Schaltung ermöglicht die optimale

Ausnutzung der Ressourcen, bei Berücksichtigung des Geländes und anderer

äußerer Bedingungen.

7.9 Fehlerquellen

Die Untersuchung fand auf einem Laufband statt und kann daher nicht eins

zu eins auf eine Feldsituation übertragen werden. Ebenfalls konnte nicht mit

vollständiger Sicherheit eruiert werden ob die Probandinnen und Probanden

sich an ihre persönliche Leistungsgrenze begeben hatten, da die meisten von

ihnen noch keine Erfahrung mit einer spiroergometrischen Testung vor dieser

Untersuchung hatten.

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8 Ausblick

8 Ausblick

In der vorliegenden Untersuchung konnte gezeigt werden, dass einige der

Atemparameter durch eine verhältnismäßig kurze Intervention bei

Freizeitsportlerinnen und Freizeitsportlern verändert werden können. Es wäre

nun sinnvoll die Untersuchung an Leistungssportlerinnen und

Leistungssportlern des Ausdauerbereichs durchzuführen um das Potential

besser abschätzen zu können.

Andererseits würde die optimierte Atmung auch Menschen die unter

chronischer Atemnot leiden eine Möglichkeit eröffnen mit höheren Belastungen

besser umzugehen, sofern dies aus medizinischer Sicht möglich ist.

Hinsichtlich der Optimierung der alveolaren Kapazität durch die vorgestellte

Atemschulung ist ein Potential vor allem bezüglich der Atemfrequenz zu

erkennen. Die vorliegende Untersuchung hat gezeigt, dass nicht alle

Testpersonen zu schnell atmen, sondern einige auch im hohen

Leistungsbereich noch unter der anzustrebenden Atemfrequenz lagen. Hier

könnte die Atemschulung im Sinne eines Differentiellen Trainings

erfolgversprechend sein, da von einer zu hohen Frequenz und auch von einer

zu niederen Frequenz auf den optimalen Mittelwert hin trainiert werden könnte.

Eine Weiterentwicklung der Atemschulung in Bewegung könnte auch für andere

Belastungsbereiche neue ungenützte Potentiale zeigen. Ebenso wäre die

Optimierung der Atmung hinsichtlich der spezifischen Bewegungsmuster einer

Sportart hilfreich.

In Bezug auf die Beeinflussbarkeit der Atemparameter, die durch diese

Studie zu Tage getreten ist, sollte zukünftig bei der Interpretation von

spiroergometrischen Daten die alveolare Kapazität berücksichtigt werden. Wie

die Untersuchung gezeigt hat, können veränderte Werte auch durch eine

Umstellung der Atmung hervorgerufen werden.

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Page 113: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

Literaturverzeichnissubjects: cardiac dilatation and increased stroke volume compensate for a diminished

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Literaturverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Tabbelle 1: Vergleich zweier verschiedener Atmungsweisen. Erklärung: NAT-

�natürliche� bzw. übliche Atemtechnik, New- �neue� bzw. andere Atemtechnik; AMV

= Atemminutenvolumen, HF = Herzfrequenz, AF = Atemfrequenz, LA = Laktat; (aus:

Nelubova, O. in Strelzov, 2004, S. 25.)....................................................................25

Tabelle 2: Herzfrequenz und Laktatkonzentration bei L. Beblo / POL während des

Laufens mit verschiedenen Atmungstechniken (aus: Strelzov, 2004, S. 25)............26

Tabelle 3: Untersuchungen, die die normale oder übliche Atmung mit einer differenten

Atmung vergleichen. VO2 = Sauerstoffaufnahme [l/min]; AF = Atemfrequenz [1/min];

AP = Average Power [W/kg]; VE = Atemminutenvolumen [l/min]; BL = Blutlaktat

[mmol/l]; HzF = Herzfrequenz [1/min]......................................................................38

Tabelle 4: Unterschiede in den respiratorischen Werten zwischen Gehen bei 5 km/h

und Qigong; die Werte geben die Differenz Qigong - Gehen wieder (aus: Weiss,

Ring & Müller, 2001)................................................................................................42

Tabelle 5: Schichtung der Stichprobe nach Lebensjahrzehnten...................................47

Tabelle 6: Schichtung der Stichprobe nach Lebensalter...............................................60

Tabelle 7: Bewertung des Korrelationskoeffizienten nach Pearson (aus: Bühl & Zöfel,

2004, S. 247)...........................................................................................................61

Tabelle 8: Signifikanz-Niveaus (aus: Bortz, 2005, S. 114)............................................61

Tabelle 9: �Optimale� Stichprobenumfänge und Effektgrößen (aus: Bortz, 2005, S. 139)

................................................................................................................................62

Tabelle 10: Deskriptive Statistik für die gemessenen Herzfrequenzwerte in Schlägen

pro Minute und Korrelation zwischen Test 1 und Test 2...........................................63

Tabelle 11: Deskriptive Statistik für die gemessenen Atemfrequenzwerte in Atemzügen

pro Minute und Korrelation zwischen Test 1 und Test 2...........................................65

Tabelle 12: Deskriptive Statistik für die gemessenen Atemminutenvolumina in Liter pro

Minute und Korrelation zwischen Test 1 und Test 2.................................................67

103

Page 116: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

LiteraturverzeichnisTabelle 13: Deskriptive Statistik für die gemessenen Atemzugvolumina in Liter pro

Atemzug und Korrelation zwischen Test 1 und Test 2..............................................69

Tabelle 14: Deskriptive Statistik für die gemessene Kohlendioxidabgabe in Liter pro

Minute und Korrelation zwischen Test 1 und Test 2.................................................71

Tabelle 15: Deskriptive Statistik für die gemessene relative maximale Sauerstoffauf-

nahme in Milliliter pro Kilogramm pro Minute und die Korrelation zwischen Test 1

und Test 2................................................................................................................73

Tabelle 16: Deskriptive Statistik für die errechneten Atemäquivalente für Sauerstoff in

Liter Atemminutenvolumen pro Liter Sauerstoffaufnahme [l / l] und die Korrelation

zwischen Test 1 und Test 2......................................................................................75

Tabelle 17: Deskriptive Statistik für die errechneten Atemäquivalente für CO2 in Liter

Atemminutenvolumen pro Liter Sauerstoffaufnahme [l / l] und die Korrelation

zwischen Test 1 und Test 2......................................................................................77

Tabelle 18: Deskriptive Statistik für die errechneten respiratorischen Quotienten als

dimensionslose Zahl und die Korrelation zwischen Test 1 und Test 2......................79

Tabelle 19: Aufbau der ersten Atemschulungseinheit. ÜL: Übungsleiter; TN: Teil-

nehmerin / Teilnehmer...........................................................................................110

104

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Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Schematische Darstellung der verschiedenen Formen von Ausdauer-

leistungsfähigkeit (aus: Hollmann & Hettinger 1980, S. 304 in Weineck, 2004b, S.

144)...........................................................................................................................3

Abbildung 2: Verschiedene Ausdauerfähigkeiten im Zusammenhang mit der

Energiebereitstellung, dem Umfang und der Intensität der Belastungen. SA =

Schnelligkeitsausdauer, KZA = Kurzzeitausdauer, MZA = Mittelzeitausdauer, LZA =

Langzeitausdauer (aus: Weineck, 2004b, S. 142).....................................................4

Abbildung 3: Lungenvolumina, (aus: Shier Butler, & Lewis, 2004: Hole's Human

Anatomy and Physiology. Bosten, New York: McGrew Hill.)......................................7

Abbildung 4: Spirotiger (aus: openPR, Zugriff am 26.09.2010 unter

http://www.openpr.de/images/articles/5/d/5dd70ca41527e0843c45e11247184f00_g.j

pg) ............................................................................................................................8

Abbildung 5: Blutgase. PO2 = Partialdruck des Sauerstoffs, PCO2 = Partialdruck des

Kohlendioxids (aus: Spo Medial, Zugriff am 17.08.2010 unter http://www.dshs-

koeln.de/imb/spomedial/content/ e866/e2442/e3862/e3896/ e3925/index_ger.html)

................................................................................................................................10

Abbildung 6: Respiratorische Passage und Gasaustauschfunktion der Alveolen (aus:

Gosselink, 2000)......................................................................................................11

Abbildung 7: Sauerstoffpartialdruck, PPA = Druck im Alveolarraum, PA = Druck in der

Ateria pulmonalis, PPV = Druck in der Vena pulmonalis (aus: Spo Medial, Zugriff am

17.08.2010 unter http://www.dshs-

koeln.de/imb/spomedial/content/e866/e2442/e3862/e3896/e3925/index_ger.html ).

................................................................................................................................14

Abbildung 8: Lungenkreislauf (Zugriff am 17.08.2010 unter

http://www.lungenhochdruck.ch/php/news1.php?aktion=detail&id=256)..................17

Abbildung 9: Verteilung der Ventilation und Perfusion der Lungenbasis zur

Lungenspitze in aufrechter Haltung. Das Verhältnis der Ventilation und Perfusion

(VA/Q) nimmt von der Lungenbasis zur Lungenspitze zu. VA = alveoläre Ventilation,

Q = Perfusionsquotient (aus: Gosselink, 2000, S. 58).............................................18

105

Page 118: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

LiteraturverzeichnisAbbildung 10: Ermittlung der maximalen Sauerstoffaufnahme während verschiedener

Arten der Ergometrie (aus: Reybrouck, 1975 in Gosselink & Reeybrouck, 2007)....31

Abbildung 11: Ablauf des Wingatetestes mit Darstellung der einzelnen Phasen (Ruhe,

Warming up = Warm. up, Wingatetest = Win, Nachbelastungsphase) mit Zeitdauer

in Minuten (`), sowie der Abnahmezeitpunkte �Ruhe� �vor Wingate� (�vor Win�) und

nach Testende in Minuten (aus: Ziegler, 2002, S. 24)..............................................39

Abbildung 12: Ablauf des Hyperventilations-Wingatetestes mit Darstellung der

einzelnen Phasen (Ruhe, Warming up = Warm. up, Hyperventilation, Wingatetest =

Win, Nachbelastungsphase) mit Zeitdauer in Minuten (`), sowie der

Abnahmezeitpunkte �Ruhe� �vor Wingate� (�vor Win� = 8�) und nach Testende in

Minuten (aus: Ziegler, 2002, S. 24)..........................................................................40

Abbildung 13: Zusammenfassung von neuen Studien unter Berücksichtigung der

Autoren, Anzahl der Probanden, Trainingscharateristika, durchgeführte Tests vor

und nach dem Training. RMET = respiratory muscle endurance training; CON =

control; maximal pressures, maximal inspiratory and expiratory pressure

measurement; RET = respiratory endurance test; incremental cycling, maximal

incremental cycling test; CET = cycling endurance test (aus: Verges, Boutellier &

Spengler, 2008, S. 2)...............................................................................................41

Abbildung 14: Schematische Darstellung des Testverfahrens......................................49

Abbildung 15: Belastungsprotokoll x-Achse Zeit t[s], y-Achse Geschwindigkeit v[km/h]

................................................................................................................................50

Abbildung 16: Messeinheit. Probandin mit Messausrüstung am Laufband, rechts

Monitor für die verzögerungsfreie Darstellung der aufgenommen Werte.................53

Abbildung 17: Monitor der Messeinheit mit den ständig aktuellen Werten und Graphen.

................................................................................................................................56

Abbildung 18: Vergleich der mittleren Herzfrequenz von Test 2 und Test 3. Test 2 zeigt

die Werte vor der Atemschulung und Test 3 zeigt die Werte nach der Atemschulung.

HR = Herzfrequenz gemessen in Schlägen pro Minute; * * = sehr signifikant..........64

Abbildung 19: Vergleich der mittleren Atemfrequenz von Test 2 und Test 3. Test 2 zeigt

die Werte vor der Atemschulung und Test 3 zeigt die Werte nach der Atemschulung.

BF = Atemfrequenz gemessen in Schlägen pro Minute...........................................66

106

Page 119: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

LiteraturverzeichnisAbbildung 20: Vergleich der Mittel-werte des Atemminutenvolumens von Test 2 und

Test 3. Test 2 zeigt die Werte vor der Atemschulung und Test 3 zeigt die Werte nach

der Atemschulung. VE = Atemminutenvolumen gemessen in Liter pro Minute........68

Abbildung 21: Vergleich der Mittelwerte der Atemzugvolumina von Test 2 und Test 3.

Test 2 zeigt die Werte vor der Atemschulung und Test 3 zeigt die Werte nach der

Atemschulung. VT = Atemzugvolumen gemessen in Liter pro Atemzug..................70

Abbildung 22: Vergleich der Mittelwerte der Kohlendioxidabgabe von Test 2 und Test 3.

Test 2 zeigt die Werte vor der Atemschulung und Test 3 zeigt die Werte nach der

Atemschulung. VCO2 = Kohlendioxid gemessen in Liter pro Minute [l / min] .........72

Abbildung 23: Vergleich der Mittelwerte der relativen maximalen Sauerstoffaufnahme

von Test 2 und Test 3. Test 2 zeigt die Werte vor der Atemschulung und Test 3 zeigt

die Werte nach der Atemschulung. VO2max = relative maximale

Sauerstoffaufnahme gemessen in Milliliter pro Kilogramm pro Minute [ml / kg / min]

................................................................................................................................74

Abbildung 24: Vergleich der Mittelwerte der Sauerstoffäquivalente von Test 2 und Test

3. Test 2 zeigt die Werte vor der Atemschulung und Test 3 zeigt die Werte nach der

Atemschulung. Atemäquivalent für O2 errechnet in Liter Atemminutenvolumen pro

Liter Sauerstoff-aufnahme [l / l]................................................................................76

Abbildung 25: Vergleich der Mittelwerte der Kohlendioxidäqivalente von Test 2 und Test

3. Test 2 zeigt die Werte vor der Atemschulung und Test 3 zeigt die Werte nach der

Atemschulung. Atemäquivalent für CO2 bestimmt durch Liter Atemminutenvolumen

pro Liter Kohlendioxidabgabe [l / l]...........................................................................78

Abbildung 26: Vergleich der Mittelwerte der respiratorischen Quotienten von Test 2 und

Test 3. Test 2 zeigt die Werte vor der Atemschulung und Test 3 zeigt die Werte nach

der Atemschulung. Der respiratorische Quotient wird als dimensionslose Zahl

dargestellt................................................................................................................80

Abbildung 27: Vergleich der mittleren Herzfrequenz von Test 2 und Test 3. Test 2 zeigt

die Werte vor der Atemschulung und Test 3 zeigt die Werte nach der Atemschulung.

HR = Herzfrequenz gemessen in Schlägen pro Minute...........................................81

Abbildung 28: Vergleich der mittleren Atemfrequenz von Test 2 und Test 3. Test 2 zeigt

die Werte vor der Atemschulung und Test 3 zeigt die Werte nach der Atemschulung.

BF = Atemfrequenz gemessen in Schlägen pro Minute...........................................82

107

Page 120: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

LiteraturverzeichnisAbbildung 29: Vergleich der Mittelwerte des Atemminutenvolumens von Test 2 und Test

3. Test 2 zeigt die Werte vor der Atemschulung und Test 3 zeigt die Werte nach der

Atemschulung. VE = Atemminutenvolumen gemessen in Liter pro Minute..............83

Abbildung 30: Vergleich der Mittelwerte der Atemzugvolumina von Test 2 und Test 3.

Test 2 zeigt die Werte vor der Atemschulung und Test 3 zeigt die Werte nach der

Atemschulung. VT = Atemzugvolumen gemessen in Liter pro Atemzug..................84

Abbildung 31: Vergleich der Mittelwerte der Kohlendioxidabgabe von Test 2 und Test 3.

Test 2 zeigt die Werte vor der Atemschulung und Test 3 zeigt die Werte nach der

Atemschulung. VCO2 = Kohlendioxid gemessen in Liter pro Minute [l / min] .........85

Abbildung 32: Vergleich der Mittelwerte der relativen maximalen Sauerstoffaufnahme

von Test 2 und Test 3. Test 2 zeigt die Werte vor der Atemschulung und Test 3 zeigt

die Werte nach der Atemschulung. VO2max = relative maximale

Sauerstoffaufnahme gemessen in Milliliter pro Kilogramm pro Minute [ml / kg / min]

................................................................................................................................86

108

Page 121: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

Anhang

Anhang

Anhang I: Aufbau der Atemschulungseinheiten

Übungs-schritt

VerbaleAufforderung

Ziel Kontrolledurch denÜbungsleiter

Hilfestellung, wenndas Übungsziel nicht

erreicht wird

Dauer[min]

1

Legen sie ihreHandflächen anihrenUnterbauch.Versuchen siebeim Einatmenden Unterbauchnach vorne inihre Hände zuwölben.

Erlernen des An-spannens und Ent-spannens derRumpfmuskulatur.Wahrnehmen derAtembewegung imBereich des Unter-bauches

ÜL (Übungs-leiter) überprüftvisuell ob eineAtembewegungsichtbar ist

ÜL legt seine Hände aufdie Hände der TN (Teilneh-merin oder des Teilneh-mers) und drückt die Hän-de beim Ausatmen leicht inRichtung Körpermitte bisder Einatemimpuls erfolgt.Wenn der Einatemimpulsder / des TN spürbar ist so-fort Druck reduzieren.

3 bis 4

2

Legen sie ihre

Händflächen seit-

lich vorne an ih-

ren Bauch und

versuchen sie

beim Einatmen

den Bauch nach

vorne und zur

Seite zu wölben.

Erlernen des An-spannens und Ent-spannens derRumpfmuskulatur.Wahrnehmen derAtembewegung imBereich des Unter-bauches und derFlanken

Visuelle undwenn notwendigtaktile Kontrolledurch den ÜL

ÜL legt seine Hände aufdie Hände der / des TNund drückt die Hände beimAusatmen leicht in Rich-tung Körpermitte bis derEinatemimpuls erfolgt.Wenn der Einatemimpulsder / des TN spürbar ist so-fort Druck reduzieren.

3 bis 4

3

Legen sie die

Handflächen an

ihre Flanken zwi-

schen Becken-

kamm und und

den untersten

Rippen und ver-

suchen sie ihre

Flanken beim

Einatmen in die

Hände zu wölben

Erlernen des An-spannens und Ent-spannens derRumpfmuskulatur.Wahrnehmen derAtembewegung imBereich der Flanken

Visuelle undwenn notwendigtaktile Kontrolledurch den ÜL

Wie in Übungschritt 1

Visualisierungshilfe:

Stellen sie sich einen anihrer Wirbelsäule befestig-ten Luftballon vor, der sichbeim Einatmen von derWirbelsäule aus zur Seitein die Flanken und nachvorne in den Bauchraumausdehnt und beim Ausat-men wieder Richtung Wir-belsäule schrumpft.

3 bis 4

4 Legen sie die

Handflächen an

ihren Rücken

zwischen Be-

ckenkamm und

den untersten

Erlernen des An-spannens und Ent-spannens derRumpfmuskulatur.Wahrnehmen derAtembewegung im

Visuelle undwenn notwendigtaktile Kontrolledurch den ÜL

Wie in Übungschritt 1

Visualisierungshilfe:

Stellen sie sich einen anihrer Wirbelsäule befestig-ten Luftballon vor, der sich

3 bis 4

109

Page 122: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

Anhang

Übungs-schritt

VerbaleAufforderung

Ziel Kontrolledurch denÜbungsleiter

Hilfestellung, wenndas Übungsziel nicht

erreicht wird

Dauer[min]

Rippen und ver-

suchen sie ihren

unteren Rücken

beim Einatmen in

die Hände zu

wölben

Bereich des unterenRückens

beim Einatmen von derWirbelsäule aus in den un-teren Rücken, zur Seite indie Flanken und nach vor-ne in den Bauchraum aus-dehnt und beim Ausatmenwieder Richtung Wirbel-säule schrumpft.

Veränderte Ausgangs-stellung: Die Testpersonlegt den Oberkörper auf dieOberschenkel

5 Die Ausgangsstellung für das 2. Drittel der Übungseinheit war der Stand, wobei die Beine unge-fähr in der Breite des Beckens am Boden stehen. Die Wirbelsäule ist aufrecht, jedoch entspannt.Die Schultern hängen locker am Thorax, eventuell sogar leicht nach vorne geneigt, wie bei einemKleiderbügel.

Die Schritte 5 – 8 beinhalten dieselben verbalen Aufforderungen, Ziele, Kontrollen durch den ÜLund Hilfestellungen. Auch für diese Schritte wurde eine Zeit von 3 – 4 Minuten pro Stufe verwendet,also in Summe wieder 12 – 16 Minuten.

6

7

8

9 Die Ausgangsstellung für das letzte Drittel der Übungseinheit war das Gehen im Raum im Spa-ziertempo.

Die Schritte 9 – 12 beinhalten dieselben verbalen Aufforderungen, Ziele, Kontrollen durch den ÜLund Hilfestellungen. Auch für diese Schritte wurde eine Zeit von 3 – 4 Minuten pro Stufe eingeplant,also in Summe wieder 12 – 16 Minuten.

10

11

12

Tabelle 19: Aufbau der ersten Atemschulungseinheit. ÜL: Übungsleiter; TN:Teilnehmerin / Teilnehmer;

110

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Anhang

Anhang II: Einwilligungserklärung

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Anhang

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Page 125: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

Anhang

Anhang III: Testprotokoll

113

Page 126: OPTIMIERUNG DER ADurch die Atemschulung zur Optimierung der alveolaren Kapazität konnten der Mittelwert der Herzfrequenzen sehr signifikant um 2,19% (3,85/min, ± 15,39/min), der

Anhang

Anhang IV: Checkliste Messung

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