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PArkInson · 3 Parkinson-Kongress Parkinson Aktuell nationaler parkinson-Kongress in Grosseto Die...

Date post: 22-Aug-2019
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06 03 Informationszeitschrift der Gesellschaft für Parkinson und verwandte Erkrankungen Aktuell PArkInson Die rolle der rehabilitation bei Parkinson sehprobleme bei Parkinson www.parkinson.bz.it nr. 48/Juni 2011 sITZ: I- 39100 Bozen, Galilei-straße 4/a, Tel. 0471 93 18 88, Fax 0471 51 32 46, E-mail: info@parkinson.bz.it; www.parkinson.bz.it steuernummer 94056360210. Öffnungszeiten: täglich von 9.00 - 12.00 Uhr, außer Donnerstag von 15.00 - 18.00 Uhr „sPED.In A. P.ArT.2.CoMMA 20/C LEGGE 662/96 FILIALE BoZEn“ 12 nat.Parkinson-kongress: Allianz zwischen Wissenschaft und Gesellschaft
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Informationszeitschrift der Gesellschaft für Parkinson und verwandte Erkrankungen

A k t u e l lPArkInson

Die rolle der rehabilitation bei Parkinson

sehprobleme bei Parkinson

www.parkinson.bz.it nr. 48/Juni 2011

sITZ:I- 39100 Bozen, Galilei-straße 4/a, Tel. 0471 93 18 88, Fax 0471 51 32 46, E-mail: [email protected]; www.parkinson.bz.itsteuernummer 94056360210.Öffnungszeiten: täglich von 9.00 - 12.00 Uhr, außer Donnerstag von 15.00 - 18.00 Uhr

„sPED.In A. P.ArT.2.CoMMA 20/C LEGGE 662/96 FILIALE BoZEn“

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nat.Parkinson-kongress: Allianz zwischen Wissenschaft und Gesellschaft

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Der neue Vorstand

Parkinson Aktuell

Impressum:

Herausgeber: Südtiroler Gesellschaft für Parkinson und verwandte Erkrankungen sitz:Galileo-Galilei-Straße 4/a, Bozen Ärztlicher und wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr.P.P.Pramstaller, Bozen; Dr. R. Schönhuber, Bozen; Dr. F. Spögler, Brixen; Dr. A. Gasperi, Bruneck, Dr. Claudio Corradini, Bruneck eintragung beim Landesgericht Bozen unter 7/99 erscheinungsweise: Viermal jährlich Verantwortlicher redakteur: Dr. Walther Werth redaktion: Dr. Cristina Crepaz Titelbild: C. Crepaz Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier

InHaLTsVerzeIcHnIs seite Der neue Vorstand 2 Nat. Parkinson Kong 3-4-5 Die Rolle der Rehabilitation 6-7 Nachrichten aus den SHG 8-9 Schluckstörungen 10-11 Sehstörungen 12-13 Vereinsleben 14 Hilfsdienste 15 Wallfahrt & Spenden 16 Kartei: Sehprobleme 17 Erholungswoche in Goldrain 18

Vollversammlung 2011 Der neue Vorstand wurde gewählt

setzen.Bischof Karl Golser kam zu einem kur-zen Besuch vorbei. Er wurde von den Anwesenden sehr herzlich empfan-gen und viele der Parkinson-Betrof-fenen haben ihm Mut zugesprochen.Die Mitglieder des neuen Vorstandes: Rosmarie Brun-ner Ciresa, Karl Grumer, Helmuth Schäfer, Oswald Senoner, Laura

Schrott, Karl Wachtler, Alessandra Zendron.Bei der Sitzung am 19. Mai wurden die internen Organe neu besetzt: Alessandra Zendron wurde zur Präsidentin gewählt, Helmuth Schäfer und Oswald Senoner zu Vizepräsidenten, Rosmarie Brunner Ci-resa wurde zur Schriftführerin ernannt und Laura Schrott zur Kassierin.

Die Südtiroler Gesellschaft für Parkinson und verwandte Erkran-kungen hat am 16. April ihre Vollver-sammlung abgehal-ten. Unter anderem wurde der neue Vorstand gewählt, der drei Jahre lang im Amt sein wird. Herbert Mayr hat aus gesundheitli-chen Gründen nicht mehr kandidiert.In der Debatte wur-de von den Betrof-fenen bestätigt, dass neben der medizinischen The-rapie die physiotherapeutischen Maßnahmen in der Behandlung von Parkinson und für die Erhaltung der bestmöglichen Lebensqualität sehr wichtig sind. Deshalb wird sich die Vereinigung bei den Krankenhäusern der Sanitätsbetriebe für ein stär-keres Angebot an Rehabilitationsmaßnahmen ein-

Der neue Vorstand: v. l. n. r.: Karl Wachtler, Rosmarie Brun-ner Ciresa, Laura Schrott, Helmuth Schäfer, Alessandra

Zendron, Oswald Senoner. Nicht im Bild: Karl Grumer.

Das parkinson-Team bedankt sich beim scheidenden Vorstand für seinen einsatz und wünscht dem neuen Vorstand: Gute arbeit!

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Parkinson-Kongress

Parkinson Aktuell

nationaler parkinson-Kongress in GrossetoDie allianz zwischen Wissenschaft und Gesellschaft

In diesem Jahr hat der nationale Parkinson-Kon-gress in Grosseto stattgefunden. Renate und ich ha-ben die Angst vor der langen Reise überwunden und sind hingefahren. Es war eine gute Entscheidung. Die Stadt ist klein, ohne architektonische Barrieren, und somit besonders geeignet, die vielen direkt Be-troffenen aufzunehmen, Beziehungen zu knüpfen, zu beobachten wie die verschiedenen Akteure in der „Parkinson-Welt“ sich begegnen, und die Dinge zu bewerten, die wir als Verein tun und tun möchten. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit werde ich eini-ge der interessantesten Überlegungen wiedergeben, die während der zwei Tage gemacht wurden.

Der Kongress stand unter dem Motto „Die Macht der Allianz zwischen Wissenschaft und Gesell-schaft“ und war in drei Sektionen gegliedert. Ge-plant waren auch medizinische Vorträge zu ver-schiedenen Aspekten und Berichte von Patienten.

Die Wichtigkeit der Freiwilligen-Vereinigungen für die Definition der Verwendung von gesund-heitsbezogenen ressourcen Bei der Eröffnung hat der Direktor des Gesund-heitsbezirkes Grosseto klar und – nach meiner Auf-fassung – richtig die Rolle der Verbände definiert. Die Ziele der öffentlichen Gesundheit in diesem Bereich sind die Behandlung und die Rehabili-tation, sagte er. Nachdem wir uns mitten in einer schweren wirtschaftlichen Krise befinden, ist es notwendig, die Leistung der zur Verfügung stehen-den Ressourcen zu verbessern. Die Freiwilligen-Vereinigungen sind sehr wichtig um die Nutzung der Ressourcen zu definieren. Diese Anerkennung der Rolle wurde durch die Präsidentin von Parkinson Italia, Lucilla Bos-si, unterstrichen, die wiederholt die Betroffenen aufgefordert hat, ihre Stimme hören zu lassen. In allen, die mit dieser Krankheit leben oder arbei-ten, wächst die Überzeugung, dass die Behandlung der Parkinson-Krankheit in einem Mix aus medi-kamentöser Behandlung (und ggf. Operation), und, in zunehmendem Maße, aus Rehabilitation und Psychologie besteht.

Wenn parkinson in der mitte des Lebens auftritt Der Kongress begann mit einem runden Tisch zum Thema „Wenn Parkinson in der Mitte des Lebens auftritt.“ Psychologen, Ärzte, Anwälte, Experten für soziale Sicherheit sprachen über Aspekte der Krankheit und vor allem über die Auswirkungen auf sozialem, familiärem und beruflichem Gebiet. Hier die Titel einiger Berichte: Was bedeutet es als junger Menschen zu erkranken; Strategien und Behandlungsmöglichkeiten; Die Beziehung zu den Kindern; Rechtsschutz: Arbeit und Gesellschaft; Wann und wie kann man Sozialleistungen in An-spruch nehmen; Wann ist es angebracht auf inno-vative Techniken zurück zu greifen. Das Schlusswort hatte ein Betroffener, der mit 34 Jahren an Parkinson erkrankt ist und nun 60 Jah-re alt ist. Riccardo N. hat über seine Erfahrungen gesprochen, die Entscheidung zu einem radikalen Wandel seines Lebens, weil die Familie ihn verlas-sen hat, und sich der Natur zu widmen (er wurde Experte des WWF). Er hat auch Forderungen aus-gesprochen, die von anderen Patienten unterstützt wurden. Speziell hat er die Leichtigkeit angeklagt, mit der die Kommissionen des Motorisierungsam-tes Parkinson-Betroffenen den Führerschein ab-sprechen oder sie dazu zwingen, die Tests alle paar Monate zu wiederholen. Mobilität ist für all jene entscheidend, die sich nur mit Mühe zu Fuß weiter bewegen können, und in der Tat werden die mei-sten Unfälle durch zu hohen Alkoholkonsum ver-ursacht und nicht von Parkinson-Patienten. Donatella M.gelingt es, Arbeit, Kinder und die El-tern unter einen Hut zu bringen. Die Kunden der Bank, in der sie als Beraterin arbeitet, haben ver-standen, und so kann sie ihren Job weiter ausüben. Sie erzählte, dass sie die erste Diagnose selbst ge-stellt hat, da die Basisärzte dazu nicht in der Lage waren. Sie riet aber davon ab, sich über das Inter-net zu informieren. Sie sprach von der anfängli-chen Verwirrung und von der Unzulänglichkeit der Sozial- und Arbeitsgesetzgebung.

Depression40 Prozent der Parkinson-Betroffenen leidet an De-

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Parkinson-Kongress

Parkinson Aktuell

pression, als Symptom, als Nebeneffekt einiger Medi-kamente, als Reaktion auf die Krankheit. Warnzeichen können die Unbeugsamkeit des Charakters sein, Apa-thie, Traurigkeit, affektive Störungen, kognitive und körperliche Ermüdung. Die Wirkung von Antide-pressiva ist schwach, sag-te Prof. Roberto Marconi. Aus diesem Grund haben viele TeilnehmerInnen wie-derholt geraten, die Isolati-on zu vermeiden, und dazu aufgerufen, so oft wie möglich gemeinsam therapeutische Aktivitäten mit Musik und Gymnastik zu machen, weil die Ge-meinsamkeit aus psychologischer Sicht hilft.Auch die Pflegekräfte, die Angehörigen, entwik-keln Ängste und andere Anzeichen von Depressi-on, vor allem wenn sie relativ jung sind. Besonders von Frauen, sagte Professor Morgan, wird oft eine Vielzahl von Rollen gefordert, die sie in einen Zu-stand von Angst und Beklemmung versetzen.Lucilla Bossi hat an diesem Punkt an die Verant-wortung der PatientInnen appelliert. Es ist nicht richtig, das ganze Gewicht auf die Schultern der Familienmitglieder zu laden, sagte sie; die Betrof-fenen müssen alles tun, um selbständig zu bleiben und gegen die Krankheit anzukämpfen. Sie erzähl-te, dass sie von ihrem Mann 10 Tage nach der Dia-gnose Parkinson verlassen wurde und dass sie ihren Sohn allein in einer schwierigen Stadt wie Mailand groß gezogen hat. Sie ist immer noch eine schöne Frau, elegant und voller Schwung und Kraft.

neurorehabilitationDer Primar der neurologischen Abteilung am Krankenhaus Bozen, Dr. Schönhuber, sprach über die Behandlung der Parkinson-Krankheit in unse-rer Provinz. Unter anderem sagte er, dass die Ärzte sich früher auf die Bewegungsstörungen konzen-triert haben, aber dass sie heute wissen, dass die Patienten sich vor allem wohlfühlen wollen. „Die hypokratische Tradition sollte uns in diese Rich-tung drängen“, betonte er. Dr. Carlo Pasetto, der uns bereits beim Kongress in Riva mit seinem Bericht überzeugt hatte, ging

in seinem Referat auf die Neuro-Rehabilitation ein und sagte, dass ihre Be-deutung in der Behandlung der Parkinson-Krankheit endlich anerkannt ist. Ziel der Rehabilitation sollte, seiner Ansicht nach, „die Rehabilitation für ein selbstständiges Wohnen zuhause“ sein, mit Übun-gen für die kognitive Reha-bilitation. Der Rückzug ak-zentuiert bei Parkinson die Bradykinesie und die Iso-

lation, so dass die wichtigste Therapie die ist, das Haus zu verlassen, sagte Dr. Pasetto. Es ist wichtig gegen die Apathie anzukämpfen.Sehr interessant ist der Ablauf der Betreuung zu-hause in der Toskana. Die Bedürfnisse der Patien-ten werden von einem multidisziplinären Team in Bezug auf logopädische und motorische Rehabili-tation zu Hause, Pflege, prothetische Versorgung, Unterbringung und Palliativmedizin erhoben. Die Fäden laufen beim Hausarzt zusammen und im So-zial- und Gesundheitssprengel.

Betreuung zu HauseIm Laufe des Kongresses wurde das Beispiel Vige-vano genannt, wo ein Pilotprojekt einen Betreuungs-dienst durch ausgebildete KrankenpflegerInnen an-bietet. Dr. Claudio Pacchetti hat auch auf das schwer-wiegende Problem der Kranken im fortgeschrittenen Stadium aufgeworfen und jener, die keine Familien-angehörigen haben und deshalb in einem Altenheim untergebracht sind, wo niemand weiß, was Parkinson ist und wie man ihn behandelt (ein Problem, das wir auch hier in Südtirol gestellt haben).

palliative BetreuungBruno Mazzocchi, Primar der Palliativmedizini-schen Abteilung am Krankenhaus von Grosseto, sagte, dass eine solche Versorgung heute fast aus-schließlich Krebs-Patienten vorbehalten ist. Er er-klärte, dass es in der Provinz 3.000 Familien gibt, die Patienten ohne fremde Hilfe betreuen. „Pallia-tivtherapien sollten auch chronisch Kranke bean-spruchen können“, sagte er. Das bedeutet eine tief-greifende Änderung. Der Krankheitsverlauf alter

Alessandra Zendron und Renate Kritzinger beim Parkinson-Kongress in Grosseto

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Parkinson-Kongress

Parkinson Aktuell

Menschen und Parkinson-Betroffener ist langsa-mer als der von Krebspatienten, aber überwundene Krisen bedeuten auch bei ihnen einen Rückschlag im Gesundheitszustand. Die Modelle der Pflege für chronisch Kranke müssen daher anders sein.Das fortgeschrittene Krankheitsstadium bei Par-kinson (late stage) ist wenig untersucht. Zurzeit gibt es nur die Einweisung in die Neurologie, was aber falsch und teuer ist. Das Gesetz Nr. 38 von 2010 sieht vor, dass die Palliativmedizin für alle da ist, die sie brauchen. Nicht alle Parkinson-Be-troffenen brauchen sie, und so muss es einen an-deren Ansatz, z. B. die häusliche Pflege, geben. Die Pflege-Modelle müssen unterschiedlich sein, je nach Lebenserwartung.

Homöopathie und ernährungDr. Paolo Giordo gab praktische Ratschläge zu den Themen Ernährung und Homöopathie. Er riet zu Bioprodukten, Obst, Gemüse, Ölsaaten, Hülsen-früchten, Vollkornprodukten und wenig Zucker, zu Aloe als Antioxydans und Entzündungshemmer. Die homöopathischen Mittel sollten individuell angepasst werden, aber einige Mittel können Sym-ptome mildern. Er nannte Gelsemium sempervi-rens und/oder Stannum gegen Zittern und Schwä-che; Hyoscyamus niger gegen Halluzinationen und Krämpfe; Argentum nitricum für das Gleichgewicht; Plumbum gegen Atrophie und Verlangsamung. Es gibt nur wenige Studien, aber einige experimentelle Ergebnisse bestätigen den Nutzen dieser Mittel zu-sätzlich zur medikamentösen Behandlung. Dr. Giordo sprach auch über natürliche Heilmittel. Die Patienten stellten zahlreiche spezifische Fra-gen, was den Eindruck erweckte, dass viele auf die Komplementärmedizin zurück greifen.

rechtliche aspekteIn einem der interessantesten Referate sprach ein Anwalt über rechtliche Fragen. Er berichtete, dass dem Senat der Republik ein Gesetz vorliege, das Parkinson als Krankheit mit einer hohen sozialen Auswirkung anerkenne, und spezifische Maßnah-men zu Diagnose, frühzeitiger Intervention und Rehabilitation vorsehe. Die Probleme der Patien-ten sind unterschiedlich, je nachdem, ob sie einen Beruf ausüben oder niemals gearbeitet haben. Das Gesetz Nr. 68/99 sichert das Recht von Menschen mit Beeinträchtigung auf Unterstützung und „ge-

zielte“ Arbeitseingliederung. Das neue Konzept der gezielten Arbeitsvermittlung sieht die Suche nach Beschäftigungsmöglichkeiten vor, die von Men-schen mit unterschiedlichen Fähigkeiten durchge-führt werden können. Dieses Recht existiert bisher nur für diejenigen, die bereits einen Arbeitsplatz haben, aber es wurde vom Verfassungsgericht be-stätigt. Die Gesetzgebung ist mangelhaft in Bezug auf chronische Krankheiten junger Menschen.

Öffentliche oder private Gesundheitseinrich-tungen? Die zunehmende Privatisierung in einigen Re-gionen ist Grund zur Sorge für viele Patienten. Eine Umfrage in Pavia hat ergeben, dass die Be-friedigung der Bedürfnisse von Menschen mit Par-kinson zu 90 Prozent aus öffentlichen Gesundheits-einrichtungen kommt, obwohl in der Lombardei das Verhältnis zwischen öffentlichen und privaten Gesundheitseinrichtungen 50 Prozent beträgt. Die Betreuung chronisch Kranker wird aufgegeben, weil sie weniger bringt.

Freude Lucilla Bossi hat „das Wohlbefinden, die Freude als Erhebung der Seele“, als Mittel zur Heilung der Parkinson-Krankheit bezeichnet, einer Krankheit, die Patienten und ihre Familienangehörigen vor die Fragen des Lebens stellt. Damit fand der Kongress einen würdigen Abschluss.

HinweiseDer Physiotherapeut peter Brachetti aus Bozen bietet Parkinson-Betroffenen private Einzelthera-piestunden zu einem Sonderpreis an.Tel.: 0471 970331Der Physiotherapeut Fabrizio rossetti ist spezia-lisiert in der Behandlung von Parkinson-Betroffe-nen. Er bietet auch Therapie zu Hause an. Tel.: 339.2632405arTe OrTOpeDIca Amba-Alagi-Straße 28, Bozen, bietet Mitgliedern der Parkinson-Gesell-schaft besonders günstige Angebote beim Kauf von orthopädischen Hilfsmitteln. Tel. 0471 402403Gebrauchter, gut erhaltener Komfort- und auf-richtsessel gegen kleine Spende für die Parkinson-Vereinigung abzugeben. Tel. 0471 931888

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Rehabilitation bei Parkinson

Parkinson Aktuell

Die rolle der rehabilitation beim parkinsonkrankenVortrag von Dr. Claudia Meinecke, Leiterin des Dienstes für Rehabilitation,

Gesundheitsbezirk Meran, anlässlich des Welt-Parkinson-Tages

1. Was können wir von der rehabilitation erwarten?

Rehabilitationsmaßnahmen können wegen der Art der Grunderkrankung deren Verlauf nicht aufhalten oder sogar rückgängig machen, sondern zielen dar-auf ab, die Folgen der Krankheit so zu beeinflussen, dass sie die funktionelle Selbständigkeit und somit die Lebensqualität so wenig wie möglich beeinträch-tigen. In diesem Sinne ist das globale Rehabilitati-onsziel die Funktionserhaltung, die Beteiligung am aktiven Leben und die soziale Eingliederung. Dies gilt besonders für jüngere Patienten, die einen früh-zeitigen Krankheitsbeginn aufweisen, aber auch für die Älteren, deren Rolle in Familie und Gesellschaft möglichst lange erhalten bleiben soll.

2. Wo setzt die rehabilitation an? Betrachtet man die Vielfalt der Störungen, die durch die Veränderungen im Ablauf der motorischen Funk-tionen verschiedener Organe entstehen, so kann man vielfältige Ansätze der Rehabilitationsmaßnahmen erkennen. So sind dies zunächst die Gangstörungen mit Gleichgewichtsproblemen und den typischen Phänomenen des „Freezing“ und des auf der Stel-le Tretens, dann die allgemeine Verlangsamung der Bewegungen und deren mangelnde Feinkontrolle, besonders bei der Handfunktion. Die motorischen Störungen beeinträchtigen auch die Atemmuskula-tur, die Mimik- und die Sprechmuskeln. Im weiteren

Verlauf der Erkrankung, insbesondere bei älteren Patienten, können Störungen der Hirnleistungsfunk-tion auftreten, wie Aufmerksamkeits- und Gedächt-nisschwäche, die sich auch mit Verwirrung bemerk-bar machen können.

3. Welche Therapieprogramme setzt man in der rehabilitation ein?

Die Therapieprogramme sind spezifisch auf die verschiedenen Störungen ausgerichtet und lassen sich im allgemeinen in drei Gruppen einteilen.physiotherapie: Diese ist für die gezielte Behand-lung der Gang- und Gleichgewichtsstörungen zu-ständig, mit Übungen sowohl für den Rumpf im Liegen und Sitzen als auch für das Stehen und Gehen, wobei besonderer Akzent auf Bewegungs-fluss, Armschwingen, Richtungswechsel und das Überwinden von Hindernissen wie Türschwellen und Treppen gelegt wird. Der Physiotherapeut zeigt dem Patienten auch Tricks, mit denen er z.B. das auf der Stelle Treten überwinden oder das Vor-wärtsfallen verhindern kann, und probiert mit ihm verschiedene Gehhilfen aus, die den Gang stabiler machen können, wie z.B. ein Rollator. ergotherapie: Sie beruht auf dem Grundsatz der Tätigkeit als Therapiemittel, beübt also nicht nur die einzelnen Bewegungen, sondern die Gestik, und studiert mit dem Patienten Bewegungs- und Verhaltensmuster ein, die die Selbständigkeit in den täglichen Verrichtungen erhalten sollen. Zu-nächst werden die Abläufe der Tätigkeiten trainiert, anschließend die Geschwindigkeit und Feinmoto-rik. Im weiteren Verlauf der Erkrankung wird es notwendig, die Strategien neu zu erarbeiten und zu verändern, damit trotz der Bewegungsstörung die Handlungen selbständig verrichtet werden können. So kommen hier Hilfsmittel zum Einsatz, die z.B. das Essen und das Anziehen erleichtern.

Logopädie: Die Atem-, Sprach- und Schluckstö-rungen sind Hauptaufgabengebiet der Logopädie und bedürfen einer adäquaten therapeutischen Fach-kompetenz. Das entspannte Atmen sowie das kor-rekte Dosieren des Luftstroms beim Sprechen sind

Dr. Claudia Meinecke und Dr. Frediano Tezzon

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Rehabilitation bei Parkinson

Parkinson Aktuell

Hauptziele der Behandlung, darüber hinaus die Mo-dulation der Stimme und die Kontrolle der Lautstär-ke. Singen kann z.B. eine sehr wirksame Übung zu diesem Zwecke sein und eignet sich besonders für eine Gruppentherapie. Im Falle von Schluckstörun-gen, bei denen Nahrungsmittel (feste und flüssige oder gemischte Kost) durch veränderte Schluck-reflexe nur mit Schwierigkeiten vom Mund in die Speiseröhre befördert werden können, setzt die Lo-gopädie ganz bestimmte Übungen und Haltungen des Kopfes und des Rumpfes ein, die der Patient dann selbständig oder mit Hilfe der Angehörigen zu Hause anwenden kann.Bei Vorliegen von Hirnleistungsstörungen kann de-ren Behandlung von der Logopädie in Zusammen-arbeit mit der Ergotherapie, eventuell auch mit dem Neuropsychologen durchgeführt werden.

Für alle Therapiebereiche spielt die Angehörigen-beratung eine sehr wichtige Rolle, damit der Pati-ent durch gezielte Maßnahmen auch zu Hause an-gemessen gefördert werden kann.

4. Gibt es neue methoden in der rehabili-tation der parkinsonpatienten?

In den letzten Jahren haben sich in der neurologi-schen Rehabilitation mehr und mehr technische Neuerungen durchgesetzt, die man unter dem Be-griff der „Robotik“ zusammenfasst. Hierbei kom-men teils sehr komplizierte technische Geräte zum Einsatz, die den Patienten in der gestörten Bewe-gung unterstützen, ja sogar seine Bewegung auto-matisch durchführen können. Diese Geräte gibt es sowohl für den Arm als auch für die Beine, sodass sowohl die gezielte Gestik als auch das Gehen geübt werden können. Das Ziel dieser Behandlungsme-thoden ist die Stimulation von Bewegungsabläufen auf neurophysiologischer Basis, das heißt direkt an den dafür zuständigen Nervenbahnen. Einen ähnli-chen Zweck soll die Stimulation von so genannten „Mirror-Neurons“ (Spiegel-Nervenzellen) erfüllen, die auf der Erkenntnis beruht, dass beim bloßen Beobachten einer Tätigkeit durch andere Personen, auch im Film, im Gehirn des Beobachters genau dieselben Neurone „angefeuert“ werden, wie die im Gehirn des Ausführenden. Dies nutzt man, um wiederum beim Patienten die Bewegungsabläufe in ihrer Geschwindigkeit, Präzision und Umstellung von einer Tätigkeit zur anderen zu fördern.

5. Kann der patient selbst etwas für seine rehabilitation tun?

Dies ist ein grundlegendes Prinzip bei der Be-handlung von sogenannten degenerativen Erkran-kungen, wie sie die Parkinsonkrankheit ja ist. Ein aktiver Beitrag zur Erhaltung der vorhandenen Fä-higkeiten ist Pflicht des Patienten! Dazu stehen ihm vielerlei Ratgeber, Kurse und Gruppentherapien zur Verfügung, deren Nutzen er selbst bald schät-zen lernt. Auch die Mitgliedschaft in einer Selbst-hilfegruppe ist diesem Zwecke förderlich, weil dort sowohl ein Austausch mit anderen Betroffenen ge-pflegt als auch das Einholen von aktuellen Infor-mationen ermöglicht wird. Darüber hinaus werden von der Gruppe vielerlei Initiativen organisiert, an denen die Mitglieder teilnehmen können, ohne me-dizinische oder therapeutische Aspekte.

6. Was bietet der rehabilitationsdienst me-ran den parkinsonpatienten an?

Unser Rehabilitationsdienst bietet Gruppen für Physio-, Ergotherapie und Logopädie an. Die Zu-weisung an die Gruppen erfolgt über eine physia-trische Visite die vom Hausarzt verordnet wird (die Hausärzte sind hierüber informiert), Sondertermi-ne werden hierfür vereinbart. Die Gruppen finden zyklisch das ganze Jahr über statt.Es ist wichtig, dass der Patient diese Angebote re-gelmäßig nutzt, die Teilnahme ist aber eher gering und meist präsentieren sich die selben Personen. Dies sollte sich ändern und von der Selbsthilfe-gruppe entsprechend gefördert werden. Aus den Gruppeninitiativen können sich dann spontane Ak-tivitäten zur eigenständigen Weiterführung entwik-keln, ohne die Mitwirkung von Ärzten und Thera-peuten. In diesem Sinne ist das Führen eines akti-ven Lebensstils mit sozialen Kontakten die beste Rehabilitation!

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Selbsthilfegruppen

Parkinson Aktuell

Nachrichten aus den SelbsthilfegruppenDas Gedächtnis trainieren

Begeistert waren die Mitglieder der SHG Meran von der Gedächtnistrainingsstunde mit Hildegard Trenner am 14. 03. 2011. Das Gehirn, führte die Referentin aus, brauche Sauerstoff (Bewegung im Freien), Flüssigkeitszu-fuhr (viel trinken) und eine ausgewogene Ernäh-rung um gut zu funktionieren. Und natürlich sei es wichtig, die 5 Sinne zu trainieren: Ordnung halten - Eins nach dem andern tun - bewusst in Bildern denken (Phantasie) und mit Bekanntem verknüp-fen - wichtige Dinge wiederholen - Aufmerksam-

keit und Konzentration trainieren…Als Übungsmöglichkeiten empfahl Frau Trenner:Am Abend den Tag überdenken, Tagebuch schrei-ben, aufgeschlossen und neugierig sein, Lesen, Diskutieren, Rätseln, Spiele, Musik hören, den täg-lichen Einkaufszettel im Kopf behalten, sich sel-ber laut Befehle geben, z.B.: ich sperre die Tür ab, ABC mit Blumen, Namen, Städten, usw.Als Dank gab es für Fr. Trenner ein selbst gemaltes Bild von SHG-Mitglied Ida Gufler und in der Grup-pe eine lange Diskussion und eine gute Marende.

Alles was wir brauchen ist ein Lachen. Nur wie geht das?Lachen wenn es nichts zu lachen gibt?Wenn einem nicht zu la-chen zumute ist?In Indien hat sich der Arzt Dr. Madan Kataria ebenfalls diese Frage gestellt und eine Antwort gefunden: Das Lachen ohne Grund! Lachyoga oder auch Hasya-Yoga genannt, verbindet die positiven Wirkungen des Lachens und des Yoga. Es umfasst Körperübungen, Dehn-, Klatsch-, Atem- und Lachübungen.Lachyoga ist eine ganzheitliche Methode, die mit einfachen Mitteln natürliche Kräfte mobilisiert. „Lachen ist eine günstige Medizin, macht glück-lich und gesund“, sagt Therapeutin margot re-gele.Lachen: stärkt das Immunsystem, vertieft die Atmung, reduziert Stress, aktiviert und stärkt das Herz-Kreislaufsystem, fördert die Konzentration und die Leistungsfähigkeit, entspannt den Körper, lindert Schmerzen, fördert die Schlaffähigkeit, setzt Glückshormone frei, verstärkt die Durchblu-tung in Bereichen des Limbischen Systems (Ent-stehung und Verarbeitung von Gefühlen), führt zu einer gesteigerten Aktivität von bestimmten

Gesundheitsvorsorge, die spaß macht!Neurotransmittern, stei-gert die Aktivität des au-tonomen Nervensystems, wirkt sich positiv auf den gesamten Stoffwechsel aus, senkt den Chole-sterinspiegel, fördert den Gasaustausch in der Lun-ge, verbessert die Sauer-stoffsättigung des Blutes.Durch das Training der Gesichtsmuskeln wird das

Abschlaffen der Haut verringert. Die erhöhte Sau-erstoffversorgung sorgt für eine gesunde Gesichts-röte, der Tränenfluss verschafft den Augen Glanz, der Gesichtsausdruck wirkt insgesamt freundlicher. Regelmäßiges Lachyoga verhilft zu einer positi-ven Ausstrahlung, zu mehr Lebensfreude und zu einem leichteren, freieren Leben.Lachyoga bringt uns wieder in Harmonie. Es stellt die Verbindung zum eigenen Körper wieder her. Wie bei der Medi-tation lassen sich die Gedanken völlig abschalten und man entkommt so dem ständigen Grübeln. La-chen befreit uns von Ängsten und belastenden Ge-fühlen. Parkinsonsymptome werden gebessert, die Atmung wird besser, die Stimme wird kräftiger, das Sprechen verbessert sich, die Stimmung steigt, das durch Stress ausgelöste Zittern nimmt ab. Wir lachen nicht, weil wir glücklich sind - wir sind glücklich, weil wir lachen!

Lachyoga in der SHG Neumarkt

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Parkinson Aktuell

Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen: Programme und Kontakte

Bozen:Kontaktperson: Hermine Staffler Gadotti, Tel: 0471 914332Sommerpause ab Juni. Wiederaufnahme der regel-mäßigen Treffen und der Aktivitäten ab Oktober.

meran: Kontaktperson: Edith Siegel, Tel: 0473 231766Sommerpause im Juli und August. Wiederaufnah-me der Treffen am 2. Montag im September.

eppan: Kontaktperson: Karl Grumer,Tel: 0471 664449Sommerpause in den Monaten Juli und August. Wiederaufnahme der Treffen Ende September.

unterlandKontaktpersonen: Magda Stimpfl Galva-gni, Tel: 0471812150Anna Tovazzi De Biasi, Tel: 0471 817412

Sommerpause im Juli und August. Wiederaufnah-me der Treffen am ersten Dienstag im September.

Brixen: Kontaktperson: Martha Egger, Tel: 0472 830290Sommerpause ab Mitte Juni. Wiederaufnahme der Treffen im September. Im Sommer sind einige Ausflüge geplant.

Bruneck: Kontaktpersonen:Hildegard Pescosta, Tel: 0474 410832; Helga Weber, Tel.: 0474 550106Jeden ersten Mittwoch im Monat treffen sich die SHG-Mitglieder zum gemeinsamen Mittagessen in einem Gasthof und zum geselligen Beisammensein.

Junge südt. parkinson-Betroffene: Kontaktpersonen: Daniela und Luciano Bernardi, Tel: 0471 953624Sommerpause ab Mitte Juni. Im Sommer ist eine Bergwanderung geplant.

Francois Alesch und Iris Kaiser: „Tiefe Hirnstimulation“

ein ratgeber für Betroffene bei morbus parkinson

In den letzten 20 Jahren hat sich die tiefe Hirn-stimulation als Therapie bei Parkinson-Patienten im fortgeschrittenen Stadium etabliert.In dieser Zeit wurden gut 70.000 Systeme im-plantiert – ein Zeichen dafür, dass diese Thera-pie gute Erfolge zeigt.An alle, die mehr über

den operativen Eingriff und die Therapie wissen möchten, richtet sich der Ratgeber „Tiefe Hirnsti-

mulation“ von Francois Alesch und Iris Kaiser. Er berücksichtigt alle Bereiche der Hirnstimulation und vermittelt ein fundiertes Hintergrundwissen. Zuerst werden die Strukturen und Funktionen des Gehirns beschrieben, dann die Symptome und der Krankheitsverlauf von Parkinson sowie die ver-schiedenen medikamentösen Therapien. Dann wird über die Geschichte und die Entwicklung der tie-fen Hirnstimulation berichtet, über die Voruntersu-chungen, den Eingriff und die Wirkungsprinzipien. Schließlich geht es um die Risiken und Nebenwir-kungen und die Nachsorge.Das Buch ist ein interessanter Ratgeber, der auf alle möglichen Fragen gut fundierte Antworten gibt.

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Schluckstörungen

Parkinson Aktuell

schluckstörungen bei parkinson

Schluckstörungen (Dysphagien) sind ein häufiges Symptom bei allen Parkinson-Syndromen, sie tre-ten bei ca. 50% der Patienten auf (Prosiegel et al. 2002). Bevor Schluckstörungen als ernst zu neh-mendes Symptom wahrgenommen werden, ver-geht für einen großen Teil der Patienten viel Zeit. Hier wird insbesondere in den frühen Phasen der Zusammenhang zwischen der Erkrankung und möglicher Schluckprobleme nicht immer erkannt. Auffällig ist auch die Diskrepanz zwischen klini-scher Symptomatik und Selbsteinschätzung.Die Gefahren, die mit einer unbehandelten Dyspha-gie einhergehen, werden oft verkannt: Schwierig-keiten bei der Medikamenteneinnahme, die Gefahr von Aspirationspneumonien (Lungenentzündungen durch Verschlucken), von Erstickungszuständen, Mangelernährung, Dehydratation (Entwässerung) und der Verlust von Lebensqualität, weil Essen und Trinken in Gesellschaft schwierig wird.

Bei den Parkinson Syndromen können alle Phasen des Schluckens betroffen sein: die orale (Mund), die pharyngeale (Rachen) und die ösophageale (Speiseröhre) Phase.Das Bewegungsausmaß z.B. von Kiefer und Zun-ge ist reduziert, die Kraft und Geschwindigkeit der Bewegungen eingeschränkt. Unzureichendes Kau-en wiederum erhöht die Gefahr des Verschluckens oder gar Erstickens. Die Bewegungsarmut und die Verlangsamung der oralen Funktionen kann die Auslösung des Schluckreflexes verzögern. Die Schluckfrequenz ist häufig herabgesetzt und der Anteil der stillen Aspirationen ist bei Parkin-son Betroffenen höher als bei anderen neurogenen Dysphagien.

Bei auftretenden Schluckstörungen erhebt die Lo-gopädin zuerst einen genauen Befund, um deren Ursachen festzustellen. Zusätzliche apparative Dia-gnostikmöglichkeiten können weiteren Aufschluss über die Schluckstörung geben.In der klinischen Untersuchung werden Lippen, Kiefer, Wangen, Zunge, Velum (Rachenscheide-wand) und Kehlkopf (äußerlich) sowohl in Ruhe als auch bei willkürlichen Bewegungen beurteilt. In der Überprüfung der Funktionen werden die Be-

wegungen nach Ausmaß, Kraft und Geschwindig-keit beurteilt. Es wird die Sensibilität untersucht und die Schutz- und Reinigungsfunktionen Räus-pern und Husten im Hinblick auf ihre Kraft/Effizi-enz werden überprüft.Wichtig ist auch die Überprüfung des Trinkens und Essens.

Fragen, die auf eine mögliche schluckstörung hinweisen:

• Haben Sie ungewollt an Gewicht verloren?• Können Sie Ihren Speichel gut abschluk-

ken?• Haben Sie manchmal zu viel Speichel?• Verschlucken Sie sich am Speichel?• Brauchen Sie Hilfe beim Essen oder Trin-

ken?• Verschlucken Sie sich beim Essen oder

Trinken? (oder: Husten Sie beim Essen oder Trinken?)

• Vermeiden Sie bestimmte Getränke/Spei-sen/Konsistenzen? (oder: Können Sie man-che Speisen nicht essen?)

• Hatten Sie schon einmal einen Erstickungs-anfall (oder: Luftnot) beim Essen und Trin-ken?

• Ist die Tabletteneinnahme schwierig?• Haben Sie in Off-Phasen Probleme mit dem

Essen oder Trinken?• Hatten Sie in letzter Zeit eine Lungenent-

zündung oder unklare fieberhafte Infekte?

Therapie der Dysphagie

Für die Behandlung der Dysphagie bei Parkinson-Syndromen spielt die funktionelle Schlucktherapie eine entscheidende Rolle. Es stehen restituierende (wiederherstellende), kompensatorische (ersetzen-de) und adaptative (anpassende) (meist diätetische) Verfahren zur Verfügung.Ist die Schluckstörung nur leicht ausgeprägt und der Patient kognitiv nicht beeinträchtigt, genügen meist einfache Übungen und Verhaltensmodifizierungen um eine Verbesserung zu erzielen und eine sichere Ernährung zu gewährleisten (siehe Essregeln!).

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Schluckstörungen

Ich möchte mitglied werden Name______________________ Vorname__________________________

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PLZ_______________________ Ort______________________________ - Ich bin Parkinson-Betroffene/r Geburtsdatum_____________________ - Ich bin Angehörige/r eines/er Parkinson-Patienten/in - Ich bin Gönner/in des Parkinsonvereins

Jahresbeitrag einzelmitgliedschaft: 20.00 euro Jahresbeitrag Doppelmitgliedschaft: 30.00 euro Laut Art. 10 des Gesetzes Nr. 675/96 (Benutzung persönlicher Daten) stimme ich der Verarbeitung dieser Daten nur für die Erreichung der Satzungszwecke zu.

Datum______________________ Unterschrift________________________ Bitte ausfüllen und einsenden an: südtiroler Gesellschaft für parkinson, Galileo-Galilei-straße 4/a, 39100 Bozen; Tel.: 0471 931888 einzahlung des mitgliedbeitrages: Südtiroler Volksbank - Filiale 52, IT 91 L 05856 11603 052570009677

Ist dagegen schon eine regelmäßige Aspiration diagnostiziert worden, müssen zunächst Verfahren eingesetzt werden, die eine Aspiration wirkungs-voll verhindern können (z.B. Haltungsänderungen oder spezielle Schlucktechniken).Findet man nur eine erschwerte Auslösung des Schluckreflexes, so können motorische Übungen (z.B. „Saugschlucken“) oder sensorische Stimula-tionen (z.B. mit Thermosonde) angeboten werden.

Bei schluckproblemen sollten folgende essre-geln beachtet werden:

• Achten Sie auf eine gute Kopf- und Sitzhal-tung: sitzen Sie aufrecht und neigen Sie den Kopf leicht nach vorne!

• Lassen Sie sich viel Zeit beim Essen: neh-men Sie kleine Bisse/Schlucke, achten Sie auf ihren Mundschluss, kauen Sie gründ-lich und schlucken Sie bewusst!

• Sind nach dem Schlucken noch Speisereste im Mund, schlucken Sie ein bis mehrmals nach!

• Sprechen Sie nicht während des Kauens und Schluckens: antworten Sie oder stellen Sie erst Fragen wenn der Mund leer ist!

• Schalten Sie Radio oder Fernsehen aus, las-sen Sie sich nicht ablenken und konzentrie-ren Sie sich auf das Essen!

• Bleiben Sie nach dem Essen mindestens 20 Minuten sitzen, dann können Sie evtl. nie-derliegen!

Die logopädische Therapie (Sprach- Schluckthera-pie) kann als Einzeltherapie oder als Gruppenthe-rapie angeboten werden. Gerade bei Parkinson Be-troffenen ist es häufig so, dass sie sich zurückziehen und wenig mit ihren Angehörigen oder Freunden sprechen. Aus diesem Grund ist die Gruppenthera-pie sehr sinnvoll: man spricht und übt miteinander, man lacht gemeinsam, man teilt sich die Sorgen und erlebt Gemeinschaft.Claudia Canins und Sabine Messner, Diplomlogo-

pädinnen, Rehabilitationsabteilung Gesundheits-bezirk Bruneck; Primar: Dr. Claudio Corradini

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Sehprobleme bei Parkinson

seh-probleme bei morbus parkinsonvon Dr. Maurizio Facheris

Von den fünf Sin-nen (Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Fühlen) ist der Geruchsinn der Sinn, der bei der Parkinson-schen Krankheit direkt betroffen ist. 25-30% der Patienten erlei-

den einen Verlust des Geruchsinns vor dem Ausbruch der Krankheit. Was die anderen Sin-ne betrifft, gibt es keine verlässlichen Daten. Allerdings klagen viele Parkinson-Patienten über Sehstörungen, die von Doppeltsehen (Diplopie) über eine Verminderung des Kontrastsehens (ver-schwommenes Sehen) bis zu trockenen Augen rei-chen.Im Gegensatz zu dem, was allgemein ange-nommen wird, sind die Sehstörungen und die Probleme der visuellen Wahrnehmung nicht selten bei Menschen mit Parkinson. Viele Faktoren tragen zu einer guten Sehkraft bei:die Krümmung der Augenoberfläche, die Transpa-renz und Elastizität der inneren Linse (Objektiv) und die Motilität der Muskeln, die sowohl die Öffnung der Pupille als auch die Feinmotorik des Auges re-geln. In der Tat wird jedes Auge von sechs externen Muskeln bewegt, die in Bruchteilen einer Sekunde die Änderungen in der Blickrichtung ermöglichen sowie für die Nah- und Fernakkomodation verant-wortlich sind. Die visuellen Impulse werden dann auf der Netzhaut eingeprägt, die sie an das Gehirn weiterleitet, wo sie in Bildern aufbereitet werden.

DiplopieWenn die Bewegung der Augen nicht in koordinier-ter Art und Weise erfolgt, so entsteht die Diplopie (Doppeltsehen). Normalerweise werden die kleinen Ungenauigkeiten in der Bewegung der Augen sehr schnell vom Gehirn erfasst und ausgeglichen, da es den Augenmuskeln entsprechende Befehle sendet. Doch bei manchen Menschen mit Morbus Parkin-son ist diese Zusammenarbeit zwischen Augen und Gehirn beeinträchtigt und die Muskeln bewegen sich nicht mehr synchron. In diesem Fall kann es

zu einem Doppeltsehen kommen. Bei einigen Pati-enten verlangsamt sich auch die Geschwindigkeit der Augenbewegungen und die Häufigkeit, mit der sie blinzeln, vor allem wenn sie auf eine Tätigkeit kon-zentriert oder in ein Gespräch vertieft sind. In diesem Fall wird der Blick starr und unbeweglich, der Blink-reflex ist ausgeschaltet, und das verleiht den Betroffe-nen jenen ernsten Ausdruck, den wir alle kennen.Eine Möglichkeit, dem vorzubeugen, sind kleine Veränderungen im Sehverhalten. Es ist wichtig, die Augen „in Bewegung“ zu halten: beim Lesen soll-te man am Ende jeder Seite, oder von Zeit zu Zeit während der Arbeit am Computer z. B., die Augen-lider kräftig schließen, oder sich umsehen indem man die Augen rollen lässt. So erhalten beide Au-gen die notwendigen Impulse für die beidäugige Zusammenarbeit. Durch diese Übungen kann die Gefahr der Diplopie reduziert werden. Und wenn manchmal der Text auf dem Papier doppelt gese-hen wird, so besteht das Geheimnis darin, einen Moment lang weg zu schauen, die Augenlider kräf-tig zu schließen und dann erneut scharf zu stellen. Wenn die Diplopie hartnäckig wird, vor allem beim Nahsehen, und diese Übungen keinen Erfolg zei-gen, so sollte man einen Augenarzt konsultieren und eine orthoptische Visite machen. Während der Visite misst der Facharzt die Position der Augen; mit speziellen Linsen und/oder speziellen Übun-gen kann er die Augenbewegungen wieder koor-dinieren. Die Prismen z. B., sind Linsen, die eine gezielte Veränderung der Bilder durch ein Abwei-chen von der Augachse veranlassen. So wird eine Fehlstellung der Augen korrigiert und die Patienten sehen wieder gut.

Das problem des KontrastesIn der Retina gibt es Zellen, die über das Dopamin als Neurotransmitter miteinander kommunizieren. Wie wir wissen ist die Reduzierung der dopamin-ergen Zellen bei der Parkinsonschen Krankheit der Auslöser für die ersten motorischen Symptome. Aber nicht nur! Bei manchen Menschen wirkt sich der Mangel an Dopamin auch auf die Netzhaut und die Übertragung der Impulse von der Netzhaut zum zentralen Sehzentrum im Gehirn aus. Dies zeigt sich

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Parkinson Aktuell

Sehprobleme bei Parkinson

vor allem in einer Schwächung des Kontrastsehens, so dass die Patienten oft über ein vorübergehendes Verblassen der Buchstaben beim Lesen klagen.Die ophthalmische Untersuchung von Parkinson-Patienten zeigt meistens keine pathologische Ver-änderung. Aber eine Studie, die mit einer sehr aus-gefeilten Methodik durchgeführt wurde, hat festge-stellt, dass bei Parkinson-Patienten, im Vergleich zu gesunden Probanden, die Dicke der Schicht der Ner-venfasern im unteren Teil der Netzhaut (wo die größ-te Konzentration von Sehzellen besteht) dünner ist. In diesem Fall stellt eine gute Beleuchtung eine wirksame Hilfe dar. Kaltlicht-Lampen (blauschei-nendes Licht) sichern eine besonders kontrastrei-che Beleuchtung des Textes, was wiederum die Ungenauigkeiten der Wahrnehmung als weniger störend erscheinen lässt.

Trockenes augeBei Menschen mit Parkinson verändert sich die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit im Laufe der Zeit und verliert ihre Schmierfähigkeit. Dar-über hinaus tragen die Änderungen in der Moti-lität der Augen und die nachlassende Häufigkeit der Schließung der Lider dazu bei, dass der Trä-nenfilm, der das Auge überzieht, schneller trock-net. Dies kann zu brennenden Augen und, in eini-gen Fällen, auch zu Bindehautentzündungen oder unkontrolliertem Tränenfluss führen. Das Problem des trockenen Auges betrifft viele Menschen, aber Parkinson-Patienten sind häufiger betroffen. In diesem Fall sollten Sie „künstliche Tränen“ be-nutzen: Augentropfen, die das Auge benetzen und somit das Risiko von Augenbrennen reduzieren. Es ist sehr wichtig, Tropfen ohne Konservierungsstof-fe zu verwenden, da diese allergische Reaktionen auslösen können, und daher nicht für den regelmä-ßigen Gebrauch geeignet sind.

Die Brille: kleine einführung in die OptikAlle gesunden Menschen entwickeln in einem bestimmten Alter (meist im Alter von 45-50 Jahren) eine Weitsichtigkeit, bei der sie nahe gelegene Gegenstände verschwommen sehen. Diese Sehstörung ist auf die normale Abnahme der Elastizität der Augenlinse zurückzuführen. Mit einer Lesebrille kann man diese Störung beheben.Wenn jemand zusätzlich zur Alterssichtigkeit an Kurzsichtigkeit (Myopie) leidet, so raten die Optiker häufig zu progressiven Gläsern, deren Linse sowohl die Kurzsichtigkeit als auch die Alterssichtigkeit ausgleichen und einen reibungslosen Übergang zwischen den beiden Korrekturen garantieren. Um mit der Gleitsichtbrille gut zu sehen ist es jedoch unerlässlich, dass die Linse perfekt geschliffen ist. Man benutzt den oberen Teil der Linse um in die Ferne zu sehen, und den unteren Teil für die Nahsicht. Wenn Gläser nicht perfekt sitzen wenn Sie den Kopf neigen, oder wenn der Lesebereich der Linse zu klein oder zu weit unten positioniert ist, so kann der Blick nicht korrekt die entsprechende optische Zone passieren, und es ist schwierig, beim Lesen scharf zu sehen. Viele Parkinson-Patienten ändern die Position des Kopfes und des Körpers: in diesem Fall ist die Richtung des Blicks nicht mehr im Einvernehmen mit der Gleitsichtbrille.Aus diesem Grund empfehlen wir die Verwendung einer Brille nur zum Lesen. Da sie nur zum Nahe-Sehen dient, haben die Linsen überall die gleiche Anzahl von Dioptrien, so dass man immer gut sieht, unabhängig davon, durch welchen Teil der Linse man blickt. Die Gleitsichtbrille kann als „universelle Brille“ verwendet werden, z. B. beim Gehen, beim Arbeiten am Computer, um kurze Texte zu lesen wie eine Rechnung oder das Menü im Restaurant. Zum Lesen von Zeitungen oder Büchern ist die Lesebrille eine viel bequemere Lösung.

parkinson Italia bietet parkinson-Betroffenen Ferienaufenthalte am meer an

Ort: Gabicce Mare, Hotel Acrux und Hotel Napoleon (3-Sterne-Hotels) zeit: 28. August – 4. September 2011 und 4. – 11. September 2011 preis: 370.00 Euro pro Person im Doppelzimmer für die Woche vom 28. August – 4. September 350.00 Euro pro Person im Doppelzimmer für die Woche vom 4. – 11. September Zwei Mitglieder von P. Italia sind vor Ort anwesend. Es ist keine individuelle Betreuung vorgesehen. Informationen: Tel: 02 36554377, Mo. und Mi.von 14.30 – 18.00 Uhr, Fr.von 9.30 – 12.30 Uhr

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Vereinsleben

erholungswochen in salò35 Personen verbrachten heu-er, aufgeteilt in zwei Turnus-sen, einen Erholungsurlaub am Gardasee. Das gute Essen und das freundliche Entge-genkommen der Hotelierfa-milie im Hotel „Conca d’Oro“ haben wir sehr genossen. Das Angebot der Gemeinschaft wurde gerne genutzt und so verbrachten wir die Zeit mit Tänzen im Sitzen, mit Singen, Turnen, Gesellschaftsspielen und Spaziergängen entlang der Uferpromenade. Um den Kreislauf in Schwung zu brin-gen durfte auch manchmal ein Gläschen Wein in geselliger Runde nicht fehlen.Bei einer Bootsfahrt konn-ten wir die Gegend mit ihren Villen und Stränden sehen sowie kleinere Inseln umfahren. Gerne nahmen wir das Angebot an, die neben dem Hotel gelegene Mineralwasserabfüllan-

lage zu besichtigen. Dabei wurde uns bewusst, dass viele Maschinen notwendig sind, bis wir das aus vier verschiedenen Quellen flie-ßende Wasser als Mineral-wasser trinken können. An einem Nachmittag holte uns der „Salò-Express-Zug“ vor dem Hotel ab und so konnten wir bei einer Stadt-rundfahrt auch das histori-sche Zentrum besichtigen.Nach einer Woche, die wir bis auf einen Tag bei herr-lichem Sonnenschein ver-bringen konnten, hieß es wieder Koffer packen und wir fuhren erholt und guter Laune nach Hause. Die zwei Gruppen wurden

von Annemarie und Martha, bzw. Hilde und Rita begleitet. Ihnen und der Gesellschaft für Parkinson ein herzliches Vergelt’s Gott.

Die TeilnehmerInnen in Salò.

rückblick auf den Welt-parkinson-Tag am 11. april 2011rologie, und Frau Dr. claudia meinecke, Primarin der Abteilung für Rehabilitation, gehalten.Die sHG Brixen organisierte gemeinsam mit der KFB Milland und mit dem KVW Milland-Sarns einen Infoabend zum Thema: „Leben mit parkin-son“. Es sprachen der Neurologe Dr. Franz spög-ler und Fr. Dr. Gertraud Gisser, Primarin der Rehabilitationsabteilung am Krankenhaus Brixen. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg.

Die sHG meran organisierte am Internationalen Parkinson-Tag einen Infostand im Eingangsbereich des Krankenhauses. Dort wurde Informationsmate-rial verteilt und gegen eine freiwillige Spende wur-den Äpfel und Tulpen angeboten. Besonders die Kurzvorträge über Morbus Parkinson und über die Möglichkeiten der Rehabilitation stießen auf gro-ßes Interesse beim Publikum. Sie wurden von Dr. Frediano Tezzon, Primar der Abteilung für Neu-

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Parkinson Aktuell

Hilfsdienste

Hilfsdienste im ÜberblickWo erhalten Parkinson-PatientInnen sowie Angehörige Hilfe, Rat und

fachärztliche Unterstützung? Alle Dienste im Überblick.

parkinson-Vereinigung

Das Büro der Südtiroler Gesellschaft für Parkinson und verwandte Erkrankungen befindet sich in der Galileo-Galilei-Straße 4/a, Bozen.

Die Öffnungszeiten:

mo, Di, mi und Fr: 9.00 – 12.00 uhrDo: 15.00 – 18.00 uhr

Telefon: 0471 931 888, 0471 513 244

Fax: 0471 513 246

e-mail: [email protected]

Internet: www.parkinson.bz.it

Das Parkinson-Team am Regionalkranken-haus in Bozen

Fachärztliche Visiten

Für die Vormerkung ist immer die Bewilligung des Hausarztes notwendig.

Gesundheitsbezirk BozenDie Arztvisiten in der parkinsonambulanz finden jeweils am mittwoch, Donnerstag und Freitag statt. Tel. 0471 908 774.Vormerkungen in der einheitlichen Vormer-kungsstelle (EVS): Tel. 0471 457 457 von 8.00 – 16.00 Uhr.Zum Parkinson-Team gehören:Primar Dr. Rudolf Schönhuber, Prof. Dr. Peter P. Pramstaller, Dr. Maurizio Facheris, Dr. Stefano Zanigni, Stefanie Blasi, Agatha Eisendle, Edith Kompatscher.

Gesundheitsbezirk meranDie Arztvisiten finden in der Neurologieambu-lanz statt. Vormerkungen im zentralen Vormerk-büro: Tel. 0473 264 000 von 8.00 – 17.00 Uhr.Primar: Dr. Frediano Tezzon

Gesundheitsbezirk BrixenDie Arztvisiten finden in der Neurologie-ambulanz statt.Vormerkungen: Tel. 0472 813 120 von 9.00 – 11.00 Uhr.Primar: Dr. Franz SpöglerFür patientInnen aus dem raum sterzing:Die Arztvisiten finden jeweils am Dienstag in der Neurologieambulanz im Krankenhaus Sterzing statt. Vormerkungen: Montag - Freitag von 8.00 - 12.00 Uhr: Tel. 0472 774 432

Gesundheitsbezirk BruneckDie Arztvisiten finden jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat nachmittags in der Parkinsonambulanz statt. Vormerkungen: Tel. 0474 58 13 50 von 13.00 – 16.00 Uhr.Primar: Dr. Arno Gasperi.

Rufen Sie bei Parkinson-Begleitbe-schwerden den Hausarzt an!

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Wallfahrt / Spenden

spendenWir danken allen, die uns in den letzten monaten unterstützt haben:

unsere spendenkonten:Raiffeisenkasse ÜberetschIT 07 G 08255 58160 000300210854Südtiroler Volksbank – Filiale 52IT 91 L 05856 11603 052570009677Südtiroler Landessparkasse – Filiale EppanIT 24 Y 06045 58160 000005000179PostüberweisungIT 78 Y 07601 11600 000033706011

Für die parkinson-Forschung:Raiffeisen Landesbank SüdtirolIT 26 H 03493 11600 000300024201 Danke!

Wallfahrt nach riffianam Donnerstag, 22. september 2011

Die Wallfahrtskirche „Zu den Sieben Schmerzen Ma-riens“ in Riffian bei Meran ist das Ziel der heurigen Wallfahrt. Neben der Kir-che steht die Gnadenkapel-le, die mit Fresken aus der spätgotischen Zeit ausge-malt ist.programm:Ankunft in Riffian gegen 11.00 Uhr. Vom Parkplatz zur Kirche ist ein Fußweg von 20 Minuten zurück zu legen. Es gibt einen Shut-tle-Dienst für Personen mit Gehschwierigkeiten.Um 11.30 Uhr findet in der Kapelle ein Wortgottes-dienst mit Pfarrer Platter statt. Zum Mittagessen begeben wir uns ins Hotel „Wein-berg“, gleich neben der Kirche. Das Menue kostet

20.00 Euro incl. Getränk. Nach dem Mittagessen bleibt ausreichend Zeit für ein gemütliches Beisam-mensein oder einen Spa-ziergang. Der Autobus holt uns nach folgendem Zeitplan ab:

8.15 Uhr – Bruneck Bus-bahnhof

9.00 Uhr – Brixen Parkplatz Disco Max9.30 Uhr – Bozen Parkplatz Bozen Mitte10.00 Uhr – Eppan Tetterparkplatz10.30 Uhr – Meran Zugbahnhof.Die Rückfahrt ist gegen 16.00 Uhr vorgesehen.anmeldungen bis 15. september 2011. Tel.: 0471 931888

Raiffeisenkasse Überetsch, Eppan; Sel Ag und Mitarbeiter, Bozen; Fam. Meinrad Dietl, Taufers im Münstertal; Pfarrei Welsberg St. Margareth; Andreas Alois Rieper, Vintl; Egon Ohnewein, Bri-xen; Gottfried Gschnell, Kaltern; Grete Villa Zadra, Lana; Georg u. Ute Evers, Mailand; Hubert Kem-mer, Kirchheim; Franz Mittelberger, Vöran.

Im Gedenken an Hans rössler:Annemarie Hofer, Eppan.Im Gedenken an ernst Kammerer:Fam. Delazer Alois, Brixen; Ruth Busetti, Brixen; Pfarrgemeinderat Pfarrei St. Michael Brixen; Hen-riette Eder, Sterzing; PEG GmbH, Bruneck; Su-sanne Christine Huber, Brixen; Martin Paul Nie-deregger, Welsberg; Kammerer Tankbau GmbH, Brixen.Im Gedenken an michael angerer:Pfarrei Laas.Im Gedenken an Leo Dissertori:Eleonora Giovanettoni; Fam. Rudolf Giovanettoni, Kaltern; Patenkind Sieglinde.

sommeröffnungszeiten der südtiroler Gesellschaft für parkinson

20. Juni – 18. Juli 2010: Montag - Dienstag - Mittwoch von 9.00 – 12.00 Uhr (Donnerstag und Freitag geschlossen). Geschlossen wegen Ferien: 15. – 20. 08. 2010

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Kartei: Sehprobleme

sehprobleme bei parkinson

Trockene augen: Augentropfen ohne Konservierungsmittel verwenden; die Augen kräftig schließen, häufiger als gewöhnlich; beim Lesen die Augen am Ende jeder Seite oder auch öfters rollen. schwierigkeiten beim Lesen: Stellen Sie sicher, dass die Beleuchtung optimal ist (Kaltlicht); verwenden Sie eine Lesebrille. Diplopie (doppelt sehen): Oft die Augen schließen; die Augen aktiv bewegen; eventuell eine Brille mit Prismen tragen. Blenden:

Eine Sonnenbrille tragen oder Sonnengläser auf der Sehbrille anbringen. Wenn die Sonne hoch am Himmel steht (mittags), einen Hut mit breiter Krempe tragen.

allgemeine Tipps:

• Lassen Sie ihre Augen regelmäßig von einem Augenarzt untersuchen.• Beschreiben Sie eventuelle Probleme dem Augenarzt oder Optiker

und erwähnen Sie, dass Sie an Parkinson leiden.• Wenn Sie doppelt sehen, melden Sie sich beim Augenarzt oder

Optiker zu einer Visite an.• Erklären Sie dem Optiker genau, für welche Tätigkeiten Sie die Brille

benötigen (z. B. Lesen, Arbeiten am PC, Spazierengehen ...).

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Gesundheitswoche

Gesundheits- und erholungswochen auf schloss Goldrain11. - 17. 09. 2011; 25.09 – 01. 10. 2011

Unter dem Motto: “Vertrau auf Deine innere Kraft“ möchten wir unsere Arbeit des letzten Jahres noch etwas vertiefen und uns auf eine weitere Entdeckungsreise begeben. Auf der Suche nach unserer inneren Kraft, die uns besonders durch Krankheit, aber auch Schicksalsschläge

verschiedenster Art manchmal zu fehlen scheint, suchen wir nach Möglichkeiten unser Urvertrauen neu zu erleben. Fantasiereisen, Kreativität und eigene innere Bilder, so wie auch Ruhe und Beschaulichkeit werden uns dabei helfen. Natürlich werden wir auch für unseren Körper wieder vieles anbieten. Die bewährten Einheiten mit Wassergymnastik, Logopädie, Musik, Tanz sowie Ernährungsberatung und individuellen Ruhepausen runden das Programm ab.

ziele: Wir möchten den TeilnehmerInnen behilflich sein in sich hinein zu hören, achtsam mit den Botschaften ihrer Seele umzugehen. Alles Unveränderbare, nicht in unserer Macht Stehende anzunehmen und als neue Chance zu betrachten, unser innerstes Sein weiterzuentwickeln und so auch neues Glück zu erfahren. programmangebot: Aktive und passive Wassergymnastik; Stimmübungen; Atemübungen; Sprechtechnik; lustige Bewegungsspiele; Gesang und Gruppentänze; Lockerungsübungen; viel Bewegung und Beobachtung im Freien; Ausflug in der Umgebung von Kastelbel; psychologische und pflegerische Beratungsgespräche; individuelle Ruhezeiten; Entspannung; Massagen.

Durch die Woche begleiten sie: Johann Matthias Comploj, Krankenpfleger und integrativer Tanzpädagoge AGB; Dr. Helga Perkmann, Psychologin; Agatha Eisendle, Krankenpflegerin; Sandra Hauser, Physiotherapeutin; Andrea Gratl, Logopädin.

mitzubringen sind: Trainer oder lockere, leichte Kleidung; rutschfeste Stoffpatschen für den Aufenthalt im Schloss; passende Wanderschuhe; Sonnen- und Regen-schutz; Bademantel, -anzüge, -hosen, -hauben, rutschfeste Badeschlappen.medikamente für die ganze Woche nicht vergessen!Außerdem möchten wir einen kleinen Büchertausch einrichten und haben uns folgendes gedacht: Jeder bringt einige lesenswerte Taschenbücher mit und darf sich, am Ende der Woche, wieder ebenso viele andere Bücher mitnehmen.

Termine: 11. bis 17. September 2011, diese Woche wird in italienischer Sprache gehalten. 25 Sept. bis 01.Oktober 2011, diese Woche wird in deutscher Sprache gehalten.

anreise: Jeweils am Sonntag zwischen 15.00 und 18.00 Uhr.

Kursgebühr: 300,00 € inkl. Unterkunft und Verpflegung

anmeldungen: bis 25.08.2011 unter der Telefonnummer 0473 – 74 24 33; Fax 0473– 74 24 74; E-Mail: [email protected]

TeilnehmerInnen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind, müssen eine Begleitperson mitbringen.Die Gesundheits- und Erholungswoche Schloss Goldrain wird gefördert von der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol, Assessorat für Gesundheits- und Sozialwesen, und mit unterstützt von der Südtiroler Gesellschaft für

Parkinson und verwandte Erkrankungen.


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