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Volksliedforschung in Griechenland - 846728

Date post: 31-Dec-2014
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Volksmusik
13
Deutsches Volksliedarchiv Volksliedforschung in Griechenland Author(s): Georgios Spyridakis Source: Jahrbuch für Volksliedforschung, 13. Jahrg. (1968), pp. 181-192 Published by: Deutsches Volksliedarchiv Stable URL: http://www.jstor.org/stable/846728 Accessed: 23/03/2009 12:42 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of JSTOR's Terms and Conditions of Use, available at http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp. JSTOR's Terms and Conditions of Use provides, in part, that unless you have obtained prior permission, you may not download an entire issue of a journal or multiple copies of articles, and you may use content in the JSTOR archive only for your personal, non-commercial use. Please contact the publisher regarding any further use of this work. Publisher contact information may be obtained at http://www.jstor.org/action/showPublisher?publisherCode=dv. Each copy of any part of a JSTOR transmission must contain the same copyright notice that appears on the screen or printed page of such transmission. JSTOR is a not-for-profit organization founded in 1995 to build trusted digital archives for scholarship. We work with the scholarly community to preserve their work and the materials they rely upon, and to build a common research platform that promotes the discovery and use of these resources. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. Deutsches Volksliedarchiv is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Jahrbuch für Volksliedforschung. http://www.jstor.org
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Page 1: Volksliedforschung in Griechenland - 846728

Deutsches Volksliedarchiv

Volksliedforschung in GriechenlandAuthor(s): Georgios SpyridakisSource: Jahrbuch für Volksliedforschung, 13. Jahrg. (1968), pp. 181-192Published by: Deutsches VolksliedarchivStable URL: http://www.jstor.org/stable/846728Accessed: 23/03/2009 12:42

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Please contact the publisher regarding any further use of this work. Publisher contact information may be obtained athttp://www.jstor.org/action/showPublisher?publisherCode=dv.

Each copy of any part of a JSTOR transmission must contain the same copyright notice that appears on the screen or printedpage of such transmission.

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Deutsches Volksliedarchiv is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Jahrbuch fürVolksliedforschung.

http://www.jstor.org

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Volksliedforschung in Griechenland

Das Interesse der europaischen Welt fur die traditionelle Volkskultur der Neu-

griechen regte sich schon im 18. Jahrhundert, zunachst in der Hauptsache durch Be- richte von Reisenden und dann wahrend des langen Befreiungskampfes der Grie- chen gegen die Tiirken durch das Aufkommen des Philhellenismus, so vor allem in den Jahren 1770 und 1789 und spater 1821-29. Die philologische Beschafti-

gung mit griechischen Volksliedern im besonderen begann in der ersten Halfte des 19. Jahrhunderts, als die Romantik in Westeuropa bliihte.

I. Die erste Volksliedsammlung ist die von Baron Werner von Haxthausen. Er hat sie schon im Jahre 1814 in Wien als Manuskript dem Slawisten Barth. Kopitar, als dieser ihm die 1. Ausgabe serbischer Volkslieder aus der Sammlung von Vuk Stefanovic Karadzic vorfiihrte, gezeigt. Die Sammlung von Haxthausen kannten auch noch andere Zeitgenossen, unter ihnen die Briider Grimm und Goethel, die ihm nahelegten, sie zu veroffentlichen2.

Zehn Jahre spater, in den Jahren 1824-25 erschien eine weitere Sammlung in zwei Banden von dem Franzosen Claude Fauriel unter dem Titel: Chants popu- laires de la Grece moderne, recueillis et publies avec une traduction fran5aise, des eclaircissements et des notes (der erste Band im Jahre 1824, CXLIV + 306 S., der zweite 1825, 492 S.). Fauriel hat - wie auch aus dem Titel seines Werkes ersichtlich ist - neben den griechischen Texten eine entsprechende franzosische Ubersetzung herausgegeben, aufterdem eine ausfiihrliche Einfiihrung (discours pre- liminaire) verfafit und kurze Einfiihrungen zu jeder Kategorie der Lieder, wie auch zu den einzelnen Liedern3. Von der Ausgabe Fauriels wurden bald ?Oberset-

Zur Beschaftigung Goethes mit der griechischen Volkspoesie vgl. auch: G. Soyter, Goethe als Ubersetzer neugriechischer Liebeslyrik, in: Bair. Blatter fur das Gymnasialschulwesen 1933, S. 165-173; ferner: Stilp. Kyriakides, Neugriechische Volkskunde, Volksdichtung, Volksglaube, Volkskunst mit Hinweisen auf die deutsche Volkskunde (mit Abbildungen), Thessalonike 1936, S. 6 ff.

2 Die Sammlung blieb jedoch 120 Jahre unediert, namlich bis zum Jahre 1935, in welchem sie mit einer Einfiihrung von Karl Schulte Kemminghausen und Gustav Soyter heraus- gegeben wurde (Neugriechische Volkslieder, gesammelt von Werner von Haxthausen, Urtext und Obersetzung, Miinster in Westf. 1935, IX + 195 S. mit einer geographischen Karte).

3 Zu der ganzen Arbeit von Fauriel iuber die griechische und serbische Volkspoesie vgl.: Miodrag Ibrovac, Claude Fauriel et la fortune europeenne des poesies populaires grec- ques et serbes. Etude d'histoire romantique, suivie du cours de Fauriel, professe en Sor- bonne (1831-1832), Paris 1966. - Vgl. auch dazu die Besprechung von G. Spyridakis in Aaoyo. (Abkiirzung fiir: Aaoyeacpia = Laographia, Zeitschrift der griechischen volks- kundlichen Gesellschaft) 24 (1966) S. 524-529.

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zungen vorgenommen, so schon im Jahr 1825 ins Deutsche von Wilhelm Miiller

(Neugriechische Volkslieder, Band I-II), ins Englische von Brinsley Sheridan

(ebenfalls 1825), ins Russische von Kneditz u. a. mehr4. Auf diese Weise wurde die

griechische Volksdichtung im europaischen Kulturkreis - wahrend die Griechen den

Kampf zur Wiederherstellung ihrer nationalen Freiheit durchfiihrten - zuerst bekannt.

Neben dem allgemeinen, durch die Romantik geweckten Interesse fur das Volks- lied gab den Anstofg fir eine breitere Erforschung des griechischen Volksliedes ins- besondere die Theorie des osterreichischen Historikers J. Ph. Fallmerayer (Ge- schichte der Halbinsel Morea wahrend des Mittelalters. Ein historischer Versuch. 2 Bande, 1830-1836), wonach der neuere Hellenismus wahrend des Mittelalters slawisiert worden sei und keinen Zusammenhang mit seinen antiken Vorfahren bewahrt habe. Zur Widerlegung dieser Theorie hat man sich auch bei der Samm-

lung und Erforschung der heutigen sprach- und volkskundlichen Gegebenheiten bemiiht, ihre Obereinstimmung mit entsprechenden Auferungen im Altertum und damit die ununterbrochene Kontinuitat der griechischen Nation zu beweisen5.

Von Griechen zusammengestellte Ausgaben griechischer Volkslieder machen ihren

Anfang im Jahr 1843; die erste ist die von Georgios Eulampios ('O 'AF6cXavTog, ]toi Qo66a tI avacyEvvrfEiorg 'EED6o;g [Der Amarandos (das Unverwelkbare),

d.h. Rosen des wiedererstandenen Griechenlands], Petersburg 1843 (33 Volkslieder). Vom Jahre 1850 an wurden die von Griechen veroffentlichten Volkslieder-

ausgaben immer haufiger, zunachst angeregt durch Spyridon Zambelios, der 1852

griechische Volkslieder veroffentlicht hat - mit einer ausfiihrlichen Einleitung iiber den byzantinischen Hellenismus als verbindendes Glied zwischen dem alten Griechenland und den Neugriechen, die somit als direkte Nachfolger der alten Hellenen erscheinen, und dann durch die Initiative von Nikolaos Politis (1852- 1921), dem Begriinder der griechischen Volkskunde als Wissenschaft.

Volkskundliche Veriffentlichungen in speziellen Sammlungen oder in Zeitschrif- ten waren in der Periode von 1909 bis heute sehr zahlreich, und zwar im Rahmen einer allgemeineren systematischen Erfassung aller iAuferungen der traditionellen

4 Ober die Ausgaben griechischer Volkslieder in der ersten Halfte des neunzehnten Jahr- hunderts handelt ausfiihrlich Dem. Petropoulos in dem Aufsatz: Ev3Ppoki Ei5g T-'v 3PLLo- yca(xpiv TiOV eEkYvLYLX&)v 8T&OOTIXCV TQLayoUSltv (1771-1850) [Beitrag zur Bibliographie der griechischen Volkslieder (1771-1850)] in der Zeitschrift: E. A. A. Bd. 8 (1953/54) Athen 1956, S. 54-109. E. A. A. = Abkiirzung fur: 'Ej?nETITg Toi AaoyQacplxoi 'AQxEiov rig 'Axabp%iag 'At0h- viv = Jahrbuch des volkskundlichen Archivs der Akademie von Athen. K. A. = Abkiirzung fiir: KEV-Tov 'Epe:vr-g Tqg 'ETEyvXtxig Aaoyeaciag = Zentrum zur

Erforschung der griechischen Volkskunde. ; Die Bibliographie zu diesem Thema findet man in dem sehr wichtigen Buch von Bernhardt

Schmidt, Das Volksleben der Neugriechen und das hellenische Altertum. Erster Teil, Leipzig 1871, V + 251 S., 8?. - Vgl. auch den Vortrag von G. K. Spyridakis, 'H ErJnotl-

~POVLXh OELiEiwotLg TCOV kaoyQactixXCV oxovub6v ev 'EXdkaL [Das wissenschaftliche Funda- ment der volkskundlichen Forschungen in Griechenland], 'EJcUattrtov. 'Et?-Trltrg T1 4L.oTocpTGL%g (oX0kg Toi HnaveJrtor(Tidov 'A0lvC6v, Bd. 16 (1965-66) S. 480-484.

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Volkskultur durch die damals gegriindete 'EUrvlvxil AtUOYQ(pLxl 'EcttLQeLa (Grie- chische Volkskundliche Gesellschaft), die von dieser Zeit an auch die Zeitschrift

AaoyQacpia (Laographia) herausgibt; bis jetzt sind die Bande 1-22, 24 erschienen. Nach der Katastrophe von 1922 in Griechenland - verursacht durch den Krieg

in Kleinasien und die darauffolgende Flucht der griechischen Bevolkerung aus Klein-

asien, Ost-Thrazien, Bulgarien und dem Gebiet von Monastirion in Jugoslawien in den europaischen griechischen Raum - wurden verschiedene Gesellschaften be-

griindet, die von etwa 1925 an besondere Zeitschriften herausgeben, in denen neben anderem volkskundlichen Material auch Lieder enthalten sind.

Mit dem Volksleben der Fliichtlinge aus Kappadozien und dem Pontos-Gebiet in Kleinasien beschaftigt sich besonders das Komitee fiir pontische Forschungen und noch systematischer das KFVTQov MLXQLcoaTLXOjv AovU6Jv (Zentrum der kleinasiati- schen Forschungen). Innerhalb dieses Zentrums besteht als eine Abteilung das Volks- musikarchiv, das 1930 von Frau Melpo Merlier gegriindet wurde. Hier wurde u. a. Volksmusik auf Platten oder Tonbandern gesammelt - entweder von Fliichtlingen oder aus den verschiedenen Gegenden Griechenlands6.

II. Eine systematische Sammlung und Erforschung des volkskundlichen Materials von Fliichtlingen aus Ost- und Nordthrazien und aus Kleinasien wie auch des volkskundlichen Materials der Bevolkerung von Zypern und des Nordepiros hat schon seit sehr langem das 1918 gegriindete Aaooyoatplxv 'AQXELov (Volkskundliches Archiv) der Akademie in Athen unternommen. (Im Jahre 1966 ist dieses Archiv in ,,Zentrum zur Erforschung der griechischen Volkskunde" umbenannt worden.)

In diesem Zentrum, das sich mit allen AuiSerungen des Volkslebens befagt (mit dem Material, mit dem sozialen und geistigen Leben), wurden vier Abteilungen organisiert: I) Texte, II) Musik, III) Filmarchiv, IV) Sammlung volkskundlicher

Objekte. Die erste Abteilung umfafit auch das Volkslied-Textarchiv. Die Lieder sind nach

Kategorien eingeordnet (Balladen, Akritische Lieder, Historische-, Klephtenlieder, Liebes-, Kultus- und Festlieder, Klage-, Satirische-, Kinder-, Hochzeits-, Arbeits- lieder usw.), und es gibt fur jedes Lied eine besondere Mappe, in der alle seine Fas-

sungen gesammelt sind. Auferdem ist der gesamte Bestand in Zettelkatalogen auf-

geschliisselt, die nach Gattungen, thematischen Elementen, Herkunftsorten und

Versanfangen geordnet sind. Diese Sammlung umfafit zur Zeit 1850 Lieder mit 80 000 Varianten. Die Musikabteilung besteht seit 1950. Sie beschaftigt sich mit der Aufnahme und Erforschung der Volksmusik und arbeitete zuerst mit Platten, seit 1955 ausschliefilich mit Tonbandgeraten. Der Bestand umfafit heute 15 300 Aufnahmen mit griechischer und 300 mit auslandischer Volksmusik (Balkan u. a.).

6 lber die Tatigkeit dieser beiden Institute siehe: a) Melpo Merlier, Centre d'etudes de l'Asie Mineure. Comment il a ete fonde, comment il a fonctionne. Athenes 1948, 56 S., 8?. (Griech.) b) Pre'sentation du Centre d'Asie Mineure. Recherches d'Ethnographie, Athenes 1951, 15 S. (Franzosisch.) c) Octave Merlier, Les Archives musicales de Folklore et le Centre d'etudes Micrasiatiques (1930-1949). Bulletin analytique de Bibliographie Hellenique 1948, Athenes 1949, S. XXXII-XLII (301-312). d) Melpo Merlier, La chanson populaire grecque, Acta musicologica, Fasc. II-III (1960), S. 71-72.

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Dem Musikarchiv wurde 1966 eine Staatliche Discothek angegliedert, die heute 1000 Platten mit Volksmusik besitzt. Die wissenschaftliche Arbeit in beiden Volks- liedarchiven hat die vollstandige Sammlung der Lieder nach Texten und Melodien zum Programm und weiterhin, nach einer wissenschaftlichen Erforschung dieses Stoffes, die Herausgabe eines Corpus der griechischen Volkslieder.

III. Von alien AufSerungen des traditionellen Volkslebens haben, wie schon er- wahnt, die Volkslieder das Interesse der Sammler, der Herausgeber und Forscher am meisten angezogen. Nach der ersten Herausgabe durch Claude Fauriel und nach der Sammlung von Werner von Haxthausen in der ersten Halfte des vergangenen Jahrhunderts ist die Ausgabe von Arnoldus Passow (TQacyo6bLa POciitxca. Popularia carmina Graeciae recentioris, Lipsiae MDCCCLX, XI, 650 S., 8?) besonders er- wahnenswert, da in ihr alle bis zu jener Zeit veroffentlichten Volkslieder und auch

einige noch nicht erschienene - aus den Sammlungen von Th. Kind, Ulrich, Conze, A. Lykurgos u. a. - zusammengefafit wurden7.

Spater wurde bis in unsere Tage hinein eine grofSe Anzahl von Sammlungen in besonderen Ausgaben oder in Zeitschriften herausgegeben8. Von diesen Volkslied-

ausgaben wurden ziemlich viele in fremde Sprachen (ins Deutsche, Franz6sische, Englische und in andere Sprachen) iibersetzt. Von diesen Obertragungen fiihren wir auier den oben erwahnten von Cl. Fauriel (1824-5), Werner von Haxthausen

(1814), W. Muller (1825), Ch. Sheridan (1825), N. Gnentic (1825) u. a. noch

folgende an:

A) Obersetzungen in die deutsche Sprache wurden schon vom Jahre 1821 an

vorgenommen9; besonders erwahnenswert ist aber die von 1827: a) F. F. von Schmidt-Phiseldek, Braunschweig 1827; ferner b) die Ausgaben von Th. Kind, Leipzig, aus den Jahren 1827, 1833, 1835, 1844, 1849 und 1861 (die letztere unter dem Titel: Anthologie neugriechischer Volkslieder im Original mit deutscher

Ubertragung, Leipzig 1861, XXXV, 232 S.10; c) J. M. Firmenich, Neugriechische Volksgesinge, Berlin 1840 (40 Lieder); J. M. Firmenich-Richartz, Neugriechische Volksgesinge Bd. II, Berlin 1867, 164 S.; d) Dan. H. Sanders, Volksleben der Neu-

griechen, 1844, 358 S.; e) Arn. Passow, Liebes- und Klagelieder des neugriechischen Volkes, 1861; f) Bernh. Schmidt, Griechische Mirchen, Sagen und Volkslieder, Leipzig 1877, S. 149-217; g) A. Schrader, Sammlung neugriechischer Volkslieder, Athen 1937, 79 S., 8? (enthalt 53 Volkslieder, 17 Disticha, 12 Lieder in Neu-

7 Siehe auch die Besprechung von F. Liebrecht in G6ttinger Gelehrte Anzeigen Jg. 1861, S. 561-581.

8 Siehe auch die Volkskundliche Bibliographie von 1907-1965: a) In der Zeitschrift Aao- y,acpiat (Laographia), Bd. 3 (1911), S. 246-47, 255; Ibidem Bd. 10 (1929/30) S. 212 f., 225 f.; E. A. A. Bd. 5 (1947/48) S. 191 f., 235 f.; Bd. 8 (1953/54) S. 211 f., 279 f.; Bd. 9/10 (1955/57) S. 239 f., 324 f., 369 f.; Bd. 11/12 (1958/59) S. 85 f., 136 f., 361 f., 376 f.; Bd. 15/16 (1962/63) S. 127 f., 167 f.; Bd. 17 (1964) S. 132 f., 152 f.; Bd. 18/19 (1965/66) S. 141 f., 161 f.

9 Siehe auch eine Bibliographie in dem Buch von Gaston Caminade, Les chants des Grecs et le Philhellenisme de Wilhelm Miiller, Paris 1913, S. 192 f.

10 Siehe auch die Bibliographie von D. A. Petropoulos, loc. cit., S. 81, 87, 88, 100, 102.

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griechisch); h) Marianne Klaar, Klephtenkrieg. Neugriechische Volkslieder. In

rhythmischer Prosa frei ins Deutsche iibertragen, Athen 1938, 74 S., 8? (es sind ent- halten: Klephtenlieder, Liebeslieder und Lieder vom Leben in der Fremde mit

einigen Anmerkungen); i) Georges Eckert und P. E. Formozis, Lieder und Mirchen aus Kozani und Siatista, Thessaloniki 1944, 7-45 S., 8?; k) Hedwig Lideke:

1) 'EUqrVLxa b6rotLtx TQCayovbLta. 'ExkoyR xai 51Dod)0Xl31 EiL TTiV 'YEQ1tavLx1v.

MeQog A. 'EEqrvtlxa x e(iEva, 'A*0vac 1943-47, IS' + 367 S., 8?. 2) Neugriechische Volkslieder. Auswahl und Ubertragung ins Deutsche, Zweiter Teil. Obertragungen. Herausgabe im Auftrag der Akademie Athen besorgt von G. A. Megas, Athen

1964, XV, 344 S.1. 3) Im Paradies der Volksdichtung. Erinnerungen an meine volkskundlichen Sammel- und Forschungsreisen im griechischen Sprachgebiet, Ber- lin 1948, 224 S., 8?. 4) Griechische Volksdichtung, in: Arch. fur Literatur und Volks-

dichtung I (1949) S. 196-250.

B) Obersetzungen in die franz6sische Sprache: a) von Voutier, Paris 1826; b) M. de Marcellus: 1) Chants du peuple en Grece, tome I, Paris 1851, XIX, 428 S., 8?, tome II, 1851, 496 S. 2) Chants populaires de la Grece moderne, Paris 1860

(Inhalt: 252 Lieder, 275 Disticha.); c) Emile Legrand, Recueil de chansons populai- res grecques, Paris 1874, XLIII + 375 S.; d) Hubert Pernot, Anthologie popu- laire de la Grece moderne, Paris 1910, 276 S., 8?; e) Emm. Zakhos, Poesie popu- laire des Grecs, anthologie bilingue, Paris 1966, 240 S., 8? (die Texte mit ent-

sprechenden Obersetzungen); f) Vollstindiger ist die Ausgabe von Jean-Luc Le-

clanche, Anthologie des chansons populaires grecques. Introduction de Georges C.

Spyridakis et Dimitri A. Petropoulos. Traduction et notes, Paris 1967, 340 S.

C) Ubersetzungen in die englische Sprache: a) Fielton, Selections from Modern Greek Writers in Prose and Poetry with Notes, 1856; b) R. M. Dawkins, Some Modern Greek Songs from Kappadocia, in: American Journal of Archaeology, 1934, S. 112-122; c) Lucy M. J. Garnett, Greek Folklore Poesy, Annotated Translations from the Whole Cycle of Romaic Folk-verse and Folk-prose, edited with essays on the science of folklore, Greek folkspeech and the survival of paga- nism by J. S. Stuart-Glennie, vol. I: Folk-verse, London 1896, 477 S., 8?.

D) Ubersetzungen in die italienische Sprache: a) N. Tomaseo, Canti populari, Toscani, Illyrici-Graeci, Zaccoltie, illustrati da N. T., Venezia 1842 (Band III: Canti Greci, 471 S. Es sind 241 Volkslieder enthalten)12; b) Mario Vitti, Canti dei ribelli Greci (Canti Cleftici), Firenze (1956), 105 S., 8? (Inhalt: Introduzione S. 9-38, der griechische Text und eine entsprechende Obertragung in Italienisch S. 41-89, Anmerkungen S. 93-100).

IV. Aus der grogen Zahl von Volksliedausgaben in der Zeitspanne vom Jahre 1907 an13 werden noch folgende angefiihrt, die eine Auswahl mehrerer Variationen

jedes Liedes enthalten.

11 Siehe die Besprechungen von W. Heiske in Jahrbuch fiir Volksliedforsclung XI (1966) S. 158-159 und von R. W. Brednich in Schweiz. Arch. f. Vk. 61 (1965) S. 136 f.

12 Die zweite Auflage erschien im Jahre 1905. 13 Vgl. Anmerkung 8 und dazu fiir die Jahre 1940-47: G. K. Spyridakis, Le Folklore en

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1. Nikolaos G. Politis, 'E%Xoydi 'X6 At TrQcryovTLC T L roa TO XXi'hkixoi Xaoi, 'v 'Afth'- vextg 1914, 8oy [Auswahl aus den Volksliedern des griechischen Volkes], Athen 1914'4

2. Apost. Melachrinos, AijioTixd TQcLyo"UbLc [Volkslieder], Athen 1946, 1PYt + 222 S.

3. Agis Theros, T& T(QyOV58LG T(OV 'EXiWv, TO6L. A', ~v 'AftiVu; (1951), orX. 349, t64t. B', iv 'AOhvut;- (1952) [Die Volkslieder derGriechen] Bd. I, Athen (1951), 349 S., Bd. II, Athen (1952), 331 S.

4. Dem. Petropoulos, TEXXrYltx6 brWuoTLX\ -U7TY0olUcLa, T6O't. A', i'v 'AfthvaL; 1958, cwX. Xcf + 274, T6o. B', iv 'Aft'vcmt; 1959, aeX. x% + 287 [Griechische Volkslieder] Bd. 1, 1958, Xc' + 274 S., Bd. II, 1959, x% + 287 S.

5. (Georgios K. Spyridakis, G. Megas, Dem. Petropoulos) 'EXXqVt%X& 8r'totX%t

rQxYO'lU ('EzXoyq), T6oi. A', iv 'AO 'VUL; 1962, Soy, uYX. Xi' + 517. ('AxzaibcO 'AOrqvJw, ANqCoaeUi'tUTU TOV AUcoyQcupLxoi 'AQXE4oL UTi; 'AxcO1huiSU; 'AftqvCov, Qo,. 7) [Griechische Volkslieder (Auswahl)] Bd. I, Athen 1962, Xct' + 517 S. (Ver- diffentlichungen des Volkskundlichen Archivs der Akademie Athen, Nr. 7).

In der ersten dieser Ausgaben hat Politis, der Begriinder der wissenschaftlichen Volkskunde in Griechenland, den Text nach der Methode der klassischen Philologie hergestelit, d. h. versucht, die Recensio eines urspriinglichen Textes zu geben. Dabei hat er die in seine Ausgabe aufgenommenen Texte durch Verse aus anderen Varian- ten des betreffenden Liedes erginzt. Diese Methode, die von Johannes Apostolakis kritisiert wurde15, ist aufgegeben worden, da bei einer derartigen Emendation der Varianten ein neues Volkslied hergestellt wird. Von den iibrigen Ausgaben sind die zweite und dritte, auch wenn sie eine Auswahl vieler Varianten jedes Liedes

bringen, doch noch unvollstindig. Wissenschaftlich vollstindiger aber sind die vierte und besonders die fiinfte Aus-

gabe. Die letztere, die eine Verbffentlichung des friiheren Laographischen Archeion

(des Volkskundlichen Archivs - seit 1966: Zentrum zur Erforschung der grie- chischen Volkskunde) ist, bringt fiir jedes Lied eine Auswahl der gedruckten und

ungedruckten Varianten, der die vollstindige Sammiung aller Varianten in dem

genannten Archiv zugrunde liegt. Der bereits erschienene erste Band enthilt fol-

gende Kategorien: 1) Die akritischen Lieder, d. h. Heldenlieder aus der Byzan- tinischen Zeit (9.-i 1. Jahrhundert), die noch heute vom Volke gesungen werden

(S. 3-118); 2) Die historischen Lieder - aus dem 12. jahrhundert (S. 121-180); 3) Die Klephtenlieder, d. h. die Lieder der Freiheitskimpfer (17.-19. Jahrhun-

Grece. Chronique bibliographique pour les anne's 1940-1947, in: Bulletin Analytique de Bibliographie Hell6nique 1948, Athenes 1949, S. XIX-XXV (287-293), XXVII- XXIX (295-297).

14 Diese Auswahl wurde bis jetzt ohne Anderungen neu gedruckt, und zwar im Jahre 1925

(2. Aufi.), im Jahre 1932 (3. Aufi.), und im Jahre 1958 (4. Aufi.). 13 Siehe: T T8 %tOTLx4 .Q TyOQWYO. Mi'o; A'. 01 lukkoy7k, 'Avatul [Die Volkslieder.

Erster Teil. Die Sammlungen], Athen 1929, S. 134 f.

Berichte 186

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Berichte

dert) wahrend der Periode der Tiirkenherrschaft in Griechenland (S. 183-306); 4) Die Paraloge (Balladen) (S. 309-476)16.

Bei den meisten dieser Lieder stehen am Anfang eine Inhaltseinfiihrung und eine Einleitung iiber den historischen Ursprung, ferner Erliuterungen, eine Biblio- graphie und Hinweise auf entsprechende Volkslieder bei anderen Volkern, so z. B. Hinweise auf deutsche Volkslieder (s. S. 110, 360, 378, 423, 426, 428, 429)'7. Auferdem gibt es eine allgemeine Einfiihrung am Anfang des Bandes (S. ?' [V] - Xa' [XXXI]) iiber die griechische Volksdichtung und iber die Kategorien der in dem Band enthaltenen Volkslieder. Der zweite Band, der sich noch in Vorbereitung befindet und der schitzungsweise etwa im Jahre 1969 gedruckt wird, soil die an- deren Kategorien umfassen, d. h. die religiosen Lieder, Abschieds-, Hochzeits-, Kinder-, Klagelieder, die satirischen Lieder und anderes mehr.

Da in diesen zwei Banden nur die Texte enthalten sind, wurde ein dritter Band vorbereitet, der die Melodien zu alien Gattungen von Volksliedern des ersten und zweiten Bandes enthalt. Dieser Band mit dem Titel: 'ErXvLXa bYtxOTLxa TQCayovbSa, To6t. 3 (MovoLXwl 'ExXoyi) [Griechische Volkslieder, Bd. 3 (Musikauswahl)] umfaft 400 Seiten Melodietranskriptionen, auferdem eine philologische Einleitung von G. Spyridakis und eine musikwissenschaftliche von Sp. Peristeris. Am Schlug gibt es auf3er den Indices auch eine ausfiihrliche Zusammenfassung in Englisch. Zu diesem Musikband gehoren 5 Schallplatten mit Aufnahmen der jeweils ersten Strophe von 56 Melodien als reprasentativer Querschnitt durch die Volksliedgattungen des Ban- des mit ihren Melodien (z. B. Akritische, Historische, Klephten-Lieder, Balladen, Fest-, Liebes-, Klage-Lieder usw.), die das Verstandnis und die weitere musikalische Erforschung der Lieder erieichtern sollen18. Diese Volksliedausgaben in drei Banden sind - obwohl sie eine Anthologie zum wissenschaftlichen Gebrauch und auch zum Gebrauch in den Schulen darstellen - samtlich zugleich eine Vorarbeit zur Fertig- stellung und Herausgabe eines Corpus der griechischen Volkslieder.

V. Parallel zu der Ver6ffentlichung der Volkslieder nach Texten und Melo- dien - wie unten - wurde bis jetzt schon eine beachtenswerte Untersuchung hin- sichtlich der Morphologie des Textes, der Form des Metrums und auch ihrer ge- schichtlichen Quellen vorgenommen. Diese Probleme wurden schon in der Ausgabe von Claude Fauriel in Angriff genommen, ihre systematische Untersuchung hat aber erst nach 1852 und besonders seit dem Jahr 1901 durch Nikolaos Politis und andere begonnen.

Beziiglich des historischen Anfangs der Entstehung der zeitgenossischen Volks- poesie und speziell der Balladen hat Stilp. Kyriakidis in seinem dieses Thema be- treffenden Werk: Ai ioToQLxai C &Qi Tric irbt(oij8o ErkavLxYg tOLnoeCS) [Die histo-

16 Zu den charakteristischen Elementen dieser Volkslieder (Akritische, historische Lieder, Klephtenlieder und Balladen) siehe St. Kyriakidis, Neugriechische Volkskunde, Anm. 1, S. 9 ff.

17 Uber die Entsprechung griechischer Volkslieder zu deutschen siehe auch W. Heiske in Jahrbuch fiir Volksliedforschung XI (1966) S. 158-159.

18 Dieser Musikband erschien im September 1968.

187

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rischen Anfange der griechischen Volkspoesie], Thessaloniki 1934, 38 S., 8? (Zweite Auflage mit einem Nachtrag. Thessaloniki 1957, 46 S. und 2 Tafeln, 8?) die Mei-

nung geiaugert, dag3 viele neugriechische Balladen - von denen einige auch bei den Nachbarvolkern, besonders bei den n6rdlichen Nachbarn Griechenlands verbreitet sind19 - aus dem Theater der ersten christlichen Jahrhunderte, d. h. des 4. und 5. Jahrhunderts, hervorgegangen seien. Diese Auffassung hat Kyriakidis spater in seinem Aufsatz Zur neugriechischen Ballade in der Zeitschrift: Sidost-Forschungen Bd. XIX (1960) S. 326-343 wiederholt.

Mit der Einzelerforschung der griechischen Balladen haben sich eine ziemlich

grofge Zahl von Griechen (N. Politis, J. Psicharis, Stilp. Kyriakidis, G. K. Spyri- dakis, Dem. Petropoulos, K. Romaios u. a.) sowie auch viele Auslander (Dan. H.

Sanders, W. Wollner, Ivan Schischmanov, Karl Dieterich20, Sam. Baud-Bovy, S. Im-

pellizeri, Giuseppe Cocchiara, Sophie Trenkner, Lajos Vargyas, Gh. Vrabie, Alois Schmaus u. a.) befagt. Zu diesen Untersuchungen ist - auger den oben erwahnten

Forschungen und besonders denen von Kyriakidis - das Werk des Schweizers Sa- muel Baud-Bovy (La chanson populaire grecque du Dodecanese, I, Les textes, Paris 1936, 407 S., 8?) ein wichtiger Beitrag gewesen. In diesem Buch erforscht der Verfasser in systematischer Weise einige Probleme der Technik der Volksdichtung sowie geschichtliche, philologische u. a. Probleme.

In einem besonderen Kapitel (S. 313-394) untersucht er die Disticha, d. h.

zweiversige Lieder, in bezug auf die Technik ihrer Dichtung und den geschicht- lichen Anfang ihrer Entstehung2".

Mit diesem Thema hat sich spater auch St. Kyriakidis beschaftigt, und zwar in seiner Betrachtung: 'H yiveUol Toi bLOTLiXOv xai xt a QXI TTl; [iootETQag [Die Genese des Distichons und der Beginn der Isometria, d. h. der Entsprechung der Musik-

strophe zum Vers], Thessaloniki 1947, 79 S., 8?. Der Verfasser ist der Ansicht, dag diese poetische Gattung vom 15. Jahrhundert an auftritt22.

Die akritischen Lieder - wie schon gesagt, Heldenlieder aus dem 9.-11. Jahr- hundert - haben besonders die Heldentaten der Akriten zum Inhalt: des Digenis Akritas, Konstantas, Armouris, Theophylaktos, Porphyris, Andr6nikos, Phokas u. a., die Akriten genannt wurden, well sie in die "AxQaL, d. h. an die Grenzen des

byzantinischen Staates in Ostkleinasien in die Nihe des Flusses Euphrat und die

Gebirge des Tauros und Antitauros geschickt wurden, um das Reich gegen die

Angriffe der mohammedanischen Araber zu verteidigen . Diesen historischen Hintergrund der in Rede stehenden Lieder zeigte zuerst

Max Biidinger auf (Das mittelgriechische Volksepos, Leipzig 1866), danach Konst.

19 Siehe Karl Dieterich, Die Volksdichtung der Balkanlander in ihren gemeinsamen Elemen- ten, in: Zeitschrift des Vereins fiir Volkskunde 12 (1902) S. 145 ff.

20 s. oben Anm. 19. 21 Vgl. auch den Aufsatz von Gustav Soyter, Das volkstiimliche Distichon bei den Neu-

griechen. Ein Beitrag zur Kenntnis der neugriechischen Volksdichtung. AaoyQ. 8 (1921/25) S. 379-426.

22 Siehe auch eine Analyse dieses Aufsatzes von G. Spyridakis, Le Folklore en Grece, loc. cit. S. XXIV.

188 Berichte

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Berichte

Sathas (1873), noch vollstiindiger Konst. Sathas und Em. Legrand im Jahre 1875

(Les exploits de Digenis Akritas, Paris 1875, XCIX S.). Die Erforschung dieser Lieder ist spiter durch weitere Arbeiten fortgesetzt wor-

den: a) von griechischer Seite: von N. Politis22, St. Kyriakidis24, G. K. Spyridakis25, Petros Kalonaros26. G. Kourmoulis27, K. Romaios28 u.a.; b) von auslindischer Seite: besonders von dem Belgier Henri Gr6goire und seiner Schule2 , ferner von

James Notopoulos30 und S. Baud-Bovy3t. Ferner ist die Untersuchung der histori- schen Lieder - die seit dem 14. Jahrhundert fortlebten - wie auch der Klephten- lieder - deren Entstehung im 17. Jahrhundert begann und bis 1850 fortdauerte - durch eine grof3e Anzahl spezieller Aufsitze und selbstTndiger Abhandlungen weiterentwickelt worden. Von diesen erwfihnen wir die Forschungen Fauriels, loc. cit. Bd. I, S. XLIJ-LXXIX, dann die AufsHtze von J. Apostolakis: a) T6o T12u-

yOJL Ti ; 'AyL&; locqiL; [Das Lied von der Hagia Sofia], Thessaloniki 1939, 16 5., 80; b) T6o xXcprptLxo gTQcyO'UJbL. T6 rvE i3r u %cd "qi TFz,XV tou [Das Klephtenlied. Sein

Begriff und seine Struktur], Athen 1950, 179 5., 8'. - Ferner die Arbeiten: a) von G. Megas iiber die Volkslieder bei den Griechen des Pontos in Kleinasien von der

23 Siehe H*,Q'L TOi EdftVx%OlO FiiJIOU to OV VWECOTFWV eEjvvUwov [Tuber das nationale Epos der Neugriechen] in dessen Werk: AuoyaxqaxpL%C IpUn~LLXXT [Verschiedenes Volkskundliche], Bd. A, Athen 1920, S. 237-260. - Derselbe: 'Ax%LTLL ?i a`tWrcT [Akritische Lieder. Der Tod des Digenis], Aaoy(. 1 (1909) S. 169-275 usw.

24 a) 'O ALyFvivg 'AxqLTs1g. 'Ax(oLTLSd' E. 'AXQLTtxx TQUyO%LCU. 'AAXQiTrXL T,o' [Digenis Akritas. Akritische Epen. Akritische Lieder. Akritisches Leben], Athen (1926) 154 S., 80.

b) Besprechungen in der Zeitschrift: Aco-oy(. 10 (1929/30) S. 632-662. c) Forschungs- bericht zum Akritas-Epos. Berichte zum XI. Internat. Byzant. Kongref3, Miinchen 1958, S. 8 ff.

25 Siehe in: E. A. A. Bd. 11/12 (1958/59) Athen 1960, S. 229-248. Bd. 13/14 (1960/61) Athen 1961, S. 3-34. Bd. 18/19 (1965/66) Athen 1967, S. 3-9.

26 BaUXA&LOg ALyEv4' 'Ax'LT;U [Basilios Digenis Akritas], Neue Aufi. von Petros Kalona- ros. Bd. I, Athen (1941), 5. LE' (XV) if., Bd. II, 1941, S. 205 if.

27 "E:tog XCd ETqLXiq iiX [Epos und episches Material], 'EJtLOrTT. 'E;tFTTjQ 'tLg T~ghXLOotp. YoXihg Toij HVIaE;tLO-T%t'LOV 'Aih1vCov [Wissenschaftliches Jahrbuch der Philosophischen Fakultit der Universitit Athen] Bd. 5 (1954/55) S. 212-260.

28 a) Ta' 4xQLTLx'L TQclyO'ULc81 ToiT fI6VtOU [Die akritischen Lieder des Pontos]. 'AQXEFiOV TOi

HI'VTOU 17 (1952) S. 155-171; b) 'H KQrtiX' XQUUay'i o T hL 6av4rou ToiT AL-yEvil [Die kretische Fassung des Todes des Digenis], KQ'zTxir Xgovwz' Bd. 7 (1953) S. 394-408.

29 a) H. Gr6goire, L'aige he'roique de Byzance. Melanges N. Jorga, 1933, 5. 383-397; b) H. Gr6goire et R. Goossens, Autour de Digenis Akritas: Les cantilenes et la date d'Andros-Trepizonde. Cantilenes grecques et romans Arabes. Byzantion VII (1932) S. 287-317; c) H. Gregoire et H. Liideke, Nouvelles chansons epiques des IXe et Xe sitcles. Byzantion XIV (1939) S. 235-263. Siehe noch ausfiihrlicher in dem Buch von H. Gr6goire, 'O ALyEvj; 'AXQi[T;. 'H B5JCLYVTLVi 'E;to;touLtct crTYI hrrCTOQka XCd TcVr

ntourqu1 [Digenis Akritas. Das byzantinische Epos in der Geschichte und der Poesie], New York (1942), Xi1' + 336 5., 80 (auf den Seiten y -IXk' Einfiihrung in franzdsischer

Sprache. Der Text auf den Seiten 1-336 ist griechisch; auf den Seiten 295-299 befindet sich eine ausfiihrliche Bibliographie).

30 CO 9atiVcTo oOD 'Hjpx%XEoug Xcil' Toi ALyE-vi 'AX%iTL [Der Tod des Herakies und des Digenis Akritas], Acoye. 17 (1958) 5. 451-453.

31 Notes sur l'epope'e byzantine. a) La chanson d'Armouris, et sa tradition orale. Byzan- tion 13 (1938) S. 129-130.

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Eroberung Konstantinopels durch die Tiirken (1453) u. a.32; b) von Johannes Vlachojannes33; C) von Irene Spandonidis34; d) von A. Steinmetz35; c) von Dem.

Petropoulos3 ; d) von K. Romaios3l ; e) von Dem. Oikonomides38; f) von Petros

Spandonidis39 u. a. Mit der Untersuchung der Kiagelieder haben sich Maria joannidou, Unter-

suchungen zur Form der neugriechischen Klagelieder (Moirologien), Miinchen 1938, 70 5., 80 und danach F. B6hm, Die neugriechische Totenklage, Berlin 1947, 99 5., 80 , beschiftigt. In der letzteren Arbeit ist eine griechische Totenklage enthalten

(S. 1-45), ferner eine Auswahl iibersetzter Texte (S. 47 if.). Die Vergleichung und Allegorie in der Volksdichtung hat die Abhandlung von

Dem. Petropoulos zum Thema: La comparaison dans la chanson populaire grecque, Athenes 1954, 167 5., 8 . (Inhalt: I. partie [ S. 13-104]: Classement des domaines

auxquels les images sont empruntees. II. partie [S. 105-134]: Technique des com- paraisons; l'etendue des deux termes dans le vers. usw.).

Linen weitgespannten Inhalt hat der Aufsatz von St. Kyriakidis. 'H 6T%uLdbi1; O'Ur'qVLX%- Tro'Uq(R xtd T 'L( T0oQi'L TOl EUrqvt%oi5 'iffvouu [Die griechische Volkspoesie und die Geschichte der griechischen Nation], AcxoyQ. 12 (1938/48) S. 465-502, ebenso die Aufsitze von James Notopoulos: a) A Continuity and Interconnexion in Homeric Oral Composition, in: Transactions of the American Philological Association Vol. LXXXII [1951] S. 81-101; b) Homer and Cretan Heroic

Poetry. A Study in Comparative Oral Poetry I) The Song of Daskalojannes. in: American Journal of Philology Vol. LXXIII, 3 (1952) 5. 225-250; G. Zoras, 'H

i-rTEhi L' -uV T XX1]VLxfi Aot1oEL [Der Aufenthalt in der Fremde in der griechischen Dichtung], Athen 1953, 85 5., 80, usw.

VI. Parallel zu den Textausgaben der Lieder hat auch die Verdiffentlichung ihrer Melodien begonnen. Melodienaufzeichnungen einiger Lieder hat zuerst Werner von Haxthausen seiner Sammlung beigefiigt (s. in der Ausgabe 1935, 5. 174-199); 32 Siehe in den Zeitschriften: E. A. A. 8 (1953/54) Athen 1956, S. 3-13. 'EXXyivtxi At-

[towgyLa Bd. 3 (1949) S. 899 f. Siehe auch ilber die ilteren historischen Lieder im Pontos: Aceooye. 17 (1957/58) S. 373-382.

33 Siehe in der Zeitschrift: NEca 'EaCr'Lc 28 (1940) S. 853-857, 986-993, 1108-1114, 1157, 1319-1325. Vgl. auch eine Analyse von G. Spyridakis, Le folklore en Grace, s. oben, S. XXIII.

34 TecLyo6UbLU Tii 'Ay6oLCVr; (Parnass) [Lieder aus Agoriani], Athen 1939, 15, 438 S., 8'. (Eine reiche Sammiung von Volksliedern aus dem Dorf Agoriani mit sehr wichtigen histo-

rischen Bemerkungen). 35 Untersuchungen zu den Klephtenliedern, AxoyQ. 10 (1929/32) S. 305-380. 36 a) 'Ax%LTLx% -r DQyo%iuL r vT H,o7r6Y0VVao [Akritische Lieder in der Peloponnes], HkEo-

7tovv'yqLUX Bd. 2 (1957) S. 335-368; b) rhXotovvr'oqUx% 8bqtrTL%xU t'cLayoubLL [Volks- lieder aus der Peloponnes], HekonovvrjoLax% II9WOTOXQOVLcL Jg. 1959, S. 49-64.

37 T(xyO%j8LC T6jv KoXOxtewV(iLV [Lieder der Klephten Kolokotronii]. Zeitschrift: HEXo- ;toVV'q6LU%7W Bd. 1 (1956) S. 409-440.

38 MLXCLjX 6 ,,YEvvceiO;" ol' Ir& IiijtOTtXd 7U -

Olro0 1i1CI-uc 'EXXivwov %Xc Booky69wv [Michael der ,,Tapfere" und die auf ihn beziiglichen Lieder bei den Griechen und Bulga- ren], AcloyQ. 14 (1952), S. 53-70.

39 T6 x%E(PTLXO T9(yo3JbL xoi & Z 'xai1 TF'XV3] [Die Klephtenlieder und die altgriechische Dichtung], Thessaloniki 1952, 108 5., 80.

190 Berichte

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Berichte

aber soviel ich weig, war Daniel Sanders der erste, der in seinem Werk Das Volks- leben der Neugriechen (Mannheim 1844) auf den Seiten 351-358 dreizehn grie- chische Volksliedmelodien publiziert hat.

Weitere Veroffentlichungen folgten erst viele Jahre spiter: Trente melodies populaires de la Grece et d'Orient in der Ausgabe von L. A. Baurgault-Ducoudray (Paris 1876) sowie 114 Volksliedmelodien von Griechen der Insel Chios, transkri- biert von Paul de Flem, in: Hubert Pernot, Rapport sur une mission scientifique en Turquie (Paris 1903).

Um diese Zeit begann auch in Griechenland die Veroffentlichung von Volks- musik, teils in byzantinischer, teils in westeuropaischer Notenschrif, zuerst 1872 durch Zographos Keibelis40, dann 1880 durch Ant. Sigalas (Yvu.oy? EftVLXCOV aodt- Twv [Eine Sammlung von Nationalliedern, S. 291-341, 371-373, 376, 380 usw.) und 1887 durch Epam. Stamatiades in seinem Werk EaztLaxa, Bd. 5, S. 275 f. Wich- tige Ausgaben sind ferner: G. Pachtikos, 260 Ar%TcbhOl EXXvltx&a asaWWTa [260 grie- chische Volkslieder], Athen 1905, 410 S.; K. Psachos, 32 Lieder von der Insel Skyros (1910, 1911); derselbe, 66 Lieder aus der Provinz Gortynia auf der Pelo-

ponnes (1923); derselbe, 50 Lieder von der Peloponnes und von der Insel Kreta

(1928). Zu erwahnen sind weiter die Melodiensammlungen: S. Baud-Bovy, TQacyoovbic

T-Ov Awobxcavioaov [Volkslieder des Dodecanes] Bd. I, 1935, 8?, XXIX + 391 S.; Bd. II, 1936, XIII + 466 S. (mit franzosischen Einleitungen); Spyr. Peristeris, ATlOTLx&a t-Qayo,biUla 'HAELQov xai Mo@Qal [Volkslieder aus Epirus und aus Morea

(Peloponnes)] 8?, Athen 1950, XIV + 135 S. (enthilt 66 Lieder mit byzantinischer und westeuropaischer Notation); Theod. Kallinikos, KwtuQlTaxi aix1 tovotxil

[Volksmusik in Cypern], Nicosie 1951, 8?, 218 S. (83 Lieder)41; Sotirios (Sam) Chianis, Folk Songs of Mantineia, Greece. Folklore Studies: 15, University of California Press, Berkeley and Los Angeles 1965, 8?, 111 S.

VII. Abhandlungen iiber griechische Volksmusik wurden ver6ffentlicht: a) von Thras. Georgiades, Der griechische Rhythmus. Musik, Reigen, Vers und Sprache. Hamburg 1949, 164 S. u. 1 Abb., 8?; b) von Sam. Baud-Bovy, Etudes sur la chan- son cleftique avec 17 chansons cleftiques de Roumelie, transcrites d'apres les disques des Archives musicales de Folklore. Preface de Mme. Merlier, Athenes 1958, XV + 125 S., 8?. - Inhalt: 1. Une chanson cleftique (etude comparative) (S. 43-83), 2. Chansons cleftiques. Transcrites et annotees (S.,85-125) (17 Lieder, die zum ersten Mal veroffentlicht werden); augerdem: 1. Notation musicale et explication des signes (S. 7-9), 2. Sur la strophe de la chanson cleftique (S. 15-33), 3. Sur la

40 Siehe auch S. P. E. Formozis, Contribution a l'e'tude de la chanson et de la musique popu- laire grecque, Thessalonique 1938, S. 16. - Hier befindet sich (S. 15-42) eine ausfiihr- liche Bibliographic.

41 Siehe auch eine Bibliographie in dem Werk von Melpo Merlier, Essai d'un tableau du Folklore musical grec. Le Syllogue pour l'enregistrement des chansons populaires, Athenes 1935, S. 22 ff. - Siehe weiterhin in der Zeitschrift: E. A. A. Bd. 5, S. 235-37; Bd. 8, S. 279-283; Bd. 9/10, S. 324-329, 370; Bd. 11/12, S. 136-139, 376-377; Bd. 15/16, S. 167-170; Bd. 17, S. 152-154; Bd. 18/19. S. 161-163.

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prosodie des chansons cleftiques (S. 35-42) als Neudruck; c) von demselben: La

place des PL~L'tLXc T eco'U'8Lcc [Lieder aus Westkreta] dans Ia chanson populaire de la Grece moderne, KnytLx& xQovLxa Bd. 15/16 (1961/62) Heft III, S. 97-105; d) von Evang. Moutsopoulos, Rhythmes et danses grecques et bulgares, AaoyQ. 17

(1957/58) S. 536-548; e) von Georgios Chatzidakis, KQttxiiX tUiovot4 Movotx\ ov(ti'UGTxcT xcd Xo oQ [Kretische Musik. Musiksysteme. Lieder und Tiinze], Athen

1958, 240 S., 80; f) ferner hat Spyr. Peristeris untersucht: 1. die Musik eines akriti- schen Liedes. E. A. A. Bd. 7 (1952) S. 148-158; 2. die polyphone Musik der Grie- chen im Nordepiros42, E. A. A. Bd. 9/10 (1955/57) S. 105-133. Vgl. dazu auch den Artikel: Chansons polyphoniques de l'1pire du Nord, in: Journal of the International Folk-Music Council Vol. XVI (1964) S. 51-53; 3. '0 EidGvygoo (v'Uft4d EiLg T' Wi'qVtXd% 8iqtotx%a' TQCLYO1&Cx [Der Exassimos-Rhythmus in den

griechischen Volksliedern], E. A. A. Bd. 15/16 (1962/63) S. 201-222. VIII. Von verschiedenen Studien und Aufsitzen tiber die Volksinstrumente

(Dudelsack, Lyra [Leier], Pfeife, Klarinette usw.) sind nennenswert: a) Despina Mazaraki, T6 Xti(xo' xkctivo otTiV 'EXXi&to [Die Klarinette als Volksinstrument in

Griechenland], Athen 1960, 152 5., 40; b) Spyr. Peristeris, 'O 0ioxccuXog (Taa- [MtoMva) riLg Ti'V VIOLOYTLXi)qV 'EXX68&w [Der Dudelsack auf den griechischen Inseln], E. A. A. Bd. 13/14 (1960/61) S. 52-72; c) Ph. Anojannakis: 1. Fin byzantinisches Musikinstrument, in: Acta musicologica XXXVII, 5. 158-165; 2. 'H xoqcpooo-

yixi' ktkLhYj Tig XU'QUg otiiv Kni'T [Die morphologische Entwicklung der Lyra auf Kreta. Line vorliufige Erforschung] in der Zeitschrift 'HJg Jg. 7 (1964) S. 227 bis 232; 3. Instruments de musique populaire grecs, Athenes 1965, 57 S., 80.

IX. In bezug auf die Untersuchung der Volkstinze schlieflich sind folgende Arbeiten von Bedeutung: a) von Georgios A. Koussiadis: 1. 'EkkqVLxo0 xc ri w-QO)

xciixoi XoQo' [Griechische und europiische Tinze], Athen (1958), 8' (siehe die

Erforschung der griechischen Volkstdnze auf den Seiten 3-90); 2. derselbe: Les danses populaires grecques, in: L'Hell6nisme Contemporain, annee 1952, S. 526

bis 532; b) Chr. Sakellarios, 'EUqrvt%o'L xoeou, 'tyyXixod 'LrTcWpQWoYig 0. ITE(PCvLbTI

[Griechische Tdinze]. Ubersetzungen ins Englische von Th. Stephanidis, Athen 1940 (60 Blitter), 4'. (Der Inhalt dieses Buches besteht aus den Musikbezeichnun-

gen von fiinfzig Volkstanzen und ihren wechselnden Formen, die aus verschiedenen

Gegenden des griechischen Raums stammen. Parallel zum griechischen Text stehen

teilweise Obersetzungen in die englische Sprache.) c) von Sam. Chianis, Some

Observations on the Mixed-Dance in the Peloponnesus. AcoyQ. 18 (1959) 5. 244

bis 256; d) von Bas. Papachristos, 'EkkrvtxoL Xo7Qopo'A. 'AviXuut tL v T&)ViLV'rw)V. XoQO-

yQ&cp?tcL?. Movoi4YL [Griechische Tinze. Analyse der Tanzbewegungen. Choreo-

graphie. Musik], Tripolis in der Peloponnes 1960, 202 5., 8 ; e) von Rickey Holden

and Mary Vouras, Greek Folk Dances, New Jersey 1965, 128 5., 8 .

Athen GEORGIOS SPYRIDAKIS

42 Dieses Gebiet ist seit dem Jahre 1913 dem albanischen Staat angeschlossen.

Berichte 192


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