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Dortmunder Beitr. Landeskde. naturwiss. Mitt. 20 65-118 Dortmund, 1986
Die Sozialen Faltenwespen (Hymenoptera: Vespidae) von Nordrhein-Westfalen
Heinrich WOLF, Plettenberg
Zusammenfassung
Es werden Bestimmungsschlüssel für die Arten der in Nordrhein-Westfalen vorkommenden Sozialen Faltenwespen (Hymenoptera: Vespidae) und für die Nester gegeben; hierher 35 Abbildungen. Es werden zu jeder Art bionomische Anmerkungen, Literatur-Zitate, eine Liste der geprüften Exemplare und eine Verbreitungskarte im UTM-Gitter beigefügt; außer den 14 Verbreitungskarten noch 2 weitere Abbildungen. Ferner eine Bibliographie der Literatur, enthaltend Notizen über Soziale Faltenwespen von Nordrhein-Westfalen, und der Literatur mit Notizen über Soziale Faltenwespen der Bundesrepublik Deutschland, soweit solche bei KEMPER & DÖHRING, 1967 und bei GUIGLIA, 1972 nicht erwähnt oder danach erschienen ist. Ferner werden 24 farbige Abbildungen gebracht. Alle Karten und Abbildungen sind bisher unveröffentlichte Originale.
Abstract
Keys are given for the species of Social wasps (Hymenoptera: Vespidae), being found in Nordrhein-Westfalen, German Federal Republic, and for their nests; in addition 35 figures. Bionomical remarks, literatur citation, a list of examined specimens and a map of distribution with UTM-grid for every species. Besides 14 distribution maps there are further figures. Moreover a bibliography of literature containing notices about Social wasps of the Federal Republic of Germany, unless mentioned in KEMPER & DOHRING, 1967 and in GUIGLIA, 1972 or published after. Finally 24 coloured figures are presented. All maps and figures are till now unpublished originals.
Einleitung
Wespen, gemeint sind die Sozialen Faltenwespen, gehören zu den populärsten Insekten, bedingt durch ihre engen Beziehungen zum Menschen: ihr Leben in Staaten, ihre Brutpflege in kunstvollen Bauten, ihre Wehrhaftigkeit und Warnfarben, dies fällt ein beim Wort „Wespe” . Dem breiten Interesse entspricht nicht, wenigstens nicht in Nordrhein-Westfalen, eine faunistisch-ökologische Bearbeitung dieser Familie: Weder gibt es eine „Fauna” für dieses Bundesland noch ist das Material der öffentlichen und privaten Sammlungen synoptisch untersucht worden. Freilich gilt dies auch für die anderen Länder der Bundesrepublik Deutschland. Es gebührt den Herren Sammlungsleitern von öffentlichen Sammlungen und den Herren Besitzern von Privatsammlungen Dank für ihre Mithilfe; zu danken ist auch denen, die ihre (bisher unveröffentlichten) fotografischen Aufnahmen zur Verfügung stellten. Besondere Unterstützung erfuhr ich durch Herrn Diplom-Geologen Martin SORG, Neukirchen, der Detail-Aufnahmen von Exemplaren meiner Sammlung anfertigte, und durch Herrn Walter TANKE, Dortmund, für die Ermöglichung des Druckes. Einige zoologische Institute (Aachen, Bochum, Paderborn) und öffentliche entomologische Sammlungen (Osnabrück und angeblich Wuppertal) enthalten keine Sozialen Faltenwespen. Wespen-Interessenten werden gebeten, der sinnlosen Vernichtungsmentalität entgegenzutreten und unsere Kenntnisse der Verbreitung und Lebensgewohnheiten zu erweitern. Der Verfasser bestimmt gerne und unentgelt- 65
lieh Material, das ihm vorgelegt wird; man verpackt es in Watte in luftige Döschen, vergesse nicht einen Zettel mit Fundort, Datum und Findername. Für den Wespen-Interessierten gibt es gute Literatur: SCHREMMER, 1962, KEMPER & DÖHRING, 1967 und GUIGLIA, 1972; diese Arbeiten sind reich illustriert; das erstere Büchlein ist besonders preiswert, das letztere französisch geschrieben und mit einem Preis von fast DM 100,- nicht eben billig. Das bei KEMPER & DÖFIRING, 1967 breit angelegte Kapitel „Abwehr und Bekämpfung von Wespenplagen” ist nach 20 Jahren nicht mehr von damaliger Aktualität. 10% des geprüften Materials, soweit überhaupt bearbeitet, war missbestimmt. Deshalb sind nur Exemplare, die mir Vorlagen, in die UTM-Gitter-Karten aufgenommen. Hier sind die Fundpunkte in die 10 x 10 km Raster mit der gängigen Zeitsignatur eingetragen. In der Liste der Nachweisungen sind sie von SW nach NO geordnet, was freilich zu gewissen Zerreissungen der Naturräume führt. Die Punktkarten zeigen in erster Linie, wo gesammelt wurde und wo nicht; Beispiel: bei der Gemeinen Wespe müßte die gesamte Fläche Nordrhein-Westfalens punktiert sein, von 340 UTM-Feldern sind es jedoch nur 38! Andererseits zeigen die Punktkarten sehr wohl Häufigkeit und topographische Abhängigkeit; Beispiel: die Französische Feldwespe dürfte auch bei intensiver Feldarbeit kaum weitere Fundpunkte liefern. Unter Dominanz wird hier die prozentuale Anzahl der geprüften Exemplare je Art zur Anzahl aller geprüften Exemplare (ohne Feldwespen) verstanden; das Prädikat „sehr selten” erhalten Arten mit unter 2,5% liegender Dominanz; „selten” mit bis 5%, „häufig” mit bis 25%, „sehr häufig” mit darüber liegendem Wert. Um hier nicht in Schwierigkeiten zu kommen, beispielsweise um die Sozialparasiten (Kuckuckswespen) zu ihren Wirtswespen ins richtige Zahlenverhältnis zu setzen, dürften nur die 9 9 (keine 9 ? c*er Wirte) gegeneinander aufgewogen werden; wir kämen dann in Nordrhein-Westfalen auf folgene Wirt/Kuckuck-Relationen: bei rufa!austriaca auf2,4 : 1, bei saxonica/adulterina auf 2,1 : 1, bei sylvestris/omissa auf 4,8 : 1. Entgegen der angelsächsischen Systematik folgen wir hier der von GUSENLEITNER, 1981, meinen wir doch, daß die Abtrennung der Kuckuckwespen als Gattungen von ihren Wirten trotz mancher morphologischer Gemeinsamkeiten durch ihre sozialparasitische Lebensweise zu recht- fertigen sei.
Bis zum 6.8.1986 lagen 1041 Exemplare vor, davon 346 9 9 . 463 $ $ u n d 232 O 'cf. Die Abb. S. 71 zeigt das UTM-Gitter von Nordrhein-Westfalen. Die 12 mit Buchstabengruppen bezeichneten Felder sind in 10 x 10 km-Unterfelder eingeteilt. „MB 27 Plettenberg” zu suchen heißt: man hat im MB-Feld den Rechtswert 2 (Zählung mit 0-Unterfeld beginnen!) und den Hochwert 7 (ebenfalls mit 0-Unterfeld beginnen!). Das UTM-Gitter ist in einigen Kartenwerken, z. B. im Deutschen General-Atlas, eingedruckt.
Abkürzungen für öffentliche Sammlungen
LMD Löbbecke-Museum, Düsseldorf (Dr. S. LÖSER); LÖLF Landesanstalt für Ökologie, Landschaftsentwicklung und Forstplanung, Recklinghausen (Dr. U. WASNER); MAK Museum Alexander Koenig, Bonn (Dr. H. ULRICH); MND Museum für Naturkunde, Dortmund (Dr. W. TANKE); MSW Museum der Stadt Wiesbaden, Wiesbaden (Dr. M. GEISTHARDT); NMB Naturkunde-Museum, Bielefeld (Dr. K. RENNER); NMK Naturwissenschaftliches Museum, Krefeld (M. SORG); SMF Senckenbergisches Museum, Frankfurt (Dr. J. P. KOPELKE); WMM Westfälisches Museum für Naturkunde, Münster (Dr. M. BERGER, H.O. REHAGE); ZGK Zoologischer Garten, Köln (M. FORST); ZIK Zoologisches Institut der Universität, Köln (M. SORG); ZIM Zoologisches Institut der Universität, Münster (Dr. H. KROKER).
Abkürzungen für private Sammlungen
B BONESS, Dr. M., Leverkusen; C CÖLLN, K., Köln; Er ERBELING, Dr. L , Plettenberg; H HELLWEG, K., Finnentrop; Ho HOLTAPPELS, Dr. E., Heinsberg; Ko KOTH, W., Dortmund; M MOHR, Dr. N., Köln; R REHAGE, H.-O., Münster; Ri RISCH, S., Köln; Ru RUDOLPH, Dr. R., Münster; S SORG, M., Neukirchen; Sk STORK, M., Schwerte; W WOLF, H., Plettenberg; Wo WOLLMANN, K., Bonn.
Abkürzungen für Sammlernamen
A AERTS; AI ALBERT; B BONESS; Ba BARND; Be BEYER; Bi BIENEN; Bo BORCHMANN Bs BIES; C CÖLLN; D DRESCHER; E EIGEN; Ei EICKMANN; Er ERBELING; F FELLENBERG Fo FORST; G GRABE; Gr GRISARD; H HELLWEG; Ha HACKMANN; Hä HÄUSSLER He HEDDERGOTT; Hi HILLMANN; Hm HACKMEISTER; Hn HENSELER; Ho HOLTAPPELS O ORTKRASS; Hp HÖPPNER; Hs HEINS; K KIEL; Kl KLAPPERICH; Ko KOTH; L LANGMANN M MOHR; P PUHLMANN; Pa PASCHER; Pe PEITZMEIER; R REHAGE; Ra v. RANDOW Re RENNEMANN; Ri RISCH; RI RETZLAFF; Rn RENSCH; Ro ROBENZ; Rr ROER; Ru RUDOLPH S SORG; Si SICKMANN; Sk STORK; Sr SCHREIER; St STAMM; TTHOLEN; Tü TÜCKMANTEL U ULBRICHT; Ul ULRIQH; V VORMANN; W WOLF; Wa WASNER; We WEYRAUCH Wi WIPKING; Wo WOLLMANN.
Bestimmungsschlüssel für die Papierwespen-Arten von Nordrhein-Westfalen
1. Fühler 12-gliedrig, Hinterleib mit 6 sichtbaren Segmenten: 9 oder 9 - 2- Fühler 13-gliedrig, Hinterleib mit 7 sichtbaren Segmenten: cf.. 172. Hinterleib an der Basis senkrecht abgestutzt (Abb. 33)... 3- Hinterleib zur Basis gleichmäßig spindelförmig verjüngt (Abb. 46)... 143. Kopf und Bruststück schwarz mit roter oder roter und gelber Zeichnung ... 4- Dort schwarz mit gelber Zeichnung ... 54. Hinteres Punktauge 3 bis 4 mal weiter vom Hinterrand des Kopfes entfernt als vom 4. benachbarten Netzauge (Abb. 3); Größe 20 -35 mm ... Vespa crabro LINNÉ - Dieses gleich weit vom Hinterrand des Kopfes entfernt wie vom benachbarten Netz
auge (Abb. 5); Größe 18 -20 mm ... Dolichovespula media (RETZIUS)5. Wange so hoch wie Schiene der Vorderbeine mitten dick (Abb. 9 ,1 5 )... 6- Wange so niedrig, daß sich Netzauge und Oberkiefer fast berühren (Abb. 26, 31 )... 116. Augenausrandung ganz gelb (Abb. 6) . . . Dolichovespula media (RETZIUS)- Diese nur unten gelb, oben schwarz (Abb. 9 )... 77. Kopfschild vorne-mitten m it2 spitzwinkligen Zähnchen (Abb. 19,23,21,24); Schläfen,
von oben gesehen, die Netzaugen überragend; Stachel sichelförmig nach unten gebogen; keine 9 vorhanden ... 8
- Kopfschild dort mit recht- bis stumpfwinkligen Ecken (Abb. 9, 15, 16, 11); Schläfennicht breiter als die Netzaugen; Stachel gerade; 9 vorhanden ... 9
8. Kopfschild mitten mit ± großem schwarzen Fleck oder Längsstreifen, zerstreut grob punktiert, die Punktzwischenräume mehrfach größer als die Punkte, fast glänzend, schwarz behaart (Abb. 19, 21); gelbe Schulterstreifen der Vorderbrust nicht nach vorne verbreitert... Pseudovespula adulterina (BUYSSON)
- Kopfschild mitten mit ± kleinem Fleck, dicht grob punktiert, die Punktzwischenräume so groß bis kleiner als die Punkte, matt, gelb behaart (Abb. 23, 21); gelbe Schulterstreifen nach vorne verbreitert... Pseudovespula omissa (BISCHOFF)
9. Kopfschild im unteren Drittel dicht punktiert, Punktzwischenräume kaum vorhanden, ganz gelb oder mit kleinem dunklen Fleck (Abb. 15,16)... Dolichovespula sylvestris (SCOPOLI)
- Kopfschild dort zerstreut punktiert, Punktzwischenräume deutlich, mit großemschwarzen Längsfleck (Abb. 9 ,1 1 )... 10
10. 2. Hinterleibsring nicht rot; Brustseiten hell behaart ... Dolichovespula saxonica (FABRICIUS)Dieser seitlich ± rot; Brustseiten schwarz behaart ... Dolichovespula norwegica (FABRICIUS)
11. Kopfschild vorne-mitten mit 2 spitzwinkligen Zähnchen (Abb. 41); Hinterschiene mit langen, abstehenden schwarzen Haaren (Abb. 42); Stachel sichelförmig nach unten gebogen; keine U vorhanden ... Vespula austriaca (PANZER)Kopfschild dort mit rechtwinkligen Ecken (Abb. 26, 31,36); Hinterschiene praktisch kahl (Abb. 40); Stachel gerade; 9 vorhanden ... 12
12. 1 . und 2. Hinterleibsring ± rot (Abb. 37); Hinterleib fast glänzend, deutlich punktiert... Paravespula rufa (LINNÉ)Hinterleib nicht rot; matt, nicht punktiert... 13
13. Kopfschild mit schwarzem Längsstreif, der am Ende ankerförmig ist (Abb. 31, 32); beim Çder 1. Hinterleibsring meist mit gelber Querbinde ... Paravespula vulgaris (LINNÉ)Kopfschild mit schwarzem Punktfleck oder mit 3 im Dreieck stehenden Pünktchen, die manchmal miteinander verbunden sind (Abb. 26); beim ^ der 1. Hinterleibsring mit schwarzem Rautenfleck (Abb. 27) ... Paravespula germanica (FABRICIUS)
14. Oberkiefer der Länge nach tief eingedrückt (Abb. 54); Kopfschild ragt mitten nicht über eine gedachte Linie zwischen den Seitenecken vor (Abb. 54); keine (^vorhanden ... Sulcopolistes atrimandibularis (ZIMMERMANN)
- Oberkiefer nicht eingedrückt (Abb. 43,48, 50); Kopfschild ragt mitten über diese Linie vor (Abb. 43, 48, 50); ^ vorhanden ...
15. Fühler bis auf die ersten 3 oberseitig geschwärzten Glieder orangerot; Kopfschild ganz gelb; Rücken des Bruststücks, im Profil gesehen, mit äußerst kurzer Behaarung, die Haare nicht länger als die Hauptadern der Vorderflügel dick (Abb. 47)... Polistes dominulus (CHRIST)Fühler oberseits braunrot bis schwarz; Kopfschild mitten schwarz (Abb. 48, 50); Bruststück dort manchmal behaart...
16. Fühler oberseits braunrot; Rücken des Bruststücks wie bei voriger Art behaart (Abb. 47)... Polistes nimpha (CHRIST)Fühler oberseits schwarz; Rücken des Bruststücks länger behaart, die Haare so lang wie 3. Fühlerglied am Ende dick (Abb. 53)... Polistes biglum is (LINNÉ)
17. Hinterleib an der Basis senkrecht abgestutzt (Abb. 33)...Hinterleib zur Basis gleichmäßig spindelförmig verjüngt (Abb. 46)...
18. Hinteres Punktauge doppelt so weit vom Hinterrand des Kopfes entfernt wie vom benachbarten Netzauge (ähnlich Abb. 3); Bruststück ohne gelbe, mit ± roter Zeichnung; Größe 21 -2 8 mm ... Vespa crabro LINNÉHinteres Punktauge etwa gleich weit vom Hinterrand des Kopfes entfernt wie vom benachbarten Netzauge (ähnlich Abb. 5); Bruststück mit gelber, manchmal zusätzlicher roter Zeichnung; Größe bis 18 mm ...
19. Wange mindestens so hoch wie breit (Abb. 7 ,10 )...- Wange so niedrig, daß sich Netzauge und Oberkiefer fast berühren (ähnlich Abb. 31 ) ...20. Augenausrandung ganz gelb (Abb. 7); gelbe Schulterstreifen der Vorderbrust vorne
nach unten verlängert; letztes Bauchsegment am Ende mitten halbkreisförmig ausgeschnitten ... Dolichovespula media (RETZIUS)Diese nur unten gelb, oben schwarz (Abb. 10); gelbe Schulterstreifen dort nicht verlängert; letztes Bauchsegment nicht so ...
21. Letztes Rückensegment, im Profil gesehen, nur sehr kurz und samtartig behaart, keine abstehenden längeren Haare eingestreut (Abb. 25)... Pseudovespula omissa (BISCHOFF)Dieses außer der kurzen Behaarung noch mit ± reichlichen abstehenden längeren Haaren (Abb. 17)...
22. Zangen des Kopulationsorgans am Ende tief ausgerandet, innen dornförmig verlängert (Abb. 18); vorderes Drittel des Kopfschildes so dicht punktiert, daß fast keine Punktzwischenräume zu sehen sind (ähnlich Abb. 15, 16); Brustseiten überwiegend hell behaart... Dolichovespula sylvestris (SCOPOLI)Zangen dort nicht ausgerandet, innen nicht dornförmig (Abb. 12,14); Kopfschild dort zerstreut punktiert, die Punktzwischenräume größer als die Punkte (Abb. 10, 20); Brustseiten zuweilen dunkel behaart...
23. Kopfschild zwischen den Punkten so wenig seidig, daß dieser deutlich glänzt (Abb. 20); Mitteldorn des Kopulationsorgans am Ende ungeflügelt geöhrt (Abb. 22)... Pseudovespula adulterina (BUYSSON)Kopfschild dort seidig, so daß dieser fast matt ist (Abb. 10); Mitteldorn dort geflügelt geöhrt (Abb. 13)...
24. Fühlergeißel unterseits gegen Ende ± gelbbraun; Brustseiten überwiegend hell behaart; 2. Rückensegment seitlich nicht rot gezeichnet; Zangen des Kopulationsorgans innen mit stumpfwinkliger Ecke (Abb. 12) ... Dolichovespula saxonica (FABRICIUS)
15
16
1828
192025
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Fühler dort schwarz; Brustseiten überwiegend dunkel behaart; 2. Rückensegment fast immer seitlich rot gezeichnet; Zangen innen schwach bogig (Abb. 14)... Dolicho- vespula norwegica (FABRICIUS)
25. Kopfschild vorne-mitten mit 2 rechtwinkligen Ecken; Hinterschiene mit langen,abstehenden schwarzen Haaren (ähnlich Abb. 42) ... Vespula austriaca (PANZER) Kopfschild dort mit bogig gerundeten Ecken; Hinterschiene praktisch kahl (ähnlich Abb. 40)... 26
26. 1. und 2. Hinterleibsring ± rot; letztes Rückensegment, von oben gesehen, am Ende nicht ausgeschnitten, im Profil gesehen nicht eingesattelt und fast ganz ohne abstehende längere Haare (Abb. 39);... Paravespula ruf a (LINNÉ)Dort nicht rot; letztes Rückensegment am Ende ausgeschnitten, eingesattelt und mit vielen abstehenden Haaren (Abb. 34, 29)... 27
27. Letztes Rückensegment, im Profil gesehen, mit winklig abgeknicktem Endteil, das fast so lang ist wie 3. Fühlerglied lang, sehr dicht und struppig behaart (Abb. 34); Mitteldorn des Kopulationsorgans vor der kochlöffelartigen, völlig kreisförmigen Verbreiterung beiderseits mit einem nach vorne gerichteten Widerhaken (Abb. 35)... Paravespula vulgaris (LINNÉ)Winklig abgeknicktes Endteil kaum so lang wie 4. Fühlerglied lang, ganzes Rückensegment weniger dicht und weniger struppig behaart (Abb. 29); Mitteldorn vor der am Ende ± ausgerandeten Verbreiterung beiderseits mit einem halbkreisförmigen Öhrchen (Abb. 30)... Paravespula germanica (FABRICIUS)
28. Oberkiefer der Länge nach tief eingedrückt (Abb. 55); Vorderrand des Kopfschildes mitten nicht weiter vorgezogen als an seinen seitlichen Ecken (Abb. 55) ... Sulco- polistes atrimandibularis (ZIMMERMANN)Oberkiefer nicht eingedrückt (Abb. 44, 49, 51); Vorderrand des Kopfschildes mitten winklig vorgezogen, hier eine gedachte Verbindungslinie zwischen den seitlichen Ecken überragend (Abb. 44, 49, 51)... 29
29. Fühler bis auf die ersten 3 oberseitig geschwärzten Glieder orangerot; Rücken des Bruststücks, im Profil gesehen, mit äußerst kurzer Behaarung, die Haare nicht länger als die Hauptadern der Vorderflügel dick (ähnlich Abb. 47) ... Polistes dominulus (CHRIST)Fühler oberseits verdunkelt; Bruststück dort manchmal länger behaart... 30
30. Stirnschildchen gefurcht, innere Augenränder mit kräftigen Längswülsten (Abb. 49); Rücken des Bruststücks wie bei voriger Art behaart (ähnlich Abb. 47) ... Polistes nimpha (CHRIST)Stirnschildchen fast eben, innere Augenränder mit ganz schwachen Längswülsten (Abb. 51); Rücken des Bruststücks länger behaart, die Haare so lang wie 3. Fühlerglied am Ende dick (ähnlich Abb. 53)... Polistes biglumis (LINNÉ)
Bestimmungsschlüssel für die Nester der in Nordrhein-Westfalen vorkommenden Papier- wespen-Arten
1. Nest, im entwickelten Zustand, aus mehreren horizontalen Waben bestehend(Abb. 38); stets mit Hülle (Abb. 24)... 2
- Nest aus nur einer, nicht unbedingt horizontalen, Wabe bestehend; stets ohne Hülle(Abb. 52 ,45)... 9
2. Nestmaterial grau, nur selten mit ockergelben oder braunen Streifen ... 3- Nestmaterial ockergelb oder hell- bis dunkelbraun ... 83. Hülle mit muschelförmigen Taschen ... 4- Hülle aus flachen Papierlagen (Abb. 8) . . . 54. Nest unterirdisch oder in versteckten Hohlräumen von Gebäuden; oft von 40 cm
Durchmesser und im entwickelten Zustand mit mehr als 3 Waben ... Paravespula germanica (FABRICIUS)
- Nest vorzugsweise in Bodenmulden, nicht in Gebäuden; kleiner und mit bis 3 Waben (Abb. 38)... Paravespula rufa (LINNÉ)
5. Nestmaterial elastisch, weil mit Speichel verleimt, etwas durchsichtig; Nestmündung oft nach unten röhrenförmig ausgezogen; Nest meist freihängend im Gebüsch (Abb. 8) . . . Dolichovespula media (RETZIUS)
- Material brüchig, nicht durchsichtig und Nestmündung unten abgerundet... 66. Wabenränder nicht nach oben gebogen; Nestform ± kugelig; äußere Blätter der Hülle
kürzer als innere ... Dolichovespula sylvestris (SCOPOLI)- Diese ± nach oben gebogen; Nestform nach unten ± kegelförmig; Blätter der Hülle
etwa gleich lang ... 77. Nest frei hängend: unter Gesims, auf Dachböden, seltener im Gebüsch, nie unter
irdisch ... Dolichovespula saxon ica (FABRICIUS)- Nest in der Regel im Gebüsch oder in Bodenmulden, selten an oder in Gebäuden ...
Dolichovespula norwegica (FABRICIUS)8. Hülle mit halbröhrenförmigen Taschen, Zellen viel größer als bei allen anderen Arten;
Nest in großen, oberirdischen Hohlräumen ... Vespa crabro LINNÉ- Hülle mit muschelförmigen flachen Taschen, Zellen mit bis 7,5 mm lichter Weite;
Nest unterirdisch oder in verdeckten Hohlräumen von Gebäuden ... Paravespula vulgaris (LINNÉ)
9. Zellen in der Mitte der Wabe bedeutend länger als die am Rande; Wabe dunkelgrau mit violettem Schimmer, Zelldeckel schwarzgrau (Abb. 52) ... Polistes biglumis (LINNÉ)
- Zellen überall etwa gleich lang; Wabe grau bis hellgrau (Abb. 45), Zelldeckel hellgraubis weiß... 10
10. Wabe grau, Zelldeckel weiß; fast stets an oder in Gebäuden ... Polistes dominulus (CHRIST)Wabe hellgrau bis gelbgrau, Zelldeckel hellgrau; meist an Pflanzenstengeln befestigt ... Polistes nimpha (CHRIST)
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Die Hornisse, V espa c ra b ro LINNÉ, 1758
Allgemeine Verbreitung: Südliches Nordeuropa, bis Südeuropa, nördliches und mittleres palä- arktisches Asien bis zum Fernen Osten; adventiv in Nordamerika. Tritt in 2 Unterarten auf: Wenn der Mittelbrustrücken keine Rotfärbung hat, handelt es sich um die Unterart crabro LINNÉ, 1758, die in Nord- und Osteuropa bis zum Fernen Osten zuhause ist. Rotgezeichneten Mittelbrustrücken hat die Unterart germana CHRIST, 1791, die in Mittel-, West-, Süd- und Südosteuropa vorkommt. Ursprünglich in ganz Nordrhein-Westfalen, heute zurückgedrängt auf inselartige Vorkommen. Selten; Dominanz 9,1 %. Bestandsentwicklung rückläufig; von 44 datierten oder datierbaren Fundorten geprüfter Exemplare liegen nur 16, also 36,4%, nach 1960. Rote-Liste-Kategorie „gefährdet” , deshalb Bemühungen, die Hornisse zu züchten und wiedereinzubürgern (man vergleiche die Arbeiten von v. HAGEN). In alten Laubholz- und Obstbaumbeständen; Großhöhlennister in Baumhöhlen, seltener in Gebäuden. Nestmaterial gelb- bis dunkelbraun, Hülle mit muschelförmigen Taschen, Nest mit bis 1.700 9 9 im Mai, C W und junge 9 9 Anfan9 September bis Ende Oktober. Wenig angriffslustig, Stich nicht gefährlicher als der der Gemeinen Wespe. Ihre angebliche Gefährlichkeit („3 Stiche töten einen Menschen” ) und Schädlichkeit sind nicht zu begründen.
Literatur-Zitate aus Nordrhein-WestfalenFELDMANN & SCHMIDT, 1972: 286; WOLF, 1968: 12; WOLF, 1970: 33; HÖLSCHE, 1985: 16.
Geprüfte Exemplare: 23 9 9. 29 9 9 . 13 d t f ; total 65.
1 C^LB 06 Birgelen-Schloß Elsum, 10.10.1985 (Ho:Ba); 1 9*-B 14 Jülich, 9.4.1977 (M:Tü); 1 c f LB 36 Neuß-Rosellen, 4.10.1985 (S:S); 1 9 LB 38 Krefeld-Uttard, 7.1909 (NMK:P); 191 9 LB 38 Krefeld-Littard, 8.1911 (NMK:P); 1 9 LB 38 Krefeld (NMK:U); IO ’ LB 38 Krefeld- Linn (NMK:U); 1 9 * 8 Düsseldorf-Ratlngen, 18.9.1904 (NMK:U); 1 9 LB 54 Köln, 3.4.1981 (ZGK:Fo); 1 d LB 56 Köln-Hildener Heide, 27.8.1950 (MND:St); 1 o ’ LB 62 Bonn, 10.1982 (MAK:Ra); i c f LB 62 Bonn, 15.10.1953 (MAK:?); l 9 LB 63 Köln-Wahner Heide, 30.9.1984 (ZGK:Fo); 2 9Köln-Wahner Heide, 20.8.1956,5.9.1948 (ZIK:A); l9 LB 63 Köln-Wahner Heide,26.8.1979 (M:Wi); l 9 LB 64 Köln-Königsforst, 1913 (ZGK:Fo); l 9 LB 64 Köln-Königsforst,20.6.1946 (ZIK:A); 2 9 LB 64 Köln-Königsforst, 8.6.1948, 7.10.1945 (MAK:A); 2 9 LB 64 Köln- Königsforst, 7.9.1945,17.9.1945 (MAK:A); 2 C/LB 64 Köln-Königsforst, 7.10.1945,11.10.1945 (MAK:A); 1 9 LB 71 Bonn-Venusberg, 30.10.1954 (MAK:?); 3 9 LB 72 Troisdorf, 7.10.1948 (MAK:A&Pa); 2 9 MB 17 Plettenberg-Böddinghausen, 4.8.1969 (W:W); 1 ö" MB 27 Plettenberg- Eiringhausen, 18.9.1983 (W:W); 1 9 MB 33 Siegen, 23.4.1946 (W:W); l 9 MB 33 Siegen,29.9.1946 (W:W); 1 9 LC 74 Hausdülmen, 5.1986 (Ko:Ko); 1 9 1 9 LC 78 Gildehauser Venn, 15.9.1934 (MND:He); 1 9 LC 90 Dortmund-Westpark, 8.1982 (WMM:R); 1 9 MC 01 Kamen- Methler, 26.5.1986 (W:Gr); 1 9 MC 03 Ascheberg, 30.8.1984 (WMM:?); 1 9 2 § MC 05 Münster- Schloßpark, 1919 (ZIM:?); 1 9 MC 05 Münster-Mecklenbeck, 14.10.1951 (WMM:?);MC 06 Münster-Körde, 1918(WMM:V); 1 9 MCO6 Münster-Körde(WMM:V); 1 9 MC 12 Hamm,7.3.1972 (NMB:?); 1 9 MC 54 Wiödenbrück-Lintel, 1910/1923 (R:Pe); 1 9 MC 65 Bielefeld- Senne, 1.10.1962 (NMB:RI); 1 9 MC 66 Bielefeld, 12.5.1945 (NMB:Sr); 1 9 MC 66 Bielefeld, 30.6.1967 (NMB:Ro); 1 c f MC 75 Stukenbrock, 1.9.1963 (NMB:RI); 2 9 MC 76 Bielefeld-Milse, 15.4.1974,29.5.1974 (NMB:Hm); 1 9 MC 76 Bielefeld-Milse, 12.7.1975 (NMB:Hm); 1 9 MC 85 Oerlinghausen (MAK:Hi); 3 9 Oerlinghausen, 20.8.1922 (WMM:Hi); 29 MC 85 Oerlinghausen,21.8.1922 (WMM:Hi); 1 tfM D 00 Heiliges Meer, 9.10.1972 (WMM:Be).72
Abbildung 3: Vespa crabro,Kopf von oben, Fühler und Behaarung weggelassen
Abbildung 4: V espa c ra b ro bei der Futterübergabe 75
Allgemeine Verbreitung: Europa; nicht im äußersten Norden, im Süden fast nur im Gebirge; bis nordöstliches Asien. In Nordrhein-Westfalen ursprünglich weit verbreitet, heute großflächig ausgestorben. Sehr selten; Dominanz 3,4 %. Bestandsentwicklung stark rückläufig; Rote-Liste- Kategorie „gefährdet” , deshalb Bemühungen, die Mittlere Wespe zu züchten. Von 14 datierten Fundorten geprüfter Exemplare liegen nur 3, also 21 %, nach 1960. In halboffenem Gelände. Nester freihängend, in Gebüsch oder an Ästen, deshalb in besonderem Maße der Vernichtung preisgegeben, seltener an Gebäuden. Nestmaterial grau bis gelbgrau, pergamentartig, Hülle parallelstreifig, nach unten meist röhrig verlängert; höchstens 5 Waben, bis 150 auf dem Höhepunkt der Entwicklung im Hochsommer; die überwinterten 99 Ende Mai, c f c f und junge
9 9 ab Ende Juli bis Mitte September. In Nordrhein-Westfalen habe ich noch kein Nest angetroffen. Wenig angriffslustig, Stich schwächer als bei 9 9 der Gemeinen Wespe. Eine Unterteilung in die Färbungsformen media (RETZIUS, 1783), deren gelbe Zeichnung weniger ausgeprägt und die eher in Mittel- und Nordeuropa beheimatet ist, und in die Färbungsform geeri (LEPELETIER, 1836), bei der die gelbe Färbung die rote und die rote stärker die schwarze vertritt und die mehr im Süden auftritt, ist Ansichtssache; daneben gibt es 6 benannte Farb- varietäten, die teils manchmal bei Insassen eines einzigen Nestes auftreten.
Die Mittlere Wespe oder Kleine Hornisse, D o lic h o v e s p u la m e d ia (RETZIUS, 1783)
Abbildung 5: Dolichovespula media, Kopf von oben, Fühler und Behaarung weggelassen
Geprüfte Exemplare: 29 9 9 ’ 25 » 2 4 c fc f ; total 78.
1 cfLB 37 Neuß, 8.1909 (NMK:P); 1 c f LB 38 Krefeld, 8.1911 (NMK:A); 1 $ LB 47 Düsseldorf linksrheinisch, 7.9.1902 (NMK:U); 1 cf LB 54 Köln-Dünnwald, 23.7.1983 (Ri: Ri); 1 LB 54 Köln- Mülheim, 9.8.1983 (Ri:Ri); 1 9 LB 62 Bonn, 6.1919 (MAK:?); 1 9 LB 64 Köln-Königsforst,13.7.1946 (MAK:A); 1 t fL B 77 Elberfeld (MAK:?); 1 9 LB 86 ?Hückeswagen (WMM:E); 1 9M B 27 Plettenberg, 31.5.1953 (W:W); 1 9 MB 31 Niederdresselndorf, 6.8.1986 (W:W); 3 9 MB 33 Siegen, 23.5.1942 (W:W); 1 c f MB 33 Siegen, 2.8.1952 (W:W); 1 t fM C 05 Münster (ZIM:?); 2 9 1 t fM C 05 Münster-Schloßpark, 1919 (ZIM:?); 20 9 2 2 9 l6 c fM C 05 Münster-Zoo, 9.1932 (WMM:Si); 2 9 MC 26 Ostbevern, 16.3.1919 (WMM:?).
Abbildung 6: Dolichovespula media, Abbildung?: Dolichovespula media,Kopf von vorn Kopf von vorn
78 Abbildung 8: D o lic h o v e s p u la m e d ia , Nest
Die Sächsische Wespe, D o l i c h o v e s p u l a s a x o n i c a (FABRICIUS, 1793)
Allgemeine Verbreitung: Nördliches und mittleres Europa und Asien, bis Nordjapan, fehlt auf den Britischen Inseln und in Südeuropa, in Spanien nur im nordöstlichen Hochgebirge. Eiszeitrelikt im weiteren Sinne. In der nördlichen Neuen Welt durch nahe verwandte Arten vertreten. Über Nordrhein-Westfalen wohl gleichmäßig verbreitet, im Tiefland wie im Bergland. Häufig; Dominanz 9,4%. Bestandsentwicklung ohne Zu- oder Abnahme, trotz starker Verfolgung. In nicht zu dichten Wäldern, parkartigem Gelände, in Siedlungen; Kulturfolger. Nester freihängend, aus grauem Material, Hülle parallelstreifig, Wabenränder aufgebogen, höchstens 5 Waben, bis 120 99 auf dem Höhepunkt der Entwicklung. Nach einem Presseartikel wurden mir im Raum Lüdenscheid - Halver- Meinerzhagen - Kierspe - Valbert 1983 23 beflogene Nester gezeigt; und zwar an folgenden Örtlichkeiten: 12 Nester an Sparren auf Dachböden innen, 2 Nester außen unter Gesims, 2 Nester in niedrigem Gebüsch fast in Bodennähe, je 1 Nest unter dem überstehenden Dach einer Voliere, außen und innen von Gartenhäusern, in einem Holzschuppen, in einer Garage, über einem Hauseingang, in einem Zimmer an einer Gardinenleiste. In Plettenberg sah ich 1985 ein Nest unter dem Rücksitz eines abgestellten Jeeps. 1983 zählte ich 22 Nester unter Dachpfannen auf einem Dachboden in Kierspe-Beckinghausen, sämtlich nicht zur Entwicklung gekommen, teilweise waren die Nester an bereits hängenden angebaut, wohl um der Hitze zu entgehen. Wegen der nach der ersten Junidekade 1985 einsetzenden und bis in den August andauernden unbeständigen Witterung sind fast alle Nester im Sauerland nicht zur Entwicklung gekommen; es fanden sich mehrfach tote, offenbar verhungerte Königinnen unter den Nestern. Die Sächsische Wespe i£f weder Schädling noch Lästling, ist wenig angriffslustig, der Stich ist schwächer als bei den Kurzkopfwespen, sie fliegt nicht in Wohnungen ein und nascht nicht an Süßwaren und Getränken. Die 9 9 ab Mitte Mai, gerne an Beerensträuchern und deshalb ein wichtiger Bestäuber, cfcfund junge 9 9 ab Ende Juni, vor allem auf Dolden. Wirt der Langkopf-Kuckuckswespe Pseudovespula adulterina (BUYSSON, 1905); ich sah bisher 2 Nester der Sächsischen Wespe, die von der Kuckuckswespe befallen waren: eines 1952 in die Sammlung des Zeppelin-Gymnasiums Lüdenscheid eingeliefert, ein zweites 1986 in einem Vogelfutterhaus in Plettenberg-Oesterau.
Literatur-Zitate aus Nordrhein-WestfalenFAHRENHORST & ENGELS, 1976: 40; es handelt sich nicht um Paravespula germanica, sondern um Dolichovespula saxonica, wie Nestanlage, -konstruktion und das Auftreten von Cf cfEnde Juni zeigen.RÜHL, 1978: 179; WOLF, 1968: 12; WOLF, 1984: 244.
Geprüfte Exemplare: 23 9 9 .33 $ $ ,1 9 cfcf; total 75.
1 9 KB 06 Effeld, 4.6.1985 (Ho:Ho); 2 9 LB 38 Krefeld, 1905 (NMK:U); 1 9 LB 38 Krefeld, 7.1925 (NMK:P); 1 9 LB 54 Köln, 16.6.1980 (ZGK:Fo); 1 CfLB 54 Köln, 26.6.1980 (ZGK:Fo); 1 9 LB 61 Bonn-Bad Godesberg, 20.6.1986 (Wo:Wo); 1$ 1 CfLB 64 Köln-Königsforst, 28.8.1985 (Ri:Ri); 1 9 LB 64 Köln-Königsforst, 15.8.1935 (ZIK:A); 1 c f Köln-Dellbrück, 28.8.1985 (Ri:Ri); l 9 LB 64 Köln-Mülheim, 30.8.1985 (Ri:Ri); 1 9 LB 66 Versuchsgut Höfchen, 24.5.1985 (S:S); 19 LB 78 Wuppertal-Dönberg, 18.8. (ZIK:?); 1 9 MB 06 Meinerzhagen, 5.8.1983 (W:W); l 9 MB 07 Lüdenscheid, 12.8.1983 (W:W); 1 9 MB 09 Letmathe, 6.1984 (Er:Er); 1 CT MB 09 Letmathe, 10.8.1975 (Er.Er); 1 9 MB 09 Schwerte, 7.1986 (Sk:Sk); 19 MB 16 Ebbegebirge, 23.4.1960 (W:W); 1 $ MB 16 Valbert-Hösinghausen, 12.8.1983 (W:W); 1 9 MB 17 Plettenberg- Köbbinghausen, 25.7.1985 (W:W); 2 9 MB 18 Werdohl-Lengelsen, 12.7.1985 (W:W); 1 cfMB 18 Werdohl-Lengelsen, 14.8.1985 (W:W); 1 9 MB 18 Garbeck, 14.8.1985 (W:W); 1 9 MB 26 Niederhelden, 13.8.1982 (W:W); 3 9 MB 26 Weringhausen, 5.8.1985 (W:W); 1 c f MB 27 Plettenberg, 9.8.1971 (W:W); 1 9 MB 27 Plettenberg, 6.5.1958 (W:W); 1 9 MB 27 Plettenberg,15.6.1985 (W:W); 1 c fM B 27 Plettenberg, 28.8.1985 (W:W); i c f MB 28 Bieringsen, 14.8.1985 (W:W); 1 9 MB Siegen, 23.4.1957 (W:W); 1 CfMB 33 Siegen, 6.7.1946 (W:W); 1 9 19 MB 33 Siegen, 12.8.1941 (W:W); 1 $ 6 CfMB 33 Siegen, 12.8.1952 (W:W); 1 $1 CfMB 35 Uttfeld,1.8.1973 (W:W); 1 9 l 9 MB 36 Altenhundem, 1.12.1985 (W:F); 1 $ MB 45 Oberhundem,18.7.1985 (W:W); 1 9 “! $M B 45 Röspe-Hubertuskapelle, 18.7.1985 (W:W); 2 9 “! 9 MB 64 Laasphe-Stockwiese, 15.7.1985 (W:W); 1 9 MB 64 Laasphe-Stockwiese, 17.7.1985 (W:W);
1 $M B 64 Beddelhausen, 16.7.1985 (W:W); 1 ^ MB 65 Schwarzenau, 16.7.1985 (W:W); 5 9LC 32 Wesel, 7.1979 (Ru:Ru); 1 9 LC 72 Sinsen, 17.6.1921 (MND:G); 1 9 2 9 LC 80 Dortmund-Bövinghausen, 1985 (Ko:Ko); 1 9 LC 90 Dortmund-Wambel, 7.1986 (Ko:Ko); 1 9 LC 90 Dortmund-Rombergpark, 7.1986 (Sk:Sk); l 9 MC 05 ?Münster (ZIM:?); 1 9mC 05 Mecklenbeck, 14.10.1951 (ZIM:?); 1 9 2 9 2 C^MC 06 Gelmer, 1.8.1925 (ZIM:?); 2 9 1 9 l d06 Gelmer, 1.8.1926 (WMM:?); 1 d M C 06 Münsterkörde, 7.1924 (WMM:V); 1 d MC 85 Oerlinghausen,20.8.1922 (WMM:Hi); 1 9MD 00 Heiliges Meer, 17.6.1979 (Ru:Ru).
Abbildung 9: Dolichovespula saxonica, Kopf von vorne
Abbildung 10: Dolichovespula saxonica, Kopf von vorne
Abbildung 11: Dolichovespula saxonica, unteres Drittel des Kopfschildes
Abbildung 12: Dolichovespula saxonica, linke Zangenhälfte des Kopulationsorgans
Abbildung 13: Dolichovespula saxonica, Mitteldorn des Kopulationsorgans
82
Allgemeine Verbreitung: Nord- und Mitteleuropa, nicht in Südwest-Frankreich, auf der Pyrenäen-, Apennin- und Balkanhalbinsel, aber in den Pyrenäen und im Kaukasus; verbreitet bis nördliches Asien und nördliches Nordamerika. Eiszeitrelikt im engeren Sinne. In Nordrhein- Westfalen fast nur im Bergland. Häufig, Dominanz 6,4%. Bestandsentwicklung anscheinend ohne Zu- und Abnahme. In nicht zu dichten Wäldern, auf Waldwiesen, manchmal in Siedlungen. Nestbau wie bei der Sächsischen Wespe. 1983 sah ich ein kopfgroßes Nest, mit d c f , am Schiebetor eines Pferdestalles in Brenscheid-Oelken bei Lüdenscheid; die Insassen hatten sich an die Bewegung des Tores gewöhnt. In Meinerzhagen war im selben Jahr ein Nest in Rhododendron-Gebüsch von Igeln mehrfach geplündert worden. 1985 sah ich in Pleitenberg ein Nest unter einer hölzernen Verandastufe angelegt; die ^gingen bei jedem Begehen der Treppe zum Angriff über. Verhalten und Blütenbesuch mit der Sächsischen Wespe vergleichbar. Die Angabe, auch die Norwegische Wespe könnte ein Wirt der Kuckuckswespe Pseudovespula adulterina sein, ist für das Sauerland nicht zu bestätigen.
Literatur-Zitate aus Nordrhein-Westfalen WOLF, 1984:244.
Die Norwegische Wespe, D o lic h o v e s p u la n o rw e g ic a (FABRICIUS, 1781)
(^ ) ohne Dalum
£ ) bis 1940
Q bis 1950
^ bis 1960
nach 1960
NorwegischeWespe
Dolichovespula norwegica
(FABRICIUS, 1781)83
Abbildung 14: Dolichovespula norwegica, linke Zangenhälfte des Kopulationsorgans
Geprüfte Exemplare: 4 9 9 24 22 C*cf total 50.
1 $ KB 06 Effeld, 21.7.1986 (Ho:Ho); 1$ MB 06 Meinerzhagen, 5.8.1983 (W:W); 1$ ic f MB 07 Brenscheid-Oelken, 12.8.1983 (W:W); 1 cfMB 15 Biggesperre, 6.8.1986 (W:W); 1 9M B 16 Nordhelle, 20.5.1986 (W:W); 1 $1 <^MB 17 Plettenberg-Köbbinghausen, 25.7.1985 (W:W);2 9 MB 18 Werdohl-Lengelsen, 12.7.1985 (W:W); 1 c fM B 26 Attendorn, 26.7.1985 (W:W); 1 9 MB 27 Plettenberg, 2.6.1985 (W:W); 2 9 MB 27 Plettenberg, 10.6.1985(W:W); 1 9 MB 27 Plettenberg, 10.6.1983 (W:W); 1 9 MB 27 Plettenberg, 10.6.1983 (W:W); 1 9 MB 27 Plettenberg, 21.7.1985 (W:W); 1 cfM B 27 Plettenberg, 9.8.1971 (W:W); 1 c f MB 27 Plettenberg,16.8.1982 (W:W); 1 c f MB 32 Gilsbach, 6.8.1986 (W:W); 1 c f MB 33 Siegen, 8.8.1957 (W:W); 1 9 1 c f MB 33 Siegen, 12.8.1941 (W: W); 3 9 6 cflVIB 33 Siegen, 12.8.1952 (W: W); 1 9 1 CfMB 45 Röspe-Hubertuskapelle, 18.7.1985 (W:W); 1 9 MB 45 Birkelbach-Bahnhof, 18.7.1985 (W:W); 19 MB 56 Inderlenne, 2.8.1986 (W:W); 1 9 MB 64 Beddelhausen, 16.7.1985 (W:W);3 9 MB 64 Laasphe-Stockwiese, 14.7.1985 (W:W); 29 MB 64 Laasphe-Stockwiese, 15.7.1985
:W); 1 9 2 c f MB 64 Laasphe-Stockwiese, 17.7.1985 (W: W); ic f MB 64 Richstein, 2.8.1986 :W); 2 9 MB 65 Schwarzenau, 16.7.1985 (W:W); 3cf MB 65 Alertshausen, 2.8.1986 (W:W);
1 9 MB 67 Siedlinghausen, 10.8.1928 (WMM:Hi); 1 c f MC 16 Telgte, 9.1940 (WMM:?).84
Die Waldwespe, D o lic h o v e s p u la s y lv e s t r is (SCOPOLI, 1763)
Allgemeine Verbreitung: Vom südlichen Fennoscandien bis Südeuropa, Atlas-Afrika und Nahem Osten, hier ausgenommen die mittelmeerischen Regionen; Nordasien. Über Nordrhein-Westfalen nicht gleichmäßig verbreitet, mehr in der Ebene als im Bergland, wo die höher gelegenen Gebiete gemieden werden. Häufig; Dominanz 9,4%. Bestandsentwicklung leicht rückläufig. In halboffenem Gelände. Nester freihängend, im Gebüsch, selten an oder in Gebäuden, aus grauem Material, Hülle parallelstreifig, Wabenränder nicht aufgebogen, höchstens 4 Waben, bis 60 ^^auf dem Höhepunkt der Entwicklung. Die 9 9 ab Mitte Mai, d c f und junge 9 9 Mitte Juli, ausgesprochene Blütenbesucher. Die Waldwespe ist auffallend wenig angriffslustig: eine Beobachtung ist bis auf wenige cm Abstand vom Nest möglich, der Stich ist schwächer als bei den Kurzkopfwespen, auch sie fliegt nicht in Wohnungen ein. Wirt der Waldwespen-Kuckuckswespe Pseudovespula omissa (BISCHOFF, 1931).
Literatur-Zitate aus Nordrhein-Westfalen RÜHL, 1978: 179; WOLF, 1984: 244.
Geprüfte Exemplare: 19 9 9 - 39 9 9 . 33 t f t f ; total 91.
1 $ KB 02 Lichtenbusch, 29.7.1978 (M:M); 1 9 KB 02 üchtenbusch, 31.7.1977 (M:M); 1 tfK B 05 Gangelt, 11.8.1985 (Ho:Ho); 1 9 KB 06 Effeld, 24.7.1986 (Ho:Ho); 1 d K B 06 Lieck,12.8.1985 (Ho:Ho); 1 9 L B 22 Winden, 13.7.1932 (MSW:We); 1 $ LB 29 Krefeld-Hülser Bruch (NMK:U); 1 C?LB 38 Krefeld, 3.8. (NMK:U); 1 CfLB 38 Krefeld-Ost, 2.9.1910 (NMK:P); 1Ö LB 38 Krefeld (NMK:U); 1 d LB 47 Düsseldorf linksrheinisch, 9.9.1902 (NMK:U); 1 $ LB 47 Düsseldorf linksrheinisch, 13.7.1902 (MAK:?); 1 9 Düsseldorf rechtsrheinisch, 1903 (NMK:U); 1 9 l B 54 Köln-Dellbrück, 20.7.1983 (Ri:Ri); 1 VLB 54 Köln-Stammheim, 22.7.1977 (M:M); 1 d -B 54 Köln-Mülheim, 12.8.1983 (Ri :Ri); 1 9 l B 54 Köln, 6.5.1947 (MAK:A); 2 9 LB 61 Bonn- Duisdorf (MAK:?); ic f LB64 Köln-Königsforst,25.7.1950(MAK:A); 1 9 LB64 Köln-Königsforst, 9.8.1938 (MAK:A); 1 CLB 64 Köln-Königsforst, 15.8.1938 (NMK:A); 1 CA_B 64 Köln-Königsforst, 28.8.1985 (Ri: Ri); 1 d LB 64 Köln-Dellbrück, 11.8.1985 (Ri: Ri); 1 9 LB 66 Versuchsgut Höfchen, 31.5.1985 (S:S); 1 9 LB 86 ?Hückeswagen (WMM:E); l 9 MB 17 Plettenberg- Köbbinghausen, 25.7.1985 (W:W); 1<d MB 18 Werdohl-Lengelsen, 14.8.1985 (W:WL 1 VMB18 Garbeck, 14.8.1985 (W:W); 1 9 1 9 MB 26 Niederhelden, 13.8.1982 (W:W); 1 9 MB 26 Attendorn, 26.7.1985 (W:W); 2 d M B 27 Plettenberg, 9.8.1972 (W:W); 3 9 l C ilB 27 Plettenberg, 2.9.1980 (W:W); i d MB 27 Plettenberg, 21.9.1980(W:W); 1 9 MB 31 Lützeln, 6.8.1986 (W:W); 2 9 MB 32 Gilsbach, 6.8.1986(W:W); 1 9M B 33 Siegen, 23.5.1942 (W:W); 1 cfM B33 Siegen, 12.8.1941 (W:W); 4 t fM B 33 Siegen, 12.8.1952 (W:W); 1 9 l d MB 34 Uttfeld,1.8.1973 (W:W); 2 9 MB 64 Laäsphe-Stockwiese, 14.7.1985 (W:W); 1 9 MB 64 Laasphe- Stockwiese, 17.7.1985 (W:W); 2cf MB 64 Richstein, 2.8.1986 (W: W); 1 9 m B 65 Schwarzenau,16.7.1985 (W:W); 1 9 MB 76 Hallenberg, 2.8.1986 (W:W); 1 9 LC 69 Bardel, 27.7.1971 (WMM:Hi); 1 d L C 69 Bardel, 2.8.1971 (WMM:Hi); 1 d LC 69 Bardel, 18.8.1971 (WMM:Hi); 1 9 LC 90 Dortmund-Rombergpark, 7.1986 (Sk:Sk); 29 LC 90 Dortmund, 7.1986 (Sk:Sk); 1 9 LC 91 Dortmund-Brechten, 8.1956 (MND:He); 1? MC 05 Münster (ZIM:?); 2 d M C 05 ?M ünster(Z IM :?);ld MC 05 Münster-Schloßpark, 1919 (ZIM:?); 49 MC 05 Münster (WMM:V); 3 ? MC 05 Münster (WMM:Si); 9 9 l d M C 06 Münster-Körde, 27.7.1927 (WMM:V); i d MC 16 Telgte, 9.1940 (WMM:?); l 9 MC 66 Bielefeld-Bethel, 16.5.1973 (NMB:Re); l 9 MC 66 Bielefeld-Gadderbaum, 2.7.1973 (NMB:RI); 1 d M C 85 Oerlinghausen, 3.8.1922 (WMM:Hi); 1 d M C Oerlinghausen, 13.8.1922 (WMM:Hi); 1 9 MD 00 Heiliges Meer, 2.5.1973 (ZIM:Be);19 MD 00 Heiliges Meer, 8.8.1938 (WMM:?).
Abbildung 15: Dolichovespula sylvestris, Kopf von vorne
Abbildung 16: Dolichovespula sylvestris, unteres Drittel des Kopfschildes
Abbildung 17: Dolichovespula sylvestris, letzte Rückenhalbringe von der Seite
Abbildung 18: Dolichovespula sylvestris, linke Zangenhälfte des Kopulationsorgans 87
Die Kuckuckswespe der Sächsischen Wespe, Pseudovespula adulterina (BUYSSON, 1905)
Allgemeine Verbreitung wie bei der Sächsischen Wespe. Eiszeitrelikt im weiteren Sinne. Wahrscheinlich über ganz Nordrhein-Westfalen verbreitet, wenn auch nicht gleichmäßig. Selten; Dominanz 3,3%. Bestandsentwicklung wohl ohne Tendenzen. Im Lebensraum ihres Wirtes, der Sächsischen Wespe, jedoch nur dort, wo diese eine Mindestpopulationsdichte hat. 99 ab Mitte Juni bis Anfang Juli; man sieht sie oft an Dachtraufen'nach Wirtsnestern suchen. Cf cf und junge 9 9 ab Mitte Juli’ d‘ecfcf gerne auf Dolden. Das 9 beseitigt die Wirtskönigin durch Stich, womit der gebogene Stachel ohne Zweifel im Zusammenhang steht. Es läßt seine Nachkommen von den 9 $der Sächsischen Wespe aufziehen, deren 9 9 niecfc? selten zur Entwicklung kommen. Die Kuckuckswespe hat sofort nach dem Thronraub (usurpatorischer Sozialparasitismus) eine starke Eiproduktion, die bereits wenig später mit dem natürlichen Tode der Kuckuckswespe beendet ist. Solche von der Kuckuckswespe befallenen Völker beenden ihre Entwicklung früher als unbefallene, deshalb bleiben befallene Nester klein und haben in der Regel nur 2 Waben. Die 3 Exemplare aus Wesel tragen den Vermerk „aus saxonica-Nest”. Übrigens ist der Stich für den Menschen kaum schmerzhaft. GUIGLIA, 1972: 115 gibt den Kuckuckswespen den Rang von Untergattungen, während KEMPER & DÖHRING, 1967: 34 und GUSENLEITNER, 1981: 2 ihnen den Rang von Gattungen zuerkennen. Morphologische und ethologische Besonderheiten sowie das Fehlen von 9 9 sind unseres Erachtens Kriterien genug für den Gattungsstatus.
Literatur-Zitate aus Nordrhein-WestfalenWEYRAUCH, 1937: 253; WOLF, 1953: 85; WOLF, 1984: 244.
(^) ohne Dalum
bis 1940
Q bis 1950
^ bis I960
nach 1960
Kuckuckswespe der Sächsischen
WespePseudovespula adulterina (BUYSSON, 1905)
Abbildung 19: Pseudovespula adulterina, Kopf von vorne
Abbildung 20: Pseudovespula adulterina, Kopf von vorne
Abbildung 22: Pseudovespula adulterina, Mitteldorn des Kopulationsorgans
Geprüfte Exemplare: 12 9 9 ’ 14 d ö i total 26.
1 cf LB 12 Gey, 7.1936 (MSW:We); 1? LB 73 Wahlscheid, 6.8.1984 (Ri:Ri); 2<?1 c f MB 07 Lüdenscheid, 1952 (W:W); 1 cfMB 16 Kiesbert, 28.7.1985 (W:W); 1 cfMB 17 Plettenberg- Köbbinghausen, 25.7.1985 (W:W); 1 9 MB 26 Plettenberg-Oesterau, 21.7.1986 (W:W); 1 9M B 27 Plettenberg, 15.6.1973 (W:W); 2 9 Plettenberg, 15.6.1986 (W:W); 1 9 MB 27 Plettenberg, 28.6.1984 (W:W); 1 9 MB 27 Plettenberg, 23.7.1981 (W:W); 1 dlWB 27 Plettenberg, 30.7.1953 (W:W); 1 cf MB 33 Siegen, 15.8.1941 (W:W); 3 Cf MB 35 Uttfeld, 1.8.1973 (W:W); 1 CfMB 35 Uttfeld, 12.8.1973(W:W); 1 cfMB44 Siegquelle, 21.7.1960 (W:W); 2 cfMB 45 Röspe-Hubertuskapelle, 18.7.1985 (W:W); 2 91 cfLC 32 Wesel, 7.1979 (Ru:Ru). 89
Allgemeine Verbreitung: Von Südnorwegen, -Schweden, -finnland bis nordöstliche Pyrenäen-, nördliche Apennin- und nördliche Balkanhalbinsel; Anatolien. In Nordrhein-Westfalen sehr selten, wahrscheinlich an nur wenigen Stellen und nur da, wo der Wirt, die Waldwespe, in genügender Populationsdichte auftritt; Dominanz 0,6%. 99 ab Mitte Juni, gerne auf Dolden; cf Cf und junge 9 9ab Mitte Juli, ebenfalls Dolden besuchend; in offenem Gelände. gibt esnicht. Verhalten und Wirkung des Stiches wie bei Kuckuckswespe der Sächsischen Wespe.
Literatur-Zitat aus Nordrhein-Westfalen WEYRAUCH, 1937:251.
Die Waldwespen-Kuckuckswespe, P s e u d o v e s p u la o m is s a (BISCHOFF, 1931)
1cf „Aachen, Aug. 76” „Kr” ,,4.294” ,,Pseudovespa omissa BISCH, cf, det. BISCHOFF” „Paratypus” „Zool. Mus. Berlin” ,,Pseudovespula omissa (BISCH.) cf H. WOLF det. 1985”. - WEYRAUCH, 1937: 281 nennt 3 Fundorte aus der Nord-Eifel: LB 12 Horn, LB 22 Leversbach, LB 22 Niederau; diese Exemplare sind leider in der Sammlung WEYRAUCH (MSW) nicht vorhanden.
Geprüfte Exemplare: 4 99 > 4 cfcftotal 8- 1
1 c f KB 02 Aachen, 8.1876 (MNHU: ?); 1 9 LB 86? Hückeswagen (WMM: E); 1 c f MB 31 Lützeln, 6.8.1986 (W:W); 1 9 MB 64 Laasphe-Stockwiese, 14.7.1985 (W:W); 1 9 MB 64 Laasphe-Stockwiese, 17.7.1985 (W:W); 1 9 MC 85? Oerlinghausen (WMM: Hi); 1 cf MC 85 Oerlinghausen, 19.8.1922 (WMM:Hi); 1 cf MC 85 Oerlinghausen, 8.9.1923 (WMM:Hi).
Abbildung 23: Pseudovespula omissa, Kopf von vorne
Abbildung 25: Pseudovespula omissa, letzte Rückenhalbringe von der Seite
Die Deutsche Wespe, P a ra v e s p u la g e rm a n ic a (FABRICIUS, 1793)
Allgemeine Verbreitung: Südliches und mittleres Skandinavien, nicht in Finnland, bis Nordafrika, Kanarische Inseln, Mittelasien bis Nordindien und Fernem Osten; adventiv in Island, Nordamerika, Andenregion, Neuseeland. In ganz Nordrhein-Westfalen, in der Ebene und im Flügelland häufiger als im Bergland und oberhalb 400 m NN äußerst selten. Sehr häufig, Dominanz 22,4%; Bestandsentwicklung deutlich rückläufig. Ubiquist; Nest unterirdisch, nur jedes 10. Nest etwa oberirdisch, dann aber nicht freihängend und nicht sichtbar, sondern hinter Verschlägen, Verschalungen, in Rollädenkästen oder ähnlichen Orten. Nestmaterial grau, Hülle mit muschelförmigen Taschen, bis 14 Waben vorhanden, manchmal von enormer Nestgröße und mit bis 7.000 QQ. Am Abend des 16. September 1946 grub ich am Südhang des Giersberges in Siegen (UTM MB 33) ein ziemlich starkes Nest mit 1200-1300 ,300 99 und 500-600 Cfcfaus; die Altkönigin war nicht festzustellen; es hatte 9 Waben mit etwa 19.200 Zellen; man vergleiche Abbildung 28 (hier sind verlassene Zellen weiß, bestiftete punktiert, mit Larven besetzte schraffiert, mit Puppen besetzte kreuzschraffiert gehalten); die oberste, älteste Wabe 1 hatte einen Durchmesser von 6 cm, 180 Zellen, und war, wie Wabe 2 ± abgetragen; die Wabe 2 hatte 12 cm Durchmesser und 750 Zellen; Wabe 3: Durchmesser 18 cm, 1650 Zellen, die, wie die der Wabe 4, größtenteils abgetragen waren; Wabe 4: 22 cm Durchmesser und 2450 Zellen; Wabe 5: 25 cm Durchmesser und 3200 Zellen; Wabe 6: 27 cm Durchmesser und 3700 Zellen; Wabe 7: 28 cm Durchmesser und 3980 Zellen; Wabe 8: 28 cm Durchmesser, alle 1800 Zellen für 99» Wabe 9: 25 cm Durchmesser, alle 1450 Zellen für 99; im Umkreis von 15 cm um das Flugloch war das Gras beseitigt und der Boden auffällig geglättet; (Beobachtungskladde I, Seite 271). 99 ab Ende März bis Mitte Mai, cf C f und junge 9 9 ab Ende August, gerne auf Efeu-Blüten; Völker bis Frosteintritt aktiv. Angriffslustig; Stich'schmerzhaft und nachhaltig wirkend; gerne in Wohnräume fliegend und an Süßwaren und Getränken naschend.
(^ ) ohne Dal
£ ) bis 1940
Q bis 1950
^ bis 1960
nach 1960
Deutsche WespeParavespula
germanica (FABRICIUS, 1793)
Literatur-Zitate aus Nordrhein-WestfalenAERTS, 1950: 49; KEMPER, 1961: 57; RÜHL, 1978: 179; WOLF, 1968: 12; WOLF, 1984: 244.
Geprüfte Exemplare: 72 9 9 - 1 1 4 ^ $ , 17cfcf ; total 203.
1 $ KB 06 Karken, 18.8.1985 (Ho:Bs); 1 $ KB 06 Obspringen, 13.10.1985 (Ho:T); l 9 LB 06 Oberbruch, 3.5.1985 (Ho:Ei); 1? LB 33 Kerpener Bruch, 10.1934 (MAKA); 1? LB 38 Krefeld- Ambrasch, 7.1908 (NMK:P); 1 9 LB 38 Krefeld (MAK:A&Hp); 1 9 LB 38 Krefeld. 7.1909 (MAKA&Hp); 1 9 LB 38 Krefeld (ZGK:U); 1 9 l B 38 Krefeld-Hülserberg (MAK:U); 19 LB 38 Krefeld, 20.8.1985 (S:S); 5 9 LB 38 Krefeld-Egelsberg, 22.10.1985 (S:S); 1 Ö LB 43 Vorgebirge, 3.10.1937 (ZGK:A); 2 9 LB 46 Köln-Knechtstedener Bruch, 1.5.1936, 1.10.1937 (MAK:A); 1 9 LB 47 Düsseldorf rechtsrheinisch (NMK:U); 1 Cf LB 49 Rheinhausen, 25.9.1952 (W:B); 1 9 LB 53 Köln-Brühl, 25.7.1911 (MAK:?); 1? LB 54 Köln, 27.5.1967 (ZGK:Fo); 1 9 LB 54 Köln, 7.10.1942 (ZGKA); 1 9 LB 54 Köln-Mülhelm, 17.5.1985 (Ri:Ri); 1 9 LB 54 Köln-Rhelnufer, 6.5.1947 (ZIM A); 1 9 LB 54 Köln-Rheinufer, 11.5.1944 (ZIMA); 19 1 $ LB54 Köln-Flittard, 4.6.1977 (M : M); 3 C? LB 54 Köln, 14.10.1977 (M : M); 1 9 LB 54 Köln, 5.5.1956 (MAK:A); 3 9 LB 54 Köln-Rhelnufer, 5.8.1944 (MAK:A); 1 9 LB 54 Köln-Rheinufer, 7.10.1942 (MAK:A); 4Cf LB 54 Köln-Rheinufer, 8.10.1948 (MAKA); 1 9 LB 54 Köln-Stammheim,26.4.1980 (M:M); 1 ? LB 56 Versuchsgut Laacherhof, 27.5.1985 (S:S); l 9 LB 61 Bonn- Kottenforst, 21.11.1954 (MAK:?); 1 9 LB 61 Bonn-Hardthöhe, 1935 (MAKA); 1 9 LB 62 Bonn- Poppelsdorf, 13.7.1986 (Wo:Wo); 3 9 L B 62 Bonn-Poppelsdorf, 24., 26., 29.9.1985 (Wo:Wo);1 9LB 62 Bonn, 7.11.1986 (Wo:Wo); 1 9 LB 62 Bonn-Museum, 16.6.1953, 27.9.1959 (MAK:?); 3 9 LB 62 Bonn-Grünau, 26.9.1959 (MAK:?); 29 LB 62 Bonn, 24.3.1955, 2.5.1956 (MAK:?); 1 9 LB 63 Köln-Wahnheide, 17.10.1943 (MAK:A); 1 t fL B 63 Porz, 3.10.1937 (ZIK:A);2 9 LB 64 Köln-Königsforst, 2.5.1936,5.1947 (MAKA); $ LB64 Köln-Königsforst, 12.7.1946 (MAKA); 1 9 LB 64 Heumar, 19.5.1977 (M:M); 1 9 LB 71 Bonn-Venusberg, 18.4.1957 (MAK:Fo); 19 LB 72 Siegburg, 26.9.1948 (ZIKA); 1 § LB 77 Elberfeld (MAK:D); 1 9 LB 81 Bonn-Rodderberg, 19.5.1943 (MAKA); 1 9 l 9 l B 86 ?Hückeswagen (WMM:E); 1 cT LB 86 ?Hückeswagen (WMM:E); 1 9 LB 86 Hückeswagen, 8.1930 (WMM:E); 19 LB 89 Witten- Bommern, 2.4.1968 (LMD:Hä); 1 9 MB 09 Letmathe, 20.8.1975 (Er:Er); 2 9 MB 09 Letmathe (Er:Er); 1 9 MB 26 Finnentrop, 23.8.1985 (H:H); l 9 Weringhausen, 9.1985 (H:H); 1 9 M B 2 7 Plettenberg, 13.7.1958 (W:W); 1Cf MB 27 Plettenberg, 13.7.1973 (W:W); 1 9 MB 33 Siegen,12.8.1973 (W:W); 2? MB 33 Siegen, 30.8.1952 (W:W); 2 9 2 9 1 Ö M B 33 Siegen, 18.9.1946 (W:W); 1 9LC 20 Neuklrchen-Vluyn, 29.4.1975 (S:S); 1 9 LC 20 Neukirchen-Vluyn, 9.5.1976 (S:S); 1 9 LC 20 Neukirchen-Vluyn, 13.-16.5.1986 (S:S); 1 9 LC 20 Neuklrchen-Vluyn,4.7.1975 (S:S); 29 9 lC 20 Neuklrchen-Vluyn, 19.8.1985 (S:S); 1 9 LC 32 Wesel, 7.1979 (Ru:Ru); 1 9 LC 60 Gelsenkirchen, 22.9.1921 (MND:Hä); 1 9 LC 69 Bardel, 16.8.1971 (WMM:Hi); l 9 LC 69 Bardel, 18.8.1971 (WMM:HI); l 9 LC 70 Bochum, 15.6.1922 (WMM:HI); 13 9 LC 80 Witten-Lutherplatz, 1.10.1967 (LMD:Hä); l 9 LC 90 Dortmund (MND:?); 1 9 lC 90 Dortmund, 10.1967 (R:R); 1 9 LC 90 Dortmund-Rombergpark, 13.7.-3.8.1967 (R:R); 1 9 LC 90 Dortmund-Wambel, 7.1986 (Kd:Ko); 1 x L C 91 Dortmund-Brechten, 8.1956 (MND:He); 2 9 LC 96 Havixbeck, 6.1977 (Ru:Ru); 5 9 LC 96 Havixbeck, 8.1977 (Ru:Ru); 1 9 MC 00 Dortmund-Brackel, 1.11.1967 (MND:R); 1 Cf MC 00 Dortmund-Brackel, 1983 (Ko:Ko); 4 ? 1 9 MC 05 ?Münster (ZIM:?); ö 9 m C 05 Münster-Schloßpark, 1919 (ZIM:?); 1 9 MC 05 Mecklenbeck, 14.5.1936 (MND:He); 2V MC 05 Münster, 8.1969 (Ru:Ru); 1 9 MC 05 Münster, 7.1979 (Ru:Ru); 3 9 MC 05 Münster, 8.1979 (Ru:Ru); l 9 MC 05 Münster, 17.4.1926 (WMM:Si); 1 9 M C 05 Münster, 1.5.1932 (WMM:Si); l 9 MC 05 Münster, 6.1923 (WMM:SI); 3 c f MC 05 Hiltrup, 12.10.1924 (WMM:V); 5 9 MC 06 Münster-Korde, 6.1919 (WMM:?); 1 9 M C 06 Münster-St. Maurltz, 5.5.1940 (WMM: Be); 2 9 MC 16 Handorf, 7.1971 (ZIM:?): 1 9 MC 16 Telgte, 13.5.1938 (WMM:?); 3 9 MC 44 Herzebrock, 7.1986 (Sk:0); 1 9 l y M C 54 Wiedenbrück-Lintel, 1910/1924 (R:Pe); 1 9 MC 66 Bielefeld-Bethel, 19.5.1973 (NMB:Re); 1 9 MC 76 Bielefeld-Milse, 13.3.1974 (NMB:Ha); 1 9 MC 76 Bielefeld-Milse,2.7.1976 (NMB:Ha); 1 9 MC 85 Oerlinghausen, 12.8.1923 (WMM:Hi); 1 9 m D 00 Heiliges Meer, 5.1982 (R:R); l 9 MD 00 Heiliges Meer, 23.9.1974 (R:R); 1 9 MD 00 Heiliges Meer, 23.10.1975 (R:R); 1 9 MD 00 Heiliges Meer, 25.10.1975 (R:R); 1 9 MD 00 Heiliges Meer, 3.5.1966 (WMM:Be); 1 9 MD 00 Heiliges Meer, 24.7.1972 (WMM:Be); 19 MD 00 Heiliges Meer, 21.4.1975 (WMM:R); 19 MD 00 Heiliges Meer, 23.9.1974 (WMM:R). 93
Abbildung 28: Paravespula germanica, 9-wabiges Nest, Erläuterung auf Seite 92
Abbildung 29: Paravespula germanica, letzte Rückenhalbringe von der Seite
Abbildung 30: Paravespula germanica, Mitteldorn des Kopulationsorgans
95
Die Gemeine Wespe, Paravespula vulgaris (LINNÉ, 1758)
Allgemeine Verbreitung: Nord- und Mitteleuropa, Gebirge Südeuropas, Island, nördliches und mittleres Asien bis zum Fernen Osten, Nord- und Mittelamerika, Hochgebirge Südamerikas; adventiv in Neuseeland. In ganz Nordrhein-Westfalen, auch in den höchsten Lagen; die Verbreitungskarte 9 zeigt, wie lückenhaft die Nachweise sind. Sehr häufig, Dominanz 21,0%; die großen Wespenplagen, hervorgerufen von der Deutschen und der Gemeinen Wespe, gehören wohl der Vergangenheit an: Bestandsentwicklung deutlich rückläufig. Ubiquist, von ungünstiger Witterung weniger beeinflußbar als die Deutsche Wespe; Nest unterirdisch, jedes 5. Nest im Mittel oberirdisch, dann aber nicht frei hängend und nicht sichtbar. Nestmaterial gelbbraun bis braun; weitere bionomische Merkmale ähnlich wie bei der Deutschen Wespe.
96
Literatur-Zitate aus Nordrhein-WestfalenRÜHL, 1978: 180; WOLF, 1968: 12; WOLF, 1984: 244.
Geprüfte Exemplare: 80 9 9159 $ ^ , 56 c f t f ; total 295.
1 $ K B 02 Lichtenbusch, 29.7.1978 (M:M); 1 9 KB 06 Effeld, 20.7.1986 (Ho:Ho); 1 «JLB 06 Wasserberg, 31.5.1985 (Ho:Hs); 44 930 V 41 cTLB 11 Simonskall, 13.10.1931 (MSW:We);2 9 l B 24 Hambacher Forst, 23.9.1979 (M:M); 1 9 LB 38 Krefeld (MAK:U); 1 9 LB 38 Krefeld- Egelsberg, 22.10.1985 (S :S); 2 tfL B 43 Vorgebirge, 3.10.1937 (ZGK: A); 1 9 LB 43 Vorgebirge, 3.10.1937 (MAK:A); 1 9 l B 46 Köln-Knechtstedener Bruch, 27.9.1937 (MAK:A); 1 9 LB 47 Düsseldorf, 19.6.1925 (MAK:Hn); 1 9 L B 54 Köln, 27.5.1967 (ZGK:Fo); 4 9 l CfLB 54 Köln,28.1.1980 (ZGK:Fo); 1 cTl B 54 Köln, 18.10.1919 (ZGK:?); 1 9 LB 54 Köln-Rheinufer, 24.7.1944 (ZIK:A); 1 9 l B 54 Köln-Rheinufer, 7.10.1942 (ZIK:A); 1 9LB 54 Köln-Mülheim,5.1984 (RI:Ri); 2 9 MB 54 Köln-Mülheim, 28.7.1983 (Ri:Ri): 1 9 LB 54 Köln-Stammheim,26.4.1980 (M: M); 19 LB 54 Köln-Flittard, 13.4.1980 (M: M); 19 LB 54 Köln-Flittard, 27.7.1977 (M:M); 2 9 LB 54 Köln-Mülheim, 30.8.1985 (Ri:Ri); 1 9 Köln, 20. -30.9.1985 (Ri:Ri); 9 9 LB 55 Leverkusen, 9. -10.1983 (B:B); 3 9 l B 56 Laacherhof, 17.8.1984 (S:S); 2 9 LB 56 Laacherhof,4., 11.9.1985 (S:S); l 9 LB 61 Bonn-Dottendorf, 17.9.1985 (Wo:Wo); 1 9 LB 61 Bonn- Bad Godesberg, 4.8.1985 (Ho:Ho); 1 9 LB 62 Bonn, 13.5.1986 (Wo:Wo); 3 9 LB 62 Bonn,4., 5.6., 14.7.1986 (Wo:Wo); 1 9 l B 62 Bonn, 11.10.1985-(Wo:Wo); 1 9 l B 64 Köln-Königsforst, 12.10.1942 (ZGK:A); 2 9 LB 64 Köln-Königsforst, 4.5.1944 (ZIK:A); 1 9 LB 64 Köln- Königsforst, 2.5.1936 (MAK:A); 8 9 l B 64 Köln-Königsforst, 25.10.1947 (MAK:A); 3 9 LB 64 Köln-Königsforst, 12.10.1947 (MAK:A); 5 9 LB 64 Köln-Königsforst, 19.6.1948,13., 30.7.1948, 9.8.1938, 9.9.1946 (MAK:A); 1 t fL B 64 Köln-Königsforst, 25.10.1941 (MAK:A); 2 9 LB 65 Köln-Dünnwald, 31 .5 .-7 .6 ., 7 .-14.6.1986 (Ri:Ri); 1 9 LB 65 Leverkusen-Schlebusch, 12.8.1978 (M:M); 9 9 l B 66 Berglsch-Neukirchen, 9 .-10.1983 (B:B); 1 9 LB 66 Höfchen,20.8.1984 (S:S); 2 9 LB 66 Höfchen, 28.8.1984 (M:M); 2 9 LB 72 Siegburg, 6.6.1948 (MAK:A); 19 LB 73 Köln-Wahnheide, 16.8.1984 (Ri:Ri); 1 9 1 ¿ 8 6 ? Hückeswagen (WMM:E); 19 LB 86 Hückeswagen (WMM:E); 1 9 MB 26 Weringhausen, 5.8.1985 (H:H); 1 9 MB 26 Attendorn,26.7.1985 (W:W); 1 9 MB 27 Plettenberg, 8.4.1957 (W:W); 8(3 MB 27 Plettenberg, 4.10.1973 (W:W); 1 9 MB 27 Plettenberg, 1.11.1985 (W:W); 1 9 MB 31 Niederdresselndorf, 6.8.1986 (W:W); 1 9 m b 33 Siegen, 12.8.1973 (W:W); 1 9 MB 33 Siegen, 30.8.1952 (W:W); 1 9 MB 33 Siegen, 9.9.1942 (W:W); 2 9 MB 33 Siegen, 10.9.1946 (W:W); 29 MB 33 Siegen, 18.9.1946 (W:W); 19 M B35 Uttfeld, 12.8.1973 (W:W); 2 9 M B54 Laasphe(MND:?); 1 9 M B64 Laasphe- Stockwiese, 18.7.1985 (W:W); 1 9 LC 20 Neukirchen-Vluyn, 13.-16.5.1986 (S:S); 1 9 LC 60 Essen-Katernberg, 25.8.1985 (W:K); 2 9 LC 60 Essen-Katernberg, 9.9.1985 (W:K); 1 9 LC 60 Essen-Katernberg, 19.9.1985 (W:K); 1 9 LC 60 Essen-Katernberg, 22.12.1985 (W:K); 2 9 LC 69 Bardel, 1.8.1971 (WMM:Hi); 2 9 LC69 Bardel, 2.8.1971 (WMM:Hi); l 9 LC69 Bardel,16.8.1971 (WMM:Hi); 1 9 LC 69 Bardel, 17.8.1971 (WMM:HI); 2 9 lC 69 Bardel, 18.8.1971 (WMM:Hi); 1 .9 LC 71 Emscherbruch, 12.8.1922 (MND:G); 6 9 LC 80 Dortmund-Bövinghausen, 1985 (Ko:Ko); 1 9 LC 82 Datteln, 25.5.1965 (LMD:Hä); 4 9 LC 90 Dortmund- Rombergpark, 13.7.-3.8.1967 (MND:R); l9 LC 90 Dortmund-Rombergpark, 7.1986(Sk:Sk); 1 9 3 9 LC 96 Havixbeck, 8.1977 (Ru:Ru); 1 9 MC 00 Dortmund-Brackel, 1983 (Ko:Ko);1 9 MC 00 Unna, 7.1986 (Ko:Ko); 1 9 1 9 MC 05 Münster-Schloßpark, 1919 (ZIM:?);2 9^IC 05 ? Münster (ZIM:?); 29 MC 05 Münster, 5.1979 (Ru:Ru); 2 9 m C 05 Münster, 7.1979 (Ru:Ru);59 MC 05 Münster, 8.1979 (Ru:Ru); l 9 MC 05 Münster, 8.1980 (Ru:Ru); 3 9 MC 05 Münster, 1922(WMM:V);3 9 l tfM C 05 Münster (WMM: V); 1 9 1 9 1 tfM C 85 Oerlinghausen,13.8.1922 (WMM:Hi); 1 9 m C 85 Oerlinghausen, 5.8.1922 (WMM:Hi); 2 9 m C 85 Oerlinghausen, 1.9.1923 (WMM:Hi); 1 9 m C 85 Oerlinghausen, 8.9.1923 (WMM:Hi); 1 9 m C 85 Oerlinghausen, 10.9.1923 (WMM:Hi); 1 9 m C 86 Bad Salzuflen, 21.9.1985 (W:K); 1 9 MC 90 Marsberg (MND:?); 1 9 MD 00 Heiliges Meer, 7.1978 (Ru:Ru). 97
Abbildung 31: Paravespula vulgaris, Kopf von vorne
Abbildung 32: Paravespula vulgaris, putzt Fühler und Vorderbein
Abbildung 33: Paravespula vulgaris, „Wespentaille” von der Seite
Abbildung 34: Paravespula vulgaris, letzte Rückenhalbringe von der Seite
Abbildung 35: Paravespula vulgaris, Mitteldorn des Kopulationsorgans
99
Die Rote Wespe, Paravespula rufa (LINNÉ, 1758)
Allgemeine Verbreitung: Nord- und Mitteleuropa, nördliche Pyrenäen-, Apennin- und Balkanhalbinsel, Nord- und Mittelasien bis zum Fernen Osten; Nordamerika. In Nordrhein-Westfalen fast ausschließlich im Berg- und Hügelland, selten im Westfälischen Tiefland und Niederrheinebene. Häufig; Dominanz 11,8%. Bestandsentwicklung ohne Zu- oder Abnahme. In nicht zu dichten Wäldern bis in halboffenem Gelände. Nest unterirdisch oder in Bodenmulden, aus grauem Material, Hülle mit muschelförmigen Taschen, höchstens 5 Waben, bis 350 9 9 ab Anfang April,cfcT uncl junge 9 9 ab Anian9 August, gerne auf Dolden. Nicht so angriffslustig wie die Gemeine Wespe. Die Rote Wespe ist weder Schädling noch Lästling, fliegt nicht in Wohnungen ein und nascht selten an Süßwaren; die Wirkung des Stiches ist ziemlich schmerzhaft und andauernd. Wirt der Kurzkopf-Kuckuckswespe Vespula austriaca (PANZER, 1799).
£ ) ohne Dalum
£ ) bis 1940
Q bis 1950
^ bis I960
nach 1960
Rote WespeParavespula rufa
(LINNÉ, 1758)
100
Literatur-Zitate aus Nordrhein-WestfalenAERTS, 1950: 49; RÜHL, 1978: 179; WOLF, 1984: 244.
Geprüfte Exemplare: 45 9 9 ,27 14 d c f; total 86.
1 9 KB 02 Lichtenbusch, 29.7.1978 (M:M); 1 9 KB 06 Rothenbach, 19.5.1985 (Ho:L);2 9 LB 24 Hambacher Forst, 23.9.1979 1 § LB 29 Krefeld-Orbroich, 8.1909 (NMK:P);1 tfL B 29 Krefeld-Niepkuhlen, 8 .1928(NMK:P); 2 9 LB 39 Krefeld, 6.1922 (NMK:P); i t f LB 39 Krefeld, 6.1922 (NMK:P); 1 c f LB 39 Krefeld, 12.8. (NMK:U); 19 LB 39 Krefeld, 8.1910 (NMK:P); 1 9 LB 39 Krefeld (MAK:U); 1 9 LB 46 Köln-Knechtstedener Bruch, 5.5.1936 (MAK:A); 1 9 LB 54 Köln, 27.5.1963 (ZGK:Fo); 2 9 LB 54 Köln-Mülhelm, 9.8.1983 (Ri:Ri); 1 $ LB 54 Köln-Mülhelm, 12.8.1983 (RI:RI); 1Cf LB 54 Köln-Mülhelm, 15.8.1983 (RI:Ri); iC LB 54 Köln- Rheinufer, 11.9.1936 (MAK:A); 1 9 LB 56 Versuchsgut Laacher Hof, 27.5.1985 (S:S); 1 9 LB 57 Düsseldorf-Eller (NMK:P); l 9 LB 61 Bonn-Kottenforst, 29.7.1955 (MAK:Fo); 1 $L B 64 Köln- Königsforst, 9.8 1948 (MAK:A); 1 $ LB64 Leverkusen, 12.8.1978 (M:M);2 9 l B 66 Versuchsgut Höfchen, 24.5.1985 (S:S); 2 9 L B 66 Versuchsgut Höfchen, 31.5.1985 (S:S); 1 9 LB 66 Versuchsgut Höfchen, 21.6.1985 (S:S); ld " jJ 3 71 Bonn-Venusberg, 10.8.1935 (MAK:KI); 1 9 LB 72 Siegburg, 17.7.1938 (MAK:A);1V LB 74 Köln-Honrath, 23.8.1942 (ZGK:A); 1 9 L B 77 Elberfeld (MAK:D); l 9 LB 86 Hückeswagen (WMM:E); 1 9 l B 86 ?Hückeswagen (WMM:E); 1 9 MB 15 Biggesperre, 6.8.1986 (W:W); 1V MB 16 Klesbert, 28.7.1985 (W:W); 19 MB 16 Herscheid, 16.8.1985 (H:H); 1 9 1 C?MB 17 Plettenberg-Köbbinghausen, 25.7.1985 (W:W); 1 9 MB 18 Werdohl-Lengelsen, 12.7.1985 (W:W); 1 9 l $ ld " M B 26 Niederhelden,13.8.1982 (W:W); 1 9 MB 26 Attendorn, 26.7.1985 (W:W); 1 9M B 27 Plettenberg, 8.4.1957 (W:W); 1 9 MB 27 Plettenberg, 1.5.1959 (W:W); i c f MB 33 Siegen, 12.8.1947 (W:W); 1 d*M B33 Siegen, 18.9.1946 (W:W); 1 Cf MB 35 Uttfeld, 1.8.1973 (W:W); 1 9 MB 35 Uttfeld,12.8.1973 (W:W); 1 9 MB 45 Röspe-Hubertuskapelle, 14.7.1985 (W:W); 2 9 1 9 MB 64 Laasphe-Stockwiese, 14.7.1985 (W:W); 2 9 MB 64 Laasphe-Stockwiese, 15.7.1985 (W:W); 1 9 MB 64 Laasphe-Stockwiese, 17.7.1985 (W:W); l 9 Beddelhausen, 16.7.1985 (W:W); 1 9 LC 23 Rees, 6.6.1981 (S:Bi); 1 9 LC 23 Rees, 22.6.1984 (C:C); 1 9 lC 60 Gelsenkirchen, 21.5.1921 (MND:G); 1 9 LC 60 Gelsenkirchen, 21.7.1924 (MND:G); 1 Ö" LC 69 Bardel,18.7.1971 (WMM:Hi); 1 9 LC 70 Weitmar, 10.5.1922 (WMM:Hi); l 9 4 9 MC 05 Münster- Schloßpark, 1919 (ZIM:?); 2 9 1 MC 05 ?Münster (ZIM:?); 1 9 MC 05 Münster-Ruhr, 1 .-4.6 .1957 (MAK:?); 19 MC 05 Münster, 5.1979 (Ru:Ru); 2 9 MC 05 Münster (WMM:V); 1 9 MC 06 Münster-Gelmer, 10.8.1983 (LÖL:Wa); 1 9M C 65 Senne, 18.5.1910 (NMB:?); 1 9 MC 85 Oerlinghausen, 1.6.1922 (WMM:Hi); 1 9 MC 85 Oerlinghausen, 10.8.1922 (WMM:Hi); 2 9 MC 85 Oerlinghausen, 15.8.1922 (WMM:Hi); 1 9 MC 85 Oerlinghausen, 1.9.1923 (WMM:Hi); 1 9 MD 00 Heiliges Meer, 24.9.1937 (WMM:Rn); 1 9M D 00 Heiliges Meer, 1966 (WMM:?); 1 <~f MD 00 Heiliges Meer, 18.10.1983 (WMM:?).
Abbildung 38: Paravespula rufa, Nest halb geöffnet mit Q
Abbildung 39: Paravespula rufa,letzte Rückenhalbringe von der Seite
Abbildung 40: Paravespula rufa, rechte Hinterschiene von oben -|03
Allgemeine Verbreitung: Nord- und Mitteleuropa, Gebirge Südeuropas, Nord- und Mittelasien bis zum Fernen Osten, nördliches Nordamerika. In Nordrhein-Westfalen anscheinend nur im Bergland. Selten; Dominanz 3,3%. Bestandsentwicklung wohl ohne Zu- oder Abnahme. In nicht zu dichten Wäldern, auch in der Nähe von Siedlungen; überall dort, wo der Wirt, die Rote Wespe, eine geforderte Populationsdichte hat. ab Ende Juni,cf cf und junge Q Q ab Anfang Juli, alle gerne auf Dolden. Die Lebensweise und die Wirkung des Stiches ist annlich wie bei der Kuckuckswespe der Sächsischen Wespe; auch bei der Kurzkopf- Kuckuckswespe gibt es keine<J Q.
Die Kurzkopf-Kuckuckswespe, V e s p u la a u s tr ia c a (PANZER, 1799)
Literatur-Zitate aus Nordrhein-WestfalenWEYRAUCH, 1937: 249; WOLF, 1953: 85; WOLF, 1984: 244.
Geprüfte Exemplare: 17 9 9 , 6 cfC; total 23.
1 c" LB 8 6 ? Hückeswagen (WMM:E); 1 9 LB 95 Gummersbach (WMM:E); 3 ?M B 17 Plettenberg-Köbbinghausen, 25.7.1985 (W:W); l 9 MB 18 Werdohl-Lengelsen, 12.7.1985 (W:W); 1 9 MB 26 Niederhelden, 13.8.1982 (W:W); 1 9 MB 26 Attendorn, 26.7.1985 (W:W); 1 9 MB 27 Plettenberg, 30.6.1958 (W:W); l 9 MB 27 Plettenberg, 5.7.1983 (W:W); 2*? MB 27 Plettenberg, 10.7.1983 (W:W); 1 9M B 27 Plettenberg, 23.7.1985 (W:W); 1 cfMB 27 Plettenberg,9.8.1971 (W:W); 1 cf MB 27 Plettenberg, 16.8.1982 (W:W); 1 9 MB 28 Bieringsen, 14.8.1985 (W:W); 1 Cf MB 33 Siegen, 12.8.1952 (W:W); 1 ÖMB 35 Uttfeld, 12.8.1973 (W:W); 19 MB 64 Laasphe-Stockwiese, 14.7.1985 (W:W); 3 9 MB 64 Laasphe-Stockwiese, 17.7.1985 (W:W); 1 Cf MB 67 Siedlinghausen, 12.8.1928 (WMM:Hi).
Abbildung 41: Vespula austriaca, Kopf von vorne
Abbildung 42: Vespula austriaca, rechte Hinterschiene von oben
105
Diese Art hieß bis vor kurzem Polistes gallicus (auctorum, nec LINNÉ, 1767). Allgemeine Verbreitung: Mittel- und Südeuropa, nicht in Norddeutschland und auf den Britischen Inseln; Nordafrika, mittleres und südliches paläarktisches Asien bis Japan. In Nordrhein-Westfalen nur im Rheintal abwärts bis Köln; im Südosten bei Dillenburg-Niederscheld (UTM MB 51), 10 km von der Landesgrenze. Bestandsentwicklung vielleicht hier und da mit Zunahme, denn den 4 Fangdaten vor 1960 stehen 9 nach 1960 gegenüber. Nicht in waldreichen Gebieten. Nester freihängend, nur ein Wabe mit bis 120 Zellen, ohne Hülle, grau, aus pergamentartigem Material. Fast immer unter Dachziegeln und -sparren, meist in geschlossenen Räumen; bedingter Kulturfolger. 5 Ç 9 von Troisdorf-Müllekoven, 17.3.1977, (MAK: U) mit dem Vermerk „neben verlassenen Nestern im Dachstuhl eines alten Fachwerkhauses”; in der Nixgasse von Dillenburg-Niederscheld sah ich-am 22.9.1941 und 20.9.1946 einige Nester unter vorspringenden Dachziegeln. Bis 30 9 Ç (und von ihnen kaum zu trennenden ÇÇ ) auf dem Höhepunkt der Entwicklung, 99 ab Ende Mai, cfcf und junge 99 ab Ende Juli. Gerne auf Dolden, besonders auf Pastinak. Nicht angriffslustig, sondern furchtsam. Die Wirkung des Stiches ist kaum merklich. Die Kuckucksfeldwespen der Französischen Feldwespe, Sulcopo- listes semenowi (MORAWITZ, 1889) und Sulcopolistes sulcifer (ZIMMERMANN, 1930) sind in der Bundesrepublik Deutschland nicht nachgewiesen.
Die Französische Feldwespe, P o lis te s d o m in u lu s (CHRIST, 1791)
Abbildung 43: Polistes dominulus, Kopf von vorne
Abbildung 44: Polistes dominulus, Kopf von vorne
Abbildung 45: Polistes dominulus, Nest mit ^ 107
Abbildung 46: Polistes dominulus, „Wespentaille” von der Seite
Abbildung 47: Polistes dominulus, Brustrücken von der Seite
Literatur-Zitat aus Nordrhein-Westfalen AERTS, 1950:49.
Geprüfte Exemplare: 13 99> 4 $ $ 7 cfd"!total 24.
1 9l-B 54 Köln, 3.6.1947 (MAK:A); 1 di-B 54 Köln-Mülheim, 28.7.1983 (Ri:Ri); 2? LB 54 Köln, 30.7.1948 (MAK:A); 19 LB 54 Köln-Mülheim, 9.8.1983 (Ri:Ri); 1 9 LB 54 Köln-Mülheim,19.8.1983 (Ri:Ri); 3 d L B 61 Bonn-Duisdorf, 8.1909 (MAK:?); 1 9LB 61 Bonn-Dottendorf, 9.6.1986 (Wo:Wo); 1 Cf LB 61 Bonn-Dottendorf, 20.9.1985 (Wo:Wo); 1 9 LB 61 Bonn- Bad Godesberg, 15.6.1986 (Ho:Ho); 19 LB 61 Bonn-Bad Godesberg, 20.6.1986 (Wo:Wo); 1 9 LB 61 Bonn-Bad Godesberg, 10.10.1985 (Ho: Ho); 5 9 LB 62 Troisdorf-Müllekoven, 17.3.1977 (MAK:Ul); 1 9 LB 62 Bonn, 22.4.1973 (ZGK:Fo); lcf LB 62 Bonn, 4.9.1963 (MAK:Rr); 1 cfLB 64 Köln-Rath, 8.8.1983 (Ri:Ri); 1 9 1 9 LB 71 Bonn-Venusberg, 7.8.1935 (ZIK: Kl).108
Allgemeine Verbreitung: Mittel- -und Südeuropa, nicht in Norddeutschland und auf den Britischen Inseln; Nordafrika, mittleres und südliches paläarktisches Asien bis zum Fernen Osten. In Nordrhein-Westfalen bisher nur aus dem Bergischen Land. Sehr selten. Im Südosten bei Marburg-Cappel (UTM MB 82), 26 km von der Landesgrenze. Bestandsentwicklung vermutlich rückläufig. Nest freihängend, nur eine Wabe mit bis 100 Zellen, ohne Hülle, gelblich-grau, aus pergamentartigem Material, fast immer an Pflanzenstengeln unmittelbar über dem Erdboden in sonniger, windgeschützter Lage, selten unter Dachvorsprüngen. Entwicklung, Verhalten, Wirkung des Stiches und Kuckucksfeldwespen entsprechen der Französischen Feldwespe.
Die Heide-Feldwespe, P o lis te s n im p h a (CHRIST, 1791)
109
Abbildung 48: Polistes nimpha, Kopf von vorne
Abbildung 49: Polistes nimpha, Kopf von vorne
110
Geprüfte Exemplare: 1 9 -
1 9LB 86 Hückeswagen, 29.6,1902 (NMK:Hp).
Die Berg-Feldwespe, P o lis te s b ig lu m is (LINNÉ, 1758)
Allgemeine Verbreitung: Süd-Norwegen und Mittelschweden, Bergländer Mittel- und Gebirge Südeuropas, Atlas Afrikas, Mittelasiens; im Norddeutschen Tiefland, in Dänemark und auf den Britischen Inseln nicht vorhanden. In Nordrhein-Westfalen nur im klimatisch günstigen Bergland; adventiv auf warmen, besonnten Zechen- und Hüttensand-Halden. Bestandsentwicklung stark rückläufig; alle 6 datierten Fundorte liegen vor 1950. Nester freihängend, nur eine Wabe mit bis 100 Zellen, ohne Hülle, aus grauem bis violettgrauem, pergamentartigem, ± stark verleimten Material. Am 22.6.1946 fand ich bei Haiger-Langenaubach, Halde der Grube Konstanze (UTM MB 41), 3 km von der Grenze zu Nordrhein-Westfalen entfernt, ,,ein herabgefallenes Nest, von den QQ erneut, und zwar am Wabenrand (schief), befestigt, so daß die Zellöffnungen zum Stein geneigt waren. Auf dem Wabenrücken bereits 12 neue, bestiftete Zellen. Der alte Stiel war zu einer zweiten kleinen Wabe (8 -zellig) ausgebaut worden, deren Zellen bestiftet waren.” (Beobachtungskladde I, Seite 271). 10 bis 15 ÇÇauf dem Höhepunkt der Entwicklung im Spätsommer; die überwinterten 9 9 Ende Mai bis Anfang Juni, öWund jungeÇÇ im August oder noch später. In Nordeuropa die Unterart biglum is (LINNÉ, 1758) mit weißlicher statt gelber Zeichnung, bei uns die Unterart bimaculatus (GEOFFROY, 1785). Nicht angriffslustig, sondern ängstlich. Die Wirkung des Stiches ist ganz gering. Wirt der Berg-Feldwespen- Kuckuckswespe Sulcopolistes atrimandibularis (ZIMMERMANN, 1930).
Abbildung 53: Polistes biglumis, Brustrücken von der Seite
Literatur-Zitat aus Nordrhein-Westfalen WOLF, 1973:41.
113
Die Berg-Feldwespen-Kuckuckswespe, Sulcopolistes atrimandibularis(ZIMMERMANN, 1930)
Allgemeine Verbreitung: Südeuropa, in Mitteleuropa an wenigen Stellen; Nordafrika, Naher Osten. In Nordrhein-Westfalen nicht nachgewiesen, jedoch 1 Ö vom Kreuzberg/Ahr (UTM LA 59), 5 km von der Landesgrenze, gesammelt von EIGEN im Juli 1931. Leider in dieser Sammlung nicht mehr zu finden. Sie ist 1985 vorn Ruhrland-Museum Essen an das Westfälische Museum für Naturkunde in Münster übergegangen und war zu diesem Zeitpunkt in äußerst schlechtem Zustand. Vielleicht ist die Art vor etwa 70 Jahren auch im Maintal bei Lohr aufgetreten. Sonst nirgends in Deutschland beobachtet worden. Ein Wiederfund ist kaum zu erwarten. Das 9 der Kuckuckswespe degradiert das ranghöchste 9 des Wirts und notfalls auch rangtiefere 9 9 zu 9 9 unc* besetzt deren Stelle.
Geprüfte Exemplare: 6 9 9 ’ 5 QQ 5 Cfcf; total 16.
1 9 LA 38 Reetz, 10.5.1936 (ZIK:?); 1 9 LB 00 Monschau, 13.7.1942 (MAK:Bo); 1 9LB 61 Bonn-Bad Godesberg, 7.1929 (MAK:?); 1 9 MB 03 Waldbröl (WMM:?); 1 9 MB 33 Siegen, 1.8.1942 (SMF:W); 1 9 MB 33 Siegen, 15.8.1941 (SMF:W); 1 9 MB 33 Siegen, 12.8.1952 (W:W); 3 9 1 $3 cfMB 34 Siegen-Geisweld, 17.9.1946 (W:W); 2 cf MB 34 Slegen-Gelsweid,17.9.1946 (SMF:W).
Abbildung 54: Sulcopolistes Abbildung 55: Sulcopolistesa tri nn andibularis, a trim andibula ris,Kopf von vorne Kopf von vorne
114
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Abbildungsnachweisungen
Abbildung 26, 29, 30: A. ADAMSKI, F Chäteaudun. Abbildung 24, 28: Dr. H. BELLMANN, Ulm- i Jungingen. Abbildung 22, 23: H.-H. von HAGEN, Moringen-Lutterbeck. Abbildung 25, 27: Dr. P. WESTRICH, Tübingen. Abbildungen 1 -21: M. SORG phot.
118 Anschrift des Verfassers: Heinrich Wolf, Uhlandstr. 15, 5970 Plettenberg.
ZOBODAT - www.zobodat.atZoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database
Digitale Literatur/Digital Literature
Zeitschrift/Journal: Dortmunder Beiträge zur Landeskunde
Jahr/Year: 1986
Band/Volume: 20
Autor(en)/Author(s): Wolf Heinrich
Artikel/Article: Die Sozialen Faltenwespen (Hymenoptera: Vespidae) vonNordrhein-Westfalen 65-118