Date post: | 26-Jan-2023 |
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DEUTSCHE AGRARTECHNIK
LANDTECHNISCHE ZEITSCHRIFT FüR WISSENSCHAFT UND PRAXIS
Beratender Redaktionsausschuß: Ing. H. Achilu.s, Berlin, Ing. G. Bug"", Berlin, Dlpl.-Ing. W . B~jse, Bornim, Ing. H. Böldicke, Berlin, O. Bo,lelma"", Berhn, Ing. G. Buehe, Berlin, Dr.-Ing. E. Fol/i", Leipzig, Prof. Dr.-lng. W. c;,.,."." Dresden, Ing. A. KeileT, Leipzig, Dipl.-Landw. H. Koch, Berlin, H. K,rn",,,berc,,, Berlin, PaL-lnp_ A . La"gtndvrl, Leipzig, M. Ma, .. , Quedlinburg,
H. Thümler, Burgwerben, Ing. G. WollI, Berlin .
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AUS e~;'fJz,ig
(Von der Frühjahrsmesse 1957)
Die alljährliche Leistungsbilanz unserer Industrie findet während der Frühjahrsmesse in Leipzig sichtbaren Ausdruck . In den hier zur Schau gestellten Exponaten unseres Maschinenba ues, in den Erzeugnissen unserer Textilindustrie und den vielfältigen Kollektionen und Sortimenten aller anderen Produktionszweige unserer Wirtschaft spiegeln sich der Fleiß und die Tüchtigkeit unserer Wissenschaftler, Ingenieure und werktätigen Menschen wider, die sie im letzten Jahre für die Entwicklung, Konstruktion und Fertigung ihrer Erzeugnisse aufgewendet haben . Der unv1xeingenommene Besucher hat auch in diesem Jahre wiede r neue Fortschritte und neue Erfolge bei unserem Streben nach Qualität feststellen können. Dabei ergaben sich zudem interessante und wertvolle Vergleichsmöglichkeiten mit den entsprechenden Mustern westdeutscher · und ausländischer Aussteller.
Auch die an der Landtechnik Interessierten hatten diese Möglic hkeit. Nicht nur eine beträchtliche Anzahl westdeutscher Landmaschinenfabriken waren mit z. T . gut gewählten Sortimenten vertreten, sondern auch das Ausland brachte einige sehr beachtenswerte Neukonstruktionen. Wir m öchten hierbei an e rster Stelle die Sowjetunion nennen, die in ihrem Pavillon wieder eine umfangreiche Landmaschinenausstellung zeigte. Wenn wir nun einzelne uns besonders markant erscheinende Ausstellungsmaschinen erwähnen, dann kann dies nur eine begrenzte Auswahl aller Novitäten sein. Die Möglichkeit, das Bild für sich sprechen zu lassen, haben wir in unserem Überblick besonders ausgenutzt und auf der zweiten Umschlagseite sowie den beiden folgenden Seiten versucht, unseren Lesern nicht nur die auf dem Gelände der Technischen Messe präsentierten neuen Landmaschinen im Bild zu zeigen, sondern auch die in den Sondervorführungen der Landmaschinen-Erprobungsstelle des VEB BBG in Kleinzschocher praktisch arbeitenden neuen Geräte nahezu bringen. Der Gedanke, den landtechnisch Interessierten die neuen Maschinen während der Arbeit vorzuführen, ist anerkennenswer't und geeignet, manchen späteren B enutze r solcher Maschine schon heute mit ihr bekannt zu machen. Vielleicht sollte man für die kommenden Jahre überlegen, ob nicht ein Gelände unweit der Technischen Messe für diesen Zweck bereitgestellt werden kann . Viele Messebesucher haben rein aus zeitlichen Gründen auf den
Helt 5 Mai 1957
HERAUSGEBER: KAMMER DER TECHNIK
7. Jahrgang Berlin, Mai 1957 Heft 5
Sowjetischer Anbaupflug PN-30 A in interessa nter Leichtbaukonstruktion des An ba u teiles~ (Stahlblech-Kas ten ba u weise)
auch ihnen wichtigen Besuch in Kleinzschocher verzichten müssen. • Wir werden über die in Kleinzschocher vorgeführten Geräte in besonderen Aufsätzen ausführlich berichten. An dieser Stelle wollen wir auf einige der auf dem Messegelände ausgestellten Neukonstruktionen ausführlicher eingehen. Die übrigen sollen dann in unserem nächsten Heft, das zur 5. Landwirtschaftsausstellung in Markkleeberg Berichte über die dort zur Schau gestellten Landmaschinen und Schlepper bringen wird, Berücksichtigung finden . J
Sowjetische Neukonstruktionen Die sowjetischen Konstrukt eure haben bei der Entwicklung des Anbaupfluges PN-30 A (Kopfbild) ganz neue Wege beschritten, indem sie das Anbaukopfstück, bisher nur als massives und gewichtiges Stahl- bzw. Stahlgußteil bekannt und üblich, in ei ner Stahlblech-Schweißkonstruktion herstelien, die unsere Beachtung verdient. Hier eröIfnen sich interessante Möglichkeiten, die Leichtbauweise auf bisher nicht einbezogene Maschinenelemente auszudehnen .
Von den ausgestellten sowjetischen Mähdreschern PK -2 (Bild 1)
und SK -3 (Bild 2) interessiert besonders letzterer, weil er ein Selbstfahrer ist und mit einem Hydrauliksystem ausgestattp.t wurde. Wir veröffentlichen in unserem nächsten Heft einen ausführlichen teChnischen Beitrag über dieses neue Aggregat .
Aus unserer Produktion Unser Spezialbetrieb für Bodenbearbeitungsgeräte, der VEB BRG Leipzig , zeigte neben verschiedenen anderen Neukonstruktionen auch zwei P/lllgneuheiten, den Anbaudrehpflug B 171 und den Scheibenpflug P 144. Der D1'BhP/lug B 171 (Bild 9) ist zweifurchig und für die genormte Dreipunktauf-
193
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Von der
Bild 1. Der Deue sowjf>tische Kleiomähdrescher PK-2. An hängege rät mit
2,1 m Arbeits breite Bild 2. Neue r Selbstfahrer-M ä hdrescher SK-3
aus der Sowjetunion Blld3_ Dreipunkt a uf hängung und hydraulische r I<raftheber am sowje ti schen Kettenschlepper
DT-51 Bild 4_ Flachsern te
maschine aus der CSR Bild S. Getreide-Hochsilo vom VEB Landm aschioenbau "Petkus" \Vutha mit Gebläse. Be- unn
Entlüftung Bild 6. RS : 14/30
.. Favorit" vom VEB Sc hleppe rwerk Nord
hausen mit Anbau-Halbraupe RA 4000. hergestellt
Frühjahrsmesse 1957
vom VEB Maschinen· und Apparatebau Halle
Bild 7. Aucb das Klee- und Grasreutern kann mechanisiert werden. Zerlegbare Reuter aus dem Maschinenund Apparatebau Teterow Bild 8 ... Ritscher"-Graben-
schnecke Bild 9. Anbau-Drehpflug, zweifurchig B 171, VEB
BBG Leipzig Bild 10. Anhänge-Scheibenpflug B 144, VEB BBG
Leipzig Bild 11. Wiesenhobel , VEB Landmascbinenbau Dargun
Bild 12 ... Fortschritt" Räum- und Sammelpresse T 242 mit Scbwadenwender
T 243 Bild 13. Schnell.der .. Expreßu, VEB Landmaschi
nenbau Döbeln Bild 14. Silohäckselm.schine, VEB DIMA Dingelstädt
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hängung konstruiert. Zwei Stützräder sollen den gleichmäßigen ' Tiefgang sicherstellen. sie können allerdings entfernt werden, wenn selbstsperrende' Hydraulik am Schlepper vorhanden ist, Durch Anbau eines einscharigen Hinterpfluges kann der B 171 auch zum Grenzpflügen benutzt werd'en. Die Pflugkörper werden automatisch gewendet, sie sind für einen Tiefgang von 22 cm berechnet und haben als Zweifurchenpflug eine Arbeits· breite von 50 cm. Bei einem Gewicht von 290 kg bedarf der B 171 einer Zugkraft von 25 bis 30 PS. Ein ausgesprochenes Exportmodell ist der Scheibenpjl .. g P 144 (Bild 10) . Er is~ als Anhängegerät gebaut und vor allem für schwierige tropische Arbeitsverhältnisse gedach t . Ausgetrocknete, rissige Böden,
Bild 15. MOlorrascomö he r "Rasant", VEB DIMA Dingelstädt
mit vielen Steinen odH stark durch wurzelt, lassen sich erfahrungsgemäß mit einem rotierenden Arbeitswerkzeug leichter und auch besser kultivieren als dies mit einem normalen Scharpflug der Fall ist. Eine saubere Pflugfurche oder einen exakt gewendeten Erdbalken kann man al1erdings mit einem Scheibenpflug nicht erzielen . Aber bei diesen Böden und unter diesen klimatischen Bedingungen steht ja auch die Auflockerung und Saatbettbereitung im Vordergrund. Die Arbeitsbreite des Gerätes richte t sich nach der Anzahl der angebauten Sc\:Jeiben, Normalgrößen sind Geräte mit vier, fünf oder sechs Scheiben zu je 25 cm Arbeitsbreite. Für einen Pflug mit vier Scheiben sind bei einem Gesamtgewicht von ,rd. 1100 kg und 25 cm Arbeitstiefe etwa 50 bis 60 PS Zugkraft erforderlich.
Für die Siloj .. Uerberei tt<1lg sind u. a. zwei I-Iäckselmaschinen entwickelt worden, die eine wesentliche Beschleunigung dieser Arbeiten ermöglichen. Vor allem wird durch sie die schwere Arbeit des Futterladens und -transportierens von Hand beseitigt. Der VEB Erntebergungsmaschinenbau "Fortschritt", Neustadt/Sachsen, hat mit seinem Mähhäcksler E 065 (Titelbild) ein Gerät geschaffen, das für die Ernte von Silofutter, vornehmlich Mais, gut geeignet ist. Dieses zapfwellengetriebene Anhängegerät kann zum Mähen, Häckseln und Laden benutzt werden. Es ist als Trommelhäcksler mit Wurfgebläse konstruiert und erreicht eine Leistung von 15 t/h Grünrnasse. Die Arbeitsbreite beträgt 1,5 m . Der Einzugkanal ist 980 mm breit; auf der sich gleichmäßig umdrehenden Häckseltrommel sind vier gewundene Häckselmesser in gleichen Abständen befestigt. Sie können in der Maschine geschliffen werden. Hinter dem Normalschneidebalken befindet sich die Aufnehmertrommel mit exzentrisch gesteuerten Federzinken . Der Elevator besitzt ein Gummituch mit Transportleis ten, der Transportweg ist etwa 2 m lang. Vorpreßwalze und obere Preßwalze sind um die Trommelwelle schwenkbar gelagert. Die Pressung erfolgt mit Hilfe von zwei Spiralfedern. Nicht zweckmäßig erscheint uns der Schutz bzw. die Abdichtung für die Vorpreßeinrichtung. Hier befindet sich nur ein grobmaschiges Drahtgitter-Schutzschild, das zwar einen ausreichenden Schutz gegen Unfälle bietet, den eindringenden Staub allerdings nicht abhalten kann. Wir befürchten bei der jetzigen Abschirmung einen schnellen Verschleiß der verwendeten Blockkette.
Eine Weiterentwicklung eines bereits bekannten Silohäckslers stellt die "DIMA" Silohäckselmaschine SF 213 (Bild 14) aus Dingelstädt dar. Hier wurden die Konstruktion der F 113 modernisiert (Stahlgestell) und deren Eigenschaften als Wurfhäcksler durch Einbau zusätzlicher Wind flügel verbessert. Bei einer Förderhöhe von 6 mund 315 mm Schnitlbreite
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leistet die Maschine je nach gewünschter Schnittlänge (Einstel1möglichkeit von 8 bis 62 mm) 300 bis 600 kg/h .
Aus der großen Reihe der vorhandenen Schädlingsbekämpfungsgeräte soll hier die Weinbergspritze 5015 (Bild 17) er wähnt werden. Dieses Gerät aus der Fertigung des VEB BBG Leipzig ist infolge seiner besonderen Achsschenkelkonstruktion und der schräg auswärts gestellten Räder ausreichend kippsicher und deshalb selbst für enge Rebreihenabstände in den Weinbergen vorzüglich geeignet. Das Gerät arbeitet nach dem SChaumnebclverfahren, dadurch können bis zu 75 % an Spritzbrühemengen gespart werden. Die Düseneinstellung läßt sich so regulieren und einrichten, daß auch schräg nach oben gestrahlt werden kann und dadurch die Blattunterseiten ebenfalls ausreichenden Wirkstoffbelag erhalten. Mit dem Gerät kann man auch stäuben, dazu werden Sprühebehälter gegen Stäubebehälter und Spritzrohre gegen Stäuberohre ausgewechselt. Die Motorleistung beträgt 4 PS, die Arbeitsbreite liegt zwischen 1 mund 1,8 m. Die Spritze wird als Gespann fahrzeug geliefert und ist für ein Pferd eingerichtet.
Del schnellader "Expreß" (Bild 13) ist eine Neuentwicklung des VEB Landmaschinenbau Döbeln. Mit dem "Expreß" können Kartoffeln, Rüben, Zwiebeln, Möhren, Kohlen und andere Massengüter aus Waggons entladen und auf Halden
Bild 17. Wcinsprilzc SO 15 und Stäubegerät, VEB BBG Leipzig
oder direkt auf Fahrzeuge befördert werden. Für die Bedienung ist nur eine Arbeitskraft notwendig. Je ein Elektromotor dient zum Antrieb des Förderbandes und des Schrappers. Die Kraftübertragung wird durch Keilriemen bewirkt. Während die Elevatorverstellung durch Handhebel geschieht, wird der Schrapper durch einen Druckknopfschalter bedient. Zum Förderband wird der Schrapper mittels Drahtseil über eine Seiltrommel mit Magnetkupplung gezogen. Das speziell für Kohlen bestimmte Förderband ist aus Gummi gefertigt, während für landwirtschaftliche Massengüter ein Band mit Förderleisten geliefert wird, die rostartig angebracht sein können. Dadurch ist eine Trockenreinigung des Fördergu tes bereits während der Bewegung auf dem Band möglich.
Unsere Leser haben aus den hier wiedergegebenen Beispielen entnehmen können, daß unsere Landmaschinen-Industrie in den letzten 12 Monaten wei tere Fortschri tte in der Fertigung moderner und leistungsfähiger Landmaschinen erzielt und auf einigen Gebieten (Silo- und Gebläsehäcksler sowie Fördergeräte) sogar einen erfreulichen Leis,tungsanstieg verbuchen kann. Die Mechanisierung unserer Landwirtschaft wird durch diese neuen Exponate weiter verbessert und vervollständigt und die Arbeit unserer Bauern und Traktoristen weiter erleichtert und beschleunigt. Zahlreiche unserer Kollegen aus den Konstruktionsbüros und Fabriken haben den Dank für diese Leistungen zusammen mit vielen anderen Werktätigen empfangen, als zum Feiertag der Arbeit am 1. Mai Aktivisten und Bestarbeiter ausgezeichnet wurden. Wir grüßen sie alle mit dem Wunsch; daß sie noch viele weitere stolze Erfolge im friedlichen vVettbewerb erringen mögen! A 2747
Agrarlechnik 7 . Jg.
Facharbeiter, Ingenieure und Konstrukteure
u~serer Landmaschinen-/ ndustrie grüßen am Weltfeiertag der Werktätigen alle Traktoristen,
Maschinenführer, Mechanisatoren und Techniker in den MTS, LPC und VEC und wünschen
ihnen weitere Erfolge bei der Arbeit mit den neuen Landmaschinen
4. Obwohl kein Zweifel darilber besteht, daß die Berichte de r Praxis Schwierigkeiten bereiten, darf man auf die Erfahrungen der Maschinenbenutzer dennoch nicht verzichten. Es ist daher zweckmäßig, einige MTS und VEG zu bestimmen, die über die Untersuchung der "schwachen Stellen" Bericht erstatten. Die dadurch entstehende Mehrarbeit sollte evtl. besonders prämiiert oder der Leistungsausfall vergütet werden. Die Berichte müßten auf die Betriebseignung der Maschinen hinweisen (Handlichkeit, Sichtverhältnisse, Beweglichkeit, Betriebssicherheit). da diese Gesichtspunkte vom Benutzer der Maschine am besten beurteilt werden.
5. Eine wertvolle Stütze bei der Untersuchung der "schwachen Stellen" kann auch der ausrangierte Maschinenpark bieten . Das sind jene Maschinen, die bereits derart abgenutzt sind, daß sich eine Reparatur nicht mehr lohnt. In diesen Maschinen sind sämtliche schwachen Stellen aufzufinden, sie können also untersucht werden. Der Nachteil besteht lediglich darin, daß es sich bei diesen Maschinen zumeist um veraltete Typen handelt. Einzelne Elemente wurden jedoch auch bei der Neukonstruktion nicht so erheblich verändert, daß aus ihnen nicht
Der Mähdrescher 5-8 1)
Der Mähdrescher S-8 (Bild I) unterscheidet sich wesentlich von seinem Vorgänger, dem Anhänge-Mähdrescher S·6, obwohl die Schnittbreite auch bei ihm 6 m beträgt.
Die größten Änderungen sind am Dreschwerk vorgenommen worden. So beträgt z. B. die Durchlaßfähigkeit des S-8 das 1,5- bis 1,8 fache der des S-6. Die Arbeitskennwerte des neuen Dreschwerkes sind ebenfallS besser. Infolge der besseren Drescharbeit der Trommel und der stärkeren Abscheidung des Kornes aus dem Stroh durch die Horden des Strohschüttlers sind die Kornverluste geringer als beim S-6. Obwohl der Mähdrescher S-8 nur eine Reinigung besitzt, wird das Korn besser gereinigt als in den zwei Reinigungen des Mähdreschers.
Beim Ernten mit dem Mähdrescher S-8 müssen moderne Ernteverfahren angewendet werden (~{ähdreschergruppen und Fließarbeit bei ununterbrochener störungsfreier Versorgung der Mähdrescher mit Transportmitteln).
Die Aulnahmekammer des Dreschwerkes und die Dreschtrommel sind beim S-8 leicht zugänglich. Die Regelung des Mähdreschers ist vereinfacht und besteht in der Hauptsache im Einstellen des Abstandes zwischen Dreschtrommel und Dreschkorb (am Eintritt zwischen 16 und 60 mm, am Austritt zwischen 0 und 20 mm) und in der Regelung der Austrittsöffnung des Reinigungsgebläses.
Der neue Mähdrescher ha t einen mechanisierten Strohsammler, seine Bedienung wird dadurch erleichtert. Zur Bedienung des S-8 sind nur noch der Traktorist, der Mähdrescherfübrer und ein Beifahrer notwendig. Er wird mittels Seilzug vom' Fahrerstand ausgeklinkt und entleert. Die Arbeitsproduktivität wird dadurch auf das 3,5 fache erhöht.
Da der Mähdrescher S-8 eine höhere Fahrgeschwindigkeit besitzt und das technologische Schema vereinfacht ist, liegt der Brennstoffverbrauch von Schlepper- und Mähdreschermotor niedriger als beim S-6.
Dadurch senken sich auch die Selbstkosten je Hektar wesentlich.
'I Techsowety MTS, Moskau (1956) Nr. 12, S. I bis 5; übers .: Dipl.-Ing. ~. BALKIN.
Heft 5 . Mai 1957
ebenfalls nützliche Schlußfolgerungen gezogen werden könnten. Einzelne Bestandteile des ausrangierten Schlepperparks können auch für die Fragen der wirtschaftlichen Herstellung nützliche Hinweise geben (mit der Materialqualität oder den Ermüdungserscheinungen zusammenhängende Anforderungen usw.), worauf die bisher höheren Materialanforderungen evtl. vermindert werden können.
Die auf statistischer Fehlerbestimmung basierende Untersuchung der "schwachen Stellen" würde die Entwicklungszeit der für die Praxis notwendigen, betriebssicheren und leistungsfähigen Landmaschinen erheblich verkürzen. Die Anwendung des Verfahrens würde die so oft diskutierte Fertigungsqualität verbessern und man könnte damit in kurzer Zeit die bekannten Fehler zahlreicher Maschinen abstellen.
Literatur DAEVES, K.: Praktische Großzahl-Porschung, Berlin 1933, VDI-Verlag. DAEVES, K.: Großzahl-Porschung und Häufigkeitsanalyse. DAEVES, K., RITTER, H. U., und MEWES, K . P.: Die Entwicklung
von Teilen bester Gebrauchseigollog durch Auswertung der Schwachstellenzählung. "Glückauf" 1940, S. 37 bis 43. Aü 2588
Einige technische Motorleistung Schoittbreite
Daten des Mähdreschers S·8: 52 PS 6,0 m
Haspel Trommel 550 mm 0, Dreschkorb
1100 U/min
Breite des StrohschiHtlers Reinigung Obersieb
mit Leisten, exzentrisch mit Schlagleisten, 1305 mm gitterförmig, zweiteilig 1300 mm mit Plansieben jalousieartig, regelbar
l a n~
Untersteb Strohsammler, 20 m 3 Fassungs-
Graepelsieb, nicht regel bar Aohänge-Strohsammler mit einem
vermögen Sammelraum für Stroh und Spreu
Vergleich der Mähdrescher S-8 und S-6
Arbeitstage ........... . Abgeerntete Fläche in ha .. Mittlere Tagesleistung in ha .. Mittlere Stundenleistung auf dem Schlage in ha Anzahl der bedienenden Personen Mittlere reine Stundenleistung in ha Arbeitsaufwand in AKhjha Kraftstoffverbrauch in kgjha:
S-8 S-6
18 479
26,70 2,10 3 2,10 1,43
18 249
13,90 1,25 7 1,10 5,00
Schleppermotor . . . . . . . . 3,48 4,56 Mähdreschermotor .. 3,91 4,27
Selbstkosten des Aberntens von I ha in Rb!. 32,35 45,36
AO 2600 1. TRYNDIN und A. JERKAJEW, Moskau
203
Zusammenfassung
Jeder Landwirt, der eine Beregnungsanlage mit bestem volksund betriebswirtschaftlichen Erfolg einsetzen will, muß einige technische Kenntnisse von der Arbeitsweise der Beregnungsanlage besitzen. Durch sachgemäßen Einsatz der Anlage kann man eine hohe Gleichmäßigkeit der Wasserverteilung, sparsamen Wasserverbrauch, geringe Betriebskosten, verhältnismäßig leichte Arbeit, also einen hohen Nutzeffekt der Anlage erreichen. Die erste Voraussetzung für einen sachgemäßen Einsatz ist ein zweckentsprechendes Feldleitungssystem. Das Feldleitungssystem muß günstige technische und arbeitswirtschaftliche Bedingungen für eine einwandfreie und vollständige Beregnung eines Feldes ohne Schädigung des vorhandenen Pflanzenbestandes gewährleisten. Dazu gehört vor allem die Schaffung günstiger Druckverhältnisse. Grundsätzlich ist Wechselbetrieb anzuwenden. Durch Zusatzleitungen wird ein Betrieb im Dreieckverband ermöglicht. Durch den doppelten Wechselbetrieb mit Hilfseinrichtungen (Absperrschieber, Manometer) kann besonders bei größeren Anlagen ein vorteilhafter Druckausgleich stattfinden, der eine einwandfreie Arbeit der Regner in bezug auf Wurfweite und Strahlauflösung und damit eine richtige Wasserverteilung garantiert.
Eine zweckmäßige Verbandsaufstellung muß die Voraussetzungen für eine lückenlose Beregnung des Feldes und eine möglichst gleichmäßige Wasserverteilung schaffen. Dabei muß
H. GRUND, MTS Goltzow
sie auch weitgehend den arbeitswirtschaftlichen Belangen gerecht werden.
Am häufigsten wird der Quadratverband angewendet, der diese Forderungen jedoch am wenigsten erfüllt.
Weitaus günstiger sind die Verhältnisse im Dreieckverband. Dieser kann, entgegen anderen Meinungen, recht einfach durch die Abwinkelung der Flügelleitung oder durch die Verwendung von Zusatzleitungen hergestellt und entsprechend den örtlichen, Gelände- oder klimatischen Bedingungen abgewandelt werden.
Die Gleichmäßigkeit der Wasserverteilung ist besser als bei", Quadratverband. die beregnete Fläche bei der gleichen Zahl von Umstellungen um 30 % größer.
Setzt. sich diese Art der Verbandaufstellung in der Praxis durch. so ist wieder ein Schritt getan, um den pflanzenphysiologischen und bodenkundlichen Gesichtspunkten bei der Beregnung gerecht zu werden und eine weitere Steigerung der Erträge zu erreichen.
Literatur [1] OEHLER: Die Leitwiderstände von Schnellkupplungsrohren. Schr\ften
des RKTL, H.30, Bellin (1932). S. 150. [2] OEHLER: Grundlagen der Wasserverteilung durch Beregnungsgeräte.
Neureuter "erlag, München (1949). [3] THOMAS: Bemerkungen zur Prüfung von Freilandregnern. Deutsche
Agrartechnik (1957) H . 3, S. 139. A 2635
Pflegegeräte und ihr Einsatz im Oderbruch
Im Jahre 1952 wurde von der Landwirtschaft die Forderung gestellt, die anfallenden Pflegearbeiten durch die MTS ausführen zu lassen. Die Industrie arbeitete als "erste Hilfe" die vorhandenen Gespanngeräte entsprechend um , wodurch sie für den Schlepperzug brauchbar werden sollten. Die in der weiteren Entwicklung entstandenen Pllegeschlepper RS 15 und RS 30 erhielten angebaute bzw. aufgesattelte Geräte.
Aus unseren Erfahrungen kann hierzu folgendes berichtet werden. Das am RS 15 angebaute Gerät war starr angebracht und lag bei etwas Schrägstellung des Schleppers mit den Werkzeugen zu tief bzw. zu flach im Boden. Der Anbau zwischen Vorder- und Hinterachse erfordert eine genaue Lenkung. Das am RS 30 aufgesattelte Gerät (2,5 m Arbeitsbreite) vom Landmaschinenbau Torgau war als Hackgerät brauchbar, allerdings ließ die starre Aufsattlung bei Schräglage des Schleppers keine einwandfreie Arbeit zu. Die mitgelieferten Häufelkörper sind für die harte Beanspruchung im Oderbruch zu schwach; sie reißen an der Anbauschiene ab und verbiegen sich.
Unsere Forderung, die unter schweren Bedingungen arbeitenden Geräte entsprechend zu verstärken, wurde nicht berücksichtigt. Ein erneuter Vorstoß veranlaßte die Abteilung Mechanisierung im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, eine Erprobung von Hack- und Häufelgeräten im Oderbruch durchzuführen. Diese Erprobung erfolgte im Juni 1955 in unserer MTS.
Zur Erprobung kamen:
1. 1 angehängter "Landpfleger" (alte Ausführung) hinter "Aktivi5t";
2. 1 angehängtes Vielfachgerät 2,5 m vom Landmaschinenbau Torgau (Vorgänger P 163) hinter "Aktivist";
3. 1 angehängter "Roderich" vom BBG Leipzig mit angebauten Häufelkörpern vom sowjetischen Gerät KOM-2,8 hinter "Akti· vist" ;
214
4. 1 Anbaugerät PO 61 vom Landmaschinenbau Torgau. Drei-punktaufhängung auf "Allgaier" 33 PS aufgesattelt;
5. 1 sowjetisches Anbaugerät KOM-2,8 aufgesattelt auf RS 30 .
Von Arbeitsversuchen mit den RS 15 bzw. RS 30 und den vom Landmaschinenbau Torgau hergestellten Geräten wurde abgesehen, da diese zu schwach dimensioniert waren und den gestellten Anforderungen nicht genügten. Die Versuchsfelder waren durchschnittlicher Oderbruchboden und stark verkrustet.
Das 1. Vergleichsgerät, der alte "Landp!leger", arbeitete gut. hatte aber am Rahmen etliche schwache Stellen, die verstärkt werden mußten.
Mit dem 2. Gerät vom Landmaschinenbau Torgau (Vorgänger P)631 mußte die Arbeit nach kurzer Zeit eingestellt werden, da die Häufel körperanbringung zu schwach ausgeführt war und sich von der Geräteschiene löste . Der umgebaute "Roderich" mit sowjetischen Häufelkörpern (3. Gerät) arbeitete zur Zufriedenheit.
Das 4. Gerät, ein PO 61 vom Landmaschinenbau Torgau, wilr in der Ausführung zu schwach, die Häufelkörper hatten ungeeignete Form und gingen nich.t in den Boden. Die Kombination RS 30 mit dem sowjetischen Gerät KOM-2,8 leistete gute Arbeit.
Aus diesen Versuchen und dem Erfahrungsaustausch mit Ministerium und Herstellerwerk entstanden das Sattelgerät P 515 "Robust" und das Anhängevielfachgerät P 163. Beide Geräte, die in Kopplung 7,5 m Arbeitsbreite (bei Hackarbeiten) bewältigen können, arbeiten zu friedenstellend .
Diese guten Ergebnisse beweisen erneut, wie fruchthringend eine enge Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Praktiker ist. Die in der nächsten Zeit in Aktion tretenden Versuchsbrigaden werden ehen falls zu solchen Erfolgen beitragen.
AK 2728
Agrartechnik 7. Jg.
• ,.'- ... · 1 • .
Umbau und Mechanisierung des Rinderstalls
der LPG " Morgenrot", Pritzenow
Dem Umbau alter Wirtschaftsgebäude zu neuzeitlichen und technisch fortschrittlichen Viehställen ist in unseren LPG bisher nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt worden. Man sah im Neubau von Typenställen zu einseitig den Ausdruck des Fortschritts, ohne dabei zu beachten, daß in unseren Dörfern noch viele solide gebaute Altställe oder andere Wirtschaftsgebäude vorhanden sind, die sich unter Aufwand geringer Mittel und mit wenig Material zu modernen Viehställen umbauen lassen. Viele hundert Millionen Mark können dadurch für die Landwirtschaft auf anderen Gebieten investiert (Technik, Zuchtvieh, Saaten usw.) oder für den ländlichen Wohnungsbau freigestellt werden. Natürlich lassen sich die Altbauten nicht immer ohne Schwierigkeiten umbauen, vor allem wirft die notwendige Mech<lnisierung m3.nches Problem auf.
Es ist deshalb zu begrüßen, daß man schon in verschiedenen Bezirken Pläne und Projekte für den Umbau von Altgebäuden bearbeitet. Im Bezirk Neubrandenburg ist diese Initiative besonders fruchtbar zum Ausdruck gekommen. Dort hat die enge Zusammenarbeit der KdT und des Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft zur Bildung eines Kollektivs geführt (Praktiker, Ingenieure und Agronomen), das sich mit dem Umbau eines Altstalles in einen hygienisch und technisch gleichermaßen neuzeitlichen Rinderstall befaßt.
Erst mals hat sich dabei ein Kollekti v gebildet, in dem Ingenieure, Architekten, Zootechniker und Mechanisatoren gemeinsam die schwierigen Probleme der Mechanisierung von Altbauten bearbeiten und zur Lösung bringen!).
Vom Kollektiv wurden für den Umbau eines für Mecklenburg typischen Stalles in Pritzenow drei Vorschläge ausgearbeitet, wobei der erste Vorschlag eine 3reihige Längsaufstallung für 114 Rinder vorsieht. Er ist von Angehörigen der Hochschule für Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften, Meißen, ausgearbei tet worden.
Der zweite Vorschlag beschäftigt sich mit einer 4reihigen Längsaufstallung, bei der auf Kurzstand 156 Rinder untergebracht werden können. Das Projekt wurde von einem Ingenieurkollektiv des EBH Neubrandenburg entworfen.
Tm dritten Vorschlag ist ein Entwurf über einen Laufstall für 116 Rinder, ebenfalls vom Ingenieurkollektiv EBH Neubranden bu rg, en thai ten.
Dieses Beispiel einer kollektiven Zusammenarbeit sollte auch für andere Kollegen ein Ansporn sein, gemeinsam die großen wirtschaftlichen Vorteile des Umbaues und der Mechanisierung von Altbauten zu erschließen und unsere LPG dadurch zu festigen.
Stand und Perspektive
Die LPG "Morgenrot" in Pritzenow, Kreis Altentreptow (Bild 1), wurde 1953 gegründet. 20 werktätige Bauern mit einer LN von 140 ha schlossen sich damals zusammen. An Vieh waren 28 Kühe, 40 Stück Jungvieh, 120 Schweine und 15 Pferde vorhanden. Die LPG vergrößerte sich laufend durch Aufnahme weiterer werktätiger Bauern und der freien Flächen des Ortes. Sie bewirtschaftet heute allein in Pritzenow 410 ha LN. Die vorhandenen 39 ha Wiese sollen durch Umbruch und Neuansaat auf 35% der Fläche vergrößert werden. Der heutige Vieh bestand beträgt 60 Kühe, 50 Jungrinder, 40 Pferde, 450 Schafe und 600 Schweine aller Altersklassen.
') Dem Kollektiv gehören die Kollegen Dipl.-Ing. J. WEPPNER, Dipl.-Ing. Arcb. H. WANKA, R. KOHLS, Bauing. L. BASEDOW und A. WILLFAHRT an.
Heft 5 Mai 1957
Der Arbeitskräfteuesatz der LPG ist gering; auf 100 ha sind 10 AK verfügbar.
In der Feld- und Vieh wirtschaft arbeiten Komplexbrigaden. Sie sind auf die einzelnen Ortsteile verteilt und vereinfachen die Organisation der Futterwirtschaft.
In Zukunft sollen in Pritzenow allein 120 Milchkühe und 80 bis 90 Stück Jungvieh gehalten werden, dazu kommen 500 Schweine sowie die Schafherde.
Um den erhöhten Anfall an StaUarbeit mit den zur Verfügung stehenden wenigen Arbeitskräften künftig bewältigen zu können, müssen die vorhandenen Ställe entsprechend umgebaut. und weitgehend mechanisiert werden.
Die Genossenschaft hat mit Hilfe der eigenen Baubrigade in den vergangenen Jahren die Altbauten repariert und instand gehalten. Für den stark angewachsenen Schweinebestand wurden neue Ställe errichtet.
Der bauliche Teil der Perspektivplanung sieht vor, den vorhandenen alten Kuhstall umzubauen und den Stallbetrieb mit den z. Z. greifbaren Mitteln zu mechanisieren. Durch
Bild 1. Lageplan LPG Pritzenow a Kuhstall, b Pferdestall, C Abkalbestall, ct Schweinestall, e Schafstall, f \Vohnhaus, g \Verkstatt und Lager, h TraD.sformatorenhaus
Neubau aller augenblicklich noch fehTenden Nebenanlagen, wie Jauchegrube, Stapelmistplatten, Futterhaus, Silo und Milchhaus, wird der Stall dann dem heutigen Entwicklungsstand entsprechen. Der Bau eines Jungviehstalles soU sich dem Kuhstallumbau anschließen.
Schafe, Pferde und alles individuelle Vieh findet Unterkunft in weiteren Altställen.
Architektur und technische Einrichtung des alten Stalles
Der alte Rinderstall auf dem Gehöft Pritzenow steht auf der rechten Seite des Hofplatzes (Bild 2 und 3), und hinter ihm, auf der hofabgewandten Seite, befindet sich eine große Dungmulde, ein kleinerer Schweinestall und der Wagen- und Maschinen platz.
Der Rinderstall ist ein Verblenderbau mit einem Mansarddach. Die Mansarddachflächen sind mit Zementfalzziegeln eingedeckt. Die oberen Flachdachflächen sind als Pappdach ausgebildet.
Der Stall ist 47,56 m lang und 17,70 m breit. An der Innenhofseite liegt auf ganzer Stallänge eine 4,65 m breite Längsdurchfahrt. Sie dient gleichzeitig als Futteraufbereitungstenne. Eine 25 cm dicke Zwischenwand trennt die Längsdurch-
229
Blld:2. RinderstalL der LPG "Morgenrot" in Pritzenow, Hofseite
fahrt vom eigentlichen Stalltei!. Dieser hat eine innere Länge von 46,80 m und ei ne solche Breite von 12,04 m. Das entspricht eine r reinen Stallraumfläche von rd. 565' qm. Die lichte Stallböhe beträgt 3,50 m (Bild 4).
Der Stallraum ist nach dem Prinzip der Queraufstallung eingerichtet. An der Zwischenwand zur Längsdurchfahrt liegt 55 cm über dem Planum der Durchfahrt und des Stallraumes der Futtergang. Fünf doppelseitige und zwei ei nseitige Futtertische in gleicher Höhe bieten z. Z. Anbindemöglichkeiten für 77 Milchkühe und 40 Stück jungvieh.
Für di e Milchkühe sind reich lich bemessene Langstände vorgesehen. Das jungvieh is t auf entsprec hend kürzeren Ständen angebunden.
j eder Futtertisch ist durch eine Tiir (Bild 5) mit einigen vorgelagerten Stufen von der Längsdurchfahrt aus erreichbar. Die Futterkrippen haben ein Bewässerungsabsperrventil mit Steckschlüsselbetätigung . Das Versorgungswasser wird mi ttels elektrischer Pumpe aus einem nahe gelegenen Brunnen in einen Boiler in den Stall heraufgepumpt, es kann aus diesem Reservoir über Verteilerleitungen in die K rippen gelassen werden (Bild 6).
An der dem Innenhof zugewandten Längsseite des Stallgebäudes ist eine kleine, provisorische Milchkammer angebaut worden . Sie bietet die Möglichkeit zur Kannenspüle und hat ein Wasserkühlbecken für Kannen.
Vom W estsüdwestgiebel aus führt durch eine zweiflüglige Tür eine ei nfache Holztreppe zum Kornboden (Bild 7). In
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Bild 3. R ücksei te des Stalles mit Dungmulde und J auche tümpel
zweigeschossiger Konstruktion e rst reck t sich dieser Kornlagerboden über etwa ein Drittel der gesamten Dachbodenlänge. Die restlichen zwei Drittel des Dachbodenraumes dienen als
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Bild 5. Futtergang im alten Stall
Hauhfutter- und Streustrohlager. Der Rauhfutterboden ist durch eine schmale Holztreppe von der Längsdurchfahrt aus erreich bar.
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Blld 4. Kuhstall "Pritzenow" aMilchkammer. b Treppe zum ]{ornlagerboden. c Tenne, d Futtergang
230 Agrartechnik 7 Jg.
Die nutzbare Lagerfläche des KornlagerbodenS beträgt etwa 500 m 2 . Die Beschickung des Kornbodens erfolgt durch Giebeltüren in jedem Geschoß. Der Rauhfutter- und Streustrohlagerboden hat einen Rauminhalt von rd . 2500 m 3 . Zur Beschickung des Dachraumes sind auf dem Ostnordostgiebel und auf der Innenhoflangseite je ei ne zweiflüglige Bodenluke vorhanden. Die Entlüftung des Bergeraumes e rfolgt durch kleine, unzureichend bemessene Blechkappen' entlüfter und die Stallentlüftung durch quadratische Holzschächte, 50X50cm, mit den üblichen Entlüfterhauben oberhalb der Dachhaut.
Der Boden in der Tenne und in dem gesamten Stallteil ist mit Kopfsteinen gepflastert. Die Standflächen sind mit geringer Neigung zur Jaucherinne hin angelegt. Die Jauche wird oberirdisch durch die Stallgangtüren zur Dungstätte geleitet und versickert dort. Eine Jauchegrube ist nicht vorhanden.
Die Fenster sind als einfache Blendrahmenfenster mit Sprossenteilung hergestellt. Die vorhandene Belichtungsfläche von etwa 14 m 2 für eine Stallfläche von 565 m 2, bei einer vorhandenen großen Stalltiefe von 12,04 m und nur einseitiger Belichtungsmöglichkeit (Nordnordwestseite). muß als unzulänglich angesehen werden.
Der Stall ist 1934 erbaut worden. Er stellt somit ein relativ neuwertiges Bauwerk dar und ist in seinem gesamten baulichen Zustand, bis in jedes Einzelteil, heute noch als sehr gut erhalten zu bezeichnen.
Zum Rinderstall gehört außerhalb des Gebäudes nur eine große. unbefestigte Dungmulde. Sie liegt, durch eine etwa 4 m breite Langfahrt getrennt, hinter dem Stallgebäude, an der Stallraumseite. Zum Stall gehören keinerlei Silo- oder sonstige Nebenbauten.
Die Arbeitswirtschlltt im alten 8tll1l
Der Milchviehstall bildet einen Arbeitsschwerpunkt der LPG. Zu r Zeit stehen in ihm 60 Kühe und 50 Stück Jungvieh. davon etwa ein Drittel hoch tragende Tiere. Dieser hohe Besatz mit dem weniger Arbeit erfordernden Jungvieh ermöglicht den relativ niedrigen Arbeitsaufwand von 33.6 min je Tier und Tag . Weitere Faktoren. die zum Zustandekommen dieser niedrigen Zahl führten. sind der Melkdurchschnitt von nur 6.9 I je Kuh und Tag sowie die Tatsache, daß die Tiere kaum geputzt werden können , da Füttern, Melken und Misten die wenigen Tierpfleger voll in Anspruch nehmen.
Gemolken wird mit der Hand . Der Transport der gemolkenen Milch erfolgt in Kannen, die im Stall gefüllt werden. Die vollen Gefäße müssen über Treppenstufen nach dem kleinen primitiven Milchraum getragen werden. Je Kuh und Tag werden hierzu 12,6 min gebraucht.
Gefüttert wird ebenfalls von Hand. Alle Futtermittel werden auf der Längssei tendurchfahrt bereitgestellt bzw. gemischt und dann im Handbetrieb auf die Futtertische der Querreihenaufstallung getragen. Heu und Kraftfutter lagern deckenlastig über dem Stall. Rüben und alle übrigen Futtermittel werden genau wie das Streust roh mit Pierdegeschirren angerollt. Für den Transport der Futtermittel, das Füllen des Bergeraumes und für das eigentliche Füttern der Tiere einschließlich Tränken aus der Krippe ergibt sich dementsprechend ein Aufwand von 18,9 min je Tier und Tag.
Die Entmistungsarbeiten schneiden zeitlich am günstigsten ab. sie werden mit pferdegezogener Schleppe ausgeführt. Auf
Heft 5 Mai 1957
BUd 6. Alte Au!stallung
ordnungsgemäße Stapelung des Mistes muß aus Arbeitskräftemangel verzichtet werden. Es entfallen hier auf Tier und Tag 2,1 min.
Zusammenfassend sei gesagt. daß je Tier und Tag 70 kg Futter und 40 kg Frischmist transportiert werden müssen, dazu kommen beim jetzigen Stand noch 7 I Milch je Kuh.
In kurzer Zeit wird durch das Abkalben der Sterken der Arbeitsaufwand noch weiter steigen. so daß die z. Z. im Stall arbeitenden 5 AK um mindestens 1 AK verstärkt werden müßten, über die die LPG aber nicht verfügt. Es wird deshalb an Architekten und Mechanisatoren die Forderung gestellt, den Stall so zu ve rbessern, daß e r mit höchstens 5 AK bewirtschaftet werden kann. Zu berücksichtigen ist ferner , daß
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Milchleistung und damit Melkzeiten steigen werden. Auch dieser Mehranfall von Arbeit muß durch Mechanisierung und Umbau ausgeglichen werden.
Umbau- und Mechllnisierungsvorschlag der Hochschule liir LPG ~leißen
Der Hochschule für landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften wurde nun die Aufgabe gestellt, für den Altstall, wie er in Pritzenow steht (Bild 2 und 3), eine dreireihige Längsaufstallung zu entwickeln, die die Mechanisi erung des Stallbetriebes möglich macht.
Das Institut für Mechanisierung hat einen Vorschlag entwickelt, dessen Einzelelemente im heutigen Stand der Entwicklung sofort greifbar sind. Sie fordern nur den geringstmöglichen Aufwand von finanziellen Mitteln . Demzufolge bemüht sich auch die bauliche Lösung, mit einem optimalen Einsatz von Baumaterial und Investmitteln den Stall so auszubauen, daß er den neuzeitlichen Anforderungen weitgehend gerecht wird.
Um für die Längsreihenaufstallung der 114 Tiere auf Mittellangständen mit Freßgittern Platz zu erhalten, wird die Trennwand zwischen der bestehenden Längsseitendurchfahrt und dem Stallraum abgebrochen. Während des stückweisen Abbruchs wird die Balkenlage der Durchfahrt und des Stalles durch Joche abgefangen. Als Ersatz für die wegfallende Wand werden im Abstand der StützensteIlung im Stall neue Säulen
231
aus Eichenholz angeordnet. Sie stehen auf vorgefertigten Betonpostamenten und tragen einen neuen Unterzug, der die beiden Balkenlagen und die eine Säulenreihe der Mansard-Dachkonstruktion aufnimmt. Das benötigte Holz, etwa 7,0 m 3 ,
liegt bereits auf dem Hof der Genossenschaft. Es stammt z. T. aus dem Abbruch des alten Schafstalles oder aus dem Einschnitt eigener Eichen.
Sämtliche im Stall vorhandenen Futtertische der Querreihenaufstallung werden abgebrochen.
Die neue Einteilung sieht an der nördlichen Längsseite einen Futtergang von 2,75 m Breite vor.
Jeder der drei Reihen ist zweimal von Gängen unterbrochen, die zu Toren führen, um die Tiere bequem aus- und eintreiben zu können. Im Katastrophenfall stehen so sechs Tore zum Räumen des Stalles zur Verfügung (je Tor also 19 Tiere).
Der Futtergang erhält Gefälle zum Kuhstand hin, er enthält gleich die Krippenschale, die so eingebaut ist, daß ihr tiefster Punkt 5 cm über dem Standfußboden liegt. Die als Betonhalken ausgebildete Freßgitterschwelle bildet die Abgrenzung zum Stand hin, sie trägt die verschließbaren Freßgitter, für die eine Konstruktion aus Stahlrohr vorgesehen ist. Mit dieser Anordnung werden zwei bedeutende Vorteile erreicht:
Bild 8. Querschnitt C-D, Umbauvorschlag
a Mistgang, b Futtergang
l. Die Tiere können in ungezwungener Haltung wie auf der Weide fressen.
2. Gegenüber dem Einbau frei stehender Krippen, Halbfuttertischen o. ä. wird eine merkliche Einsparung an Baustoffen und Arbeitszeit erzielt. Das vorgesehene Einfüttern vom Wagen aus läßt sich leicht durchführen. Außerdem kann ein Betonwulst an der Gangseite der Tiefkrippe angebracht werden, der ein Abrutschen des Futterwagens und das Hineinfallen von an den Rädern haftendem Schmutz verhindert.
Die neugesetzte Säulenreihe steht am Standende unmittelbar vor dem flachen Laufgraben der Schleppschaufel. Der Graben einschließlich der Jauchenrinne ist 85 cm breit, seine Tiefe soll 5 bis 10 cm betragen. Zwischen dem Graben und dem Kotgraben der nächsten Standreihe läuft ein 86 cm breiter Arbeitsgang. Standgangfläche sowie Betonbalken und Krippen werden direkt auf das vorhandene Katzenkopfpflaster aufbetoniert und ersparen so den Unterbau.
Die nächsten bei den Säulenreihen (alter Bestand) stehen so, daß sie einmal optimal 40 cm Abstand von der Krippe haben und in' der dritten Reihe im Zuge der Freßgitterschwelle stehen. Sie behindern so die Tiere am wenigsten und geben Haltepunkte für die Freßgitter. Hinter der dritten Standreihe läuft wieder der Graben für die Schleppschaufel, hinter ihm bis an die Wand ein Arbeitsgang von 115 cm Breite.
Die Lüftung des Stalles wird durch den Einbau von Zuluftöffnungen unter der Decke sowie durch den Bau eines weiteren Abluftschlotes verbessert. Außerdem werden an beiden Längsseiten neue Betonfenster eingesetzt, die die Tageslichtverhältnisse im Stall verbessern werden, ihre Anordnung wird auch das äußere Bild des Stalles günstiger erscheinen lassen.
Die elektrische Beleuchtung wird mit Hilfe von Leuchtstoffröhren dem heutigen Stand der Technik angepaßt.
Die Rauhfutter- und Streustrohvorräte lagern deckenlastig im vorhandenen Bergeraum. Rauhfutter und Stroh werden einmal in der Querdurchfahrt des angebauten Futterhauses auf die Wagen direkt abgeworfen, :mm anderen können sie mit Hilfe von Luken und Segeltuchschläuchen auch am Stallende ab-
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geworfen werden. Die für die Winterfütterung bestimmten Rüben lagern im Futterhausanbau, der am Westgiebel des Stalles geplant ist. Hier kann ein 8-Wochenbedarf liegen, über den Rü ben lagert Spreu, sie fällt durch eigene Schwere zum Bröckler und wird den Rüben zugesetzt. Die im Pritzenower Stall eingebauten beiden Treppen werden im ganzen herausgenommen und am Milchhausanbau (Nordseite) sowie an der bestehenden Luke der Südseite außen wieder angebracht. Ein neues Schutzdach übernimmt den Wetterschutz_ Als Milchhaus kommt der Typenbau Wv 199 zur Verwendung.
Vor dem Ostgiebel des Stalles liegen zwei Stapelmistplatten mit zusammen 230 m 2 Fläche. Die Fläche ist im Falle Pritzenow 'reichlich bemessen, da die Tiere sich während der guten Jahreszeit dauernd auf Weide befinden. Unter der Mistplatte befindet sich die Jauchegrube mit 400 m 3 Fassungsvermögen, Der Abstand zwischen den Platten ist so gewählt, daß die Schleppschaufelentmistung mit Allesförderer bequem Platz findet. Die Winde und der Motor der Entmistungsanlage stehen ostwärts der Stapelm!~tplatten_ Sie werden durch ein leichtes Schutzdach vor Witterungsschäden bewahrt,
Das Silofutter liegt an der Nordseite des Stalles in vier Durchfahrtmieten. Sie haben 480 m 3 Fassungsvermögen_ Vor dem
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Bil(9. Grundriß, Umbauvorschlag der Hochschule für LPG a Mistgang, b Futtergang, C Milchhausanbau, dRübenlager
Bau der Silos muß der jetzt an dieser Stelle liegende Ententümpel zugefüllt werden (Bild 10)_
Da der Tümpel z. Z. die jauche und den Sickersaft aus Stall und Misthaufen aufnimmt, muß die alte Schleuse samt Dränage gereinigt und ergänzt werden.
Außerdem müssen noch 600 m 2 Fläche der Verbindungs- und Anschlußwege befestigt werden. An der Nordseite ist bereits ein Pflasterstreifen vorhanden_
Die Baukosten für den geplanten Umbau (ohne Mechanisierung) werden sich überschlägig auf 238000 DM belaufen. Davon entfallen allein 76000 DM auf den Anbau des Futterhauses,
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Bild 10. Lageplan des Umhauvorschlagej der Hochschule für LPG a 480 m' Durchfahrsito, b Futterhaus, C Milchhaus, d Kuhstall (114 GV), e Einfahrt, I Auslauf, g 230 m' Stapelm)stplatte, darunter Jauchegrube, kalter Pferdestall
Agrartechnik 7. Jg.
18000 DM für dip. Pflasterarbeiten, 63000 DM für Silo, Stapelmistplatte und J aucbegru be, der Rest von 60000 DM auf die Umbauarbeiten im Stall selbst.
Es sei noch bemerkt, daß der Stall in der vorgeschlagenen Form auch für Karrenbetrieb geeignet ist.
Beim Versagen aller mechanischen Hilfsmittel kann er auch als Notbebelf im Handbetrieb bewirtschaftet werden.
Vergleich der Baukosten zwischen Umbau und Neubau auf Grund der Preise des Typenkatalogs :
Umbau
DM Milchhaus 21000 Futterhausanbau 76000 Pilaster . . . . . . . . . .. 18000 Silo .... .. . .. ............ 38000 Jauchegrube und Mistplatte 25000 Umbau ..... 60000 Dränage in Eigenhilfe
238000 114
Typ auf 114 GV umgerechnet
Typenstall ........• . ... .
DM
291000 18000 38000 25000
entfällt
2150 DM/GVE
37200
114
3270 DM/GVE
Mechsoisierung der Futter-, Milch- und Mistwirtschalt sowie der Wegeablsul
Bei der Erklärung des Umbaues wurde schon darauf hingewiesen, daß wir mit dem geringstmöglichen Aufwand von finanziellen Mitteln eine Mechanisierung mit Einzelelementen vorschlagen, die dem heutigen Stand der Entwicklung entsprechen und wirklich greifbar sind. Bevor die Mechanisierung im einzelnen dargestellt wird , sind einige grundsätzliebe Erläuterungen zu geben.
Eine wirklich optimale Lösung der Mechanisierung eines Altstalles ist nur bei enger Verbindung von Baufachleuten und :\1echanisatoren möglich. Fehlt diese Verbindung, dann würden einseitige Lösungen zutage treten, die unserer Entwicklung nicbt dienlich wären . Deshalb wird nicht nur die vorgeschlagene Mecbanisierung angegeben, sondern auch .begründet, warum gerade diese Mechanisierung und nicht irgendeine andere Möglichkeit in Erwägung gezogen wird. Es sei ferner noch erwähnt, daß die Mechanisierung eines Altstalles infolge der jeweils verschiedenen Umstände nicht ohne weiteres mit einem anderen verglichen werden kann. Werden jedoch Vergleiche gezogen, so muß man sich darüber im klaren sein, daß in der Gegenüberstellung sehr deutlich zum Ausdruck kommt, wie groß der finanzielle Aufwand ist. Wie eingangs erwähnt wurde, darf dieser Aufwand jedoch nicht schematisch mit anderen Umbauten und Mecbanisierungen verglieben werden, da die vorbandenen Voraussetzungen stets . verschieden sind. Bei der Beschreibung der vorhandenen Anlage in Pritzenowist bereits darauf hingewiesen worden, daß weder ein . ausreichendes Futterhaus und Milchbaus vorhanden sind, ganz abgesehen von dem Fehlen der Futtersilos, einer Melkanlage, einer Mistplatte und der Jauchegrube. Dem gegenüberzustellen wäre der Vorteil, daß an den Giebel- und auch Längsseiten genügend Freiheit vorhanden ist.
Im Futterhaus. dessen Boden eben ausgebildet ist, wird der fahrbare, selbstreinigende Rübenzerkleinerer F 146 aufgestellt. Seine derzeitige Auslaufböhe beträgt 1,04 m. Es soll erreicht werden, daß die Schnitzel direkt auf die Plattform eines Anhängers gelangen. Desbalb muß die Differenz zwiscben der Auslaufhöhe des Rübenzerkleinerers und der Plattformhöhe des Futterwagens durch einen geeigneten Unterbau des Rübenzerkleinerers auf etwa 25 bis 30 cm gebracht werden.
Die auf dem Boden des Futterbauses liegende Spreu wird in den Rübenzerkleinerer geleitet und gelangt dadurcb gemischt mit den Scbnitzeln auf die Plattform des Wagens . Die Verteilung des gemischten Gutes auf dem Wagen wird von Hand durchgeführt. Die Fütterung im Stall soll direkt von einem Anbänger erfolgen, wobei die Seiten wände nacb unten geklappt werden (Bild 8) _ Die meisten Wagen mit 3 t Nutzlast baben eine Plattformbreite von 1,8 m und eine Spurbreite von 1,25 m_ Die Krippenentfernung bei den bei den Reihen mit gemeinsamem Futtergang ist so gewäh.t, daß das
Heft 5 Mai 1957
Futter nur von der Plattform beruntergescboben werden braucbt. Bei der dritten Reihe ist die Futtergangbreite aus gleichem Grund entsprechend größer gewählt worden_
Der Einsatz eines Anhängers mit Drebschemellenkung ist erforderlicb, um eine gute Manövrierfähigkeit, besonders beim Einlenken vom angebauten Futterhaus zu den Futtergängen, zu gewährleisten. Es muß desbalb der Quergang im Futterhaus stets frei bleiben, da dieser auch als Zufabrtsweg für Grünfutter und Silage dient. Die Grünfutteranfuhr muß mit der Feldbaubrigade abgesprochen werden, damit ein Umladen entlallen kann. Dabei ist zu bemerken, daß Grünfutter nur kurze Zeit im Stall gefüttert wird, weil halbjähriger Weidegang vorliegt. Auf die Mechanisierung der Futterentnahm~ aus dem Durcbfahrtsilo wird z. Z. verzichtet, es bleibt jedoch die Möglicbkeit offen, später den Weimarer Kran einzusetzen.
Um die Mechanisierung der Milchwirtschaft durchzufü hren. wird als Hauptelement die Melkanlage Elfa M 55 vorgesehen . Als Mechanisierungsart scblagen wir die Kombination Melkeimer-Tank verfahren vor. Die Einzelteile, die beim Einsatz dieses Verfahrens notwendig sind, werden nach Ing . GABLER, VEB Elfa, Elsterwerda, im Laufe des Jahres geliefert werden können_
Die später genannten Preise sind ebenfalls vom VEB Elfa angegeben worden. Die Bezeichnung der Kombination Melkeimer-Tank verfahren beinhaltet, daß im Stall mit den Melkeimern und den Melkgeschirren der Melkmaschine gearbeitet wird und innerhalb des Milchhauses die Milch in einen Transporttank gelangt.
Der Transport der Melkeimer im Stall erfolgt auf kleinen Wagen bis zum Milcbhaus_
Bevor der Weg im Milchhaus erklärt wird, soll das verwendete Milcbhaus beschrieben werden.
Der Milchbaustyp Wv 199 für 60 Kühe findet lDit geringfügigen Änderungen direkt Verwendung und genügt den Ansprüchen im Falle Pritzenow auch für 114 Kühe . Dies ist möglieb, weil das Melkeimer-Tankverfahren Verwendung findet und auf besondere Sozialräume, wegen der mittelbaren Nähe des Verwaltungsgebäudes und seiner Sozialräume, verzichtet werden kann. Die Lage des Milchhauses ist an der Nordwestseite des Stalles geplant, und zwar aus zweierlei Gründen : I . Wegen der Lage zur Himmelsrichtung; 2. soll von der gegenüberliegenden Seite die Beschickung der
Böden vorgenommen werden.
Beim Bau des Milchhauses ist das Dach dem des Stalles anzupassen . Innerhalb des Milchhauses sind folgende Änderungen vorzunebmen. Der Flur (auch Schleuse genannt) erbält an Stelle des Eingusses eine Absaugvorrichtung. Diese besteht aus einer Milchleitung mit mehreren Anschlußhäbnen. Die Milcbleitung geht in den Milchbehandlungsraum lind wird dort mit einem fah~baren vakuumfesten Milchtank verbunden . Beim Evakuieren der Luft des Milchtanks wird auch die Milchleitung bis zu den Anschlußstutzen auf Unterdruck gesetzt. Somit gebt der Weg der Milcb aus den Melkeimern mittels eines Schlauches über Anschlußhahn und Milchleitung direkt in den Tank. Im Milcbbebandlungsraum wird das vorgesehene Kühlbecken weggelassen und der Boden eben ausgefübrt. Die ins Freie führenden Türen vom Milcbbehandlungs- und Reinigungsraum sind entsprechend der Breite des Milchtankfahrgestells zu erweit('rn. Dadurch besteht die Möglichkeit, den Milcbtank direkt in den Reinigungs- oder Milcbbehandlungsraum zu fahren . In Pritzenow ist z . Z. die Milchannahmestelle 2 km vom Stall entfernt, deshalb wird auf eine aufwendige Kühlung verzichtet. Es werden zwei Kühlbirnen (Kühlschlangen) zum Einsatz kommen, die direkt in die beiden Mannlöcher des 1000-I-Tanks eingeführt werden. Durcb die !(üblscblangen wird Eühlwasser geleitet. Der Kühlvorgang kann während des Tankfüllens durchgeführt werden. - Zum Melken auf der Weide wird ein Weidemelkwagen vorgeschlagen. Es besteht die Möglichkeit, einen zentralen Melkplatz auf der Weide einzurichten und diesen mit elektriscbem Stromanschluß zu versehen.
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Bei der Mistwirtschaft wird eine periodisch arbeitende Entmistungsanlage vorgeschlagen, und zwar die Schleppschaufelentmistung, weil, wie schon gesagt, nur halbjährige Stallhaltung vorliegt. Die Schleppschaufe l ist innerhalb der z. Z. vorhandenen mechanischen Entmistungsarten die billigste und ihre Arbeitsweise am bes ten. Dieses Urteil is t zei tgebunden. Durch den Einsatz der Schleppschaufel ergeben sich die Miststätten und auch die Aufstellung der Winde an der Nordostseite des Stalles.
Im Abschnitt "Die Arbeitswirtschaft im alten StaU" konnte auf Grund der Angaben der LPG festgestellt werden, daß je Tier und Tag etwa 33,6 min Arbeitszeit gebraucht wurden, wobei niedrige Milchleistung , mangelnde Pflege der Tiere und des Mistes dazu beitrugen, diesen relativ günstigen Wert zu e rreichen. L egen wir für den umgebauten Stall die von FINZEL und THIEME ermittelten Werte zugrunde und nehmen wir ferner an, daß die wIi1chleistung auf 10 I je Tier und Tag ansteigt , so ergibt sich folgendes Bild;
Der Mist wird mittels Seilwinde und Schleppschaufel im Stall auf der Kotplatte entlang gezogen und außerhalb des Stalles über eine Rampe einem Allesförderer zugeleitet. Der Allesförderer fördert den Mist auf dieMiststapelplatte . Näheresüber dieses Verfahren ist de r angegebenen Literatur zu entnehmen.
AUstall
1. Ausmisten, Einstreuen, Krippe säu bern, Stall reinigung. Trän ken, Füttern e inschI. Futter zubereiten, aber ohne Putzen und Mist stapeln!
Umgebauter Stall (Technisie"u"gsst" jc I I)
1. Die gleiche n Arbeiten wie im Altstall, aber einschI. Putzen und Mist stapeln!
14 min/TierfTag
Infolge einiger schon vorhandener Geräte sind für die Mechanisierung nur noch folgende finan zielle Mittel bereitzuste llen;
21 min/Tier/ Ta g
2. Melken von Hand einsehl. Reinigen der Gefäße bei 6,9 I/Tier/Tag
12,6 min/ Tier/Tag
2. Melken mi t Maschine einscbl. Reinigen der Melkzeuge bei 10 I/Tier/Tag
Melkanlage, rd . . fahrbarer 1000-I-Tank .
2 Kühlbirnen . Weidemelkwagen ..
DM 9000 3500 1000 3000
13 min/T ier/Tag
Literatur
Schleppschau feien tmistungsanlage ei nschließlic h Allesfö rderer und j\'!ontage 7000
23500
FlNZEL, R., u. THlEM E: Neue Vorschläge für die Bewertung der Arbeit "Der ·Genossenschaftsbauer" (1956) H. 12, S.22.
DOLLlNG, M.: Die Schleppschaufele ntmistung im Anbindestall. "Deutsche Agrartechnik" (1956) H.4, S. 185.
A 2744 Das Arbeitskollekti\·
I ZJiskuSS",H
"Zum Einsatz von Wasserversorgungsanlagen in den LPG" I)
Hierzu schreib t uns Dipl.-Ing. W. HERZNER vom Institut für Wasserwirtschaft, Berlin
Bis in die jüngste Vergangenheit wurde die Wasserwirtschaft in ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung unterschätzt. Erst als 1952 die Einheit der Wasserwirtschaft von Staats wegen geschaffen wurd e, fand auch die Wasserversorgung eine verständnisvolle und verantwortliche Betreuung durc h die hi erfür be stellten Organe des S taates. Es wird aber noch sehr lange dauern, ehe einersei ts di e Fehler der Vergangenheit beseitigt und zum anderen die Bevölkerung voll zu würdigen und zu schätzen lernt, was ihr mit einer zentralen Wasserversorgung in die Hände gegeben ist und wie sie sich zum eigenen Nutzen dazu verhalten soll. Es ist seit dem Kriege so manches hierüber geschrieben, gesprochen und im Film gezeigt worden , aber ich fürchte, es vergeht noch vie l Zeit, e he die Kenntnis der Dinge um die Wasserversorgung zum allgemeinen Bildungsstand der Menschen unserer Zeit gehören wird.
Der hier zur Diskussio n stehende Aufsa tz von Ing. BERGNER kann so gedeutet werden, daß auch er in der Richtung dieser so notwendigen Aufklärung wirken soll. Dies muß in jedem Falle begrüßt werden . Es ist zweifellos ein lobenswertes Unterfangen, sicll in der Landwirtschaft für die Technik der Wasserversorgung ,einzusetzen und ihren Zweck und Nutzen an einzelnen Beispielen klar-
'I Aufsa tz von lug. G. BERGNER , Beflin , H. 12 (19561 S. 567 bis 573.
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zulegen. Ob der Weg, der in dem Aufsatz zu beschreiten versucht wurde, der rich tige oder, besser gesagt, der allein richtige ist, s teht zur Beantwortung noch offen. Auf Grund einer jahrzehntelangen praktischen Tätigkeit auf diesem speziellen Fachgebi et bin ich der Ansicht , daß di e bestimmt gutgemeinten Ratschläge nicht allenthalben auf fruc htbaren Boden fallen , wie es beabsichtigt ist. Es läßt sich schwer beweisen, daß alle, an die 'sich der Verfasser wendet, fachlich genügend \'or gebildet sind , um Nutzen aus dem Inhalt ziehe n zu können. Ich bi n überze ugt, daß sieh doch ei nige Klippen in dem Aufsatz bef inden, über die nichtgeschulte und jetzt damit in Zusammenhang gebrachte Menschen nicht so leicht hinwegkommen. Es wäre anderersei ts aber besonders schade, wenn sic h darüber hinaus irrtümliche Vorstellungen bei den L esern festse tzen würden, die sich erfahrungsgemäß schwer beseitigen lassen .
Die für einen Laie n zu r Debatte stehenden Fragen in ei ne m kurzen Aufsatz genügend klar darzustellen, ist gewiß nicht leicht. Es muß anerkannt werden, daß sich der Verfasser dieser Schwierigkeit bewußt war und versucht hat, sie bestens zu lösen. Zu dem rein Technischen wären einige Ergänzungen und Vorschläge zu mac he n. Zuvor jedoch möchte ich auf einige wasserwirtschaftliehe Zusammenhänge eingehen, die für jede vVasserversorgu ng von grundsätzlicher
Bedeutung sind. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben imme r wieder gezeigt, daß man oft schon das Projekt der Schaffung von Neubauernsiedlungen us\\'o unter .. Dach und Fach" hatte und dann ers t an die Frage der Wasserbeschaffung dachte_ Es wäre an der Zeit, daß man solche Fehle r nicht mehr wi ederholt und für Aufklärung in diesem Sinne Sorge trägt . Die Standortfrage jedes Wasserverbrauc hers ist von primärer Bedeutung und ausschlaggebend für die weitere t echnische Lösung und damit für die Höhe de r Investitionen. Dies gilt ganz besonders für d ie Anlage von Schweinemästereien sowohl hinsichtlich der Bereitstellung de,; Wassers als auch in bezug auf die Abführung und Aufbereitung des schwi erig zu behandelnden Abwassers. vVerden diese grundsätzlichen Forderungen nicht beachtet, dann wird die Wirtschaftli ch keit einer Versorgung nur zu leicht in Frage gestellt. Es muß allen unseren Mensch en klargemacht werden, daß nicht übe rall das Wasser in der Menge und Beschaffenheit vorhanden ist, wie und wo es gerade gebraucht wird. Die Erkenntnisse, daß diese als Selbstverständlichkeit erachtete Tatsache nicht immer zutrifft, ist schon teuer bezahlt worden.
Besondere Beachtung verdi ent die Beschaffung des Grundwassers. Im Normalfalle ist es so, daß nac h DurChführung von hydrologischen Vorarbeiten, wo-
Agrartechnik 7. Jg.
runter man den Nachweis der zur Verfügung stehenden Gr"undwassermenge versteht, eine Versorgungsanlage gebaut wird. Nach Bauende erfolgt die übergabe an den oder die künftigen Eigentümer. Dabei wird aber meistens versäumt, darauf hinzuweisen, daß das Grundwasser nicht unerschöpflich ist, sondern pfleglich behandelt und richtig bewirtschaftet werden muß. Eine während der Betriebszeit der Versorgungsanlage eintretende Verbrauchssteigerung wirkt sich sofort auf die Entnahme aus dem Grundwasser aus. Ist diese dann größer als die Menge, die sich von Natur aus als Grundwasser aus den Niederschlägen immer wieder neu bildet, so geht der Grundwasserspiegel und damit auch die Entnahmemenge zurück. Diese Beziehungen können nicht ernst genug genommen und müßten von vornherein richtig eingeschätzt werden. Einen Maßstab für das Verhalten des Grundwassers im Untergrund soll folgendes Beispiel erkennen lassen. Oberflächenwasser in Bächen und Flüssen hat eine uni das hunderttausend- bis millionfache größere Geschwindigkeit als Grundwasser. Wenn man sich hierüber Klarheit verschafft hat, so überlegt man sich schon genauer, was man einem Grundwasserstrom zumuten kann.
Ebenso wichtig wie die t ec hnische Seite der Wasserfassung ist die hygienische. Wer die Verhältnisse so überwiegend vieler Brunnen auf dem Lande kennt, muß mit mir üb ereinstimmen, daß diese niemals - wenn auch nur unbewußt -das Vorbild für Neuanlagen werden dürfen. Aus diesem Grunde halte ich es für wesentlich, daß gerade der Hygiene ein besonderes Augenmerk, mehr noch als in dem Aufsatz geschehen ist, gewidmet wird. Die Abdichtung des Brunnens nach oben zu r Vermeidung des Eindringens von Tagewasser und Planschwasser kann nicht wichtig genug genommen werden:
Die Behauptung (s. 3.1), daß sämtliche Geb'rauchswässe r keimfrei sein müssen, ist irreführend. Absolut keimfrei sind die allerwenigsten Wässe r. In der Regel handelt es sich hi erbei aber nur um harmlose Keime, die in einer Anzahl bis zu einer zweistelligen Ziffer je cm 3 Trinkwasser vorkommen dürfen. Trinkwasser muß allerdings vollkommen frei von krankheitserregenden I{eimen (Typhus, Cholera, Ruhr usw .) sein. Solche gefährlichen Keime komm en in den tierischen und menschlichen Abgängen vor, die auch zugleich das als harmloses Darmbakterium hekannte bacterium coli aufweisen. Deshalb ist bei bact. coli im Trinkwasser stets Vorsicht geboten.
Heft 5 Mai 1957
Die Schwankungen des Stundenverbrauches sind um so größer, je kleiner und je gleichmäßiger die Wasserverbrauchsgemeinschaft in ihrer wirtschaftlichen Zusammensetzung ist. Für Landgemeinden rechnet man als höchsten Stunden verbrauch mit 12,5% des Wasserverbrauches am Tage des höchsten Verbrauches. Beträgt letzterer das 1,5-fache des mittleren Wasserverbrauches je Tag (Qm), so ergibt sich der höchste Stundenverbrauch zu 1,5 Qm . 0,125 = 0,188 Qm. Beträgt beispielsweise die mittlereTageswassermenge Qm = 173 m 3/
Tag = 21/s, so würde di e Berechnungswassermenge (höchste r S tunden verbrauch) zu 0,188 · Qm = 0,188 ·173 = 32,5 m 3/h oder rund 9 l/s fes tzulegen sein. Das Verhältnis von Qm zu Qmax wird damit 2: 9 bzw. 1 : 4,5. Weil nun für ländliche Versorgungsanlagen die Gleichzeitigkeit der Wasserentnahmen charakteristisch ist, wird man genau abwägen müssen, ob man tatsächlich nur mit dem anderthalb- bis zweifachen des J ahresmittels auskommt, wie unter Ziffer 4 angegeben ist. Es ist schon deshalb besser. sicherer zu rechnen, weil man eine bei verhältnismäßig kleinen Durchmessern stärker ins Gewicht fallende Verkrustung des Rohrinnern ebensowenig außer acht lassen darf wi e einen im Laufe der Zeit zunehmenden Wasserverbrauch.
Zu Ziffer 5.2 1 ist zu bemerken, daß die Saughöhe der gemessene Höhenunterschied zwischen dem tiefsten Wasserspiegel im Brunnen und der Pumpenachse ist. Man könnte aus der gegebenen Definition herauslesen, daß es einen höheren Punkt auf der Länge der Saugleitung bis zur Pumpe gibt. Bei Saugleitung darf dies nicht vorkommen, da sich dort im Wasser mitgeführte und ausgeschiedene Luft ansammelt, die nicht durch ein Luftventil abgeführt werden kann. Die vom Verfasser offengelassene Möglichkeit trifft nur für Heberleitungen zu, die in geschlossener Leitung über einen Hochpunkt hinweg Luft selbsttätig oder mittels Entlüftungspumpen abführen können .
Für den Leserkreis ("Für unsere Genossenschaftsbauern") wäre es vielleicht besser gewesen, außer der Einführung des Begriffes atü die Erklärung 1 atü = 10 m Wassersäule (10 m WS) hinzufügen.
Bei den Wasserversorgungsanlagen wird als ganz selbstverständlich mit Druckwindkesselanlagen gerechnet. Diese haben mit den Hochbehältern nur das gemein, daß sie die e rforderliche Druckhöhe zur Verfügung stellen, nicht aber als Speicher dienen können. Die Förderkosten sind aber in jedem Falle um die Drucl<diffe-
renz von 10 bis 15 m WS höher als bel Hochbehältern. Im Berg- und Hügelland ist die Anlage eines Hochbehälters wohl zu überlegen. Anlagen mit Hochbehältern sind Stromsperren und Motordefek ten gegenüber unempfindlicher als . Druckkesselan lagen.
Nach dem oben Angeführten erweist sich der Aufsatz als geeignet, für die projektierenden Stellen Hinweise und Ratschläge zu geben; der Zweck, den Genossenschaftsbauern die nötige Übersicht und Klarheit zu verschaffen, wird wohl -so wünschenswert das wäre - nicht oder nur zum geringen Teil erreicht. Dazu ist der Umfang des Aufsa tzes zu klein. Den Bauer interessiert, worauf es im Betrieb hauptsächlich ankommt, welche Mängel und Tücken sich in eine Versorgungsanlage einschleichen können, wie er sich bei eintretender Minderung der Menge des Grundwassers oder Erhöhung des Verbrauches zu verhalten hat. Ferner muß er wissen, welche überprüfungen der Einzelteile von Versorgungsanlagen ihm obliegen , damit er über Wesen und Betrieb seiner Anlage stets auf dem laufenden bleibt. Was aber überhaupt nicht erwähnt wurde, ist die Möglichkeit eine'r Beratung und Unterstützung durch die zentralen oder kommunalen Wasserwirtschaftsbetriebe, die im Interesse einer ordnungsgemäßen Versorgung zu Ratschlägen stets bereit sind.
Ich bin überzeugt, daß nicht der Bau einer Wasserversorgungsanlage das Wichtigste ist, sondern de r Umstand, daß die Neuanlage so übergeben wird, wie es der Eigentümer e rwartet. Er muß dann mit dieser Anlage fertig werden, sie beherrschen le rn en und auch die Zusammenhänge vom Niederschlag bis zum Abfluß der Abwässer begreifen. Ihm muß ein Erläuterungsbericht mit den für die Zu· kunft wichtigen Daten und ein Lageplan der Anlage mit genauen Einmessungen der Anlagenteile übergeben werden. Ein daraufhin fachgemäß geleiteter Betrieb bietet erst die Gewähr, daß die durch die Investition festgelegten Werte gut angelegt sind . ... A 2692
Der Autor des Aufsatzes, lng. G. BERGNER, weist darauf hin, daß seine Ausführungen. wie übrigens im Beitrag betont, u. a. für die Innenmechanisatoren der MTS bestimmt sind. Diese Kollegen haben bekanntlich eine technische Ausbildung an eincr Ingenieurschule durchlaufen und besitzen deshalb die erforderliche Vorbildung einmal für das Verständnis des Aufsatzes und andererseits , um die Vorstände der LPG bei der Diskussion über die hier aufgeworfenen Fragen beraten zu können.
Die Redak tion
~35
Dipl.-Landw. H. PECHERT, Knau*)
Zum Beitrag von R. WINTER:
"Über den Antrieb von Stalltransportmitteln" 1)
Der Stall ist ein an zahlreiche Faktoren, aber auch Meinungen gebundenes Gebäude. Gesichtspunkte der Tierhaltung und -hygiene bestimmen vorrangig den Grundriß, die Bauausführung und die Art der Stallbewirtschaftung. Diesen Punkten schließen sich arbeitswirtschaftliche Forderungen an, die der Projektant durch klar geführte Arbeitswege, richtige Zuordnung der notwendigen Nebengebäude und unter den Forderungen der Wärmewirtschaft noch zulässige Abmessungen zu erfüllen sucht. Resultate dieser Planungsgrundsätze sind die heute entwickelten Typenbauten mit ihren Varianten. Von landtechnischer Seite liegen brauchbare Lösungen bezüglich der Entmistungswirtschaft vor (Kratzerkette und Schubstangen). die sich den Maßen der Stallgebäude anpassen. Die technisierte Fütterung der Rinder beschränkt sich z. Z. auf den Futtertransport mit der luftbereilten Dreiradkarre oder der Hängebahn. Als wichtigste derzeitige Aufgabe der Landmaschineriindustrie sei die Ausrüstung der vorhandenen Stallgebäude mit diesen Geräten genannt. Unseres Erachtens ist es daher nicht richtig, unter dem Redaktionsteil "Für den Genossenschaftsbauern" Praktiker und Mechanisatoren auf Maschinen aufmerksam zu machen, die nicht mit den nach wärmewirtschaftlichen und kosten mäßigen Erwägungen gebauten Ställen übereinstimmen. Die gewählten Maße und auch die gewählte Gebäudeeinheit mit zu jedem Stall gehörigen Futterlagerhäusern einschließlich der Siloanlagen sprechen dagegen . (Die Rubrik "Für den Genossenschaltsbauern" soll nicht nur informieren, sondern auch zur Diskussion über offene Probleme anregen. Die Redaktion .)
Wir geben WINTER recht, wenn er die Senkung des Transportaulwands in der Verminderung der Be- und Entladezeiten sieht, müssen aber darauf hinweisen, daß die Gruppenfütterung nach Leistung der Momentanentladung mit fehlender ordnungsgemäßer Futterzuteilung entgegensteht. Die geforderte größere Ladung ist an großflächigere Fahrzeuge gebunden. Breitere Futterwege (mindestens 2,5 m) mit entsprechenden Umfah'rten verlangen zum Ausgleich anderer Belange andere Maßstäbe b~üglich Dimensionierung der Wand- und Deckenflächen und Baukostenplanung. Im Falle der Motorfahrzeuge wären u. E. der mittlere Futtergang und in Großhofanlagen ein gemeinsames Fu tterhaus notwendig, um den Einsatz des motorgetriebenen Fahrzeuges mit Fahrer zu rechtfertigen. Auf der anderen Seite setzt der mittlere Futtergang nach
.) DAL~Forscbungsstelle für Tierhaltung, Knau (Leiter: Dr. SCHOLZ). ') Deutsche Agrartechnik 11956} H. 10, S.468 und 469.
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der heutigen Ansicht Tbc-freie Rinderbestände voraus.
Der von WINTER in Erwägung gezogene Futtertransport des Grünfutters vom Feld in den Stall vermindert zweifellos den Arbeitsaufwand des Futterumschlages. Das Grünfutter soll' aber kühl und flach gelagert werden, und der Stall als Lagerfläche ist im Sommer auch bei gut funktionierender Que'rlüftung dafür nicht der geeignete Ort. Die ohne Fenster gebaute und verschließbare, dadurch kühl zu haltende Futtertenne ist hierfür prädestiniert. Zweimaliger Futterschnitt am Tage entfällt, weil das Futter frühmorgens in frischem Zustand zu werben ist. Die Darlegungen umreißen nochmals die gegenwärtige Situation der Stallbewirtschaltung, wO die rein baulichen Gegebenheiten die Benutzung solcher Stalltransportmittel kaum zulassen.
Dennoch sollte das Gesamtproblem des dieselbetriebenen Transportfahrzeuges den Baufachmann und den Betriebswirtschaftier beschäftigen, damit der daran interessierte Praktiker auch hierfür die passende Gebäudelösung und betriebs-
lung vermögen also durchaus bei längerem Betrieb die Stalluft mit Abgasen und Geruchsstoffen merklich anzureichern. Es ist bei 90 Stück Kühen je Stall immerhin mit etwa 1,5 Stunden Futterzeit zu re'chnen , wenn sorgfältige Gruppenfütterung unterstellt wird; d. h., das Fahrzeug läuft im Kriechgang oder steht gewisse Zeit im Leerlauf.
Betrachtet man die errechneten Werte in Tabelle 3 der WINTERsehen Abhandlung, so erscheint im ersten Moment dem Leser zwingend die Ungefährlichkeit des Kohlensäure- und KOhlenoxydanteils nach einstündiger Betriebsdauer, dafür sorgt schon der optische Eindruck der Nullen in den vier Dezimalstellen nach dem Komma. WINTER hat bei seinen Berechnungen aber nicht das prozentuale Verhältnis, sondern lediglich das einfache Teilungsverhältnis dargestellt, ohne die Bezugseinheit 100 zu berücksichtigen. Die u. E. richtigere Auslegung zeigt Tabelle I. In ihr wurden ferner die absoluten Zahlen in mg/l Luft lür verschieden angenommene Luftkuben und die hygienischen Grenzwerte eingesetzt :
Tabelle 1 Gegebene Bedingungen: 1 I Hubraum, n = 500 Leerlauf, Betriebsdauer 1 Stunde, erzeugte Mengen
an CO, ~ 517 I, an CO = 24 J
Zunahme Luftraum in Vol.-%
CO, I CO
2000 m' .... . . . . . . .. 0,026 0,0012 200 m' .. 0,26 0,012 20 m' ... ...... '" , ... 2,6 0,12 angenommener Wert
nach WINTER ,
wirtschaftliche Daten in die Hand erhält . Von seiten der Tierhaltung ist dabei besonders aul die Milchhygiene aufmerksam zu machen. Melkstand und Melkmaschinen schließen zwar die Geschmacksbeeinlluss',!ng durch Stallgerüche aus bzw. verringern sie. Im letzteren Falle ist aber mit dieser negativen Tatsache stets zu rechnen. Hierzu möchten wir bemerken, daß im Stall bei Querlüftung im Sommer die Bedenken wahrscheinlich hinfällig sind. Anders verhält es sich hingegen im Winter unter der Bedingung der freien Lüftung. In Ställen mit fehlender ausgewogener Anordnung der Abluftschächte sind Luftstauungen im Stallraum nicht zu verhindern. Bei uns durchgeführte NebeJungsversuche zeigten, daß vom mittleren Futtergang aus die Luft nur ganz allmählich in Richtung des Abluftschachtes abzieht, wobei der Luftschwad wegen der Auftriebswirkung in der Nähe des Tieres besonders in weiter Entfernung vom Schacht erst den Weg zum Tier nimmt und sich dann allmählich verteilend dem allgemeinen Sog folgt .
Dieselmotoren mitihrerbekannten starken Rauch- und spezifischen Geruchsentwick-
Hygienischer Ull1IeChnungs-1 mg/J Luft Greozwert schlüssel
in mg/J 1 VoJ.-% = mg/J CO, I CO CO, I CO CO, I CO
0,5 0,015 5,0 0,15 18,0 0,15 19,5 12,5
50,0 1,5
I
Die bisher vorgetragenen Bedenken des Tierzüchters sind also (besonders hinsichtlich des sehr giftigen CO-Anteiles) nicht unbegründet, wenn man eine einstündige Betriebsdauer bei Unterbelastung annimmt. Dies fällt bei der nicht vollanteiligen Vermischung mit dem 10. Teil bzw. dem 100. Teil des Gesamtvolumens auf, was auch WINTER, nur von anderen Gesichtspunkten aus, in Erwägung zog. Die in Tabelle 1 verzeichneten Versuchsergebnisse zur Fixierl!ng der Luftverhältnisse im Stall sind nicht zufälliger Natur und in der Praxis überall anzutreffen, zumal der Praktiker sich leider noch oft von falschen Gesichtspunkten in der Stallführung und der Wartung von Lüftungsanlagen leiten läßt. Man hat zu bedenken, daß die Gase nicht so schnell entfernt werden können und sich mit dem Gesamtluftraum vollkommen vermischen, so, wie sie eingebracht werden,
Die theoretisch vorgetragene Erörterung ist im praktischen Versuchsbetrieb zu überprüfen, entsprechende Versuchsreihen sind bei uns vorgesehen. Die Berichterstattung wird zur gegebenen Zeit erfolgen. A 2664
Agrartechnik 7. Jg.
Zum Aufsatz: "Der Vorratsroder E 641 Behandlung"l)
Zwischen der überschrift und dem Inhalt des Artikels besteht ein Widerspruch. Die Überschrift lautet " Der Vorratsroder und seine richtige Behandlung". Im Artikel sellJst wird aber die Frage gestellt, ob mit dem Zapfwellenroder E 641 Vorratsarbeit möglich ist. Es wird mit" Ja" geantwortet, wenn die Voraussetzungen dazu geschaffen werden . Entweder ist der Zapfwellenroder E 641 ein Vorratsroder und man kann mit ihm Vorrat roden oder er ist ein Reihenroder, den man unter besonderen Bedingungen als Vorratsroder einsetzen kann . Ich behaupte das letztere. Die angeführten Faktoren wie Arbeitsgeschwindigkeit, Einstellung des Schares und Sieb rades werden von unseren Traktoristen beachtet. Nicht einmal, sondern bei fast jedem Damm wird am Roder gestellt, um eine bessere Arbeit damit zu ermöglichen, trotzdem bleiben beim Vorratsroden etwa 30 % Kartoffeln im Boden, die zwar gerodet, aber von der nachfolgenden Erde wieder verschüttet werden.
Es half weder die Verringerung oder die Erhöhung der .Arbeitsgeschwindigkeit
') Deutsche Agrartechoik (1956) H. 10, S.442.
noch das Einstellen des Schares und des Siebrades, drei- bis vier mal mußten die Felder nachgegrubbert werden, ehe die verschütteten Kartoffeln erfaßt waren. Bei dem Mangel an Arbeitskräften können wir uns eine solche Arbeitsweise nicht erlauben.
Der Zapfwellenroder E 641 ermöglicht vor allem auf verunkrauteten Böden, wo man den Schatzgräber nicht einsetzen kann, wenn sofort nach dem Roden aüfgelesen wird, eine saubere Arbeit . Als Vorratsroder ist er nur in Ausnahmefällen geeignet. Er wird von vielen Stationen, selbst auf die Gefahr der hohen Ernteverluste, zum Vorrats roden eingesetzt, weil unsere Landmaschinenindustrie bisher noch nicht in der Lage war, einen brauchbaren Vorratsroder zu liefern, der auch bei verunkrauteten Böden ähnlich dem sowjetischen Siebkettenroder eine einwandfreie Arbeit leistet. Diese Forderung unserer Traktoristen und Genossenschaftsbauern besteht schon seit langem, sie wurde jedoch bisher nicht erfüllt.
Viele Stationen im Bezirk Potsdam haben sich auf Anregung des Werkstattkollek-
und seine richtige
tivs der MTS Pritzwalk so geholfen, daß sie einen Keil unter den Lagerblock der Siebradwelle legten und so das Siebrad steiler stellten, ähnlich dem Schmotzer mit Bodenantrieb.
Am Siebrad wurden die Zinken gerade gerichtet und eine 2 mm dicke Blechplatte mit 800 mm Dmr. untergeschraubt, um zu erreichen, daß die Kartoffp.ln weiter geschleudert werden.
Diese Änderung bekräftigt meinen Beweis, daß der Zapfwellenroder E 641 kein Vorratsroder ist. Auch der letzte Absatz des Artikels beweist nur, daß unsere Traktoristen alles mögliche versuchen, um mit der Maschine richtig arbeiten zu können.
Die Methode, ohne Siebrad zu roden, ist natürlich nicht richtig . Die Hauptschuld an den hohen Ernteverlusten liegt aber nicht an der Einstellung des Siebrades oder an den Traktoristen , sondern an der Konstruk tion des Roders .
Dipl.-Wirtsch . F. SCHUBERT,
Direktor der MTS Felgentreu
Dazu schreibt VEB Landmaschinenbau "Rotes Banner" Döbeln
Wir im Werk sprechen schon seit Übernahme der Produktion des Gerätes nur vom Zapfwellenroder E 641, gegenüber der eingebürgerten Bezeichnung "Vorratsroder" , unter de ren Perspektive der Roder auch in die Produktion gegeben wurde.
Unsere Erfahrungen zeigen allerdings, daß eine ausgesprochene Vorratsarbeit mit dem E 641 nicht in jedem Falle möglich ist. Insofern hat der Kollege SCHUBERT von der MTS Felgentreu recht.
Die Anregung des Werkstattkollektivs der MTS Pritzwalk zum Umbau des E 641, ähnlich dem Schmotzer mit Bodenantrieb, ist auch uns bekannt. Eine sofortige Übernahme der Abänderung durch uns war aber nicht möglich, weil ein Entwicklungsbüro in unserem Betrieb nicht vorhanden ist. Wir sind auf das Zentrale Konstruktionsbüro in Leipzig angewiesen und eine Beauflagung mit dem Umbau aller bisher gelieferten Roder kann nur durch einen zentralen Auftrag erfolgen.
Wir selbst haben uns in den vergangenen drei Jahren eingehend mit der Verbesserung der Arbeitsweise des Zapfwellenroders E 641 beschäftigt und auch mit dem Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, Abt. Mechanisierung, dahingehende Gespräche geführt. Eine Veränderung der Konstruktion des Roders wurde aber deshalb nicht vorgenommen, weil die Produktion des E 641 eingestellt wird.
AK 2725
Treibstoffbehälter 160 I für I FA-Schlepper 40 PS
Über den Einbau der Treibstoffbehälter 160 I bestehen noch viele Unklarheiten. Dieser Beitrag soll nun helfen, sie zu beseitigen. Auf die Vorteile braucht hier nicht eingegangen zu werden. Ein Nachteil ist, daß die Fahrerkabine durch das Ausschneid en sehr geschwächt wird. Da die Hauptstreben in der Fabrerkabine mit durchgeschnitten werden, brechen die Kabinen später zusammen.
Dieser Mangel tritt nicht auf, wenn der hintere Abschlußdeckel am ZyJinderkopf, der jetzt 12 mm d ick ist, gegen einen 3 mm dicken ausgewechselt wird . Die 8-mm-Stehbolzen werden durch 8-mm-Senkschrauben ersetzt. Dadurch erhalten wir so viel Platz, daß der Treibstoffbehälter eingebaut werden kann, ohne die Fahrerkabine zu zerschneiden . Eine bereits bestehende Umbauanweisung für den Treibstoffilter muß auf den großen Treibstoffbehälter abgestimmt werden, damit ein einwandfreies Auswechseln der Filtereinsätze gegeben ist.
Heft 5 Mai 1957
Ebenso verhält es sich mit dem Luftfilter. An der mitgelieferten Konsole für den Treibstoffbehälter wird der Luftfilter befestigt . Um den entsprechenden Abstand zu erhalten, leg t man ein Stück Hartholz von 5 cm Dicke zwischen Konsole und Filter. Da der Luftfilter nun weiter nach vorn kommt, macht es sich notwendig, einen Rohrkrümmer zwischenzusetzen. Da Krümmer in der passenden Biegung nicht vorhanden sein dürften, werden am besten zwei Rohrenden im stumpfen Winkel zusammengeschweißt. Reibungen, die den Schlauch zerstören könnten, lassen sich vermeiden, wenn aus der Konsole ein Stück ausgebrannt wird. Die Konsole wird dadurch nicht geschwächt.
In der MTS Zirkow sind diese Versuche mit gutem Erfolg durchgeführt worden.
AK2748 H. AUGUSTINIAK, Leit-BfE I/II bei der MTS-Spezialwerkstatt Stralsund
237
Heuernte
45c 35/06 "Heuschwadsammler" DBGM 1703750, geschützt ab 16. Fel.>ruar 1955 DK 631.353.2 Inhaber: A. HUEBER, Landmaschinenfabrik, Leutkirch, Baden
Die Nenerung betri!!t einen Heuschwadsammler in Form eines zweirädrigen Schubkarrens. Ein wesentliches Merkmal der Neuerung besteht darin, daß der Karren einen in Schubrichtung offenen Kasten besitzt, in dem ein rechenartiger Aufnehmer arbeitet.
Der Heuschwadsammler ist auf zwei hochschwenkbare Räder gesetzt, wodurch bei angehobenen Rädern der R echen auf dem Boden gleitet und eine Aufnahmelläche bildet, die in den Boden des Kastens übergeht. Es ist zweckmäßig, den Rechen so auszubilden, daß er bei geliilltem Sammler die Abschlußwand bilden kann.
Bild 1. Heuschwadsa mmlcr
In Bild 1 ist der Erfindungsgegenstand in Seitenansicht und Draufsicht dargestellt. Darin besteht der Heusammler aus einem in Kastenform ausgebildeten Gestell aus Meta llrohren a, an denen zwei Laufräder b a ngeordnet sind. Die Räder b sind schwenkbar, so daß sie in Fahrstellung und in Ruhes tellung (gestrichelt ge· zeichnet) gestellt werden können. Zwischen den Rohren a sind Holzla tten c angeordnet, und es werden damit ein Boden, zwei Seitenwände und eine Stirnwa nd gebildet. Auf der Stirnwandseite ist der Karren mit einer höhenverstellbaren Einhängevorrichtung versehen, die sich mit der Anhängeschiene oder dem Anhängemanl eines Schleppers verbinden läßt. Auf der der Stirnwand entgegengesetzten Seite ist der Boden des Karrens mit einem rechenartigen Rost, der aus Zinken d gebildet wird, versehen. Werden die Zinken auf einem drehbaren Rohr e angeordnet, dann kann der Zinkenrost im hochgeklappten Zustand als Abschlußstirnwand des Kast ens dienen .
Zum Einsammeln der Heuschwaden werden die Räder b in die Ruhestellung gebracht. In dieser Lage ruht der Rost d ungefähr waagerecht auf dem Boden. Zur Entlastung des Rostes können auch noch ein oder zwei Gleitkufen f in geeigneter Höhe und verstellbar angebracht werden. Dann wird der Schwadsammler durch den Schlepper rückwärts in Längsrichtung auf den Heuschwad zu geschoben, so daß der Schwad von dem Rost aufgenommen und in den Kasten des Sammlers geschoben wird. Versuche des Erfinders haben ergeben, daß sich mit einem solchen Sammler rd. 2,5 t Heu aufnehmen lassen, ohne da ß er übermäßig groß wird.
(Es erscheint zweckmäßig, den Sammler an die Dreipunktaufhängung des Schleppers anzuschließen oder als Frontladegerät auszubilden. - Der Verfasser.)
45 c 36/01 "Sclnvadenrechen" Österr . Anmeldung Nr. A 5197/55 geschü tzt ab 16. Septem ber 1955 Inhaber: IRENE WüSTER , Imst/Tirol
DK 631.352.2
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schwadenrechen, bei dem auf einem Fahrgestell mehrere am Umfang mit Zinken ausgestattete, am Boden abrollende Rechenräder vorgesehen sind. Sie stellt sich die Aufgabe, diesen Rechen in einfacher Weise von einem Einschwadrechen in emen Mehrschwadrechen zu verwandeln . Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Lager der Rechen-
238
räder in der Horizontalen verstellbar auf entsprechend abgewinkelten bzw. gekriimmten Auslegern angeordnet sind, die ihrerseits am Ge· stell bzw. einem Längsholm desselben in der Vertikalen schwenkbar angebracht werden.
In Bild 2 ist ein Auslührungsbeispiel des Erfindungsgedankens veranschaulicht. Dabei stellen die strichpunktierten Linien im Bild die Einstellung als Einschwadrechen, die vollen Linien die Einstellung als Mehrschwadrechen dar.
Mit a ist das Fahrgestell des Gerätes bezeichnet, dessen Querträger b durch gabelförmige Halter g an einem Schlepper an-
Bild 2. Schwadenrechen
geschlossen sind. Am Längsträger b bzw. auf den an diesen angebrachten Achsen c sind die entsprechend abgewinkelten bzw. gekrümmten Konsol en d in der Vertikalen schwenk bar gelagert. Die Konsolen sind dnrch Streben versteift.
An den Enden der Konsolen sitzen die Drehlager e für die am Umfang mit Zinken versehenen Rechenräder f. Die Drehlager sind dabei in der Horizontalen verstellbar angeordnet, so daß den Rechenrädern die beiden im Bild gezeigten Stellungen gegeben werden können.
In der mit vollen Linien dargestellten Lage werden nach rechts die Einzelschwaden 5 abgelegt, wogegen in der mit strichpunktierten Linien angegebenen Stellung nach links der Gesamtschwaden T abgelegt wird.
45c 36/10 "Gabelheuwender zum Ansehluß an die Dreipullktaurhängung pines Schleppers" DGBM 1724260, geschützt ab 9. Juli 1954 DK 631.353.2: Inhaber: International Harvester Company, Chicago/USA
In neuerer Zeit wird zum Anbau von landwirtschaftlichen Maschinen an Schlepper häufig die Dreipunktaufhängung benutzt, wie sie z. B. durch D I N 9674 genornl t ist.
Wenn nun die unteren Lenker mit einer in Arbeitsstellung feststehenden Aushebevorrichtung verbunden sind, so ist bei vielen Maschinen, z. B. Gabelheuwendern, Trommelheuwendern, Rechen usw., eine Einrichtung erforderlich, damit die Höhenlage der Maschine sich den Unebenheiten des Geländes anpassen kann.
Insbesondere bei Gabelheuwendern war bisher eine solche Einrichtung zum Anpassen an die Geländeverhältnisse nicht bekannt.
Agrartechnik 7. Jg.
Soweit man bisher überhaupt Gabelheuwender an di e Dreipunktaufhängung eines Schleppers angeschlossen ha t . waren diese so eingerichtet. daß der Maschinenrahmen, in dem die Kurbelwelle für die Ga beln gelage rt is t. eine fes te Lage zu der Lage der Anschlußpunkte der Dreipunktaufhängung besitzt. Wenn nun. wie es in vielen Fällen erwünscht ist. die unteren Lenker mit einer in .~rbeitss tellung fes tstehenden Aushe bevorrichtung verbunden sind. so ka nn sich der Gabelheuwender nicht in genügender Weise dem Gelände anpassen. so daß bei unebenem Gelände Besc hädigungen der Masc hine und des Geländes entstehen .
Wie in Bild 3 gezeigt wird. können diese Mängel dadurch besei tigt werden . daß die Zapfen für den Anschluß an die unteren Lenker der Dreipunktaufhängung durch dara n befestigte Laschen mit dem Rah men der Arbeitsmaschine bzw , des Gabelheuwenders höhenverschiebbar verbunden sind. Zum Auffange n von Stößen. die beim Auftreffen der Gabe ln auf ein H indern is ein t reten. ' kann der Masr.h inenrahmen in weiterer Ausbildung so gestaltet sei n. daß er im
a c b e n m l k
o
o
BUd 3. An eine Dreipuoktaulhänguag angeschlossener Ga belheuwender
wesentlichen aus zwei senkrecht zueinander angeordneten. um eine quer zu r Fahrtrichtung liegende Achse gelenkig mitei nander verbundenen Tei len besteht. die federnd miteinander verbunden sind .
In Bild 3 ist ein Beispiel der Neuerung dargestellt. Darin sind an dem Schleppergehäuse a der obere Lenker b und di e unteren Lenker c der Dreipunktaufhängung befestigt. Die beiden rechts und links am Sehleppergehäuse befindlichen untere n Lenker werden in der vera nsc ha uli chten Arbeitsstellung durch eine ni cht dargestellte bydra ulische Aushebevorrichtung in ihrer Lage festgehalten.
Der Gabelheuwender ist durch die bei den Zapfen d an die über sie au fschiebba ren beiden unteren Lenker c und durch einen Bolzen e a n den oberen Lenke rn b angeschlossen. die beiden Zapfen d sind a n den Lasc hen f befestigt . die in d em Rahmenteil g hö henverschiebba r geführt sind. Durch Anschl äge h ist die Höhenverschiebung der Lasc hen f nach oben und unten beg ren zt.
Mit dem im wesentlichen lotrecht stehenden Rahmenteil g. der zum Anschluß a n die Dreipunktaufhängung dient . ist der im wesentli ebe n waagerecht liegende Ra hmenteil i. a uf dem die Kurbelwelle k für die Gabeln I gelagert ist. gelenkig verbunden. Zur Sicherung der gegenseitigen Lage der beiden Ra hmenteile g und i dient das Gestänge m. das mit dem Rahmenteili durch Gelenke und mit dem Rahmenteil g durch eine Schraubenfeder " verbunden ist. Zum Abs tützen des Masc hinenrahmens di enen Stützräder o. die mit dem Rahmenteili verbunden sind lind sic h besser bewäh ren als di e oft benutzten Schleifbügel, durch die das gemähte Gut leicht mitgenommen werden kann.
Beim Arbeiten auf unebenem Gelände kann sich ein so ausgerüsteter Gabelheuwender wie folgt dem Gelände an passen:
Fäh rt z. B. das linke Stützrad 0 über eine höher ode r tiefer gelegene GeländesteIle. so verschiebt sich der Rahmen in der Hauptsache gegenüber der linken Lasche f. während gegenüber der anderen Lasche f nur eine geringe Verschiebung eintritt. Umgekehrt verschiebt sich die rechte Lasche f. wenn das rech te Stützrad 0 eine Geländeunebenheit durchfährt; bei welligem Gelände verschiebt sich der Ra hmen gegenüber beiden Laschen f gleichmäßig.
Heft 5 Mai 1957
45 c/30 "Schwadstreuer" DBP 936602, geschützt a b 20. Juli 1950 DK 631.353.2 Inhaber : KARL MÖRTL. Gemünden/Heren J \~, _ \ '. Im H aup tpatent is t ein Schwadstreuer mit in einer geheigten Ebene umlaufenden Zinken und in einem in einer weniger oder nicht geneigten Ebene umlaufenden Abstreift eller. der an Öffnungen von den Zinken abwechselnd durchsetz t wird. geschützt. Hierd urch bleibt der Abstreifteller mit dem Zinkensatz ständig gekuppelt. Der Antrieb des Erfindungsgegenstandes erfolgt über die Welle des Ahs treif tellers.
Die Zusatzerfindung stellt s ich nun die Aufgabe. einen Antrieb zu bringen. der zugleich a ls Überlastsicherung wirkt, außerdem die Drehza hl der Antriebswelle unterse tzt und daneben a uch noch die Bauhöhe des Sc hwads treuers verringer t.
In Bild 4 ist der Erfindungsgegenstand in der Seitenansicht dargestell t.
Der Zinkendrehsatz a läuft mit seiner Nabe b auf der in geneigter Lage a uf dem ruhenden Rohr c befestigten Buchse d . I n dem Rohr c ist die Welle e des Abstreiftellers f gelagert. der an Öffnungen g von den Zinken a a bwechselnd durchgesetzt wird . Der Teller f besitzt einen koaxial zu seiner Welle e hochgezogenen Ringrand h. Dieser bildet das getriebene Gegenrad zu dem treibenden Reibrad 'i. das über eine biegsame W elle k a n eine Zapfwelle des Getriebeblockes I des Schleppers angeschlossen ist. Das Reibrad i befindet sich an der Innense ite des Ringrades h. Es ist dre hbar an dem
Blld 4_ Schwadstreucr
einen Arm des Doppel hebels m befestigt. Der Doppelhebel", besitzt eine Spannvorrichtung, um de n 'erforderlichen Reibungsdruck zu erzeugen .
Im Be triebe verse tzt die Welle k iiber das Reibrad i den Teller f mit dem Ringrand " in Bewegung. Dabei nimmt der Teller f. mit dem abwec hselnd das eine oder a ndere Zinkenpaar a an der zugehörigen Durchbruchsöffnung g im Eingriff steht . den ganzen Zinkendrehsatz a mit. Da der Tell er f in ei ner waage rechten Ebene rotiert, der Zinkendrehsatz a dagegen in einer der Buchsenneigung entsprechenden Schrägebene steht, s tiebt jeder Zinken bei einem vollen Umlauf einmal von oben her durch di e zugehörige Durchbruchsöffnung g nach unten durch, um dann wie~ e r zurückgezogen zu werden. Beim Durchstechen nac h unten dringen die Zinken a in die obe re Schicht des Grasschwadens. d. h. in de n ü bergeschla genen Schwad ein. zetten die von ihnen erfaßte kleine Grasmenge, ohne sie zu schleudern. in den Spurstreifen zurück und lassen sie in diesem Bereich, in dem die Alifwärtsbewegung der Zinken a sta tt , findet , fallen. Dabei wird hängenble ibendes Gras durch den Telle r f von ihnen a bges treift. Diese r Vorgang wiederholt sich bei jedem Umla uf. Der Teller sorgt zugleich dafür, daß d as Gras bei Wind nicht hoche;ewirbelt und weggetragen werden kann.
4Gc 37/06 "Maschine zur Bearbeitung und Bewegung von lallllwirtschoftlichen Produkten" DBGM 1717488. geschützt ab 15. Ma i 1955 DK 631.353.3 Inhabe r : HANS und ADOLF KÄSER, Erding/Obb.
Maschi nen zur Bearbeitung und Bergung, insbesondere von Grünfutter und Heu. u nter Zuhilfenahme einer mechanischen oder pneumatischen Fördereinrichtung sind in letzter Zeit in verschiedenen Ausführungen bekanntgeworden. Alle d iese Maschi nen wiesen versc hiedene Mängel und Nachteile auf und habe n sich deshalb noch nicht dem Bedarf en tsprechend durchgesetzt. Bisher war der Abs tand der ä ußeren mechanischen Aufnahme zur saugs tromerzeugenden Turbine zu groß und dami t die Luftgeschwindigkeit im ungünstigsten Falle fas t gleich Null.
Die Neuerung vermeidet diese Nachteile, indem unmittelbar hinter der Pick up-Trommel ein kurzkonischer Ansaugs tutze n angebracht
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1st, der mit einem mittig und quer dazu liegenden Gebläse, versehen mit einem Druckrohr, verbunden ist. Diese Maschinenteile sind zusammen mit einem Getriebe auf einem Fahrgestell angeordnet.
Die Neuerung ist in Bild 5 und 6 dargestellt und wird hier näher erläutert.
Ein Fahrgestell a ist so gestaltet, daß es zwischen einer Zugvorrichtung und einem folgenden Wagen gekuppelt werden kann. Auf diesem Fahrgestell ist eine durch eine Schwenkvorrichtung b verstellbare Pick up-Trommel c, ein Gebläse d mit einem dazwischenliegenden Einsaugstutzen e sowie sämtliche Antriebsorgane, wie Antriebswelle I, Getriebe g und Anhängevorrichtung h, montiert. Währenq des Betriebes dieser Maschine wird das Heu durch die Pick up-Trommel c vom Boden aufgenommen, gegen die Öffnung des Einsaugstutzens e geworfen und immerwährend vom Saugstrom des Gebläsesd erfaßt und von da in die Druckrohrleitung i geblasen .
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h
Bild 5. Gebläsehäcksler mit abgehobenem Getriebekastendeckel
Wasserversorgung in Stadt- und Landwirtschaft. Von Dr.-Ing. K ARLFRANZ BUSCH. B. G. Teubner Verlagsgesel(schaft, Leipzig 1956. 362 Seiten, 243 Bilder, 69 Tafeln, DIN-Normenverzeichnis der Wasserversorgung, Anhang "Vorschriften und Richtlinien", Literatur- und Sachverzeichnis. 21,60 DM.
Die vorliegende Neuerscheinung behandelt das große und immer wichtiger werdende Gebiet der städtischen und ländlichen Wasserversorgung in umfassender Weise. Gemäß einer fOlgerichtig aufgebauten Gliederung werden vom Verfasser die geohydrologischen Grundlagen, die Merkmale der Wassergüte , die Ermittlung des Wasserbedarfes, die Technik der Wassergewinnung, der Wasseraufbereitung, der Zuleitung und Wasserhebung, der Wasserspeicherung und der Wasserverteilung beschrieben und ausgeführt. Ein besonderer Abschnitt ist dabei der ländlichen und Einzelwasserversorgung gewidmet. Die textlichen Ausführungen sind klar und verständlich, durch zahlreiche. Zeichnungen, Karten, Schnitte sowie Zahlentafeln ergänzt; Berechnungsbeispiele erläutern die theoretischen Zusammenhänge. Durchweg werden· die neucsten wissenschaftlichen und technischen Erkenntnisse angewandt, wobei mitunter mehrere Verfahren, die dem gleichen Untersuchungszweck dienen, berücksichtigt sind. Auch die bestehenden Vorschriften, Richtlinien, Grenzwerte für Wassergüte usw. werden mitgeteilt. Besonders ausführlich behandelt ist das Kapitel über die Wassergewinnungsarten mit der Beschreibung der Quellfassungen, der Schacht- und Bohrbrunnen und der Nutzung von Oberflächenwasser. Ebenso wichtig sind die Abschnitte über Rohrleitungen, ihre Werkstoffe, die Rohrverbindungen, Formstücke und Armaturen, den Rohrschutz, die Verlegung der Rohre und über Entwurf und Berechnung der Rohrnetze.
Der Praktiker kann an Hand des über tausend Titel enthaltenden Literaturverzeichnisses, das die Jahrgänge 1938 bis 1954 von zehn Fachzeitschriften erfaßt,. weiteres Quellenstudium betreiben. Das sehr gut ausgestattete Buch wird jedem in der städtischen und ländliche n Wasserversorgung tätigen Ingenieur und Techniker, daneben auch dem Studierenden, willkommen sein, so daß ihm eine starke Verbreitung vorausgesagt werden kann.
AB 2750 Dr. BACHMANN
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Bild 6. Gebläseh ficks ler I Querschnitl)
Zur Förderunterstützung für besonders schweres Gut, wie z. B. Grünfutter, dient zusätzlich eine im vorderen Drittel des Ansaugstutzens e liegende, aus- und einschaltbare, oben oder unten gelagerte Exzentergabel k. Das Druckrohr i ist doppelt durch Stiftscharniere am Gebläsestutzen I angelenkt und kann dadurch nach vorn oder nach hinten umgelegt werden. Der Endverteiler m des Druckrohres i ist axial drehbar gelagert. Er kann durch einen Handhebel oder einen Seilzug verstellt werden. Damit kann Heu oder sonstiges Gut bei einmaligem überfahren jeder Stelle schnell und sauber verladen werden .
Das Häckselmesser n ist in der Öffnung 0 mit dem Turbinenflügel p gekuppelt. Es ist zum Häckseln der verschiedensten landwirtschaftlichen Produkte geeignet. Bei entsprechendem Einsatz von Schlagwerkzeugen mit einer dazugehörigen Vorsatzmulde, an Stelle der Messer ", eignet sich die Maschine auch zum Dreschen von Halmfrüchten. A 2738 Pat.-Ing. A. LANGENDORF CKdT) , Leipzig
Taschenbuch für Schlepperfahrer_ Von Ing. E. NEUBAUER u. a. Verlag technic, Wiesbaden-Sonnenberg 1957. DIN A 6, brosch., 332 Seiten, über 200 Bilder, Verkehrszeichentafeln in den Originalfarben. Preis 2,50 DM.
Wir haben das kleine,aber gewichtige Büchlein mit Interesse studiert und waren überrascht, welche Fülle an Wissen, Kenntnissen und Erfahrungen hier vereinigt wurde. Von der Schlepperbereifung bis' zur Behebung von Schlepperstörungen ist alles behandelt, was dem Schlepperfahrer entweder eine Bereicherung seiner technischen Kenntnisse oder zusätzliche praktische Fertigkeiten vermitteln kann. Dabei sind die Abschnitte Schlepper-Triebwerke und Technische Begriffe besonders hoch einzuschätzen, weil einmal Zweck, Bauart, \-"'irkung und Bedienungsweise der Triebwerkbaugruppen (Kupplung, Schaltgetriebe, Hinterachse usw.) ganz vorzüglich erläutert werden; zum anderen erhält· der Leser über Zugkraft, Arbeit, Leistung, Luftdruck, Hebelgesetz usw. so einleuchtende Definitionen, daß er voller Interesse nach ähnlichen Beiträgen sucht.
. Auch der weitere Inhalt des Taschenbuches (Kraft- und Schmierstoffe, Geräte und ihr EinsJ.tz, Wcrkstattfragen, Schlepperzubehör, Unfall hilfe) ist geeignet, noch bestehende Wissenslücken zu schließen und Rat für manche Frage des Schlepperalltags zu geben. Die neuen international gültigen Verkehrszeichen sind in ihrer Originalausführung wiedergegeben. Auch die verkehrsgesetzlichen Bestimmungen werden erläutert.
Für eine Neuauflage des Büchleins sei empfohlen, in einer Abhandlung über Betriebstemperatur auf die schwerwiegenden Folgen des Fahrens mit unterkühltem Motor einzugehen und dabei nicht nur den erhöhten Verschleiß, sondern auch den übermäßigen Kraftstoffverbrauch zu berücksichtigen. Den Einband sollte der Verlag etwas dauerhafter gestalten, da das Buch' gewiß durch den häufigen Gebrauch stark strapaziert werden dürfte .
Der Bezug des Bandes ist möglich über die Kontingente der zuständigen Dienststellen von Deutscher Buch-Export u. -Import GmbH, Leipzig C I, Leninstr. 16. AB 2763 C. KNEUSE
Agrartechnik 7. Jg-