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Research Collection Doctoral Thesis Temperaturverhalten und Anwendungsbeispiele von elektronischen Schaltern mit komplementären Transistoren Author(s): Bachmann, Andreas Eduard Publication Date: 1962 Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000087561 Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection . For more information please consult the Terms of use . ETH Library
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Research Collection

Doctoral Thesis

Temperaturverhalten und Anwendungsbeispiele vonelektronischen Schaltern mit komplementären Transistoren

Author(s): Bachmann, Andreas Eduard

Publication Date: 1962

Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000087561

Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted

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Prom. Nr. 3167

Temperaturverhalten und

Anwendungsbeispiele von elektronischen Schaltern

mit komplementären Transistoren

Von der

Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich

zur Erlangung der Würde eines Doktors der technischen Wissenschaften

genehmigte

Promotionsarbeit

Vorgelegt von

Andreas Eduard Bachmann

Dipl. El.-Ing. ETH

von Bottenwil (Kt. Aargau)

Referent: Herr Prof. H. Weber

Korreferent: Herr Prof. E. Baumann

Bern Hallwag AG 1962

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Separatabdruck aus «Technische Mitteilungen PTT»

I. Teil: Jahrgang 39, Nr. 12/1961, S. 401...416II. Teil: Jahrgang 40, Nr. 1/1962, S. 19...28

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VORWORT

Die vorliegende Arbeit ist das Resultat von verschiedenen Unter¬

suchungen, die ich als Sachbearbeiter für Fragen der elektronischen

Vermittlungstechnik an der Abteilung Forschung und Versuche der

Generaldirektion PTT im Laufe der Jahre 1959/60 auszuführen

hatte.

Herr Professor H. Weber, Vorstand des Instituts für Fernmelde¬

technik an der ETH, machte mich ursprünglich auf gewisse Eigen¬

schaften der erwähnten Schalter aufmerksam. Er zeigte sehr gros¬

ses Interesse an den durchgeführten Berechnungen und Unter¬

suchungen. Für seine stets anregende und sehr angenehme Leitung

der Arbeit sowie für die vielen wertvollen Ratschläge danke ich

ihm, meinem sehr verehrten Lehrer, recht herzlich.

Der Generaldirektion der PTT bin ich dankbar dafür, dass ich

nach meiner Rückkehr aus Amerika Gelegenheit erhielt, an der

Abteilung Forschung und Versuche in Bern die Probleme der

elektronischen Schalt- und Steuertechnik zu studieren.

Herrn A. Wettstein, Präsident der Generaldirektion PTT, möchte

ich meinen Dank aussprechen für seine Bewilligung zur Veröffent¬

lichung der Arbeit in den «Technischen Mitteilungen PTT».

Meinen beiden Vorgesetzten, Herrn J. Kaufmann, Chef der Ab¬

teilung Forschung und Versuche, sowie Herrn A. Kaspar, Sektions¬

chef, bin ich zu Dank verpflichtet für ihr Wohlwollen, das sie

meiner Arbeit entgegengebracht haben.

Beim Aufbau der Messapparaturen waren zeitweise die Herren

M. Hürner, F. Laederach und A. Meyer behilflich. Die Figuren hat

Fräulein R. Oppliger gezeichnet. Ihnen allen gilt ebenfalls mein

herzlicher Dank.

Muri bei Bern, im Januar 1962.

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Meinen Eltern und meiner Frau

gewidmet

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INHALTSVERZEICHNIS

Seite

Einführung 7

I. Teil: Temperaturverhalten von elektronischen Schaltern mit komplemen¬tären Transistoren 8

1. Grundsätzliche Transistorbeziehungen 8

2. Dreipolsehalter mit komplementären Transistoren 9

2.1. Funktionsweise 9

2.2. Berechnung der Schaltcharakteristik 9

2.3. Messungen an Dreipolschaltern 12

3. Vierpolschalter mit komplementären Transistoren 14

3.1. Funktionsweise 14

3.2. Berechnung der Schaltcharakteristik 14

3.3. Messungen an Vierpolschaltern 16

4. Zweipolschalter mit komplementären Transistoren 18

4.1. Funktionsweise 18

4.2. Berechnungen der Schaltcharakteristik 19

4.3. Messungen an Zweipolschaltern 20

II. Teil: Anwendungen von elektronischen Schaltern mit komplementärenTransistoren 23

1. Zeitschalter, Taktgeber und Sägezahngeneratoren 23

1.1. Zeitschalter 23

1.2. Taktgeber und Sägezahngeneratoren 23

2. Amplitudenvergleichsschaltung 25

3. Temperaturschalter 26

4. Zählschaltungen 26

4.1. Ringzähler 26

4.2. Bistabile Stufe 27

4.3. Untersetzer für die Zeitimpulszählung 28

5. Sperrschaltungen 28

5.1. Sperrschaltung mit Zweipolschaltern 29

5.2. Sperrschaltung mit Dreipolschaltern 30

5.3. Sperrschaltung mit Vierpolschaltern 30

Schlussfolgerungen 31

Symbole und Konstanten 32

Literaturverzeichnis 33

Lebenslauf 34

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Temperaturverhalten und Anwendungsbeispiele von

elektronischen Schaltern mit komplementären Transistoren

Zusammenfassung. In einem I. Teil

werden auf Grund der Gleichungen des

idealen Transistors die Eigenschaften von

elektronischen Schaltern mit komplemen¬tären Transistoren abgeleitet. Dabei richtet

sich die Aufmerksamkeit besonders auf das

Verhalten der Schaltcharakteristik bei ver¬

änderlicher Temperatur. Die abgeleitetenBeziehungen werden an Hand von Messun¬

gen überprüft und diskutiert. Je nachdem,

ob der Schalter 2, 3 oder 4 Hauptanschlüssebesitzt, wird er Zwei-, Drei- oder Vierpol¬schalter genannt.

Der II. Teil bringt einige Anwendungs¬

beispiele, wie sie in der heutigen Vermitt¬

lungstechnik vorkommen können: Zeit¬

schalter, Taktgeber, Sägezahngenerator,Amplitudenvergleichsschaltung, Tempera¬turschalter, Ringzähler und Untersetzer.

Am Schluss werden Sperrschaltungen

besprochen, bei welchen von n parallel lie¬

genden Schaltern nur ein einziger leiten

darf, während die restlichen gesperrt bleiben.

Résumé. Dans la première partie, les

caractéristiques des commutateurs électroni¬

ques à deux transistors complémentairessont dérivées des équations du transistor

idéal. Le but est de montrer Vinfluence d'un

changement de température sur ces caracté¬

ristiques. Les résultats des calculations sont

comparés avec ceux qui ont été mesurés avec

des commutateurs types. Selon le nombre

des connexions externes, les commutateurs

sont appelés commutateurs à transistors

complémentaires type diode, triode ou

tétrode.

La deuxième partie montre des applica¬tions dans la domaine téléphonique: com¬

mutateur à temps, générateur de mesure,

discriminateur d'amplitude, commutateur

à température, compteur en anneau et divi¬

seur binaire.

Finalement, des circuits de blocage sont

discutés, dans lesquels, sur n commutateurs

mis en parallèle, un seul doit être conduc¬

teur.

Summary. In the first part the charac¬

teristics of electronic bistable switches usingcomplementary type transistors are inves¬

tigated based on the equations of the ideal

junction transistor. Special attention is

given to the behavior of the switching char¬

acteristic when the temperature is changed.

Thorough measurements on typical swit¬

ches have been made to verify the calcula¬

tions.

According to the number of external

leads the switches are called complementarytransistor diode-, triode- or tetrode-switch.

Possible applications as they might be

used e.g. in the telephone field are shown in

the second part: timer, clock pulse generator,

saw tooth generator, amplitude discrimina¬

tor, temperature control switch, ring counter

and binary divider.

The final part is devoted to generallock-out circuits.

Einführung

Die heute üblichen Telephonzentralen machen Ge¬

brauch von einer sehr grossen Zahl von Relais und

Wählern, die mit Hilfe von mechanisch bewegtenmetallischen Kontakten Verbindungen herstellen und

unterbrechen. Vermittlungssysteme der Zukunft müs¬

sen sehr grosse Verkehrsvolumen in sehr kurzer Zeit

bewältigen und gleichzeitig das bestehende Übertra¬

gungsnetz wirtschaftlicher ausnutzen. Man ist des¬

halb bestrebt, den langsam bewegten Metallkontakt

entweder durch einen schnelleren, wie im Falle des

Zungenrelais1 und des Ferreed2, oder aber durch

einen sehr schnellen elektronischen Schalter mit sonst

ähnlichen Eigenschaften zu ersetzen. Mehrere erfolg¬versprechende Elemente sind schon entwickelt und

zum Teil bei Versuchen auch angewendet worden,wie etwa der Salow-Schalttransistor, die Kaltkatho-

dendiode, der Deplistor, Thyristor, Spitzentransistor,

die Doppelbasisdiode und vor allem die aus vier

Halbleiterschichten bestehendepnpn-Diode undpnpn-Triode 3 bis n. Alle diese Elemente besitzen eine Impe¬danzcharakteristik mit einem hohen Widerstand

im gesperrten und einem niedrigen Widerstand im

leitenden Zustand. Dazwischen befindet sich ein

Übergangsbereich mit negativem Widerstand. Es

sind demzufolge bistabile Schalter mit Gedächtnis¬

funktion, ähnlich einem Haltekontakt, die mit Hilfe

von kurzzeitig angelegten Steuersignalen hin und her

geschaltet werden können. Ihre Verwendung ist heute

noch stark dadurch behindert, dass ihr Preis bei zum

Teil weniger guten Eigenschaften höher ist als der¬

jenige eines Relaiskontaktes.

Es ist nun durchaus möglich, mit Hilfe von Tran¬

sistorschaltungen ebenfalls solche bistabile Schalter

mit negativen Impedanzcharakteristiken zu konstru¬

ieren, die als Ersatzschaltungen der oben erwähnten

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Elemente angesehen werden können. Als Vorteil

erweist sich dabei, dass man Eingriffe in die Schaltungmachen kann, um die Charakteristik derselben zu

ändern und zu verbessern.

Solche Schalter eignen sich deshalb sehr gut für

Untersuchungen über das Verhalten, die Eigenschaf¬ten und Anwendungsmöglichkeiten der erwähnten

Elemente ganz allgemein.Die Transistorschaltungen benutzen einen pnp-

Transistor und einen npn-Transistor sowie eine Refe¬

renzspannungsquelle. Die beiden komplementärenTransistoren sind in einer stark rückgekoppelten Art

zusammengeschaltet. Die Rückkopplung wird aber

erst positiv, nachdem eine mit der Referenzspannung

eng verknüpfte Potentialdifferenz überschritten wird

und der Schalter vom gesperrten in den leitenden

Zustand kippen kann. Je nachdem ob der Schalter

zwei, drei oder vier Hauptanschlüsse besitzt, wird er

Zweipol-, Dreipol- oder Vierpolschalter genannt.A. Hard hat in seiner Promotionsarbeit12 be¬

sonders die Eigenschaften von Zweipol- aber auch

von Dreipol-Schaltern bei konstanter Temperaturuntersucht. Für praktische Anwendungen ist das

Verhalten bei veränderlicher Temperatur von aus¬

schlaggebender Bedeutung. So ist denn der I. Teil der

nachfolgenden Untersuchungen vornehmlich der Ab¬

klärung dieser Frage gewidmet. Darauf aufbauend

werden im II. Teil einige typische Anwendungen be¬

sprochen.Dieselbe Schaltung mit komplementären Transisto¬

ren kann nicht nur, wie hier, zur Erzeugung einer

leerlaufstabilen, sondern auch einer kurzschlußstabi¬

len Schaltcharakteristik verwendet werden30. Sie

ist in diesem letzteren Fall als Ersatzschaltung bei¬

spielsweise für Tunneldioden verwendbar, was aber

im Folgenden nicht untersucht werden soll.

I. TEIL

Temperaturverhalten von

elektronischen Schaltern mit komplementärenTransistoren

1. Grundsätzliche Transistor-Beziehungen

Die Untersuchung der Schaltcharakteristik von

elektronischen Schaltern mit komplementären Tran¬

sistoren könnte grundsätzlich mit Hilfe des Ersatz¬

schemas von Spitzentransistoren durchgeführt wer¬

den. Da dies aber die Schaltung mit vielen Elementen

in die Ersatzschaltung eines kompakten Elementes

überführt, wird diese Methode hier nicht angewendet.Vielmehr basieren die Berechnungen auf den bekann¬

ten Grundgleichungen von Flächentransistoren mit

homogener Basisschicht. Die wichtigsten Zusammen¬

hänge wie sie für einen pnp-Transistor mit den in

Figur 1 angegebenenpositiven Strom-und Spannungs¬

richtungen gelten, seien des besseren Verständnisses

wegen kurz zusammengestellt13. Diejenigen für

npn-Transistoren folgen unmittelbar daraus, indem

das Vorzeichen jedes Transistorstromes und jeder

Transistorspannung umgekehrt wird. Die Gleichun¬

gen für npn-Transistoren werden mit einem' bezeich¬

net und anstelle des Indexes p wird ein n gesetzt.

Fig. 1. Positive Strom- und Spannungsrichtungen

Iep = I.SEp expUB

1 -Kip IsCp

ICp = ~«p IsEp exp

TJ>

Ep

Ü!+ 1SCp

exp

exp

a

Cp

ÜB

UçpUn

-1

(1.1)

-1

(1.2)

Die Bedeutung der einzelnen Grössen ist im Ver¬

zeichnis der Symbole (am Schluss dieser Abhandlung)angegeben. Unter Berücksichtigung des Early-T&ïïék-tes14 folgt daraus im Normalbetriebsfall mit-UCp > UBund-UCEn>UB:

UcpIcp = ~«p Iep + IcBOp +

ICp — «Ep I]}p + 11CEOp

rCp

UçEp

(l-a.p)rCp

dabei gilt:

UEp = UK In

«.Ep

IcEOp

IsEp

(1-M +<-Ep

l-SEp

1-oc

(«Ep + 1) IcBOp

«Ip —IcBOp

(1.3)

(1.4)

(1.5)

(1.6)

(1.7)

(1.8)«p 1 — «Ip «p

«IpIsCp = «p!sEp (1-9)

Wenn Emitter und Kollektor gegenüber der Basis

stark negativ vorgespannt sind (- üEp > Un und

-UCv>UB), so folgt aus Gl. (1.1) und (1.2) mit «p «< 1 :

Iep = — (1 — «p) IsEp ^—— Ii

<-Cp1 - «lp j

«Ep

**IcBOp '

cbop (1.10)

CBOp^-LCBOp1^ —J-Bp (1-11)1 - «Ip «p

Wenn der Emitterstrom IEp = 0 ist, so folgt aus

Gl. (1.5):

UKop=UB]n(l-«P)~-UB\n(*Bp+l) (1.12)

Bei kurzgeschlossener Emitter-Basis-Diode (UEp= 0)

folgt aus Gl. (1.2) im Normalbetriebsfall:

T r+ IcBOp

*Cp=

--iscp=

1 - «Ip «p

Für UCp = 0 folgt IEp aus Gl. (1.1) zu:

(1.13)

Iep = IsEp exp (&)" (1.14)

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Die Emitter-Basis-Spannung UEp sowie der Kol¬

lektorsperrstrom ICBOp smd die beiden Grössen, die

sich mit der Temperatur am stärksten verändern.

Ihnen gegenüber können bei vielen Transistortypendie weitern Änderungen (z. B. in a.p, rCp,... ) vernach¬

lässigt werden. Es gilt15:

Iobop = Ioo exp [d (T-To)] (1.15)

UEj =C/oo(±)C2 (T-To) (1.16)

Zoo und ?70o sind die Ausgangswerte bei T = T0 und

die beiden Konstanten cx und c2 sind wie folgt ge¬

geben :

Ci ^ 0.08 /oc für Ge und 0.04 /°C für Si (1.17)

c2^-UBc1Qe ~ -2mV/°C für Ge und Si (1.18)

Diese beiden Grössen cx und c2 sind im betrachteten

Bereich von 0...

50 CC praktisch unabhängig von

der Temperatur.Das Minuszeichen in der Klammer von Gl. (1.16)

gilt für den npn-Transistor. Die betreffenden Ände¬

rungen je Temperatureinheit betragen somit:

ÖlcBOp

ÔT

düEp

8T

8UB

= CiI,CBOp

= C2

uE

(1.19)

(1.20)

(1.21)BT T

Die sogenannte freie Spannung UEEj tritt dann auf,wenn der Basisstrom IBi = 0 ist. Sie ist wie folgt ge¬

geben :

UEFj^(\0LIEI

+ 1 (1.22)

Das Pluszeichen gilt für pnp-, das Minuszeichen für

npn-Transistoren.

2. Dreipolschalter mit komplementären Transistoren

In der Figur 2 ist die Schaltung und in der Figur 3

eine typische Schaltcharakteristik des Dreipolschal¬ters aufgezeichnet. Die Umschaltspannung Us wird

im wesentlichen durch eine von aussen angelegteReferenzspannung Uv festgelegt und kann in sehr

weiten Grenzen bis zur Erreichung der maximal zu¬

lässigen Kollektor-Emitter-Spannung UCEn max.des

npn-Transistors T2 beliebig eingestellt werden. Ebensolässt sich der Betrag des negativen Widerstandes rN

mit Hilfe des Quellenwiderstandes Rv festlegen.

«r I*

".,

us.s

rs \V

o,,

\wD

—•—

rd P=S= B»

Fig. 2. Dreipolschalter mit komplementären Transistoren

Fig. 3. Sohalteharakteristik des Dreipolschalters

In den nachfolgenden Untersuchungen wird stets

angenommen, dass - wie in Eigur 2 angegeben -

Tj ein pnp- und T2 ein npn-Transistor sei. Im umge¬

kehrten Fall entsteht eine analoge Charakteristik zu

Figur 3 mit umgekehrten Vorzeichen. Sämtliche

Formeln gelten sinngemäss mit vertauschten Indizes

p und n.

2.1. Funktionsweise

Uv ist die über den Widerstand Bv angelegte Re¬

ferenzspannung. Solange die angelegte Klemmen¬

spannung U wesentlich kleiner als Uv ist, sperrt der

Transistor T1 und es fliesst ein sehr kleiner negativerSperrstrom I aus seinem Emitter heraus. Transistor

T2 ist nicht gesperrt, aber der kleine niessende Kollek¬

torstrom des pnp-Transistors von der Grössenord-

nung des Kollektorsperrstromes ICBop genügt (beinicht zu hohen Temperaturen) normalerweise nicht,um T2 richtig zu öffnen. Unmittelbar vor dem Um¬

schaltpunkt S erreicht der pnp-Transistor geradesoviel negative Vorspannung, dass sein Emitterstrom

i = 0 wird. Damit wird sein Kollektor- und Basis¬

strom - bis auf das Vorzeichen - gleich gross und

gleich dem Kollektorsperrstrom lCBov-Im nächsten Moment wird der Basisstrom IBp = 0,

Tx beginnt zu leiten, ebenso T2. Der Emitterstrom I

steigt an, i„ gleichfalls, wodurch UCEn und damit

auch U sinkt. Die beiden Transistoren bringen sich

gegenseitig durch positive Rückkopplung stark zum

Leiten, und zwar so lange, bis der Strom i„ auf seinen

maximalen Wert von ungefähr UvjBv angestiegenund U auf einen sehr kleinen Wert abgesunken ist.

Zuerst wird der Endpunkt W erreicht, bei dem die,beiden Transistoren gemeinsame, Kollektor-Basis-

Spannung UCn = 0 geworden ist. Im Tiefpunkt Dsind die Transistoren schon leicht gesättigt und im

positiven Bereich sind sie es vermehrt.

2.2. Berechnung der Schaltcharakteristik

Aus der Figur 2 entnimmt man die folgenden Zu¬

sammenhänge :

U = Uv-BvIv+UEp (2.1)

I, -Icn + Isp (2.2)

I +Ibp + Icp = 0 (2.3)

Ib» = -Icp (2.4)

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Mit Hilfe von Gl.(1.3) und der für npn-Transistorengültigen Gl. (1.4)' folgt aus den obigen Zusammen¬

hängen :

U=UV + ÜEp-Bv {«-En + 1) •

u,CEnI (dp + 0Cn— 1) + IcBOn— IcBOp +

rcn

Schaltcharakteristik

Ucp

rcp

(2.5)

Diese Gl. (2.5) liefert die

U = f (I) für den ganzen Bereich von 0 bis unmit¬

telbar vor W. Sie hat die Form U=Us+ I-rN. Es

folgt aus ihr und mit Gl. (1.5) der différentielle Wider¬

stand r zu:

dU UBr = -

dl IsEp(l-Xp)+I

Normalerweise ist «,«1,

-(aa,+ l)(«p + a»-l)Ä, (2.6)

und Gl. (2.6) übergeht in

UB

womit ocp- 1 < oc„ wird

«.En Bv = rs - rN (2.7)-Io + I

Darin ist -I0 ein kleiner positiver Strom von

weniger als 1 fiA Grösse [Gl. (2.8)].

a) Gesperrter Zustand 0 (U = 0)Der Strom im Sperrpunkt 0 folgt aus Gl. (2.5),

wenn £7=0 gesetzt wird. Er ist aber auch durch die

Gl. (1.10) direkt gegeben:

Io= -(l-aj,)/sEp^ Icbop (2.8)a.Ep

Der Betrag dieses Sperrstromes I0 ist für nicht

symmetrische Transistoren viel kleiner als derjenigevon ICBOp. Seine Temperaturabhängigkeit ist prak¬tisch gleich gegeben wie jene des Kollektorsperr¬stromes Iqbov wenn man von der weniger ins Gewicht

fallenden Änderung der Stromverstärkungen absieht :

^-«fclo (2-9)

Im Sperrbereich von 0 bis S ist + I0^.I <0 und

somit rs>\rN\ in Gl. (2.7). Der Sperrwiderstand rs

ist also gegeben durch:

ünr.~—~-z (2-10)

-Io + I

Auf Grund dieser Gleichung müsste im Sperrpunkt0 der Sperrwiderstand rs im Idealfall unendlich grosssein und dann gegen S hin allmählich abnehmen.

Aus der Gl. (2.5) kann der Wert von Iv im Sperr¬

punkt 0 für a.p «a 1 und a.„ <« 1 entnommen werden zu :

(2.11)

Die Multiplikation mit der Stromverstärkung a.En

hat zur Folge, dass Iv0 recht gross werden kann.

/ PiTJ

b) Schaltpunkt S ( r =dl

0

Die Bedingung r = 0 führt auf Grund von Gl. (2.7)zu folgender Beziehung für den Schaltstrom Is :

Is^-^r + Io (2.12)OLEn Rv

Für Rv > 1 kOhm und a.En > 10 wird dieser Schalt¬

strom Is < 2,5 juA. Ein Vergleich mit Gl. (2.25) zeigt,dass Is immer mindestens um den Faktor UvjUBkleiner ist als Iw. In den meisten gebräuchlichen Fäl¬

len mit a.En Rv > 10 • 100 D kann deshalb Is «* 0 an¬

genommen werden. Mit der Näherung «, « 1 und

Gl. (2.6) folgt die Schaltspannung Us aus Gl. (2.5) zu :

Us Uv + ÜEpS -ÜB-Rv {<X.En + 1) •

ICBOn- IcBOpUcEn

TCn

Ucp

rcp

(2.13)

Oder mit Hilfe von Gl. (2.11) gilt angenähert:

Us<^Uv+ Ueps - Üb - Rv Iio (2.14)

Aus dieser Bestimmungsgleichung für Us ist er¬

sichtlich, dass mit Hilfe von Schaltungsmassnahmennur der letzte Anteil

y>z = Rv Iv< (2.15)

klein gemacht werden kann. Die beiden anderen

Grössen UEvs und UB sind physikalisch bedingt.

UEps ist eine kleine negative Spannung, gegebendurch :

ÜBÜEps *=* Ub In (2.16)

-IcBOp OLEn OLIEp Rv

die mit steigender Temperatur ebenfalls um etwa

c2 «* - 2 mV/°C abnimmt (siehe Figur 5b).

Bei Annahme konstanter <xEre und rCj ist die Tem¬

peraturabhängigkeit der Schaltspannung Us gegebendurch:

(2.17)

dus

BT' i + C2-Rv {a.En + 1) Ci (IcBOn-IcBOp) <=« + C2 - Ci y>3

Daraus ist ersichtlich, dass Rv, a.En und ICboj klein

sein müssen, damit die Temperaturabhängigkeit der

Schaltspannung Us klein wird. Dies wird zum Bei¬

spiel durch Verwendung von Silizium-Transistoren

mit kleinen ole„ und Icboj erreicht.

c) Bereich des negativen Widerstandes (S bis W)

Im Bereich des negativen Widerstandes steigt der

Strom I kontinuierlich an und für l>>\l0\ folgt aus

Gl. (2.7) zunächst r, <S j rN | und damit die Grösse des

negativen Widerstandes :

Tn> OLEn Rv (2.18)

Bei gegebenem a.En lässt sich demnach der Betragdes negativen Widerstandes mit Hilfe von Rv sehr

leicht und in weiten Grenzen variieren. Die Änderungvon rN bei Variation der Temperatur ist gleich der¬

jenigen der Stromverstärkung a.En des npn-TransistorsT2, die in den meisten Fällen gering ist.

Durch Vergleichen von Gl. (2.1) und Gl. (2.5)findet man den Quellenstrom Iv für / >» | ICB oj \ zu :

Iv^XEnl (2.19)

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ist.geringnurdemzufolgeundUBvonjenerzuportional

pro¬ungefährrsat_nvonTemperaturabhängigkeitdiedasswerden,geschlossendarf(2.30)Gl.Nach

Q.0.4=J-«,

mV2=c«sind:WerteTypische

(2.33)re+—<=*nr,at.

durch:gegebenApproximation

ersterin„rmUSättigungswiderstandderistEbenso

=-2mV/°0C2

°C22=T0

mV25=UeoP;Ohm220=rop:B.z.Mit

(2.32)T0)c2(T-+üEop<^r0pl+UEp

:5b)Figur(siehewerdenangesetztfolgtwieNäherung

ersterinkannUEpEmitter-Basis-SpannungDie

D.PunkteimwieturabhängigkeitTempera¬dieselbeungefährexistiertesund(2.31),Gl.

diewiederBereichdieseminauchgiltUFürkonstant.

annäherndsindIEnundICnIv,StrömeDiegesättigt.

starkTransistorenbeidesindBereichpositivenIm

BereichPositiverf)

mV/cC.2-mitheisstdasUEp,wieungefährUDfolge

demzu¬sichändertist,kleinUsat_„gungsspannung

Sätti¬derTemperaturabhängigkeitdieDaXJD.an

BeitraggrösserendenUEpliefert(2.31)Gl.derIn

verzichtet.Bestimmung

seineaufseidarstellt,WertwichtigensehrkeinenID

anderseitssind,kompliziertZusammenhängedieDa

dl0.=—=rDBedingungderausfolgtIDStromDer

f)TJ

(2.31)Uep+Umt.„=üb

Spannungen:kleinerzweierSummefolgendedie

durchgegebenistDTiefpunktimUDSpannungDie

Ohm.1...10+sindrsat.nfürWerteTypischesind.tung

Rückwärtsrich¬undVor-inStromverstärkungendie

sowieIBnBasisstromdergrösserjeist,kleinerumso

rmUnSättigungswiderstandderdassdemnach,folgt(2.30)Gl.Aus/„.gleichundkonstantannähernd

ICnKollektorstromderistGleichungendiesenIn

!J-BnIßn——+OLIEn+1<X.En

J-Cn.

,,J-Cn

j1f/Tsat.n

IBn

(2.30)(>0)11(üb

ist:gebenge¬folgtwiersatnSättigungswiderstandderwobei

(2.29)Tsal.nIcn=Ugat.n=UcMn

durch13:gegebenistSieT2.TransistorsdesUSat.nSättigungsspannungsog.dieSpannung,positive

kleineeineistTJCEnist.Uv<IU0En|vielfachdembei

Rv(2.28)IvD=U°-UcEn

Wert:

konstanteneinemaufbleibtrenzspannungsquelle

Refe¬derausIvStromDergewechselt.Vorzeichen

dashatKollektor-Basis-Spannunggemeinsameihre

undgesättigtTransistorendiesindDTiefpunktIm

81Ucn<00;—==rz>DTiefpunkte)

wirkt.reduzierendentspricht,UBvonZunahmederwelcher(2.27),Gl.

inSummanderstederweilgross,sodoppeltnicht

aberistSieEmitterbasisspannung.einzelnenderjene

alsgrösseristUwvonTemperaturabhängigkeitDie

TdT(2.27)2Unc1^-3mV/oG+

Uw.8Uw

Differentiation:durch(2.26)Gl.

ausmanerhältsind,temperaturunabhängiga.Ej

StromverstärkungendiedassAnnahme,derMit

{oLEn).Ininüber(2.26)Gl.

inAusdruckletztedergeht1>*a.EngrosseFür

(2.26)/1+V-En\

)ag"a-InfIsEnIsEp

(Uv/Rv)*InUw^Ub

:durchgegebenWPunkteimSpannung

diesomitundUv<UmistFällenpraktischenIn

(2.25)RvOLEn

ÜEn+Uv.

:durchgegebenangenähertistWPunkteim/SchalterstromDer

IsEnIsEp(2.24)

(2.23)

I2(0LE„+l)ü£lnU*

in:übergeht(2.21)Gl.Womit

1)+(c/LEn-I«=»Ieu

(2.22):Gl.ausfolgt(2.19)Gl.gültigen

/,fürimmernochhierauchderMit

I)+=-{IvIeu

Ueh—Uep=Uw

fürmanentnimmt2FigurderAus

dazu.

analoggenauUEnund

\IsEp)

Uzln

annähernd

(2.22)

(2.21)

UCn=0:

dazu.

nalog

\IsEpJ(2.20)ÜEp^Uslnf—)

I>ISEp:fürfolgtihrAus(1.14).Gl.

sondern(1.4),und(1.3)Gl.diemehrnichtgeltenEs

wird.0=UCnKollektorspannung-gemeinsameren

Transisto¬beiden-diewennerreicht,dannistreiches

Widerstandsbe¬negativendesWEndpunktDer

o;=(UCjWEndpunktd)

wird.gross

sehrsomitSvonUmgebungderinstandsänderung

Wider¬dieundansteigtWertkonstantennähernd

an¬einenaufSSchaltpunktdemnachsofortschon

a.Endasshat,FolgezurwasT2,npn-Transistors

desICnKollektorstromgrosseneinenauchergibt

DiesI.Schalterstromderalsistgrössera.EnFaktor

denumstetsCharakteristikderBereichnegativenim

IvQuellenstromderdassaus,sagtGleichungDiese

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Alles analog zu Gl. (2.31) eingesetzt ergibt:

Up = UBp + Usai n=

= ropI-YUEoP + c2(T-T0)cu \ (2.34)

+ roo \lcn

,1

Daraus folgt durch Differentiation der Widerstand

im positiven Bereich :

dU,Td

81Top — L Çn (2.35)

Für grosse Ströme wird rop > cu/I\, womit dann

der Widerstand ra im positiven Bereich angenähert

i•

udUEv . .

gleich Ta ^ rop = ist.

31

Damit ist auch die Temperaturabhängigkeit von

Up gleich derjenigen von UEp, also c2 «a - 2 mV/ °C.

2.3. Messungen an Dreipolschaltern

Die interessierenden Charakteristiken der Schalter

werden auf einem xy-Kathodenstrahloszillographen

0,1 mA'Skt.

Nr. 1

Tt: OC71

T2: OC140

Rv = 390 n

<*En «< 86

0,1 mA/Skt.

Nr. 2

Tx: OC77

T2: 2N78

Rv = 1 kß

a£B i=K 55

^HlNMHIIHI

CO

> ÜÜHHIHiniCM

ff«Heh«aa«

0,1 mA/Skt. 0,1 mA/Skt.

Nr. 3 Nr. 4

T, : PAT 25

T„: 2N147

Rv = 3,9 kQ

Ge-pnpn-Triode ATZ 10

Rv = 10 kß

a-En ai 12,5

Fig. 4. Schaltcharakteristiken

Uv = 12 V, t = 22° C

U = f (/) von Dreipolschalte

dargestellt, indem der Strom / als unabhängige Ver¬

änderliche von einer, durch eine sägezahnförmige

Spannung von zirka 10...

20 Hz ausgesteuerten,Pentode erzeugt wird.

Die Figur 4 zeigt Aufnahmen der Schaltcharakte¬

ristik von drei typischen Dreipolschaltern sowie einer

Ge-pnpn-Triode bei Raumtemperatur. Der Nullpunktder Skalen befindet sich in der Ecke unten links. U ist

positiv nach oben und / positiv nach rechts aufgetra¬

gen. Die Einheiten je Skalenteil (Skt.) sind angegeben.Aus diesen Messungen kann mit Hilfe des Quellen¬

widerstandes Rv und der Stromverstärkung a.En die

Gl. (2.18) für die Grösse des negativen Widerstandes

rN kontrolliert werden. Dies geschieht in der Tabelle 1.

Es ist daraus ersichtlich, dass die beiden letzten

Kolonnen gut übereinstimmen.

Tabelle 1: Kontrolle der Gl. (2.18): rN sa -O-En Ri

Schalter

vRv

Ar.

aEnr$ nach

Gl. (2.18) gemessen

1 0,39 kß

2 1 kß

3 3,9 kß

86

55

12,5

34 kß

55 kß

49 kß

36 kß

ca. 60 kß

50 kß

Aus der Messung Nr. 4 kann entnommen werden,

dass die pnpn-Triodc ATZ 10 einen negativen Wider¬

stand von rx «s - 40 kti besitzt, wenn Rv = 10 kQ

beträgt. Demzufolge hätte der npn-Transistor T2 im

Ersatzschaltbild eine mittlere Stromverstärkung von

aA-»i % 4. Die Konstanz des Betrages von rN über den

ganzen Strombereich von S...W ist ein Mass für

die Konstanz der Stromverstärkung <x.En des npn-

Transistors T2. Während sie sich bei den beiden

Schaltern Nr. 1 und Nr. 3 über den gesamten Bereich

praktisch nicht verändert, sinkt sie beim Schalter

Nr. 2 für grössere Ströme / und steigt bei der pnpn-

Triode ATZ 10.

Die Durchlaßspannung Up des Siliziumschalters

Nr. 3 ist wesentlich grösser als zum Beispiel jene des

Germaniumschalters Nr. 1. Dies ergibt sich nach

Gl. (2.34) deshalb, weil sowohl die SättigungsspannungUsat n

als auch die Emitter-Basis-Spannung UEp bei

Siliziumtransistoren rund doppelt so gross sind wie

jene von Germaniumtransistoren.

2.3.1. Temperaturverhalten

Als typischen Fall zeigt die Figur 5 das Temperatur¬verhalten der Schaltcharakteristik des Germanium-

Schalters Nr. 1. Ebenfalls aufgetragen sind die beiden

Emitter-Basis-Spannungen UEj als Funktion des

Schalterstromes /. Man sieht deutlich deren Abnahme

um etwa 2 mV/°C bei steigender Temperatur.

Bei einem Temperaturanstieg von 0 °C auf +41 °C

sinkt die Umschaltspannung Us um rund 0,5 V ab.

Der Betrag des negativen Widerstandes rN steigt ein

wenig an, was auf eine Zunahme von a.En hindeutet.

Der Widerstand rs im gesperrten und rd im leitenden

Zustand verändert sich dagegen nicht messbar.

12

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u ' i

10V-

5V

1

Typ wie jene des Schalters Nr. 1 gemacht. Die Mess¬

werte sind in der Tabelle 2 zusammengestellt undgeltenfür Uv = + 11,8 V, Bv = 390 Ohm, t = + 21 °C.

0,1 0,2 0,3 0,4 mA

Fig. 5. Dreipolschalter Nr. 1 mit Uv = 12,4 V und Ev = 390 Q.

a) Schaltcharakteristik

b) Emitter-Basis-Spannung OC 71

c) Emitter-Basis-Spannung OC 140

Mit den Kollektorsperrströmen der beidenTransisto¬ren bei Raumtemperatur (ICBOn = + 0,9 /*A, Icbop =— 4,1 fiA), sowie den übrigen bekannten Werten findet

man aus der Gl. (2.17) die Abnahme der Umschalt¬

spannung je °C Temperaturanstieg:

-Us= -ll,6mVI°C (2.36)

8T

was mit dem gemessenen Wert von -0,5 V/41 °C =

- 12,2 mV/°C gut übereinstimmt.

2.3.2. Charakteristische Punkte 0 bis P

Um die verschiedenen im Abschnitt 2.2. berechneten

Formeln überprüfen zu können, wurden bei Raum¬

temperatur Messungen an einem weitern Schalter

Nr. 5 mit Germanium-Transistoren vom gleichen

Tabelle 2: Messwerte an Schalter Nr. 5 bei t = 21 °C

Messgrösse Einheit 0 S w D P

h mA + 0,4 + 0,4 +29,0 +29,2 +29,2

Ibp fiA + 5,1 + 5,0 — 7,4 —220 -^20

I mA —0.00041 0 + 0,26 +0,55 + 1,0

ÜEn V — 0,11 —0.11 —0,24 —0,245 —0,258

ÜCn V +11,5 +11,5 0 —0,144 —0,182

Uep V —11,6 —0,08 +0,092 +0,159 +0,198

U V 0 + 11,5 +0,335 +0,263 +0,274

Die Daten der beiden verwendeten Transistoren

sind angegeben in der Tabelle 3.

Tabelle 3: Transistordaten des Schalters Nr. 5 bei t = 21 °C

Grössepnp-Transistor

00 71

npn-TransistorOC 140

Icsoj

^'(bei 11.8V)

rc,

Iceoj

ISEj

— 2,86 fiA

— 0,19 [iA

—87 ftA+ 6,3 fiA

+ 0,46 /iA

+ 0,07 pA

+ 11,8 /iA— 4,4 fiA

«Ej

*IEj

0,977

42

0,68

2,1

0,992

124

0,91

10,1

Tabelle 4: Vergleich von berechneten mit gemessenen Werten bei

/ = 21°C

Charakteristischer

PunktGrösse Gleichung

Berechneter

Wert

Gemessener

Wert

0Io

IvO

(2.8)

(2.11)

— 0,14 (iA+0,447 mA

— 0,41 fiA+ 0,4 mA

SIs

Us

(2.12)

(2.14)

+ 0,4 nA

+11,52 V

0 ^A+11,5 V

Negativer Widerstand ?N (2.18) —48 kß —43 kß

W

Iw

IvW

Uw

(2.25)

(2.19)

(2.26)

+ 0,24 mA

+29,8 mA

+ 0,313 V

+ 0,26 mA

+29,0 mA

+ 0,335 V

DIvD

ÜB

(2.28)

(2.31)

+30,0 mA

+ 0,26 V

+29,2 mA

+ 0,263 V

P ÜP (2.34) + 0,266 V + 0,274 V

Der in der Tabelle 4 zusammengestellte Vergleichvon berechneten und gemessenen Werten zeigt - mit

Ausnahme des Sperrstromes I0— gute Übereinstim¬

mung. Damit ist die Zweckmässigkeit der gemachtenVernachlässigungen in der Herleitung der Gleichun¬

gen im Abschnitt 2.2 nachgewiesen.

13

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im nichtleitenden

grosser Leckstrom

3. Vierpolschalter mit komplementären Transistoren

Die Untersuchungen an den Dreipolschaltern mit

komplementären Transistoren haben gezeigt, dass die

Temperaturabhängigkeit der Schaltcharakteristik zur

Hauptsache davon herrührt, dass der npn-TransistorT2 nicht wirkungsvoll gesperrt ist, sondern stets mit

dem Kollektorstrom ICp des pnp-Transistors T1 in

Vorwärtsrichtung betrieben wird (siehe Figur 2).

Dies hat zur Folge, dass:

Zustand des Schalters ein

Iv0 nach Gl. (2.11) aus der

Referenzspannungsquelle Uv herausniesst,

2. die Schaltspannung Us nach Gl. (2.14) um minde¬

stens y>3 = Iv0 • Bv kleiner ist als Uv und

3. die Temperaturabhängigkeit von Us durch diesen

Leckstrom Iv0 nach Gl. (2.17) ebenfalls stark beein-

flusst wird.

Mit Hilfe einer zusätzlichen Vorspannung ist es nun

aber möglich, den Transistor T2 ebenfalls zu sperren,

wodurch die vorstehend aufgeführten Nachteile be¬

hoben werden und eine Schaltung mit sehr tempera¬turkonstanter Charakteristik entsteht.

3.1. Funktionsweise

Der Vierpolschalter von Figur 6 entsteht aus dem

Dreipolschalter der Figur 2 durch Hinzufügen einer

Sperrquelle U2 mit dem Innenwiderstand B2. Seine

TEp- I

Uv -i=

Fig. 6. Vierpolschalter mit komplementären Transistoren

Schaltcharakteristik ist in der Figur 7 skizziert.

Solange Transistor T1 sperrt, ist nun auch T2 gesperrt.

Nachdem im Punkte G die Umschaltspannung U0^> Uv

erreicht ist, öffnet sich Tr Sein Kollektorstrom

fliesst hauptsächlich über B2 weg, bis die Emitter-

Basis-Spannung UEn einen solchen Wert erreicht, dass

auch der npn-Transistor T2 zu leiten beginnt. Nun

tritt die positive Rückkopplung zwischen T1 und T2 in

Aktion, / steigt, U sinkt, womit der Bereich des

negativen Widerstandes erreicht ist. Das Verhalten

des Vierpolschalters in den Punkten W, D und P ist

gleich demjenigen des Dreipolschalters. Mit Hilfe von

U2, B2, Uv, Bv lässt sich die Schaltcharakteristik in

sehr weiten Grenzen beliebig variieren.

u i

G Si

rs

W

°,

VwD

—•rd P

•—^ I

Fig. 7. Schaltcharakteristik des Vierpolschalters

3.2. Berechnung der Schaltcharakteristik

3.2.1. Vierpolsehalter mit separater Sperrspannung U2

Die Berechnung dieser Schaltcharakteristik ge¬

schieht analog zu derjenigen des Dreipolschalters.Insbesondere gelten die allgemeinen Transistorglei¬

chungen des Abschnittes 1, aber auch die Gl. (2.1) bis

(2.3) sind noch unverändert gültig. Gl. (2.4) geht über

in:

lBn + Icp=I'2. (3.1)

Der Kollektorstrom ICp des pnp-Transistors T1 ist

durch die Gl. (1.3) gegeben und derjenige des npn-

Transistors T2 wird für î7£ra>?7B (Sperrbereich)

analog zu Gl. (1.11):

Icn^IcBOn = —IlSn (3.2)

was gleichbedeutend mit IEn ^ 0 ist.

Es kann gezeigt werden, dass die neuen Gleichun¬

gen für If0, Ug und BUg/ 8T unter diesen Vorausset¬

zungen erhalten werden, indem in den entsprechenden

Gleichungen des Dreipolschalters [Gl.(2.11), (2.14)

und (2.17)] der Faktor {a.En + 1) gestrichen und gleich1 gesetzt wird. Sie lauten deshalb für den Vierpol¬schalter :

Gesperrter Zustand 0 (U = 0)

Io

Übrs>

( 1 - OCp) IsEp <=" IcBOpa.Ep

-Io + I

IvO «=j T ,

UcEn« ICBOn

lCBOp H

rcn

Ucp

rcp

(3.3)

(3.4)

(3.5)

Anfangspunkt G (I «* 0)

Unmittelbar nach dem Anfangspunkt G beginntder pnp-Transistor T1 zu leiten, das heisst sein

Emitterstrom I wird positiv. T2 ist noch gesperrt. Es

gilt:UcEn Ucp^

rcP

(3.6)

Ug >=*> Uv + Ueop — Bv ( IcBOn - Icbop -\

TCn

Uq<^Uv+ Ueop - fi (3.7)

14

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dUa UeovCiipt

(3.8)

(3.9)8T T

Schaltpunkt S (Usœ Uv)

Der Schaltpunkt ist dann erreicht, wenn sowohl

die Emitter-Basis-Diode von Tx als auch jene von T2

genügend in Vorwärtsrichtung vorgespannt ist, das

heisst UEp & - UEn & + 0.1... + 0.15 V (siehe

Figur 11).Die für den Vierpolschalter im Bereich O

...W

allgemein gültige Beziehung lautet analog zu Gl.

(2.5):

U=Uv+ UEp - Bv (.OLE* + 1) •

/ (<X.p + OCn - 1) + IvO + Otp

TJEn — Uo (3.10)

Hierin ist der letzte Summand in der eckigenKlammer gegenüber dem Dreipolschalter neu dazuge¬kommen. Wird wieder ap *» 1 gesetzt, so geht die

Gl. (3.10) über in:

U~Uv+UEp-Rv(*En+l)(xJ+Lo+l^-^1)(3.n)Im Schaltpunkt S ist Us ^ Uv, womit aus Gl. (3.11)

folgt:ÜEpS 1 / UeuS — Ü2

Is- IvO (3.12)CtEn Bv U.n \ B-2.

In sehr vielen Fällen ist Bv und B2 von derselben

Grössenordnung und für <x„ «^ 1 gilt dann :

(3.13)

Ebenso folgt aus Gl. (3.12) die Temperaturabhän¬gigkeit von Is zu :

(3.14)

Bereich des negativen Widerstandes (S bis W)

Durch Differenzierung folgt aus Gl. (3.11):

r = = r0p — a.EnBv-«.En — ron (S.io)dl B2

Figur 11 zeigt, dass für positive Ströme / von eini¬

gen fiA der erste Summand vernachlässigt werden

darf. Dagegen kann der dritte Summand bei kleine¬

rem B2 eine Verminderung des Betrages des negativenWiderstandes verursachen. Die zu Gl. (2.18) analogeGleichung lautet nun:

(3.16)

Figur 11 zeigt, dass | ron | noch im Schaltpunkt S

einen recht grossen Betrag (zum Beispiel 0,7 kfi)aufweisen kann.

ICn ist gegeben durch Gl. (1.4)'

und geht für grosse

Ströme über in:

Icn^O-En Ißn (3-17)

Weil anderseits | IBp j < Iv ist, wird ICn ^ Iv. Somit

gilt analog zu Gl. (2.19):

Iv'^O.EnlBn (3.18)

Endpunkt W {UCn = 0)

Für Uw gilt dieselbe Gl. (2.21) wie beim Dreipol¬schalter. Dagegen ist der Strom Iw gegeben durch:

Us'Is

TN

(3.19)

wobei die Werte durch die vorangehenden Gleichun¬

gen bestimmt sind.

Tiefpunkt D und positiver Bereich P

Es gelten hier die gleichen Überlegungen wie beim

Dreipolschalter.

3.2.2. Abgewandelte Vierpolschalter

a) Sperrspannung U2 durch Spannungsteiler erzeugt

Die Sperrspannung U2 muss nicht unbedingt durch

eine zusätzliche Batterie erzeugt werden. Man erhält

sie auf einfache Weise mit Hilfe eines Spannungs¬teilers Ba, Bb wie in Figur 8 angegeben. Dabei kann

Bb auch durch eine Referenzspannungsdiode ersetzt

werden.

Für Bb < B2 verhält sich diese Schaltung praktisch

genau gleich wie jene mit separater Sperrbatterie U2.Für Bb > B2 nähert sich das Verhalten des Schalters

demjenigen mit U2 = 0, wie es nachfolgend unter b)beschrieben wird.

Fig. 8. Vierpolschalter mit Spannungsteiler Ba, üb, zur Er¬

zeugung der Sperrspannung U2

b) Sperrspannung U2 = 0

Für grosse B2 (zirka 100 k£2) verhält sich der

Vierpolschalter mit U2 = 0 praktisch wie ein Drei¬

polschalter (siehe Fig. 6). Der Transistor T2 ist im

Sperrbereich O...

S des Schalters nicht gesperrt.Wird nun B2 verkleinert, so tritt bei B2 = 0 der Fall

ein, wo UEn = 0 und somit ICn = —Iscn wird. Man

kann ihn als halbwegs gesperrten Zustand bezeichnen,da er zwischen demjenigen des gewöhnlichen Vier¬

polschalters mit UEn > 0 und jenem des Dreipol¬schalters mit UEn < 0 liegt.

15

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li

0,1 m A, Skt.

Nr. 1

Tt: OC77

T2: OC 140

«En ~ 69

LI0,2 mA/Skt.

Nr. 2

Tx: OC77

T,: TF 70

19

L2-

«En

Fig. 9. Schaltcharakteristiken U = i (I) von Vierpolschaltern mit U2 = 1,55 V, Uv = 12 V, Rv

0,5 mA/Skt.

Nr. 3

T,: PAT 25

T2: 2N 147

«En <*> 12,5

1 kfi, R, = 3,2 kQ, * 22° C

Im Falle von UEn ^ 0 ist Gl. (1.11)' nicht gültig, da

der Transistor T2 nicht rückwärts vorgespannt ist.

T2 leitet im Sperrbereich O. ..

S etwas mehr, als

wenn U2 + 0 wäre, jedoch weniger als beim Dreipol¬schalter. Für R2 < 1 k£i wird

Icn ^ -IsCn = (3.20)1 — V.In OLn

Es gelten demzufolge dieselben Beziehungen wie

beim Vierpolschalter mit U2 + 0, nur muss ICBOndurch —Iscn un<i U2 durch 0 ersetzt werden:

ÜCp

rcp

T ^ T T_L

UcEn1*0^ —1 SCn — 1 CBOp H

rcn

Uq ^ Uv + Ueop — Rv IvO

Ig ^0

Us ^ Uv

T— UßnS

lS ^

Ä2

^ 4 h C\ (iSCn + J-CBOp)8T R2

(3.22)

(3.23)

(3.24)

(3.25)

(3.26)

TN

Iv

Iw

-— OLEn Rv H r0;

<XEn Ihn (von S...W)

Uv — UcEn UEn

OLEn Rv Ri

(3.27)

(3.28)

(3.29)

Mit solchen abgewandelten Vierpolschaltern kön¬

nen sehr wirkungsvolle Sperrschaltungen («lock out»-

Schaltungen) konstruiert werden, wie in Abschnitt 5

des II. Teils gezeigt werden wird.

(3.21) 3 3. Messungen an Vierpolschaltern

Figur 9 und Figur 10 zeigen Aufnahmen der Schalt¬

charakteristik von typischen Vierpolschaltern bei

Raumtemperatur mit einer ReferenzspannungsquelleUv = 12 V und Rv = 1 k£2. Bei den Messungen von Fi¬

gur 9 beträgt die Sperrspannung U2 = 1.55 V und der

Sperrwiderstand R2 =3,2 kQ, während im Falle von

Figur 10 U2 = 0 und R2 = 0,38 kü beträgt. Die

Transistorpaare der einzelnen Schalter sind in beiden

Figuren dieselben.

0,1 mA,Skt.

Nr. 1

0,2 mA Skt.

Nr. 2

0,5 mA; Skt.

Nr. 3

Fig. 10. Schaltcharakteristiken U = t(I) von Vierpolschaltern mit U2 = 0, i?2 = 0,38 kQ, die übrigen Daten wie in Fig. 9

16

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Tabelle 5: Kontrolle der Gleichungen für Is und rs

17, = 1,55 V (Kg. 9) U2 = 0 (Fig. 10)

Schalter

Nr.

Is rN Is rzv

Gl. (3.13) Messwert Gl. (3.16) Messwert Gl. (3.25) Messwert Gl. (3.27) Messwert

1

2

3

0,53 mA

0,53 mA

0,55 mA

0,53 mA

0,5 mA

0,6 mA

55 kß

18 kß

9,8 kß

59 kß

18 kß

10 kß

0,4 mA

0,5 mA

0,7 mA

0,4 mA

0,5 mA

0,8 mA

38 kß

14 kß

4,4 kß

36 kß

14 kß

4kß

Aus ähnlichei' Messungen, wie sie in den Figuren 11

und 12 aufgetragen sind, kann man die Werte für

UEn und ron im Schaltpunkt S entnehmen. Damit und

mit cnEn lassen sich die für Is beziehungsweise rN

hergeleiteten Gl. (3.13), (3.16), (3.25) und (3.27) kon¬

trollieren. Die Resultate dieser Kontrolle zeigt die

Tabelle 5.

Der Vergleich zwischen berechneten und gemesse¬

nen Grössen zeigt gute Übereinstimmung. Auffallend

ist die Abnahme des Betrages von rN. wenn U2 = 0

ist an Stelle von U2 = 1.55 V. Das rührt davon her,

dass i?2 im ersten Falle nur 0,38 kü beträgt und somit

der Einfluss des zweiten Summanden, der von ron

herrührt, in der Gl. (3.27) grösser ist als im zweiten

Fall von Gl. (3.16) mit R2 = 3.2 kü bei gleichenBv und <xEn.

Die Stromverstärkung xEn ist bei den ersten beiden

Schaltern Nr. 1 und Nr. 2 über den ganzen Bereich

des negativen Widerstandes besser konstant als bei

Schalter Nr. 3.

3.3.1. Temperatarverhalten

Die Figuren 11 und 12 zeigen Messungen am Schal¬

ter Nr. 1 bei drei verschiedenen Temperaturen. Sie

dienen zur Kontrolle der Gl. (3.14) und (3.26). In

beiden Fällen sinkt | UEnS | um etwa c2 = - 2 mV/° C.

Mit c1 nach Gl. (1.17) und ICbov -Icbou ^ -2.1 juA

folgt aus Gl. (3.14):

^ = + — + ci(IcBOp-Icnon) = -0.84pA/°C (3.30)

Aus der Figur 11 entnimmt man für A T = + 40° C

ein Als-35pA, somit aIs/aT = -0,87 fiA/°C,was sich gut mit dem Resultat von Gl. (3.30) deckt.

Im Falle von U2 = 0 folgt aus Figur 12 und Gl.

(3.26) mit ISCn = - 3.2 /iA und ICBOp = - 1,45 fiA :

— = + — + Ci (Iscn + Icbop) = - 5,6 a A/» C (3.31)8T B2

Gemessen wurde in Figur 12 : A Isj A T «* — 6 fiA/° C,was ebenfalls ungefähr dem berechneten Resultat

entspricht.

Die beiden Figuren zeigen deutlich, bei welchen

Emitter-Basis-Spannungen die Transistoren zu leiten

beginnen und die positive Rückkopplung einsetzt.

uJ

/(°C)

ov-

jT^22

5V- lär40

—i—i—i—i—j—h—rS— ^-

0,5 mA

Fig. 11. Vierpolschalter Nr. 1

Tx: OC77, T2: OC 140

Uv = 12 V, Bv = 1 kü

U2= 1,55 V, Ä2 = 3,2kQ

3.3.2. Charakteristische Werte

Analog wie beim Dreipolschalter lassen sich auch

hier mit Hilfe der abgeleiteten Gleichungen und den

Transistorgrundgrössen die charakteristischen Werte

17

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U M

/ (°C)

0,5 mA

22 M°C)40

0,5 mA

Fig. 12. Vierpolschalter Nr. 1

Ti: 0C 77, T2: 00 140

Uv = 12 V, Rv = 1 kn

I72 = 0, £2 = 0,38 kn

in den Punkten 0...

P berechnen. Der Vergleichmit den gemessenen Werten sei hier weggelassen. Er

zeigt wieder gute Übereinstimmung.

Für den Schalter Nr. 1 ist in den beiden Figuren 13

und 14 noch der Einfluss des Sperrwiderstandes R2auf den Schaltstrom Is sowie den negativen Wider¬

stand rN bestimmt worden. Die Figur 13 zeigt deut¬

lich, wie für grosse R2, rN&- a.En Rv beträgt. Wird

nun R2 verkleinert, so steigt Is gemäss Gl. (3.13) an

und der absolute Betrag von rN sinkt nach Gl. (3.16),weil ron < 0 ist. So ist er zum Beispiel bei R2 =3.2 kQ

noch - 55 kQ, statt - 69 kQ wie bei R2 = °°.

Das gleiche Verhalten zeigt auch die Figur 14 für

U2 = 0. Bei grossen R2 ist rN <=» - 69 kQ, dagegensinkt der Wert auf rN & - 35 kQ bei R2 = 380 Q,weil dort rm ^ - 0,2 kQ beträgt.

10 V

1 mA

0,97 fi>2 ( kn. )

2 mA

Fig. 13. Einfluss des Sperrwiderstandes R2 auf den Vierpol¬schalter Nr. 1, Uv = 12 V, Rv = 1 kfl, U2 = 1,55 V,t = 22°C

10 V •

Rz ( kQ)

0,5 mA

Fig. 14. Einfluss des Sperrwiderstandes R2 auf den Vierpol¬schalter Nr. 1, Uv = 12 V, Rv = 1 kfl, U2 = 0, t = 22°C

4. Zweipolschalter mit komplementären Transistoren

Bei den Zweipolschaltern wird die Referenzspan¬

nung nicht von aussen angelegt, sondern mit Hilfe

einer Referenzspannungsdiode in der Schaltung selber

erzeugt. In der Figur 15 ist die von Harel12 bei Raum¬

temperatur untersuchte Schaltung angegeben. Die

Figur 16 zeigt eine typische Charakteristik derselben.

Diese ist jener von Figur 7 sehr ähnlich, mit Ausnahme

des Sperrgebietes 0...

G. Im Falle des Zweipol¬schalters ist hier der Schalterstrom / im Sperrgebietpositiv, während er beim Drei- und Vierpolschalter

negativ ist. Ebenso ist der différentielle Widerstand rs

für C7=0 beim Drei- und Vierpolschalter viel grösserals beim Zweipolschalter16.Es wäre auch möglich, die Referenzspannungs¬

diode Dr - statt wie in Figur 15 eingezeichnet - über

den Transistor T^ direkt zu legen17. Weil uns aber in

erster Linie die Ersatzschaltung der pnpn-Diodeinteressiert, wird im Folgenden nur die Schaltungnach Figur 15 näher untersucht. Dabei geht es vor

allem darum, die temperaturabhängigen Glieder in

den Herleitungen von Harel zu bestimmen.

4.1. Funktionsweise

Zum besseren Verständnis wird die Funktions¬

weise des Schalters kurz wiederholt. Wenn U von

Null aus erhöht wird, so sind zuerst einmal beide

Transistoren T1 und T2 und ebenso die Referenzspan-

18

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UcEp

Fig. 15. Zweipolschalter mit komplementären Transistoren

nungsdiode Dr gesperrt. Beide Basisströme fliessen

im Vergleich zum Normalbetrieb in umgekehrterRichtung. Der durch den Schalter niessende Sperr¬strom ist klein ; der Widerstand des Schalters ist gross.

Erreicht die Diodenspannung Uv den Referenzspan¬nungswert Uv = Ur, so beginnt der Rückwärtsstrom

/„ durch die Diode zu steigen. Im Anfangspunkt G

der Charakteristik ist Iv auf sein Maximum angestie¬gen, die Basisströme werden Null, die beiden Tran¬

sistoren beginnen sich zu öffnen und werden aktiv.

Der Betrag der Emitterströme steigt, und im gleichenMasse nimmt der Diodenstrom ab. Im Schaltpunkt S

ist letzterer so klein geworden, dass die Referenzspan¬nung Ur zusammenbricht und sich die beiden Tran¬

sistoren durch ihre positive Rückkopplung gegenseitigvollständig in den leitenden Zustand bringen. U sinkt

auf einen kleinen Wert ab. Die Kollektorspannungensinken und werden im Endpunkt W zu Null. Im Tief¬

punkt D sind beide Transistoren gesättigt und bleiben

es im ganzen Durchlassbereich.

4.2. Berechnung der Schaltcharakteristik

a) Schaltpunkt S

Das Verhalten des Zweipolschalters ist hauptsäch¬lich dadurch charakterisiert, dass der Umschalt-

U

0*

G

Iß P

ström Is bei steigender Temperatur sinkt. Bei

Schaltern mit Germanium-Transistoren ist diese

Stromabnahme oft so gross, dass schon eine kleine

Temperaturerhöhung genügt, um die negative Wider¬

standscharakteristik zum Verschwinden zu bringen.Da alle andern charakteristischen Werte auf Tem¬

peraturschwankungen um Grössenordnungen wenigerempfindlich als Is sind, befassen sich die nachfolgen¬den Untersuchungen besonders mit dieser Frage. Die

im Abschnitt 4.3. der Arbeit von Harel verwendeten

Grundbeziehungen können mit Ausnahme der Er¬

gänzung von IcEOj m Gl. 4.3.-2 und 4.3.-3 direkt

übernommen werden. Im Schaltpunkt S ist Us ^ Urund der Diodenstrom Iv = 0. Es gilt nach Figur 15

unter Berücksichtigung der entsprechenden Vorzei¬

chen:

/ = - Icp + Icn (4.1)

Icp(T UcEp\

= OLEp 1 ^ Bp +

\ rcP )+ IcEOp (4.2)

Icn(t ,u°*«\

= «.Eni J-Bn H

V rcn )+ IcEOn (4-3)

Ißp— U+ VEp + UcEn

Blip(4.4)

IsnU+Ue„+ Ucep

Rßn(4.5)

IrepU—UcEn

(4.6)B.Ep

U + UcEpIreu

Rsn

Ißp = — ICn + IrEp

Ib«. = — Icp — IrEti

(4.7)

(4.8)

(4.9)

Aus diesen neun Gleichungen lässt sich / = f ( U)wie folgt berechnen :

/ =— Ü+Isrs

Mit der Substitution

qj = H -

Rei

(4.10)

(4.11)

und der allgemein gültigen Näherung RS;- < rcj,sowie der für das Auftreten eines Bereiches mit

negativem Widerstand notwendigen Bedingung :

qn qp.t :

OLEn CCEp

hat Harel die folgenden Resultate gefunden:

TCn \ OLEp I rcp V CLEn /

(4.12)

1

gs = — -

rs1

qP qn

(4.13)

Fig. 16. Schaltcharakteristik des Zweipolschalters O.Ep «.En

19

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q„ 1qp \ / — UEn IcEOn'

Is =

CLEp' qn Re CCEn )

qPqn

a.Ep «-En

qn

CLEn

+

qP 1 + ^-U.Ep lOEOp

qp Rep «.Ep

1qPqn

(4.14)

<X.Ep OLEn

Im allgemeinen ist der Betrag des negativen Wider¬

standes so gross, dass | U/rN\<Is wird und somit die

Gl. (4.14) den gesamten Schaltstrom Is darstellt.

Man beachte, dass in der Gl. (4.13) für den negati¬ven Widerstand rN die Sperrströme Iceoj sowie die

Emitterbasisspannungen UEj nicht vorkommen, was

eine gute Temperaturkonstanz erwarten lässt.

Die Bedingung (4.12) ist gleichbedeutend mit:

Re;>^ (4.15)O.E]

Dem Widerstand REj ist demzufolge eine untere

Grenze gesetzt. Dies trifft auch zu, wenn zum BeispielRsj = 0 gemacht wird, weil dann der nicht ideale

Transistor noch stets einen endlichen Basiszuleit¬

widerstand rBB' aufweist.

In vielen praktischen Fällen ist REj nicht sehr

gross (etwa 1 k&), so dass folgende Näherung gilt:

Iceoj Üej

olej qj Rej

Damit geht die Gl. (4.14) über in:

l {qn\ÜEP A

(qpWft

OLEnJ REp \ CLEp J ReuIs*

1qPq°

(4.16)

(4.17)

C/.Ep Cf-En

Spezialfall: RBj = 0

Für den Spezialfall wo RBj =^ 0 (das heisst qj = 1)

ist, gehen die Gl. (4.13) und (4.17) mit der Näherung

ot.Ej > 1 über in :

(4.18)

(4.19)

Das Resultat von Gl. (4.19) findet man auch direkt

aus der Schaltung von Figur 15 unter der Annahme,dass IBj œ 0 und I„ «* 0 ist. Dies stimmt für den Fall,wenn Is nicht zu klein ist.

Gl. (4.13) zeigt, dass der Betrag von rN steigt,wenn die Basiswiderstände RBj verkleinert werden.

Er erreicht im Spezialfall von RBj = 0 das Maximum

von Gl. (4.18). Anderseits sinkt Is gemäss Gl. (4.14).Aus Gl. (4.14) und (4.19) folgt, dass der Schalt¬

strom Is direkt proportional zur absoluten Summe

der beiden Emitter-Basis-Spannungen UEBj ist (UE„ist negativ!). Dies hat denn auch die grosse Tempera¬turabhängigkeit von Is zur Folge.

(4.20)

Die beiden Emitter-Basis-Spannungen UEj können

in Funktion des Gesamtstromes / analog zu Gl.

(2.32) wie folgt angesetzt werden:

Uep~ Ueop + ropI + c2(T- T0)

Ueu^Ueou + Tonl-Cz (T-T0)

Dabei ist in beiden Fällen c2 ^-2 mV/°C einzu¬

setzen.

Für REp = REn = RE geht damit die Gl. (4.19)über in :

Ueop ~ Ueou + 2 C2 ( T — To)Is- (4.21)

RE-(r0p-ron)

In diesen Gleichungen sind die beiden Grössen

UEoj und r0j annähernd konstant bei veränderlicher

Temperatur. Somit folgt aus Gl. (4.21) in erster

Näherung :

(4.22)dis

8T^

2c2

Re-- (Top -~^on)

In dieser Gleichung drückt c2 die Änderung der

Emitter-Basis-Spannungen UEj in Funktion der

Temperatur T und die roj in Funktion des Gesamt¬

stromes / aus. Je grösser der Betrag von c2 und r0j ist,umso stärker ist Is von der Temperatur abhängig.

b) Anfangspunkt 0 (IBj œ 0, Iv : maximal)

Im Anfangspunkt G ist der Diodenstrom Iv auf

sein Maximum angestiegen, und die beiden Basisströme

IBj sind in der Umgebung von G Null. Die SpannungU ist in erster Näherung ungefähr Ua ^ Ur. Für

Ijjj — 0 folgt aus der Figur 15:

ÜEFn(4.23)Io = Ic

R, En

Mit Hilfe der Gl. (1.22) für die freie Spannung UEFjfolgt daraus zum Beispiel:

d laj

ÜEFn= Cl 1 CEOn (4.24)

8T TREn

Die Verhältnisse in den Punkten 0, W, D, P sind

ganz analog wie beim Dreipolschalter.

4.3. Messungen an ZweipolschalternDie Figur 17 zeigt wieder Aufnahmen der Schalt¬

charakteristik von drei Zweipolschaltern und einer

Si-pnpn-Diode bei Raumtemperatur. Bei allen drei

Schaltern sind die Basiswiderstände RBj = 0 und die'

beiden den Emitter-Basis-Dioden gegenüberliegendenWiderstände RBj = 320 Ohm gewählt worden. Die

Diode Dr besteht aus zwei in Serie geschaltetenReferenzspannungsdioden vom Typ Z 7, deren jedeeine Referenzspannung von Ur «* 7 V besitzt.

Der Betrag des negativen Widerstandes ist für den

Schalter Nr. 1 am grössten. Dies deutet darauf hin,dass die Kollektorwiderstände bei den in diesem

Schalter verwendeten Transistoren grösser sind als

im Falle der übrigen Schalter.

Der Sperrstrom des Schalters Nr. 3 mit Silizium-

Transistoren und der Si-pnpn-Diode ist viel kleiner

20

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0,2 mA/Skt.

Nr. 1

Ti : OC 73

T„: TF70

0,1 mA'Skt.

Xr. 2

T1= OC71

0,5 mA/Skt.

Nr. 3

Tt: PAT 25

T„: 2N340

1 mA Skt.

Nr. 4

Si-pnpn-Diode4N 20 D

Fig. 17. Schaltcharakteristiken U = î (I) von ZweipolschalternRb, = 0, Rev = Rsn = 320 a, t = 22° C, Dr: 2 x Z 7

als jener der beiden Germanium-Schalter, weil die

Sperrströme ICeo, von Si-Transistoren viel kleiner

sind als jene von Ge-Transistoren.

Der Si-Schalter Nr. 3 weist einen grösseren Schalt¬

strom Is auf als die beiden Schalter Nr. 1 und Nr. 2.

Dies rührt davon her, dass die Emitter-Basis-Span¬

nungen von Si-Transistoren grösser sind als jene von

Ge-Transistoren.

Ebenfalls haben die Durchlasswiderstände rd der

beiden Si-Schalter Nr. 3 und Nr. 4 einen grösserenWert als jene der beiden Ge-Schalter, weil die Sätti¬

gungswiderstände von Si-Transistoren allgemein

grösser sind als jene von Ge-Transistoren.

4.3.1. Temperaturverhalten

Die beiden Figuren 18 und 19 zeigen Messungen an

zwei typischen Zweipolschaltern Nr. 1 und Nr. 2 bei

verschiedenen Umgebungstemperaturen. Damit lässt

sich die Gl. (4.19) für den Schaltstrom Is verifizie¬

ren. Die Zusammenstellung der Resultate erfolgt in

der Tabelle 6. Ein Vergleich der beiden letzten Kolon¬

nen zeigt gute Übereinstimmung zwischen berechne¬

tem und gemessenem Schaltstrom Is.Der Schalter Nr. 2 weist bei t = 41° C keine

Schaltcharakteristik mehr auf, weil die Kollektor¬

sperrströme Içeo) über den Widerständen Rh, schon

genügend Spannungsabfall erzeugen, so dass beide

Transistoren von Anfang an leiten.

Aus der Figur 19 ist ersichtlich, dass schon bei

t = 30° C die Referenzdiode ohne Einfluss ist. Wohl

tritt noch ein Bereich mit negativem Widerstand auf,

aber die Transistoren werden leitend, bevor ein Dio¬

denstrom fliessen kann.

Die Kurven für die Emitter-Basis-Spannungen

Ujsj bestätigen die Abnahme derselben um etwa

c2 ^ - 2 mV/° C.

Aus den Messungen von Figur 18 folgt ferner für

die Bestimmung der Temperaturabhängigkeit des

Schaltstromes Is nach Gl. (4.22) bei t = 22° C:

rop = dUEpjdI^10D. (4.25)

ron = dUEnldI^-15Q (4.26)

Diese Werte, eingesetzt in der Gl. (4.22), ergebenmit RE = 320 Q. :

8Is/dT^-22,8pAI<>C (4.27)

Anderseits misst man in Figur 18 für eine Tempera¬

turerhöhung von 10° C auf 30° C eine Abnahme des

Schaltstromes um A Is = -0,43 mA. Daraus folgt:

a/s/a7, = -21,5/*A/oC (4.28)

Der Vergleich zeigt gute Übereinstimmung von

gemessenem und berechnetem Wert.

Tabelle 6: Prüfung der Gl. (4.19): IsUep ÜEn

Rev -ßfin

t

Schalter Xr. 1 Sehalter Nr. 2

ÜEp -ÜEnIs

ÜEp -ÜEnIs

Gl. (4.19) Messwert Gl. (4.19) Messwert

°C V V mA mA V'

V mA mA

0

10

22

30

41

0,18

0,156

0,116

0,088

0,048

0,24

0,215

0,185

0,16

0,115

1,31

1,16

0,94

0,77

0,51

1,36

1,18

0,95

0,75

0,45

0,155

0,126

0,082

0,035

0,15

0,118

0,073

0,035

0,95

0,76

0,48

0,22

0,95

0,76

0,48

zirka 0,2

21

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u

10V-

5V-

r\41 30

Ul

T22 10 0 / (°C)

i i\ ' J i' is , i |

1mA 2 mA

0,2 V

0,1V

1 mA 2mA

a)

*~1

^41 ( U x 0,1 )

a)

10V -

0,5mA 1mA

22 / (°C)

0,1V--

b)

0,05V--

0,5mA 1mA

c)

/ (°C)

H 1 1 1 1 1 1 1 1 [ •I1mA 2mA

Fig. 18. Zweipolschalter Nr. 1

Rbj = 0, Rep = Re«, = 320 fi, Dr: 2 x Z7

a) Schaltcharakteristik

b) Emitter-Basis-Spannung 0C 73

c) Emitter-Basis-Spannung TF 70

-uEnc)

H 1—|—I 1 1—I 1—i

M°o

0,5mA 1mA

Fig. 19. Zweipolschalter Nr. 2

Rbj = 0, Rep = Reh = 320Q, Dr: 2xZ7

a) Schaltcharakteristik

b) Emitter-Basis-Spannung 00 71

c) Emitter-Basis-Spannung OC 140

4.3.2. Schaltzeiten und Widerstandsvcrhältnissc

Um ein Bild von den GrössenOrdnungen der Schalt¬

zeiten sowie der wechselstrommässigen Widerstands¬

verhältnisse zu erhalten, wurden einige Messungenan Zwcipolschaltern vom Typ Nr. 1 (Ge), Nr. 3 (Si)und Nr. 4 (pnpn) bei Raumtemperatur ausgeführt.

Die Widerstandswerte gelten für eine Frequenz von

1 kHz.

Die Einschaltzeit t1 und die Ausschaltzeit t2 wurden

gemessen, indem ein Stromimpuls von etwa 5 mA

Amplitude, 30 ^s Länge mit einer Repotitionsfrequenzvon 1 kHz angelegt wurde.

Tabelle 7: Schaltzeiten und Widerstandsverhältnisse

Sshalter

Nr.

h h U rs rs/ra

/is fis ü. Mfi .10*

1 3,5 30 30 0,73 2,4

3 3 10 130 1,35 1

4 5 4 1 3,3 330

Die Resultate sind in der Tabelle 7 zusammenge¬

stellt. Sie zeigen, dass vor allem die pnpn-Diode Nr. 4

im Betrag des Sperrwiderstandes rs und des Durch¬

lasswiderstandes rd besser ist als die Transistorschal¬

ter Nr. 1 und Nr. 3.

22

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IL TEIL

Anwendungen von elektronischen Schaltern

mit komplementären Transistoren

Die nachfolgende Zusammenstellung von Anwen¬

dungen der im I. Teil behandelten Transistorschalter

beschränkt sich auf einige typische Beispiele wie sie

etwa in der Téléphonie, aber auch ganz allgemein,vorkommen können. Auf das Problem der Sprech-leiterdurchschaltung in vollelektronischen Zentralen

nach dem System der räumlichen Aufteilung kann

nicht eingetreten werden. Es sei auf die schon beste¬

hende Literatur 16,17 hingewiesen.

1. Zeitschalter, Taktgeber und Sägezahngeneratoren

1.1. Zeitschalter

Jeder Schalter Sn mit negativer ImpedanzCharak¬teristik eignet sich zum Bau von Zeitschaltern. Die

Figur 20 zeigt das allgemeine Prinzip für Schalter mit

Ua

1 Itr- CK z

1 >

*i! Sn

/?2"

L

r

a) Schaltungsprinzip

is iz

b) Schaltcharakteristik von Sn

Fig. 20. Zeitschalter mit elektronischem Schalter Sn

leerlaufstabiler Charakteristik, nach welchem ein

Kondensator C1 über den Widerstand R1 auf- und

über Sn entladen wird. Nach dem Schliessen des

Schalters Sx steigt die Spannung U am Kondensator

mit der Zeitkonstanten r1 = Rx Cx an. Wenn die

Schaltspannung Us des Schalters SN erreicht wird,so entlädt sich der Kondensator über denselben mit

einer meist kleinen Zeitkonstante t2 *** R2 Ct. Der

Arbeitspunkt des Schalters SN wandert bei diesem

Vorgang von 0 über S und P nach Z. Die Zeit, die

er dazu benötigt, ist praktisch gegeben durch rv

i?j und U1 müssen wie folgt gewählt werden:

Ri <|rN|

Ui>Us + IsRi

(5.1)

(5.2)

Mit der Bedingung (5.1) wird sichergestellt, dass

im eingeschalteten Zustand der Arbeitspunkt Z in

den positiven Bereich der Schaltcharakteristik,zwischen D und P, zu liegen kommt. Die Ungleichung(5.2) sorgt dafür, dass beim Schaltvorgang der Punkt

S der Charakteristik sicher überschritten wird. Der

Widerstand R2 begrenzt den Entladestrom auf einen

zulässigen Wert.

In Figur 21 ist eine praktische Schaltung mit

einem Dreipolschalter Sn angegeben. Nach dem Be¬

tätigen der Drucktaste S! wird das Relais R über den

Widerstand R0 aufgezogen, hält sich über denKontakt

rj und legt die Referenzspannung Uv über R„ an den

Schalter Sn- Der Kondensator C± lädt sich über Rxauf. Wenn seine Spannung U = Usœ Uv wird, so

beginnt der vorher gesperrte Transistor Tj zu leiten,U sinkt und der Kondensator C1 entlädt sich über den

Schalter SN, der auf den stabilen Arbeitspunkt Z

umkippt. Der Emitterstrom IEn verteilt sich auf die

beiden Strompfade über R2 und R3. Der durch R3fliessende Basisstrom Im genügt, um den ursprünglichgesperrten Transistor T3 vollständig leitend zu ma¬

chen, wodurch die Relaiswicklung kurzgeschlossenwird und das Relais R (nach der entsprechendenVerzögerung) abfällt. Es lassen sich mit dieser Anord¬

nung - je nach der Grösse des Kondensators C± -

Schaltzeiten bis zu einigen Sekunden realisieren.

Wichtig ist, dass Rv nicht zu gross gemacht wird

(< 1 k£2), damit Us über weite Bereiche der Tem¬

peratur genügend konstant bleibt. Anstelle des Drei¬

polschalters Sn kann auch ein Zwei- oder Vierpol¬schalter verwendet werden. Der Betrag des nega¬tiven Widerstandes rN ist beim Dreipolschalter ge¬

geben durch die Gl. (2.18).Aus Gründen der Temperaturstabilität sollte nach

Gl. (2.17) Rv nicht zu gross gemacht werden. Dies hat

gemäss Bedingung (5.1) zur Folge, dass auch Rx nicht

zu gross gemacht werden kann und demnach C1 grosswird, wenn die Zeitkonstante t1 gross sein soll.

1.2. Taktgeber und Sägezahngeneratoren

Besser als für Zeitschalter eignet sich der Dreipol¬schalter zur Erzeugung von Sägezahnspannungen.

23

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<V'T

a) Schaltung

b) Schaltcharakteristik von Sn

Fig. 21. Zeitrelais mit Dreipolschalter Sn

Wird in der Figur 20 der Ladewiderstand R[ so

gewählt, dass die Charakteristik des Schalters im

negativen Bereich geschnitten wird (Punkt N), dann

kippt der Schalter SN abwechslungsweise vom leiten¬

den in den gesperrten Zustand, ähnlich einem frei¬

schwingenden Multivibrator. Über Cx entsteht eine

sägezahnförmige Spannung U. Die Schaltung ent¬

steht beispielsweise aus der Figur 21 durch Weg¬

lassen des Haltekontaktes rx und Ersetzen der Druck¬

taste Sx durch einen festen Schalter. Die Bedingung

(5.1) lautet nun umgekehrt:

Bi>\ry\ (5.3)

während Bedingung (5.2) erhalten bleibt. So kann nun

R1 hochohmig und Rv niederohmig gemacht werden,

wodurch längere Zeitkonstanten und bessere Tempe¬raturkonstanz erreicht werden.

Eine einfache, in ihrer Funktionsweise aber sehr

überzeugende Schaltung eines Taktgebers mit einem

Dreipolschalter zeigt Figur 22. Der Quellenwiderstand

Rv wird hier durch die Relaiswicklung selber erzeugt.

Der Kondensator C^ lädt sich über Rx und R2 auf.

Wenn U die Zündspannung U$ «* Uv erreicht hat,

entlädt er sich über R2 und SN. Das Relais R zieht

kurzzeitig auf und fällt ab, wenn der Schalter wieder

von neuem sperrt. Am Arbeitskontakt r1 entstehen

Ausgangsimpulse, die voneinander einen zeitlichen

Abstand Tp besitzen. Dieser Impulsabstand lässt

sich mit Hilfe des Widerstandes Rx sowie des Konden¬

sators Cx variieren.

Massgebend für das einwandfreie Arbeiten der

Anordnung nach Figur 22 ist die Gl. (2.11). Der Ruhe¬

strom Iv0 aus der Referenzspannungsquelle Uv muss

bei der höchsten auftretenden Temperatur kleiner

sein als der Abfallstrom 7, des Relais.

Damit die Periodendauer Tp möglichst konstant

bleibt, darf sich unter anderem die Schaltspannung

Us nur wenig mit der Temperatur verändern (sieheGl. (2.17)). Im Abschnitt 2.2 wurde gezeigt, dass

diese beiden letzten Bedingungen am besten erfüllt

sind, wenn Rv klein ist und Si-Transistoren verwendet

werden.

Ua ^

u,

n

'+3V

V1Ua

+24,5V

Ur'CEni

Rv= soon.

I*

«I

ff?

s~>>—ms—i

te 6uF

a) Schaltung

/ (s)

Un

--25V

Tp

t (s)

b) Spannungsverläufe

Fig. 22. Taktgeber mit Dreipolschalter Sn

24

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Die Entladezeitkonstante t2 r» R2 • G1 muss ge¬

nügend gross sein, damit das Relais sicher aufzuziehen

vermag.

Die Schaltung nach Figur 22 wurde mit fünf ver¬

schiedenen Transistorpaaren über einen Temperatur¬bereich t = 0...+ 500 C ausgemessen. Die Eigen¬schaften der Transistoren sind in Tabelle 8 zusam¬

mengestellt; die Resultate der Messungen zeigt die

Figur 23.

Tp n

+10 +20 + 50

Fig. 23. Temperaturabhängigkeit der Periode Tp des Taktgebersnach Fig. 22

Tabelle 8: Transistordaten bei t = 20° C für die Messungen von

Figur 23

Kurve

Nr.

TlS pnp

T2: npnIcBOj aJZj

ho

nach Gl. (2.11)

1OC77

OC140

—1,7 nA

+0,2 /*A

115

70135 pk

2OC77

TF70

—1,7 pA

+2,3 /iA

115

1980 M

3OC77

204 A

—1,7 fiA+0,3 /xA

115

1838 M

4PAT 25

TI830

—0,01 fiA

+0,2 nA

21

194/*A

5PAT 25

204 A

—0,01 fiA

+0,3 fiA

21

185,7 fiA

Aus den Transistordaten ist auf Grund von Gl.

(2.11) zu erwarten, dass die Messungen Nr. 4, 5, 3, 2, 1

in dieser Reihenfolge nach Konstanz von Tp geordnetausfallen sollten, was Figur 23 bestätigt. Die Anord¬

nung Nr. 4 mit zwei Silizium-Transistoren weist

über den ganzen Temperaturbereich von 0... + 50° C

nur eine gesamte Abweichung A Tv = 0,09 s (0,77%)auf, bei einer mittleren Dauer Tp = 11,7 s.

Die Schaltung stellt demnach einen sehr einfachen,aber recht konstanten, neuartigen Taktgeber dar.

Mit solchen Taktgebern lassen sich auch Blink¬

schaltungen verwirklichen. Die Figur 24 zeigt ein

'1 "

T

Fig. 24. Blinker mit Zweipolschalter

einfaches Beispiel mit einem Zweipolschalter. Da

Rx für zyklisches Verhalten gross gemacht werden

muss, anderseits Cx ebenfalls gross sein muss, damit

die Lampe genügend aufleuchtet, besitzt diese

Schaltung recht grosse Zeitintervalle. Anstelle des

Zweipolschalters kann auch ein Vierpolschalter ver¬

wendet werden.

Bei jedem dieser Taktgeber lässt sich über dem

Kondensator Gx eine Sägezahnspannung U abgreifen

(Fig. 22b).

2. Amplitudenvergleichsschaltung

Ähnlich einem Schmitt-Trigger lässt sich der Drei-

aber auch der Vierpolschalter als Spannungsdetektorverwenden. Sobald die angelegte Meßspannung U

in der Figur 25 einen bestimmten Wert Ux überschrei¬

tet, kippt der Schalter Su in den leitenden Zustand.

Wenn die Eingangsspannung einen von U^ verschie¬

denen Wert Uy unterschreitet, kippt der Schalter

wieder zurück in den sperrenden Zustand. Die Vor¬

gänge sind ganz analog wie beim Zeitschalter oder

Uv l -s-± T2

>

i I! |/?2

+t*

<£/

Fig. 25. Amplituden-Vergleichsschaltung

Taktgeber. Insbesondere muss Iv0 und ip3 nach Gl.

(2.11) und (2.15) für gute Konstanz von Ux über

einen weiten Bereich der Temperatur so klein als

möglich gemacht werden. Die nachfolgende Tabelle 9

gibt Aufschluss über die gemessenen Resultate mit

den Transistorpaaren Nr. 1 und Nr. 5. Mit Nr. 1* ist

der Vierpolschalter bezeichnet, der aus dem Dreipol-

25

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Schalter entsteht, indem T2 mit Hilfe von R2 = 56 kQ

und U2 = 1,55 V zusätzlich gesperrt wird, wie dies

in Figur 25 gestrichelt angegeben ist. Mit Hilfe der

Gl. (3.5) und (3.14) wurde gezeigt, dass die Tempera¬turkonstanz von Us und Iv0 durch diese Massnahme

verbessert wird, was die Messungen von Tabelle 9

bestätigen.

Tabelle 9: Abweichungen hüx der Einschaltspannung der Schal¬

timg nach Figur 25 als Folge von Temperaturänderungen At,

bezogen auf t0 = 22° C

At Nr. 1 Nr. 1* Nr. 5

+ 20=C

— 20° C

— 0,25 V

+ 0,12 V

— 0,08 V

+ 0,09 V

— 0,08 V

+ 0,1 V

Die Änderung A Ux ist weitgehend unabhängig von

der Grösse der Referenzspannung Uv. Das Transistor¬

paar Nr. 5 erlaubt deshalb Spannungspegel von 10 V

an aufwärts mit einer Genauigkeit von besser als

± 1 % über einen Temperaturbereich von 0° C bis

+40° C zu messen und zu schalten. Die Einschalt¬

spannung Ux ist weniger temperaturabhängig als die

Ausschaltspannung Uy. Alle diese Amplitudenver¬

gleichsschaltungen haben eine Hysterese Ux- üy^Q.

3. Tomperaturschalter

Während in den bisher erwähnten Schaltungen die

Temperaturabhängigkeit des Dreipolschalters nach¬

teilig ist, zieht die Schaltung der Figur 26 daraus

,|+

Uy»+

7}; OC77

Tz'. 0C140

Fig. 26. Temperatur-Schalter

Nutzen. Je nach dem Wert des Quellenwidcrstandes

Rv kippt der Schalter SN bei einer andern Temperatur

tx vom gesperrten in den leitenden Zustand. Eine

gemessene Kurve zeigt die Figur 27. Danach sinkt die

Einschalttemperatur tx in Funktion von log Rv (für

Rt ^ 1 k £2) linear wie folgt ab :

tx = -ctln{RvIR„) + to (5.4)

c(~ll,2°C )t„ ~ 41,5° C Maus Fig. 27) (5.5)

Ro = 1 kO j

Fig. 27. Einschalttemperatur tx des Temperaturschalters von

Fig. 26

Es wäre deshalb möglich, einen solchen Tempera¬turschalter mit Hilfe eines logarithmischen Potentio¬

meters Rv über einen weiten Bereich linear zu eichen. •

Ein Vorteil liegt darin, dass das Auftreten einer be¬

stimmten Temperatur durch einen sehr raschen Kipp¬

vorgang festgestellt wird, der dazu benutzt werden

könnte, um etwa einen Überlastungsschalter zu be¬

tätigen. Nach dem Ansprechen des Schalters bleibt

derselbe so lange im eingeschalteten Zustand, bis er

von aussen wieder zurückgestellt wird.

4. Zählschaltungen

4.1. Ringzähler

Zu Demonstrationszwecken wurde ein vierstufiger

Ringzähler mit Vierpolschaltern so aufgebaut, dass

jede Stufe im leitenden Zustand ein Lämpchen zum

Leuchten bringt. Die Grundschaltung der einzelnen

Stufe zeigt Figur 28. Die Schaltcharakteristik ist

ungefähr gleich jener von Figur 14 mit R2 = 0,97 kQ.

Uy Ç-H8V fj. Q-M8V

loi<~"Rs

B o-^fLöscheingang

,-\

—^0,01

—\\ o C: Ausgang

To

'U

RZ\.

n°.01 . ,.. ,.

-|| oA: Zundemgang

Fig. 28. Ringzähler-Einheitsstufe mit Vierpolschalter Sn

26

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a, = + 18V

oSLUj

Fig. 29. Vierstufiger Ringzähler mit Vierpolschalter nach Fig. 28 (R in kfl, C in [iF)

Das Anlegen eines positiven Impulses an den

Zündeingang A hat zur Folge, dass der Transistor T2geöffnet und somit der Schalter eingeschaltet wird.

Durch B3 und die Lampe BL fliesst ein Strom IrZ wie

folgt:T

Uv~ UBrenn/r n\

Ivz^ (5.6)-T13

Die Bedingung für das Halten im eingeschaltetenZustand ist :

B, + Bi<\ry\& ousn (B3 + El) (5.7)

Hier ist BL der Widerstand der Lampe im bren¬

nenden Zustande (ungefähr 150 Ohm). Der Wider¬

stand B2 dient auch zum Entladen des Kondensa¬

tors CvWird nun an den Eingang B ein positiver Lösch¬

impuls angelegt, so sperrt Transistor Tx und damit

der ganze Schalter; dadurch entsteht am Ausgang C

ein positiver Spannungsstoss, der zum Beispiel auf

den nächstfolgenden Eingang A geführt und dort zum

Zünden benutzt werden kann.

Das Gesamtschema des vierstufigen Ringzählers,der als Einzelstufe die Schaltung von Figur 28 ver¬

wendet, ist in der Figur 29 angegeben. Die Emitter

der vier pnp-Transistoren werden über einen gemein¬samen Sperrwiderstand Bs gespeist. Dieser Wider¬

stand dient zum gegenseitigen Ausschluss von gleich¬zeitigen Zündungen. Sobald ein Schalter leitet, tritt

über dem Widerstand B3 ein so grosser Spannungs¬abfall auf, dass kein zweiter Schalter mehr gleichzei¬tig leitend werden kann (siehe Abschnitt 5).Der am Eingang angelegte positive Zählimpuls Vi

gelangt auf sämtliche Löschdioden D. Er kann aber

nur bei jenem Schalter einwirken und ihn sperren,

der gerade leitend ist. Bei den andern ist er ohne Wir¬

kung, da deren Dioden stark rückwärts vorgespanntsind. Der nun löschende Schalter zündet über den

Kopplungskondensator C1 den nächstfolgendenSchalter usw. Die Drucktaste Sj erlaubt den Zähl¬

vorgang zu starten.

Dieser Ringzähler wurde einem Dauerversuch un¬

terworfen. Er arbeitete ohne einen Ausfall, ununter¬

brochen während 4800 Stunden. Dabei wurden

anstelle der OC 71 Si-pnp-Transistoren PAT-26 ver¬

wendet.

Der Ringzähler arbeitet bei Normalspeisung von

18V über einen Temperaturbereich von — 5... + 50° C.

Dabei bleibt die Stromaufnahme praktisch konstant

und beträgt etwa 44 mA.

Die maximale Taktfrequenz, mit welcher der Ring¬zähler bei Raumtemperatur betrieben werden kann,

beträgt ungefähr 20 kHz.

Bei Raumtemperatur verarbeitet der Ringzählerdie folgenden Speisespannungsschwankungen:

Ui= 14,5 V...> 25 V

4.2. Bistabile Stufe

Die Figur 30 zeigt eine binäre Einheitsstufe mit

einem Dreipolschalter SN, der auf jeden zweiten

positiven Eingangsimpuls Ui einen positiven Aus¬

gangsimpuls Uc erzeugt. Je nachdem ob der Schalter

leitet oder sperrt, kann Uj über DL, beziehungsweiseDz einwirken und SN in den andern Zustand kippen.Eine typische Schaltcharakteristik U = f (I) zeigtdie Figur 31.

27

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+12V0U{+9V

—m T m T—.,

-TLTL vUx

Fig. 30. Binäre Einheitsstufe mit Dreipolschalter Sn

Im gesperrten Zustand ist der Arbeitspunkt in L.

Die Transistoren leiten nicht. Die Spannungen U, UÄ,

Uc betragen (Index L) :

U=UL ~?7i = + 9 V 1

UAL^UV= +12V | (5.8)

Ucl~0 )

Gleichzeitig folgt aus Figur 30, dass mit diesen

Potentialen die Löschdiode DL rückwärts und die

Zünddiode Dz vorwärts vorgespannt wird. Erscheint

nun am Eingang ein positiver Impuls mit einer

Amplitude von

Uu^üv-Ui=* + 3V (5.9)

so kann er über Dz, nicht aber über DL auf den

Schalter S^ einwirken, so dass dieser in den leitenden

Arbeitspunkt Z gekippt wird. Die Spannungen U,Ua> Uc nehmen für B1 > Rv ungefähr folgendenWert an (Index Z) :

B2ÜV—

(5.10)U^Uz^Uaz^U,

cz>

-fi-2 + Rv+ 6Y

Bei dieser Potentialverteilung folgt aus Figur 30,dass jetzt die Löschdiode DL vorwärts und die Zünd¬

diode Dz rückwärts vorgespannt ist. Der nächste

positive Eingangsimpuls wirkt demnach über Dj,,nicht aber über Dz. Erfüllt er die folgende Bedingung:

Uil^Us-Uz~+2V (5.11)

Fig. 31. Schaltcharakteristik U = 1(1) des Dreipolschalters von

Fig. 30, a.En «* 77

so bewirkt er das Sperren des Schalters Sjj, wodurchwieder der ursprüngliche Zustand errreicht ist.

Werden die Impulsamplituden bedeutend grössergemacht als angegeben, so tritt der Fall ein, bei dem

die Impulse über beide Dioden auf den Schalter ge¬

langen können und die Schaltung nicht mehr richtigfunktioniert. Eine Messung zeigte, dass über den

Temperaturbereich von 0°... + 40° C Impulse von

4.„6 V Amplitude sicher verarbeitet werden.

Der Innenwiderstand Rg der Quelle kann zwischen

100 Ohm und 5 kOhm variiert werden.

Die Stufe verarbeitet Impulsfrequenzen bis hinauf

zu einigen kHz. Die einzelne Binärstufe von Figur 30

ist so dimensioniert, dass sie beliebig in Kaskade

geschaltet werden kann und stets die nachfolgendeStufe richtig zu schalten vermag.

4.3. Untersetzer für die Zeitimpulszählung

Mit Hilfe von fünf einzelnen Binärstufen wurde ein

32:1 Untersetzer, wie er für die Zeitimpulszählungverwendet werden kann, konstruiert. Figur 32 zeigtdas Gesamtschema. Die Eingangsimpulse haben eine

Repetitionsfrequenz von 0,3...3 Hz, eine Impuls¬dauer von etwa 50 ms und eine Amplitude von

beispielsweise 48 V. Sie werden durch den Spannungs¬teiler am Eingang auf ungefähr 6 V herabgesetzt. Der

Untersetzer betätigt über eine Transistorverstärker¬

stufe T3 auf je 32 periodisch eintreffende Eingangs¬impulse ein Ausgangsrelais von zum Beispiel 2700

Ohm und 11 000 Windungen, kurzzeitig ein Mal.

Dieser Untersetzer arbeitet über einen Temperatur¬bereich von —10... + 38° C sowie für Speise¬spannungsschwankungen von 44...53 V, bei einer

mittleren Stromaufnahme von 82 mA. Durch eine

etwas andere Dimensionierung der Schalter kann die

obere Grenztemperatur auf zum Beispiel 50° C ge¬

bracht werden.

5. Sperrschaltungen

Unter Sperrschaltungen versteht man sogenannte«lock-out»- oder Blockierungsschaltungen, bei denen

von n möglichen parallel liegenden Schaltern immer

nur ein einziger auf einmal leiten kann. Die n-1 andern

Schalter sind blockiert oder gesperrt ls bis 21.

28

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Eingang

\OAZ\1

o Ausgang

Rl_?1,5kn

Fig. 32. Gesamtschema des Untersetzers 32:1 (R in kQ, G in ;xF)

5.1. Sperrschaltung mit ZweipolschalternDie Figur 33 zeigt eine typische Sperrschaltung für

Schalter mit Charakteristiken ähnlich derjenigen vonZwei- und Vierpolschaltern (skizziert in der Fig. 33b).Die Batteriespannung U1 ist kleiner als die Anfangs¬

spannung U0, so dass alle Schalter SNi bis SNn sperren.

Wird nun die Triggerspannung UT angelegt, so muss

ein einziger der n Schalter zünden. Der dadurch

niessende Strom erzeugt über dem Blockierungs¬widerstand Rs einen Spannungsabfall, der verhindert,

dass noch ein weiterer Schalter zünden könnte. Es

gilt nach Figur 33b:

Sperrbedingung : U\ â Ug

üi

Es

Ut-Uo

Haltebedingung :

Zündbedingung :

= -t S max.

S 'S max.

(5.12)

(5.13)

Ut

(5.14)

(5.15)

a) Schaltung

Fig. 33. Sperrschaltung mit Zweipolschaltern

Maximal zulässiger Strom :— ^ lzui.Ms

Die letzte Bedingung (5.15) ist dann gültig, wenn

der Schalter so rasch einschaltet, dass in keinem Fall

UT-

Up

\nRs

G \Vs

S X.

ur

\\

>

1^ \

,

b) Schaltcharakteristik

zZu/.

29

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die, auf Grund der unter Umständen sehr grossen

momentanen Verlustleistung entstehende Erwärmungzu gross wird.

Aus den beiden letzten Bedingungen (5.14) und

(5.15) folgt:Ua

Ut>Ist

>0 (5.16)

Diese Ungleichung sagt aus, dass IzuL sehr viel

grösser als ISmax, sein muss, damit die Triggerspan¬

nung UT für grössere n nicht allzu gross gemachtwerden muss. Damit UT> 0 wird, muss auch der

Nenner in Gl. (5.16) positiv sein, womit die maximale

Zahl Schalter, die parallel liegen dürfen, gegebenist durch:

Umax. S —— (ganze Zahl) (5-17)J- S max.

Für n = 10 muss IzuL s 10 • ISmax. sein, zum Bei¬

spiel Izut = 11 • ISmax. Damit folgt aus Gl. (5.16):

UT ^11 Ug, was unter Umständen eine sehr grosse

Spannung sein kann.

5.2. Sperrschaltung mit Dreipolschaltern

Die Bedingungen im vorangehenden Abschnitt sind

sehr stark von der Ausdehnung des Gebietes G bis S

der Schaltcharakteristik abhängig. Dieses fehlt beim

Dreipolschalter, wodurch die Verhältnisse stark ver¬

einfacht werden. Die Figur 34a zeigt dieselbe An¬

ordnung der Schalter SM bis SNn wie in Figur 33a,

jedoch mit andern Schaltcharakteristiken, nach

Figur 34b. Die neuen Bedingungen lauten in diesem

Falle:

Sperren :

Halten :

Zünden :

Blockieren :

Maximal zulässiger Strom :

C7i < Us (5.18)

ül- T

^ J. Wmax.

Rs(5.19)

Ut^ Us (5.20)

ÜT<r*T\ A J- Wmin.

Rs(5.21)

UT

Rsä /;zul. (5.22)

Diese Sperrschaltung ist sehr einfach und doch

wirkungsvoll. Sie ist in der Anzahl Schalter nach

oben weniger begrenzt, als bei Verwendung von

Schaltern mit einer Charakteristik nach Figur 33b.

Die Bedingung (5.21) ist die eigentliche Sperrbe¬

dingung, die dafür sorgt, dass nie zwei Schalter

gleichzeitig leitend sein können.

Dreipolschalter lassen sich sehr gut mit Hilfe von

Impulsen, die über den dritten Anschluss (B in Fig. 28)

eingegeben werden, triggern.

5.3. Sperrschalhmg mit Vierpolschaltern

Wie schon angedeutet wurde, ermöglichen die

speziellen Eigenschaften der Vierpolschalter eine

Sperrschaltung besonderer Art. Die Figur 35 zeigtdie Anordnung mit dem gemeinsamen Sperrwider¬stand Rs.Wenn keiner der n Schalter SN1 bis SNn leitet, so

ist der Spannungsabfall über Rs Null und alle Schal¬

ter besitzen für R2>Rs eine Schaltcharakteristik A

nach Figur 35b. Wird nun einer der n Schalter leitend,

so erzeugt der durch Rs niessende Strom einen Span¬

nungsabfall U2, der auf alle nichtleitenden Schalter

als Sperrspannung - wie im Abschnitt 3.2.1. des I.

Teils behandelt - einwirkt. Dadurch erhalten alle

diese Schalter eine neue Schaltcharakteristik B nach

Figur 35c, bei welcher der Schaltpunkt S nach grös¬sern Stromwerten verschoben ist. Die Bedingungenlauten nun für:

a) Schaltung

Fig. 34. Sperrschaltung mit Dreipolschaltern

IWmax.

h) Schaltcharakteristik

izui. I

30

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Sperren : Ui < Ua & Uv

Halten : > Iwmax.Mi + JRs

Zünden : negativer Impuls auf B von

\AUi\^ Üv-Ui

Rz

Uv Es

Blockieren : 7s min.

U2:

>Iz-I\\

Rv + Rs

Maximal zulässiger Strom :

Ui + \*Ui

Ri + R*

(5.23)

(5.24)

(5.25)

(5.26)

(5.27)

:£ lad. (5.28)

Schlussfolgerungen

Der Zweipolschalter ist so stark temperaturab¬

hängig, dass man ihn häufig nur bei Verwendung von

Silizium-Transistoren praktisch gebrauchen kann. Mit

Hilfe der beiden den Emittern gegenüberliegendenWiderständen REj lässt sich der Schaltstrom Isüber einen weiten Bereich festlegen.

Demgegenüber kann der Dreipolschalter so dimen¬

sioniert werden, dass sich seine Charakteristik mit

der Temperatur nur wenig verändert. Er besitzt im

Gegensatz zum Zweipolschalter auch im SperrpunktO einen sehr hohen Widerstand. Seine Schaltcharak¬

teristik lässt sich mit Hilfe der Referenzspannungs¬quelle U„, Rv und der Stromverstärkung a.En, sofern

die zulässigen Werte der Transistoren nicht Über¬

schrittenwerden, praktisch beliebig ändern. Der dritte

Anschluss kann als Steuerelektrode zum Ein- oder

Ausschalten des Schalters verwendet werden. Dies

hat den Vorteil, dass die Steuersignale nicht über die

zu schaltende Leitung geführt werden müssen wie

beim Zweipolschalter, sondern getrennt eingespeistwerden können.

Der Vierpolschalter entspricht in seinem Tempera¬turverhalten einem Dreipolschalter mit mehr oder we¬

niger in Sperrichtung vorgespanntem npn-TransistorT2. Seine Schaltcharakteristik kann in sehr weiten

Grenzen zwischen jener eines gewöhnlichen Dreipol¬schalters und derjenigen eines Zweipolschalters ge¬

wählt werden. Sie ist auch bei veränderlicher Tempe¬ratur sehr konstant. Von allen drei Schaltertypenlässt sich dieser wohl am besten gegebenen Verhält¬

nissen anpassen. Auf Grund seiner besonderen

Eigenschaften kann mit diesem Schalter auch eine

spezielle Art von Sperrschaltung konstruiert werden.

Die Anwendungsbeispiele haben gezeigt, dass sich

mit solchen Schaltern digitale Schaltungen, wie sie

etwa in der Téléphonie vorkommen, in einfacher

Weise verwirklichen lassen. Dort wo die Stückzahl

sehr gross ist, wie etwa bei den Kreuzpunkten für die

Sprechleiterdurchschaltung, werden wohl nur die

kompakten Elemente einmal Verwendung finden;

dagegen lassen sich mit komplementären Transistor¬

schaltern sehr gut kleinere Einheiten aufbauen. Dies

IWmax.IZ

b) Schaltcharakteristik A

u\ 1

Uf

NA

! N*\1

X^-

I-LSmin

c) Schaltcharakteristik B

Kg. 35. Sperrschaltung mit Vierpolschaltern

ist ganz besonders dann angezeigt, wenn deren Cha¬

rakteristik verhältnismässig enge Toleranzen auf¬

weisen oder sogar von aussen einstellbar sein soll.

Für wertvolle Ratschläge und Diskussionen im

Zusammenhang mit der vorliegenden Arbeit bin ich

Herrn Prof. H. Weber zu grossem Dank verpflichtet.

31

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Symbole und Konstanten

Iej, Ibj, Icp Uej, Ucj, UcEj- Transistorgleichstromwerte (Fig. 1)

O, L, S, N, W, D, Z, P: Punkte der Schaltcharakteristik

C7 = f(7)erscheinen als Indizes von U und I

j: Index p für pnp- und Index n für npn-Transistor

ct » 11,2 °C: Konstante in Gl. (5.4)

cu f» 2 mV: Konstante in Gl. (2.33)

ci sa 0,08/°C für Ge- und 0,04/°C für Si-Transistoren

c2~-2mV/°Ce = 1,6 • 1(H9 Clb: Ladung des Elektrons

g = 1/r: Admittanz

IcBOp' Kollektorsperrstrom für Iep = 0 und -Uqv >> Üb (< 0)

IcEOp- Kollektorsperrstrom für Ißp = 0 xmd-UcEp >* Üb (< 0)

If : Relais-Abfallstrom

Iscp '• Kollektorsperrstrom für I7jjp = 0 und -Uçv >» Üb (> 0)

IsEp ' Emittersperrstrom für Ucp = 0 und -Uep >> Üb {> 0)

Is max- max. Schaltstrom Is

Iv : Strom aus der Referenzspannungsquelle

loo : Icboj bei T = T0

I ml. • max. zul. Schalterstrom

k = 1,38 • 10-23 Ws/°K: Boltzmann-Konstante

qj = 1 + (Rbj/Bej): Rechnungsgrösse beim Zweipolschalter

Rs : Blockierungswiderstand

rcj : Kollektorwiderstand

ra : Durchlasswiderstand

ry : negativer Widerstand

rs : Sperrwiderstand

rsat.) • Sättigungswiderstand

r0j = dÜEj/ol: Tangente an Uej = f (I)

reo : Sättigungswiderstand für / *- oo

T : abs. Temperatur in °K

Tp : Impulsabstandt : Temperatur in °C (ev. Zeit)

tx : Einschalttemperatur

h, 2 : Ein- bzw. Ausschaltzeit des Zweipolschalters

UB = kTje ftf 25 mV bei t = 22 °C: Boltzmann-Spannung

UBrenn • Brennspannung einer Anzeigelampe

UEj für IEj = 0 (Gl. 1.12)Freie Spannung Uej für IBj = 0 (Gl. 1. 22)

Impulsspannung

Referenzspannung der Referenzdiode

Sättigungsspannung

Batteriespannung der Referenzspannungsquelle

Triggerspannung

üEj für T = To

Batteriespannung

Sperrspannung beim Vierpolschalter *

Gleichstromverstärkung, Basisschaltung Normalbetrieb

Gleichstromverstärkung, Basisschaltung invertierter

Betrieb

Gleichstromverstärkung, Emitterschaltung Normal¬

betrieb

Gleichstromverstärkung, Emitterschaltung invertierter

Betrieb

A Us beim Dreipolschalter (Gl. 2.15)A Ug beim Vierpolschalter (Gl. 3. 8)

Ueoj

UefjUi

UT

Usat.juv

ÜT

Um

Ü!

Ü2

<Xj

O.JJ

<*-Ej

"IEj

Vs

Vi

x = RC : Zeitkonstante

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16 Flood, J. E. und Deller, W. B. The pnpn-Diode as a Cross-

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18 Domburg, J. und Six, W. Eine Gasentladungsröhre mit kal¬

ter Kathode als Schaltelement in Fernsprech-wählanlagen, Philips Techn. Rdsch., 15 (1954),S. 321...336.

19 Feldman, T. und Rieke, J. W. Application of Breakdown

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20 Flood, J. E. und Warman, J. B. The Design of Cold-Cathode-

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21 Keister, W., Ritchie, A.E. und Washburn, S.H. The Design of

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22 Ward, E. E. The Design of Controlled Rectifiers using Triode

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240...253.24 Vallese, L. M. Properties of Hook Transistors in Switching and

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25 Karp,M.A. A Transistor D-C Negative Immittance Converter,Proc. Natl. Electronics Conf. 12 (1956), S. 469...480.

26 McDufjie, G. E. und Chadwell, W. L. An Investigation of the

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27 Ebers, J. J. Four-Terminal pnpn-Transistors, Proc. IRE, 40

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28 Mackintosh, J. M. The • Electrical Characteristics of Silicon

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29 Matz, A.W. A Review of Semiconductor Switching Devices

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31 Bachmann, A. E. Complementary Transistor Diode and

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Devices, Paris, February 1961.

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LEBENSLAUF

Ich wurde am 12. Juni 1929 in Bottenwil, Kt. Aargau, geboren. Das

Dorf zählt rund 700 Einwohner, die ihr Brot als Bauern auf kleinen

Gütern oder als Fabrikarbeiter und Handwerker in den Ortschaften der

Umgebung erwerben. Während fünf Jahren besuchte ich in meinem

Heimatdorfe die Primarschule. Anschliessend fuhr ich mit einigenKameraden nach Kölliken in die Bezirksschule. Später wurde dann

dieser Schulweg bis nach Aarau verlängert. Dort besuchte ich die

Oberrealabteilung der Kantonsschule und legte im Jahre 1948 meine

Reifeprüfung ab. Gleich anschliessend absolvierte ich die obligatorische

Werkstattpraxis in den drei Firmen Sodeco und Sêcheron in Genfsowie Oehler & Co. in Aarau.

Nach bestandener Rekrutenschule konnte ich dank dem grossen

Verständnis meiner Eltern das Studium an der Abteilung für Elektro¬

technik der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich be¬

ginnen. Es war mir vergönnt, während einiger Zeit in einem der

reformierten Studentenhäuser zu wohnen. Dort habe ich Menschen

getroffen, welche mir auf meinen Lebensweg mehr mitgegeben haben,als es ein wissenschaftliches Studium allein vermocht hätte. Am

18. Dezember 1953 konnte ich mit dem Diplom als Elektroingenieurabschliessen.

Bis zum 10. September 1955 war ich wissenschaftlicher Mitarbeiter

und Assistent von Herrn Professor H. Weber, Vorstand des Instituts

für Fernmeldetechnik an der ETH. Ich führte in dieser Zeit unter

anderem Schallmessungen durch und konstruierte ein Prüfgerät zur

Bestimmung von Transistorparametern.Vom 21. November 1955 bis zum 15. November 1957 arbeitete ich

in der Advanced Circuits Subsection des Electronics Laboratory der

General Electric Company in Syracuse, New York in den USA, wo ich

mich im Rahmen einer kleinen Gruppe von Fachleuten mit neuartigen

Transistorschaltungen befasste.Seit meiner Rückkehr in die Schweiz im Herbst 1957 bin ich an der

Abteilung Forschung und Versuche der Generaldirektion PTT in

Bern als Sachbearbeiter auf dem Gebiete der elektronischen Vermitt¬

lungstechnik angestellt. Neben andern Arbeiten habe ich mich mit den

Anwendungen von elektronischen Schaltern für die Bedürfnisse der

PTT befasst, woraus dann in der Folge die vorliegende Arbeil ent¬

standen ist.

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