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SKWJ Bulletin 2 06

Date post: 08-Mar-2016
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SKWJ Bulletin 2 06
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15
bulletin Schweizer Klub für Wissenschaftsjournalismus Association suisse du journalisme scientifique Swiss Association for Science Journalism 2/06 http://www.science-journalism.ch Thema Wissen in den Medien 2-6 Bericht IBM-Besuch 7 Auszeichnungen 7 GV 2006 8-10 Bericht SNF-Seminar 10-11 Source Research 11-13 EUSJA 14 Klatsch und Infos 14 Mutationen 15 Gesundheitsseminar 15 Wissen schaf(f)t Geld Erfreuliche Entwicklung! Wie kaum zuvor boomt der Wissenschaftsjour- nalismus in der Schweiz. Nachdem vor allem die Sonntagsblätter in das Res- sort Wissen investiert haben und – das zeigen die CopyTest-Quoten – erfolg- reich damit gefahren sind, zieht jetzt die SRG nach: Radio DRS und Schwei- zer Fernsehen bauen die Wissenschafts- berichterstattung aus. Es ist noch nicht lange her, dass die drei Stationen von Radio DRS nur von einem einzigen Wissenschaftsjourna- listen mit News aus Naturwissenschaft, Technik und Medizin versorgt wurden. Seit 2003 wurde die Berichterstattung stetig ausgebaut. Jetzt folgt der grosse Schritt: das Wissen von Radio DRS wird in einem eigenen Ressort zusam- mengefasst, und der Personalpool wird ausgebaut. Ähnlich die Entwicklung beim Schwei- zer Fernsehen: Seit fünf Jahren sen- det das Gesundheitsmagazin „Puls“ wöchentlich aus dem Leutschenbach – erfolgreich, wie die Einschaltquoten zeigen. Demnächst soll ein Studio- Relaunch der Sendung ein neues Ge- sicht geben. Auch „MTW“ wird neu. Anfang April 2007 wird die bisher zweiwöchentliche Sendung von einem neuen Wissen-Ma- gazin abgelöst. Die Sendung soll neu wöchentlich erscheinen, aktueller und populärer sein. Die Zahl der Redak- tionsstellen wird verdoppelt. Weitere Neuheit bei SF: die Plattform mit dem Arbeitstitel „wissen-online“. Auf dem Internetportal sollen neu Hin- tergrundinformationen zusammen- gefasst werden. Vor allem das Schul- fernsehen bekommt damit ein neues Gesicht. Die SRG reagiert mit dem Aus- und Umbau auf die Entwicklung in Deutsch- land. Vor allem die Privatsender zeigen mit den Wissen-Formaten „Welt der Wunder“ (RTL 2), „Wunderwelt Wis- sen“ und „Galileo“ (beide Pro 7) so- wie den Wissen-Shows „clever!“ (Sat 1) und „Myth Busters“ (RTL 2), dass Wissen(schaft) interessiert – und Geld bringt. Eine erfreuliche Entwicklung! Michael Breu INhAlT EdIToRIAl
Transcript

bul letinSchweizer Klub für WissenschaftsjournalismusAssociation suisse du journalisme scientifiqueSwiss Association for Science Journalism

2/06

http://www.science-journalism.ch

Thema Wissen in den Medien 2-6Bericht IBM-Besuch 7Auszeichnungen 7GV 2006 8-10Bericht SNF-Seminar 10-11Source Research 11-13EUSJA 14Klatsch und Infos 14Mutationen 15Gesundheitsseminar 15

Wissen schaf(f)t Geld

Erfreuliche Entwicklung! Wie kaum zuvor boomt der Wissenschaftsjour-nalismus in der Schweiz. Nachdem vor allem die Sonntagsblätter in das Res-sort Wissen investiert haben und – das zeigen die CopyTest-Quoten – erfolg-reich damit gefahren sind, zieht jetzt die SRG nach: Radio DRS und Schwei-zer Fernsehen bauen die Wissenschafts- berichterstattung aus.

Es ist noch nicht lange her, dass die drei Stationen von Radio DRS nur von einem einzigen Wissenschaftsjourna-listen mit News aus Naturwissenschaft, Technik und Medizin versorgt wurden. Seit 2003 wurde die Berichterstattung stetig ausgebaut. Jetzt folgt der grosse Schritt: das Wissen von Radio DRS wird in einem eigenen Ressort zusam-mengefasst, und der Personalpool wird ausgebaut.

Ähnlich die Entwicklung beim Schwei-zer Fernsehen: Seit fünf Jahren sen-det das Gesundheitsmagazin „Puls“ wöchentlich aus dem Leutschenbach – erfolgreich, wie die Einschaltquoten zeigen. Demnächst soll ein Studio- Relaunch der Sendung ein neues Ge-sicht geben.

Auch „MTW“ wird neu. Anfang April 2007 wird die bisher zweiwöchentliche Sendung von einem neuen Wissen-Ma-gazin abgelöst. Die Sendung soll neu wöchentlich erscheinen, aktueller und populärer sein. Die Zahl der Redak- tionsstellen wird verdoppelt.

Weitere Neuheit bei SF: die Plattform mit dem Arbeitstitel „wissen-online“. Auf dem Internetportal sollen neu Hin-tergrundinformationen zusammen-gefasst werden. Vor allem das Schul-fernsehen bekommt damit ein neues Gesicht.

Die SRG reagiert mit dem Aus- und Umbau auf die Entwicklung in Deutsch-land. Vor allem die Privatsender zeigen mit den Wissen-Formaten „Welt der Wunder“ (RTL 2), „Wunderwelt Wis-sen“ und „Galileo“ (beide Pro 7) so-wie den Wissen-Shows „clever!“ (Sat 1) und „Myth Busters“ (RTL 2), dass Wissen(schaft) interessiert – und Geld bringt. Eine erfreuliche Entwicklung!

Michael Breu

I N h A l TE d I T o R I A l

Seite 2 SKWJ-bul letin 2/06 Seite 3

Schweizer Radio DRS baut aus. Ab November 2006 wird das Ressort Wissenschaft („Naturwissenschaft“), Medi-zin und Technik mit zwei zusätzlichen Redaktorinnen verstärkt.

Ein Ausbau verbunden mit einigen Erwartungen: Mehr Wissenschaftsbeiträge in den aktuellen Informationsge-fässen und ein neues, wöchentliches Wissenschaftsmaga-

zin auf DRS2.

Wenn Schweizer Radio DRS einen redaktionellen Aus-bau im Bereich Wissenschaft beschliesst, dann ist das beachtlich. Denn seit Jahren wird in diesem Hause vor allem eines: Optimiert, umstrukturiert und abgebaut mit einem erklärten Ziel: Mehr Quantität mit weniger Leuten,

natürlich bei gleicher Qualität.

Fachredaktionen mit Know-how Als „ein Radio mit fünf Programmen“ beliebt Radio-direktor Walter Rüegg über Schweizer Radio DRS zu bezeichnen. Und in diesem einen Radio - verteilt auf drei Haupt- und fünf Nebenstudios - tummeln sich Dutzende von so genannten Fachredaktionen. Fachre-daktionen speisen mit ihrem Know-how nicht nur ihre angestammten Schwerpunktgefässe und Sendungen mit Beiträgen, sondern stehen auch allen anderen Program-men zur Verfügung: Als Know-how Lieferanten, als Bei-tragsmacher und Gesprächspartner.

Da gibt es natürlich die grossen (und wichtigen) Inland-, Ausland- und Wirtschaftsredaktionen, die allesamt in Bern bei der Abteilung Information beheimatet sind. Sie produzieren in erster Linie für die Primetime-Nachrich-tengefässe und Infosendungen wie HeuteMorgen, Rendez-Vous und Echo der Zeit.

Aber es gibt auch Fachredaktionen bei den Programmen: Bei DRS2 z.B. Fachredaktionen für Religion, für Kultur, Literatur oder Gesellschaft. Oder bei DRS1 die Fach-redaktionen KGA (Konsum, Geld, Arbeit), LLG (Land, Leute und Gesellschaft) oder die Kinderredaktion. Bei Bedarf speisen diese Fachredaktionen auch Beiträge in die Primetime-Infogefässe. Und wo bleibt da die Fachredaktion Wissenschaft? Nun, bisher war diese gänzlich inexistent. Stattdessen gab es ein Trio von mehr oder weniger unabhängigen Einzel-masken.

Über viele Jahre war Wissenschaft bei Radio DRS ein Ein-Mann-Betrieb. „Mister Wissenschaft“ Hans Stefan

Rüfenacht, seit fast 25 Jahren im Hause DRS im Ge-schäft ist mit seinen etwa wöchentlichen Beiträgen in der Sendung Kontext auf DRS 2 eine geschätzte Institution. Es gibt wohl kein Thema über das Hans Stefan Rüfenacht

nicht bereits Sendungen gemacht hat.

Doch selbst dem effizient organisierten Einzelkämpfer blieb wenig Zeit und Kapazität, auch noch alle anderen Gefässe und Programme im Hause DRS mit Themen und Beiträgen zu beliefern, insbesondere, wenn es einmal

wirklich pressiert.

Ausbau mit Teamplayern Darum hat die Abteilung Information im Jahre 2001 mit bescheidenen 50 Stellenprozent ebenfalls einen eigenen Wissenschaftsjournalisten in der Person von Mark Livingston angestellt. In Sendungen wie Echo der Zeit oder Rendez-Vous am Mittag beleuchtet er aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen von hoher gesellschaft-licher Relevanz.

Als letzter im Bunde hat DRS 2 Anfang 2005 eine neue Wissenschaftsredaktorenstelle geschaffen, die ich seit-her besetze. Zum einen gab es Ausbaubedarf bei DRS 2 (DRS2aktuell, Hörpunkt, Kontext), zum anderen stieg der Wunsch auch bei DRS1 und DRS3 nach mehr Beiträ-gen aus Wissenschaft und Forschung im Tages- aber auch Hintergrundbereich (z.B. Input und Doppelpunkt). Diese Stelle war daher mit einem Leistungsauftrag für alle drei Programme verbunden.Rückblickend legte dieser letzte Ausbauschritt das Fundament für eine programmübergreifende Fachredaktion Wissenschaft

- angesiedelt bei DRS2. Dazu gehörte auch der intern umstrittene Entscheid, alle Wissenschaftsredaktoren an einem Standort zu vereinen. Mark Livingston musste dazu von Bern nach Basel zu DRS2 zügeln. Im Wind-schatten dieser Umorganisation witterte der Programm-leiter DRS2 Arthur Godel Morgenluft für

einen weiteren Ausbau, wie er nun vollzogen wird.

Neue Verbreitungskanäle Auf der einen Seite stand bei DRS2 ein wöchentliches Wissenschaftsmagazin auf der Wunschliste. Zum an-deren stieg mit neuen Informationsgefässen wie Heute-Morgen und Info3 auch die Nachfrage nach aktuellen Beiträgen aus dem Bereich Wissenschaft und Medizin an. Eine Nachfrage, die bisher mangels vorhandener Kapa-zitäten nur ungenügend befriedigt werden konnte. Und schliesslich nimmt Radio DRS mit seinen Podcast-Ange-boten und dem in Planung begriffenen DAB-Infokanal neue Verbreitungskanäle ins Visier. Kanäle, die auch mit Inhalten versorgt sein müssen.

R A d I o d R ST h E M A W I S S E N S c h A F T S B o o M

Kein Tag ohne ...Beiträge aus Wissenschaft, Forschung und Technik nehmen in allen Medien wachsenden Raum ein. Ein Anlass für die Bulletinredaktion, einmal die Experten zu Wort kommen zu lassen.

Von Neuerungen beim Radio hatte man schon länger gehört. Als Vertreter vom Äther berichtet Koordinator Christian Heuss über die Auswirkungen des Wissen-schaftsbooms auf die Entwicklung des Sendungskon- zeptes. Gleichzeitig wird bei DRS 2 eine neue Wissens-börse aufgebaut, die Interaktivität und Inhalt, Austausch und Wissenvermittlung miteinander verbinden will. Das Ziel ist hochgesteckt: Wissens-Symmetrie zwischen Fragestellern und Antwortgebern wird angestrebt. Als Lexikon sehen die Verantwortlichen [email protected]: die

“Plattform für Wissende, Fachleute, Expertinnen sowie alle wachen und wissbegierige Menschen”.

Auch die Information, dass - vorerst - ein Projekt- leiter und auch sonst noch einige Mitarbeiter für ein Faceliftung und einen besseren Auftritt des guten alten MTW gesucht würden, liess aufhorchen. MTW ist zwar eine Schweizer Sendung, steht aber beim Zuschauer in Konkurrenz mit ähnlichen Produkten im ganzen deutschsprachigen Raum. Wo aber steht die Schweizer Wissenschaftssendung im Vergleich? Klub-Mitglied Reto Vetterli hat als von Zürich aus tätiger Redaktor des 3sat-Magazins „nano“ ausgezeichnete Kenntnisse dieser Szene. Er stellte für das Bulletin einen Ueberblick über die wichtigsten entsprechenden Sendungen zusammen.

An diesem Ueberblick ist auffallend, dass praktisch an allen Wochentagen zwischen 14 und 20 Uhr Themen aus Wissenschaft, Forschung und Technik auf dem TV-Pro-gramm stehen, ausser Freitag und Samstag. Interessanter-weise ist aber der Sonntag mit diesen Themen besonders stark befrachtet. MTW wird bisher am Donnerstag ausgestrahlt. Ob das so bleibt, ist noch ungewiss. Im kom-menden Bulletin werden wir mehr Informationen über das Schweizer Wissenschaftsmagazin haben. Bis dahin soll auch die Kollegin oder der Kollege bekannt sein, die oder der von Helen Issler die Redaktionsleitung MTW über-nehmen wird.

Und auch heute, das jüngste Print-Medium im Raum Zürich, setzt auf die Karte Wissen: Täglich gibt es eine Seite mit einschlägigen Themen zwischen buchstäblich Federleichtem und Extremereignissen. Warum ein Gratis-blatt wie heute auf diese Schiene setzt, berichtet unser Carte Blanche-Gast Silvia Tschui.

Mürra Zabel

W I S S E N S c h A F T S B o o M I N d E N M E d I E N

In einem langwierigen Entscheidungsprozess auf höchster Ebene bewilligte schliesslich die Radiodirektion im Frühjahr 2006 zwei neue Stellen. Auf die Ausschrei-bung per Inserat meldeten sich über 70 BewerberInnen. Mit Odette Frey (Ex-Facts) und Katharina Bochsler (Ex-Regionaljournal Aargau/Solothurn) haben schliesslich zwei Frauen das Rennen gemacht.

Ein wöchentliches Magazin Die neue Fachredaktion Wissenschaft mit nun insgesamt 400% Stellenprozent und freien Mitteln, um auch Bei-träge bei Freien einkaufen zu können, hat einen Strauss an Aufgaben: Neu wird sie ein wöchentliches, ca. halb-stündiges Magazin produzieren, das am Samstag um 12:40 auf DRS2 ausgestrahlt wird, mit einem geplanten Sendestart im Januar 2007. Zur Zeit entsteht ein De-tailkonzept, erste Pilotsendungen werden im November produziert.

Zusätzlich wird ein sogenannter Wissenschafts-Desk geschaffen. Dieser „Dienst“ wird aktiv Themen aus den Bereichen Wissenschaft, Medizin und Technik den Programmen und Sendegefässen anbieten und sich mit anderen Fachredaktionen thematisch vernetzen. Die Präsenz von Wissenschaftsthemen auf den drei Sendern DRS 1, 2, 3 wird damit hoffentlich verstärkt. Zudem wird es diese neue Struktur erlauben, auch rascher und flexib-ler auf Wissenschaftsnews zu reagieren und die erhöhte Nachfrage der Informationsgefässe zu befriedigen.

Trotz dieses Ausbaus und der zwei neuen Stellen wird die Fachredaktion Wissenschaft für ihre Aufgaben nicht üp-pig dotiert sein. Ob damit die von der Programmleitung gestellten Erwartungen erfüllt werden, wird sich erst zeigen müssen.

Christian Heuss

Der Autor ist Wissenschaftsredaktor bei SRDRS und koor-diniert den Aufbau der neuen Fachredaktion Wissenschaft

[email protected]

Mehr Wissen im Äther

Seite 2 SKWJ-bul letin 2/06 Seite 3

Schweizer Radio DRS baut aus. Ab November 2006 wird das Ressort Wissenschaft („Naturwissenschaft“), Medi-zin und Technik mit zwei zusätzlichen Redaktorinnen verstärkt.

Ein Ausbau verbunden mit einigen Erwartungen: Mehr Wissenschaftsbeiträge in den aktuellen Informationsge-fässen und ein neues, wöchentliches Wissenschaftsmaga-

zin auf DRS2.

Wenn Schweizer Radio DRS einen redaktionellen Aus-bau im Bereich Wissenschaft beschliesst, dann ist das beachtlich. Denn seit Jahren wird in diesem Hause vor allem eines: Optimiert, umstrukturiert und abgebaut mit einem erklärten Ziel: Mehr Quantität mit weniger Leuten,

natürlich bei gleicher Qualität.

Fachredaktionen mit Know-how Als „ein Radio mit fünf Programmen“ beliebt Radio-direktor Walter Rüegg über Schweizer Radio DRS zu bezeichnen. Und in diesem einen Radio - verteilt auf drei Haupt- und fünf Nebenstudios - tummeln sich Dutzende von so genannten Fachredaktionen. Fachre-daktionen speisen mit ihrem Know-how nicht nur ihre angestammten Schwerpunktgefässe und Sendungen mit Beiträgen, sondern stehen auch allen anderen Program-men zur Verfügung: Als Know-how Lieferanten, als Bei-tragsmacher und Gesprächspartner.

Da gibt es natürlich die grossen (und wichtigen) Inland-, Ausland- und Wirtschaftsredaktionen, die allesamt in Bern bei der Abteilung Information beheimatet sind. Sie produzieren in erster Linie für die Primetime-Nachrich-tengefässe und Infosendungen wie HeuteMorgen, Rendez-Vous und Echo der Zeit.

Aber es gibt auch Fachredaktionen bei den Programmen: Bei DRS2 z.B. Fachredaktionen für Religion, für Kultur, Literatur oder Gesellschaft. Oder bei DRS1 die Fach-redaktionen KGA (Konsum, Geld, Arbeit), LLG (Land, Leute und Gesellschaft) oder die Kinderredaktion. Bei Bedarf speisen diese Fachredaktionen auch Beiträge in die Primetime-Infogefässe. Und wo bleibt da die Fachredaktion Wissenschaft? Nun, bisher war diese gänzlich inexistent. Stattdessen gab es ein Trio von mehr oder weniger unabhängigen Einzel-masken.

Über viele Jahre war Wissenschaft bei Radio DRS ein Ein-Mann-Betrieb. „Mister Wissenschaft“ Hans Stefan

Rüfenacht, seit fast 25 Jahren im Hause DRS im Ge-schäft ist mit seinen etwa wöchentlichen Beiträgen in der Sendung Kontext auf DRS 2 eine geschätzte Institution. Es gibt wohl kein Thema über das Hans Stefan Rüfenacht

nicht bereits Sendungen gemacht hat.

Doch selbst dem effizient organisierten Einzelkämpfer blieb wenig Zeit und Kapazität, auch noch alle anderen Gefässe und Programme im Hause DRS mit Themen und Beiträgen zu beliefern, insbesondere, wenn es einmal

wirklich pressiert.

Ausbau mit Teamplayern Darum hat die Abteilung Information im Jahre 2001 mit bescheidenen 50 Stellenprozent ebenfalls einen eigenen Wissenschaftsjournalisten in der Person von Mark Livingston angestellt. In Sendungen wie Echo der Zeit oder Rendez-Vous am Mittag beleuchtet er aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen von hoher gesellschaft-licher Relevanz.

Als letzter im Bunde hat DRS 2 Anfang 2005 eine neue Wissenschaftsredaktorenstelle geschaffen, die ich seit-her besetze. Zum einen gab es Ausbaubedarf bei DRS 2 (DRS2aktuell, Hörpunkt, Kontext), zum anderen stieg der Wunsch auch bei DRS1 und DRS3 nach mehr Beiträ-gen aus Wissenschaft und Forschung im Tages- aber auch Hintergrundbereich (z.B. Input und Doppelpunkt). Diese Stelle war daher mit einem Leistungsauftrag für alle drei Programme verbunden.Rückblickend legte dieser letzte Ausbauschritt das Fundament für eine programmübergreifende Fachredaktion Wissenschaft

- angesiedelt bei DRS2. Dazu gehörte auch der intern umstrittene Entscheid, alle Wissenschaftsredaktoren an einem Standort zu vereinen. Mark Livingston musste dazu von Bern nach Basel zu DRS2 zügeln. Im Wind-schatten dieser Umorganisation witterte der Programm-leiter DRS2 Arthur Godel Morgenluft für

einen weiteren Ausbau, wie er nun vollzogen wird.

Neue Verbreitungskanäle Auf der einen Seite stand bei DRS2 ein wöchentliches Wissenschaftsmagazin auf der Wunschliste. Zum an-deren stieg mit neuen Informationsgefässen wie Heute-Morgen und Info3 auch die Nachfrage nach aktuellen Beiträgen aus dem Bereich Wissenschaft und Medizin an. Eine Nachfrage, die bisher mangels vorhandener Kapa-zitäten nur ungenügend befriedigt werden konnte. Und schliesslich nimmt Radio DRS mit seinen Podcast-Ange-boten und dem in Planung begriffenen DAB-Infokanal neue Verbreitungskanäle ins Visier. Kanäle, die auch mit Inhalten versorgt sein müssen.

R A d I o d R ST h E M A W I S S E N S c h A F T S B o o M

Kein Tag ohne ...Beiträge aus Wissenschaft, Forschung und Technik nehmen in allen Medien wachsenden Raum ein. Ein Anlass für die Bulletinredaktion, einmal die Experten zu Wort kommen zu lassen.

Von Neuerungen beim Radio hatte man schon länger gehört. Als Vertreter vom Äther berichtet Koordinator Christian Heuss über die Auswirkungen des Wissen-schaftsbooms auf die Entwicklung des Sendungskon- zeptes. Gleichzeitig wird bei DRS 2 eine neue Wissens-börse aufgebaut, die Interaktivität und Inhalt, Austausch und Wissenvermittlung miteinander verbinden will. Das Ziel ist hochgesteckt: Wissens-Symmetrie zwischen Fragestellern und Antwortgebern wird angestrebt. Als Lexikon sehen die Verantwortlichen [email protected]: die

“Plattform für Wissende, Fachleute, Expertinnen sowie alle wachen und wissbegierige Menschen”.

Auch die Information, dass - vorerst - ein Projekt- leiter und auch sonst noch einige Mitarbeiter für ein Faceliftung und einen besseren Auftritt des guten alten MTW gesucht würden, liess aufhorchen. MTW ist zwar eine Schweizer Sendung, steht aber beim Zuschauer in Konkurrenz mit ähnlichen Produkten im ganzen deutschsprachigen Raum. Wo aber steht die Schweizer Wissenschaftssendung im Vergleich? Klub-Mitglied Reto Vetterli hat als von Zürich aus tätiger Redaktor des 3sat-Magazins „nano“ ausgezeichnete Kenntnisse dieser Szene. Er stellte für das Bulletin einen Ueberblick über die wichtigsten entsprechenden Sendungen zusammen.

An diesem Ueberblick ist auffallend, dass praktisch an allen Wochentagen zwischen 14 und 20 Uhr Themen aus Wissenschaft, Forschung und Technik auf dem TV-Pro-gramm stehen, ausser Freitag und Samstag. Interessanter-weise ist aber der Sonntag mit diesen Themen besonders stark befrachtet. MTW wird bisher am Donnerstag ausgestrahlt. Ob das so bleibt, ist noch ungewiss. Im kom-menden Bulletin werden wir mehr Informationen über das Schweizer Wissenschaftsmagazin haben. Bis dahin soll auch die Kollegin oder der Kollege bekannt sein, die oder der von Helen Issler die Redaktionsleitung MTW über-nehmen wird.

Und auch heute, das jüngste Print-Medium im Raum Zürich, setzt auf die Karte Wissen: Täglich gibt es eine Seite mit einschlägigen Themen zwischen buchstäblich Federleichtem und Extremereignissen. Warum ein Gratis-blatt wie heute auf diese Schiene setzt, berichtet unser Carte Blanche-Gast Silvia Tschui.

Mürra Zabel

W I S S E N S c h A F T S B o o M I N d E N M E d I E N

In einem langwierigen Entscheidungsprozess auf höchster Ebene bewilligte schliesslich die Radiodirektion im Frühjahr 2006 zwei neue Stellen. Auf die Ausschrei-bung per Inserat meldeten sich über 70 BewerberInnen. Mit Odette Frey (Ex-Facts) und Katharina Bochsler (Ex-Regionaljournal Aargau/Solothurn) haben schliesslich zwei Frauen das Rennen gemacht.

Ein wöchentliches Magazin Die neue Fachredaktion Wissenschaft mit nun insgesamt 400% Stellenprozent und freien Mitteln, um auch Bei-träge bei Freien einkaufen zu können, hat einen Strauss an Aufgaben: Neu wird sie ein wöchentliches, ca. halb-stündiges Magazin produzieren, das am Samstag um 12:40 auf DRS2 ausgestrahlt wird, mit einem geplanten Sendestart im Januar 2007. Zur Zeit entsteht ein De-tailkonzept, erste Pilotsendungen werden im November produziert.

Zusätzlich wird ein sogenannter Wissenschafts-Desk geschaffen. Dieser „Dienst“ wird aktiv Themen aus den Bereichen Wissenschaft, Medizin und Technik den Programmen und Sendegefässen anbieten und sich mit anderen Fachredaktionen thematisch vernetzen. Die Präsenz von Wissenschaftsthemen auf den drei Sendern DRS 1, 2, 3 wird damit hoffentlich verstärkt. Zudem wird es diese neue Struktur erlauben, auch rascher und flexib-ler auf Wissenschaftsnews zu reagieren und die erhöhte Nachfrage der Informationsgefässe zu befriedigen.

Trotz dieses Ausbaus und der zwei neuen Stellen wird die Fachredaktion Wissenschaft für ihre Aufgaben nicht üp-pig dotiert sein. Ob damit die von der Programmleitung gestellten Erwartungen erfüllt werden, wird sich erst zeigen müssen.

Christian Heuss

Der Autor ist Wissenschaftsredaktor bei SRDRS und koor-diniert den Aufbau der neuen Fachredaktion Wissenschaft

[email protected]

Mehr Wissen im Äther

Seite 4 SKWJ-bul letin 2/06 Seite 5

DONNERSTAGPlietsch (NDR)Länge 30’, monothematischSendezeit Do, 18:15-18:45 Themen Aktuelles, Porträts, skurrile Wissenschaft, Experimentewww3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,SPM10196,00.html

Faszination Wissen (BR)Länge 45’, MagazinSendezeit Do, 19:30-20:15 Themen Aktuelles und Faszinierendes aus Wissenschaften und Technikwww.br-online.de/wissen-bildung/sen-dungen/faszinationwissen/index.xml

MTW (SF)Länge 45’, MagazinSendezeit Do, 21:00-20:45, 14-tägig Themen technologische Ent- wicklung, wissenschaft- liche Forschung und deren Wechselwirkung mit dem Menschen; Schweizer Bezugwww2.sfdrs.ch/sf1/mtw/index.php

Odysso (SWR)Länge 30’, monothematischSendezeit Do, 22:00-22:30 Themen Wissenschaft, Gesund- heit, Leben www.swr.de/odysso/

FREITAGWissen macht Ah! (WDR, KI.KA)Länge 30’, MagazinSendezeit Fr, 13:30-14:00 WDR; Mo-Do, 19:25 KI.KAThemen Alltagsfragen, Experimentewww.wdr.de/tv/wissen-macht-ah/flash.phtml

Geist und Gehirn (BR alpha)Länge 15’, MagazinSendezeit 22:45-23:00Themen Wunderwerk im Kopfwww.br-online.de/alpha/geistundgehirn/

SAMSTAGneues (3sat)Länge der Sendung: 30’, MagazinSendezeit: 16:30-17:00

Themen: ComputerInternet: http://www.3sat.de/neues/

SONNTAGKopfball (WDR)Länge 30’Sendezeit So, 11:03-11:30Themen Zuschauerfragenwww.kopfball.de/stc_home.phtml?kbsec=home

Prisma (NDR)Länge 30’, MagazinSendezeit So, 13:45-14:15 Themen: Naturwissenschaft, Medizin, Technik und Forschungwww.ndr.de/tv/prisma/

hitec (3sat)Länge 30’, DokuSendezeit So 16:00-16:30 Themen Wissenschaft, Technikwww.3sat.de/hitec

W wie Wissen (ARD)Länge 27’, MagazinSendezeit So, 17:03-30, wöchentlich Themen Wissenswertes aus dem Alltag www.daserste.de/wwiewissen/

Newton (ORF)Länge 30’, MagazinSendezeit So, 19:00-30 Themen Wissenschaftwww.tv.orf.at/newton

Welt der Wunder (RTL2)Länge 60’, MagazinSendezeit So, 19:00-20:00 Themen Natur, Technik, Mensch, Tierwww.weltderwunder.de/

Wunderwelt Wissen (Pro7)Länge 60’, MagazinSendezeit So, 19:00-20:00 Themen Wissenwww.prosieben.de/lifestyle_magazine/www/

Planetopia (Sat.1)Länge 45’, MagazinSendezeit So, 22:45-23:30 Themen: modernes Leben, Forschung und Technikwww.planetopia.de/

Zusammenstellung: Reto Vetterli

MONTAGPlanet Wissen (SWR) Länge 60’, MagazinSendezeit Mo-Fr, 14:00-15:00 Themen Natur, Technik, u.a.www.planet-wissen.de/pw/index.html

Abenteuer Leben (Kabel1)Länge 30’, MagazinSendezeit Mo-Sa, 17:45-18:15Themen Alltag, Wissenschaft, Technik und Menschwww.kabeleins.de/doku_reportage/aben-teuer_leben/index.php

nano (3sat: ARD, ZDF, ORF, SF)Länge 30’, MagazinSendezeit Mo-Fr, 18:30-19:00 Themen Natur-, Geistes- bis Politikwissenschaftwww.3sat.de/nano

Galileo (Pro7)Länge 60’, MagazinSendezeit Mo-Fr, 19:00-20:00 Themen: Wissen und Wissen- schaft www.prosieben.de/lifestyle_magazine/ga-lileo/

Puls (SF)Länge 45’, MagazinSendezeit Mo, 21:00-20:45Themen Medizin, Patientenge- schichten; Schweizer Bezugwww.sf.tv/sf1/puls/index.php

Future Trend (RTL)Länge 30’, MagazinSendezeit Mo, 23:30-00:00Themen Innovationen, Trends und Erfindungen www.azmedia.de/portal/lib/index.php?format=futuretrend&area=tv&cmd=archiv

DIENSTAGLexiTV - Wissen (MDR)Länge 60’, monothematischSendezeit Di, 14:30-15:30Themen Mensch, Gesellschaft, Kultur, Natur, Wissen- schaft, Technikwww.lexi-tv.de

Mythbusters (RTL2)Länge: 30’, MagazinSendezeit Di, 17:00-19:00Themen Alltagsmythen mit Special Effects Expertenwww.discovery.de/mythbusters

Einfach genial (MDR)Länge 25’, MagazinSendezeit Di, 19:50-20:15Themen Erfindungen, Produkte, Spartippswww.mdr.de/einfach-genial/

Quarks & Co. (WDR)Länge 30’, monothematischSendezeit Di, 21:00-21:45 14-tägigThemen Naturwissenschaftwww.quarks.de

Q21 (WDR)Länge 45’, MagazinSendezeit Di, 21:00-21:45, 14-tägig Themen gesellschaftliche Auswirkungen des wissenschaftlichen Fortschrittswww.wdr.de/tv/q21/

Echt! (MDR)Länge 30’Sendezeit Di, 21:15-21:45, 14-tägigThemen Wissenschaftwww.mdr.de/echt/

MITTWOCHClever (Sat.1)Länge 30’Sendezeit Mi, 20:15-21:15 Themen Alltagsfragen www.sat1.de/comedy_show/clever/

Ozon (RBB)Länge 30’, MagazinSendezeit Mi, 21:30, 14-tägigThemen Wissenschaft und Umweltwww.rbb-online.de/ozon

Abenteuer Wissen (ZDF)Länge 30’, monothematischSendezeit Mi, 22:15-45, 3 x monatlich Themen Technik und Natur, Psychologie und Ge schichtewww.zdf.de/ZDFde/in-halt/1/0,1872,1020545,00.html

Joachim Bublath (ZDF)Länge 30’Sendezeit Mi, 22:15-22:45, monatlichThemen Phänomene aus Wis- senschaft und Technikwww.zdf.de/ZDFde/in-halt/1/0,1872,1020545,00.html

Alpha Centauri (BR alpha)Länge 15’Sendezeit: Mi, 22:45-23:00, 14-tägigThemen Sternguckenwww.br-online.de/alpha/centauri/

SONNTAG

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DONNERSTAGPlietsch (NDR)Länge 30’, monothematischSendezeit Do, 18:15-18:45 Themen Aktuelles, Porträts, skurrile Wissenschaft, Experimentewww3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,SPM10196,00.html

Faszination Wissen (BR)Länge 45’, MagazinSendezeit Do, 19:30-20:15 Themen Aktuelles und Faszinierendes aus Wissenschaften und Technikwww.br-online.de/wissen-bildung/sen-dungen/faszinationwissen/index.xml

MTW (SF)Länge 45’, MagazinSendezeit Do, 21:00-20:45, 14-tägig Themen technologische Ent- wicklung, wissenschaft- liche Forschung und deren Wechselwirkung mit dem Menschen; Schweizer Bezugwww2.sfdrs.ch/sf1/mtw/index.php

Odysso (SWR)Länge 30’, monothematischSendezeit Do, 22:00-22:30 Themen Wissenschaft, Gesund- heit, Leben www.swr.de/odysso/

FREITAGWissen macht Ah! (WDR, KI.KA)Länge 30’, MagazinSendezeit Fr, 13:30-14:00 WDR; Mo-Do, 19:25 KI.KAThemen Alltagsfragen, Experimentewww.wdr.de/tv/wissen-macht-ah/flash.phtml

Geist und Gehirn (BR alpha)Länge 15’, MagazinSendezeit 22:45-23:00Themen Wunderwerk im Kopfwww.br-online.de/alpha/geistundgehirn/

SAMSTAGneues (3sat)Länge der Sendung: 30’, MagazinSendezeit: 16:30-17:00

Themen: ComputerInternet: http://www.3sat.de/neues/

SONNTAGKopfball (WDR)Länge 30’Sendezeit So, 11:03-11:30Themen Zuschauerfragenwww.kopfball.de/stc_home.phtml?kbsec=home

Prisma (NDR)Länge 30’, MagazinSendezeit So, 13:45-14:15 Themen: Naturwissenschaft, Medizin, Technik und Forschungwww.ndr.de/tv/prisma/

hitec (3sat)Länge 30’, DokuSendezeit So 16:00-16:30 Themen Wissenschaft, Technikwww.3sat.de/hitec

W wie Wissen (ARD)Länge 27’, MagazinSendezeit So, 17:03-30, wöchentlich Themen Wissenswertes aus dem Alltag www.daserste.de/wwiewissen/

Newton (ORF)Länge 30’, MagazinSendezeit So, 19:00-30 Themen Wissenschaftwww.tv.orf.at/newton

Welt der Wunder (RTL2)Länge 60’, MagazinSendezeit So, 19:00-20:00 Themen Natur, Technik, Mensch, Tierwww.weltderwunder.de/

Wunderwelt Wissen (Pro7)Länge 60’, MagazinSendezeit So, 19:00-20:00 Themen Wissenwww.prosieben.de/lifestyle_magazine/www/

Planetopia (Sat.1)Länge 45’, MagazinSendezeit So, 22:45-23:30 Themen: modernes Leben, Forschung und Technikwww.planetopia.de/

Zusammenstellung: Reto Vetterli

MONTAGPlanet Wissen (SWR) Länge 60’, MagazinSendezeit Mo-Fr, 14:00-15:00 Themen Natur, Technik, u.a.www.planet-wissen.de/pw/index.html

Abenteuer Leben (Kabel1)Länge 30’, MagazinSendezeit Mo-Sa, 17:45-18:15Themen Alltag, Wissenschaft, Technik und Menschwww.kabeleins.de/doku_reportage/aben-teuer_leben/index.php

nano (3sat: ARD, ZDF, ORF, SF)Länge 30’, MagazinSendezeit Mo-Fr, 18:30-19:00 Themen Natur-, Geistes- bis Politikwissenschaftwww.3sat.de/nano

Galileo (Pro7)Länge 60’, MagazinSendezeit Mo-Fr, 19:00-20:00 Themen: Wissen und Wissen- schaft www.prosieben.de/lifestyle_magazine/ga-lileo/

Puls (SF)Länge 45’, MagazinSendezeit Mo, 21:00-20:45Themen Medizin, Patientenge- schichten; Schweizer Bezugwww.sf.tv/sf1/puls/index.php

Future Trend (RTL)Länge 30’, MagazinSendezeit Mo, 23:30-00:00Themen Innovationen, Trends und Erfindungen www.azmedia.de/portal/lib/index.php?format=futuretrend&area=tv&cmd=archiv

DIENSTAGLexiTV - Wissen (MDR)Länge 60’, monothematischSendezeit Di, 14:30-15:30Themen Mensch, Gesellschaft, Kultur, Natur, Wissen- schaft, Technikwww.lexi-tv.de

Mythbusters (RTL2)Länge: 30’, MagazinSendezeit Di, 17:00-19:00Themen Alltagsmythen mit Special Effects Expertenwww.discovery.de/mythbusters

Einfach genial (MDR)Länge 25’, MagazinSendezeit Di, 19:50-20:15Themen Erfindungen, Produkte, Spartippswww.mdr.de/einfach-genial/

Quarks & Co. (WDR)Länge 30’, monothematischSendezeit Di, 21:00-21:45 14-tägigThemen Naturwissenschaftwww.quarks.de

Q21 (WDR)Länge 45’, MagazinSendezeit Di, 21:00-21:45, 14-tägig Themen gesellschaftliche Auswirkungen des wissenschaftlichen Fortschrittswww.wdr.de/tv/q21/

Echt! (MDR)Länge 30’Sendezeit Di, 21:15-21:45, 14-tägigThemen Wissenschaftwww.mdr.de/echt/

MITTWOCHClever (Sat.1)Länge 30’Sendezeit Mi, 20:15-21:15 Themen Alltagsfragen www.sat1.de/comedy_show/clever/

Ozon (RBB)Länge 30’, MagazinSendezeit Mi, 21:30, 14-tägigThemen Wissenschaft und Umweltwww.rbb-online.de/ozon

Abenteuer Wissen (ZDF)Länge 30’, monothematischSendezeit Mi, 22:15-45, 3 x monatlich Themen Technik und Natur, Psychologie und Ge schichtewww.zdf.de/ZDFde/in-halt/1/0,1872,1020545,00.html

Joachim Bublath (ZDF)Länge 30’Sendezeit Mi, 22:15-22:45, monatlichThemen Phänomene aus Wis- senschaft und Technikwww.zdf.de/ZDFde/in-halt/1/0,1872,1020545,00.html

Alpha Centauri (BR alpha)Länge 15’Sendezeit: Mi, 22:45-23:00, 14-tägigThemen Sternguckenwww.br-online.de/alpha/centauri/

SONNTAG

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Eine Portion Wissen täglichDie Entscheidung, in heute «Wissens»-Artikel auf tägli-cher Basis zu publizieren, war klar wie eine mit Zei- tungspapier liebevoll abgeriebene Fensterscheibe: In den Marketingumfragen im Vorfeld der Lancierung einer neuen Gratiszeitung schrie die Testleserschaft geradezu nach einer «Erklärung der Welt». Zweierlei Faktoren scheinen bei diesem Bedürfnis mitzuspielen. Erwünschte Form und erwünschter Inhalt Zunächst ein Aufwärmer der alten Binsenwahrheit; so abgelutscht, dass sie nicht mal einen ausgeführten Satz benötigt: Informationsflut – Überschwapp, jüngere Menschen – Desorientierung. Ein Fakt, der von den Testgruppen bei der Beurteilung der Nullnummern aus-serordentlich deutlich bestätigt wurde. Alles, was auch nur ansatzweise wild, anders, vielleicht auch boulevardesk war, fiel ins Bodenlose. Gewünscht war ein klares, einfaches Layout mit determinierter, hierarchischer Leserführung. Es ist wohl im Zusammenhang mit populärwissenschaftli-chen Artikeln nicht falsch, von der erwünschten Form auf den erwünschten Inhalt abzuleiten.

Der zweite Grund, warum dieses Bedürfnis nach einfach abgehandelter Wissenschaft besteht, kann schon beinahe als Medienkritik verstanden werden: Vor allem Printme-dien gehen nach der Meinung des heute-Chefredaktors Bernhard Weissberg häufig von einer zu hoch eingeschät-zen Allgemeinbildung des Leser aus – oder möchten nur für ein Lesersegment produzieren, bei dem dieser Wis-senshorizont vorausgesetzt werden kann. Uns erreichen denn auch wöchentlich Leserbriefe, die diese Annahme bestätigen.

«Guten Abend, Ich möchte nur ganz kurz gratulieren! Bei der

heute-Ausgabe vom 19.09.06 war eine sehr gute Erklärung über die drei Abstimmungen. Es war nicht so schwierig wie sonst! Weiter so!

Mit freundlichen Grüssen.»

Dass da also das Bedürfnis nach einer «Erklärung der Welt» ist, ist unbestritten. Dass der Leser aber auch dort erreicht werden soll, wo er die Information überhaupt verarbeiten kann, dass der Leser nicht vor einer «Text-wüste» erschrickt und sich sogleich ausklinkt, darin besteht die Herausforderung und die Gratwanderung. Verschiedene Instrumente stehen zur Verfügung, um

einem Absacken der Leser-Aufmerksamkeit Gegensteuer zu halten.Bei heute, so wurde von externen Blattkritikern vermerkt, herrscht eine auffällige Diskrepanz zwischen der Sprache der einzelnen Ressorts. Während sich der «Nachtleben»-Teil scheu dem Jugendslang annähert, ist der News- und der Wissens-Teil in der Regel sprachlich sehr nüchtern gehalten. Die Komplexität der Sprache ähnelt sich aber im vorderen und hinteren Teil. Als Grundregel gilt: Einfachheit vor sprachlicher Selbstverwirklichung des Redaktors, oder, in diesem Falle, der Redaktorin. Sätze sollen möglichst Hauptsätze bleiben, Fremdwörter sollen möglichst durch ein deutsches Äquivalent (!) ausgedrückt werden.

Populäre BildspracheDie doch grössere Textlastigkeit der Artikel muss in der Aufbereitung und im Layout aufgefangen werden, eine Aufgabe, an der heute ständig feilt: Mit einer klaren und doch populären Bildsprache, mit - wo es geht - schmis-sigen Titeln, auch mit der Proportionierung des Textes mittels Zwischentiteln zu verdaulichen Häppchen. Das Leserbrief-Feedback bei eher trockenen, langen Tex-ten fällt dann aber oftmals optimistischer aus als es die redaktionsinterne Diskussion vermuten liesse. Trotz des Wunschs nach verständlicher Erklärung soll und will der Leser eben auch nicht unterschätzt werden.Die dritte, wichtigste, aber nicht schwierigste Entschei- dung betrifft den Themenschwerpunkt: Menschen wollen über Menschen lesen, im Essentiellen über sich selbst. Im Wissens-Teil bekommen deshalb biologische und psy-chologische Studien den grössten Platz. Tiere und Umwelt ziehen auch immer, und einer generellen Technikfaszina-tion, gekoppelt mit einer Portion Science-Fiction muss ebenfalls Genüge getan werden: Weltraumthemen sind bei uns überproportional vertreten.

Für die Zukunft überlegen wir uns, ob wir auf unserer Wissens-Seite monothematisch bleiben, oder ob wir ver-schiedene Stoffe kürzer behandeln wollen. Die Leserrück-meldungen zeigen aber, dass auch in einer Gratiszeitung Platz ist für komplexer dargelegte Sachverhalte.

Die Carte Blanche-Autorin über sich:Silvia Tschui schlafwandelte einige Semester an der Uni Zürich am germanistischen Seminar herum, bis sie sich für eine Kunstaus-bildung in Zürich und London entschied. Zu ihrem Job als Wis-sens/Hintergrunds- und Literatur-Redaktorin bei heute kam sie zur eigenen Ueberraschung.

c A R T E B l A N c h E F ü R S I l V I A T S c h U I I B M - B E S U c h

RevolutionärDas IBM Zurich Research Lab feiert in diesem Jahr den 50. Geburtstag. Anlass für den Klub, den Forschungssitz in Rüschlikon zu besuchen.

Der Ort ist gut gewählt. Etwas versteckt an Zürichs Stadtrand liegen “auf den Anhöhen Rüschlikons die vier flachen, weis-sen Gebäude des Forschungszentrums – ganz in der Tradition schweizerischen Understatements“, heisst es im Magazin „IBM Think!“. „Der unauffällige Stil der Architektur, die beschauliche Landschaft, die offene und freundliche Atmosphäre machen das Wesen des Instituts aus und stehen in deutlichem Kontrast zu den Forschungen am Campus: denn die sind oft umwälzend, ja revolutionär.“ – Das IBM Zurich Research Lab, eines von acht Forschungslaboratorien des Grosskonzerns, Arbeitgeber von 300 Wissenschafterinnen und Wissenschaftern aus über 25 Nationen, feiert in diesem Jahr den 50. Geburtstag. Anfang Juli hatten wir die Möglichkeit, die Labors zu besuchen und einen Einblick in die aktuelle Forschung zu erhalten.

Mit einem Blick zurück begann das Referat von Karin Vey, der Kommunikationschefin von IBM Zürich. Highlights seien die Erfindung des Rastertunnel-Mikroskops durch Gerd Binnig und Heinrich Rohrer (Physik-Nobelpreis 1986) und die Ar- beiten von K. Alex Müller und Georg Bednorz über die Hochtemperatur-Supraleitung (Physik-Nobelpreis 1987). Die Entdeckung des Rastertunnel-Mikroskops legte die Grundlage für die Nanotechnologie“, so Karin Vey.

„Welche Fortschritte die Nanotechnologie seitdem gemacht hat, zeigt eine revolutionäre nanomechanische Speichertechnologie, die die Zürcher Experten derzeit entwickeln. Zur Speicherung ‚schreiben’ Tausende feiner Spitzen nur wenige nanometer-grosse Vertiefungen in eine Polymeroberfläche, die dann auch wieder ausgelesen und gelöscht werden können,” berichtete Paul Seidler, Leiter des Departements Science & Technology. Der Prototyp des Nanospeichers erreiche so eine extrem hohe Speicherdichte von mehr als einem Terabit pro Quadratzoll, was der Menge von rund 25 DVDs auf der Fläche einer Brief-marke entspreche.

Auf einem Laborrundgang berichteten Gerhard Meyer über aktuelle Projekte im Bereich atomarer Manipulationen (erst kürzlich berichtete Science über die Arbeiten) und Roger Dan-gel über optische Datenverbindungen. Einen weiteren For-

-schungsbereich stellte Doug Dykeman vor: den Service Re-search. Dabei geht es im Wesentlichen um neue Technologien wie etwas den „On Demand Innovation Services“ (ODIS).

„Hier arbeiten Forscher gemeinsam mit Beratern und dem Kun-den an innovativen Lösungen für deren komplexe Geschäft-sprobleme.” Eine solche Kooperation von Forschung und Beratung ist in der gesamten IT-Industrie einmalig“, heisst es dazu in „IBM Think!“.50 Jahre IBM Zürich: die Forscher verstehen es auch heute noch, für die immer komplexer werdenden Anliegen zu begeistern.

Michael BreuWeitere Informationen zum Forschungszentrum sowie dem Jubiläumsjahr 2006: www.zurich.ibm.com.

A U S z E I c h N U N G E N

Susan Gasser, Professorin für Molekularbiologie an der Universität Basel und Direktorin des Friedrich Miescher-Instituts, wurde mit dem Otto Nägeli-Preis ausgezeichnet. Den mit 200 000 Franken dotierten Preis erhielt sie für bahnbrechende Analysen, die wichtig seien für die weitere Erforschung von Krebs- und Alterungsprozessen. Die Verbindung der Disziplinen Biologie, Genetik und Zell-biologie sei Susan Gasser hervorragend gelungen.

Hans-Jörg Rheinberger wurde mit dem cogito-Preis 2006 für seine originellen wissenschaftshistorischen Analysen ausgezeichnet. Der Biologe Rheinberger, in Grabs SG geborener Bürger von Liechtenstein, ist Direk-tor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Der mit 50 000 Franken dotierte Preis der cogito foundation mit Sitz in Wollerau zeichnet Personen aus, die erfolgreich disziplinübergreifend forschen.

Odette Frey und Mark Livingston erhalten den «Prix Excellence» der Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften. Dieser Preis wird dieses Jahr zum ersten Mal verliehen. Die mit 10 000 Franken dotierte Auszeichnung geht zu gleichen Teilen an Mark Livingston von Schweizer Radio DRS für seine Sendungen «Lizenz zum Klonen» und «Klonforschung in Newcastle» sowie an Odette Frey für ihren Artikel «Fragen Sie Ihre Gene» (“Facts”).

Andreas Moser, Redaktionsleiter und Moderator der SF-Sendung „Netz Natur“, wurde von der VetSuisse-Fakultät der Uni Zürich mit einem Ehrendoktortitel ausgezeichnet.

Europa Nostra Medaille für die aussergewöhnlich respektvolle Restaurierung des Badepavillons des Herner-guts Horgen. Auf einem Inselchen im Zürichsee zwisch-en 1899 und 1900 erbaut, war die Restaurierung dieses beispielhaften Baus im Stil, der Schlossarchitektur des Barock eine besondere Herausforderung an die Architek-ten und Restauratoren. Die Europa Nostra Medaille ist die höchste Auszeichnung dieser Art.

Irène Dietschis Buch „Fragiles Leben – Leben mit Hirnverletzungen“ ist im Verlag Orell Füssli AG Zürich erschienen. Paralell zum Buch erschien der gleichnamige Dokumentarfilm von Rudolf Welten. Die Autoren be-handeln das Thema mit grosser Einfühlsamkeit. Irène Dietschis Porträts ergänzen die Langzeitbeobachtungen des Filmemachers. Buch und DVD gibt es im Package.

P U B l I K A T I o N

Seite 6 SKWJ-bul letin 2/06 Seite 7

Eine Portion Wissen täglichDie Entscheidung, in heute «Wissens»-Artikel auf tägli-cher Basis zu publizieren, war klar wie eine mit Zei- tungspapier liebevoll abgeriebene Fensterscheibe: In den Marketingumfragen im Vorfeld der Lancierung einer neuen Gratiszeitung schrie die Testleserschaft geradezu nach einer «Erklärung der Welt». Zweierlei Faktoren scheinen bei diesem Bedürfnis mitzuspielen. Erwünschte Form und erwünschter Inhalt Zunächst ein Aufwärmer der alten Binsenwahrheit; so abgelutscht, dass sie nicht mal einen ausgeführten Satz benötigt: Informationsflut – Überschwapp, jüngere Menschen – Desorientierung. Ein Fakt, der von den Testgruppen bei der Beurteilung der Nullnummern aus-serordentlich deutlich bestätigt wurde. Alles, was auch nur ansatzweise wild, anders, vielleicht auch boulevardesk war, fiel ins Bodenlose. Gewünscht war ein klares, einfaches Layout mit determinierter, hierarchischer Leserführung. Es ist wohl im Zusammenhang mit populärwissenschaftli-chen Artikeln nicht falsch, von der erwünschten Form auf den erwünschten Inhalt abzuleiten.

Der zweite Grund, warum dieses Bedürfnis nach einfach abgehandelter Wissenschaft besteht, kann schon beinahe als Medienkritik verstanden werden: Vor allem Printme-dien gehen nach der Meinung des heute-Chefredaktors Bernhard Weissberg häufig von einer zu hoch eingeschät-zen Allgemeinbildung des Leser aus – oder möchten nur für ein Lesersegment produzieren, bei dem dieser Wis-senshorizont vorausgesetzt werden kann. Uns erreichen denn auch wöchentlich Leserbriefe, die diese Annahme bestätigen.

«Guten Abend, Ich möchte nur ganz kurz gratulieren! Bei der

heute-Ausgabe vom 19.09.06 war eine sehr gute Erklärung über die drei Abstimmungen. Es war nicht so schwierig wie sonst! Weiter so!

Mit freundlichen Grüssen.»

Dass da also das Bedürfnis nach einer «Erklärung der Welt» ist, ist unbestritten. Dass der Leser aber auch dort erreicht werden soll, wo er die Information überhaupt verarbeiten kann, dass der Leser nicht vor einer «Text-wüste» erschrickt und sich sogleich ausklinkt, darin besteht die Herausforderung und die Gratwanderung. Verschiedene Instrumente stehen zur Verfügung, um

einem Absacken der Leser-Aufmerksamkeit Gegensteuer zu halten.Bei heute, so wurde von externen Blattkritikern vermerkt, herrscht eine auffällige Diskrepanz zwischen der Sprache der einzelnen Ressorts. Während sich der «Nachtleben»-Teil scheu dem Jugendslang annähert, ist der News- und der Wissens-Teil in der Regel sprachlich sehr nüchtern gehalten. Die Komplexität der Sprache ähnelt sich aber im vorderen und hinteren Teil. Als Grundregel gilt: Einfachheit vor sprachlicher Selbstverwirklichung des Redaktors, oder, in diesem Falle, der Redaktorin. Sätze sollen möglichst Hauptsätze bleiben, Fremdwörter sollen möglichst durch ein deutsches Äquivalent (!) ausgedrückt werden.

Populäre BildspracheDie doch grössere Textlastigkeit der Artikel muss in der Aufbereitung und im Layout aufgefangen werden, eine Aufgabe, an der heute ständig feilt: Mit einer klaren und doch populären Bildsprache, mit - wo es geht - schmis-sigen Titeln, auch mit der Proportionierung des Textes mittels Zwischentiteln zu verdaulichen Häppchen. Das Leserbrief-Feedback bei eher trockenen, langen Tex-ten fällt dann aber oftmals optimistischer aus als es die redaktionsinterne Diskussion vermuten liesse. Trotz des Wunschs nach verständlicher Erklärung soll und will der Leser eben auch nicht unterschätzt werden.Die dritte, wichtigste, aber nicht schwierigste Entschei- dung betrifft den Themenschwerpunkt: Menschen wollen über Menschen lesen, im Essentiellen über sich selbst. Im Wissens-Teil bekommen deshalb biologische und psy-chologische Studien den grössten Platz. Tiere und Umwelt ziehen auch immer, und einer generellen Technikfaszina-tion, gekoppelt mit einer Portion Science-Fiction muss ebenfalls Genüge getan werden: Weltraumthemen sind bei uns überproportional vertreten.

Für die Zukunft überlegen wir uns, ob wir auf unserer Wissens-Seite monothematisch bleiben, oder ob wir ver-schiedene Stoffe kürzer behandeln wollen. Die Leserrück-meldungen zeigen aber, dass auch in einer Gratiszeitung Platz ist für komplexer dargelegte Sachverhalte.

Die Carte Blanche-Autorin über sich:Silvia Tschui schlafwandelte einige Semester an der Uni Zürich am germanistischen Seminar herum, bis sie sich für eine Kunstaus-bildung in Zürich und London entschied. Zu ihrem Job als Wis-sens/Hintergrunds- und Literatur-Redaktorin bei heute kam sie zur eigenen Ueberraschung.

c A R T E B l A N c h E F ü R S I l V I A T S c h U I I B M - B E S U c h

RevolutionärDas IBM Zurich Research Lab feiert in diesem Jahr den 50. Geburtstag. Anlass für den Klub, den Forschungssitz in Rüschlikon zu besuchen.

Der Ort ist gut gewählt. Etwas versteckt an Zürichs Stadtrand liegen “auf den Anhöhen Rüschlikons die vier flachen, weis-sen Gebäude des Forschungszentrums – ganz in der Tradition schweizerischen Understatements“, heisst es im Magazin „IBM Think!“. „Der unauffällige Stil der Architektur, die beschauliche Landschaft, die offene und freundliche Atmosphäre machen das Wesen des Instituts aus und stehen in deutlichem Kontrast zu den Forschungen am Campus: denn die sind oft umwälzend, ja revolutionär.“ – Das IBM Zurich Research Lab, eines von acht Forschungslaboratorien des Grosskonzerns, Arbeitgeber von 300 Wissenschafterinnen und Wissenschaftern aus über 25 Nationen, feiert in diesem Jahr den 50. Geburtstag. Anfang Juli hatten wir die Möglichkeit, die Labors zu besuchen und einen Einblick in die aktuelle Forschung zu erhalten.

Mit einem Blick zurück begann das Referat von Karin Vey, der Kommunikationschefin von IBM Zürich. Highlights seien die Erfindung des Rastertunnel-Mikroskops durch Gerd Binnig und Heinrich Rohrer (Physik-Nobelpreis 1986) und die Ar- beiten von K. Alex Müller und Georg Bednorz über die Hochtemperatur-Supraleitung (Physik-Nobelpreis 1987). Die Entdeckung des Rastertunnel-Mikroskops legte die Grundlage für die Nanotechnologie“, so Karin Vey.

„Welche Fortschritte die Nanotechnologie seitdem gemacht hat, zeigt eine revolutionäre nanomechanische Speichertechnologie, die die Zürcher Experten derzeit entwickeln. Zur Speicherung ‚schreiben’ Tausende feiner Spitzen nur wenige nanometer-grosse Vertiefungen in eine Polymeroberfläche, die dann auch wieder ausgelesen und gelöscht werden können,” berichtete Paul Seidler, Leiter des Departements Science & Technology. Der Prototyp des Nanospeichers erreiche so eine extrem hohe Speicherdichte von mehr als einem Terabit pro Quadratzoll, was der Menge von rund 25 DVDs auf der Fläche einer Brief-marke entspreche.

Auf einem Laborrundgang berichteten Gerhard Meyer über aktuelle Projekte im Bereich atomarer Manipulationen (erst kürzlich berichtete Science über die Arbeiten) und Roger Dan-gel über optische Datenverbindungen. Einen weiteren For-

-schungsbereich stellte Doug Dykeman vor: den Service Re-search. Dabei geht es im Wesentlichen um neue Technologien wie etwas den „On Demand Innovation Services“ (ODIS).

„Hier arbeiten Forscher gemeinsam mit Beratern und dem Kun-den an innovativen Lösungen für deren komplexe Geschäft-sprobleme.” Eine solche Kooperation von Forschung und Beratung ist in der gesamten IT-Industrie einmalig“, heisst es dazu in „IBM Think!“.50 Jahre IBM Zürich: die Forscher verstehen es auch heute noch, für die immer komplexer werdenden Anliegen zu begeistern.

Michael BreuWeitere Informationen zum Forschungszentrum sowie dem Jubiläumsjahr 2006: www.zurich.ibm.com.

A U S z E I c h N U N G E N

Susan Gasser, Professorin für Molekularbiologie an der Universität Basel und Direktorin des Friedrich Miescher-Instituts, wurde mit dem Otto Nägeli-Preis ausgezeichnet. Den mit 200 000 Franken dotierten Preis erhielt sie für bahnbrechende Analysen, die wichtig seien für die weitere Erforschung von Krebs- und Alterungsprozessen. Die Verbindung der Disziplinen Biologie, Genetik und Zell-biologie sei Susan Gasser hervorragend gelungen.

Hans-Jörg Rheinberger wurde mit dem cogito-Preis 2006 für seine originellen wissenschaftshistorischen Analysen ausgezeichnet. Der Biologe Rheinberger, in Grabs SG geborener Bürger von Liechtenstein, ist Direk-tor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Der mit 50 000 Franken dotierte Preis der cogito foundation mit Sitz in Wollerau zeichnet Personen aus, die erfolgreich disziplinübergreifend forschen.

Odette Frey und Mark Livingston erhalten den «Prix Excellence» der Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften. Dieser Preis wird dieses Jahr zum ersten Mal verliehen. Die mit 10 000 Franken dotierte Auszeichnung geht zu gleichen Teilen an Mark Livingston von Schweizer Radio DRS für seine Sendungen «Lizenz zum Klonen» und «Klonforschung in Newcastle» sowie an Odette Frey für ihren Artikel «Fragen Sie Ihre Gene» (“Facts”).

Andreas Moser, Redaktionsleiter und Moderator der SF-Sendung „Netz Natur“, wurde von der VetSuisse-Fakultät der Uni Zürich mit einem Ehrendoktortitel ausgezeichnet.

Europa Nostra Medaille für die aussergewöhnlich respektvolle Restaurierung des Badepavillons des Herner-guts Horgen. Auf einem Inselchen im Zürichsee zwisch-en 1899 und 1900 erbaut, war die Restaurierung dieses beispielhaften Baus im Stil, der Schlossarchitektur des Barock eine besondere Herausforderung an die Architek-ten und Restauratoren. Die Europa Nostra Medaille ist die höchste Auszeichnung dieser Art.

Irène Dietschis Buch „Fragiles Leben – Leben mit Hirnverletzungen“ ist im Verlag Orell Füssli AG Zürich erschienen. Paralell zum Buch erschien der gleichnamige Dokumentarfilm von Rudolf Welten. Die Autoren be-handeln das Thema mit grosser Einfühlsamkeit. Irène Dietschis Porträts ergänzen die Langzeitbeobachtungen des Filmemachers. Buch und DVD gibt es im Package.

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G E N E R A l V E R S A M M l U N G 2 0 0 6

Protokoll der 33. Generalversammlung des Schweizerischen Klubs für Wissenschaftsjour-nalismus (SKWJ) 2006

Ort: Ehemaliger Hauptsitz des Weltfussballverbands FIFA auf dem Sonnenberg in Zürich

Entschuldigt sind die Vorstandsmitglieder This Wa-chter, Christian Heuss und Martina Frei

Protokollführer ist Patrick Imhasly. Als Stimmen-zähler werden bestimmt: Irène Dietschi und Mark Livingston

1. Genehmigung des Protokolls der GV 2005Das Protokoll der GV 2005 wird auf Antrag des Prä-sidenten ohne Beanstandungen und per Akklama-tion genehmigt.

2. Jahresbericht des PräsidentenPeriode 17.6.2005 bis 8.6.2006 siehe Seite 9 und 10.

Mitgliederbestand am 9.6.2006: ordentliche Mitglieder: 129 (2005: 128) ausserordentliche Mitglieder: 113 (2005:106) Ehrenmitglieder: 9 (2005:9) Gönner: 11 (2005:11)

3. Jahresbericht des Kassiers, JahresabschlussDer Kassier Patrick Imhasly legt eine Jahresrechnung vor, die einen Ausgabenüberschuss von 7588,43 Franken aufweist. Damit beträgt die Bilanzsumme per 31.12.2005 42‘523,57 Franken. Jahresrechnung 2005 / Budget 2006

4. RevisorenberichtDer Revisorenbericht von Felix Frank und Christian Bernhart wird von der Generalver- sammlung akzeptiert und die Jahresrechnung per Akklamation genehmigt. Urs Gasche stellt den An-trag, dass der Vorstand im Hinblick auf die GV 2006 das Spesenregelment überarbeitet und dabei eine grosszügigere Entschädigung der Vorstandsmitglie-der in Betracht zieht. Der Antrag wird angenommen.

5. Personelle Wechsel im VorstandAn der GV 2005 treten This Wachter, «Der Bund», und Mark Livingston, Schweizer Radio DRS, nach mehrjähriger Vorstandsarbeit zurück. Der Präsident Michael Breu bedankt sich bei den beiden für ihr grosses Engagement im Interesse des Klubs: This habe sich profiliert als «Hüter der journalistischen Moral», Mark habe den e-commerce des Klubs zum Erfolg geführt und immer wieder spannende Veran- staltungen organisiert. Ohne Gegenstimme werden in den Vorstand gewählt: Mürra Zabel, 3Sat, und Marcel Hänggi von der «Wochenzeitung» (WOZ). Die bisherigen Mitglieder des Vorstands werden in globo per Akklamation bestätigt.

6. Gesundheitsseminar 2006Der Vorstand stellt drei Themen zur Wahl: System-biologie, Fälschung und Täuschung in der Medizin sowie neue Entwicklungen in der Tropenmedizin. Die GV entscheidet sich in zwei Wahlgängen für das Thema Tropenmedizin.

7. StatutenänderungDer Artikel 11 in den Statuten wird mit Zustimmung der GV revidiert. Bisher hiess es: «Für Verbindlich-keiten des SKWJ haftet nur das Vereinsvermögen.» Neu lautet die Formulierung: «Für die Verbindlich-keiten des SKWJ haften die Mitglieder jeweils in der Höhe ihres Mitgliederbeitrags, der maximal 300 Franken beträgt.»

Die GV beschliesst, dass jedes Jahr über die Höhe des Mitgliederbeitrags abgestimmt werden und dieser im Protokoll festgehalten werden muss. Für das Jahr 2006 bestätigt die GV den jährlichen Mitglieder- beitrag von 70 Franken.

8. und 9. Gönnerbeiträge und RechierfondsDer Vorstand schlägt vor, alle Gönner explizit auf der

Einnahmen Budget Ausgaben Budget

2005 2006 2005 2006

Mitgliederbeiträge 15’715 15’000 Vorstand 1’996,70 2’000

Gönner 3’800 5’000 Sekretariat 3’903,75 2’800

Spenden 605 500 Website 689,79 1’000

Adressenverkauf 2’400 2’500 Bulletin 7’245,20 7’500

Inserate/ 3’500 2’500 EUSJA 969,98 900

Newsletter

Zinsen 29,40 50 PC-Konto 121,05 150

Recherchebeiträge 3’000 4’800

GV 05 534,50

Budgetierte 4’000

Anlässe

Einnahmen total 26’049,40 25’550 Ausgaben total 18’460,97 23’150

Website aufzuführen. Ausserdem hat er ein Regle-ment erarbeitet für die Verwendung der Gelder aus dem Recherchierfonds. Die Vorschläge des Vorstands werden angenommen.

10. VerschiedenesAus dem Recherchierfonds wurden im vergangenen Jahr zwei Beiträge ausbezahlt: an Marcel Hänggi für eine Artikel-Recherche und an Beat Glogger für eine Buch-Recherche.

Patrick Imhasly, 9.6.2006

Jahresbericht 2005 des Präsidenten Michael Breu

Dieser Jahresbericht betrifft die Periode vom 17. Juni 2005 bis 9. Juni 2006. Am 8. Juni 2006 hatte der Club 129 Mitglieder, also eines mehr als 2005.

Die Anlässe des Vereinsjahres: Im Mai 2005 nahm Christian Bernhart an der EUSJA-Reise nach Hamburg teil. Im Bulletin 3/05 berichtete er über die Jubiläumsausstellung „100 Jahre Ingenieurausbildung in Hamburg“.

Die GV 2005 fand im Historischen Museum Bern statt. Im Anschluss daran hatten die Klubmitglie-der eine Extraführung durch die damals noch nicht eröffnete Albert-Einstein-Ausstellung.

Alan Niederer nahm im November 2005 an der von der Bertelsmann-Stiftung organisierten Wis-senswerte-Tagung teil und berichtete darüber im Bulletin 1/06.

Das Gesundheitsseminar 2005 in Zusammenarbeit mit der Interpharma fand im ISREC in Epalinges bei Lausanne statt. Die Tagung informierte über aktuelle Themen rund um die Krebsforschung. Institutsdirek-tor Michel Aguet begrüsste die Klubmitglieder. Der Bericht zu diesem Anlass von Rolf App erschien im Bulletin 1/06.

Unsere Delegierte Irène Dietschi vertrat den Klub an der EUSJA-Generalversammlung im März 2006 in Strassburg und berichtete darüber im Bulletin 1/06. Der Nationalfonds-Workshop zum Thema „Das

Forschen erforschen“ fand im Mai 2006 in Zürich statt. Die Wissenschaftssoziologin Professor Karin Knorr Cetina von der Universität Konstanz be- richtete über den aktuellen Stand der Wissenschafts-forschung. In einem Koreferat begegnete ihr der Nobelpreisträger und emeritierte Chemieprofessor Richard Ernst (EZHZ). Im zweiten Teil diskutierten Professor Wolf-Andreas Liebert von der Universität Koblenz und Odette Frey von Facts, wie Metaphern im Wissenschaftsjournalismus verwendet werden (das Thema war im Bulletin 2/03 bereits einmal diskutiert worden). Im dritten Teil referierte Sheldon Krimsky von der Tufts University zum Thema „How Money Makes Science“. Ihm entgegnete Olaf Kübler, ehemaliger Präsident der ETHZ, per Videokonferenz von Tokio aus. Am Workshop nahmen rund 40 Jour-nalistinnen und Journalisten teil. Der ausführliche Bericht von Marcel Hänggi folgt auf Seite 10 bis 11.

Klub-KommunikationEs wurden 18 Newsletter mit Hinweisen auf Anlässe, Artikel, Fellowships, Weiterbildungen und Reisen verschickt. Zwei Bulletins wurden zu Themen wie Public Relations und/oder Journalismus“ und „Jour-nalistenpreise“ publiziert.

Aus dem VorstandDer Vorstand besteht aus acht Mitgliedern. Es gab einige Wechsel: Hildegard Bösch-Billing (SF/Puls), Matthias Meili (NZZaS) und Reto U. Schneider (NZZ Folio) traten an der GV 2005 zurück. Neu gewählt wurden Michael Breu (SF/Puls), Mar-tina Frei (Tages-Anzeiger) und Patrick Imhasly (Der Bund). Michael Breu wurde zum Präsidenten gewählt. Während des Vereinsjahres stiess Mürra Zabel (3sat) hinzu, die seither das Bulletin betreut. Anlässlich dieser GV kandidiert Marcel Hänggi (WOZ) für ein Vorstandsamt.Beide „Neue“ sind bereits aktiv geworden: Mürra produziert das Bulletin und Marcel organisierte mit Thomas Müller zusammen den NFS-Workshop und moderierte den Anlass auch.

Der Vorstand traf sich im vergangenen Vereinsjahr zu 7 Sitzungen. Auf diese GV traten This Wachter (Der Bund) und Mark Livingston (SR DRS) aus dem Vorstand zurück.

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G E N E R A l V E R S A M M l U N G 2 0 0 6

Protokoll der 33. Generalversammlung des Schweizerischen Klubs für Wissenschaftsjour-nalismus (SKWJ) 2006

Ort: Ehemaliger Hauptsitz des Weltfussballverbands FIFA auf dem Sonnenberg in Zürich

Entschuldigt sind die Vorstandsmitglieder This Wa-chter, Christian Heuss und Martina Frei

Protokollführer ist Patrick Imhasly. Als Stimmen-zähler werden bestimmt: Irène Dietschi und Mark Livingston

1. Genehmigung des Protokolls der GV 2005Das Protokoll der GV 2005 wird auf Antrag des Prä-sidenten ohne Beanstandungen und per Akklama-tion genehmigt.

2. Jahresbericht des PräsidentenPeriode 17.6.2005 bis 8.6.2006 siehe Seite 9 und 10.

Mitgliederbestand am 9.6.2006: ordentliche Mitglieder: 129 (2005: 128) ausserordentliche Mitglieder: 113 (2005:106) Ehrenmitglieder: 9 (2005:9) Gönner: 11 (2005:11)

3. Jahresbericht des Kassiers, JahresabschlussDer Kassier Patrick Imhasly legt eine Jahresrechnung vor, die einen Ausgabenüberschuss von 7588,43 Franken aufweist. Damit beträgt die Bilanzsumme per 31.12.2005 42‘523,57 Franken. Jahresrechnung 2005 / Budget 2006

4. RevisorenberichtDer Revisorenbericht von Felix Frank und Christian Bernhart wird von der Generalver- sammlung akzeptiert und die Jahresrechnung per Akklamation genehmigt. Urs Gasche stellt den An-trag, dass der Vorstand im Hinblick auf die GV 2006 das Spesenregelment überarbeitet und dabei eine grosszügigere Entschädigung der Vorstandsmitglie-der in Betracht zieht. Der Antrag wird angenommen.

5. Personelle Wechsel im VorstandAn der GV 2005 treten This Wachter, «Der Bund», und Mark Livingston, Schweizer Radio DRS, nach mehrjähriger Vorstandsarbeit zurück. Der Präsident Michael Breu bedankt sich bei den beiden für ihr grosses Engagement im Interesse des Klubs: This habe sich profiliert als «Hüter der journalistischen Moral», Mark habe den e-commerce des Klubs zum Erfolg geführt und immer wieder spannende Veran- staltungen organisiert. Ohne Gegenstimme werden in den Vorstand gewählt: Mürra Zabel, 3Sat, und Marcel Hänggi von der «Wochenzeitung» (WOZ). Die bisherigen Mitglieder des Vorstands werden in globo per Akklamation bestätigt.

6. Gesundheitsseminar 2006Der Vorstand stellt drei Themen zur Wahl: System-biologie, Fälschung und Täuschung in der Medizin sowie neue Entwicklungen in der Tropenmedizin. Die GV entscheidet sich in zwei Wahlgängen für das Thema Tropenmedizin.

7. StatutenänderungDer Artikel 11 in den Statuten wird mit Zustimmung der GV revidiert. Bisher hiess es: «Für Verbindlich-keiten des SKWJ haftet nur das Vereinsvermögen.» Neu lautet die Formulierung: «Für die Verbindlich-keiten des SKWJ haften die Mitglieder jeweils in der Höhe ihres Mitgliederbeitrags, der maximal 300 Franken beträgt.»

Die GV beschliesst, dass jedes Jahr über die Höhe des Mitgliederbeitrags abgestimmt werden und dieser im Protokoll festgehalten werden muss. Für das Jahr 2006 bestätigt die GV den jährlichen Mitglieder- beitrag von 70 Franken.

8. und 9. Gönnerbeiträge und RechierfondsDer Vorstand schlägt vor, alle Gönner explizit auf der

Einnahmen Budget Ausgaben Budget

2005 2006 2005 2006

Mitgliederbeiträge 15’715 15’000 Vorstand 1’996,70 2’000

Gönner 3’800 5’000 Sekretariat 3’903,75 2’800

Spenden 605 500 Website 689,79 1’000

Adressenverkauf 2’400 2’500 Bulletin 7’245,20 7’500

Inserate/ 3’500 2’500 EUSJA 969,98 900

Newsletter

Zinsen 29,40 50 PC-Konto 121,05 150

Recherchebeiträge 3’000 4’800

GV 05 534,50

Budgetierte 4’000

Anlässe

Einnahmen total 26’049,40 25’550 Ausgaben total 18’460,97 23’150

Website aufzuführen. Ausserdem hat er ein Regle-ment erarbeitet für die Verwendung der Gelder aus dem Recherchierfonds. Die Vorschläge des Vorstands werden angenommen.

10. VerschiedenesAus dem Recherchierfonds wurden im vergangenen Jahr zwei Beiträge ausbezahlt: an Marcel Hänggi für eine Artikel-Recherche und an Beat Glogger für eine Buch-Recherche.

Patrick Imhasly, 9.6.2006

Jahresbericht 2005 des Präsidenten Michael Breu

Dieser Jahresbericht betrifft die Periode vom 17. Juni 2005 bis 9. Juni 2006. Am 8. Juni 2006 hatte der Club 129 Mitglieder, also eines mehr als 2005.

Die Anlässe des Vereinsjahres: Im Mai 2005 nahm Christian Bernhart an der EUSJA-Reise nach Hamburg teil. Im Bulletin 3/05 berichtete er über die Jubiläumsausstellung „100 Jahre Ingenieurausbildung in Hamburg“.

Die GV 2005 fand im Historischen Museum Bern statt. Im Anschluss daran hatten die Klubmitglie-der eine Extraführung durch die damals noch nicht eröffnete Albert-Einstein-Ausstellung.

Alan Niederer nahm im November 2005 an der von der Bertelsmann-Stiftung organisierten Wis-senswerte-Tagung teil und berichtete darüber im Bulletin 1/06.

Das Gesundheitsseminar 2005 in Zusammenarbeit mit der Interpharma fand im ISREC in Epalinges bei Lausanne statt. Die Tagung informierte über aktuelle Themen rund um die Krebsforschung. Institutsdirek-tor Michel Aguet begrüsste die Klubmitglieder. Der Bericht zu diesem Anlass von Rolf App erschien im Bulletin 1/06.

Unsere Delegierte Irène Dietschi vertrat den Klub an der EUSJA-Generalversammlung im März 2006 in Strassburg und berichtete darüber im Bulletin 1/06. Der Nationalfonds-Workshop zum Thema „Das

Forschen erforschen“ fand im Mai 2006 in Zürich statt. Die Wissenschaftssoziologin Professor Karin Knorr Cetina von der Universität Konstanz be- richtete über den aktuellen Stand der Wissenschafts-forschung. In einem Koreferat begegnete ihr der Nobelpreisträger und emeritierte Chemieprofessor Richard Ernst (EZHZ). Im zweiten Teil diskutierten Professor Wolf-Andreas Liebert von der Universität Koblenz und Odette Frey von Facts, wie Metaphern im Wissenschaftsjournalismus verwendet werden (das Thema war im Bulletin 2/03 bereits einmal diskutiert worden). Im dritten Teil referierte Sheldon Krimsky von der Tufts University zum Thema „How Money Makes Science“. Ihm entgegnete Olaf Kübler, ehemaliger Präsident der ETHZ, per Videokonferenz von Tokio aus. Am Workshop nahmen rund 40 Jour-nalistinnen und Journalisten teil. Der ausführliche Bericht von Marcel Hänggi folgt auf Seite 10 bis 11.

Klub-KommunikationEs wurden 18 Newsletter mit Hinweisen auf Anlässe, Artikel, Fellowships, Weiterbildungen und Reisen verschickt. Zwei Bulletins wurden zu Themen wie Public Relations und/oder Journalismus“ und „Jour-nalistenpreise“ publiziert.

Aus dem VorstandDer Vorstand besteht aus acht Mitgliedern. Es gab einige Wechsel: Hildegard Bösch-Billing (SF/Puls), Matthias Meili (NZZaS) und Reto U. Schneider (NZZ Folio) traten an der GV 2005 zurück. Neu gewählt wurden Michael Breu (SF/Puls), Mar-tina Frei (Tages-Anzeiger) und Patrick Imhasly (Der Bund). Michael Breu wurde zum Präsidenten gewählt. Während des Vereinsjahres stiess Mürra Zabel (3sat) hinzu, die seither das Bulletin betreut. Anlässlich dieser GV kandidiert Marcel Hänggi (WOZ) für ein Vorstandsamt.Beide „Neue“ sind bereits aktiv geworden: Mürra produziert das Bulletin und Marcel organisierte mit Thomas Müller zusammen den NFS-Workshop und moderierte den Anlass auch.

Der Vorstand traf sich im vergangenen Vereinsjahr zu 7 Sitzungen. Auf diese GV traten This Wachter (Der Bund) und Mark Livingston (SR DRS) aus dem Vorstand zurück.

Seite 10 SKWJ-bul letin 2/06 Seite 11

This Wachter stiess im Sommer 1998 als Bulletin- Redaktor zum Klub. An der GV 1999 wurde er in den Vorstand gewählt. Er hat das Bulletin bald zu einem mehrseitigen, informativen Verbandsorgan ausge-baut. In seinen Beiträgen hat er immer wieder die Grenzen zwischen Journalismus und PR thematisiert. This Wachter war gleichsam der Hüter der journa- listischen Ethik und Moral. This hat aber auch den Dialog zwischen Journalisten und Wissenschaftlern thematisiert, etwa in einem Editorial mit dem Titel

„Traumatischer Dialog“ im Nachgang zur Genschutz-Iniative. Den Dialog hat This nicht nur kritisiert, er hat ihn auch gefördert. So gehörte er zu den Mitbe-gründern des (inzwischen wieder eingeschlafenen) Berner Medienstamms. 2001 übernahm This von Stefan Stöcklin das Klub-Sekretariat und führte es bis 2004. Danach war er unser Vertreter bei der EUSJA.Mark Livingston wurde an der GV 2001 in den Vorstand gewählt. Mark ist massgeblich dafür verantwortlich, dass unser Klub eine gute Einnah-mequelle aus dem Verkauf von Adressen und Inser-aten fand. Er baute den Bereich e-commerce aus. Mark hat für die Klubmitglieder auch Reisen mit or-ganisiert – zum Beispiel die Radio-Wanderung unter dem Titel „Beromünster. Rauschen im Radio – Wis-senschaft im Rausch“ oder die GV im Technorama.

Gönnerdiskussion und Reglement RecherchierfondsAn der GV 2005 waren die Gönnerbeiträge heiss diskutiert und umstritten. In der Schlussabstimmung lehnten es die Mitglieder ab, die vom Vorstand vorge-schlagene Statutenänderung zur Abschaffung des Gönnerstatus zu genehmigen. Das Thema beschäftig-te den Vorstand auch weiterhin. So wurden verschie-dene Verhaltenskodizes im Newsletter publiziert und die Liste aller Gönner in die Homepage integriert.Seit 2005 fliessen auf Wunsch der GV die Gönner-beiträge zweckgebunden in den Recherchierfonds. Das entsprechende Reglement wird jetzt zur Abstim-mung vorgelegt.

Aus diesem Recherchierfonds wurden bisher eine Arbeit von Marcel Hänggi unterstützt, die Recher-chen zu seiner WoZ-Geschichte „Unterwegs zu McScience?“, sowie ein Beitrag an Beat Gloggers Buchprojekt geleistet.

G E N E R A l V E R S A M M l U N G 2 0 0 6 S N F - S E M I N A R

«das Forschen erforschen»Zu unserem Kerngeschäft als Wissenschaftsjournalisten gehört die Berichterstattung darüber, was die Wissen-schaft entdeckt. Aber können und sollen wir auch darüber berichten, wie die Wissenschaft ihre Wahrheiten pro-duziert? Diese Frage stand im Zentrum des diesjährigen Seminars am 18. Mai, das der SKWJ zusammen mit dem Nationalfonds organisierte. Hauptredner waren eine So- ziologin, ein Linguist und ein Philosoph. Marcel Hänggi und Thomas Müller moderierten die Veranstaltung.

Knorr Cetina: Wie wir wissen - was wir wissenZuerst sprach Karin Knorr Cetina, Professorin für Sozi-ologie in Konstanz und Chicago. Knorr gehörte in den 1970er Jahren zu den Pionierinnen einer Laborforschung, die mit den Methoden der Ethnologie arbeitet und «Wis-senskulturen» (epistemic cultures) erforscht. Wichtig sei in der Wissenschaftsforschung, dass die Erklärungsmo-delle falsche und richtige Erkenntnisse der Wissenschaft gleichermassen erklären könnten. Knorr erläuterte ihre Arbeit anhand einer Studie über das Cern (nachzulesen in: Wissenskulturen, Suhrkamp, 1999). Hier kann ein einzelnes Experiment bis zu dreissig Jahren dauern und 2000 Physiker einschliessen. Erstaunlicherweise gelingt dies mit äusserst wenig administrativem Overhead und sehr flachen Hierarchien. Eine Folge des Zwangs zur Kooperation ist eine Eliminierung des Individuums als Subjekt wissenschaftlicher Erkenntnis. Das kommt etwa darin zum Ausdruck, dass Papers von Hunderten von Forschenden in alphabetischer Reihenfolge gezeichnet sind. In der Molekularbiologie dagegen ist die For- schungsgruppe stark hierarchisch aufgebaut; die weitaus meisten Konflikte entstehen um die Frage, wer wo auf der Autorenzeile stehen darf. Zuletzt berührte der Vortrag die Soziologie der Finanzmärkte, die Knorr Cetina ebenso als Wissenskulturen zu begreifen versucht.

Ernst: Keine Infragestellung der WissenschaftAuf Knorr Cetina reagierte in einer kurzen Replik der Chemiker und Nobelpreisträger Richard Ernst. Er lehnte zentrale Begriffe von Knorrs Ansatz ab; darunter den Be-griff der «Wissenskulturen». Der Umstand, dass die Wis-senschaft sich unterschiedlichen Fragestellungen anzu-passen vermöge, rechtfertige es nicht, von verschiedenen Kulturen zu sprechen und die Einheit der Wissenschaft in Frage zu stellen. Im zweiten Teil sprach Wolf Andreas Liebert, Professor für germanistische Linguistik in Koblenz, über Metaphern in der Wissenschaftssprache. Metaphern leisten – für uns Journalisten besonders wich-tig – Anschauung, sie transportieren aber auch Interpreta-tionen und Wertungen.

Liebert: Metaphern nicht zu Fachtermini erhebenEs gibt ein Ideal, wonach Wissenschaftssprache me- taphernfrei zu sein habe; dieses Ideal wird allerdings nie erreicht. Teilweise werden Metaphern zu Fachtermini erhoben, wodurch oft vergessen geht, dass es sich um Metaphern handelt. Das Sprechen in Metaphern nannte Liebert ein «Als-ob-Spiel», wie es auch Kinder spielen: Sie nehmen ein Stück Styropor und tun so, als ob es ein Eis wäre, und spielen damit Eisdiele. Das Spiel funktioniert, solange alle Teilnehmer sich des Kontextes bewusst sind und nicht auf die Idee kommen, das Styropor tatsächlich zu essen. Bei einer Experten-Laien-Kommunikation ist das gemeinsame Wissen über den Spielkontext aber oft nicht gegeben. Liebert foderte uns Journalisten deshalb dazu auf, auf Metaphern zwar nicht zu verzichten, diese aber immer kenntlich zu machen. Odette Frey, “Facts”-Redaktorin, gestand, sie habe bei der Verwendung der Textmetaphern für die Genetik (das Genom als «Text», der «gelesen» wird etc.) immer schon ein ungutes Gefühl gehabt, bis zu Lieberts Vortrag aber nicht genau gewusst, woher dieses Gefühl komme. Die Forderung, bei der Verwendung von Metaphern immer auch den Kontext mitzuliefern, lehnte sie als unpraktikabel ab; sie ging aber mit Liebert einig, dass wir uns des Unterschieds zwischen fach- und alltagssprachlicher Bedeutung der Metaphern immer bewusst sein müssten. In der Diskussion erinnerte Sheldon Krimsky daran, dass Metaphern oft mit Bedacht so gewählt würden, um poli-tische Botschaften zu vermitteln. Irène Dietschi rief dazu auf, die Metaphern der Wissenschafter nicht unbesehen zu übernehmen. Die Textmetaphorik für die Genetik gehöre auf den Index.

Krimsky: Kommerzialisierung schafft Interessenkonflikte Nach dem Mittagessen berichtete Sheldon Krimsky von der Tufts University über seine Forschungen zum Ver-hältnis von Universität und Industrie. Seine zentralen Aussagen lauteten: Die Kommerzialisierung von Wis-senschaft schafft Interessenkonflikte; Interessenkonflikte können die Autonomie der Wissenschaft untergraben; in den USA haben Interessenkonflikte die Haltung der Wissenschaftler verändert. Ein (knapper) Entscheid des US-Bundesgerichts von 1980 erklärte das Patentieren von Genen für rechtens. Über Nacht wurden damit alle, die Gene sequenzierten, zu potenziellen Unternehmern. Gleichzeitig wurden unter dem Schlagwort des Tech-nologietransfers neue Gesetze geschaffen. Politiker befürchteten, die USA würden an Kompetitivität verlie-ren, weil sie zu wenig innovativ seien und weil Patente in den Schubladen der Ämter Staub ansetzten statt Früchte

zu tragen (eine Argumentation, die uns in der Schweiz mit zwanzigjähriger Verspätung bekannt vorkommt). Die Folge der Gesetze war eine massive Kommerzialisierung der Wissenschaften. In seinen Forschungen hat Krimsky einen klaren «Funding effect» festgestellt: Wenn mehrere Forscher etwa die Nebenwirkungen eines Medikaments untersuchten, so kämen diejenigen, die Geld von der Pharmaindustrie erhielten, mit viel grösserer Wahrschein-lichkeit zum Schluss, diese Nebenwirkungen seien harm-los, als die staatlich finanzierten Forscher. Krimsky fordert deshalb, gewisse Interessenkonflikte seien zu verbieten.

Kübler: Ein System von Checks and BalancesAls Koreferent zeigte sich der Ex-ETH-Präsident Olaf Kübler, der sich aus Tokio per Vidokonferenz zuschaltete, vom Vortrag beeindruckt und bekannte sich zu einem System von Checks and Balances, von strengen Richtli-nien, um Missbräuche zu verhindern. Der Journalismus solle die Rolle einer Kontrollinstanz übernehmen, ähnlich der Rolle, die die NGO Transparency International in der internationalen Politik spiele. Trotz seiner engagierten Be- kenntnisse blieb Kübler eher vage, was konkrete Massnah-men der ETH angeht (sein Nachfolger Ernst Hafen nennt als eines der Hauptziele seiner Präsidentschaft, den Anteil privater Finanzierung zu erhöhen). Auf eine Frage von Urs P. Gasche verteidigte er seinen seinerzeitigen Ent- scheid, den Medien keine Auskunft über Interessenkon-flikte einzelner ETH-Angehöriger zu geben. Richard Ernst sagte in der Diskussion, er habe sich nie von einem Sponsor unter Druck gesetzt gefühlt. Wenn in Zukunft mehr Forschung privatwirtschaftlich finanziert werden solle, sorge er sich aber schon um die Autonomie der Wissenschaft. Karin Knorr Cetina berichtete, dass in der EU auch die Politik fordere, die Wissenschaft müsse sich stärker in den Dienst der Wirtschaft stellen; eine For-derung, die die Autonomie ebenfalls gefährde (und die uns in der Schweiz ebenfalls bekannt vorkommt). In der Schlussdiskussion waren sich alle einig, dass die Bedin-gungen, unter denen Wissenschaft entsteht, auch in das Blickfeld des Wissenschaftsjournalismus gehören. Die freien Journalisten Irène Dietschi und Roland Fischer hatten allerdings unterschiedliche Erfahrungen gemacht, ob Artikelvorschläge aus diesem Themenfeld in den Redaktionen auch auf Widerhall stossen. Karin Knorr Cetina rief dazu auf, ein realistischeres Wissenschaftsbild zu vermitteln – eines, zu dem ausser den Erfolgen auch das Scheitern gehöre. Als letzter noch anwesender Zei-tungsredaktor sagte Stefan Stöcklin (BaZ), er würde eine interessant geschriebene Reportage über einen erfolglosen Laboralltag durchaus publizieren.

Marcel Hänggi

Seite 10 SKWJ-bul letin 2/06 Seite 11

This Wachter stiess im Sommer 1998 als Bulletin- Redaktor zum Klub. An der GV 1999 wurde er in den Vorstand gewählt. Er hat das Bulletin bald zu einem mehrseitigen, informativen Verbandsorgan ausge-baut. In seinen Beiträgen hat er immer wieder die Grenzen zwischen Journalismus und PR thematisiert. This Wachter war gleichsam der Hüter der journa- listischen Ethik und Moral. This hat aber auch den Dialog zwischen Journalisten und Wissenschaftlern thematisiert, etwa in einem Editorial mit dem Titel

„Traumatischer Dialog“ im Nachgang zur Genschutz-Iniative. Den Dialog hat This nicht nur kritisiert, er hat ihn auch gefördert. So gehörte er zu den Mitbe-gründern des (inzwischen wieder eingeschlafenen) Berner Medienstamms. 2001 übernahm This von Stefan Stöcklin das Klub-Sekretariat und führte es bis 2004. Danach war er unser Vertreter bei der EUSJA.Mark Livingston wurde an der GV 2001 in den Vorstand gewählt. Mark ist massgeblich dafür verantwortlich, dass unser Klub eine gute Einnah-mequelle aus dem Verkauf von Adressen und Inser-aten fand. Er baute den Bereich e-commerce aus. Mark hat für die Klubmitglieder auch Reisen mit or-ganisiert – zum Beispiel die Radio-Wanderung unter dem Titel „Beromünster. Rauschen im Radio – Wis-senschaft im Rausch“ oder die GV im Technorama.

Gönnerdiskussion und Reglement RecherchierfondsAn der GV 2005 waren die Gönnerbeiträge heiss diskutiert und umstritten. In der Schlussabstimmung lehnten es die Mitglieder ab, die vom Vorstand vorge-schlagene Statutenänderung zur Abschaffung des Gönnerstatus zu genehmigen. Das Thema beschäftig-te den Vorstand auch weiterhin. So wurden verschie-dene Verhaltenskodizes im Newsletter publiziert und die Liste aller Gönner in die Homepage integriert.Seit 2005 fliessen auf Wunsch der GV die Gönner-beiträge zweckgebunden in den Recherchierfonds. Das entsprechende Reglement wird jetzt zur Abstim-mung vorgelegt.

Aus diesem Recherchierfonds wurden bisher eine Arbeit von Marcel Hänggi unterstützt, die Recher-chen zu seiner WoZ-Geschichte „Unterwegs zu McScience?“, sowie ein Beitrag an Beat Gloggers Buchprojekt geleistet.

G E N E R A l V E R S A M M l U N G 2 0 0 6 S N F - S E M I N A R

«das Forschen erforschen»Zu unserem Kerngeschäft als Wissenschaftsjournalisten gehört die Berichterstattung darüber, was die Wissen-schaft entdeckt. Aber können und sollen wir auch darüber berichten, wie die Wissenschaft ihre Wahrheiten pro-duziert? Diese Frage stand im Zentrum des diesjährigen Seminars am 18. Mai, das der SKWJ zusammen mit dem Nationalfonds organisierte. Hauptredner waren eine So- ziologin, ein Linguist und ein Philosoph. Marcel Hänggi und Thomas Müller moderierten die Veranstaltung.

Knorr Cetina: Wie wir wissen - was wir wissenZuerst sprach Karin Knorr Cetina, Professorin für Sozi-ologie in Konstanz und Chicago. Knorr gehörte in den 1970er Jahren zu den Pionierinnen einer Laborforschung, die mit den Methoden der Ethnologie arbeitet und «Wis-senskulturen» (epistemic cultures) erforscht. Wichtig sei in der Wissenschaftsforschung, dass die Erklärungsmo-delle falsche und richtige Erkenntnisse der Wissenschaft gleichermassen erklären könnten. Knorr erläuterte ihre Arbeit anhand einer Studie über das Cern (nachzulesen in: Wissenskulturen, Suhrkamp, 1999). Hier kann ein einzelnes Experiment bis zu dreissig Jahren dauern und 2000 Physiker einschliessen. Erstaunlicherweise gelingt dies mit äusserst wenig administrativem Overhead und sehr flachen Hierarchien. Eine Folge des Zwangs zur Kooperation ist eine Eliminierung des Individuums als Subjekt wissenschaftlicher Erkenntnis. Das kommt etwa darin zum Ausdruck, dass Papers von Hunderten von Forschenden in alphabetischer Reihenfolge gezeichnet sind. In der Molekularbiologie dagegen ist die For- schungsgruppe stark hierarchisch aufgebaut; die weitaus meisten Konflikte entstehen um die Frage, wer wo auf der Autorenzeile stehen darf. Zuletzt berührte der Vortrag die Soziologie der Finanzmärkte, die Knorr Cetina ebenso als Wissenskulturen zu begreifen versucht.

Ernst: Keine Infragestellung der WissenschaftAuf Knorr Cetina reagierte in einer kurzen Replik der Chemiker und Nobelpreisträger Richard Ernst. Er lehnte zentrale Begriffe von Knorrs Ansatz ab; darunter den Be-griff der «Wissenskulturen». Der Umstand, dass die Wis-senschaft sich unterschiedlichen Fragestellungen anzu-passen vermöge, rechtfertige es nicht, von verschiedenen Kulturen zu sprechen und die Einheit der Wissenschaft in Frage zu stellen. Im zweiten Teil sprach Wolf Andreas Liebert, Professor für germanistische Linguistik in Koblenz, über Metaphern in der Wissenschaftssprache. Metaphern leisten – für uns Journalisten besonders wich-tig – Anschauung, sie transportieren aber auch Interpreta-tionen und Wertungen.

Liebert: Metaphern nicht zu Fachtermini erhebenEs gibt ein Ideal, wonach Wissenschaftssprache me- taphernfrei zu sein habe; dieses Ideal wird allerdings nie erreicht. Teilweise werden Metaphern zu Fachtermini erhoben, wodurch oft vergessen geht, dass es sich um Metaphern handelt. Das Sprechen in Metaphern nannte Liebert ein «Als-ob-Spiel», wie es auch Kinder spielen: Sie nehmen ein Stück Styropor und tun so, als ob es ein Eis wäre, und spielen damit Eisdiele. Das Spiel funktioniert, solange alle Teilnehmer sich des Kontextes bewusst sind und nicht auf die Idee kommen, das Styropor tatsächlich zu essen. Bei einer Experten-Laien-Kommunikation ist das gemeinsame Wissen über den Spielkontext aber oft nicht gegeben. Liebert foderte uns Journalisten deshalb dazu auf, auf Metaphern zwar nicht zu verzichten, diese aber immer kenntlich zu machen. Odette Frey, “Facts”-Redaktorin, gestand, sie habe bei der Verwendung der Textmetaphern für die Genetik (das Genom als «Text», der «gelesen» wird etc.) immer schon ein ungutes Gefühl gehabt, bis zu Lieberts Vortrag aber nicht genau gewusst, woher dieses Gefühl komme. Die Forderung, bei der Verwendung von Metaphern immer auch den Kontext mitzuliefern, lehnte sie als unpraktikabel ab; sie ging aber mit Liebert einig, dass wir uns des Unterschieds zwischen fach- und alltagssprachlicher Bedeutung der Metaphern immer bewusst sein müssten. In der Diskussion erinnerte Sheldon Krimsky daran, dass Metaphern oft mit Bedacht so gewählt würden, um poli-tische Botschaften zu vermitteln. Irène Dietschi rief dazu auf, die Metaphern der Wissenschafter nicht unbesehen zu übernehmen. Die Textmetaphorik für die Genetik gehöre auf den Index.

Krimsky: Kommerzialisierung schafft Interessenkonflikte Nach dem Mittagessen berichtete Sheldon Krimsky von der Tufts University über seine Forschungen zum Ver-hältnis von Universität und Industrie. Seine zentralen Aussagen lauteten: Die Kommerzialisierung von Wis-senschaft schafft Interessenkonflikte; Interessenkonflikte können die Autonomie der Wissenschaft untergraben; in den USA haben Interessenkonflikte die Haltung der Wissenschaftler verändert. Ein (knapper) Entscheid des US-Bundesgerichts von 1980 erklärte das Patentieren von Genen für rechtens. Über Nacht wurden damit alle, die Gene sequenzierten, zu potenziellen Unternehmern. Gleichzeitig wurden unter dem Schlagwort des Tech-nologietransfers neue Gesetze geschaffen. Politiker befürchteten, die USA würden an Kompetitivität verlie-ren, weil sie zu wenig innovativ seien und weil Patente in den Schubladen der Ämter Staub ansetzten statt Früchte

zu tragen (eine Argumentation, die uns in der Schweiz mit zwanzigjähriger Verspätung bekannt vorkommt). Die Folge der Gesetze war eine massive Kommerzialisierung der Wissenschaften. In seinen Forschungen hat Krimsky einen klaren «Funding effect» festgestellt: Wenn mehrere Forscher etwa die Nebenwirkungen eines Medikaments untersuchten, so kämen diejenigen, die Geld von der Pharmaindustrie erhielten, mit viel grösserer Wahrschein-lichkeit zum Schluss, diese Nebenwirkungen seien harm-los, als die staatlich finanzierten Forscher. Krimsky fordert deshalb, gewisse Interessenkonflikte seien zu verbieten.

Kübler: Ein System von Checks and BalancesAls Koreferent zeigte sich der Ex-ETH-Präsident Olaf Kübler, der sich aus Tokio per Vidokonferenz zuschaltete, vom Vortrag beeindruckt und bekannte sich zu einem System von Checks and Balances, von strengen Richtli-nien, um Missbräuche zu verhindern. Der Journalismus solle die Rolle einer Kontrollinstanz übernehmen, ähnlich der Rolle, die die NGO Transparency International in der internationalen Politik spiele. Trotz seiner engagierten Be- kenntnisse blieb Kübler eher vage, was konkrete Massnah-men der ETH angeht (sein Nachfolger Ernst Hafen nennt als eines der Hauptziele seiner Präsidentschaft, den Anteil privater Finanzierung zu erhöhen). Auf eine Frage von Urs P. Gasche verteidigte er seinen seinerzeitigen Ent- scheid, den Medien keine Auskunft über Interessenkon-flikte einzelner ETH-Angehöriger zu geben. Richard Ernst sagte in der Diskussion, er habe sich nie von einem Sponsor unter Druck gesetzt gefühlt. Wenn in Zukunft mehr Forschung privatwirtschaftlich finanziert werden solle, sorge er sich aber schon um die Autonomie der Wissenschaft. Karin Knorr Cetina berichtete, dass in der EU auch die Politik fordere, die Wissenschaft müsse sich stärker in den Dienst der Wirtschaft stellen; eine For-derung, die die Autonomie ebenfalls gefährde (und die uns in der Schweiz ebenfalls bekannt vorkommt). In der Schlussdiskussion waren sich alle einig, dass die Bedin-gungen, unter denen Wissenschaft entsteht, auch in das Blickfeld des Wissenschaftsjournalismus gehören. Die freien Journalisten Irène Dietschi und Roland Fischer hatten allerdings unterschiedliche Erfahrungen gemacht, ob Artikelvorschläge aus diesem Themenfeld in den Redaktionen auch auf Widerhall stossen. Karin Knorr Cetina rief dazu auf, ein realistischeres Wissenschaftsbild zu vermitteln – eines, zu dem ausser den Erfolgen auch das Scheitern gehöre. Als letzter noch anwesender Zei-tungsredaktor sagte Stefan Stöcklin (BaZ), er würde eine interessant geschriebene Reportage über einen erfolglosen Laboralltag durchaus publizieren.

Marcel Hänggi

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z U R ü c K z U d E N Q U E l l E N

Source Research und ihr NutzenEin selbständiger Forschungszweig bildet sich aus der schon früher praktizierten pflegenden Konservier-ung und Restaurierung heraus. Die Erkenntnisse aus bestehende Spezialgebieten müssen stärker verbunden werden. Dem Wissenschaftsjournalismus kommt dabei eine besondere Rolle zu.

Es gibt ein Sigel mehr, eine neue Abkürzung: ATSR steht für Art Technological Source Research, was wörtlich über-setzt soviel bedeutet wie Kunsttechnologische Quellen Forschung. Es benennt also eine Tätigkeit, der viele Restauratoren und Konservierungsforscher von Kulturgut recht häufig nachgehen, je nach Objekt, an dem sie gerade arbeiten, oder aus grundsätzlichem Interesse für die Ge-schichte der Kulturgut-Erhaltung. Mit dem Wort source im Titel bedeutet es im Englischen etwas, das zwar von einigen Autoren und Forschern früher schon praktiziert wurde, aber bisher nicht als selbständiger Forschungs- zweig der Konservierung etabliert ist, nämlich die Au-thentizität, Qualität und Relevanz der konsultierten Quellen zu bestimmen. Die historische Literatur, in diesem Fall der Kunsttechnologie, wird dabei nicht in ihrer Funktion als Quelle und Hilfsmittel angesehen - aus der unser Wissen über die historische Kunsttechnologien und Praktiken stammt und das durch sie erweitert wird, sondern sie selbst ist das Objekt der Forschung; sehr ver-einfacht ausgedrückt geht es um quellenkritischen Ansatz, um die Philologie der der Kulturgut-Erhaltung zur Verfü-gung stehenden Quellenliteratur.

Eine Disziplin und eine VereinigungASTR ist aber auch, und deswegen macht diese Abkür-zung einen Sinn, die internationale Vereinigung derer, die sich um eine Systematik bemühen, mit Hilfe derer diese kritische Sichtung der Quellen im Bereich Kulturgut-Er-haltung zum einen objektivierbar, zum anderen aber auch auskunftsträchtiger wird. Die Gruppe ist sehr aktiv.

Eine der Neuheiten innerhalb der ATSR als “discipline” ist die Aufmerksamkeit, die der Rekonstruktion geschenkt wird, im besonderen der wissenschaftlich durchgeführten Rekonstruktion, z.B. nach Rezepten, die aus der Quellen-, aber auch aus der Sekundärliteratur und aus der mündli-chen Überlieferung stammen, mit all dem, was dabei an handwerks- und wissenschaftsgeschichtlicher, sprachwis-senschaftlicher und sprachgeschichtlicher Forschungsar-beit philologisch ansteht. Bahnbrechend war hier Leslie Carlyle, heute Hauptverantwortliche für Konservierung an der Tate Gallery in London, die im Rahmen des holländischen MOL-ART Forschungsprogramms die Grundlagen legte für ihr beispielhaftes Buch „The Artist’s Assistant“.

Vertreter ihre Projekte und deren verschiedene Stufen der Realisierung bereits vor der Erstellung mittels Verträgen verkauften (wie Kienholz oder Sol Lewitt). Rechtsgebiete werden neu erschlossen, Urheberrecht, das droit moral des Künstlers etc. spielen jetzt auch eine Rolle bei Konser-vierungen sowie bei der Pflege von Kunst im öffentlichen Raum. Prozesse finden statt wegen Restaurierungen, als prominentestes Beispiel sei auf den Prozess Goldrayer ge-gen van de Wetering in Sachen Barnet Newmann, „who is afraid of red, green and blue“ im Stadeldik Museum von Amsterdam verwiesen. Auch in diesem Umfeld spielen all die mit Restaurierung und Konservierungswissenschaft verbundenen Disziplinen eine immer grössere Rolle; eine davon ist ATSR.

Neuland für JournalistenErstaunlich ist, dass das Feld der Kulturgütererhaltung sich immer mehr bemüht, nicht nur gute und solide Grundlagen zu schaffen, um besser Forschung betreiben zu können, sondern auch, um Fälschern, den häufigen Zweifeln an Echtheit und Material auf Grund gesicherten Wissens begegnen zu können, auch um fehlerhafte Exper-tisen entlarven und falsche oder boshafte Unterstellungen oder gefälschte Forschungsresultate widerlegen zu kön-nen. Es sind auch andere Berufe damit beschäftigt, sich ähnliche Arbeitsbasen und Werkzeuge zu konstruieren, ihre Quellenverifikation zu systematisieren und noch vorsichtiger zu werden, insbesondere der Wissenschafts-Journalismus. Die letzte Nummer des wpk Quarterly, des Magazins der Wissenschafts-Pressekonferenz e.V. , be-ginnt mit einem Editorial: „Wer prüft die Fakten?“ und enthält Beiträge zum “fact-checking“: „7 Tipps für das Fact-Checking eigener Manuskripte“ und „Ein Tag als Dokkerin“ und mehr zum gleichen Thema. Dokker sind Fact-checker. Ein Zitat daraus: „Weil Wissenschaft und ihr Gutachterprozess auf Vertrauen angewiesen ist, sind es bei Fälschungen offenbar zunehmend die Medien, die Kontrollfunktionen erfüllen“ – wenn wir hier das Wort

„Medien“ mit Kunstwissenschaftern ersetzen, trifft er voll auch auf unsere Berufssparte zu.

Was aber bedeutet Qualität in der Konservierungsfors- chung? In der New York Times vom 13. Februar 2006 findet sich ein Artikel „Reporters find Science journals harder to trust, but not easy to verify“ von Julie Bosman. Ein Auslöser dieser weltweiten Überlegungen zur Veri-fikations-Problematik war, dass dem südkoreanischen Wissenschafter Hwang Woo-suk auf dem Gebiet der menschlicher Stamm-Zellen Forschung Betrug nachge- wiesen wurden, nachdem diese gefälschten Ergebnisse bereits in der sehr wichtigen Zeitschrift Science publiziert worden waren. Trotzdem wurde ihm, laut einer Meldung

Warum ist diese Orientierung zu einer Bewertung und Authentifizierung der Quellen meiner Meinung nach so beachtenswert und damit wichtig? Die Thematik Kunst und Kulturgut nimmt einen immer breiteren Raum ein auch in der Presse - so entstehen immer mehr Kunst-Zeitschriften und Kunstseiten in den Zeitungen - auch in der Wirtschaft: der Anteil der kunstverbundenen Aktiv-itäten inklusive Kunsthandels-Tätigkeit am Bruttosozi-alprodukt z.B. von New York wurde vor etwa 10 Jahren bereits mit 12 % angegeben; es entstehen immer mehr Galerien, Museen und Messen, das nützt dem Handel und dem Tourismus.

Die Preise, die bezahlt werden für Kunst, sind eindrück-lich; ein Cézanne zu 9 Millionen, ein Rembrandt zu 50 Millionen, ein Gauguin zu 25 Millionen - solche Bilder, also Investitionen, müssen echt sein, dürfen nicht zer-fallen.

Wichtiger Beitrag der NaturwissenschaftenDie Authentizität der Objekte ist der Grundstein der Wertschätzung und zusammen mit der Seltenheit oder Einmaligkeit des jeweiligen Kunstgegenstandes die Basis sowohl der finanziellen wie auch der kulturellen Ein- schätzung. Dies gilt jedenfalls für das bewegliche Kul-turgut, sei es nun „westliche“ oder „östliche“ Malerei,

„moderne“, „alte“ oder „ethnographische“ Kunst, Mobiliar oder Kunstgewerbe. Hier hat die Naturwissenschaft durch den Einsatz archäometrische Methoden, durch Material-Analysen, den Einsatz forensischer Techniken und durch Altersbestimmungen viel beizutragen; es braucht zugän-gliche Datenbanken, die Ergebnissen der Erforschung von Technologien und Materialien enthalten, sowie Forschun-gen zum Altersverhaltens der Materialien der Kulturgüter.

Juristische SpezialgebieteDa das Pedigree eines Objektes dieser Kategorien, sein Herkunftsstammbaum, von erheblichem Preis- und Reputation-schaffendem Wert ist, wird die historische Forschung fortlaufend mehr eingefordert, genaue his-torische Daten und Informationen zu liefern; auch die Kunstgeschichte, die Museen und die Ausstellungs- macher sind hier gefragt. Das Spezialgebiet Kunstrecht hat seit den 80iger Jahren einen enormen Aufschwung genommen, ICOM-CC hat eine Arbeitsgruppe „Legal aspects in conservation“, die Universität Genf hat eine grosse Abteilung Kunstrecht innerhalb ihres Rechtsinsti-tuts, es gibt dort ein eigenes Art Law Center. Viele Kün-stler der zeitgenössischen Szene beschäftigen Anwälte, und zwar bereits vor der Ferti-gung von Kunstwerken; dieses Phänomen hängt mit dem Beginn der konzeptuellen Kunst zusammen, deren

der AFP vom 8. März 2006, auf Grund einer Mitteilung der National University von Seoul attestiert, mit Snuppy den ersten Hund geklont zu haben.

Fact-checking ein eigentlich altes ThemaAuch die Konservierungs-Wissenschaft hat Leichen im Keller – weswegen einige unserer Kollegen anfangen, fact checking zu betreiben, wie z. B. Jilleen Nadolny, die ihre Forschungsrgebnisse betreffend die englischen Kontroverse um den Gebrauch der Ölmalerei im mit-telalterlichen England darlegt; um eine Kontroverse, die sich bereits im frühen und mittleren 19. Jht. zutrug. Die Forscher Barber (1736-1818) und Haslam (1764-1844) hatten in schriftlichen Quellen und mittels pionierhafter Erforschung der mittelalterlichen Bindemittel fast die Lehrmeinung umstossen können, dass erst die Brüder van Eyck die Ölfarbe entdeckt hätten. Die Quellenforscher Merrifield and Eastlake interpretierten die Schriftquellen auf andere Art und weigerten sich kategorisch zu akzep-tieren, dass es möglich sei, mit chemischen Analysen den Gebrauch von Öl in mittelalterlichen Malereien nachzu-weisen.

„Aesthetical and Ethical Issues of Conservation in Central Eastern Europe: museum, ideology, society and conser-vation (case study : Czechoslovakia 1918 – 1960’s)“, ein Beitrag von Zuzanna Bauerova im NewsletterN° 12 / 2006 der ICOM-CC Arbeitsgruppe Theorie and History of Conservation (THC) zeichnet nach, wie die konservativ puristische Theorie der Museologie und Konservierung der Ungarischen Monarchie durch das Riegl’sche und Dvorak’sche Verständnis des Begriffs

„geistiger Wert“ so umgekrempelt werden konnte, dass sie den Regimes der Tschecheslowakei in ihren ultranation-alen Bestrebungen diente.

Fazit: Es gilt noch viel Grundlagen-Forschung zu be-treiben, damit das Berufs-Handwerkszeug der Restaurato-ren und das anderer Berufe mit ähnlicher Verantwortung einigermassen zureichend wird, die Probleme der ver-schiedenen Fachgebiete lösen zu helfen.

Hans-Christoph von Imhoff

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z U R ü c K z U d E N Q U E l l E N

Source Research und ihr NutzenEin selbständiger Forschungszweig bildet sich aus der schon früher praktizierten pflegenden Konservier-ung und Restaurierung heraus. Die Erkenntnisse aus bestehende Spezialgebieten müssen stärker verbunden werden. Dem Wissenschaftsjournalismus kommt dabei eine besondere Rolle zu.

Es gibt ein Sigel mehr, eine neue Abkürzung: ATSR steht für Art Technological Source Research, was wörtlich über-setzt soviel bedeutet wie Kunsttechnologische Quellen Forschung. Es benennt also eine Tätigkeit, der viele Restauratoren und Konservierungsforscher von Kulturgut recht häufig nachgehen, je nach Objekt, an dem sie gerade arbeiten, oder aus grundsätzlichem Interesse für die Ge-schichte der Kulturgut-Erhaltung. Mit dem Wort source im Titel bedeutet es im Englischen etwas, das zwar von einigen Autoren und Forschern früher schon praktiziert wurde, aber bisher nicht als selbständiger Forschungs- zweig der Konservierung etabliert ist, nämlich die Au-thentizität, Qualität und Relevanz der konsultierten Quellen zu bestimmen. Die historische Literatur, in diesem Fall der Kunsttechnologie, wird dabei nicht in ihrer Funktion als Quelle und Hilfsmittel angesehen - aus der unser Wissen über die historische Kunsttechnologien und Praktiken stammt und das durch sie erweitert wird, sondern sie selbst ist das Objekt der Forschung; sehr ver-einfacht ausgedrückt geht es um quellenkritischen Ansatz, um die Philologie der der Kulturgut-Erhaltung zur Verfü-gung stehenden Quellenliteratur.

Eine Disziplin und eine VereinigungASTR ist aber auch, und deswegen macht diese Abkür-zung einen Sinn, die internationale Vereinigung derer, die sich um eine Systematik bemühen, mit Hilfe derer diese kritische Sichtung der Quellen im Bereich Kulturgut-Er-haltung zum einen objektivierbar, zum anderen aber auch auskunftsträchtiger wird. Die Gruppe ist sehr aktiv.

Eine der Neuheiten innerhalb der ATSR als “discipline” ist die Aufmerksamkeit, die der Rekonstruktion geschenkt wird, im besonderen der wissenschaftlich durchgeführten Rekonstruktion, z.B. nach Rezepten, die aus der Quellen-, aber auch aus der Sekundärliteratur und aus der mündli-chen Überlieferung stammen, mit all dem, was dabei an handwerks- und wissenschaftsgeschichtlicher, sprachwis-senschaftlicher und sprachgeschichtlicher Forschungsar-beit philologisch ansteht. Bahnbrechend war hier Leslie Carlyle, heute Hauptverantwortliche für Konservierung an der Tate Gallery in London, die im Rahmen des holländischen MOL-ART Forschungsprogramms die Grundlagen legte für ihr beispielhaftes Buch „The Artist’s Assistant“.

Vertreter ihre Projekte und deren verschiedene Stufen der Realisierung bereits vor der Erstellung mittels Verträgen verkauften (wie Kienholz oder Sol Lewitt). Rechtsgebiete werden neu erschlossen, Urheberrecht, das droit moral des Künstlers etc. spielen jetzt auch eine Rolle bei Konser-vierungen sowie bei der Pflege von Kunst im öffentlichen Raum. Prozesse finden statt wegen Restaurierungen, als prominentestes Beispiel sei auf den Prozess Goldrayer ge-gen van de Wetering in Sachen Barnet Newmann, „who is afraid of red, green and blue“ im Stadeldik Museum von Amsterdam verwiesen. Auch in diesem Umfeld spielen all die mit Restaurierung und Konservierungswissenschaft verbundenen Disziplinen eine immer grössere Rolle; eine davon ist ATSR.

Neuland für JournalistenErstaunlich ist, dass das Feld der Kulturgütererhaltung sich immer mehr bemüht, nicht nur gute und solide Grundlagen zu schaffen, um besser Forschung betreiben zu können, sondern auch, um Fälschern, den häufigen Zweifeln an Echtheit und Material auf Grund gesicherten Wissens begegnen zu können, auch um fehlerhafte Exper-tisen entlarven und falsche oder boshafte Unterstellungen oder gefälschte Forschungsresultate widerlegen zu kön-nen. Es sind auch andere Berufe damit beschäftigt, sich ähnliche Arbeitsbasen und Werkzeuge zu konstruieren, ihre Quellenverifikation zu systematisieren und noch vorsichtiger zu werden, insbesondere der Wissenschafts-Journalismus. Die letzte Nummer des wpk Quarterly, des Magazins der Wissenschafts-Pressekonferenz e.V. , be-ginnt mit einem Editorial: „Wer prüft die Fakten?“ und enthält Beiträge zum “fact-checking“: „7 Tipps für das Fact-Checking eigener Manuskripte“ und „Ein Tag als Dokkerin“ und mehr zum gleichen Thema. Dokker sind Fact-checker. Ein Zitat daraus: „Weil Wissenschaft und ihr Gutachterprozess auf Vertrauen angewiesen ist, sind es bei Fälschungen offenbar zunehmend die Medien, die Kontrollfunktionen erfüllen“ – wenn wir hier das Wort

„Medien“ mit Kunstwissenschaftern ersetzen, trifft er voll auch auf unsere Berufssparte zu.

Was aber bedeutet Qualität in der Konservierungsfors- chung? In der New York Times vom 13. Februar 2006 findet sich ein Artikel „Reporters find Science journals harder to trust, but not easy to verify“ von Julie Bosman. Ein Auslöser dieser weltweiten Überlegungen zur Veri-fikations-Problematik war, dass dem südkoreanischen Wissenschafter Hwang Woo-suk auf dem Gebiet der menschlicher Stamm-Zellen Forschung Betrug nachge- wiesen wurden, nachdem diese gefälschten Ergebnisse bereits in der sehr wichtigen Zeitschrift Science publiziert worden waren. Trotzdem wurde ihm, laut einer Meldung

Warum ist diese Orientierung zu einer Bewertung und Authentifizierung der Quellen meiner Meinung nach so beachtenswert und damit wichtig? Die Thematik Kunst und Kulturgut nimmt einen immer breiteren Raum ein auch in der Presse - so entstehen immer mehr Kunst-Zeitschriften und Kunstseiten in den Zeitungen - auch in der Wirtschaft: der Anteil der kunstverbundenen Aktiv-itäten inklusive Kunsthandels-Tätigkeit am Bruttosozi-alprodukt z.B. von New York wurde vor etwa 10 Jahren bereits mit 12 % angegeben; es entstehen immer mehr Galerien, Museen und Messen, das nützt dem Handel und dem Tourismus.

Die Preise, die bezahlt werden für Kunst, sind eindrück-lich; ein Cézanne zu 9 Millionen, ein Rembrandt zu 50 Millionen, ein Gauguin zu 25 Millionen - solche Bilder, also Investitionen, müssen echt sein, dürfen nicht zer-fallen.

Wichtiger Beitrag der NaturwissenschaftenDie Authentizität der Objekte ist der Grundstein der Wertschätzung und zusammen mit der Seltenheit oder Einmaligkeit des jeweiligen Kunstgegenstandes die Basis sowohl der finanziellen wie auch der kulturellen Ein- schätzung. Dies gilt jedenfalls für das bewegliche Kul-turgut, sei es nun „westliche“ oder „östliche“ Malerei,

„moderne“, „alte“ oder „ethnographische“ Kunst, Mobiliar oder Kunstgewerbe. Hier hat die Naturwissenschaft durch den Einsatz archäometrische Methoden, durch Material-Analysen, den Einsatz forensischer Techniken und durch Altersbestimmungen viel beizutragen; es braucht zugän-gliche Datenbanken, die Ergebnissen der Erforschung von Technologien und Materialien enthalten, sowie Forschun-gen zum Altersverhaltens der Materialien der Kulturgüter.

Juristische SpezialgebieteDa das Pedigree eines Objektes dieser Kategorien, sein Herkunftsstammbaum, von erheblichem Preis- und Reputation-schaffendem Wert ist, wird die historische Forschung fortlaufend mehr eingefordert, genaue his-torische Daten und Informationen zu liefern; auch die Kunstgeschichte, die Museen und die Ausstellungs- macher sind hier gefragt. Das Spezialgebiet Kunstrecht hat seit den 80iger Jahren einen enormen Aufschwung genommen, ICOM-CC hat eine Arbeitsgruppe „Legal aspects in conservation“, die Universität Genf hat eine grosse Abteilung Kunstrecht innerhalb ihres Rechtsinsti-tuts, es gibt dort ein eigenes Art Law Center. Viele Kün-stler der zeitgenössischen Szene beschäftigen Anwälte, und zwar bereits vor der Ferti-gung von Kunstwerken; dieses Phänomen hängt mit dem Beginn der konzeptuellen Kunst zusammen, deren

der AFP vom 8. März 2006, auf Grund einer Mitteilung der National University von Seoul attestiert, mit Snuppy den ersten Hund geklont zu haben.

Fact-checking ein eigentlich altes ThemaAuch die Konservierungs-Wissenschaft hat Leichen im Keller – weswegen einige unserer Kollegen anfangen, fact checking zu betreiben, wie z. B. Jilleen Nadolny, die ihre Forschungsrgebnisse betreffend die englischen Kontroverse um den Gebrauch der Ölmalerei im mit-telalterlichen England darlegt; um eine Kontroverse, die sich bereits im frühen und mittleren 19. Jht. zutrug. Die Forscher Barber (1736-1818) und Haslam (1764-1844) hatten in schriftlichen Quellen und mittels pionierhafter Erforschung der mittelalterlichen Bindemittel fast die Lehrmeinung umstossen können, dass erst die Brüder van Eyck die Ölfarbe entdeckt hätten. Die Quellenforscher Merrifield and Eastlake interpretierten die Schriftquellen auf andere Art und weigerten sich kategorisch zu akzep-tieren, dass es möglich sei, mit chemischen Analysen den Gebrauch von Öl in mittelalterlichen Malereien nachzu-weisen.

„Aesthetical and Ethical Issues of Conservation in Central Eastern Europe: museum, ideology, society and conser-vation (case study : Czechoslovakia 1918 – 1960’s)“, ein Beitrag von Zuzanna Bauerova im NewsletterN° 12 / 2006 der ICOM-CC Arbeitsgruppe Theorie and History of Conservation (THC) zeichnet nach, wie die konservativ puristische Theorie der Museologie und Konservierung der Ungarischen Monarchie durch das Riegl’sche und Dvorak’sche Verständnis des Begriffs

„geistiger Wert“ so umgekrempelt werden konnte, dass sie den Regimes der Tschecheslowakei in ihren ultranation-alen Bestrebungen diente.

Fazit: Es gilt noch viel Grundlagen-Forschung zu be-treiben, damit das Berufs-Handwerkszeug der Restaurato-ren und das anderer Berufe mit ähnlicher Verantwortung einigermassen zureichend wird, die Probleme der ver-schiedenen Fachgebiete lösen zu helfen.

Hans-Christoph von Imhoff

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M U T A T I o N E N

35 Jahre EUSJA: Fest in helsinkiDie EUSJA, der Dachverband der europäischen Vereini-gungen für Wissenschaftsjournalismus, bereitet sich auf ihre Feierlichkeiten zum 35-Jahr-Jubiläum vor. Das Fest steigt am 8. Dezember in Helsinki, begleitet von einer Festschrift, welche die Geschichte der EUSJA seit ihrer Gründung 1971 nachzeichnet.

Aktive SchweizerFür unseren eigenen Klub ist das Jubiläum insofern von Bedeutung, als die EUSJA bisher schon drei Mal von Schweizer Seite präsidiert wurde: zwei Mal von unserer Ehrenpräsidentin Rosemarie Waldner (1980-1982 und 1994-1998) und ein Mal von Werner Hadorn (1998-2002). Zudem wurde der SKWJ seinerzeit gegründet, damit die Handvoll Schweizer Wissenschaftsjournalistinnen und –journalisten der EUSJA beitreten konnte. «An einer Unesco-Konferenz 1973 erzählte man mir von diesem Netzwerk europäischer Wissenschaftsjournalistenclubs, danach fuhr ich nach Hause und sagte zu meinen Kol-legen: ‚So etwas brauchen wir in der Schweiz auch’», er-zählt Rosemarie Waldner – deren Erinnerungen übrigens in der Festschrift festgehalten sind, ebenso wie diejenigen von Werner Hadorn.

Grenzüberschreitende KooperationenDie EUSJA wurde im März 1971 von damals sieben euro-päischen Vereinigungen aus der Taufe gehoben. Das Ziel war, Kontakte unter Wissenschaftsjournalisten innerhalb von Europa zu fördern. Bei zahlreichen Studienreisen – die zur eigentlichen Kernaktivität der EUSJA wurden – lernten sich Kolleginnen und Kollegen über die Lan-degrenzen hinweg kennen, knüpften Freundschaften und recherchierten vor Ort über Wissenswertes für die Medien. Nach dem Fall der Berliner Mauer öffnete sich die EUSJA Richtung Osten. Heute zählt der Verband 24 Journalistenvereinigungen aus 23 Ländern. Mehr Informationen unter: www EUSJA.org Irène Dietschi

Ein EUSJA-Studientrip in der Schweiz ist für Frühling 2007 vorgesehen. Weitere Informationen folgen.

Weltkongress11. bis 15. November 2006 findet in Manchester der Weltkongress der Science and Factual Producers statt, der wichtigste Kongress von TV-Produzenten im Be-reich Wissenschaft. Reto Vetterli und Michael Breu nehmen als “nano”-Vertreter daran teil. Ein Bericht folgt im nächsten Bulletin.

I N T E R N A T I o N A l E S

AufnahmenOrdentliche Mitglieder

David Jans ist seit 2001 Moderator und Redaktor bei MTW – Menschen, Technik Wissenschaft. Seit 12 Jahren ist er beim SF Schweizer Fernsehen, vor der Wissenschaft war er für die Wirtschaft tätig.

Sabine Olff arbeitet seit Januar 2006 bei der SonntagsZeitung als Redaktorin im Ressort „Wissen“. Sie ist Biologin und hat zudem Sport studiert. Nach Abschluss des Studiums in Köln hat sie zunächst bei der Deutschen Krebshilfe gearbeitet. Als Stipendia-tin der Studienstiftung der Süddeutschen Zeitung hospitierte sie in verschiedenen Wissenschaftsreda-ktionen. In der Schweiz begann ihre Tätigkeit mit einem Teilpensum beim online-Magazin „uniaktuell“ der Uni Bern.

Niklaus Salzmann ist Praktikant beim Ressort Wis-sen des Tages Anzeigers. Er hat das Studium an der Universität Bern in den Fächern theoretische Physik, Mathematik und allgemeine Oekologie abgeschlos-sen. Er begann journalistisch zu arbeiten

Erik Thurnherr ist manchen noch als MTW-Moder-ator bekannt. Er ist nach einigen Jahren Tätigkeit für das IKRK in die Schweiz und in den Journalismus zurück gekehrt. Er hat ein Teilpensum bei „nano“ und ist daneben selbständig im Bereich Medien-produkte tätig. Eine Spezialität sind auch die Audio-guides für Museen und Gebäude, z.B. für die Berner Einstein-Ausstellung.

Reto Vetterli ist der Schweizer Produzent von „nano“, dem Wissenschaftsmagazin von 3sat. Zudem ist er auch als Filmautor aktiv. Er hat Anglistik studiert und sich schon während des Studiums mit Fernseh-Themen beschäftigt.

Ariane Vlérick ist Kommunikationsbeauftragte der Medizinischen Fakultät der Universität Genf. Ihr Ingenieur-Studium an der Unversité libre de Bruxelles hat sie mit einer Dissertation abgeschlos-sen. Am Ende ihres Doktorats begann sie sich auf Tätigkeiten zu konzentrieren, in denen sie ihre wissenschaftlichen und journalistischen Interessen verbinden konnte.

Ausserordentliche Mitglieder

Stefan Lehmann hat Ur- und Frühgeschichte und Geschichte des Mittelalters studiert und an der Uni Basel mit einer Dissertation abgeschlossen. Seit 1999 in Kontakt mit Printmedien, entwickelte sich bald eine enge Zusammenarbeit als Fachjournalist mit den Schwerpunkten Archäologie u.a. mit verschie-denen Schweizer und ausländischen Medien.

Michael Lindemaier ist Freischaffender Wissen-schaftsjournalist und Uebersetzer mit beruflichen Vorkenntnissen im biomedizinischen und phar-mazeutischen Bereich. Seine Ausbildung absolvierte er in der Schweiz und in den USA. Er publiziert in deutscher und in englischer Sprache für Fachjour-nale, Buchverlage und Laienpresse.

Nathalie Matter schloss ihr Studium der Kunstge-schichte und Medienwissenschaft an der Uni Bern ab und arbeitete anschliessend dort als Assistentin am Institut für Kommunikations- und Medienwissen-schaft. Nach einer Weiterbildung an der Uni Neuen-burg ist sie heute als PR- und Medienredaktorin in der Abteilung Kommunikation der Uni Bern tätig.

K l A T S c h

Beat Gloggers Buch „Xenesis“ ist für den Descartes Preis (Descates Preis <http://ec.europa.eu/research/descartes/communication_en.htm>) der EU-Kommission nomi-niert. Der Preis wird für ausgezeichnete Wissenschafts-kommunikation verliehen und ist mit einer Preissumme von insgesamt 275 000 EUR dotiert. Die Preisverleihung findet am 7. März 2007 in Brüssel statt.

Matthias Meili, bisher Redaktionsleiter-Stv. der NZZ am Sonntag, hat Ende September diesen Posten verlassen, um als freier Wissenschaftsjournalist zu arbeiten. Auf ihn folgt

Theres Lüthi, bisher Ressortleiterin Wissen der Weltwoche (und zuvor NZZ Forschung und Technik).

Stefanie Schramm (vorher Die Zeit) wird künftig das Weltwoche-Wissen leiten.

Heidi Blattmann, Gruppenleiterin Wissenschaft der NZZ, wird neu Ressortleiterin Wissenschaft der NZZ.

Thomas Müller ist wieder als freier Wissenschaftsjournal-ist tätig.

heute, das neue Gratis-Arbeitsblatt aus dem Hause Ringier, hat eine tägliche Wissens-Seite (siehe auch die Carte Blanche auf Seite 6)

Aus dem Vorstand

Zum Abendessen nach der GV 2006 hatten sich 25 Mitglieder angemeldet. Zum Essen blieben allerdings nur 12. Für die Ausfallkosten von 40 Fr pro Person musste der Klub aufkommen. Wer will, kann diesen Betrag der Klubkasse rückvergüten. Information beim Sekretär.

Bitte vormerken: Besuch bei der EMPAAm Mittwoch, 29. November 2006, um 14 Uhr treffen wir uns bei der EMPA in Dübendorf. Weitere Informationen folgen.

Tropenkrankheiten - Tropenmedizin

Donnerstag bis Freitag, 26. Oktober 2006 18.00 Uhr, 27. Oktober 2006 15.30 Uhr

Ort: Hotel Rigihof Universitätstrasse 1018033 Zürich

Programm & Anmeldung: www.science-journalism.ch

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