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Christian H. Stifter, „Sehr geehrter Herr Kollege!“ Albert Einstein und die (Wiener)...

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2 DIE ÖSTERREICHISCHE VOLKSHOCHSCHULE 220 / Juni 2006 „Die wissenschaftlichen Kenntnisse, die die Menschen in der Schule erwerben, können eine gewisse Grundlage bilden, aber der wissenschaft- liche Fortschritt entfaltet sich mit solchem Tempo, daß man sich nach dem Ende der Schulzeit oder des Studiums mit immer neuen Entwicklungen vertraut machen muß. (…) Populärwissenschaftliche Bücher und Zeitschriftenartikel können dazu beitragen, einem breiten Publikum neue Erkenntnisse verständlich zu machen.“ Stephen Hawking: Einsteins Traum. Expeditionen an die Grenzen der Raumzeit, Reinbek bei Hamburg 1993, S .43. Spätestens nachdem die Royal Society im November des Jahres 1919 in einer Sitzung bestätigt hatte, dass nunmehr experi- mentell nachgewiesen sei, dass Licht in Über- einstimmung mit Einsteins Gravitationsgesetz abgelenkt würde und die Londoner Times nach- folgend über die „Revolution in der Wissen- schaft – Neue Theorie des Universums“ berich- tete, erlangte der ohnedies bereits berühmte Professor Albert Einstein als Physik-Genie Welt- berühmtheit. 1 Eine regelrechte Flut an Einladungen aus aller Welt hob den knapp 41-Jährigen, dem, wie er zu seinem großen Bedauern feststellte, in der Folge kaum mehr Zeit für wissenschaftliche Arbeit blieb, auf die öffentliche Bühne, wo er Inter- views gab, Vorträge hielt und neben Fachkolle- gen auch der Prominenz aus Wirtschaft und Po- litik die Relativitätstheorie verständlich zu ma- chen unternahm. Nicht zuletzt waren es zunächst auch drängende finanzielle Sorgen gewesen, die Einstein – den der Rummel um seine Person nicht wenig amü- sierte – die Rolle eines „Reisenden in Relati- vität“ (A. Einstein) annehmen ließen, die er bald in unnachahmlich erfolgreicher Weise ausfüllen sollte. Ohne dies im Entferntesten je gewollt zu haben, verstärkte dabei Einsteins charismatisch-be- scheidenes Auftreten im Verein mit der monu- mentalen Abstraktheit „seiner“ Theorie das öf- fentliche Interesse an seiner Person, die bald zum „Genie für alle“ 2 wurde; ein Genie, das al- lerdings auch zunehmend respektablere Vor- tragshonorare einnahm. Unterstützt von seiner Stieftochter Ilse, die ihm als „Sekretärin“ bei der Bewältigung seiner im- mensen Korrespondenz zur Seite stand, und sei- nem Leidener Physiker-Kollegen Paul Ehrenfest, der ihm als privater Treuhänder bei der Abrech- nung der Vortragshonorare half, akzeptierte Ein- stein aufgrund der rapiden Abwertung der Reichsmark alsbald nur mehr harte ausländische Währung, die er sich direkt nach Holland schi- cken ließ, wo er seit Oktober 1920 eine Gastpro- fessur an der Universität Leiden innehatte. Noch vor der Verleihung des Nobelpreises kam Einstein, der bereits 1909 und dann im Septem- ber 1913 bei den Jahresversammlungen der Ge- sellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte re- feriert hatte (und zwar über Quantentheorie bzw. Gravitationstheorie), 3 im Zuge einer Vortrags- tournee ein weiteres Mal nach Österreich, wo er unter anderem im Rahmen einer vom Wiener Volksbildungshaus Urania organisierten Veran- staltung im Wiener Konzerthaus einen großen öffentlichen Vortrag hielt. Anders als beispielsweise im Fall eines projek- tierten sechswöchigen Vorlesungszyklus an der CHRISTIAN H. STIFTER „SEHR GEEHRTER HERR KOLLEGE!“ Albert Einstein und die (Wiener) Volksbildung
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2 DIE ÖSTERREICHISCHE VOLKSHOCHSCHULE 220 / Juni 2006

„Die wissenschaftlichen Kenntnisse, die dieMenschen in der Schule erwerben, können eine

gewisse Grundlage bilden, aber der wissenschaft-liche Fortschritt entfaltet sich mit solchem Tempo,

daß man sich nach dem Ende der Schulzeit oder desStudiums mit immer neuen Entwicklungen vertraut

machen muß. (…) Populärwissenschaftliche Bücherund Zeitschriftenartikel können dazu beitragen,

einem breiten Publikum neue Erkenntnisseverständlich zu machen.“

Stephen Hawking: Einsteins Traum.Expeditionen an die Grenzen der Raumzeit,

Reinbek bei Hamburg 1993, S .43.

▼Spätestens nachdem die Royal Societyim November des Jahres 1919 in einer

Sitzung bestätigt hatte, dass nunmehr experi-mentell nachgewiesen sei, dass Licht in Über-einstimmung mit Einsteins Gravitationsgesetzabgelenkt würde und die Londoner Times nach-folgend über die „Revolution in der Wissen-schaft – Neue Theorie des Universums“ berich-tete, erlangte der ohnedies bereits berühmteProfessor Albert Einstein als Physik-Genie Welt-berühmtheit.1

Eine regelrechte Flut an Einladungen aus allerWelt hob den knapp 41-Jährigen, dem, wie er zuseinem großen Bedauern feststellte, in der Folgekaum mehr Zeit für wissenschaftliche Arbeitblieb, auf die öffentliche Bühne, wo er Inter-views gab, Vorträge hielt und neben Fachkolle-gen auch der Prominenz aus Wirtschaft und Po-litik die Relativitätstheorie verständlich zu ma-chen unternahm. Nicht zuletzt waren es zunächst auch drängendefinanzielle Sorgen gewesen, die Einstein – dender Rummel um seine Person nicht wenig amü-

sierte – die Rolle eines „Reisenden in Relati-vität“ (A. Einstein) annehmen ließen, die er baldin unnachahmlich erfolgreicher Weise ausfüllensollte.Ohne dies im Entferntesten je gewollt zu haben,verstärkte dabei Einsteins charismatisch-be-scheidenes Auftreten im Verein mit der monu-mentalen Abstraktheit „seiner“ Theorie das öf-fentliche Interesse an seiner Person, die baldzum „Genie für alle“2 wurde; ein Genie, das al-lerdings auch zunehmend respektablere Vor-tragshonorare einnahm. Unterstützt von seiner Stieftochter Ilse, die ihmals „Sekretärin“ bei der Bewältigung seiner im-mensen Korrespondenz zur Seite stand, und sei-nem Leidener Physiker-Kollegen Paul Ehrenfest,der ihm als privater Treuhänder bei der Abrech-nung der Vortragshonorare half, akzeptierte Ein-stein aufgrund der rapiden Abwertung derReichsmark alsbald nur mehr harte ausländischeWährung, die er sich direkt nach Holland schi-cken ließ, wo er seit Oktober 1920 eine Gastpro-fessur an der Universität Leiden innehatte.Noch vor der Verleihung des Nobelpreises kamEinstein, der bereits 1909 und dann im Septem-ber 1913 bei den Jahresversammlungen der Ge-sellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte re-feriert hatte (und zwar über Quantentheorie bzw.Gravitationstheorie),3 im Zuge einer Vortrags-tournee ein weiteres Mal nach Österreich, wo erunter anderem im Rahmen einer vom WienerVolksbildungshaus Urania organisierten Veran-staltung im Wiener Konzerthaus einen großenöffentlichen Vortrag hielt.Anders als beispielsweise im Fall eines projek-tierten sechswöchigen Vorlesungszyklus an der

CHRISTIAN H. STIFTER

„SEHR GEEHRTER HERRKOLLEGE!“Albert Einstein und die (Wiener) Volksbildung

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Universität Princeton, für den Einstein im Oktober1920 die unglaubliche Summe von 15.000 Dollarverlangt hatte – rund das Doppelte des Jahres-gehaltes eines hochkarätigen US-Gelehrten4 –gab er sich im Fall seines Wiener Urania-Vor-trags überaus bescheiden. Für einen vergleichs-weise geringen Gegenwert von lediglich 2.500Reichsmark (zum damaligen Zeitpunkt nur mehrrund 40 US-Dollar!) für Vortrag inklusive Anreiseund Verpflegung erklärte sich der wohl berühm-teste Physiker seiner Zeit bereit, vor 2.000 Per-sonen – letztlich waren es dann rund 3.000 –seine Theorie in allgemeinverständlicher Formzu erläutern.5

Es trifft zweifellos zu, dass die Einsteinsche Re-lativitätstheorie aufgrund ihrer revolutionärenSprengkraft als rationale Erklärung der Welt injenen Jahren insbesondere in reformorientiert-liberalen und sozialdemokratischen Kreisen so-wie innerhalb der künstlerischen Avantgarde aufbegeisterte Anerkennung stieß, wohingegenvon klerikal-konservativer und antisemitischerSeite bald heftige Angriffe gegen ihn gerichtetwurden.6 Aber es war der Humanist Einsteinselbst, der der Volksbildung sowie insbesondereder Popularisierung von Wissenschaft und Tech-nik in seinen raren edukativen Überlegungeneine besonders wichtige kulturstiftende Auf-gabe und Funktion beimaß. So formulierte er1919 in einem Schreiben an den Obmann der„Freie(n) Vereinigung für technische Volksbil-dung“ in Wien: „Wissenschaft kann nur danngesund und fördernd bleiben, wenn ihr Zusam-menhang mit der Welt des sinnlichen Erlebensaufrechterhalten wird, wie indirekt dieser Zu-sammenhang auch sein mag. Die Beschäftigungmit der Technik ist in hohem Maße geeignet,einer Degeneration der Wissenschaft in dem an-gedeuteten Sinn entgegenzuwirken.“7

Eine Sichtweise, die Einstein noch in hohem Al-ter in einem Interview gegenüber der New YorkTimes 1952 bekräftigte, indem er sagte:„Es genügt nicht, den Menschen zu einem Spe-zialisten zu erziehen. Er wird auf diese Weise le-diglich eine Art nützlicher Maschine, nicht aber

eine harmonisch entwickelte Persönlichkeit(…). Das wesentlichste Ziel der Erziehung mußes sein, dem Studierenden das Verständnis undlebendige Gefühl für die wirklichen Werte desLebens nahezubringen und ihn das Erkennen desSchönen und moralisch Guten zu lehren. Eine Er-ziehung, die diese Aufgabe versäumt, wird (…)Menschen heranbilden, die gut trainierten Hun-den gleichen, nicht aber harmonisch entwickel-ten Persönlichkeiten. (…) Diese wichtigen Din-ge werden der jungen Generation einzig und al-lein durch den persönlichen Kontakt zu denen,die sie lehren, zum Bewußtsein gebracht undnicht – oder zumindest nicht in erster Linie –durch Lehrbücher.“8

Schon allein von daher lag es nahe, dass Ein-stein im Oktober 1920 die Einladung zu einemVortrag im Rahmen der Wiener Urania freudigannahm. Hinzu kommt, dass Einstein in Wieneinige gute persönliche Freunde hatte, bei de-nen er immer wieder einmal gerne abstieg, wieHans Thirring oder Felix Ehrenhaft, beide Physi-ker und als solche auch Vortragende an WienerVolkshochschulen.In einem längeren Einladungsbrief hatte ihm derUrania-Vorstand zudem eigens versichert, dass„das sachliche Interesse an Ihrer Lehre hier kei-neswegs durch die aus Deutschland vernomme-ne Parteiung verwirrt ist. So konnten wir insbe-sondere bei unserer sommerlichen Vortragsreisenach Linz, Salzburg und Innsbruck, gerade in die-sen bekanntlich streng katholischen und demAntisemitismus zugeneigten Ländern und insbe-sondere auch bei den dortigen geistigen Führernein rein sachliches, ganz besonders tiefes In-teresse für Ihre Lehre beobachten.“9 Ein Aspekt,der für Einstein, der in jener Zeit bereits mit hef-tigen Diffamierungsbemühungen von reaktionä-rer, antisemitischer Seite konfrontiert war, zwarnicht Ausschlag gebend, wohl aber zusätzlichmotivierend gewesen sein dürfte. Jedenfallswar seine Reaktion auf diese sowie alle folgen-de Korrespondenz in einem betont freundlichenTon gehalten.Tatsächlich waren es auch Volksbildungsein-

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richtungen gewesen – an vorderster Stelle dieWiener Urania – die eine vergleichsweise großeInteressentenschar über die Relativitätstheorieinformierten und ab 1919 eine Reihe von Einzel-vorträgen und Kursen zur Einsteinschen Relati-vitätstheorie ins Programm gesetzt hatten. Inden Jahren bis 1936 wurden an Wiener Volks-hochschulen in Summe immerhin 114 Vorträgeüber die Relativitätstheorie, teils mit Lichtbil-dern und Filmen unterstützt, abgehalten.10

Den ersten Vortrag hielt eine Physikerin, nämlichGerda Laski (1893–1928), die bei EinsteinsFreund und Fachkollegen Felix Ehrenhaft, demOrdinarius für Experimentalphysik an der Univer-sität Wien, studiert hatte. Unter den Vortragen-den findet sich weiters sein Physiker-KollegeAnton Lampa, der 1910 als Ordinarius an der

Deutschen Universität Prag Einsteins Bestellungzum Ordinarius für Theoretische Physik ebendortmaßgeblich unterstützt hatte11, und der sich spä-ter als Ministerialbeamter im Glöckelschen Un-terrichtsamt aktiv der Volksbildung verschriebenhatte; 1927 wurde er dann zum Präsidenten derUrania bestellt. Weitere prominente Popularisierer in SachenRelativitätstheorie waren Hans Thirring, Fried-rich Waismann oder Edgar Zilsel. Lise Meitner,die zusammen mit Ehrenhafts Frau Olga, geb.Steindler, der ersten Physikabsolventin der Uni-versität Wien 1903, ab 1906 physikalische Prak-tika an der Volkshochschule Ottakring abhielt,sprach zwar über die Sichtbarmachung von Ato-men, jedoch nicht über Relativität. Ursprünglich war der Einstein-Vortrag seitens

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Das Präsidium der Wiener Urania Anfang der 1920er Jahre, v. l. n. r.: Univ.-Prof. Oswald Thomas (Direktor der Urania-Sternwarteund Gründer des Planetariums), Dr. Friedrich Bauer, Dr. Ludwig Karell, Jos. A. Jaksch, Präsident Dr. Ludwig Koessler, Hofrat Dr.Julius Hermann, Reg.-Rat Univ.-Prof. Dr. Friedrich Umlauft (Leiter der Urania-Schülervorträge), Univ.-Prof. Franz Strunz (Wissen-schaftlicher Leiter der Urania), Programmdirektor Karl Jäger.

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Brief von Einstein an den Präsidenten der Wiener Urania, Ludwig Koessler, vom 11. Oktober 1920.

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der Urania-Leitung bereits für 19. Oktober bezie-hungsweise für 6. November 1920 geplant ge-wesen. Beide Termine konnte Einstein aber auf-grund anderweitiger Vortragsverpflichtungennicht wahrnehmen. Er sicherte aber einen Vor-trag im Dezember oder Jänner zu, „am liebstenin einem nicht allzugroßen Saal, denn meineStimme ist nicht sehr kräftig“12, wie er dem Ura-nia-Präsidenten Ludwig Koessler in einem Briefmitteilte. In einem nachfolgenden Schreibenpräzisierte er, dass der Saal „nicht mehr als2.000 Personen“13 fassen sollte. Die Urania, die zuvor zwei bis drei aufeinanderfolgende Vorträge im eigenen Haus vorgeschla-gen hatte, mietete daraufhin den bereits zu Be-ginn ins Auge gefassten Großen Konzerthaus-saal für den 13. Jänner 1921 an, und bat Einsteinum „allereheste Mitteilung des genauen (mög-lichst gemeinverständlichen) Titels und Über-sendung einer kurzen Inhaltsangabe“14 zwecksDrucklegung in den Urania-Mitteilungen. Die Inhaltsangabe seines Vortrages wurde be-reits vier Tage später in einem Brief an LudwigKoessler nach Wien geschickt. Die übermittelteInhaltsübersicht, die auch in den Urania-Mittei-lungen unverändert abgedruckt wurde, lautete:„Scheinbarer Konflikt des Lichtausbreitungsge-setzes im leeren Raum mit dem Relativitätsprin-zip. Lösung dieses Widerspruchs durch passen-de Definition der Gleichzeitigkeit. Forschungs-methode und wichtigste Ergebnisse der speziel-len Relativitätstheorie. Allgemeines Relativi-tätsprinzip. Wesensgleichheit zwischen Träg-heit und Schwere (Aequivalenzprinzip). Die Gra-vitationstheorie als Ergebnis der allgemeinenRelativitäts-Theorie. Bisherige Bestätigung.“15

Bereits Ende 1920 kündigten deutsche undösterreichische Tageszeitungen die kommendenVorträge Einsteins in Wien an. Lanciert hattedies, wie dies Koessler gegenüber Einstein ver-mutete, offenkundig die Chemisch-PhysikalischeGesellschaft, die Einstein für den 10. und 11.Jänner 1921 zu zwei halb-öffentlichen Vorlesun-gen, zu denen allerdings nur geladene Gäste Zu-tritt hatten, eingeladen hatte. Die in den Zei-

tungsmeldungen kolportierte besondere Ehrung,die „hervorragende Wiener Persönlichkeitenund Verehrer des Gelehrten“ dem weltberühm-ten Professor bei dieser Gelegenheit in Wien zu-teil werden lassen wollten, wurde von Einsteinin einem Brief aber sogleich als unerwünscht ab-gewehrt, da dies „das Interesse der Allgemein-heit auf ihn lenken würde“16. Die wiederholt vorgebrachte Bitte der Urania-Leitung, zusätzlich zum Konzerthaus ein bis zweiweitere öffentliche Vorträge in der Urania abzu-halten, wurde von seiner Sekretärin Ilse Einsteinmit Hinweis auf die „starke Überbelastung mitArbeit und Verpflichtungen“, die Einstein nötige,„seinen dortigen Auftrag auf wenige Tage zu er-strecken“17, abschlägig beantwortet. Selbst imDezember, als der Kartenvorverkauf begonnenund infolge des stürmischen Publikumsinteres-ses alle Plätze in wenigen Tagen verkauft waren– die Leute standen, wie Koessler an Einsteinschrieb, „von dem ebenerdigen Schalter in Dop-pelreihen bis zur Sternwartestiege und auf der-selben bis über den dritten Stock hinauf“18 –„wagte“ es die Urania-Leitung aufgrund dieses„Drucks“ dem „hochverehrten Herrn Professor“die „nochmalige Erwägung der Abhaltung einesweiteren Vortrags zuzumuten“. Allerdings ohneErfolg, zu dicht gedrängt war mittlerweile des-

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Präsident und „Motor“ der Wiener Urania: Dr. Ludwig Koess-ler (1861–1927).

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sen Terminkalender, so dass auch die zugesagteBesichtung der Einrichtungen des Urania-Ge-bäudes samt Sternwarte und Zentral-Uhrenanla-ge, die Einstein anfänglich „mit großem Vergnü-gen“19 zugesagt hatte, nicht zustande kam.Nicht ohne Ironie meinte der sichtlich gestressteEinstein Ende Dezember 1920 in einem jovial ge-haltenen Schreiben an Präsidenten Koessler:„Sehr geehrter Herr Kollege! Leider ist es mirganz unmöglich, noch weitere Vorträge anzu-nehmen, da ich für die nächsten zehn Tagen [sic]ohnedies schon sechs Vorträge übernommen ha-be. Ich bin überzeugt, dass es in Wien Fachge-nossen gibt, die gerne bereit sind, in der Uraniaüber Relativität vorzutragen und die dies ebensogut verstehen wie ich selber. Das außerordentli-che Interesse, das die Wiener meinem Vortrageentgegenzubringen scheinen, erfüllt mich mitgroßer Freude. Hoffentlich gelingt es mir, den Er-wartungen gerecht zu werden.“20

Tatsächlich waren das Interesse und auch dieNachfrage derart groß, dass beispielsweise derbekannte Nationalökonom Karl Menger in einempersönlichen Schreiben an Präsident KoesslerEnde November 1920 darum bat, seinem SohnKarl, seines Zeichens Student der Physik und

Mathematik an der Universität Wien, „selbst-verständlich gegen Bezahlung, einen bescheide-nen Platz (zu) reservieren“21. Nachdem Einstein mitteilen ließ, dass er für Un-terkunft und Verpflegung selbst sorgen werde,„da er bei Prof. Ehrenhaft wohnen wird“, und ge-klärt war, dass er für den Vortrag weder Dia-gramme noch Lichtbilder benötigen werde, je-doch eine Tafel für Aufzeichnungen, bemühtesich die Urania für den „weltberühmten Gelehr-ten“, immer noch in der Hoffnung auf weitereEinstein-Vorträge, bei der Wiener Polizei-Direk-tion um die „geneigte dringliche Behandlung“der Erteilungen der Einreisegenehmigung für 6.bis 31. Januar 1921, da „für diese Vorträge (ne-ben denen in der Chemisch-Physikalischen Ge-sellschaft) […] in den weitesten Kreisen in un-serer Stadt das allergrößte Interesse“22 bestehe.Als Honorar für seinen Vortrag hatte Einsteinselbst lediglich 2.500 Mark vorgeschlagen, dieihm die Urania „mit Rücksicht auf die Kostspie-ligkeit der Reise“23 bereits im Dezember 1920über die „Depositenkasse und WechselstubeLeopoldstadt des Wiener Bank-Vereins“ – „zumöglichst billigem Preise“ – an die BerlinerAdresse überwies.

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Vortragsankündigung im Neuen Wie-ner Journal, Nr. 9738, Mittwoch,15. Dezember 1920, S. 3.

Fotos und Materialien:Österreichisches Volkshochschularchiv.

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Angekündigt wurde der Vortrag, nachdem Ein-stein die gewünschte Inhaltsangabe beigesteu-ert hatte, in den Urania-Mitteilungen mit folgen-den Zeilen, in denen die geradezu demiurgischeQualität des Referenten hervorgehoben wurde: „Was Ptolomäus für anderthalb Jahrtausende,was Kopernikus, Galilei und Newton für die letz-ten Jahrhunderte geschaffen, ein Weltbild desNaturgeschehens, hat heute Albert Einstein unsabschließend neu gegeben, alle Zweige der mo-dernen Wissenschaft erfassend, die imponie-rende Möglichkeit einer universellen Weltan-schauung aus einem Guß. Es wird uns vergönntsein, den Schöpfer der ,Relativitätstheorie‘selbst sprechen zu hören.“24

Nach Wien kam Einstein im Übrigen direkt vonPrag, wo die dortige „Urania“, die in einem„schwesterlichen“ Naheverhältnis zur WienerUrania stand, unmittelbar zuvor zwei Vortrags-abende in einem „gefährlich überfüllten“ Saalorganisiert hatte. Wie Philipp Frank berichtet,war das dortige Publikum aber „viel zu aufge-regt, um sich überhaupt zu bemühen, dem Vor-trag zu folgen. Man wollte nicht verstehen, son-dern einem aufregenden Ereignis beiwohnen.“25

Der Wiener Urania-Leitung war jedenfalls vonBeginn an klar gewesen, dass der Vortrag Ein-steins ein gesellschaftliches Großereignis ers-ten Ranges darstellen würde, mit dem sich zu-dem respektable Einnahmen erzielen ließen, dieauch ausdrücklich dem Baufonds für das geplan-te (letztlich aber unrealisiert gebliebene) Maria-hilfer-Zweighaus zufließen sollten. Dass mandie Chance zu einer publikumswirksamen Groß-inszenierung des gerühmten Wissenschafterskeineswegs ungenützt lassen wollte, dokumen-tiert sich auch hinsichtlich der seitens der Ura-nia-Leitung geplanten Choreografie der Veran-staltung.Die insgesamt 15 „Prosceniums-Ehrenplätze“sowie weitere 23 Logen-Podiumssitze („Ehren-sitze für die bezeichneten Dignitare“) wurdenrund um den in der Mitte am Rednerpult stehen-den Einstein angeordnet. Die Einladung für die„Prosceniums-Ehrenplätze“ direkt rund um das

Vortragspult nahmen unter anderen Bundesprä-sident Dr. Michael Hainisch, Vizekanzler Dr.Walter Breisky, der deutsche Konsul Dr. FranzVivenot, Bürgermeister Jakob Reumann, FrauKoessler, Sektionschef Dr. Wilhelm Exner (derauch Vorstandsmitglied der Urania war), zweiVertreter der Reparations-Kommission (einer da-von war Joseph Dunn), Fürst Otto zu Windisch-Graetz sowie zwei Vertreter des AmerikanischenRoten Kreuzes an. Polizeipräsident JohannSchober teilte mit, dass er „leider (…) infolgedienstlicher Inanspruchnahme verhindert“26 wä-re, delegierte aber Regierungsrat Dr. Brandl alsVertreter, und Bundeskanzler Dr. Michael Mayrentsandte Sektionschef Dr. Uebelhör als persön-lichen Vertreter, da es ihm selbst aufgrund „an-derweitiger dienstlicher Inanspruchnahme un-möglich“ wäre, dem Vortrag beizuwohnen;ebenfalls dienstlich verhindert war der Präsidentder Nationalversammlung, Dr. Richard Weis-kirchner, der sich, wie alle anderen angeführtenPersonen, jedoch persönlich bei Koessler dafürentschuldigte.Die Logen-Podiumssitze, die als „Ehrensitze fürbezeichnete Dignatare“ vergeben wurden, nah-men folgende Personen ein: UniversitätsrektorAlfons Dopsch27, Prorektor Ernst Schwind, Rek-tor und Prorektor der Technischen Hochschule,der Hochschule für Bodenkultur, der Tierärztli-chen Hochschule, Dekan und Prodekan der Phi-losophischen Fakultät, der Evangelischen Theo-logischen Fakultät, der Hochschule für Welthan-del; weiters der Vorstand des Wiener Volksbil-dungsvereins, des Apolloneums, der Volkslese-halle, des Ausschusses für Volkstümliche Uni-versitätsvorträge und – als Vertreter des verhin-derten Obmanns der Volkshochschule „Volks-heim“ Ottakring, Univ.-Prof. Friedrich Becke, derals Generalsekretär der Akademie der Wissen-schaft bei einer Sitzung unabkömmlich war – einnamentlich nicht erwähnter Vertreter; zuletztnahmen noch Sektionschef Dr. Franz Heinz vomInnenministerium, Univ.-Prof. Anton Lampa alsVertreter des Volksbildungsamtes im Unter-richtsministerium, Ministerialrat Dr. Viktor Prü-

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ger sowie Oberbaurat Ing. Adolf Witt ihre Ehren-plätze ein; letzterer tauschte dann seinen Platzaber auf direkte persönliche Bitte von Albert Ein-stein mit Felix Ehrenhaft.28

In einem Rundschreiben teilte man allen Ehren-karten-Teilnehmern zudem mit, dass beabsich-tigt sei, „dem hervorragenden Gelehrten einebesondere Ehrung in der Art zu widmen, dassderselbe vor seinem Vortrage von berufenenVertretern der Wissenschaft und der Volksbil-dung begrüßt und zum Rednerpult geleitet wer-de, in dessen unmittelbarer Umgebung, auf demPodium, die für die Herren Vertreter der Wissen-schaft und der Volksbildung bestimmten Ehren-plätze aufgestellt sind.“29

Dies stieß allerdings auf klare Ablehnung inner-halb der Wiener Scientific Community. So schrieb beispielsweise Richard Wettstein,seines Zeichens Professor für Geografie an derUniversität Wien und aktiver Mitstreiter derVolkshochschulbewegung der ersten Stunde, anUrania-Präsident Koessler: „Mit bestem Danke bestätige ich den Empfangihrer freundlichen Einladung zu dem VortrageEinsteins, der ich gerne Folge leisten werde. Ab-gesehen von dem sachlichen Interesse will ichdazu beitragen, das Interesse zu bekunden, wel-ches die Wiener akademischen Kreise an demWerke des Vortragenden nehmen.Ich darf hoffen, nicht unverstanden zu werden,wenn ich bitte, von der beabsichtigten Geleitungdes Redners durch die Vertreter der Wissen-schaft absehen zu wollen. Abgesehen davon, dass ein solcher Vorgang inwissenschaftlichen Kreisen ganz ungewöhnlichwäre, würde dasselbe in Anbetracht der Persondes Collegen Einstein gewiss zu Missdeutungenverschiedener Art Anlaß geben, die besser ver-mieden werden.“30

Wettsteins Universitätskollege Professor Edu-ard Brückner, der darüber hinaus auch Obmanndes Ausschusses für volkstümliche Universitäts-vorträge an der Universität Wien war, richte-te ein diesbezügliches, unmissverständlichesSchreiben an Koessler – kurioserweise mit

Briefkopf des Geographischen Institutes der K.K.[sic!] Universität Wien:„Dagegen habe ich wie alle eingeladenen Kolle-gen von der Universität Bedenken zusammen mitdem Herrn Vortragenden, diesen begleitend, dasPodium zu betreten. Es wäre das eine Auszeich-nung, wie sie Gelehrten von gleichem Rang wieEinstein bisher nie zuteil geworden ist. Ich wer-de mir erlauben daher kurz vor Beginn des Vor-trages meinen Sitzplatz auf dem Podium einzu-nehmen.“31

Obwohl dies anhand der vorhandenen Quellennicht verifiziert werden kann, ist doch davonauszugehen, dass Koessler, nolens volens, denursprünglich vorgesehenen Veranstaltungsab-

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Albert Einstein als Vortragender.Bildarchiv Österreichische Nationalbibliothek.

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lauf abänderte, und das Huldigungs-Prozedereseitens der Vertreter der Wissenschaft aus demProgramm strich.Der Vortrag war jedenfalls ein ungeheurer Publi-kumserfolg, was Einstein selbst auf Basis seinerzurückliegenden Vortragserfahrungen bereitsvorausgesehen hatte, indem er Koessler gebe-ten hatte, einen Platz für seinen Freund und Kol-legen Ehrenhaft möglichst in seiner Nähe zu re-servieren. Nach dem Vortrag bedankte sich Ein-stein vor seiner Abreise nach Berlin bei LudwigKoessler jedenfalls ausdrücklich dafür, dassEhrenhaft nicht auf dem ursprünglich reservier-ten Platz neben Koessler saß, sondern in seinerunmittelbaren Umgebung, „unter anderem des-halb, da wir uns nach dem Vortrag ohne Schwie-rigkeiten finden würden (…) da er andernfallsbei dem großen Gedränge nicht leicht in dasKünstlerzimmer hätte kommen können“32. Der viel beachtete Urania-Vortrag im WienerKonzerthaus blieb Einsteins letzter großer öf-fentlicher Vortrag in Wien. Als Albert Einstein imOktober 1931 ein weiteres Mal zu Besuch inWien weilte, wurde er von der Bürgerblock-Re-gierung unter Karl Buresch und Johann Schoberebenso ignoriert wie von der akademischenFunktionärselite der Stadt.In einem vertraulichen Bericht der deutschenBotschaft in Wien an das Auswärtige Amt wur-de deutlich ausgesprochen, warum der welt-berühmte Professor nun in Wien nicht mehr offi-ziell Willkommen geheißen wurde:„Prof. Albert Einstein hat auf Einladung des Ko-mitees zur Veranstaltung von Gastvorträgenausländischer Gelehrter der exakten Wissen-schaften am 14. dieses Monats im Physikali-schen Institut der Universität Wien einen Vor-trag über den derzeitigen Stand der Relativitäts-theorie gehalten. Es ist bezeichnend für die Art,in der in Wien alle Dinge unter parteipolitischenGesichtspunkten behandelt werden, dass die of-fiziellen Stellen Prof. Einstein gegenüber, weil erJude ist und als politisch links eingestellt gilt,besondere Zurückhaltung beobachten. Wederder Unterrichtsminister noch die Rektoren der

Hochschulen wohnten dem Vortrage, zu demim übrigen natürlich ein sehr großer Andrangherrschte, bei.“33

Tatsächlich zielte Albert Einstein, gegen den dasrechtsradikale, antisemitische Kesseltreibennun insbesondere auch durch die NSDAP ver-stärkt wurde, mit seinen Vorträgen mittlerweiledurchaus auch auf ein Publikum abseits bürger-lich-konservativer Kreise. So hielt der engagier-te Pazifist am 26. Oktober 1931 im überfülltengroßen Vortragsaal der „Marxistischen Arbeiter-schule Groß-Berlin“ beispielsweise einen Vor-trag zum Thema „Was der Arbeiter von der Re-lativitätstheorie wissen muss“34.▼

Anmerkungen1 Albrecht Fölsing: Albert Einstein. Eine Biographie. Frank-

furt a. Main 1993, S. 490 bzw. S. 500.2 Harry Walter: Einstein als Marionette. In: Michael Hagner

(Hg.): Einstein on the Beach. Der Physiker als Phänomen.Frankfurt a. Main 2005, S. 155.

3 Engelbert Broda: Einstein und Österreich (= Veröffentli-chungen der Kommission für die Geschichte der Mathe-matik, Naturwissenschaften und Medizin, Heft 33), Wieno. J. (1973), S. 11.

4 Vgl. dazu: Fölsing, a. a. O., S. 560.5 Österreichisches Volkshochschularchiv (ÖVA), B-Wiener

Urania, K 12, Mappe „Persönliche Vorträge Prof. Dr. Al-bert Einstein“.

6 Carsten Könneker: „Katastrophal für bürgerliche Hirne“.Relativitätstheorie und völkische Propaganda in der Wei-marer Republik. In: Hagner (Hrsg.): Einstein on the Beach,a. a. O., S. 84.

7 Albert Einstein, Technische Volksbildung. Aus einem Briefdes Universitätsprofessors Dr. Albert Einstein (Berlin) andie „Freie Vereinigung für technische Volksbildung“. In:Volksbildung, 1. Jg., Heft 11, 1919, S. 307 f.

8 Einstein über moderne Erziehung. In: Volkshochschule imWesten. Mitteilungs- und Arbeitsblätter des Landesver-bandes der Volkshochschulen von Nordrhein-Westfalen,4. Jg., 1952, Heft 8/9, S. 106–107.

9 Präs. Z. 7037, Urania-Leitung (Koessler) an Albert Ein-stein, Brief vom 29. September 1920; ÖVA/B-Wiener Ura-nia, K 12, Mappe „Persönliche Vorträge Prof. Dr. AlbertEinstein“.

10 Information entnommen aus der archivinternen Daten-bank THESEUS-Datei: „Vorträge und Kurse an WienerVolkshochschulen 1887–1938“.

11 Vgl. dazu Andreas Kleinert: Anton Lampa und Albert Ein-stein. Seperatum aus Gesnerus 32, o. O. 1975, S. 288 f.

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10 DIE ÖSTERREICHISCHE VOLKSHOCHSCHULE 220 / Juni 2006

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12 Albert Einstein an Ludwig Koessler, Brief vom 11. Oktober1920; ÖVA/B-Wiener Urania, K 12, Mappe „PersönlicheVorträge Prof. Dr. Albert Einstein“.

13 Albert Einstein an Ludwig Koessler, Brief vom 29. No-vember 1920; ÖVA/B-Wiener Urania, K 12, Mappe „Per-sönliche Vorträge Prof. Dr. Albert Einstein“.

14 Präs. Z. 7237, Urania-Leitung (Koessler) an Albert Ein-stein, Brief vom 4. Dezember 1920; ÖVA/B-Wiener Ura-nia, K 12, Mappe „Persönliche Vorträge Prof. Dr. AlbertEinstein“.

15 Albert Einstein an Ludwig Koessler, Brief vom 8. Dezem-ber 1920, gezeichnet von der Sekretärin Ilse Einstein;ÖVA/B-Wiener Urania, K 12, Mappe „Persönliche Vorträ-ge Prof. Dr. Albert Einstein“.

16 Neues Wiener Tagblatt vom 28. November 1920. 17 Albert Einstein an Ludwig Koessler, Brief vom 8. Dezem-

ber 1920, gezeichnet von der Sekretärin Ilse Einstein;ÖVA/B-Wiener Urania, K 12, Mappe „Persönliche Vorträ-ge Prof. Dr. Albert Einstein“.

18 Präs. Z. 7323, Brief Ludwig Koessler an Albert Einsteinvom 31. Dezember 1920; ÖVA/B-Wiener Urania, K 12,Mappe „Persönliche Vorträge Prof. Dr. Albert Einstein“.

19 Postkarte von Albert Einstein an den „Herrn Präsidentendes Volksbildungshauses Wiener Urania“ vom 29. De-zember 1920, gezeichnet von Ilse Einstein; ÖVA/B-WienerUrania, K 12, Mappe „Persönliche Vorträge Prof. Dr. Al-bert Einstein“.

20 „Sehr geehrter Herr Kollege!“ Albert Einstein an LudwigKoessler, Brief vom 5. Jänner 1921; ÖVA/B-Wiener Ura-nia, K 12, Mappe „Persönliche Vorträge Prof. Dr. AlbertEinstein“.

21 Karl Menger an Ludwig Koessler, Brief vom 28. November1920; ÖVA/B-Wiener Urania, K 12, Mappe „PersönlicheVorträge Prof. Dr. Albert Einstein“.

22 Präs. Z. 7249, Schreiben der Urania an die Polizei-Direk-tion Wien betref. die Erteilung der Einreisebewilligungund der Aufenthaltsbewilligung für Wien vom 6. bis 31.Jänner 1921 für Albert Einstein, Berlin, Haberlandtstra-ße 5, vom 4. Dezember 1920; ÖVA/B-Wiener Urania, K 12,Mappe „Persönliche Vorträge Prof. Dr. Albert Einstein“.

23 Ludwig Koessler an Albert Einstein, Brief vom 17. Dezem-ber 1920; ÖVA/B-Wiener Urania, K 12, Mappe „Persönli-che Vorträge Prof. Dr. Albert Einstein“.

24 Verlautbarung des Volksbildunghauses Wiener Urania.Nr. 37, 18. Jänner 1920, S. 6.

25 Philipp Frank, Einstein – Sein Leben und seine Zeit, Braun-schweig 1979, S. 285. Zit. nach: Fölsing, Albert Einstein,a.a.O., S. 560. Im Rahmen des zweiten von der Prager Ura-nia veranstalteten Abends gab es vor großem Publikumeine hitzige Diskussionsveranstaltung mit dem Philoso-phen Oskar Kraus, der das Publikum von den „elementa-ren Absurditäten“ der Relativitätstheorie zu überzeugenversuchte. Vgl. ebd., S. 561.

26 Der Polizeipräsident Schober an Präsident Koessler, Briefvom 13. Jänner 1921; ÖVA/B-Wiener Urania, K 12, Map-pe „Persönliche Vorträge Prof. Dr. Albert Einstein“.

27 Der Historiker Alfons Dopsch (1868–1953) war Vizepräsi-dent der Urania und selbst langjähriger Volkshochschul-vortragender.

28 In einem Brief an Präsident Koessler unmittelbar vor Ein-steins Vortrag bedankte sich Ehrenhaft dafür, dass ihmOberbaurat Witt „freundlicherweise mitgeteilt hat“, dassder vorgesehene Logensitzplatz ausgetauscht werdenkann, und auch dafür, dass er noch eine Karte erhaltenhat. Ehrenhaft teilte darin Koessler mit, dass er mit Ein-stein am Donnerstag um 18.50 Uhr vor dem Haupttor desKonzerthaussaales erscheinen wird. ÖVA/B-Wiener Ura-nia, K 12, Mappe „Persönliche Vorträge Prof. Dr. AlbertEinstein“.

29 Präs. Z. 7331, Einladung an Herrn Hofrat Univ.-Prof. Dr.Oswald Redlich, Präsident der Akademie der Wissen-schaften, vom 4. Jänner 1921; ÖVA/B-Wiener Urania,K 12, Mappe „Persönliche Vorträge Prof. Dr. Albert Ein-stein“.

30 Richard Wettstein an Ludwig Koessler, 7. Jänner 1921;ÖVA/B-Wiener Urania, K 12, Mappe „Persönliche Vorträ-ge Prof. Dr. Albert Einstein“.

31 Eduard Brückner an Ludwig Koessler, 10. Jänner 1921;ÖVA/B-Wiener Urania, K 12, Mappe „Persönliche Vorträ-ge Prof. Dr. Albert Einstein“.

32 Albert Einstein an Ludwig Koessler, Brief vom 15. Jänner1921; ÖVA/B-Wiener Urania, K 12, Mappe „PersönlicheVorträge Prof. Dr. Albert Einstein“.

33 Bericht gezeichnet von „Clodius“. Zit. nach: Broda, Ein-stein und Österreich, a. a. O., 13. Vgl. auch: Wolfgang L.Reiter, „Mein weiland Vaterland Österreich“. In: Heureka.Das Wissenschaftsmagazin im Falter, Nr. 1, 2005.

34 Zit. nach Jörg Wollenberg: Pergamon-Altar und Arbeiter-bildung. Zur Aufarbeitung und Vergegenwärtigung derVergangenheit in Kunst und Literatur am Beispiel der„Ästhetik des Widerstands“ von Peter Weiss. In: Spuren-suche. Zeitschrift für Geschichte der Erwachsenenbildungund Wissenschaftspopularisierung, 15. Jg., Heft 1–4,2004, 149.

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Die nächste Ausgabe der ÖVH erscheint imSeptember 2006, unter anderem mit den Bei-trägen:

• Anneliese Heilinger:VHS-Ideenbörse

• Wilhelm Filla: Erwachsenenbildung oder Weiterbildung

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