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Bildwerte. Visualität in der digitalen Medienkultur

Date post: 12-May-2023
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Mit dem Übergang von der industriellen zur digitalen Kultur kommen neue Bildmedien auf – aber sie entstehen nicht aus dem Nichts. Sie bilden sich allmählich heraus, in einem komplexen Wechselspiel von technologischen und sozialen, ästhetischen und epistemologischen Faktoren. Die Beiträge des Bandes widmen sich diesem Wandel der Bildformen, der im Zuge der Digitalisierung eingeleitet wurde, und reflektieren ihn aus verschiedenen medienhistorischen und medientheoretischen Per- spektiven. Gundolf S. Freyermuth, Lisa Gotto (Hg.) Bildwerte Bild und Bit 2182 Gundolf S. Freyermuth, Lisa Gotto (Hg.) Visualität in der digitalen Medienkultur Bildwerte
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Mit dem Übergang von der industriellen zur digitalen Kultur kommen

neue Bildmedien auf – aber sie entstehen nicht aus dem Nichts. Sie

bilden sich allmählich heraus, in einem komplexen Wechselspiel von

technologischen und sozialen, ästhetischen und epistemologischen

Faktoren.

Die Beiträge des Bandes widmen sich diesem Wandel der Bildformen,

der im Zuge der Digitalisierung eingeleitet wurde, und reflektieren ihn

aus verschiedenen medienhistorischen und medientheoretischen Per-

spektiven.

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2182

Gundolf S. Freyermuth, Lisa Gotto (Hg.)

Visualität in der digitalen Medienkultur

Bildwerte

Gundolf S. Freyermuth, Lisa Gotto (Hg.)Bildwerte

Bild und Bit. Studien zur digitalen Medienkultur | Band 1

2012-10-29 15-20-38 --- Projekt: transcript.titeleien / Dokument: FAX ID 03a6318913572920|(S. 1 ) T00_01 schmutztitel - 2182.p 318913572928

Editorial Die interdisziplinäre Reihe Bild und Bit versammelt Positionen zu einem neu-en Forschungsfeld: den medientheoretischen und medienästhetischen Konse-quenzen digitaler Produktion, Distribution und Rezeption audiovisueller Wer-ke. Im Zentrum des Interesses stehen dabei zwei Prozesse, die den aktuellenMedienwandel dominieren: einerseits die Ausbildung neuer nonlinearer (oderzumindest nicht-so-linearer) Formen audiovisueller Narration, wie sie sich vorallem in Computer- oder Videospielen vollzieht, andererseits die parallele digi-tale Transformation linearen audiovisuellen Erzählens, insbesondere in denBereichen Spielfilm und Fernsehserie. Gerade in ihrem spannungsreichenMit-, Gegen- und Zueinander prägen beide Prozesse den epochalen Übergangvon industrieller zu digitaler Medienkultur. Kulturelle Formen werden dabeinicht nur dar-, sondern überhaupt erst hergestellt – in einem komplexenWechselspiel technologischer und sozialer, ästhetischer und epistemologischerFaktoren.Neben dem ästhetischen Wandel audiovisuellen Erzählens umfasst das inhalt-liche Spektrum der Reihe die konstitutive Beteiligung digitaler Medienkulturan der Herausbildung neuer künstlerischer Formen und Praxen. WichtigeThemen sind u.a. Fragen der Autorenschaft, die sich aus der Demokratisie-rung der audiovisuellen Produktionsmittel und Distributionsmöglichkeiten er-geben, die Audiovisualisierung nonfiktionalen Wissenstransfers, medientech-nologische Innovation sowie die medienästhetisch instruktive Eskalation vonInter- und Transmedialität.Der skizzierte Wandel kulminiert gegenwärtig in der Emergenz einer histo-risch neuen Medienkultur, die in nahezu allen Bereichen audiovisueller Pro-duktion die Reevaluierung etablierter Praktiken und medientechnische wiemedienästhetische Neuorientierung einleitet. Die schwierige Aufgabe, diesentiefgreifenden Wandel audiovisueller Kultur gewissermaßen in statu nascendizu begreifen, kann und soll wesentlich durch die Verbindung wissenschaftli-cher und künstlerischer Perspektiven und Forschungsergebnisse gelingen.

Die Reihe wird herausgegeben von Gundolf S. Freyermuth und Lisa Gotto.

2012-10-29 15-20-39 --- Projekt: transcript.titeleien / Dokument: FAX ID 03a6318913572920|(S. 2 ) T00_02 seite 2 - 2182.p 318913572944

Gundolf S. Freyermuth, Lisa Gotto (Hg.)

BildwerteVisualität in der digitalen Medienkultur

2012-10-29 15-20-39 --- Projekt: transcript.titeleien / Dokument: FAX ID 03a6318913572920|(S. 3 ) T00_03 titel - 2182.p 318913573000

Diese Publikation ist an der ifs internationale filmschule köln entstandenund wurde durch ihre Unterstützung ermöglicht.

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekBibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deut-schen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internetüber http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2013 transcript Verlag, Bielefeld© 2013 transcript Verlag, Bielefeld

Die Verwertung der Texte und Bilder ist ohne Zustimmung des Verlages ur-heberrechtswidrig und strafbar. Das gilt auch für Vervielfältigungen, Überset-zungen, Mikroverfilmungen und für die Verarbeitung mit elektronischen Sys-temen.

Umschlaggestaltung: Kordula Röckenhaus, BielefeldLektorat & Satz: Gundolf S. Freyermuth, Lisa Gotto,

Lino Rettinger, Fabian WallenfellsDruck: Majuskel Medienproduktion GmbH, WetzlarISBN 978-3-8376-2182-2

Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier mit chlorfrei gebleichtem Zellstoff.Besuchen Sie uns im Internet: http://www.transcript-verlag.deBitte fordern Sie unser Gesamtverzeichnis und andere Broschüren an unter:[email protected]

2012-10-29 15-20-39 --- Projekt: transcript.titeleien / Dokument: FAX ID 03a6318913572920|(S. 4 ) T00_04 impressum - 2182.p 318913573048

Inhalt

Vorwort | 7

I BILD UND BIT: UMBRUCH

Sich ein Bild machen oder »Im Bilde sein«.

Die guten alten Bilder und die digitale Bildrevolution

Jochen Hörisch | 15

Die »Rückkehr« der 3D-Bilder.

Zur Logik und Genealogie des Bildes im 21. Jahrhundert

Thomas Elsaesser | 25

II STEHENDES BILD: STATISCHE VISUALITÄT

Der Beweis, das Schweigen, der Gebrauch und der Tod.

Vier Streifzüge durch die Fototheorie

Jörn Glasenapp | 72

»Being There!«

Epistemologische Skizzen zur Smartphone-Fotografie

Wolfgang Hagen | 103

III BEWEGTES BILD: DYNAMISCHE VISUALITÄT

Weiß werden.

Filmische Schneebilder

Lisa Gotto | 135

Bildlichkeit und Televisualität

Angela Keppler | 161

Augen im Fenster.

Elemente der intermedialen Rekonfiguration des

Fernsehens im Kontext digitaler Öffentlichkeiten

Stefan Münker | 173

Zur Chemie des Bildes.

Bemerkungen über BREAKING BAD

Lorenz Engell | 195

IV VIRTUELLES BILD: INTERAKTIVE VISUALITÄT

Uncharted.

Überlegungen zur Bildlichkeit des Computerspiels

Thomas Hensel | 209

Die All-Null.

Vorgeschichten des digitalen Horizonts bei Google Earth

Ulrike Bergermann | 237

V BIT UND BILD: AUFBRUCH

Symbiosis yet?

Koevolution der Grenzfläche Mensch / Medium

Frank Hartmann | 259

Der Big Bang digitaler Bildlichkeit.

Zwölf Thesen und zwei Fragen

Gundolf S. Freyermuth | 287

Autorinnen und Autoren | 335

Vorwort

GUNDOLF S. FREYERMUTH UND LISA GOTTO

Wir sind Zeitgenossen des epochalen Übergangs von der industriellen zur digita-

len Kultur. Neue Medien entstehen, aber sie entstehen nicht aus dem Nichts. Sie

bilden sich allmählich aus, in einem komplexen Wechselspiel von technologi-

schen und sozialen, ästhetischen und epistemologischen Faktoren. Auch die älte-

ren Medien bleiben dabei nicht, was und wie sie einmal waren. Im frühen 20.

Jahrhundert veränderte der Film alle anderen Künste, von der Malerei über die

Musik bis zur Literatur. Nun, im frühen 21. Jahrhundert, wandeln sich die älte-

ren industriellen Bildmedien – neben dem Film auch Fotografie und Fernsehen –

unter dem Einfluss neuer digitaler Ausdrucks- und Erzählformen, insbesondere

digitaler Spiele. In nahezu allen Bereichen audiovisueller Produktion lässt sich

die Reevaluierung etablierter Praktiken und medientechnische wie medienästhe-

tische Neuorientierung beobachten. »Bildwerte«, der erste Band in der neuen

Schriftenreihe »Bild und Bit«, reflektiert, gegliedert in fünf Schritte, diesen Pro-

zess der Digitalisierung aus einer Vielzahl medienhistorischer und medientheo-

retischer Perspektiven.

Im ersten Abschnitt wird eine Bestimmung der Veränderungen unternom-

men, denen die visuelle Kultur im Übergang von analogen zu digitalen Medien-

praxen unterliegt (I Bild und Bit: Umbruch).

Einleitend reflektiert Jochen Hörisch die technische Überwindung des »alt-

ehrwürdigen Binarismus von Sprache und Bildern«1: Wenn unter analogen Be-

dingungen Hören und Sehen, so nah sie einander waren, auf Grund ihrer medien-

technologischen Trennung nicht zusammenkommen konnten, was sind dann die

kulturellen Konsequenzen der digitalen Aufhebung eben dieser analoger Medi-

entrennung, die nicht zuletzt auch über die Jahrhunderte philosophisches Denken

1 In diesem Band S. 20.

8 | BILDWERTE

fundierte? (»Sich ein Bild machen oder ›Im Bilde sein‹. Die guten alten Bilder

und die digitale Bildrevolution«)

Thomas Elsaessers Beitrag demonstriert, nicht zuletzt im Rückblick auf die

jahrhundertelange (Vor-) Geschichte stereoskopischer Bildlichkeit und vor allem

die vielfältige Opposition zum monokularen Bild in der Bildenden Kunst und

den Filmavantgarden des 20. Jahrhunderts, digitales 3D als Element eines um-

fassenderen Wandels – als »nur eine von mehreren neuen Offensiven, die be-

stimmen, wie wir uns zukünftig in simultanen Räumen, in multiplen Temporali-

täten sowie datenintensiven simulierten Umgebungen verorten«2 (»Die ›Rück-

kehr‹ der 3D-Bilder. Zur Logik und Genealogie des Bildes im 21. Jahrhundert«).

Der zweite Abschnitt befasst sich dann mit diskursiven und technologischen

Änderungen der Fotografie im Übergang von analoger zu digitaler Bilderzeu-

gung (II Stehendes Bild: Statische Visualität).

Jörn Glasenapp wirft einen Blick zurück auf die fotografische Theorie-De-

batte und stellt dabei jene Bestimmungsversuche vor, die »die Fotografie gegen-

über den anderen Bildformen als distinkt ausweisen«.3 Seine Ausführungen zei-

gen, dass der Status der Fotografie ontologisch weder eindeutig noch stabil ist,

sondern kontinuierlicher Aushandlung unterliegt (»Der Beweis, das Schweigen,

der Gebrauch und der Tod. Vier Streifzüge durch die Fototheorie«).

Die in der Materialität begründete Eigenart des fotografischen Bildes wird

durch seine digitale Erzeugung radikal revidiert. Wolfgang Hagen setzt sich mit

diesem kategorialen Wechsel auseinander, um entlang einer Betrachtung der

Smartphone-Fotografie die Spezifik des digitalen Bildermachens als ästhetische

Praxis und mediale Wissensform zu diskutieren (»Being There! Epistemologi-

sche Skizzen zur Smartphone-Fotografie«). Deutlich wird dabei, dass die »kultu-

rellen Verschiebungen und sozietalen Repositionierungen des Fotografierens und

der Fotografierten«4 nicht nur alte Blickverschränkungen hinterfragen, sondern

auch neue Erkenntnisprozesse in Gang setzen.

Im Mittelpunkt des dritten Abschnitts steht die Auseinandersetzung mit Um-

bildungen, denen die tradierten Bewegtbildmedien im Zeitalter des Digitalen ei-

nerseits unterliegen und die sie andererseits selbst hervorbringen (III Bewegtes

Bild: Dynamische Visualität).

Lisa Gotto betrachtet das filmische Schneebild als eine kinematographische

Reflexionsform, in der sich Gestaltbildung und Gestaltauflösung verschränken.

»Wenn sich der Film ins Weiß begibt, dann beschäftigt er sich mit seiner eige-

2 S. 38.

3 S. 73.

4 S. 106.

VORWORT | 9

nen Medialität«5: Er kann durch den Rückgriff auf seine materiellen und ästheti-

schen Grundlagen nicht nur die Veränderungen seiner dispositiven Verfasstheit

erkennen, sondern durch die Auseinandersetzung mit anderen Medien auch sich

selbst neu begreifen (»Weiß werden. Filmische Schneebilder«).

Angela Kepplers Beitrag befasst sich mit der medialen Spezifik des Fernse-

hens. Er untersucht »die besondere Form des Bildlichen und zugleich die beson-

dere Form einer Ästhetik des Bildes, die dieses Medium erzeugt«6. Vom stati-

schen Bild über die filmische Bildbewegung bis zu send- und schaltbaren Bil-

dern entwickeln sich nicht nur je eigene Prozeduren und Praxen der Bildgenerie-

rung, sondern auch neue Möglichkeiten der Dynamisierung von Bildräumen

(»Bildlichkeit und Televisualität«).

Mit den durch die Digitalisierung eingeleiteten Veränderungen der televisu-

ellen Bildproduktion, -distribution und –rezeption setzt sich Stefan Münker aus-

einander. Er stellt fest, dass die Integration von kommunikativen und ästheti-

schen Praktiken der Internet-Kultur »zu einer Rekonfiguration der dem Fernse-

hen eigenen Medialität im Medium Fernsehen selbst führt«7 – zu einer Neuaus-

richtung, die durch intermediale Verflechtungsverfahren gekennzeichnet ist

(»Augen im Fenster. Elemente der intermedialen Rekonfiguration des Fernse-

hens im Kontext digitaler Öffentlichkeiten«).

Lorenz Engell diskutiert das Entstehen von Neuem aus dem Bekannten über

die Serienform und die Serienformate des Fernsehens. Er geht davon aus, »dass

Fernsehserien zumindest in gewissen Fällen Neues nicht nur emergieren lassen,

sondern diese Produktion des Neuen zugleich beobachten, erkunden, der Varia-

tion aussetzen und sie sogar reflektieren können«.8 Am Beispiel der Serie BREA-

KING BAD zeigt er, welche Funktion dem televisuellen Bild nicht nur als Träger

oder Vermittler, sondern auch und vor allem als Bewusstseinsform des Wand-

lungsprozesses zukommt (»Zur Chemie des Bildes. Bemerkungen über BREAKING

BAD«).

Der vierte Abschnitt analysiert den Umstand, dass mit der Software-Wer-

dung der Bilder ihre Rezeption von mehr oder minder passiver Wahrnehmung zu

aktiver Nutzung fortschreiten kann, zu bewusster Steuerung oder gar Modifika-

tion (IV Virtuelles Bild: Interaktive Visualität).

Thomas Hensels Beitrag untersucht die – in der bisherigen Forschung ver-

nachlässigte – Bildlichkeit digitaler Spiele. Über die Interpretation doppelter

5 S. 136.

6 S. 167.

7 S. 189.

8 S. 196.

10 | BILDWERTE

Bildakte in UNCHARTED und einer Vielzahl weiterer Games gelingt es ihm, Iko-

nizität neben Narrativität und Ludizität als drittes konstituierendes Merkmal von

Computerspielen zu begründen und damit sie selbst als »ein künstlerisches Bild-

medium, das seine eigene Bildlichkeit ausstellt und reflektiert«9 (»UNCHARTED.

Überlegungen zur Bildlichkeit des Computerspiels«).

Interaktiv und in Echtzeit generiert werden auch die Computerbilder, die

Google Earth bietet. Ulrike Bergermann rekonstruiert die neuzeitliche Bildge-

schichte des Horizonts, als deren Erbe sie Google Earth begreift. Indem sie be-

schreibt, wie der »Fluchtpunkt der Perspektivkonstruktion [...], der auf der Hori-

zontlinie sitzt, [...] mit dem digitalen Weltbild in Bewegung (gerät)«10, zeigt sie

eine erneute Rekonfiguration des Verhältnisses von Ästhetischem und Doku-

mentarischem auf, das Entstehen eines »multiplen digitalen Dokumentarismus«11

(»Die All-Null. Vorgeschichten des digitalen Horizonts bei Google Earth«).

Im fünften Teil werden aus der Kenntnis des gegenwärtigen Wandels medi-

entheoretische wie medienpraktische Perspektiven auf die Zukunft digitaler Vi-

sualität entworfen (V Bit und Bild: Aufbruch).

Ausgehend von der »Verknüpfung von Bild (Visualität) und Bit (Informati-

on) im zwanzigsten Jahrhundert«12 verfolgt Frank Hartmann das Verhältnis des

Menschen und seines Körpers zu den in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

entwickelten Interfaces digitaler Maschinen. Dabei erkennt er eine Relation zwi-

schen der Unsichtbarkeit digitaler Prozesse und ihrer zunehmenden Visualisie-

rung in den Praktiken der Interaktion und befürwortet in der Konsequenz »eine

zur Ästhesiologie gewendete Interface-Theorie, die Begriffsarbeit hinsichtlich

piktographischer Zuwendungsweisen zur Technik leistet«13 (»Symbiosis yet?

Koevolution der Grenzfläche Mensch/Medium«).

Mit Blick auf die gegenwärtige Dekonstruktion des analogen, in medialer

Separation konstituierten 2D-Bildraums durch 3D- und Touch-Technologien

skizziert Gundolf S. Freyermuth die Emergenz eines digitalen, auf Fusion basie-

renden Mediendispositivs. Zu dessen zentralen Elementen zählt er zum einen

medientechnisch 2D- und 3D-Hyperrealismus, Multi- und Nonlinearität sowie

durch Graphical und Natural User Interfaces (GUI / NUI) gesteuerte Interakti-

on, zum zweiten medienästhetisch Transmedialität, mediale Augmentierung des

Realen und Steigerung von Immersion. Abschließend stellt sich ihm die doppelte

9 S. 215.

10 S. 242.

11 S. 251.

12 S. 259.

13 S. 282.

VORWORT | 11

Frage nach der divergierenden Weiterentwicklung linearer und nonlinearer Au-

diovisualität (»Der Big Bang digitaler Bildlichkeit. Zehn Thesen und zwei Fra-

gen«).

Das Konzept des vorliegenden Bandes geht zurück auf die im Wintersemes-

ter 2010/11 an der ifs internationale filmschule köln durchgeführte Ringvorle-

sung »Bild und Bit«, deren inhaltliche Ausrichtung für dieses Buch erheblich

erweitert wurde. Wir danken unseren Autoren für ihre Vortrags- und Textarbeit,

der Geschäftsführerin der ifs Simone Stewens für die Unterstützung und Förde-

rung des Projekts von der Vortragsreihe bis zur Publikation, den Studierenden

der Jahrgänge Film-D und Film-E, Editing Bild und Ton-A und Kamera-A für

ihre Fragen und Anregungen sowie unseren studentischen Mitarbeitern Lino Ret-

tinger und Fabian Wallenfels für ihren Einsatz bei der Erstellung der Druckvor-

lage.

Weitere Informationen zu diesem Band und der Schriftenreihe »Bild und Bit.

Studien zur digitalen Medienkultur« finden sich unter www.bildundbit.de.


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