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Yalom/Panama-Hut 05.12.2009 8:29 Uhr Seite 1

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Buch»Es ist dunkel. Ich betrete Ihre Praxis, kann Sie dort jedochnirgends finden. Die Praxis ist leer. Ich sehe mich um. DasEinzige, was ich dort entdecke, ist Ihr Panama-Hut. Und derist voller Spinnweben.«So schildert Dr. Irvin D. Yalom am Anfang seines neuen Bu-ches den Traum eines Patienten – und sieht darin die Angstdieses Patienten verkörpert, seinen Therapeuten zu verlieren.Für Yalom ein willkommener Anlass, »Der Panama-Hut oderWas einen guten Therapeuten ausmacht« zu schreiben. In An-lehnung an Rainer Maria Rilkes »Briefe an einen jungen Dich-ter« möchte Yalom mit diesem Werk der nächsten Generationvon Psychotherapeuten zu einem erfüllten, inspirierten Berufs-leben verhelfen und auch alle interessierten Laien an seinemWissen teilhaben lassen. Aus dem reichen Erfahrungsschatzvon 45 Berufsjahren formuliert er sein Verständnis von Schlüs-selmomenten der Psychotherapie: das gesamte Spektrum derBeziehung zwischen Therapeut und Klient; die Auseinander-setzung mit den großen, existenziellen Fragen der Mensch-heit; die alltäglichen Fragen im Verlauf einer Therapie; dieDeutung und Einbeziehung von Träumen; und die generellenProbleme und die Glücksmomente des Therapeutendaseins.

AutorIrvin D. Yalom war Professor für Psychiatrie an der StanfordUniversity und ist einer der angesehensten Psychotherapeu-ten Amerikas. Seine Bücher »The Theory and Practice ofGroup Psychiatry« und »Inpatient Group Therapy« gelten alsKlassiker. Seine literarischen Werke wurden zu Bestsellernund in zahlreiche Sprachen übersetzt. Sie sind alle bei btbveröffentlicht.

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Irvin D. Yalom

Der Panama-HutoderWas einen gutenTherapeuten ausmacht

Deutsch von Almuth Carstens

btb

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Die Originalausgabe erschien 2002 unter dem Titel »The Gift of Therapy«bei HarperCollins, New York.

Erweiterte und aktualisierte Ausgabe 2010Deutsche Erstveröffentlichung Januar 2002Copyright © 2002 by Irvin YalomFirst published by HarperCollins PublishersTranslation rights arranged by Sandra Dijkstra Literary AgencyAll rights reserved.Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2002by Wilhelm Goldmann Verlag, München, in derVerlagsgruppe Random House GmbHUmschlaggestaltung: Design Team MünchenUmschlagfoto: TIB/White/PackertSatz: Uhl + Massopust, Aalen

RK · Herstellung: SK

www.btb-verlag.de

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eISBN 978-3-641-11976-8

Einleitung

Es ist dunkel. Ich betrete Ihre Praxis, kann Sie dort jedoch nir-gends finden. Die Praxis ist leer. Ich sehe mich um. Das Ein-zige, was ich entdecke, ist Ihr Panama-Hut. Und der ist vollerSpinnweben.

Die Träume meiner Patienten haben sich verändert. Mein Hutist voller Spinnweben. Meine Praxis ist dunkel und verlassen.Ich bin nirgendwo zu finden.

Meine Patienten sorgen sich um meine Gesundheit: Werdeich den langen Zeitraum, den ihre Therapie in Anspruchnimmt, überleben? Wenn ich in Urlaub fahre, fürchten sie,dass ich nicht zurückkehre. Sie malen sich aus, wie sie an mei-ner Beerdigung teilnehmen oder mein Grab besuchen.

Meine Patienten lassen mich nie vergessen, dass ich altwerde. Aber damit erfüllen sie nur ihre Aufgabe: Habe ich sienicht aufgefordert, all ihre Gefühle, Gedanken und Träume zuoffenbaren? Sogar potenzielle neue Patienten stimmen in denChor ein und begrüßen mich unweigerlich mit der Frage:»Nehmen Sie immer noch Patienten an?«

Eine unserer Hauptmethoden der Todesleugnung ist derGlaube an eine persönliche Besonderheit, die Überzeugung,dass wir von biologischen Notwendigkeiten ausgenommensind und das Leben uns nicht ebenso hart mitspielen wird wieallen anderen. Ich erinnere mich, wie ich vor vielen Jahren

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einen Augenarzt aufsuchte, weil ich nicht mehr so gut sah. Ererkundigte sich nach meinem Alter und meinte dann: »Acht-undvierzig, aha. Ja, Sie sind pünktlich dran, ganz nach Plan!«

Natürlich wusste ich vom Verstand her, dass er völlig Rechthatte, doch aus meinem tiefsten Innern stieg ein Schrei em-por: »Welcher Plan? Wessen Plan? Mag ja sein, dass Sie undandere pünktlich nach Plan funktionieren, aber ich dochnicht!«

Und so wird mir mit Schrecken klar, dass ich in eine Spät-phase meines Lebens eintrete. Meine Ziele, Interessen undAmbitionen haben sich auf vorhersagbare Weise verändert. Inseiner Studie über den Lebenszyklus beschrieb Erik Ericksondiesen späten Lebensabschnitt als Stadium der Generativität,eine postnarzisstische Phase, in der sich die Aufmerksamkeitfür die eigene Entwicklung zur Fürsorge für und zum Inte-resse an nachfolgenden Generationen wandelt. Jetzt, da ichmich den siebzig nähere, weiß ich die Klarheit von EricksonsSichtweise zu schätzen. Sein Konzept der Generativitätscheint mir richtig. Ich möchte weitergeben, was ich gelernthabe. Und zwar so bald wie möglich.

Der nächsten Generation von Psychotherapeuten Anlei-tung und Inspiration zu bieten, wird heute jedoch immerproblematischer, weil unser Fachgebiet in einer tiefen Krisesteckt. Ein von wirtschaftlichen Überlegungen gesteuertesGesundheitssystem schreibt eine radikale Veränderung derpsychologischen Behandlung vor, sodass die Psychotherapiejetzt zur Rationalisierung verpflichtet ist – das heißt vor allemkostengünstig und damit notgedrungen kurz, oberflächlichund wenig fundiert sein muss.

Ich mache mir Sorgen darüber, wie die nächste Generationleistungsfähiger Psychotherapeuten ausgebildet werden wird.Sicherlich nicht als Assistenten von Psychiatern. Die Psychi-atrie steht kurz davor, das Feld der Psychotherapie zu verlas-sen. Junge Psychiater sind gezwungen, sich auf Psychophar-

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makologie zu spezialisieren, weil Kosten für eine Psychothe-rapie mittlerweile nur noch dann erstattet werden, wenn sievon niedrig honorierten (anders gesagt: schlecht ausgebilde-ten) Ärzten durchgeführt wird. Es scheint gewiss, dass dieheutige Generation klinischer Psychiater, die sich sowohl inder Psychotherapie als auch in pharmakologischer Behand-lung auskennt, eine aussterbende Spezies ist.

Wie steht es mit einer Ausbildung in klinischer Psychologie– die diese Lücke offensichtlich füllen könnte? Leider sind kli-nische Psychologen demselben Druck des Marktes ausgesetztwie die Psychotherapeuten, und psychologische Institute, dieDoktoranden aufnehmen, reagieren damit, dass sie eine The-rapie lehren, die symptomorientiert, kurz und damit kosten-günstig ist.

Also sorge ich mich um die Psychotherapie – um ihre De-formation durch ökonomische Zwänge und um ihre Verar-mung durch radikal gekürzte Ausbildungsprogramme. Trotz-dem bin ich zuversichtlich, dass auch künftig Therapeuten ausverschiedenen pädagogischen Disziplinen (Psychologie, Bera-tung, Sozialarbeit, Seelsorge, klinische Philosophie) weiterhineine gründliche Ausbildung anstreben und selbst unter demDruck der Realitäten des Gesundheitssystems Patienten fin-den werden, die ein umfassendes Wachstum und Veränderungzum Ziel haben und willens sind, sich auf eine zeitlich offeneTherapie einzulassen. Für diese Therapeuten und diese Pati-enten habe ich Der Panama-Hut geschrieben.

Studenten rate ich auf den folgenden Seiten von Sektierer-tum ab und schlage ihnen einen therapeutischen Pluralismusvor, bei dem effektive Interventionen sich aus unterschiedli-chen Therapie-Ansätzen speisen. Ich selbst arbeite allerdingsüberwiegend in einem interpersonalen oder einem existenzi-ellen Bezugsrahmen. Daher ist der Großteil meiner Rat-schläge aus der einen oder anderen dieser beiden Perspekti-ven abgeleitet.

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Seit meinem Einstieg in die Psychiatrie habe ich zwei dau-erhafte Interessen: die Gruppentherapie und die existenzielleTherapie. Es sind parallele Interessen, die jedoch beide sepa-rat funktionieren: Das heißt, ich praktiziere keine »existenzi-elle Gruppentherapie« – ich wüsste auch gar nicht, was dassein sollte. Diese zwei Methoden unterscheiden sich nicht nurin ihrer äußeren Form (das heißt, eine Gruppe mit ungefährsechs bis neun Mitgliedern gegenüber einer Eins-zu-Eins-Sit-zung bei der existenziellen Therapie), sondern sie sind auch inihrem Bezugssystem fundamental unterschiedlich. Wenn ichgruppentherapeutisch mit Patienten arbeite, habe ich eineninterpersonalen Ansatz und setze voraus, dass diese Patientenwegen ihrer Unfähigkeit, befriedigende zwischenmenschlicheBeziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten, am Lebenverzweifeln.

Operiere ich dagegen in einem existenziellen Bezugsrah-men, so gehe ich von einer ganz anderen Annahme aus: dassdie Patienten als Ergebnis einer Konfrontation mit den hartenTatsachen des Menschseins – den »Gegebenheiten« der Exis-tenz – am Leben verzweifeln. Da zahlreiche Hinweise in die-sem Buch sich aus diesem existenziellen Rahmen herleiten,der vielen Lesern unbekannt ist, hier eine kurze Einführung.

Die existenzielle Psychotherapie ist ein dynamisches thera-peutisches Verfahren, das sich auf Belange konzentriert, diein der Existenz wurzeln.

Lassen Sie mich diese knappe Definition erweitern, indemich den Ausdruck »dynamisches Verfahren« näher erkläre.Dynamisch hat sowohl eine umgangssprachliche als auch einetechnische Bedeutung. Die umgangssprachliche Bedeutungvon dynamisch (abgeleitet vom griechischen dynasthai – ver-mögen, können), die Kraft oder Vitalität impliziert (das heißteines Dynamos, eines Football-Spielers oder politischen Red-ners), ist hier offensichtlich nicht relevant. Denn wenn das dieBedeutung von »dynamisch« wäre, wo ist dann der Therapeut,

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der behaupten würde, nicht-dynamisch, nämlich schwerfälligund träge zu sein?

Nein, ich benutze »dynamisch« im technischen Sinne desWortes, das zwar noch die Vorstellung von Kraft beinhaltet,aber in Freuds Modell der psychischen Funktionen wurzelt,welches postuliert, dass widersprüchliche Kräfte innerhalbdes Individuums dessen Gedanken, Gefühle und Verhaltens-weisen bestimmen. Überdies – und das ist ein entscheidenderPunkt – existieren diese widersprüchlichen Kräfte auf wech-selnden Ebenen des Bewusstseins; manche sind sogar völligunbewusst.

Die existenzielle Psychotherapie ist also eine dynamischeTherapie, die wie die verschiedenen psychoanalytischen The-rapien das Vorhandensein unbewusster Kräfte voraussetzt;Kräfte, die das Funktionieren des Bewusstseins beeinflussen.Von psychoanalytischen Theorien unterscheidet sie sich je-doch in Bezug auf die nächste Frage: Welches ist die Naturdieser widersprüchlichen inneren Kräfte?

Der existenzielle psychotherapeutische Ansatz geht davonaus, dass der innere Konflikt, der uns peinigt, nicht nur aufunseren Kampf mit unterdrückten triebhaften Bestrebungenoder internalisierten signifikanten Vorbildern oder mit Bruch-stücken von vergessenen traumatischen Erinnerungen zu-rückzuführen ist, sondern auch auf unsere Konfrontation mitden »Gegebenheiten« der Existenz.

Und was sind diese »Gegebenheiten« der Existenz? Wennwir uns gestatten, die alltäglichen Dinge des Lebens auszu-blenden oder auszuklammern, und gründlich über unsere Si-tuation in der Welt nachsinnen, gelangen wir unweigerlich zuden tiefer liegenden Schichten der Existenz (den so genann-ten »letzten Belangen«). Vier letzte Belange sind meiner Mei-nung nach höchst aufschlussreich für die Psychotherapie:Tod, Einsamkeit, Sinn des Lebens und Freiheit. (Alle vier wer-den jeweils in einem gesonderten Teil definiert und erörtert.)

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Studenten haben mich oft gefragt, warum ich mich nichtfür Ausbildungsprogramme in existenzieller Psychotherapieeinsetze. Der Grund ist der, dass ich die existenzielle Psycho-therapie niemals als separate, eigenständige Schule betrach-tet habe. Statt zu versuchen, Lehrpläne für existenzielle Psy-chotherapie zu entwickeln, sollten wir meiner Meinung nachdie Ausbildung aller gut geschulten dynamischen Therapeu-ten dahingehend ergänzen, dass ihre Sensibilität für existen-zielle Fragen gesteigert wird.

Prozess und Inhalt. Wie sieht die existenzielle Psychothera-pie in der Praxis aus? Um diese Frage zu beantworten, mussman sein Augenmerk sowohl auf den »Inhalt« als auch den»Prozess« richten – die beiden Hauptaspekte des therapeuti-schen Diskurses. »Inhalt« ist genau das, was es besagt – derpräzise Wortlaut, die im Wesentlichen angesprochenen The-men. »Prozess« gehört einer ganz anderen und ungemeinwichtigen Dimension an: der zwischenmenschlichen Bezie-hung von Patient und Therapeut. Wenn wir nach dem »Pro-zess« einer Interaktion fragen, meinen wir damit: Was verra-ten uns die Worte (und auch das nonverbale Verhalten) überdas Wesen der Beziehung zwischen den an der Interaktion be-teiligten Personen?

Würde man meine Therapiesitzungen beobachten, dannsuchte man wohl oft vergeblich nach ausführlichen explizitenDiskussionen über Tod, Freiheit, Sinn des Lebens oder exis-tenzielle Einsamkeit. Derartige Inhalte sind vielleicht nur füreinige (aber nicht alle) Patienten in manchen (aber nicht al-len) Stadien ihrer Therapie ausschlaggebend. Der effizienteTherapeut darf sowieso nie versuchen, die Erörterung be-stimmter Inhalte zu erzwingen: Die Therapie sollte sich nie ander Theorie, sondern an der Beziehung ausrichten.

Untersucht man jedoch dieselben Sitzungen auf einen cha-rakteristischen Prozess hin, der sich aus einer existenziellenOrientierung herleitet, so stößt man auf ein ganz anderes Phä-

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nomen. Eine erhöhte Sensibilität für existenzielle Fragen be-einflusst das Wesen der Beziehung zwischen Therapeut undPatient enorm und wirkt sich auf jede einzelne therapeutischeSitzung aus.

Ich bin selbst überrascht über die besondere Form, die die-ses Buch angenommen hat. Ich habe nie damit gerechnet, einBuch zu verfassen, das eine Reihe von Ratschlägen für Thera-peuten enthält. Im Rückblick ist mir der Ausgangspunkt aller-dings ganz klar. Vor zwei Jahren schaute ich mir die Hunting-ton Japanese Gardens in Pasadena an, bemerkte anschließend,dass es in der Huntington Library eine Ausstellung mit Best-sellern der Renaissance in Großbritannien gab, und spaziertehinein. Drei der zehn gezeigten Bände waren Bücher mit Auf-zählungen von »Tipps« – über Tierzucht, Nähen, Gärtnerei.Ich staunte, dass schon damals, vor hunderten von Jahren,kurz nach Einführung der Druckerpresse, Listen mit Rat-schlägen die Aufmerksamkeit der Massen weckten.

Vor Jahren behandelte ich eine Schriftstellerin, die dasSchreiben zweier aufeinander folgender Romane gelangweilthatte, und die jetzt beschloss, kein Buch mehr in Angriff zunehmen, bis eins daherkäme und sie in den Hintern bisse. Ichlachte über ihre Bemerkung, begriff aber bis zu dem Momentin der Huntington Library, als mich die Idee für ein Buch mit»Tipps« in den Hintern biss, gar nicht richtig, was sie meinte.Ich erinnere mich, dass ich an Ort und Stelle beschloss, an-dere schriftstellerische Projekte ruhen zu lassen, meine klini-schen Notizen und Tagebücher zu plündern und ein Buch mitRatschlägen für angehende Therapeuten zu verfassen.

Über der Entstehung dieses Textes schwebte der Geist vonRainer Maria Rilke. Kurz vor meinem Erlebnis in der Hun-tington Library hatte ich noch einmal seine Briefe an einenjungen Dichter gelesen, und ich nahm ihn mir bewusst zumVorbild, was Ehrlichkeit, Ausführlichkeit und großzügige Ge-sinnung betrifft.

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Die Ratschläge in diesem Buch gehen auf Notizen aus fünf-undvierzig Jahren klinischer Praxis zurück. Sie sind eine fürmich typische Mischung aus Ideen und Techniken, die sich inmeiner Arbeit als nützlich erwiesen haben. Diese Ideen sindso persönlich, eigenwillig und gelegentlich originell, dass derLeser sie höchstwahrscheinlich nirgendwo sonst antrifft. Da-her soll dieser Text keinesfalls ein systematischer Leitfadensein; ich denke ihn mir eher als Ergänzung zu einem umfas-senden Ausbildungsprogramm. Die fünfundachtzig Katego-rien in diesem Buch habe ich willkürlich gewählt, geleitet ehervon meiner Passion für die Aufgabe als von einer bestimmtenOrdnung oder einem System. Ich begann mit einer Liste vonüber zweihundert Ratschlägen und straffte schließlich an denStellen, für die ich zu wenig Begeisterung empfand.

Ein weiterer Faktor beeinflusste meine Auswahl dieserfünfundachtzig Punkte. Meine jüngsten Romane und Ge-schichten enthalten zahlreiche Schilderungen therapeutischerMethoden, die sich für mich in der klinischen Arbeit als nütz-lich erwiesen haben, aber da meine belletristischen Werkeeinen komischen, oft burlesken Tonfall haben, wissen vieleLeser nicht genau, ob es mir mit den therapeutischen Metho-den, die ich beschreibe, ernst ist. Der Panama-Hut bietet mirGelegenheit, die Dinge richtig zu stellen.

Als praxisorientierte Sammlung meiner bevorzugten Inter-ventionen und Kommentare wartet dieses Buch mehr mitTechnik als mit Theorie auf. Lesern, die mehr über theoreti-sche Hintergründe wissen möchten, seien meine Werke Exis-tentielle Psychotherapie und Theorie und Praxis der Gruppen-psychotherapie empfohlen, die Ursprungsbücher für diesenText.

Da ich in Medizin und Psychiatrie ausgebildet bin, habe ichmich an den Begriff Patient gewöhnt (vom lateinischen pati-ens – ein Leidender oder Duldender), doch ich benutze ihnsynonym mit Klient, der traditionell üblichen Bezeichnung in

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der Psychologie und Beratung. Manche denken bei »Patient«,der Therapeut nähme eine reservierte, desinteressierte, auto-ritäre Haltung ein. Aber lesen Sie weiter – ich beabsichtigedurchweg, zu einer therapeutischen Beziehung zu ermutigen,die auf Engagement, Offenheit und Gleichberechtigung ba-siert.

Viele Bücher, auch meine eigenen, bestehen aus einer be-grenzten Anzahl wesentlicher Punkte und zusätzlich reichlichFüllmaterial, um die einzelnen Punkte elegant miteinander zuverbinden. Da ich eine sehr große Zahl von Vorschlägen aus-gewählt habe, viele davon für sich stehend, und Füllsel undÜbergänge weitgehend ausgelassen habe, hat mein Text eineepisodische, sprunghafte Qualität.

Obgleich ich diese Ratschläge willkürlich ausgewählt habeund davon ausgehe, dass viele Leser sie nicht systematischvon Anfang bis Ende lesen, habe ich im Nachhinein versucht,sie leserfreundlich zu gruppieren.

Der erste Teil des Buches (Kapitel 1–40) befasst sich mitdem Wesen der Beziehung Therapeut-Patient, mit besondererBetonung des Hier und Jetzt, des Umgangs des Therapeutenmit dem Selbst und der Selbstoffenbarung des Therapeuten.

Der nächste Teil (Kapitel 41–51) wendet sich vom Prozessdem Inhalt zu und schlägt Methoden zur Erforschung derletzten Belange, Tod, Sinn des Lebens und Freiheit, vor (aufdie verantwortliches Handeln und Entscheidung folgen).

Der dritte Teil (Kapitel 52–76) greift verschiedene Fragenauf, die sich in der alltäglichen Praxis der Therapie stellen.

Im vierten Teil (Kapitel 77–83) spreche ich über die Ver-wendung von Träumen in der Therapie.

Im letzten Teil (Punkt 84–85) erörtere ich die Gefahren undPrivilegien im Dasein eines Therapeuten.

Der Text ist mit vielen meiner spezifischen Lieblingssätzeund -interventionen gespickt. Gleichzeitig ermutige ich zuSpontaneität und Kreativität. Betrachten Sie daher meine

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ganz eigenen Interventionen nicht als therapeutische Rezepte;sie repräsentieren meine persönliche Perspektive und meineVersuche, in meinem Innern meinen eigenen Stil und meineeigene Stimme zu finden. Viele Studenten werden feststellen,dass sich andere Ansätze und Techniken besser für sie eignen.Die Ratschläge in diesem Buch leiten sich aus meiner klini-schen Praxis mit einigermaßen gut bis sehr gut funktionieren-den Patienten (statt Psychotikern oder deutlich Behinderten)her, die mich einmal, oder, was seltener vorkommt, zweimalwöchentlich über einige Monate hinweg bis zu zwei und dreiJahre lang aufsuchten. Meine therapeutischen Ziele bei diesenPatienten sind ehrgeizig: Außer Symptombeseitigung undSchmerzerleichterung strebe ich es an, ein Wachstum der Per-sönlichkeit und eine grundlegende charakterliche Verände-rung zu ermöglichen. Ich weiß, dass viele meiner Leser sich ineiner anderen klinischen Lage befinden mögen: ein unter-schiedliches Setting mit unterschiedlicher Patienten-Popula-tion und kürzerer Therapiedauer. Dennoch hoffe ich, dassmeine Leser einen Weg finden, das, was ich gelernt habe, anihre eigene, spezielle Arbeitssituation anzupassen und daraufanzuwenden.

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1. Räumen Sie Wachstumshindernisseaus dem Weg

Als ich als junger Psychotherapie-Student noch meinen Wegsuchte, war das Buch, aus dessen Lektüre ich den größten Ge-winn zog, Karen Horneys Neurose und menschliches Wachs-tum. Das für mich nützlichste Konzept in diesem Buch wardie Vorstellung, dass der Mensch einen angeborenen Hang zurSelbstverwirklichung hat. Wenn Hindernisse beiseite geräumtwerden, so glaubte Horney, wächst das Individuum zu einemreifen, voll entwickelten Erwachsenen heran, wie eine Eichelzu einer Eiche heranwächst.

»Wie eine Eichel zu einer Eiche heranwächst« – was für einwunderbar befreiendes und erhellendes Bild! Es verändertemeinen psychotherapeutischen Ansatz für alle Zeiten. Ichhatte eine neue Vision von meiner Arbeit: Es war meine Auf-gabe, Hindernisse zu beseitigen, die den Weg meines Patien-ten blockieren. Mir oblag nicht alles; ich musste den Patien-ten nicht zu dem Wunsch inspirieren zu wachsen, und auchnicht zur Neugier, zum Wollen, zu Lebensfreude, Fürsorglich-keit, Loyalität oder irgendeiner anderen der tausend Eigen-schaften, die uns erst wahrhaft menschlich machen. Nein, ichmusste die Hindernisse identifizieren und aus dem Weg räu-men. Der Rest würde, angetrieben von den Selbstverwirkli-chungskräften des Patienten, automatisch folgen.

Ich entsinne mich an eine junge Witwe mit einem, wie siees nannte, »versiegten Herzen« – der Unfähigkeit, je wieder zu

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lieben. Es machte mir Angst, diese Unfähigkeit zu lieben an-sprechen zu müssen. Ich wusste nicht, wie ich das anfangensollte. Was ich allerdings sehr wohl konnte, war, mich derIdentifizierung und der Beseitigung der vielen Blockaden zuwidmen, die sie daran hinderten zu lieben.

Ich bekam schnell heraus, dass Liebe ihr wie Verrat vor-kam. Einen anderen zu lieben war ein Betrug an ihrem totenEhemann; ihr schien es, als klopfte sie damit die letzten Nägelin seinen Sarg. Einen anderen so innig zu lieben wie ihrenMann (und mit weniger wollte sie sich nicht zufrieden geben)bedeutete, dass ihre Liebe zu ihrem Mann irgendwie unzu-länglich oder brüchig gewesen wäre. Einen anderen zu liebenwäre selbstzerstörerisch, denn ein Verlust und der brennendeSchmerz darüber wären unvermeidlich. Wieder zu lieben,kam ihr verantwortungslos vor: Sie war böse, brachte Un-glück, und ihr Kuss war der Kuss des Todes.

Monatelang arbeiteten wir hart daran, all diese Hindernissefür eine neue Liebe zu identifizieren. Monatelang rangen wirder Reihe nach mit jeder irrationalen Blockade. Doch als dasgeschafft war, gewannen die internen Prozesse der Patientindie Oberhand: Sie lernte einen Mann kennen, sie verliebtesich, sie heiratete noch einmal. Ich musste ihr nicht beibrin-gen, wie man sucht, gibt, Gefühle hegt, liebt – das hätte ichauch gar nicht gekonnt.

Ein paar Worte über Karen Horney. Ihr Name ist den meis-ten jungen Therapeuten unbekannt. Da die Bücher hervorra-gender Theoretiker auf unserem Gebiet nur so kurze Zeit ver-fügbar sind, werde ich ab und zu in Erinnerungen verfallen –nicht nur, um ihnen Reverenz zu erweisen, sondern auch, umhervorzuheben, dass unser Fach eine lange Geschichte mit be-merkenswert kompetenten Persönlichkeiten besitzt, die einsolides Fundament für unsere heutige therapeutische Arbeitgelegt haben.

Die »Neo-Freudianer«, zu denen sie gehörte, waren eine

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Gruppe von Klinikern und Theoretikern, die sich gegenFreuds ursprüngliche Konzentration auf die Triebtheoriewandten, das heißt, gegen die Vorstellung, dass das sich ent-wickelnde Individuum weitgehend davon bestimmt wird, wiesich seine inhärenten Triebe entfalten und ausdrücken. DieseBewegung leistete einen ausschließlich amerikanischen Bei-trag zur Theorie der Psychodynamik.

Sie legte Wert darauf, den gewaltigen Einfluss der zwi-schenmenschlichen Strukturen zu berücksichtigen, in die dasIndividuum eingebettet ist und die sein Leben lang seinenCharakter formen. Die bekanntesten Interpersonal-Theoreti-ker Harry Stack Sullivan, Erich Fromm und Karen Horneysind mittlerweile so gründlich in unsere therapeutische Spra-che und Praxis integriert und assimiliert, dass wir alle, ohnees zu wissen, Neo-Freudianer sind. Es erinnert einen an Mon-sieur Jourdain in Molières Der Bürger als Edelmann, der,nachdem er die Definition des Wortes Prosa kennen gelernthat, mit Erstaunen ausruft: »Wenn man bedenkt, dass ichmein Leben lang Prosa gesprochen habe, ohne es zu wissen!«

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2. Vermeiden Sie eine Diagnose(außer für die Krankenversicherung)

Heutigen Psychotherapie-Studenten wird zu stark vermittelt,wie wichtig eine Diagnose ist. Die Standard-Krankenversiche-rungen fordern, dass Therapeuten rasch eine präzise Diag-nose stellen, um dann mit einer kurzen, konzentrierten The-rapie zu beginnen, die der jeweiligen Diagnose entspricht.Klingt gut. Klingt logisch und effizient. Mit der Realität hat esallerdings wenig zu tun. Es stellt nämlich den illusorischenVersuch dar, wissenschaftliche Genauigkeit zu erzwingen, wosie weder möglich noch wünschenswert ist.

Obgleich eine Diagnose fraglos entscheidend ist beim Er-wägen der Behandlung von ernsthaften Störungen mit bio-logischem Substrat (zum Beispiel Schizophrenie, bipolareStörungen, Affektpsychosen, Schläfenlappen-Epilepsie, Ver-giftungen, Erkrankungen der Organe oder des Gehirns inFolge von Toxinen, Degeneration oder Infektionen), ist sie inder alltäglichen Psychotherapie mit nicht so stark beeinträch-tigten Patienten oft kontraproduktiv.

Warum? Erstens ist eine Psychotherapie ein sich langsamentfaltender Prozess, währenddessen der Therapeut versucht,den Patienten so gut wie möglich kennen zu lernen. EineDiagnose verengt das Blickfeld; sie mindert die Fähigkeit,den anderen als eine Person wahrzunehmen. Wenn wir eineDiagnose gestellt haben, neigen wir dazu, diejenigen Seitendes Patienten, die nicht zu der jeweiligen Diagnose passen, se-

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lektiv auszugrenzen und entsprechend übermäßig aufmerk-sam zu sein für subtile Eigenarten, die unsere Anfangsdiag-nose zu bestätigen scheinen. Mehr noch, aus einer Diagnosekann eine sich selbst erfüllende Prophezeiung werden. Jeman-den als »Borderline«-Patienten oder »hysterisch« einzustufen,kann dazu beitragen, dass genau diese Züge stimuliert undverfestigt werden. Tatsächlich gibt es eine lange Traditionärztlich bewirkter Einflüsse auf die Form von klinischen Fäl-len, in die auch die aktuelle Kontroverse über multiple Per-sönlichkeiten und über verdrängte Erinnerungen an sexuellenMissbrauch gehört. Und bedenken Sie außerdem die geringeVerlässlichkeit einer Kategorisierung von Persönlichkeitsstö-rungen mittels DSM (Diagnostic and Statistical Manual ofMental Disorders, also ein diagnostischer und statistischerKriterienkatalog für psychische Störungen), nach der die Pa-tienten dann doch oft längerfristige Psychotherapien eingehenmüssen.

Und welchem Therapeuten ist noch nicht aufgefallen, wieviel leichter es ist, eine DSM-Diagnose nach dem ersten Ge-spräch zu stellen als wesentlich später, sagen wir, nach derzehnten Sitzung, wenn wir erheblich mehr über das Indivi-duum wissen? Ist das nicht eine seltsame Wissenschaft? EinKollege von mir brachte die grundsätzliche Schwierigkeit die-ser Vorgehensweise auf den Punkt, als er seinen Psychiatrie-Assistenten fragte: »Wenn Sie selbst therapiert würden oderes in Erwägung zögen, mit welcher DSM-Diagnose könnteIhr Therapeut eine so komplexe Persönlichkeit wie Sie danntreffend beschreiben?« (C. P. Rosenbaum, persönliches Ge-spräch, Nov. 2000)

Das therapeutische Unterfangen muss eine Gratwanderungzwischen zu wenig und zu viel Objektivität sein; wenn wir dasDSM-Diagnosesystem zu ernst nehmen, dann setzen wir viel-leicht das Menschliche, das Spontane, das Kreative und Un-gewisse an einer Therapie aufs Spiel. Denken Sie daran, dass

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frühere Experten, die inzwischen verworfene Diagnosekate-gorien formulierten, ebenso kompetent, stolz und selbstbe-wusst waren wie die heutigen Mitglieder eines DSM-Komi-tees. Zweifellos wird auch das DSM-SpeisekartenformatFachleuten für Psychohygiene irgendwann absurd erscheinen.

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3. Therapeut und Patient als»gemeinsam Reisende«

André Malraux, der französische Romancier, beschrieb einenLandpfarrer, der über Jahrzehnte hinweg die Beichte abgenom-men hatte, und dann das, was er dabei über die menschlicheNatur gelernt hatte, wie folgt zusammenfasste: »Zunächst ein-mal sind die Leute viel unglücklicher, als man denkt… und soetwas wie einen erwachsenen Menschen gibt es nicht.« Jedem– und das schließt Therapeuten wie Patienten ein – ist es be-schieden, nicht nur die Heiterkeit des Lebens zu erfahren, son-dern auch seine unvermeidlichen dunklen Seiten: Desillusio-nierung, Alter, Krankheit, Einsamkeit, Verlust, Sinnlosigkeit,schmerzhafte Entscheidungen und Tod. Niemand hat dies soprägnant und düster formuliert wie Schopenhauer:

In früher Jugend, wenn wir über unser kommendes Le-ben nachsinnen, sind wir wie Kinder in einem Theater,bevor sich der Vorhang hebt; hoch gestimmt sitzen wir daund warten begierig darauf, dass das Stück beginnt. Esist ein Segen, dass wir nicht wissen, was tatsächlich ge-schehen wird. Könnten wir es voraussehen, kämen unsKinder vielleicht wie Gefangene vor, verurteilt nicht zumTode, sondern zum Leben, und alle noch nicht ahnend,was ihr Urteil bedeutet.

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Oder an anderer Stelle:

Wir sind wie Lämmer auf der Wiese, die sich unter denAugen des Schlachters vergnügen, der sich erst das eineund dann das andere als Opfer aussucht. Deshalb ahnenwir in unseren guten Tagen alle nichts von dem Bösen,welches das Schicksal uns womöglich bald schon zuge-dacht hat – Krankheit, Armut, Verstümmelung, Verlustder Sehkraft oder des Verstandes.

Mag Schopenhauers Sicht der Dinge auch stark von seinempersönlichen Unglück gefärbt sein, so ist es doch schwierig zuleugnen, dass dem Leben jedes bewussten Individuums einegewisse Verzweiflung innewohnt. Meine Frau und ich unter-halten uns manchmal damit, dass wir imaginäre Dinnerpartysfür Gruppen von Menschen planen, die ähnliche Neigungenhaben – zum Beispiel eine Party für alle Monopolisten oderalle glühenden Narzissten oder raffinierten Passiv-Aggres-siven, die wir kennen, oder umgekehrt eine Party, zu der wirnur die wahrhaft glücklichen Menschen einladen, denen wirbegegnet sind. Obgleich wir keine Probleme haben, alle mög-lichen Marotten-Tische voll zu kriegen, haben wir es noch niegeschafft, einen Tisch nur mit glücklichen Menschen zu be-völkern. Jedes Mal, wenn wir ein paar Leute mit fröhlichemWesen identifiziert und auf eine Warteliste gesetzt haben, unddann weitersuchen, um den Tisch zu komplettieren, stellenwir fest, dass der eine oder andere unserer glücklichen Gästeirgendwann von einer größeren Widrigkeit betroffen wird –oft von der eigenen schweren Krankheit oder der eines Kin-des oder Ehepartners.

Diese traurige, aber realistische Sicht auf das Leben beein-flusst seit langem mein Verhältnis zu denen, die meine Hilfesuchen. Es gibt zwar viele Bezeichnungen für die therapeuti-sche Beziehung (Patient/Therapeut, Klient/Berater, Analy-

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sand/Analytiker, Klient/Förderer und als neueste – und beiweitem abstoßendste – User/Provider), doch für mein Gefühlist keine davon ganz zutreffend. Ich betrachte meine Patien-ten und mich am liebsten als gemeinsam Reisende, ein Begriff,der die Unterscheidung zwischen »ihnen« (den Leidenden)und »uns« (den Heilern) aufhebt. Während meiner Ausbil-dung wurde ich oft mit der Vorstellung vom erschöpfend ana-lysierten Therapeuten konfrontiert, aber im Laufe meines Le-bens, in dem ich enge Freundschaften mit vielen meinerKliniker-Kollegen schloss, die Autoritäten meines Fachge-biets kennen lernte, gebeten wurde, meinen ehemaligen The-rapeuten und Lehrern zu helfen, und selbst eine Autorität ge-worden bin, habe ich erkannt, dass diese Vorstellung einMythos ist. Wir sind alle gleichermaßen betroffen, und keinTherapeut und auch sonst niemand ist gefeit gegen die inhä-renten Tragödien des Daseins.

Eine meiner Lieblingsgeschichten über das Heilen, zu fin-den in Hermann Hesses Das Glasperlenspiel, handelt von Jo-seph und Dion, zwei berühmten Heilern, die in biblischenZeiten lebten. Obgleich beide sehr erfolgreich waren, arbeite-ten sie auf unterschiedliche Weise. Joseph, der Jüngere, heiltedurch stilles, inspiriertes Zuhören. Die Pilger vertrauten ihm.Der Strom der Leiden und Ängste, der sich in seine Ohren er-goss, verflüchtigte sich wie Wasser auf Wüstensand, und dieBußfertigen verließen ihn erleichtert und besänftigt. Dion da-gegen, der ältere Heiler, begegnete denen, die seine Hilfe such-ten, aktiv und erahnte ihre noch ungebeichteten Sünden. Erwar ein großartiger Richter und scheltender Zuchtmeisterund heilte durch tätige Intervention. Er behandelte die Büßerwie Kinder, indem er Ratschläge gab, Strafen verhängte, Pil-gerfahrten und Hochzeiten anordnete und Feinde nötigte, sichzu versöhnen.

Die beiden Heiler begegneten sich nie und waren langeJahre Rivalen, bis Joseph, der Jüngere, seelisch krank wurde,

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in tiefe Verzweiflung verfiel und von Gedanken an Selbstmordverfolgt wurde. Da er nicht im Stande war, sich mit seinen ei-genen therapeutischen Methoden zu heilen, brach er zu einerReise in den Süden auf, um bei Dion Hilfe zu suchen.

Unterwegs machte Joseph eines Abends in einer Oase Sta-tion, wo er mit einem älteren Reisenden ins Gespräch kam.Als Joseph ihm Zweck und Ziel seiner Pilgerfahrt schilderte,bot sich der andere als Führer zu Dion an. Auf ihrer langengemeinsamen Reise offenbarte der Ältere Joseph seine Identi-tät. Mirabile dictu: Er selbst war Dion – genau der Mann, denJoseph suchte.

Ohne zu zögern, lud Dion seinen jüngeren, verzweifeltenRivalen in sein Haus ein, wo sie viele Jahre lang zusammenlebten und arbeiteten. Dion bat Joseph zunächst, sein Dienerzu werden. Später erhob er ihn zum Schüler und schließlichzum vollwertigen Kollegen. Jahre danach wurde Dion krankund rief auf dem Totenbett seinen jungen Mitarbeiter zu sich,um ihm etwas zu gestehen. Er sprach von Josephs frühererschrecklicher Krankheit und seiner Reise zum alten Dion, umHilfe von ihm zu erbitten. Er sprach davon, dass es Joseph wieein Wunder erschienen war, dass sein Mitreisender und Füh-rer sich als Dion selbst erwiesen hatte.

Nun, da er im Sterben lag, sei die Stunde gekommen, sagteDion zu Joseph, sein Schweigen bezüglich dieses Wunders zubrechen. Er gestand, dass es auch ihm damals wie ein Wun-der vorgekommen war, denn auch er sei verzweifelt gewesen.Er habe sich leer und seelisch tot gefühlt und, da er sich selbstnicht helfen konnte, eine Reise angetreten, um Hilfe zu su-chen. Genau an dem Abend, an dem sie sich in der Oase ge-troffen hatten, war er zu einem berühmten Heiler namens Jo-seph unterwegs gewesen.

Hesses Geschichte hat mich immer außerordentlich be-wegt. In ihr liegt für mich eine höchst erhellende Erkenntnisüber das Zuteilwerdenlassen und Empfangen von Hilfe, über

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Ehrlichkeit und Falschheit und über die Beziehung zwischenHeiler und Patient. Die beiden Männer halfen einander sehr,doch auf ganz unterschiedliche Weise. Der jüngere Heilerwurde beschützt; er fand einen Erzieher, Lehrer, Mentor undVater. Dem älteren Heiler hingegen wurde dadurch geholfen,dass er jemandem nützen konnte, dass er einen Schüler ge-wann, von dem er die Liebe eines Sohnes, Respekt und Trostin seiner Einsamkeit empfing.

Wenn ich die Geschichte allerdings noch einmal über-denke, frage ich mich, ob sich die beiden verwundeten Seelennicht noch besser hätten helfen können. Vielleicht verschenk-ten sie die Gelegenheit für etwas noch Tieferes, Authentische-res, nachdrücklicher Veränderndes. Vielleicht fand die wahreTherapie am Totenbett statt, als sie sich ehrlich offenbarten,dass sie beide nur menschlich, allzu menschlich waren. Diezwanzig Jahre der Geheimhaltung, so hilfreich sie auch waren,verhinderten womöglich eine grundlegendere Form gegensei-tiger Unterstützung. Was wäre wohl geschehen, wenn DionsBeichte auf dem Totenbett zwanzig Jahre früher stattgefundenhätte, wenn Heiler und Suchender sich gemeinsam den Fra-gen gestellt hätten, auf die es keine Antwort gibt?

All dies spiegelt sich in Rilkes Briefen an einen jungen Dich-ter wider, in denen er ihm rät, »Geduld zu haben gegen allesUngelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragenselbst lieb zu haben«. Ich würde hinzufügen: »Versuchen Sie,auch die Fragenden lieb zu haben.«

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4. Beziehen Sie den Patienten mit ein

Sehr viele unserer Patienten haben Probleme mit Intimitätund erhalten schon dadurch therapeutische Hilfe, dass sieeine vertraute Beziehung mit ihrem Therapeuten erleben.Manche fürchten Nähe, weil sie glauben, sie hätten etwasgrundsätzlich Unannehmbares an sich, etwas Widerwärtigesund Unverzeihliches. In diesem Fall kann der Schritt, sicheinem anderen Menschen vollständig zu enthüllen und trotz-dem akzeptiert zu werden, das Hauptvehikel therapeutischerHilfe sein. Andere meiden Nähe vielleicht, weil sie Angst ha-ben, ausgenützt, vereinnahmt oder verlassen zu werden; auchfür sie wird die vertraute und enge Beziehung zum Therapeu-ten zum emotionalen Korrektiv.

Deshalb ist nichts wichtiger als die ständige Pflege meinerBeziehung zu dem Patienten, und ich achte sorgfältig auf jedeNuance bei unseren Begegnungen. Wirkt der Patient heutedistanziert? Konkurriert er? Ist er meinen Kommentaren ge-genüber unaufmerksam? Nutzt er das, was ich sage, insge-heim, weigert sich jedoch, meine Hilfe offen anzuerkennen?Ist er übermäßig respektvoll? Unterwürfig? Bringt er zu sel-ten Einwände oder Widerspruch vor? Ist er gleichgültig oderargwöhnisch? Komme ich in seinen Träumen oder Tagträu-men vor? In welchen Worten führt er imaginäre Gesprächemit mir? All das und mehr möchte ich wissen. Ich lasse nieeine Sitzung verstreichen, ohne einen prüfenden Blick auf un-

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sere Beziehung zu werfen, manchmal mit einer simplen Fragewie »Wie geht es uns heute miteinander?« oder »Wie erlebenSie den Abstand zwischen uns heute?« Gelegentlich bitte ichden Patienten, sich gedanklich in die Zukunft zu versetzen:»Stellen Sie sich vor, wie Sie in einer halben Stunde auf derHeimfahrt sind und auf unsere heutige Sitzung zurückbli-cken. Was für Gefühle hegen Sie dann für sich und mich?Welche Aussagen über unsere Beziehung wurden heute nichtgetroffen, welche Fragen dazu nicht gestellt?«

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5. Unterstützen Sie den Patienten

Eine der wertvollsten Erfahrungen in einer intensiven Thera-pie ist die, unterstützt zu werden. Frage: Woran erinnernPatienten sich Jahre später, wenn sie auf ihre Therapie zurück-blicken? Antwort: nicht an bestimmte Einsichten, nicht an dieInterpretationen ihres Therapeuten. Meistens erinnern siesich vielmehr an dessen positive, unterstützende Bemerkun-gen.

Ich lege Wert darauf, meine positiven Gedanken und Ge-fühle hinsichtlich meiner Patienten in vielen Bereichen auszu-drücken – was zum Beispiel ihre sozialen Fähigkeiten angeht,ihre Wissbegier, Warmherzigkeit, Loyalität ihren Freundengegenüber, ihre sprachliche Genauigkeit, ihren Mut, innerenDämonen gegenüberzutreten, ihren Willen zur Veränderung,ihre Bemühungen, den Teufelskreis von Missbrauch zu unter-brechen, und ihre Entschlossenheit, die »heiße Kartoffel«nicht an die nächste Generation weiterzureichen. KnausernSie nicht – dazu besteht kein Anlass; alles spricht dafür, dassSie diese Beobachtungen und Ihre positiven Empfindungenäußern sollten. Und hüten Sie sich vor leeren Komplimenten– formulieren Sie Ihre Unterstützung so treffend wie Ihr Feed-back oder Ihre Interpretationen. Bedenken Sie die großeMacht des Therapeuten – eine Macht, die zum Teil davon her-rührt, dass wir in die intimsten Lebensmomente, Gedankenund Fantasien unserer Patienten eingeweiht sind. Akzeptanz

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und Unterstützung von jemandem, der einen so gut kennt, isteine enorme Bestätigung.

Wenn Patienten einen wichtigen und mutigen therapeuti-schen Schritt machen, gratulieren Sie ihnen dazu. Wenn ichwährend der Sitzung sehr engagiert war und bedaure, dass siezu Ende geht, sage ich, dass ich die Stunde nur sehr ungernabschließe. Und (ein Geständnis – jeder Therapeut hat seinekleinen, heimlichen Übertretungen!) ich zögere nicht, diesauch nonverbal auszudrücken, indem ich um einige Minutenüberziehe.

Oft ist der Therapeut das einzige Publikum bei großen Dra-men und mutigen Handlungen. Ein solches Privileg verlangtnach einer Rückmeldung für den Schauspieler. Auch wennPatienten andere Vertraute haben mögen, wissen diese be-stimmte bedeutsame Schritte höchstwahrscheinlich nicht soumfassend zu würdigen wie der Therapeut. Vor Jahren teiltemir zum Beispiel mein Patient Michael mit, er habe geradesein geheimes Postfach abgemeldet. Jahrelang war diesesPostfach sein Mittel zur Kommunikation mit einer langenReihe heimlicher außerehelicher Geliebter gewesen. Daherwar die Abmeldung des Postfachs ein einschneidender Akt,und ich sah es als meine Pflicht an, den Mut, den dieser Schritterfordert hatte, zu würdigen, und bemühte mich, meine Be-wunderung dafür auszudrücken.

Ein paar Monate später quälten ihn immer noch wiederkeh-rende Bilder und Sehnsüchte nach seiner letzten Geliebten.Ich bot ihm Unterstützung an.

»Wissen Sie, Michael, die Art Leidenschaft, die Sie erlebthaben, verfliegt nicht so schnell. Natürlich werden Sie auchweiterhin von Sehnsüchten heimgesucht. Das ist unvermeid-lich – es gehört zu unserem Menschsein.«

»Es gehört zu meiner Schwäche, meinen Sie wohl. Ichwünschte, ich wäre ein Mann aus Stahl und könnte sie end-gültig vergessen.«

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»Für solche Männer aus Stahl gibt es einen Namen: Robo-ter. Und ein Roboter sind Sie Gott sei Dank nicht. Wir habenoft über Ihre Sensibilität und Kreativität gesprochen – die sindIhr größtes Plus –, deshalb schreiben Sie auch so eindringlich,und deshalb fühlen sich andere zu Ihnen hingezogen. Abergenau diese positiven Eigenschaften haben auch ihre dunkleSeite – Angst –, die es Ihnen unmöglich macht, gewisse Um-stände mit Gleichmut hinzunehmen.«

Ein gutes Beispiel für einen umdeutenden Kommentar, dermich sehr tröstete, erlebte ich vor einiger Zeit, als ich WilliamBlatty, einem Freund, Autor von Der Exorzist, meine Enttäu-schung über eine negative Rezension eines meiner Bücherschilderte. Er reagierte auf wunderbar unterstützende Weise,die meine Wunde sofort heilte. »Irv, natürlich regst du dichüber die Rezension auf. Gott sei Dank! Wenn du nicht so sen-sibel wärst, wärst du nicht so ein guter Schriftsteller.«

Jeder Therapeut wird seine eigene Form der Unterstützungvon Patienten finden. Ich habe ein unauslöschliches Bild vonRam Dass im Kopf, der seinen Abschied von einem Guru be-schreibt, bei dem er in einem indischen Aschram jahrelangstudiert hatte. Als Ram Dass klagte, er sei wegen seiner vie-len Mängel und Unvollkommenheiten noch nicht aufbruchs-bereit, erhob sich sein Guru, umkreiste ihn langsam und sehrfeierlich und schloss seine Inspektion dann mit einer offiziel-len Verlautbarung ab: »Ich sehe keine Unvollkommenheiten.«Ich habe einen Patienten noch nie buchstäblich umkreist, umihn unter die Lupe zu nehmen, und ich bin der Überzeugung,dass der Prozess des Wachsens niemals endet, aber trotzdemhat dieses Bild meine Kommentare oft geleitet.

Unterstützung kann auch Bemerkungen über Äußerlichkei-ten einschließen – ein Kleidungsstück, ausgeruhtes Aussehen,eine neue Frisur. Wenn ein Patient besessen ist von sei-ner/ihrer angeblichen körperlichen Reizlosigkeit, finde ich esnur menschlich, dass man ihm/ihr sagt (falls einem danach

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zu Mute ist), dass man ihn/sie für attraktiv hält und sich wun-dert, woher der Mythos der Reizlosigkeit stammt.

In einer Geschichte über Psychotherapie in Die Reise mitPaula wird mein Protagonist Dr. Ernest Lash von einer außer-gewöhnlich attraktiven Patientin in die Enge getrieben, dieihn mit bestimmten Fragen bedrängt: »Wirke ich reizvoll aufMänner? Auf Sie? Wenn Sie nicht mein Therapeut wären,würden Sie dann sexuell auf mich reagieren?« Das sind dieAlbtraumfragen schlechthin, und Therapeuten fürchten sievor allen anderen. Die Angst vor solchen Fragen veranlasstviele Therapeuten, zu wenig von sich selbst zu geben. Ichglaube jedoch, diese Angst ist ungerechtfertigt. Wenn Sie den-ken, es könne der Patientin nützen, warum dann nicht einfachsagen, wie es mein fiktiver Therapeut tut: »Wenn alles anderswäre, wir uns in einer anderen Welt begegnet wären, wenn ichledig und nicht Ihr Therapeut wäre, ja, dann fände ich Sie sehrattraktiv und würde mich bemühen, Sie näher kennen zu ler-nen.« Was riskieren Sie schon? Meiner Ansicht nach stärktsolche Offenheit das Vertrauen der Patientin in Sie und in denProzess der Therapie. Das schließt natürlich sonstige Fragennicht aus – zum Beispiel über die Motivation oder das Timingder Patientin (die Standardfrage »Warum gerade jetzt?«) oderüber ihr übermäßiges Interesse an Körperlichkeit oder Ver-führung, hinter dem sich möglicherweise bedeutsamere Fra-gen verstecken.

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Irvin D. Yalom

Der Panama-Hutoder Was einen guten Therapeuten ausmacht

eBookISBN: 978-3-641-11976-8

btb

Erscheinungstermin: Mai 2013

Schlüsselmomente der Psychoanalyse - humorvoll und lehrreich in Szene gesetzt Wie sieht es aus, das richtige Verhältnis zwischen Therapeut und Klient? Welche Abgründegilt es zu verbergen, welche offen zu legen? Was ist von Patiententräumen zu halten, in denender Therapeut eine entscheidende Rolle spielt? Irvin D. Yalom, Amerikas angesehenster undwortgewaltigster Psychotherapeut, zieht die Bilanz seines über fünfzigjährigen Berufslebens undbeschert seinen Lesern ungewohnte Einblicke in das Leben eines Therapeuten - ein lehrreichesund mit zahlreichen Anekdoten gewürztes Lesevergnügen.


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