Date post: | 06-Apr-2016 |
Category: |
Documents |
Upload: | rolf-kranz |
View: | 213 times |
Download: | 0 times |
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Social media
Meiringen März 2015Dr. med. Oliver Bilke-Hentsch MBA
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Disclosure (2010-2014)Company/Institution
Advisory board
Speaker Grant Specifics
Lilly CH, D CH, A CHNovartis D DMedice D CHLundbeck CHOpopharma/Shire
CH
KBAP Bonn DÄrztliche Akad.München
D D
Suchtakademie Berlin
D D
OPD-KJ 2 D DThieme DKohlhammer DHuber D
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Bildersequenz…..
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
So viel zur Einstimmung…
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Entwicklungs-psychopathologische Konzepte
( Grob u. Jaschinsky, 2003; Petermann et al., 2004; Resch u. du Bois, 2005, nach Jordan u. Sack, 2008)
Kontinuitäten und Diskontinuitäten im Entwicklungsverlauf Kritische Wachstums- und Entwicklungsphasen Adaptive und maladaptive Entwicklungsverläufe Statuspassagen
In Beziehung bewältigte Entwicklungsaufgaben
Schutz- und Risikofaktoren Vulnerabilität, Resilienz und Antifragilität
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Interdisziplinäre Diskursebenen(ergänzt nach Klimmt, 2009)
• Ingenieurwisssenschaftlich• Entwicklungspsychologisch• Sozial-psychologisch• Pädagogisch• Medien-pädagogisch• Medien- und kulturwissenschaftlich• Medienökonomisch• Kommunikationswissenschaftlich
• (entwicklungs-) neurobiologisch• (entwicklungs-) psychiatrisch
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Soziale Phänomene Digitaler Alarmismus in der
Alltagsroutine Zertifizierungs- und Kontrollwahn Digitaler Taylorismus in allen
Lebensbereichen Informationssuche =
Nahrungssuche Gamification des gesamten
Lebens Medienkompetenz als das soziale
Selektionskriterium
Kognitive Phänomene• Retardierung (= Denkzeit)
ausgeschaltet• Menschliche Intelligenz wird
synthetischer• Pause = Versäumtes ist
nachzuholen• Zwei Hirne, intern und extern
(„Exobrain“)• Outsourcing des Gedächtnisses
Aktuelle und zukünftige Phänomene (nach Schirrmacher: Payback, 2009 und Ego,2013)
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Moderne Gesellschaftstheorien
8
Modell Autor (en) Jahr Psychodynamische Problematik
RisikogesellschaftWeltgesellschaft
U. BeckR. Stichweh
1992 2000
AngstKomplexität
Paranoide Gesellschaft
N. Freeman 2004 Angst
Liquide Gesellschaft
Z. Bauman 2004 Haltlosigkeit
Beschleunigungs-gesellschaft
H. Rosa, P. Glotz 1993;2004 Beschleunigung
Computer-gesellschaft
D. Baecker 2008 Komplexität
Unbehagen in der Gesellschaft
H. Ehrenberg 2010 Angst
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
(post- moderne) Medienkritik 1.0• Sokrates/Platon
• Buch und Gedächtnis
• Marshall McLuhan1956• «Das Medium ist die Botschaft»
• Joseph Weizenbaum 1976• ELIZA/DOCTOR
• Neil Postman 1984• «Wir amüsieren uns zu Tode»
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Cyber- und Interaktive Medien-Kritik 2.0 (Auswahl)
Hartmut Rosa:Beschleunigung, 2005
Frank Schirrmacher:payback, 2009 Ego, 2013
Nicholas Carr:Shallows, 2009
Jaron Lanier:Gadget, 2010
Eli Pariser:The Filter Bubble, 2011
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Dialektisch-abwägende Literatur• T. Friedman: The world is flat, 2004• H. Abelson, K. Ledeen, H.
Lewis: Blown to bits, 2009• N. Christakis & J. Fowler: Social networks, 2010• J. Zittrain: The future of the
Internet-and how to stop it, 2010• S. Lobo & C. Passig: Internet, 2012• N. Harkaway: The blind giant, 2012• B. te Wildt: Medialisation, 2013
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
12
Neueste gesellschaftliche Entwicklungen
• E. Snowden/NSA• «Kanzlerinnenhandy»• Googlestreetview• Glenn Greenwald
• M. Zuckerberg• E. Schmidt• S. Sandberg• C. Sharky• Etc.etc.
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Weltweite Internetverbindungen (router)(C. Harrison, Human-Computer Interaction Institute, Carnegie Mellon University)
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Media Generation self reflection test (MGSRT 3.0) www.MIT gamma-Version3.@`^2014a
1. Kennen Sie noch das «Test-Bild» im TV?2. Gab es einmal eine Zeit mit nur 2 TV-Programmen?3. Wann hatten Sie Ihr erstes «Handy»? Und wie viel wog es?4. Kennen Sie noch Wählscheiben-Telefone?5. Haben Sie einer lieben Person Kassetten mit Musik bespielt?6. Kennen Sie die sinnvolle Verbindung von Bleistift und Kassette?7. Was war Pauspapier?8. Was machte das HB-Männchen? Und was Clementine?9. Wer war Christiane F.? Wer war Erik Ode?10. Hätte Werner Höfer stilles Mineralwasser anbieten können?11. Erklären Sie: «alkoholfreies Schützenfest»!12. Sie haben bewusst eines der beiden lebensfrohesten Jahrzehnte
des letzten Jahrhunderts erlebt, welches war es?
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Media Generation self reflection test 2 (MGSRT 3.0) www.MIT gamma-Version3.@`^2014b
1. Wie stehen Sie zu den Thesen von Eric Schmidt ?2. Halten Sie Sheryl Sandbergs Konzepte für
zukunftsweisend im Post-Feminismus?3. Stimmen Sie Jaron Lanier zu, dass der iPad kein
Computer ist?4. Schnallen Sie regelmässig Ihre Tasche auf dem
Beifahrersitz an?5. Nennen Sie die 3 wichtigsten Spieleentwickler und
deren Umsatz!6. Findet dieser Vortrag IRL statt oder nicht?7. Welche Mutter sagte: « my child, you were born, not
downloaded»?8. Was bedeutet «LoL» (2 Antworten, sonst out of date)
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
16
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
17
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
18
If you only have time for one book a year:Level 1: social networking
• identity, empathy and relationships
Level 2: video gaming• Attention, addiction, aggression
Level 3: search engines• Learning, memory
Level 4: meta-competencies• Motivation, self-reliance
Read Susan Greenfield!
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Pathological use of internet and media – a clinical model
Genetic processesFamily processesEarly experience with mediaPersonality structurePsychopathology
Triple-APeersGame Affinity
Technology
Primary use
problematicuse
Pro socialuse
Reward-SystemPsychopathologyStressIQ/ TLS
Pathologicaluse
Social maturationReward-change
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Vulnerabilitäts-Szenario
Vulnerabilität
Affektregulationautonomes
Hyperarousal
AffektwahrnehmungKommunikations-
probleme
Bewertungen und Interaktionen
Risikofaktoren
Entwicklungs-aufgaben
sozialeAnforderungen
Lebens-ereignisse
Protektive Faktoren
Selbst-wirksamkeit
sozialeUnterstützung
Bindungs-sicherheit
kognitive VerarbeitungDenkstörungen
Modifiziert nach Resch, 2004Problematik
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
21
MedienbiographieDurchschnittsalter des Erstgeborenen bei der ersten Mediennutzung (FIM-Studie, 2011;KIM-Studie, 2012; JIM-Studie, 2012; modifiziert nach Grimm, 2012)
21
iPad/iPhone
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Über welche Populationen sprechen wir ?(Palfrey u. Gasser, 2008;Dittler u. Hoyer, 2008)
IntensivspielerBloggerProgrammiererSpieleentwicklerSüchtigeSocial media addictsKlein(st-)Kinder 2.0
GelegenheitsspielerMädchen/FrauenFacebook-Nutzer
Silver surferTechnokratenControllerKreativeGlücksspieler
Ältere FrauenWissenschaftlerKliniker„Anwender“(Glücks-) Spieler
Digital residents Digital visitors
Digital natives
Digital immigrants
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Nutzertypen des «web 2.0»(nach Trump et al., 2008, n= 501 )
• Produzenten 6%• Selbstdarsteller 4%• Profilierte 7%• Netzwerker 12%• Spezifisch Interessierte 17%• Kommunikatoren 34%• Infosucher 31%• Unterhaltungssucher 34%
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Typologie der Nutzer von Web 2.0
Selbstdarsteller
gestaltend
Öffentliche
Kom
munikationIn
divi
duel
leK
omm
unik
atio
n
betrachtend
Spezifisch Interessierte
Produzenten
Profilierte
Netzwerker
KommunikatorenInfosucher
Unterhaltungssucher
Aktiv partizipierende Nutzer
Passiv partizipierende Nutzer
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Funktionen sozialer Medien bei Adoleszenten(Jenkins, 2006; OFCOM-Studie, 2008; Hepp u. Vogelgesang, 2009;
Lampert et al., 2011, Shirky, 2006, 2011; Hasebrink et al., 2011)
• Play• Performance• Simulation• Appropriation• distributed cognition• collective intelligence• Judgment• transmedia navigation• Networking• negotiation
• Multiple Handlungstypen• Beziehungsmanagement• Statusdeklaration• Identitätskonstruktion• Szenegebundener
medialer Habitus
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
begünstigende kontextuelle Faktoren bei medialen Süchten („Triple A“)
(Shotton, 1991; Cooper, 1998)
Accessibility ………… im Westen sicher
Affordability ………… flat-rate
Anonymity …………… Pseudonymität
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Riskante Kommunikationsaspekte elektronischer Medien - individuell
(Weinberg, 1996; Cooper u. Sportolari, 1997; Wan u. Chiou, 2005, Tissèron, 2010, Meckel 2013)
Förderung der Bereitschaft, persönliche Geheimnisse zu enthüllen
flow der emotionalen Entäusserungen, „Oversharing“
Extimitè vs. Intimitè
Reduktion von Bewertungsängsten (Avatar…)
geringer Einfluss physischer und intellektueller Attribute auf die Attraktivität („in the internet no one knows you`re a dog“)
Aggressive und entwertende Kommunikationsmustersind ohne direkte Sanktionen zu kultivieren (cyber-mobbing, sexting, sniff movies etc.)
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Riskante Kommunikationsaspekte elektronischer Medien - technosoziologisch
(Weinberg, 1996; Cooper u. Sportolari, 1997; Wan u. Chiou, 2005, Tissèron, 2010, Meckel 2013)
Das Individuum als manipulierbares Produkt (was verkauft eigentlich google?)
Extimitè vs. Intimitè
Verselbständigung eines algorhythmisierten und optimierten Selbstbildes
Quantified self/self tracking
Gamification aller Lebensbereiche
Big dta-Anwendungen marginalisieren das Individuum
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Individuelle prämorbide Aspekte (Caplan, 1998; Shaw u. Black, 2008; Möller, 2008, Wölfling u. Beutel, 2009;
Plöger-Werner, 2012, Lemenager, 2012)
„Unendlichkeit“ der Aufgaben und Themen
Prokrastination Versäumnisängste verändertes
Zeiterleben
Bindung an pathologische Themen
Aggressionsbindung Zwanghaftigkeit
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Virtuelle Co-Abhängigkeit (modifiziert nach Rennert, 2005)
over-involvement vs. Verantwortungslosigkeit
Illusion von (technischer und / oder finanzieller) Kontrolle
rezidivierende Kränkung und Verletzung
abgewehrte Schuld und Scham
Selbstwertprobleme
unterdrückte oder abgespaltene Affekte
gemeinsamer progressiver Realitätsverlust
gemeinsames virtuelles online-Leben
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Pathological use of internet and media – the reward development
Genetic processesFamily processesEarly experience with mediaPersonality structurePsychopathology
Triple-APeersGame Affinity
Technology
Primary use
problematicuse
Pro socialuse
Reward-SystemPsychopathologyStressIQ/ TLS
Pathologicaluse
Social maturation
Reward-change
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Addictive potential hypothetically related to:(Fritz u. Witting, 2009, Wölfling, 2014, Bilke-Hentsch et al., 2014, Greefield, 2014)
• Gamer-to-gamer-interaction• Significant other(s) always available online• Group-building and integration in guild/tribe• Short, cheap «casual games», i.e. browser
games• «e-sport»• Attachment to avatar(s)• Increasing complexity of avatars social life• Possibility for immediate «social» upgrade
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
What reward get social media users ?
• Own «personal» attitude and lifestyle• Huge Noosphere and network of knowledge• Increasing Ocytocin levels when in contact• Number of friends correlates with social
phobia• «Pull» of wanting to be open vs.• «Push» of loneliness
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Reward: common sense• Hard fun
• Easy fun
• Serious fun
• People fun
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Effects on Learning and memory(Pariser, 2011, Greenfield, 2014)
• The «google effect»• The «filter bubble effect»• Discrepancies in IQ-development• Surfing, swimming, drowning• More irrelevant answers than well prepared
questions• Skim reading vs. Deep reading• Tablet learning has the same effect than
traditional learning…if an adult is around!
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
in the end: the vicious circle of «cyber-addiction» (modified Wölfling and Müller, 2010, Bilke-Hentsch et al., 2014)
High virtual self-efficacy
Positve learning and playing experiences
Predisposing factors• social inhibition• Demotivation• Boredom susceptibility• Introversion• Neuroticism
Online acknowledgment
by tribe/guild
Increasing virtual social
status
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Prävalenzdaten Abhängigkeit (Wölfling, 2011; Rumpfet al., 2011;Durkee et al., 2012)
SEYLE-study, 2012: 4.4%Jungen 5,2% vs. Mädchen 3,8%n= 11.956, mean age 14.9 +/- 0.89 yÖsterreich, Estland, Deutschland, Ungarn, Irland, Israel, Italien, Rumänien, Frankreich, Slowenien, Spanien, Schweden
PINTA-Studie, 2011 4,0%Männer 3,1%, Frauen 4,9% n=2.937 age 14-24 Deutschland repäsentativ
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Ergebnisse eu.net.adb-study 2012(Griechenland, Rumänien, Holland, Deutschland, Polen, Spanien, Island)
N=13.220
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Leitfrage: wann kippen die Systeme?
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Zur Therapieplanung: „MAS“
1. Achse: Psychiatrische Störung
2. Achse:Teilleistungsstörungen
3. Achse: Intelligenz (-profil)
4. Achse: Somatische Störungen
5. Achse: abnorme
psychosoziale Umstände6. Achse:
GAF/Schweregrad
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Entwicklungspsychiatrische DefinitionPathologischer Mediengebrauch undInternetsucht definieren sich als • dauerhafte, entwicklungshemmende, kompulsive • individuelle und /oder peer-group-bezogene, • den Lebensalltag negativ dominierende Fixierung • interaktiv-medialer virtueller Belohnungssysteme• zur externalen Gestaltung und Steuerung von
Impulsen, Emotionen, Beziehungen , Konflikten und psychischen Strukturen.
Ambulanz für SpielsuchtKlinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
DSM-5 ForschungsdiagnoseInternet Gaming Disorder
Die anhaltende und wiederkehrende Nutzung des Internets um sich mit Spielen (meistens mit anderen Spielern) zu beschäftigen, die zu klinisch signifikanten Beeinträchtigungen oder Leiden führt,
wobei bezogen auf 12 Monate mindestens fünf der folgenden Merkmale vorliegen
Ambulanz für SpielsuchtKlinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
1. Gedankliche Eingenommenheit 2. Entzugssymptomatik 3. Toleranzentwicklung4. Erfolglose Abstinenzversuche5. Verlust des Interesses an früheren
Hobbys und Beschäftigungen6. Exzessive Nutzung von
internetbezogenen Computerspielen trotz bewusster psychosozialer Probleme
7. Lügen über das tatsächliche Ausmaß des Internetcomputerspiels
8. Emotionsregulative Aspekte9. eine wichtige Beziehung, Arbeits- oder
Ausbildungsstelle aufgrund der Teilnahme an Internetspielen gefährdet
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Phenomenological subtypes (Young,1997; Beard, 2001; Griffiths, 2008;Wölfling, 2009)
ONLINE GAMING preoccupation with different online-games, mainlyrelated to MMORPG´s (Massively Multiplayer OnlineRole-Playing Games)
ONLINEGAMBLING
preoccupation with different gambling sites (poker andfurther card-games, online-casinos, online betting)
INFORMATIONSEEKING
excessively surfing the Internet for the gathering ofirrelevant and superfluous information that doesn´t affectone´s life or interests directly
ONLINECOMMUNITIES
Pre-occupation with communication-based platforms(social networks; chats; message boards)
ONLINEPORNOGRAPHY
preoccupation with pornographic offers; excessivelyresearching for pornographic material
ONLINE SHOPPING excessive and uncontrolled buying of (superfluous)items
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Nicht dazu gehören:
• Nerd
• Geek
• otako
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Psychiatrische Syndrome und PIU(Yoo et al., 2004; Ha et al., 2007, Shaw u. Black, 2008, Bilke u. Spitzcok, 2009, Lee et al., 2013)
chronische und episodische Depressionsformen ADHD/ ADS Autismus-Spektrum-Störung (ASS) (Hypo-) Manien, Bipolar II-Störungen Post-Traumatische Belastungsstörung (PTSD) soziale Phobien und Angststörungen schleichend-progressive Psychosen Persönlichkeitsentwicklungsstörungen (PEW) Substanzmissbrauch und stoffgebundene Süchte
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
„Virtuelle Selbsttherapie“ und Entwicklungskonflikte(nach Krausz, 2004, modifiziert von Bilke u. Spitzcok, 2009)
Therapie
• Entscheidung des Therapeuten
• Peer-Kritik• kulturelles Stigma• Kontrolle beim
Therapeuten• Nebenwirkungen nicht
kontrollierbar
• Dysfunktionalität am Anfang und in Übergängen
„Selbstbehandlung“
• gegen den Erwachsenen
• Peer-Integration• Identität in Subkultur• weitgehend
kontrollierbar• Nebenwirkungen
beeinflussbar
• Dysfunktionalität am Ende
Autonomie-Konflikte
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Und wenn man nur eine Frage hätte?
Wozu?
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Stadien der Verhaltensänderung(Prochaska u. Di Clemente, 1992)
Ohne Problem-
bewusstsein
BewusstwerdenAmbivalenz
VorbereitungEntscheidung
Ziel
HandlungNeue
Strategien einüben
Rückfall(-management)
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
JugendhilfeSuchtberatung
im Jugendbereich
Differenzielle Zuweisung
Medizinische und psychotherapeutische Versorgung
ambulant stationär
Drogen-ambulanz
Akut- behandlung
Postakut-behandlung
Beratungs- und Behandlungsangebote für Jugendliche mit substanzbezogenen Störungen
NiedergelasseneÄrzte
Ambulante Psychotherapie
Schulbasierte Hilfen
Familienhilfe
Jugendgerichts- hilfe
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Psychische StörungenÜbergeordnetes Behandlungsziel Abstinenz; adäquate Lösung
alterspezifischer Entwicklungs-aufgaben
Teilziele dauerhafter Verzicht auf die
konsumierte Substanz (Abstinenz); Reduzierung des Substanzkonsums als Zwischenziel
Klärung bahnender Mechanismen des Cravings und der Rückfall-gefährdung
Überwindung des suchtbezogen eingeengten Denkens und Handelns
Reduzierung der Häufigkeit und Schwere von Rückfällen
Behandlung der komorbiden psychischen Störungen entlang der Leitlinien der jeweiligen Diagnose-gruppen
Somatische StörungenZiel Bei kardiovaskulären Störungen,
chronischen Infektionen (Hepatitis C, HIV etc.), Leberfunktions-störungen sowie Störungen im ophtalmologischen und HNO-Bereich ist eine medizinische Behandlung dieser Störungen als Weiterführung der Akutbehandlung und im Sinne einer Sekundärprophylaxe angezeigt.
Postakutbehandlung: Ziele
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Maximalintervention: Stationäres Setting
Bewegungstherapie Gestaltungstherapie Sozialkompetenz Konzentrationstraining Entspannung/PMR Genusstraining Schulische Beratung Arbeitsagentur/IV-Kontakt
Familientherapie Gruppentherapie Spezialgruppen Individualtherapie DBT-A EMDR Spezifische
Pharmakotherapie Supportive
Pharmakotherapie
Milieutherapie im Bezugspersonensystem
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Phase 1: Abstinenz
Entwicklungspsychiatrisch
Multiaxiale Diagnostik
Therapieplanung
Familienressourcen
Andere Suchtstörungen
Funktionalität
Medienorientiert
Medienanamnese
Medientagebuch
Spielinhalte
Spielintensität
Funktionalität
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Phase 2: Prosozialer Computergebrauch
Entwicklungspsychiatrisch
Therapieadjustierung
Familienintervention
Individualtherapie
Pharmakotherapie
Medienorientiert
Mediengeschichte
Spielinhalte werten
Spielintensität verstehen
Funktionalität verändern
Einübung peer –to-peer
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
SOMOSA-medialab®
(Hartmann-Riemer u. Bilke-Hentsch, 2014)
Disorder adjusted
• Virtual reality• Neuropsychological training• Serious games
General program
• Microsoft office applications
• Facebook-profiling• Personal website• Successful research
strategies • Personal biographic
virtual picturebook
• Highly structured 8-17 routine in office setting• Three months duration of dayly training
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Phase 3: Reintegration
Entwicklungspsychiatrisch
Therapieüberleitung
Familientherapie
Pharmakotherapie
Schulintegration
Medienorientiert
Medienkompetenz
Spielinhalte geändert
Spielintensität verstanden
Funktionalität geändert
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Gemeinsame Entscheidungsfindung
Entscheidung durch Erwachsene
Entscheidung durch Kind / Jugendliche
Einbezug der kindlichen Meinung
Beratende Stimme der Eltern
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Klinische Forschungsansätze - Ausblick (Park et al., 2010; Wölfling, 2011; Kim et al., 2011, DGPPN-Positionspapier 2013)
Weitere Validierung von Untersuchungsinstrumenten Testpsychologie, altersadaptierte Interviews und Spiele
Entwicklungsverläufe und Komorbiditäten „maturing out“ oder „Polymediomania“
Typisierung und Definition Matrix/Szenarien: Spieltyp/Psychopathologie/Suchttypus
Familienaspekte the gaming family
Biologische Aspekte mesolimbische Aktivierung, D2-Rezeptor-Reduktion
Evaluation von Therapieprogrammen
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Almost forgotten: Follow innovation and money– in the addictions there is always «the other side»
Genetic processesFamily processesEarly experience with mediaPersonality structurePsychopathology
Triple-APeersGame Affinity
Technology
Primary use
problematicuse
Pro socialuse
Reward-SystemPsychopathologyStressIQ/ TLS
Pathologicaluse
Social maturationReward-change
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
«Layers» of the internet-Ansatzpunkte(Zittrain, 2008)
Social--------
Content------------
Application------------------------------------
Protocol (IP)--------------------------------
Physical
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Aktuelle sozio-technische Entwicklungen 2015
• Google glasses• Quantified-self • Klout-score als relevanter Bezugspunkt• Unterbrechungskultur als Leitkultur• Mensch-Maschine-Interfaces als Banalität• Facebook-timeline und ähnliches• (para-) staatliche Zensurierung der Inhalte• Prokrastinations-Prinzip greift auf die Zivil-Gesellschaft über• Big data applications• Self tracking• NN………read eric schmidt ……
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
62
If you only have time for one book a year:Level 1: social networking
• identity, empathy and relationships
Level 2: video gaming• Attention, addiction, aggression
Level 3: search engines• Learning, memory
Level 4: meta-competencies• Motivation, self-reliance
Read Susan Greenfield!
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Danke für Ihre Aufmerksamkeit !
Danke dem SZSKJ-Beirat:
Prof. Dominique Eich, ZürichPD Dr. Fernanda Pedrina, Zürich/KasselDr. Olaf Reis, RostockProf. Klaus Schmeck, BaselProf. Norbert Scherbaum, EssenProf. Benno Schimmelmann, BernProf. Leonhard Thun-Hohenstein, Salzburg
www.doktor-bilke-hentsch.ch