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Vermischtes

Date post: 12-Jan-2017
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Vermischtes Source: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 12, No. 6 (Jun., 1911), pp. 187- 189 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30167135 . Accessed: 14/05/2014 02:44 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik. http://www.jstor.org This content downloaded from 193.105.154.120 on Wed, 14 May 2014 02:44:10 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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VermischtesSource: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 12, No. 6 (Jun., 1911), pp. 187-189Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30167135 .

Accessed: 14/05/2014 02:44

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toMonatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik.

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Vermischtes.

diesen Aufstellungen bestehen im Staate Rio Grande do Sul 1121 5iffentliche Schulen mit 55,594 eingetragenen Kin- dern und 791 Privatschulen mit 50,275 eingetragenen Kindern. Von den Privat- schulen kommen allerdings 51 hhere Lehranstalten mit 3895 Schiilern in Ab- zug, so dass ftir den Volksschulunter- richt 740 Privatschulen mit 20,380 ein- getragenen Kindern verbleiben. Demnach gibt es im ganzen Staate 1861 Volks- schulen mit 81,974 in den Listen gefiihr- ten Kindern.

In den Munizipien mit vorwiegend deutschsprachlicher Bevilkerung ist das Verhilltnis bei weitem giinstiger. Es sind dies: S. Leopoldo, Taquara, ~ontenegro, S. Sebastiao, Estrella, Lageado, Santa Cruz, Venancio Ayres, S. LaurenCo. In diesen neun Munizipien bestehen 227 Staatsschulen mit 9368, und 386 Privat- schulen mit 13,859 Kindern. Die Bevi1- kerung wird insgesamt auf etwa 250,000 Seelen, d. h. ein Sechstel des Staates, ge-

sclhiitzt. Die Zahlen der Schulen, ffent- liche und private, betriigt 613 (fast ein Drittel des Staates), die Zahl der Schul- kinder 23,227. Daraus ergibt sich, dass schon auf je 10,8 Einwohner ein Schul- kind kommt. Von rund 35,700 schul- pflichtigen Kindern besuchen 25,227 die Schule, also 65 Prozent, wihrend der Durchschnitt fir den ganzen Staat knapp 38 Prozent betrigt.

,,Das Bild, welches uns die Statistik von dem Stande des Elementarunter- richtswesens nuter den Deutschbrasilia- nern entrollt, ist kein unerfreuliches. Otber die Hiilfte aller privaten Elemen- tarschulen des Staates und der in ihnen unterrichteten Kinder entfallen allein auf die obengenaunten vorwiegend deutsch-brasilianischen Munizipien. Die angeffihrten Zahlen sind ein Ehrenzeug- nis ftir unsere Koloniebevkerung und sollten fir alle ein Ansporn sein, auf dem bisherigen Wege unbeirrt fortzufah- ren." Geo. J. Lenz.

III. Vermischtes.

Humor aus Kindermund. Als den Kindern in dem Religionsun-

terricht das Wunder der Hochzeit zu Kana erliiutert wird, findet ein Dreikilse- hoch daffir folgende Erkliirung: Jesus sagte zu seiner Mutter: Setz' Dir man ruhig hin, kiimmere Dir um jarnischt, ick wer' det andre schon allens alleene besorjen!

Den Schiilern wird das Wesen des Thermometers erklirt. ,,Beim hundert- sten Grad," sagt der Lehrer, ,fiingt das Wasser an zu kochen - -" Moritz Le- vysohn hebt die Hand. ,,Nun, was willst du?" - ,,Herr Lehrer, wieso weiss das Wasser, dass es sind hundert Grad ?"

Fritz kommt mit zerkratztem Gesicht, blutender Nase, zerfetztem Rock und zerrissenen Hosen nach Hause. ,,Wie oft habe ich dir nun schon rverboten," schilt die entsetzte Mutter, ,,mit Nachbars Karl, dem ungezogenen Jungen, zu spie- len!" ,,Sehe ich aus," heult Fritz, ,,als wenn ich gespielt hiitte ?"

Klein-Elschen wird in der Schule in echt plidagogischer Form fiber die schlid- lichen Folgen des Korsettragens unter- richtet. Zu Hause angekommen, bemerkt sie, dass Grossmutter ein Korsett anhat.

Entriistet ruft sie auils: ,,Aber Gross- mama, du schidigst ja die kiinftigen Ge- schlechter!"

Eine Lehrerin in einer Gemeindeschule, so erziht die ,,T. R.", spricht von der Zahnpflege, der doch von der Beharde so grosse Wichtigkeit beigelegt wird, ,,Ihr miisst Euch jeden Morgen die Ziihne putzen, damit Ihr gesunde Ziihne behal- tet. Wer hat denn keine Zahnbiirste ?" Es melden sich sehr viele kleine Miid- chen. Lehrerin: ,,Nun, bittet heute Eure Mutter, sie soll Euch eine Zahnbiirste kaufen." Am anderen Morgen meldet sich eine Kleine und sagt: ,,Fr1liulein, meine Mutter kauft mir keine Zahnbiir- ste, sie hat gesagt, so was soli man nicht anfangen, das kann man sich dann schwer wieder abgewhnen!"

Ein Sextaner schrieb nach einem Be- such des Bergwerks Ferdinandsberg bei Berchtesgaden an seinen Ordinarius: ,,Lieber Herr Doktor! Zu Ihrem Geburts- tage sende ich noch Gliick. Wir sind an dem Tage im Bergwerk gewesen. Wir hatten Bergmannskleider an, hinten ein Leder und vorne eine Laterne. So sind wir in ihm reingerutscht. Ihr Hans."-- Ein anderer kleiner Kerl, den seine Fe- rienreise nach Swineminde gefiihrt, be-

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Monashefte fir deutsche Sprache und Pidagogik.

iichtet ilber seine erste Seefahrt: ,,Ein- mal sind wir in Riigen gewesen. Es war doll. Ich habe Ungeheuer gebrochen. Mana hat auch Ungeheuer gebrochen. Cnd alles, was is gibt, war halb ohn- miichtig."

Ein etwa acht Jahre alter Schtiler er- hilit von seinem Lehrer eine Vorschrift mit dem bekannten Spruch: ,,Geh treu und redlich durch die Welt, das ist das beste Reisegeld." Der Schiller schrieb: ,,Geh treu und redlich durch die Welt, das Beste ist das Reisegeld."

Die kleine Betty (eine Fliege beobach- tend, welche unaufhaltsam gegen die Fensterscheiben summt): ,,Du, Mama, die Fliege muss gewiss notwendig mal hinaus!"

Schiileraufsitze. Der Komet. Am Himmel befindet

der hochezont, unser Dienstmiidchen hat auch einen, aber der sol sehr beschrilngt sein, was aber nicht vom Schrangk her- kommt. Sondern angebohren ist. Auf die Kometen muss man warten, bis sie kommen, da haben sie die Sternwarte gebaut worauf gewartet wird. Mein Bruder hat gestern auch auf seinen Stern gewartet, aber er sagte heute, er ist nicht gekommen, und es witre ihm auch schnuppe. Stern und schnuppe, ist eine Sternschnuppe. Weil der Komet schnell liluft, gehi5rt er zu den Fix-Ster- nen. Den Namen bekommen die Kome- ten nach Ibrem Geburtsort nicht nach dem Vater wie bei uns. Der neueste konmmt aus Halleu nd heisst der Halle- sche Komet. Der soil eine grosse Schlep- pe haben aus Gas, was man aber nicht gena behaubden kann. Alle 75 Jahre kommt er einmal, die tibrige Zeit irrt er in der Welt herumn als Weltraum-Hand- werksbursche. Wenn der Hallesche Ko- met die Erde streift, ftillt vielleicht auch unsere Schule um. Wir haben ein Fern- rohr, das muss aber erst geputzt wer- (len, wenn man etwas dran hitngt, sieht man nischt, bekommt aber eine Ohrfeige. Wenn man was genau sehen will, nimmt man ein Glas heraus, das halt man vor ein Rohr, das ist dann ein Fernrohr und auch als Blahsrohr zu gebraimchen, wo sich aber die richtigen Fernrohre nicht zu eignen. Der Vater will den Kometen auch beobachten, er hat gesagt, er will mnein grossen Bruder Emil mal aufs Dach steigen, weil der seine Schularweihden immer nicht so genau macht wie ich.

B 1 i c h e r. (Aus dem Aufsatzhefte des kleinen Moritz, mit Veglassung sei-

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ner Orthographie.) Bliicher wurde als grosser Mann in Meklenburg geboren. Er diente unter Friedrich d. G., und als er nicht gehorchen wollte, sagte er: Der Rittmeister von Bliicher kann sich zum Teufel scheeren! Deshalb ging Bliicher zu Hause und heiratete. Hier hat er sehr viel geklmpft und viel Sieg errun- gen. - Am meisten siegte er an der Katzbach. Hier ertranken so viele Fran- zosen, dass die Katzbach ganz anschwoll und Blicher nicht dariiber konnte. Des- halb befahl er seinen Kindern, sie soll- ten beim Schiessen die Gewehre umdre- hen. So wurde er Feldmarschall. Auch gab ihm der Konig einen ehrlichen Na- men, der hiess ,Wahlstatt"; das Volk aber sagte immer Vorwitrts. - Bei Leip- zig war er immer der Erste, wenn er voranging, und drei Tage lang schlug er Napoleon auf das blutige. Haupt. Zu- letzt starb er in Schlesien, wo er auf ei- nem Gute in kithler Erde begraben wurde. Hier liegt er noch. Wir konnen viel von ihm lernen.

Was ist ein Phinomen? In einem Schullesestiick kommt das schwie- rige Fremdwort Phiinomen vor, und der Lehrer fragt, ob jemand wisse, was es bedeute; niemand weiss es. Darauf gibt der Lehrer folgende sachgemiisse Erkl- rung: ,,Kinder, ihr kennt doch alle einen Apfelbaum? Der Apfelbaum ist kein Phiinomen! Ihr habt doch alle schon eine Kuh gesehen? Eine Kuh ist auch kein Phinomen. Aber wenn eine Kuh auf einen Apfelbaum klettert und mit dem Schwanze Xpfel pfliickt, das ist ein Phlinomen."

Im Gymnasium. Wenn ich es er- leben muss, dass der Primus der Klasse den Plural von tempus mit der flirchter- lichen Form tempores bildet, dann muss ich sagen: schlimmer hiitt's auch nicht kommen konnen, wenn die Welt am 20. Mai wirklich untergegangen wire!

Ein bekannter Prediger erziihlte eine spannende Geschichte und eine seiner aufmerksamsten Zuharerinnen war sein Thchterchen.. Nachdem er geendet hatte, machte die Kleine ein nachdenkliches Gesicht und fragte dann: ,,Sag', Papa, ist das wirklich wahr, oder hast du nur gepredigt ?"

Geschichtslehrer: ,,Wiihrend ich Euch vom Untergang des assyrischen Reiches erziihle, kann der NMiiller, der geflihllose Mensch, lachen!"

Aus der hoheren Tdchter- schul e. ,,Was wissen Sie von der

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Zeitschriftesc1~ai.

Jungfrau von Orleans, Friulein Zwicker?" - ,,Sie machte sehr viele. Er- oberungen, und sie wurde deshalb selig gesprochen."

Au s Sch ii lerheften. Ich will keine Lehrerin werden und auch keine Kbchin oder Niiherin; am-liebsten mbch- te ich eine Mutter von vier Kindern sein. Den Fritz Schmid mbchte ich heiraten; der ist immer so lustig, und wenn er mich nicht mag, so nehme ich nur die Kinder. - Mit frihlichem Geliichter fuhr unser Zug davon - Ich weinte lauter Wasser. - Das Schiff setzte sich. in Be- wegung und ich mich neben Germaine Mtiller. - In der Beatenbucht wurden wir alle in drei Teile geteilt, denn sonst hiitten wir nicht genug Platz gefunden. - In China lassen sie die Schweine auf der Strasse herumlaufen; die lirmeren tragen Kleider aus Pflanzenfasern. -Die vornehmen Chinesen lassen sich in der Slinfte an einen gewissen Ort tragen.

Ein Franzsisch-Le-hrer gab seinen Schilern folgende sinn- und anmutrei- chen Siitze zum Otbersetzen:

Als 80,000 Mann von dem feindlichen Heer gefangen genommen worden waren, wurden sie nach Wilhelmshahe gefihrt!

Ich hoffe, das ihr wisst, dass man sie dorthin geftihrt hat. - Hat man Briefe an die Sieger geschickt? Wenn man ihnen welche geschickt hat, werden wir ihnen keine mehr schicken. - Die Trup- pen des Feindes milssen sich in ihrer Hauptstadt vereinigen. - Als die Sonne aufging, stand der Kuhhirt auf, um die Kithe zu fiittern, dann gab er den Pfer- den Hafer und ritt auf die Weide, wo eine Magd war, die Flbte blies. Jeder- mann weiss, dass diese Magd Flte blies, wiihrend sie die Gnse hiitete. - Der Bach, welcher vom Berge herabkomnmt, durchstrUmte den Kirchhof.

Ein kleiner ABC - Schititze geht seit 14 Tagen in die Schule. In der Schreibstunde ruft er den Lehrer heran: ,,Herr Lehrer, komm mal her!" Der Lehrer folgt dem Befehl und fragt nach dem Wunsche des Kleinen. Da kommt folgender Notschrei aus dem Munde des Biibleins: ,,HIerr Lehrer, spuck mal auf meine Schiefertafel; ich bekomme heute keine Spucke heraus, und ich will mir doch die Tafel sauber wischen."

Entschu 1 digungszettel: ,,Ge- ehrter IIHerr Lir'er! Fritz kahn nich komm, Hos is en 2."

Biicherschau.

I. Zeitschriftenschau.

Von Prof. E. C. Roedder, Ph. D., Uni. of Wis.

The School Review (University of Chicago Press), vcol. 19, No. 2 (February, 1911), pp. 1083-118: Charles Goettsch, A Visit to the Frankfurt Musterschule.

Die Frankfurter Musterschule ist uns hierzulande in jiingster Zeit durch die Anwesenheit ihres riihmlich bewiihrten Leiters, Professor Dr. Max Walter, und durch seine allenthalben mit ausserordentlichem Beifall aufgenommenen Vortriige tiber die Einrichtung der Anstalt und die daselbist gebrliuchlichen Lehrweisen vertrauter geworden als viele andern deutschen Schulen, und da sie ausserdem von Jahr zu Jahr immer mnehr von Amerikanern besucht wird, die dann nachtriiglich ihre Beobachtungen einem weiteren Kreise vorlegen, so dtirfte es bald schwer halten, etwas Neues von Belang dariber vorzubringen. Den Lesern unserer Zeitschrift ist der Bericht noch in Erinnerung, den Pro- fessor M. B. Evans im MiLrzheft des vorigen Jahrgangs fiber seinen Aufenthalt an der Anstalt geliefert hat. Seine Beobachtungen ergiinzen die vorliegenden Ausfiihrungen in einigen Punkten. So ist es besonders wichtig zu wissen, dass

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