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Windsurfing Journal Ausgabe 14

Date post: 01-Mar-2016
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Windsurfing Journal Ausgabe 14
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INTERVIEW WINDSURFPROFI PETER GARZKE. TEST FREESTYLEBOARDS & -SEGEL. EVENTS I E E V V E E N NT T S S I I WORLD CUP KLITMÖLLER & SYLT. EVENTS II LOOP CHALLENGE & SPEED-DM. INNOVATIONEN DREI NEUE GABELMODELLE. WINDSURFING JOURNAL 14 | AUSGABE 04-2010 OKTOBER/NOVEMBER | DEUTSCHLAND 4,80 A 4,80 | CH 11,- SFR | BENELUX 5,80 | E/I 7,50
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Page 1: Windsurfing Journal Ausgabe 14

INTERVIEWWINDSURFPROFI PETER GARZKE.

TESTFREESTYLEBOARDS & -SEGEL.

EVENTS IEEVVEENNTTSS IIWORLD CUP KLITMÖLLER & SYLT.

EVENTS IILOOP CHALLENGE & SPEED-DM.

INNOVATIONENDREI NEUE GABELMODELLE.

WINDSURFING JOURNAL 14 | AUSGABE 04-2010 OKTOBER/NOVEMBER | DEUTSCHLAND 4,80 €

A 4,80 € | CH 11,- SFR | BENELUX 5,80 € | E/I 7,50 €

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Page 4: Windsurfing Journal Ausgabe 14

FAHRER ELEAZAR SANCHEZ ALONSO © FOTO PWA/JOHN CARTER

Daumenkino! Lass das Magazin Seite für Seite durch deine Finger fl ippen und bestaune Victor Fernandez bei seinem perfekten Double-Loop! © FOTO PWA/JOHN CARTER

© COVERSHOT LARS WEHRMANNMODEL MRS. SUNDAY

INHALT

6

EDITORIA

L 8

NEWS 1

0

GEWIN

NSPIELE 12

ÖSTERREICHNEW

S 14

SPECIAL P

RODUCT/ION F

USE 16

LESERBRIEFE 2

0

LESERSHOTS 22

VOR 20 JA

HREN 24

WORTW

ECHSEL/PETER GARZKE 2

6

SPEEDSURF-DM

36

EVENT/COLGATE W

INDSURF

WORLD C

UP 42

EVENT/PWA W

AVE WORLD C

UP KLIT

MÖLLER 5

2

GABELTEST 6

0

FREESTYLETEST 6

4

EVENT/LOOP CHALLENGE 7

4

AUSBLICK/IM

PRESSUM 8

2

inhalt

6 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

Page 5: Windsurfing Journal Ausgabe 14

WAS WIRKLICH ZÄHLT.

H attest du schon mal ein Erlebnis, das so nachhaltig war, dass sich deine Einstel-

lung zum Leben grundsätzlich geändert hat? Der Volksmund nennt so etwas weit-

läufi g „einschneidende Erlebnisse“. Glücklicherweise bin ich davon bislang weitge-

hend verschont geblieben. Doch in den vergangenen zwei Monaten hatte ich gleich zwei.

Am 01. September raste einer meiner besten Freunde als Beifahrer mit einem Auto auf

der Autobahn mit hohem Tempo in einen LKW, nachdem der Fahrer am Steuer einge-

nickt war. Zwei Reanimationen, künstliches Koma und diverse Operationen später ist er

nun langsam wieder auf dem Weg der Besserung. Er hatte großes Glück. Wäre sein

Sitz nicht zurückgedreht gewesen, hätte er nicht lebend aus dem Wrack herausgeschnit-

ten werden können. Der Schock über diesen Unfall sitzt in unserem Freundeskreis tief.

Die Verzweifl ung seiner Frau kurz nach dem Unfall während unseres ersten Telefonats,

als noch nicht sicher war, wie es weitergehen würde, meine ersten Gedanken an seine

Tochter, die gerade womöglich ihren Vater verliert, und das Gefühl, dass genauso gut

ich da gerade liegen könnte, werde ich nicht mehr vergessen. Der Fahrer, ebenfalls aus

unserem Freundeskreis, war wie durch ein Wunder nur leicht verletzt, zumindest phy-

sisch. Keiner, schon gar nicht mein Freund, macht ihm einen Vorwurf. Denn wir haben

wohl alle schon mal Situationen erlebt, in denen man übermüdet kurz am Steuer ein-

geschlafen ist. Bisher war aber immer alles gut gegangen und so hat man sogar noch

Scherze gemacht, wenn man sich gegenseitig bei Tempo 200 aufgeweckt hat. Das ist

jetzt vorbei. Die Hotels an den Autobahnen werden sich zukünftig über eine Umsatzstei-

gerung durch Kieler Gäste erfreuen können.

Als hätte es noch einem i-Punkt bedurft, um wirklich mal nachhaltig über das eigene

Handeln nachzudenken, hatte ich dann gut 30 Tage später ein weiteres einschneiden-

des Erlebnis. Während des Windsurf World Cup auf Sylt habe ich mir bei einem Sturz

recht dämlich mein Schienbein stark geprellt und ziemlich lang und tief aufgeschnit-

ten. Und das nicht einmal

beim Wundsurfen, sondern

beim Entladen eines LKWs.

Ich konnte aber nach gut

einer halben Stunde wie-

der normal auftreten, die

Wunde habe ich versucht mit Klebeband zusammenzutapen. So richtig optimal war

das nicht und auch der Spaß auf dem Wasser bei den Slalom-Eliminations recht einge-

schränkt. Nach drei Tagen am zweiten Eventsamstag konnte ich dann morgens gar nicht

mehr auftreten. Über Nacht hatte ich wohl mit einem Elefanten geknobelt und sein Bein

gewonnen … Mit dem Gefühl, dass jede Sekunde meine Wade explodieren könnte, kam

ich in der Klinik in Kiel an. Der erste Kommentar einer Schwester nach Begutachtung

der Verletzung war, dass es bei einem so fortgeschrittenen Stadium nicht selten vor-

kommt, dass man die Entzündung nicht mehr in den Griff bekommt und dann das be-

troffene Unterbein amputiert werden muss. Anfangs dachte ich noch, die Dame würde

damit meine Ungeduld ein wenig bremsen wollen, schließlich fragte ich nur nach einer

Spritze, um dann wieder schnell gehen zu können … Als jedoch auch noch eine Assis-

tenzärztin hervorhob, mein Bein sehe überhaupt nicht gut aus, und von einer ernsthaf-

ten Bedrohung sprach, wurde mir langsam mulmig. Und als schließlich der behandelnde

Arzt meinte „Sie bleiben jetzt erst mal schön bei uns“, wurde mir endgültig klar, dass

das wohl mehr als ein Kratzer war. Ich hatte mich bisher noch nie mit dem Gedanken

auseinandergesetzt, eines meiner Gliedmaßen zu verlieren. Da lag ich dann also plötz-

lich in dem Krankenhaus, in dem ich eine Woche vorher

noch meinen Freund besucht hatte, und fi ng ernsthaft

an darüber nachzudenken, wie eine Prothese gebaut

sein müsste, um damit windsurfen gehen zu können.

Zum Glück habe ich mein Bein behalten. Und mein

Freund sein Leben. Es sind solche Erlebnisse, die einem

vor Augen führen, was eigentlich im Leben von Bedeu-

tung ist. Wenn man den ganzen Tag im Krankenhaus

liegt, hat man zwischen Frühstück, Mittag und Abend-

brot eines im Überfl uss: Zeit. Zeit, um nachzudenken.

Wann hast du dir das letzte Mal Gedanken gemacht, ob

das, was du täglich tust, wirklich von Bedeutung ist? Bei

mir ist das ehrlich gesagt lange her. Um nicht zu sagen:

Solche Gedanken hatte ich mir bislang noch nicht ge-

macht. Nun schon. Und das liegt sicherlich auch daran,

dass mit zunehmendem Alter die Unbekümmertheit der

Ernsthaftigkeit weicht. Die oben beschriebenen Erlebnisse

haben mich (vielleicht endlich) zum Umdenken bewogen.

Es ist nicht so, dass ich an meinem Leben etwas än-

dern müsste. Mein Problem war vielmehr meine Einstel-

lung und insbesondere die falsche Prioritätensetzung.

Hör doch auch einfach mal in dich hinein! Was ist dir

wirklich wichtig? Was ist von Bedeutung, was nicht?

Ich habe die Antworten für mich gefunden. Natürlich

ist mir mein Job wichtig

und die Verantwortung

gegenüber meinen Mitar-

beitern. Doch was nützt

der schönste Job, wenn

man ihn nicht mehr aus-

üben kann. Das macht den Job zum Mittel zum Zweck.

Denn der eigentliche Sinn des Lebens liegt in der Fami-

lie, dem Leben selbst, Gesundheit und in den fünf oder

sechs engsten Freunden, die einen seit Jahren begleiten.

Vielleicht ist das für dich keine neue Erkenntnis. Aber

lebst du auch wirklich danach?

Bislang hätte ich die Frage mit Jein beantworten müs-

sen. Zu sehr haben mich Faktoren beeinfl usst und Ener-

gie und Zeit gefressen, die ich an anderer Stelle viel

sinnvoller hätte einsetzen können. Ein Beispiel? Es gibt

wohl nichts Sinnloseres, als sich über andere Menschen

zu ärgern oder sie sogar zu hassen. Wem ich nicht alles

in der Vergangenheit die Pest an den Hals gewünscht

habe. Ob nun meinem Ex-Geschäftspartner, der seit un-

serer Trennung all seine Lebensenergie darauf verwen-

det, mir möglichst großen Schaden zuzufügen, oder all

die anderen Leute, insbesondere auch aus der Windsurf-

branche, die gar nicht darüber glücklich sind, dass es

einen Terra Oceanis Verlag oder auch ein Windsurfi ng

Journal gibt, und nichts Besseres zu tun haben, als per-

manent Stimmung gegen uns und andere zu machen.

Bedeutungslos. Absolut bedeutungslos. Denn es ist doch

offensichtlich: Diese Menschen haben ein kleines Ge-

schlechtsteil und auch ansonsten nicht viel zu lachen.

Meine Zeit werde ich jetzt mit absoluter Sicherheit nicht

mehr darauf verwenden, mir über diese gescheiterten

Existenzen Gedanken zu machen. Stattdessen setzte ich

mich dann lieber schnell ins Auto, fahre nach Hause

und spiele mit meinen Kindern „Ku-Kuck“ (der Klassiker

– sie verstecken sich hinterm Bett, zeigen sich und ich

tue überrascht und sage „ku-kuck“… könnte ich stun-

denlang spielen).

Heruntergebrochen auf zwei Worte kann ich meine zu-

künftige Lebenseinstellung wie folgt beschreiben: Wert-

schätzung und Gleichgültigkeit. Ein Widerspruch? Mit-

nichten. Wertschätzung dessen, was für mich wirklich

von Bedeutung ist: meine Familie, mein Leben, meine

Gesundheit, meine Freunde. Und Gleichgültigkeit allen

anderen Dingen gegenüber, die mich in der Vergangen-

heit immer belastet haben, deren Bedeutungslosigkeit

mir jedoch insbesondere durch den Unfall meines Freundes erst bewusst geworden ist.

Gleichgültigkeit gegenüber Nörglern, Neidern und notorischen Nieten. Mit der Gewiss-

heit, dass die Bedeutung meines Lebens nicht mehr durch die Verschwendung von Ener-

gie für Nebensächlichkeiten beeinträchtigt werden soll, bin ich aus dem Krankenhaus

wieder nach Hause gefahren.

Dieses Editorial ist nun vielleicht wieder etwas fern der Windsurfwelt. Das macht aber

nichts. Denn im Grunde ist sie absolut unbedeutend. Windsurfen ist ein tolles Hobby,

nicht mehr, nicht weniger. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit funktioniert

die Branche mittlerweile auch deshalb nur noch auf Sparfl amme, weil es zu viele Men-

schen gibt, die sich viel zu wichtig nehmen. Das fängt insbesondere mit den Windsurf-

medien an, geht aber auch über die Hersteller bis hin zu den Teamfahrern und sonsti-

gen (meist selbsternannten) Experten. Da nehme ich mich in der Vergangenheit gar nicht

aus, in der Zukunft schon. Die meisten Menschen haben einfach ihre Prioritäten falsch

gesetzt, den eigentlichen Sinn des Lebens nicht erkannt, das weiß ich nun. Auf das

Windsurfi ng Journal wird meine neue Prioritätensetzung eigentlich keinen Einfl uss haben.

Wir werden weiterhin ein Magazin nach unserem Geschmack machen und schreiben,

was uns in den Sinn kommt, vielleicht noch deutlicher als vorher. Lob und angemessene

Kritik werden wir immer wertschätzen, Menschen aber, die nur darauf aus sind, uns zu

schaden, mit grenzenloser Gleichgültigkeit und einem kleinem „Ku-Kuck“ begegnen.

Vielleicht denkst du jetzt ja auch mal darüber nach, ob du deine Energie immer so

richtig sinnvoll einsetzt oder sie so wie ich in der Vergangenheit auch teilweise an der

falschen Stelle investierst hast. Vielleicht klappt das bei dir ja auch ohne einschneidende

Erlebnisse. Der Wandel funktioniert! Man muss ihn nur wollen.

Auf das Leben!

FAHRER ALEXANDER LEHMANN © FOTO PWA/JOHN CARTER

„LEBE DEIN LEBEN STÄNDIG, DENN DU

BIST LÄNGER TOT ALS LEBENDIG.“GELESEN 2006 AUF DER

BAHNHOFSTOILETTE IN

KLANXBÜLL/SCHLESWIG-HOLSTEIN.

9| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |8 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

editorialeditorial

Page 6: Windsurfing Journal Ausgabe 14

JAGUAR C-X75 Was eine Autovorstellung in einem Windsurfmagazin

zu suchen hat? Gar nichts! Das ist ja das Schöne! Wir

genießen den Luxus, News zu veröffentlichen, die WIR

im Magazin haben möchten, und müssen uns nichts

kommandieren lassen. Und ehrlich gesagt ist die De-

signstudie des Jaguar C-X75 so ziemlich das sensatio-

nellste Auto, das wir seit Jahren gesehen haben. Das

futuristische Design des, man höre und staune, Elektro-

Zweisitzers ist das eine. In Wahrheit ist es jedoch das

Antriebssystem des C-X75, das einem die Hosen schla-

ckern lässt. Der Wagen hat eine Gesamtleistung von

580 kW (780 PS). Sie setzt sich zusammen aus vier

je 145 kW (195 PS) starken Elektromotoren, die direkt

an den Rädern angebracht sind und eine Reichweite

von über 100 Kilometern bieten. In Mittelmotormanier

platziert sind zwei Micro-Gasturbinen neuester Bauart.

Sie entwickeln zusammen 140 kW (188 PS) und la-

den bei Bedarf als „Range Extender“ die Batterien auf.

Damit verlängert sich die Reichweite des C-X75 auf

900 Kilometer. Im „Track“-Modus leiten die Gasturbinen

aber auch direkt zusätzliche Kraft an die E-Motoren.

Dank dieses Antriebslayouts verfügt der C-X75 über All-

radqualitäten, nicht ganz unwichtig für ein Auto mit

einem maximalen Drehmoment von 1.600 Newtonme-

ter. Sehr schön fi nden wir auch den Beschleunigungs-

wert von null auf 300: 15,7 Sekunden, bei 330 km/h

ist dann Schluss. Bitte, Jaguar, bringt den X-C75 in Se-

rie und lasst ihn nur 20.000 Euro kosten!!! Wir neh-

men dann schon mal zwei Stück! www.jaguar.de

Im Vordergrund der Sharkproject-Arbeit steht seit je-

her die Aufklärung und objektive Information über

das Tier Hai. Eines der Highlights waren dabei im-

mer die Haivorträge der Sharkproject-Mannschaft.

Das will die Organisation jetzt auf eine breitere Basis

stellen. Zehntausende von Haivorträgen soll es welt-

weit geben. Das Instrument dazu ist jetzt da – die

neue interaktive Hai-DVD von Sharkproject. Sie setzt

sich aus drei Kernthemen zusammen: Sie beinhaltet

ein interaktives Hai-Lexikon, ermöglicht einen kom-

plett eigenen Hai-Multimedia-Vortrag und bietet um-

fangreiches Bonus-Material. Insbesondere auf den Er-

folg des zweiten Kapitels hoffen die Initiatoren. Dort

fi nden Interessierte einen kompletten, eigenen Hai-

Mulitmedia-Vortrag mit vielen Bildern und Filmen.

Komplett mit ausführlichem Vortrags-Manual und der

Lizenz für kostenlose eigene Vorträge. Ideal für Tau-

cher und Haifreunde, die ihren Freunden, ihrer Fami-

lie oder ihren Club-Kameraden den Hai nahebringen

wollen. Ab der BOOT 2011 gibt es dann auch eine

Professional-Version speziell für Tauchbasen oder Ins-

truktoren mit einem noch ausführlicheren vierteiligen

Vortrag, der noch tiefer in Verhalten und Unterschei-

dung der einzelnen Arten einsteigt. Erhältlich ist die

DVD ab sofort in führenden Tauchsportgeschäften

oder im Internet-Shop von www.sharkproject.org

für 29,90 Euro inklusive einer Copyright-Lizenz für

kostenlose Vorträge.

SELECT SRX Du willst der Schnellste an deinem Spot sein, scheust

dich aber davor, in dein Freerideboard eine Hightech-

Slalomfi nne einzusetzen? Dann bietet dir Select mit der

SRX Free-Race jetzt eine interessante Alternative. Denn

die Finne wurde im Vergleich zum Vorgängermodell

komplett verändert. Neben einer neuen Anströmkante

wurde auch der Flex der Finnen modifi ziert. Der aufwen-

dige Aufbau der verschiedenen Lagen der Finnen wurde

verändert und dadurch die Rückstellkraft weiter opti-

miert. Die neue Waffe gibt es für nur 105 Euro in (fast)

jedem Surfshop. Wenn du dir hinsichtlich der richtigen

Größe nicht sicher bist: Auf www.select-hydrofoils.com

berät dich der „fi nselector“! So kannst du auch fest-

stellen, ob die SRX wirklich zu deinem Equipment

und Ansprüchen passt. www.select-hydrofoils.com,

[email protected], 04349 915763

O’NEILL MUTANT Der Mutant ist der vielseitigste, weil wandelbarste An-

zug in der O’Neill-Kollektion. Dank seines modularen

Verschlusssystems kannst du dich individuell der Wet-

terlage anpassen. Ist es draußen sehr kalt, zippst du

einfach die Kapuze an deinen Anzug, ansonsten ist er

auch mit einem ganz normalen Verschlusssystem ausge-

stattet. Die Ultrafl ex-Firewall im Brustbereich sorgt ge-

nauso für angenehme Wärme wie das Fluidfl ex-Material

an den Beinen. Es gibt den Anzug in 4/3 und 5/4 Mil-

limetern (280,-, bzw. 300,- Euro). Mit insgesamt neun

Größen (XS/S/M/MS/T/L/lS/LT/XL) dürfte auch die rich-

tige für deinen Körper dabei sein. www.oneill.com,

08152 988 779, [email protected].

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dann auch eine

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und Unterschei-

rhältlich ist die

sportgeschäften

arkproject.org

right-Lizenz für

NEUES VOM SHARKPROJECT: INTERAKTIVE DVD

AMEX RDM T-BONE 75 Auch wenn 75 draufsteht: Es sind tatsächlich 80

Prozent Carbon im Amex T-Bone enthalten. Der

sehr leichte und stabile Performance-Mast mit dün-

nem Durchmesser (RDM) soll mit den Segeln von

so gut wie allen Herstellern kompatibel sein. Es gibt

ihn in fünf Längen: 340 Zentimeter (Gewicht: 1.350

Gramm) für 329,- Euro, 370 Zentimeter (Gewicht

1.550 Gramm) für 349,- Euro, 400 Zentimeter (Ge-

wicht 1.750 Gramm) für 379,- Euro, 430 Zentimeter

(Gewicht 1.950 Gramm) für 409,- Euro und in 460

Zentimeter (Gewicht 2.100 Gramm) für 449,- Euro.

08152 988779, [email protected]

O’NEILL THERMO-X Wenn du eine kleine Frostbeule bist und dir der Mu-

tant allein nicht reicht, bietet O’Neill mit der Ther-

mo-X-Linie das wärmende Must-have als Unterzieher

an. Es verfügt über wasserabweisende Eigenschaf-

ten, hat atmungsaktive Nähte und ist aus 13-oz-

Powerstretch-Material für maximale Wärmeisolierung

gefertigt. Der Spaß ist für 59,90 Euro in sechs Grö-

ßen erhältlich (XS/S/M/L/XL/2XL). www.oneill.com,

08152 988 779, [email protected]

NORTH SAILS VERLÄNGERUNG Nach einigen Problemen mit den RDM-Verlängerungen

in den vergangenen Jahren geht North Sails ab so-

fort keine Kompromisse mehr ein und hat eine der

stabilsten RDM-Verlängerungen überhaupt gebaut. Die

PINLOCK.XT RDM ist in den Längen 28 und 42 Zen-

timetern erhältlich. Sie funktioniert mit dem Standard-

US-Pin, den man durch einen Druckknopf einfach ent-

riegeln kann. Die stabile Trimmrolle ist so angebracht,

dass die Tampen sauber ohne Überkreuzen laufen

und man so das Segel kraftsparend trimmen kann.

www.north-windsurf.com, [email protected],

089 666550

MUSIKTIPP DER WOCHE Musik ist ganz was Tolles. Deshalb stellen wir dir zu-

künftig die Lieblingssongs echter Windsurfer vor, weil

das ja ganz wunderbar und soulig in so ein Magazin

passt. Dieses Mal der Ohrwurm von Windsurfrakete

Kalle „the sausage“ G. aus M. bei K.: „WINDSURFIN‘

von ‚the surfers’! Dieser Oldie but Goldie haut mich

jedes Mal wieder um. Immer wenn ich ihn höre, ge-

hen meine Trapeztampen auf und ich kann wieder

ungehindert gen Süden ziehend zwei Schnitzel mit

Pommes essen! Ein Traum! Hör‘ doch mal rein! Du

fi ndest den Song auf You Tube unter ‚The Surfers –

Windsurfi ng (1979)’. Schon die Art und Weise, wie

die Band zu diesem Kracher abtanzt, ist Erotik pur!“

HOBBY ZUM BERUF MACHEN? Hast du Interesse an einem Job in der Funsportbran-

che? Dann haben wir einen Tipp für dich: Die Boards

& More GmbH ist auf der Suche nach einem neuen

Mitarbeiter für den Bereich Services und Warranty am

Standort München. Die Company wurde vor genau

zehn Jahren gegründet. Mittlerweile gehören zur Unter-

nehmensgruppe in ihren jeweiligen Segmenten führen-

de Marken wie North Kiteboarding, North Sails, Fana-

tic und Ion. Neben einem netten Auftreten und einer

kommunikativen Art sind fundierte Fachkenntnisse im

Kite- und Windsurfen Grundvoraussetzung für den Job.

Es kann darüber hinaus nicht schaden, wenn du auch

in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahrst

und gern eigenverantwortlich arbeitest. Fühlst du dich

angesprochen? Dann sende eine aussagekräftige Bewer-

bung an: [email protected].

O’NEILL THERMO-X

und gern

angespro

bung an:

ORTH SAILS VERLÄNGERUNG

u diesem Kracher abta

Na

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11| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

NEWS

NE

WS

NE

WS NEWS news

10 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

Page 7: Windsurfing Journal Ausgabe 14

Wir haben für dich mal wieder einen ganz beson-

deren Preis organisiert! Eine HAAGSURF-Dachbox mit

einer Länge von 2,3 Meter! Damit passen da auch

deine Racesegel und -gabeln rein. HAAGSURF ist eine

spezielle Serie von Dachboxen für alle Wassersport-

ler. Sie ermöglichen, dass man das Surfbrett direkt

an der Box befestigen und die weitere Ausrüstung

sowie Zubehör im Boxinneren bequem und sicher

transportieren kann. Die HAAGSURF-Boxen garan-

tieren Flexibilität, volle Freiheit und Komfort für die

Reise mit der Sportausrüstung. Die obere Boxklappe

mit dem befestigten Brett, unterstützt von Gasdruck-

dämpfern, öffnet die ganze Seite. Das ermöglicht dir,

Fährst du noch selbst oder lässt du (schon) fahren?!

Natürlich meinen wir hier den Autozug der Deutschen

Bahn, mit dem du entspannt und bequem zu den

schönsten Windsurfspots Europas fahren kannst! Die

Windsurfsaison tritt hierzulande ja in ihre kalte Jah-

reszeit ein und gerade deshalb macht es Sinn, über

den nächsten Trip in wärmere Gefi lde nachzudenken.

Mit dem Autozug der Deutschen Bahn kommst du

sicher und bequem zu ein paar der schönsten und

interessantesten Spots Europas. Und während bei uns

schon Eisschollen auf Nord- und Ostsee treiben, surfst

du bei schönstem Frühlingswetter auf dem Mittelmeer.

Von Hamburg, Hildesheim, Düsseldorf und Frankfurt/

Neu-Isenburg fährt der Autozug unter anderem ins

südfranzösische Narbonne, das nur eine halbe Auto-

stunde vom Windsurf-Paradies Leucate entfernt liegt.

Von den Autozug-Terminals in Bozen oder Verona ist

der Gardasee nur noch knapp eineinhalb Autostun-

den entfernt. Und auch die endlosen Fahrten nach

Sardinien oder Korsika werden dank des nicht weit

vom Fährhafen Genua gelegenen Autozug-Terminals

in Alessandria deutlich angenehmer. Während dein

Auto „huckepack“ durch Europa transportiert wird,

verbringst du die Nacht bei höchstem Komfort (und

hoffentlich einer fl otten Biene) im Schlafwagenabteil

mit eigener Dusche und WC. Oder du buchst für bis

zu fünf Personen ein eigenes Liegewagenabteil. Nach

dem Frühstück im Zug gehst du dann am nächsten

Morgen ausgeruht die letzten Kilometer zum Spot an.

Und am Nachmittag bist du dann fi t genug für eine

erste Session. Nun aber genug Werbung! Warum wir

dir das alles erzählen? Wir verlosen eine Autozug-Reise

(Hin- und Rückfahrt) für zwei Personen (inkl. PKW) im

Schlafwagenabteil mit Waschgelegenheit innerhalb des

europäischen Streckennetzes des Autozugs der Deut-

schen Bahn (je nach Verfügbarkeit zum Wunschtermin).

Beantworte einfach folgende Frage: Wie fährt man

bequem zu den schönsten Windsurfspots Europas?

A) Mit dem Autozug B) per Anhalter im Kofferraum

oder C) mit einer Seifenkiste? Deine Antwort bitte an

info@windsurfi ng-journal.de senden! Einsendeschluss

ist der 1.12.2010. Der Rechtsweg und sonstige Spiel-

chen sind ausgeschlossen. Der Gutschein ist gültig für

das komplette Streckennetz des Autozugs, einlösbar je

nach Verfügbarkeit zum Wunschtermin. Weitere Infos

zum Autozug im Netz unter www.bahn.de/autozug!

die Ausrüstung ohne Demontage des Brettes frei ein- und auszupacken. Die Box

gibt es normalerweise in drei Größen: 2.0 (Länge 200 Zentimeter, Breite 75 Zen-

timeter, Gewicht 25 Kilogramm, Volumen 270 Liter), 2.1 (210, 90, 29, 420) und

2.3 (230, 80, 29, 410). Sie werden aus Glasfaser hergestellt und sind in drei

Grundfarben (beliebige Farbe auf Wunsch!) erhältlich. Die Box aus unserer Verlo-

sung ist extra in der Farbe Weiß durch uns ausgesucht worden, damit sich dein

Equipment im Inneren bei starker Sonneneinstrahlung nicht unnötig aufheizt. Um

diese sensationelle Box zu gewinnen, musst du nur folgende Frage beantwor-

ten: In wie vielen Größen gibt es die HAAGSURF-Box: A) 1, B) 3, C) Zwei Bier,

bitte! Die richtige Antwort mit deiner Adresse an info@windsurfi ng-journal.de

senden und mit ein wenig Glück gehört die sensationelle Dachbox dir! Der

Rechtsweg ist ausgeschlossen, Einsendeschluss ist der 01.12.2010. Mehr Infos

zu den Dachboxen: www.thehaag.com, 02325 4670525, [email protected]

Das stürmische und unberechenbare Meer rund um

Skye hat Talisker geprägt und dem berühmten

Scotch Single Malt seinen ganz besonderen Charak-

ter verliehen. In diesem Jahr entführt Talisker Liebha-

ber des kraftvollen Whiskeys auf eine ganz besonde-

re Reise hoch in den Norden der westschottischen

Inseln, denn die exklusive Weihnachtsgeschenkver-

packung erzählt seine Geschichte. Der klassische Ta-

lisker 10 yo ist verpackt im Stil eines Fenders aus

dunkelblauem Neopren mit weißer Kordel – ein Ge-

schenk für Segelfreunde und alle anderen Whiskey-

Liebhaber. Die Talisker-Destillerie ist die einzige auf der schottischen Insel Skye

– die nördlichste Insel der Inneren Hebriden liegt auf dem 57. Grad nördlicher

Breite und wurde im wahrsten Sinne des Wortes von der rauen See geformt.

Der bekannte Single Malt, der hier seit Jahrhunderten auf traditionelle Art pro-

duziert wird, ist Sinnbild dieser Naturgewalten. Wir verlosen eine Sonderedition

des Talisker-Whiskeys an einen Leser, der mindestens 18 Jahre alt ist. Und ihr

wisst ja: Bitte trinkt verantwortungsvoll (www.initiative-genusskultur.de). Um den

edlen Tropfen im stylischen Outfi t zu gewinnen, beantworte einfach folgende

Frage: Wie heißt die Heimatinsel des Talisker? A) Earth, B) Skye oder C) Ocean?

Sende die richtige Antwort an info@windsurfi ng-journal.de. Der Rechtsweg ist

ausgeschlossen, Einsendeschluss ist der 01.12.2010. Viel Glück.

GEWINNSPIEL 02: WINDSURFER MEETS AUTOZUG!

GEWINNSPIEL 01: 1 X HAAGSURF-BOX 2.3 IM WERT VON 588,- EURO!!!

GEWINNSPIEL 03: TALISKER – MADE BY THE SEA

GEWINNSPIELE

12 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

Page 8: Windsurfing Journal Ausgabe 14

Für alle Freunde der audiovisuellen Unterhaltung gibt´s wieder ein

paar News bezüglich des Filmprojekts unseres Österreichredakteurs

Manuel Grafenauer. Unlängst erreichten uns erste Screenshots des

Movies, auf welchen der eine oder andere Spot erraten werden kann.

Derzeit sind vier der sechs Parts abgedreht, sodass einer Fertigstel-

lung – wie angekündigt (also WJ-untypisch) – Anfang 2011 nichts im

Wege stehen wird. Als Abonnent des Windsurfi ng Journals wirst du

der Erste sein, der die DVD in den Händen halten darf, nämlich in

der März-Ausgabe des kommenden Jahres.

Weitere Infos über den von RRD, Naish, ION, Fanatic, North Sails,

Windsurftravel.net, LG Electronics, U4 und Hangloose.at gesponserten

Movie fi ndest du unter www.gaininggrounds.com.

Dieses Jahr ging die SURF ÖM als gemeinsames „Season Closing“-

Event der österreichischen Wind- und Kitesurfszene zum dritten Mal

über die Bühne. Über 120 Teilnehmer fanden sich vom 24. bis 26.

September in Podersdorf am Neusiedler See ein, um die verschiedenen

Disziplinen auszufahren. Es standen Windsurf-Freestyle und -Slalom,

Kitesurf-Freestyle und -Race sowie SUP-Wettbewerbe auf dem Programm.

Die Wetter vorhersage versprach auch ausreichend Wind und so konn-

te der erste Startschuss planmäßig bereits am Freitag fallen. Durch den

schräg ablandi gen Südwind wurde der Freestylebewerb von einem Aus-

fl ugsboot gejudged, das draußen am See vor Anker lag, um die bes-

ten Wind bedingungen zu garantieren. Die Single Elimination konnte bis

zum Halbfi nale gefahren werden, dann fl aute der Südwind ab und die

Rider nutzen das Boot, um den Weg zurück zum Strand zu bewältigen.

Der Samstag bescherte strahlenden Sonnenschein und ruhiges Wasser

für eine Tow-in-Freestylesession und die SUP-Bewerbe. Am Finaltag fegte

dann eine starke Nordwestfront über den See und lieferte perfekte Be-

dingungen für den Showdown im Freestyle. Die Fahrer mussten zu ihren

kleinsten Segeln greifen und in jedem Heat war Action garantiert. Nach

der Single Elimination, die Lorenz Forstenlechner (RRD/Naish) vor Daniel

Bikich (Naish/Naish) gewann, ging es gleich weiter mit der Double Elimi-

nation. Hier holte Max Matissek (Fanatic/North), der nach der Single auf

dem dritten Platz lag, zum Rückschlag aus und gewann die Heats gegen

Manuel Grafenauer (Fanatic/North) und Daniel Bikich, um im Finale Lo-

renz Forstenlechner nochmal zu fordern. Beide Rider zeigten einen guten

Finallauf mit ähnlichen Manövern, der eine denkbare knappe Entschei-

dung nach sich zog. Mit hauchdünnem Vorsprung entschieden sich die

Judges für Lorenz Forstenlechner, der damit den ÖM-Titel 2010 mit nach

Hause nahm. Bei den Mädels gewann im Freestyle die junge Victoria

Als vor Uli Hölzl und Hanna Poschinger. Bei den Slalom-Racern wurden

sieben Rennen durchgeführt, die Markus Pöltenstein (JP/Neilpryde) domi-

nierte. Zweiter in der ÖM-Wertung wurde Marco Lang (Fanatic/North),

der dritte Platz ging an Matthias Höller (Fanatic/North).

SURF ÖM 2010

Windsurf-Freestyle Herren

1. Lorenz Forstenlechner (RRD/Naish)

2. Max Matissek (Fanatic/North)

3. Daniel Bikich (Naish/Naish)

Windsurf-Freestyle Damen

1. Victoria Als

2. Uli Hölzl

3. Hanna Poschinger

Windsurf-Slalom

1. Markus Pöltenstein (JP/Neilpryde)

2. Marco Lang (Fanatic/North)

3. Matthias Höller (Fanatic/North)

UPDATE GAINING GROUNDS

© FOTO FLORA BIKICH

© FOTO FLORA BIKICH

© FOTO MARTIN REITER

Dieses Jahr ging die SURF ÖM als gemeinsames „Season Closing“-

Event der österreichischen Wind- und Kitesurfszene zum dritten Mal

über die Bühne. Über 120 Teilnehmer fanden sich vom 24. biss 26.

September in Podersdorf am Neusiedler See ein, um die verschieddenen

Disziplinen auszufahren. Es standen Windsurf-Freestyle und -Slaalom,

Kitesurf-Freestyle und -Race sowie SUP-Wettbewerbe auf dem Prograamm.

Die Wetter vorhersage versprach auch ausreichend Wind und so kkonn-

te der erste Startschuss planmäßig bereits am Freitag fallen. Durch den

h ä bl di Süd i d d d F t l b b i A

SURF ÖM 2010TEXT MANUEL GRAFENAUER N

EWS

UNSER MANN IN ÖSTERREICH:

MANUEL GRAFENAUER

NEWSÖSTERREICH

NEW

S

NEWS

14 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

Page 9: Windsurfing Journal Ausgabe 14

MAN KANN WINTERNEOPRENANZÜGE TESTEN UND

MIT PSEUDOWISSENSCHAFTLICHEN ERGEBNISSEN EINE DICKE WELLE

MACHEN. MAN KANN ES ABER AUCH EINFACH SEIN LASSEN UND DEM

GEMEINEN WINDSURFER OHNE WENN UND ABER DAS BESTE PRODUKT PRÄ-

SENTIEREN. WIR HABEN UNS FÜR DIE ZWEITE ALTERNATIVE ENTSCHIEDEN …

TEXT JONAS WAGNER © FOTOS LARS WEHRMANN

wärmeisolierend und man muss entsprechend viel darunter anziehen, um

nicht bereits nach wenigen Minuten wie ein Eskimo zu pinkeln (Na, erinnerst

du dich noch an „Otto – Der Film“? „Eiswürfel“ ist des Rätsels Lösung!).

Teilweise kommen die Anzüge auch im Snowboard-Outfi t daher. Das ist eine

witzige Idee, gehört aber unserer Meinung nach auf die Piste und nicht aufs

Wasser. Bestenfalls eignen sich solche Anzüge noch für unsere geschätzten

„Wir lassen einen Drachen steigen“-Kollegen, die dann glücklicherweise ja

noch eine Boardshorts drunter und eine drüber anziehen können. Doppelt

hält besser! Wir Windsurfer möchten auch bei einstelligen Temperaturen als

solche erkennbar bleiben. Und da geht nun mal an Neopren kein Weg vorbei.

Das Besondere am ION FUSE ist, dass auch er nicht hauteng, sondern ein

wenig weiter sitzt – wie ein Overall – und so die Vorteile der weit sitzenden

Nylonanzüge (Bewegungsfreiheit) mit denen der Neoprenanzüge (Wärmei-

solation) verbindet. Und sogar im ersten Punkt ist der FUSE den Nylonkol-

legen überlegen. Denn sitzen die, wo auch immer, einen Tick zu eng, wirst

du dich darin schnell unwohl fühlen – Nylon ist nicht dehnbar (jedenfalls

nicht für normale Menschen). Wie wir alle wissen, verhält sich Neopren da

ganz anders. Selbst wenn du am Vorabend auf die acht Bier noch morgens

um fünf eine schöne Currywurst mit Pommes Schranke gelegt hast, wird es

dir dein Neoprenanzug verzeihen! Gerade auch deshalb mögen wir unseren

treuen Begleiter wohl auch so gern …

Hinsichtlich der Wärmeisolation liegt Nylon Lichtjahre hinter Neopren. Eines

ist mal sicher: Solltest du unglücklicherweise durch Materialbruch in eine

gefährliche Situation kommen und bei einstelligen Wassertemperaturen an

Land schwimmen müssen, wirst du dank der schützenden Neoprenschicht

eher gesund (und lebendig) am Ufer wieder ankommen als mit einem Nylon-

anzug. Auch und gerade wegen dieses Sicherheitsaspektes fi el unser Test

einer einzelnen Produktvorstellung zum Opfer.

Beim FUSE schützt dich vier Millimeter dickes Neopren vor Eisschollen, in Kom-

bination mit dem ION-eigenen „HOT STUFF“-Material auf der Innenseite und

einem Satz Skiunterwäsche (oder der von ION extra für den FUSE entwickelte

Quickdry-Funktionsunterwäsche) wird dir garantiert auch bei Minusgraden warm

ums Herz. Alle Nähte sind mit Blindstich vernäht, geklebt und mit speziellem Tape

wasserdicht versiegelt. An den Öffnungen für Kopf, Hände und Füße sind Latex-

Manschetten eingenäht, die den Anzug in Kombination mit dem Trockenreißver-

schluss (sitzt quer über die Schultern) auch wirklich komplett wasserdicht machen.

Aus eigener Erfahrung können wir dir zweifelsfrei bestätigen: Der FUSE ist in

Kombination mit einfacher Skiunterwäsche der wärmste Neoprenanzug, den

C hloropren-Kautschuk. Nie gehört? Wir auch

nicht, bis wir das Wort „Neopren“ mal bei Wi-

kipedia gesucht haben. So lautet die offi zielle

Bezeichnung des Materials, das es uns ermöglicht, bis weit

in den Herbst hinein aufs Wasser zu gehen. Doch das ist

vielen nicht mehr genug. Gerade nach der eher beschei-

denen Windausbeute in diesem Jahr ist eine Saisonverlän-

gerung ein großes Thema, um verpasste Tage zumindest

einigermaßen wieder wettzumachen. Wären da nicht die

unanständigen Temperaturen, die uns den Spaß am Wind-

surfen rund um Weihnachten nehmen und so manchen

stattlichen Siebener-BMW auf kompakte Mini-Cooper-Grö-

ße schrumpfen lassen.

Die Lösung: Trockenanzüge. Gibt es ja schon lange, jedoch

hat es einige Jahrzehnte gedauert, bis sie für unseren Bewe-

gungsdrang auch funktionierten beziehungsweise sich von

den eher unsexy wirkenden „Windbeutel“-Modellen abhoben.

Mittlerweile präsentieren mehrere Hersteller Trockenanzüge,

die mit den Wabbelsäcken der Segler nicht mehr viel gemein

haben. Schickes Design hat in diese Produktgruppe Einzug ge-

halten, sodass man sich auch am helllichten Tag zeigen kann,

ohne als wandelnde Mülltüte ausgelacht zu werden.

Ursprünglich sollte dieser Einleitung nun ein Test von Tro-

ckenanzügen folgen. Wir haben auch tatsächlich unter-

schiedliche Modelle ausprobiert, doch können wir dir

ruhigen Gewissens nur ein Produkt empfehlen. Und um

Streitigkeiten bei einer zwangsläufi gen Reihenfolge und Dis-

kussionen à la „ist ja klar, dass die Marke X auf dem letzten

Platz landet“ aus dem Weg zu gehen, stellen wir dir hier

einfach nur unseren Testsieger vor: den ION FUSE (vielen

schon bekannt als Fusion; Markenrechtsstreitereien führten

zur Umbenennung …).

Es ist der unserer Meinung nach einzige für uns Windsurfer

tragbare Neopren-Trockenanzug auf dem Markt. Sicherlich

haben auch die Tauchkollegen sehr gute Produkte für arkti-

sche Gewässer im Programm. Doch bis zu zehn Millimeter

dickes Neopren, in dem man so gerade eben noch einen

Beinschlag hinbekommt, hat mit einem für uns sinnvolles

Produkt nicht viel gemein.

Neben der hier vorgestellten Neoprenlösung gibt es auch

noch Trockenanzüge aus Nylon. Allerdings sind diese kaum

wir jemals getragen haben. Teilweise haben wir uns freiwillig ins Wasser ge-

legt und den Kopf untergetaucht, um uns ein wenig abzukühlen. An diesem

Testtag waren übrigens vier Windsurf-Grad (bedeutet die Addition aus Was-

ser- und Lufttemperatur. Das Wasser hatte 0,5 Grad, die Luft 3,5 – unsere

eigene Messung!). Diese Hitze im FUSE hat einen weiteren entscheidenden

Vorteil: Deine Hände und Füße kühlen nicht mehr so schnell aus. Während

das Schuhproblem heutzutage weitestgehend gelöst ist und eigentlich alle

Hersteller funktionierende Paare anbieten, ist für uns Windsurfer das Thema

Handschuhe nach wie vor ein unausgereiftes. Mit dem FUSE haben wir die

Erfahrung gemacht, dass sich am besten an der Handfl äche offene Fäustlinge

eignen, durch die man Zeige-, Mittel-, Ring- und kleinen Finger steckt, wäh-

rend der Daumen weiter im Handschuh bleibt. So hat man noch ganz guten

Grip an der Gabel, der Neoprenhandschuh legt sich ein wenig schützend

auf die Fingeroberfl ächen (Schutz vor dem Fahrtwind) und dank des FUSE

strömt auf gefühlte 40 Grad erhitztes Blut in die Hände. So konnten wir im

vergangenen Winter bereits trotz Eisschollen am Strand über vier Stunden

lang superentspannt und immer warm Windsurfmaterial auf der Ostsee tes-

ten. Wie schon erwähnt, solltest du unter den FUSE immer atmungsaktive

Funktionsunterwäsche anziehen. Die Ober- und Unterteile von ION Quick-

dry sind aus hochfunktionalem und antibakteriellem Double-Layer-Polyester.

Gute Skiunterwäsche funktioniert ebenso. Diese saugt den Schweiß auf und

führt ihn weg vom Körper. Wenn du eine totale Frostbeule bist, kannst du

zusätzlich noch Fleecewäsche anziehen. Man kann auch nackt in den Fusion

steigen, doch das fühlt sich nach einer gewissen Zeit nicht mehr gut an, weil

so der kalte Neo bei jeder Bewegung immer direkt an die Haut stößt. Auch

Baumwollunterwäsche ist ungeeignet. Diese saugt sich nur voll und erzeugt

Verdunstungskälte an deinem Körper.

Und hier noch ein kleiner Tipp zur Vermeidung von Unterarmkrämpfen

durch die dick auftragenden Handschuhe: Wir haben wirklich schon alles

ausprobiert. Eine dicke Vaselineschicht auf dem Handrücken, Abwasch-

handschuhe, geschlossene Handschuhe, Fahrradhandschuhe – alles

scheiße! Die an der Handfl äche offenen Fäustlinge waren bislang die ein-

äugige unter den blinden Lösungen. Doch du kannst noch etwas anderes

tun, um die schnellen Ermüdungserscheinungen in den Griff zu bekom-

men! Reduziere den Greifdurchmesser! Es gibt zwei Möglichkeiten. 1.:

Besorge dir für den Winter eine Gabel mit dünnerem Holm-Durchmesser.

ALLE NÄHTE SIND MIT BLINDSTICH

VERNÄHT, GEKLEBT UND MIT SPEZIELLEM

TAPE WASSERDICHT VERSIEGELT.

DER BESTE

CHLOROPREN-KAUTSCHUK

FÜR DEN W

INTER

ODER „WIE

AUCH D

U DEIN

E SAIS

ON UNENDLIC

H LANG MACHST!“

17| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |16 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

special productspecial product

Page 10: Windsurfing Journal Ausgabe 14

Oder 2. (und wirklich sensationell): Entferne mit einem Heißluftföhn den

Belag bei deiner (hoffentlich nicht einzigen) Gabel und wickle eine Lage

klebriges Stretchband (womit sich Fußballspieler Ober- oder Unterschen-

kel bandagieren) einfach um die Holme! Der Durchmesser wird dadurch

deutlich dünner und dank des Stretchbandes hast du einen noch besseren

Gripp! Die Dämpfung übernimmt das Neopren an den Händen!

Wenn man den FUSE das erste Mal in die Hand nimmt, kann man sich dem

Eindruck nicht entziehen, dass er schwerer als ein normaler Neoprenanzug und

auch schwerer als einer seiner Nylonkollegen ist. Bei Letzterem wiegt das Mehr

an zu tragender wärmender Unterbekleidung das Gewicht locker wieder auf.

Durch die verarbeiteten Taschen und die Kapuze kommt selbstverständlich et-

was mehr Gewicht als bei einem normalen Neo zustande. Erstaunlicherweise ist

der Unterschied jedoch im getragenen Zustand für uns nicht spürbar gewesen,

da der Tragekomfort durch den weiten Schnitt in einer ganz anderen Liga spielt.

Kurz noch einige Worte zur technischen Ausstattung des FUSE. Reißverschluss:

Den Reißverschluss solltest du wie bei jedem Trockenanzug gelegentlich

fetten. Dazu kannst du jedes gängige, säurefreie Schmiermittel benutzen,

ION liefert zum FUSE aber auch eine Tube mit. Sollte dein Zipper sich trotz-

dem mal hinter dem Verschluss öffnen, gibt es auf www.tizip.com unter

„Service“ eine Anleitung, wie du ihn selbst wieder reparieren kannst. Latex-

manschetten: Diese schließen hauteng ab, damit der Anzug auch wirklich

wasserdicht ist. Von Werk aus sind sie sehr eng, du kannst sie aber einfach

mit einer Schere so weit abschneiden, bis sie für deine Arme/Beine und dei-

nen Halsabschnitt optimal sitzen. Aber Vorsicht: Lieber einmal mehr schnei-

den, als gleich beim ersten Mal zu viel abzusäbeln! Beim Ein- und Ausstieg

solltest du die Manschetten sehr vorsichtig handhaben und immer mindes-

tens mit einer Hand die Manschette aufdehnen, bevor du Hände/Füße/Kopf

durchsteckst. Und wenn du den Manschetten was richtig Gutes tun willst,

puderst du sie nach jeder Session (oder zumindest nach deiner letzten Win-

tersession) mit Babypulver ein. Kapuze: Die Kapuze des FUSE funktioniert

unserer Meinung nach am Strand besser als auf dem Wasser. Sie hat zwar

am vorderen und hinteren Ende eingenähte Gummibänder, um sie an deine

Kopfform anzupassen, jedoch dreht sie sich nicht so leicht mit, wenn du

deinen Kopf bewegst, oder bleibt in der geraden Ursprungsposition, sodass

du gegen die innere Wand der Kapuze schaust. Deshalb ist unser Rat: Auf

jeden Fall eine Neoprenhaube tragen! Unserer Meinung nach reicht in Kom-

bination mit dem FUSE auch dicke ein Neopren-Beanie. Der sieht nicht nur

besser aus, sondern schränkt trotz Windschutz für deine Ohren die Hörkraft

nicht ein. Auf dem Wasser kannst du die Kapuze aufrollen, sodass du einen

zusätzlichen Windschutz im Nacken hast, am Strand hält sie dann perfekt

deine Körperwärme und schützt vor schnellem Auskühlen. Solltest du sie

auch auf dem Wasser tragen wollen, musst du dir wegen des einströmenden

Wassers keine Sorgen machen. Die Kapuze hat mehrere kleine Löcher, sodass

das Wasser schnell wieder ablaufen kann.

Abschließend noch einige wichtige Hinweise: Eisige Bedingungen können

sehr schnell lebensgefährliche Situationen auslösen! Fahre nie allein, damit du und

dein Kollege euch gegenseitig in einer Notsituation helfen könnt. Lass dir immer

beim Schließen und Öffnen von einer anderen Person helfen, um sicherzustellen,

dass der Reißverschluss am Ende fest eingerastet und wirklich sauber verschlossen

ist. Versuche nie, den Zipper allein zu schließen oder zu öffnen! Dies kann zum

nachträglichen Aufspringen des Zippers auf dem Wasser führen, was sehr gefähr-

lich ist, da der Anzug dann schlagartig volllaufen kann. Vor der Session solltest

du bis zur Brust ins Wasser gehen und die Halsmanschette ein kleines Stück öff-

nen. Lass etwas Luft entweichen, sodass der Anzug sich angenehm, nicht zu eng

und nicht zu aufgepumpt anfühlt. Dies verhindert, dass man möglicherweise wie

eine Ente im Wasser treibt (Köpfchen unter Wasser – Schwänzchen in die Höh‘).

Das ist uns zwar nicht passiert, doch merkt man schnell, dass man wie ein Korken

auf dem Wasser treibt, wenn man den FUSE nicht entlüftet hat. Das ist eigent-

lich ganz witzig und entspannt, nur zum Wasserstart die Beine nicht unter Wasser

zu bekommen, um das Material auszurichten, ist auf die Dauer anstrengend …

Alles in allem ist der ION FUSE unserer Meinung nach ein sensationeller Trockenan-

zug im authentischen Windsurfstyle und mit einem einmaligen Mix aus Tragekomfort

und Wärmeisolation. Wenn du deine Saison also auf das Winterhalbjahr ausdehnen

möchtest, empfehlen wir dir uneingeschränkt den FUSE. Kleines Manko: der Preis.

599 Euro ist eine satte Angelegenheit. Doch wenn du deinen FUSE gut behandelst,

ihn nach jeder Session auswäschst und ab und zu Manschetten und Reisverschlüsse

pfl egst, brauchst du auf absehbare Zeit keinen zweiten. Und in dem Shop deines Ver-

trauens ist hinsichtlich des Preises das letzte Wort sicherlich noch nicht gesprochen.

Anprobieren solltest du den FUSE ohnehin vorher! Und bitte sei nicht so ein Assi,

der das Teil in seinem Shop um die Ecke (wobei „um die Ecke“ eine sehr dehnbare

Beschreibung der Shopdichte in Deutschland ist) anprobiert, sich beraten lässt und

dann doch online bei irgendeinem Verramscher kauft! Support your local surf shop!

Ansonsten ist da bald nichts mehr mit Anprobieren und Anfassen.

Sollte dir dieser Artikel immer noch nicht reichen, erhältst du ebenfalls Informatio-

nen zum FUSE unter www.ion-products.com.

18 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

special product

Page 11: Windsurfing Journal Ausgabe 14

H allo Alexander, als Abonnent des Windsurfi ng Journals weiß ich dei-

ne offene und konstruktive Einstellung zur Surfi ndustrie zu schät-

zen. Daher wende ich mich direkt an dich und nicht an irgendein

Forum. Mein Thema und Problem: Ich bin aktiver Windsurfer, Kiter, Wellenreiter

und habe auch nach über 25 Jahren noch einen riesigen Spaß auf dem Wasser,

egal womit! Das entsprechende Equipment liegt in der Garage beziehungsweise

auf dem Auto, unter anderem zwei neue Top-Boards von Fanatic: 76L NW und Ray

95l. So weit, so gut für mich und die Industrie. Ich bin aber auch Familienvater

mit zwei Jungs von fünf und acht, welche jetzt Boogieboarden und mit dem Wel-

lenreiten anfangen (meine Frau ist zum Glück wasserscheu). Für die nächsten Jahre

bräuchte ich also optimalerweise nicht noch ein weiteres Quad/Triple-Dingsda-Board

für Wind/Wellen von links oder rechts. Der Vorschlag: Ich und viele weitere Fami-

lien wären sehr glücklich mit einem Board, das gleichzeitig ein All-in-One-Wellen-

reitlongboard, Kids/Beginner-Windsurfplattform, Kids-Badeplattform und SUP-Board

darstellt und das man in jeden Urlaub einfach mitnehmen muss! Dies alles unter

zehn Kilo, mit einer belastbaren HRS-, Tuffskin-, Whatever-Oberfl äche, Tragegriffen

vorn und hinten, einem coolen Design und zu einem Preis von unter 899 Euro.

Das müsste doch der Knaller für alle Familien, Ferienclubs und Surf-Schulen sein!

Gibt es aber nicht! Ich glaube, dass sich die Surfi ndustrie hiermit einen Riesenge-

fallen im Sinne der Nachwuchsförderung und Arterhaltung tun würde. Vielleicht

kannst du als Surfsport-Medienmogul ja diesen Wunsch aufgreifen und weiterge-

ben. Im Namen von mindestens sechs Windsurf-Familien bereits herzlichen Dank

allein für das Lesen dieser Mail und besten Gruß aus Köln, Tillmann Hausen

Anm. d. Red.: Moin Tillmann. Du suchst also die eierlegende Wollmilch-

sau. Kann ich gut verstehen, würde mir so ein Board auch zulegen! Lei-

der sind in deiner Beschreibung zwei Haken, die man nicht wird lösen

können: Ein Board mit belastbarer Oberfl äche wird in dieser Größe nicht

unter zehn Kilo wiegen können. Keine Chance. Da muss man also entwe-

der auf der einen oder auf der anderen Seite einen Kompromiss einge-

hen. Im Grunde denke ich jedoch, dass es schon einige SUP-Boards auf

dem Markt gibt, die an deine Wunschvorstellung herankommen. Ob nun

Naish, Starboard, Fanatic, Kona oder wer auch immer: Alle haben eigent-

lich so ein Board im Programm. Allerdings wiegt da keines unter zehn

Kilo oder kostet unter 1.000 Euro.

Warum fehlte in der vergangenen Ausgabe eigentlich das angekündigte Porträt von

Monty Spindler? Gruß, Kris aus Hamburg.

Anm. d. Red.: Es war wie so oft: Zwei Doofe, ein Gedanke. Die Kollegen

vom Surf-Magazin hatten in der Ausgabe vor uns bereits ein Interview

mit Monty veröffentlicht. Wir gehen davon aus, dass viele unserer Leser

auch Leser der Surf sind und andersherum. Denen wollten wir ersparen,

innerhalb weniger Wochen zweimal das Gleiche zu Gesicht zu bekommen,

wo doch die Themenvielfalt für ein Windsurfmagazin unendlich groß ist.

Wir standen dazu auch mit Monty im Kontakt und er hat unsere Ent-

scheidung verstehen können.

Hallo Alexander, nachdem du nicht mehr das Editorial der vergangenen Ausgabe

unterschrieben hast und auch kein Artikel in der Ausgabe von dir zu stammen

scheint, müssen wir damit rechnen, dass du dich als Chefredakteur in Kürze verab-

schiedest? Philip Kneiser, Düsseldorf

Anm. d. Red.: Eine viel gestellte Frage, deshalb etwas ausführlicher und

klarer. Die Antwort auf deine Frage lautet: NEIN. Allerdings war ich durch

den Verlagsumzug Anfang August und durch den Neustart eines weite-

ren Titels aus unserem Haus zeitlich nicht in der Lage, im gewohnten

Umfang an der Magazinproduktion mitzuwirken. Da war ich der Unter-

stützung von Dirk Herpel (Ex-Chefredakteur von surfers) sehr dankbar. Ich

hatte es schon mal irgendwo geschrieben und wiederhole es gern (auch,

weil sich dann so mancher so schön ärgert): Solange ich windsurfe, wird

es das WJ geben – und solange werde ich auch als Chefredakteur mein

Bestes geben, alle (noch verbliebenen) Windsurfer in Deutschland, Öster-

reich und der Schweiz zu unterhalten. Allerdings habe ich mir eine klare

Grenze gesetzt: Sollte ich irgendwann nicht mehr in der Lage sein, ein

angemessenes Niveau auf dem Brett zu haben, wird das WJ einen neuen

Chefredakteur bekommen. Im Gegensatz zu vielen anderen bin ich kein

Anhänger der Theorie, es würde als Journalist reichen, ein guter Theoreti-

ker zu sein. Beim Thema Fußball lässt sich das so schön anschaulich erklä-

ren: In meinen Augen ist der bessere Trainer immer derjenige, der selbst

als aktiver Sportler Erfolge gefeiert hat. Bestes Beispiel: Franz Beckenbau-

er, Weltmeister als Spieler und Trainer (das Gegenbeispiel Lothar Matthä-

us werde ich nun sicherlich um die Ohren geschlagen bekommen, aber

der ist ja auch kein Trainer, sondern Hochzeitscrusher …). Unabhängig

von meinem Niveau habe ich mir eine weitere Grenze gesetzt: Spätestens

mit 45 werde ich das Ruder einem jüngeren Kollegen in die Hand drü-

cken. Bewerbungen können also gern ab 2018 an mich gesendet werden.

Hallo WJ-Team. Bin Abonnent des WJ, bei mir fehlte aber die Fanatic-DVD Addic-

ted to ride six. Haben die nicht alle bekommen? Gruß, Leon Rehwetsch

Anm. d. Red.: Theoretisch ja, praktisch offensichtlich nein. Eigentlich

sollten ALLE Leser des Windsurfi ng Journal, die eine Einzelausgabe nach

Hause geschickt bekommen, eine DVD in ihrer Ausgabe fi nden. Schick

einfach eine Mail an info@windsurfi ng-journal.de mit deiner Adresse und

deinem Anliegen. Wir schicken dir dann eine DVD hinterher!

20 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

leserbriefe

Page 12: Windsurfing Journal Ausgabe 14

Kristian Bauer bei sensationellem Licht in Pruchten. (© Foto Heike Schmeisser)

Trainiert Stefan Müller-Teusler etwa für den Ocean Jump 2011? (© Foto Ehefrau Marita)

Michael Brauch rippt den Shorebreak im Süden Fuerteventuras. (© Foto Annette Brauch)

Matthias Cohn in El Yague. (© Foto privat)

Christoph Heufert auf Fehmarn (Gold). (© Foto Leo Böhm)

Rush Hour vor Hookipa und Christian Boxhammer (rechts) hebt ab. (© Foto Ehefrau Sonja)

Der Star von morgen? Philipp Wiesent (7) auf dem Steinberger See. (© Foto Thilo Wiesent)

Maximilian Hinz vor Hanstholm/Dänemark. (© Foto Alexander Kühn)

Hans Prösdorf fliegt vor Rügen. Am Auslöser war seine Schwester Luise.

(© Foto Luise Prösdorf)

Andreas Wasmer vor Porto Pollo. (© Foto Susana Sigg)

Erst seit drei Jahren windsurft Carmen Urban und eigentlich immer nur im Urlaub

in Prasonisi. Respekt! (© Foto Christian Braun)

Eigentlich sitzt Wiebke Hornig immer am Auslöser, wenn Freund Friedrich Sand-

kühler auf dem Wasser ist. Dieses Mal war es endlich einmal andersherum.

(© Foto Friedrich Sandkühler)

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Wolltest du auch schon immer mal gerne in einem Windsurfmagazin auftauchen? Dann sende einfach eine Mail mit einem Windsurf-Foto von dir an info@windsurfi ng-journal.de und benenne die Bilddatei nach folgendem Muster: Fahrername_Fotografenname_Spot.jpg (Beispiel: ErkanEiniges_MoniTor_Gardasee.jpg)! Als Dankeschön erhält jedes veröffentlichte Bild ein Jahresabo (5 Ausgaben im Wert von 24,50). Wenn du dich also irgendwann im Magazin auf einem Foto wiederfi ndest, sende einfach eine Mail (erneut an info@windsurfi ng-journal.de) mit deiner Adresse und ab der dann kommenden Ausgabe erhältst du fünf Mal das Windsurfi ng Journal kostenlos.

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lesershots

Page 13: Windsurfing Journal Ausgabe 14

Spätsommer 1990

01. Stufenloser SpaßDie neue stufenlos verstellbare Mastverlänge-

rung von Sunshine Products bietet unbegrenz-

te Verstellmöglichkeiten. Ein konischer Aluring

fixiert einen Spezial-O-Ring in der Rändelung

des Alurohrs. Der Quicktrimmadapter ermög-

licht sekundenschnelles Trimmen und macht

Trimmhaken überflüssig. Der restliche Tampen

kann bequem im Adapter verstaut werden.

02. Power-KastenF2 und Mistral präsentieren eine neue Erfin-

dung im Finnensektor. Die „Powerbox“ soll

neue Maßstäbe im Bereich der Bruchfestigkeit

und Benutzerfreundlichkeit setzen. Die Finne

wird nur noch mit einer Schraube von der Brett-

oberseite fi xiert. Finnenplättchen sind nicht mehr

nötig, ein Verschieben der Finne ist aber nicht

mehr möglich. Ab nächstem Jahr sollen alle

Serienboards von F2 und Mistral mit der Box

ausgestattet werden. Das System ist ebenfalls

als Nachrüstsatz erhältlich und kostet 49 Mark.

03. Häuten wie eineSchlangeSpider hat einen mitwachsenden Neoprenan-

zug für Kinder im Programm. Für die Kleinen

gibt es eine Kombination aus Long John und

Jacke zum Preis von 199 Mark. Mitgeliefert

wird ein Gutschein, der beim nächsten Wachs-

tumsschub des Sprösslings einzulösen ist. Für

eine Pauschale von 20 Mark näht Spider den

Anzug dann auf die nächste Größe um.

04. Wegen der SicherheitDie neue Wave-Base von North Sails soll

absolute Sicherheit bieten. Sie besitzt eine

extrem stabile Grundplatte mit abgerundeten

Kanten und wird mit zwei Schrauben fixiert.

Des Weiteren hat die Wave-Base einen Boge-

Powerjoint, der zur zusätzlichen Sicherung von

einem Gurtband umgeben ist. Die Supersiche-

rung ist für 49,90 Mark zu haben.

05. LebensgefahrNatalie Siebel wird beim World Cup auf Puerto

Rico von einem Speedbootfahrer aufs Korn

genommen. Dieser ist ohne Führerschein

unterwegs und kann von einem Polizeihub-

schrauber erst im Hafen gestellt werden.

Natalie Siebel kann sich nur durch einen

beherzten Absprung vom Board retten und

bleibt zum Glück unverletzt. Das Board wird

dabei zerstört.

06. Heavy-Duty-GabelA.R.T. präsentiert seine neue Gabel. Sie ist mit

einem Schnellverschlusssystem, einer dämp-

fenden Mastmanschette und Torsionsstegen

ausgestattet. Die beiden Hebel des Schnellver-

schlusssystems lassen sich unabhängig von-

einander öffnen. Dies bietet viel Komfort bei

der Höhenverstellung. Die spannungsneutralen

Torsionsstege, die den Frontbogen mit der

Mastmanschette verbinden, sollen extrem be-

lastbar sein und große Kräfte bei Landungen

von hohen Sprüngen problemlos aushalten.

2.

1.

D

3.

4.

6..

5.

Splitter Dietmar Kornelli war beim Funboard-Cup vor Heidkate mit einem F2-Prototypen-Segel unterwegs. Es ist das erste Segel mit farbigem Monofilm. Dieser soll deutlich haltbarer sein.

Schuster, bleib bei deinen Leisten – und Windsurfer, bleib bei deinem Sportgerät! Der F2-Marketing-Leiter Martin Brandner überschlägt sich mit seinem Mountainbike und zieht sich einen Halswirbel-Anbruch zu.

Die Finnen der Firma Bic sind bei zwei DIN-Tests durchgefallen. Sie überstan-den die Pendelschlag-Prüfungen nicht.

Beim World Cup in Omaezaki/Japan sichert sich Björn Dunkerbeck den ersten Platz. Platz zwei und drei belegen Anders Bringdal und Phil McGain. Bester Deutscher wird Ralf Bachschuster auf Platz 7. Bei den Damen belegt Natalie Siebel einen starken zweiten Platz. Die Herren absolvieren ein Slalomrennen und vier Kursrennen, die Damen ein Waveriding und drei Kursrennen.

Dirk Muschenich gewinnt den „Reach, Ride & Run“-Triathlon in St. Peter-Or-ding. Zu absolvieren waren zwei Windsurfslaloms, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen.

Der Boardhersteller Alpha International GmbH meldet Konkurs an.

Das Team Germany hat zwei Verletzte zu beklagen. Jutta Müller bricht sich auf Hawaii bei einem nicht gestandenen Frontloop zwei Rippen und muss für fünf Tage ins Krankenhaus. Björn Schrader hingegen fällt auf seine Finne und hat in der Kniekehle eine Wunde, die genäht werden muss.

Jörg Hinrichs hat einen neuen deutschen Speedrekord aufgestellt. Bei acht Beau-fort fährt er auf dem Kanal von Saintes-Maries-de-la-Mer 67,5 km/h schnell.

Nun ist es besiegelt: F2 und Neil Pryde haben die insolvente Brettschmiede Tiga für circa vier Millionen Mark gekauft.

Der Surfshop Sylt hat erkannt, dass immer mehr Windsurfer sich auch zum Sur-fen hingezogen fühlen. Deshalb hat der Shop jetzt Surfboards der Marke Town and Country Surfboards im Programm. Die Boards sind sowohl für Anfänger als auch für Profi s geeignet. Die Preise liegen zwischen 950 und 1150 Mark.

Bei dem diesjährigen O’Neill Invitational hat Dave Kalama einen grandiosen Sieg davongetragen. Auf Platz zwei landet Björn Dunkerbeck, der es als einzi-ger Europäer in die Top fünf schafft. Auf Platz drei landet Mark Angulo. Beste Deutsche werden Ralf Bachschuster und Robby Seeger, die sich punktgleich den 17. Platz teilen. Bei den Damen gewinnt Dana Anderson vor Lena Kerr und Tamoku Okazaki. Die beste Deutsche wurde Natalie Siebel auf Platz 9.

25| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |24 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

vor 20 jahrenvor 20 jahren

Page 14: Windsurfing Journal Ausgabe 14

PETER, WIR SPRECHEN GERADE ÜBER SKYPE UND BEI DIR

IST ES DUNKEL. WO BIST DU MOMENTAN? Auf Oahu,

Hawaii! Zwölf Stunden zurück. Bei mir ist es jetzt zehn

Uhr abends.

VERSTEHE. OAHU IST EIN GUTES STICHWORT. DU BE-

GREIFST ES JA ALS DEINE ZWEITE HEIMAT. WANN WARST

DU DAS ERSTE MAL DORT? Das war 1988. Seitdem bin

ich jedes Jahr hier. Nur einmal musste ich aufgrund mei-

ner Diplomarbeit aussetzen. Das war 1998. Seitdem habe

ich auch meinen Geburtstag nicht mehr zu Hause verlebt.

WIE WAREN DEINE EINDRÜCKE, ALS DU 1988 DAS ERSTE

MAL HAWAIIANISCHEN BODEN BETRETEN HAST? Im

Vergleich zu heute hat sich auf den Inseln im Grunde

nicht viel geändert. Zumindest nicht vom äußeren

Anschein. Die größten Veränderungen bemerkt man

eher bei der Entwicklung des Selbstwertgefühls der

Hawaiianer. Als ich Ende der Achtziger hier auftauchte,

hatte man den Eindruck, dass die Hawaiianer aufgrund

des amerikanischen Einfl usses noch unter einem tiefen

Schock standen. Formell wurden die Inseln ja schon

1898 von den Vereinigten Staaten annektiert, zum voll-

ständigen Bundesstaat wurden sie aber erst 1959. Wit-

zigerweise wurde Letzteres in einer Volksabstimmung

beschlossen. Daran erkennt man, dass die Einwanderer

aus Asien und den USA bis 1959 der Urbevölkerung

schon zahlenmäßig überlegen waren, denn diese haben

sicherlich nicht für den Beitritt gestimmt. Und so

haderten die Hawaiianer 1988 noch stärker mit dem

Verlust ihrer Kultur und Rituale, als es heute noch der

Fall ist. Sie hinterließen auf mich damals eher einen

beklemmenden Eindruck. Es gibt da ein Lied, das das

Gefühl der Ureinwohner wohl am besten ausdrückt.

Es ist von Israel Kamakawiwo'Ole, eher bekannt als IZ.

Gibt mal bei YouTube „Hawaii 78 – IZ“ ein und höre

es dir an. Dann verstehst du die Menschen hier sofort

besser. IZ ist auf Hawaii eine Legende. Vergleichbar mit

Elvis in den USA. Die Hawaiianer hatten damals das

Gefühl, sie wären ihrer Identität beraubt worden. Eddie

Aikau war dann im Grunde ihr erster richtiger Star

und führte ihnen die Bedeutung ihrer Sprache und

ihrem eigentlichen Leben mit ihren Vorstellungen und

Werten wieder vor Augen. Der Rettungsschwimmer

der Waimea Bay auf Oahu hat in seinem Leben viele

andere gerettet und galt seinerzeit als bester Surfer

auf den Inseln. Er gewann viele Wettbewerbe, so auch

zum Beispiel 1977 die Duke Kahanamoku Invitational

Surfi ng Championships. Nicht selten erreichten die Wel-

len an seinem Strandabschnitt eine Höhe von 30 Fuß.

Er war der Einzige, der sich traute, aus diesen Wellen

Menschenleben zu retten. Daher kommt auch der

Spruch „Eddie would go“. Mit Eddie und vor allem

nach seinem tragischen Tod 1978 besannen sich viele

Einheimische wieder auf ihren Ursprung und lebten

ihre Traditionen wieder verstärkt aus.

ALS PETER GARZKE 1978 DAS ERSTE MAL AUF DEM RHEIN MIT DEM WINDSURFSPORT IN BERÜHRUNG KAM, AHNTE

ER SICHERLICH NICHT, DASS ER IRGENDWANN MAL ALS WELTENBUMMLER ZWISCHEN SEINER HEIMATSTADT KLEVE,

HAWAII UND KAPSTADT HIN- UND HERREISEN WÜRDE, ALS LÄGEN DIESE DREI ORTE NUR WENIGE KILOMETER AUSEI-

NANDER. 32 JAHRE SPÄTER LEBT ER ALS WOHL EINER DER GANZ WENIGEN SEINER GENERATION IMMER NOCH DEN

TRAUM VOM WINDSURFPROFI. DOCH AUCH PETER BEKOMMT MEHR UND MEHR ZU SPÜREN, DASS DIE LUFT IN DER

WINDSURFBRANCHE DÜNNER WIRD. SELBST FÜR ENGAGIERTE TEAMFAHRER WIE IHN, DIE WELTWEIT MIT UNZÄHLIGEN

VERÖFFENTLICHUNGEN AUFWARTEN KÖNNEN, WIRD ES IMMER SCHWIERIGER, ALS WINDSURFPROFI DURCHZUKOMMEN.

WIR SPRACHEN MIT PETER ÜBER SEINE ARBEIT ALS PROFI UND ÜBER SEINE TRAUMINSEL OAHU.

Peter GarzkeVOM RHEIN IN DIE WELT

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27| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |26 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

wortwechselwortwechsel

Page 15: Windsurfing Journal Ausgabe 14

UND WIE WAR DAMALS DIE STIMMUNG AN DEN

SURFSPOTS? Damals stand das gerade so im Umbruch:

Auf Maui war es schon ab sechs oder sieben Uhr

abends gefährlich, allein durch die Gegend zu laufen.

Wenn du da einem Farbigen zu tief in die Augen ge-

schaut hast, dann war es meistens schon zu spät. Das

war wirklich ganz schön heftig. Die haben einem dann

durchaus mal eine verpasst. Auch ich habe mich sehr

vorsichtig verhalten müssen. Über die Jahre ist das

aber mehr und mehr verfl ogen. Und damit auch zum

Glück der harte Localism.

LOCALISM UNTER DEN WELLENREITERN ODER AUCH

UNTER WINDSURFERN? Unter beiden. Das Problem der

Windsurfer war, dass sie noch gar keine eigene Kultur

hatten und viele Locals einfach die Kultur der Wellen-

reiter übernommen haben. In den 70er-und 80er- Jahren

sind viele Australier hier hergekommen und haben auf

unheimlich dicke Hose gemacht und das entsprechend

auch in den Magazinen kundgetan. Sie meinten, die

Hawaiianer müssten sich beim Wellenreiten hinten an-

stellen, schließlich waren die Australier schon weiter. Das

ging natürlich nicht lange gut und die Jungs hier haben

den Australiern mal eben gezeigt, was Sache ist. Und

dann ging es richtig los. Bis aufs Blut. Das hatte natür-

lich auch auf die Windsurfer Auswirkungen. Die Lage

entspannte sich dann aber spürbar mit Typen wie Josh

Stone oder Francisco Goya. Mit ihnen und ihrem Life-

style wurde die Szene vor Ort lockerer – die Aloha-Zeit

war angebrochen. Damit konnten sich viele Windsurfer

identifi zieren und

entwickelten ihre

eigene Kultur.

UND HAST DU DICH

IN ALL DEN JAHREN

WOHL AUF HAWAII

GEFÜHLT? Ja. Ich

bin hier mit großem Respekt hergekommen und habe

mich auch so verhalten. Ich habe viele Leute im Laufe

der Jahre kennengelernt und habe so nachvollziehen

können, warum sie so handelten, wie sie handelten.

So bin ich hier eben reingewachsen. Und es hilft

natürlich sehr, wenn du die eigentlichen Probleme der

Menschen verstehst. Dann kannst du dich darauf ein-

lassen und dein Handeln danach auszurichten.

„ALS ICH ENDE DER ACHTZIGER HIER AUFTAUCHTE,

HATTE MAN DEN EINDRUCK, DASS DIE HAWAIIANER

AUFGRUND DES AMERIKANISCHEN EINFLUSSES

NOCH UNTER EINEM TIEFEN SCHOCK STANDEN.”

28 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

wortwechsel

Page 16: Windsurfing Journal Ausgabe 14

WÜRDEST DU SAGEN, DER LOCALISM IST AUF HAWAII

HEUTE NICHT MEHR SO PROBLEMATISCH? Wie es auf

Maui abgeht, kann ich nicht sagen. Auf den anderen

Inseln Hawaiis ist es zum Teil noch recht schlimm. Die

Locals verteidigen ihre Spots insbesondere gegen die

Medien. Wenn du da plötzlich mit Kameras auftauchst,

dann kann es sogar Morddrohungen geben. Das haben

selbst manche World-Cup-Pros am eigenen Leib zu

spüren bekommen. Auf „meiner“ Insel Oahu ist es

okay. Ich bin nicht so gern auf den anderen Inseln,

schon gar nicht auf Maui. Ich weiß nicht, warum alle

immer nach Maui fl iegen. Oahu ist es viel lockerer, das

wissen nur anscheinend die meisten nicht.

IST ES AUF OAHU ALSO AUCH AN DEN SPOTS ENTSPAN-

NTER ALS AUF MAUI? Aber hallo. Das Einzige, was hier

natürlich ein wenig nervt, sind die vielen Wellenreiter.

Mit denen muss man sich arrangieren und sich an die

Spielregeln halten. Gerade im Sommer haben wir im

Süden der Insel sensationelle Spots. Ich wundere mich

immer, wenn die Leute zu dieser Jahreszeit nach Maui

fl iegen. Was wollen die da? Sie fi nden dort doch nur

Kabbel- beziehungsweise aufgeworfene Wellen. Hier ist

natürlich der Wind nicht ganz so stark, dafür haben

wir oft sensationellen Swell. Oahu ist weniger wind-

und mehr wellenabreitorientiert. Und vom Leben drum

herum ist es im Grunde so ein bisschen wie Kapstadt:

Du kannst hier auch mal ins Kino gehen, hast ein

wenig Stadtleben dabei. Ich mag es, wenn die Men-

schen normal ticken. Maui ist da halt schon ein wenig

hippielastig. Da hängen viele einfach nur so ab. Das

ist auf Oahu anders.

WO WELLENREITER UND

WINDSURFER SIND, SIND

KITESURFER NICHT WEIT

… Das stimmt. Mit den

Jungs wird es hier nun

auch gerade noch mal

hektisch. Oahu ist mögli-

cherweise eine der letzten Bastionen auf der Welt, wo

die Spots noch gegen Kiter verteidigt werden. Denn

wenn 50 bis 60 Leute im Line-up liegen und die Kiter

braten rücksichtlos durchs Feld, geht das natürlich gar

nicht. Wir Windsurfer haben einfach Angst, dass wir

die Spots irgendwann verlieren. Denn dann heißt es wo-

möglich, dass die Windleute alles kaputt machen. Aber

das werden wir den Kollegen schon noch beibringen.

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„MEINE VIELEN WECHSEL HABEN WIRTSCHAFT-

LICHE GRÜNDE, JEDOCH LAGEN DIE PROBLEME

NICHT BEI MIR ... ES WAR NICHT SO, DASS ICH

IMMER MEHR GELD ODER MATERIAL WOLLTE.”

31| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |30 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

wortwechselwortwechsel

Page 17: Windsurfing Journal Ausgabe 14

DU BIST ALSO IM SOMMER IMMER AUF OAHU UND IM

WINTER IN SÜDAFRIKA? WO IST DEIN ZUHAUSE? Ich habe

drei Orte, die ein Zuhause für mich sind: Kleve an der

holländischen Grenze. Von dort aus fahre ich oft nach

Holland zum Windsurfen. Gerade im Herbst kann man

da wirklich gute Tage haben. Südafrika sehe ich ge-

nauso als meine Heimat an, wobei ich mich da nicht

so familiär eingebunden sehe wie auf Oahu.

OKAY, NEUES THEMA: IM VERGLEICH ZU FRÜHER WAREN

IN DEN LETZTEN JAHREN UNGEWÖHNLICH HÄUFIGE

SPONSORENWECHSEL BEI DIR ZU BEOBACHTEN. WAS IST

DA LOS? Da hast du leider absolut recht und mir ist

das ehrlich gesagt auch sehr unangenehm. Denn das

kommt natürlich falsch rüber und kann fehlinterpretiert

werden. Loyalität steht bei mir ganz oben auf der

Charakterliste. Meine vielen Wechsel haben wirtschaft-

liche Gründe, jedoch lagen die Probleme nicht bei mir,

sondern bei den Materialpartnern. Es war nicht so,

dass ich immer mehr Geld oder Material wollte, es

ging bei einigen einfach nichts mehr. Aber ich möchte

das nun auch nicht verallgemeinern. Ich muss da echt

aufpassen, was ich sage.

DANN ZÄUMEN WIR DAS PFERD DOCH MAL HINTEN RUM

AUF. MIT WELCHEM PARTNER HAST DU IN DEINER KARRI-

ERE ANGEFANGEN? Witzigerweise mit Gaastra. Gefahren

bin ich die Segel auf Steve-Products, das war eine klei-

ne Custom-Made-Schmiede. Shaper war ein Freund von

mir. Er hat jetzt bei dir in der Stadt einen Laden! Surf

Center Kiel, Stefan Fritsch! Er ist ein alter Sandkasten-

kollege von mir. Irgendwann waren meine Ansprüche,

internationale Regatten mitzufahren, einfach zu groß für

das kleine Budget einer unabhängigen Custom-Marke.

Ich kam dann eher durch Zufall mit Andi Laufer ins Ge-

spräch und so bin ich kurze Zeit später Lorch-Custom-

Boards gefahren. Den ersten richtig potenten Partner

hatte ich dann natürlich mit Fanatic. Das war Ende der

90er-Jahre. Doch irgendwie gab es da von Anfang an

Kommunikationsprobleme. Ich habe die im Marketing

immer schön machen lassen, wusste aber manchmal

ehrlich gesagt gar nicht, was die so genau von mir

wollten. Man hat auch die Ergebnisse nie so richtig

abgeglichen. Vielleicht hätte ich mir damals mehr Mühe

geben müssen. Es gab da ja auch den Ansatz, mit

Sebastian Wenzel zusammenzuarbeiten. Heute glaube

ich, dass wir beide noch nicht so weit waren, miteinan-

der umgehen zu können, denn unsere Vergangenheit

als Konkurrenten im Wettkampfgeschehen war noch

zu präsent. Das lag bestimmt auch eher an mir als an

ihm. Mittlerweile denke ich, dass wir uns gut verstehen.

Er war damals einfach schon weiter, hatte einen ganz

anderen Weg eingeschlagen. Und dann kamen eben

noch neue Fahrer in das Team. Francisco Goya zum

Beispiel, und das hat sich dann schnell entwickelt. Nach

rund vier Jahren bin ich raus bei Fanatic und zurück zu

Lorch. Fast zeitgleich habe ich auf Naish-Segel gewech-

selt. Nachdem nach einer sehr langen Zusammenarbeit

mit Lorch aufgrund unterschiedlicher Vorstellung der

Bruch kam, bin ich am Strand zu Robby gegangen und

er hat mir ohne lange Diskussionen angeboten, auch

noch seine Boards zu fahren. Sehr unkompliziert und

ehrlich. Nach ein paar Jahren änderte aber auch Robby

seine Marketingstrategie, was eine starke Reduzierung

des Teams zur Folge hatte. Zu Günther Lorch hatte ich

die ganze Zeit über natürlich immer noch Kontakt und

so bin ich wieder bei Lorch gelandet. Severne-Segel

waren nur ein kurzes Gastspiel und so habe ich mich

an die gute alte Zeit erinnert und an ein Gespräch mit

Knut Budig in Melkbos am Strand in Südafrika.

32 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

wortwechsel

Page 18: Windsurfing Journal Ausgabe 14

Er hatte mir schon vor Jahren wieder angeboten, seine

Gaastra-Segel zu fahren. So bin wieder zu meinem

allerersten Segelbrand zurück. Mit Lorch deckten sich

die Vorstellung leider immer noch nicht und die Situa-

tion auf dem Markt machte es auch nicht leichter. So

kam der endgültige Bruch, was ich aufgrund der super

Zusammenarbeit mit Günther sehr bereue. Mit Gaastra-

Segeln war der Schritt zu Tabou-Boards kein großer

mehr. Ich schätze die Art des Firmeninhabers. Unsere

Verhandlungen haben keine zehn Minuten gedauert.

Ich kann mich bei Gaastra und Tabou auch noch

mit meinen anderen Fähigkeiten ins Team einbringen.

Einige der aktuellen Produktfotos der Marken stammen

zum Beispiel von mir.

ICH ERINNERE MICH NOCH AN UNSER LETZTES INTERVIEW,

DAMALS FÜRS FREE-MAGAZIN. DA HATTE ICH DICH NACH

DEINEN PLÄNEN NACH DER WINDSURFKARRIERE GEFRAGT,

RICHTIG GLÜCKLICH WARST DU DARÜBER NICHT UND HAST

EHER AUSWEICHEND GEANTWORTET. DU GEHST JA NUN

SEIT JAHREN VERSTÄRKT IN DIE RICHTUNG FOTOGRAFIE

UND VIDEO. SIEHST DU DARIN HEUTE DEINE ZUKUNFT?

Ich kann mich auch noch gut an das Interview erinnern.

Damals hatte ich gehofft, dass ich mich bei Lorch

noch etwas mehr einbringen kann. Mit Günther habe

ich ja auch eine Menge zusammen gemacht, neue

Shapes entwickelt, an neuen Ideen gearbeitet. Doch es

sollte nicht sein. Als dann meine externen Sponsoren

aufgrund der Wirtschaftskrise spontan ihre Budgets

reduzierten, war mir klar, dass ich etwas ändern muss.

Ich habe zum Glück früh angefangen, meine Medien-

arbeit zu intensivieren und in eine gute Fotoausrüstung

zu investieren. Wenn man an einem Tag mit doppel-

masthohen Wellen am Strand steht und der gebuchte

Fotograf dann sagt „Sorry, ich muss jetzt los und eine

Hochzeit fotografi eren", merkst du schnell, dass du von

solchen Dingen nicht mehr abhängig sein möchtest.

Da war der Schritt zu eigenem Equipment kein großer

mehr. Das Thema Video begleitet mich ohnehin schon

mehrere Jahre. Wir haben bereits 1988 kleine Filme

gedreht und sind immer drangeblieben. So habe ich

im Laufe der Jahre einen ganz guten Draht zur Technik

bekommen. So ist also Foto und Film immer mehr in

den Fokus bei mir geraten und ich habe mittlerwei-

le schon den einen oder anderen Auftrag aus ganz

anderen Bereichen abgearbeitet. Im Videobereich habe

ich beispielsweise schon Imagefi lme für Kongresse und

Seminare produziert. Ein vollkommen anderer Bereich,

aber eine zukunftsorientierte Geschichte – gerade,

wenn man nicht wie andere einen riesigen Wasserkopf

zu bezahlen hat und sich schnell und fl exibel neuen

Projekten widmen kann.

UND ZUR NOT KANNST DU JA AUCH IMMER NOCH SPORT-

UNTERRICHT GEBEN … Ja, aber auch nur zur Not! Das

Diplom dafür hätte ich, nur liegt es mir eher nicht, un-

motivierten Kindern Bockspringen beizubringen. Ich sehe

die Frage nach meiner Zukunft mittlerweile eher nüch-

tern. Natürlich sind in den letzten drei oder vier Jahren

die Sponsorengelder einfach nicht mehr so gefl ossen wie

früher. Doch trotz meines fortgeschrittenen Alters habe

ich immer noch eine hohe Medienpräsenz und brauche

mich nicht zu verstecken. Insofern bin ich nach wie vor

hoch motiviert, weiter als Windsurfer Gas zu geben.

„WENN MAN AN EINEM TAG MIT DOPPELMASTHOHEN

WELLEN AM STRAND STEHT UND DER GEBUCHTE

FOTOGRAF DANN SAGT ‚SORRY, ICH MUSS JETZT LOS

UND EINE HOCHZEIT FOTOGRAFIEREN', MERKST DU

SCHNELL, DASS DU VON SOLCHEN DINGEN NICHT

MEHR ABHÄNGIG SEIN MÖCHTEST.”

35| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |34 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

wortwechselwortwechsel

Page 19: Windsurfing Journal Ausgabe 14

GESCHWINDIGKEIT IST KEINE HEXEREI TEXT ALEXANDER LEHMANN & GUNNAR ASMUSSEN © FOTOS CLAUS DOEPELHEUER

BERICHT VON UND ÜBER DIE DEUTSCHE MEISTERSCHAFT IM SPEEDWINDSURFEN. 04.09.-11.09.2010, ORTH AUF FEHMARN

W ie schon 2009 fand die Finalwoche der „Nordswell-Speed-

windsurfi ng-Tour“ im September in Orth auf Fehmarn statt.

Im Rahmen dieser Veranstaltung sollte auch der Deutsche

Meister im Speedwindsurfen ermittelt werden, waren doch beide voran-

gegangenen Events 2010 glück-, da windlos ins Wasser gefallen.

Als Titelverteidiger war meine Teilnahme natürlich Pfl icht. Leider war mir

schon vor Beginn der Veranstaltung klar, dass ich nicht jeden Tag vor

Ort sein könnte und so hoffte ich, dass die Windtage auf meine freien

fallen würden. Dem war dann leider nicht so. Doch das tat dem Erfolg

der Speed-DM keinen Abbruch! Und ganz offensichtlich machte sich

unsere Berichterstattung und geschilderte Begeisterung im Windsurfi ng

Journal von vor einem Jahr bezahlt. Mit insgesamt 60 Teilnehmern war

das Fahrerfeld so stark wie seit Jahr(zehnt)en nicht mehr.

Neben den bekannten Speedexperten wie Torsten Mallon, Manfred Mer-

le oder Michael Naumann fand sich erstmals auch der Deutsche Meis-

ter im Slalom, Gunnar Asmussen, bei der Speed-DM ein. Auch die am-

tierende Deutsche Meisterin Birgit Höfer bekam mit der Wave-Expertin

Steffi Wahl ernst zu nehmende Konkurrenz. An drei Tagen, in denen

der Wind das erforderliche Limit von fünf Beaufort erreichte, konnten

insgesamt sechs Rennen gefahren werden.

Nachdem ich Gunnar Asmussen auf der Startliste entdeckte, war mein

Tipp für den diesjährigen Meistertitel klar. Er ist zurzeit mit großer

Sicherheit Deutschlands schnellster Windsurfer. Und würde seine Fehl-

startquote mal auf null sinken, hätte er meiner Meinung nach auch

international die Chance, in die Slalom-Top-10 zu fahren. Seine Erleb-

nisse bei seiner ersten Speed-DM schildert er dir exklusiv im Windsur-

fi ng Journal persönlich:

„NACHDEM DIE STAND-BY-VERANSTALTUNG IM JULI MANGELS

WIND NICHT STATTFINDEN KONNTE, WAR ICH SEHR HAPPY,

ALS ICH DIE WINDVORHERSAGE FÜR DIE FINALWOCHE DER

DEUTSCHEN SPEEDMEISTERSCHAFTEN AUF FEHMARN SAH.”

37| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |36 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

speedsurf-dmspeedsurf-dm

Page 20: Windsurfing Journal Ausgabe 14

„Nachdem die Stand-by-Veranstaltung im Juli mangels Wind nicht statt-

fi nden konnte, war ich sehr happy, als ich die Windvorhersage für die

Finalwoche der deutschen Speedmeisterschaften auf Fehmarn sah. Ge-

meinsam mit meinem Kollegen Uwe Sülter machte ich mich superge-

spannt in Richtung Sonneninsel auf. Nach der Einschreibung, einem

intensiven GPS-Technik-Einführungskurs und einer leckeren Portion Curry-

wurst Pommes machten wir uns dann erst einmal wieder Richtung Hei-

mat auf, da die Windvorhersage für die kommenden drei Tage nicht so

gut aussah. Doch Dienstag war uns Petrus dann endlich gnädig. Mit 20

bis 30 Knoten wehte der Wind aus östlichen Richtungen über den circa

550 Meter langen Kurs. Meine Segelwahl fi el auf 8.0 und 7.0 Quadrat-

meter, da der Wind zum Nachmittag hin noch etwas zunehmen sollte.

Doch meine ersten Fahrten waren dann sehr ernüchternd. Ich konnte

keine zehn Meter fahren, ohne ein riesiges Büschel Seegras an der Fin-

ne zu haben. Uwe und Vorjahressieger Alexander traf es genauso hart,

alle anderen Fahrer waren clevererweise mit Seegrasfi nnen unterwegs.

Und so spiegelte sich unsere Finnenwahl deutlich in den ersten beiden

Wettfahrten wieder. Für mich gab es nur zwei dritte Plätze, Alexander

landete sogar nur auf Rang vier und acht, während Uwe die meiste Zeit

der eineinhalb Stunden langen Heats mit knallrotem Kopf schimpfend

am Strand stand und dementsprechend leider auf eher hinteren Plätzen

rangierte. Mit gutem Topspeed und Seegrasfi nne bewaffnet konnten

sich Naumännchen mit zwei ersten Plätzen und Uwe Sören Schmidt mit

zwei zweiten Plätzen die führenden Positionen sichern. Bei den Damen

kristallisierte sich schnell ein Zweikampf zwischen der Deutschen Meiste-

rin Birgit Höfer und Steffi Wahl heraus.

Am nächsten Morgen nahm der Wind dann noch weiter zu. Insgesamt

konnten so drei Eliminations mit je eineinhalb Stunden ausgefahren

werden. Zum Glück war das Wasser nun nicht mehr ganz so stark von

Seegras verseucht und die dicken Teppiche, die tags zuvor noch auf

dem Wasser schwammen, waren verschwunden. Im Wasser selbst trie-

ben zwar noch einige Fäden, jedoch hatte man nun mit einer Seegras-

fi nne nicht mehr so einen deutlichen Vorteil. Top vorbereitet und moti-

viert bis in die Haarspitzen konnte ich alle drei Wettfahrten mit guten

Zeiten für mich entscheiden. Uwe, nun ebenfalls mit einer Seegrasfi nne

bewaffnet, war jetzt auch wieder glücklich und konnte einen Topspeed

von rund 63 km/h erreichen.

Ich hatte mich vor allem auf das Match mit Alexander gefreut, doch er

konnte an diesem Tag leider aus berufl ichen Gründen nicht. Sein Verlag

geht vor. So war einer meiner größten Konkurrenten nicht mehr dabei,

was ich sehr schade fand. Michael Naumann und Uwe Sören Schmidt

kämpften in den drei Runden um die Plätze zwei und drei. Steffi Wahl

konnte sich mit einem hervorragenden Speed bei den Frauen durchsetzen.

Der Donnerstag war der letzte Tag mit einer guten Windvorhersage.

Der Lauf startete etwas verspätet um 10:30 Uhr bei 13 bis 18 Kno-

ten, kaum Chop und recht böigem Wind. Dieser ließ während des Ren-

nens sogar noch stark nach. Doch es gibt in diesem Fall eine Regel,

die besagt, dass wenn ein Fahrer fünf Mal 25 Knoten Geschwindig-

keit während eines Laufes schafft, dieser Run in die Wertung eingeht.

„ZUM GLÜCK WAR DAS WASSER NUN NICHT

MEHR GANZ SO STARK VON SEEGRAS

VERSEUCHT UND DIE DICKEN TEPPICHE,

DIE TAGS ZUVOR NOCH AUF DEM WASSER

SCHWAMMEN, WAREN VERSCHWUNDEN.”

38 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

speedsurf-dm

Page 21: Windsurfing Journal Ausgabe 14

Und so war mein Name auch beim sechsten Lauf ganz oben auf der

Liste. Zweiter und Dritter wurden erneut Michael Naumann und Uwe

Sören Schmidt. Der Tag wurde mit einer vom Windsurfi ng Journal ge-

sponserten Grillfeier für alle Teilnehmer in geselliger Runde bei ausgelas-

sener Stimmung abgeschlossen.

Das letzte Highlight der diesjährigen Speed-DM war dann mangels Wind

die zwanzigjährige Jubiläumsparty des VDS, dem Verein Deutscher Speed-

windsurfer, bei der meiner Leber noch einmal kräftig eingeheizt wurde.

Damit stand das Endresultat fest. In der Damenwertung konnte sich

Steffi Wahl vor Birgit Höfer und Anja Kruse durchsetzen. Nach sechs

anstrengenden Wettfahrten darf ich mich nun für ein Jahr lang Deut-

scher Meister im Speedwindsurfen nennen! Und ich kann Alexanders

positiven Bericht vom Vorjahr nur unterschreiben: Es war eine coole

Veranstaltung mit richtig netten Leuten und ich hatte sehr viel Spaß!

Auch meinem Kollegen Uwe, der letztendlich in die Top 25 gefahren

ist, hat es sehr gut gefallen und wir sind im nächsten Jahr unter Ga-

rantie wieder am Start!“

Abschließend danken wir im Namen des Veranstalters allen Sponso-

ren, die die diesjährige Speedwindsurf-DM unterstützt haben: Nordswell

Surfwear, Design Lessacher, CampInn Fehmarn, Ka.Sail und uns selbst!

Besonders erfreulich war die zahlreiche Teilnahme von Gastfahrern bei

den Herren. Fürs nächste Jahr wünschen wir uns dann auch noch im

Jugend- und Damenbereich etwas mehr Zulauf.

Die Speedwindsurf-Tourplanungen 2011 sind bereits im vollen Gange.

Den Auftakt macht im Frühjahr 2011 ein Wochenevent in Gruissan/

Südfrankreich. Geplant ist darüber hinaus ein drei bis vier Tage langer

Event in Holland, ein Stand-by-Event am Steinhuder Meer und natürlich

die Abschlussveranstaltung im September in Orth, Fehmarn. Vielleicht

sehen wir uns ja 2011 auf einem der Events!

Sponsoren, die Interesse haben, bei der Tour 2011 mitzuwirken, können

sich direkt beim VDS unter [email protected] melden!

40 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

speedsurf-dm

Page 22: Windsurfing Journal Ausgabe 14

ALLE JAHRE WIEDER TREFFEN SICH DIE BESTEN WINDSURFER DER WELT ZU IHREM SAISONHÖHEPUNKT BEIM COLGATE

WORLD CUP AUF SYLT. DAS WINDSURFING JOURNAL WAR ALS ORGANISATOR DER BOXENGASSE NATÜRLICH WIEDER MITTEN

IM GESCHEHEN DABEI. EIN INSIDERBERICHT ÜBER DEN COLGATE WORLD CUP SYLT. VIEL SPASS …

24. SEPTEMBER - 03. OKTOBER 2010

INSIDE COLGATE WORLD CUP SYLT 2010

TEXT ALEXANDER LEHMANN

© FOTO HOCH ZWEI

Das Gelände vom Colgate Windsurf World Cup: Links oberhalb ist die Windsurfi ng Journal Boxengasse mit den Zelten der Partner Severne, Star-board, Patrik, Fanatic und North Sails. Zu Füßen der Boxengasse das Fahrerlager. Auf der Südpromenade sorgen Gosch, Jever und weitere Ausstel-ler für das leibliche Wohl. Außerdem fi ndet man dort auch die Stände der anderen Eventpartner wie die von Colgate, Panasonic, Möbel Kraft, etc.

Gunnar Asmussen war der einzige Deutsche, der in der Weltspitze mithalten konnte, und landete auf einem guten 17. Platz. Ohne

seine Fehlstartkrankheit wäre eine Top-10-Platzierung drin gewesen. Hier ist er im Zweikampf mit Ex-Weltmeister Kevin Pritchard.

© FOTO PWA JOHN CARTER 43| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |42 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

eventevent

Page 23: Windsurfing Journal Ausgabe 14

O stwindlage – so ziemlich die schlechteste Windalternative wur-

de zum diesjährigen World Cup wahr. Doch immerhin war kei-

ne Flaute, sondern an über 50 Prozent der Veranstaltungstage

Druck und obendrein auch noch recht annehmbares Wetter, vom Sonntag

und Montag mal abgesehen. Heiter bis wolkig war es die meiste Zeit am

Himmel und die Beschreibung passte auch ganz gut zur Stimmung mancher

Fahrer. Dazu später mehr.

Nachdem am ersten Veranstaltungstag Druckwellen und nur leichte

Winde für sensationelle Wellenreit- und SUP-Bedingungen sorgten, zeig-

te insbesondere Altmeister Robby Naish, warum er als Universal-Ausnah-

mewassersportler gilt. Ich habe persönlich noch keinen SUPler auf die-

sem Planeten gesehen, der so hart und sensationell Wellen rippt. Mal

ganz abgesehen davon, dass wohl auch die Sylter Wellen bislang noch

kein SUP auf so geschmeidige Art und Weise kennengelernt haben

dürften. Auch Robbys junger Protegé Kai Lenny zeigte dem begeisterten

Publikum, warum er gerade der Führende der SUP World Tour ist.

Am Sonntag gab es von den beiden einen Nachschlag. Der Wind wehte

immer noch schrägablandig aus Nordost und die Wellen liefen weiterhin

sauberer an den Brandenburger Strand. Allein diese Action zu sehen,

war eine Anreise am Wochenende wert. Doch auch die Windsurffans

kamen am Sonntagnachmittag noch auf ihre Kosten. Der Headjudge der

PWA setzte die Disziplin Freestyle an, über diese Entscheidung wunderte

nicht nur ich mich. Denn durch die Windrichtung waren die Bedingun-

gen dicht unter Land mehr als grenzwertig. Sie „böig“ zu nennen, wäre

eine Untertreibung. Und so sahen die Freestyleheats eher nach Stehse-

geln mit gelegentlichem Gleiten aus und die ersten Zuschauer feixten:

„Gewinnt derjenige, der es schaffst am häufi gsten im Gleiten zu sein?“

Die bessere Alternative wäre meiner Meinung nach die Disziplin Slalom

gewesen. Nicht, weil ich dann selbst endlich mal aufs Wasser gekommen

wäre, sondern weil man den Kurs deutlich weiter draußen liegend bei

einigermaßen konstanten Winden hätte abfahren können. Das hätte nicht

nur für die Zuschauer spektakulärer ausgesehen, sondern auch am Strand

für mehr Action gesorgt, da so viel mehr Fahrer auf einmal in Bewegung

gewesen wären, um ihr Material einzustellen, umzuriggen oder was auch

immer. Zugegegen: Beim Slalom ging es nicht mehr um die Weltmeis-

terkrone. Antoine Albeau war schon vor dem Event uneinholbar auf Platz

eins und stand als neuer und alter Weltmeister fest. Doch auch beim Free-

style war Gollito Estredo der Weltmeistertitel nicht mehr zu nehmen …

Im Fahrerlager munkelte man dann, dass einige Slalomfahrer gar nicht

so traurig über die Entscheidung waren, erst einmal Freestyle anzusetzen.

Einige fanden es zu kalt, andere mochten die Bedingungen nicht allzu

sehr. Eine etwas merkwürdige Einstellung, aber sei es drum.

Die Freestyler waren jedenfalls nicht zu beneiden. Die Heatlänge wur-

de von acht über zehn auf zwölf Minuten angehoben, damit sich die

Fahrer überhaupt mal für fünf oder sechs Moves ins Gleiten pumpen

Gollito zeigte auch in den Supersessions zu Tag und zu Nacht, dass er der beste Freestyler der Welt ist.

Robby Naish ist auf dem SUP-Board genauso sensationell unterwegs wie auf dem Windsurfboard.

Steven van Broeckhoven sprang die höchsten und sensationellsten Konos des Events.

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44 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

event

ALLEIN DIESE ACTION ZU SEHEN, WAR

EINE ANREISE AM WOCHENENDE WERT.

Page 24: Windsurfing Journal Ausgabe 14

konnten. Die Leistung der Aktiven in allen Ehren, doch das, was man

auf dem Wasser geboten bekam, war mit Sicherheit das Langweiligste,

was ich jemals bei einem Windsurf World Cup Sylt zu sehen bekom-

men habe. Umso höher sind der Willen und die Technik der Fahrer zu

bewerten, die dann auf dem Wasser bei sehr, sehr bescheidenen Bedin-

gungen ihr Bestes gaben.

Viele Fahrer schauten doch einigermaßen verdutzt aus der Wäsche, als

plötzlich zum ersten Heat Ricardo Campello auf dem Zettel stand! Auf

ein Comeback des dreifachen Freestyleweltmeisters braucht man nun aber

nicht zu hoffen. Vielmehr aus einer Laune heraus und aufgrund der eher

bescheidenen Aussichten für die Wavedisziplin schrieb sich Ricardo kurzer-

hand für Freestyle ein. Und er zeigte einmal mehr, warum er als absolu-

tes Ausnahmetalent des Windsurfsports gilt. Nach Angaben seiner Freun-

de hat er seit drei Jahren so

gut wie keinen Freestyletrick

geübt. Auf dem Wasser sah

es dann so aus, als hätte er

nie etwas anderes gemacht.

Er gewann spielerisch seinen

ersten Heat gegen Eric Sanllehy – okay, Eric war erst gar nicht aufs Was-

ser gegangen und Ricardo windsurfte allein für sich, doch hätte Eric wohl

der Performance auch nichts entgegenzusetzen gehabt und verzichtetet

mit diesem Wissen womöglich bewusst auf einen direkten Vergleich.

Aus deutscher Sicht gab es am ersten Veranstaltungstag auch noch

zwei erfreuliche Nachrichten: 1. Das Kieler Freestyletalent Max Droege

setzte sich in seinem allerersten PWA-Freestyleheat deutlich gegen das

Bonair-Kid Endro Finies durch und landete so in der Top 32 der bes-

ten Freestyler der Welt. 2. Ihm gleich zog Dominik Schonthal, der den

Franzosen Maxime Gaubert nach Hause schickte und somit ebenfalls in

Runde zwei stand.

Nur einen Heat später kam es dann zu einer weiteren Überraschung. Der

ehemalige Weltmeister in der Welle und im Freestyle, Kauli Seadi, war

auf einmal auch auf dem Wasser zu sehen. Er suchte aus ähnlichen Be-

weggründen wie Ricardo sein Glück im Freestyle, doch ihm sah man ein

wenig an, dass er in den letzten Jahren den Fokus aufs Waveriding ge-

legt hat, und so endete sein „Debüt“ genauso schnell, wie es begonnen

hatte. Er schied gegen den 23-jährigen Nicola Spadea aus Italien aus.

Gun-Sails-Teamrider Nicholas Akgazciyan eröffnete mit seinem Heat ge-

gen Paul Zeper die zweite Runde des Events, 32 Fahrer kämpften nun

ums Weiterkommen. Nicholas legte in immer schlechter werdenden Be-

dingungen die Latte eine Stufe höher. Zeitgleich setzte sich der Franzose

Thomas Traversa hauchdünn gegen den Kanadier Antxon Otaegui durch.

Nachdem dann im nächsten Heat nicht einmal mehr der 65-Kilo-Mann

Kiri Thode ins Gleiten kam, hatte der Headjudge endlich ein Einsehen

und schoss den Event ab.

Der dritte Eventtag begann so, wie der zweite endete. Böiger, schräg

ablandiger Wind, Slalom wäre die richtige Disziplin gewesen, Head-

judge Duncan Coombs entschied sich erneut für Freestyle. Irgendwas ist

ja immer. Nicht jeder Trickser war mit dieser Entscheidung einverstan-

den, waren doch schon die Bedingungen am Vortag alles andere als

wettkampftauglich. Doch mit einer Heatlänge von zwölf Minuten und

sechs zu springenden Moves, von denen drei in die Wertung eingehen

sollten, waren die Bedingungen für alle gleich bescheiden. Und so wie

bei jeder Veranstaltung wurde das Jammern der Fahrer lauter, je weiter

hinten sie in der Rangliste aufzufi nden waren. Von den Top-Ridern der

Tour hörte man jedenfalls kein Klagen, können sie doch überall und

zu jederzeit ihre Tricks abfeuern und brauchen keine Laborbedingungen

wie so manch andere. Aber deshalb stehen sie ja nun mal auch ganz

oben und andere eher nicht.

Allen voran Gollito Estredo. Der junge Mann ist einfach unglaublich. Man

hat das Gefühl, er müsse nicht einmal im Gleiten sein, um trotzdem alle

Freestylemoves zu machen, die es so gibt. Und dann eben immer noch

höher und radikaler als alle anderen. Der Einzige, der ihm seinen Sieg

fast streitig gemacht hat,

war der Belgier Steven van

Broeckhoven. Der Europa-

meister ist defi nitiv nach

oder sogar zusammen mit

Gollito der absolute Hin-

gucker auf dem Wasser. Wie er es schafft, zwei Meter hohe Konos ohne

Wind und Wellen zu springen, bleibt sein Geheimnis. Die beiden Cham-

pions trafen im Halbfi nale aufeinander und nahmen auch hinsichtlich der

gebotenen Show das Finale vorweg. Im zweiten Halbfi nale setzte sich der

Sylt-Sieger 2009, Taty Frans, gegen seinen Kollegen Kiri Thode recht deut-

lich durch. Apropos Kiri Thode: Dass er überhaupt bis ins Halbfi nale hat

vorfahren können, verdankte er einem Einspruch gegen die Wertung des

Vorlaufheats in der zweiten Runde. Da wurde ihm nämlich recht deutlich

von Ricardo Campello der Allerwerteste versohlt und er hätte eigentlich

schon die Segel streichen müssen. Doch dann erkannte er am Strand,

dass Ricardos Board gar kein Serienboard war, und legte gegen die Heat-

wertung Einspruch ein. Laut Regelwerk zu Recht, und so kam er eine

Runde weiter. Ricardos Board war kein Serienboard, sondern ein zwei

Jahre alter, um ein Kilo schwererer Prototyp mit aktuellem Design. Es war

das einzige, was er dabei hatte, wollte er doch eigentlich im Freestyle

gar nicht antreten. Das Board war also eher von Nachteil. Ricardo nahm

diesen Vorfall jedoch erstaunlich gelassen. Vor dem Judge-Tower stehend

musste sich Kiri dann von ihm so einige Male „Looooooossseeeerr“ anhö-

ren. In meinen Augen zu Recht. Zumal im Fahrerlager in diesem Zusam-

menhang ein recht interessantes Gerücht kursierte. Angeblich hätte Kiri

beim PWA-Stopp auf Lanzarote in diesem Jahr ebenfalls kein Serienboard

benutzt und so müsste ihm nach Meinung mehrerer Fahrer eigentlich

sein zweiter Platz bei diesem Stopp aberkannt werden. Aufgrund dieses

vermeidlichen Umstands waren dann mehrere Fahrer nicht mehr allzu gut

auf Kiri zu sprechen und er galt fortan bei einigen als Nestbeschmutzer,

der sich nicht korrekt verhalten hatte.

Für die deutschen Freestyletalente gab es in der zweiten Runde kei-

nen Blumentopf zu gewinnen. Max hatte es mit Steven van Broeck-

hoven zu tun, Dominik mit Gollito. Mehr muss man dazu nicht sa-

gen. Der dritte Deutsche im Bunde, Denis Müller, konnte sich leider

nicht gegen den starken Russen Yegor Popretinskiy durchsetzen. Am

Ende gewann Gollito sein Finale gegen Taty und belegte noch ein

weiteres Mal eindrucksvoll, warum er nicht nur auf dem Papier als

bester Freestyler der Welt zählt.

01 Nicolas Akgazciyan bei der Nachtsession.

02 Patrik Diethelm präsentierte in der Windsurfi ng Journal Boxengasse sein gesamtes Boardprogramm 2011 und MB-Fins.

03 Porsche-Fan Robby Naish kam zum World Cup standesgemäß mit dem neuen Cayenne-Modell.

04 Max Droege, Leon Jamaer und Peter Volwater machten auf dem Fahrerparkplatz eine bemerkens-werte Entdeckung. Einen deutschen Fahrer mit diesem Namen kannten wir noch gar nicht ...

05 Erstmals wurden alle Slalompiloten mit GPS-Sendern ausgestattet, sodass der Besucher vor Ort und auch live im Internet jedes Rennen mitverfol-gen konnte.

06 Björn Dunkerbeck beim Autogrammeschrei-ben am Severne-Stand in der Windsurfi ng Journal Boxengasse.

07 Anthony Ruenes mit einem Aerial (ohne Wind!) bei der Nightsession.

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© FOTOS PWA JOHN CARTER

© FOTO BEATE UHSE

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event event

AUS EINER LAUNE HERAUS UND AUFGRUND DER EHER

BESCHEIDENEN AUSSICHTEN FÜR DIE WAVEDISZIPLIN

SCHRIEB SICH RICARDO KURZERHAND FÜR FREESTYLE EIN.

Page 25: Windsurfing Journal Ausgabe 14

Am vierten Veranstaltungstag wurde dann endlich die erste Slalom-

Elimination angeschossen. Typisch, schließlich war ich gerade heute

nicht auf der Insel. Neben meinem Hobby „Chefredaktion Windsurfi ng

Journal“ habe ich ja auch noch einen richtigen Beruf und so muss-

te ich heute leider passen. Wie schon bei der Speed-DM kamen mir

wichtige Termine dazwischen, sodass ich mich für Beruf und nicht

fürs Hobby entscheiden musste. So viel zu dem Thema, ich hätte

mein Hobby zum Beruf gemacht … Die erste Slalom-Elimination en-

dete so, wie viele es erwartet haben. Björn Dunkerbeck konnte sie für

sich entscheiden und machte damit deutlich, dass auf Sylt an ihm nur

sehr schwer vorbeizukommen ist. Aus deutscher Sicht war die erste

Elimination etwas ernüchternd. Bernd Flessner und Oliver-Tom Schlie-

mann schafften es immerhin eine Runde weiter, schieden dann aber

aus. Deutschlands derzeit bester Slalompilot Gunnar Asmussen riskierte

(einmal mehr) zu viel und legte in der Vorrunde einen Fehlstart hin.

Am kommenden Tag dropte der Wind leider vollständig. Doch dank der

Freestyler konnte den zahlreichen Zuschauern trotzdem eine sensationelle

Show geboten werden. In einer Supersession ließen sich die Jungs von

einem Jetski parallel zum Ufer auf Gleitgeschwindigkeit ziehen und zeig-

ten dann auf spiegelglattem Wasser die gleichen Tricks wie im normalen

Wettkampf, nur vollkommen ohne Wind. Diese absolut verrückte Superses-

sion-Show gewann Steven van Broeckhoven vor Gollito und Taty Frans.

Nach einem Tag ohne Action am Brandenburger Strand drehte der Wind

am Freitag auf südöstliche Richtungen und bescherte den Slalompiloten

zwei Eliminations. Beide wurden bei wirklich schwierigen Bedingungen

von Björn Dunkerbeck dominiert. Die Wettkampfl eitung hatte den Kurs

weiter südlich und gut einen Kilometer auf die offene See hinaus ge-

legt. Harter, hoher und sehr kurzer Chop und stark wechselnde Winde

machten es den Piloten nicht gerade leicht, umso höher ist die Leistung

von Björn Dunkerbeck zu honorieren. Die deutschen Fahrer gewannen

leider wieder nur die goldene Himbeere. Gunnar Asmussen konnte sei-

nen ersten Vorlauf zwar gewinnen, schied dann aber ebenso wie Bernd

Flessner und meine Wenigkeit im Viertelfi nale aus. Im dritten Lauf ein

ähnliches Bild, nur dass Gunnar dieses Mal einen – du kannst es dir

denken – Frühstart im Viertelfi nale hinlegte …

Leider war mein Wettkampf damit beendet. Als ich am Samstagmorgen

aufwachte, war mein Unterschenkel auf doppelte Größe angeschwol-

len. Nach einer starken Prellung am Mittwoch in Kiel und einer offenen

Wunde, die ich blöderweise selbst zu tapen versucht hatte, hatte sich in

den vergangenen Tagen anscheinend irgend ein Erreger in meinem Bein

breitgemacht und dafür gesorgt, dass ich nun gar nicht mehr auftreten

konnte. Schon am Vortag hatte ich bei den Slalom-Eliminations kein gu-

tes Gefühl. Doch trug ich deshalb extra einen Shorty und spürte so dank

des kalten Nordseewassers keine Schmerzen. Anscheinend heilt Salzwasser

aber dann doch nicht so gut und so fuhr ich auf direktem Weg ins

Krankenhaus und kam da auch nicht mehr so schnell wieder raus.

Als hätte meine Abwesenheit Gunnar dazu inspiriert, sich endlich mal

richtig zu konzentrieren, zeigte er endlich, welch großes Potenzial in ihm

steckt. Er wurde in der vierten Slalomwettfahrt sensationell Dritter hinter

Startszene eines Slalomheats. Nichts ist bei den Rennen so wichtig wie ein guter Start. Hier hat Gunnar Asmussen (G-88) sehr gutes Timing bewiesen und führt mit Cyril Moussilmani (F71) das Feld sogar vor Björn Dunkerbeck an (SUI-11).

Da guckt Bernd Flessner nicht schlecht, als sich Ludovic Jossin noch zwischen ihn und die Halsentonne quetscht.

Seit es die „No-rules“-Regel im Slalom gibt, geht es gerade bei den Halsenmanövern teilweise radikal zur Sache.

Die meisten Fahrer sahen Björn Dunkerbeck bei den sieben Slalom-Eliminations nur von hinten.

© FOTO PWA JOHN CARTER

© FOTO PWA JOHN CARTER

© FOTO HOCH ZWEI

48 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

event

Page 26: Windsurfing Journal Ausgabe 14

Finian Maynard und Antoine Albeau! Und auch seine Leistung im zwei-

ten Rennen des Tages konnte sich sehen lassen. Im Losers-Finale fuhr er

auf den zweiten Platz und landete so auf einem ebenfalls super guten

zehnten Platz in der Wertung. Gewinnen konnte die fünfte Wettfahrt

Weltmeister Antoine Albeau vor Björn Dunkerbeck und Patrik Diethelm.

Am Abend wurde dann den Zuschauern ein weiteres Highlight geboten:

die Nightshow! Nachdem sie im vergangenen Jahr mangels Wind aus-

fallen musste, wurde dieses Mal einfach wieder der Jetski zu Hilfe ge-

nommen! Und so zeigten die besten Freestyler der Welt unter Flutlicht

mehr als 7.500 Begeisterten erneut eine Show vom Allerfeinsten und

unter schwierigen Bedingungen. Nicht nur, dass die Fahrer im Grunde

kaum was sehen konnten. Es rollte ein kleiner Swell in Richtung Ufer,

den sie nun erst einmal von hinten überfahren mussten, um direkt vor

den Augen des Publikums ihre spektakulären Sprünge zu zeigen. Mit

dieser Nightshow, die nun windunabhängig präsentiert werden kann, ist

der Colgate World Cup Sylt defi nitiv um eine Attraktion reicher.

Auch am letzten Veranstaltungstag konnten noch zwei Slalom-Elimina-

tions gefahren werden. Ich erhielt am Vormittag im Krankenhaus einen

ganz witzigen Anruf: „Du bist eine Runde weiter!“ Nicht schlecht in

der Horizontalen!!! In meinem Heat hatten drei Jungs einen Fehlstart

gemacht und so blieben nur noch vier Fahrer übrig, die ohne Wettfahrt

eine Runde weiter kamen, darunter auch ich! Gunnar Asmussen konn-

te an die starken Vortagesleistungen anknüpfen. Er fuhr im vorletzten

Durchgang des Events auf einen tollen sechsten Platz (es gewann Cy-

ril Moussilmani vor Jimmy Diaz und Björn Dunkerbeck), ehe er in der

letzten Wettfahrt im Viertelfi nale leider wieder einen Frühstart hinlegte

… Dafür konnte aber endlich Bernd Flessner bis ins Winners-Finale vor-

fahren und schloss die Veranstaltung mit einem versöhnlichen sechsten

Platz in der siebten Slalom-Elimination ab.

Overall war Björn der Gesamtsieg aber schon lange nicht mehr zu nehmen,

und so hatten nicht wenige Zuschauer das Gefühl, er fuhr eher auf Platz

denn auf Sieg. Zweiter wurde Antoine Albeau vor Cyril Moussilmani. Gun-

nar wurde als bester Deutscher Siebzehnter. Mit zwei Fehlstarts weniger

wäre ein Top-10-Platz locker dringewesen. Bernd Flessner wurde Zweiund-

zwanzigster, die anderen deutschen Fahrer landeten ab Platz 40 abwärts.

Leider gingen die Waverider in diesem Jahr auf Sylt leer aus. Und

so wird die Windsurfwelt umso gespannter auf den letzten Wave-

event des Jahres schauen. Vom 14. bis 23. November treffen sich die

Herren für ihren Saisonabschluss auf den Kapverdischen Inseln, um

an einem der härtesten Spots der Welt die Wellen zu rippen. Der

bislang Führende der Gesamtwertung, Victor Fernandez, dürfte mitt-

lerweile über die recht kurzfristige Ansetzung des Events mehr als un-

glücklich sein, wäre er doch sonst jetzt schon Weltmeister. Und Punta

Preta liegt dem sympathischen Spanier nicht. Das ist nicht nur aus

seinen Platzierungen der vergangenen drei Jahre herauszulesen. Mit

Platz 17, elf und 13 schaffte Victor von 2009 bis 2007 nicht ein Mal

eine Platzierung in den Top 10. Und so sind die Karten für den Titel

World Champion Wave wieder vollkommen neu gemischt. Erfahrungs-

gemäß ist Kauli, der bisher auf Platz vier in der Gesamtwertung liegt,

einer, der den Event gewinnen kann, und so würden Buchmacher ihn

wohl auch beim Kampf um den Gesamtsieg 2010 wieder ganz vorn

sehen. Zumal der bisher overall zweitplatzierte Ricardo Campello sich

mit den Plätzen 15, 25 und 25 in den vergangenen drei Jahren auch

nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat. Philip Köster, momentan noch

auf Platz drei, hat wohl ebenfalls nur Außenseiterchancen. Er ist si-

cherlich einer der talentiertesten Sprungakrobaten auf der Tour, nur

das pure Waveriding, wie es auf den Kapverdischen Inseln gefordert

ist, zählt noch nicht zu seinen Stärken. Bei seinem Heimatspot Pozo

natürlich wenig verwunderlich. Doch vielleicht überrascht er uns ja

auch alle wieder, schließlich ist er noch nie in Punta Preta an den

Start gegangen! Bei den Damen steht nach der Wave-Flaute auf Sylt

die Weltmeisterin nun fest. Und jetzt atmet einmal tief durch für die

größte Überraschung in der Windsurfbranche! Es ist … Daida More-

no! Hammer! Und auch Platz zwei ist eine echte Überraschung. Es

ist ihre Zwillingsschwester Iballa! Platz drei: die sympathische Schwei-

zerin und Slalom-Weltmeisterin Karin Jaggi.

Zum Abschluss bleibt festzuhalten, dass Sylt als Austragungsort für ei-

nen World Cup einen Facettenreichtum zu bieten hat, wie kein anderer

Spot auf der gesamten World Tour. Und das nicht nur auf dem Wasser,

sondern auch an Land. Die Windsurfi ng Journal Boxengasse lockte mit

den Partnerbrands Fanatic, North Sails, Patrik, Severne und Starboard

wieder viele Interessierte an. Sei es, um sich Autogramme ihrer Stars zu

sichern oder um sich neues Material anzuschauen. Partytechnisch sind

wohl auch die Fahrer wieder voll auf ihre Kosten gekommen. Es dürf-

ten nicht wenige gewesen sein, die sich am letzten Veranstaltungstag

auf dem Slalomkurs das eine oder andere Mal gewünscht haben, dass

sie den Vorabend im Bett geblieben wären. Aber das gehört nun mal

zum World Cup und zum Windsurfsport dazu! Und deshalb freuen wir

uns umso mehr auf einen World Cup 2011 auf Sylt!

50 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

event

ALS HÄTTE MEINE ABWESENHEIT GUNNAR

DAZU INSPIRIERT, SICH ENDLICH MAL RICH-

TIG ZU KONZENTRIEREN, ZEIGTE ER ENDLICH,

WELCH GROSSES POTENZIAL IN IHM STECKT.

Page 27: Windsurfing Journal Ausgabe 14

S chon bei den ersten Planungen des Events vor fünf Jahren ist

klar, dass Klitti nicht mit Besucherandrang à la Sylt aufwarten

könnte. Dank Internet arbeitet das Team um Orga-Chef Robert

Sand schon lange an dem Live-Konzept. Und das klappt ausgezeichnet.

Schon zum Frühstück rauschen die Nordseewellen über meinen und vie-

le andere Bildschirme rund um den Globus, energisch kommentiert von

Roberto Hoffmann. Hut ab, Roberto, so viel quatschen ist auch eine

Kunst! Trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Tag für Tag beein-

druckenden Bilder, die über die Bildschirme fl immern, ist es am zwei-

ten Wochenende am Strand vor Orhage so voll wie noch nie. Das will

man sich nicht entgehen lassen. Während auf dem Wasser Pushloops

into Forward in schwindelerregenden Höhen gezeigt werden, schaue ich

mich kurz um. Es ist brechend voll, Materialzelte, selbst die Fischer ver-

kaufen Kuchen und Kaffee an die zahlreichen World-Cup-Touristen. Das

hat mit dem verschlafenen Fischerörtchen, das man kennt, nicht viel zu

tun. Einmal mehr hat Klitmøller aufgrund des Windsurfens ein neues,

frisches Gesicht bekommen. Klasse, dass die Arbeit der Surfgemeinde

hier vor Ort so belohnt wird. Darauf ein Bier heute Abend im Partyzelt

am Strand. Und gleich noch mal selbst aufs Wasser. Aber vorher noch

ein kleiner Rückblick auf eine stürmische Woche.

KLITMØLLER EMPFÄNGT DEN ERSTEN WOLD CUP VOR ORT AUSGESPRO-

CHEN STÜRMISCH. SO KANN SICH DIE KOMPLETTE PWA-WAVE-GANG SECHS

TAGE LANG VOLL AUSTOBEN. DAS ERGEBNIS IST NICHT WENIGER ALS EI-

NER DER BESTE WAVE-EVENTS IN EUROPA IN DER GESCHICHTE DER PWA.

„ZEIG MAL, IST DAS KLITTI, IST DAS LIVE? ALDER! DA WÄRE ICH JETZT

AUCH GERN AUF DEM WASSER!“ LIVE-COVERAGE VIA INTERNET, WAS

IN DER WORLD TOUR DER WELLENREITER SCHON LANGE STANDARD

IST, HAT NUN AUCH ENDLICH EINZUG IM WINDSURFEN GEHALTEN.

VERWUNDERLICH, DASS EIN KLEINER EVENT MIT EHER BESCHEIDENEM

BUDGET DEN VORREITER SPIELEN MUSS. EINE KAMERA AM STRAND

UND NACH DEN HEATS SOFORT EINE CHATRUNDE MIT DEN BESTEN

FAHRERN, SO MACHT EIN WORLD CUP AUCH VOR DEM BILDSCHIRM

WEIT WEG VOM STRAND RICHTIG SPASS. WAS SO EINFACH KLINGT,

HAT NATÜRLICH EINE LANGE VORGESCHICHTE.

DAS HAT MIT DEM VERSCHLAFENEN

FISCHERÖRTCHEN, DAS MAN KENNT,

NICHT VIEL ZU TUN. EINMAL MEHR HAT

KLITMØLLER AUFGRUND DES WINDSURFENS

EIN NEUES, FRISCHES GESICHT BEKOMMEN.

starkPWA WAVE WORLD CUP

KLITMØLLER13. – 19. SEPTEMBER 2010

TEXT DIRK HERPEL © ALLE FOTOS PWA/JOHN CARTER

Victor Fernandez startet eine fulminante Aufholjagd, nachdem er im ersten Durchgang patzte.

Party on!

53| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |52 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

eventevent

Page 28: Windsurfing Journal Ausgabe 14

SCHOCK FÜR VICTOR FERNANDEZ Orga-Chef Robert Sand scheint nicht nur technisch auf der Höhe zu

sein, sondern auch einen direkten Draht zum Wettergott zu haben.

Egal ob Windfi nder oder Windguru, die Prognosen für die Contestwo-

che waren absolut traumhaft: Wind, Wind und noch mehr Wind zuerst

aus Südwest und später dann aus Nordwest! Da der Event nur am Riff

vor Klitti und nicht auch am West-, Nordwestspot Middels ausgetragen

wurde, beeilte sich Headjudge Duncan Coombs die Meute aufs Was-

ser zu bekommen, um ihnen endlich mal wieder Sideshore-Wind und

masthohe Wellen zum Fraß vorzuwerfen. Ausgehungert bedankten sich

die Jungs mit radikaler Aktion vom Start weg.

Größte Überraschung in der ersten Runde: Nach zwölf Minuten ging

Victor Fernandez, der Führende in der Gesamtwertung, nach seinem ers-

ten Heat geschlagen vom Wasser. Der Spanier hatte sichtlich Mühe, sei-

nen Rhythmus gegen den jungen Franzosen Camile Juban zu fi nden. Ex-

Worldchamp Kauli Seadi dagegen rockte von Anfang an. Der Brasilianer

fand endlich seine Form wieder und carvte und slidete sich bis ins Finale

der Single Elimination. Auf der anderen Seite der Startliste schaffte es

Madman Ricardo Campello, sich mit durchgedrehter Luftakrobatik und

soliden Wavemoves bis ins Finale zu punkten. Hier fehlten ihm aber die

nötigen Rampen für seine perfekte Flugshow und so stand nach langer

Zeit der dreimalige Weltmeister Kauli Seadie wieder ganz oben.

Auch vor Klitmöller springt keiner höher als Ricardo Campello.

Klaas Voget und Victor Fernandez

54 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

event

Page 29: Windsurfing Journal Ausgabe 14

DREIERPACKKlaas Voget, Dany Bruch und Youngster Philip Köster sind zurzeit die bes-

ten deutschen Waver auf der Tour. Im ersten Durchgang kam es zum in-

ternen Duell: Klaas zog gegen Philip den Kürzeren, Philip muss sich trotz

der besten Doppelloops im gesamten Feld gegen Dany geschlagen geben.

Nach der ersten Runde hieß es Dany auf Platz drei, Philip auf sieben und

Klaas nur auf Rang 17. Gerade für den „Fast“-Local Klaas bis dato alles

andere als ein Traumergebnis. Doch bei der Vorhersage ging es natürlich

in die Double Eliminiation. Und da wurden die Karten neu gemischt.

COMEBACK FÜR VICTORDie ersten beiden Heats der Double

gewann Victor schon am nächsten

Tag. Den Rest des Feldes, inklusive

des bis dato Führenden Kauli Seadi,

holte er sich dann am dritten Tag

des Events. Victor: „Ich war am An-

fang einfach zu verbissen. Nach meiner Niederlage bin ich rausgegangen

und hab mir gesagt, hab einfach Spaß auf dem Wasser!“ Tja und mit

diesem Rezept holte er sich einen Heat nach dem anderen in den im-

mer größer werdenden Wellen über dem Muschelriff. Am Ende musste er

nur noch diesen einen Heat gewinnen, um seinen zweiten World-Cup-Sieg

in dieser Saison zu schaffen. Toilettengänge wurden verschoben, Telefone

stummgeschaltet und der eine oder andere Rechner dezent in die Büro-

ecke gerückt. Keiner wollte diesen Heat verpassen. Es wurde ein sehr, sehr

enger. Der Wind war recht aufl andig und wurde immer böiger. Victor

zeigte auch hier „seinen“ Doppelloop, aber er landete leicht im Wasser-

start. Seine Wellen waren okay, aber nicht so gut wie die Ritte von Kauli.

Doch der Brasilianer hatte bis kurz

vor dem Ende noch keinen Sprung

gezeigt. Ein Sprung und zwei Wellen-

ritte gehen aber in die Wertung ein.

Kauli wechselte seinen Stuff, nahm ein

größeres Board und Segel und schaff-

te es so kurz vor Schluss dann doch

noch, einen eher mäßigen Pushloop hinzulegen. Reichte das? Ja, knapp,

Sieg für Kauli. Victor ist trotzdem zufrieden. Er bleibt overall in der Ge-

samtrangliste mit ganz oben, vor Ricardo Campello und Philip Köster.

NACH ZWÖLF MINUTEN GING VICTOR

FERNANDEZ, DER FÜHRENDE IN DER

GESAMTWERTUNG, NACH SEINEM ERSTEN

HEAT GESCHLAGEN VOM WASSER.

Dany Bruch Ricardo Campello Kauli Seadi

Sieger Kauli Seadi beim Tweaked-Pushloop vor seinem Teamkollegen Robby Swift.

57| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |56 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

eventevent

Page 30: Windsurfing Journal Ausgabe 14

LET`S PUSH IT!Damit war die offi zielle Wertung am Ende, der Wind im hohen Nor-

den allerdings noch lange nicht. Eine Supersession jagte die andere

und bei guten acht Windstärken kurbelten die Jungs sich in perfekte

Doppelloops, ultrahohe Backloops und als Krönung saubere Pushloops

into Forward. Tja, damit hat der Event den Level nicht nur bezüglich

der Live-Technik, sondern auch bezüglich der Performance auf und über

dem Wasser nach vorn gebracht. Wer jetzt ganz vorn dabei sein will,

muss trockene Doppelloops oder funktionierende Pushloops into For-

ward beherrschen. Kauli Seadi: „Dieser Event hat gezeigt, wie viel neue

Energie in unserem Sport steckt!“ Wir wussten es ja eh schon lange.

Der Trip in den Norden lohnt sich. Also, wir sind nächstes Jahr auf je-

den Fall wieder dabei. Entweder live vor Ort oder vor den Bildschirmen

wie die rund 170.000 Zuschauer aus 99 Nationen in diesem Jahr.

ERGEBNIS

1. Kauli Seadi (JP, Neil Pryde)

2. Victor Fernandez (Fanatic, North Sails)

3. Ricardo Campello (JP, Neil Pryde)

4. Dany Bruch (Patrik, Severne)

5. Kevin Pritchard (Starboard, Gaastra, Dakine)

6. Philip Köster (Starboard, Neil Pryde, Dakine)

Kevin Pritchard landete auf dem undankbaren vierten Platz.

58 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

event

Page 31: Windsurfing Journal Ausgabe 14

GABELSTAPLERTEXT ALEXANDER LEHMANN

© FOTO LARS WEHRMANN

IN KAUM EINER ANDEREN PRODUKTGRUPPE HAT SICH IN DEN LETZ-

TEN 24 MONATEN SO VIEL GETAN WIE BEI DEN WINDSURFGABELN.

UND DAS IST AUCH GUT SO. WIR HABEN DAS GEFÜHL, DASS DAS

THEMA BISHER MEHR ALS STIEFMÜTTERLICH BEHANDELT WURDE.

WIR STELLEN DIR HIER DREI NEUE PRODUKTE ETWAS GENAUER VOR.

Windsurfgabeln sind ein sehr entscheidendes Werkzeug zur spaßvollen

Ausübung unseres Sports. Schließlich haben wir das Teil fortlaufend in

der Hand und sind auf diese Weise entscheidend mit unserem Sport-

gerät verbunden. Umso erstaunlicher ist es eigentlich, dass sich in den

letzten Jahren nicht allzu viel in diesem Segment getan hat. Insbeson-

dere die großen Hersteller haben jahrelang die Hände in den Schoß

gelegt. North Sails hat mit der Entwicklung seines iFront-Kopfstücks ein

wenig die schlafenden Hunde geweckt. Das wurde allerdings auch gera-

de bei diesen Kollegen allerhöchste Zeit, begnügte man sich doch mehr

als ein halbes Jahrzehnt mit der Verwendung eines alten Arrows-Kopf-

stücks in Kombination mit einer 08-15-Biegekurve der Holme und stink-

langweiligen Design aus den Achtzigern. Es scheint so, als wäre North

Sails dann, mit großem Marketingeinsatz zur Einführung, so etwas wie

der Stein des Anstoßes für Neil Pryde gewesen, auch endlich mal was

gegen seine Gabelprobleme zu unternehmen. Und so kam kürzlich ein

komplettes Re-Design der Neil-Pryde-Gabellinie auf den Markt. Das lag

aber bestimmt nur zum Teil am ewigen Dauerrivalen um die Weltherr-

schaft: Womöglich hatte es der Fahrradexperte aus Asien selbst satt,

ständig den großen Marktführerteppich über das Reklamationsproblem

gebrochener Holme und Endstücke der alten X-Serien auszubreiten. Zu

lesen war darüber natürlich in keinem offi ziellen Windsurfmedium der

Welt. Marktführer(anzeigenbudget)schaft sei Dank. Aber auch die an-

deren Global Player haben sich in der Vergangenheit nicht gerade mit

Ruhm bekleckert. Und so ist es nur konsequent, dass Gaastra, Severne

und andere mittlerweile auf das Know-how von Aeron zurückgreifen. Es

ist also kein Zufall, wenn sich heute die Gabeln vieler Hersteller sehr

ähneln. Aeron ist ohnehin ein Phänomen. Scheinbar aus dem Nichts hat

diese Marke mit guten Produkten zu attraktiven Preisen in nur wenigen

Jahren einen nicht unerheblichen Marktanteil erobert. Naja, nicht ganz

aus dem Nichts. In Wahrheit ist es einfach die Eigenmarke eines der

führenden Gabelhersteller der Welt mit Sitz in China. Eine weitere abso-

lut aufstrebende Marke ist AL360. Die Italiener bauen zwar wirklich gute

Produkte (wenn Björn Dunkerbeck damit mehr als 500 Meter unfallfrei

am Stück fahren kann, ohne dass er zusätzlich die Holme am Kopfstück

mit Carbonlagen verstärken muss, ist das eigentlich Qualitätskontrolle ge-

nug), doch diese sind nur schwer zu bekommen. Anscheinend sind sich

die Kollegen nicht so ganz darüber im Klaren, mit wem sie nun eigent-

lich hierzulande zusammenarbeiten wollen und mit wem nicht. Wenn sie

denn mal arbeiten. Man munkelt, das Werk schließt im Sommer einfach

mal für acht Wochen die Pforten und die Mitarbeiter gehen in die Ferien

(um dir die Suche zu vereinfachen: Jan Falko Kiepe von sports4fun.eu

oder Frank Bauer von theyareback.de helfen dir bestimmt gern!). Weiter

gibt es noch die Gabeln von Chinook, doch zu denen kann ich mich

nicht unparteiisch äußern, fahre ich die Carbonversion doch selbst seit

gut acht Jahren. Sie hat, wie die alte North-Sails-Gabel, den Charme ei-

nes Vorkriegsmodells, doch erfüllt sie eine für mich wesentliche Grund-

voraussetzung einer guten Gabel: Sie hält! Und das seit Jahren! Für die

Saison 2011 sollen die leicht entwicklungsunfreudigen Amis nun auch

tatsächlich ein Re-Design samt neuer Biegekurve am Start haben.

Kommen wir nun aber zu den Neuigkeiten auf den Gabelmarkt: Drei

unterschiedliche Produkte haben wir für dich unter die Lupe genom-

men. Auf dem Wasser und an Land. Vielleicht ist ja die richtige Gabel

für dich dabei!

Die Gabel ist in den ersten Minuten gewöhnungsbe-

dürftig. Sie federt so deutlich die rauen Schläge des

Wassers ab und bewegt sich so spürbar, dass man

doch sehr überrascht ist. Je länger man mit der Gabel

auf dem Wasser ist, umso selbstverständlicher wird das

Gefühl, und schon nach einer halben Stunde nimmt

man den Effekt gar nicht mehr so wahr wie anfangs.

Man nimmt die Federung schnell als „normal“ an und

wundert sich eher ab und zu über das sanfte Fahrge-

fühl über raue Pisten.

Die nächste Überraschung erwartet einen, wenn man eine

Halse mit Boom-to-Boom-Technik fährt. Da die Holme ja

genau auf dem Mast und nicht vor dem Mast wie bei

normalen Kopfstücken zusammenlaufen, muss man weiter

nach hinten greifen, um den Seitenwechsel zu vollziehen.

Wenn man über Jahre die gleiche Gabel gefahren ist, ist

diese Umstellung im Grunde bedeutender als die Akzep-

tanz der dämpfenden Wirkung der Holmaufhängung.

Nach zwei Stunden intensiver Fahrt in anspruchsvollen

Bedingungen fällt ein weiterer Vorteil der Gabel auf:

Nach Sprüngen federt der Contact Boom die Landung

superdeutlich ab. Gerade bei nicht ganz so perfekter

Technik ist doch so mancher Front- oder Backloop mit

normalen Gabeln in den Armen spürbar. Nicht selten

hat man dann das Gefühl, dass die Arme noch an der

Gabel kleben, während der Köper schon im Wasser

schwimmt. Und so greift der Contact Boom hier dem

Windsurfer sensationell unter beziehungsweise in die

Arme. Harten Landungen wird deutlich die Kraft ent-

zogen und sie sind zweifelsohne materialschonender.

Teamfahrer wie Leon Jamaer schwören, dass sie mit

dem Contact Boom deutlich mehr Sprünge sauber lan-

den und weniger reinfallen.

Das könnte man auch auf das merklich andere Hand-

ling des Riggs zurückführen. Dadurch, dass die Holme

direkt auf dem Mast enden, kommen Kommandos der

Arme direkter am Rigg an und das Fahrgefühl ist spür-

bar verändert zu dem mit einer konventionellen Gabel.

Wir hatten das Gefühl, dass sich das Rigg automatisch

etwas leichter anfühlt. Der Hersteller vergleicht die Ge-

samtsituation des Rigghandlings beim Contact Boom im

Gegensatz zu anderen Gabeln mit Manövern, wo man

eine Hand am Mast hat, um perfekte Kontrolle über

das Rigg zu haben. Diese erhöhte Kontrolle soll man

mit dem Contact Boom nun während des gesamten

Fahrens haben, schließlich laufen die Holme ja direkt

TECNO LIMITS CONTACT BOOMAn so ein Konzept wie das des Contact Boom kann man

mit zwei unterschiedlichen Grundeinstellungen herange-

hen: 1. Braucht kein Mensch. 2. Das sieht doch nach ei-

ner guten Idee aus! Zugegeben: Nach dem vielen kalten

Kaffee, der einem Windsurfredakteur im Laufe der Jahre

als bahnbrechende Innovation verkauft wird, fällt es ei-

nem nicht immer leicht, die zweite Variante zu wählen.

In der Regel schaffen wir das aber ganz gut und so

sind wir auch dem Contact Boom mit einem freundli-

chen „Hallöchen mein Herzblatt!“ entgegengetreten.

Tecno Limits ist im Accessoire-Bereich seit Jahren eine fes-

te Größe und hat den Gabelmarkt bereits in der Vergan-

genheit mit Innovationen wie der Revolution Curve (neu-

deutsch: Newschool-Holm-Shape) oder der Konstruktion

dünnerer Holme entscheidend mitgeprägt.

Das Ergal-Aluminium gleichnamiger Gabel

zählt zu dem steifsten und haltbarsten

Material zu einem darüber hinaus ange-

messenen Preis.

Und nun hat man mit dem Contact

Boom einen weiteren Schritt gewagt, sich deutlich

von den Mitbewerbern abzuheben. Die Gabel ver-

eint gleich zwei Innovationen auf einmal. Zum einen

kommt der Contact Boom ohne Kopfstück aus. Die

beiden Holme enden in einer Halbschale, sodass sie

direkt am Mast anliegen. Die beiden Halbschalen wer-

den mit einem Klapphebel und einem Tampen ganz

einfach zusammengeführt, der Schließmechanismus

ist also dem herkömmlicher Kopfstücke sehr ähnlich.

Zwischen Holm und Halbschale befi ndet sich darüber

hinaus eine Federung, die es den Holmen ermöglicht,

nach oben und unten zu schwingen. So sollen schwe-

re Schläge von unruhigem Wasser und unsanften

Landungen abgemildert werden und den Fahrkomfort

deutlich erhöhen.

Die zweite Idee erinnerte uns natürlich sofort an das

iFront von North Sails. Doch auf dem Wasser stellte

sich schnell heraus, dass die beiden Systeme nicht di-

rekt miteinander vergleichbar sind. Die Holme des Con-

tact Boom sind einzeln gelagert und so federt immer

nur eine Seite der Gabel mit. Die Federung der iFront

ist im Vergleich zum Contact Boom sogar eher hart.

Bei der Tecno-Limits-Gabel hat man das Gefühl, dass

ein Powerjoint vorn am Holmende sitzen würde. In

Wahrheit ist es eine dicke Feder, die wirklich erstaun-

lich funktioniert. Sie ist über eine große Mutter noch

hinsichtlich des Wirkungsgrads einstellbar. Ab Werk ist

sie so weich eingestellt, dass man das Gefühl hat, die

Gabel würde nicht fest am Mast anliegen. Es emp-

fi ehlt sich, auch als 75-Kilo-Mann sofort die Mutter

eine oder zwei Umdrehungen anzuziehen, schwerere

Fahrer ruhig noch mehr.

auf dem Mast aus und geben so unmittelbar Befehle

des vorderen Arms an das gesamte Rigg weiter.

Wenn man einige Stunden mit dem Contact Boom auf

dem Wasser war und die Dämpfung der Holme bereits

als normal verbucht hat, ist der Schritt zurück auf eine

normale Gabel tatsächlich einer zurück. Der krasseste Ef-

fekt, den ich spürte, war, dass ich nach gut zehn Minu-

ten mit meiner ungedämpften alten Gabel Krämpfe in

den Unterarmen bekam. Der Komfort durch geringere

Beanspruchung der Muskeln lässt sich erst richtig fest-

stellen, wenn man wieder eine Gabel ohne Dämpfung

fährt. Der Unterschied ist tatsächlich ungeahnt. Je rauer

die Bedingungen, umso krasser die Auswirkungen. Sport-

mediziner können die geringere Beanspruchung, insbe-

sondere der Unterarme, bei Nutzung eines gedämpften

Gabelbaums leicht erklären. Die

Muskelkontraktionen sind weniger

abrupt und plötzlich, treten sanf-

ter und gleichmäßiger ein und

führen so zu deutlich geringeren

Ermüdungserscheinungen. Oder

an ders: Man kann einfach länger

windsurfen, was mir nach der katastrophalen Saison mit

wenigen Gleitwindtagen mehr als entgegenkommt.

Kommen wir hinsichtlich der Positivliste abschließend

zur Haltbarkeit: Ich war mit der Gabel drei Mal je-

weils vier bis sechs Stunden in sehr unterschiedlichen

Bedingungen auf dem Wasser. Sie hat gehalten. Einen

vergleichbaren Einsatz hat bislang nur meine Chinook-

Carbongabel heil überstanden.

Da wir nun noch weiter über den Contact Boom schrei-

ben, kann das nur bedeuten, dass wir auch leichte Kritik

zu äußern haben. Der etwas fummelige Kopfstückmecha-

nismus sei nur am Rande erwähnt, ist doch die richtige

Anwendung bereits nach dem ersten Mal Anlegen prob-

lemlos verinnerlicht. Schon eher nervt die mäßige Klem-

me zur Einstellung der richtigen Tampenlänge am Kopf-

stückhebel. Fährt man immer mit dem gleichen Mast, ist

das natürlich kein Problem. Wechselt man häufi ger von

RDM auf SDM, ist die neue Einstellung etwas umständ-

lich herbeizuführen. Doch daran wird schon gearbeitet.

Entscheidend zu erwähnen ist beim Contact Boom, dass

man die Gabel IMMER mit einem Mastprotektor fahren

sollte, da man sie fester anlegen muss als herkömmli-

che Gabeln. Der eigentliche Haken an der Contact-Ge-

schichte ist jedoch der Preis. Mit 749,- Euro für die hier

getestete Carbonversion ist man in einer preisregion, in

der sich andere Leute ein Auto kaufen, das dann sogar

mit Glück noch zwei Jahre fährt … Ein Schnäppchen

ist die Gabel also mit Sicherheit nicht. Deshalb kommen

auch im nächsten Frühjahr eine Ergal-Aluminium- (um

die 369,- Euro) und eine Hybrid-Version (um die 519,-

Euro) des Contact Boom auf den Markt.

Folgende Größen gibt es vom Contact Boom: CONTACT

Wave (140-195 Zentimeter (Carbon: 749 ,- Euro, Hybrid:

509,- Euro, Ergal-Alu: 339,- Euro)), CONTACT Freestyle

(160-215 Zentimeter (Carbon: 799 ,- Euro, Hybrid: 519,-

Euro, Ergal-Alu: 369,- Euro)), CONTACT Slalom (180-235

Zentimeter (Carbon: 899 ,- Euro, Hybrid: 529,- Euro, Ergal-

Alu: 389,- Euro)). Noch mehr Infos zur neuen Gabel be-

kommst du beim deutschen Importeur: surfdistribution.de,

0431 155001, [email protected]

MAN NIMMT DIE FEDERUNG SCHNELL ALS „NORMAL“

AN UND WUNDERT SICH EHER AB UND ZU ÜBER

DAS SANFTE FAHRGEFÜHL ÜBER RAUE PISTEN.

Alexander demonstriert, wie ein Holm des Tecno Limits Contact Boom unter Belastung einfedert, während der andere Holm seine Ursprungsposition hält.

60 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

gabeltest

61

Page 32: Windsurfing Journal Ausgabe 14

fung des gesamten Torsos. Tatsächlich haben wir noch

keine Alugabel in der Hand gehabt, die so bombensteif

ist. Das hat den Vorteil, dass sich nun die Gabel kaum

verkürzt, wenn sie sich im Einsatz bei starken Böen

auseinanderzieht. Selbst den Vergleich mit Carbonga-

beln braucht die V-Grip nicht scheuen, lässt sie doch

auch die meisten High-End-Vertreter beim Steifi gkeitstest

hinter sich. Dazu trägt auch das Aeron eigene „forget

tail“ bei. Das Endstück der Gabel beinhaltet ebenfalls

eine besondere Konstruktion. In das eigentliche Rohr

wird ein zusätzliches in U-Form geschoben, um die

Verwindungen des Materials zu verhindern. Dies soll

dazu führen, dass das Endstück um 30 Prozent steifer

gegenüber herkömmlichen Varianten ist.

Soweit die Theorie. In der Praxis stellte sich heraus,

dass der Holm tatsächlich besser in der Hand liegt

und so der Grip am Holm optimaler ist. Man hat das

Gefühl, dass die Verbindung zum Rigg direkter ist und

man leichter Veränderungen an der Position von ihm

durchführen kann. Ist man jahrelang normale, runde

Holme gefahren, muss sich nun erst einmal Hornhaut

an Stellen bilden, die vorher noch gar nicht so stark

beansprucht wurden (rund um die zweiten Fingerglie-

der). Und womöglich ist der Holmshape auch ein we-

nig Geschmacksache. Fünf unterschiedliche Teamfahrer

von uns hatten die Gabel in der Hand. Das Verhältnis

von Mögen zu Nicht-Mögen lag bei vier zu eins.

Zweifelsohne ist die Gabel auf dem Wasser so steif

wie keine andere Alugabel, die wir jemals zuvor ge-

fahren sind. Sie gibt so unmittelbar und direkt jedes

Feedback des Riggs an den Piloten weiter. Auch in

schweren Böen bleibt das Segel einfacher zu kon-

trollieren, weil es nicht zu dem Effekt kommt, dass

eine bauchiger werdende Gabel sich verkürzt und das

Segel dann ausgerechnet im ungünstigsten Moment

noch mehr Profi l bekommt.

Die V-Grip ist unserer Meinung nach eine wirklich

sensationelle Alu-Gabel. Mir persönlich hat gerade der

Holmshape sehr gut gefallen. Er liegt wirklich gut in

der Hand und ich hatte auch das Gefühl, dass dies

dazu führt, dass man kräfteschonender unterwegs ist.

Die Unterarme werden nicht so stark beansprucht, da

man die Gabel bei Manövern viel besser greifen kann.

Wir wollen nicht verschweigen, dass die Gabel kon-

struktionsbedingt etwas schwerer ist als gleichlange

Mitbewerber. Die kleinste Größe (140-190 Zentime-

ter) bringt inklusive RDM-Adapter (80 Gramm) 2.985

Gramm auf die Waage. Zum Vergleich: Die North Sails

Silver HD wiegt 2.646 Gramm, die GOLD-

Version 2.696 Gramm (ebenfalls beide in-

klusive RDM-Adapter). Wir reden hier also

über rund 300 Gramm Gewichtsunterschied

zu anderen hochwertigen Alugabeln. Auf

dem Wasser selbst ist keinem unserer Tester

dieses zusätzliche Gewicht von 300 Gramm

negativ aufgefallen.

Mit den billigsten Alu-Modellen sollte man die V-Grip

nicht vergleichen. Hinsichtlich der Haltbarkeit dürfte

die V-Grip im Aluminiumsegment neue Maßstäbe set-

zen. Die Gabel ist ja nun auch schon fast vier Monate

auf dem Markt, wir und auch der Hersteller haben

noch von keiner zerstörten V-Grip-Gabel etwas gehört.

Peter Garzke ist beispielsweise komplett auf die V-Grip

umgestiegen und fährt keine Carbongabeln mehr.

Folgende Größen gibt es von der neuen V-Grip: Wave/

Freestyle (140-190 Zentimeter (219,- Euro) und 160-

210 Zentimeter (229,- Euro)), Freeride (180-230 Zen-

timeter (239,- Euro)), Slalom (200-250 Zentimeter

(249,- Euro)). Noch mehr Infos zur neuen V-Grip-Ga-

bel bekommst du hier: Fox Sports, +31 50 3110845,

[email protected]

Die Shops, die die Läden Mitte 2009 voll mit Hybridgabeln

hatten, waren von dem Artikel im Windsurfi ng Journal

03-2009 natürlich ebenso wenig begeistert wie die Her-

steller. Für Erstere tut uns das ja auch leid, die Hersteller

wollten wir mit diesem Artikel zum Umdenken anregen.

In der Regel dauern solche Umdenkprozesse, gerade in

der geliebten und von Monster-Experten durchsetzten

Funsportbranche, Jahrzehnte. Es lassen sich gerade in

diesem Fall mit Hybridgabeln aber auch zu einfach sehr

schöne Margen durch deutlich teurere Verkaufspreise

bei nur geringem Mehraufwand in der Produktion er-

wirtschaften. North Sails hat nun als erste Marke sei-

ne Hybridgabel in klassischer Bauweise über Bord ge-

worfen. Dazu North Sails Product Manager Raoul Joa:

„Es stimmt, wir haben, wie alle anderen Marken auch,

jahrelang unseren Kunden vorgetäuscht, mit einer Hy-

bridgabel ein hochwertigeres Produkt im Vergleich zu

einer Alugabel zu bekommen. Das stimmt jedoch nicht.

Hybridgabeln schauen optisch durch das Carbonend-

stück zwar wie eine Vollcarbongabel aus. Seitens der

Funktion bieten sie im Vergleich zur günstigeren Alu-

version aber eigentlich nur Nachteile.“

Die neue GOLD-Gabel von North Sails geht nun, um

es mit den Worten von Take That zu sagen, „back for

good“. Wer kann sich nicht an die legendäre Mast-

killergabel „HARDCORE“ von North Sails erinnern?

Schwarzer Grip mit weißer Aufschrift und rot gefärb-

ten Endstückrohren! Ein Quickrelease, was nach drei

Mal auf dem Wasser so korrodierte, dass man einen

Hammer brauchte, um die Gabel wieder zu verstellen.

ABER: Diese Gabel war unzerstörbar. Sie bestand aus

scheinbar unkaputtbarem Titan-Aluminum. Ich kann

mich noch gut daran erinnern, dass meine Windsurf-

AERON V-GRIPWie beim Tecno Limits Contact Boom geht es auch

der Aeron V-Grip in erster Linie um die Reduzierung

der Ermüdungserscheinungen in den Armen. Aeron

versucht dieses Problem jedoch nicht mit einer Dämp-

fung, sondern mit einer besonderen Holmenform in

den Griff zu bekommen. Wenn man die V-Grip-Gabel

von Aeron das erste Mal in die Hand nimmt, fällt

einem sofort die ungewöhnliche Holmenform auf.

Diese sind nicht mehr rund, sondern überspitzt aus-

gedrückt dreieckig, wobei die Ecken abgerundet sind.

Durch diese Form sollen sich die Holme optimal in die

Hände legen und ermöglichen, dass man vollkommen

harmonisch eine geschlossene Faust bilden kann. Die

Unterarme sollen weniger schnell ermüden und so soll

die Gabel einen längeren Surfspaß ermöglichen.

Diese Holmenform ist zugegebenermaßen nicht neu.

Schon vor zwei Jahren haben die ersten

Hersteller damit herumexperimentiert, ei-

nige wie z.B. AL360 oder Amex sogar in

Serie auf den Markt gebracht. Doch es

gibt einen wesentlichen Unterschied von

diesen Gabeln zur V-Grip: Bislang waren

alle Gabeln mit „dreieckigen“ Holmen aus

Carbon und damit recht teuer. Aeron ist

der erste Hersteller, der es geschafft hat,

eine Gabel aus Aluminium mit diesem besonderen

Profi l zu entwickeln, und das zu einem sensationellen

Preis (siehe unten).

Wenn man sich den Querschnitt der Holme der V-Grip

anschaut, erkennt man, dass er im Grunde zweiwan-

dig ist. Sehr einfach ausgedrückt ist es so, dass der

runde Holm nach wie vor vorhanden ist, nur wurde

an diesen nun noch ein V-förmiges Stück herange-

klebt. Aeron nennt dieses Aluminiumprofi l „double

void“ – doppelte Luftkammer. In Wahrheit ist die äu-

ßere Wandstärke gut doppelt so dick wie die des in-

neren, halbrunden Zusatzrohrs.

Dieses Profi l verbessert nicht nur den Grip, sondern

sorgt gleichzeitig auch noch für eine deutliche Verstei-

NORTH SAILS GOLDEs ist über ein Jahr her (Ausgabe 02-2009), dass wir dir

das neue iFront-System von North Sails vorgestellt ha-

ben. Wer möchte, kann sich diesen Artikel noch einmal

online auf www.terraoceanisverlag.de durchlesen. Dort

fi ndest du alle Windsurfi ng Journal Ausgaben als Down-

load-PDF. Wir möchten bei der Vorstellung der neuen

GOLD weniger auf das wirklich gute und mittlerwei-

le bewährte Kopfstück eingehen. Vielmehr geht es uns

um die verwendeten Materialien bei diesem Gabeltyp.

Das North-Sails-Sortiment war seit fast einem Jahrzehnt

klassisch aufgebaut. Es gab eine günstige Einsteigergabel

mit abgespeckten Features (RED), eine hochwertige Alu-

gabel mit moderner Biegeform (SILVER), eine Hybridgabel

(Aluminiumrohre mit Carbonendstück – GOLD) und eine

teure Full-Carbonversion (PLATINUM). Doch nun hat sich

für die Saison 2011 eine Veränderung ergeben. In der

Ausgabe 03-2009 haben wir bereits deutlich geschrie-

ben, was wir von den Hybridversionen halten: Es ist in

unseren Augen reine Kundenverarschung. Die wichtigs-

ten Argumente von damals noch einmal kurz zusam-

mengefasst (lies den kompletten Artikel einfach bei den

Magazin-Downloads nach!): Mit Hybrid-Booms bekommt

man im Vergleich zur reinen Alu-Variante für das dop-

pelte Geld eine Gabel mit einem 100 bis

200 Gramm schwereren, „wackligen” End-

stück (da Fertigungstoleranzen die genaue

Passform Holm in Holm niemals zulassen)

in Carbon-Optik (nicht selten bestehen die

Endstücke aus reinem Glasgewebe), die

dann sogar noch weicher ist (wegen ei-

nes gewissen Spielraums des Endstückes in den Holmen)

und häufi ger bricht (scharfe Alukante trifft auf „Carbon“

= Sollbruchstelle; Alu verbiegt nur).

Das hört sich hart an und die Hersteller mögen schon

gar nicht, wenn man das offen kommuniziert. Halb-

wahrheiten sollen aber mal lieber andere publizieren,

wir lassen uns keine Inhalte diktieren und so schreiben

wir einfach weiter munter drauf los. Es gibt also nur

zwei Gabeltypen, die unserer Meinung nach Sinn ma-

chen: Alu und Vollcarbon.

kollegen und ich deutschlandweit alle Messen abklap-

perten, um Restbestände dieser Gabel einzukaufen, als

bekannt wurde, dass sie nicht weiter produziert werden

würde. Bis heute bin ich stolzer Besitzer dieser Gabel,

mit der ich mindestens 20 Masten in einen Zwei-, spä-

ter in einen Dreiteiler verwandelt habe.

Die GOLD will nun nahtlos an die Erfolgsgeschichte

dieser einmaligen Gabel anknüpfen. Zukünftig wird sie

nicht mehr als Hybridgabel mit Aluholmen und Carbon-

Endstück produziert, sondern als reine Alugabel, aller-

dings aus zwei unterschiedlichen Sorten.

North Sails nennt das neue Herstellungsverfahren „BON-

DED.TECHNOLOGY“. Das muss man sich so vorstellen:

Unterschiedliche Materialien werden für die entsprechen-

den Gabelbereiche optimal hergestellt. Da wo die Holme

eine starke Rundung aufweisen, wird elastisches T8-Alu

verarbeitet. In den geraden Segmenten kommt ein „ALU.

TITAN Rohr“ zum Einsatz, das sich im Vergleich zum her-

kömmlichen Aluminium um 30 Prozent weniger verwindet

und schon bei der legendären HARDCORE zum Einsatz

kam. Die einzelnen Segmente werden dann mittels Spezi-

altechnologie aus der Raumfahrt unwiderrufl ich miteinan-

der verschweißt. Und so nennt North Sails das

Ergebnis: „ALU.TITAN.HYBRID.CONSTRUCTION“.

Durch diese Konstruktion soll die Alugabel fast

an die Steifi gkeitswerte von Carbongabeln he-

rankommen. Und um auf Nummer sicher zu

gehen, kommen alle Rohstoffe der Gabel aus

Europa, die Gabel selbst ist zu 100 Prozent

„Made in Germany“ – auch das ist mittlerweile einzigartig.

Folgende Größen gibt es vom neuen GOLD Boom:

GOLD Wave/Freestyle (140-190 Zentimeter (370,- Euro)

und 150-200 Zentimeter (380,- Euro) mit New-School-

Biegekurve), GOLD Freeride (170-220 Zentimeter (390,-

Euro)), GOLD Slalom (190-250 Zentimeter (460,- Euro))

und GOLD Race (220-280 Zentimeter (480,- Euro)).

Noch mehr Infos zur neuen Gabel bekommst du

beim deutschen Importeur: Boards and more GmbH,

089 66655222, [email protected]

UNTERSCHIEDLICHE MATERIALIEN WERDEN

FÜR DIE ENTSPRECHENDEN GABELBEREICHE

OPTIMAL HERGESTELLT.

DIE V-GRIP IST UNSERER MEINUNG NACH

EINE WIRKLICH SENSATIONELLE ALU-GABEL.

MIR PERSÖNLICH HAT GERADE DER

HOLMSHAPE SEHR GUT GEFALLEN.

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gabeltestgabeltest

Page 33: Windsurfing Journal Ausgabe 14

ALLGEMEINE HINWEISE

DAS SEGELJe kleiner das Segel, desto besser das Handling, deshalb greifen viele Freestyler

auf Segel mit viel Power zurück, die sich im Manöver trotzdem super auf „OFF“

stellen lassen. Die meisten Newschool-Freestyler mit einem Gewicht von 70 bis

80 Kilogramm kommen, einer aktiven Fahrweise sei Dank, an nahezu allen Spots

mit Segeln unter sechs Quadratmeter aus. Eine beliebte Größe für das Leicht-

windsegel ist 5.9 – manche bevorzugen hier auch 5.7 oder sogar 5.3. Vorbei sind

allerdings die „Riesenboard und Minisegel“-Zeiten, braucht man doch bei den

ganzen Powermoves gut Druck im Segel, um sich in die Lüfte zu katapultieren.

DAS BOARDWaren noch vor wenigen Jahren viele Freestyler mit 70 bis 80 Kilogramm auf

großen 110-Liter-Boards unterwegs, reicht heute ein schnelles, früh gleitendes

Brett aus der 100-Liter-Klasse zumeist aus. Auf diesen Boards lassen sich Segel

mit vier bis sechs Quadratmeter problemlos fahren, somit reicht ein Freestyler

von Schwachwind bis Hack. Viele Firmen bieten für leichte Fahrer auch Bretter

mit 90 Liter oder sogar 80 Liter an. Durch das geringere Volumen und die ver-

ringerte Breite lassen sich diese Shapes von Windsurfern mit wenig Gewicht

oder auch Frauen noch leichter aus dem Wasser hebeln und bei viel Wind besser

kontrollieren als die voluminöseren, breiteren Boards. Hingegen sollten schwere

Fahrer (ab 80 Kilo) und solche, die oft bei wenig Wind aufs Wasser gehen und

große Segel benutzen, über ein Brett aus der Gruppe der 110-Liter-Freestyler

nachdenken. Durch mehr Breite gleiten diese Shapes noch früher und sliden

noch kontrollierter als die kleinen Geschwister. Bei viel Wind und mit kleinen

Segeln (4.7 und kleiner) sollte das Wasser sehr fl ach sein oder das Fahrergewicht

hoch (mindestens 90 Kilogramm), um das Brett unter Kontrolle zu halten.

DIE FINNEAuch bei den Finnen hat sich einiges getan. Wurden bis zuletzt oft 25 Zenti-

meter lange Stachel mit den 100-Liter-Brettern ausgeliefert, messen die Finnen

jetzt 20 bis 24 Zentimeter (Ausnahme Tabou Twinser mit zweimal 16 Zenti-

meter). Immer noch fi nden wir die 24-Zentimeter-Finnen zu lang, denn was

bringt die bessere Gleitperformance, wenn ich das Board nicht um die Kurve

drücken kann?! 20 Zentimeter empfi nden die meisten Newschool-Freestyler

mit 70 bis 80 Kilogramm als ideal, viele fahren auch 18 Zentimeter lange

Finnen, die zwar noch besser sliden, aber bei Powermoves oder Manövern

im Chop relativ wenig Halt bieten. Ist es spiegelglatt, können Finnen bis 16

Zentimeter problemlos verwendet werden. Die oft mitgelieferten 22-Zentime-

ter-Finnen sind eine gute Mischung aus Newschool-Eignung und verbesserter

Gleitperformance des Boards.

DER SPOTDieses Jahr haben wir das Material sechs Wochen lang, sowohl im Chop des

Neusiedler Sees als auch im totalen Flachwasser unter der berühmten „THE

BRIDGE“ in Wien getestet. Gerade unter der Brücke werden Vor- und Nachteile

der Shapes besonders gut sichtbar. Auf 80 mal 50 Metern fi ndet man schnell

heraus, welches Board eng dreht, kontrollierbar ist oder schnell angleitet.

BALKENDIAGRAMMEFür unsere Balkendiagramme haben wir uns die wichtigsten sechs Kategorien

ausgesucht. Bei der Benotung des Angleitverhaltens haben wir insbesondere

das passive Angleitverhalten bewertet. Gute Fahrer und solche, die beispiels-

weise immer ein wenig abfallen und durch Pumpen Druck aufbauen, werden

die einzelnen Werte deutlich verbessern können. Beim Speed haben wir eine

Kombination aus End- und Grundgeschwindigkeit bewertet. Der Wert für Kon-

trolle beschreibt, wie anspruchsvoll das Board im Grenzbereich zu fahren ist.

Die Note zur Drehfreudigkeit drückt aus, wie einfach das Board von Rail zu

Rail zu bewegen ist und wie variabel die Kurvenradien sind. Der Take-off ist

der Moment, wo man das Board von der Wasseroberfl äche löst, um in einen

Rotationsmove zu springen. Wir haben hier den Kraftaufwand bewertet, den

man beim Herausdrücken des Bretts aus dem Wasser benötigt. Je höher die

Noten bei dem Punkt Sliden sind, desto einfacher und leichter lässt sich das

Board bei solchen Manövern kontrollieren. Diese Noten sagen jedoch nichts

über die Radikalität aus! Über dieses Merkmal kannst du in den einzelnen

Textpassagen mehr lesen.

TEXT MANUEL GRAFENAUER

FREE-STYLETEST2011

wird super frei und schnell, wobei die Kontrol-lierbarkeit auch bei viel Wind erhalten bleibt. Das ist vor allem für Sprünge und Loops ideal. Gefahrene Manöver funktionieren gut und das schmale Heck lässt sich leicht umlegen. Das Board lässt sich mit wenig Kraftaufwand aus dem Wasser poppen und slidet, sofern bei der Landung keine groben Fehler gemacht wur-den, extrem schnell, aber kontrolliert weiter. Während so Newschool-Einsteiger ihre ersten Rotationsmoves durchsliden, können gute Freestyler ihren Moves mit dem Skate mehr Radikalität und Style verpassen.

Länge: 235 cmBreite: 63,5 cmVolumen: 100 lGewicht: 6,2 kgFinne: 22 cm

Fanatic Skate TE 100

FAZITDer Skate präsentiert sich als extrem gleitstarkes und agiles Board, das auf der Geraden genauso viel Spaß macht wie bei Loops, Slide- und Powermo-ves, bei denen es sehr schnell dreht, aber immer super kontrollierbar bleibt.

AM STRANDDer Skate TE präsentiert sich optisch mit neuem auffälligen Design. Poppige Farben am Deck, glossy Rails mit Aufdruck der Boardmaße, neues Schlaufendesign in Schwarz/Weiß und Leder-topping. Der Skate TE wird aus Gründen der Ge-wichtsersparnis als einziges TE-Board von Fanatic ohne glossy Unterwasserschiff geliefert. Trotzdem ist der Shape gleich geblieben: runde Nose, rela-tiv flaches Deck, voluminöses, aber schmales Tail, zusätzlich ein leichtes V im Unterwasserschiff. Die Schlaufen bieten in alter Fanatic-Manier eine ideale Mischung aus Komfort und Härte. Eine Ver-änderung fällt im Vergleich zum Vorjahr bei den Footpads auf, die statt einer glatten Oberfläche nun verbesserten Grip erahnen lassen. Serienmä-ßig wird eine 22er-Finne mitgeliefert.

AUF DEM WASSERBei Wind unter der Gleitgrenze wirkt das Board relativ klein, aber nicht kippelig. Wer jedoch beim kleinsten Windhauch ein wenig aktiv nachhilft, wird keines der getesteten Boards schneller ins Gleiten bringen. Eine klare Verbesserung ist bei den Footpads zu verzeichnen – waren sie beim Skate vom Vorjahr noch ziemlich glatt und ver-gleichsweise rutschig, fühlt man sich durch die neuen Pads „eins“ mit dem Board, egal ob beim Cruisen oder in den Manövern: beide Daumen hoch! Das Brett fühlt sich am Bein sehr agil an,

Drehfreudigkeit

Takeoff Freestyle

Sliden

Takeoff Jump

Angleiten

Geschwindigkeit

Top End Control

Board-Ergebnisse Länge: 237 cmBreite: 64,5 cmVolumen: 98 lGewicht: 6,2 kgFinne: 22 cm

JP-Australia Freestyle 98 PRO

Drehfreudigkeit

Takeoff Freestyle

Sliden

Takeoff Jump

Angleiten

Geschwindigkeit

Top End Control

Board-Ergebnisse

das Tricksen mit Newschool-Manövern. Hier kommen sowohl Freestyleanfänger als auch Cracks voll auf ihre Kosten. Während Begin-ner die Kontrollierbarkeit in den Slidemoves lieben werden, können erfahrene Trickser das schmale Heck mit gewünschtem Speed um die Kurve drücken oder gleich nochmals herauspoppen. Dank der „Bumper“ bei den Footpads und den guten Schlaufen findet man einen grandiosen Halt am Board, was für Po-wermoves wie Ponch, Shaka oder Toad super ist. Beim neuen JP wird diesmal eine besser passende 22er- statt einer 24er-Finne (wie 2010) mitgeliefert, was den Weg in radikale Doppelmoves erleichtert und das Board auch bei viel Wind und für leichtere Fahrer zu einem echten Highlight macht.

FAZITDer Shape des JP Freestyle punktet durch seine Gleitleistung, Kontrollierbarkeit und Allroundei-genschaften, bringt aber vorrangig immer noch genügend Radikalität und Agilität für die neusten Freestylemanöver mit. So werden mit diesem Brett sowohl Freestylenewcomer als auch geübte Rider richtig glücklich.

AM STRANDAuf den ersten Blick vermutet man hier eine Ko-operation der Designabteilung von Fanatic und JP-Australia. Genauso wie der Skate TE besticht auch der JP durch farbenfrohes auffälliges Design. Mit minimalen Shapeveränderungen zum Vorjahr liefert JP ein Freestyleboard mit relativ flachem und breitem Deck, das außerdem mit einem „Do-medeck“ versehen ist. Dies soll vor allem für ei-nen angenehmen Stand am Board sorgen und ein Überstrecken der Fußgelenke verhindern. Die mit „Bumpern“ ausgestatteten Footpads und die har-ten, jedoch bequemen Schlaufen gewährleisten einen komfortablen, aber sicheren Halt am Brett. Das Board ist serienmäßig mit einer 22 Zentime-ter großen Finne ausgestattet.

AUF DEM WASSERDer Freestyle 98 PRO liegt beim Dümpeln sehr satt und kippstabil im Wasser. Durch ein biss-chen Pumpen kann man den JP schon bei wenig Wind ins Rutschen bringen. Das Board gleitet früh an, wird sehr schnell und bleibt das auch beim Umsteigen für Switchmanöver. Trotz des Trends zu immer radikaleren Shapes, um den neuesten Moves gerecht zu werden, bleibt der JP gut kon-trollierbar und einfach zu fahren. Durch diese Fahreigenschaften und in Kombination mit dem schmalen Heck machen Freeridesessions mit Po-wer- oder Backwindjibes genauso viel Spaß wie

BoardvertriebBoards and more GmbH | Tel.: +49 (0)89 666 550 | [email protected] | www.fanatic.com

BoardvertriebPryde Group GmbH | Tel.: +49 (0)89 6650490 | [email protected] | www.jp-australia.com

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freestyletestfreestyletest

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Tabou Twister Team Edition 100

bou jedoch als radikales und ausnahmslos auf Newschoolfreestyle ausgelegtes Board, bei dem sich Rider tendenziell für ein größeres Segel entscheiden sollte. Im Dümpeln fühlt sich das Brett eher kippelig an. Mit genügend Segeldruck gleitet das Board allerdings gut los und wird ex-trem frei, ohne sonderlich schnell zu werden. Als schwererer Faherer muss man so mehr Kraft und Energie aufwenden, um auch bei böigem Wind und Windlöchern immer im Gleiten zu bleiben. Der Tabou hängt sehr loose am Fuß und lässt sich mühelos aus dem Wasser poppen. Ist das Board erst einmal im Sliden, werden dem Rider erst die Stärken dieses Brettes bewusst. Vor allem bei fl ach abgesprungenen Slidemanövern und radikalen Newschool-Freestyletricks ist der Tabou Twis ter top. Abstriche gibt es für alle Oldschool-Freestyletrickser – in gefahrenen Ma-növern wirkt der Twister kippelig und langsam.

FAZITDas radikale Boardkonzept von Tabou ist vor allem erfahrenen Newschooltricksern und Ridern unter 80 Kilogramm zu empfehlen, die nicht auf die besten Gleiteigenschaften angewiesen sind. Wer ein radikales, leicht zu springendes und end-los slidendes Freestyleboard sucht, wird mit dem Twister fündig.

AM STRANDTabou macht es seit Jahren vor und für 2011 haben sich auch Marken wie Fanatic und JP endlich zu gewagteren Designs und Farbkombos durchringen können. Trotzdem sticht der Twister von Tabou wie-der durch seine auffälligen bunten Grafi ken auf Deck und Unterwasserschiff aus der Gruppe der Test-boards heraus und beschert einem nach längerem Betrachten einen LSD-Rausch-ähnlichen Farbfl ash. Auffallend ist bei dem kurzen, runden und gestaucht wirkenden Board das Domedeck, das in Kombinati-on mit dicken komfortablen Footpads und den guten Schlaufen zu einem supersicheren Stand verhelfen soll. Das Board ist wie schon im Vorjahr mit zwei 16er-Finnen ausgestattet, die aber diesmal in den neuen Slotboxen montiert werden. Durch dieses neue Finnensystem kommt es vor allem zu einer Gewichtsreduktion (verglichen mit US-Boxen) und einem verbesserten Sitz der Finnen in der Box. Diese Innovation verdanken wir dem Shaper von Tabou, Fabien Vollenweider, der dieses System auch allen anderen Firmen löblicherweise kostenlos zur Ver-fügung stellt, um einen Standard für die Zukunft zu schaffen, damit Firmen, Surfshops und Kunden sich nicht mich unzähligen verschiedenen Finnensys-temen als nötig herumplagen müssen.

AUF DEM WASSERDer Twister ist anders und das merkt man – nach einer Eingewöhnungsphase präsentiert sich der Ta-

Drehfreudigkeit

Takeoff Freestyle

Sliden

Takeoff Jump

Angleiten

Geschwindigkeit

Top End Control

Board-Ergebnisse Länge: 233 cmBreite: 62 cmVolumen: 100 lGewicht: 6,4 kgFinne: 2x 16 cm

Naish Freestyle 100

flachen Decks. Genial im unteren und mitt-leren Windbereich, wird das Board bei Über-power in der Anfahrt zum Powermove etwas schwerer zu kontrollieren. Ist man aber erst einmal im Sliden, bietet das Board einem Zeit und Kontrollierbarkeit und man kann sich auf das Durchgleiten oder das erneute Abspringen zum Doublemove konzentrieren. Wer jedoch auch Oldschool-Manöver wie beispielsweise Backwindjibes machen will, sollte auf jeden Fall schon die Skills dafür mitbringen – stellt man das Board einmal auf die dicken Rails, greifen diese gnadenlos, was wenig Platz für Fehler lässt. Freestyleanfänger und erfahrene Freestyler werden aber das spritzige Fahrge-fühl in Kombination mit guter Kontrollierbar-keit in geslideten Manövern lieben.

FAZITEin radikales, direktes, hartes Freestyleboard, das vor allem durch gute Kontrollierbarkeit in Slide-moves und die Möglichkeit zu hoch gesprungenen Powermoves besticht. Vor allem für Rider geeignet, die eher kleinere Segel wählen, um nicht überpo-wert zu sein.

AM STRANDWie schon im Vorjahr mit positiver Überraschung festgestellt, wird der Freestyler von Naish auch diesmal wieder mit dem „ECO Bag“ geliefert. Statt mit Tonnen von Verpackungsmaterial wird das Board in einem dünnen Boardbag geliefert, das unnötigen Müll verhindert und auch weiter-hin als Schutz für dein Brett dient. Der Shape vom Vorjahr wurde belassen: Dicke Rails unter den Footpads, relativ spitzes Tail und ein extrem flaches Deck, das dieses Jahr jedoch mit „Cut-outs“ im gesamten mittleren Bereich des Boards versehen ist. Diese neue 3D-Deckgeometrie soll für mehr Stabilität und Ergonomie sorgen. Die Footpads sind weich und erscheinen griffig. Die Fußschlaufen sind hochwertig, wer diese jedoch gern schmal, aber hoch adjustiert, wird hier ent-täuscht: Das äußere Neopren der Schlaufen ist relativ klein gewählt und lässt sich schwer ein-stellen. Mitgeliefert wird eine 22er-Finne.

AUF DEM WASSERWenn es auf dem Wasser ist, verhält sich das Naish-Board wie gewohnt: Das Angleiten erfolgt mühelos, das Brett wird extrem schnell frei und hängt loose am Fuß. Das Board lässt sich ohne viel Anstrengung aus dem Wasser hebeln und eignet sich ideal für gerade und hohe Sprünge. Im Chop wirkt das Board sehr hart und direkt, eine Folge der Steifheit des Shapes und des extrem

Drehfreudigkeit

Takeoff Freestyle

Sliden

Takeoff Jump

Angleiten

Geschwindigkeit

Top End Control

Board-Ergebnisse Länge: 232 cmBreite: 63 cmVolumen: 100 lGewicht: 6,1 kgFinne: 22 cm

BoardvertriebPowertrading GmbH | Tel.: +49 (0)431 319770 | [email protected] | www.naishsails.com

BoardvertriebNew Sports GmbH | Tel.: +49 (0)2234 93 34 00 | [email protected] | www.tabou-boards.com

freestyletest

66 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

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Starboard Flare 98 Wood Carbon

Topspeed und ist dabei direkt und hart. Kein Wunder, wurden doch seit einigen Jahren immer wieder Elemente aus den Slalomboards mit ins Board gepackt. Durch das Domedeck hat man einen komfortablen Stand auf dem Brett. Für den Take-off erfordert das Board ein wenig mehr Krafteinsatz, hier kann man sich aber mit einer kürzeren Finne als der für Newschool zu langen 24-Zentimeter-Serienfi nne helfen, Sorgen über dann fehlende Speed- und Gleitperformance braucht man sich keinesfalls zu machen. So direkt sich das Brett fährt, so slidet es auch – superschnell und hart. Gleitet man so im totalen Flachwasser beinahe jeden Move durch, sollte man in choppy Bedingungen gut landen, grobe Fehler verzeiht das Board nicht. Wer hin und wieder auch seine Oldschooltricks auspacken will, ist auf dem Flare bestens beraten, egal ob Carving 360 oder One-handed-Duckjibe, das Board dreht eng und lässt sich super auf die Kante stellen.

FAZITDas klein wirkende, sehr schnelle Board vermittelt ein hartes, direktes Fahrgefühl, was speziell gute bis sehr gute Newschooler, die meterhoch und radikal durch Powermoves springen wollen, an-sprechen sollte.

AM STRANDAuch Starboard hat 2011 ein bisschen tiefer in den Farbtopf gegriffen und das Design im Gegensatz zum Vorjahr etwas auffälliger gestaltet. Wie schon in den letzen Jahren kommt der Flare mit einem aus-geprägten Domedeck daher. Der Shape wirkt relativ lang, die Nose hat mehr Scoop als die meisten an-deren Shapes. Apropos Brettspitze, der Starboard ist das letzte Brett seiner Art, welches noch über keinen runden Noseshape verfügt. Das dicke, aber schmale Pummelheck lässt eine gute Portion Sicherheit in Slidemoves vermuten. Die auffällig schräg zur Fahrt-richtung montierten Schlaufen sind komplett neu überarbeitet, lassen sich sehr leicht verstellen und bieten den wohl besten Komfort aller Schlaufen der Testboards. Benutzerfreundlich auch die Angaben am Brett: So ist die empfohlene Mastfußposition genauso markiert wie „more slide“- bzw. „more grip“-Angaben an der US-Box-Schiene. Die Finne misst relativ lange 24 Zentimeter.

AUF DEM WASSERTrotz der minimalen Änderungen (am Papier) des Shapes sind die Eigenschaften des Boards gleich ge-blieben. Der langgezogene Shape wirkt in Dümpel-fahrt etwas kippelig und klein, sobald aber die erste Böe aufs Segel trifft, gleitet der Starboard schon los – ob man will oder nicht, das Board ist mit der beste passive Angleiter der Gruppe. Auch in den Schlaufen wirkt das Brett klein und erreicht einen sehr hohen

Drehfreudigkeit

Takeoff Freestyle

Sliden

Takeoff Jump

Angleiten

Geschwindigkeit

Top End Control

Board-Ergebnisse

F2 Rodeo 98

Einzig Windsurfer, die auch gern mal einen Langschlag fahren und eine Oldschoolsessi-on einlegen, werden enttäuscht sein. Dafür ist der Rodeo nicht gemacht.

FAZITGibt es für Oldschool-Freestyler bessere Boards, können Top-Freestyler und all jene, die es werden wollen, mit dem radikalsten Board im Test nichts falsch machen. Hat man sich einmal an das sehr kurze, fl ache Board gewöhnt, wird man nach kurzer Zeit die Moves sicherer, höher und schneller als zuvor aufs Wasser knallen können. Eine absolute Newschool-Empfehlung!

AM STRAND„Wie kurz ist dieses Board denn?“, wundert man sich, wenn man den F2 Rodeo das erste Mal vor sich liegen hat. Der Shape ist mit 225 Zentimetern extrem kurz und man kann sich vorstellen, wie ra-dikal das Brett zu fahren ist. Das eher langwei-lige Design des letzten Jahres wurde durch ein Allover-Schachbrettmuster ersetzt und ein altes F2-Logo aus den besten Zeiten der Firma ersetzt. Die Pads und Schlaufen wirken hochwertig. Das Heck ist relativ dick und rund, die Nose rund und ziemlich dünn.

AUF DEM WASSERAm Strand täuscht nicht. Kein zweites Board im Test ist derart auf radikalen Newschool-Free-style ausgerichtet. Einmal im Sliden, hört der Shape nicht auf sich zu drehen, sodass einige Tester Probleme damit hatten, nach einem Flaka gerade weiterzugleiten und nicht einen dop-pelten zu drehen. Der Shape dreht so radikal und eng wie die wenigsten der Gruppe. Der Take-off ist mit dem F2 neben dem Tabou am leichtesten. Das Brett generiert für den Shape unerwartet hohen Speed, bleibt gut zu kontrollieren, einzig bei hohem Chop muss man achtgeben, mit dem flachen Shape nicht im Kabelwasser hängen zu bleiben. Um in´s Gleiten zu kommen, empfiehlt es sich, aktiv zu fahren und schon im Dümpeln den vorderen Fuß in die Schlaufe zu stellen.

Drehfreudigkeit

Takeoff Freestyle

Sliden

Takeoff Jump

Angleiten

Geschwindigkeit

Top End Control

Board-ErgebnisseLänge: 237 cmBreite: 62,5 cmVolumen: 98 lGewicht: 6,45 kgFinne: 24 cm

Länge: 225 cmBreite: 63 cmVolumen: 98 lGewicht: 6,3 kgFinne: 20 cm

BoardvertriebAPM Marketing GmbH | Tel.: +49 (0)89 89511179 | [email protected] | www.star-board.de

BoardvertriebF2 International GmbH | Tel.: +49 (0)3663 42457 00 | [email protected] | www.f2-surf.com

freestyletest

68 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

Page 36: Windsurfing Journal Ausgabe 14

Gaastra IQ 5.3 Naish Boxer 5.4Severne S-1 5.3North Duke 5.4

immer die Kontrolle, sodass man vor allem bei modernen geduckten Moves nie aus dem Gleichgewicht gebracht wird.

FAZITKaum ein Segel im Test lässt sich in Manövern so perfekt „OFF“ stellen wie das IQ. Außerdem fühlt es sich trotz guten Verstärkungen äußerst leicht in den Händen an. Für alle, die einen sehr aktiven Fahrstil bevorzugen, oder leichte bis mittelschwere Surfer sind ein Topsegel.

AM STRANDDas IQ ist das neue Newschool-Wave- und -Ma-növersegel von Gaastra. Einmal ausgerollt sticht sofort die kompakte Outline des Segels ins Auge. Das 5.3er hat fünf Latten, bei kleineren Größen wird das Tuch von nur vier Latten gestärkt. Das Segel sieht ordentlich verarbeitet und verstärkt aus, das X-Ply erscheint dick genug, der Monofilm ist bedruckt.

AUF DEM WASSERGaastra hat mit dem IQ nicht zu viel versprochen. Federleicht liegt das Segel schon im Dümpeln in den Händen. Das Profil ist relativ flach und gene-riert nicht ganz so schnell Vortrieb wie die gleit-stärksten Segel der Gruppe. Dies wird leichten Fahrern egal sein, schwere Freestyler können die-se Eigenschaft mit einer aktiven Fahrweise wett-machen. Sobald man gleitet und durch den ersten Eslider spinnt, ist man schlichtweg begeistert von dem extrem neutralen Handling des IQ. Die Lat-tenrotation ist relativ soft und geschieht selbst in schwierigsten Moves weitestgehend unbemerkt. Eigentlich hat man über das eher direkte Segel

Vorliek: 4,17 mGabel: 1,78 mLatten: 5 empf. u. verw. Mast: Gaastra 100 RDMPreis: 615 EuroWindrange

Kontrollierbarkeit

Angleiten

Manöverhandling

ON/OFF

Segel-Ergebnisse

dings wird, desto mehr Zug entwickelt sich auf der hinteren Hand. Erhöht man die Spannung an der Gabel und dem Vorliek, nimmt der Zug wieder ab, dennoch ist eine große Windrange nicht die Stärke des Boxers. In Manövern jedoch ist das Vier-Latten-Konzept ein Traum. Federleicht und quasi nicht vorhanden verhält es sich selbst in schwierigen Freestylemoves. Der etwas höhere Druckpunkt generiert guten Speed, der für aktu-elle Powermoves essenziell ist.

FAZITDas Boxer überzeugt mit guter Power und Kontrol-lierbarkeit, ist ausgesprochen leicht und in Manö-vern leicht und neutral. Die Windrange ist nicht die Stärke des Segels (zumindest in 5.4), dies stört leichte bis mittelgewichtige Freestyler oder Wind-surfer, deren Homespots relativ konstanten Wind aufweisen, aber wenig.

AM STRANDZieht man das Segel aus seinem Sack, fällt gleich mal das geringe Gewicht auf. Schon letztes Jahr hatte Naish das Gewicht um mehrere 100 Gramm reduziert, nun setzt man 2011 noch eins drauf und macht das Tuch noch ein paar 100 Gramm leichter. Das Segel wirkt wenig verstärkt, aber robust genug, um den einen oder anderen Wipeout unbeschadet zu überste-hen. Im Topbereich ist ein großer Naish-Scull geprin-tet. Die Outline des Segels ist wie für Boxer typisch gestaucht und ist sowohl über der Gabel als auch bei der dritten Latte ausgestellt. Das Boxer ist außerdem das einzige Segel im Test mit nur vier Latten. Der Trimm ist relativ einfach, auch weil es nicht allzu viele Trimmmöglichkeiten gibt. Uns hat das Segel mit nur wenig Falten im Top und geringer bis mittlerer Gabel-spannung am besten gefallen.

AUF DEM WASSERMit einem relativ weit vorn liegenden Druckpunkt geht das Segel dank etwas tieferem Profi l schnell los und fühlt sich in der Hand sehr kontrollierbar und leicht an. Im unteren Windbereich verhält sich das Segel sehr ausgewogen, je stärker der Wind aller-

Vorliek: 4,18 mGabel: 1,75 mLatten: 4 empf. und verw. Mast: Naish RDM 90 400Preis: 690 EuroWindrange

Kontrollierbarkeit

Angleiten

Manöverhandling

ON/OFF

Segel-Ergebnisse

ON zu stellen, funktioniert durch Anziehen oder Fieren der hinteren Hand. Das eher gedämpft wirkende Segel kann vor allem im unteren und mittleren Windbereich seine Stärken ausspie-len. Bei starkem Druck im Rigg wird das S1 zu-nehmend schwerer zu kontrollieren, man sollte also früh genug auf eine Nummer kleiner wech-seln. Bei Freestylemanövern ist das Tuch einfach ein Traum, weil so gut wie nicht vorhanden. Das steil nach oben geschnittene Unterliek macht außerdem ge duckte Moves zum Kinderspiel.

FAZITWindsurfer, die perfekte Top-End-Kontrolle oder eine riesige Windrange von ihrem Freestylesegel erwarten, fi nden wahrscheinlich bessere Segel im Test. Für alle anderen besticht das leichteste Segel im Test durch neutralstes Manöverhändling gepaart mit unerwartet guten Gleiteigenschaften und gehört somit zu den absoluten Favoriten un-serer Tester.

AM STRAND„Das wiegt ja gar nichts!“, war der fast entsetzte Aufschrei eines Testers, als er das Serverne zum ersten Mal in den Händen hielt. Tatsächlich wiegt das Severne S1 MIT passendem RDM genauso viel wie die schwersten Segel im Test und ist somit um locker einen Kilogramm leichter als selbige. Obwohl das Segel nicht so robust ist (gerade das Zusammenrollen des Segels nach der Session muss man wegen des extrem dünnen, weichen Materials im Top neu lernen) wie man-che (schwerere) Mitbewerber, sieht es gut verar-beitet aus. Sverne verspricht ja, das federleichte Segel aufgrund neuester Hightech-Materialien produzieren zu können und nicht durch null Ver-stärkungen und damit Kostenersparnis.

AUF DEM WASSERSchon nach wenigen Minuten auf dem Wasser wunderten wir uns über den guten Vortrieb, den das Segel trotz des fl achen Profi ls entwickelt. Somit scheint es Severne tatsächlich gelungen zu sein, ein Segel mit superleichtem Handling mit einer gu-ten Menge Dampf zu versehen. Das Segel OFF und

Vorliek: 4,24 mGabel: 1,72 mLatten: 5 empf. u. verw. Mast: Severne Red 400Preis: 680 EuroWindrange

Kontrollierbarkeit

Angleiten

Manöverhandling

ON/OFF

Segel-Ergebnisse

Leech und gleitet immer noch. Frischt der Wind auf, kann man das Segel so fl ach trimmen, dass andere schon auf´s 4.7er wechseln und man selbst noch gähnend auf dem Brett steht. Gerade Sprünge oder durchglittene Loops gelingen durch den starken Vortrieb des Segels super, bei komplizierten, ged-uckten Freestylemoves lässt sich das Segel aller-dings nicht so gut OFF stellen. In Manövern braucht man einfach ein bisschen mehr Kraft, um das Segel herumzuwirbeln, es rotiert einfach nicht ganz so neutral und schnell wie seine Konkurrenten.

FAZITDas Duke ist als Crossoversegel konzipiert und genau das ist es auch. Super Windrange, extrem kontrollier-bar und schnell, kombiniert mit gutem, aber nicht ganz so federleichtem Handling in Manövern. Schwere (circa 80 Kilogramm), radikale Freestyler werden es lie-ben, als größtes Manöversegel 5.4 wählen zu können, leichtere Newschool-Fahrer brauchen nicht ganz so viel Druck und wählen besser das North Ice oder einen Manöverspezialisten der Konkurrenz. Alle Windsurfer, die auch mal einen Langschlag fahren wollen oder eine Duckjibe durchgleiten, sind bei dem Segel goldrichtig.

AM STRAND„Typisch North!“, denkt man sich, wenn man das Segel im Sack zum ersten Mal in der Hand hält. Alle Längenangaben, Farbcode und alle weiteren Infos zum Segel befi nden sich sehr übersichtlich schon auf den Segelsack gedruckt. Einmal ausgepackt, sieht man, dass das Segel wie immer top verarbeitet, daher aber auch merklich schwerer als die anderen Testsegel ist. Dicker Monofi lm und dickes X-Ply, doppelte Nähte, ein verbesserter Gurt beim Masttop, Maststleeve Opener und nicht zuletzt aufgedruckte Trimmpunkte auf dem Segel machen den Eindruck, ein Segel vor sich liegen zu haben, das einige Jahre harte Action auf dem Was-ser überdauern wird.

AUF DEM WASSERKaum steht man auf dem Brett und hält das Segel in Händen, geht es auch schon los. Kein anderes Segel im Test bringt dich so schnell ins Gleiten wie das Duke. Relativ direkt geht es los, der Druckpunkt denkt auch bei bauchigem Trimm nicht daran, bei starken Böen zu wandern. Die Windrange des Segels ist schlicht und einfach unglaublich. Lässt der Wind nach, trimmt man zwei Zentimeter weniger Gabel und kaum Loose

Windrange

Kontrollierbarkeit

Angleiten

Manöverhandling

ON/OFF

Segel-Ergebnisse Vorliek: 4,40 mGabel: 1,78 mLatten: 5 empf. Mast: 430 Platinum SDM oder 430 verw. Mast: Platinum RDMPreis: 640 Euro (normaler Farbcode), 740 Euro (CODE Mad)

SegelvertriebBoards and more GmbH | Tel.: +49 (0)89 66655272 | [email protected] | www.north-windsurf.com

SegelvertriebAPM Marketing GmbH | Tel.: +49 (0)89 89511170 | [email protected] | www.severnesails.com

SegelvertriebNew Sports GmbH | Tel.: +49 (0)2234 933400 | [email protected] | www.gaastra.de

SegelvertriebPowertrading GmbH | Tel.: +49 (0)431 319770 | [email protected] | www.naishsails.com

freestyletest

70 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 | 71| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

freestyletest

Page 37: Windsurfing Journal Ausgabe 14

Neilpryde Firefl y 5.3 Vandal Riot 5.2

FAZITSehr gut für schwerere Freestyler, denen Vor-trieb wichtiger ist als ein extrem flaches Profil, oder für leichte Fahrer (bis 80 Kilo), die das Segel im unteren Windbereich als größtes Ma-növersegel benutzen wollen. Dank des leichten Gewichts und guter Kontrollierbarkeit für jedes Freestylelevel geeignet.

AM STRANDDas Firefly hat nochmals ein paar Zentimeter Vor-liekslänge im Gegensatz zum Vorjahr eingebüßt. Die Outline wirkt daher relativ gedrungen, viel-leicht auch wegen der außgestellten Latte über der Gabel. Das neue Design ist auf jeden Fall auf-fälliger als früher und das geringe Eigengewicht lässt gute Manövereigenschaften erahnen.

AUF DEM WASSERWie erwartet liegt das Segel gut and ausgewo-gen in der Hand. Das Profil ist aber etwas tiefer als bei den extremen Manöverspezialisten und der Druckpunkt ein bisschen weiter vorn. Somit ist es eines der gleitstärksten Tücher im Test. Gepaart mit guter Kontrollierbarkeit spielt das Firefly sowohl bei Leicht- als auch bei Mittelwind seine Stärken aus. Je stärker der Wind wird, de-sto mehr verliert das Firefly sein neutrales Ver-halten und entwickelt wegen des tiefen Profils eine Menge Vortrieb. Fährt man das Tuch aber in dem passenden Windbereich, dreht es dank das geringen Gewichts in Manövern sehr schnell und leicht, selbst bei schwierigen Freestylemoves.

Vorliek: 4,18 mGabel: 1,71 mLatten: 5 empf. u. verw. Mast: 400 X9 Wave RDMPreis: 660 Euro

hin zu radikalen Freestylemanövern extrem neutral. In Slidemoves rotiert es mit ausrei-chender Geschwindigkeit und bleibt immer gut kontrollier- und leicht steuerbar.

FAZITAbsolut empfehlenswertes Newschool-Freestyle-segel mit großem Einsatzbereich für eher leichtere oder sehr aktiv fahrende Surfer, das sowohl für den Freestyleeinstieg als auch für die neuen Powermo-ves bestens geeignet ist.

AM STRANDDas Riot bleibt seiner Linie treu und ist auch dieses Jahr kein Ausbruch an dezentem Design. In alter Vandal-Manier ist der Monofilm mit einem peppigen aufgedruckten Graffitiprint versehen. Das Unterliek ist zum niedrig geschnitten Schot-horn hin sehr gerade geschnitten. Das Schothorn und die Schothornöse weisen genauso wie der Rest des Segels nur wenige Verstärkungen auf, dafür ist das Segel sehr leicht.

AUF DEM WASSERAm Wasser besticht das Segel zuallererst durch das geringe Gewicht. Aufgrund des eher flachen Profils erzeugt das Segel nicht so viel Vortrieb und benötigt etwas mehr Wind, um anzugleiten. Bei einer aktiven Fahrweise wirkt das Riot beim Pumpen sehr federnd und eher gedämpft, zählt also nicht zu den direkten Segeln der Testgruppe. Wechselt der Wind, muss man zwar immer wie-der mal nachtrimmen, tut man das aber, ersteht man mit dem Riot ein Tuch mit wirklich großer Windrange. In den Manövern verhält sich das Vandal angefangen bei einfachen Wenden bis

Vorliek: 412 cmGabel: 173 cmLatten: 5 empf. Mast: Flux Pro RDM 400 (100 % Carbon)verw. Mast: Flux Pro RDM 400 (100 % Carbon)Preis: 549 Euro

Windrange

Kontrollierbarkeit

Angleiten

Manöverhandling

ON/OFF

Segel-Ergebnisse

Windrange

Kontrollierbarkeit

Angleiten

Manöverhandling

ON/OFF

Segel-Ergebnisse

SegelvertriebPryde Group GmbH | Tel.: +49 (0)89 6650490 | [email protected] | www.neilpryde.com

SegelvertriebNew Sports GmbH | Tel.: +49 (0)2234 933400 | [email protected] | www.vandalsails.com

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72 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

Page 38: Windsurfing Journal Ausgabe 14

A m 16. September 2010 war es so weit, endlich … Nach ei-

nem halben Jahr des Wartens war die Windvorhersage für die

westliche Ostsee seit Monaten zum ersten Mal über einige

Tage stabil. Für den folgenden Samstag, den 18. September 2010, wur-

de Westwind mit mehr als 20 Knoten angekündigt. Nachdem wir schon

befürchtet hatten, in diesem Jahr leer auszugehen, fi el somit der Start-

schuss für die dritte „Windsurfi ng-Kiel.de Loop Challenge“.

Seien wir doch mal ehrlich – Wenden und Halsen kann (fast) jeder.

Moves wie Pushloop into Frontloop, Double Forward, Ponch und Double-

Freestylemoves dagegen werden für die meisten Windsurfer immer ein un-

erreichbares Ziel bleiben. Vom normalen Frontloop allerdings träumt wahr-

scheinlich jeder, der seinen ersten Sprung mit einem Windsurfboard hinter

sich hat. Und vermutlich kann ihn auch fast jeder lernen, der erst bis

dahin gekommen ist. Denn der Frontloop ist – rein theoretisch – extrem

einfach. Viel einfacher jedenfalls als eine Halse. Man muss sich nur über-

winden und sich trauen, es einfach zu versuchen. Und da das mit dem

Überwinden mit ein bisschen Gruppenzwang deutlich einfacher geht, vor

allem wenn noch ein Drill-Sergeant hinter einem herfährt und einen anfeu-

ert, fi ndet die „Windsurfi ng-Kiel.de Loop Challenge“ immer mehr Zuspruch.

Am 18. September traf sich dann endlich eine Gruppe von mehr als

20 hoch motivierten Windsurfern plus Trainer und Organisator am Kie-

ler Stadt-Spot Heidkate, um dem großen Traum eines jeden Windsurfers

ein kleines Stück näher zu kommen – dem Frontloop. Von überall aus

Deutschland waren die Teilnehmer angereist, sogar aus Gießen, Frank-

furt und Stuttgart. Zwei Teilnehmer ließen sogar die in dieser Woche

herrschenden sensationellen Bedingungen in Klitmøller sausen, um mor-

gens in Heidkate bei geschätzten 2,4 Windstärken am Strand zu stehen.

Tatsächlich, als sich das Orga-Team morgens um neun Uhr am Strand

traf, schien es, als hätten wir den berühmten Griff ins Klo gelandet. Es

sah fast noch schlimmer aus, als befürchtet …

In der Nacht auf Samstag wurde ich von regelrechten Alpträumen heim-

gesucht. Irgendwie hatte ich schon am Freitag ein schlechtes Gefühl

und in meinem Kopf tauchten immer wieder Bilder von zwei Windstär-

ken aus Ost und strömendem Regen auf. Wenn man einen Stand-by-

Frontloop-Lern-Event durchführen will, ist das so ziemlich das Schlimms-

te, was einem passieren kann. Irgendwann muss man sich entscheiden,

den Startschuss zu geben. Und wenn sich die gute Vorhersage dann

nicht hält, steht man da wie ein Vollidiot. Als der Wecker am Samstag

um sieben Uhr klingelte, richtete sich der erste Blick zum Fenster und

auf die Bäume. Zwar regnet es nicht, aber es wehte auch nicht der

leiseste Windhauch. Murphy's Law?

Als wir am Strand ankamen, schien zumindest die Sonne. Von Wind

war aber weiterhin keine Spur. Während die Teilnehmer langsam ein-

trudelten, überlegten wir uns schon, wie wir die Loop-Schüler mit Flau-

tenspielchen und Trockenübungen bei Laune halten könnten. Eine The-

orie-Einheit war sowieso eingeplant und unsere erste Maßnahme war,

diese ein wenig zu verlängern. Zumindest die letzte Vorhersage des

Dänen (www.dmi.dk) ließ hoffen, dass doch noch Gleitwind kommen

könnte – und schließlich weiß jeder, Dänen lügen nicht! Als wir die

Teilnehmer gegen 10.30 Uhr begrüßten und die Rider Packages über-

reichten, haben wir natürlich jedem erzählt, dass später noch 4.7er-

Wind kommen soll – aber so richtig überzeugt waren wir davon nicht.

Immerhin war das Wetter für die Trockenübungen perfekt. Alle Teilneh-

mer durften sich schon einmal auf der leicht matschigen Wiese um die

Segel herumwerfen, um das Loop-Gefühl etwas zu spüren. Für den ei-

nen oder anderen waren diese Versuche schmerzhafter als später auf

dem Wasser, aber so konnten alle die richtigen Bewegungen lernen und

sich die kleinen Kniffe einprägen, die für eine horizontale Rotation so

wichtig sind – hintere Hand

weit hinten greifen, Kopf

über die hintere Schulter

drehen, Blick Richtung Him-

mel, vorderen Arm halb-

kreisförmig nach Luv bzw. vorn bewegen, Beine anziehen, klein machen

und auf den Einschlag warten. Abgesehen davon, dass man bei diesen

Übungen an Land ein paar Fehler sehr schnell erkennen und korrigieren

kann, entstanden so auch schon die ersten lustigen Fotos.

Nach circa eineinhalb Stunden Theorie zeigte sich langsam, dass wir doch

den richtigen Tag für die Loop Challenge ausgewählt hatten. Von jetzt

auf gleich nahm der Wind plötzlich zu, sodass selbst die schweren Jungs

problemlos mit 5.3er-Segeln und kleinen Boards gleiten konnten. Die

meisten Teilnehmer haben vermutlich noch nie so schnell aufgeriggt wie

an diesem Tag. Die Aufregung und Nervosität war allen anzumerken, aber

niemand machte einen Rückzieher und gegen 12.30 Uhr sprangen die

ersten Teilnehmer ins kühle Nass, um sich einzufahren. Was folgte, war

eine grandiose Show mit vielen Stürzen, aber nach kürzester Zeit auch

schon mit einigen richtig guten Rotationen, bei denen man leicht erken-

nen konnte, was sie einmal werden sollten. Die beiden Trainer versuchten,

sich um jeden Einzelnen zu kümmern, besonders natürlich um diejenigen,

die noch etwas zögerlich waren. Jeder fuhr immer wieder an den Strand,

nahm einen der Loopschüler mit, sprang ihm einen Loop vor den Bug,

ließ den Schüler überholen und feuerte ihn so lange an, bis er sich über

die erste Rampe in die Rotation warf. Anschließend wurde geschaut, ob

Schüler samt Material noch heil war, dann wurden ein paar Tipps zu-

gerufen, bevor am Strand der

nächste Teilnehmer aufgesam-

melt wurde. Dank unserer Fo-

tografen, von denen einer sogar

aus dem Wasser heraus Bilder

gemacht hat, wurden die ersten Loops festgehalten und können die Teil-

nehmer nun immer wieder motivieren, dranzubleiben und weiterzuüben.

Die Bilanz des Tages war beeindruckend: Endlos viele sensationelle Stürze

und Abgänge, keine ernsthaft Verletzten (eine Rippenprellung, aber ein

bisschen Schwund ist immer), ein gebrochener Mast, eine gebrochene

Gabel und ein zerschrotetes Board, einige tolle Erfolgserlebnisse und am

Ende des Tages nur hoch zufriedene Gesichter. Besonders beeindruckend

war Diana, die einzige Dame im Teilnehmerfeld. Sie legte von Beginn

an mit nahezu perfekten Kreiseln los und setzte damit die Messlatte für

die Männer ziemlich hoch. Am Ende hat sie den Jungs ganz schön ge-

zeigt, wo der Frosch die Locken hat – bei der abschließenden gemeinsa-

men Session am Sonntag hat sie sich einen riesengroßen Traum erfüllt,

FAHRER FLO SÖHNCHEN © FOTO CHRISTOPH LORENZ

LOOPIT!TEXT FLO SÖHNCHEN

DER FRONTLOOP! SAGENUMWOBEN, DAS ZIEL VIELER WINDSURFER. UM

VIELEN GLEICHGESINNTEN DIE ANGST VORM DURCHDREHEN ZU NEH-

MEN, ORGANISIERT DIE ONLINEPLATTFORM WINDSURFING-KIEL.DE JÄHR-

LICH EIN FAHRTECHNIKSEMINAR. OB AM ENDE AUCH WIRKLICH ALLE

KANDIDATEN IHREN INNEREN SCHWEINEHUNDE ÜBERWINDEN KONNTEN,

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DER FRONTLOOP IST – REIN THEORETISCH – EXTREM

EINFACH. VIEL EINFACHER JEDENFALLS ALS EINE HALSE.

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eventvente eevev

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ihren ersten Loop gestanden und ist jubelnd weiterge-

fahren. Chapeau, Madame! Aber auch Hut ab vor all

den anderen, die ihren inneren Schweinehund überwun-

den haben – ihr habt den ersten Schritt getan, um euer

Windsurfkönnen auf ein neues Niveau zu heben ... Und

es hat kein Einziger gekniffen! Respekt! Aus unserer

Sicht war die diesjährige dritte Loop Challenge die bisher

beste – die Stimmung war super, das Niveau der Teil-

nehmer ziemlich hoch und die Organisation passt auch

immer besser.

So gut wie die Ergebnisse war auch das bisherige Feed-

back – im Forum von Windsurfi ng-Kiel.de und per E-

Mail hagelte es positive Kommentare. Ein Teilnehmer

war so begeistert, dass er für das nächste Jahr direkt

zwei seiner Söhne angemeldet hat. Das nennen wir ech-

tes Vertrauen in die Trainer ... Auf jeden Fall motiviert

dieses Feedback uns natürlich weiterzumachen.

Auch wenn es sich bei der Loop Challenge nur um einen

kleinen Event handelt, kostet er doch recht viel Mühe

und Zeit. Am heftigsten trifft es immer Christoph, der

stets schon Tage vor dem Startschuss unzählige ungedul-

dige Mails erhält, dann die Teilnehmerauswahl machen

muss und anschließend all denen nette Mails schreiben

muss, die keinen Platz bekommen konnten und deshalb

rumquengeln. Aber auch im Vorfeld läuft so einiges ab

– Ankündigungen im Internet und in den Printmedien,

Sammeln der Anmeldungen, Abstimmen der möglichen

Termine mit den Trainern, Absprachen mit den Sponso-

ren … Die eine oder andere Stunde vergeht dabei sehr

schnell und auch der eine oder andere Euro muss in die

Hand genommen werden. Da die Teilnehmer keine ho-

hen Startgebühren zahlen sollen, geht so etwas nur mit

der Hilfe unserer Sponsoren, bei denen wir uns noch

einmal ganz herzlich bedanken möchten: Elkline Ham-

burg, ProLimit, surfl ine.kiel sowie RedBull, Tabou, Gaastra,

Vandal, GUN Sails und Surfl ine Munich. Vielen Dank!

Wir hoffen, dass wir auch im nächsten Jahr wieder so

eine tolle Unterstützung erhalten können!

© FOTO VALERIE LUTHER

EIN TEILNEHMER WAR SO BEGEISTERT, DASS ER

FÜR DAS NÄCHSTE JAHR DIREKT ZWEI SEINER

SÖHNE ANGEMELDET HAT. DAS NENNEN WIR

ECHTES VERTRAUEN IN DIE TRAINER ...

FAHRER FRIEDEL BLAASCH © FOTO TORSTEN FASCHER

© FOTO CHRISTOPH LORENZ

76 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 4 / 2010 |

event

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Page 41: Windsurfing Journal Ausgabe 14

01 TEST Die kommende Ausgabe des Windsurfi ng Journals steht ganz im Zeichen umfangreicher Testbe-

richte. Wir werden für dich folgende Produkte unter die Lupe nehmen:

• Waveboards 85 Liter

• Crossoverboards 95 Liter

• Freerideboards 120 Liter

• Wavesegel 4.7 und 5.3 Quadratmeter

• Crossoversegel 5.9 Quadratmeter

• Freeridesegel No-Cam 7.0 Quadratmeter

02 FAHRBERICHT WAVEBOARDSEine Finne, zwei, drei oder vier? Welches Waveboard passt wirklich zu dir? Wir werden die Stär-

ken und Schwächen der unterschiedlichen Set-ups aufzeigen und Empfehlungen aussprechen!

03 WINDSURFING HINTER DER MAUERDie Geschichte des Windsurfens in der DDR – eine Schilderung vom Erfi ndergeist und Enthu-

siasmus der Windsurfpioniere der DDR, von den Anfängen mit den Eigenbauboards bis zu den

VEB-Brettern. Eine erlebnisreiche Geschichte mit vielen Anekdoten.

04 INTERVIEW: WINDSURFER DES JAHRESEr hat nach jahrzehntelanger Dominanz nicht nur Bernd Flessner besiegt und somit verdient den

Deutschen Meistertitel im Slalom gewonnen, sondern hat auch noch obendrein bei der Deutschen

Meisterschaft im Speedwindsurfen bewiesen, dass er tatsächlich der zurzeit schnellste Windsurfer

Deutschlands ist. Mit zwei Meistertiteln im Gepäck und der aus deutscher Sicht besten Platzierung

im internationalen PWA-Slalomranking kann Gunnar Asmussen auf eine überaus erfolgreiche Saison

2010 zurückblicken. Damit ist er für uns der WINDSURFER DES JAHRES und verdient es, in

einem ausführlichen und wie immer sehr persönlichen Interview präsentiert zu werden.

HOL’ DIR DAS ABO JETZT! UND SICHERE DIR FÜNF MAL IM JAHR

UNVERGLEICHLICHE UNTERHALTUNG AUS DER WELT DEINES (UND UNSERES)

LIEBLINGSSPORTS! FÜR NUR 24,50 EUROVERPASST DU ZUKÜNFTIG KEINE EINZIGE

AUSGABE MEHR! KLICK EINFACH AUFWWW.WINDSURFING-JOURNAL.DE UND

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WINDSURFING JOURNAL – IMPRESSUM

BOSSAlexander Lehmann

REDAKTIONSANSCHRIFTWindsurfing Journal | Klausdorfer Weg 167 | 24148 KielFon +49 (0)431 996 99 77 | Fax +49 (0)431 996 99 [email protected]

GESTALTUNG & KONZEPTIONOUTLINE-GRAPHIX.DEJan Weisner (Inh.), Matthias Falk, Jonas Bronnert, Sven Krumbeck

MITARBEITER DIESER AUSGABEDirk Herpel, Manuel Grafenauer, Tim Jacobsen, Kirsa

Stoltenburg, Michi Trapp, Jonas Wagner, Jonathan Klinck,

Christian Sewening, Meiko Möller.

CHEF VOM DIENSTTim Jacobsen

FOTOGRAFENLars Wehrmann, Thorsten Indra, John Carte, Darrell Wong,

Claus Döpelheuer, Jerome Houyvet, Manuel Grafenauer,

Richard Strom, Brian Bojsen, Erik Aeder, GF-Pictures,

Christoph Lorenz, Valerie Luther, Torsten Fascher.

SHOPANZEIGENLEITUNGTim Jacobsen, [email protected]

PRAKTIKANTSebastian Rheinländer

ERSCHEINUNGSWEISE5 x im Jahr

ABONNEMENTSFür jährlich 24,50 Euro auf www.windsurfing-journal.de

DRUCKimpress media GmbH, Mönchengladbach

VERLAGTerra Oceanis Verlags GmbH & Co. KGwww.terraoceanisverlag.de

GESCHÄFTSFÜHRERAlexander Lehmann

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

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IM TERRA OCEANIS VERLAG ERSCHEINEN DIE TITEL: Windsurfing Jahrbuch (www.windsurfing-jahrbuch.de), Pedaliéro (www.pedaliero.de), Sailing Journal (www.sailing-journal.de), Brett (www.brettmag.de), Free-Magazin (www.free-magazin.de), Kitelife (www.kitelife.de) und Silent World (www.silent-world.eu)

INFOS UNTER: www.terraoceanisverlag.de

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