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SUMO 3/10

Date post: 02-Mar-2016
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Geräusche im Beduinenzelt, GoodbyeFacebook, Keine Zeit?
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Ausgabe 3/2010 - #13 GERÄUSCHE IM BEDUINENZELT Nacht in der jordanischen Wüste GOODBYE FACEBOOK Diaspora als neuer Konkurrent KEINE ZEIT? 10 Tipps fürs Zeitmanagement NEU: WWW.SUMO MAG.AT – DEIN JUNGES ONLINE-MAGAZIN
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Geräusche imBeduinenZeltnacht in der jordanischen Wüste

GoodbyeFAceBOOKdiaspora als neuer Konkurrent

Keine ZeIT?10 tipps fürs Zeitmanagement

NEU: www.sUmomag.at – DEiN JUNgEs oNliNE-magaziN

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Meine

Mensa

2 3 Mittagsmenüs

von 11.00 bis 14.00

täglich frisch

1 Geöffnet von...

Montag bis Freitag

08.00 bis 18.00

Shop in der Mensa

Frühstücksbuffet

24/7 geöffnet

3 Genussbar

mit der Campus Card

4 Bargeldlos bezahlen

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3/10dezem

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010

NEU: www.sUmomag.at – DEiN JUNgEs oNliNE-magaziN

Noch nicht mal Weihnachten und SUMo verteilt bereits Geschenke: Um dir in Zukunft die lange Wartezeit zwischen unseren Printausgaben zu verkürzen, gibt es uns ab sofort auch als online-Magazin unter SUMomag.at. die jahrelange

Vorbereitung ist abgeschlossen und wir hoffen, dir damit in Zukunft viel Freude zu bereiten. Also nutz die Chance und schau gleich mal rein ins neue SUMo-Packerl! Mit dem brandneuen online-Magazin wollen wir unsere online-kommunikation weiter ausbauen, um mit dir nicht mehr ausschließlich über Facebook zu kommunizieren. du bist noch kein SUMo-Fan? dann werde doch einer, auch wenn diaspora Facebook vielleicht bald ersetzen wird. Starke Konkurrenz herrscht auch auf dem Jobmarkt – SUMo gibt dir daher Tipps für den perfekten Lebenslauf für deine bewerbung beim europä-ischen Freiwilligendienst oder an einer FH, da Unis ohnehin so überfüllt sind. Kabarettist Clemens Haipl empfiehlt auf jeden Fall, das zu machen, was du gerne machst. Wie wär‘s beispielsweise mit Keksebacken für Weihnachten? oder gute Noten heim-bringen aufgrund unserer Tipps für besseres Zeitmanagement?

Vielleicht bedankt sich das elterliche Christkind dafür mit einer Reise nach Jordanien.etwas preiswertere Geschenksideen sind das erste Album der Newcomer destroy, munich oder Tickets für den Kinofilm „Tartarus“. Liu Xiabo bekommt ein Geschenk der besonderen Art: den Friedensno-belpreis. besonders tolle Preise warten auf die Teilnehmer des neuen SUMo-Kurzgeschichtenwettbewerbs. Alle Infos dazu gibt‘s natürlich auch auf SUMomag.at.

Frohe Weihnachten und viel Spaß mit der Ausgabe und unserem neuen online-Magazin wünschen dir stellvertretetend für das gesamte SUMo-Team elisabeth und Peter

sag uns deine meinung und nimm direkt mit uns Kontakt [email protected] | [email protected]

shortcuts 04

knowhow 0606 Interkultureller Austausch in verschiedensten Facetten

08 Hat die Uni Grund zu brennen?

10 Ach, du liebe Zeit! – Wie du endlich besser mit deiner Zeit umgehen kannst12 Spendengala und dann? – entwicklungshilfe einmal anders

14 Give Peace a Chance – Warum der Friedensnobelpreis von bedeutung ist

16 english diary – Christmas: It‘s all about getting what you want

16 Lebenslauf – Tipps für deine perfekte bewerbung

18 diaspora soll Facebooks mankos bei datenschutz ausmerzen

sparetime 2020 Time to Spare – Süßer die Glocken nie klingen...

20 die Ludolfs – Nichts als Schrott im Kopf

22 Indierock-Hoffnung aus Österreich – Wie die Newcomer-band destroy, munich

zu ihrem Vertrag gekommen ist

24 Was man gern macht, macht man besser – Warum Clemens Haipl trotz

schlimmer Schulzeit glücklich ist

26 nächtliche Geräusche im Ziegenhaarzelt 30 Weihnachtskekse – was steckt wirklich drin?

32 Rein in den Korb – Was Hermann opoku (UbC St. Pölten) aus 24 Sekunden

basketball macht

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2 3 Mittagsmenüs

von 11.00 bis 14.00

täglich frisch

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08.00 bis 18.00

Shop in der Mensa

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3 Genussbar

mit der Campus Card

4 Bargeldlos bezahlen

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» 12.12.2010 Fettes brot – Gasometer Wien

» 13.12.2010 Lordi – Szene Wien

» 15.12.2010 Christina Stümer – orpheum Wien

» 17.12.2010 bauchklang und Gäste – Café Publik St. Pölten

» 18.12.2010 Alkbottle – Gasometer Wien

» 07.01.2011 Großstadtgeflüster – Szene Wien

» 21.01.2011 Good Charlotte – Gasometer Wien

» 04.02.2011 david Hasselhoff – Stadthalle Wien

» 16.02.2011 The Wombats – Gasometer Wien

» 17.02.2011 James Hunter – Festspielhaus St. Pölten

» 23.02.2011 Clueso und band – Gasometer Wien

» 27.02.2011 Katy Perry – Stadthalle Wien

» 03.12.2010 Megamind – Animation

» 08.12.2010 Nowhere boy – Filmbiografie mit John Lennon

» 16.12.2010 The Tourist – Thriller mit Angelina Jolie, Johnny depp

» 06.01.2011 burlesque – Musical mit Kristen bell, Christina Aguilera

» 06.01.2011 Love And other drugs – Liebeskomödie mit Anne Hathaway

» 21.01.2011 Woher weißt du, dass es Liebe ist – Liebeskomödie mit Reese Witherspoon

» 28.01.2011 dickste Freunde – Komödie mit Vince Vaughn, Winona Ryder

» 28.01.2011 Hereafter – das Leben danach – Thriller mit Matt damon

» 10.02.2011Gullivers Reisen – Abenteuer mit Jack black

» 18.02.2011 Friends With benefits – Komödie mit Justin Timberlake, emma Stone

» 16.11. – 23.12.2010MarktWeihnachtsmarkt am Spittelberg, Wien

» 10.12.2010KabarettThomas Maurer und Florian Scheuba: „Schall und Rausch“bühne im Hof, St. Pölten

» 11.12.2010AdventveranstaltungManker PerchtenlaufMank

» 14.12.2010PodiumsdiskussionZum Thema „Gendern in Medien“Fachhochschule, St. Pölten

» 17.12.2010SportveranstaltungTänze aus aller WeltSportunionzentrum, Herzogenburg

» 08.01.2011ballLandeshauptstadtballVAZ, St. Pölten

» 14.01.2011ballFH ball – „7. element“Fachhochschule, St. Pölten

» 29.01.2011Sportveranstaltungortsmeisterschaften Schi und SnowboardRabenstein an der Pielach

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4 | shortcuts

sumo gibt‘s jetzt auch online!Besuch uns auf www.sumOmag.at

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HINZMANN, SoNNLeITNeR, PANHoFeRTeXT

du schreibst gerne Geschichten, liebst es, deine Meinung mitzuteilen und interes-sierst dich für die eU? Perfekt! dann bist du genau richtig beim „SCHReIb kurzGe-SCHICHTe“–Kurzgeschichtenwettbewerb. Gesucht werden die Texter der Zukunft. du glaubst, du gehörst dazu?

sei dabei und gewinneMitmachen kann jede(r) SchülerIn der neunten bis dreizehnten Schulstufe aus Ös-terreich. Für SchülerInnen der neunten bis zehnten sowie der elften bis dreizehnten Schulstufe gibt es je eine Preiskategorie. doch damit nicht genug. besonders extra-vagante Geschichten werden mit einem Sonderpreis prämiert. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, laden wir alle No-minierten ins eU-Haus in Wien ein. die Gewinner erwartet eine feierliche Preisver-leihung durch eine namhafte Jury. Selbst-verständlich gibt’s ein cooles Rahmenpro-gramm und auch für das leibliche Wohl wird gesorgt.die Siegergeschichten werden je nach Thema und Umfang in der SUMo-Printaus-gabe oder dem neuen onlinemedium des Magazins veröffentlicht. Außerdem bietet SUMo dir die Chance, als Gastautor/in weitere beiträge für das Studierendenma-gazin zu schreiben.

Haben wir dein Interesse geweckt? dann sende uns deine Geschichte! In-fos zur Teilnahme findest du unter www.sumomag.at/textezureu

SCHReIb kurzGeschichte

Spätestens seit den oscar-Auszeichnungen für Stefan Ruzowitzky und Christoph Waltz ist eines klar: der österreichische Film lebt. Mit seinem dritten Film „Tartarus“ wagt sich der Grazer Independent-Regisseur Stefan Müller in unbekanntes Terrain vor – den fan-tastischen Film.

ein entlegenes dorf in Österreich-Ungarn, 1813: Jakob (Moritz Thate) und Veith (Mar-tin Kroissenbrunner) sehen sich nach ende des napoleonischen Krieges mit einem un-bekannten und übermächtigen Feind kon-frontiert. dieser lauert in den Wäldern um Pahlbach und stellt unmenschliche Forde-rungen. ob die beiden Kriegsheimkehrer die-sen nachgeben, entscheidet nicht nur über deren Freundschaft, sondern auch über die Zukunft des ganzen ortes.

„Tartarus“ ist Regisseur Stefan Müller zufol-ge ein „Aufschrei einer jungen Generation von Filmemachern, die sich in der österrei-chischen Filmlandschaft etwas mehr Ab-wechslung wünscht.“ diesem Ziel ist er mit seinem Team der steirischen Filmgruppe Loom gerecht geworden: Science Ficition im 19. Jahrhundert ist ein Novum in der öster-reichischen Filmgeschichte, das mit gelun-genen Kameraaufnahmen punktet.

Mehr Informationen findest du unter www.tartarus.at

D Lettland lacht über Windows Vista. Grund: „Vista“ bedeutet auf Lettisch „Hühnchen“ oder „Alte Jungfer“.

D die Mehrzahl von oktopus ist oktopoden, was „Achtfüßler“ bedeutet.

D die einstige österreichische Kaiserin eli-sabeth („Sisi“) hatte ein Tattoo, nämlich einen Anker auf ihrer Schulter.

D In der Schweiz ist es per Gesetz verboten, im Keller seines eigenen Hauses zu wohnen.

D der daumen hat die gleiche Länge wie die Nase.

D der australische Meeresbiologe Lloyd Godson verbrachte zwölf Tage in einem Con-tainer auf dem Grund eines Sees. Algen, die er mit seinem Urin goss, sorgten in dieser Zeit für zusätzliche Sauerstoffzufuhr.

D Man kann sich nicht alle Videos auf you-tube anschauen, da man dafür über 600 Jahre bräuchte. es ist auch nicht möglich, jeden Tag alle Uploads des Tages anzu-schauen, da man bei 65.000 Videouploads täglich und bei einer durchschnittlichen Län-ge von vier Minuten pro Video circa 180 Tage bräuchte, also rund ein halbes Jahr.

D eine Kettensägenverletzung muss im Schnitt mit 110 Stichen genäht werden.

tartarus Aufschrei österreichischer Filmemacher

unnütz,aber wissenswert

SCHREIB KURZGESCHICHTESUMO und Du, Texte zur EU

SCHREIB KURZGESCHICHTESUMO und Du, Texte zur EU

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Internationalität erleben, eine neue Sprache lernen, Freunde finden, unbekannte Arbeitsbereiche kennenlernen – das alles und noch mehr bietet dir der Europäische Freiwilligendienst (EFD).

„Dürfen wir um eure Aufmerksamkeit bitten?“ Die mehrsprachigen Unterhaltungen werden unterbrochen und die Getränke beiseite gestellt. Alle, die sich in der kleinen gemüt-lichen Bar im Multi-Kulti Viertel „Lavapiés“ im Zentrum Madrids eingefunden haben, wenden sich gespannt der Sprecherin zu. Nur spanische Musik und vereinzeltes Flüstern sind noch im Hintergrund zu hören.

Als Freiwillige in Madrid

„!Hola! Me llamo Nadine. Ich freue mich, euch zu unserem Sprachaustausch begrüßen zu dürfen. Vor einigen Wochen bin ich als euro-päische Freiwillige nach Madrid gekommen. Seitdem arbeite ich gemeinsam mit einer deut-schen und einer französischen Freiwilligen im Informationsbüro Centro Europa Joven San Blas. Dort leiten wir drei die wöchentlich statt-

findenden Konversationsstunden und haben im Zuge unseres Projekts diese Veranstaltung organisiert.“ Während meiner Ansprache strahlen mir zahlreiche bekannte Gesichter aus der Menge entgegen. Sie haben auch am Ankunftsseminar vor einigen Wochen teilge-nommen und sind wie ich als Freiwillige in der spanischen Hauptstadt. Damals berichteten sie über ihre Projektsuche, die Bewerbungsphase und den Beginn ihrer Mitarbeit in den verschie-densten sozialen oder ökologischen Projekten. Wie etwa Sarah, die in der Bibliothek in einem Zentrum für Migranten arbeitet und dort Spiele und Aktivitäten für Kinder organisiert. Oder Andrew, der in den nahegelegenen Bergen in einem ökologischen Zentrum arbeitet, Umwelt-Workshops organisiert und auch schon mal mit einer Gruppe Jugendlicher Bäume pflanzt.

Auslandserfahrung durch eFd

Der Aufenthalt der Freiwilligen wird durch den EFD ermöglicht. Beim Europäischen Freiwil-ligendienst handelt es sich um ein informelles Ausbildungsprogramm, das von der Europä-ischen Union finanziert wird. Jeder EU-Bürger

interkultureller Austausch in den verschiedensten Facetten

Schmackhaftes beim internationalen Kochabend

hat die Möglichkeit, einmal an einem Projekt im Rahmen des Europäischen Freiwilligen-dienstes mitzuarbeiten und so eine Vielzahl an sprachlichen und kulturellen Erfahrungen und Kompetenzen zu sammeln. Beispiele dafür sind die Pflege von Menschen mit Behinderung, die Gestaltung von Aktivitäten für sozial benach-teiligte Kinder oder das Abhalten von Sprach-stunden für Emigranten.

„Wie geht es dir? Wie läuft dein Projekt?“, fragt mich Agnès, eine französische Freiwillige, während wir es uns auf zwei gerade frei gewor-denen Plätzen auf dem braunen Ledersofa gemütlich machen. Ich erzähle ihr, dass alles so verläuft, wie ich es mir vorgestellt habe. Die Kollegen im Informationsbüro sind sehr sympathisch, aufgeschlossen, wir arbeiten gut zusammen und haben immer großen Spaß. Auch in der Kinderbetreuungsstätte bin ich bereits voll integriert. Die Kinder haben Vertrauen zu mir aufgebaut und haben Freude

Ausgelassene Gespräche beim Kennenlernspiel

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an den gemeinsamen Aktivitäten. Wenn dann doch Probleme auftreten, kann ich auf die Hilfe meiner Arbeitskollegen zählen.Natürlich besteht der Alltag von Freiwilligen nicht nur aus Arbeit. Ich etwa nutze die Zeit, um gemeinsam mit Freunden Ausflüge zu machen und das abwechslungsreiche Groß-stadtleben zu genießen.

Schnellste blasmusikkapelle der Welt

„Wir starten nun mit einem Spiel. Eure Aufgabe ist es, ein Europarätsel so schnell wie möglich zu lösen. Dafür müsst ihr euch mit Personen zusammenfinden, welche die gleiche Sprache sprechen wie ihr.“ Die Gruppenbildung passiert schnell, denn alle Teilnehmer tragen Sticker mit den Flaggen von Deutschland, England und Frankreich auf ihren T-Shirts. Diese stehen für die jeweiligen Sprachen, die eine Person beherrscht.

Und schon wird flüsternd, damit die anderen Gruppen nichts hören, in die Runde gefragt: „Aus welchem Land, das zugleich eines der ärmsten Europas ist, kommt die schnellste Blas-musikkapelle der Welt?“ Die Frage ist zugleich eine der kniffligsten, aber die englische Gruppe schafft es innerhalb kürzester Zeit, alle Fragen richtig zu lösen und gewinnt das Spiel. Wenige Minuten später übergebe ich ihnen als Preis für ihren Sieg ein Europa-Set, das T-Shirts, aufblasbare Wasserbälle, Stifte und Pins bein-haltet. Zeitgleich tragen meine Arbeitskollegen abgedeckte Teller in den Raum.

„Wie ihr seht, haben meine Kollegen gerade Teller mit typsich spanischen Häppchen hereingebracht. Greift zu und lasst sie euch schmecken! Hiermit beenden wir den offiziellen Teil des heutigen Abends, bedanken uns für euer Kommen und wünschen euch noch einen gemütlichen Ausklang! ¡Hasta luego!“ MITTeRMüLLeRTeXT

Puerta de Sol: Zu Silvester um Mitternacht essen hier tausende Spanier im Takt der Glockenschläge zwölf Weintrauben

knowledGe

D für alle eU-bürger zwischen 18 und 30 Jahren in allen eU-Mitgliedsstaaten, Island, Schweiz, Liechtenstein, Norwegen und ehemaligen Staaten der UdSSR

D Projektdauer zwischen 2 und 12 Monaten

D jeder Teilnehmer braucht eine Sendeorganisation

D regionale entsendeorganisation für jedes österreichische bundesland (wie etwa Jugend:info Niederösterreich)

D bewerbung für Projekte mittels Lebenslauf und gezieltem Motivationsschreiben

D Reise-, Transport-, Versicherungs- und Verpflegungskosten sowie Kosten für die Unterkunft werden aus eU- Geldern finanziert, aber es gibt keine entlohnung für die Mitarbeit im Projekt

D verpflichtende Teilnahme an 4 Seminaren vor, während und nach dem Freiwilligendienst

europäischer Freiwilligendienst – Wie? Wo? Was?

Wichtige links:

Österreichische Nationalagentur für das eU-Förderprogramm „Jugend in Aktion“: www.jugendinaktion.at

datenbank mit allen Projekten zum europäischen Freiwilligendienst: http://ec.europa.eu/youth/evs/aod/hei_en.cfm

7knowhow |Handy: 0660/34390053100 St. Pölten | Herzogenburger Str. 46

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hat die uni Grund zu brennen?

Seit der berühmten ersten Besetzung des Audimax der Universtät Wien im Herbst 2009 stolpert man über viele verschiedene Statistiken, Fakten und Meinungen zum Thema Hochschulbildung in Österreich. Da ist es nicht leicht den Überblick zu behalten. SUMO hat für dich die

wichtigsten Daten zusammengefasst, damit du dir selbst eine Meinung bilden kannst.

StudierendeNoch vor wenigen Jahren klagten die österreichischen Medien über einen Akademikermangel. Dass die Anzahl der Studierenden inner-halb von vier Jahren um rund 25 Prozent steigen würde, dachte damals wohl noch kaum jemand. Im Wintersemester 2009/10 waren in Öster-reich insgesamt rund 332.000 Studierende inskripiert, der knappe Großteil, circa 54 Prozent, waren Frauen.

FachhochschulenAuch die Fachhochschulen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit: Starteten sie im Jahr 1994/95 mit knapp 700 Studierenden, so besuchten im Winterse-mester 2009/10 bereits rund 36.000 Menschen Fachhochschul-Studiengänge – das sind knapp elf Prozent der österreichischen Studierenden insgesamt.

AbschlüsseTrotz stetig steigender Studierendenanzahl stagniert der Akademike-ranteil an der österreichischen Gesamtbevölkerung bei 18 Prozent. Er liegt damit deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 28 Prozent. Die Arbeitslosenquote von Hochschulabsolventen liegt bei rund 2,2 Prozent.

Verteilung der Studierenden an Universitäten und Fachhochschulen

Ausgaben für bildung (in Prozent des bruttoinlandsprodukts) im internationalen Vergleich

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Ausgaben für Bildung

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Universitäten (Öffentlich & Privat)

Fachhochschulen

Studierende

FrauenMänner

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hat die uni Grund zu brennen?

So leer sind Österreichs Hörsäle selten. Im Wintersemester 2009/10 waren insgesamt rund 332.000 Studierende inskripiert

LehrendeDie Anzahl der Studierenden stieg rapide, doch die der Lehrenden blieb nahezu gleich. Im Wintersemester 2009/10 waren an den öffentlichen Unis Österreichs fast 50.000 Personen angestellt. Den größten Teil machte mit knapp 35.000 Personen das wissenschaftliche und künstle-rische Personal aus. Dieses umfasst laut Universitätsgesetz 2002 Profes-soren, Dozenten und alle wissenschaftlichen und künstlerischen Mitar-beiter im Forschungs-, Kunst- und Lehrbetrieb. Darunter befanden sich rund 2.200 Professoren und rund 3.100 Dozenten. An den öffentlichen Universitäten ergab sch dadurch ein Betreuungsverhältnis von 1:124.

FinanzierungIm Gegensatz zur Studentenanzahl sanken die Ausgaben des österrei-chischen Staates für Bildung. Im Jahr 1995 betrugen die österreichischen Bildungsausgaben noch 6,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, damals musste sich der tertiäre Bildungssektor mit lediglich 1,2 Prozent zufrie-dengeben. Im Jahr 2006 wurden 5,5 Prozent für Bildung ausgegeben, insgesamt 1,3 Prozent kamen dem tertiären Bildungssektor zugute. Im europaweiten Vergleich befindet sich Österreich genau im Durchschnitt. An der Spitze stehen Dänemark mit 7,3 Prozent des Bruttoinlandspro-dukts, Schweden mit 6,3 Prozent und Belgien mit 6,1 Prozent.

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Mache dir als ersten Schritt zu einer besseren Zeiteinteilung bewusst, womit du deinen Tag zubringst. Und das am besten schriftlich. So siehst du schwarz auf weiß, wofür du wertvolle Zeit vergeudest (Stichwort Facebook).

Du wirst um einen Zeitplan nicht herumkommen, wenn du dein Zeitmanagement optimieren möchtest. Es hilft bereits, bloß zehn Minuten in die Tagesplanung zu investieren. Dabei sollte auch gekennzeichnet werden, was die dringlichsten und wichtigsten Aktivitäten sind.

Erstelle dir einen Wochenplan, den du täglich überarbeitest und aktualisierst.

Die so genannte A-L-P-E-N-Methode bietet dazu eine nützliche Hilfestellung. A: Aufgaben festlegen, die zu erledigen sind. L: jeder Sache eine realistische Länge, das heißt Zeitdauer zuordnen. P: Pufferzeiten (Reservezeit) einplanen. E: Entscheidung treffen, was besonders wichtig oder dringend ist. N: Nachkontrolle durchführen.

Gewöhne dir feste Arbeitszeiten an. Die eigene Motivation läuft nun einmal gerne nackt mit dem Cocktail in der Hand über die Wiese – sei streng zu ihr! Party gibt es später.

Halte deinen Plan ein. Denk erst gar nicht darüber nach, was du nicht alles anstelle der unliebsamen Aufgabe gerne tun würdest. Hinsetzen und anfangen, der Rest kommt oft fast von allein. Um Aristoteles zu zitieren: „Der Anfang ist die Hälfte vom Ganzen.“

Deine Power reicht dafür, dass du pro Tag etwa vier Stunden lang anspruchsvolle Tätigkeiten, vier Stunden lang halb anspruchsvolle Tätigkeiten und zwei bis drei Stunden lang wenig anspruchsvolle Tätigkeiten verrichten kannst. Man muss seine Aufgaben daher sinnvoll über den Tag verteilen.

Denn schon Konfuzius sagte:„Wer neu anfangen will, sollte es sofort tun,

denn eine überwundene Schwierigkeit vermeidet hundert neue.“

SUMo gibt dir zehn tipps, wie du deine Zeit besser einteilen kannstund nicht mehr (so oft) unter Zugzwang kommst

Jeder will sie, keiner hat sie. Zumindest erscheint es oft so, als würde die Zeit in Lichtgeschwindigkeit an uns vorbei-rauschen und sich nicht (auf)halten lassen. Besonders in Prüfungszeiten ist dieses ein weit verbreitetes Problem. Menschen, die unter Prokrastination (Aufschieberitis) leiden, trifft es besonders schwer.

Nutze deine geistigen Hochs. Vor allem ab acht Uhr bis hin zur Mittagszeit ist deine durchschnittliche Leistungsfähigkeit immens. Danach fällt die Leistungskurve rapide ab. Am späten Nachmittag bis zum Abend geht sie jedoch noch einmal in die Höhe. Natürlich können diese Zeiten individuell verschieden sein. Aber wahrscheinlich weißt du selbst ohnehin am besten, zu welchen Tageszeiten du am produktivsten bist.

Ein arbeitsreicher Tag muss nicht unbedingt Stress bedeuten. Stress kommt meist nicht von den Dingen, die man erledigt hat, sondern von dem, was man nicht erledigt hat.

Und zu guter Letzt: übe, übe, übe. Wie bei so vielen Dingen im Leben kannst du besseres Zeitmanagement lernen, indem du es immer wieder probierst und aus Fehlern lernst.

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Ach, du liebe

Zeit! Wie ihr endlich besser mit eurer Zeit umgehen könnt

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Denn schon Konfuzius sagte:„Wer neu anfangen will, sollte es sofort tun,

denn eine überwundene Schwierigkeit vermeidet hundert neue.“

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Weihnachten steht vor der Tür und damit beginnt wieder die Zeit der Spendengalas. Licht ins Dunkel und Co. kennen wir alle, aber was passiert eigentlich mit unseren Spenden? Wie und wo werden sie eingesetzt? Die 20-jährige Eva Canfora

aus Purgstall hat sich mit ihrer Teilnahme an Pater Don Boscos Projekt „Entwicklungshilfe in Indien“ direkt vor Ort ein Bild gemacht.

Handeln statt predigen

Don Bosco hat ein Ziel: die Entwicklung in ländlichen Gegenden von Indien voranzutreiben. Seine Arbeit konzentriert sich auf das Dorf Pagandai Kootu Road in der Provinz Tamil Nadu in Südindien. Seit über zwanzig Jahren leistet er Entwicklungshilfe in benachteiligten Gebieten Indiens. Obwohl Pater Don Bosco eigentlich ein katholischer Priester ist, sieht er seine Aufgabe nicht nur darin zu predigen. Stattdessen kümmert er sich um den Bau einer Schule und die Verbesserung der Infrastruktur in Pagandai Kootu Road im Rahmen der Initiative „Entwicklungshilfe in Indien“. Eva hat während ihres Aufenthalts gemeinsam mit Don Bocos Familie in seinem Haus gelebt. Die 20-Jährige möchte Menschen helfen und hat sich daher für Don Boscos Projekt entschieden.

Gemeinsam ist man weniger allein

Bei sengender Hitze Ziegelsteine schleppen, Sand sieben und Werkzeug dort hinbringen, wo es gebraucht wird – das sind Evas Aufgaben auf der Baustelle. Die 20-jährige Niederösterreicherin gibt zu, dass es „schwere Arbeit“ ist, „schon allein deshalb, weil man die Hitze nicht gewöhnt ist.“ Antriebskraft gewinnt sie dadurch, dass sie sieht, wie der Bau vorangeht. „Ich weiß, dass ich den Kindern dort eine Chance auf Bildung ermögliche.“

Neben der Arbeit auf der Baustelle steht die Betreuung von Patenkindern im Mittelpunkt. Patenschaft bedeutet in diesem Fall die finanzielle Unterstützung eines Kindes. Durch die zusätzliche Hilfe vor Ort wird die sinnvolle Nutzung der Gelder gewährleistet. Oftmals können sich ärmere Familien keine Schulausbildung für ihre Kinder leisten, aber durch Paten-schaften kann diesem Problem entgegengewirkt werden. Evas Familie selbst unterstützt das Projekt durch eine Patenschaft. So ermöglicht sie ihrem achtjährigen Patenkind Albert Sachin eine solide Ausbildung.

Die 28-jährige Helan etwa profitiert davon. Sie kommt aus einfachen Verhältnissen. Ihre Eltern und ihre Geschwister leben in einem kleinen Lehmhaus, das nur aus einem Raum besteht. In diesem wird gemeinsam gebetet, geschlafen und gegessen. „So etwas wie eine Waschmaschine, einen Mikrowellenherd oder ein Bett gibt es nicht. Sie leben in sehr einfachen Verhältnissen – ein Leben, das für Menschen aus der west-lichen Welt nur schwer vorstellbar ist“, erzählt Eva von einem Besuch bei Helans Familie. Helan hat durch die Unterstützung von Pateneltern eine gute Ausbildung machen können und arbeitet jetzt als Lehrerin. Dadurch hat sie Unabhängigkeit in einer noch oftmals von Männern dominierten Gesellschaft gewonnen.

dankbarkeit einmal anders

Helan möchte deshalb auch etwas zurückgeben und helfen, ebenso anderen Kindern die Chance auf eine gute und sichere Zukunft zu geben. Sie engagiert sich bei der Betreuung von Patenkindern und unterstützt Don Boscos Projekt. Neben ihm ist Helan mittlerweile die wichtigste Ansprechperson für Eva. Die 28-Jährige wird später die Nachfolgerin von Don Bosco, wenn er seinen Ruhestand antritt. Sie ist jedoch nicht die einzige, die mit so viel Engagement bei der Sache ist. Die meisten Patenkinder sind dankbar für die Möglichkeit eine Schulausbildung zu bekommen. Das zeigen sie durch ihre Mithilfe beim Bau der noch benöti-gten Schule. Es ist schwere Arbeit – aber sie machen sie freiwillig.

Kinder aus dem indischen dorf Pagandai Kootu Road freuen sich über den bau einer Schule für sie

die Hoffnung auf eine gute Zukunft lebt. die Patenkinder verbringen ihre Freizeit auf der baustelle, um zu helfen

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spendengala –und dann?entwicklungshilfe einmal anders

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Lebenserfahrung XXL

„Es ist eine großartige Erfahrung. Mir ist bewusst geworden, dass es nicht alle so gut haben wie ich und es wichtig ist anderen zu helfen. Den nächsten Sommer würde ich gerne wieder in Indien oder aber in Afrika bei einem ähnlichen Projekt verbringen“, schwärmt Eva von ihren Zukunftsplänen. Das Projekt „Entwicklungshilfe in Indien“ arbeitet noch immer eifrig an der Fertigstellung der Schule. Als nächstes ist der Bau eines Krankenhauses geplant, um die medizinische Versorgung in Pagandai Kootu Road und der Umgebung zu verbessern. Neben den Bauplänen werden auch weiterhin Paten gesucht, die die Entwicklung in diesem Gebiet unterstützen möchten. „Alle können mitmachen. Es ist eine tolle Erfahrung, die prägt und einem bewusst macht, wie privilegiert man eigentlich ist. Eines zeigt dieses Projekt deutlich: Alle können etwas bewirken, wenn sie nur möchten.“

ein besuch bei Helans Familie. einen esstisch gibt es nicht. es wird traditionell auf dem boden gesessen und gegessen

die Patenkinder werden auch mit essen versorgt

entwicklungshilfe, die trotz schwerer Arbeit Spaß macht – das kennzeichnet don boscos Projekt deUReTZbACHeRTeXT

knowledGeD das Projekt in Indien arbeitet mit der katholischen entwicklungshilfe „Arbeitskreis 3. Welt“ zusammen

D Kosten für Hin- und Rückflug sowie für Impfungen sind selbst zu tragen

D du hast Interesse selbst mitzumachen? dann werde aktiv! Informationen zum Projekt selbst, Patenschaften und Kontaktdaten sind zu finden unter www.webb.co.at/indien/

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Give Peace a chanceWarum der Friedensnobelpreis von Bedeutung ist

Freie Meinungsäußerung, Demo-kratie und Menschenrechte gelten in unseren Breiten als Selbstverständ-lichkeit. In China verschwinden jährlich tausende Menschen von

der Öffentlichkeit unbemerkt hinter Gitter. Sie kämpfen für das, was wir als normal ansehen – Freiheit. Im Dezember bekommt ihr Anliegen wieder die Aufmerksamkeit, die es verdient: Dem chinesischen Demokratieverfechter Liu Xiabo wird der Friedensnobelpreis 2010 verliehen.

ein Leben für die Freiheit

Der Chinese Liu Xiaobo stellte sein Leben schon früh in den Dienst der guten Sache. Während seines Literatur- und Pädagogikstudiums erkannte er schnell, dass es Dinge gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt. So beteiligte er sich 1989 maßgeblich an Studentenprotesten zur Erlangung der Demokratie Chinas. Diese entwickelten sich zu einem Volksaufstand und Xiabo wanderte als Drahtzieher eineinhalb Jahre ins Gefängnis. Der Gefängnisaufenthalt tat dem Gerechtigkeitssinn Xiaobos aber keinen Abbruch. Wieder in Freiheit schrieb der 1955 geborene Xiaobo Artikel für ausländische Medien und

war als einer der Hauptverfasser der Charta 08 aktiv an der Demokratiebewegung beteiligt. Die Charta 08 ist ein Manifest zu Meinungsfreiheit, dem Recht zu demokratischen Wahlen und der Einhaltung der Menschenrechte in China. Nur wegen Xiaobos Engagement bei der Verfassung der Charta 08 wurde er 2008 zu elf Jahren Gefängnis verurteilt. Im Herbst hat das Friedensnobelpreiskomitee bekanntgegeben, Xiaobo als diesjährigen Preisträger auserwählt zu haben. Damit wurde eine Lawine losgetreten. China reagierte empört auf die Entscheidung und kündigte Sanktionen gegenüber Norwegen an. Xiaobos Ehefrau Liu Xia steht seit der Bekanntgabe unter Hausarrest. Ihr Telefon wurde abgedreht und Mitarbeitern des Nobelpreiskomitees sowie Journalisten ist es nicht gestattet mit ihr in Kontakt zu treten. Der Nobelpreisver-leihung Anfang Dezember in Oslo wird sie nach derzeitigem Stand auch nicht beiwohnen dürfen. So sieht das Leben einer freien, unbe-scholtenen Frau im heutigen China aus. Ihre Landsleute erfahren durch die zensurierten Medien nichts über die Auszeichnung Xiaobos. Der Rest der Welt sieht an seinem Beispiel genau, wie radikal China seine Querdenker

mundtot macht. Durch die Präsenz Xiaobos in den Medien weltweit steigt der Druck auf die chinesische Regierung, ihn freizulassen und Reformen einzuführen.

Werbung für den Frieden

Der von Alfred Nobel gestiftete Friedensnobel-preis ist unter anderem ein gutes Instrument, um Missstände aufzuzeigen. Der Erfinder des Dynamits legte testamentarisch fest eine Stiftung zu gründen, die Menschen mit außer-gewöhnlichen Leistungen in den Bereichen Literatur, Chemie, Physik, Medizin, Wirtschaft und Friedensbemühungen auszeichnet. Die Liste der Preisträger ist lang, darunter befinden sich Idole wie Martin Luther King Junior, Nelson Mandela, Michail Gorbatschow oder Mutter Theresa. Einige Entscheidungen des Komitees waren sehr umstritten, etwa die Wahl von Barack Obama im Vorjahr. Auch der Beschluss, dem palästinensischen Freiheitskämpfer Jassir Arafat den Friedensnobelpreis 1994 zu verleihen, stieß auf heftige Kritik. Arafat erhielt den Preis für die Friedensverhandlungen mit Israel. Doch die Entscheidungsträger sahen dezent über seine zahlreichen Gewalt- und Terroranschläge gegen Israeli in der Vergangenheit hinweg.

Kleines Land mit großer Preisträgerin

In der über hundertjährigen Geschichte des Friedensnobelpreises haben nur zwölf Frauen den Preis überreicht bekommen. Die letzte Österreicherin, die den Preis entgegennahm, war gleichzeitig die erste Preisträgerin. Bertha von Suttner erhielt 1905 den Friedensnobel-preis für ihren öffentlichen Einsatz gegen die Kriegspläne der damaligen Großmächte.Dabei würde man in Österreich auch 2010 zahl-reiche Friedensnobelpreisanwärter vorfinden. Eine davon ist die mittlerweile 68-jährige Ute Bock. Sie setzt sich seit Jahren für die Anliegen von Asylwerbern in Österreich ein und ist um deren Unterkunft, Verpflegung und Wohl-befinden bemüht.Der Friedensnobelpreis hat so manche Preisträger zu Legenden gemacht und ihre Visionen von einer besseren Welt wurden Wirklichkeit. Liu Xiaobo hält es nun in Händen, seinen Nobelpreis dafür zu verwenden, einer ganzen Nation Menschenrechte und Demokratie zu bringen. Gelingt dies, wird er ein Großer in der Geschichte des Nobelpreises und der Chinas werden.

Im osloer Rathaus in Norwegen wird jährlich Anfang dezember der Friedensnobelpreis verliehen

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„In China verschwinden jährlich

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wir als normal ansehen – Freiheit.“

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ice-skating in front of the rockefeller centre, a christmas tree made out of flat screens at Grand central or

listening to a Gospel choir in harlem – i can hardly complain about spending christmas in new York as an au-pair.

“deck the halls with boughs of holly. Fa la la la la, la la la la” My two host children and I surely made a poor impression when going Christmas caroling from house to house. I guess we only got cookies and candy be-cause people thought this was the fastest way to get rid of us. Well, we didn’t mind – it was pouring anyway and we still had to build a gingerbread house. Never mind that the house was actually a train (houses were al-ready out at Costco’s) and that the boys left me with all the work so they could watch TV upstairs before their mum would pick them up for church.

i’ll be home for christmas

ding-a-ling. The phone’s ringing. It’s my host dad. He won’t make it back home in time – he’s too busy at the office. busy as a meta-phor for “I don’t want my wife to make me go to church so I’ll pretend to be swamped with work.” Surprisingly, my host mum takes it with a smile and doesn’t start a fight about her husband rather working than spending time with his family – probably her contribu-tion to the Christmas spirit. or maybe it’s just the fact that we have to hurry if we want to find a parking spot. otherwise we’ll have to walk – for a whole ten minutes!

next appointment: church

Most of the people inside St. Agnes Church are still in their business suits. They must have just got off the train from Manhattan. Some of them are still checking their e-mails on their blackberries – in New york, work never stops. Not even on Christmas eve. However, we enjoy the service because we all got what we wanted: My boys are allowed to play Nintendo dS so they won’t make a scene in church, my host mum gets to spend time with her children and therefore doesn’t feel like a bad mother for once and my host dad had it his way for a change. I’m happy, too – I’ll get the night off.

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rychristmAs IT’S ALL AboUT GeTTING WHAT yoU WANT

Persönliche daten

Name Max Mustermann

AdresseTelefonE-Mail

Beispielstraße 1, 12345 [email protected]

Geburtsort und -datumFamilienstandStaatsangehörigkeit

Dorfhausen, 28.02.1985LedigÖsterreich

Ausbildung

2004 – 2007 Fachhochschule St. PöltenStudium: BeispielstudiengangAbschluss: Bachelor

1995 – 2004

1991 – 1995

Gymnasium „Name des Gymnasiums“, Ort

Volksschule „Name der Volksschule“, Ort

berufserfahrung

Seit 09/2006 Werbeagentur Jung von MattJunior-Projektmanager

07/2006 – 09/2006 Gruner+Jahr WerbeagenturFerialpraktikant

07/2005 – 09/2005 Sony BMG MünchenFerialpraktikant

02/2005 – 07/2005 Fachhochschule St. PöltenStudentischer Assistent

07/2004 – 09/2004 E.ON Vertrieb Deutschland GmbHFerialpraktikant

besondere Kenntnisse

Sprachen Deutsch: MutterspracheEnglisch: Verhandlungssicher in Wort und SchriftSpanisch: Grundkenntnisse

IT-KenntnisseFührerschein

MS Office Komponente (Word, Excel, PowerPoint)B

lebenslauf

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tipps für deine perfekte Bewerbung

egal, ob für deinen ersten Job nach der Schule oder ein Ferialpraktikum. Um einen Arbeitsplatz im Sommer zu ergattern, solltest du dich bereits jetzt bewerben. SUMO hat für dich einen Lebenslauf und wertvolle Tipps zusam-mengestellt, damit bei deiner Bewerbung nichts mehr schiefgehen kann.

HINZMANNTeXT

HINZMANNTeXT

Foto

Dein Foto sollte von einem professionellen Foto-grafen und nicht aus dem Automaten kommen. Wichtig dabei ist, dass nur dein Gesicht und dein Oberkörper zu sehen sind. Die Kleidung auf dem Foto sollte jener entsprechen, die du tatsächlich in diesem Job tragen würdest. Der erste Eindruck zählt – achte auf ein gepflegtes Äußeres und ein nettes Lächeln.

Persönliche daten

Hier musst du dich an die vorgegebenen Daten halten. Diese sind nicht nur für den späteren Personalbogen wichtig, sondern auch ein Anhaltspunkt für den Chef, mit wem er es zu tun hat. Beginne mit deinem Namen, deiner Adresse und deinen Kontaktdaten. Zuletzt noch dein Geburtsort und -datum, dein Fami-lienstand und deine Staatszugehörigkeit.

Berufserfahrung

Wichtig ist eine chronologische und lückenlose Ordnung mit dem aktuellsten Beruf am Anfang. Bei diesem Punkt kannst du alle beruflichen Erfahrungen, egal ob Nebenjob, Ferialpraktikum, freiwillige Tätigkeiten oder feste Anstellung auflisten. Der Chef sieht somit, welche Erfahrungen du bereits im Berufsleben gesammelt hast.

Ausbildung

Hier stellst du deine Schullaufbahn chronologisch dar. Auch abgeschlos-sene Berufsausbildungen finden hier ihren Platz. Gib dabei nicht nur deinen Arbeitgeber, sondern auch deine exakte Stellenbezeichnung an. Deine letzte Ausbil-dung steht ganz oben. Achte darauf, dass keine zeitlichen Lücken entstehen.

Besondere Kenntnisse

An dieser Stelle listest du alles auf, was für deine Bewerbung zusätzlich von Vorteil sein könnte. Auf jeden Fall sollten sprachliche und technische Kenntnisse aufgelistet sein, da diese in vielen Berufen Voraussetzung sind. Wenn du möchtest, kannst du auch Hobbys angeben. Das ist zwar kein Muss, gibt dem Arbeitgeber aber einen Einblick in deine Persönlichkeit.

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des Projekts. Ob die Vorschusslorbeeren um Diaspora gerechtfertigt sind, hat SUMO schon jetzt für dich hinterfragt.

Fun-Features fehlen

Das Konzept von Diaspora funktioniert ähnlich wie jenes von Facebook: Ein User

kann Freunde adden, Fotos hochladen und kommentieren. Einzig Fun-Features wie Spiele oder Veranstaltungshinweise fehlen – noch. Einstellungen wie private Nachrichten, Tagging von Fotos oder ein Kalender sind geplant. Ein besonderes Special Diasporas soll eine Einstel-lung sein, die das Umsteigen von Facebook und Co. erleichtert. Dabei soll das Importieren von eigenen Daten aus bestehenden sozialen Netz-werken ermöglicht werden.

Facebook boomt wie nie zuvor – jeder vierte Österreicher ist bereits angemeldet. Rund um diesen Hype bleibt aber ein Haken, der immer wieder für Diskussionen

sorgt: Privatsphäre und Datenschutz. Diesen Negativpunkt wollen vier New Yorker IT-Studenten mit dem sozialen Netzwerk

Diaspora ausmerzen. „Wir wollen Facebook nicht hinterherlaufen, sondern den Nutzern die Kontrolle zurückgeben“, legen die vier Studenten ihr Ziel fest.

Mit der Veröffentlichung des Quellcodes dieser neuen Generation des sozialen Netzwerks wurde im September ein erster Schritt gesetzt. Verbesserung und Weiterentwicklung durch Experten stehen vorerst jedoch noch im Fokus

Goodbye Facebook?

diaspora soll Facebooks mankos bei datenschutz ausmerzen.

1:0 bei datenschutz für diaspora

Im Datenschutz hat der Grundgedanke von Diaspora den Vorgänger-Netzwerken einiges voraus. Statt der Datenübertragung über einen zentralen Server wird die Diaspora-Software beim Login jeweils auf dem eigenen Rechner installiert. Dies kann der eigene PC sein, oder ein gemietetes Konto bei einem Web-Hoster. Die Nutzerdaten werden also auf einem dezentralen Server gespeichert und können dort auch gänzlich gelöscht werden. Zudem steht kein einziger Datensatz frei lesbar auf einer Festplatte, allein die Foto-funktion besitzt momentan beim Hochladen noch keine Verschlüsselung. Darüber hinaus setzt Diaspora auf eine Signierung, die nach-trägliche Manipulation unmöglich machen soll. Die Kommunikation mit Freunden ist

dezentral zwar sicherer, jedoch wird sie auch erschwert: Eine Verbindung zweier Server über Diaspora funktioniert nur mit dem Wissen der gegenseitigen Usernamen. Einmal gefunden, können Freunde über ausgewählte Daten des jeweils anderen verfügen. Diese Berechtigung kann jederzeit wieder entzogen werden.Facebook hat einen anderen Weg einge-schlagen. Hier laufen alle Nutzerdaten auf einem zentralen Server zusammen. Endgül-

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knowledGe D Tagging – Social Tagging ist eine Form der Verschlagwortung (Indexie-

rung), bei der Nutzer Inhalten Schlagwörter (Tags) mit Hilfe von sozialer Soft-ware zuordnen.

D Server – ein Server bezeichnet entweder eine Software oder eine Hard-ware. bei diaspora handelt es sich um einen Software-Server. dies ist ein Pro-gramm, das mit einem anderen Programm (Client) kommuniziert, um diesem Zugang zu speziellen dienstleistungen zu verschaffen.

D Web-Hoster – Unter Webhosting versteht man die bereitstellung von Speicherplatz sowie die Unterbringung (Hosting) von Webseiten auf dem Webserver eines Internetdienstanbieters.

D open-Graph-Protocols – diese erlauben jedem Site-betreiber personali-sierte Facebook-Inhalte auf seinen Seiten anzubieten. beispiel: betreiber einer Website können auf ihren Websites einen eigenen „Like“-button einbetten. diese Seiten tauchen dann in Facebook-benutzerprofilen oder Suchergebnis-sen auf, aber auch der Website-betreiber kann die Informationen weiterver-wenden.

diasporaentwickler: daniel Grippi, Maxwell Salzberg, Raphael Sofaer, Ilya Zhitomirskiy aus New yorkTestbetrieb seit: 15. September 2010Finanzierung: Spenden gesammelt via Kickstarter (über 200.000 euro innerhalb weniger Wochen)Ziel: Schaffung eines neuen Social Network-StandardsWebsite zum Ausprobieren: http://openspora.com/login

diaspora soll Facebooks mankos bei datenschutz ausmerzen.

tiges Löschen ist praktisch unmöglich. Allein die Sichtbarkeit einer Information ist für den User zum Teil steuerbar. Durch Open Graph Protocols sollen Daten von einer vom Nutzer besuchten Website an Facebook weiterge-geben werden. Dies findet vor allem bei der Speicherung und Verwendung von User-Präferenzen Einsatz.

Loyalität gegenüber Facebook

Aber hat Diaspora wirklich das Zeug, Face-book vom Markt zu drängen? Kritiker gibt es genug – unter ihnen auch Alexander Prei-singer, Hardware-Software-Design-Student in Hagenberg (OÖ). „Das Hauptproblem von Diaspora ist, dass die meisten ihre Kontakte auf Facebook pflegen“, analysiert Preisinger. Weiters läuft das neuartige Netzwerk vorerst

nur auf Test – das jedoch schon fehlerhaft. Preisinger sieht hierbei die Gefahr, dass Diasporas potentielle User einen ersten negativen Eindruck entwickeln könnten, der langfristig nicht von Vorteil ist. Trotz aller Mängel unterstreicht der Waldviertler aber die Einzigartigkeit des Systems: „Im Internet veröffentlichte Daten zu löschen war bisher praktisch unmöglich. Diaspora öffnet in dieser Hinsicht neue Sphären.“ SCHMIdTeXT

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die vier Ludolf-Brüder Peter, Manni, Günter und Uwe – gestern noch Autoverwerter, heute TV-Stars. Man kennt sie aus ihrer Fernsehserie „Die Ludolfs“, ihrem

Kinofilm „Die Ludolfs – Der Film – Danke-schön für Italien!“ oder Auftritten bei Stefan Raabs „Stockcar-Crash-Challenge“. Obwohl die vier Brüder bekannt sind wie bunte Hunde, wissen nur wenige, wie es zu dieser Erfolgsstory gekommen ist. SUMO hat sich mit Uwe Ludolf getroffen, dem Ältesten der Brüder. Was er uns verraten hat und welchen Auto-Tipp er für Studierende gibt, erfährst du hier exklusiv.

ruhiges dörfchen – Fehlanzeige

Dernbach im Westerwald, ein kleines, beschau-liches 1.100 Seelen-Dörfchen zwischen Koblenz und der ehemaligen deutschen Bundeshaupt-stadt Bonn. „Hier sollen die vier Brüder zu Hause sein?“, fragen sich meine charmante Begleitung und ich, als wir das Ortsschild Dernbachs passieren. Das Navi führt uns durch ein Wohn-gebiet mit grauen Häusern aus den 1960ern und 1970ern. Noch 250 Meter. Langsam biegen wir ab und blicken erwartungsvoll nach vorne. Dabei staunen wir nicht schlecht: Eine große Traube von Menschen, schätzungsweise 70 bis 100 Personen aller Altersklassen, steht mitten auf der Straße. Brumm, brumm. Ein Reisebus bahnt sich den Weg durch das Wohngebiet. „Absolut irre!“, meint meine Begleitung und deutet auf das holländische Nummernschild des Busses. Jetzt sehen wir Uwe Ludolf. Er steht vor dem bekannten Tor in der Hofeinfahrt und unterhält sich mit einigen Fans. „Hallo, meine Süße!“, ertönt es auf einmal. Uwe kommt freudig auf uns zu. Ehe wir uns versehen, landet meine Begleiterin in seinen Armen. Auch ich werde herzlich mit einem Händedruck und den Worten: „Hallo, mein Kleiner!“ begrüßt – und das bei einer Größe von fast einem Meter neunzig. Nachdem wir uns vorgestellt haben, merke ich schnell, dass Uwe ein lockerer, offener und lustiger Typ ist. Meine anfängliche Anspan-nung lässt nach. Das Interview inmitten der Menschenmenge kann beginnen.Alles begann vor über zehn Jahren, als die Gemeinde Dernbach ihr 700-jähriges Bestehen feierte. Damals kam ein Fernsehteam, um einen Beitrag über die Ortschaft zu drehen. Auf

Anraten des Bürgermeisters wurde dieses zu den Ludolfs geschickt, „die angeblich nur Schrott im Kopf“ hätten „und das von morgens bis abends.“ Nachdem der Beitrag ausgestrahlt worden war, hörten die Telefone des Senders nicht mehr auf zu klingeln – die Zuschauer waren begeistert! „Dann lief alles von alleine“, erinnert sich Uwe.

Wo sind bloß die regale?

Sogar die ausländische Presse begann sich für die vier zu interessieren – denn bei den Ludolfs sucht man vergeblich nach Regalen. Vielmehr türmen sich die Ersatzteile auf mehreren meterhohen Bergen. Nur Peter, „The Brain“, kennt den genauen Lagerort. Sein System liegt darin, dass es für alle gleichen Bauteile einen eigenen Haufen gibt. So liegen zum Beispiel alle Blinker oder alle Auspuffe auf jeweils einem Berg. „Wir haben ihm schon den Vorschlag gemacht Regale aufzubauen, aber da hätte Peter uns umgebracht“, lacht Uwe. Auf die Frage, ob Peter nicht lieber eine hübsche Telefonistin anstelle seines Bruders Günter hätte, antwortet Uwe nur: „Nein, der Peter, der genießt seine Ruhe. Und wenn er eine hübsche Dame neben sich hätte, könnte er gar nicht mehr seine „Dienst-Nickerchen“ machen. Da würde er nervös werden.“

„Wir sind ganz normale menschen“

Mittlerweile gibt es die sieben Staffeln der Serie in fünf Ländern auf DVD zu kaufen. Während unseres Interviews sind seine Brüder mit Aufnahmen für Japan und Russland beschäftigt. Uwe ist heute eingeteilt, sich um die angereisten Fans zu kümmern. „Täglich kommen zwischen 500 und 2.000 Fans von überall her. Wir können

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Von Autoverwertern zu tV-stars

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Weihnachten steht vor der Tür. Ich gehör wohl zu den wenigen, die bei dieser Vorstellung kei-

nen Ausschlag am Körper bekommen: Ich bin nämlich ein Weihnachtsengerl. Meine Mission ist, alle meine lieben Freunde da-von zu überzeugen, wie super Weihnach-ten nicht ist und dass man sich da ganz doll lieb haben muss und tolle Sachen vom Christkindi kriegt.

dass mittlerweile schon im oktober die Weihnachtsdeko ausgepackt wird, ist mir schlicht und einfach wurscht. Im Gegenteil, bei mir wird das feierlich ze-lebriert, wenn der erste Christbaum des Jahres gesichtet wird. Mich stört’s auch nicht, wenn schon zum tausendsten Mal „Last Christmas“ im Radio läuft. Nein, da sing ich einfach laut und falsch mit! Und mit einem feinen Punsch in der Hand steigt mein Wurschtigkeitspegel sowie-so ins Unermessliche. der S. wird als Mr. Grinch wahnsinnig, wenn ich pünktlich zum ersten dezember meine Rock-Christmas auspack: er mag Weihnachten nämlich gar nicht. S. findet das ganze Tamtam um den 24. dezember lächerlich und würd sich wohl am liebsten ein Loch graben und darin verkriechen. Trotzdem rennt er mit mir von einem Christkindlmarkt zum anderen und stimmt brav in meine „Aaahs“ und „ooohs“ vor den großen, beleuchteten Christbäumen ein. Jetzt werden mich sicher einige von euch für verrückt halten und mich in der Adventzeit eher meiden wollen, aber ich kann sogar erklären, woher meine kind-liche begeisterung für Weihnachten kommt. Am Land ist das nämlich noch ein bissi was anderes als in der (Groß)Stadt. da ist der Schnee nicht komisch braun. da geht man im ort noch spazieren und schaut sich bei jedem Haus die Weih-nachtsbeleuchtung an. da steht man stun-denlang mit Mama in der Küche und backt Lebkuchen und übt mit Papa Weihnachts-lieder auf der Trompete. da spannt man den Husky von der Freundin tatsächlich noch als Schlittenhund ein. Kurz gesagt, man bewahrt sich dort noch den Zauber der Kindheit. Und weil’s kindliche Leute wie mich eh viel zu wenige gibt, sagt der S. nichts und gönnt mir meine stille Nacht.

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süßer die Glocken nie klingen...

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es manchmal kaum begreifen, dass die Leute so an uns hängen. Wir sind ganz normale Autoverwerter und ganz normale Menschen“, gesteht der 53-Jährige bescheiden. Verändert habe sich seit dem Medienrummel um ihre Personen nichts. Außer, dass sie jetzt mehr Freunde und Fans haben und mehr durch die Welt reisen. Auf die Frage, wie es gewesen ist einen eigenen Kino-Film zu drehen, antwortet er nur: „Es war einfach nur Urlaub. Und es war der Traum unserer Eltern, einmal nach Italien zu fahren. Wir mussten keine Miete bezahlen und bekamen das Essen gratis. Da dachten wir, wir fahren nach Italien, um den Traum unserer Eltern zu verwirklichen. Sie sind immer bei uns.“

Autotipps vom Profi

Am Ende unseres Interviews wollen wir vom Autoprofi wissen, welches Auto er einem Studierenden empfiehlt. „Kauft euch auf jeden Fall ein kleines! Einen alten VW Golf oder einen kleinen Opel. Wichtig ist, dass das Auto wenig Elektronik hat. Da kann man selber noch dran rumbas-teln. Wenn an der Elektronik etwas kaputt ist, dann wird es oft sehr teuer. Niemals ein neues Auto!“ Er selber stehe auf ganz alte, sportliche Auto-mobile. Welche aus den 1950er-, 1960er- oder 1970er-Jahren. „Umso älter, desto besser. Das sind meine Traumwägen.“

Mehr zu den vier brüdern findest du unter: www.ludolfs.de

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regale: Fehlanzeige!

Wer bei den vier Autoverwertern Peter, Manni, Günter und Uwe Ludolf nach Regalen sucht, der sucht vergebens. Mit dem „Haufensystem“ – alle ersatzteile einer bauart auf einem berg – wurden sie weltbekannt. ein wahrlich verrückter Haufen sind auch die vier brüder. Mit ständig neuen Aktionen überraschen sie die Zuschauer ihrer Fernsehserie „die Ludolfs – 4 brüder auf‘m Schrottplatz“ immer mitt-wochs, 20:15 Uhr auf dMAX.

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Vier Pfundskerle: Uwe, Günter, Manni und Peter zwischen bergen von ersatzteilen

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destroy, munich chillt ganz entspannt nach einer gelungenen Probe

aus Österreich

hoffnung Wie die Newcomer-band destroy, munich zu ihrem Vertrag gekommen ist.

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Viele fangen als Garagenband an, doch nur wenige schaffen es, einen Plattenvertrag zu bekommen. Doch für die siebenköpfige Band destroy, munich ist dieser Traum wahr geworden. Die Niederösterreicher, die derzeit in Wien beheimatet sind, begeistern nicht nur

mit E-Gitarren, Bass, Keyboard und Schlagzeug, sondern auch mit Cello und Geige. SUMO hat sich für euch mit Gabriel (Voice, Guitar), Patrick (Guitar) und Toni (Cello) getroffen.

Warum heißt ihr destroy, munich?Toni: Wenn man unserer Musik lange genug zuhört und auf genug Konzerten war, dann weiß man es.Patrick: Destroy, munich ist selbsterklärend.

Seid ihr alle Profimusiker?Gabriel: Wir sind eine Mischung aus Autodidakten (Anmerkung der Redak-tion: jemand, der sich etwa ein Instrument selbst beibringt) und Profimusi-kern. Unsere zwei Streicher spielen Geige beziehungsweise Cello seit frühester Kindheit. Es sind Leute dazugekommen und weggegangen, aber über die letzten drei, vier Jahre hat sich so ein Stock entwickelt, der recht fix ist.

Schreibt ihr eure Lieder gemeinsam?Patrick: Wir schreiben die Musik gemeinsam, aber die Texte stammen von Gabriel. Mit sieben Leuten Texte zu schreiben wäre doch eine recht schwierige Aufgabe.

Was ist bei euren Liedern wichtiger: Musik oder Text?Gabriel: Es entsteht zuerst die Musik und dann kommen die Texte. Beides sollte schon zusammenpassen und ist gleich wichtig.

Was ist eure musikalische Inspiration? Gabriel: Für mich sind nicht berühmte Bands Inspiration, sondern befreundete Bands, die ich persönlich kenne und deren Herangehens-weise ich besser mitverfolgen kann.

Wie viele Leute kommen zu euren Konzerten?Gabriel: Von sieben bis 700. Aber meistens sieben. (lacht)Toni: Das kommt darauf an, wo wir spielen, ob in einem kleinen Beisl oder in einer kleinen Halle. Gabriel: Auf die Menge kommt es gar nicht an. Wir haben auch schon im vollen Flex (Anmerkung der Redaktion: Club in Wien, maximale Kapa-zität: 1.000 Leute) um Mitternacht gespielt. Das macht wahrscheinlich weniger Sinn als vor 40 interessierten Leuten.

Seht ihr eure Musik als Hobby, oder könnt ihr euch vorstellen, damit euer Geld zu verdienen?Patrick: Rein von Musik leben…Gabriel: …ist unmöglich. Wenn man zu siebt in einer Band ist, ist das unmöglich.Toni: Außer mit Schlager.

„Wir sind froh, dass wir es

geschafft haben.“

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Auch privat sind alle bandmitglieder gute Freunde

Spaß steht für die sechs männlichen und das eine weibliche bandmitglied von destroy, munich immer noch im Vordergrund

Albumtitel: don’t Forget The birthday Cake Label: Ink MusikWebsite: http://destroy-munich.blogspot.com

Gabriel: Ja, außer mit Schlager. (lacht)Patrick: Wir machen das zum Spaß. Wenn unsere Spritkosten gedeckt sind, wir einen halbwegs trockenen Platz zum Schlafen haben und etwas zu essen kriegen, sind wir schon zufrieden.

Wie seid ihr zu eurem Label gekommen?Gabriel: Hannes Tschürtz, der Manager von Ink music, und einige seiner Leute haben uns bei ein paar Konzerten in Wien gesehen und Interesse gezeigt. Wir haben ihnen unser Album gegeben, sie haben es sich dann überlegt und uns schließlich unter Vertrag genommen. Also recht unspektakulär.

Die Konkurrenz am Musikmarkt ist groß. Warum habt ihr es geschafft? Patrick: Das kann man schwer beantworten, warum gerade wir. Wir sind froh, dass wir es geschafft haben, aber warum das so ist, obliegt nicht unserer Entscheidungsgewalt, sondern der des Labels. Gabriel: Ja, die sind wirklich überzeugt von uns und haben unser Potenzial gesehen, dass da noch viel kommen wird. Ink music ist auf die Entwicklung einer Band bedacht.

Habt ihr Tipps für andere Newcomer?Gabriel: Das Wichtigste ist oft….Patrick: …spielen. Gabriel: Oft auftreten vor allem. Toni: Präsent sein und bekannt werden.Gabriel: Irgendwo muss man sich einen gewissen Namen erspielen und dann sollte auch die Qualität kommen.

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„Wir sind eine Mischung aus Autodidakten und Profimusikern.“

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macht man besserWarum Clemens Haipl trotz schlimmer

Schulzeit glücklich ist

Was man gern macht,

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Haipl hat sich bereits in der Schulzeit einen Namen gemacht. Wegen unerlaubten Karikierens des Geogra-fieprofessors wird ihm das

Taschengeld gestrichen, ein Nichtgenügend in Geografie verpasst und eine Disziplinarkon-ferenz angedroht. Er zeichnet trotzdem weiter und gewinnt Wettbewerbe.

Heute ist der 41-Jährige als Musiker, Cartoonist (ORF, VIVA, ProSieben, Ö3, FM4, ProjektX), Autor und Schauspieler bekannt. In seinem neuen Buch „Sind wir bald da? Clemens Haipl sucht den Jakobsweg“ geht es um Selbstfindung für Fahrzeughalter und Fußmüde. Auf der Suche nach sich selbst packt er die Koffer und ist dann mal weg – nicht ohne sich vorher noch Zeit für ein Interview mit SUMO zu nehmen.

Clemens, du bahnst dir deinen eigenen Jakobsweg. Was hat dich dazu gebracht, dieses Buch zu verfassen?Mich interessiert der Alltag viel mehr als die exaltierten, ausgeflippten Sachen. Ich schreib gern, ich spiel gern mit Worten, ich beobacht gern normale Situationen und überhöh sie satirisch. Der Jakobsweg ist natürlich eine Suche nach irgendwas Sinnstiftendem. Es ist irrelevant, ob man nach Spanien zu Fuß geht oder beim Wirt ums Eck sitzt und nachdenkt. Nachdenken, ob man sein Leben besser machen kann – das geht jedem so. Das ist ein Weg. Ich hab einen Teil des Weges beschrieben. Aber Lösungen biete ich keine an.

Paulo Coelho schrieb den Bestseller „Auf dem Jakobsweg – Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela.“ Was sagst du dazu?Das hat mir meine Schwiegermutter als

Hörbuch geschenkt, aber ich hab‘s noch nicht angehört, weil ich den Coelho so fad find. Ich hab ein paar Sachen von ihm gelesen, die hab ich elend gefunden. Den Jakobsweg zu gehen kann ich mir schon vorstellen, aber darüber zu schreiben kommt nicht in Frage. Das ist einfach derartig inflationär, das interessiert mich nicht.

Woher kommt deine Sprachgewandtheit?In der Schule war ich in Fremdsprachen verhee-rend. Ich hab immer ein Nichtgenügend gehabt. Bis zwölf hab ich täglich ein Buch gelesen. Seit ich erwachsen bin, lese ich viele Zeitungen, Internet, aber keine Literatur. Ich glaub – das klingt jetzt vielleicht deppert – es ist tatsächlich eine kindliche Prägung.

Was ist dein Erfolgsrezept? Ich hab Sachen gemacht, wo man kurzfristig mehr Geld verdient. Aber längerfristig hat immer das funktioniert, was ich gern mach. Das Schreiben, Musikmachen, oder ProjektX, das hab ich immer aus Spaß heraus gemacht. Das, was man gern macht, macht man besser.

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der junge david Martín verbringt sein Leben als Autor von Schauerromanen im barcelona des frühen 20. Jahrhunderts. Als er eines Tages einen mysteriösen brief mit einem Siegel in engelsform erhält, nimmt sein Leben eine unvorhergesehene Wendung. ein geheimnisvoller Verleger macht ihm ein unwiderstehliches Ange-bot. doch david ahnt nicht, auf welch teuf-lischen Pakt er sich damit einlässt. bald zieht sich eine blutige Spur quer durch barcelona, die immer deutlicher zu dem jungen Autor zu führen scheint. Für david beginnt der Kampf seines Lebens.

düster, düsterer – Zafón!

Noch bis vor kurzem machte der Schrift-steller Carlos Ruiz Zafón vor allem mit Ju-gendbüchern auf sich aufmerksam. „das Spiel des engels“ ist erst sein zweiter Ro-man für erwachsene.Mit seinem unverwechselbar spannenden Stil und einer einmaligen Geschichte zieht der Autor die Leser in seinen bann. Wie in seinem Vorgängerroman „der Schat-ten des Windes“ vereint er in seinem jüngsten bestseller viele verschiedene Genres: Schauerroman, Liebesgeschich-te, Thriller und Fantasy.

horror mit herz

Carlos Ruiz Zafón bereitet seinen Lesern mit seinem schaurig-schönen Stil eine Gän-sehaut, die 700 Seiten lang andauert. Hat man das buch einmal aufgeschlagen, wird man es so schnell nicht mehr aus der Hand legen können – die facettenreiche Hand-lung hat für jeden Geschmack eine über-raschende Wendung parat. Auch Humor kommt nicht zu kurz: Viele dialoge sprühen vor Charme und Witz und zaubern dem Le-ser ein Lächeln auf die Lippen.Selbst wenn das grundlegende Motiv des teuflischen Paktes schon seit Goethes Faust nichts Neues mehr ist, so ist es in „das Spiel des engels“ in einer sehr span-nenden Geschichte verpackt, die den Leser garantiert mitreißt.

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das spiel des engels erschienen: April 2010 (4. Auflage) Verlag: Fischer Taschenbuch VerlagSeiten: 710Preis: 11,30 euro

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Sind wir bald da? Hast du diesen Satz schon oft gehört oder gesagt?„Sind wir bald da?“, „Ist es noch weit?“, „Ich muss aufs Klo!“ – ich spiel gerne mit Kindereiklischees. Schulzeit war für mich die absolute Hölle. Die wird mich verfolgen bis ans Sterbebett. Damit zurechtzukommen und zu verarschen, da kann ich nicht alt genug werden. Jeder Giftpfeil in Richtung Gymnasiumszeit ist ein guter.

Was ist dein Ziel?Glücklich sein. Natürlich hab ich Träume wie reich sein, Haus am Meer, Swimmingpool, no na net. Ich glaub, wenn man mit sich selber umgehen kann und einigermaßen zufrieden ist – und das bin ich manchmal tatsächlich – hab ich schon viel erreicht. Das Einzige, worum ich andere Menschen beneide, ist viel Geld. Aber um Karriere und Berufe nicht im Traum! Da bin ich schon froh, dass ich das so mach, wie ich es mach. Ich leb ja trotzdem fein. Super Kind, leiwande Frau, man kann es schlimmer erwischen.

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der Hahn kräht. Die Schafe kauen, rülpsen, furzen und scheißen. Das alles zwei Meter hinter meinem Kopf. Es ist dunkel, kalt – Nacht im Beduinenzelt. Wäre ich nicht mitten in der jordanischen Wüste, sondern in hörbarer Nähe eines Dorfes, würde man wahrscheinlich den ersten

Muezzinruf zum Gebet hören. Es wird circa vier Uhr in der Früh sein. Zeit spielt hier für mich aber keine Rolle. Ich muss nicht wissen, wie spät es ist. Wozu auch. Die Sonne und mein Körper bestimmen den Tagesrhythmus.

Und die sagen mir jetzt, dass ich noch weiterschlafen kann. Herr Hahn hat sich geirrt. Plötzlich zieht jemand an einer Zeltschnur. So stark, dass es den Anschein hat, als ob das zehn Meter lange Zelt gleich umgerissen werden

würde. Ein Stützpfosten neben mir bewegt sich bedenklich. Es scheint, als ob das Zelt ein Riesenschiff wäre, das im Wellengang schaukelt. Ich spitze die Ohren. Alle schlafen, keine Decke bewegt sich, nur das Ziegenhaarzelt wird hin und her gezerrt. Typisch: Die Beduinen ziehen sich die Decke über den Kopf, sehen und hören nichts, schlafen tief und fest. Und was, wenn das Zelt zusammenbricht? Sie können mich als Gast doch nicht mit dem Eindringling alleine fertigwerden lassen. Offenbar doch.

Wer schläft im beduinenzelt?

Neben mir liegen Hamde, die Zweitfrau des Scheichs Abu Muhammad, und daneben ihr jüngster Sohn Enad. Am Kopfende des vier Meter breiten Zeltes hat der blinde alte Scheich auf seiner Schaumstoffmatratze neben Futtersäcken seinen ständigen Platz. Seine paar Habseligkeiten, ein in einen Plastiksack eingewickeltes Radio, sein Tabakbeutel mit den von Hamde gedrehten Zigaretten, ein Gehstock und ein warmer Mantel liegen

nächtliche Ge räusche

im Beduinenzelt Zu Gast bei Beduinen in der

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Kamele sind für beduinen auch heute noch wichtig: als einnahmequelle durch Zureiten, Kameltrekkingtouren, Verkauf von Tieren, Kamelrennen, als Transport-mittel und die Kamelmilch als Potenzmittel für Männer

„Allein das Baby darf frei laufen!“

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nächtliche Ge räusche

im Beduinenzelt griffbereit neben ihm. Jetzt quält ihn kein Raucherhusten, kein Schnar-chen. Außer mir sorgt sich kein Mensch um das wackelnde Zelt. Doch die Geräusche verraten mir jetzt den Täter. Alles klar, ich bin erleichtert.

Ganz normaler Backgroundsound eines Beduinenzeltes: Ein Kamel hat sich am Zeltseil gewetzt und gekratzt. Die vier erwachsenen Kamele und das fünf Wochen alte Kamelbaby schlafen nämlich in der Nacht neben dem Zelt ihres Besitzers. Abends kommen sie freiwillig aus der Wüste zurück. Sie haben unter Tags die kurzen Gräser und grünen Zweige der spärlichen Wüstenpflanzen

abgegrast. Damit sie nicht zu weit in die Wüste laufen, werden ihnen die Vorderbeine mit einem Strick so zusammengebunden, dass sie nur kleine Schritte machen können. Allein das Baby darf frei laufen. Es bleibt ohnehin immer bei seiner Mutter und würde nicht freiwillig weggehen.

WC mit Sternenbeleuchtung

Mittlerweile ist es wieder ruhig am Kamelschlafplatz. Rhythmische Kauge-räusche sind hörbar. Jetzt ein Wasserstrahl aus ein Meter sechzig Höhe, Rülpsen, ein Riesenkörper plumpst in den Wüstensand. Gute Idee: Aufs Klo gehen, bevor ich noch eine Runde weiterschlafe. Leise schlüpfe ich aus meinem Schlafsack und steige vorsichtig zwischen den schlafenden Körpern, leeren Teegläsern und Schuhen hindurch an der kalten Feuerstelle vorbei ins Freie. Vor dem Zelteingang schläft Emad, der zweitjüngste Sohn. Ich schleiche barfuß an ihm, den halbwachen Kamelen und dem dösenden Hund vorbei. Nur nicht allzu weit weg vom Zelt gehen, sonst glaubt der Köter, ich sei eine

„Zum Glück hat er mir bisher noch keinen nächtlichen

Skandal gekläfft.“

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Unsere Redakteurin Maria estella dürnecker hat drei Wochen mit bedui-nen gelebt und ist in deren Clan aufge-nommen. Sie organisiert „Wüstenklän-ge“, Reisen in Jordanien mit besonderen einblicken in die beduinenkultur – auf Kamelen vom Wadi Rum durch wun-derschöne Wüstenlandschaften bis zur Weltkulturerbestadt Petra.

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Fremde, die sich dem Zelt nähert. Das könnte sehr unangenehm werden. So gut kennt mich der Hund nach zwei Wochen noch nicht. Zum Glück hat er mir bisher noch keinen nächtlichen Skandal gekläfft. Die Sterne leuchten hell. Ich liebe diesen weichen Sand, auch wenn er brutal kalt ist in der Nacht. Meine Fußsohlen haben sich noch lange nicht an die harten Felsen und rauen Steine im Sand gewöhnt. Ich stakse unbeholfen zwischen den harten Brocken hindurch, wehleidig und langsam. Die Kamele glotzen mich an, als ich nach verrichteter Sache zurückkomme. Sie wundern sich, wer hier nächtens herumschleicht. Schnell in den warmen Schlafsack zurück.

Tagwache zur Morgendämmerung

Das Knistern des wärmenden Feuers weckt mich. Ich blinzle und sehe, wie Hamde Holz nachlegt, um das Teewasser zum Kochen zu bringen. Die Männer schlafen noch, oder tun zumindest so. Ich räkle meine steifen Glieder und setze mich auf. Jetzt erst bemerke ich im zögerlichen Licht der Morgendämmerung, dass ich mit einer zweiten Decke umhüllt bin. Oh, wie lieb von ihm! Emad hat mich heimlich zugedeckt, damit mir ja nicht kalt wird. Ich freue mich und schmunzle.

„Sabah al-chayr“ – „Guten Morgen, Hamde!“ – „Sabah an-nur“, antwortet sie freundlich und bietet mir warmes Wasser zum Waschen an. Dann ruft sie ihre 14- und 21-jährigen Söhne, mütterlich verstehend und doch eindringlich zur Disziplin fordernd. Die beiden müssen aufstehen, um zur Arbeit und in die Schule zu gehen. Nach einigen Zurufen heben sich widerwillig ihre Decken, Enad und Emad schauen verschlafen hervor, wir lächeln uns zu und wünschen einander herzlich einen guten Morgen. düRNeCKeRTeXT

die enkelin dena führt den blinden Scheich Abu Muhammad zum Nachbar-zelt, damit ihm sein Sohn das kaputte Radio repariert

bevor die Kamele am Morgen in die Wüste ziehen, werden sie getränkt und mit Getreide gefüttert

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Zubereitung:Mehl, Salz, Vanillinzucker (oder die Vanilleschote), Staubzucker geriebene Nüsse und die butter (oder Margarine) zu einem glatten Teig verkneten, dann den Teig circa eine Stunde zugedeckt oder in Frischhaltefolie gewickelt an einem kühlen ort ruhen lassen. Anschließend den Teig zu einer Rolle formen, in kurze Stücke schneiden und dann kleine Kipferl daraus formen. die Kipferl auf ein mit backpapier belegtes backblech auflegen, dabei aber aufpassen, dass man sie nicht zu eng nebeneinander legt. dann im vorgeheizten backrohr bei rund 180 Grad circa zehn bis 15 Minuten backen. die Kipferl nach dem backen sofort in einer Mischung aus Staubzucker und Vanillinzucker vorsichtig wenden.

was steckt wirklich drin?Weihnachtskekse –

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Vanillekipferl, Lebkuchen, Zimtsterne und Nussbus-serln begeistern zur Weihnachtszeit

Seit ungefähr Mitte Oktober versuchen die Supermärkte uns Weihnachtsstimmung mithilfe von entsprechender Dekoration zu vermitteln. Sie liegen seither in den Regalen: Kunstvolle, wenn auch ein wenig künstlich anmutende Weihnachtskekse. Die ungeübten Bäcker unter uns greifen

da gerne zu. Dabei machen sich die wenigsten darüber Gedanken, was in diesen Keksen eigentlich drin ist.

Schlecht schmecken sie nicht, aber kulinarische Höhepunkte sind etwas anderes – mit selbstgebackenen Keksen sind diese gekauften Exemplare oft nicht zu vergleichen. So manchem vergeht der Appetit aufs Weihnachts-gebäck, wenn er nachschlägt, was sich hinter oft geschönten Zutatenlisten wirklich verbirgt. Zucker wird an zweiter Stelle angeführt. Danach einige E-Nummern, die Lebensmittelzusätze nach europäischen Vorschriften kennzeichnen, Konservierungsmittel und Farbstoffe. Zusätzlich jede Menge Zucker in verschiedenen Variationen, zum Beispiel Invertzucker-sirup und Glucose-Fructosesirup. Die wenigsten von uns wissen aber, was sich hinter diesen Bezeichnungen verbirgt, geschweige denn, wie diese Lebensmittelzusätze auf den Körper wirken können.

Künstliche Kekse

Bei Glucose-Fructosesirup etwa kann ein gesundheitliches Problem aus dem Grund entstehen, weil dieser Zucker mehrheitlich aus Fructose besteht. Dadurch wird er insulinunabhängig im Stoffwechsel verwertet. Das Ergebnis: Das Sättigungsgefühl, das normalerweise durch Insulin entsteht, bleibt aus. Da der übermäßige Verzehr von Fructose auch die Fettsynthese ankurbelt, kann Übergewicht entstehen.

Bei der Nummer E 450, auch bekannt als Natrium-Di-Phosphat, kann die Aufnahme größerer Mengen zu Knochenschwund und Kalkablage-rungen führen. Möglicherweise ist es eine Ursache für Hyperaktivität, die besonders Kindern oft zu schaffen macht. Ebenfalls beliebt als Kekszusatz ist E500, auch bekannt als Natriumhydrogencarbonat. Es kann in hohen Dosen Reizungen des Magen-Darm-Traktes hervorrufen.

Nachschauen und Nachdenken

Mittlerweile ist es bei sehr vielen Lebensmitteln üblich, dass anstatt der Bezeichnung des Lebensmittelzusatzes eine E-Nummer angegeben wird, wodurch Konsumenten oft nicht wissen, was sie da zu sich nehmen. Auch der Kaloriengehalt ist bei vielen Produkten nicht angegeben. Zu empfehlen ist aber, dies nicht als gegeben hinzunehmen, sondern zu hinterfragen. Dabei wäre gerade der mündige Konsument gut beraten, die Zutatenliste von Fertigprodukten zu prüfen. Rita B. (19), Studentin der Diätologie an der Fachhochschule St. Pölten, meint dazu: „Kekse gehören zur Weihnachtszeit dazu und man muss als gesundheitsbewusster Mensch auch nicht zwanghaft darauf verzichten. Aus ernährungsphysiologischer Sicht empfiehlt es sich natürlich, Kekse selbst zu backen, denn so weiß man, was wirklich drin ist. Mit dem Einsatz von Vollkornmehl und Vollrohrzucker kann man versuchen, die Weihnachtsbäckerei vollwertiger zu gestalten.“ In diesem Sinne wünscht dir SUMO gutes Gelingen und eine schöne Weihnachtszeit.

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Was hermann Opoku (uBc st. Pölten) aus 24 sekunden Basketball macht

Grölende Fans, dröhnende Trom-melschläge und quietschende Turnschuhsohlen – Hermann Opoku vom Union Basketball Club (UBC) St. Pölten bekommt

nichts davon mit. Er weiß nur eines: Es bleiben ihm 24 Sekunden, um den Ball einzunetzen.

Nervös ist er nicht mehr – der 24-jährige Basketball-spieler Hermann Opoku spielt mittlerweile seit mehr als zehn Jahren Basketball. Einen Korb, mehr will er nicht. Er kann es kaum erwarten. Nur hat Joey Shaw von den Oberwart Gunners den Ball. Joey schlägt sich vor bis zur Drei-Punkte-Linie. Teamkapitän Martin Speiser versucht ihn zu blocken, aber der Gegner reagiert zu schnell – der Ball fliegt Richtung Korb. Hermann springt und reißt den Ball an sich – ein defensiver Rebound. Nicht umsonst beschreibt ihn Hallensprecher Stefan Jäger als einen, „der viel in der Luft unterwegs ist.“

noch 24 sekunden

Ab jetzt hat Hermann 24 Sekunden. 24 Sekunden – gerade einmal genug Zeit, um eine Banane zu essen, eine SMS zu schreiben, oder seine Schuhbänder zuzuknüpfen. Gegessen hat der gebürtige Wiener seit zwei Stunden nichts – Nahrungsaufnahme unmit-telbar vor einem Spiel macht schwerfällig. Sein Teamkollege Richard Poigner sagt sogar, dass er sich übergeben müsste, wenn er mit vollem Magen das Spielfeld betritt. Jeden Tag

Mc Donald’s, Kebap oder Hot Dogs sind für Hermann nicht drinnen. Stattdessen versucht er viel Obst zu essen. Nur Erdnussbuttersand-wiches gönnt er sich zum Frühstück – das ist ihm von seiner Schul- und Studienzeit in den USA geblieben. Eines ist für ihn klar: Sein Körper ist wie ein Auto. Wenn er etwas Falsches tankt, funktioniert er nicht.

Ohne Vertrauen geht nichts

20 Sekunden. Joey Shaw kommt wie aus dem Nichts und verstellt Hermann den Weg. Ohne zu zögern passt Hermann den Ball vier Meter nach links. Er hat gar keine Zeit gehabt zu prüfen, ob Richard dort stehen wird. Er vertraut einfach darauf. Vertrauen – das ist das Zauberwort in jeder Teamsportart. Ohne es wäre das ganze Spielsystem dysfunktional. Hermann muss sich darauf verlassen können, dass seine Mitspieler dort stehen werden, wo er den

Hermann opoku hat nur ein Ziel – den ball im Korb zu versenken

rein in den„Mein Körper ist wie ein Auto. Wenn er

etwas Falsches tankt, funktioniert er nicht.“

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Ball hinpasst. Schließlich üben sie bestimmte Spielzüge regelmäßig im Training. Da macht es auch keinen Unterschied, dass Hermann erst seit einigen Monaten beim UBC St. Pölten spielt. Schließlich lernt ein Spieler normalerweise in vier bis sechs Wochen die Spielzüge einer neuen Mannschaft.

t-shirts für Aggressionsabbau

12 Sekunden. Richard gerät in Bedrängnis – Joey Shaw ist ihm dicht auf den Fersen. Hermann spürt seinen Atem im Nacken. Gleich wird er auf selber Höhe sein. Da holt Joey auch schon zum Angriff aus, seine Hand schnellt zum Ball vor – ein Steal., wenn er nicht verfehlen und Hermann auf die Hand schlagen würde. Der Ball springt gegen die Bande. Einwurf für die Gegner. Der Schiedsrichter hat das Foul nicht gesehen. Hermann gestikuliert wild, aber es hilft nichts. Er fühlt blinde Wut in sich aufsteigen, aber er weiß, dass er jetzt nicht unüberlegt handeln darf. Im Mentaltraining hat er gelernt, mit solchen Situationen umzugehen. Er knabbert an seinem T-Shirt, bis er sich wieder unter Kontrolle hat.

heulen wie ein Baby

Noch neun Sekunden. Plötzlich knickt Hermann um, der Schmerz geht durch und durch. Er beißt

die Zähne zusammen, er will nicht vom Spiel-feld. Ihm ist bewusst, dass es etwas Schlimmes sein könnte. Verletzungen sind aber ein Risiko, mit dem er leben muss. Er weiß, dass er in seinem Beruf nicht alt werden wird – vielleicht 35. Danach ist Schluss, auch ohne Verletzung.Allerdings ist Hermann bestens vorbereitet für den Fall der Fälle: Mit seinem Abschluss in Sports Management an der George Washington University in Washington D. C. hat er sich eine Karriere abseits des aktiven Profisports gesichert. Angst vor dem Ende seiner sportlichen Laufbahn hat Hermann somit keine mehr. Trotzdem würde er zu heulen anfangen, sollte ihn der Arzt für immer als spielunfähig erklären. Drei Sekunden. Die Menge tobt, Hallenspre-cher Stefan Jäger helfen nicht einmal mehr seine Ohropax, weil sich die Trommler so ins Zeug legen. Hermann hört und sieht nichts mehr. Er hat die ganze Halle ausgeblendet. Alles, was er sieht, sind seine Mitspieler, die Gegner und der Trainer. Plötzlich steht Joey Shaw direkt vor ihm, aber er befindet sich zu nahe am Korb. Von da an läuft alles wie in Zeitlupe ab: Hermann springt vor ihm in die Höhe. Mit der Linken hängt er sich an den Basketballkorb. Die Rechte stopft den Ball hinein – ein perfektes Dunking. Die Menge tobt.

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actsname: Hermann Kofi opoku

Geburtsdatum: 7. März 1986

Geburtsort: Wien

Verein: UbC (Union basketball Club) St. Pölten

Größe: 206 Zentimeter

idole: Kevin Garnett, dan Ford

hobbys: Musik hören (R’n’b, Hip Hop), basketball schauen, Internet

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2010 – ein Fußballjahr mit positiven, aber leider auch negativen über- raschungen geht zu ende. Aus diesem

Grund meldet sich der Patriot nach über einjähriger Abwesenheit zurück, um einen wie gewohnt kritischen blick auf die Lage des öster-reichischen Fußballs zu werfen.

Wer hätte das gedacht? Nach den Herbst-spielen der eM-Qualifikation liegt Öster-reich bei einem Spiel weniger und sieben Punkten ungeschlagen auf Platz zwei der Gruppe A. diese bestandsaufnahme lässt den österreichischen Fußballfan auf mehr hoffen. Allerdings warten mit den Spielen gegen die Türkei und den Gruppenfavorit deutschland ja noch die schwierigsten Aufgaben auf die Mannen von Teamchef Constantini. dieser ver-zichtet weiterhin auf die Nominierungen der beiden Legionäre Ivanschitz und Garics. Letzteren könnten wir jedoch dringend gebrau-chen, da der Mangel an teamtauglichen Außen-verteidigern Mitschuld an der Langzeit-baustelle ist – der löchrigen Abwehr. der Teamchef bleibt jedoch „seiner Linie“ treu und bedient damit das Klischee des sturen Tirolers nur zu perfekt.

„Sportlicher Masochismus beim Rapidtrainer“

Mit einem anderen Vorurteil, das bislang breite Zustimmung genossen hat, kann nun endgültig aufgeräumt werden: Wenn es den drei Groß-klubs Rapid, Austria und Red bull Salzburg gut geht, geht‘s auch dem Nationalteam gut. Sind wir froh, dass es diesmal nicht auf deren Hilfe angewiesen ist. Gurken doch die vermeintlichen Spitzenklubs hinter dem Herbstmeister Ried und Sturm Graz nur im Mittelfeld der Liga herum. Wirft man einen genaueren blick darauf, sind die Probleme alle hausgemacht und wirken sich negativ auf deren sportlichen erfolge aus. bei Red bull sieht man elf Akteure und einen scheinbar unantastbaren Trainer. dieser empfin-det es nicht als seine Aufgabe, aus dem von ihm gewünschten Spielermaterial eine spielstarke Mannschaft zu formen. Aber im Winter kann ja, um in Red bull-dimensionen zu sprechen, wie-der der eine oder andere euro für Neuverpflich-tungen ausgegeben werden. die Austria hat in den letzten Wochen wieder auf die erfolgsspur zurückgefunden. Mit vier Niederlagen im eigenen Stadion braucht man sich nicht weiter wundern, warum die Austria trotz spielstarkem Fußball nur auf Rang vier steht. bleibt Rapid mit Peter Pacult, der sich was Sturheit betrifft offenbar ein battle mit dem Teamchef liefern will. die demontage der einstigen Nummer eins im Nationalteam Helge Payer gleicht schon an sportlichem Masochis-mus. Hinzu kommen der immerwährende disput mit dem Sportdirektor und acht Punkte Rückstand auf den Tabellenführer Ried. die blamablen Vor- stellungen in der europa League runden den sport-lich desaströsen Herbst ab. bleibt zu hoffen, dass sich das Team wieder fängt oder die „Pacult-raus“-Rufe die Verantwortlichen zum Handeln zwingen.

Möge im Jahr 2011 den Fans wieder ein ansprechenderer Fußball in den heimischen Stadien geboten werden und der ambitionierten Nationalmannschaft endgültig der lang ersehnte durchbruch gelingen.

60 minuten am limitradcross in Prinzersdorf

Während sich der Straßen-radrennfahrer im Winter von der Rennsaison erholt, befindet sich der Radcrossfahrer in

Topform. Nicht ohne Grund: Am 6. Januar findet in Prinzersdorf mit dem dritten KöniX-cross ein Crossrennen statt, das den Teilneh-mern alles abverlangt.

Wenn die Tage kürzer und die Temperaturen kälter werden, ist die Radcross-Saison einge-läutet. Eiseskälte, schlechte Sichtverhältnisse und anspruchsvolle Parcours mit Hindernissen prägen Querfeldeinrennen wie das KöniXcross der Radsportunion Prinzersdorf. Dabei sollen die Teilnehmer den circa zwei Kilometer langen Rundkurs am Pielachstrand in Prinzersdorf innerhalb von einer Stunde so oft wie möglich absolvieren. Spannung verspricht das Rennen bis zum Schluss, da neben guter Form exzel-lente Fahrtechnik mitentscheidend ist. Michael Haydn, Sektionschef der Radsportunion Prinzersdorf, will mit der Austragung des Rennens ambitionierten Radsportlern aus ganz Österreich eine Herausforderung der beson-deren Art bieten und gleichzeitig „potenziellen Nachwuchs an den Radsport heranführen.“ Radsportler, die auch im Winter ihre Fitness unter Beweis stellen wollen, können sich am Wettkampftag direkt im VVP-Haus in Prinzers-dorf ab 9:30 Uhr anmelden oder online unter www.sportadapter.com.

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Ausbildungsmedium SUMO

Geschäftsführender Herausgeber: Peter Hofbauer, BA [email protected]

Chefredaktion: Elisabeth [email protected]

Redaktion: Timo Albiez, Bettina Bauer, Bettina Deuretzbacher, Maria Estella Dürnecker, Bettina Eichhorn, Julia Halbwachs, Sandra Hinzmann, Peter Hofbauer, Nicole Meidlinger, Nadine Mittermül-ler, Martin Panhofer, Tobias Renschke, Marlene Schmid, Vanja Venek, Tanja Waculik

Bildredaktionsleitung: Florian Pich [email protected]

Produktionsleitung: DI Philipp Salmutter, BSc [email protected]

Produktions-Ressortleitung: Knowhow: Martina Bräuner, Christina SmrzkaSparetime: Daniela Brindlmayer, Iris Kienböck

Produktionsteam: Anna Baubin, Katharina Haider, Anita Müller, Susanne Zechner

Kommunikationsleitung:Florian [email protected]

Kommunkationsteam: Nils Behrendt, Christine Klinger, Gertrude Strobl, Theresa Sumereder, Sophie Wendtner

Anzeigenleitung: Peter Hofbauer, BA [email protected]

Coverfoto: Maria Estella Dürnecker

Online-Magazin: www.SUMOmag.at

Online-Leitung: Sandra Hinzmann

Fachliche Leitung:FH-Prof. Dipl. Päd. Corinna Haas

Fachliche Beratung und WorkshopleitungDr. Beatrix Beneder, Thomas Bredenfeld, Ulli Glantz (Riniger AG Zürich), Peter Hofbauer, BA, Mag. Jakov Jakisic, Dr. Jan Krone, Dr. Claudia Riedmann, Dr. Pierre Saffarnia, Stefan Schöffl

Medieninhaberin/Herausgeberin: Fachhoch-schule St. Pölten, Matthias Corvinus-Straße 15, A-3100 St. Pölten.E-Mail: [email protected], Tel.: 02742/313 228

Geschäftsführung:Dr. Maria Gabriela Ondrejkovics-Fernandes, DI Gernot Kohl, MSc

Bankverbindung: Sparkasse St. Pölten, BLZ: 20256, Kontonummer: 00700002579

Erscheinungsweise: 3 (+1) Ausgaben pro Jahr

Erscheinungsort: Verlagspostamt: 3100 St. Pölten

Druckproduktion: NGL mediamondial,Helmut Greis, Wilhelmsburgerstraße 23, 3151 St. Georgen-Ochsenburg

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Für den Inhalt von Inseraten haftet ausschließlich der Inserent. Für unaufgefordert zugesandtes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Jegliche Reproduktion nur mit schriftlicher Genehmigung der Medieninhaberin.

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14. Jänner 2011 in der FH St. Pölten14. Jänner 2011 in der FH St. Pölten

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der FH St. Pölten

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