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Wohninvestments weiter knapp und begehrt Wohnungsmangel … · BulwienGesa AG wider, die für alle...

Date post: 17-Oct-2020
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Stuttgarter Bevölkerungs- und Haushaltszahlen auch zukünftig ansteigend Positive sozio-ökonomische Rahmenbedingungen führen zu hoher Wohnraumnachfrage in der Landeshauptstadt Angebot an Wohnraum bleibt hinter der Nachfrage zurück Begrenzte Anzahl an Wohngrundstücken sowie politische Hindernisse erschweren Projektentwicklungen Folge: Deutlicher Nachfrageüberhang nach Wohnraum bis 2030 absehbar Investoreninteresse an Wohninvestments weiterhin hoch Mietpreisanstieg fällt weniger signifikant als bei Kaufpreisen aus Niedriges Zinsniveau führt zu weiterhin rückläufigen Renditen Wohninvestments weiter knapp und begehrt – Wohnungsmangel hält Preise hoch Achim Seeger Director | Residential Alexander Rutsch Senior Consultant | Research Bevölkerungsentwicklung Stuttgart (in 1.000 Einwohner) Einwohner: n623.738 Haushalte: n320.641 Arbeitslosenquote: n5,3 % Sozialversicherungspflichtig n395.585 Beschäftigte: Kaufkraftkennziffer: n114,3 Kaufkraft pro Einwohner: n25.510 Spitzenrendite Wohnen: n3,7 % Stuttgart in Zahlen (Stand: 31.12.2015) Fast Facts 591 598 604 612 624 580 590 600 610 620 630 2011 2012 2013 2014 2015 Quellen: Colliers International; Nexiga GmbH; Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; Bundesagentur für Arbeit; Statistisches Amt Stuttgart Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Stuttgart Marktbericht WOHNINVESTMENT 2015/2016 © Fotolia.com Manuel Schönfeld
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Stuttgarter Bevölkerungs- und Haushaltszahlen auch

zukünftig ansteigend

Positive sozio-ökonomische Rahmenbedingungen

führen zu hoher Wohnraumnachfrage in der

Landeshauptstadt

Angebot an Wohnraum bleibt hinter der Nachfrage

zurück

Begrenzte Anzahl an Wohngrundstücken sowie

politische Hindernisse erschweren

Projektentwicklungen

Folge: Deutlicher Nachfrageüberhang nach

Wohnraum bis 2030 absehbar

Investoreninteresse an Wohninvestments weiterhin

hoch

Mietpreisanstieg fällt weniger signifikant als bei

Kaufpreisen aus

Niedriges Zinsniveau führt zu weiterhin rückläufigen

Renditen

Wohninvestments weiter knapp und begehrt – Wohnungsmangel hält Preise hoch Achim Seeger Director | Residential

Alexander Rutsch Senior Consultant | Research

Bevölkerungsentwicklung Stuttgart (in 1.000 Einwohner)

Einwohner: n623.738

Haushalte: n320.641

Arbeitslosenquote: n5,3 %

Sozialversicherungspflichtig n395.585

Beschäftigte:

Kaufkraftkennziffer: n114,3

Kaufkraft pro Einwohner: n25.510 €

Spitzenrendite Wohnen: n3,7 %

Stuttgart in Zahlen (Stand: 31.12.2015) Fast Facts

591

598

604

612

624

580

590

600

610

620

630

2011 2012 2013 2014 2015

Quellen: Colliers International; Nexiga GmbH; Statistisches Landesamt

Baden-Württemberg; Bundesagentur für Arbeit; Statistisches Amt Stuttgart

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Stuttgart Marktbericht

WOHNINVESTMENT 2015/2016

© Fotolia.com – Manuel Schönfeld

Page 2: Wohninvestments weiter knapp und begehrt Wohnungsmangel … · BulwienGesa AG wider, die für alle Projekte zusammen einen gewichteten durchschnittlichen Kaufpreis von 5.670 €/m²

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Investment

Achim Seeger

Director | Residential

[email protected]

Research

Alexander Rutsch

Senior Consultant | Research

[email protected]

2 Marktbericht | 2015/2016 | Wohninvestment Stuttgart | Colliers International

Der Wohnungsmarkt der Stadt Stuttgart war auch im

Jahr 2016 durch einen hohen Nachfrageüberhang

geprägt. Insbesondere Einkommensschwächere

Bevölkerungsgruppen suchten oft vergeblich nach

bezahlbarem Wohnraum. Die Anziehungskraft der

Landeshauptstadt und seiner Region ist jedoch

ungebrochen. So ist für Stuttgart bis 2030 mit einem

Bevölkerungszuwachs von +3 % zu rechnen. Die

enorme Nachfrage nach Wohnraum bietet dabei für

Projektentwickler viele Chancen, jedoch müssen sie

mit hohen Entwicklungskosten rechnen. Mangels

adäquater Grundstücke und teilweise politischer

Erschwernisse bleiben die Baufertigstellungen hinter

den Möglichkeiten zurück. Aufgrund dessen stellt

sich für Eigennutzer und Investoren die Auswahl

geeigneter Objekte zunehmend limitiert dar.

Die Voraussetzungen für einen hohen Wohnraumbedarf

sind auch zukünftig gegeben

Nach wie vor zieht die hohe Lebensqualität der

Landeshauptstadt sowie die Wirtschaftskraft der

gesamten Region viele Menschen nach Stuttgart.

Insbesondere die zahlreich vorhandenen Arbeitsplätze in

der Stadt und im Umland lassen auch zukünftig eine

hohe Zuwanderung in die Landeshauptstadt erwarten.

Unterstützt wird dies durch eine der niedrigsten

Arbeitslosenquoten aller deutschen Großstädte, die

aktuell (August 2016) bei lediglich 5,4 % liegt. So erwartet

auch die Bevölkerungsprognose der Bertelsmann

Stiftung bis zum Jahr 2030 eine Zunahme der

Bevölkerung in der Landeshauptstadt auf knapp 640.000

Einwohner. Entgegen dem Trend vieler Regionen,

wonach das Wachstum der Städte durch das Umland

gespeist wird, geht die Bevölkerungszunahme Stuttgarts

jedoch nicht primär auf die Binnenwanderung aus den

benachbarten Landkreisen zurück. Vielmehr sieht der

Verband der Region Stuttgart den positiven

Wanderungssaldo in einer vermehrten Zuwanderung aus

dem Ausland begründet, wobei insbesondere Menschen

aus Rumänien, Griechenland, Polen, Italien und Ungarn

den Weg in die Region Stuttgart finden. In diesem

Zusammenhang muss auch der aktuelle Flüchtlingsstrom

berücksichtigt werden, der in den nächsten Jahren zu

einem schwer zu prognostizierenden zusätzlichen

Wohnungsbedarf führen wird. Auch ohne diese aktuellen

Entwicklungen stieg die Stuttgarter Bevölkerung allein

zwischen Ende 2011 und Ende 2015 um mehr als 32.000

Einwohner an. Analog dazu verhielt sich die Entwicklung

der Privathaushalte, die im gleichen Zeitraum eine

Zunahme um ca. 17.000 Einheiten verzeichnete.

Das Angebot bleibt weiterhin hinter der Nachfrage nach

Wohnraum zurück

Die in den kommenden Jahren weiterhin zunehmende

Bevölkerung in der baden-württembergischen

Landeshauptstadt lässt eine anhaltend hohe Nachfrage

nach Wohnraum erwarten. So geht das Bundesinstitut für

Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in seiner

aktuellen Wohnungsmarktprognose bis zum Jahr 2025

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Entwicklung der Privathaushalte in Stuttgart (in 1.000 Einheiten)

Baugenehmigungen und Baufertigstellungen in Stuttgart

Spitzenrenditen in Stuttgart (in %)

3 Marktbericht | 2015/2016 | Wohninvestment Stuttgart | Colliers International

von einem Wohnungsbedarf von teilweise deutlich mehr

als 2.000 Einheiten pro Jahr aus. Mehr als drei Viertel der

benötigten Wohnungen liegt in Mehrfamilienhäusern,

knapp ein Viertel entfällt hingegen auf Ein- und

Zweifamilienhäuser. Obwohl die Baugenehmigungen und

Baufertigstellungen in den vergangenen 10 Jahren eine

leicht ansteigende Tendenz aufweisen, ist davon

auszugehen, dass der zukünftige Bedarf an Wohnungen

das vorhandene Angebot deutlich übertreffen wird.

Insbesondere in den Jahren bis 2020 zeichnet sich unter

der Annahme einer gleichbleibenden Bautätigkeit ein

signifikanter Nachfrageüberhang ab. Der hierbei

rückläufig skizzierte Wohnungsbedarf erklärt sich

maßgeblich durch die bundesweite demographische

Entwicklung und ist nach Einschätzung des BBSR für

nahezu alle deutschen Stadt- und Landkreise zu

erwarten. Dem entgegen prognostiziert das BBSR

deutschlandweit eine ansteigende

Wohnflächennachfrage pro Kopf sowie eine

zunehmende Wohneigentumsbildung bis zum Jahr 2030

und sieht beide Größen als bedeutsam für die

Neubaunachfrage.

Institutioneller Wohninvestmentmarkt angebotsbedingt mit

geringem Transaktionsvolumen in 2015/2016

Das geringe Angebot an Wohninvestments in Stuttgart

spiegelte sich in den vergangenen 12 Monaten auch auf

dem institutionellen Investorenmarkt wider. So lag das

Transaktionsvolumen im zweiten Halbjahr 2015 / ersten

Halbjahr 2016 bei zusammen 85 Mio. €. Insbesondere

großvolumige Abschlüsse konnten in den vergangenen

12 Monaten dabei nicht am Markt registriert werden. Die

größten Volumina entfielen auf den Verkauf von

Klinikwohnungen durch die Stadt Stuttgart an die SWSG

sowie den Erwerb der „Löwentorstudios“ durch die

Hamburg Trust. Aufgrund der weiterhin ungebrochen

hohen Nachfrage blieb die Spitzenrendite für

Wohninvestments mit 3,7 % auf einem historisch

niedrigen Tiefstand. Sie liegt damit unter dem Niveau

innerstädtischer Geschäftshäuser in 1a-Lage (3,9 %) und

unter der Spitzenrendite für innerstädtische

Büroimmobilen (4,3 %). Aufgrund der niedrigen Zinsen

sowie der hohen Sicherheit von Wohninvestments für

Investoren, ist auch für das kommende Jahr ein

deutlicher Nachfrageüberhang auf dem institutionellen

Stuttgarter Wohninvestmentmarkt zu erwarten. Weiterhin

Konkurrenz bekommen institutionelle Investoren durch

private Anleger, die sowohl zur Eigennutzung wie auch

zur Kapitalanlage investieren. Ihr Fokus liegt vornehmlich

auf kleineren Anlageobjekten mit einem Volumen bis ca.

fünf Mio. €. Auch in den kommenden ein bis zwei Jahren

ist eine Zunahme der Investitionsmöglichkeiten auf der

Angebotsseite nicht absehbar. Lediglich die Aussicht auf

hohe Verkaufserlöse könnte einige Bestandshalter dazu

verleiten, sich von ihren Anlageobjekten zu trennen.

Fehlende Anlagealternativen in anderen Märkten lassen

dieses Szenario jedoch unwahrscheinlich erscheinen.

0

500

1.000

1.500

2.000

2.500

3.000

3.500

Quelle: Statistisches Amt Stuttgart

3,50

4,00

4,50

5,00

5,50

6,00

Büro Einzelhandel 1a-Lage Wohnen

4,3 %

3,9 %

Baugenehmigungen Baufertigstellungen

Quellen: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg;

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

303

309

313 316

321

290

295

300

305

310

315

320

325

2011 2012 2013 2014 2015

gemittelter jährlicher Wohnungsbedarf

3,7 %

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13,9%

20,5%

21,8%

17,0%

16,4%

6,6% 1 Raum

2 Räume

3 Räume

4 Räume

5 Räume

ab 6 Räumen

6,6%

12,6%

28,2% 29,7%

12,3%

10,6% 1 Raum

2 Räume

3 Räume

4 Räume

5 Räume

ab 6 Räumen

Anzahl der Neubauprojekte mit Eigentumswohnungen

steigt bei gleichzeitigem Rückgang der Projektgröße

Für den Fertigstellungszeitraum 2016/2017 verzeichnet

die aktuelle Studie der BulwienGesa AG in den zentralen

und innenstadtnahen Stadtteilen Stuttgarts insgesamt 31

Neubauprojekte mit zusammen 783

Eigentumswohnungen und einer Wohnfläche von ca.

76.895 m². Dies bedeutet einen leichten Anstieg um 7

Projekte gegenüber dem Vorjahr (24), wobei die

durchschnittliche Projektgröße von 30 auf 25 Einheiten

4

abnahm. Mit ca. 72 % befindet sich der überwiegende

Anteil der Eigentumswohnungen bereits im Bau. Bei

weiteren ca. 8 % ist die Planung konkret, rund 20 % sind

bereits fertiggestellt. Etwa die Hälfte der Neubauprojekte

(15) mit insgesamt 471 Eigentumswohnungen werden

beziehungsweise wurden bereits in 2016 fertiggestellt,

weitere 16 Projekte mit 312 Einheiten sind für 2017 zu

erwarten. Dabei sind die meisten Fertigstellungen der

kommenden beiden Jahre im Stadtteil Nord zu erwarten.

Rund 40 % aller geplanten Eigentumswohnungen

entfallen auf diesen Teilmarkt.

Marktbericht | 2015/2016 | Wohninvestment Stuttgart | Colliers International

Quellen: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Wohnungsbestand 2015 (nach Anzahl der Räume)

Wohnungsneubauaktivität 2015 (nach Anzahl der Räume)

Quellen: Statistisches Amt Stuttgart

Neubauprojektentwicklung im Stadtgebiet von Stuttgart – LöwentorStudios (Fertigstellung Juli 2016)

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Wohnlagen und Neubauprojekte (Eigentumswohnungen) im Stadtgebiet von Stuttgart (Mai 2016)

5 Marktbericht | 2015/2016 | Wohninvestment Stuttgart | Colliers International

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Ausblick:

Die Rahmenbedingungen für Investoren auf dem

Stuttgarter Wohninvestmentmarkt sind nach wie vor gut.

Insbesondere risikoaffine Anleger schätzen die hohe

Sicherheit des Marktes. Auch zukünftig ist eine positive

Bevölkerungsentwicklung zu erwarten, die viel Nachfrage

nach Wohnraum erwarten lässt. Darüber hinaus weist die

Landeshauptstadt in den kommenden Jahren einen

beachtlichen Wohnersatzbedarf auf. So sieht das

Statistische Landesamt im Wegfall älterer Bausubstanz

einen wesentlichen Grund für einen hohen Wohnbedarf

bis 2030. Als Folge stiegen die Miet- und Kaufpreise in

der baden-württembergischen Landeshauptstadt weiter

an und befanden sich im Jahr 2016 auf weiterhin hohem

Niveau. Durch Abriss und Neubau sowie durch die

Revitalisierung von Bestandsgebäuden bieten sich daher

Projektentwicklern attraktive Wertsteigerungen.

Auf der anderen Seite bildet das Angebot an attraktiven

Wohninvestments weiterhin den Flaschenhals. Auch

zukünftig ist zu erwarten, dass aufgrund der

topographischen Lage sowie politischer Hürden die

Neubauaktivität gering bleiben wird. Insbesondere

Ansätze des Stuttgarter Innenentwicklungsmodells (SIM),

die Mietpreisbremse sowie punktuell diskutierte

Umwandlungsverbote verhindern eine höhere Aktivität

durch Projektentwickler.

Marktbericht | 2015/2016 | Wohninvestment Stuttgart | Colliers International

Über alle Wohnlagen hinweg bleiben die Miet- und

Kaufpreise auf hohem Niveau

Zur Mitte des Jahres 2016 bestätigten sich die hohen

Miet- und Kaufpreise des Vorjahreszeitraums. So

konnten in hochpreisigen Objekten der Top-Wohnlagen –

je nach Ausstattungsniveau – ein Kaufpreis von bis zu

12.000 €/m² realisiert werden. Im hochpreisigsten Projekt,

dem Cloud No 7, wurden sogar bis zu 14.200 €/m²

verzeichnet. Das hohe Preisniveau spiegelt auch die

aktuelle Studie zu Neubau-ETW-Projekten der

BulwienGesa AG wider, die für alle Projekte zusammen

einen gewichteten durchschnittlichen Kaufpreis von 5.670

€/m² ausweist. Im Vergleich zum Vorjahr (5.350 €/m²)

bedeutet dies eine Zunahme von ca. 6 %. Auch im

Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser war ein

signifikanter Preisanstieg zu verzeichnen. Aufgrund der

überschaubaren Angebotslage konnten in der Top-

Wohnlage dabei nur wenige Transaktionen verzeichnet

werden. Obwohl die Wohnungsmieten nach wie vor

etwas hinter den Kaufpreisen zurückbleiben, liegt der

Mietzins im Alt- und Neubau auch bei mittlerer Wohnlage

kaum mehr unter 11,00 €/m². Insbesondere für Studenten

und kaufkraftschwächere Bevölkerungsgruppen wird die

Suche nach bezahlbarem Wohnraum damit zunehmend

zur Herausforderung.

fDER WOHNUNGSMARKT STUTTGART

f2015

TOP

Wohnlage

GUTE

Wohnlage

MITTLERE

Wohnlage

EINFACHE

Wohnlage

2.200

-

3.100

Kaufpreisspanne für

Eigentumswohnungen

in €/m²

Altbau

3.900

-

9.000

2.900

-

7.500

2.000

-

3.500

1.300

-

2.800

Kaufpreisspanne für

Einfamilienhäuser

in €

Neubau

6.000

-

12.000

4.000

-

9.000

2.900

-

4.500

350.000

-

450.000

500.000

-

650.000

Altbau

Neubau

1.700.000

-

3.900.000

2.000.000

-

4.000.000

1.000.000

-

1.900.000

1.000.000

-

2.200.000

550.000

-

800.000

600.000

-

850.000

8,50

-

11,00

Spanne der

Wohnungsmieten

in €/m²

Altbau

13,00

-

19,00

12,00

-

17,00

9,50

-

13,00

7,50

-

10,00

Neubau

15,00

-

22,00

13,00

-

19,00

11,00

-

14,50

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in innerstädtischen Lagen, wodurch sich für den Mieter

kurze Wege zur Arbeit oder dem nächsten Nahversorger

ergeben. Viele Vermieter locken darüber hinaus mit

weiteren Service-Angeboten, die dem Mieter zusätzlichen

Komfort und Zeitersparnis versprechen.

Im Gegenzug können sich Vermieter über attraktive

Mieterträge freuen. So können im Stuttgarter

Spitzensegment in guter bis sehr guter Wohnlage für

möblierte kleinere Bestandswohnungen mit einer

Flächengröße von 20 bis 30 m² Mietpreise von über

25,00 €/m² registriert werden. Im Neubaubereich liegen

Angebote vereinzelt bei über 45,00 €/m². Für Investoren

bieten Mikroapartments somit großes Potenzial, da der

Mietertrag wesentlich höher ausfällt als bei

konventionellen Neubauwohnungen. Auch für private

Anleger bleiben Investitionssummen überschaubar und

rücken aufgrund der aktuellen Niedrigzinssituation immer

mehr in den Fokus.

Als Folge übertrifft die Nachfrage auf dem Stuttgarter

Wohninvestmentmarkt das limitierte Angebot deutlich.

Dass sich hieran auch in Zukunft wenig ändern wird,

macht ein Blick auf die Statistik deutlich. So zählte das

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg zum Ende

des Jahres 2015 insgesamt 20.506 Ein-Zimmer-

Wohnungen in Stuttgart. Dies sind lediglich 6,6 % am

Gesamtbestand aller Wohnungen (308.376). Da die

Bautätigkeit bei weitem nicht mit der Nachfrage mithalten

kann, wird es für Investoren daher zunehmend

schwieriger, geeignete Objekte zu finden. Die Renditen

bewegen sich dabei laut einer Studie der Bulwiengesa

AG in einer Spanne zwischen 4 und 6,5 % und somit

über dem, was Kapitalanleger bei einer vergleichbaren

klassischen Mietwohnung (3 bis 5 %) erwarten können.

Auch wenn Mikroapartments aktuell noch als

Nischenprodukt gelten, ist zu erwarten, dass sie sich

zukünftig mit einer ansteigenden Anzahl von Anbietern

immer mehr als eigenständiges Immobiliensegment am

Wohnungsmarkt etablieren werden.

Marktbericht | 2015/2016 | Wohninvestment Stuttgart | Colliers International

Im Fokus: Mikroapartments als Antwort auf die Zunahme

kleinerer Haushaltsformen sowie auf ein wachsendes

Komfortbedürfnis

Mehr als 40 Prozent aller Haushalte in Deutschland sind

Single-Haushalte. Insgesamt rund 17 Millionen zählte das

das Statistische Landesamt zum Ende des Jahres 2015.

Insbesondere in Großstädten nimmt die Zahl der Ein-

Personen-Haushalte dabei kontinuierlich zu. So kommt

das Statistische Amt der Stadt Stuttgart zum Ende des

Jahres 2015 mit einer Anzahl von 164.964 bereits auf

mehr Ein-Personen-Haushalte als Zwei- und Mehr-

Personen-Haushalte (155.677). Eine Umkehr dieses

Trends ist dabei auf absehbare Zeit nicht zu erwarten.

Vielmehr entdecken immer mehr junge Menschen die

Stadt als Ausbildungs- und Studienort. So sind laut dem

Statistischen Amt der Stadt Stuttgart die Plätze an

Hochschulen und Akademien seit 2005 um circa 20.000

auf aktuell rund 61.000 erweitert worden. Die Folge ist ein

steigender Bedarf an kleinen, zentral gelegenen aber

bezahlbaren Wohnungen. Ähnliche Anforderungen

stellen junge, hochflexible Berufseinsteiger sowie

Fachkräfte, für die ein Wohnen auf Zeit bereits absehbar

ist. Auch Unternehmen suchen für ihre reisenden

Ingenieure und Manager vermehrt kleine, aber komplett

eingerichtete Einzimmerwohnungen als Alternative zum

Hotel. Unterstützt wird dieser Eindruck in Stuttgart durch

den hohen Pendlerüberschuss. So ermittelt das

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg für das

Jahr 2015 einen Überschuss an Berufseinpendlern von

153.457.

Mikroapartments als hochwertig möblierte Wohneinheiten

in zentraler Lage mit 20-30 m² und guter

Verkehrsanbindung treffen daher auf ein stetig

wachsendes Angebot. Ihr Vorteil liegt insbesondere in

einer umfangreichen und im Neubau hochwertigen

Ausstattung, die neben der Einbauküche und einer

kompletten Möblierung auch kabelloses Internet

beinhaltet. Bevorzugt liegen diese Apartments

Mikroapartments der LöwentorStudios

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Über Colliers International

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