Date post: | 05-Apr-2015 |
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William Foote Whyte
„Street Corner Society – the social study of an italian slum“ - 1943
Gliederung
1. William Foote Whyte - Biographie
2. „Street Corner Society“: Fragestellung und Zielsetzung
3. „Street Corner Society“: Die Studie
4. „Street Corner Society“: Ergebnisse
5. Besonderheiten und Kritik
William Foote Whyte - Biographie
Geb. 1914 in Springfield (Massachusetts) Akademikerfamilie → obere Mittelschicht 1932-1936 Studium der Wirtschaftswissenschaften
in Philadelphia (Swarthmore College) 1935 Studie über Finanzierungsmöglichkeiten in
New York 3 jähriges Stipendium von der „Society of Fellows“ in
Harvard 28 Mai 1938 heiratet er Kathleen King
William Foote Whyte - Biographie
Sommer 1939: Verlängerung des Stipendiums um 1 Jahr
Nach „Street Corner Society“: Assistent an der Chicago Universität
Cornel Universität, Ithaca Seit 1979 in Rente
William Foote Whyte - Werke
Street Corner Society (1943,1955,1981,1993), University of Chicago Press
Human Relations in the Restaurant Industry, McGraw Hill, New York, 1948
Power, Politics and Progress: Social Change in Rural Peru, Elsevier, New York, 1969
Learning from the Field: a Guide from Experience, 1984, Sage Publications, Newbury Park, Calif., 1990
Social Theory of action, Sage Publications, Newbury Park, Calif.,1991
Participant observer, an autobiograohy, ILR Press, 1994 Creative Solutions to Field Problems: reflections on a Career, 1997
Street Corner Society -Fragestellung und Zielsetzung
Slums wurden bis dahin nur aus Sicht eines sozialen Problems untersucht
Studie über die Organisationsstruktur von Slums und „corner-gangs“
Analyse von Individuen und Gruppen in Bezug auf deren Position in der sozialen Struktur
Street Corner Society -Cornerville (Easter City)
„Cornerville best fitted my picture of what a slum district should look like.“
„It had more people per acre living in it than any other section of the city. If a slum meant overcrowding, this was certainly it.“
Street Corner Society -Vorbereitung der Studie
Hilfe: Soziologische und anthropologische Literatur→Es gab keine Studien von den Gemeinden in Slums
Plant am Anfang eine sehr umfangreiche Studie (Geschichte des Stadtteils, Politik, Wirtschaft, Kirche, Bildung und Freizeit, soziale Einstellungen)→ soziometrische Studie von Freundschaftsmuster
Conrad M. Arensberg & Eliot Chapple→ Methoden der Feldforschung
Elton Mayo → Methoden des Interviews
Street Corner Society -Die Studie
4 Februar 1937 - erster Kontakt zu Doc
(Leader der Gang „The Norton‘s“)
Einzug bei der italienischen Familie „Martini“
in Cornerville
Lernt italienisch Wird Mitglied in dem „Italian Community
Club“
Street Corner Society -Die Studie
Wenige formelle Interviews sondern aktive Teilnahme an den täglichen Aktivitäten (Beobachtung)
Wichtig: - wann soll man fragen und wann nicht?
- welche Fragen soll man stellen? Durch Integration und Akzeptanz in der
Gruppe wurden Interviews nicht mehr nötig.
Street Corner Society -Die Studie
Untersuchung der politischen Situation → wird aktiver Mitglied
Eröffnung eines Freizeitzentrums unter der Führung von Doc und Sam Franco → Möglichkeit der Analyse der Gang „Miller‘s“
Erweiterung der Studie auch auf andere Gangs
Street Corner Society -Ergebnisse
Die Clique und das Individuum:
– „Fellows around here don‘t know what to do except within a radius of about three hundred yards. (...) They come home from work, hang on the corner, go up to eat, back on the corner, up a show, and they come back to hang on the corner. If they‘re not on the corner, it‘s likely the boys there will know where you can find them. Most of them stick to one corner. It‘s only rarely that a fellow will change his corner“
Street Corner Society -Ergebnisse
Die Clique und das Individuum:
- man muss nicht die einzelnen Individuen überzeugen, sondern die Leader der Gang
- Struktur der „corner gang“ bildet sich während einer langzeitigen Interaktion.
- es werden regelmäßig soziale Aktivitäten außerhalb des Corners organisiert
Street Corner Society -Ergebnisse
es gibt immer ein Ort außerhalb des Corners wo sich die Clique täglich und zur selben Uhrzeit trifft
Grundlegend für den Gruppenzusammenhalt ist die gegenseitige Verpflichtung
→ Ausnahme: Thema Geld
Street Corner Society -Ergebnisse
Soziale Struktur:- die Gesellschaft besteht aus „big people“ und „little people“ + Vermittler- Cornerville → „little people“- Beziehung zu Vermittler auf Basis von gegenseitige Verpflichtungen aufgebaut
→ es entsteht eine Hierarchie von persönlichen Beziehungen, die auf ein System der gegenseitlichen Verpflichtung, basiert.
Street Corner Society -Ergebnisse
Innerhalb der Gruppe:
- Zusammenhang zwischen individuelle Leistung und Position der Einzelnen in der Gruppe (z.B. Bowling)
- Zusammenhang zwischen psychischen Beschwerden und drastische Veränderungen in den Interaktionsmuster.
Street Corner Society -Ergebnisse
Das Problem von Cornerville:
- Versagen der Verknüpfung der eigenen sozialen Organisation an der Gesellschaftsstruktur.
- Gründe für Schwierigkeiten bei der Integration:Stadtteil ist als unordentlich und gesetzlos
bekanntItaliener sind die am wenigsten sympathisierte
Emigrantengruppe
Street Corner Society -Ergebnisse
→ Menschen aus Cornerville werden sich besser an der Gesellschaft außerhalb anpassen, wenn sie mehr Möglichkeiten bekommen an dieser Gesellschaft teilzunehmen
Besonderheiten der Studie
3 ½ Jahre totaler Immersion Beschreibungen informeller Formen von
Organisationen Gangs sind organisierte soziale Systeme
Kritik
„ I was 18 months in the field, before I knew where my research was going.“
subjektive Auswahl des Stadtviertels Ein teilnehmender Beobachter darf seine
Rolle als Wissenschaftler nicht vergessen Beeinflussung der Ereignisse
„I was seeking to build a sociology based upon observed interpersonal events“
William Foote Whyte