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Präsentation Vilm Möller final - bfn.de · PDF file„New GHG Protocol Product...

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Klimabilanzierung von Lebensmitteln – Wie geht das? Nachhaltige Lebensstile – Insel Vilm 16.10.2012 Dipl.-Ing. Martin Möller Öko-Institut e.V.
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Klimabilanzierung von Lebensmitteln – Wie geht das?Nachhaltige Lebensstile – Insel Vilm 16.10.2012

Dipl.-Ing. Martin MöllerÖko-Institut e.V.

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Agenda

• Kurzvorstellung Öko-Institut

• Was ist / bringt eine Klimabilanz?

• Methodische Grundlagen

• Ausgewählte Ergebnisse von Klimabilanzen aus dem Lebensmittelsektor

• Wie sinnvoll sind CO2-Labels?

• Konkrete Handlungsempfehlungen für Verbraucher/innen

• Fazit

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Unser Profil

• Öko-Institut ist eine der führenden Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft in Europa– Gegründet 1977, gemeinnütziger Verein– Geschäftsstelle in Freiburg, Büros in Darmstadt und Berlin– Mehr als 130 Mitarbeiter/innen,

davon 85 Wissenschaftler/innen– Auftraggeber: Europäische Union, nationale Ministerien /

Behörden, Unternehmen, NGOs – Umsatz: ca. 11 Mio. EUR p.a.

Geschäftsstelle in Freiburg

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Klimaschutz hat hohe Relevanz

Bedrohung durch den Klimawandel wird zunehmenKlimaschutz ist das einzige weltweit akzeptierte

Umweltschutz-ZielAnspruchsvolle Ziele: Reduktion der THG-Emissionen

in den Industrieländern um 80 – 95% bis 2050; in Deutschland 40% bis 2020

Weitere Regulierungen auf nationaler und internationaler Ebene zu erwarten

Nach wie vor muss mit steigenden Energiepreisen gerechnet werden

Klimaschutz bleibt ein Top-Thema aber andere Themen sind ebenfalls

entscheidungsrelevant (Qualität, Kosten, Schadstoffe, Kernenergie, Flächenverbrauch, …)

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Treibhausgasemissionen pro Kopf

Quelle: IFEU 2007, hochgerechnet auf 2008

Konsumbereiche Treibhausgase (in kg CO2e)

Anteil

Heizung 2,08 18,1%

Strom 0,79 6,9%

Pkw 1,65 14,3%

ÖPNV 0,12 1,0%

Flug 0,90 7,8%

Ernährung 1,74 15,2%

Sonstiger Konsum 2,91 25,3%

Infrastruktur 1,31 11,4%

Gesamt 11,50 100,0%

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Klimabilanz – was ist das eigentlich?

• Eine Klimabilanz (engl. Product Carbon Footprint) spiegelt das Treibhauspotential (GWP) eines Produkts entlang der gesamten Produktlinie wieder.

• Erfasst werden alle relevanten Emissionen von Treibhausgasen (CO2 , CH4, …) und deren Treibhauspotential (in CO2 -Äquivalente bzw. CO2e)

• Je nach Fragestellung kann es auch sinnvoll sein, nur Teile des Lebenszyklus auszuweisen; z.B.

• für B2B nur die Produktion inklusive Vorketten = „cradle-to-gate“

• für B2C der Abschnitt bis zum POS

• nur die Transporte (z.B. die „Food-Miles“)

• Die Systemgrenze muss aber in jedem Fall klar definiert sein und transparent kommuniziert werden.

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Ziele und Nutzen von PCF-Analysen

• Bewusstsein für die Treibhausgas-Emissionen schaffen

• Hauptemissionsquellen und potenzielles Reduktionspotenzial identifizieren (spezifisch für Hersteller, Handel, Verbraucher/innen)

• Transparenz und Kooperation in der Wertschöpfungskette fördern

• Verbraucher/innen über Handlungsalternativen bei Einkauf und Nutzung von Produkten zu informieren

• Über Kompensationen des PCF z.B. durch Klimaschutzprojekte informieren

• Erkenntnisse für die (Weiter-)Entwicklung der Klimastrategie gewinnen

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Herausforderungen bei Lebensmitteln

• sehr viele und unterschiedlich große Agrarbetriebe,

• häufige Wechsel der Zulieferer,

• starke Unterschiede in der Art des Anbaus (Herkunft!),

• jährlich und saisonal schwankende Erträge,

• viele unterschiedliche Verarbeitungstechniken und -betriebe,

• Bandbreite von relativ einfachen Produkten wie Äpfel oder Bananen bis hin zu komplexeren Convenience-Produkten,

• sehr unterschiedliche Transportwege – von regional bis global, vom Traktor bis zum Flugzeug,

• hoher und zeitabhängiger Einfluss von Lagerhaltung und Kühlung,

• eine Vielzahl unterschiedlicher Packungsgrößen und Verpackungen,

• Vergleich zwischen PCFs nur unter Einhaltung gleicher Voraussetzungen (Systemgrenze und Datenqualität) möglich

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Wie wird ein PCF berechnet?

• Ein PCF ist Teil einer Ökobilanz, untersucht jedoch mit dem Treibhauspotenzial nur eine von mehreren Wirkungskategorien; andere Kategorien / wichtige Gesichtspunkte sind:

Versauerung, Eutrophierung, Photooxidantienbildung

Wasserverbrauch (Water Footprint)

• Grundlage aller produktbezogenen Klimabilanzen, oder PCFs ist ebenfalls die ISO-Norm 14040 / 14044

• In den letzten Jahren wurden jedoch eine Reihe von speziell auf PCF ausgerichtete Berechnungsgrundlagen und Normen entwickelt

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Standards für den PCF

ISO 14040/44

ISO 14067„Carbon Footprint

of Products“

WRI/WBCSD„New GHG

Protocol Product Life Cycle Standard“

PAS 2050 „Specification for

the assessment of the life cycle GHG emissions of goods

and services“

VeröffentlichtOktober 2008

VeröffentlichtOktober 2011

Veröffentlichungin 2013 erwartet

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Lebensmittel-produktion Distribution Lagerung u.

Zubereitung EntsorgungLandwirt. Produktion

Emissionen entlang des Lebenswegs

landwirt. Produktion

Output

Input

gesamte Kette gesamte Kette gesamte Kette

WasserEnergetischeRessourcen

VerpackungenDüngemittelPestizide

Emissionen in Luft, Gewässer und Boden

CO2

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Phasen einer Ökobilanz nach DIN EN ISO 14040

Quelle: DIN EN 14040:2006: Umweltmanagement – Ökobilanz –Grundsätze und Rahmenbedingungen, Deutsche Norm, Oktober 2006

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Vorgehen beim Product Carbon Footprinting (ISO 14040/44)

Produktion Distribution EinkaufNutzung EntsorgungRohstoff-

gewinnung

Produktauswahl, Festlegung von Ziel und funktioneller Einheit

Validierung der Ergebnisse und Dokumentation

Berechnung des PCF

Sammlung der Primär- und Sekundärdaten; Allokation

Aufstellen der Prozessnetze, Festlegung der Systemgrenzen

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Funktionalität und funktionelle Einheit

Die funktionelle Einheit ist der quantifizierter Nutzen eines Produktsystems.

Angabe einer Bezugsgröße, auf die die Input- und Output-Daten normiert werden können.

Die funktionelle Einheit muss daher• eindeutig definiert und • messbar sein sowie • dem Ziel und dem Untersuchungsrahmen der Studie

entsprechen. Eine typische funktionelle Einheit ist z.B.:• 500 ml Bier, in einer Mehrwegflasche, fertig zum Verzehr,

oder • 100 g Zartbitterschokolade, 70% Kakao, fertig zum Verzehr

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Vorgehensweise beim Product Carbon Footprinting

Produktion Distribution EinkaufNutzung EntsorgungRohstoff-

gewinnung

Produktauswahl, Festlegung von Ziel und funktioneller Einheit

Validierung der Ergebnisse und Dokumentation

Berechnung des PCF

Sammlung der Primär- und Sekundärdaten; Allokation

Aufstellen der Prozessnetze, Festlegung der Systemgrenzen

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Anbau der Rohwaren

Herstellung Vorprodukte

Verarbeitung der Rohwaren

Einkauf und Zubereitung

Lagerung der Fertigware

Hauptprozesse

Produktion

Lagerung der Rohwaren bzw. Vorprodukte

Distribution bis zum Einzelhandel

Herstellung Hilfs- und Betriebsstoffe

Herstellung Diesel

Herstellung Verpackung

Energie-Bereitstellung

Vorketten

Festlegung der Systemgrenzen

am Beispiel der Lebensmittelproduktion

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Vorgehensweise beim Product Carbon Footprinting

Produktion Distribution EinkaufNutzung EntsorgungRohstoff-

gewinnung

Produktauswahl, Festlegung von Ziel und funktioneller Einheit

Validierung der Ergebnisse und Dokumentation

Berechnung des PCF

Sammlung der Primär- und Sekundärdaten; Allokation

Aufstellen der Prozessnetze, Festlegung der Systemgrenzen

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Kleines Experten-Quiz…

…welches Produkt ist klimafreundlicher?

• Tiefkühlpizza?

• Gekühlte Pizza?

• Selbst zubereitete Pizza?

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PCF-Ergebnisse für verschiedene Zubereitungsformen von Pizza

TK Gekühlt Selbstzub.g CO2e/100g Salami Pizza fertig zubereitet

Pizza “Salami”(generische Rezeptur) 566-610 554-590 569-580

Salami Pizza A Salami Pizza Bg CO2e/100g Salami Pizza fertig zubereitet

552 662

Die Gesamtergebnisse der verschiedenen Angebotsformen liegen auf gleichem Niveau!

Die Unterschiede zwischen verschiedenen Rezepturen können jedoch signifikant sein.

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Rohwaren‐bereitstellung

53%

Industrielle Fertigwaren‐produktion

4%

Herstellung der Verpackungen

4%

Distribution und Lagerung im 

Handel6%

Einkauf, Lagerung im Haushalt, 

Zubereitung und Spülen33%

Beitragsanalyse für TK-Pizza: Rohwarenherstellung dominiert

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Treibhausgasemissionen durch die Lebensmittel-produktion: Anteile verschiedener Lebensmittel

971

468

176112 87

33 17161132

317

106

287

0

250

500

750

1000

Molkereipro

dukte

Fleisch

Gemüse

Brot u

nd Teigware

n

Obst

Eier

kg /H

H u

nd J

ahr Treibhausgase Lebensmittel

Quelle: Wiegmann et al. 2005

Auf den Belag kommt es an

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Auf der Suche nach der guten Pizza

Sardenaira(ligurische Spezialität)

Teig aus• 500 g Mehl• 30 g Hefe• 4 EL lauwarme Milch• 4 EL Olivenöl• Salz

Belag aus• 1 kg frische Tomaten • 1 TL Oregano• 2 Zwiebeln• 100 g Taggiasca-Oliven• 100 g Sardellenfilets• 3 Knoblauchzehen

• kein Fleisch• kein Käse(schmeckt trotzdem super)

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Vergleich der THG-Emissionen von Kakao inklusive der Emissionen aus Landnutzungsänderung

Auf die Herkunft kommt es an

• Source (Wiltshire et al. 2009, FAOSTAT)

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Regionale Produkte sind nicht in jedem Fall klimafreundlicher

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Exkurs: Wie sinnvoll sind CO2-Label für Lebensmittel?

ISO-Norm 14040 ff.

PAS 2050

ISO 14067

Greenhouse Gas Protocoll

70.000Produkte?

Food Miles

Kompensation

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CO2-Label: Information oder Verwirrung?

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Klimaschutz durch Kartoffelchips?

Der Walkers-Snack: 75 GrammEin Kilo Kartoffeln: 200 GrammDie Kilowattstunde (D): 639 GrammEin Kilo Butter: 23.780 GrammEinmal volltanken: ca. 120.000 GrammJahresstromverbrauch 2-Personen-

Haushalt:1.940.000 GrammFerienflug nach Australien: ca. 12.600.000 Gramm

Angaben in CO2-Äquivalenten

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Eine Tankfüllung mit 40 Liter Benzin…

…entspricht dem Treibhausgaspotentialvon 1.600 Packungen Walkers Snacks!

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CO2-Label für Lebensmittel sindwenig sinnvoll, weil…

• Verbraucher/innen durch die rund 400 Label und Kennzeichnungen längst überfordert sind

• die wirklich wesentlichen „Botschaften“ (wenig Fleisch,, wenig fetthaltige Molkereiprodukte, saisonal, regional, wenig Verpackung, etc.) auch anders kommuniziert werden können

• Verbraucher/innen sich auf Lead-Label konzentrieren sollten (Biosiegel, Fairtrade-Siegel)

• Verbraucher/innen für die vielen Lebensmittel keine Vergleichsmaßstäbe haben (wie etwa Klasse A, B, C…)

• gerade bei Lebensmitteln der Aufwand für eine verlässliche, aktuelle und wettbewerbssichere CO2-Bilanzierung sehr hoch ist

vgl. ausführlich: Memorandum BMU, UBA, Öko-Institut (2009)

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Auf der Suche nach dem guten Fleisch

• PCF beim Stallhasen?• PCF beim Deichschaf?• PCF beim Wildschwein?

Tipps für carnivore Verbraucher/innen

• weniger Fleisch essen (wird unabhängig vom PCF auch aus gesundheitlichen Gründen empfohlen)

• eher Schweinefleisch oder Geflügelfleisch essen als Fleisch von Wiederkäuern (Rind, Lamm)

• Biofleisch bevorzugen (wird unabhängig vom PCF auch wegen besserer Tierhaltung etc. empfohlen)

PCF von Fleischprodukten – Durchschnittswerte und Bandbreiten

Fleischprodukte

Schwein Rind Lamm Ø CO2e in kg/kg 4,2 15,5 15,4 Bandbreite 3,6-5,0 7,4-28,0 15,3-15,5

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Bewertung der Handlungsoptionen

(Großes Treibhausgas-Potential = mehrere Hundert kg CO2e pro Jahr, große Kosteneinsparung = mehrere Hundert Euro pro Jahr )

Reduktions-Potenzial groß++ mittel +

Kostenein-sparung groß ++ mittel +

Schnell – und/oder Leicht umsetz-bar

Leichte oder Deutliche Verhaltens-änderung

Veränderung der Ernährung (hin zu mediteraner Kost, Vollwert)

++ + SL D

Umstellung auf Bio-Lebensmittel

++ Mehrkosten SL D

Substitution einzelner Lebensmittel (z.B. Rindfleisch durch Schweinefleisch)

+ (+) L L

kein Wegwerfen von Lebensmitteln

++ ++ SL D

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Fazit

• PCF ist ein geeigneter messbarer Indikator zur Bewertung der Klimarelevanz von Produkten• Empfehlungen für Verbraucher/innen in Hinblick auf

nachhaltigen Konsum• Ansatzpunkte für Unternehmen zur Optimierung der

Produktions- und Logistikprozesse • PCF-Analysen ersetzen aber keine umfassenden ökologischen

Analysen / Nachhaltigkeitsbewertungen (Schadstoffe!)• Verpackung, Transport, Lagerung und Einkaufsfahrt dürfen in

der Regel nicht vernachlässigt werden• Systemgrenzen der PCF-Analyse müssen klar definiert und

nicht berücksichtigte Prozesse und Aspekte transparent dokumentiert werden.

• Um PCFs untereinander vergleichbar zu machen, muss verstärkt an der Erarbeitung von Product Category Rules (Produkt-Kategorie-Regeln) gearbeitet werden.

• PCF-Label für Lebensmittel sind weniger sinnvoll, weil sie die möglicherweise wichtige Handlungsempfehlungen verschleiern

• Vorsicht mit Schlussfolgerungen, dass regionale Lebensmittel per se besser sind -> regional & saisonal ist wichtig!

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Carbon Footprint ist Fünfkampf…

1) Analysieren

2) Reduzieren (Steigerung Energieeffizienz)

3) Einsatz Erneuerbarer Energien

4) Kompensieren (Klimaschutzprojekte)

5) Kommunizieren

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Es geht zwar um die Wurst, …

aber noch mehr um gutes Fleisch und insgesamt um nachhaltige Ernährung und nachhaltigen Konsum!


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