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Nachträge. - Springer

Date post: 29-Nov-2023
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Nachträge. I. Tabelle der Jahreszahlen, die geographische Verbreitung des Zuckerrohres betreff'end. Jahreszahl Gegend Näheres Gewährsmann auf Seite um 327 v. Chr. Jenseits des Ganges ll6 NEARCHOS 200 " " China 258 Ssu-MA-SIANG-Ju 1 n. Ostindische Inseln (Java) 266 400 Kaschmir, Tibet 158 FA-HIAN 450 QQndisapur 158 MosES voN CHORENE " 600 Ceylon 267 RITTER nach 643 Ägypten 219 um 680 " " Syrien (Damaskus) 248 700 " " Cypern 325 MAs-LATRIE 700 " " Cambodja 267 ABEL-REMuSAT 700 " " Sokotora 268 AL-EDRISI 709 Marokko 238 Dozy 714 Spanien 240 REED 750 " " Provence 297 BEER " 818 Kreta 295 nach 827 " " Sizilien 240 GIBBON um 850 " " Madagaskar 268 SOLEIMAN 850 " " Andamanen, Nikobaren 266 SOLEIMAN 900 Tyrus, Tripolis usf. 249 AL-ISTACHRI; AL-MUQADDASI 900 Tabaristan, Balch 247 AL-ISTACHRI 1100 " " Sansibar 268 AL-EDRISI 1100 " " Morea 295 RITTER 1200 " " Majorka 346 PEGOLOTTI 1250 Formosa 641 RAYNAL 1420 Madeira 402 BARROS um 1480 " " Kanarien, St. Thomas 403 PEsCHEL; KNAPP 1493 u. 1514 Domingo 415 u. 416 COLUMBUS; ÜVIEDO um 1520 n. Chr. Mexiko 422 HUMBOLDT 1524 " " Kabul, Tiflis, Oxus 653 BABUR 1532 " " Brasilien 424 HANDELMANN um 1533 " " Peru 423 CIEZA 1549 Provence 442 ÜLIVIER DE SERRES um 1580 Neuspanien 422 HUMBOLDT 1580 " " Paraguay 534 VoLZ 1620 " " Argentinien 534 VoLZ um 1630 Barbados 498 LIGON; 1635 " " Gouadeloupe, Martinique 507 ROCHEFORT 1640 .. .. St. Christoph 498 MosELEY
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Nachträge.

I. Tabelle der Jahreszahlen, die geographische Verbreitung des Zuckerrohres betreff'end.

Jahreszahl Gegend Näheres Gewährsmann auf Seite um 327 v. Chr. Jenseits des Ganges ll6 NEARCHOS

200 " " China 258 Ssu-MA-SIANG-Ju

1 n. Ostindische Inseln (Java) 266 400 Kaschmir, Tibet 158 FA-HIAN 450 QQndisapur 158 MosES voN CHORENE

" 600 Ceylon 267 RITTER

nach 643 Ägypten 219 um 680

" " Syrien (Damaskus) 248

700 " " Cypern 325 MAs-LATRIE

700 " "

Cambodja 267 ABEL-REMuSAT 700 " "

Sokotora 268 AL-EDRISI 709 Marokko 238 Dozy 714 Spanien 240 REED 750

" " Provence 297 BEER

" 818 Kreta 295

nach 827 " "

Sizilien 240 GIBBON um 850 " "

Madagaskar 268 SOLEIMAN 850

" " Andamanen, Nikobaren 266 SOLEIMAN

900 Tyrus, Tripolis usf. 249 AL-ISTACHRI; AL-MUQADDASI 900 Tabaristan, Balch 247 AL-ISTACHRI

1100 " "

Sansibar 268 AL-EDRISI 1100 " "

Morea 295 RITTER 1200 " "

Majorka 346 PEGOLOTTI 1250 Formosa 641 RAYNAL 1420 Madeira 402 BARROS

um 1480 " " Kanarien, St. Thomas 403 PEsCHEL; KNAPP

1493 u. 1514 Domingo 415 u. 416 COLUMBUS; ÜVIEDO um 1520 n. Chr. Mexiko 422 HUMBOLDT

1524 " " Kabul, Tiflis, Oxus 653 BABUR

1532 " "

Brasilien 424 HANDELMANN um 1533 " "

Peru 423 CIEZA 1549 Provence 442 ÜLIVIER DE SERRES

um 1580 Neuspanien 422 HUMBOLDT 1580 " "

Paraguay 534 VoLZ 1620

" " Argentinien 534 VoLZ

um 1630 Barbados 498 LIGON; ~USClliNG 1635

" " Gouadeloupe, Martinique 507 ROCHEFORT

1640 .. .. St. Christoph 498 MosELEY

ii6 Nacht.rägE'.

Jahreszahl Gegend Näher('s Gewährsmann auf Seite

um 1649 n. Chr. Bourbon 652 RITTER 1650 " "

Mauritius 652 SoRNAY 1673 Louisiana 534 RAYNAL 1750 Californien 534 GABB

nach 1770 " " Japan 641 THUNBERG 1787 Australien 652 BLIGH 1848 Natal 653 HOLDEN 1852 " "

:Madeira 638 GR!SEBACH

II. Berichtigungen uml Ergänzm1gen.

Zn S. 8. "Cber die Chetiter s. GöTZE "Das Hethiter-Reich" (Leipzig 1928).

Zn S. 46. Bienenkörbe müssen umgedreht werden, wenn man eine Leiche vom Hofe wegfährt (Volksaberglaube): TIEMANN bei BXCHTOLD-STÄUBLI II, 415.

Zn S. -!7. Beim Aussprechen des Namens "unserer lieben Frau" scheint sich der Speichel in Honig zu verwandeln, der an wunderbru-er Süße den sonst allerbesten noch weit über­trifft: CAESARIUS VON HEISTERBACH (ll98--1235?) im "Dialogus Miraculomm", Üb. WE!G­LIN (München 1927) 121.

Zn S. 97. Soma soll von iranischen Kaukasiern herstammen und von diesen auch zu den Chetitern gekommen sein: SEJ\Il'ER "Ephemerides Orientales" (Leipzig 1929) 12. -Auf die Verbreitung, u. a. auch nach Tibet, verweist ein Aufsatz HuBERS, erwähnt im "Chem. Zbl." 1927 b, 1627.

Zu S. 61). Über Zuckerrohr s. vieles sehr Wichtige in SPBECHER VON BERNEGGs ., Tro­pische und subtropische Wirtschaftspflanzen, ihre Geschichte, Kultur und volkswirtschaft­liche Bedeutung" (Stuttgart 1929; I, 305. Benützte Literatur ebd. 408). Die geschicht­lichen Angaben sind aber zum Teil mangelhaft und unzutreffend.

Zu S. 61) u. 71). DEERR glaubt, die dicken tropischen Rohre seien aus ihrer Heimat in Neu-Guinea durch Auswanderer nach dem nördlichen Indien gebracht worden und hätten dort durch Kreuzung mit dem wilden Saccharum spontaneuro die dünnen nordindischen Rohre ergeben ("S. C. II." XXXI, 180; 1929). [Eine solche .Auswanderung ist aber nicht bezeugt, und die .Annahme, die tropischen Sorten hätten in Nordindien geblüht, was doch eine Vorbedingung der Kreuzung ist, muß für sehr unwahrscheinlich gelten.] - Daß in geeignetem Klima derlei Kreuzungen neuerdings Init immer zunehmenderer Leichtigkeit und Sicherheit gelingen, bezeugt u. a. SAYER (ebd. 200).

Zn S. 69. Über Mais s. SPRECHER voN BERNEGG, a. a. 0. I, 8lff.

Zn S. 74. Die Gärten der javanischen Versuchsstationen enthalten derzeit nach AR­RHENIUS mehrere tausend Sorten Zuckerrohr ("Z. Zuckerind." LXXIX, 106; 1929).

Zn S. 76. Vgl. GOETZ "Epochen der indischen Kultur" (Leipzig 1929).

Zu S. 93. Ein Märchen von der leichtfertigen Frau, die statt Zucker Sand einkauft, enthält (laut der persischen Übertragung) auch das ursprünglich indische "Papageien­buch" (Üb. lKEN, Berlin 1905, 161). Nach der Einleitung R. ScmnDTs stammen aber Vor­lage wie Bearbeitung aus sehr später Zeit. - Die nämliche Geschichte, jedoch ohne Nen­nung des Zuckers, steht auch im ,,Märchenmeer" des HEIIIAVIJAYA, das auf Grund zum Teil sehr alter Vorlagen um 1600 niedergeschrieben ist (Üb. HERTEL, München 1920; I, Vorr. 15; li, I). Es gedenkt des Zuckers oft, vgl. z. B. die Erzählung vom Zuckerbäcker DHABANA (1, 53), die Erwähnung der Süßspeise Kullari aus Reismehl, Butter und Sirup (II, 65), die Anführung der sprichwörtlichen Redensarten "Ein Zuckerrohrfeld vernichtet die .Armut" (1, 43), "Das Wasser bildet im Stechapfel Gift, im Zuckerrohr .Amrita" (II, 46), sowie die Stellen I, II9, 141, 240, 255 und li, 158, 167, 201, 252. Die Anführungen von Kandiszucker (1, 141, 215) sind wohl auch hier irrtümlich.

Berichtigungen und Erganzungcn. 777

Zu S. 107 u. 184. t'ber den arabischen Historik<'r dPr ::\IPdizin IBN Am t'RAIIII'A (1203 bis 1269) vgl. u. a. CAMPBELL "Arabian l\Iffiicine" (London 1926) S3.

Zu S. 132. Ismonus VON SEVILLA (570-H3(\) soll auf d<'n S<'hrank. der 8<'in<' nwdizi­nisehe Bibliothek enthielt, oder auf seine Handapoth<'k<' einige Distieh<'n g<'schriehen haben, die ihm indessen wohl erst später untergesehob<>n sind; unter d<'n Heilmit.teln. die sie süßer und wohlschmeckender nennen als alle anderPn, wird der ZuekPr nicht aufgef,ihrt. (SUDHOFF, A. Med. XXI, 26; 1929).

Zu S. 1;)0. Von der Manna als Symbol des göt.tlichPn Logos b<'ri<'htet PmLON (t1h. HEINEMANN, Breslau 1929; V, 138).

Zu S. 100 u. 314. Über die Errichtung der Prsten (?) Krankenhäuser in Indien (4. ,liHit. v. Chr.), Syrien (4. Jhdt. n. Chr.), Kairo (872) und Konstantinopel (1136), letztPre in V Pr­bindung mit Apotheken, s. SuDHOFF (A. Med. XXI, IH4; 1929).

Zu S. 160. Die Anfänge der Krankenhäuser, u. a. auch jene d<'s zu Gondisapur er­richteten, bespricht lssA BEYS "Geschichte der Krank<'nhäuser in islamischPr Zeit" (Kairo 1928); s. M. G. M. XXVIII, 70 (1929).

Zu S. 173. Vgl. NIELSEN "Handbuch der altarabischen Altertumskunde" (KopPn­hagen und Leipzig 1927).

Zu S. 182. IBN BATTUT.\: neue englische Ausgabe und Übersetzung von GIBB (Vm­don 1929).

Zu S. 197. Die zwischen 830 und 860 VPrfaßte .,Augenheilkunde" d<'s HuNAIN IBN lsH~Q (809--877), die jetzt im arabischen Prtext.e mit englischPr Übers<>tzung vorliegt (Ed. MEYERHOF, Kairo 1928. Vgl. M. G. M. XXVIII, 68; 1929), mthält nach freundlicher .Mitteilung von Herrn Prof. Dr. W. HABERLINO (Brief vom 10. April192!l) nichts über Zucker. - Wie es dieserhalb mit dem etwa gleichzeitigen "Schatz der Heilkunde" des 'l'ABIT IBN QuRBA (835-891) steht, dessen arabischen 'l'ext nunmehr SoBHY in Kairoherausgab (1928. Vgl. M. G. M. XXVIII, 69; 1929), bleibt noch zu prüfen.

Zu S. 216. Vgl. ÜBERMEYER "Die Landschaft Babylonien im Zeitalter des Talmud" (Frankfurt 1929).

Zu S. 246. ALcoATIM "Liber de oculis", ed. PANBIER (Paris 1903). Zu S. 2oo. Vgl. WILHELM "Geschichte der chineHischen Kultur" (Münehen 1928);

"Chinesische Philosophie" (Breslau 1929). Zu S. 263. Schon vor der Zeit MARCO PoLos, angeblich von 1237 an, soll es in allen Pro­

vinzen Chinas "Gratis-Apotheken" für Arme gegeben haben: "Marco Polo", ed. PAUTHIEH, 346, 512).

Zu S. 26.'J. Vgl. CHAu Ju-KuAs ,.Chin-fan-chi", .. Chin•·He and Arabia.n trade in t.IH' 12. and 13. centuries"; Üb. HrnTH und RocKHILL, St. Petersburg 1!111 (Akademie).

Zu S. 264. Vgl. RUllRUCK "Journey 1253-1255", ed. RocKHILL (London 1900). Zu S. 2!>12. Leoninisehe Verse kommen schon im "Lobgedicht auf Salerno" vor,

das ein rheinländischer Dichter noch unermittelten Namens ll65 verfaßte (SUVHOFF, A. Med. XXI, 61; 1929). Nach WREDE waren sie viellei(·ht sogar schon im 10 .• Jahrhumh•rt bekannt: s. BÄCHTOLD-ST.:i.UBLI li, 66.

Zu S. 310. JAcOB "Arabische Berichte von Gesandten .•. aus dem 9. und 10 .. Jahr­hundert" (Berlin 1927).

Zu S. 318. Nicht nur HILDEOARD VON BINGEN (ll5fl-ll60?) kannte die Schriften des CONSTANTINUS AFRICANUS, sondern diese bildeten auch den Hauptteil <il'r medizinisc·hen Bibliothek des Bischofs BRUNO voN HILDESHEIM (um IWO): SumiOl'f', A.l\led. XXI, 303 (1929).

Zu S. 347 u. 300. In Pil!toja standen nach CHIAPELLJ die erst gegen 1300 begründetf>n Apotheken (ähnlich wie in Florenz) in enger Verbindung mit den Zünften der Drogenhändkr und Ärzte; vor 1300 wurden die Heilmittel meist von d(•n Klöstern V<"rkauft (M. G. M. XXVIII, 120; 1929). Erwähnt wird nach Prof. Dr. W. HABERLINO (ßri<"f vom 10. April 1929) u. a. "Diaborraginato, ... composto eon zucchPro strutto al fuoco et cotto con hor­ragine" (bereitet mit auf dem Feuer geschmolzenem ZuckPr und gekocht mit Born·ts..J1).

778 Nachträge.

Zu S. 866. Die in ScHULTZ' "Häuslichem Leben ••. " (295) erwähnten Schriften von FRANKLIN "Vie privee d'autrefois": "La cuisine", "Le repas", "Varietes gastronomiques", "Les apothicaires" (Paris 1888ff.), blieben unerreichbar.

Zu S. 89~. Noch 1815 benützten in München alle Hof- und Ministerialbeamten die ihnen zustehende ,,freie Apotheke" zur Entnahme des Jahresbedarfes an Zucker, Kaffee, feinen Weinen und Punsch! Vgl. v. LANG ,,Memoiren" (Braunschweig 1842; II, 158).

Zu S. 430. ScAPPI (nicht ScUPPI): "Opera del cuoco secreto di papa Pio V." (Venedig 1598).

Zu S. 400. Das sächsische Privilegium zur Errichtung einer Zuckerraffinerie wurde am 20. Juni 1586 an FUNCK und RAUSCHER für Leipzig erteilt (für 6 Jahre) und dann der Witwe des Letzteren, nach FUNCKS Ausscheiden, 1592 für Dresden auf 3 Jahre und 1595 nochmals auf 10 Jahre verlängert: ULRICH ,,Dt. Zuckerind." LIV, 478 (1929).

Zu S. 600. Rübenkaffee erwähnt GoETHE auch in dem 1788 zu Rom entstandenen Gedichte "Schlafsegen" ("Werke", Weimar 1891; 1. Abt., IV, 166).

Zu S. 640. CHA.u-Ju-KuA: s. Nachtrag u. S. 263. Zu S. 602. CHAMIBso "Entdeckungsreise um die Welt 1815-1818", ed. RoHRE&

(München 1925) 134, 247ff.; Palmsirup 290. Zu S. 666. TuTI-NAMEH: s. Nachtrag zu S. 93. Zu S. 663. Ausführliches über die Zuckergewinnung aus der Arengapalme, insbesondere

jener aus dem Safte der männlichen Blütenstände, s. bei SPRECHER voN BERNEGG I, 411 ff. Der Saft wird zumeist noch auf offenem Feuer eingekocht, und die Füllmasse in Stücke von Bambusrohren oder in halbe Kokosnußschalen gegossen; nach dem Erkalten fügt man dann zwei Halbkugeln zu einer Kugel zusammen.

Zu S. 670. Mais: vgl. ebd. I, 81ff. Zu S. 671. Sorghum: Vgl. ebd. I, 171, die benützte Literatur 204. Der Name 1-1EAivn

(Meline) scheint nicht Honig-, sondern Mahlfrucht zu bedeuten (ebd. 172, 199). "Sorgho" dürfte zuerst (vor 1300) bei PETRUS DE C&ESCENTIIS vorkommen und soll sich nach B. PoRTA (1592) von sorgere, surgere (=steigen, hochwachsen) ableiten (ebd. 172).- Betreffs der Sorten s. 185ff.

Zu S. 702. Die Versuche BLANKENNAGELS und anderer ausländischer Unternehmer erfolgten allem Anschein nach im Einverständnis mit AciiARD: G&OTKASS "Zbl. Zuckerind." XXXVII, 525 (1929).

Zu S. 702. Über die Anfänge von LAMPADIUS vgl. ULRICH a. a. 0. Zu S. 717. Die "Li melgorienses" waren solche von Malaga.

(Abgeschlossen am 25. Mai 1929.)

III. Druckfehlerverzeichnis1•

Seite Zeile richtig falsch

68 136 142 213 269 288 305 315 364

3 von oben Gouadeloupe Guadeloupe2

16 " unten 1588-1653 1588-1635

2 " oben Mithqal Mithgal

2 " unten (Anm.) JAcoBus A Vo&AGINE JACOBus DE VoRAGINE

12 " CoNSTANTIN CoNSTATIN

9 " (Anm.) KRETSCHM.A YR KRETZSCHMA YR

lO " LANDOUZY LANDOUCY

14 " BREHOLLES BREHOLLES2

13 " oben diesem diesen

1 Es wird gebeten, die Druckfehler vor Gebrauch des Werkes zu verbessern. 2 So noch öfters.

Druckfehlerverzeichnis. 779

Seite Zeile richtig falsch

383 I2 von oben .Apotegern .Apotogern 383 I2

" unten (.Anm.) SCHUL TZ SCHULZ 404 5 " oben SCHMIDEL ScHMIEDEL 412 I " "

KRAFFT KRAFT 412 7 " unten (.Anm.) Krafft Kraft1

415 9 " oben I493 I492 418 8 " MONTESQUIEU MONTESQIEU 428 11 " unten GUICCIARDINI G UICCARDINil 435 9 " oben SCAPPI ScUPPI1

435 4 " unten (.Anm.) Alfons' Alfons 436 I " oben Mandragola Mandrogola 441 2 " unten HELLENY HELLENY 480 15

" oben ÄELIAN ÄILIAN

563 20 " der des 583 9 " unten TRIGALTJUS TRIGAULTJUS 589 4 " Tea Tee 590 4 " 8CHIHAREDDIN 8CHIHABBEDIN 616 8 " oben VANDEBERGE VANDEBERGUE 647 3 " unten (Anm.) 1923 I723 651 I6 " Britannien Brittanien 682 I " Baalbek Balbek 697 11 ÄRNALDUS ÄRNOLDUS 721 2 " den, d den, 4

I S o noch öfters.

I. V erzeicbnis der benUtzten S<·hriftsteller und Werke.

YAN DER AA 489, 508. ABAELARD 298. ABD·AL-LATIF 34, 175, 204,

233, 248, 333, 342, 344. ABEL 52. ABEL-REMUSAT 267. .-\BELE 609. ABEN GUEFIT 245, 676. ABRAHAM A SANTA-CLARA 62,

597' 602, 609. - VON TORTOSA 203. AL-ABscHmr 174, 175, 178,

180-183. ABU DULAF 139. ABU l!ANIFA 152, 198, 238,

247, 271, 663. ABU JAQUB ISHAQ 204, 239,

273, 656. ABu JusuF JA'QUB 174, 178. ABUL'ALA AL·lli'ARRI 176. ABu'L-CHAIR 242. ABn'L-FADL 244. ABu'L-FARADSCH 194. • -\BUL F AZL ) ALLAMI 643,

714. ABULFEDA 140, 160, 165, 169,

184, 188, 196, 197, 220, 223, 233, 238, 247, 249, 262, 295, 331, 335, 401, 408.

ABU'L-HUSAIN 185. ABULKASIS 406. ABU'L MAHASIN 232. ABULQASIM 142, 245, 676. ABULQASIMAL-ßAGHDADI169. ABu MANBUR MuwAFFAK 32,

141, 146, 147, 148, 205, 676, 691, 692, 697.

• -\BU MA 'SCHARs. ALBUMASAR. ABU RIKAZ 208. ABU SAFWAN 180. . -\BU SEID HASAN 262. • -\BU TALIB 242. ABU TEMMAM 173. ABU ZAID 188.

ACHARD 600, 698, 748, 768. AcHMED IBN JAHJA 184. ACHMEDI 656. AcHMES 271. AciiUMDOW 141, 205. AcosTA 152, 423, 575, 663,

671. ACTUARIUS 474, 675. AcuNA 575. ADAM ST.· VICTOR 298. ADAM VON BREMEN 51, 358. ADHARBADH 162. ADLER 249. AEGIDIUS CORBOLIENSIS 301. AELIAN 23, 26, 29, 30, 34, 35,

39, 87' 89, 124, 131, 134, 144, 145, 480.

AENEAS SYLVIUS 535. AESCHYLOS 20. AESOP s. AISOPOS. Aihros 130, 132, 135, 279,

675. AGALADATTA 91. AGATHARCHIDES ll8 . AGERIUS 451. AGILON, GFALTERHTS 304,

678. AGRABADIN 200. AGRICOLA 357, 544. AGRIPPA VON NETTESHEIM

461, 462. AIGNAN 589, 601. AIME-MARTIN 760. A!MERIC DE PEGUILAIN 299. AINEIAS DER TAKTIKER 154. AmsLIE 60, 66, 82, 102, 109,

141, 674, 697. AlSOPOS 480, 660. AITCHISON 54, 66, 148 . AKOMINATOS 31. AKTUARIOS 270. ALARCON 565 . ALBERT 125. ALBERT DER GROSSE s. AL·

BERTUS MAGNUS.

ALBERT VON AACHEN 289. ALBERT! 395. ALBERTINUS 608. ALBERTUS l\IAGNUS 152, 316

bis 318, 345, 368, 672, 680, 683, 692, 697, 755, 756, 762.

ALBRECHT 383, 589, 724. ALBRECHT VON SCHARFFEN·

BERG 320. ALBUMASAR 125. ALDEBRANDINO DI SlENA304,

348, 678, 697. ALDHELMUS VON fuLMES·

BURY 303. ALDRETE 301. ALDROV ANDI 345. D'ALEMBERT 616. ALEXANDER 123. Alexander-Roman 128. ALEXANDER VON APHRODISIAS

127, 134, 155. ALEXANDER VON NECKAM360. ALEXANDER VON TRALLES 37,

131, 220, 675. ALFANUS VON SALERNO 273. ALFONSO DE BAi;lNA 245. ALFRIC VON CANTERBURY

679. ALl AL-HARAWI 231. ALl BEN MUHAMMED 139. 'ALl IBN 'ABBAS 204, 274. ALl IBN ISA 208. 'ALI IBN RABBAN 199, 200. AL1 IBN Rmw AN 224, 227. ALKAIOS 21. ALKMAN 21, 29. ALMAGIA 415. ALMEIDA 583. ALPHITA 278, 677, ALPINUS 145. ALQOATIM 246, 777. ALRIC 176 . Altes Testament, s. Testa­

ml'nt, Altes.

1 Einige Namen können untl'r l'mständen in I und II vorkommen. -Die "Nachträge" sind mit berücksichtigt.

\' t>rzeichnis der benützten Schriftst~llt>r und Werke.

ALTOMARI 151. ALWARBZ 171, 642. ALY 34. AMARALIUS 496. AluRAsiNKA 89, 100, 109. A.MARI 240, 283-285, 312. AMATUS LUSITANUS 135, 345,

425, 428, 466, 483, 678. .AliBROSIUS, HL. 41. AHBIS 27. AMicus und ALBANUS 389. AHMAN 592, 675. - JosT 338, 457, 463. AMMANN 608. .AJoßANUs MARcELLINUS 4,

11, 23, 35, 124, 662. AMBILKAIS 174. AHsiNCK 625. AHwALD 468. AHYNTAS 145. ANAKREON 14, 21, 234. ANDEBSEN 164. ANDEBSON 582, 740. ANDRBA BIANCO 408. ANDRBAS BELLUNENSIS 32,

141, 146, 206, 479, 692. ANDRBE 44, 67, 239, 312, 352,

533, 534, 671. ANDRE-FONTIER 36. ANDROMACHUS 675. ANELIER DE TOULOUSE 299

bis 301. ANFOSSI 580. ANGELUS SALA 570, 611, 636,

746, 765, 767. ANGELUS 8ILESIUS 608. ANGOLIERI, CECCO 365. ANNETT 663-665. ANRICH 26. ANTHDIUS 61, 130. ANTIDOTARIEN 132, 278, 676,

697. ANTIDOTARIUM NICOLAI 271,

279,281,304,677. ANTIGONOS VON KARYSTOS26. ANTIMACHOS 6. ANTIPATROS 192. ANTONIL 483, 495, 496. ANTONINUS LIBERALIS 14. ANTONIUS MARTYR 150. Antwerpener Liederbuch 429. ANWARI 249. APICIUS 34, 127, 199, 697. APOLLODOROS 13, 34, 125. APOLLONIUS VON RHODOS 16,

21, 28. APOSTOLISCHE CANONES 40. APPIAN 24, 25, 163. APULEIUS 20, 21, 33, 127. ARAGO 633, 686. ARBMAN 56. ARBOLAIRE 398. ARCHELAOS 26. ARCHESTRATOS 30.

ARCHIGENES 125, 132, 154, 207.

ARcm-MATTHAEus 277. ARCHIMEDES 230. ARDUINO 672. ARETAIOS 125, 154, 697. ARETINO, PIETRO 434. ARETIUS 412. ARGENSOLO 651. ARIOSTO 436. ARISTOMACHOS VON SOLO I 27. ARISTOPHANES 20, 23, 29, 30,

34. ABISTOTELEB 6, 17, 24, 25,

27-29, 31, 37, 84, 116 bis 118, 126, 127' 129, 155, 161, 197, 208, 221, 237, 345, 407, 4ll, 480, 751 bis 754, 756, 757, 760.

ARISTOXENOS 37. ARLEQUINIANA 576. ARMBRUSTER ll, 13, 14, 24,

26, 27, 47, 49. ARHsTEDT 557, 558. ARNALDUS VON VILLANOVA

140, 198, 282, 305, 343, 352, 368, 478, 678, 697.

ARNOBIUS 29. ARNOLD 463, 681. ARNOLD VON HARFF 334. ARNOULD 549. ARRHENIUS 776. ARRIAN 87, 103,121, 123,124,

153, 407. ARTEMIDOROS 24, 480. ARTHA~ASTRA 95. Arzneibuch, Deutsches 469. As'AD IBN 1t!llmATI 231, 232. AsAF JuDABus 273. AsHER 428. AsHLEY 740. AsKLEPIADES 675. ASSISES DE JERUSALEM 289,

292, 676, 691. ATHARVA-VEDA 56, 59, 78,

79, 696. ATHENAIDS 6, 14, 19, 29, 30,

31, 37-39, 117, 127, 145, 172, 183, 352, 440, 662,

• 696. ATREYA 104, 200. ATTAR 330. AUBERT-WIMMER 27, 28, 480. AUBLET 594. AUDIAT 758. AUERBACH 760. Augsburger Kochbuch 456. AUGUSTINUS 29, 41, 61. AUILTZKY 131. AULUS GELLIDS 25, 126, 199,

314. AUSFELDT 34, 128, 249. AusoNros 192. AusTIN 363.

Avi-LALLEMENT 757. AVEMPACE 245. n'AVENEL iiOff., 720ff., 736

bis 738, 750. AVENZOAR 245, 306. A VEQUIN 136. AVERROES 246. AVICENNA 32, 141, 146, 149,

152, 165, 168, 205, 211, 221, 246, 247, 273, 396, 406, 465, 590, 676, 692, 693.

AVRIL 632. AwESTA 55, 58, 163. !YUBVEDA 103. AzAY 299.

BAAS 160. BAASCH 493, 497' 544, 625. BABOOCK 423. BABIN 31. BABINGER 592. BACCHI 643. BACH, J. s. 597. BACHER 191, 251. BACON, ROGER 316, 397. BACON VON VBRULAM 307,

402, 449, 594, 679, 683, 756, 758, 759.

BÄCHTOT,D-8TÄUBLI 46, 48, 57, 315, 776, 777.

BÄLZ 42. DE BAENA, ALFONSO 245. BAENSCH-DRUGULIN 247. BAESSLER 287. BAIIB 358, 359, 360, 679. AL-BAIHAQI 208. BAITER 33. BAKCHYLIDES 23. BAKER 524. BAKI 654. AL-BALADORI 174, 178, 189,

190, 217. BALAGUER-Y-PRIMO 244. AL-BALCHI 187. BALCKE 45. BALFOUR 664, 665. BALL 673. ßamberger Kochbuch 453. BANDELLO 436, 440, 593 . BANK 524, 525. BANQUERI 242. BAR BAHLUL 142, 169, 222. BAR HEBRAEUS 194. BARAK 450. BARANTE 373. BARBABO 49, 653.' BARDECK 450. BARBER 65, 66, 68, 70, 71, 74

bis 76. BARBIER DE MEYNARD 16.5,

173. BARROSA 171, 642, 714. BARCHUSEN 766.

782 Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke.

BARCLAY 49, 142, 339, 565. BARLAEUS, CASPAR 485,

488ff., 494, 727. BARLOW 736. BARRAU·DIHIGO 637. BARRERE 524. BARRET 79. BARROS 402. BARROW 639. BARTELS 536. BARTH 2, 67. BARTHEMA 67, 642, 663. BARTHOLD 159. BARTHOLINUS 580. BARTHOLOMAE 55. BARTHOLOMAEUS ANGLICUS

302, 307. BARTHOLOMAEUS DE GLAN-

VILLA 302. BARTOLETTI 570, 677, 688. BARTSCH 171, 299, 317, 320. BASILE 436. BASILIUS, HL. 131. BASILIUS VALENTINUS 472,

518. AL-BASRI 198, 247. BASSAR IBN BURD 182. BASSET 72, 73, 74. BATH 57. AL-BATTANI 408. BAUDISBIN 418, 448, 636. BAUDOIN 423. BAUDOT 393. BAUDOUIN DE 8EBOURG 370. BAUDRILLART 293, 298, 309,

360, 370, 437, 439, 441, 566, 595, 597, 712.

BAUER 317, 614, 621. BAUEHREISS 231. BAUHINUS 135, 142, 153,475,

587. BAUME 528, 629, 636, 742,

767. BAUMSTARK 133, 160. BAYARDELLE 72. BAYLE 772. BAZING 360. BAZZANO 351. BEAL 260. BEAUJEU 442. BEAUJOUR 31. BECCADELLI 435. BECHER, J. J. 442, 571, 761,

763-765, 767. BECK 192, 515. BECKER 69, 157, 175, 179,

181, 184, 186, 189, 193, 217-220, 222-225, 233, 236, 248, 289, 312, 477, 567.

BECKFORD 524. BECKMANN 17, 26, 31, 32, 49,

67,109,126,128,130,135, 145, 147, 150, 170, 171,

356, 357' 384, 392, 393, 406, 417' 434, 442, 444, 480, 481, 502, 508, 511, 513, 514, 516, 525, 532, 534, 543, 544, 558, 562 bis 564, 567, 579, 583, 589, 592----595, 597-600, 602, 613, 621, 624, 630, 632, 634-637, 639, 641, 646, 647, 651,652,655,666 bis 670, 673, 677-679, 681, 683, 693--696, 702, 705, 767, 768.

VAN BEEK 621. BEER 122, 287, 288, 293, 295

bis 297, 339, 358, 359, 401, 411, 425, 428, 430, 431, 496, 501, 508, 512, 532, 533, 539, 540, 546 bis 551, 553, 554, 558, 561 bis 563, 575, 599, 640, 641, 643, 652, 708, 739, 740, 742-744.

BEHAIM, MARTIN 268, 402, 404.

- Paul 450, 726. BEHEIM, MICHAEL 461. V AN DER BEHR 583. BEHRENS 102, 674. AL-BEKRI 231, 238. BELGRAND 295. BELIN 306. BELL 218. BELLI 599. BELLIN 532. BELLINI 365. BELLONIUS (BELLON, BELON)

149, 150, 152, 220, 412, 476, 653.

BELOW 560. BENECKE 70, 71, 72, 299, 319,

388. BENEDETTO 263. BENEDICENTI 49, 151, 291,

292, 392, 394, 395, 398, 459, 469, 569, 576, 584, 586, 593, 596.

BENEDIX 464. BENFEY 62. BENGE 589. BENJAMIN VON TUDELA 249,

291. BEN JoNsoN 444, 448, 636. BENNDORF 272, 276, 279, 281. BENBAUDE 426. BENSON 109. BENTHAM 67. BENTLEY 70. BENVENUTO DA lMOLA 350. BENVENUTUS GRAPHEUS 300. BENZONI 417, 574, 575. VAN BERCHEM 178, 236. BERENDES 7, 36, 125, 129,

132, 210, 237, 315, 317,

352, 392----394, 458, 460, 461, 596, 673, 675, 682.

BERGEL 151. BERGER 9, 39, 115, 122, 123. BERGIUS 51, 388, 563, 636. BERGMAN 147, 630, 768. BERKELEY 772. BERNARDIN DE ST. PlERRE

418, 652. BERNARDUSDERPROVENZALE

142, 277, 315. BERNAUER 211. DE BERNEVILLE, GUILLAUME

298. BERNHARD VON GORDON 361. BERNI 436. BERNOULLI 564. BEBTHELOT 128, 129, 141,

142, 169, 222, 288, 318, 343, 480, 675, 692, 767.

BEBTHOLD VON REGENSBURG 302, 389.

BEBTHOLLET 763, 770. BEBTRAND 616. BERZELIUS 763, 770. BESSARION 294. BESSLER 9, 10, 11, 16, 41 bis

46, 57, 451. BETHE 125. BEUGNOT 292, 676, 691. BEZOLD-Festschrift 726. BHARTRIHARI 91. BHASA 90. BHISHAGRATNA 107, 110,687. BIANCO, ANDREA 408. BIDEZ 129, 192. BIDPAI 161. BIENAlME 372. Bienensegen 43. BIERKANDER 147, 694. BIGELSMA 430. BILLAINE 637. BILLIARD 13. BILLING 698. BILLROTH 570. BIRLINGER 455. AL-BIRUNI 61, 76, 78, 87, 90,

101, 107, 110, 162, 163, 180, 181, 200, 231, 242, 388, 713.

BISCHOFF 637. BITTMANN 704. BITTNER 410, BJERKANDER 147, 694. BLACHETTE-ZOIGA 32, 442,

630. BLACK 761. BLAEU, J. 488, 489. BLANCAARD 584. BLA.NCARD 579. BLANCHET 372. BLANCK 570. BLANCO 67, 578. DE BLEGNY 577, 589, 601.

Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke. 783

BLOCH 103, 104, 461. BLOCHET 229, 234. BLOOBlllANN 643. BLOCK 555, 556. BLO!II 532. BLOUNT 592. BLÜ!IINER 33, 128, 157, 172,

183, 192, 322, 338, 662, 720.

BoBERTAG 464, 499, 560, 605, 606, 608, 681.

BoccAcro 346, 365, 397. BocK, HlERONY!IIUS 456,457,

474, 671, 680, 697. BODE!IIEYER 566. Bonmus 4. BOD!IIER 322. BöHL DE FABER 604. BöH!IIE, JACOB 607. BöH!IIER 621, 632, 637, 679,

683, 693-695, 767. BOEII!IIER 22. BOEIINKE·REICH 593, 596. BOEHRINGER 668. BöHTLINGK 91. BöKLEN 59. BOERHAAVE 572, 593, 635,

761, 766. BOESCH 560. BoETIUS 38, 757. BöTTCHER 645. BOGDANUS 270. BOHLEN 91, 121. BoiiN 289, 454, 695. BOIINHORST 567. BOILEAU 391, 565, 571. BOIZARD 546---549, 685, 707,

719, 744-747. BOJARDO 435, 437. VON BOLDENSELE 333. BOKE!IIEYER 538. BOLIN 462. BOLLE 445. ßOLTE 390. BO!IIABE 72. BONAINI 351. BONA!IIE 70. BONER 389. BoNGABS 289, 290, 333, 335,

358. BONIFACIUS VON MoNT·

FERRAT 69. BONITZ 753. BONIV ARD 442. BoNN 603. BONNELL 760. BONPLAND 71. BONTEKOE 578-580, 584,

587, 593, 596, 760. BONTIUS 583, 584, 588. Boos 47, 313, 317, 385, 453. Bopp 88. BOREL 383, 600. BORELLI 570.

BoRONAT 538. BoRRICHIUS 579. Bos 289. BOBCHAN 387. DE Bosco 394. BossERT 384. BOTABO 583. BOUCHARDAT 687. BoucHERIE 617. BouDors 545--548. BouGAINVILLE 514, 651. BouLLAY 770. BoUNARDOT 391. BoURGOING 513. BOURIANT 217, 411. BouRNISSAC 684. BOURQUELOT 297, 309, 351,

370. BoussET 26. BoussiNGAULT 763. BOVELL 72. Bower-Ma.nuskript 104ff.,

109, 113, 141, 674. BOYLE 487, 499, 569, 578,

585, 594, 667, 671, 736, 739, 758, 765.

Brahmanas 78. BRAITHW AlTRE 445. BRAKEL 430. BRANCAARD 600. BRANDES 76. BRANDT 545. - SEBASTIAN 390. BRANTOME 442, 566. BRASAVOLA 135, 142, 153,

345, 4 73, 677. BRATRANEK 147. BRAUN-WIESBADEN 450,747. BRAUNGART 50. BRAUNSCHWEIGK 681. BREASTED 11. BRECHT 459. BREH!II 2. BREIDEN 13. BREITENBACH 83, 171. BREMER 66, 74, 76. Breslauer Codex, 279, 677. BRETSCIINEIDER 114, 258,

259, 262, 263, 581, 641, 663, 672, 694.

BRETZL 116. BREWSTER 138. BRIDGES 397. Brief des ARISTOTELES 282. BRIEGEL 609, 610. BRIGANT! 151. BRIGGS 642. BRILL 553, 554, 747. BRILLAT-SAVARIN 568, 685,

744. BRISSOT 465, 668. BROCKEL!IIANN 159, 173, 175,

181, 182, 205, 208, 248. BROCKHAUS 92.

BROCK!IIANN 692. BROD!IIANN 469. BRODNITZ 48, 362, 710, 711. BBOGNIART 472. BROWNE 175, 199, 204, 205,

501, 524, üf>O, 655. BRUCE 71, 638. BRÜHL 320. BRÜCK!IIANN 282. BRUGSCH 410. BRUKNER 706. BBUN 570. BRUNFELS 200, 271, 352, 458,

471, 473, 475, 477, 680, 697.

BRUNO 356. - GIORDANO 409, 436. BRUNSCHWIG 394. BRUNSSCHWICK 471, 680,

681. BRUYERINUS 438, 439, 771. DE BRUYN 655. BRUZ 695. BRYDONE 637. Buch Henoch 216. - Sidrach 10, 408. - Sirach 10. - von den Wundern Indiens

s. Livre des merveilles. - von der Erkenntnis der

Wahrheit 148, 755. - von guter Speise 382. BUCHANAN 71. , BUCHET 580. BucKLE 501, 538, 551. BUDDHA 80. Buddhas Reden 80. BuDDINGH 651. BüCHELER 31. BüCHER 392. BüHLER 84, 85, 87, 161, 367,

680. BüsCH 450, 553, 558, 559,

562, 563, 623 ff., 627. BüSGEN 147, 148. BuFFON 761. BuNDEIDSCH 163. BUNGE 1, 2. BURCHARDUS DE MONTE

SION 292, 293. BuRCHARTZ 109. BuRCKHARDT 26, 29, 152,

183, 351, 352, 754. BuRGER 685. BURGHART 636. Burhän-i-qAti 194. BURLA!IIAGNI 424. BURNELL 100, 124, 154, 157,

523, 585, 662. BURNET 116. BuRsCHAPER 277. BuRZ6E 93. BuscH 42. BuscHAN 690.

784 Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke.

BusCHING 498, 499, 502, 505, 506, 549-551, 586, 650, 744.

BusE 602, 667, 695. BusHAX 656. BussEMAKEB 129. BussY 633. BusTIAx 656. BUTLER 219, 223. ßUXTON 266.

CABANES 368. DE CABESTAING, GUILLEIII

299. CADAMOSTO 171. CADET DE VAUX 686. CAELIUS AURELIANUS 129,

675. CAESALPINUS 143, 145, 151,

153, 472, 476, 480, 677, 694 697, 757, 761.

CAESARIUS VON HEISTER-BACH 776.

CAINES 524. CALAND 58. CALDERON 241, 576, 604. CALLAWAY 268. CAMDEN 445. CAMERARIUS 589, 601, 693. - JOACIIIM 451, 475. DA CAMERINO, MATTEI 564. CAMOBNS 265, 426, 437. CAMPANELLA 757. CAMPBELL 197, 199, 204, 205,

236, 237, 246, 273, 306, 356, 644, 777.

CAMPEN 601. CANALE 310, 344, 353, 359. CANCRIN 706. CANEPARIUS 637. DU CANGE, s. DUCANGE. CANTIPRATO, s. THOMAS VON

CANTIMPRE. CANTOR 302, 436. CAPELLE 401. Capitolare medicorum 316. Capitulare de villis 43, 697,

699. - nautieum 310. Capitularien 313, 599, 677. CAPMANY 296. CAPPARONI 273, 275, 276, 435. CAPPONI 316, 340, 346, 351,

391. CARAKA 104, 110-114, 141,

149, 200,674, 687. CARCANI 284. CARDANUS 135, 193, 472, 473,

575, 680, 758, 764, 771. CARDEBO 575. CARDOT 663, 665. CARDUCCI 284. CARLYLE 744. CARMINA ßURANA 366.

CARO 295. CARRA DE VAUX 218. CARTELLIERI 298. CARTESIUS, B. DESCARTES. CARTHEUSER 524, 572, 767. CARULLI 685. CARUSIO 284, 412. CASANOVA 217. CASOLA 325, 329. fJASSIGNY 442. CASSIUDRIUS 192, 287. CASSIUS DION 24, 123, 127,

210, 212. CASTALDA 684. CASTELLUS 169. CASTIGLIONI 395. CASTILLON 600. CASTLEB 524. CATO 32, 33, 38, 220, 221, 339. CAUCHE 652. CAUMONT 338. CAVENDISH 762, 765. CA VEZZALI 684. CAYLUS, s. CriLUS. CAZAUD 524 ff. CECCHETTI291,355,357,714. CECCO ANGOLIERI 365. CELSUS 28, 37, 119, 673, 675,

696. CENNINI 354. CERNAZAI 670. CERRI 436. CERSNE 389. CEBVANTES 426, 567, 603. CHAKRARERTY 106. CHALKONDYLAS 363. CHAMBERLAYN 580, 589, 600. CHAMFORT 679. CHAMISSO 652, 778. CHAMPION 266. CHANDELET 634. CHANG-TE 641. CHANTELOUP, Graf, s. CHAP-

TAL. CHANVALLON 524. CHAPMAN 24. CHAPTAL 636, 684, 685, 704. CHARDIN 655. CHARIGNON 263. CHARITON 271. CHARLEROIS 416. CHARNAY 573.

HABTEL 372. CHAUCER 364, 679. CHAu Ju-KuA 263, 645, 777,

778. AL-CHAZINI 230, 231. CriLUS 572. CH'EN SHOU 581. CHEVREUL 687, 774. CHEYLUD 393. CHIALt 654. CHIAPELLI 777. CHIARITI 285.

VAN DER CHIJS 650. CHODSCHENDI 656. CHOU-KUNG 581. CHOULANT 302, 398, 680. CHRESTIEN DE TROYES 298,

366. CHRISTIAN 98. Chronicon pretiosum 444. CHuANG-SIN 261. CHuEN-SUI 258. CHUN 98, 127. Chung-schu-schu 258. AL-CHWARIZMI 182, 187, 189. CHWOLSOHN 10, 163. CIASCA 313, 315, 316, 331,

337, 340, 345, 350, 357, 398, 677, 708, 715, 716, 718.

CIBRARIO 710. CICERO 17, 23, 33, 35, 210,

314, 366, 754. DE CIEZA, PEDRO 423. Circa instans 279, 280. CLASSEN 157. CLEMENS 627, 628. CLEMENT 545. CLEMENT-MULLET 242, 244. CLEMENTE 415. CLEYER 589. CLIFFORD-ALLBUTT 125. CLUSIUS 137, 145, 152, 168,

171, 220, 313, 412, 476, 575, 592, 643, 662, 663, 673.

COBET 29, 37, 124, 129. CocLENius 423, 456, 663. Codex Cumanicus 148, 345. - Justinianus 211. - Mendoza 573. - Osuna 573. - Salernitanus 142. CoEDES 122, 123. CoGAN 570. COHAUSEN 588. CoHN 26, 33, 138, 144, 234,

271, 391, 592, 654. CoiNTERAUX 684. COLBERT 595. CoLIN 720. CoLUMBus 69, 415, 572, 574. CoLUMELLA 13, 14, 17, 24 bis

26,28,30,33,34,220,339, 673,675,691,695,696.

CoNFUCius 255, 256, 581, 67 4. voN CoNGENIS, WILHELM

278, 678. CONSTANT 630, 632. CoNSTANTINI 599. CONSTANTINUS AFRICANUS

204, 273, 279, 304, 305, 318, 672, 677, 777.

CONYBEARE 287. CooK 67. COPHO 277.

Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke. 785

CoQUILLART 372. CORDEYRO 638. CoRDIER 171, 259, 265. CORIPPUS 35. CORLIEN 129. CoRNARIUs 130, 135, 675. CoRNEILLE, TH. 607. CoROLEU 416. Corpus bonorum 45. - iuris dvilis 126. CORSALI 642. CoRTEZ 69, 171, 422, 572,

573, 671. CossA 570. DE CossiGNY, CHARPENTIER

71, 524, 641. CosTA 157, 198, 237, 245, 279,

281, 304, 398, 434, 676. ÜOWLEY 687. CoxE 668. CoYPEAU 565. VAN CRAANEN 584, 593, 760. CRAIK 497. CRAMER 109. CRAWFUND 66, 267, 497, 524. CREIZENACH 608. ÜRESCENTIO VON BOLOGNA (,'REUZER 13, 14. [309. DE LA CROlX 147. CROLL, ÜSWALD 468, 681. CROOKEWIT 99. CROSS llO. CROTUS RUBIANUS 459. CRUMP 524., 572. CRusros 22, 600. CULM 71. CUMONT 25. CURTIUS 14, 30, ll9, 124, 145. CusANus, NwoLAus 758. CYPRIANUS, HL. 131. CYRILLUS 286.

DAENDEL 649. DAENELL 386. DAHLMANN 668. DALBY 497. DALECHAMP 570. DALTON 770. DAMABCIUS 124, 129. VON DAMEN, HERMANN 321. DAMIANI, PlETRO 286, 287. DAMPIER 573. DANDIN 91. DANDINI 592. DANDOLO 684. DANNEIL 560. DANNEMANN 147. DANNHAuER 567. DANTE 120, 286, 346, 347,

350,354,358,365,408,759. DANVERS 410. DAREMBERG ll9, 125, 129,

282, 569, 585, 675, 678, 686, 696.

DARMESTETER 369, 372. DARWIN 67, 73, 664, 665. DASGUPTA 110. DAUMER 659. DAVIDSOHN 193, 331, 346ff.,

360, 361, 411, 480, 677, 692, 708, 709, 713.

DAVIB 264, 523. DAWUD EL ANTAKI 591. DEANE 32. DECANDOLLE 63, 66, 68 bis

71,114,256,257,581,592, 599, 670, 671-673, 690, 763.

DEDEKIND 11, 12, 462. DEERR 65, 66, 70, 72, 75, 76,

98, 551, 640, 650, 776. DEFREMERY 182, 374. DEHJO 427. DEKKER, CoRNELros, s. BoN-

TEKOE. DELAVAU 617. DELERY 516. DELITZSCH 115, 215. DELIUS 689. DELTEIL 641. DEMACHY 636, 689. DEMANTIN VON ßERTHOLD

389. DEMETRJOS 125. DEMOKRITOS 26, 37,751, 752,

753, 760. DEMOMBYNES 325. DEMOSTRENES 29. DEPEW 586. DEPPING 298, 391, 678. Der Ritter mit dem Fäßlein

313. Der schöne Coffee 705. DESCARTES 539, 759, 760. DEsCHAMPS, EusTACHE 372,

373. DESBALLES 497. DEUBING 139, 145, 404, 485,

764. DEUSSEN 57, 59, 60, 76, 79,

82, 90, 401, 754, 773. Deutsches Arzneibuch, s. Arz-

neibuch, Deutsches. VAN DEVENTER 65, 70. DEVIC 191, 262, 343. DEYEUX 685. DHAMMAPADAM 80, 94. Diätregeln 300. Diaetetik vonMontpellier678. DICUIL 411. DIDEROT 616, 744. DIDOT 116. DIDYMOS 133. DIEHL 28, 127. DIEHS 22, 35, 234, 751, 752. DIEPGEN 210, 282, 304--306,

308, 315, 678. DIERWILLE 667.

v. Lippmann, Geschichte des Zuckers. 2. Auf!.

DIETERICH 26. DIETERICI 146, 205, 234, 353,

557. 558, 628, 662. DIETZ 343, 360. DIEZ 296, 299, 315, 323. DILLMANN 121. AL-DIMASCHKI 152, 163, 193,

239, 244, 324, 333. DINDORF 127. DIODOR 13, 17, 34, 39, 118,

123, 127, 153, 223, 231, 271, 4ll, 696.

DIOGENES LA.ERTIUS 3, 27, 29, 37, 192.

DIOGENES aus ApoJlonia 752. DIOKLEB von Karystos 116,

ll8, 675, 696. DIOKLETIANS Maxinlaltarif

128, 662. DION CHRYSOSTOMUS 31, 87,

124. DION von PrusA 124. DIONYSIUS AFER 119, 134. DIOSKURIDES 29, 31, 36, 38,

118, 120, 121, 125, 129, 130, 134, 141, 144, 145, 152-156,197-199, 220, 221, 245, 247, 271, 279, 406, 465, 473, 475, 480, 673, 675, 682, 691, 692, 696, 697.

DIPHILOS VON 8IPHNOS 696. DIVIS 562. DoBsoN 687. DonoNAEus {DonoENS) 475,

681, 692, 694, 697. DöBEREINER 770. DöLGER 41. DoHM 604. DoHRN 565, 604. DoLCE 436. DOMBART 29. DoN JuAN MANuEL 366. DoNNER 16, 20. DONNET 429, 729. DoNNOLO 273. Doomsdaybook 48. DOPP 554, 557, 558. DoPscn 43. DOREN 346ff., 708, 709. DoruNI 353. DORN {DORNAEUS) 467. DoRNSEIFF 21, 216. DoRBTEN 680. DORVEAUX 151,279,297,300,

301, 354, 368, 369, 372, 373, 403, 442, 599, 718, 738.

DouET n'AacQ 712. DOWELL 740. DozY 172, 238, 241, 603. DRAGENDORFF 102, 147-152,

157. DREXLER 34.

50

786 Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke.

fuEYHAUPT 393. DRIDHABALA HO. Drcits et Courtages 372. DROYSEN 164. DRoz 395. DRUDE 63, 64, 69, 75. DRUMM 71. DsCHABm IBN HAJJAN 169,

195, 203. .AL-DsOHAHIZ 139. DscHÄ.M:t 168, 213, 254, 657,

658, 662. DscHABm 180. DscHELALEDDIN RUMI 253. DscHORDscms 197. DUBREUIL-CHAMBARDEL 304. DUBRUNFAUT 633, 635, 636,

700, 704. DuBuc 686. DucANGE 323, 339, 369, 371,

719. DucrlsNE, s. QuERCETANus. DUDLEY 668. DüMJ:CHEN 215. DüNTzER 282. DÜltER 429. DUFF 76. DUFOUB 580, 589, 600. DUHAMEL DU MONCEAU

613ff., 666. DuJARDIN 685. DUMAs 684, 770. DUMONT 524, 633. DUNCAN 589, 601, 639. DUNLOP 140, 388. DuPONT 580. DURANTE 395. DUBEAU 72, 546, 547-549,

613, 615, 616. VAN DER DUSSEN 489. DUTENS 157. DUTERTRE 524. DUTOIT 94, 95, 122. DUTROCHET 763. DuTRÖNE 525, 527ff., 572,

629, 630, 729. DUTSCHKE 316. VAN DYK 621. DYROFF 335. DZIATZKO 210.

EARLE 74, 76. EASTLAKE 354. EBELING 667, 674. EBERHARD, HL. 3ll. EBERMANN 43. EBERT 139. EBERTI 555, 628. EBNER 383. EBSTEIN 570, 687. Ecbasis 319. ECKLEBEN 206. DE L'EcLusE, s. CLusrus. Edda 3, 51.

EDGERTON 93. ÄL-EDRIBI 83, 140, 152, 165,

179, 188, 191, 193, 232 bis 234, 239, 247, 267, 268, 284, 295, 342, 358, 360, 401, 408.

EDWARDS 497ff., 514, 531, 630, 632, 729, 739.

EGERTON 497. EGGEBRECHT 698, 701. EGINHABD 287. EHEBERG 45, 706. EHRENBERG 149, 313, 359,

427, 429, 430, 443, 450, 535, 536, 544, 552, 594.

EHRISMANN 321. EICHENDORFF 366. EICKEN 41, 44, 130, 131, 294,

316, 756. EISLER 15, 16, 17, 39, 40. EITNER 607. EITREM 19. EKKEHARD IV. 318. ELISARETH CHARLCTTE VON

ÜRLEANS, s. LISELOTTE. ELLIS 504, 584-586, 593 bis

595, 598, 599. ELZEVIR 486. EMMODIUS 40. EMPEDOKLES 751, 752. ENCELIUS 459. ENDEL 600. ENDRES 45, 46. D'ENDRY, THOMAS 440. ENWERI 249. EPIKUROS 753. EPPELSHEIMER 365. ERATOSTHENES ll7, ll9, 124,

134, 407, 4ll. ERCILLA 437. ERINNA 23. Erlösung 317, 320. ERMAN 9, 12. ERMAN-RANKE 9, 11, 12, 215. ERMENGAU 299. ERNOTTE 562. ERNST 594. VON ERNST, C. 724. ERNSTINGER 613. ERSKINE 653. EssENWEIN 455. EsT 442. Esthnische Märchen 50. ESTIENNE 428, 437, 439. EsTOILE 440. ETHE 175, 353, 654, 755. ETTMÜLLER 321, 688. EUPOLIS 38. EURIPIDEB 16, 20, 31. EUTROP 124. EVENETTE 160. Expositio totius mundi 31,

146. Exultet-Formel 40.

EYSSENHABDT 129, 407. EYSSON 584. EZECHIEL 215.

FARER 588. FARI 434. FARRI 374. FARRICIUS 26, 121, 144, 754,

755. FABRONI 770. FACKENHEIM 570. FAGNAN 174. FA-HIAN 80, 131, 158, 159,

258, 266. Fahrten des SAYYID BAT-

THAL 654. FAIRHOLT 445. FAIRRIE 551, 630. FALCONER 131. FALKE 49, 296, 311, 312, 358

bis 360, 374, 391, 410, 426 bis 428, 430----433, 449, 450, 537, 539, 540, 546, 548, 549, 553, 554, 557, 559, 597, 725.

FALLMERAYER 295. FALLOPIUS 470. FARGES 285, 286. FAUCHE 85. FAULMANN 62, 180, 323,431,

582. FAVIN 371. FAZELLI 414. J!'Azros 339. FECHNER 138. FEDERICI 641, 643. FEHRLE 133. FELDER 302. FELDHAUS 192, 234, 567, 593,

599, 600, 623, 643. FELINI 577. FENELON 577. FERCHL 317, 392, 460. FERIDEDDIN ATTAR 211. FERISHTA 642. FERMIN 532. FERRAGIUS 200. Ferrand 410. FERRARIUS 278. FERRO 415. FESTER 553, 624, 627, 689. FEUERRACH 462, 772, 773. FICALHO 137. FICHTE 773. FICK 688. FlELD 448. FJGUERVA 419, 592. FrLLoN 472, 758. FINcK 158, 325, 688. FINCKE 353, 354, 574, 577,

579, 580. FrOUENTINO 365. FlORIN! 284. FmDUSI 161, 212, 656.

Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke. 787

FIRMleus MATERNUS 754. FISCHART 464. FisCHER 144, 271, 318, 360,

415, 423, 473, 597, 609, 637, 762, 770.

- J. 158. FISCHER-BENZON 43,673,694,

696. FisCHL 234. FISHER 667. FJELSTRUP 461. FLA VIUS J OSEPHUS,

s. JOSEPHUS. FLEET 79. FLEISCHER 654. FLEISCHMANN 43, 688, 689,

697. FLEMING 608. FLETCHER 448. FLooD 392, 461. FLoRIN 601. FLouRENS 704. FLüCKIGER 32, 69, 140, 143,

147-151, 157, 168, 171, 215,266,313,316,357,363, 369, 384, 387, 391-393, 409, 458--460, 480, 572 bis 575, 578, 581-589, 673, 675-680, 690-692, 696, 708, 719, 724.

FöRSTER 298. FoERSTER 599, 606. FoGELBERG 563. FoHNAHN 655. FOKKER 617. FoLENoo 354, 436. FOLTZ 390. FoLz, HANS 459, 462. FoNsEcA 91, 94, 212, 254,

268, 661. FONTANA 632. FONTANON 369. FoRBIGER 30, 38. FoRD 448. FoRliii 686. FüRSTER 67, 388, 514, 563,

651, 698. FoRTIGUERRA 437. FOUQUE 684. FoURCROY 138, 685, 769. FoURNIER 746. FRA MAURO 409. Fragment von Orleans 298. FRANCESI 436. FRANCHET 4 72. FRANCISQUE-MrCHEL 299 bis

301, 322, 359, 370, 371, 440, 678.

FRANCUS 588. FRANK 588, 687. FRANKE 261. Frankfurter Liste 393. FRANKLIN 778. FRANTZIDS 533.

FRANZ 4, 40, 41, 43, 316, 382. FRATI 381. FRAUENLOB, HEINRICH 321. FRAUENSTAEDT 773. FREGE 556. FREIDANK 319, 680. FRERE LORENS 301. FRESCOBALDI 324, 333. FREYTAG 42, 102, 455, 536,

564, 669, 748. FRIBOES 119, 673, 675. FRIEDENSBURG 709, 710, 712,

713, 715, 721. FRIEDLAENDER 31, 38, 122

bis 124, 127, 210, 239, 270, 271, 435, 586, 610.

- M. 609. FRIEDRICH 8. FRIEDRICH DER GROSSE 556. FRIEDRICH WILHELM III.

559. FRIESE 480, 760. FRrscHLIN, J. 455. - NieODEMUS 452, 455. FRISTEDT 575. FRITZE 90, 91, 93, 139, 161. Froschmäusekrieg 19. FRUGARDUS, ROGER 278. FRYER 72. FucHs 36, 125, 126, 154, 271,

590, 599, 673, 675, 681, 686, 696.

- LEONHARD 134, 474. FüHNF..R 32. FüRSTENHAGEN 679. FuGGER 726. Fuggerbriefe 564. FUKIJAWA 674, 687. FuLDA 579, 605, 607-609. Fuldaer Annalen 310. FULCHERIUS CARNOTENSIS

290. Furs de Valencia 300.

GARB 534. GABRIELI 197, 205, 246. GAGE, THOMAS 68, 516, 580. GALE 291. GALEAZZO 394. GALENOS 116, 117, 125, 126,

130, 132, 134, 145, 146, 154, 156, 197, 198, 204, 207, 210, 220, 247, 274, 303, 406, 675, 691, 695, 697, 754.

GALILEI 436, 758. GALLAND 590, 601. GALLE 461. GALLICIOLLI 324. GANSZYNIEC 277. GARBE 84, 87, 90, 141. GARCIA DA ÜRTA 137, 139,

140, 145, 148, 151, 152, 171, 575, 643.

GARCIA DE PALACIO, s. PA-LACIO.

- DEL REAL 245. y GARCIA, !BANEZ 651. GARCILASSO DE LA VEGA 423. GARDNER 501. GAREIS 43. GARENZIERES 569. GARGILIUS MARTIALIS 29. GARGIOLLI 324, 333. GARLAND 423. Gart der Gesundheit 398. GARUFI 284. GARZONI 356, 434. GASSENDI 760. GASTINE 4. GATHAS 55. GAUDEFROY 289, 325. GAUTIDER 298, 668. DE GAYANGOS 240. GAY-LUSSAC 685, 770. GEBER, s. DscHABIR. GEE 740. DE GEHEMA 589. GEHLER 599, 768. GEHRICH 25. GEIBEL 604. GEIGER 1, 5, 6, 52, 53, 62, 88,

427, 587, 595, 774. GEILER VON KAISERSBERG

386, 390, 567. GEIZKOFLER 458. GELBCKE 441, 447, 448. GEMMERT 554. Genesis 318. Genter Zollrolle 359. GENTHE 351, 354. GEOFFROY 572, 761, 763. Geoponika 26, 29, 133, 221,

242, 406, 691. Georgica curiosa aucta 673. GEORGIOS ßOCHTISCHU' 197. GERALDINUS 417. GERARDUS VON CREMONA 140,

201, 202, 204. GERHARDT, PAUL 608. GERING 314. GERINI 123. GERLAND 295. GERMAIN 301. VON GERSDORF, HANS 394. GERVINUS 425, 651. GESENIUS 215. Geschichten der 84 Zauberer

641. Gesta Dei per Francos 289. Gesta Romanorum 388. GEYER 289. AL-GHAFAKI 247. GHERARDI 436. GHILLANY 403, 426. GrusTELE 326, 334, 339. GIACOSA 275-277, 278, 348. GIARRATANO 34, 127, 199.

50*

788 Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke.

GIBAULT 697. GIBB 777. GIBBON 177, 180, 182, 240,

363. GIBBS 663, 665. GILDEMBISTEB 120, 139, 164,

165, 200, 346. GILG 133. GILLES DE CoBBEIL 301, 316. GILLIOT VAN SEVEBN 359. GILLOT DE CHIVBY 261. GIBA.LDI 401. GIBA.UD 315. GIBIN 580, 589, 600. GmTANNEB 768. GISINGEB 407, 672. GIURIA.TO 355. GLABEA.NUS 454. GLASER 214. GLA.Bs 118, 638. GLA.UBEB 683, 693, 761, 767. GLEDITSCH 696. GLOCK 9, 10, 14, 15, 23, 25,

41, 46, 48, 50, 51, 56, 88. GMELIN 9, 138, 316, 391, 397,

543, 655, 667. 668, 683, 688, 689, 692, 693.

- c. c. 579, 588, 599, 600, 670, 671, 695, 698, 705.

GoBIN 668. VON GocH, HEBMANN 723. GoEDECXE 461, 464. DE GoEJE 183, 242, 262, 267. DE Gois 428. GoBTHE 147, 212, 313, 413,

600, 659, 660, 748, 778. GöTTLING 770. GoETZ123,215,257,293,443,

681, 776. GoETZE 463, 681, 776. GoGUET 214. GoLDScmm>T 670. GoiiiA.BA. 57 5. GoMBERT 608. Go:MEZ 416. GoMPBRZ 751. GoNTIER 440. GoNZENBACH 240. VON GoRDON, ßEBNHA.RD361. VA.N GoRKOM 646, 647, 648,

650, 651. GoRRA.EUS (DE GoRRIS) 144,

145, 172, 405. Gotha.er Arzneibuch 680. GoTTFRIED VON STRASSBURG

320. GoSSEN 122, 270, 366. GoTTHARD 625, 630, 698,

702, 705. GoULD 156. DE GoUBVILLE 565. GoWER 365. GRA.ciA.N, BALTHAZA.R 604. GRAEBNER 63.

GRAEJ!"E 224. GRAESSE 213, 286, 369, 568,

717. GRA.F 131, 251, 252. GRA.1!"1!"1A.U 48. GRAINGER 524. GRA.PHEUS, ßENVENUTUS 300. GRA.SSI 309, 717. GREA.RD 298. GREEN 445. GREGOR VON NA.REK 287. GREGOBIO 337,338,412,413,

414, 425, 637. G&EGOBIUS VON TOURS 296,

411. GREGOROVIUS 31, 435. GREil!"l!" 403. GRELLMANN 681. GRESSMA.NN 26, 234. GRESWELL 550. GREVE 162, 193, 335, 336. G&EYBRZ 148. GRIBRSON 73, 74, 97-99,

101, 105, 106, 166, 167, 171, 222, 223.

GRIES 435, 437. 576. GRIBSS 604. GBI1!"1!"1NI 167. GRILL 79. GBJJO( 46, 52, 319, 323, 455. GRIMME 15. GBIMMELSIIA.USBN 560, 608. GRISEBACH 63, 64, 69, 73,

256, 257. 638. GRISELINI 616. GROHMA.NN 56. GRONER 392. GROOTE 334, 389. GROT 36. GROTH 472. GROTKA.SS 450, 668, 671, 698,

703-705, 778. GRUBE 255, 256, 258, 261. GRÜNWEDEL 641. GRUNEB 668. GRUPP 42, 43, 47, 49, 127,

300, 312, 313, 317, 567, 708.

GRYPIIIUS 607, 608. GUA.LTERIUS AGILON 304,

678. GUARESCHI 345, 632. GuA.RINONIUs 458. y GUA.RINOS, SEMPERE 603. GUBERNATIS 26, 54, 83, 97,

264, 410, 566, 582, 641, 643.

Gucci 333. GßnA.R 200. GUDENEBIDI 580. GunGER 486. GUDRUN 319. GÜNTHEB. 115, 304, 321. - CHRISTIA.N 609.

GuEBA.ZZI 686. GUEV ARA. 445. GUHRA.UER 757. GUICCIA.RDINI 359, 428, 429,

537. Gumo voN A&Ezzo 278. GUILLA.IN 565. GUILLA.UME BRETON 298. - DE ßEBNEVILLE 298. - DE LoRIS 299, 678. GUILLEM DE CA.BESTAING299. GUMMERUS 44. VON GUMPPENJIEBG 327. GUTSCHMID 158. GUYA.RD 165. GUYOT DE PB.OVINS 298, 300,

301, 322. GuYToN DE MoRVEAU 529,

624, 768, 769. AL-GuzULI 224.

DE HAAN 647, 650, 651. HA.BERLA.NDT 91. HA.RERLING 777. HA.Rs 440. HAc.KEL 63, 74, 138. HACKEN 668. AL-HADDSCH! 242. HAEBLEB 383, 403, 404, 416,

417, 418, 427, 538, 603. HXPKE 381. HA.ESER 35, 126, 129, 130,

132, 161, 204, 208, 210, 211, 245, 246, 257, 270, 271, 272, 279, 292, 302, 305, 309, 315, 316, 391 bis 394, 396, 397, 466, 468, 570, 584, 687, 752, 755,

HAETZLEBIN 321. [756. IDussBB 706. Hll!"IS 659. AL-HA.l!"IZ DIMA.SCHKI 185. HAGEDORN 544. HAGELSTANGE 47. VON DER HAGEN 321, 322. HAGENJIIEYER 289, 290. HAHN 44, 320. HAINHOI!"BR 568. HAKEN 392. IIA.L1sz 148, 346. DU HALDE 582, 639, 640. HALES 761, 766. HALLEN 622, 767. HALLER 147, 149, 151, 209,

307. 343, 344, 459, 524, 532, 570-572, 575, 578 bis 580, 584, 586, 588 bis 590, 592-594, 598-600, 667, 668, 675, 687, 688, 695, 698, 767.

- J. 602, 604. AL-HAMA.DANI 161. HAMASA 172, 174, 178, 209. HA.MA.vi 591.

Verzeichnis der benützten &hriftsteller und Werke. 789

AL-HAMDANI 152, 174, 248. ffAM:ILTON 32. HAMMER-PuROSTALL 161,

211, 254, 654, 657, 659, 660.

RAMPE 451, 462, 464, 634. RAMZA 191. HAN 537. RANBURY 69, 147-149, 151,

156, 157, 215, 257, 259, 266, 300, 363, 369, 397, 414, 574, 585, 675, 677 bis 679, 696, 738.

HANDELMANN 417, 424, 425, 483--485, 490, 492--495, 508, 511, 512, 599, 729.

RANNIEL 588. HANSALl 591. HANSA-REZESSE 387. HANTZSCH 415, 416, 427. HARDY 259. RARFF 150, 374. RARING 416. AL-HARIRI 212. RARNACK 123, 159. HARrESTRENG 388, 679. HARRISON 72. HARRYS 435. HARSADEWA 91. HART 249, 604, 656, 658, 660. HARTMANN 14, 187, 189, 273,

275, 279, 288. VON RARTMANN, E. 772. HARTMANN VON AUE 299,

315, 319. HARTWICH 61, 155, 572 bis

583, 585-600, 671, 672, 692-694.

RARTWIG 54, 356, 622. HASE 159, 270. RASKARL 66. HASS, KUNTZ 450. RATZFELD 369, 372. HAUPT 321. HAUREAU 308. RAVAY 586. RAYNE 70. RAYOT 72. RAZLITT 361, 363, 444, 445,

602, 693, 738. RECKHELER 589. HECQUET 570. HEER 165. HEEREN 88, 124. REFELE 435. REFFTER 580. REGAUR 404. HEHN 1, 5, 6, 39, 50,338,425,

672, 690. HEIDENREICH 276, 677. REINEMANN 272, 273, 283, HEINRICH 363, 679. (352. - JULIUS VON ßRAUN-

SCRWEIG 461.

HEINRICH VON MEISSEN 321. - VON NEUSTADT 389. - VON VELDECKE 319. - VON WEISSENSEE 320. HELD 271. Heldenbuch 319. HELIAND 290. RELIODORUS 129. RELLENY 367, 441. HELLOT 762. VAN RELMONT 153, 468, 469,

569, 697, 757, 758, 761. HELMREICH 39, 119, 154, 675. RELOISE 298. HELOT 545-547, 549, 685,

704, 742. HELPS 418. HELVETJUS 418. REMACANDRA 92, 100. HEMAVIJAYA 776. HENKEL 482, 767, 771. HENNE AM RHYN 2, 384. RENNECKE 35. RENNEPIN 68, 135, 516. HENRY 58. RENBEL 365. RENTZNER 444. Herbarins Moguntinus 398,

680. RERBERT 592, 652. HERBST 265. RERCHER 570. HEFDER 294, 418, 588, 660. RERFF 570. RERGT 39. HERMANN 767. RERMBSTÄDT 637, 669, 689,

693, 698, 704, 705, 768, 770.

RERMESIANAX 30. Hermetisches ABC 622, 772. HERMOLAUS ßARBARUS 352,

465, 471. HF.RNANDEZ 135, 573, 574. RERODOT 5, 19, 34, 36, 39,

115, 164, 171, 177, 271, 407, 411, 662, 672.

RERON 193. RERONDAS 22. HERQUET 291, 292, 325 bis

328, 345. RERR 663. RERRERA, ANTONIO 415, 508,

670. HERRlOHEN 589. HERRMANN 121, 122, 123,

130, 266, 569. HERTEL 78, 82, 86, 92, 93, RERTLING 755. (776. HERTZ 35, 313, 315. HERTZBERG 359, 364, 679. V. HERTZBERG 623. HERZ 222, 223, 570. HERZOG 21.

RESIOD 18, 23, 27, 401. RESS 168, 653. HESSE 354. RESBEL 572. RESYCIDOS 15, 53, 129. REUBERGER 392. REYD 239, 271, 291, 295, 310,

311, 313, 324, 331, 332, 348, 360, 400, 403, 411, 432, 683, 717.

REYER 609. HEWINS 494. HEYNE 42--45, 47, 49, 61,

312, 314, 692. HEYWOOD 448. RIELM 768. fuERONYMUS, HL. 39, 40, 130,

210. HIERBEMANN 276, 677. HIL.U.i 658. RILDEGARD VON ßiNGEN, HL.

318, 672, 673, 680, 777. RILLEBRANDT 78. RILLER 17. RILSCHER 45, 48, 695. RIPPOKRATES 36, 37, 154,

272. 274, 314, 673, 675, 683, 686, 696, 760.

HIRSCH 316, 387, 388, 391, 392, 724.

HIRSCHBERG 146-149, 152, 203, 208, 249, 301, 676.

Hmscmo 32, 129. HIRTH 122, 123, 263, 266,

581, 777. Hitopadesa 93, 94. HITTI 175. HIUEN-THSANG 80, 81, 114,

122, 189, 260. Hoan-yu-ki 267. HoBHY 777. HoBAISCH 676. Hochzeitsgedichte 609. HoDGSON 82, 287. HöcK 587, 695. HÖFER 15. HoEFER 58, 91, 202, 220, 301,

302, 385, 391, 393, 470, 472, 569, 761, 765, 766.

HOEFLER 692, 696. Höllenzwang 452. HÖNN 579, 588, 600. HoERMANN 524. ROERNLE 104, 105, 106, 109,

110, 112, 113. HösT 67. HOFBERG 588. HoFFMANN 46, 216, 387, 468,

524, 525, 569, 571, 588, 604, 663, 706, 765, 766.

- VON FALLERBLEBEN 429, 464.

HoFFMANNSWALDAU 605 bis 607.

790 Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke.

HoFMANN 307, 461. VON HOHENHEIM, THEO·

PHRASTUS, B. p A.RCELSUS. HoLBERG 625. HOLDEN 653. HOLLANDA 431. HOLLANDI 482, 771. HoLMYARD 195, 200, 203. HOLTAUS 321. HoLZ 321. HOMER 3, 6, 13, 17, 19, 20,

22, 23. Homerische Hymnen,

s. Hymnen, Homerische. HOMMEL 8, 102, 124, 205, 279,

398, 399. HONEIN, s. HUNAIN. HONIGMANN 120, 121, 401,

407. HONORIUS BELLUS 476. HOOKER 64, 68, 70. HOOPER 155. HOOPS 5, 42, 43, 44, 46, 49,

51, 52, 61, 192, 314, 317, 358, 360, 386, 388, 694, 696, 698.

HOPFNER 155. HoPPE 133. HoRAPOLLON 11, 25. HORAZ 29, 33, 38, 155, 221. HoRN 250, 656. HORNE 687. HORNE-YONKERS 650. HOROVITZ 176, 660. HORSIN-DEON 99. HoRTOLANUS, s. JoHANNES

DE GARLANDIA. Hortus sanitatis 398, 680,

697. HORWITZ 573-577, 579. Hosros 192. HossEus 138, 155, 157. HOUEL 151. RouGHTON 594. HovoRKA 316, 696. HowARD 631. HRABANUS MAUBUS 317. HUANG-TI 257. HUBArSCH 247. HUBER 776. HÜBOTTER 157, 257-259,

581, 674. HÜLLMANN 45, 47, 284, 294,

296, 297, 309-313, 350, 351, 358, 359, 374, 382, 391, 431, 708.

HÜM:MERICH 263, 409, 410, 652, 663.

HÜNE 418, 513. HUFELAND 572. HuGH-BRYAN 666, 667. HUGHES 524, 570. HuGo FALCANDUS 284. - VON LANGENSTEIN 321.

HuGo VON TRIMBERG 321. HUHNE 99. HUILLARD-BBEHOLLES 285,

315. HUISMAN 561. HULSIUS 578. HUNAINIBNISHAQ 197, 247,

676, 777. VONHUMBOLDT,ÄLEXANDER

54,67-69,71, 73,74,84, 114, 116, 118, 122, 139, 141, 144, 146, 172, 255, 265, 309, 351, 408, 411, 415-417, 422, 423, 437, 496, 501, 502, 511-514, 532-534, 549, 552, 564, 573, 601, 638, 650, 653, 664, 670, 671, 689, 690, 711, 729, 742, 744, 747, 762.

- WILHELM 613. HuME 772. HUNDESHAGEN 109. HUNGER 137. HusER 466. HussoN 41, 44, 47, 298, 300,

362, 369, 371, 372, 439, 440, 565, 568, 577, 587, 679.

HUTAI'A 181. V. RUTTEN, ULRICH 459. HYDE 589. HYGINUS 28, 34. Hymnen, homerische 13, 18.

lAMBLICHOS 32. Lumur.os 123. IBEL 231. IBN '.Alm AL-HAKAN 219. IBN ABI SALT 24 7. IBN ABI TELMESSANI 213. IBN ABI USAIBI'A 107' 184,

200, 777. IBN AL-ABBAS 189. IBN AL-ATHIB 186, 189, 291. IBN AL-'AwwAM 242, 247,

672, 676, 682, 691, 697. IBN AL-BAITAR 132, 139 bis

141, 147, 148, 152, 172, 196, 198, 204, 220, 221, 233, 238, 245, 246, 271, 406, 590, 662, 676, 682, 691.

IBN AL-DSCHAZZAR 273, 274. IBN AL-FAQill 186, 189. IBN AL-HAITHAM 142. IBN AL-RUMI 185. IBN AL-TABARI 204. IBN AL-TILMID 208, 247. IBN AL-WARDI 239, 408. !RN AlllRAN 148, 152, 198. IBN BADJAH 245. IBN ßAKLARASCH 245. IBN ßASSAM 183, 230.

IBN BATTUTA 141, 171, 182, 232, 264, 265, 332, 333, 343, 344, 639, 641, 642, 653--655 662, 676, 682, 690, 714, 777.

IBN BESSAM 141. IBN ßUTLAN 236. IBN ÜHALDUN 194, 401. IBN ÜHALLIKAN 161, 181, 213,

225, 232. IBN DAWUD 247. IBN DSCHAMIA 233, 247. IBN DSCHAZLA 229. IBN DSCHUBAIB 179, 218,

248. IBN F ATIMA 238. IBN HADDSCHADSCH 242. IBN HASAN 662. IBN HAUQAL 139, 140, 164,

165, 167, 179, 184, 186, 187, 191, 193, 194, 224, 238, 240, 408.

IRN J EMIN 656. IBN KHORDADHBEH 183, 187,

189, 194, 262, 267, 287, 408.

IBN MASAWAill 183, 196, 247, 396, 675.

IBN MUHALHIL 140. IBN QUTAIBA 181. IBN RABBAN 141. IBN RuscHD 246. IBN 8ARAFIUN, s. 8ERAPION. IBN SINA, s. AvrcENNA. IBN 8ULAIMAN 247. IBN TOFAIL 140. IBN WAFID 245. IBN WAIIAB 582. IBN W AHSCHIJA 242. IBN ZUHR 245, 306. lDELER 270. lLBERG 126, 129. ILG 354. Imago mundi 305. IMMENDÖRFER 381. IMRU'LQAIS 174. INAMA-STERNEGG 46, 192,

193, 385, 386, 535, 708, 709, 711.

INGEN-Housz 762. INGRAM 418, 445. Innsbrucker Rezepte 680. IosEPHUs 10, 34, 123, 662. ISAAC JUDAEUS 204,239,273,

274. ISIDORUS 134, 675, 692. ISIDORUS VONSEVILLA(HrsPA·

LENSIS) 39, 118, 132, 314, 317, 777.

ISRAELBON 126, 675, 697. IssA BEY 777. AL-ISTACHRI 152, 164, 184,

186--187, 190, 193, 194, 247, 249, 408.

Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke. 791

I-TsmG 114, 260, 266, 267, 582, 674.

IUBA 118, 401. JUNIOS 242. IusTmus 23.

JACOB 172, 174, 175, 181, 183, 203, 311, 354, 372, 436, 442, 482, 590, 591, 777.

JACOB VON ßERN 333. JACOB VON EDESSA 248. JACOBI 87. JAconus A VoRA.GINE 213,

369. JACOBUS DE VITRIACO 290, JACQUIN 768. [676. JÄHNS 46, 571. JAKKUN-NATANNAWA 267. JAKOBS 67. JAMIESON 323. JANNASCH 550. JANNET 441. AL-JAQUBI 193. JAQUT 142, 165, 169, 177,

186, 188, 189, 191, 193, 194, 224, 247.

JARICCI 583. JARRETT 643. JATAKAM 81, 94, 95, 122. JAUBERT 165, 655. JAYNE 409. JEAN DE LAET 68. JEAN DE LERY 68. JEAN DE MEUNG 299. JEAN PAUL 147, 265, 392,

600, 627, 689, 768. JEAN P!TARD 308. JEANSELME 271. JEHAN DE SAINTRE 441. JELLINGHAUS 10, 408. JENMAN 72. JEREMIAS 7, 34, 215. JESAIAS 8, 10, 215, 682. JESSEN 131, 152, 672, 680,

683, 695, 697, 755. JESWIET 71, 74, 76. JOACHIM 35, 387. JocHANAN BEN NU1!I 694. JODL 462, 772. JÖRGENSEN 762. JÖRIMA.NN 318. JoHANN VON CUBE 398. JOHANN VON SACHSEN 350. JOHANN VON WÜRZBURG 389. JOHANNES DAMASCENUS 388. JOHANNES DE ALTA SILVA

298. JoHANNE3 DE BuRGUNDIA

363. JOHANNES DE GARLANDIA

482. JoHANNES DE Musso 309,

351.

JOHANNES DESTO. AMA.NDO 304, 679.

JoHANNES FILIUS MEsUAE 237.

JOHANNES IBN SARAFIUN 203.

JOHANNES PLATEARIUS 279, 677.

JOHANNES PLATEA.RIUS Fl· LIUS 281.

JOHANNES VON FREIBERG 321.

JOHANNITIUS 197. JOINVILLE 291. JOLLY 103, 110. JOLOWICZ 58, 88, 161, 211,

657, 658. JOLY 637. JONES 670. JORDAN 17, 18. JORDANES 51. JORET 8, 89, 92, 149, 157,215,

672, 690, 696. JOSEPH 321. JOSEPH VON CA.LICUT 663. JOSEPffi 695. JOUBERT, LoRENZ 466, 720. JOUFFROY 595, 600, 634, 685,

686. JOUBDAIN 302. JuAN MANUEL, DoN 366. JUANELO 515. JuD 43. JULIEN 80. JUNCKER 207, 683, 761. JUNGHUHN 665. JUNGJUS 757, 761. JUNGKUNZ 314. DE JussrEu, A. 593. JUSTI 25, 163, 576, 605, 671. JUSUF CHASS RADSem 247. JUVENAL 125, 366, 367. JUYNBOLL 178.

KAEMPFER581, 587,640,688. KAERGER 73, 157, 322, 423,

533. KAHLE 231. KAISER 145, 318, 672, 680. KAISER KARL im Morgen-

lande 367. Kalender von Cordova 241,

678. Kalewala 50. Kalewipoeg 50. KALIDASA 90, 139. Kalla wa Dimna 93, 161. KALLIMA.CHOS 13, 16, 30. KALLISTHENES 128. KALLSEN 44, 318, 430, 432,

721, 726. KALM 668, 693. Kammawakjani 94. KANNEGIESSER 448.

KANT 773, 774. Kanteletar 51. KANTOROWICZ 285, 295. KAPHAHN 536. Kapitularien 313, 599, 677. KARABACEK 218, 224. KARAJAN 462. KARO 15. KASSIANOS BASSOS 133. KATKA 200. KATSCHER 418. KAUFMANN 549,743,746, 749. KAUSCH 138. KAU')'ILYA 95, 96. KAUTZSCH 8, 9, 10, 216, 682. KAVIRATNA 110, 687. KAYSER 149, 407, 501, 755. KAYSERLING 404. KEBLER 32. KEDRENOS 157. KEHL 632. KEHR 284. KELLE 62. KELLER 9, 11, 14, 15, 16, 18,

23, 26,31,41, 52, 129,144, 366, 367, 390, 393, 401, 436, 440, 603.

KENNEDY 642, 643. KEPLER 385. KERN 6, 14. KERNER 127, 136, 147, 149,

150. KHULL 333. KHUNRA.TH, CcNRA.D 450,481,

570, 681. KIESEWETTER 452. KIESBELBACH 358, 359, 386,

387. KrESSLING 190, 211. K!LIAN 142, 276, 677, 697. K!LLMAR 42. KIND 209. AL-KINDI 197, 198, 208. KmCIIER 589. KmCHIIOFF 685-687. KIBCHMANN 758, 759. KmwAN 769. KISA 40. K!SSLING 567. KLAPROTH 32, 688, 701, 705. KLARWILL 427, 537. KLEBS 395. KLEINSCHMIDT 450. KLEK 11, 12, 13, 18, 24, 26,

27. KLEMM 2, 3, 51, 168, 172,'256,

259, 316, 317, 382, 393, 454, 456, 457, 474, 582, 601, 640, 653-655, 670, 695, 696, 724.

KLERK DE REUS 645. KLINCKOWSTROEM 192, 567,

593, 623. KLuGE 42, 61, 62, 323, 578.

792 Verzeichnis der benützten Schrift-steller und Werke.

KLUYVER 353, 354. KNAPP 42,404,416,417,424,

748. KNoRR voN RosENROTH 469. :KNORTZ 9. KOBERGER 403. KoBERT 32, 36, 37, 38, 53, 54,

119, 132, 141, 144, 205, 315, 565, 570, 675, 676, 683, 691, 692, 695, 697.

KOBUS 65, 70, 71, 72, 74, 98, 138, 156.

KocH 364, 679. Koch- und Kellermeisterei

453. Kochbuch, Augsburger 456. - Bamberger 453. -Nürnberger 566. - Züricher 4.'i7. KöHLER 570. KöHNE 192, 193. KöLLIKER 409. KöPPEN 61. KÖTZSCHKE 269, 287' 288,

708, 709, 712, 713, 721. KüHEN .AL-'ATTAR 234. KoHLMANN 358. Koiraniden 125. Kolmarer Handschrift 389. DE KoNING 200. KONRAD VON M:EGENBERG

392, 397. KONRAD VON WEINSBERG

383. KoNRAD voN WÜRZBURG 320,

389. KOPP 128, 197' 220, 269, 307'

309, 397, 472, 482, 633, 683, 760, 761, 768---771.

KOPPESCHAAR 168. KOPPMANN 387. Koran 174, 175,176,179, 181, KoRB 567. (682. KoRNEMANN 121, 192. KosMAS INDIKOPLEUSTES130,

160, 171. KosTus, s. QosTus. KOTTENKAMP 551. KowALJOFF 674. .KRAFFT, ULRICH 234, 412,

592, 653, 676. KRAFT 636. KRAPF 121. KßATEUAS 120. KRAUSE 32, 480. KRAUT 124. KREMER 166, 174, 176, 178,

181-184, 186, 189-191, 193---196, 199, 208, 211, 231, 248, 262, 411, 714.

KRETSCHMAYR 288, 291, 317, 330, 331, 353, 355, 356, 358, 361, 374, 409, 708, 709.

KRETSCHMER 130. KruCKEBERG 573. K.RlEGEL 126. KRIEs 67, 651. KRISTIANSEN 388. KriyAyogasara 89. KROEKER 398. KROKER 383. KRoLL 122. KRONFELD 316, 696. KRüGER 63, 65, 66, 68, 70 bis

74,124,131,136,646,699. KRÜNITZ 693, 705. KRusE 17. KTESIAS 115. Kuang-kün-fang-pu 259. KUDRIAFFSKY 51, 360, 361,

363, 364, 370, 381, 382, 444, 445, 456, 457' 566.

Küchenmeisterei 453. KüCHLER 7. KüGELGEN 685. KÜHN 32, 125. KüsTER 138. KuGLER 289. KuHN 53, 54, 57, 60, 87, 103,

140. KUHNAU 609. Ku-kin-dse-wen-lu 259, 261. KULISCHER 49. KUNCKEL 482, 569, 636. KUNG-Fu-TsE 255. KUNRADI 480. Kunst der Zuckersiederei 621. - des Zuckersiedens 612. KUNSTMANN 410. KUNTH 670. Kuo-Po 581. KURZE 48, 310. KusKE 382, 708. KUTTNER 216. Kwang-Chi 663.

LABARTHE 71. LABAT 69, 74, 408, 497, 498,

509, 516, 532, 548, 577, 622, 638, 728.

LABORDE 300, 373. LABOUREUR 564. LABouRT 160. LA-BRUYERE CIIAMPIER 438,

439, 771. LACHMANN 299. LACROIX 151, 369. LACTANTIUS 16, 130. DE LAET 490, 516. LAFAR 4, 172. LAGARDE 409, 436. LAGERCRANTZ 480. LA ORANGE 338. LALANDE 305. LALITA VISTARA 81. L'amant rendu Cordelier 374. LAMARCK 763, 770.

LAMER 14. LAmiERs 297, 312. LAMPADIUS 701. LAMPRECHT 46, 192, 193, 249,

312, 656, 708, 709, 711, 723.

LAMPRECHT VON REGENS-BURG 47.

LAMPRIDIUS 33, 38, 184, 225. Landbuch KABLs IV. 393. - märkisches 45. LANDMANN 445. LANDO 356, 686, 702. LANDOUZY 305. LANnucm, LucA 402. LAUE 343. LANG 763, 778. LANGE 601. - F. A. 751. LANGJUS 135. LANGKAVEL 271. LANGLOIS 302, 305. LANGMANTEL 234. LANGSTEDT 588, 600. LANTZSCH 198. LAPLACE 685, 686. LAPLANE 719. LAPPENBERG 359. LABIVEY 436. LAROQUE 591. LARsoN 563. LA RoQUETTE 138. LABUELLE 440. LAsALE 367, 441. LAsiNIO 343. LAsSBERG 321. LAssEN 52, 53, 56-57, 60,

64, 76, 77, 78, 87, 89, 90, 100, 103, 107, 109, 115, 121-123, 128, 131, 141, 144, 157, 196, 215, 257, 266, 267, 335, 661, 662.

LAssus, ÜRLANDUS 464. LAsswiTz 758, 760. LATINI 27. LA UFER 137' 140-142, 149,

164, 166, 258, 259, 264, 266, 323, 581, 583, 690, 696, 697 .

LAURENBERG 146. LAURENS 684. LAURENT 292, 344, 358, 370,

622. LAUEIERE 369. Lautere Brüder 146, 174,205,

234, 253, 662. LAUTBEY 469. LA-VALL:EE-POUSSIN 80. LA V ABRANE 565. LAVOISIER 529, 530, 572, 630,

744, 762, 765, 769, 770. LAzARUS 774. LAZZARESCHI 351. LEA 538.

Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke. 793

Leben des Smmm 9. LEBER 300, 368, 369, 371,

372, 408, 438, 708, 710, 712, 713, 718, 719, 737, 750.

LEBEUF 300. LE BLANC 109. LE ßRETON 572, 629. LEcm: 147. LECKY 117, 153, 294, 418,

538, 585. LECLERC 175, 196, 197, 198,

200, 204, 205, 208, 237' 245, 246, 264, 590, 591.

LE CLERC 601. LEDEL 688, 695. DE LEDESMA, CoLMENERO

575. LEEMANS 11, 25. LEEUWENHOEK 147, 760. LEGGE 158. LEGIER 507, 545, 670, 671,

684, 685, 686, 703, 704, 719, 744.,

LEGOUX DE FLAIX 644. Le grand cuisinier 307. LEGRAND D'AussY 4, 42, 44,

298, 307, 337, 356, 357, 366, 367, 368, 369-371, 372, 437-441, 444, 498, 508, 546, 565, 577' 586, 594-596, 629.

LEKMANN 81, 271, 279, 675, 700.

LEHMANN-HAUPT 353. LEHSTEN 624. LEmNIZ 571, 636. Leidener Papyrus 129. LEITZMANN 7 48. LEMAmE 67, 651. LEMAITRE 368. LEMCKE 366. LEMERLE 72. LEMERY 565, 569, 570, 580,

760, 765. LENEL 287. LENG 686. LENORMANT 7. LENZ 30, 31, 693. LEO AFRICANUS 334. LEONARDUS PISANUS 295. LEONHARDI 636, 767. LEONICENUS 435. LEONIUS 282. LEPECHIN 693. LEPLAY 633. LEPSIUS 171. LESPINASSE 391. LE STRANGE 159, 181, 188,

190, 191. LETTSOM 584, 585, 586, 593

bis 595, 598, 599. LEUCRS 232, 633, 634, 685,

698, 746, 748.

LEVI 740. LEVI 104. LEvY 297. LEWIN 286, 598. LEXER 319, 388. Lexicon plantarum 399. LIBAVIUS 32, 343, 469, 470,

757. Libell of EnglLqhe policye 358,

364, 679. Liber de confectione medi-

cinarum 281. LmRI 241, 295. LICHTENBERG 444, 748. LICHTENSTEIN 689. LIEBAU, S. LIBAVIUS. LIEBAUT 438, 440. WBJG 706, 759, 763, 770. LIEBLEIN 214, 215, 410. LIEBRECHT 140, 388. LIECHTENHAN 130. Lied vom Schlaraffenland

462. Lieder der Mönche und

Nonnen 80. LIGON 498, 499, 515, 523. LI-KI 258. LILIENCRON 608. LILLY 445. LIND 461. LINDEMANN 39, 118, 339. LINDENER 681. LINGELSHEIM 151. LING-ROTH 631, 667, 668,

740, 742. LINNE 502, 579, 580, 588, 598,

668, 757. LINSeROTEN 588. LIONARDO DA VINCI 756, 758. LIOTTA 570. LU'PERT 1, 3, 48, 83, 146, 147

bis 149, 152, 203, 208, 667, 673, 676.

LIPPMANN 35, 89, 96, 99, 129, 141, 156, 168, 169, 184, 197, 205, 208, 214, 220, 221' 227' 230, 223, 234, 244, 301, 308, 344, 428, 430, 468, 481, 518, 528, 529, 539, 548, 554, 565, 571, 600, 617, 618, 621, 631-635, 643, 671, 676, 685, 698ff., 730, 7<!3. 752, 753, 756, 757, 759, 760, 763,765,768,770-772.

LI-SCHI-TSCHIN 259-262. LISELOTTE 567, 587, 595. LIST 706. VAN DER LITH 191, 262. LITTEE 72, 73. LITTLETON 499. LITTMANN 167,176,177,190,

312, 353, 590, 591, 672, 676.

LITTRE 322, 323, 369, 370, 372, 442.

LITTROW 406. LIVINGSTONE 2, 68. LIVIUS 24, 171. Livre des merveilles de l'Inde

191, 262, 267, 268. Livre des metiers 298, 678. LLOYD 156, 157, 534, 694. Lob der Bienen 40. Lob des Wachses 40. LOBECK 13, 16, 474, 686. LOBEDANZ 90. LOBELIUS 270, 470, 475, 681,

695. Lobgesang auf Salerno 777. LoCATELLI 200. LOCKE 772, 773, 774. Löw 54, 123, 130, 133, 145,

148, 150, 151, 168, 172, 215, 216, 237, 242, 248, 249, 287, 289, 291, 297, 313, 383, 432, 452, 553, 577, 591, 596, 598, 653, 654, 672, 674, 690, 694, 697.

LOEWE 50. LOEWENBERG 67, 115, 268,

401, 403, 404, 407-409, 423, 426, 427, 572, 593, 651, 652.

LOGAU 607. Lohengrin 455. LOHENSTEIN 605, 607. LOISELEUR-DESLONGeKAMPS

85, 89. LOKMAN 660. LOKOTSCH 312, 574. LONGINUS 131. LONGUS 32. LONICERUS 475, 479, 681. LOOSE 725, 726. LOPE DE VEGA 603. LOPEZ DE GOMARA 422. LORET 690. LORINSER 576, 604. DE LORIS, GUILLAUME 299,

678. LOSKIEL 668. LüTTER 42, 45. LOHANDRE 439, 440, 442, 565,

576, 577. LOUREIRQ 67, 71, 137, 256,

257, 581. LOUVEAU 436. LOWITZ 683, 686. LOWRIE 155, 156. LucANUS 23, 119, 134. LUCAS 291, 497. LUCAS REM, s. REM, LUCAS. LUCRETIUS 35, 139, 192, 753. LunoLF 766. LUDOVICI 570. Lt,Dovicus DE AuLA 456.

794 Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke.

LUDWIG 532, 756. LÜBBEN 323, 387. LÜBKE 309. LüCKE 570. LüDERS 104, 105, 114. LUEDGERS 141. LÜDY 133. LÜNEBUBG 154, 675. LUIKE!.IT 602. LUKIAN 127. Lur.L, RAYMUND 308, 482,

678.. LUND 388. LUQMAN 660. LUSCHIN VON EBENGREUTH

265, 709, 710, 712, 721, 723.

LUSITANUS, s . .AMATUS Lusr­TANUS.

LUTHER 383, 429, 432, 457, 462, 691.

LUTZ 682. Lu-YÜ 582. LYELL 666. LYLY, s. LILLY. LYON 314, 317.

MACAULAY 499, 550, 566,578, 585, 594, 740.

MAc CuLLOcH 157, 289, 443, 499, 504, 505, 549, 552, 739.

MACER FLORIDUS 318, 677. MACFADYEN 68, 70, 71, 74,

140, 514, 744. MAcH 772. MACHIA VELLI 435, 535. MACIE 138. MAc KENNA 66. MACKINTOSH 502. MACPHERSON 445. MACQUER 636, 762, 766, 768. AL-MADSCHUSI 247. MAEDERJAN 216, 468, 524,

571, 663, 765, 766. MAFFEI 583. MAGALHÄES 67, 651. MAGERSTEDT 13. MÄ.GHA 91. MAGISTER SA.LERNUS 277. MAGNUS 570. MAGo 26. MAGRI 593. Mahibharata 60, 84 ,86, 388. MA.mroD IBN AL-HUSAIN 185. MAHN 216. MAHNDEL 524. MA-HUAN 663. MA!GNE D'ARNIS 47,119,240,

316, 354, 376, 480, 517. MAIMONIDES 246. DE MAINTENON 561}, MAISTRE PATHELIN 372, 374. MAJOR 410.

AL-MAxxARr, s. AL-MAQ­QARI.

MAKRrzr 169, 217-219, 221 bis 227' 229, 231, 232, 240, 293, 4ll, 234--238.

MAKROBIUS 13, 15, 32, 33, 38, 129, 407, 682.

MALESPINI 436. MALGAIGNE 469. MA.LORTIE 363, 388, 454. MALPrGHI 760. MA.r.SBURG 576, 603, 604. AL-MAMUN 197. MANARDUS VON F'ERRARA 134,

404, 405, 465, 475. MANCINI 351. MANDELSLOHE 142, 583, 592,

655. MANDEVILLE 41, 499. MANGOLD 693. MANILIUS 139. MANfKlllAYA 661. MANKA 200. MANN 125, 154, 653. MANTIAS 125. MANu 84. MANUEL PHILAS 27. MANZI 344, 358. Mappae clavicula 317. MAPPI (MAPPus) 580, 589,

601. AL MAQQARI 240, 295, 342,

683. MARA.BELLI 671. MARcELLUS EMPIRICUS 675. MAReGRAY 345,405, 485, 486. MARCIANUS 126. MARco PoLO 171, 222, 263,

267, 268, 288, 332, 583, 639, 777.

MAnGARET MORE 444. MARGARETHE VON NAVARRA

442. MARGGRAF 579, 673, 683,

686, 696, 698, 700, 762, 767, 772.

MARIA 220. MARIA 8TENGLERIN 453. MARIE DE FRANCE 315. Mariengruß 389. MARIN 151, 287, 288, 289,

309, 310, 354, 355, 357, 358, 360, 362, 433, 537, 718.

MARINELLI 130. MARINO 423. MARINO SANUTO 333, 408. MARINOS 130, 187. MARINOS VON TYRUS 123. MARIOTTE 761, 765, 771. MARITI 172. MARKGRAF, s. MARcGRAV, MARKHAM 137, 423. MARLOWE 445.

MAnNIX 368. MARoT 442. MAnPERGER 442. MAnQUART 158, 159. MARRANDON 575. MA.RSCIANUS 772. MARTIAL 24, 31, 33, 38, 339. MARTIANUs CAPELLA 129, MAnTIN 460, 545. [407. MARTINI 583. A-L\RTIUS 494, 496. MARx 450, 553, 587, 597, 695. MAßZELL 43. MAs LATRIE 239, 293-296,

325-330, 342, 343, 345, 357, 368, 712--716.

MA.SSINGER 447, 448. MAssoN 548. · MAssoN OuRSEL 90. A-fAsTBAUM 47, 170. AL-MAS'UDI83, 164, 173, 176,

177, 180-184, 187, 190, 193, 196, 197, 211, 218, 224, 268, 269, 408, 411, 583, 672, 754.

MA.TEOS 604. MATHESIUS 216, 462. MATSCHOSS 192,193,416,623. MATSUGATA 582. MATTHAES 272, 277, 582. MATTHAEUS l'LATEARIUB 277,

279, 676. MATTHAEUS SYLVATICUS 142,

152, 153, 281, 396, 479, 677, 692, 697.

MATTIIEWES 67. MATTIIIOLUS 135, 144, 151,

475, 677, 681, 694. MAu 21, 33, 34, 211. MAuRIZio I, 49, 51, 666, 667,

693-696. MAUBo, FRA 409. MAUBUS 277. AL-MA.USILI 208. MAUTliNER 462. MAUVILLAIN 586. MAUVILLON 557. AL-MAWARDI 178. MAXWELL 71. MA y 666, 667. MAYER 15, 311, 570. -MICHAEL 358. MAYNO DE MAYNERIS 717. MAZOT 171. MAZZONI 684. MEAUX ST. MARe 142. MECHITHAR 132, 141, 148,

152, 160, 207, 209, 676. MEDER 417' 428, 433, 434,

452, 716, 726, 727. MEDICUS 773. Medini 101. MEGASTHENES 87, 116, 117,

119, 124, 134.

Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke. 795

MEGENBERG 27, 153, 479, 680, 692, 756.

MENHER 237. MEHREN 152, 193, 239, 324. MEHRING 469. MEmomus 216. MEIER 90, 261, 659. MEINHOF 46. MEINI 365. MErsNER 150. MErssNER 7, 8, 34, 35, 52,

459, 674, 690. MELA, s. POMPONIUS MELA. MELANCHTHON 27. MELISSENUS, 8EBASTUS 580. MENAGIER DE PARIS 370,373,

697. MENDANA 651. MENDEL 572. MENDELSSOHN • BARTHOLDI

557. MENEKRATES 38, 119. MENRAD 88. MENZEL 42. MERES 447. MEBKEL 450. MERRIFIELD 344, 345, 354,

708. MEssrsBuGo 564. MEsuE 196, 304, 398, 676,

677. MESUE DER JüNGERE 237. METzrs Hochzeit 47. MEUNIER 126. MEWALDT 125. MEWLANA 657. MEYEN 639. MEYER 32, 46, 63, 103, 107,

116--120, 127, 129, 130, 142, 144, 152, 159, 161, 184, 194, 195, 197, 198, 207, 209, 246, 269, 271, 272, 279, 302, 303, 315, 317, 318, 396--398, 465, 466, 473-----476, 570, 675, 676, 680, 683, 697, 753, 755--757.

-- ED. 8, 10, 52, 53--55, 77, 214, 319, 411, 672, 690, 699.

-- J. J. 91, 95, 96, 100, 101. VON MEYER, E. 166, 763. MEYERHOF 119, 159, 168, 196,

197, 199, 203, 233, 676, 716, 777.

MEYER-8TEINEG 35, 118, 126, 160, 199, 206, 210, 237, 272, 301, 318, 465, 466, 672.

MEZ 179, 181, 182, 184, 186, 189, 190, 210, 211, 213, 219, 224, 248.

MICHAEL 8COTUS 309. MICHAEL PSELLOS 269.

MICHAUD 69, 291. MICHEL 291, 299--301, 322,

359, 370, 371, 440, 678. MICHEL ANGELO 435. MIDDELDORPF 394. M!DDLETON 447. MlGNAN 191, 192. MIGNE 288, 318, 595, 600,

634, 680, 685, 686. MILCHTALER 469. MlLLARES 40 l. MILLER 187. MmGAZZINI 14. AL-MmHADSCH 682. MIQUEL 63, 67. MmABEAU 557. Mirades de Ia vierge 298. Mischnah 10, 216, 662. Mittelalterliches Hausbuch

384. Mittelenglisches Medizinbuch

363, 679. MocENIGO 355. Modus et ratio 370. MoEHSEN 307, 315, 316, 363,

368, 372, 393, 568. MoELLER 571. MöRIKE 14, 22. MösER, JusTus 598, 747. MOGK 210. MOLrEBE 308, 368, 565. MoLINARr 586. MOLINIER 248. MoLL 416. MOLLWO 387. MOLMENTI 288, 434, 537. MOLTKE 45, 454, 721. MoMMSEN 15, 32, 33, 122,

123, 127, 128, 265, 296, 411, 662, 720.

MONCEAU s. DUHAMEL DU MONCEAU.

MONE 382. MONG-SCHENG 259, 260. MONNIER 372. MONNOT 244. MoNSTRELET 372. MONTAIGNE 439, 440, 442,

469. MONTANUS 390. MONTESQUIEU 418, 595, 640. Monumenta Gildhallae 361,

362. MOQUETTE 72. MORDTMANN 178, 187, 400. MoREAU 32. -- ST.-MERY 524. MORETO 565, 604. MOBHOF 570. MoRIAN 624. MORIER 656. MoRISOT 586. MORITZ 726. Mo&osmr 374.

Mo&Rrs 72. Mo&us, TrroMAs 67{}. DE MORVEAU, GUYTON 529,

624, 768, 769. MoscHE&oscrr 608. Moscrros 22. MosELEY 68, 118, 207, 270,

356, 407, 415, 417, 423, 428, 444, 473, 498, 499, 501, 5ll, 569, 765.

MosER 609. MosEs voN CrroRENE 159,

161. DE MoTEVILLE 565, 566, 568. MOVERS 215. MowAT 278. MüHLENHOFF 52. MÜLLER 44, 129, 172, 319,

335, 388, 391, 392, 410, 512, 606.

-- A. 106, 232, 239, 241, 242, 245, 246.

-- MAx 5, 6, 77, 79, 84, 87, 140, 774.

-- REINH. 106. -- W. M. 214, 215. MÜLLER·BEEK 263. MÜLLER-STEINIIART 3, 23,

265, 391, 752. MüNSTER, SEBASTIAN 335,

402, 413, 438, 480, 681. MÜNZ 246. MÜNZER 376. AL-MUHALLABI 184. MurrAMMEn 174, 175. MUKIIOPADHYAYA GmmDRA-

NATH 103. MUMMENHOFF 312. MUNK 172. AL-MUQADDASI 186, 188, 191,

222, 263, 337, 682. MURAKAMI 641. MURATORI 284, 309, 327, 328. MURGOTTEN 174. MURNER 386, 462. MURR 534. MURRAY 361, 362, 364, 365,

369, 629, 772. AL-MUSABBIIII 224. MusA IBN MAIMuNI 246. MUSANDINUS 278, 281. MUSKATBLÜT 389. Mu~talal.utt-i-BeMr-i'Agam

167. AL-MU'TADID BILLAH 241. AL-MUTANABBI 184, 211, 353. MYLLER 321. MzrK 187, 343, 639, 714.

AL-NABARAWl 141, 230, 236, 343.

Nabataischer Traktat 242, fi76, 691.

NABER 488.

796 Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke.

NAGAI 640. NAGARJUNA 107. NAGENDRA NATH SEN GuPTA

103. NAIRONI 593. NALLINO 133. Nan-fang-tseo-mu-chuang

114, 258. NAPOLEON III. 702. NARAHARI 141. NASIR 169. NASIR-1-CHOSRAU 148, 190,

224, 231, 234, 249. NATAN 246, 287. NATHUSIUS 598, 599. NAVAGIERO 537. NA.VANlTAKA 105. NAVARETTE 69. NEARCHOS 116, 117, 119, 124,

133, 134, 144, 152. NEBENIUS 706, 748. NEES voN EsENBECK 70. NEGER 147. VON NEITZSCHITZ 592. NEMNICH 635. NERI D1 DONATO 351. NESSELMANN 251, 252, 263. NETTESHEIM, s. AGRIPPA VON

NETTESHEIM. NETZHAMMER 466. NEUBURGER 35. Neues Testament, s. Testa-

ment, Neues. NEUHOLD 671. NEUKIRCH 609. NEUMANN 80, 114, 550, 562,

572, 668, 669, 671, 685, 693, 698.

NEUMAYER 68. NEWBERRY 3. NEWLANDS 666, 673. NEWMARCH 428, 443, 445,

627, 628, 633, 637, 650, 710, 711, 739, 742.

NEWTON 761. Nibelungen 319. NICOLAI 557, 622, 698. NrcoLAus CusANUS 758. NICOLAUS I'RAEPOSITUS 279. - I'REPOSITI 279. NICOLO DA CONTI 411. NICOIO DE PONTI 264. NICOLS, THOMAS 403. NICOLSON 511. NIJJERSTEDT 480. NIEBUHR 146, 149, 152, 172,

178, 332, 591, 638, 653. NIELSEN 777. NIESEN 147. NIEUHOF 483. NIKANDER VON KOLOPHON

14, 26, 125. NIKOLAOS ALEXANDRINOS

279.

NIKOLAOS DAMASKENOS 116, 118, 197, 755, 756.

NIKOLAOS MYREPSOS 271. NIKOLAOS SALERNITANUS S.

ANTIDOTARIUM NICOLAI. NIRRNHEIM 387, 708, 722. NISARD 13, 17, 29, 32, 33, 38,

119, 129, 199, 221, 339, 401, 407, 666, 682, 691.

NIZAMI 249, 250. NoilL DU FAILL 440. NöLDECHEN 68. NöLDEKE 159, 177, 180, 181,

242. NoilR 643. Nom:E 61. NorRET 331. NoRDENSKIÖLD 762. NORDHOFF 388. NaTTER 603. NüBLING 360. Nürnberger Kochbuch 566. - Wandelbuch 393. AL-NUWAIRI 147, 148, 150,

152, 189, 227, 231, 663.

0BANAWA 640, 641. DE L'OBEL s. LOBELIUS. 0BERMAYER 777. Occo 460. 0CHOA 246, 603, 604. 0DAXIUS 351, 354. ODER 133. 0DO DE MEUNG 318. 0DORICO DA PORDENONE 142,

149, 265. 0EFELE 7, 35. 0ESTERLEY 298, 388, 455. 0ESTRUP 335. 0ETINGER 456. 0EXMELIN 573. 0GIER 564. D'0HSSON 264. 0KAKURA 582. 0KEN 770. 0LAUS MAGNUS 51. 0LCK 15, 17-19, 23, 24, 38,

210, 696. 0LDENBERG 2, 53-60, 76 bis

82, 84-90, 93, 388. 0LEARIUS 562, 583, 592, 655. OLlVIER DE SERRES 285, 356,

367, 441, 442, 673, 683, 700.

0MAR IBN ABI RABIA 181. 0NESIKRITOS 116, 117, 119. 0PITZ 62, 200, 203, 602, 608. 0PPIAN 17. Ordonnanzen 369, 373, 374,

545. 0REIBASIOS 129, 200, 675. 0REILLY 516. 0RELLI 33, 314, 366, 453. 0RPHEUS 6.

0RTA S. GARCIA DA 0RTA. 0RTH 33, 44, 102, 352. 0RTHOLPH VON BAYERLAND

399. Ortus sanitatis 398. OSTERMANN 72. 0sw ALD VON WOLKENSTEIN

389. 0TTO 122, 220, 371, 412, 449,

557, 654. 0USELEY 165. 0VID 13, ]6, 17, 21, 24, 25,

29, 31, 34, 37, 118, 365, 444.

0VIEDO 415, 416, 417, 422, 508, 573, 574.

0VINGTON 589. 0XHOLM 563.

PAASCHE 223, 423, 533. PAGEL 35, 246, 304, 466, 679. - -SUDHOFF 35, 103, 272,

273, 302, 304. PAGNINI 340, 346. PAJOT DE CHARMES 633. PALACIO 533, 575. p ALAFOX 533. PALISSY 357, 472, 758. PALLADIUS 29, 192, 199, 221,

339, 675, 691. PALM 607, 608. Paiicatantram 93, 161. PANCIROLLUS 270, 356, 357,

405, 433, 434. Pandekten 126. PANGERL 392. PANINI 90. PANNIER 389, 463. PANSIER 306, 777. Pantschatantra 93, 161. PAOLI 137, 415. Papageien-Buch 776, 778. PAPPENHEIM 754. PAPPOS 230. PAPYRI 339. Papyrus Ebers 12, 35, 690. - Harris 12. - Hearst 35. - Holmiensi~ s.Stockholmer

Papyrus. - Rainer 218, 224. - Smith 12, 35. PARACELSUS 28, 153, 466ff.,

518, 633, 680, 687, 698, 756ff., 759, 764.

PARADA 420. PARADISI 580. PARE, AMBROISE 469. PARIS 282, 290, 298, 370. p ARMENTIER 684, 685. PAROW 685. PARRIS 71, 72. PARROT 770. PARTHEY 411.

Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke. 797

PASCAL 325. PASCH 241. PASCHWITZ 670. PASI 143, 342, 343, 345, 433,

434, 452. PATANJALI 90. PATIN 720. PATON 665. PAUL 51. PAULI 569. PAULOS AIGINETA 125, 131,

133, 141, 154, 155, 207, 220, 247, 352, 673, 675, 682, 691, 697.

PAULSEN 774. PAULUS 589. PAUSANlAS 14, 19, 23, 261. PAUSCIINER 469. PAUTHIER 85, 86, 222, 259,

264, 265, 583, 777. DE PAW 55, 214. PAYEN 633. PAYNE 360. PECHLIN 589. PEDEMONTANUS 471, 677. FEDERSEN 202. PEDRO DE C:mZA 423. PEGOLOTTI 143, 171, 339ft.,

353, 358, 361, 362, 683. DE PEGUILIN, .AIMERAIC 299. PEINE 204. PEIRE CARDINAL 299. Pei-wan-yun-fu 260. PELIGOT 687. PELLET 72. PEMBERTON 572. PENNA 677. PENOTIUS 468. P:EPIN 305. I'ERciVALL 762. PERGAMENUS, NICOLAUS 717. PERELS 44. PEREZ DE V ABGAS 472. PERlPLUS 121, 144, 156, 407. PERONNET 72. DE LA PEROUSE 513. PERBIUS 366. PERTZ 571. PEseHEL 67, 123, 130, 262,

296, 331, 340, 343, 401, 402, 404, 408-411, 416, 417, 670, 716.

Pestbücher 395, 677, 679, 680.

PETERKIN 71. PETER voN DusuURG 50. PETERS 215, 317, 338, 357,

372, 383, 391-393, 413, 452, 459, 460, 462, 463, 480, 544, 632, 636, 726.

PETERBEN 593, 594. PETIT 589. PETRARCA 294,365,397,401. PETRONIUS 31, 40, 122, 352.

PETBus DE .ABANO 401. PETRUS DE CREBCENTIIS 672,

677, 697, 778. PETRUS DE SAINT FLouR

(STo. FLoRO) 304. PETBUS HISPANUS 278, 678. PETBUS MARTYR 118, 331,

416, 417, 419, 420, 574, 575,679.

PETBUS MUSANDINUS 301. Petrusakten 35. PEUTINGER 403. PEYER 458. PFALZPEINT 394, 680. FPEIFFER 27, 43, 302, 316,

389, 392, 397, 680, 692, 756.

Pflanzenbücher 473. PFLEIDERER 151, 213, 570. PilEREXRATES 234. PHILALETIIES 350. PHILETAs voN Kos 26. PHILIPP 222, 250, 264. PHILIPP DER SCHÖNE 369. PHILLIPPE 246, 309, 317, 370,

372, 438, 460, 568, 570, 683.

PHILON VON ALEXANDRIA 10, 26, 33, 352, 391, 377.

PHILON VON BYZANZ 192. PHILosTRATos 19, 30, 124,

146. PHILUMENOS 675, 691. PHoKYLIDES 21. PHRYNICHOS 23. PHYsiOLOGUS 124. P!CANDER 597. P!CARD 639. PICCOLO 150, 156. PicK 537. PIEPENBRING 599. PIERRE VIDAL 299. PIETII 314. PIETRO ABETINO 434. P!ETRO d' AnGIIIERA 8. PE-

TRUB M..\RTYR.

PlGAFETTA 67, 651. PmAN 343. PlLOTI 331. PlNDAR 15, 17, 21, 23, 40. PIPER 43, 680. PIRRO 284, 348. PlSCHEL 79, 81, 82, 94, 110. Piso 137, 345, 405, 485, 486,

575. PlsTIS SOPHIA 210. Plus Il. s. AENEAS SYLVIUS. PLACIDES und TIM:Eo 305. PLANTE, FRANCISCUS 485. DE PLATEA 279. PLATEARIUS 276, 301, 303,

315, 678, 697. - JOHANNES 279, 677. - - FILIUS 281.

PLATEARIUS MATTHAEUS 147. v. PLATEN 339. PLATINA 354, 370. PLATON 3, 16, 19, 23, 24, 27,

30, 161, 265, 391, 752 bis 755.

PLATTER, FELIX 453. PLINius4, 17,23-25,27-29,

31-34, 36, 38, 42, 118, 119, 121-124, 126, 127, 134, 136, 137, 140, 141, 144, 145, 153-156, 174, 192, 199, 217, 220, 221, 271, 279, 283, 303, 339, 352, 401, 407, 411, 662, 672, 673, 675, 682, 683, 686, 691, 696, 697.

PLisCHKE 409. PLoss 101, 393, 458. PLOTINOS 754. PLUGGE 32. PLUTARCH 6, 24, 26, 28-30,

34,38,39,40,55,164, 192, 325, 401, 411, 662, 751.

PODHORA 743. POEHLMANN 431. PooGENDORFF 631, 758. PoGGI 684. POGGIO 366. PoHL 270. POKORNY 748. POLAK 142. POLECK 138. POLLIO ROMILIUS 37. PoLo s. a. MARco PoLO. POLSTORJ!'F 763. PoLYBIOB 31, 271. PoLYDORUs VERGILIUs 474. PoMEBNIL 598. POMET (POMETIUS) 27, 322,

345, 357, 571, 577, 587, 596, 602, 611-613, 686, 719.

POMPONIUS MELA 119, 401, 407.

PooLE ST. LAxE 642. PoPPE136,406,407,450,534,

544, 560, 624, 629-632, 634, 637, 669, 671, 683, 684, 696, 698, 705, 744.

DA PoRDENONE, 0Doruco 142, 149, 265.

PORPHYRIUS 6, 16, 26, 29, 42, 124.

PORTA 63, 436, 473, 569, 631, 677, 686, 778.

PosEIDomos 400, 407. PosT, FR. 488. PouLLET 595. PouPPE DES PoRTES 524. PoussiER 686. POUTET 548, 634, 684. PRACTICA 717. PRAXAGORAS 752.

798 Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke.

PR:E 480, 524. PREFONTAINE 532. PRESCOTT 172, 241, 245, 316,

401, 416, 422, 423, 454, 480, 537, 573-575, 670, 689, 690.

PRIEM 450. PRlESTLEY 762. PRlNSEN-GEERLIGS 98, 403,

418, 663-665. PRlSCIANUS 131, 231, 675,

676. PRISCUS 39, 61. PRlTZEL 695. PRlTZKER 314. PRluLI 409. PRocoPE (PRocoPio) 565. PRocOPIUS 192. PRODJO 72. PRÖLSS 447, 448. PRoPERTius 153. PRosPER ALPINus 145, 592,

599. PRossER 561. PRoTAGORAS 756. PRousT 684, 685, 687. PROZET 617. PRüFER 197, 676. PRUTZ 248, 271, 289, 291, 292,

294, 297, 301, 311, 319, 324, 625, 691, 713.

PSEUDO-Al'uLEIUS 129. - -DEMOKRITOS 35, 220. - -DIOSKURIDES 220. - LONGINUS 131. PTOLEMAIOS 123, 130, 131,

187, 266, 407. Puech des Closters zu Sand

Dorothea 381. PUENTA DI ÜLEA 420. PuLCI 366, 408. P"Ö"RANAS 78, 89. PuscHMANN 7, 35, 37, 103,

116, 125, 127, 129-132, 160, 203, 204, 259, 270, 272, 273, 282, 304, 305, 318, 465, 466, 570, 675, 691, 752.

PYRARD 84, 662. PYRRHON 753, 754. PYTHAGORAS 3, 19, 37. PYTHEAS 39.

.AL-QALQASCHANDI 175, 217, 225, 231, 232, 676, 692, 714.

.AL-QAZWINI 175, 176, 186, 189, 242, 755.

QODAMA 194. QOSTUS 133. QUATREMERE 175, 231, 293,

331, 590. QUAYLUS s. CHELUS. QUELLE 495.

QUELUS 524. QUERCETANUS 343, 570, 764. QUERFELD 309. QUINTANA 418. QUINTILIANUS 119, 760. QUINTUS 65. QUINTUS VON 8MYRNA 20. QUIQUERAN 442. QUIRico DE AuGuSTIS 392. Qumos 651.

RARELAIS 436, 441. RABENER 681. RACINE 368. RACKL 358, 361, 401, 402. RADDE 53, 54. RAEHSE 609. RAMAYA~A 82, 84, 87, 88. RAMBAUD 393. RAMSAY 504. RAMUSIO 265, 402, 404, 433,

583, 642, 651, 652, 714. RANKE 431, 433. RANKING 199. RAOUL 65. RAPP 603. RAT 174. RATHGEBER 609. RATZEL 2, 3, 4, 67, 83, 156,

168, 171, 172, 231, 573, 590, 641, 652, 666, 670,

RAUMER 535. [673. RAUWOLF, LEONHARD 592,

654. RAVAISSE 218, 225. RAVENSTEIN 426. RAY 407, 569, 594, 637, 765. RAYNAL 404, 417, 496-498,

501, 503, 507-511, 513 bis 515, 524, 532, 534, 549, 564, 577, 586, 638, 641, 644, 646, 647, 651, 652, 666, 728, 729.

RAYNOUARD 301. .AL-RÄZI 141, 149, 172, 181,

198, 199, 221, 244, 247, 406, 590, 676, 691. 697.

REAUMUR 46, 147, 570. REBER 459. RECAMIER 569. Recept wider die Faulheyt

462. REED 68, 97, 166, 167, 171,

223, 356, 362, 406, 407, 416, 428, 443, 444, 486, 498, 499, 551, 552, 630, 633, 634, 666, 718, 738, 739.

REES 362. REESE 115. REESSE 428, 430, 539ff., 546,

550, 551, 553, 617ff., 641, 645-650, 730, 731, 734, 744.

Regimen sanitatis Salerni-tanum 281, 678.

REGIS 442. REGLING 692. REINHARDT 677. REIJERSBERGH 663, 665. REIL 192, 270, 339, 352. REINAUD 77, 83, 123, 160,

161, 165, 175, 190, 193, 196, 262, 263, 266, 267, 268, 291, 353, 582.

REINECKE FucHS 315, 390. REINEGG 32. REINHARDT 276. REINTHAL 50. REISIG 518, 618ff. REITEMEYER 335, 411. RELING 567. REM, LUCAS 403, 404, 423,

449. RENAN 246. RENAUD 245. RENAUDAEUS 368, 568. RENIER DE ZENO 316. RENNER 609, 726. RENNIE 501. DE RENOU, JEAN 368, 568. DE RENZI 142, 275, 277, 278,

282, 315, 423, 697. RESAK 318. RESCHER 139, 175, 218. , REUMONT 340, 351, 352, 391,

538, 564. REUSS 318, 680. REY 12, 35. REYNAUD 368, 372. RHAMM 450. RHA-YA 581. RHEEDE 66. VON RHEINFELDEN, lGNAZ

654. DE RHODES 640. RH-YA 581. TEN RHYNE 589 . RICCETTARIO F!ORENTINO

398, 459. RIOHER VON RHEIMS 272. RICHTER 141, 157, 199, 270,

289, 311, 569. RICHTHOFEN 123, 256, 262. RICOBALDUS VON FERRARA

309. RICOLDUS DE MONTE CRUCIS

150, 293, 344 . RIEDEL 317. RIEDESEL 151, 637, 677. RIEHL 772 . RIEM 669, 693, 696. RIESE 31, 129, 146. RIESS 19. RIETER 150, 334, 725. Rigveda 56, 77, 78. RIHAB 204. RINNE 38, 119.

Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke. 799

RrrrER 73, 76, 114, 157, 159, 161, 166, 187, 189, 191, 194, 214, 216, 217, 240, 256, 258-261, 264-, 265, 267' 270, 284, 285, 288, 294, 295, 323, 334, 337, 339, 356, 404, 405, 418, 428, 486, 581, 582, 590, 640, 641, 642, 645, 655, ~56.

RIXNER 472, 697, 757, 758, 764.

RoBERT-ToRNow s. ToRNow. RüCHEFORT 497, 498, 507,

509, 515. ROCKHILL 263, 777. RöHRICHT 150, 289, 290, 291,

293, 311, 713, 714. RoELAs 605. Rössm 669, 686, 693, 694,

696, 705. RöSSLER 383. ROGER BACON s. BACON,

RoGER. RoGER-GLossE 278, 394, 678. ROGERS 361-363, 443, 538,

550, 551, 585, 594, 679, 710ff., 716, 735, 749, 750.

RoGGEWEEN 651. ROHDE 14, 32. RoHLAND 109. ROHLFS 239. RoHR 524, 525, 566, 571. RoHRBACH 384. ROHRER 778. RoJAS 603, 604. ROLANDINO 309. RoLLENHAGEN 464. ROLLO 687. Roman de la Rose 299, 678. Roman de Renart 368. ROMANIN 287-289, 294, 309,

310, 312, 355, 357, 358, 360, 409-411, 537, 592, 431-433.

RONCALl 285. DE LA RONClERE 408. RoseHER 13-17, 22, 23, 35,

44, 47-50, 61, 85, 116, 124, 129, 144, 184, 265, 359, 418, 431, 497, 515, 536, 544, 550, 554, 556, 592, 598, 601, 634, 638, 677, 703, 706, 710, 724, 736, 740, 741.

RosE 130, 131, 302. RosEN 253, 656. RosENBERGER 63, 758, 759. RosENBLÜT, HANS 390. RosENKRANz 773. ROSENPLÜT 450. RosENTHAL 75, 608. ROSENZWEIG 168, 169, 213,

657.

RosiNA 684. RoTH 45, 312, 313, 385, 393,

426, 431, 450, 451, 560. RouELLE 572, 636, 767. RoUF 73. ROUHAUD 497. RoXAs-ZOXILLA 604. ROXBURGH 66, 71, 639. RoY 497. RoYLE 67. RozlER 230, 617, 636, 666. VON ROZMITAL, LEO 359, 383. RUBEUS VON RAVENNA 471,

681. RuBIANUS s. CROTUS Ru­

BlANus. RuBRUK (RuBRUQUIS) 50,

122, 264, 777. RücKERT 79, 87, 90, 173 bis

175, 212, 249, 250-254, 256, 321, 354, 388, 455, 658, 659, 705.

RüDIGER 696. RUELLE (RUELLIUS) 125, 153,

270, 439, 465, 473, 673. RuFUs s. RUPHOS. RUGE 358. RUIINKEN 15. RulSBROECK 264. RULANDUS 142, 459, 471, 681. RuMOHR 440, 565, 567, 603. RUMPH 66, 68, 71, 135-137,

139, 145, 266, 644, 645, 662.

RUMPOLT, MARX 457. RUNTINGER 383. RuoDLIEB 319. RuPERT 275. RUPRECHT VON FRElSlNG 42,

451. RUSCELLI s. PEDEMONTANUS. RusH 666. RusKA 133, 168, 169, 172,

173, 195, 199, 200, 203, 248, 312, 342, 360, 482.

RussEL 138. RYE 445. RYFF 354, 451, 452, 471, 474,

681. RUPHOS VON EPHESUS 125.

SAADl 191, 238, 250, 660, SAALFELD 127. [676. SABBATAlBEN ABRAHAM 273. SABINUS 394. SABUR IBN SAHL 200, 211. SACCHI 354. SACHAU 61, 77, 162, 388. SACHS 701, 753, 757, 761 bis

763, 764. - HANS 463, 464, 681. Sachsenspiegel 44. Sacramentum Leoninum 40. DE SACY 34, 175, 233.

SADOWSKI 49. SAEMUND 51. SAGOT 65. SAHlR FARJABI 249. SAIFUDDAULA 353. SAlNT-BEUVE 587. SAINT DIDIER 580. SAINT HILAIRE 32. SAINT JULIEN 266, 372. SAINT MARe 282. SAINT MAßTIN 158. SAINT-MERY s. MOREAU ST.-

MERY. SAINT·ÜGAN 549. SALA s. ANGELUS SALA. SALADIN D' AsCULO 151, 398,

677, 692. SALANDER 42. DE LA SALE 367, 441. VON SALICETO, WILHELM 278. SALINGER 456. SALIUS 200. SALLUST 1. SALMASIUS 127, 133, 135, 136,

140, 143-146, 152, 155, 167, 172, 271, 440, 771.

SALMUTH 356. SALOMON 171, 425. SALOMON BEN JSAAK, gen.

RASOHI 287. SAMONICUS 126. SAMMURINI 289. SANCHEZ 515. SANDERS 455, 462. SAND! 356. SANDJAHAL 107. SANGAHAL 200. SANGHI 99. SANGUINETTI 182. SAN-MARTE 119, 298, 320,

322, 367. SANSOVINO 287, 309, 356. SANTO AMANDO 304, 679. SANUTO 335, 358, 432. SAPPHO 21, 23. SARRAZIN 668. SARRE 266. SARTON 581, 582. SARTORIUS 359,360,454,537,

726. SATTLER 381, 388, 722, 733. SAUMAlSE s. SALMASIUS. SAUSSURE 685, 686, 762. SAUTERMElSTER 317. SAUTIGEN-K!.UIT 746. SAUVAIRE 714. SAVARY 768. SA VILLE 585. SAVONAROLA 385, 677. SAXO GRAMMATICUS 171. SAY 510, 512, 551, 586, 641,

650, 709, 729. SAYER 776. SAYYID lSMAIL JURJANi 655.

800 Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke.

SCALIOER 116, 135, 152, 472, 575.

SCAPPI 435, 457, 778. ScARRON 568, 594. ScARTAZZINI 365. SCHACHT 71. SciiAcK 90, 91, 179, 212, 225,

239, 240, 241, 250, 283, 284, 289, 360, 401, 488, 603, 604, 662.

ScHAD 69, 497; 498, 509, 516. SCHADE 463. SCHAEDER 242. SCHAEFER 386, 401, 722. SCHAER 263, 645. SCIIARFFEN11ERG 461. ScHAUBE 171, 285, 288, 289,

291, 292, 295-297, 310, 311, 313, 315, 326, 332, 345, 353, 358, 360, 366, 676-678, 712, 717, 723.

Schauplatz der Künste und Handwerke 621.

Schauspiele der englischen Komödianten 446, 607.

St-'HEDEL 395, 403, 467, 563, 695.

SCHEELE 637, 689, 761, 762, 768, 770.

SCHEFER 142, 190, 394, 409. SCHEFFER 680. ScHEFTELOWITZ 163. SCHEIBLE 383, 390, 392, 404,

450, 451, 453, 461, 462, 464, 469, 475, 654, 723, 724.

ScHEIBLEB 701-703, 767. SeHELENZ 36, 343, 391-394,

455, 460, 461, 569, 577, 578, 727.

SCHELLER 119. SCHENKL 116. 8CHEN-NUNG 581, 674. SCHERER 319, 433, 459, 496. SCHERIIAUF 432. AL-SCHERIF 141, 198, 247. SCHERR 4, 241, 299, 455. ScHERZER 67, 184, 255, 402,

403, 563, 582, 638, 640, 651, 665, 667, 672.

SCHEVEN 38, 757. SCHIAPAREI,LI 179, 218, 248. SCHIEFNER 50. SCHIIIABEDDIN 590, 642, 683. Smn-KING 261, 674. SCHILLER 323, 387. SCHILTPERGER 234. SCHIMPER 64. SCHINDLEB 167, 655. SCHIN-1\UNG 257. ScHIPPEL 673. SCHLECHTA 212, 238, 251,

253, 656, 658, 676. SCHLEGEL 88, 604.

SCHLEH 424, 534. ScHLEIDEN I, 4, 84. SCHLIEMANN 17 l. ScHLÖZER 601. ScHLÜTER 888. ScKMELLER 319, 366. SCKMIDEL 404, 424. ScKMIDT 9, 15, 34, 50, 101,

121, 122, 130, 210, 221, 231, 233, 264, 315-317, 392, 415, 459, 462, 608, 674, 695, 776.

SCKMIDT-HENNIGKER 556. SCHMIEDEBERG 599. SCKMIEDER 588. SCHMITZ 72. SCHNEIDER 163, 368, 567, SCHNITZER 480. (771. SCHÖFFLER 363. ScHÖNFELD 51, 600. ScHÖPPLER 317, 392, 568. ScHOFF 121, 126. ScHoMBURGK 500. ScHONACK 119. SenoPENHAUER 604, 773. SCHORLEMMER 769, 771. SeHRADER 1, 2, 5, 48, 49, 52,

57-59, 61, 102, 121, 143, 171, 217, 312, 480, 692, 696, 762, 763.

SeHREBER 695. SCHRECKENSTEIN 455. SCHREIBER 398. SCHREINER 17. ScHRICKE 175. SeHRÖDER 61, 80, 578, 596. ScHRÖER 589. SCHRÖTER 69, 140, 144, 168. ScHROHE 388, 635, 636, 671,

685, 704, 748. ScHUBART 600. SCHuBARTH 743. ScHUBERT 772. SCHÜDDEKOPF 748. SCHÜRHOFF 133. ScHÜTTE 187. SCHULTE 311, 312, 340, 348,

358, 374ff., 383, 392, 427, 453, 708, 709, 713, 715 bis 717, 723-725.

ScHULTEN 401. SCHULTZ 47, 313, 314, 319,

352, 366, 383-386, 450, 454, 456, 458, 597, 601, 778.

ScHULTZE 69, 171, 573, 671. SCHULZ-KIESOW 625. SCHULZE 323, 628, 629, 663,

707, 748, 749. SCHUMANN 64. ScHWAN11ECK 116. ScHWARZ 161, 169, 170, 176,

181, 183-191, 207, 222, 305, 317, 392, 682.

ScHWEINFURTH 68. VON SCHWEINICHEN, HANS

455. ScHWYZER 14. SciNA 339. ScRIBONJUS LARGUS 38, 119,

154, 675, 691, 696. ScULTETUS 570. SEAGER 449, 679, 738. SEBASTUS MELISSENUS 580. SEBISCH 570. Sooreta secretorum 282. SEniLLOT 264. SEEK 692. SEELEY 443. Seestatut 676. SEGER 109. SEIDEL 132, 142, 182, 189,

207. 209, 236, 676. SELIGMANN 97, 622. SELL 418. SEMEDO 583. SEMLEB 223, 497, 590, 591,

640, 663,-665. SEMPER 776. SENDAHCHAR 200. SENDIVOGIUS 470, 482. SENEBIER 762. SENECA 24, 28, 119, 122, 134,

156, 325, 407, 772. SENEFELDER 459. SEPP 57. SERAPION 149, 152, 203, 247,

396, 676. SERAPION DER JüNGERE 196. 8ERGIOS VON RESAiNA 197. SERRANO 419. SERVETO, MIOUEL 465. SESTINI 171, 637, 677. SETH 269, 270. SEUSE 365. DE SEVIGNE 577, 586, 595,

744. SEXTUS EMPIRICUS 26, 754,

755. SEYBOLD 200, 591. SEYBOTH 317. SEYDEL 753. SEYDLITZ 334. SHAKESPEARE 21, 365, 444,

446, 679. SIIAMASASTRY 96. SIBER 472,697, 757,758,764. SICCARDUS 668. SIDRACH s. Buch Sidrach. SIGERIST 132, 140, 277, 279,

301, 318, 352, 480, 676, SIGOLI 333, 334. [697. SILBERBERG 152. SILES 80. SILLIMAN 156. SIMEON SETH 269, 270. SIMON JANUENSIS 203, 281,

396, 677.

Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke. 801

SIMON VON KAffio 216. SIMONSFELD 310, 3ll, 312,

344, 374, 375, 391, 392, 409, 426, 433, 537, 692, 708.

SIMROCK 4, 51, 52, 171, 286, 290, 319, 321, 365, 389, 390, 602, 610.

Sr~GER 273, 274. SIRACH s. Buch Sirach. SIRCH 29. SIVADASA 91. DE SLANE 161, 238, 571. SLARE 585, 667, 679, 698,

765. SLOANE 406, 638. SMIT.602. V AN SMITEN 593, 596. SMITH 717. SMITH, ADAM 76, 392, 497,

505, 507' 550, 584, 586, 602, 729, 740, 741.

SMITHSON 138. SüßERNHEIM 193, 233-235. SocrN 249, 337. SöRENSEN 518. SOKRATES 192. SoLEIMAN 262, 266, 267, 268,

582. SOLINUS 15, 127, 134. SOLLAS 545. SoLLWECK 653. SOLTAl' 627. SoLTWEDEL 70, 71, 72. SOMADEVA 91. vAN SoMEREN-BRAND 583. SOM..l\I:ERFELD 672. SONNERAT 652. SONTHEIMER 132, 207, 221,

247, 590, 693. SoN-YING-SING 687. SOPHOKLES 20, 23, 30. SoPORI 340. SoRANos voN EPHEsus 129,

154, 675. SORNAY 72, 652. SoTTO 41. SOUTHEY 515. SPAKLER 734. SPALDING 534. SPARTIANUS 324. SPEARS 418. SPECHT 381. SPECK 8, 85, 102, 122-124,

174, 214, 215. Speculum ecclesiae 41, 62. VON SPEE, FRIEDRICH 602. SPENSER 445. SPIEGEL 52-55, 157-161,

163, 164, 177' 196, 655. SPINOZA 760. SPITTA 597. SPITZER 43, 672. SPITZNER 276.

SPLITGERBER 580, 589, 601. SPON 580, 589, 600. SPONIUS s. DUFOUR und

SPON. SPRECHER VON ßERNEGG 776,

778. SPRENGEL 48, ll7, 120, 121,

144, 154, 198, 202, 204, 216, 246, 269-271, 285, 302, 344, 388, 392, 415, 418, 465, 466, 473, 474, 498, 499, 501, 503, 504, 518, 563, 570, 575, 584, 622, 673, 691, 693, 752, 753, 754, 762, 763.

SPRENGER 663. SPRINGER I, 2, 121, 171, 172, SRIVASTAVA 98. [683. Ssu-MA-SIANG-JU 258. STADELMANN 557, 559, 702,

703. STADLER 317, 319, 397, 674,

675, 676, 680. STÄHLHAMMER 668, 670, 693. STÄLIN 536. STAHL 146, 307, 571, 621,

622, 636, 761, 765, 766. STARR 302. STAINDL, ßARTHOLOMAEUS STARICIUS 570. [457. STATIUS 34, 125. STAUNTON 639, 641. STEBBING 156. STEFFEN 670. STEGMANN 302. STEIN 386. STEINFÜHRER 200. STEINHÖWEL 459. STEINMAß AUS TRUBGAU 313,

317. STEINSCHNEIDER 197, 200,

201, 238, 242, 246, 272, 273, 274, 656.

STELLER 693. STEMPLINGER 3, 23, 24, 29,

315, 686. STENGLERIN, lliRIA 453. STEPHANOS fuGNETES 270. - Sohn des ßASILEIOS 197. STEPHANUS 204, 270, 322. STESICHOROS 21. V. STETTEN 393, 449. STEUBER 427. STEYERT 428. STICH 458. STICKER 140. STIEDA 386-388, 668, 669

bis 671, 693, 698, 701 bis 703, 708, 712, 717, 722, 724, 748.

STIELER 578, 608, 609. Stockholmer Papyrus 141,

480. STÖCKLE 25.

Y. Lippmann, Geschichte- des Zuckers. 2. Aufl.

STÖLZEL 707, 742, 747-749. STOLL 573. STOLLE 534. STORCK 384, 401, 437. STOW 443. STRABON 4, 6, 17, 24, 30, 31,

34, 39, 55, 60, 87, ll6 bis 118, 122, 123, 127, 131, 145, 153-155, 192, 219, 220, 223, 231, 407, 408, 4ll, 662, 690.

STRADANUS 338, 413. VAN DER STRAET, JAN 413. STRAHLENBERG 693. STRANTZ 600, 667, 748. STRAPAROLA 436. STRAUSS 184, 256, 385, 432,

436, 453, 459, 600, 674. STRECK 159, 179, 181, 186. STRIEDER 427. STROBL 389. STROHMER 668. STUBBE 578, 580. STÜBE 247. STÜBLER 474. STUHLMANN 653. STUSS 688. SucHENWIRT 389. SucmER 298, 299-301. SucK 66, 68, 73, 653. Sucrerie et Raffinerie 616. SUDHOFF 35, 106, ll8, 126,

129, 130, 160, 199, 206, 209, 210, 216, 237, 270, 272-279, 281, 282, 286, 301, 304, 308, 314, 318, 339, 361, 392, 394-397, 399, 459, 465-469, 567, 672, 675, 677-680, 697, 777.

SUDHOFF s. a. PAGEL-SUD· • HOFF. SUDRARA 90. SUETON 127, 212. SuFF 394. SUJUTI 591. SULKO VON PRAG 394. SUKTHANKAR 86. Su-KuNG 259, 260. SULZER 147. SuPHAN 418, 588, 660. Suso 365. SusRuTA 104, 106, 110, 112,

113, 149, 196, 200, 674, SUTRAS 78, 86. [687. SVERISSAGE 51. SWIFT 551. Sv 666. SYLVIUS, JACOB 439. SYNESIOS 31, 231, 270.

AL-TA'ALIBI 162, 164, 188, 189, 190, 193, 194, 196, 210.

51

802 Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke.

AL-TABARI 159-161, 164, 170, 177, 181, 186, 190, 247.

TABERNAEMONTANUS 143, 477, 575, 672, 673, 681, 695, 697' 700.

TABIT IBN QuRRA 777. TACITUS 4, 119, 122. TACKIUS 570. TAFEL 270. TAILLEVANT 370, 371. TAXAKUSU 260, .674. TALMUD 10, 216. AL-TAMIMI 204. TANTRAS 78, 90. Tao-hung-king 258. TABD!EU 546-549, 685, 707,

719, 744, 745-747. TARRAGA 603. AL-TABTUSCHI 310. TASSO 437. TATIUS 474. TAUNAY 495. Tausendundeine Nacht 162,

176, 191, 193, 232, 262, 335, 591.

TA VERNIER 569, 600, 655. TECHNI 589. TRLESIUS 758. TEN RHYNE s. RHYNE. TEBTULLIAN 39, 40, 131. Test.ament, Altes 9, 10, 26,

150, 215, 682, 691. - Neues 9, 10, 691. TEST! 688. TEXEIRA 583. AL-THA 'ALmr s. AL TA 'ALmr.

THAER 763. TIIAUSING 429. The art of malring sugar 611. THENARD 687, 770. THEODEMAB 44. THEODOROS 675. THEOKRITOS 3, 22, 40. THEOPIIANES 157. THEOPHRASTOS 19, 27, 28,

116-118, 134, 141, 143, 144, 154--156, 197, 199, 271, 465, 473, 480, 673, 675, 690, 691, 696, 699, 753.

Thesaurus pauperum 142, 394, 680.

THEvENOT 594, 655. THIElBAULT 556, 557, 558,

597. TRIEL 632. TmELE 462. TmETMAB 48. TliiETMAR VON MERsEBURG

310. THOELDE 472, 518. THOLUCK 253, 254. THOMAS 713.

THOMAS VON AQUINO 368,771. ThOMAS VON CANTIMPRE 27'

48, 152, 303, 397, 756. THOMPSON 697. THOMSEN 289. THOMSON 64. THORNDIKE 27, 302, 303, 305,

309, 397, 401. THuD!CHUM 21, 192. T:HfumEIM 596. THUKYDIDES 14, 30, 139. THuLIN 23. THuNBERG 67, 641. THURNEYS8ER 307, 688. THwAITES 66. TmuLL 13. TrCKNOR 366. TrEcK 445, 446, 448. TIEMANN 776. TrEPOLO 535. TIMoN aus Phlios 754. T!MONEDA 246. TIPPENBAUER 508. T!Rso DE MOLINA 604. T!TTMANN 62, 446, 461, 464,

602. TKAc 215. TOBLER 248, 289. TÖLNER, JOIIANN 387. TOMASCHEK 410. TOMMASEO 365. TONGUE 667. TOOKE 428, 443, 445, 627,

628, 633, 637, 650, 710, 711, 739, 742.

TORNOW 13-17, 23-25, 27, 35, 39.

TORREY 219. TOURMAGNE 418. TOURNEFORT 32. TOURNEUR 448. Tozzr 580, 600. TRAuus s. Bocx:, H!ERONY-

MUs. TRANeHELL 563. TRAUBE 132. TREMBLAIRE 702. TREMPER 103. TR!GAUT (TRIGALTIUS) 583. VON TR!MBERG, HUGO 321. TRIMEN 70. Triomphes de Ia noble dame

367. TR!THEMros461. TRoELS-LUND 308, 461. TRÖNDLE 762. TRoiLI 339. TROJE 665. TRosT 688. TRoTULA 276. TSCHmCH 7, 11, 32, 34, 43,

61, 67, 98, 115, 135, 147 bis 152, 156, 200, 239, 259, 264, 265, 270, 271, 278,

294, 334, 372, 383, 386, 396, 459, 460, 473, 477, 572-576, 578-591, 594, 596, 599, 661-664, ß67, 672-681, 688-ß90, 692 bis 694, 696, 717, 750.

TSCHU-LI 256. Tsi-mi-yao-schu 258. TSINTSIROPOULOS 125. TueHER 725, 726. TuCKER 506. TiiRK 632. TuLPIUS 584, 585. TUNMANN 459. TuRGOT 506. TuRNBULL 524. TussAc 71. TUT!-NAMEH 656, 777, 778. TYMME 445. TZETZES 270.

UDoY CHANA DuTT 110. UHLAND 317, 320, 389. ULMANN 359. ULRICH 436, 778. ULRICI 444, 446. ULSTED (ULSTAD!US) 385,

467, 681. UNGER 192. UNGNAD 7, 690. UNSURI 211. UPANISCHADEN 57, 78, 85. URAJASUTTANI 94. URE 743. URFI 659. U&so 277. USENER 13, 14, 16, 17, 19, 20,

23, 26, 28, 39, 40. UssELINX 483. U-TUAN 261. UZZANO 143, 346, 350, 351,

714, 715.

V ACCARO 284, 285, 337' 338, 404, 406, 412, 413, 414, 595, 728.

VADILLO 420. VAGBIIA'fA 104, 112, 687. V AmiNGER 773. Väjasaneyi-Samhita 78. V ALENTINI 153, 578-580,

587, 588, 596, 597, 611, 681, 688, 694, 695.

V ALERIUS CORDUS 135, 169, 458, 460, 673, 681.

DELLA V ALLE, PrETRO 593, 655.

VALLEE 684. V ALLISNERI 688. VALMIKI 87. VALVASOR 566. V ANDERBROEK 593. V ARAIIAMIHIRA 90. VABCHI 436.

Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke. 803

DE VARGAS, PEREZ 472. V ARNHAGEN VON ENSE 623. V ARRO 24, 25, 26, 28, 33, ll8,

127, 134, 338, 339, 666. VARTHEMA s. ßARTHEMA. V.iTSYAYANA 101, 674. VAUQUELIN 138, 763. VECKENSTEDT 6. VECKINCHUSEN 387, 388. VEDEN 55, 77ff. VEESENMEYER 360. VON VELDECKE, HEINRICH

319. VENANTIUS FORTUATUS 47. VENDIDAD 163. VENEL 614. VENKATRAMAN 70, 71, 76. VENUS-GÄRTLEIN 609. VERGIL 13, 20, 23-25, 28, 31,

40,118,339,439,444,496. VERGILIUS PoLYDORus 356. VERNON 524. Verzeichnis der Küchen-

gä.rten 699. VESLINGIUS 591, 593. VETTER 158. VEUVES 511. VICKO VON GELDERSEN 387. VIDAL, PIERRE 299. VIDAURE 150. VmY.iPATI 161. VIEILLARD 302. VIENNOT 339, 367, 371. VIGNEAU 566. VILAS 675. VILLIANI 346. VILMAR 479. VINCENTIUS ßELLOVACENSIS

281, 303. VINDANIOS ANATOLIOS 133. VINDONIONIOS 242. VIOLETTE 700. VmET 368. VISSER 14, 15. VITA GUALBERTI 347. VITALIS DE FURNO 308, 677. VITRUV 139, 192, 231. VIVAHA 661. VIVIEN 747. VAN VLOTEN 139. VoGEL 42, 193, 391. VoGT 706. VomT 14, 762. VoLHARD 706. Volksbuch von DR. FAUST

451. VOLLERB 154. VoLLMER 34, 126, 127. VOLMER 199. VOLNEY 332. VoLTAIRE 136, 517, 533, 556. VoLz 43, 45, 46, 67, 219, 255,

350, 383, 384, 388, 415, 425, 444, 451, 452, 454,

456, 534, 578, 583, 585, 591, 592, 593, 599, 638, 653, 725.

VoPrscus 124, 184. A VoRAGINE, JAcOBus 213,

369. VORLÄNDER 557. Voss 25, 27, 62, 139. DE VRIES 65, 70. VuLLERS 167, 169.

WACHTEL 667. WACKERNAGEL 312,313, 314,

320. WXTJEN 483--486, 489, 490,

492--494, 497, 727. W AETJENS 424. WAGNER 42. WAILLY 710, 712. WAlTE 28. WALAHFRID 8TRABUS 317,

677. WALBAUM 650. WALDBERG 609. WALDE 313. WALDEN 461. WALDSE~LLER 415. WALDSCHMIDT 589. W ALLERIUS 693. WALLICH 66. WALLIS 67, 651. WALTER VON DER VOGEL·

WEIDE 319. WALTHARI-LIED 8. WALTHA-

RIUS. WALTHARIUS 319. WALTHER 613. W ALTHERIUS GUGLINGENSIS

653. WALTZ 49, 143, 339. WAN-SCHO 260. AL-WAQIDI 178. WARBURG 583,584,587,590. W ARNING 63, 64. WARNECK 102. WARNKÖNIG 48, 359. WARREN 523, 667. WASER 20. WATSON 69, 356. WATT 54, 149, 156, 344, 581. WEBER 7, 30, 49, 56, 58, 79,

87, 89, 91, 103, 107, ll9, 161, 196, 320, 499, 512, 537, 544, 545, 675.

WEBSTER 447. WECKER 144, 160. WECKERlN, ANNA 457. WEDEL 471, 681, 688. WEIIRMANN 388, 392, 558. WEIGAND 323. WEIGEL 392, 693, 695. WEIGLIN 776. WEIL 162, 335.

WEINHOLD 44, 48, 49, 57, 192, 314, 381, 382, 389.

WEINSBERG 724. WEISE 579. WEISMANN 128, 249, 656. WEISS 127, 383, 724. VON WEISSENSEE, HEINRICH

320. WEISSSTEIN 701. WELLHAUSEN 178, 179. WEJ,LING 307. WELLMANN 26, 27, 29, 37,

ll9, 120, 133. WELLSTEDT 146, 149, 590,

591, 653. WELSER, PH1LIPPINE 457. WENDT 387. WENIGER 14, 15, 17, 19, 23,

29. WENRICH 240. WERNEKE 240, 241. WERNICKE 13, 607. WESBELSKI 717. WESSELY 61, 679. WHEELER 31. WHEWELL 406. WHITEWAY 410. WICKERHAUSER 658. WrCKERSHEIMER 279. WICKBAM 464. WIDE 14. WIEBE 7ll. WrEDEMANN, A. ll, 12, 215, - E. 140, 142, 147, 152, 164,

165, 167-169, 172, 180, 181, 183, 185--189, 191, 193, 199, 208, 213, 222, 224, 227, 229-231, 236, 242, 244, 245, 249, 263, 290, 337, 342, 343, 353, 391, 660, 663, 714.

WIEGLEB 392, 461, 579 624, 632, 668, 689, 763, 767, 768, 770.

WIEGMANN 763. WrELER 138. WIENER 383, 561. WIESER 415, 427. WIESNER 762. WILBRANDUS VON ÜLDEN •

BURG 292. WILEY 684. WILHELM 777. WILHELM DER BRETONE 358. WILHELM VON ßRESCIA 278. WILHELM VON CONGENIS 278,

678. WILHELM VON 8ALICETO 278. WrLIIELM voN TYRUS 290. WILLING 123. WILLIS 569, 765. WILlJUS 597. WILLOUGHBY 407, 637, 728. WILSON 250, 388.

51*

804 Verzeichnis der benützten Schriftsteller und Werke.

WIMMER s. AUBERT-

WIMMER. WINDELBAND 774. WINKELMANN 285. WINKLER 43, 153. WINSTED 130. WINTER 68, 72, 73, 74, 208,

535, 536, 568, 692, 747. WINTERBOTHAM 668. WINTERFELD 325. WINTERLING 437. WINTBRNITZ 5, 56, 58, 59,

76-78, 80-82, 84-87, 89-96, 101-104, 106, 110, 112.

WINTHORP 671. WmTH 706. Wirtschaftsbücher des Deut-

schen Ordens 723. WITHINGTON 316, 397. WITTE 365. WITTENBORG 387, 722. WITTSTEIN 575, 596, 673,

696. WoBLY 702. WöBER 389. WöHLER 763. WOENIG 35, 83, 149, 150,'172,

181, 215, 271, 690. -WoLFART 298. WoLFF 55, 163. WoLFRAM voN EsCHENBACH

313, 319, 358, 367. voN WoLKENSTEIN, OswALD

389.

WoLTER 138. WooDCROFT 629-634. WRAY 71, 73, 74, 136, 634. WREDE 48, 476, 777. WRESZINSKI 12, 35. WRIGHT 289, 418. WROCHEN 109. WüSTENFELD 175, 200, 201,

203, 205, 211, 217, 219, 224, 225, 232, 233, 242, 246, 274, 306.

WUILLAMOZ 689. WULFILA 61. WULFF 232. WULFSTAN 50. WUNDT 5. WUBI1FBAIN 593, 646. WURZBACH 603. WUBZER 768. WUTTKE-MEYER 46, 101, 597,

610, 693.

XENOPHANES VON KOLOPHON

22. XENOPHON 25, 31, 34, 662. XniENES 405, 406, 516.

YAHYA IBN ADAM 178. Yajurveda 78, 85. YELU-CJroTSAI 641. YOUNG 698. YRIARTE 356, 412, 434. YULE 100, 124, 145, 154, 157,

171, 222, 263, 331, 523,

583, 585, 643, 644, 662, 663, 712, 713,

YVER 309, 337, 708.

ZACHARIAE 90, 597. ZAHLHEIMB 524, 525. ZAHN 126. AL-ZAHRA Wl 245. ZANETTI 356. ZARNCKE 319, 388. Zauberpapyri 155, 675. ZAUNICK 486. ZECKERT 457. ZELLER 116, 754. ZENDAWESTA 55. ZENETTI 121. ZETZNER 317, 341, 345, 467,

468. ZIESEMER 387. ZIGLER 608. ZIMMER 54, 56, 57-60, 78,

82, 89, 429, 674. ZIMMERMANN 151, 266, 398,

497, 677, 692. ZIMMERN 8. ZINGERLE 299. Zo.i!GA 32, 442, 630. ZöLLNER 747. ZoHAm IBN ABI SALMA 177. Zosmos 692. ZOTENBERG 159, 162, 188. ZUAZO 419. ZuccHARo 350. Züricher Kochbuch 457. ZUBETTI 125.

II. Verz~ichnis der geograJ,bischen und Eigennamen t.

ABBAS 185. 'ABD AR· RAHMAN I. 240. 'AliD .AR-RAHMAN III. 241,

245. Abessinien 71, 176, 590, 690. ABu JusUF 183. Allu'L·FADL 240. Acca 249. Accon s. Akkon. ACHARD 562, 705, 778. AOHILLEUS 20, 444. D'AcosTA, BENJAMIN 577. D'AcumiA, TRISTAN 652. ADAM 176, 457, 481. AdamanAn 266. Aden 143, 233, 268, 331, 410,

590, 642. AL-ADIL 234. ADoNIS 22. ADRASTEIA 14. ADRASTOS 6, 27. Ägypten 10, 34, 39, 71, 214ff.,

287, 288, 295, 331ff., 348, 350, 354, 359, 411, 412, 439, 591, 638, 676, 690, 692, 699, 717, 744.

AENEAS 444. AESKULAP 34. Äthiopien 130, 690. Afghanistan 69, 148, 149. AFRASIAB 212. Afrika 407ff. AGESILAOS 34. AGESIPOLIS 34. AGNES, Äbtissin 47. - hl. 41. AGm 59. AGUILON 415, 416. A.ß:M:ED IBN TULUN 236. AlmiMAN 163. AIIURA MAZDAli 55. Ahwaz 159, 160, 177, 185,

194, 204, 213, 236. AmAB 331. Aigues-Mortes 378, 380, 716. AI·TI 582. AKBAR 643, 714. Akesines 116.

Akkader 6. Akkon 248, 291, 294, 295,

296, 316, 324, 358. ALADDIN 642. Alaja. 332. A.r..uuCH 31, 312. ALBA 429. ALBRECHT I. 385. ALBRECHT IV. 454. ALBRECHT DER BÄR 45. ALBRECHT, Erzbischof 387. ALBRECHT VON BAYERN 723. ALBRECHT VON SACHSEN 714. ALBUQUERQUE 410. Aleppo 248, 295, 324, 591,

592, 654. ALEXANDER DER GROSSE 34,

83, 95, 103, 115, ll9, 123, 128, 145, 153, 162, 208, 249, 260, 407.

ALEXANDER SEVERUS 124. Alexa.ndria 33, 130, 131, 143,

288, 296, 297, 310, 331, 341---343, 352, 355, 362, 364, 391, 409, 475, 714.

ALEXEJ 49. ALFONS IV. 401. ALFONS V. 337, 339. 409. ALFONS VI. VON CASTILIEN

296. ALFONSO 435. Algier 239. ALI 180. ALI SCHIRS 336. ALMEIDA 410, 426. Almeria 295. ALTARO 421. ALTYN-CliAN 588. Amalfi 271. AMALTHEIA 13, 14. Amama 12. Amazonen 146. Amboina 139, 598, 645. Amboninseln 67. AMßROSIUS, bl. 23, 48, 213. AMENEMliAT I. 410. Amerika 68, 69, 71, .U5ff. Amiens 367.

AMRu 217. Amsterdam 430, 431, 538ff.,

550, 553, 593, 617ff., 730. Andalusien 241. ANDREA Dl I'ERUGIA 332. MDREAS, hJ. 369. MGELO 392. .ANGERS 548. Angola 590. Anguilla 503. ANNA VON SACHSEN 455. ANNA VON SPANIEN 577. Annam 265. Annobon 404. Anthiglia 417. Antigua 72, 502, 503. Antillen 497ff., 540, 572, 728,

729, 744. Antillia 417. Antiochia 159, 248, 290, 292,

295, 324, 653. AliTONINUS Pros 124. AliTONIUS, hl. 41. AliTONIUS VON PADUA 41. Antwerpen (Antorf) 359, 381,

425, 427ff., 434, 443, 450, 452, 469, 536, 539, 716, 725, 727, 729, 730.

AflmODITE 15, 18, 22, 128, 199.

MIIRODITE MEILICIIIA 15. Aphrodit.o 218. MOLLON 17, 30, 34. APoLLON .ARrsTAIOS 17. MOLLONlUS VON TYANA 124. Apulien 677, 681. Aquileja 672. Aquilon 419. Aqß.r 203. Arabien 120ff., 130, 132, 145,

153, 173ff., 590ff., . 596, 598,' 642, 653, 690.

Aragon 305. Aragonien 295, 718. ARCHIMEDES 231. ARDASCHIR 159, 164. Argentinien 70, 534. Ariake 121.

1 Einige Namen können unter Umständen in I und II vorkommen.

806 Verzeichnis der geographischen und Eigennamen.

Arier 5, 52. ArosTAIOS 16, 17, 25. AmsTOBULOS 34. Arkona 49. Arles 316. .Aru.lNGTON 585. Armenien 146, 210. ARMIDA 4.'l7. Arnstadt 599. Arrag8.n 194. Arsinoe 218. Arta 434. .ARTAXERXES MNEMON ll5. ARTEIIUS 15, 26, 29. ARTHUR, König 366. AsARHADDON 8. AsCHTAB 180. 'Askar Mukram 186, 187, 194. AsoKA 160. Asow 400. Asowaches Meer 345, 675. Assam 75, 257, 580. Assuan 223. Assyrien 6. Aswinas 56. Athen 19, 391. ATHENE 19. D' ATIENZA, PEDRO 416, 418. Atlacomulco 423. ATOSSA 20 . .ATREYA 104. ATTILA 39. Audhumbla 3. AuERSPERG 668, 669, 671. AuFimus 446. Augsburg 312, 316, 317, 360,

382, 384, 391, 392, 393, 432, 433, 449, 455, 536, 597, 724, 725, 747.

AuGUST III. 567. AuGUST voN SACHSEN 456. AuGUSTUS 37, ll8, 122, 123,

212. AURELIAN 124. AURELIUS ANTONIUS 23. Australien 67, 156. Avignon 308, 378, 379, 380,

434. Avola 637. Ayas 348. Azoren 401, 404. Azteken 572.

Baalbek 234, 682. Babaljt1n. 222. Bab-el-Mandeb 122. BABENBERG, FluEDRICH VON

3ll. - LEOPOLD VON 3ll. ßABUR 653. Babyion 8, 190, 216, 222, 264. Babylonien 6, 34ff., 674, 699, Baccanora 642. [777. ßACCHUS ll7.

Bagdad 174, 181, 182, 189, 192, 199, 222, 237, 248, 332, 391, 592, 653.

Bahia 424, 425, 483, 484, 495, · 540.

Bahikäs 89 . BAIIRAM GOR 164, 196. BAKCHOS 16. Baktrien 53. BALBANI 428. Balch 194, 195, 247. ßALDUCCI 350. BA.LDUIN 290 . BA.LDUIN I. 293, 296. BA.LDUIN III. 291. BA.LDUIN V\)N FLANDERN 312,

358. BALLESTRO, MICHAEL 416,

419. BA.LLESTROS, MIGUEL 8. BA.L-

LESTRO, MICHAEL. Bamberg 461, 680, 681. Bambillonia d'Egitto 222. Banah 140. Banha 175. Barbados 72, 498ff., 503, 521,

546. BARBARIGO, AGOSTINO 330. BARBOSA, ÜDOARDO 409. Barcelona 295, 378, 382 bis

384, 391, 401, 428, 431, 434, 715.

BABDI 340, 361. Bari 271. BARKAMARYS 83. Barletta 337, 349, 350. Baroche 121, 642. BARSBAI 235, 410. Barygaza 121-123, 126, 140,

190, 262, 642. ßASADONNA, NICOLETTO 362. Basel 317, 360, 378, 567. ßASILEIOS DER GROSSE 160,

210. Basra 145, 177, 186, 188, 190,

217, 262. Batavia 539, 583, 584, 598,

646, 647. BATLEY 634. BAUER 669. Bayonne 577. BEATRICE VON NEAPEL 384. DEßEAUDRICOURT, JEAN 367. ßECCARI 689. ßECKET s. TROlllAS A RECKET. BEIIAIM 428. - MARTIN 376, 426. Beirut 248, 292, 293, 324,

326, 433. BEL-KRONOS 15. BELLUS 592. Beludscbistan 148. Belus 291. Benares 82.

BENCIVENNI 295, 348, 350. BENEDIKT XI. 294. Bengalen 64, 70, 74-77, 113,

266, 642, 645, 665, 714. Benstedt 624. Beowulf 52. B:ERARD 685. Berberei 381, 736, 739. Bercy 629. Bergen 461. Berlin 392, 554, 557' 578, 579,

587, 597, 599, 622, 669, 702, 748, 749.

Bern 278, 391, 689. BERNHARD, hl. 47. ßERNHARD VON CLAIRVAUX

4tl, 213. BEBTRAND DE 8AINT-GILLES

298. Bethecala 135, 144, 145. BHRIGU 121. Bihll.r 65, 74. 80, 97, 259. Bingen 747. Binha 217. Birma 75, 580. Bisnaga 145. Bitterseen 220. BLANKENNAGEL 702, 778. Blauheuren 452. BLIGH 514, 652. Bochara 195. BOCHTISCHU', GEORGIOS 195. Böhmen 668, 669, 694, 695. Boghazköi 8. Bolivia 73. Bologna 309, 310, 335, 349. Bombay 54, 138, 550, 655. ßo:NIFAcms VIII. 347. BoNlilATIN 704. Bonn 598. BoNREPos 671. Bordeaux 393, 546, 553, 621,

629, 720. Borneo 67. 99, 651, 663. BoRRE, ETIENNE 534. VAN DER BOSC'H 651. Boston 586. Bouc 378, 379, 380. 715, 716. BoucHERIE 629, 634. BouGAINVILLE 514. VON BoUILLON, GOTTFRIED

289, 290. Bourbon 598, 652. BousrE 531. BowER 104. BOWMAN 635. V. BOYEN 748. Braganza. s. JoHANN VON

ßRAGANZA. BR1HMAN 103. BRAHlllAPUTRA 64. ßRANDAN 429. Brandenburg 45, 567, 578,

579, 587, 669.

Verzeichnis der geographischen und Eigennamen. 807

Brasilien 171, 406, 423ff., 483ff., 512, 539ff., 599, 612, 613, 646, 727, 734, 740, 743, 744.

BRAUMÜLLER 683. Braunau 685. Braunschweig 536, 578, 579,

599. BREDT 553. BREITINGER 458. Bremen 554, 579, 597, 704,

749. BREMER 624. DE LA BRESA 416. Breslau 374, 556, 557, 624,

669. Brianc;on 151, 621. Brindisi 271, 337. BRISA 15, 16. BRISAIOS 15, 16. Bristol 551, 740. BRITOMARTIS 15. BRITTA 15. Bromberg 557, 558. BRÜGELMANN 553. Brügge 358ff., 373, 379, 381,

387, 428, 434, 716, 717. Brünn 562, 669. Brüssel 451. BRUNO VON HILDESHEIM 777. BuDDHA 78, 79, 80, 81, 94,

260. Bugia 359. Bulak 334. Bunzlau 460. BuRGER 669, 671. Burgos 383. Burgund 378. BURZOE 161. BussrN, CoRNELius 443. BUTTON, THOMAS, s. TnOMAS

VON EXETER. BuTTON voN ExETER s. Tno­

MAS VON EXETER. Byzanz 192, 391.

CABOT, SEBASTIAN 432. CABRAL 423. Cl DA MosTo (CADAMOSTO)

402. Cadix 358, 421, 512, 576, 716. CAESAR 33, 39, ll8. Caesarea 160, 210, 295, 324. CAFFA 344. Caindu 171. Ca!s 233. Calabar 267. Calabrien 151, 288, 339, 414,

677. CALANUS 123. Calicut 265, 331, 409, 410,

642, 750. Californien 156, 534, 696. Cambodja 258, 663.

Cambrai 397. Cambridge 444. CAMEL 580, 584. Camula 233. Canaria 403, 419, 425, 486,

613. Canclelore 310, 332, 400. CANDRAGUPTA 95, 97. Canoga 642. CANTARINI, GIORGIO 328. Caracas 514, 538, 576. DE CARDONA, HUGO 375 bis

377. CARINUS 184. CARL s. a. KAm.. CARL VON BRAUNSCHWEIG

598. CARL VON KALABRIEN 349. CARLETTI 576. CASIMIR III. 455. CASSARD 542. CASTELLANOS 422. CATALAN 379. CATERINA 328. Cayenne 514, 532, 598. Celebes 266, 538. Celle 578. CERES 15, 16, 29, 670. Ceuta 358. Ceylon 67, 68, 94, 121, 122,

124, 130, 131, 259, 267, 538, 578, 598, 642, 663.

CIIAIR·BEG 591. ÜHALJD 336. Chalons 374, 718. Chamein 233. Champagne 718. Charleston 534. CHARLOTTE VON SAVOYEN

367, 372. ÜHARON 21. Chatti 8ff. Chelles 703. Chemnitz 536. Cheribon 646, 729. ÜHESTER, WILL. 443. Chetiter 8ff., 776. ÜHICOMECOATE 670. Chile 67, 73, 663. China 67---69, 130, 141, 142,

149, 184, 190, 222, 255ff., 332, 400, 538, 581, 582, 584, 585, 639, 641, 645, 650, 672, 674, 694, 697, 734.

Chiwa 195, 655. Chorasan 148, 186, 194, 195,

199. CnosRAu 250, 251. ÜIIOSRAU ANUSCHIRWAN 161,

162. ÜHOSROES I. 161, 177, 178. CHOSROES II. 157, 164. Chuzistfm s. Susiana.

CINTEUTL 670. CLARE 361. CLAUDIO 447. CLEMENS V. 295. ÜLEMENS VI. 294. CLEMENS VIII. 757. DE CLIE"C"X 598. CLAUDIUS 34, 123. Cochinchina 67, 257, 265, 581,

640, 641, 729. COELESTIN III. 193. ÜOELHO 424. Cölln 554. CoEUR, JACQUES 371. COFITY, BERTHELEMY 329,

355. Coimbatore 70, 72. Coimbra 442. Colberg 726. CoLBERT 508, 544ff., 556,

719, 732. Cor.LOREDo-MANSFELD 669. CoLLONITz 566. CoLOMBRES 534. CoLON, DrEGO 420. - Lurs 420. CoLuMBus 67, 415ff., 418,

670, 671. CoMMonus 126. Corno 453. ÜONFUCIUS 581. CoNSTANT 633. CoNSTANTIN 124. CoNSTANTIN s. a. KoNSTAN·

TIN. CooK, JAMES 514, 651, 652,

698. Cordova 682. CoRIOLAN 6, 446. ÜORNARO 326, 328, 329, 330. ÜORNARO, ANDREA 328. - CATHERINA 330. - FREDERICO 326, 330. Coromandel 137. ÜORREDO, F!GUEffiEDO 425. ÜORSALI 652. Coruiia 358. Corvey 45. ÜOSSIGNY 514, 652. Costarica 573. DE ÜOUCY, MATTHIEU 371. ÜOUPION, FltANCESCO 329,

357. ÜRANACH, LucAs 460. Cranco 341, 342. ÜRAVEN 635. ÜRESPEL·DELI.ISSE 704. ÜROMBERGER, JACOB 426. ÜROMWELL 499, 549ff. Cuba 422, 512ff., 538, 598,

635, 670, 729, 744. Cumana 576. Cumanen 345. Cunern 701.

808 Verzeichnis der geographischen und Eigennamen.

Cypem 310, 324, 34lff., 348, 350, 353, 354, 356, 357, 362, 402, 411, 412, 433, 438, 439, 475, 476, 691, 714-716.

Czaslau 668.

DACOSTA, BENJAMIN 507. Dänemark 388, 461, 515, 563,

598, 679, 699. DAIDALOS 22. VAN DALE 429. Da.lmatien 335, 434. Damaskus 179, 182,236,248,

324, 344, 359, 433, 591, 654, 714.

DAMBRAY, ST. 368. Damiette 234, 333, 343. DANDOLO, ANDREA 310, 312. DANIEL 453. DANNEBERG 636. Danzig 49, 50, 387, 388, 391,

553, 558, 567, 597, 695, 724.

Dar&bgerd 247. DARIDs I. 164, 177, 411. DARMA 581. Dastagerd 157, 164. DAVID 434. Dekhan 73. DELESSERT 703, 704. Delhi 642, 714. Deiphi 17. Demawend 190. Demerara 72, 533, 542. DEMETER 15, 16, 29. DEODATI 428. Der-el-Baheri 215. DEEOSNE 633, 634. l>BSIDERIUS 272. ~OULINS 567. Deutschland42ff., 350, 535ff. Deutz 680. AL-DH.mrn 224. l>HANvANTARI 103, 104. Dharana 776. Dl:ANA 15, 26. DIA.z, BARTHOLOMAEUS 409. DIAz DE SoLIS 67. Dmo 444. Dieppe 408, 612. Dnmnml:CH 386. Dijä.rbekr 150. Dijon 357, 374, 529, 718. Dikte 13. DnuGRo 415. DIOGENES 31. DIOXLETIAN 128. DIONYS (Tyrann) 23. DIONYSOS 14-17, 26, 29, 60. Djeviän 191. Djiddah 331. Djimi 233. Dobris 669.

DöBEREINER 685. DöFFURT 698. DoHRN 558. Döle 458. DoM PEDBO 408. Domingo 171, 415ff., 508ff.,

513, 514, 528, 538, 546, 551, 598, 650, 729, 744.

Dominica 502, 503. DOMINICUS 23. DoN JuAN DE FoNSECA

s. FoNSECA. Donaueschingen 360. Dongola 217, 231. DONSA 685. Dordrecht 544. DoRET 577. DoRIA 408. Dresden 392, 450, 454, 578,

587, 586, 778. DROUIN 528. DRUKE 634. DBCHAFA.ß DER BARMEKIDE

183. DsCHAM 163. Dscheilan 194. DSCHEMSCBID 163, 190. Dschibäl 186. Dschiddah 590. DsCHINGIS-Cru.N 641. DSCHORDSCHIS 195. Dschubbä 186, 187. Dschumna 260, 643. DUBRUNFAUT 631. Dünkirchen 546. DüRER 376. Düsseldorf 455. DuGUESCLIN 370. Durance 378. Durazzo 355. DuTßßNE 634.

EDESSA 159. Edfu 221. EDUARD I. 362. EDUARD III. 363, 679, 710. EDUARD VI. 537. EmliTGER, AMBROSIUS 416. Eisenstadt 553. Eisgrub 668. EKCHUAH 573. EKEBERG 588. Elbing 558. ELEAZAR, hl. 369. ELISABETH VON ENGLAND

444, 537, 750. ELISARETH VON ÖSTERREICH

440, 443. Elsaß 442, 536. Elymais 158. EMMERAM 52. England 48, 343, 350, 358ff.,

379, 442ff., 706, 710, 735. ENNS 698.

EPHEsus 15, 154, 159. Erfurt 392, 587, 596. Eros 22. Er-Rodä 222. Esch-ScMhr 268. EsMERALDo 638. Essequibo 542. Eßlingen 681. Esthen 50. EsTHER 335. ETHELRED 360. EURYDIKE 25. EVA 457, 481. EVADNE 23. EVREUX s.JEANNE d'EVREUX.

FALCoNIERI, RAINALD 291. Falerii 33. FALSTAFF 446, 447. Famagusta 348, 411, 716. FARRUCH !JlN HARUF 218. Farsistan 194. Fayum 233. FERDINAND, Kaiser 360, 454 FEßDINAND DER KATHO-

LISCHE 412. FERNANDEZ 429. FERONDO 365. FERRARA 309, 310, 350. FERRER 326. FETH-ALI 655. FEUCHT 45. Feuerland 67. Fez 67, 238,1401. FlALAR 52 .• Ficarazzi 338. Fidelis 411. Fidschiinseln 67, 68. Fl:GUIER 633. Fl:LANGIERI, RICCARDO 285. Finisterre, s. Kap Finisterre. FINKENER, JOBBT 391. Finnland 50, 553. FITZHERBEBT 750. Fiume 561. Flandern 358ff., 375, 383,

386, 388, 442, 544, 679. Flensburg 563. DE LA FLIE, JEAN 429. FLoRA 29. Florenz 309, 316, 346ff., 355,

361, 576, 677, 709, 712. FoERBTER 599. VON FoiX, GASTON Il. 301. --Graf 371. DE FoNsEcA, DoN JuAN 415,

537. Formosa 641, 645. FORSTER, GEORG 514, 698. FouQuE 684. FOUQUET 744. FRANcOEUR 565. FRANKE, HANS 724. Franken 536, 700.

Verzeichnis der geographischen und Eigennamen. 809

Frankenthai 536. Frankfurt a. M. 313, 360, 374,

378, 381, 383, 384, 391, 392, 428, 469, 578, 587, 596, 680, 681, 695, 724, 748.

Frankfurt a. d. 0. 555, 558. Frankreich 47, 670, 678, 710,

713. FRA.Nz I. 438, 442, 719, 750. FRA.Nz Il. 679. FRANZ VON AsSISI 47. FREDERUN 272. Freiberg 702. Freiburg 317, 384, 724. FREUND 634. Freundschaftsinseln 67. FREY 450. FREY, LIENHART 391. FREYA 52. Friaul 355. Friedberg 316, 392. FR!EDRICH 1., König 555. FR!EDRICH I., Pfalzgraf 384. FRmDRICHll., Kaiser 10, 285,

286, 291, 309, 312, 315, 408.

FRmDRICH III., Kaiser 385, 442, 461.

FRlEDRICH DER GROSSE 50, 556ff., 579, 597, 624.

FRmDRICH VON WÜRTTEM· BERG 434.

FruEDRICH WILHELM I., 555, 558.

FRmDRICH WILHELM III. 700, 702.

FRlEDRICH WILHELM, der Große Kurfürst 554 ff.

Friedrichswerder 554. Fürstenwalde 45. FUGGER 403, 426ff., 432, 455. Fulda 44. Fukien 263. Fu-nan ll4, 258. FUNcK 778. Fustat 218.

Gabbarim 8. GADOLIN 632. Gaeta 271, 339. Gandhara 260. Gandia 376, 603. GALAR 52. Ganges 64, 65, 74, 75, 77, 78,

80, 82, 92, 95, 97, 113, 121, 137, 258, 260.

GARDINER, JoH. 443. GAsToN II. voN FoiX 301. GAUDAIN-DUTAIL 650. Gaudra 64. Gaura 64, 76, ll3. Gaza 234, 296, 653. Geisenweiler 43.

GELON 23. Genf 378, 381-383, 428. Genua 287, 295, 309, 310, 326

348, 351, 358, 361, 379, 380, 384, 403, 415, 428, 431, 434, 471, 473, 475, 716, 717.

GEOFFROY DU TOBT 292. GEORG, hl. 453, 691. GEORG DER REICHE 724. GEORG VON BAYERN 384. GEORG VON SACHSEN 460. GEoRGIOs BocHTISCHU' 195. GERARDUS 350. GERHARD 683. GERSIWES 212. Gesellschaftsinseln 67, 68. Gibail 248. Gibraltar 445. Gießen 596. GILLE 373. GIORGIONE 431. Glasgow 551. GLAUKOS 34. GLEDITSCH 698. Glindow 554. Glückliche Inseln ll8. Gmünd 668. GNAEUS MATIUS 127. GNUTSCH 683. Goa 137, 410. Gobdo 588. Görlitz 46, 384, 392. GöRZ 694. DE GoES, PEBO 424. GoETHE 685. Göttingen 392, 748. GöTTLING 703. Gomera 403, 404. Gondisapur 158, 159, 161,

166, 186-188, l94ff., 200, 2ll, 777.

GoRAY 422. GoRIAN 451. GoRJON 420. GoSBERT 44. Gotha 578. GoTTFRIED voN BouiLLON

289, 290. Gouadeloupe 68, 72, 507, 520,

523, 546. Granada 244, 346, 434, 637. Graz 671. Greenock 551, 629. Greenwich 444. Grenada 502, 503, 740. GRESHAM 536. Griechenland 12. Guatemala 572, 573, 578. Guaxaca 576. GUILLON 630, 633. Guinea 404, 415. GuiSKARD, RoBERT 273. Gur 76.

Gurgan 189. GUTTERIDGE 635. GUY VON LUSIGNAN 325. Guyana 172, 532, 598. Gyzanten 672.

HADRIAN 124. JllCKELN 636. Haifa 248. Hainau 580. Haiti s. Domingo. HAKAM Il. 241, 682. AL-HAKIMBI-'AM:Rn:.LAH 232. Halberstadt 587, 596, 700, Hall 458, 596. [701. Halle 392, 393. Halys 8. Hamadän 194. Hamat 183. Harnburg 317, 386, 387, 392,

393, 430, 431, 443, 450, 460, 461, 543, 552, 596, 597, 623, 679, 695, 732, 748, 749.

Hannover 558, 566-568, 598, 599,624.

Haöma 54, 55. Harbcke 669. Hardän 165. HARITH IBN QALADA 175, HARUN AL-RASCHiD 174, 183,

193, 196, 262, 296, 411. HASAN IBN ALI 239. Hatern 253. HATSCHEPSUT 12, 410. Havelberg 558. Havre s. Le Havre. Hawaii 652. HAWKINS 631. Hehriden 651. Hebron 653. Beideiberg 384, 394, 670. HElDRUN 51. V. BEINE 599. HEINRICH 669. HEINRICH ll. 45, 437, 679. HEINRICH Ill. 312, 361, 434,

440, 441, 679. HEINRICH IV. 286, 363, 439,

440, 719. HEINRICH VI. 372. HEINRICH VIII. 443, 710, 735. HEINRICH DER SEEFAHRER

402, 408, 409. HEINRICH, Prinz 669. HEINRICH VON CHAMPAGNE

325. HEKATE 19, 21. REKTOR 199. HELA 52. HELENA 20. HELIOGABALUS 124, 184, 225. Heliopolis 12. Helsingör 461.

810 Verzeichnis der geographischen und Eigennamen.

HERA 14. HERAKLEIOS 157. HERAKLES 29, 434. HERCULES s. HERAKLES. HERMBSTÄDT 671, 689, 703. HERMES 13, 17, 18, 29. HERMIONE 20. Hermupolis 224. HERVANO 596. Hessen 536, 560. Hessen-Kassel 558. HESTIA 18. HESYCffiOS 21. Hethiter 8ff. Heu-Han 261. BEYDECK 686. Bildesheim 392, 461. Himalaya 53, 696. Hinterindien 663. HIPPALOS 122. Hira 177. Hirschberg 701, 702. HISKIAS 682. Hispaniola s. Domingo. HoANG-Scm 261. Hof 596. VON HOHENZOLLERN,

HANSGEORG 455. Holland 593, 602, 645ff. HOLZSCHUHER, HIERONYMUS Honduras 572. [376. Hongkong 640, 641. Honigland 61. VAN HOORN, 598. HOROWITZ 691. HoRus 11. HoUTMAN, CoRNELIUs 430. HOWARD 634, 635. Huanca 423. HUGOI. 326. HuLAGu-CHAN 237, 264, 641. HUMBERT VON VIENNE 369. Hurmuz 188. Hybla 31, 365. Hyerische Inseln 442. Hymettos 30, 31. HYPATHIA 230. Hyphasis 153, 154. Hyrkanien 146.

IBN AL-FURAT 184. IAMOS 23. IBN SAM'UN 184. IBN ·SUKKAR 213. IBN TABARZAD 213. IBRAHIM IBN MAHDI 182. IDA 14. !dedsch 187. Iglau 536. Igli 238. Ikonium 295. Ilmensee 388. IMMINWOLF 52. Inder 52, 55.

Indien 67ff., ll5, 130, 145, 153, 158, 160, 164, 223, 232, 400, 430, 443, 581, 582, 641, 661ff., 674, 687, 688, 697, 734, 739, 744, 776, 777.

Indische Inseln 266. Indogermanen 4ff., 77. Indra 57, 59, 78, 103. Indus 56, 65, 67, 77, 82, 158,

165, 191, 260, 262. Ingelheim 43. Ingenio 423. INNOCENZ VI. 294. INNOCENZ X. 533. Innsbruck 392, 432, 725. Iranier 52. Iräq 178ff., 217, 229, 653. Irland 506, 551, 693, 694. Irvin 445. ISAAK, Kaiser 311, 325. ISABEAU 371. ISABEL 453. ISABELLA VON BAYERN 371. ISIDORUS 23. Island 51. Isle de France 514. Ispahan 583, 592, 655. !STAR 7. ISWARA 82. Italien 309 ff., 586, 670, 677. IUGURTHA 1. IULIANUS APOSTATA 124, 129,

662. IUPITER 31, 146. IusTINIAN 35, 174, 283. IWAN IIL, DER GROSSE 388. IXVAKU 82, 88.

JACOB I. 300. JACOB IL 328, 499. JACOB, König 328, 329. JACOB VON ACRE 300. JACOB VON CYPERN 357. JACOBI 553. JACQUIN 669, 671. JAFFA 289, 295, 343. JAGO 679. JAHVE 8, 10. Jakatra 645. JAKOBÄA VON BADEN 455. JAKUB IBN QILLIS 234. JA'LA 180. Jamaica 422, 50lff., 512 bis

514, 521, 599, 629, 739, 740, 743.

JANOTUS 441. JANUS, König 327. Japan 538, 582, 583, 585, 588,

640, 641, 646, 674, 687, 694.

Java 67, 72, 99, 130, 172,266, 267, 430, 550, 645ff., 661, 744.

JEANNE D'EVREUX 370, 718, 750.

JEHU 453. Jemen 176, 182, 592, 653,

690. Jena 587. Jericho 293, 324, 333. JEROME 686, 704. Jerusalem 179, 285, 290, 296,

714. Jezd 332, 655. Jessore 665. JOACffiM VON BRANDENBURG

454. JOHANN II. 245, 373, 404. JOHANN XXII. 294. JOHANN VON BRAGANZA 492,

494. JOHANN VON FRANKREICH

363, 370. 738. JOHANN VON SACHSEN 454. JOHANN WILHELM 111. 455. JoHANNES DE MoNTE-

coRVINO 332. JOHANNES DER TÄUFER 10,

174, 691. JOHANNES, hl. 154, 457. JONATHAN 290. JORDAN 558, 703. Jordan (Fluß) 249, 290, 324,

333. J OSCELIN 291. JOSEPH II. 562. Juden 404,432,491, 497, 553,

554, 577. JULIANUS 662. JULIUS VON BBAUNSCHWEIG

450.

Kabul54,69,73,76,260,653. Kadesia 177. Kaffa 590. KAI CHOSRU 212. KAIKAWU 190. Kairo 218, 220, 222, 232, 234,

236, 264, 33lff., 343, 344, 411, 591, 592, 777.

Kairowan 238, 239, 240. Kalah 190. Kaluga 563. Kalymna 31. KAMA 91. KAMBYSES 35. KAMOSE 12. Kanada 667ff. Kanarien 118, 135, 400ff.,

405, 475, 539, 638. Kandia s. Kreta. KANISKA 110. KANT 557. Kanton 123, 258, 262, 263. Kap der guten Hoffnung 409. Kap Finisterre 505. Kapverden 401, 404.

Verzeichnis der geographischen und Eigennamen. 811

KARBow 717. Karkemisch 8. KARL s. a. ÜARL. KARL II. 499, 501, 578, 585, KARL III. 272. [594. KARL IV. 45, 351, 369, 383,

392, 393. KARL V. 367, 370, 391, 412,

416, 417, 419, 427, 439, 454, 537, 573, 671.

KARL VI. 371, 373, 440, 561, 718.

KARL VII. 370, 371. KARL IX. 439, 440. KARL DER GROSSE 43, 44,

287, 296, 297, 311, 314. KARL DER KAHLE 44. KARL DER KÜHNE 46, 359. KARL DER ScHÖNE 718. KARL AUGUST 685. KARL VON ANJOU 309, 337. KARL VON VALOIS 309. Karlsruhe 670. Karthago 273, 672. Karun 159, 187, 188. Kaschan 332. Kaschgar 24 7. Kaschmir 78, 110, 260, 696. Kaspisee 73, 699. Kasran 191. Kassel 578. KATHARINA 585. Kattigara 123. Kaukasier 776. Kausambi 260. Kazdar 165. KECK, ADAM 477. KEFEND 83. Kelat 165. Kentucky 73. Keos 17. Kephissos 19. Kerak 324, 341. KERBEROS 19, 21. Kerman 188, 191, 194, 332. KETTNER, JOHANN 384. Khanfu 190. Khoraibeh 180. Kiaochi 258. Kiechha 158. Kiew 49. Kinsay 263, 265. KmKE 18. Kleinasien 653, 690. KLEOPATRA 411. Klosterneuburg 562. KLYTAEMNESTRA 20. Koblenz 747. KöLBELE, HANS 391. Köln 312, 317, 360, 374, 378,

381, 382, 385, 392, 428, 553, 579, 596, 723, 747.

König 702. Königsaal 562, 626.

Königsberg 557, 558, 748. Königsielden 382. Köslin 392. Koilum 262, 267. Kolberg 392. Kolossi 328, 714. KoLSCHITZKY 596. KOMATAS 22. KOMNENEN 270. KONRAD III. 44. KONRADIN 286. KoNSTANTIN VII. 245, 269. Konstantinopel210, 269, 287,

294, 310, 311, 358, 400, 564, 591, 777.

Konstanz 317, 378, 383, 453. Kopenhagen 392, 461, 563. VON KOPPY 705. Koptos 235. Kordilleren 73. Kordofan 172. KORE 15. Korinth 15, 19. Korsika 31, 442. Korybanten 13. KosJuwo 581. Kosseir 233. Krain 566. Krak 292, 293. Krakau 455. KREMER 394. Kreta 13, 295, 326, 330, 354,

356, 438, 439, 471, 476, 537, 681, 697.

KRONOS 6, 13, 52. Krumau 455. KUBLAI·ÜHAN 222, 264, 265. Kuchar 104. KUNG·FU·TSE s. ÜONFUCIUS. KuNIGUNDE 679. Kur 73. Kurdistan 149. Kureten 13. Kus 233, 331. Kwangtung 256. KwASm 52. KYBELE 15. Kvrenaika 690. KYRENE 13, 17.

LABOURDONNAIS 652. DE LADEBATE 530, 531. Ladronen 67. Lagny 297. LAIOS 14. Lajas 348. Lajazzo 310, 332, 348, 353. LAMBERT 618. LAMPADIUS 562, 778. Landshut 384, 724. Langobarden 283. Laodicea 248, 290, 326. La-Plata 68. Laristan 332.

La Rochelle 546, 613. LAs CAsAs 418. Las Palmas 419. Lausitz 46, 536, 695. LA w 561, 594. LEFORT 374, 718. Le Havre 553, 625, 747. LEIBNIZ 757, 773. Leipzig 48, 50, 317, 392, 450,

454, 455, 499, 553, 564, 578. 587' 596, 597' 778.

Lernberg 562. LEO VI. 270. LEO VON ARMENTEN 371. Leon {Lyon) 469. LEONHARD, hl. 48. LEOPOLD !. 555. LEOPOLD II. 562. Leuke 401. LIANG 258. Libanon 146, 154, 155, 234. Liberien 590. LIDWINA, hl. 369. LIEBIG 748. LIECHTENSTEIN 668. Liegnitz 455, 587. Lietzow 45. Lilie 746. Limassol 326, 329. Limisso 330. Lindow 555, 556. Linz 562. Lissabon 358, 409, 426, 430,

432, 433, 442, 449, 452, 483, 495, 553, 716, 736, 739.

Litauen 48, 50, 388, 695. Liverpool 443, 635. Loire 719. London 347, 361, 362, 391,

392, 431, 434, 443, 512, 537, 543, 551, 552, 566, 578, 584, 635, 716, 718, 730, 747, 750.

LOREDANO, TOMMASO 362. LORENZO DE' MEDICI 351. LoRENzo TIEPOLo 310. Lorsch 43. Louisiana 100, 534. LOWITZ 632. LuccA 537. Lucmus 25. LUDWIG VI. 298. LUDWIG VII. 300. LUDWIG VIII. s. LUDWIG DER

HEILIGE. LUDWIG IX. 303, 367. LUDWIG XL 367, 372. LUDWIG XII. 719. LUDWIG XIII. 566, 568, 577,

594, 719. LUDWIG XIV. 308, 544, 553,

564, 566, 568, 577, 593, 595, 713.

812 Verzeichnis der geographischen und Eigennamen.

LUDWIG XV. 566. LuDWIG DER DEUTSCHE 44. LUDWIG DER FROMME 43. LUDWIG DER HEILIGE 298,

304, 713. LUDWIG VON HESSEN 598. LUDWIG VON WüRTTEMBERG

452. Lübeck 49, 317, 374,387, 431,

454, 596, 679, 722. Lüneburg 597, 726. LusiGNAN 327. VON LusiGNAN, GuY 325. LUTHER 433, 435. Luxemburg 599. Luzern 393, 689. Lyon 378, 380, 382, 428, 434,

469, 724, 725. LYSANDER 30.

MACAO 265. Machico 402. MAcUELO 422. Madagaskar 268, 652. Madeira 135, 378, 381, 40lff.,

415, 424, 425, 452, 473, 475-477, 486, 613, 638, 716, 717, 727.

Madras 585. Mägdeborn 49. Mälarsee 51. Magadha 82, 259. DE MAGALHAES, FERNAO 409. MAGDALENA VON SACHSEN

454. Magdeburg 44, 45, 302, 317,

383, 392, 556, 558, 578, 587, 599, 700, 704.

Maghreb 238, 239. Al-Maghrurin 408. MAGNES 633. MAGNUS VON ÜSTGOTLAND

563. MAGON 652. MAHAULT 718. MAHAUT 297, 373. AL-MAHDI 182, 330. MAH-I-SCHEKER 656. MAHMuD voN GHAZNA 77,

212. Mailand 351, 352, 355, 379,

380, 391, 431, 708, 716, 717.

DE MAINTENON 568. Mainz 310, 313, 360, 553, 681,

747. Majorca (Majolika) 304, 346,

348, 433. M.UU.RT 372. MAK&rs 16. Malabar 137. 139, 145, 160,

262, 714, 750. Malaga 246, 295, 346, 359,

637, 716, 730, 778.

Malakka 190, 262, 267, 410, 583, 750.

Malediven 268. Malban 267. Malicha 346. MALIK-SCHAH 225. MAr..!PIERO, PASQUALE 330. Malta 265, 295, 333,438, 477,

480, 481, 637. .AL-MAMUN 196, 197, 218. Mandasurfin 139. MANDUEL 297. Mangalorc 122. Manila 650, 651. MANKA 196. MANKAT 162. MANSO 422. MANBUR 200. .<\L-MANSUR 181, 195, 196,

296. Manaura 165. Mantua 348. MANU 55, 60. MANUEL, König 426. MANUEL KoMNENos, Kaiser

270, 294, 363. Marburg a. d. Drau 669. MARe AuREL 122, 123, 126. MA&eo PoLo 643. MARcus, hl. 352, 434. MARDUK 7. MARDUK-APAL-IDDIN 699. MARI!:CHAUX 685. MARGARETHA VON BURGUND

373, 374. MARGARETHE VON BRANDEN­

BURG 394. MARGARETHE VON FLANDERN

359. MARIA 41, 286, 298, 317, 320,

321, 389, 605. MARIA DIE KOI'TIN 218. MARIA. Prinzessin 327. MARIA STUART 679. MARIA Tß:ERESIA 561, 668. MARIA THERESIA VON SPA-

NIEN 577. MARIA voN BouRBON 327. Mariauen 651. MARIE LOUISE 686. Marienburg 387, 724. Marienwald 555. MARIGNY 369. Mark 536, 695. Markab 249. MARKIANOS 352. Marokko 67, 238, 239, 310,

359, 361, 362, 401, 428, 429, 638, 739.

Marquesasinseln 651. MARQUETTE 534. MARs 453. Marseille 39, 295-297, 326,

358, 367, 378, 391, 428,

475, 546, 548, 594, 595, 613, 615, 645, 654, 677, 678, 717, 719, 728.

MARTEL 422. MARTIN 512, 520. MARTIN, König 337. MARTINEAU 630, 633. MARTINI 328, 329, 683. Martinique 72, 507, 514, 519,

546, 577, 598. Mä.sakAn 165. MASCARILLE 565. Maskat 247, 262. MasrukAn 187. MAssr 579. Matapan 353. MATHIAS VON UNGARN 384. Maulawy 333, 334. MAURELLET 546, 548. Mauretanien 118. Mauritius 68, 71, 72, 76, 599,

645, 650, 652, 744. MAx s. MAxiMILIAN. MAXIMILIAN I. 313, 359, 360,

385, 431, 432. Mayas 572. MAYER. RoBERT 770. Mazenderan 73, 655. Mazzara 283. Medeburn 48. Mecklenburg 536. MEDICI, LORENZO DE' 351. VON MEDICI, KATHARINA 437,

442. - - MARIA 440. MEHEMET Au 638. MEIDINGER 671. MEILICHOS 14. Meißen 45, 460. Mekka 182, 248, 333, 591,

592, 653. Mekrän 165, 197. MELANCHTHON 458. MELECH 14. Meleda 480. MELIKERTES 19. Melinde 652. Melis 475, 480. MELISSA 14, 17. MELISSOS 14, 19. MELITAIOS 14. Melite 14, 480. MELKART 14. Mellawi 235. MELLONA 29. Meloria 295. MELUSINE 371. MENDEL, WILHELM 375. MENDOZA 68. MENTUHOTEP 210. Mergentheim 454. MERODACHBALADAN 699. Merseburg 44, 596, 624. Meru 89.

Verzeichnis der geographischen und Eigennamen. 813

Merw 148, 195. Mesopotamien 178ff., 674,

714. Messina 348, 350, 358. METHUEN 494. Metz 44, 403. Mexiko73, 135,157,171,172,

184, 422, 423, 512, 533, 572, 670, 671, 689, 744.

Mezieres 370. MICHAEL PALAEOLOGUS 27. MICHEL!, ANGELO 328. MI:KAN 669. Mi:LDWAY, THOMAS 443. MIMm 53. Mina 238. Minden 557, 558. Mirriet 233. MINos 34. Misr 222. MissA 579. Mississippi 68, 135. MrnmAs 25, 39. M!TmuDATES 119. MrrRA 57. Mo'AWIJA 180, 181. Modena 351. MoDYFORD 501. MOERBEEK 541. MoRALLAB 180. Mokka 591. Mokoto 259. MoLocH 14. Molukken 67, 122, 430, 538,

550, 651, 750. Mombaza 652. MONTALIVET 684, 704. Monte Cassino 272, 274. DE MONTECORVINO, JOHAN·

NES 332. Montpellier 296, 298, 300,

301, 326, 361, 437, 453, 614, 685, 717.

Monteerrat 503. Morea 295, 333, 354, 356, 537. DE MoamoNT 539. MoRrrz voN NAssAu 485ff.,

541, 727. Mo&us, TnoMAs 444. MORYSON 564. Mosel 192. Moskau 49, 344, 461, 563. Mossul 194. Motril 244, 543, 730. DE MoULIN, RoGIER 292. MouNsiE, Jon. 443. Mozambique 590, 652. München 391, 392, 685. Münster 317, 392, 579. MUHAMMED 173ff., 217, 225,

592, 654, 660. Mukram 187. AL-MUKTAFI 184. MULEY-HASSAN 439.

MuN 750. MUNZEL-8TOSCH 698. AL-MUQAUQIS 217. AL-MUQTADI BILLAll 225. MUQTADIE 199. MURRAY 634. MusA 238. AL-MUSTAKFI 184. AL-Mu'TADI 183. AL-Mu'TAMID 183, 242. AL-MUTAWAKKIL 183, 197. Muziris 122. Myos-Hormos 122.

Nablus 324. NABOPALASSAR 7. NABU-BAL-IDINA 7. NADIRA 164. Nantes 528, 546, 548, 553,

613, 616. NAPOLEON 442, 548, 569, 649,

669, 684, 685, 686, 703, 734, 745, 748.

Narbonne 296, 297, 326, 378, 595.

NARSES 283. Nassau s. Moarrz voN

NASSAU. Nasseberg 668. Natal 653, 744. NAUDY 558. Naugard 388. Navarra. 300, 301. Neapel 271, 285, 286, 288,

350, 398, 434, 439, 564, 677.

NECHO 407, 411. Nepal 98. NERO 119, 352, 407. NESTOR 18. NESTORIUS 159. Neu-Britannien 651. Neudorf 562. Neufchatel 689. Neugranada 73. Neuguinea 68, 76. NEUHOLD 671. Ncukaledonien 68, 651. NEUMANN, MOSES 554. Neuseeland 67, 652. Neuspanien 422. Neuß 46. Neusüdwales 652. Neuwied 685. NEVIL von York 364. Nevis 502, 503, 513. Newa 695. New Orleans 534. New York 650. Nicaragua 574. Niederlande 48, 350. 358ff.,

391, 403, 699. Nikobaren 67, 266. Nil 291, 33Iff.

Nimbkau 624. Nippur 7. NoAH 216, 463. Noah (Ort) 512. N ÖLDECHEN 703. Nördlingen 378, 680. Nordamerika 503ff., 510, 586,

652, 666, 672, 693, 694. Nordhausen 587. Nurmandie 442. Normannen 240. Northumberland 447. Norwegen 51, 461, 563. Nowgorod 388. Nubien 149, 217. Nürnberg 45, 312, 313, 354,

375, 378, 381, 384, 385, 386, 391-393, 431, 432, 450, 452, 458, 461, 553, 560ff., 564, 596, 598, 695, 724--727.

Nureddin 335. NUREDDIN AL-MAllMUD 290. Nyköbing 461.

Oaxaka 73. Obolla 160, 177, 262. Oldenburg 562. Österreich 561. Ofen 384, 654. Okelis 122. 0KKAKA 82. Oldesloe 387. Olinda 484. Olives 407. Oman 217, 222. 0MAR 177-180, 188, 189,

193, 217, 411. Ombrios 118. Onolzbach 578. Ophir 195. VON 0RANIEN, WILHELM 455. Orleans 546, 548, 549, 612,

613, 615, 616, 630, 633, 719.

Ormus 410. Ormuz 145, 152, 161, 1!l8,

191, 247. 332. 642. 0RPHEUS 25. 0RSEOLO 288. 0SIEIS 34. 0SSORY 585. Ostafrika 71, 215. Osterinsel 67, 651, 652. Otaheiti (Tahiti) 496, 651. 0THMAN 178, 180, 181, 190. 0THMAN BEN MFAN 175. 0THREIS 14. Otranto 271, 273. 0TTO I. 44. 0TTO III. 4ii. Oxford 444. Oxus 653. Ozeanien 67, 71, 172.

814 Verzeichnis der geographischen und Eigennamen.

Paderborn 598. Padua 355, 357, 537. Palästina 9, 248, 674, 676,

690, 691, 694, 697. Palatia 332. Palawang 651. Palermo 239, 240, 277, 282

bis 285, 315, 338. 350,412, 413, 543, 715, 717.

PALLAGONIA, Prinz von 413. Palma 403, 404, 416, 429,

638. Panama 184. PANCIUS 592. PANDAREOS 18. Paraguay 534. Parahyba (Paraybo) 484,490. Paraibo 424. PARAYON 634. Paris 304, 367, 371, 372, 391

bis 393, 512, 567, 586, 595, 613, 671, 678, 689, 718, 719, 744.

FARMENTIER 671. PARWEZ 164. PASCAL 595. PASIPHAE 34. PASQUA 594. PASQUALIGO, PIETRO 409. Passy 703, 704. Pataliputra 81. PATROKLOS 20. PAULUS, hl. 364. PAUMGARTNER 458. Pavia 287, 671. PAYOT DE CHARMES 634. Pegu 643. Feiewinseln 652. Pempelfort 553. Pendschab 56, 65, 66, 70, 75,

77, 89, 98, 116, 158. PENEMUEL 216. Pennsylvanien 534. Pera 295, 403. Pernambuco 424, 483, 484,

495. PERCY 447. PERSEPHONE 15. Persien 141, 145, 152, 223,

259, 262, 590, 591, 644, 646, 655ff., 682, 690, 697.

Persischer Golf 67. Peru 423, 534, 545, 575, 670,

671, 689. PERTTZZI 340. PETER VON ARAGONIEN 337. PETER DER GROSSE 562. PETER VON CLUNY 47. PETER VON LuxEMBURG, hl.

369. Petersburg 702. PETRUS, h\. 35. FETTERBON 388. PEYRON 633.

Pfalz 536, 567, 699. PmL 218. Philadelphia 650. PlnLIPP I. 713. PHILIFP II 430,454,483, 537,

538, 541, 731. PHILIPP III 537' 538. PmLIPP IV. 713. PmLIPP V. 576, 577, 719. PmLIPP VI. 347. PmLIPP DER SCHÖNE 307,

367. PmLIPP voN BuRGUND 371,

383. PIIILIPP AUGUST 296, 301,

316. Philippinen 67, 100, 578,

651, 663. Phönizien 214, 215. Piacenza 351, 717. PIEPENBRING 632. PlETRO A VINEA 285. PINTO 492. PIPIN 296. PmKHEIMER, WILLIBALD

429. Pisa 143, 287, 295, 309, 326,

348, 350, 351, 358, 391. Piscopi 326, 329. Pistoja 777. PrrT 601. Plus V. 414, 435. PJ:zZARO 423. PLACKE 704. DU PLESSIS·l'RALIN 565. PLUTON 19. PoiNTS, FERD. 443. Poitiers 372. Polen 48, 49, 695. PoLomus 446. Pommern 46, 50, 695. Pompeii 155. POMPEIUS 24. PoNTus 31. DA PORDENONE, ÜDORICO

332. Porto 727. Portorico 422, 514, 538, 744. Portugal 47, 170, 184, 442,

537, 586, 602, 678, 683, 749.

PORUS 123. PosEIDON 23. PouTET 684. Prag 44, 317, 374, 382, 392,

562, 564, 596, 669, 748. Prenzlau 392. Preßburg 383. PRINCE 689. Principe 404. l'ROCOPIO (l'ROCOPE) 595. PROSERPINA 15. Proßnitz 668. l'ROTEUS 25.

Provence 296ff., 335, 378, 442.

Provins 297, 369. PTOLEMÄUS PmLADELPHUS

117, 4ll. Punach 260. Pundra 64. Pu;t 214. Purpurinseln 401. Puynipet 67. PYTHIA 15.

Qabul 248. QAFUR 224. Qalah 262. QANNAD 187. Queensland 652. Quft 235. Quidone 286. Quiloa 121. QuiNTus CuRTIUS 453. QUMARAWAffi 223. QURRA IBN SCHARIK 219.

RACHIA 124. RADEGUNDIS, hl. 41. Ragajaha 82. RAMA 88. RAMSES li. 12, 410, 690. RAMSES III. 12. RAPHNEAU 630. Rasek 191. RAUSCHER 450, 778. Ravenna 287. Ravensburg 375ff., 709, 716,

724. RAVENSBURGER, LAZAR 429. RA VOISIER 596. RAWAL 83. Real 376. Recife 484, 490. Regensburg 3ll, 314, 317,

385, 391, 392, 394, 556, 596.

Regentin 555. Reggio 271. REGIOMONTANUS 426. Rei 194. REMBRANDT 540. REMLEB 683. Restän 191. Reunion 72. Reutlingen 597. RHEA 13. Rheinsberg 669. Rhodus 327, 333, 341, 342,

354,411,438,439,475. DEL RICCIO, LUIGI 435. RICHARD I. 363. RICHARD LÖWENHERZ 47,

291, 325, 360, 691. RIOHELlEU 577. RICHTER 562. Riga 388.

Verzeichnis der geographischen und Eigennamen. 815

RmuscH 7. RINALDO 435. Rio de Caiia 423. Rio de Janeiro 68. Rio de la Plata 486, 495. RITA, hl. 23. RrrrER 672. Riu-Kiu-Inseln 640. Robenhausen 696. ROBERT GUISKARD 273. RoBERT VON ANJOU 337. ROBINSON 667. RoGER I. 283. ROGER II. 284, 315. Rom 192, 210, 435, 593. RosEN 556. RosENBERG 455, 564. Rosette 334. Rostock 317, 387, 695. VON ROTENEGK, HEINRICH

314. Rotes Meer 121. ROTH, KONRAD 449. - LEONHARD 449. Rotbenburg 578. ROTTENGATTER 403, 717. Rotterdam 544, 553. Rottweil 317. RouELLE 689. Rouen 520, 543, 545, 546,

571, 612, 614, 621, 624, 625, 730.

Roussilon 378. RUDOLF IL 358. RücKERT 696. Rügen 536. Ruppin 536. RussELL, Lord 566. Rußland 48, 49, 461, 553,

562, 579, 588, 685, 696.

Sabur 247. Sacharias 290. Sachsen 45. SAGARA 82. SAHUBE 214. Saint Croix 515, 563. Saint Denis 47, 373, 718. Saint Germain 595. DE SAINT-GILLES,

ßERTRAND 298. Saint Kitts 71. Saint Malo 621, 624. Saint Ouen 703. Sainte Lucie 546. Saintbill 629. Sakya 79, 81, 82. 8ALADDIN 290, 291. Salamis 31. Salerno 142, 27lff., 298, 301,

314ff. VON SALM, FRANCISCA 455. BALOMON 170, 215. Saloniki 745.

Salutati 352. Salzwedel 393. Samarkand 149, 184, 195. Samhud 235. SAMI 268. 8AMUEL 224. San Domingo s. Domingo. San German 422. San Juan 422. San Salvador 575. Sandwichinseln 67. Sankt Christoph 497ff., 503,

507, 546. Sankt Gallen 316, 699. Sankt Just 454. Sankt Martin 515. Sankt Thomas 135, 404. 424,

425, 472, 475-477, 485, 488, 515, 539, 546, 552, 729.

Sankt Vincent 424, 429, 502, Sansibar 268. [503. SANTAFE 375ff. SANTAVALLA 422. Saragossa 245, 427. SARAPION 129. Sardinien 17, 31. BARGON I. 674. SARGON II. 8. Sarkara 90. Satalia 332. SAUL 290. Saumur 548, 615, 621, 624. DE 8AUVAIGUE 562. SAVITAR 57. Savoyen 378. Scapin 3~8. Schakar-Ab 187. 8cHAMASCH-RESCH·USSUR 8. ScHANFARA 174. SeRAPUR I. 159, 164. SeRAPUR II. 160. 8CHEHERAZADE 335. Scheristan 24 7. ScHETz 429. Sem 259. SemeKLER 558, 623. Schifferinseln 67, 651, ScHIN-NuNG 256. Schiras 24 7. SeiDRIN 250, 251. Schialach 555. 8CHLEGELHOLTZ, HESSO 327. Schlesien 695. Schlettstadt 567. ScHNEIDER, HANS 455. Schöpstorff 555. Schottland 693. ScHuRL, Dr. 458. Schwäbisch-Hall 578. Schwarzburg 460, 598. Schweden 51, 388, 461, 563,

588, 598, 602. 670, 699, 749.

Schweinfurt 384, 392, 596, 8EBALDUS, hl. 312. (724. SEBASTIAN, König 449. VON SECKENDORFF, ARNOLD

45. Sedschestan (Sedjestan) s.

Sigistan. SELENE 29. 8ELEUKOS NIKATOR 95. SELIM I. 4ll, 591. Semarang 72, 74. SEMELE 16. SEMIL 685. Senegal 408. Sennista 233. Serbaz 191. Serer 122. SERERA, ANTONIO 328. SESTINI 683. SETm I. 410. Sevilla 295, 358, 416-418,

421, 427, 512, 575, 576, 716.

Siam 267, 538, 641, 645. SieKINGEN 313. Sidj1stan s. Sigistan. Sidon 248, 324. Siena 350, 351. Sierra Leone 67, 408. SIGISMUND VON UNGARN 833. Sigistan 165, 169, 170, 193, S!GOGNE 437. (194. Silly 47. Sinai 149, 150, 331, 333. Sind 149, 165, 188, 190. SINDBAD DER SEEFAHRER

191, 262. Siraf 61, 189, 262. Sizilien 17, 22, 31, 33, 146,

151, 239, 281, 283, 288, 295, 309, 333, 337ff., 348, 350, 354, 360, 402, 412ff., 433, 476, 477, 637, 677, 678, 699, 728.

Slawen 48. Sleus 358. Sluis 358. SMITH 630. BOBBE 701. Sofala 268. Sohar 247. Sokotora 83, 215, 262, 268,

410, 652. SOKRATES 30. SoLoN 24. Soma 58, 60, 85. Somali 214. SOPATROS 130. Southampton 361. DE SouzA, ALFoNso 424, 483. SoYER 615. Spanien 47, 240, 281, 288,

350, 359, 375, 438, 537, 586, 602, 678, 699.

81ß Verzeichnis der geographischen und Eigennamen.

SPERLING 562. Spcyer 193, 317, 384, 454,

560. SPEZIALE, l'IETRO 338, 339. Sphakteria :JO. VON 8PILIMBERU 355. SPINOLA 339, 403, 415, 717. SPLITTGERBER 557, 558, 623,

626. Stade 579. STARKOW 588. Stefanswerth 43. Stein a. d. Donau 311. Steinhude 579. STEINREITER 668. STEPHEN 443. Stettin 49, 388, 392, 558, 623. Stockholm 461, 563. 8TRAMBAILJ.I, JOHANN 329. Straßburg 317, 374, 381, 458,

567. Strchlen 578, 579, 587. STROZZI 435. VON STRUENSEE 669. STRUVE 685. STUART 499. STURE, ANNA 563. - SIGRID 563. Stuttgart 384, 392, 393, 597. SUBANDY 82. Succow 632. Suchi 8. SUDARE 212. Sudan 67, 152, 171, 233, 590. SuDDHODANA 79, 81. Südamerika 512, 532, 572. Suez 214. 331, 410. Sui 259. SuLAIMA 182. SuLAIMAN s. SALAMON. Sulaimanan 167, 187, 188. SULEIKA 657, 658. SULKOWSKY 567. SULLY 439, 440. Sumatra 98, 267, 550, 598,

654. Sumerer 6. Sundainseln 67, 75. SuNo 263. Suq-al-Ahwäz 159, 186. Surate 583. Surinam 532, 540, 542, 598. Sus 187, 188, 238, 239. Susiamt159, 177ff., 185, 186,

194, 229, 337, 682. SwANTEWIT 49. SYNESIOS 230. Syrakus 239, 412. Syrien 9, 69, 145, 179, 233,

248, 287ff., 310, 324, 341, 350, 354, 412, 653, 674, 676, 690, 691, 699, 714, 777.

Tabago 503. Tabaristan 169, 247. Tabasco 573. Täbris 332. Tahiti (Otaheiti) 67, 76, 651. DE TAILLEBOURG 374, 718. T'AI·TSUNG 259. TAMERLAN 332. Tana 190, 332, 400. Tänah 140. TANG 259, 262. Tanger 238. Tanna 651. Tapia 419. Tabrohune 124. Tarent 271, 398. Tarudant 239. TATTO 43. Taulantier 6. Tauri~ 332. TAYJ.OR 630, 633. Tegel 670. Tegernsee 381. Teheran 142, 656. Teneriffa 401. 403. 404, 419. Terenut 238. Terpsichore 22. Terrafirma 512, 532. Tetuan 67. Theben 12. Themiskyra 25. THEMISTOKLES 19. THEODORUS 285. THEODOSIUS 160. Theresienstadt 698. TREUDERICH 130. TmERS 707. THOMAS A ßECKET 364. THOMAS, hl. 124. THOMAS VON EXETER 362,

679, 738. THoR 52. THORIR 51. THOROLF 51. Thüringen 536. THUTMOSES 111. 9. TIDERIAS 248. Tibet 641, 776. Tiefurt 685. TIEPOLO, LORENZO 310. Tiflis 653. TIGLATPILESER I. 8. Tigris 145. 159, 167. TIMME 599. Timor 67. Tingis 238. TITUS 212. TIZIAN 431. Tobolsk 695. TöMI.ICH 686. Toledo 296, 299, 304. Tolteken 572. Toluea 671. Tongainseln 67.

Tonkin 123, 265. Tonking 285. Tor 331. Tortosa 248. Toulouse 671. Tours 613. TRAIAN 124, 411. Trani 271, 350. Trapezunt 332, 400. TRESKOW 558. Treviso 309, 717. Trier 317. Triest 562. TRIMALCffiO 31, 122. Trinidad 67, 514, 575, 744. Tripolis 234, 238, 248, 249,

289, 292, 324, 355, 433, 592, 654, 717.

TRISTAN 315. Troja 444. TROMMSDORF 632. TROPHONIOS 19. Troppau 46. TROTA 276. TROTULUS 276. Tschadsee 683. TsEu 261. TsrN 262, 581. Türkei 654. Tula 702. Tunis 239, 401, 692. Turfan 149. Turkestan 104, 674. Tuster 186. Tyrus248,249,291,294,324.

UDYaNA 260. VON UECHTRITZ, HEINRICH

499. UJ.ITZSCH 696. Ulm 317, 360, 374, 384, 391,

393, 450, 587' 724. ULRICH, Graf 384. ULRICH VON \VÜRTTEMBERG

452. Ummu Sukkar 186. Ungarn 696. Unguen 222, 263. URBAN VI. 294. - ARNOLD 561. Utrccht 360, 386, 387.

VA"\JAVAMUKHA 90. Valencia 73, 295, 362, 375ff.,

407, 417, 433, 434, 438, 471, 637, 678, 708, 715, 716, 728, 729.

VALENS 545. VALERIANUS 159. VANDEBERGE 546, 616. VARAHRAN 164. DE V ARENNE 523. VARUNA 57, 60, 89. Vasari 413.

VerzeiChnis der geographischen und Eigennamen. 817

V ASCO DA GAMA 409, 410, 642, 652, 663.

VäBuki 103. VASUXRA 78. VAUGJIA.N 631, 634. VEIANUS 33. VELASCO 422. VELASQUEZ 422. VELHO, ALVARO 409. DE VELoso, GoNZALo 416,

419. VON YELTHEIM 669. VAN YELTHUSEN 558. Veluvana 82. Venedig 143, 287, 294, 310ff.,

316, 326, 350, 352, 354ff., 374, 380, 383, 391, 403, 409ff., 425, 431ff., 442, 442, 452, 469, 473, 476, 537, 593, 692, 709, 712, 715-717, 725, 727, 736.

Venezuela 427, 744. Venus 453. Verona 355. VERRES 33. Vicenza 355. VIGLIONI, P:!ETRO 332. Viktoria-Nyanza 590. Villa da Reinha 424. DE VILLAGE, JEAN 371. A VINEA, P:!ETRO 285. VISCHNU 60, 97. VISCONTI 351. VITIGES 287. Vulci 14.

WAGNER (Famulus) 404. W AKEFIELD 631, 634. Waldeck 598. AL-WALID 210.

Warwick-Castle 566. WASISTA 88. AL-WATBIQ 183. WEINSBERG 458. Weißenfels 382, 605. WELBER 403, 404. 416, 417,

426ff., 432. Wenden 48. WENZEL, Kaiser 440. WERNECK 669. Westindien 69, 71, 74, 734,

740. WEYLER 554. Wien 317,360,374,383, 392,

512, 562, 567, 596, 669, 671, 724, 726, 745, 748.

Wiener Neustadt 374, 383. WILHELM Il. von Sizilien

284, 360. WILHELM III. 566. WILHELM DER EROBERER 48. WILHELM VON LIPPE 579. WILHELM VON 0RANIEN 4.'55. WILHELM VON SACHSEN 724. WILLBURG 668. WILSON 634. WINKELMANN 624. Wismar 317, 536, 558. WISWAMITEA 88. Wittenberg 460, 597. WLADIMIR, hl. 49. WOLFF, CHRISTIAN 761. Wolga 61. Wolga.st 455. WooD 630. Worcester 499. Worms 313, 317, 360, 385. WOTAN 52, 53. Württemberg 536. Würzburg 317.

Wu-Tr 257. Wyschechrad 44.

XIMENES 67. Xochicalco 423.

Yangtsekiang 256. YAU 255. Ysele 717. YüAN 583. Yukatan 572.

ZACCARIA, ßENEDETTO 310. ZACHARIAS, hl. 290. AL-ZAHm 224. Zaledj 268. ZANCHAROLO, ANTHONIUS ZARATHUSTRA 55. [330. Zaytun 265, 332. Zeni 408. ZENO 159. DE ZENONO, M.utco 330. Zerbst 579, 596. ZEUS 6, 13, 14, 16. ZEUS ARISTAIOS 17. ZEUS MEILICHIOS 14. ZEUS MELISSAIOS 14. Zibith 642. ZICHY 668. Zigeuner 102. Zingis 198, 238. Zittau 567. Zleb 669, 671. ZoROASTER 55. ZuccA&us 355. ZuCCHERO 295, 348, 350, 366. Zuckara 653. Zuckerbier 479. Zürich 352, 453. ZWEIG, ABRAHAM 554.

52

111. Sachverzeichnis. Ablt\dsch 227, 228. Acer saccharinum 666ff. Acorus Calamus 215. Adiantum capillus Veneris

686. .Aeromeli 145, 146. Affinieren 222, 429, 719. Agave 689. Aghlabiden 239. Al-Agräbadin 236. Ahorn 666ff. - bier 667, 668. - sirup 667 ff. Ajjubiden 223. Alaun 221, 519, 522, 527,

533, 615, 624, 631, 637. Al-Azftr-Zucker 203. Alchemie 128. Alfeloa 602. Alfelogiro 602. Alfenique 533. Algen 694. Alhagi camelorum 148. - manniferum 148. - Maurorum 148, 149. Alkalien 98, 220. Alkermes 572. Alkohol 112, 202, 307, 368,

764, 766, 769. Almazara 240. Alumen zuccarinurn 278, 283,

309, 345, 472. Aluschar 151, 152. Ambrosia 13, 14, 17, 38. Amrita 56, 57, 60, 106. Antoniusbrot 352. Apis 25. Apotheken 210ff., 284, 314ff.,

372ft., 384, 391 ff., 451 ff., 458ft., 478, 567ft., 777,

- ordnung 315. [778. -schau 393. Apotheker 347ft., 368, 383,

440, 720. - taxen 315, 384, 393, 440,

578, 587, 596, 681, 717, 719.

Arenga saccharifera 661, 663ft., 778.

Arrak 643, 651. Arroba s. rubb. Arundo sagittata 68. Aschenbestandteile d. Pflan-

zen 762ff. Asclepias gigantea 152. 693 . Assimilation 762. Astrologie 756ft. Atmung 762. Atomtheorie 751ft., 760ft. Atraphaxis spinosa 148. aururn potabile 307, 385,

467, 470, 481. Ausfuhr, erste Zahlen 493. - gebühren 491. - prämie 548, 549,551, 628,

732. - verbot 623. - zoll auf Zucker 425, 428,

490ft., 543, 547, 716. Azalea pontica 32. Azob 472.

Bärenklau 693. Bagasse 487ft., 490, 514, 518,

531. - (Wort) 533. - als Brennstoff 650. Barnbillonia 340ft., 350, 373,

383, 718. Bambus 68ft., 71, 80, ll5ff.,

128, 137ff., 157, 168, 205, 778.

- rnanna 141. - rohr, eßbares 256. - stein 137ft. Banane 690. Bariga 650. Baron 664. Bassia latifolia 105, 107, llO. Bastern 518, 619, 736. Batterie 517, 520. Baurne-Spindel528, 617,630. Baumwolle ll5, 118, 121,

217, 240, 256, 360, 377, 538, 715.

Benet (Benit) s. Penid. Besant (Bisa.nt) 713. Beta s. Rübe (Beta).

Betula alba 692. Biene 5ff., llff., 17, 4lff..

50ff., 56ff., 61, 176, 776. -- = König ll. - = Muse 23, 30. -=Seele 20. - = Seherin 22. Bienenpatron 48. - recht 10, 42. - schule 561. - schwarrn 23. - zucht 6, 9-ll, 12, 17,

24, 42ff., 46ff., 50, 60, 213, 289, 558, 602, 670. 776.

Bier 39, 51, 58, 182. - gehonigtes 44, 48. bigres 47. Bilsenkraut s. sakrönä. Birke 53, 692. Birkenbier 693. Birkenwein 693. Bixa Orellana 574. Blätter, Funktion 756, 761. Blancma.nger 307, 321, 382.

457. Blanco 488ff., 493ff., 502.

513, 541, 727, 735. Blasinsbrot 352. Blattläuse 147ff., 156. Bleiessig 230, 634. Bleiprobe 230. Blut zum Klären 544. 61-i.

619, 621, 645. - faktoren 544. 619. - laugensalz 633. Bodenarbeit 634. Böser Blick 622. Bohrer des Zuckerrohres W2,

531. Bora.ssus flabelliformis 661.

663. Bosmoros 121. Brasilholz 482. Brassica rapa 697. Brauthonig 455. Brautzucker 455. Brieftauben 234. Brote, ägyptische 330.

Brote gestampfte 346. - schwarze 620, 633. brotones ( = Stoppeln) 498. Brotzucker 170, 642. Bucare 532. Buddha-Pilger 259ff. Bugonie 12, 25ff. Burgu 671. Byssus 143.

cabas 374. Cabessa 650. eaffa = Kiste 344, 374. Caffetin 340ff., 350, 362, 371,

373, 374, 395, 718, 735, 738.

Calotropis gigantea 152. - procera 152. Campher 130, 154, 175. Canarizucker 469, 470, 477,

478, 563, 622, 625, 726. Candus rosaceus 283. Canna 102, 215. Capillairsirup 686. Caryota urens 661. Cassia 270. Cassonade 373, 441, 522, 612,

719. Cassons 719, 738. Ceratonia siliqua 690. Chabissah 183. Chancaca 533. Charftbli 690. Cheribonrohr 70, 651. Chini I 06, 661. Chischti 642. Chotua 664. Citrusarten 69. Claret 303, 314, 393, 396. Coccus manniparus 149. Cocos nucifera 661. Confetti 212. Coquito 663. Cotoneaster nummularius

148. Country-cane 74. Cucurucho 513. Cumarin 667.

Dampfbenutzung 631. Dampfmaschine 631, 651. Dattelhonig 6, 11, 35, 662,

720. Dattelpalme 7, 661 ff. Datura stramonium 32. Daucus carota 696. Decken (der Brote) 222. - mit Ton 405ff., 487, 489,

495, 496, 501, 520ff., 619, 622, 624, 625, 634, 640, 650.

Deckkläre 616, 631, 634. - alkoholische 634. Dendrocalamus strictus 155.

Sachverzeichnis.

Destillation 89, 109, 112, 130, 202, 643.

Diabetes 109, 112, 687. Diabetiseher Zucker 687. Diapenidion 201, 204, 276ff.,

304, 362, 393, 398, 399, 441, 473, 479.

Diastase 686. Differentialzoll 740, 742. Dirhem 177. Dommaschino 340ff. Drachenblut (Harz) 578. Dragees 441, 721, 750. Drageoir 367, 383, 440. Dreseney s. Trisenet. Drohnen 18, 27. Drosomeli 145, 146. Dschftddhäba 185. Dschuzinqät 239. Dukaten 713. Dulloah 100, 223. Durrah 672.

Eiche 146. Einfuhrzoll 510, 551, 628,

637, 706, 716, 732, 733, 740, 742, 749.

Einkochen s. a. Kochung. - von Zuckersaft 84. Eiweiß 221, 667. Elaiomeli 145. Elektron 15. Elemente, drei 757, 764. Elixir 199, 470, 481. Elmolabban 683. Englisch-Ostindische Gesell-

schaft 550, 585, 586, 601, 739.

Ernährungslehre 76lff. Erythrina collarodendron

532. Esche 53. Essäer (Essener) 10. Essen 15. Essigsäure 764, 766, 770. Eßrübe 697. Eukalyptus 157. Euphorbien 118. Eusaccharum 74.

Fachfilter 631. Fähldadsch 164, 183, 223. Fanaid 438. Fänid s. Penid. - chasäi 167ff. Faräni 182. Farinzucker 726. Fatimiden 223, 239. Feronia elephantum 109. Festuca fluitans 694. Filterpresse 631. Fiorino 713. Fondaco dei Tedeschi 31 I,

331, 374, 431.

Formaldehyd 112. Formica omnivora 502. franfellicchi 283. FraxinuR numidica 151. - ornus 151. - oxycarpa 151.

819

Fructose (Fruchtzucker) 683, 686, 693.

Gärung des Zuckers 764ff. Galläpfel 221. gauQ.i 85. Gauda 112. Garäpa 487, 532. gas sylvestre 761. gawarät 189. Gefrorenes 565, 577. Geister der Stoffe 759. Geldwert 709ff. - sein Sinken 7ll ff., 736. Geldwesen 708ff. Gelenjabin 396. gemachter Zucker s. Zucker,

gemachter. Gerbsäure 221. Gerste 78. Gerstenzucker 603, 621, 686. Gewicht, spezifisches 230. Gewürze 115, 117, 157, 306,

310, 313, 335ff., 351, 355, 361, 362, 367, 370ff., 375, 382, 383, 385, 391, 393, 438, 441, 452, 470, 564, 571, 720, 750.

Gips 519, 524, 525, 634. Glyceria fluitans 694. Glykyrrhiza 673ff. Gold, trinkbares s. aurum

potabile. Goldwasser 307. Goldwert 709ff. Gräbadin s. al-Agrabadin. Grundsteuer 178. Guarapo s. Garapa. guQ.a 85, 96, 100, 102, 266. Guildive 523. gula 85, 100. Gulabatu 265. Gur 97, 98, 99, 111, 223, 643,

665.

Hackfruchtbau 5. Halwa 180, 232, 396, 602. Hamec 571. Hansa 360, 386, 427, 536. Haöma 53ff. Hedysarum Alhagi 148. Heracleum sphondylium 693. Hibiscus esculentus 98. Himmelstau 28, 694. Hippokras 314, 352,371, 372,

438, 439, 441, 442, 453, 469, 566, 721.

Hirse 694. 52*

820

Höchstpreise 128. Holcus saccharatus 671. Holländisch-Ostindische

Kompagnie 430, 538, 581, 584, 593, 645ff.

- -westindische Kompagnie 483, 493, 541, 542.

Holländischer Sand 602. Holzkohle 632, 683. Honig 1ff., 80, 85, 88, 92, 95,

105, 107, 113, 114, 116ff., 130, 132, 162, 163, 173ff., 180, 217ff., 239, 274, 277, 280, 335, 355, 360, 363, 450, 472, 475, 568, 574, 602, 603, 637, 654, 714, 720, 749, 75lff., 772.

- als Tribut 44. - attischer 30. - bier 50. - giftiger 31. - hymettischer 30. - handel 12, 30. - kuchen 19, 21, 29, 30, 33,

34, 44. - und Sirupschau 451. - Stein 107, 110, 112, 154. -- steuer 44, 48, 61, 85. - tau 29, 51, 56, 116, 124,

144, 146ff. -trank 17. -wein 21, 38, 44, 47. Hopfen 50, 51, 54. Hundskohl 693. Hura 58. Hutzucker 171 s. a. Zucker­

hüte. Hyazinth 571. Hydromel 36, 37, 38, 44.

lk 83. Ikratameli 690. Ikshvaku 82. Ikshu 83, 96, 105, 108, 111. ikshumilla 111. Imftdsch 167ff. Indigo 154, 630. -als Zusatz 630. Indische Literatur 76. Induktion 759ff. Ingwer 90, 175. Inversion durch Säuren 487,

516. Ixu 83, 88.

.Jagara 472, 662. Jaggery 661. Jainas 85, 87, 90. Jesuiten 580. Johannisbrot 105, 238, 690ff. Johanniterorder 325. Julep 237, 396. Jungfernhonig 337.

Sachverzeichnis.

kafass = caisse s. caffa = Kiste.

Kaffee 207, 590ff., 720. - häuser 591, 593-597. - surrogate 599. Kakao 507, 572ff. -öl 574. Kalam 167ff. Kalk 569, 570, 612, 617, 619,

621, 639, 664, 667, 704, 767.

- milchzur Scheidung 531. Kalmus 215. · Kamelsdorn 148. Kanalsystem des Iraq 179ff.,

186ff. Kauaster 647, 650. Kand 167, 172. 181, 222,

224, 271. 336, 642, 661, 714.

Kandis 101, 106. 108, 111, 168, 183, 209, 222, 237, 271, 278, 281, 300, 331, 341, 345, 346, 359, 373, 387, 396, 404, 433, 441, 466-469, 471, 473, 475, 490, 613, 621, 644, 645, 655, 714ff., 721, 724, 735, 738, 776.

-Darstellung 470,476,478. kan-lu 149. Kapittha 109. Karamel 99. Karat 692. Kasas 168. Kassenade s. Cassonade. Katäif 182, 185, 239. Katha 66. Kelbiten 239. Keratameli 690, 692. khand 96, 99, 106. khanda 100, 102, 108, lll. khaär 98, 223. Kieselsäure 138. Kilang 266. Kildevil 523. Klärmittel 634. Klärpfannen, verbesserte630. Klibanos 172, 313. Klumps 501. Knochenkohle 632ff., 645. Kochbücher 182, 183, 350,

354, 363, 381, 453ff., 456ff., 656.

Kochung 117ff., 752. - s. a. Einkochen. Königszucker 170, 297, 522,

612, 615, 616, 729. Kohlensäure 76lff., 764. Kokospalme 131, 661, 662. - chilenische 663. kol 98. Kompaß 263. Konkordat von St. Veit :355.

Kontinentalsperre 548, 579. 683ff., 693, 703, 742, 745. 748.

Krankenhäuser 160, 777. Kreuzzüge 289ff. Kristallisation in Bewegung

232. Kristallschauen 300. Kristallzucker 326ff., 339.

341ff., 346, 350, 359, 362. 370, 374, 642, 714ff., 723, 735, 738.

Kronosbrot 352. Krümelzucker 684. ksära 96. Kugelschwimmer 631. Kullari 776. Kumys 50. Kunstwein 278, 636. Kurszettel 381. Kyphi 11.

Lakritz 609, 676, 680. Landkarten 187. Lauzinadsch 183, 223. Lebenskraft 570, 763, 770. I..ebensmittelkontrolle 391. Lebkuchen 313, 385, 390,

451, 730. Leinsamen 21, 29, 30. LEoNINISChe Verse 282, 777. Licht 756, 763. - bei der Assimilation 756,

763. Liespfund 722. Liköre 437, 438, 565, 566. Lira, venezianiRche 712. Literatur, indische 76ff. Livre parisis 713. - tournois 713. Loch 237. Löslichkeit des Zuckers 528. Lompszucker 501 s. a. Lum-

pen. Lotus 271. Luft, bei der Assimilation

756, 762. -pumpe 631. Lumpen 623 s. a. Lomps­

zucker. Lutertranc (Lutirdranc) 314,

318. Luxus s. Tafelluxus. - gesetze 355, 385, 433

450ff. Lyoner Messen 724.

madhu-dhftli 100. 223. Madhftka 85, 86, 96, 10!), HJ'i

108, 110. madhvi 85. Maireya 88. l\lais 2, 68, 69. 670, 776, 778. - zucker 670.

Maltose 686. Malz 696. }lameluken 223. Ma'mun-Bissen 223. :Mango 80. 1Iangold 699. }lanichäer 261. 1Tanna 145, 204, 206, 207,

240, 274, 277, 309, 369, 398, 399, 436, 437, 563, 637, 677, 681, 688, 749,

- esche 151. [777. - klee 148. -- schwaden 694. )lannit 151, 152, 156, 694. marcibanum 353. l\Iarcusbrot 352, 353. Marienglas 24. Mark, kölnische 721. - lübische 622. - preußische 722. Jlarkiaton 352. Martzipaeum 454. Marzipan l84,345,348,35lff.,

363, 365, 429, 433ff., 440, 452ff., 475, 479, 540, 563ff., 603, 609, 749.

.:\Iascabado (Mascovado) s. Moscovade.

1\fassara 240. Massepain 440. Masturas 376ff., 715ff. Matapan 353. matsyaq.4J 100. matsyaq.4Jkä 96, 108. 111. Mauer der Maus 228. Medizin, griechische 35. - römische 38. meil-sucre 359, 383, 388, 717,

723, 724. Melasse 101, 106, 108, 113,

224, 230, 329ff., 335, 343, 377, 381, 523, 527, 530, ()36, 643, 719, 736, 742.

- als Futtermittel 643, 742. melassum 277. Melazzo 611, 728. }lelecitose 156. Meligo 69. Melikraton 36, 39. Melis 477. 479, 480, 490. .Melissen 15, 16. Meliszucker 726. Melitinus 154. )lelitturgi 24, 25. 1Ielone 695. melusi 728. mel sucker (s. meil-sucre). .:\Ielzucker s. meil-sucre. )Jerkantilsvstem 544. )Iet 5ff., 16. 17, 38, 39, 43ff.,

48ff., 60. 130, 180, 313, 475.

.:\Iethuen-Vertrag 494.

Sachverzeichnis.

Milch und Honig 7. 9, 13, 16, 17, 20, 26, 39. 40, 57. 131.

- zum Klären 78, 634, 667. - meer 103. - stein 154. - zucker 687 ff.. 770. Misri 222, 264, 661. Mi-tang 261. Mithridat 571. Möhre 696. Mohn 29, 33. Montejus 630. Moscovade 344, 376, 487ff.,

493ff., 502, 541, 612, 621, 727, 734, 736, 740.

Mostsirup 32. Moschus 130. Mucchera (Muchara) 340ff.,

373, 736, 738. muddardjend 653. Multiplikator für den Geld­

wert 710ff., 715, 719, 722, 723, 725, 737.

Musa paradisiaca 690. Musciatto 340ff. Mutterkorn 147. Myrobalanen 221.

Natur des Zuckers 75lff., 764ff.

Nabät (Nahet) 168, 300, 396. Nabat-i-Kasari 167ff. Navigationsakte 549, 550. Neger 404, 416. - aufstand 512. - handel 416ff., 424, 485,

500, 506, 635, 743. - klausei 547-549. Nektar 13, 14, 16, 17, 38. N estorianer 159 ff., 261. Nimphul 97. Nipa fruticans 661, 663. Nitron 220ff. Nolen-Gur 664. Normannen 271, 283. Nürnberger Trichter 561.

Ölpresse 17, 338. 339. Officium criblationi~ 383. Oinomeli 36, 39. Omomi 55. Orange 68. Orienthandel 333. Orlean 574. Oschar 151, 152, 169, 206, Ostseehandel 722. [319. Otaheitirohr 76, 501. 514,

531, 651, 652. Oxalsäure 687, 689, 768ff. Oxymeli 36, 38. Oxyfenicia 274ff., 304. Oxyzaccara 204, 274ff., 396,

3!18.

paishti 85. Palmhonig 124. Palmkoh1 127.

821

Palmsaft 88, 118, 124, 131. Palmsirup 109, 778. Palmwein 35, 115, 123, 12-1.

131, 266, 267, 662. Palmzucker 109, 66lff., 77h. Panela 157, 405, 488, 493ff ..

533, 541, 727. Panicum 671. Panoohe 156, 157. Papelon 532, 533. Papiergeld 264. Parmelia esculenta 150. Pastinake 696. Pata 664. paunda 643. Penid (Penidium) 165ff., 198.

201, 204-207, 245, 270, 271, 274ff., 280, 298, 304 bis 306, 308, 316, 322, 345, 350, 362, 387, 394. 396, 398, 399, 429, 452, 459, 460, 469, 471, 473. 479, 621, 713, 714, 749.

Pfahlbauten 696. Pfannenzucker 621, 664 . Pfau 439. Pfauenbraten 366. Pfeffer 122, 128, 310, 312ff.,

355, 366, 375, 385, 431, 432, 678, 720, 726, 760.

- spanischer 574. Pflanzen und Sterne 756. phib_1ita (pha1_1i) 96, 100, 108.

HO, 111. Phlogiston 76lff., 767 ff. Phoenix silvestris 661, 662. Piment 314, 574. Polizze 378. Portugiesisch-Brasilianische

Compagnie 494. Porzellan 266. Po-scha-tang 262, 263. Prämie 546 s. a. Ausfuhr-

prämie, Zuckerprämie. Pralinen 565. Preissteigerung 711, 735, 736. Preßbrote 634. Prohibitivsteuer 746. Prohibitivzölle 508, 543, 546,

549-551, 729, 732. Puderzucker 543. 645, 729.

730, 738. Pulque 690. - dc mahis 671. Punsch 89. Pundra 111. Pmithandel 214.

qanu 102. al-qatr ISS . qawälib ]SB.

822

Qualitätenlehre 197ff., 754. Quebrado 513. Quecke 696. Quecksilber 104. Quintessenz des Zuckers 481. Quintessenzen 757.

Rah 98, 99. Raffinade 237, 715ff., 738. - (Wort} 344, 380. Raffination 219ff., 264, 324,

356, 476, 522, 530. Raffinationskosten 507. Raffinationsverbot 507, 510,

547. Raffinationsversuche 629,

743. Raffinerie (Wort) 377. Raffinieren (Wort) 329, 344. Rafinade 621. ras 98. Ratoon-Rohr 498, 502. Rauschtrank 86, 105, 112. Ravensburger Gesellschaft

402. Reafinatio 611. Refinado 405, 621. Refinatum 425. refineren 380. Reis 50, 69, 75,,79, 80, 85,

88, 95, 101, 111, 121, 122, 124, 128, 129, 162, 180, 196, 202, 219, 256, 257, 261, 265-268, 305, 336, 337, 351, 360, 384, 387, 538, 687' 776.

-wein 124. - zucker 261. Remel 425. Rhododendron flavum 32. - ponticum 32. Ringbildung der Zuckerraf-

finerien 563. Roh 237. Rohr s. a. Zuckerrohr. - brände 489. - feinde 227, 229, 487, 531. - honig 121, 125, 144, 157. - manna 156. Rohzucker 84, 716, 728ff.,

738, 740. -- zufuhr 734. Ronchosurä 131. Rosat s. Rosenzucker. Rosaton 180. Rosensirup 236, 276ff., 319. Rosenzucker 196, 198, 199,

201, 202, 204, 206, 209, 237, 246, 270, 274ff., 297ff., 300, 304, 306, 308, 309, 316, 345, 350, 361, 370, 371, 387, 393, 395, 397, 399, 440, 467-469, 471--473.

Sachverzeichnis.

Rosinen 683. Rotfäule 80. rottami 728. rubb 377. Rübe (Beta) 698ff., 772. Rüben 453, 471, 600. -bau 700. - kaffee 600, 778. - zucker 301, 554, 628, 629,

749. - - fabrikation 705ff., 734. Rückvergütung546, 550,551,

623, 741, 742, 744ff. Rührwerke 232. Rum 438, 497, 501, 505-507,

511, 565, 601, 621, 636. - (Name) 523. Rumbullion 523. Rundenbetrieb 623.

Saccharum s. a. Zuckerrohr. - miscellaneum 719. - Narenga 75. - officinarum 74, 75. - sinense 257, 639. -- Roxburgh-Jeswiet 75. - spontaneuro 66ff., 75, 76,

105, 776. - turbinatum 459. Sackfilter 633. Säure des Zuckers 764ff. Saftpumpe 630. Sakebaron 120ff., 134ff.,

143ff., 203, 207, 247, 271, 472.

sakkar 98. Sakkar-Mambu 137ff., 143. sa.krönä 123, 129. Sal alembrot 467. - indum s. Salz, indisches. - tabari 467, 468. - taberzet 467, 468. Salpeter 375. Salz lff. - indisches 132, 134, 135,

207' 396, 458. Sand, holländischer 602. sandschad 167 ff. Särä 102. sarkarä 84, 96, 100, 105, 108,

109-111, 113. Sarvat 109. Sauerstoff 762. sawiq 162, 181. Schakar 167. Scha-tang 259-261. Schaukelpfannen 630. Schaumwein 439. Scheker 167. scheräb 102. Scherbet 109, 112. Schiffspfund 722. Schi-mi 258ff., 265. Schirqest 145, 148.

Schleimsäure 689, 770. Schleimzucker 686. Schmelzlumpen 628. Schmuggel502,505,553,559,

598, 601, 626, 728, 731, 746, 748.

Schnee 184, 233, 324, 335, 336.

Schokolade 572ff., 720. Schöpflöffel 630. Schraubenpumpen 231. schwarze Brote 620, 633. schweflige Säure 634. Secanjabin 203. secondi pasti 728. Seehandel, arabischer 189ff. Seide 143. Seidenkürbis 696. Seilpfannen 630. Sesam 21, 29, 30, 33. -öl 121. Siedemeister 619. Signaturen 468. sikangabin 205, 207. Silberwert 709ff. Sinken des Geldwertes 711 ff.,

736. Sinopel 314. Siracost 206. Sirop capillaire 686. - imponderable 686. Sirup 98, 102, 106, 108, 111,

180, 224, 241, 245, 246, 276ff., 335, 336, 343, 350, 377, 393, 394, 460, 465, 468, 472, 475, 479, 502. 504, 505, 511, 543, 568, 616, 642, 651, 717, 724. 729, 731, 734.

Sirupe Buddhas 260. Sirupus de Alexandria 343. sitopalä 100, 106, 108, 111,

113. Sium sisarum 256, 673. Sklaverei 404, 416ff., 504.

506, 668, 706, 743, 746. Skorpione 189. sökar 177. Solimennum 477. Söma 53, 85, 86, 109, 112,

776. Sonnenöl 468. Sorbet 109, 180. Sorghum 67, 69, 72, 778. - saccharatum 671. Spezifisches Gewicht s. Ge-

wicht, spezifisches. Spießglas 518. Spindel 230 s. a. Baum~-

spindel. Spodium 140ff., 282. Ssabier 163. Stärke 207. - zucker 685ff.

Stampfbrote 522. Stapelrecht 553. Stein (Gewicht) 722. - der Weisen 481. Steinkohle 562, 614, 618, 622,

623. Stückzucker 642. subtleties 364. sucre affine 719. - royal s. Königszuck~r. Süßholz 96, 105, 107, 110,

130, 132, 204, 207, 256, 260, 274, 275, 300, 307, 318, 347, 359, 395, 442, 453, 475, 587, 673ff., 749, 750.

Süßigkeit 75lff., 772ff. Süßmais 671. Suezkanal 410. Sulaimil.ni 229. sulaimanischer Zucker 167ff ..

183, 196, 198, 239, 245. SurA. 56, 60, 664. surtaxe s. ÜberzolL Suykerbakkers 729. Sweet-Cane 215. Syringitis 154.

tabar 169. Tabarzad 167ff., 181, 196,

198, 201, 202, 229, 239, 245, 395.

Tabarzet 206, 271, 306, 376, 396, 398, 460, 466, 468, 471, 475, 621.

Tabaschir 137ff., 154ff., 202, 204, 208, 245.

Tabasios 141. tabu 266. Tafelluxus 33, 38, 127, 179ff..

225ff., 233, 240, 307, 309, 313, 335ff., 349ff., 363ff., 370ff., 384, 385, 429, 433ff., 437ff., 444ff., 450ff., 474, 478, 540, 563ff., 654, 655.

Taffia 523. Tahitirohr s. Otaheitirohr. Tamariske 149. Tang-Chuang 260, 261. Taufe 39. Tee 257, 580ff., 720. Teerwasser 228. Teesurrogate 588. Terenjabin 145ff., 148, 206,

399. Theobroma Cacao 572, 580. Therapeuten 10. Theriak 119, 571. Thermometer 529, 630. toddy 88. Ton zum Decken s. Decken. -erde 406. - - hydrat 631, 634.

Sachverzeichnis.

Trapetum (Trappeto) 338, 377, 412ff.

trapig 377. Traubensirup 194. Traubenzucker 218, 232,

682ff. Trisenet (Treseney) 385, 386,

395, 396, 452, 725. Triticum repens 696. Trockenstuben 635. Tropfhonig 337. Tuluniden 223. Turi 70. Tutiya 141.

Überzoll 54 7. Uftun lahu 224. Uk 83. Umschiffung Afrikas 407ff. aruschar s. Aluschar.

Vakuum 651. - apparat 63lff. Valenzzucker 621. Valisneria spiralis 664. Vanille 574. Vansaha lll. Veilchensirup 236, 276ff.,

319, 725. Veilchenzucker 125, 196, 198,

199, 201, 202, 204, 209, 237, 270, 274ff., 297ff., 304-306, 308, 309, 316, 345, 350, 361, 370, 389, 393, 394, 396, 399, 469, 471, 472.

Verbote der Rübenzucker· fabrikation 707.

Verbrennbarkeit des Zuckers 198, 309, 467.

Versicherung 310, 378. vinum saccatum 38. Violat s. Veilchenzucker. vis edulcativa 771. Vordecken 629, 631, 634.

Wachs 8, 11, 12, 28, 39ff.. 44ff., 47, 49, 218, 355, 383, 393, 512, 670, 720, 726.

- kerzen 40ff., 49. Walkererde 406. Wasser der Bequemlichkeit

227. - mühlen 192, 419ff., 517,

531, 532. - räder 186, 231, 338. Weihnachtsbaum 567. Weihrauch 154. Wein aus Zucker 108, lll,

112. - fälschung 390, 391. Windmühlen 193. Würztränke 385, 437, 460.

823

Würzweine 307, 314. 321, 390, 442, 449, 461.

Yava 79.

zacchera 34 7. Zamburri 329, 330. 341. Zea canina 69. Zechine 713. Zeideln 42. Zeidler 45, 48. Zentrifuge 634. Zichorie 599, 600, 603. Zigeuner 164. Zucker als Abgabe s. Zucker

als Steuer. - als Antisepticum 570. - als Futt-ermittel 643, 742. - als Gehalt 509. - als Geschenk 268, 725. - als Konservierungsmittl"l

571. - als Kopfsteuer 509. - als Legat 350, 368. - als Liebeszauber 610. - als Mitgift 327. - als Name 350. - als Steuer 194, 327. - als Zahlungsmittel 510. - analyse 770. - de 1amadores 377. - destillation 571, 764ff. - entstehung 75lff. - fester 113. - für Tinte 637. - gärung 764ff. - gemachter 623, 626. - im Aberglauben 610, 622. - in Ägypten 333 ff. - in der Alchemie 481. - in der Magie 300. - in der Malerei 354. - in der Medizin 195ff.

20lff., 206ff., 300ff., 363, 394, 569ff.

- indische Namen 102. - Iöslichkeit 528. - namen 102, 297, 304, 322.

361, 365, 369. - sein .,Wesen" 764ff. - und Galle 570, 605. - und Zähne 571. - zu Mörtel 109, 643. - zur Bierbereitung 479,

636. - zur Promotion 458. 564. - zur Vergoldung 472. - ahorn 3, 666ff. - ameisen 416, 502, 508,

524, 526. -- ausfuhr s. Ausfuhr. - bäcker 3l0ff., 385. - dosen 560, 1368. - einfuhr s. Einfuhr.

824

Zuckerfabrikation 280, 291, 327ff., 404ff., 412ff.

- --- in Brasilien 486ff. - - - in Valencia 376.

in Westindien 515ff. - figuren 224ff., 261, 335,

351, 355, 364, 370ff., 384, 387, 434ff., 439ff., 444ff., 453ff., 478, 540, 563ff.

- formen 172. - - metallene 476. -- frachten 292, 42lff.,

716ff., 727' 730. - geist 571. - großhandel 350. -- handel297, 340ff., 348ff.,

354ff., 380, 433ff. - ha.ndels-Privileg 719. - hirse 2, 72, 671. -- höchstpreis 50!1. -hüte 723. - -"Hut" 342, 344. - krankheit 687. - kristaUe 472. -kugeln 99. - -"Lasten" 731. - monopol 232, 235, 410,

443, 557. - öl 471. - papier 615, 624. - prämie 546, 547, 741,

743ff. - preise 708ff.

l:!achverzeichnis.

Zuckerraffination 613ff .• 623ff.

-- - raffinerien 449. - rauch 452.

rohr 63ff., ll5ff., 178ff., 206, 216, 226ff., 242ff., 258, 266. 289ff., 302ff., 326ff., 776.

- -- s. a. Rohrzucker. - - als Tribut ll4, 258. - -- als Zauber 79. - - anpassung 73. -- - in Ägypten 333ff. - - in der Provence 442. -- - indische Namen 102. - - namen 641. -- - rotfäule 80. -- - verpflanzung nach

Madeira 402. -- -- verpflanzung nach

St. Domingo 415. - - - verwildertes 68. - -- wildes 66ff., 76, 257. - - arten 64ff., 73ff., 198,

644. - - blüten 70. - -- Chromosomen 74. - - krankheit 403, 404,

487, 500. - - müh1e 98, 224, 261,

284, 419ff., 486ff., 516, 612, 644, 655, 744.

- - presse ll3, 228.

Zuckerrohrsamen 71ff., 526. - rückvergütung s. Rück­

vergütung. -säure 689. - sorten 306, 346, 362 ff..

373, 376, 395, 398, 452, 458, 460, 466, 471, 477. 602, 611, 618, 625, 627. 718, 719, 725, 736.

- - namen 343ff. -- spekulation 337. - steuer 193, 232, 240, 248,

284, 285, 334, 337ff., 412, 497, 500. 643, 731, 740.

- überzoll s. ÜberzolL - verbrauch 346ff., 552.

563, 601. - verfö.lschung 348, 393.

461. - Verbrennbarkeit 198,

309. 467. - verpackung 342ff. -- waren 560, 568, 721, 749. -- wasser 270, 278. -wein 202. -- werk 369, 385. - wurzel 256, 673. -- zehnten 419ff. - zölle 292, 297, 349, 351,

503, 546, 551, 729, 741, 744ff. s. a. Ausfuhrzoll, Einfuhrzoll, Prohibith·­zoll.

Nachträge und Ergänzungen zur "Gesdtidtte des Zudters"

Von

Edmund 0. von Lippmann

Sonderabdruck aus der Zeitschrift des Vereins der Deutschen Zucker-Industrie. Bd. 84. 1934. Technischer Teil. November- Heft.

Vorrede.

In den oor etwa Jahresfristl) erschienenen "Nachträgen und Er­gänzungen" zur Festschrift "Geschichte der Rübe (Beta) als Kulturpflanze" (1925) erwähnte ich die Erweiterung meiner ein­schlägigen Kenntnisse, die ich teils fernerem Studium der Literatur verdanke, teils dem Umstande, daiJ mich Herr Prof. Dr. A. Tschirch in Bern ehrenderweise aufforderte, die Redaktion der zweiten Auflage seines einzig dastehenden monumentalen Werkes "Handbuch der Pharma­kognosie" mit zu übernehmen, und namentlich den umfangreichen Abschnitt "Pharmako-Historia" gemeinsam mit ihm herauszugeben 1).

Die nämlichen Anlässe führten auch zur Auffindung einer fast über­raschenden Fülle von Materialien, die meine "Geschichte des Zuckers" in wesentlichen Punkten bereichern und erweitern; da ich dem Eintritte in das 79. Lebensjahr entgegengehe, glaubte ich, ihre Aufarbeitung nicht länger aufsc.hieben zu sollen, und lege sie nachstehend in 17 Abschnitten vor, die sich jenen des Hauptwerkes eng anschlieflen und deren Kenntnis voraussetzen, so dafl Wiederholungen möglichst vermieden sind. Aber­mals bitte ich die Leser, mir irgendwelche Versehen, die sie bemerkm sollten, alsbald zwecks entsprechender Berichtigung mitzuteilen.

A b k ü r z u n g e n.

A. Med. = Sudboff's "Archiv für Geschichte der .Medizin·• (Leipzig 1892 ff.). A. Nat. = "Archiv für Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik"

(Leipzig 1909 ff.). A. Rel. = "Archiv für Religionswissenschaft" (Leipzig 1902 ff.). Arch. = "Archeion; Archivio di Storia della Scienza" (Roma 1919 ff.). Archief = "Archief voor de Suikerindustrie in Nederlandsch-Indie" (Soera-

baja 1892 ff.). Chz. = "Chemiker-Zeitung" (Köthen 1876 ff.). C. Z. = "Centralblatt für die Zuckerindustrie" (Magdeburg 1892 ff.). · D. Z. = "Deutsche Zuckerindustrie" (Berlin 1875 ff.). Fo. u. Fo. = "Forschungen und Fortschritte" (Berlin 1926 ff.).

') Ztschr. Ver. Dtsch. Zuckerind. Techn. T. 84: (1934) S. 15.

R;.,:;n_1,r.'·] Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 807

H. D. A. M. G. M.

= "Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens" (Berlin 1927 ff.). = "Mitteilungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissen­

schaften" (Leipzig 1902ff.). Natw. PW.

= "Die Naturwissenschaften" (Berlin 1912 ff.). = P a u I y - W iss o w a "Realenzyklopädie der klassischen Alter­

tumswissenschaften" (Stutt.gart 1894 ff.). Quellen = .,Quellen und Studien zur Geschichte der Naturwissenschaften und

der Medizin" (Berlin 1931 ff.). z.

I.

li.

III.

IV.

V. VI.

VII.

VIII.

= "Zeitschrift des Vereins der Deutschen Zucker-Industrie" (Berlin 1850ff.).

Zusätze in eckigen Klammern rühren vom Verfasser her.

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Inhalt.

1. Abschnitt (8. 1-63): "Zur Vorgeschichte des Zuckers. Der Honig" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 808

2. Abschnitt (8. 63-112): "Die Heimat des Zuckerrohres und der Rohzuckerbereitung" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 824o

3. Abschnitt (8.115-157): "Zuckerrohr und Zucker im euro­päischen Altertum und frühen Mittelalter" . . . . . . . . . . . . . 829

4. Abschnitt (8. 158-172): "Die Ausbreitung des Zuckerrohres nach Westen und die Erfindung der Raffination" . . . . . . 83!

5. Abschnitt (8.173-215): "Der Zucker am Hofe der Kalifen" 886 6. Abschnitt (8. 216-254): "Zuckerrohr und Zucker in den

westlichen Provinzen des Kalifats" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84,2

7. Abschnitt (8. 255-268): "Die Verbreitung des Zuckerrohres nach China und den Küsten des indischen Ozeans" . . . . . . 847

8. Abschnitt (8. 269-323): "Der Zucker zur Zeit der Kreuz-züge" ................................................. M9

IX. Zum 9. Abschnitt (8. 324-399): "Europas Zuckerverbrauch im 14. und 15. Jahrhundert und seine Bezugsquellen" . . . . . . . . . . 858

X. Zum 10. Abschnitt (8. 400-482): "Der Zucker im Zeitalter der Ent-deckungen" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86{

XI. Zum 11. Abschnitt (S. 483-533) : "Die Zuckerfabrikation Amerikas im 17. und 18. Jahrhundert" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 873

XII. Zum 12. Abschnitt (8. 534-610): "Der Zuckerverbrauch Europas im 17. und 18. Jahrhundert" ..................... ."......... 877

XIII. Zum 13. Abschnitt (8. 611-638): "Die europäische Zuckerraffination im 17., 18. und im beginnenden 19 . .Jahrhundert" . . . . . . . . 888

XIV. Zum 14. Abschnitt (8. 639-660): "Der Zucker im Orient seit Beginn des 14 . .Jahrhunderts" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 890

XV. Zum 15. Abschnitt (8. 661-707): "Die Ersatzmittel des Rohrzuckers" 891 XVI. Zum 16. Abschnitt (8. 708-750): "Geschichte der Zuckerpreise" . . . 915

XVII. Zum 17. Abschnitt (8. 751-774): "Ansichten Uber Entstehung und Wesen des Zuckers" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 918

Zusätze bl'i dPr Korrektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 921 Namen der Autoren und anonymen ·werke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 923 Geographische und Eigennamen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 929 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 933

60*

$>8 von Lippmann:

I. Zum 1. Abschnitt (S.l--63): "Zur Vorgeschichte des Zuckers. Der Honig."

[ Zt.chr. Ver. Dlach. Zuckeriad.

1. Die Tatsache, daß gleich dem Salz auch der Honig erst beim Uebergange zum regelmäßigen Genusse pflanzlicher Lebensmittel als würzende Zukost geschätzt, ja verlangt wird, bestätigen auch die neue­·sten Nachrichten über die Völker Afrikas. Die noch jetzt allein von der Jagd lebenden Neger- und sonstigen Stämme, die "nie Korn essen" und "nie Salz verzehren", kennen auch den Gebrauch des Honigs nicht, während jene, die "bereits Brot bereiten", ihn sehr zu schätzen wissen 1 ) .

.Schon 1820 berichtet übrigens in diesem Sinne der Reisende D e ll a ·C e ll a , daß sich bei den Völkern südlich des alten Karthagos, die fleißig Ackerbau betreiben, unzählige Schwärme wilder Bienen finden, deren Honig aufgesucht, verzehrt und weiterverkauft wird; ebenda sah der Reisende S h a w auch aus Palmfrüchten "künstlichen Honig" aus­pressen, offenbar den nämlichen, dessen bereits He r o d o t aus derselben ·Gegend gedenkt 2). Nach S e y f f er t stehen aber in mancherlei Fällen ·die Anfänge der Honiggewinnung und der sogenannten Waldbienenzucht auch in engel'l Beziehung zu religiösen Anschauungen, namentlich zu der vielverbreiteten "Baum-Bestattung" Toter").

2. Eingehende Nachrichten über das alte A e g y p t e n enthalten .Boden heim er s Werk "Materialien zur Geschichte der Entomolo­gie" 4), sowie ein zusammenfassender Aufsatz A r m b r u s t e r s (mit 15 Abbildungen und Litel"aturverzeichnis) 5). Diesem zufolge besaß Aegypten mindestens seit 0000 v. Chr. eine besondere Spielart der Biene, -deren Vorhandensein längere Zeiten der Entwicklung voraussetzt, und kannte als Bienenstand die liegende Röhre aus getrocknetem Schlamm -oder aus Ton, die sich seither fast unverä.ndert erhielt, und so noch bei den heutigen Fellachen in allgemeinem Gebrauch steht. Das im alten Reiche (seit etwa. 3000) vorkommende hieroglyphische Zeichen ist fraglos -eine Biene und nicht, wie manche Forscher annahmen, eine Wespe, und bildet demgemäß auch einen Bestandteil des Wortes für Honig, der u. a. schon in dem um oder bald nach ·3000 niedergeschriebenen medizini-

1) Fr oben i u s "Kulturgeschichte Afrikas" (Zürich 1933), 73, 74; 321. ") H e e r e n "Ideen über Politik, Verkehr und Handel . . . ", Zusätze zur

~ Auflage (Göttingen 1887) IJ 20, 21, 23. 1 ) "Biene und Honig im Volksleben der Afrikaner" (Leipzig 1930); vgl.

.,.M. G. M." XXX, 206 (1931) und die Besprechung im "Archiv f. Bienenkunde" XII, 274 (1931).

1) Berlin 1929; I, 28 ff. •) "Archiv f. Bienenkunde" XII, 221 ff. (1931).

B~.!f.:,..~4·} Nachträge u. Ergänzungen z. ,.Geschichte des Zuckers". 809

sehen P a p y r u s E d w in Sm i t h als wohlbekanntes innerliches und äußerliches Heilmittel auftritt 6). Die Biene gilt auch als Sinnbild des Königs, da man einen "Bienen-König" annahm, und dient daher als sog. Determinativ (Bestimmungszeichen) der Königsnamen, so daß es z. B. noch von Sesost r i s (1882-1845), dem Schöpfer des einheitlichen Reiches, heißt: "er hat die Biene Oberägyptens und die Biene Unter­ägyptens vereinigt". Als Schmuck und als Amulett ist die Biene im alten Reiche seit etwa 2700 gleichfa1ls nachgewiesen. Dem Beginne des mitt­leren Reiches (um 2000) entstammen Abbildungen in Gräbern, die Ab­lieferungen von Honig und Honigwaben als Steuer darstellen, auch treten besondere neue Worte für Bienenzüchter und für Wachs (menech) auf. Aus dem neuen Reiche (seit rund 1600) liegen Listen über Honigsteuern vor, sowie solche von Orten, die vermöge genügender Breite des Niltales zur Honigerzeugung geeignet sind; die Gemälde vieler Gräber zeigen Honigwaben- und -Scheiben, in etwas jüngerer Zeit (um 1450) auch Bienenstä.nde, Ausräucherungen von Bienen', Gefäße zum Sammeln, Auf­bewahren, Pflegen und Verarbeiten des Honigs (u. a. zu ·Honigkuchen) usf. Derlei Darstellungen erhalten sich weiterhin mit der in Aegypten hergebrachten Beharrlichkeit, kehren noch um 600 in hoher Vollendung im Grabe des Pa b a s e wieder und bringen dort auch Abbildungen der Biene, die völlig dem uralten hieroglyphischen Zeichen entsprechen. Im hellenistischen Zeitalter (seit etwa 300 v. Chr.) übertrugen diese die grieehischen Künstler auch auf Münzen, z. B. auf die der Königin Be­r e n i k e II. (246-221); die Beziehung zwischen Bien·enbild und Königs­würde kannten aus richtiger Ueberlieferung noch C h a i r e m o n, der am Alexandrinischen Museum tätig und Lehrer des Kaisers Ne r o war, ja noch der Geschichtsschreiber Am m i an u s :M a r c e 11 in u s (um 400 n. Chr.) '). Die Annahme, im hellenistischen Aegypten habe, neben zahlreichen sonstigen Monopolen, auch ein solches auf Honig bestanden. erwies sich als irrtümlich; wohl aber gab es auch staatliche Imkereien (p.EI.Hmov~yfm, melissurgiai; vgl. pEUna, melitta = Biene), von den sonstigen Züchtern wurden besondere Abgaben für die gewerbliche Ver­wendung des Honigs erhoben, und deren Bedeutung bezeugen die vieler­lei überlieferten Fachworte der Imkersprache 8). - Den im nämlichen

") ed. B r e aste d (Chicago 1930); s. Y. Li p p man n Chz. LV, 933 (1931). - Sudhoff glaubt, daß sein Alter wohl etwas i.ibersrhätzt werde ("M. G. M." XXX, 263: 1931): die auf uns gekommene Abschrift rührt Yon etwa 1700 v. Chr. h<·r (~ . . ,Isis'' XY. 355: 1931).

'l W e II man H "Physiologos" (Leipzig 1930). 63. ") Heiehel'iheim .. PW." XYT, 181; Sehwähn, eb<l. Y .A, 275.

810 von Lippmann: r Zlachr. Ver. Dtscb. :z;uekerind

:Zeitalter (etwa um 200 v. Chr.) ,-erfaßten Schriften des Bol o s von .M ende entnahmen, so viel man weiß, alle späteren Autoren die aben­teuerliche Lehre der Bugonie, d. i. der Herkunft der Bienen aus ver­wesenden Leibern der Stiere (gr. {Jot:r;, bus) 9); ob und wie weit sie in das ägyptische Altertum zurückreicht, steht noch dahin.

3. Wie in Aegypten, so war nach Armbruster die Bienenzucht in liegenden Röhren auch in sämtlichen Küstenländern des östlichen Mittelmeeres schon seit s eh r alten Zeiten heimisch, u. a. in P a 1 ä -8 t i n a , 8 y r i e n und P h ö n i z i e n ; von da aus gelangte sie auch in die phönizischen Kolonien, so nach Nordafrika (Karthago), Sizilien, Süditalien und Spanien, und nur weil dies in Vergessenheit geriet, konnte die noch bei Justin u 8 10) (um 165 n. Chr.) erhaltene Sage entstehen, Gergor i s, ein mythischer König der gegen 1100 v. Chr. im südwest­lichen Spanien gegründeten Stadt Tartessos, sei der Erfinder der Bienen­zucht gewesen 11). Da.ß die in Aegypten um 1960 v. Chr. verfaßte "Ge-8 c h i c h t e d e s S i n u h e" Palästina ein an Honig reiches Land nennt, betraclitet A r m b r u s t er als Beweis einer dort bestehenden Dieneuzucht 12). Die Berechtigung dieses Schlusses erscheint jedoch fragwürdig: B o d e n h e im e r macht darauf aufmerksam, daß noch in den Schriften des A I t e n und Neu e n T e s t a m e n t s keine Rede von Bienenzucht ist, und da.ß es u. a. im Vers 17 des 87. Psalms heißt "ich würde sie mit Honig aus den Felsen sättigen" 13); auch nach E d. M e y <> r gilt die Redensart von Palästinas "Milch und Honig" beim Jahvisten nnd seinen Abschreibern lediglich "vom Standpunkte des Beduinen aus" 14). Den Schriftenkreisen der Mischna und des Ta Im u d s, die den ersten Jahrhunderten n. Cht•. angehören, ist betreffs Bienenzucht ebenfalls nur höchst Dürftiges zu entnehmen 15). Alle diese Umstände schließen natürlich nicht aus, daß Bienen in den angeführten Ländern und auch in Kleinasien schon seit entlegenen Zeiten heimisch waren H).

4. Das nämliche gilt betreffs Ara b i e n s , auch hinsichtlich seines nördlichen Teiles 17). Nach einer bei Ha s a n a l -Ba s r i erhaltenen Tra-

8) W e ll m an n, a. a. 0., 112. 10) XLIV, 4. 11) "Arch. f. Bienenkunde" XIII, Heft 1 (1932); Sonderabdrurk 18, 24, 34, 39.

- Sc h u I t e n "PW" XV, 364; ebd. IV A., 2449. 12) a. a.. 0. XII, 221ff. (1931). 13) a. a. 0. I, 38. 11) "Geschichte des Altertums" (St.ut.tgart 1931) II (2), 288. 16) Bodenheime r, a. a. 0. I, 42. 10) Mau r i z i o .,Geschichte der gegorenen Getränke" (Berlin 1933), 31. 17) M a u r i 7. i o , a. a.. 0., 31.

BdT!,4b!1_.1~·) Nachträgt• u. Ergänzungenz. "Ges_c~ichte des Zuckers'". 811

dition untersagte schon Muhammed strengstans das Töten von Bienen'"); in den seit dem 7. Jahrhundert eroberten Gegenden Persiens, Syriens, Aegyptens usf., wußten die Araber die Bienenzucht hoch einzuschätzen, wie das z. B. noch Bestellbriefe aus dem 9. Jahrhundert über große Mengen feinsten ägyptischen Schlauch- und Ambrahonigs beweisen 19),

und die Sammelwerke des a 1 - K a z w in i und a 1 - D a mir l aus dem 13. und 14. Jahrhundert verbreiten sich auch recht ausführlich über die eigenen Errungenschaften der Araber auf diesem Gebiete.

5. Was das übrige A s i e n anbelangt, so findet sich die echte Honig­biene seit altersher in Persien, Afghanistan, Tibet und China, während sie in die Gegenden jenseits des Urals und nach Siblrien erst im 18. Jahr­hundert gelangte, in den Ländern und Inseln des Südens aber durch andere Gattungen vertreten wird 20); zu diesen zählen auch die Bienen Ceylons, dessen im Aussterben begriffenen Ureinwohner, die Weddas, Fleisch bis ein Jahr lang in Honig zu konservieren verstehen 21). - In B ab y 1 o n i e n er­wähnen zwar sehr alte reremoniale und Beschwörungsformeln Honig und einen Honiggott, erheblich jüngere auch Bienen- und Gebirgshonig, sie lassen aber keinen Schluß auf die (jedenfalls späte) Zeit der Einführung einer Bienenzucht zu; auch ist unter Honig ursprünglich wohl stets, und weiterhin noch sehr oft, Dattelhonig oder Dattelsirup zu verstehen, und unter Gebirgshonig der Honigtau oder die Manna von Tamarisken und anderen Gewächsen 22).

6. Das mittlere und südliche A m e r i k a besaßen zur Zeit ihrer Ent­deckung ausschließlich besondere stachellose Bienenarten; die Honigbiene führten Engländer und Holländer im 17. Jahrhundert zuerst nach Nord­amerika ein, und erst im 18. und 19. Jahrhundert (z. T. bis 1857) gelangte sie auch allmählich nach Mittel- und Südamerika 28). - In Aus t r a 1 i e n und Neuseeland wurde sie ebenfalls erst im 19. Jahrhundert (bis 1840) an­gesiedelt 24).

7. Wie weit im alten Griechen l an d die Kenntnis der Bienen­zucht zurückreicht und welche Ableitung für das vermutliche Ur'Wort

18) Ritte r "Islam" XXI, 3 (1933). 11) "Führer durch die Ausstellung des Papyrus ErzhE~rzog Rainer" (Wien

1894), 198. 20) Bodenheimer I, 141,162. 21 ) Maurizio 31, 32, 35. "") v. 0 e feIe, bei Bö h n er .,Geschichte der Cecidologie" (Mittenwald

1933), 12. Eckstein "H. D. A." IV, 281, 295. 23 ) Mau r i z i o 31, 32. 43. Arm~ r u s t o> r "Archiv f. Bienenkunde" XII,

276 (1931) . .. ) 11[ a u r i z i o 32.

812 von Lippmann: f Ztacbr. Ver. Dlacb. Znckerlnd.

p,O.n (melit) in Frage kommt, läßt sich nicht sicher entscheiden. Der Zusammenhang des Namens M e l i k e r t e s , der für einen Honigdämon überliefert ist, mit dem des phönizischen Gottes M e 1 k a r t 25), läßt sich nach L es k y nicht aufrecht erhalten 26), er bedeutet vielmehr Honig­zerschneider, wie das schon M a a s s angab und wie es die Erklärung des Lyrikers Si m o n i des (um 500 v. Chr.) bestätigt, "er heißt so wegen der Süße"; gut griechisch und nicht phönizisch ist Pfister zufolge auch der Beiname M e i l ich i o s , der vielerlei milden, sanften und sühnenden Gottheiten zuerteilt wird, u. a. auch dem Z eu s 27). Be­ziehungen zur ägäischen Kultur läßt der Z e u s M e l i s s a i o s als mög­lich erscheinen, der als vorgriechische Gottheit von Bienengestalt in Kreta verehrt wurde; dort herrschte auch der König Melisseus, dessen Töchter M e 1 i s s a und Am a l t h e i a den auf Kreta neugeborenen Z e u s mit Milch und Honig ernährt haben sollen 28); der Honig vertritt hier die Stelle der Götterspeise Ambrosia, die als &-p{JqoTo<; (a-mbr6tos, lat. im­mortalis) schon Bop p dem arischen a-mrita (unsterblich) gleichsetzte 29).

Ueberliefert ist auch der Kultus einer Göttin in Bienengestalt, der M e­l iss e, deren Name weiterhin auf Nymphen und mantische Priesterinnen überging, zuletzt auf die des delphischen A p p o 11 o n s, dem nach Pa u -s an i a s 80) und Phi l o s trat o s 31) Bienen und Vögel ein Tempelehen aus Wachs und Federn erbauten 82). Von der erwähnten Urform pli.tr

(melit) leiten sich auch viele andere Namen ab, sowohl solche mythischer Personen (Melita u. dgl.) als !lluch solche honigreicher (oder in jüngerer Zeit Bienen züchtender) Orte, z. B. die des "Honig-Dorfes" Melite nächst Athen und einiger Flecken an der spanischen Küste (später Mellaria ge­heißen, und noch jetzt Vejer de la miel) 88).

8. Dafür, daß der Honig den Griechen seit s ehr ferner Zeit bekannt war, sprechen die Sagen von seiner Entdeckung durch Götter, z. B. B a c c h u s 34), durch Götterabkö:mriJlinge, z. B. A r i s t a i o s (einen Sohn

25) E d. M e y er, a. a. 0. II (2), 120 ff. 28) "PW." XV, 519. 27) "PW." XV, 343 ff. 28 ) Van der Kolf, "PW." XV, 525, 529; Kruse, ebd. 522. 29) Grimm .,DeutschE' Mythologie" (Berlin 1875), Nachträge, 95. 30) X, 5, 5. 31) VI, 10, 4. 32) V an d e r K o 1 f, a. a. 0.; K r u s e , ebd. 33) Schuster, "PW." XV, 364ff.; Van dP.r Kolf, ebd. 540: Honig­

mann, ebd. 542; Sc h u 1 t e n, ebd. 557. - Hingegen ist ::\Ielite = ::'llalta nach Weiß lybischen Ursprunges (ebd. !\43).

34) 0 v i d "Fasten" III, 736.

B~.!'i!~. ~934·] ~achträge u. Ergänzungen z. "Geschichte dt>s Zuckers". 813

Apo 11 o n s), den Apo 11 o n i o s von Rho du s (um 250 v. Chr.)

p,E'Urpf!wv nennt (meliphron = den auf Honig Bedachten), oder durch mythische Gestalten, wie den oben erwähnten König Ge r g o r i s von Tartessos. In welche Zeit jedoch der Beginn einer geregelten Bienen­zucht fällt, läßt sich bisher nicht bestimmt angeben. Betreffs der Gedichte Ho m er' s , die auch in ihren jüngeren Teilen um 700 v. Chr. schon ebenso wie noch jetzt gelesen wurden 35), ist Körner der Ansicht, daß

sie mindestens in der Odyssee von ihr sprechen 36), aber andere Fachleut~ halten diese Meinung für irrtümlich oder doch für fraglich 37); das Nämliche ist hinsichtlich He s i o d' s (um 700) der Fall, insbesondere gilt die von Körner angeführte Stelle der "Theogonie" 38), die von Znchtkörben, weiblichen Arbeitsbienen und männlichen Drohnen be­

richtet, den Philologen allgemein als ein spätes Einschiebsel. 9. Größte ~fannigfaltigkeit bieten die Angaben der jüngeren Lite­

ratur über die Arten des Honigs (auch die giftigen und bitteren) ••) und über die Verwendungen zu Zwecken des Genusses und der Speisen­bereitung, der Kosmetik und de1• Gewerbe, der Konservierung und der

Medizin 40). Ebenso zahlreich sind die oft sehr merkwürdigen Be­ziehungen zu Glauben und Aberglauben, Götterdienst und Kultus 41).

Da man z. B. annahm, die Seelen Entschlafender entwichen in Gestalt von Bienen, oder die Verstorbenen würtlen überhaupt zu solchen, bildete

der Honig eine wichtige Totenspende 42) und spielte auch eine große Rolle beim Benden und Bannen der Dämonen, sowie bei der Verehrung der chthonischen (unterirdischen) Gottheiten. Da er den Toten für kurze Zeit Bewußtsein und Leben gewähren sollte, war er auch, für sich oder nebst Milch und Wein (den ,,Speisen der Himmlischen"), von hoher Be­deutung in den alten Mysteriendiensten und den späteren Geheimkulten, namentlich denen des S er a p i s und des Mi t h r· a s 43): die Seelen, be-

35) Ja e g er "Paideia" (Berlin 1934) I, 40 ff. 38) XIII, 103 ff. Körner, "M. G. M." XXVIII, 277 (1929); "Quellen . . "

IIT. 218 (1933). 37 ) Schnstcr, "PW." XV, 36-fff. 38 ) VPrs 591 f. K ö r n c r, ,.Quclll'n ... ", a. a. 0. 30 ) Bittl'rcn Ge~ehmack kann n. a. c>in Gehalt der Pflanzen an dem Glyko-

si<IP Arlmtin 'l'l'lli'Sachen: S a 1111 a, "ChPm. Zentralblatt" 1934, I, 2209. 40 ) Sc h u s t e r , a. a. 0. 41 ) Ders .. cbd . .. ) Be t h, "H. D. A." Y, 1567. 43 ) Flehn~ter, a. a. 0.: Göbf'l, ,.P\Y." XV, 55!i.- Aber schon hni rl('n

Indo-Irani<'fn galten Honig un.J Milch al~ dpn höchsten Gottheiten wohlgefällig<' Opfer. und unter Zusatz Yon 'Vein auPh als helehenrle Flpende für Tote uml Tot('ngei;.tcr rE rl e I~ t ein .,TI. D. A." \'I, 3;,;,, 356).

814 von Lippmann: I Zlschr. Ver. Dlach. Zuokerind_

sonders die zur Wiedergeburt bestimmten, wurden als Bienen gedacht, und Honig, oder Honig und Milch, die hergebrachte erste Nahrung der Neugeborenen, bot man als ersten Trank auch den Neugeweihten 44).

Durch die dem Honig zugeschriebene Fähigkeit endlich, den Geist vor­übergehend in höhere Sphären zu "entrücken", wurde seine Verbindung mit Sehern und Dichtern angebahnt, sowie sein Gebrauch zu poetischen Bildern und Metaphern 45}.

10. Unter den griechischen medizinischen Schriften ,·erwenden den Honig bereits in sehr ausgebreiteter Weise die unter dem Namen des Hip p o k rate s (460-377?) gehenden, die auch durch ihre andauernde Fortwirkung von hoher Bedeutung blieben. So, wie sie jetzt Yorliegen, gelangten sie vermutlich in Gestalt der Bibliothek einer ärztlichen Schul:~ aus der Insel Kos, die als Heimat des Hip p o k rate s gilt, im 3. Jahr­hundert v. Chr. nach Alexandria, und wurden dort gegen 200 durch B a k c h e i o s v o n T an a ~ r a zum eigentlichen "Corpus" ausge­staltet 48}. Ob dieses jedoch noch wirklich Echtes enthält, d. h. von H i p . p o k rate s selbst Herrührendes, was und aus welcher Zeit, ist sehr ungewiß 47}. Eine der frühesten Schriften, die "Von der alten Heil­kunde", kann nicht vor 400 v. Chr. abgefaßt sein, denn sie steht noch völlig unter dem Einflusse der alt-pythagoreischen Aerzteschule zu Kroton in Süditalien, vor allem ihres Hauptvertreters AI km a i o n : sie gibt dessen Theorien wieder, u. a. die von den "Säften" des Körpers, von ihrer gleichmäßigen Mischung, die Gesundheit, und ihrer ungleich­mäßigen, die Krankheit bedingt, sowie die von der Wechselwirkung der Nahrungsaufnahme und der Arbeitsleistung, und erörtert sie an den Beispielen von Gerstenteig, Brot, Käse, Honig usf.

11. Ueber die Natur der verschiedenen Angehörigen des Bienen­staates und ihre Fortpflanzung, über die Vorgänge bei Sammlung und Ablagerung des Honigs, und über dessen eigentliche Herkunft gelangten weder die älteren griechischen Züchter und Naturforscher zur Klarheit, noch deren spätere Nacheiferer. Selbst was Ar i s t o t e I es (384-322) und seine Zeitgenossen, sowie sein Schüler und Amtsnachfolger T h e o · p h rastos (372-288) vorbringen, u. a. auch über den himmlischen Ur-

44) Dies., a. a. 0. 16) ebd. M) H c r zog "Quellen ... " III, 266 (1933): W e II man n, ebd. IJ, 1

(1932); Wen k e b a c h, cbd. III, 363 (1933). 47) W e 11m an n "A. Med." XXIII, 299 (1930); "Arch:' XI, 157 (1930}.

Edelstein "M.G.M." XX..~ 118 (1931).- Betreffs späterer Veränderungen ties urspriinglichcn .,Corpuf>" vgl. P f a f f, "Isi"" XXI, 348 (1934). - R. aueh Gar r i R o n .,lntroduction to the hb;tory of ~fcdicint>'· (Philadt>lphia 1929).

Bd. 84. !9114.1 Nachträge u. Ergänzungen z. "Ge8chichtc •le8 Zuckers". 815 Teclm. T.

sprung des Honigs, seine Ansammlung in gewissen Blüten usf., ist durchaus ein Gemisch von vVahrem und Falschem 48); doch bleibt hierbei zu berücksichtigen, daß die literarische Ueberlieferung der betreffenden Schriften z. T. sehr unvollständig und unzuverlässig ist, ferner, daß sowohl A r i s t o t e 1 e s als auch T h e o p h r a s t o s eine längere und durchgreifende Entwicklung durchmachten 49), woraus sich gewisse Widersprüche erklären, die ihre oft erst nachträglich aus kleineren Ab­handlungen zusammengestellten Hauptwerke aufweisen.

12. Die r ö m i s c h e n Schriftsteller, Dichter und Enzyklopädisten übernahmen, wie in fast allen anderen Fällen, auch auf dem hier in Frage stehenden Gebiete die griechischen Vorstellungen, namentlich die in alexandrinischer Fassung vorliegenden aller Art; eine besondere Honig­Göttin M e 11 o n a scheint erst bei V a r r o (116-27 v. Chr.) aufzutauchen, soweit die späten Zitate bei A r n o b i u s und beim h 1. Au g u s t i n u s (um Anfang und Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr.) einen Schluß zu· lassen 50). Zu den, wohl auf dem Wege über die frühzeitig gräzisierten südlichen Landesteile, auch in Italien heimisch gewordenen Volks­bräuchen, zählte auch das Trinken von Honigwasser während der ersten Wochen junger Ehen, von dem sich der Ausdruck "Honigmond" her­schreibt 51); in diesem Sinne trägt das 1933 zu Herculanum ausgegrabene sog. "Haus der Neuvermählten" die Inschrift "Amantes ut apes vitam melittam exigunt", "Die Liebenden führen gleich den Bienen ein Honig­leben" 52). Ebenso erhielt sich bis in späte Zeiten die bei neugriechischen Hochzeitszeremonien noch jetzt fortdauernde Darreichung eines Ge· misches aus Honig, Nüssen und Sesamkörnern (griech. 11-EI..~xaQvÖov,

Melikarydon), das auch als erste Nahrung Neugeborener galt, daher dann im Mysteriendienst als erster Trank der Neugeweihten, religiös Wiedergeborenen °8).

13. Aus diesen, teils der Antike, teils dem Orient entstammenden Mysteriendiensten und Geheimkulten übernahmen den Genuß solcher Gemische aus Honig, Milch, Wein usf., die früh- c h r i s t 1 ich e n "'); der schon zu Beginn des Kaiserreiches fast das ganze römische Gebiet

48) Bodenheimer I, 76ff.; Schuster, "PW." XV, 364ff. 49 ) Ja c g er "Aristoteles" (Berlin 1923). Senn "Die Entwicklung der

biologischen Forschungsmethode . . . und 'fheophrastos von Eresos" (Aarau 1933); vgl. "Arch." XV, 471 (1933).

50) :Mi e l e n t z, "PW." XV, 558. •1) :Mau r i z i o, a. a. 0. 49. 52) ,.Neue freie Presse" (Wien 1933), 4. NoY. 53) 0 e p k e "A. Rel." XXXI, 49 (1934); "H. D. :\.'" VI, 250. "')Herzog-Hauser, "PW." XV, 1[)i7.

816 von Lippmann: r Ztschr. Ver. Dtacb. Zuekeriud.

umfassende Kult der I s i s, die mit zahlreichen anderen Göttinnen Vorderasiens und der Antike verschmolzen worden war (t• a. mit der "Großen Mutter", der "Mater magna", und mit A p h rod i t e), zeitigte besonders wichtige Folgen, als im Laufe des 4. Jahrhunderts der Dienst der I s i s in den der h I. ~1 a r i a überging, die hierdurch rasch zu bis dahin unbekannter allgemeiner Verehrung gelangte 55).

Zwischen ihr, den Bienen und dem Honig knüpften sich daher alsbald die nämlichen näheren Beziehungen an, die bereits zu I s i s und den ihr gleichgesetzten Göttinnen bestanden (s. weiter unten); erinnert sei daran, daß schon ein besonders feiner Würzwein 'Apqooln;r; yui.a, d. i. Aphroditenmilch, hieß, völlig analog unserer Liebfrauenmilch 56).

14. Daß, wie bei zahlreichen Völkern aller Erdteile, auch bei denen des so n s t i g e n Eu r o p a s die Bekanntschaft mit wilden Bienen und Honig sehr weit zurückreicht, unterliegt keinem Zweifel; nicht nur in den Pfahlbauten finden sich siebartig durchbrochene Tongefäße, die zum Auslaufen der Waben bestimmt gewesen sein dürften 57), sondern schon vorgeschichtliche Darstellungen in spanischen Höhlen, die jeden­falls viele Jahrtausende alt sind, zeigen das Ausräuchern der Bienen aus hohlen Baumstämmen zwecks Honiggewinnung 58). Die Verbreitung der Bienen zu c h t erfolgte hingegen vermutlich erst in Yerhältnismäßig vorgeschrittene!' historischer Zeit durch die Mittelmeer-Völker, nament­lich die klassischen, doch fehlt es darüber an zuverlässigen Unterlagen; von den Küsten der südlichen Länder her gelangte sie allmählich in dereP Inneres und späterhin, auf verschiedenen Wegen und dureh verschiedene Einflüsse, auch in die nördlicheren und in die jenseits der Alpen ge­legenen Gegenden. Für letztere standen begreiflicherweise römische Einwirkungen in erster Linie.

15. Was insbesondere die Bewohner G e r m a n i e n s betrifft, so waren sie während der römischen Kaiserzeit längst genau bekannt mit \Valdbienen und Honig, mancherorts vielleicht auch schon mit einer Art Honigkuchen: solche sollen, wenn jüngere Berichte zutreffen, z. B. in Rügen noch bis zur Einführung des Christentums den Göttern darge­bmcht worden sein, und zwar in Menschengröße, demnach offenbar als

55) Harn a c k "Dogmengeschichte" (Tübingen 1905), 351. Vgl. v. Li p p man n .,Abh. u. Vortr." (Leipzig 1913) TI, 196.

58) II c r z o g - H a u s e r . a. a. 0. 57) 8 eh u s t er, .,1'\V.'' XV, 364 ff.; solche gleicher Art licfnicn u. a. auch

tlie ticferPn Schichten der Schutthügel Trojas. "') Abbildung hei R o <I t> n heim er I, 187.

Bd. ~~'· l984.) Nachträge u. Ergänzungen. z. ,.Geschichte des Zucker.:;". 817 Tecbn.T.

Ersatz für Menschenopfer 59). - Ueber die Herkunft der Wörter für Biene und Honig in den germanischen Sprachen steht nichts Sicheres fest, wie schon G r i m m zutreffend ausführte 80); im Althochdeutschen soll die Bezeichnung für Biene, imbi (Imme), auf das Geräusch beim Summen zurückgehen 61), im Gothischen fehlt für Honig überhaupt ein spracheigenes Wort 62). Ungewöhnlich zahlreich sind, wie ebenfalls Grimm darlegte, die Zusammenhänge zwischen Bienen und Honig mit Zügen der Sage, des Glaubens und des Aberglaubens 83). In ihnen ver­ketten sich nach E c k s t e i n 64 ) ältere indogermanische, jüng\')re volks­tümliche, sowie klassische und früh-christliche Einflüsse in mannig­fachster Weise, und sie erstrecken sich daher: auf kosmische und reli­giöse Vorstellungen aller Art; auf Opferdienst für Zwerge, Kobolde, Dämonen und Geister, namentlich Totengeister; auf vielerlei Fruchtbar­keits-Riten, u. a. Liebe und Ehe betreffende 65); auf Leben, Gesundheit, Kraft und Glück spendende Wirkungen; endlich auch auf solche, die den Gebieten des Aberglaubens und Zaubers, des Heilzaubers und der Volks­medizin zugehören. Die Beharrlichkeit selbst des Absonderlichsten ist oft erstaunlich, werden doch z. B. sorgfältig getrocknete, daher alle "Kräfte" unverändert enthaltende Bienen als namhaftes Heilmittel noch 1625 von dem so einflußreichen Pharmakologen Sc h r öd er emp­fohlen! 68)

16. An dieser Stelle können nur einige wichtigste der erwähnten Züge kurz angeführt werden, während auf andere bloß mit wenigen Worten hingedeutet sei, so auf Bienen als Stammväter der Menschen und daher auch als "Totem"-artige Symbole 87), auf die vergleichende alle­gorische Deutung des Bienen- und Menschenlebens 68), sowie auf Honig

50) Weber ,.A. Re!." XXIX, 7G (1931).- Das :;patere Lebkuchen oder Leb­zelten dürfte aber nicht mit Opferkuchen (in der lateini.:;chen Klostersprache libum) zusammenhängen, sondern mit Lebhonig = dickflüs.:;igem Rohhonig, der in Säcken nochmal.:; abgepreßt wurde (Eckstein "H. D. A." V, 986). - Vgl. das dickflüssige "Lebermeer", in dem der mittelalterlichen Sage nach die Schiffe stecken blieben.

80) "Geschichte der Deutschen Sprache'· (Berlin 1862) 717. 81 ) Müller-Graupe "M.G.M:' XXIX, 162 (1930). 82 ) G r im m , a. a. 0. 83) "Deutsche Mythologi('" (Der! in 1875) 579 ff., 844, 951, 1001; Nachträge

202, 486. M) "H. D. A." IV, 290 ff . .. ) Vgl. hierüber auch "H. D. A.'· VI, 257. 80) "Pharmakopoeia" (Ulm 1685) 117, 878. Dies ist die 8. Auflage, die 1.

erschien 1641. 17) Boette "H.D.A." VI, 147; Eckstein, ebd. IV, 293. 18) Lauch er t "Geschichte des Physiologus" (Straßburg 1889), 182.

818 'on Lippmann: [ Ztscbr. Vor. . . Dtscii:_ Zuckerind.

als Wahrzeichen des Daseins im Paradiese oder im Märchf.'nlande 69). -

Bemerkenswert ist die Auffassung der Biene als Baumeisterin, die eine verlorene Hostie mit einer Kapelle aus Wachs umgibt 70) und beim Aus­schwärmen am Fronleichnamstage eine Monstranz errichtet, am Johannis­tage aber nur einen Kelch 71). Durch das für die geweihten Kerzen un­entbehrliche Wachs tritt sie in Beziehung zur hl. Messe, zum Feste Maria-Lichtmeß, und hierdurch, ebenso wie durch ihre reine und jung­fräuliche Natur<, zur h l. Mari a 72); schon in ganz früher Zeit gilt dies? für die "Meisterin der Bienen", weshalb die Tage Maria-Himmelfahrt und Maria-Verkündigung von hoher Wichtigkeit für das Gedeihen der Stöcke und für ertragreiche Honigjahre sind 73). Als der h l. M a r i a zuga­hörig, ist die Biene auch das Bild der Jungfräulichkeit sowie des den Nonnen geziemenden Klostergehorsams und greift niemals eine reine Jungfrau an H); ihre Reinheit zeigt sich auch darin, daß sie weder Flüche noch Hohngelächter verträgt, daher die sich so V crsündigenden sticht und den Stachel in ihrem Fleische zurückläßt 75); auch das "unreine·' Metall Eisen ist ihr widerlich, weshalb es z. B. genügt, dem jungen Schwarme ein eisernes Messer vorzuzeigen, um ihn an seiner Heimstätte zurückzuhalten 78). Von ihren guten und edlen Eigenschaften, wie Rein­heit und Häuslichkeit, geht aber etwas auch aui die Gegenstände über, mit denen sie in Berührung kommt: verabreicht man z. B. neuen Tauben als erstes Futter saubere Gerste, die in Honig getaucht wurde, so bleiben sie dem Hofe sofort dauernd treu 77). Ein Mittel, die mit so vortrefflichen Tugenden begnadeten Bienenvölker, alte wie junge, dem Eigentümer in stets gesundem und arbeitswilligem Zustande zu erhalten, boten die sog. Bienensegen, die sich seit altersher auch kirchlicher Billigung erfreuten; sie bestellten als Hüter der Stöcke und Schwärme bald die h l. M a r i a , bald-verschiedene Schutzheilige, bald die vier Evangelisten oder gar die vier Weltgegenden, und sind mindestens seit dem 9. Jahrhunderte in

8o) "H. D. A." VI, 250. 70) ~~ ü II er-Grau p c, u. 3. 0.; Grimm ")!ythologie''. ~3chträgc 202.

Vgl. weiter oben (8. 812) das wäeheerne Tempelehen tlf.'s Apo II o n. 71 ) S a r t o r i "H. D. A." III. 123. 72 ) Ders., ebd. V, 1268. 73 ) Ohrt, ebd. VI, 1669, 1679; Wrf'dl', ebtl. V, 1728.- Von Bedeutung

erweist sich aber auch der Laurentius-Tag, d. i. tler 10. August CW red I', ebd. V, 930).

74 ) Lanchert, 3. a. 0. 182. Kummer ,.H.D.A." IY.1:14G). 75 ) Re t h, ebd. II, 1463, 1468: Kar I e, ebd. Y, 881. 78 ) li ab I' 1 I an d t, a. 3. 0., VI. 193. 77 ) :\1 ü II er-Be r g s t r ö m ... H. D. :\." IV. 11!\5.

B'!r!t;n.1~·] :Kachträge u. Ergänzungen z. "Geachichte des Zuckers". 819

allerlei lateinisehen und -deutschen Fassungen bekannt, die aus Salzburg, St. Gallen, Lors<:h und zahlreichen anderen, z. T. auch ganz fernen Gegenden vorliegen 78). - Auf alte Zeit gehen auch wohl gewisse a-ber­gläubische Vorstellungen zurück, die z. T. bis zur Gegenwart lebendig blieben: so steht ein reiches Honigjahr bevor, wenn ein Mönch eine Hostie in den Bienenkof'b legt 79), wenn man die Bienen im April an den Tagen gewisser Heiligen zum ersten Male ausfliegen läßt 80), wenn die Sonne am Neujahrstage auf den Altar scheint und "früher auf die Kanzel kommt" als der Geistliche, besonders falls es auch noch in der Neujahrsnacht dicht geschneit hat 81), usf.

17. Aus ganz anderen Quellen als alle diese Beziehungen rühren jene zu den Toten und zum Totenreiche her. Da die Seele, nach sehr all­gemeinem Glauben, den Kö.rper u. a. auch in Gestalt einer Biene verläßt, muß man den vorhandenen Bienen den Tod des Hausherrn ansagen und dabei ihre Körbe heben und rütteln, damit die Seele nicht in ihnen zu­rückbleibt oder "sich in ihnen verfängt", ferner muß man die Völker beim Forttragen der Leiche bekreuzen, damit sie ihr nicht nachfolgen 82). Mit Honig angemachte Bohnen oder Erbsen sind übliche Speisen beim Leichenmahle 83), und wenn man etwas vom Haare des Verstorbenen in die Körbe flicht, so sammeln die Bienen auch weiterhin vielen Honig 8').

Keinesfalls soll man Bienen aus einem Nachlasse übernehmen oder gar ankaufen, zumal überhaupt nur eingetauschte oder geschenkte gedeihen, nicht aber eingehandelte oder verkaufte, die nie Glück bringen 85).

18. Zur Zeit der Merowinger und Karolinger war die Bienenzucht schon weitverbreitet: das "Capitulare" des älter~:m. Kar l man von 743 erwähnt die Beschuldigung, daß alte Weiber sich den Honig der Nachbarn zuzuzaubern vermögen 86), und die unter dem Namen Kar l' s des Großen gehenden, vermutlich aber älteren "Capitularien" 87), ent-

78) Grimm "l\iythologie", Nachträge 328, 371. S a r t o r i "H. D. A." II, 1086. Ebermann "Festschrift für Ed. Hahn" (Stuttgart 1917), 332; hierzu Zaun i c k "M. G. M." XIX, 267 (1920).

79 ) J ungwirth, "H.D.A." VI, 475. 89) J u n g b a u e r , ebd. VI, 446. 81 ) S a r t o r i , ebd. VI, 1044. 82 ) Kummer "H.D.A." V, 1571; Geiger V, 1125. Nach Grimm kennt

man derlei Sitten z. T. auch in Frankreich: .. Mythologie", Nachträge 486. 83 ) Geiger "H. D. A." V, 1087, 1109. 81 ) Ders., ebd. V, 1100. "5 ) S a r t o r i , ebd. III, 723. M ü II er· Bergström, ebd. IV, 1.179, 1183. 89 ) Grimm "Mythologie", Naehträge 409. " 7 ) Ihre Herkunft und Abfassungszeit bleiben nach Fisch e r auch weiter­

hin noch un~ichcr: .. Mittelaltl'rlic·he I'flanzenkunde" (MiinchE:'n 192!)), 1.11 ff. -

820 von Lippmaun: r Zleebr. Ver. Dtocb. Zuekerlad.

halten eingehende Vorschriften über die Anzahl der Bit>nenstöcke, für die die Verwalter der kaiserlichen Güter zu sorgen haben n,of. Eine bemerkenswerte Rolle spielt uer Honig in der Sprache der damaligen Hof­etikette: Briefe des Papstes S t e p h an II. von 756 und des römischen Magistrates von 757 an König Pi p in rühmen ,.Euer honigflüssiger Gnaden honigsüßen Blick und Anblick" sowie ,.Euer Gnaden honigtriefen­des Herz" 88), und ein Schreiben des Papstes Ha d r i a n I. an Kar l den G r o ß e n von 791 (?) dankt für die durch dessen Sekretarius über­sandten ,.honigtriefenden Zeilen" 89). Die Fülle des·Honigs im fränkischen Reiche des 9. und im deutschen des 10. Jahrhunderts rühmen die dama­ligen arabischen Gesandten I b n Fa d l a n , T a r t ü s c h i untl I b n Ja' q u b auf Grund eigener Anschauungen ganz besonders 90).

19. Während der folgenden Jahrhunderte gewann die geregelte Bienenzucht immer mehr an Boden 91), nicht nur in den mittleren und westlichen Teilen des Reiches, woselbst sie u. a. die Namen Bayental, Bayen- und Bayerstraße, Bayerturm u. dgl., in rheinischen Orten und Städten bezeugen 92), und wo ihre Schädigung besonders strengen Strafen unterlag 03), sondern auch in den östlichen unu nordöstlichen. In diesen erhielt sich aber auch die Waldbienenzucht als weitverbreitetes und ein­trägliches Gewerbe (Zeidlerei) und zwar bis gegen untl nach 15tXI. ja mancherorts bis weit in die Neuzeit hinein: Belege aus Sachsen z. B. gibt es von etwa 1000 an 94), die ältesten Urkunden aus Mähren und aus dem Ordenslande reichen bis 1265 und 1287 zurück 95), die ,.Brunden­burger Heiden" erlösten wie im 15.-17. Jahrhunderte, so noch im 18. namhafte Erträge aus ihrem Zeidelwesen 96), und in den Wäldern nächst

W i I d e schreibt sie wieder der Zeit Kar I s des Großen zu unol hält die u. •t. von D o p s c h erhobenen Bellenken nicht für gert>cbtfertigt (":\I. G. :\[.'• XXIll, 183; 1934).

88) G r e gor o y i u s "Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter·· (Dresden 1926) I, 453, 464.

88) Ders., ebd. I, 519. ") J a c ob ,.Arabische Berichte von Gesandten an germanische Für~ten­

höfe aus dem 9. und 10. Jahrhundert" (Berlin 1927), 31. tt) Bodenheimer I, 186ff. ") Müller ,.M.G.M." XXXII, 30 (1933). -Auch bei Barmen liegt ein

Dorf Beyenburg. 00) Zeit 1 er, ebd. 242. Sc h ü,; ~ 1 er "Deutsches Bienenrecht" (Mann-

heim 19"34). ") M e ich e, cbd. XXXI, 131 (1932). •) M a u r i z i o , 34. ") "Brandenburger Jahrbücher" 1929, 67. Ueber das Vorkommen giftigen

.'ßpnigs daselbst berichtete 1769 Gleditscb (Eckstein ,.H.D.A." IV, 291).

BdT!'hn.1~·1 Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 821

Muskau in Schlesien zählte man noch um 1800 an 7000 "Beuten", d. h. von Bienen besiedelte hohle Bäume, sogenannte "Beutenbäume" 97). Sehr gebräuchlich war es auch, Bienenvölker nach Beginn des Frühjahrs in Gegenden "umzusiedeln", die das Einsammeln vielen und guten Honigs begünstigten und erleichterten: so werden noch gegenwärtig jährlich etwa 2000 Völker für den Sommer nach der Letziirrger Heide verbracht, dem 500 ha umfassenden größten Lindenwalde Europas 98). In den an Linden reichen Gegenden des Ostens und Nordostens, wie Polen, Ruß· land, Litauen usf., besaß die WaldbienenQlucht seit jeher ihre ausgerlehn­teste Heimstätte 99).

20. Vom Ende des Mittelalters ab machten Bienenkunde und Imkerei stetige Fortschritte, und zwar in fast allen Ländern. Als gründliche Kenner erwiesen sich u. a. nach Sud h o f f in Deutschland Parace 1-sus (1493-1541) 100), sowie Jacob und Höller, die Verfasser des Buches "Die rechte Bienenkunst" von 1614 101), in Italien A 1 d r o v an d i (1522-1605) 102) und sein Zeitgenosse Ru c o e I a i 103), in HollandS w a m­m erd a m (1637-1680), dessen einschlägige Angaben in der "Bibel der Natur" 10•) als erst~.>., ha}iwegs wissenschaftliche Darstellung aus der den Werken des L i n n e (1707 -1778) vorausgehenden Zeit gelten dürfen 105). Wie unklar aber noch gegen Mitte des 18. Jahrhunderts die . Anschauungen auch hochge&.chteter Fachmänner waren, zeigen z. B. die 20 Seiten umfassenden Darlegungen des gelehrten Berliner Chemikers, . Apothekers und Naturkundigen Neumann (1683-1737), des Lehrers M a r g g r a f ' s , in seinen vielgelesenen dickleibigen "Praelectiones Chemiae" 106). - Unaufgeklärt blieb insbesondere auch die Her- · k u n f t des Honigs, den die einen, getreu der antiken Ueber· li~ferung, als Geschenk "himmlischen Ursprunges" ansahen, an­dere aber mit dem H o n i g t a u in Verbindung brachten, dem auf mancherlei Pflanzen zuweilen massenhaft hervortreten­den sogenannten "Mehltau", richtiger Meltau, denn der Name ist abgeleitet vom lateinischen "mel aeris" (= Honig aus der Luft) oder "ros

87) M a u r i z i o , 34. 98) "Saale-Zeitung" vom 6. Juli 1931 (Halle). 99) Mau r i z i o 32 ff.; K 1 o s e "Ber. Bayr. Akademie" (1925). 100) "M. G. M." XXIX, 173 (1930). 101) Leipzig 1614. 102) B o d e n h e i m e r I, 354. 103) "Le api" (Venedig 1524? und 1539). 104) ed. B o er h a a v e (Leiden 1737); deutsche Ansgabe Leipzig 1752. 105) Vgl. Bodenheimer II, 460ff. (Index). 100) Berlin 1740, 923 ff.

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822 von Lippmann; f Zleehr. Ver. Dtach. Zuckerind.

melleus" (= Tau von Honigarl). Ueber den Ursprung des Honigtaues wieder herrschten seit dem Altertume die verschiedensten und oft gerade­zu abenteuerlichsten Ansichten 107), derart, daß noch 1791 ein so zuver­lässiger Beobachter wie Ach a r d ausspomch, er sei völlig unbekannt 108).

Und doch hatte als erster bereits der holländische Naturkundige und Mikroskopiker L e e u w e n h o e k (1632-1723) nachgewiesen, daß der Honigtau eine Absonderung gewisser Insekten (Blatt- und Schildläuse) sei, worin ihm 1679 de BroussHnes S. J. und 1774 der Abt Boisie r d e S a u v a g e beistimmten 109). Diese Feststellung stieß aber bei vielen auf starken und andauernden Widerstand, bei den einen, weil ihnen der Zusammenhang zwischen dem himmlischen Tau und den Exkreten von Läusen unwürdig und widerlich erschien, bei den anderen, weil sie die Abscheidung so großer, von den Bienen einzusammelnder Mengen für aus­geschlossen erachteten; letzteren hatte noch neuerdings Hart in g nach­zuweisen, daß aus den von Blattläusen dicht besetzten Zweigen einer Linde auf eine Glasscheibe von nur 1 qdcm Größe binnen einer einzigen Stunde ~ Tropfen niederfielen! 110) Noch andere vertraten die Ansicht, der Honigtau werde von Getreide, Laub- und. Nadelhölzern u. U. (nach kühlen Nächten usf.) auch rein physiologisch in bedeutenden Mengen abgesondert, und diese Möglichkeit glaubten noch neuere Beobachter (1893 und 1917) nicht gänzlich von der Hand weisen zu sollen 111).

21. Bis in s e h r alte Zeiten zurqck reicht die Bekanntschaft mit dem geistigen Getränk aus Honig, dem iM e t ~ dessen erste Entdeckung bei vielen Völkern nach L o c h h e a d 112} 'mit der Tatsache zusammenhängen dürfte, daß Honige zuweilen besondere Mikroben enthalten, die sie unter geeigneten Umständen auch schon bei höherer Konzentration in Gärung zu versetzen vermögen; demgemäß berichtet auch Hahn 113), daß z. B. Australneger mit Vorliebe alten Bienenstöcken nachspüren, deren Honig bereits in Gärung übergegangen ist und daher beim bloßen Verdünnen mit Wasser eine berauschende Flüssigkeit ergibt. Kenntnis des Metes ist bei Völkerschaften aller Erdteile nachgewiesen 114); in Europa wurde er im klassischen Altertume schon in mancherlei Arten hergestellt und

107) Eine Zusammenstellung gibt Er ich M e y er ("A. Nat." XII, 163 ff.; 1930).

108) "Vorlesungen über Experimental-Physik" (Berlin 1791) IV, 105. 101) B ö h n e r , a. a. 0., 408. 110) Er ich M e y er, a. a. 0., 167 ff. 111) Böhner, a. a. 0.

f'J;"0 ) "Chem. Zentralblatt" 1933, 2020. 11s) "Natw." XXI, 705 (1933). 116) So auch bei den Mayas in Mittelamerika: Mau r i z i o, 43.

BdT. 84· 1984·1 Nacht.räge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuck.ers". 823 echn. T.

verwendet, und spielte eine sehr a.usgedehnte Rolle im Kultus, in der Medizin, und im Aberglauben 115). Das Nämliche war während des Mittel­alters in den nördlichen und östlichen Ländern der Fall, sowie in Deutsch­land, denen allen die oben erwähnten arabischen Gesandten im 9. und 10. Jahrhundert großen Reichtum an Getränken und "Weinen" aus Honig nachrühmen 116). In Polen, Rußland, den Ostsee-Reicben usf. blieb Met bis in die neueste Zeit binein ein dauernd beliebtes und ganz allgemein verbreitetes Volksgetränk, aber auch in Deutschland, und überhaupt in Mitteleuropa, war dies in weit höherem Maße der Fall, als man in der Regel annimmt 117); noch N e u m a n n widmet 1740 in den "Praelectiones", deren oben bereits gedacht wurde, der Bereitung und Verwendung des Metes mehrere Dutzend Seiten 118). - Wie bereits Grimm feststellte 119),

fließen die Begriffe Honig und Met in den Wörtern vieler Sprachkreise, so des finnischen, namentlich aber fast des gesamten indogermanischen, völlig ineinander. Zweifelhaft bleibt, ob und seit wann ein Zusammenhang zwischen Met und Haöma oder Soma besteht, jenem ursprünglich gott­geweihten und Unsterblichkeit verleihenden Rauscbtranke, dem bei den Indo-Iraniern, und später besonders bei den Indern, so hervorragende Be­deutung zukam 120); als seine Quelle wird nämlich im frühen Altertume, noch v o r der Trennung von Iraniern und Indern, der Saft einer nur im Hochgebirge wachsenden Pflanze (Schlingpflanze?) angegeben,, deren sichere Ermittlung bisher nicht gelungen ist 121). Nach 0 t t o' s "Gottheit nnd Gottheiten der Arier" 122) ließen die Indo-Iranier schon dem Honig (madbu) die Eigenschaft eines "magischen Machtträgers" anhaften, die sieb auf "Gedeihen und Stärken", "Lebens- und Heilkraft" erstreckte und in gleicher Weise auch dem (aus oder mit ihm bereiteten) Soma zuge­schrieben wurde (dessen enge Beziehungen zum Monde aber erst als rein theologisches Machwerk weit jüngerer indischer Zeiten anzusehen sind). Verschieden von diesem Rauschtranke ist der erst sehr viel später bei den Indern auftretende und ihn verdrängende Sura, der aus Gerste bereitet

115) Sc h u s t e r , "PW." XV, 1298. 118) a. a. 0., 17; 13, 22. 117) In Wien gab es noch bis nach 1870 im Mittelpunkte der Stadt, nächst

dem "Hohen Markte", dem Forum der römischen Vindobona, einen Metkeller ( Jugenderinnerung des Verfassers).

118) a. a. 0., 923 ff. 119) "Geschichte der deutschen Sprache", 249, 501. 120) M a u r i z i o , 42 ff. 121) Neuerdings zieht ß o r n m ü ll er Ephedra distachya in Betracht

("M. G. M." XXXI, 74; 1932). '"') Gießen 1932; 80, 40.

61*

824 L · p p m n f Zlachr. Ver. v o n I a n : Dlach. Znckerind. ================= ===========~====

wurde, später auch aus Reis und aus Palmsäften; betreffs dieser besitzt, L in d n er zufolge, besondere Wichtigkeit die von ihm entdeckte weit­verbreitete Bakterie Pseudomonas Lindneri (Termobacterium mobile), die nach K o I k w i t z durch Fliegen und andere Insekten in den frisch gewonnenen Saft verschleppt wird und· ihn binnen kürnester Frist in kräftige alkoholische Gärung versetzt 123).

ll. Zum 2. Abschnitt (S. 63-112): "Die Heimat des Zuckerrohres und der Rohzuckerbereitung."

1. Wenngleich die neuasten Untersuchungen und Forschungen den Schluß bestätigen, daß als Heimat des Zuckerrohres Indien und vielleicht die indischen Inseln anzusehen seien, so besteht doch auch heute noch große Ungewißheit betreffs aller Einzelheiten; dies gilt selbst bezüglich so grundlegender Fragen wie der nach dem Zusammenhange zwischen den "tropischen" Rohrarten der südlichen Gegenden und den von ihnen so sehr verschiedenen der nördlichen. Die einheitliche Natur letzterer, der Je s w i e t durch den zusammenfassenden Namen Saccharum Barberi Ausdruck gab (zu Ehren des verdienstvollen Fachmannes Ba r b er), läßt sich nach Bremer' s höchst eingehenden cytologischen Arbeiten nicht aufrechterhalten: von den vier nördlichen Hauptgruppen besitzen näm­lich Sunnabile 82 und 116 Chromosomen, 'Mungo 82, Nargori 107 und 124, Saretha 90 bis 92, sie sind also weder in sich abgeschlossen, noch können sie gemeinsam von dem wilden Saccharum spontaneum (mit 80 Chromo­somen) abstammen, haben vielmehr vermutlich noch andere, jetzt ausge­storbene Vorfahren. Auch ihr Verhältnis zum eigentlichen Kulturrohre, dem S. officinarum, das oft, aber nicht immer, ebenfalls 80 Chromosomen aufweist, bleibt vorerst ganz dunkel, so daß die gesamten Probleme der Herkunft noch weiterer Aufklärung bedürftig sind. Diese hätte sich ganz besonders auf das Verhalten bei den Kreuzungen zu erstrecken, deren die wilden und edlen Saccharum-Varietäten in sehr weit­gehendem Maße fähig sind, selbst mit manchen, ihnen doch schon erheb­lich fernestehenden Sorghum- und Hirse-Sorten 124). - Zweifel herrschen selbst bezüglich solcher Tatsachen, die noch bis vor kurzem als allge­mein anerkannt galten: so gibt es nach V e n k a t r a man keine rein

121) "Fo. u. Fo." 1933, 236; Heft 5 und 16. 121) B r e m e r "Archief' XXXIX, Abt. "Mededeelingen" 1349 (Soerabaia

1931) u. ebd. XLII, Abt. "Med." 141 (1934); "D. Z." LIX, 504 (1934); "Chz." LIII, Ref. 217 (1929) u. ebd. LV, Ref. 201 (1931). Venkatraman "Chz." LV, Ref. 201 (1931); ders. u. Ba k a du r "C. Z." XLI, 619 (1933); R ü m k e "D. Z." LIX, 505 (1934).

BdT.:;n_1r.·) Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 825

männlichen und weiblichen Rohre, sondern allein hermaphroditische, die vorwiegend nach nur e i n er Rirhtung hin entwickelt sind 125).

2. Zur Zeit der Einwanderung der Inder, die sich nach den An­sichten von He r t e l und von R e i n h. M ü ll e r bis zum 5., ja bis gegen das 3. Jahrhundert v. Ohr. herab hinzog 126), war im Nordwesten Indiens, das sie zuerst betraten, wohl noch kein Zuckerrohr vorhanden, sie lernten dieses daher erst kennen, als sie nach dem Nordosten gelangten, nament­lich in das Tal des Ganges; von auch nur annähernd zutreffenden zeit­lichen Angaben kann aber keine Rede sein. Auch der indischen Literatur lassen sich solche in keiner Weise entnehmen 127). Hinfällig sind namentlich die Schlüsse, die z. T. noch neuerdings abermals mit großer Bestimmtheit aus einigen Werken gezogen wurden: aus dem Verwal­tungs-Handbuch "Arthasästra" des Kaut i l y a, dessen Autor und Ab­fassungszeit erst noch zu verlässig festzustellen bleiben 128); aus dem Riesenepos "Mäh ä b h ä rat a" (= der große Krieg), dessen letzte Redaktion erst in das 5.-7. Jahrhundert n. Ohr. fällt 129); aus den "J ä­t a kam" (= Geschichten) genannten Erzählungen über die Erlebnisse Buddha' s, denen gemäß noch geraume Zeit nach dem Tode des "Voll­endeten" (477 v. Ohr.) der Mittelpunkt indischer Kultur an der äußersten nordwestlichen Landesgrenze lag 130), die aber erst etwa im 5. Jahr­hundert n. Ohr. so zusammengestellt wurden, wie sie jetzt vorliegen; aus der im 3.-5. Jahrhundert n. Ohr. abgeschlossenen Märchen- und Fabel· sammlung "Paiicatantram" (= fünffaches Gewebe). Wie sehr sich in dieser einschlägiges Altes mit Neuem, ja mit ganz Neuern völlig vermischt, läßt schon ein flüchtiger Blick erkennen: noch trinken die Bienen Honig aus Lotos, und Honig ist in den Worten der Weiber 131),

aber die Rede soll auch süß sein wie der Saft des Zuckerrohres, der mit jedem Knoten von der Spitze aus an Gehalt gewinnt 132); Granatäpfel,

125) "Journ. des Fabric. de Sucre" LXX, Nr. 34 (Paris 1929). ue) "M. G. M." XXXI, 146 (1932). U?) Go e t z "Epochen der indischen Kultur" (Leipzig 1929); v. G l a­

,; e n a p p "Die Liter&turen Indiens" (Potsdam 1926 ff.); K e i t h "History or Sanskrit-Litterature" (Oxford 1928).

108) Stein, PW. XV, 324; vgl. die Annahmen He ich e l s heim' s, ebd. XVI, 191.

121) Kritische Ausgabe von S u k t h an k a r (Poona 1930 ff.); vgl. "lsis'' XIX, 576 (1933). - Englische Prosa-Uchersetzung von R o y in 11 Bänden (Kalkutta 1926ff.).

130) Rein h. Müller, "M. G. M." XXVIII, 287 (1929). 131) Ueb. Sc h m i d t (Leipzig 1901) 24, 39. 132) ebd. 105, 146.

826 von Lippma.nn: r Ztschr. Ver. Dtsch. Zuekerlnd.

Trauben, feine Speisen und Kuchen werden schon mit Sirup, klarem Zucker, Streuzucker und Sandzucker zubereitet 133}, und derlei Süßig­keiten sind gesund, da der Zucker die Galle ."beruhigt" 134}.

3. Was die Folgerungen über das Alter der Zuckerverwendung in der indischen Medizin betrifft, so entbehren sie zumeist jedE'r zuver­lässigen Grundlage, denn die üblichen Annahmen der meisten einheimi­schen Forscher sind nach R e i n h. M ü 11 er durchaus unhaltbar 135}. Die früheste Zeit, etwa die der Lieder des R i g v e da und der Einwanderung nach Indien, kennt überhaupt nur Priestermedizin, verwendet die Heil­pflanzen bloß zum Bestreichen, nicht zum Verzehren, und entbehrt noch jeglicher Pharmakologie 138}. An das früher angenommene ungeheure Alter- des "ärztlichen Dreigestirnes", d. i. S u s r u t a' s, Ca r a k a' s, Vag h bat a' s, insbesondere des ersteren, glauben jetzt selbst jene indi­schen Gelehrten nicht mehr, die der vaterländischen Medizin noch ein solches zuschreiben, z. B. Bane r je e, der zugibt, daß S u s r u t a (=der Berühmte) jünger ist als Hip p o k rate s, der 377 (?) verstarb 137).

Ueber seine Person und seine Lebensumstände ist ebensowenig bekannt wie über die des Ca r a k a, der zwar viele sehr altertümliche Anschau­ungen erhalten hat, dessen Blüte aber chinesische Berichte erst in die Zeit um 200 n. Chr. verlegen und dessen Schriften wiederholt, zuletzt gegen 900 n. Chr. durch D r a d h ab a t a , völlig überarbeitet und "er­gänzt" wurden, in ihrer heutigen Gestalt aber sogar erst um 1000-1100 durch Kommentatoren gesichert sind. Als unzweifelhaft darf es gelten, daß bei Niederschrift des berühmten medizinischen "B o wer -Man u -s c r i p t es", die fraglos um 4.{)() n. Chr. erfolgte, Sammelwerke des Su s­r u t a und Ca r a k a noch nicht vorlagen; möglicherweise besaß man aber kleinere Abhanulungen, aus denen dann seit etwa 500 n. Chr. die größeren Texte allmählich zusammengestellt wurden, die gegen 975 zu einem gewissen Abschlusse und zum seither überlieferten und durch die Kommentatoren geförderten Ansehen gelangten 138}. Ein wenig

133) ebd. 151, 91, 231, 246. 1M) ebd. 76, 110. 136) "Fo. u. Fo." VII, 449 (1931).- Vgl. Nadkavni "The India Ma.teria

Medica" (Bombay 1927). 131) Ders., Sonderabdruck 1932. 137) "Hellenism in ancient In<lia" (Kalkutta 1920); "M. G. M." XXI, 107

(1922). 138) Rein h. Müller "Fo. u. Fo." VII, 44ff. (1931); "Janus" XXXVI, 17!!

(1932); "M. G. M." XXXI, 146 (1932) u. XXXII, 38 (1933); "A. Med." XXVII, 27 (1934). - Auch die sog. "Ophthalmologie" des Sn s r u t a, die nach Esser 's Leipziger .\usgabe von 1934 neben Honig und Süßholz oft Zuckerrohr, frischen

B~.:a.~~-] Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 827

besser, aber ebenfalls sehr unzureichend, sind wir überVag b hat a (den Aelteren und den Jüngeren?) unterrichtet, den der chinesische Buddha­Pilger I- T s in g in die Jahre um 700 n. Chr. versetztl39); die Angabe, er und seine Vorfahren seien an den in Indien uralten Krankenhäusern tätig gewesen, ist schon deshalb ganz hinfällig, weil sich alle Nachrichten über deren Bestehen als völlig unzutreffend erwiesen 140).

4. Die weitverbreitete und oft wiederholte Behauptung, die indi­schen Aerzte hätten seit den frühesten Zeiten die eigentliche Natur des Diabetes erkannt, - im Gegensatz zu jenen des alten Babyloniens und Aegyptens 141) -, ihn als "Zuckerharnruhr" charakterisiert, und den süßen Gesehmack auf einen Gehalt an Zucker zurückgeführt, läßt sich nach R e i n h. M ü ll e r in keiner Weise aufrechterhalten 142). Die Worte madhu (= süß) und meha oder mih (= Harn) finden sich ur­sprünglich nicht unter Hinweis auf Harnruhr (prameha) verbunden, viel­mehr ist daran zu erinnern, daß im R i g v e da gleich dem wohltätigen Regen auch der köstliche Unsterblichkeitstrank Soma von den Göttern geharnt wird (mehanti) 143) und als rasa (= Flüssigkeit) dem "Wasser" ebenso zugehört wie die Rauschtränke Sura (aus Getreide) und Pra.ssana (eine Art Most) 144). Die erwähnte Verbindung tritt vielmehr erst nach­träglich auf, unter Bezugnahme auf gewisse, recht unklare Vorstellungen der Aerzte über die inneren Vorgänge bei den sehr mannigfaltigen (20 und mehr), den Harn betreffenden Krankheiten, über deren Zusammenhang mit Lebensweise und Verhalten der Erkrankten 145), und über die Beein­flussung von Farbe, Klarheit, Dichte, Geruch des Urins usf. Die sehr ausgedehnten Ueberlieferungen aus der älteren Literatur bieten keiner­lei Beleg dafür, daß man den Harn gekostet, ihn als süß befunden und den Zuckergehalt als pathologisches Symptom angesehen hätte 146), auch widerspräche einer solchen Erkenntnis die Tatsache, daß man den Heil·

und gekochten Rohrsaft, sowie Zucker und Sandzucker vorschreibt (38-40; 55, 56, 71, 74), erhielt daher ihre Gestalt ni~ht vor 500 n. Chr. Große Unsicherheiten zeigt ferner der von 8 e n n in Kalkutta 1933 neu aufgelegte Text 1los Caraka. (Reinh. Müller, "M.G.M." XXXI;I, 207; 1934).

138) Ders., ebd. 110) Ders. "A. Med." XXIII, 135 (1930). 111) Barach "M. G. M." XXVTII, 210 (1929). 142) "A. Med." XXV, 1 (1932). 143) Noch in den "Wolken" des .\ r ist o p h an c,; (aufgeführt. 423 v. Chr.)

'er kündigt der Bauer S t r e p s i a des als Volksmeinung: "Noch glaubte ich fest beim Regen, daß Z e u s I Durch ein Sieb abschlage sein 'Vasser"!

tu) "A. Med." XXV, 10, 11, 27, 28. t&G) ebd. 32, 37. 1 .. ) ebd. 38 ff.

828 von Lippmo.nn: [ Ztachr. Ver. Dtach. Znckerind.

mitteln, die Abhilfe bringen sollten, süße Pflanzensäfte und Honig zu­setzte 147). Nicht beweisend ist ferner die Erwähnung, daß der krankhafte Harn von den Ameisen eifrig aufgesucht werde, denn dies wird ausdrücklich auch von solchem gemeldet, der "Fleischgeruch" zeigt 148).

Erst im "Bower-Manuscript" (um 400 n. Chr.) und in den spä­teren Schriften des "ärztlichen Dreigestirnes" tauchen Bezeichnungen auf wie "Zuckerrohrsaft-ähnlich", "Zuckerrohrsaft-scheinend", "Zueker­rohrsaft-gleichend", "Zuckel"rohrsaft-Harnfluß" die sich aber sehr wohl auch auf Farbe, Trübung, Konsistenz usf. krankhafter Harne beziehen können 149). Durchaus beachtenswert bleibt es schließlich, daß man nicht so leicht geneigt sein mochte, auf eine bösartige Krankheit das Wort "süß" anzuwenden, das ursprünglich gleichbedeutend mit günstig, er­freulich oder angenehm war- 15")- Galt doch im Rigveda der Unsterb­lichkeitstrank Soma als "flüssiges Himmelsfeuer", als erfüllt vom "kos­mischen Weltfeuer", das sich U- a_ im Hervorbringen des Lebens, in der Bewährung der Kräfte, in der Fähigkeit zur Fortpflanzung und in der Erhaltung der Gesundheit äußert; es soll dem "Lichthimmel" (brahman, ätman = Feuer) entströmen, der durch die "Tore" von Sonne, Mond und Sternen sichtbar ist, und zwar als räumlich gedachte Ausstrahlung (iik:äsa), die sich stufenweise in Wind, Feuer, Wasser, Erde und weiter­hin in Kräuter, Nährstoffe und menschlichen Samen umwandelt, und zu-. sammen mit den vier ersteren jene "fünf Feuer" bildet, aus denen eine jüngere Zeit die "fünf Elemente" heilVorgehen ließ m).

5. Allen heutigen Kenntnissen nach bleibt vorerst die Wahrschein­lichkeit weiter bestehen, daß fester Zucker zuerst etwa um 300 n. Chr., und von da ab, runä.chst als Heilmittel den medizinischen Kreisen des nördlichen Indiens bekannt wurde. - In erster Linie kommen solche des Nordwestaus in Betracht, denn dort entstand um Beginn unserer Zeitrechnung der Hauptteil der indischen wissenschaftlichen Medizin, und zwar wohl in Taksa.silä, dem Taxilä. der Griechen, einer Stadt, die z. B. die alten Sagen der "J 1\ t a k a Iil" (redigiert zwischen dem 3. Jahr­hundert v. und dem 6. Jahrhundert n. Chr.) an hundertmal seitens der Lernbegierigen aus Benares und andeTen östlichen Orten aufsuchen lassen 152). Mit dieser Annahme stimmt es auch überein, daß das

117) ebd. 42. 118) ebd. 34. 111) ebd. 11 ff. 1110) ebd. 41. 161) Reinh. Müller "A.Med." XXVI, 313ff. (1933). iM) Ders., "Janus" XXXVII, 9 (1933); "M. G. M." XXXII, 161 (1933).

B'/r!:;n. 1~·) Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte ues Zuckers". 829

B o w er -Man u s c r i p t von buddhistischen Missionaren niederge­schrieben wurde, die aus dem Nordwesten Indiens nach Chinesisch-Tur:ke­stan gekommen waren.

111. Zum 3. Abschnitt (S. 115-157): "Zuckerrohr und Zucker im europäischen Altertum und frühen

Mittelalter."

1. Als feststehend darf es gelten, daß die erste Kunde von dem "süßen Saft" führenden Rohre Indiens (nicht aber, wie noch neuere Werke immer wieder angeben, vom Zucker selbst!) 153) durch die Bericht­erstatter über den Feldzug A 1 e x a n d e r s d e s G roß e n gegen Indien (327 v. Chr.) nach Europa gelangte. Fraglich bleibt aber, angt'lsichts der Unsicherheit der Ueberlieferungen, z. B. derer bei S trab o n {14. n. Chr.), ob jene Erzählungen auf Ne a r c h o s , den Admiral des Königs, zurückgehen, oder erst auf Mega s t h e n es. Dieser war zwar 303-292 wiederholt als Gesandter in Indien, kannte aber sichtlich nur die Gegend zwischen dem Indus und dem westlichen Bengalen, etwa bis Palibrotha, d. i. Pataliputra 154), hörte also vom süßen Rohre offenbar nur erzählen.

2. Keine weitere Kenntnis verrät die neuerdings abermals gründ· lieh durchforschte Literatur über den indischen Handel Aegyptens wäh­rend der ptolemaeischen und römischen Zeit 155), obwohl wir über dessen Beginn und Fortentwicklung recht eingehend unterrichtet sind. Um 120 v. Chr., unter Pt o l e m a e u s Euer g e t es II., wurde durch einen nach Aegypten verschlagenen indischen Schiffer der direkte Seeweg nach Indien bekannt, den alsbald E u d o x o s v o n K y z i k u s benützte, um Arome und Edelsteine .zu holen, und um 100 v. Chr. entdeckte anläßlich fernerer Fahrten H i p p a 1 u s die Möglichkeit, mittels der Monsunwinde rasch und in sehr ungefährdeter Weise von der Ostspitze Arabiens aus unmittelbar zur Indusmündung zu gelangen 156). Seither wuchs der Ver­kehr unter der ptolemaeischen wie unter der römischen Herrschaft stetig

153) Ja c ob y "Fragmente der griechischen Historiker" (Berlin 1927) II, 716, Nr. 19, sowie Kommentar 466, besonders betreffs S trab o n s (XV, 1, 2). -Bi d e z "Revue Beige ue Philosophie et d'Histoire" IX, 674 (1930).

154) Stein "PW." XV, 232, 233. Tim m er "Megasthenes en de Indische Maatschappij" (Amsterdam 1930).

1lili) Warm in g t o n "The commerce between the Roman Empire and lndia" (Cambridge 1928). S a ras in "Der Handel zwischen Indien und Rom zur Zeit der römischen Kaiser" (Basel 1!l~O), s. "lsis" XIX, 576 (1930). Kort e n. beute I "Der ägyptische Süd- und Osthand PI in dPr Politik tler Ptolcmaeer und der römischen Kaiser" (Berlin 1931).

"'") K o r t e n b e u t e I 46, 48.

830 von Lippmann: [ Zlschr. Ver. Dlsch. Zuckerind.

an m), zur Zeit Ne r o' s fuhr man bereits aus Okelis (an der Enge von Bab-el-Mandeb) nach Muziris in Südindien, und um 50 n. Chr. wurde Aden besetzt (bei Pli n i u s Athenae genannt!), woselbst noch jetzt Reste der römischen Befestigungen vorhanden sind 1" 8). Gegen 114 n. Chr. verfaßte Mari n o 1:1 v o n T y r u s die betreffenden Ab­sehnitte seiner "Erdbeschreibung", und unter Kaiser An t o n in u s (132-161) gelangte Ale x an d r o s bis zu dem chinesischen Hafen Kattigara, d. i. wohl Hanoi in Tonkin m). Für das 2. und 3. Jahrhundert bezeugen Inschriften das Vorhandensein einer ständigen römischen Flotte im Roten Meere, um 250 fuhren noch oft römische Schiffe nach Indien 160), und dies hörte völlig erst 575 anf, als die Perser die (afrika­nischen) Axumiten aus Südarabien verdrängten 161). Diesen Verhält­nissen entsprechend kamen auch von A u g u s t u s an bis auf J u l i a n u s (361-363) wiederholt indische Gesandtschaften an die römischen Kaiser 182), und in Indien wurden umfassende Funde römischer Münzen gemacht, die hauptsächlich aus der ersten Kaiserzeit herrühren, jedoch, wenn auch immer spärlicher, bis 528 herabreichen 163); dies trifft ebenso für Ta p r ob an e (Ceylon) zu, von dem P t o l e m a i o s um 150 n. Chr. in der "Geographie" (VII, 4, 1) nur den Reichtum an Gewürzen und Ho n i g hervorzuheben weiß 164). - Besonders genau unterrichtet sind wir über den Handelsverkehr im Roten Meere und seiner Nachbarschaft durch den berühmten "Per i plus" (= Rundführer), den vermntlich der Besitzer eines alexandrinischen Ausfuhrhauses aus älteren Vorlagen zusammenstellte, und zwar etwa um 50-70 n. Chr., woraus es sich er­klärt, daß P l in i u s ihn noch nicht kannte 165). Daß wir, trotz dieser regen Entwicklung, nicht das geringste über Zuckerrohr oder Zucker erfahren, während doch Gewürze und Arome aller Art sehr oft genannt werden, läßt sich nur daraus erklären, da.ß in den von der Seefahrt berührten Häfen der indischen Westküste und der Inseln, fester Zucker noch gar nicht vorhanden war und auch Zuckerrohr entweder noch

1117) ebd. 51, 58, 69. 1118) ebd. 62; 55, 56. 1118) ebd. 12, 67; 69. 180) ebd. 71; 73. 181) ebd. 80. 102) ebd. 57, 67, 69-73, 7fi.. 162) ebd. 57, 62, 72, 78. 1 .. ) Ru g e "PW." IV A., 2270 ff. 1 .. ) Kortenbeutel 11, 63, 66. Marqnart "PW." IV A., 150. Vgl.

auch Kammer er "La mer rouge" I., in ilen "M(·moires de la Rociete Royale de Geographie de l'Egypte", XV.

B~~~"n. ~·j Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zucker~". 831

völlig fehlte (was das Wahrscheinlichere ist), oder höchstens hier und da in kleinen Mengen und zum sofortigen Genusse gezogen wurde, also etwa in den HausgärtEin Vornehmer.

3. Hiermit stimmt es überein, daß die okzidentalische Literatur der ersten sechs Jahrhunderte n. Chr. einschlägiger Erwähnungen gänzlich ermangelt. Daß solche aus den Papyri dieses Zeitalters vol'lägen, z. B. aus dem ägyptischen Zolltarif von etwa 200 n. Chr., der viele indische Waren aufzählt 166), oder in syrischen Berichten über die Essaeer (Essener) vorkämen, die W e 11m an n als eine Sekte "ins Jüdische um­gesetzter Pythagoreer" kennzeichnet 167), hat sich als durchaus irrtüm­lich herausgestellt. Sie fehlen desgleichen um 75 n. Chr. bei Pli -n i u s 168) und bei Dioskur i d e·s, von dessen Schriften außer der "Arzneimittel-Lehre" auch die etwas ältere "Von den verschiedenen Heil­mitteln" nach W e 11 m a n n fraglos echt ist 169); noch S o l i n u s , der um 350 einen dürftigen Auszug aus P l i n i u s verfaßte, weiß bei diesem Anlasse nur die Angabe zu wiederholen, die irgendeine der von ihm mit­benützten Quellen schon bei V a r r o (82-37 v. Chr.) vorgefunden hatte, daß nämlich die Wurzeln (!) des indischen Rohres einen honigsüßen Saft enthalten 170). Ueber Zucker schweigt auch A p i c i u s im "Kochbuche" von etwa 200, das wir aber nur in umgearbeiteter Fassung des 4. oder 5. Jahrhunderts besitzen 171), desgleichen der weltberühmte Arzt Ga l c. n o s (129 oder 130 bis 200 oder 201) 172) in seinem gesamten, so ausge­breiteten Schrifttume; daß nämlich unter den indischen Drogen, die er auf einer Reise unweit des Toten Meeres einer Karawane abkaufte, auch Zucker verzeichnet stehe, trifft nicht zu 173). Als unhaltbar ergabim sich auch alle Angaben betreff der Aerzte Phi 1 a g r i o s , der um 360 wirkte 174), 0 reib rt s i o s (326-403), Verfassers des umfangreichen

te•) B i d e z , a. a. 0., 70. 187) "Arch." XI, 160 (1929); "Physiologos" (Leipzig 1930) 58. 188) V gl. Bai I e y "The elder Plinius' Chapters on Chemical Subject~"

(London 1930/32). 11111 ) ed. W e II man n (Berlin 1914), 75. Der oft von ihm angeführte Ge·

währsmann Da m o k rate s war sein Zeitgenosse (ebd. 71). 170) ed. Mo m m s e n (Berlin 1895), 192. Münzer "PW." V A., 701. 171 ) V gl. B r an d t "Untersuchungen zum römischen Kochbuch" (Leipzig

1927). Bur c k h a r d t "Ueber die Kochkunst der späteren Griechen: "Vor· träge", ed. Dürr (Basel 1918).

112 ) Ilberg "A.Med." XXIII, 289 (1930); Wal,;h "Isis" XIX, 381 (193!1). 173) I I b er g , a. a. 0. 174) Te m k in "A. Med." XXIV, 268 (1931).

832 von Lippmann: [ Zlllchr. Ver. Dlllch. Zuckerirul.

Sammelbuches 175), und A e t i o s von Amid a, der sein Hauptwerk um 515 vollendete 176); desgleichen jene hinsichtlich der sog. "Geheimnisse des Hippokrates" (Secreta Hippocratis; Capsula eburnea = Elfenbein­Kapsel), die wohl im 4.-5. Jahrhundert n. Ohr. zu Alexandria von dem Kommentator P a ll a d i o s zusammengestellt, und später ins Hebräische, Arabische, und noch 1170 durch G e r h a r d v o n C r e m o n a als "Liber veritatis Democriti" (Democritos' Buch der Wahrheit) ins Lateinische übersetzt wurden 177). - Daß die unter dem Namen "Ge o p o n i k a" be­kannten landwirtschaftlichen Schrift~n. die zumeist nur in spät-byzanti­nischen Bearbeitungen vorliegen, auch ursprünglich nichts über Zucker enthielten, bestätigt eine kürzlich zutage gekommene, freilich sehr wirre arabische Uebersetzung (aus dem Jahre 795) der alten, von V in d o n i o s An a t o I i o s herrührenden Fassung 178).

4. Sehr bezeichnend sind, ihrer Unvoreingenomm~nheit halber, einige Aeußerunge.n von Kirchenschriftstellern. So sagt 0 r i g e n e s , der 185 bis 252 zu Alexandria und in Syrien lebte, und dem hohe Bedeutung für die Entstehung der christlichen Dogmenlehre zukommt, in seiner Streit­schrift gegen K e ls o s 179): "Den Dingen ist ihre Herkunft nicht anzu­sehen; gäbe es etwa einen Honig, der nicht von Bienen herrührt, so könnte keiner, der ihn erblickte oder kostete, sofort aussagen, daß er nicht von Bienen stamme; a 11 ein die Erfahrung lehrt auch beim Honig der Bienen, daß diese ihn bereiten, ebenso lehrt nur sie und nicht ein bloßes Kosten des Weines, daß ihn die Rebe erzeugte." Ein derartiger Aus­spruch wäre doch undenkbar, hätte man damals in Alexandria bereits Zuckersirup oder gar Zucker gekannt! - Der arianische Kirchen­historiker und Geograph P h i I o s t o r g i o s, um 450, versetzt das Pa­radies nach Indien, und erwähnt bei dessen Beschreibung vielerlei köst­liche Arome und Gewürze, selbst so seltene wie die Gewürznelken, nicht aber Zuckerrohr oder Zucker 180). Daß deren ein gleichalteriger Brief ge­denke, der angeblich kirchengeschichtliche Streitigkeiten erörtere und vom Kaiser J u l i an u s herrühre, erweist sich als eine in jeder Hinsicht gleich unzutreffende Behauptung, derun J u I i an u s schied schon 362 aus

17") l!;wei Uebersetzungen in gutem und in vulgärem Latein entstanden um 600 zu Ravenna in gothiscben Aerztekreisen: Mo r I an d "M. G. M." XXXII, 262 (1933).

118) Lehm an n "A. Med." XXIII, 205 (1930). 177) Mn s c h e 1 "A. Med." XXV, 43 (1932). 17") Sbath "Arch." XIII, 292 (1931). m) VI, cap. 73. 180) B i d e z, a. a. 0. II, 673.

B*.!:~. 1:"·] Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 833

dem Leben, und jenen Brief, der ganz anderen Inhaltes ist, schrieb in Wirklichkeit ein Schüler des um 33() verstorbenen Theurgen und My­stikers Ja m b l i c h o s, der allerdings über den Orient sehr gut unter­richtet war 181).

5. Da.ß das S a k c h a r o n der Griechen etwas ganz anderes gewesen sein müsse als der "erst von den Arabern verbreitete Zucker", erkannten zwar klar schon zu Beginn der Neuzeit einige der "Väter der Botanik". so z. B. 1535 der vortreffliche Arzt und Pflanzenkenner F u c h s 182), nach dem die Fuchsie ihren Namen trägt; dennoch aber, und entgegen allen entscheidenden Auseinandersetzungen, findet man diese Gleichstellung noch bei einigen Autoren der neuesten Zeit wiederholt, während andere wieder an der mit T a b a s c h i r oder gewissen Sorten M a n n a festhalten.

6. T ab a s c h i r besteht bekanntlich aus Kieselsäure und ist eine Ausscheidung in den Knoten des Bambus-, n ich t des Zuckerrohres; keiner Widerlegung bedarf die hergebrachte Fabel, er finde sich in der Asche, die nach Rohrbränden zurückbleibe, und diese entstünden anlä.ßlich der mächtigen Reibung, die die Rohre bei heftigen Stürmen erlitten! 183)

- Unter den verschiedenen Arten der Manna ist die bekannteste die in der Bibel erwähnte. Nach Bodenheime r 184) steht sie in keinem Zu­sammenhange mit der sog. Mannaflechte, die in Aegypten, im Sinai und in Palästina gar nicht vorkommt, sondern wird hauptsächlich von zweierlei Schildläusen (Aphiden, Coccideen) abgesondert, die auf der in diesen Gebieten heimischen Tamariskenart leben, der Tamarix nilotica. var. Ehrenberg, auch Tamarix mannifera genannt; ihr sirupdickes Exkret erstarrt an der trockenen Luft alsbald kristallinisch und ist in solcher Menge vorhanden, daß Geübte täglich leicht je 1,5 kg sammeln können. In dem Namen Manna ist das arabische Wort minn erhalten, das den glänzenden Wachsreif auf Palmblättern bezeichnet, aber auch die Schildlaus 185). Andere, zumeist orientalische Mannaarten 186), die viel­

fach in der antiken Medizin benützt wurden, gingen aus griechischen und spätlateinischen Vorlagen in die Vorschriften des frühen Mittelalters über,

181) Del s., ebd. 182) "Paradoxa Medicinae" (Basel 1G35); Sprenge I "Geschichte der

Botanik" (Altenburg 1817) I, 263. 183) Daß auf solche Weise Waldbrände zustande kämen, überliefert freilich

schon Lu c r e t i u s (gest. nach 50 v. Chr.) in .,De natura rerum" I, 297. 184) a. a. 0. II, 301; "M. G. M." XXIX, 158 (1930); "Isis" XIV, 529 (1930).

Vgl. L ö w: IV, 97, 415. 185) L ö w, IV, 23. 186) V gl. Mo g h a d a m "Les Mannes de Perse" (Paris 1930).

834 von Lippmann: l Ztachr. Ver. Dtseb. Zuckerind.

so z. B. in die sog. "Do n a u e s c h i n g e r F r a g m e n t e" von etwa 700 187); noch andere, wie die des Mannaklees (Alhagi manniferum), die schon die Mischna der Juden in den ersten Jahrhunderten nach Chr. kennt 188), und einige gleichartige, wurden ihnen durch arabische Ver­mittlung beigesellt. Ihrer, sowie der Eschen-Manna Siziliens und Kala­briens, gedenkt der in Salerno um 1160-1170 niedergeschriebene "B r es -1 a u er S a.l er n i t an i s c h e Codex" 189), des süßen "himmlischen Taues" auch die dortige Drogenliste "A 1 p h i t a" (um 1200) 100); das körnige Terenjabin (pers. tarangibin) des Dura n aus Majorca (1361 bis 1444) ist als Manna aus dem bereits genannten Alhagi manniferum an­zusehen 191). - Es kann hiernach nicht wundernehmen, daß die Drogen­verzeichnisse, sowie später die Apotheken-Ordnungen und -Taxen, schon von etwa 1200 an zahlreiche Namen und Sorten von Manna aufführen 192),

über deren EigeilBchaften, Vorzüge und Wirktingen die Aerzte der fol­genden Jahrhunderte unermüdlich stritten; noch im 17. und 18. Jahr­hundert erörterten u. a. 0 u d h o f in Groningen (1694), Schramm in Herborn (1723) und J a n k i in Utrecht (1740) die weit auseinander­gehenden Meinungen in ausführlichen Schriften, und Neu man n widmet ihnen in seinen weiter oben angeführten "Praelectiones" von 1740 einen ebenso weitläufigen wie sachlich unzureichenden Abschnitt 193). Von einer Gleichsetzung der Mannasorten mit Rohrzucker halten sich aber diese sämtlichen Sachkenner, ältere wie jüngere, durchaus fern.

IV. Zum 4. Abschnitt (S. 158-172): "Die Ausbreitung des Zuckerrohres nach Westen und die Erfindung

der Raffination."

1. So gut uns die persischen Verhältnisse seit der arabischen Er­oberung (633) bekannt geworden sind, namentlich durch das umfassende Werk von Schwarz "Iran im Mittelalter nach den arabischen Geo­graphen" 19'), so wenige Nachrichten besitzen wir aus der dunklen Zeit der vorhergehenden Jahrhunderte, denn die ersten Erzeugnisse der neu-

1s1) Dold "A.Med." XXIV, 205, 207, 209; 211ff. (1931). Englert, ,,bd. 230.

188) L ö w , IV, 70. 188) Ba I z I i "Voca.bularien ... " (Leipzig 1931) 7, 10, 36, 38, 43). 180) ed. Mo w a t (Oxford 1887}, 110. 191) L ö w IV, 452. 192) T s c h i r c h "Handbuch der Pharmakognosie" (Leipzig 1933) I, 1607 ff. 11a) a. a. 0., 914 ff. 104) Schluß und teilweise Neuauflage: Leipzig 1928, Zwickau 1932.

Bd. 84• l934.] Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 835 Tecbn. T.

persischen Literatur scheinen gänzlich verloren geg:mgen zu sein, nnd die Hoffnungen, erhebliche Reste etwa in syrischer oder. armenischer Uebersetzung aufzufinden, haben sich bisher nicht erfüllt. Den mall­gebenden Darlegungen Ru s k a 's entsprechend 195) darf es als zweifellos gelten, daß sich die Träger griechischer Wissenschaft im oströmischen V orderasien, vor allem die Nestorianer, den erbitterten Verfolgungen seitens der byzantinischen Kaiser wegen der im 5. Jahrhundert ausge­brochenen religiösen Streitigkeiten durch die Flucht auch nach den weit­entlegenen Großstädten des persischen Nordostens entzogen. Dort, in Chorasan und Transoxanien, erstand eine Hochburg gelehrter Arbeit, vor allem medizinischer, deren fertige Ergebnisse der Islam übernahm, als in ihm seit etwa 750 die persischen Einflüsse dauernd Oberhand erhielten: da aber bereits die nach Ba.gdad zuströmenden gelehrten Perser, und selbstverständlich deren Schüler, fortan ausschließlich arabisch schrieben, fielen die ursprünglichen persischen Vorlagen alsbald völligem Unter­gange anheim.

2. Syrisch- christliche, nestorianische Flüchtlinge, insbesonders Aerzte, waren es auch, die sich aus gleichem Anlasse zu Gondisapur im Delta des Zweistromlandes ansiedelten und diese, angeblich vom sassa­nidischen Könige S a pur I. 262 n. Chr. gegründete Stadt seit Ende des 5. Jahrhunderts zum wichtigsten Vermittlungspunkte gr.iechischer Wis­senschaft gestalteten. Sassanidische Herrscher errichteten daselbst auch das erste große Hospital, dessen persische Bezeichnung "Bimaristan" auf die Krankenhäuser der gesamten islamischen Welt überging, seit der Kalif Wal i d I. um 700 mit der Stiftung solcher begonnen hatte 196); die "Pillen des Bimaristan", nämlich dieses ersten und vorbildlichen von Gondisapur, rühmt als ausgezeichnetes Heilmittel noch eines der ältest­erhaltenen früharabischen medizinischen Werke, das 8öO von a 1- Ta. b a r i verfaßte "Paradies der Wissenschaft" 197).

3. An indische Einflüsse in dieser Hinsicht ist nicht zu denken, denn entgegen älteren Behauptungen bestanden zu so früher Zeit in Indien selbst noch keine Krankenhäuser 198). Dagegen mögen durch die, an der Westküste Indiens und auf den zugehörigen Inseln ebenfalls sehr zahl­reichen Nestorianer, u. a. auch die ersten Nachrichten über Zuckerrohr und

195) Zusammenfassung bei v. Li p p man n "Alchemie" (Berlin 1931) li, 26: s. das Register unter "Persien".

1116) Ebermann "M. G. M." XXX, 47 (1931). - Vgl. Iss a ·Bey "HistoirP des Bimaristans" (Kairo 1929); "lsis" XIV, 535 (1930).

197) M e y er h o f, "lsis" XVI, 39 (1931). 118) s. weiter oben.

836 von Lippmann: [ Ztschr. Ver. Dlsch. Zur.kerlod.

Zucker nach Gondisapur gelangt sein. Jedenfalls tritt bei den dortigen Aerzten Zucker zuerst außerhalb In{}iens auf, und zwar als Heilmittel und unter dem Namen Fanid, d. i. das indische Phanita oder Phani, das den eingedickten Saft des Zuckerrohres bezeichnet, also einen mehr ooer weniger unreinen und dunklen R o h z u c k e r. Wie und auf welchem Wege die persischen Aerzte und vielleicht auch Chemiker die Reinigung solchen Rohzuckers durch Klären (hauptsächlich mit Milch) und ein- oder mehrmaliges Umkochen erfanden und so allmählich zur Herstellung von R a f f i n a d e in Gestalt flacher "Brote" und kegelförmiger "Hüte" ge­langten, des festen weißen "K an d" 199) und des harten weißen "Ta bar -z a d" (pers. = mit der Axt zu zerschlagen), - darüber sind nähere Be­richte auch weiterhin nicht aufgefunden worden.

V. Zum 5. Abschnitt (S. 173-215): "Der Zucker am Hofe der Kalifen."

1. Daß zu den Arabern schon vor oder um Beginn ihrer Eroberungs­züge, die zur Errichtung des Kalifats (zunächst in Damaskus) führten 200),

einige Kunde vom Zuckerrohr und Zucker gedrungen sei, ist angesichts des Bestehens vieler alter Handelsbeziehungen nicht unwahrscheinlich. Betreff des Zuckerrohres läßt sich vorerst keine genaue zeitliche Angabe machen; seine echt arnbische Bezeichnung dürfte "kasab al-muddar" ge­lautet haben, d. i. wörtlich "Rohr des Ka.uens" (von madura = kauen), die als solche noch bei a I -Ha m a da n i (gest. 946) in der "Geographie Arabiens" auftaucht und in der Tat der auch in Indien ältesten Art des Ge­nusses entspricht, dem unmittelbaren Zerkauen und Aussaugen 201). Für Zucker vermag man jedoch ein sicheres Datum f·3stzustellen: Hass an I b n T h a b i t , den M u h a m m e d als "gewerbsmäßigen Barden seines Ruhmes" benützte 202), sagt nämlich in einem Gedichte, das Schmähungen des Abu S u f j an enthielt, daher nicht später als 629 verfaßt sein kann, von seiner eigenen, in Jathrib (Medina) wohnenden Sippe: "Die Ban u' I Na g gär aber beißen den feuchten Zucker" 208). - Diec;er "feuchte

" 11 ) "Kand" bedeutet nicht den "Kandiszucker", der große einzelne Kristalle bildet.

180) a I-Ba I a d o r i "The origins of the Islamic state", üb. Hit t i (New York 1916ff.). LeStrange "The lands of the Eastern Caliphate" (Cambridge 1930).

201 ) L ö w IV:, 519. 2112 ) B r o c k e Im an n "Geschirhte der arabischen Literatur" (Leipzig

1901), 50 ff . ..,) Gef. Mitteilung L ö w ' s vom 2. Dezember 1929, laut einer nicht ver­

öffentlichen Angabe Yon Ho r o w i t z.

B%.!·n \934·] Nachträge u. Ergä_nzungen z. "Geschichte des Zuckers". 837

Zucker", der an einem Hauptorte wie Medina sehr wohl frühzeitig be­kannt sein mochte, war offenbar siruphaitigar Rohzucker (durch Ein­kochen des Rohsaftes dargestellter Fantd), wie ihn noch a 1 -Ha m a d ä n i unter dem Namen "muddar kand" = "Kau-Zucker" anführt 20').

2. Ueber den Entwicklungsgang der arabischen Heilkunde läßt sich feststellen, daß bald nach der Eroberung Aegyptens (640-643) der Sitz der griechisch-medizinischen Schule nach Antiochia verlegt wurde, wohin man anscheinend auch die Bücherschätze schaffte, sodann um etwa 800 nach Harran, dem Mittelpunkte uralten Handels und Kultes (d. i. Karrhae, unweit Edessa, im nördlichen Mesopotamieon), und schließlich gegen 900 nach Bag.dad. Diese neue Hauptstadt zog auch die Aerzte aus dem nord­östlichen Persien und aus Gondisapur an sich und die Medizin fand da· selbst eine ausgezeichnete praktische Pflegestätte in den Krankenhäusern, während sie theoretisch in Verbindung mit Philosophie gelehrt wurde, und zwar mit einer grundsätzlich aristotelischen, aber stark neuplatonisch gefärbten. Sie erreichte so ihren Höhepunkt im Laufe des 11. Jahr­hunderts, konnte sich aber nicht dauernd auf ihm behaupten, wozu es beitrug, daß die theologischen Eiferer die Philosophen "bis zur Vernich­tung" bekämpften, derart, daß sie ihre Wirksamkeit fortan nach den west­lichen islamischen Staaten verlegten, hauptsächlich nach dem arabischen Spanien 205).

3. Von den ältesten, seit etwa 800 in arabischer Sprache verfaßten medizinischen Werken besitzen wir nur Bruchstücke, deren einige auf den 857 verstorbenen I b n M a s a w a i h zurückgeführt werden, der sich bereits des kristallisierten Zuckers als Heilmittels bediente; zu seinen Schülern zählten anscheinend der hochberühmte Gelehrte, Uebersetzer und Schöpfer der wissenschaftlichen arabischen Terminologie, H u s a 1 n I b n I s h a q (geb. um 811J), sowie a I - T a b a r i , d. i. 'A I i b e n S a h 1 Ra b b an a I-Tab a r i (.geb. um 775), Sohn des Arztes Sah I Ra b b an (syrisch = Meister, Lehrer) in Merw. Laut eigener Angabe schrieb er im Jahre 850 das "Paradies der Wissenschaft", das früheste vollständig auf uns gekommene arabische Lehrbuch der Heilkunde 206), das diese sehr weitläufig (in 360 Kapiteln), aber ohne eigentlich systematische Anord­nung darstellt und die Fachausdrücke des H u n a in dureh viele neue syrische und persische ergänzt. Neben Hip p o k rate s und Ga I e n o s benützten es auch die späteren Griechen, wie 0 reib a s i o s (um 400) und

'"') L ö w IV, 521; daher das hebräische "muddargend". 205) M e y er h o f "M. G. M." XXX, 116 (1931); B r o w n e "La medicine

arabe", franz. Neuausgabe von Ren a u d (Paris 1933). ""') Arabischer Text: ed. Si d d i q i (Berlin 1928).

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838 von Lippmann: [ Ztschr. Ver. Dtsch. Zuckerlnol.

Pa u 1 o s Ai g in e t a (um 660), kennt auch bereits (aus persischen Quellen?) gewisse indische, dem S u s r u t a und Ca r a k a zugeschriebene Lehren, verwendet zu Verbänden noch Papyrus, dessen Ausfuhr aus Aegypten um 900 gänzlich aufhörte, und benützt eine Anzahl persischer und indischer Drogen 207). Das Zuckerrohr erwähnt er als wertvolles Nahrungsmittel, den Zucker als Bestandteil von Zahnpulvern und aro­matischen Mundpillen 2os).

4. Zu den Schülern des a 1 - •r a b a r I soll der große Arzt und Che­mikel" a 1- R ä z I (866-925) gehört haben, der vom Zucker schon aus­gedehnten und sichtlich auf langjährigen Ueberlieferungen beruhenden Gebrauch macht. Da es an zuverlässigen Ausgaben seiner zahlreichen Werke noch gänzlich fehlt, ist es aber bis auf weiteres unmöglich, den Quellen seiner Kenntnisse im einzelen nachzuspüren; die eingehenden Fol"Schungen R u s k a 's 209) führen jedoch zum Schlusse, daß auch sie im wesentlichen dem im Nordosten Persiens seit dem 5. Jahrhundert ange­häuften Wissensschatze entstammen.

5. Der hochgelehrte a 1- Be r ii n i (972-1050?), einer der bedeu­tendsten und vielseitigsten Vertreter älterer arabischer Wissenschaft. verfaßte u. a. noch in seinen letzten Jahren eine "Drogenkunde", die auch verschiedene Angaben über den Zucker enthalten soll, mit dem er von seinen längeren Aufenthalten in Indien her gut vertraut war. Inwieweit dies zutrifft, läßt sich aber vorerst nicht feststellen, da die vor kurzem wiederaufgefundene Handschrift so mangelhaft ist, daß M e y e r h o f zu­nächst nur ihr Vorwort übersetzen konnte 210), das keinerlei einschlägige Stellen enthält. Das Werk bestätigt, daß a l- Be r uni , der dem be­sonderen iranischen Stamme der Khwärazmier zugehörte, ein ungewöhn­lich vorurteilsfreier und kritischer Kopf war, - erkannte er doch z. B. das berühmte ,,8 t ein bu eh des Ar ist o t e 1 es" als untergeschoben -, die wissenschaftliche Ueberlegenheit der Griechen gegenüber den morgen­ländischen Völkern (die Inder ausgenommen) offen zugab, und so wesent­liches zur "westlichen Orientierung" des islamischen Kulturkreises bei­trug; er bezeugt ferner, wie unerwartet groß der Einfluß des Hellenismus in seine~ syrischen Gestaltung in Mittelasien noch nach dem Jahre 1()00 war 211) 1 - Als etwas zu seiner Zeit schon allgemein Bekanntes

107) M e y er h o f "M, G. M." XXIX, 278 (1930); "Zeitschrift d. Deutschen Morgenländ. Ges." 1931, 38; "Isis" XVI, 6 (1931).

""") Ders., "lsis" XVI, 34, 47 (1931). -) Zusammenfassung bei v. Li p p m an n "Alchemie" II, 161. 21°) "Quellen ... " 111, 157 (1932). ' 11) M e y er h o f, a. a. 0., 159; 175; 195, 204; 200, 206.

BdT. 84· 1934·j Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 839 echn. T.

erwähnt a 1- Be r ii n l Krankenhäuser und Apotheken. Daß die Araber letztere den Persern entlehnt hätten und diese wieder "als eine Ein­richtung bereits der urältesten Epochen" den Babyloniern, trifft indessen nicht zu: die sumerischen und babylonischen Texte des 3. bis 4. Jahr­tausendes berichten nur, daß die Tempel neben anderen Bediensteten auch "Kräuterleute" (rikkutu) halten, die in den Gärten gewisse Pflanzen säen, sie frisch oder getrocknet in besonderen Räumen aufbewahren und aus ihnen allerlei Mittel bereiten (auf mechanischen, nicht etwa auf chemischen \Vegen), die man teils gegen "natürliche" Krankheiten an­wendet, teils gegen "übernatürliche", d. h. durch Dämonen verursachte 212).

Es handelt sich also hierbei lediglich um Maßnahmen der magischen sogenannten Priestermedizin.

6. Auf Person und Bildungsgang des A v i c e n n a (I b n S i n a , 980-1037), in dessen bis um 1700 unvergleichlich einflußreichem Riesen­werke "Kanon der Medizin" der Zucker eine so umfangreiche Rolle spielt, fiel neues Licht durch die Abhandlungen von Kraus 218) und von R u s k a 214), sowohl was seine ärztlichen, als auch was seine chemischen und alchemistischen Anschauungen betrifft. Die arabische Biographie seines Schülers Abi ' U b a 1 d a 1 - G u z g o n l läßt ersehen, daß er dem Geheimbunde der die Dynastie der Abassiden bekämpfenden Ismalliten angehörte 215), in der Philosophie und Naturwissenschaft den neuplato­nisch-gnostischen Lehren ergeben war und seine Kenntnisse, namentlich auch die medizinischen, zu einem Hauptteile in Buchara erwarb: diese so ferne, jenseits des Amu-Darja gelegene Stadt besaß damals die von ihm mit begeisterten Worten geschilderte riesige Bibliothek, die besonders reich an griechischer Literatur war und "aus vielen Gebäuden bestand, alle voll von Büchern, geordnet auf großen Regalen und dem Inhalte nach in Katalogen verzeichnet".

7. Gleich A v i c e n n a bespricht auch sein jüngerer Zeitgenosse Ibn Ga z 1 a (um 1050) den Zucker vorrwiegend vom medizinischen Stand­punkte aus und empfiehlt ihn in der "Heilmittel-Lehre" als wirksamen Zusatz zu stärkenden Nährpräparaten 216). - Ein noch etwas spätere~: Text gleichartigen Inhaltes, der dem ärztlichen Werke Serapion' s

212 ) v. 0 e f e 1 e, nach •r s c h i r c h "Pharm. Helv. Acta" 1932, Nr. 5/6. Sonderabdruck 2, 3.

213) "Klinische Wochenschrift" 1932, 1880. 211 ) "Isis" XXI, 14 (1934). 015) S. über diese v. Li p p man n "Alchemie" 11, 74 ff. 216 ) Mittwoch, "Quellen ... " III, 297 (1933).

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840 von Lippmann: r Ztachr. Ver. Dtach. Zuckerlnd.

des Jüngeren zugehörel). soll, ist z. T. in einer hebräischen Ueber­setzung von etwa 1150 zutage gekommen 217).

8. Die Meinung, daß das Zuckerrohr, gleich vielen anderen Gewächsen, zu mannigfachen Kreuzungen befähigt sei, so z. B. mit der Dattelpalme zur Banane, war, wie u. a. in der hebräischen Literatur schon des 9. oder 10. Jahrhunderts 218), so auch in der arabischen sehr verbreitet. Vom Glauben an die Möglichkeit fast beliebig weitgehender, oft geradezu abenteuerlicher Kreuzungen, ja auch völliger Artvel"Wandlungen von Pflanzen, war indessen bereits die antike Literatur erfüllt, von T h e o -p h r a s t o s an bis auf die "Ge o p o n i k a" 219), desgleichen die syrische und hebräische 220), so daß die orthodoxe Geistlichkeit derlei künstliche Eingriffe sogar für sündhaft erklärte, weil es unerlaubt sei, die von Gott geschaffenen Arten durch menschliche Willkür abzuändern 221).

9. Ueber die angebliche Benützung von Was seI"- und Wind­M ü h l e n durch die Araber zum Auspressen des Zuckerrohres haben sich zuverlässige Berichte auch weiterhin nicht beibringen lassen. Die erstell. Erwähnungen von W a s s er m ü h l e n um Beginn unserer Zeitrechnung bei Strabon 222), Vitruvius 223), Antipater 224), und Pli­ni u s 226) bestätigt H u g 226), während eine Stelle bei P e t r o n i u s (um 65 n. Chr.), "der Himmel geht herum wie ein Mühlrad" 227), für zweifel­haft gilt. Häufiger wurden sie in Italien und den Provinzen (z. B. nach Aus o n i u s an der Mosel) erst im 4. Jahrhundert 228), desgleichen in Byzanz, von wo sie 330 durch Griechen nach Indien gelangten 229). Durch einen sachkundigen byzantinischen Gesandten, der 751 nach Bagdad kam, soll auch dort die erste brauchbare Wassermühle angelegt worden sein; daß aber daselbst schon um 800 R i d w a n eine Abhandlung über Wasser-

217 ) S a r t o n "lnti:oduction to the History of Science" (Baltimore 1932) II, 229.

218) L ö w ·IV, 227. 218) Lenz "Botanik der Griechen und Römer" (Gotha 1859), 248. L ö w IV,

294, 517. Viele Beispiele bei y. Li p p man n "Z." LXXXIV, 20 (1934). 220) L ö w IV, 213, 229; 452. "') Löw IV, 398. "') XII, 3, 30. "') X, 5, 2. ~1) "Anthologia Palatina" IX, 418. m) XVIII, 97. "') "PW." XVI, 1065 ff. ""') Feldhaus, "Technik der Antike und des Mittelalters" (Potsdam

1931), 171. 228) Hug, a. a. 0.; FeldhauR, 214. "') F e 1 d h a u s , 78.

B~!:,-,._ 1~· J Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 841

räder schrieb, ist ein Irrtum, diese rührt vielmehr erst aus der Zeit um 1300 hel' 230). Verbesserte leistungsfähige Wasser-Mühlen und -Räder werden in der Tat, z. B. am Orontes, erst gegen 1240 erwähnt 231).

10. Windmühlen sind dagegen fraglos eine orientalische Erfin· dung, wenngleich bloße Windräder schon der späteren Antike bekannt waren, und sich in den Mittelmeerländern vermutlich bereits damals nach der nämlichen Weise aus der Anwendung von Schiffssegeln entwickelten, wie in weit jüngerer Zeit aufs neue in Griechenland und Portugal 232).

Nach den arabischen Geographen und Reisenden des 10. Jahrhunderts, wie a l -I s t a o h r i , I b n H a u q a l , a l - M a s ' u d i , u. A., sowie den noch in der Enzyklopädie des a 1- K a z w i n i (gest. 1283) angeführten Autoren, kam die Benutzung des Windes zunächst in jenen Gegenden auf, die be­sonders häufig von heftigen Stürmen heimgesucht werden, so in Sidji­stan (Sejestan) und Herat, wo Windmühlen anfangs als Merkwürdig­keiten galten; doch scheint ihre Konstruktion damals noch E>ine ganz andere und weit primitivere gewesen zu sein, als die später übliche 233).

Die früheste arabische Erwähnung liegt aus dem Jahre 644 vor, anläßlich der Ermordung des Kalifen 0 m a r I. 234). - Nach Europa gelangten die Windmühlen erst im 11 .. Jahrhundert durch die Kreuzzüge, und alle älteren Nachrichten sind unzutreffend, u. a. auch gewisse auf England bezüg­liche 235). Daß die frHhesten Angaben für Italien erst von 1332 vor­lägen 236), ist eine ir!'tümliche Annahme: in Siena wird schon 1237 eine ·Windmühle erwähnt237 ) und um 1300 sagt D an t e in der "Hölle"

"Wie man, wenn dichte Nebel uns umwehen . . . Von fern die Mühle sieht im Winde drehen" 238),

spricht also von der Windmühle als von etwas altbekannten. Darauf, daß auch seine Aeußerungen über die Mühlen im "Gastmahl" ("Convivio"; "Convito", vollendet um 1310) 239) als solche über Windmühlen aufzu-

230) Ders., 233, 240. 231) Sarton, a. a. 0., II, 623. 232) Feldhaus 191; Horwitz in Matschoss' "Beiträgen zur Ge­

Hchichte der Technik und Industrie" XXII, 93 (1933). 233) Ja c ob, a. a. 0., 60. V o c o 1 es "Jsis" XV, 401 (1931) und XVII, 412

(1932) ; s. die Abbildungen. 234) Ja c ob, 60; vgl. a I-M a s' u d i "Goldene Wiesen" IV, 226. 235) J a c ob , a. a. 0. Fe 1 d h aus , 246. B a t t e n "English Windmills"

(London 1931). 2101) F e 1 d h a u s , 316. 237 ) Da v i d so h n "Geschichte von Florenz" (Berlin 1896 ff.) IV (2), 37. 238 ) Ges. 34, Vers 4; üb. Gildemeister (Berlin 1888), 1!!4. 239) üb. Kanne g i esse r (Leipzig 1845), 109 ff.

842 von Lippmann: [ Ztscbr. Ver. Dtscb. Zuckerind.

fassen sein möchten, wies bereits L es s in g in den "Collectaneen" hin"'"). In Deutschland werden Windmühlen zuerst genannt und abgebildet: in Köln 1222 241), in Sachsen 1373 242) und in Nürnberg 1390 und 1395243).

Die Niederländer bedienten sich ihrer seit altel'Sher auch, um die sog. Polder leer zu pumpen und zu entwässern und noch 1586 erhielt S t e v i n , der "Vater der Mechanik", ein Patent auf einschlägige Verbesserungen 244).

VI. Zum 6. Abschnitt (S. 216-254): ,,Zuckerrohr und Zucker in den westlichen Provinzen des Kalifats."

1. Ueber die Anfänge der Verpflanzung nutzbringender Gewächse im Verlaufe der arabischen Eroberungszüge sind wir bisher noch sehr un­zureichend unterrichtet und auch die Erforschung der Ausbreitung ara­bischer Pflanzermamen 245) hat noch wenig Licht über sie verbr·eitet.

2. Berechtigt ist die Vermutung, daß das Zuckerrohr schon während des 7. Jahrhunderts nach Syrien gelangte, woselbst sich zu Damaskus der erste Sitz des Kalifats befand, doch scheinen die arabischen Historiker und Geographen keine einschlägigen Nachrichten aus so früher Zeit er­

halten zu haben, und aus späterer fehlen solche ebenfalls noch 246). Sicher ist nur, wie das sowohl Handelsnachrichten als auch die ersten Erzäh­lungen der Kreuzfahrer bestätigen, daß sich vom 8.-11. Jahrhundert der Anbau des Zuckerrohres zunehmend ausbreitete und daß auch eine nieht unerhebliche Zuckererzeugung bestand.

3. Sehr lebhaft blieb, wie seit jeher, der Verkehr zwischen Syrien und A e g y p t e n , der sich nicht nur auf die Gegenstände des Großhandels erstreckte, sondern auch auf Erzeugnisse, die dem Luxus der Reichen, der Statthalter und später des Hofes dienten; wurden doch in jüngerer Zeit selbst frisches Kleinobst, ja sogar Schnee, durch nach Hunderten zählende ganze Schwärme von Brieftauben nach Aegypten befördert 247). Ob auch

... ) ed. Eschenburg (Berlin 1790) II, 172. 211) Feldhaus 283,316. 212) Mörtzsch "M.G.M." XXX, 25 (1931). 013) Feldhaus 316,99. '") S a r t o n "lsis" XXI, 143, 270, 271, 282 (1934). 215) Iss a Bey "Dict. de noms de'l plantes ... " (Kairo 1930); M e y er­

h o f "M. G. M." XXX, 145 (1931). "") Vgl. u. a. Gau d e f r o y " La Syrie a l'epoque des Mamelouks" (Paris

1923), "Le pelerinage a Ia Mekke" (Paris 1923), sowie seine Uebersetzung vo11 Ibn Fadl al-'Umari's (1301-1349) geographischem Werke (Paris 1927). - "Isis" VI, 561 (1924); VIII, 209 (1926).

217) Gau d e f r o y "lsis" VI, 562 (1924). Die Taubenpost war schon im alten Aegypten wohlbekannt, und wird auch in Griechenland bereits 444 v. Chr. erwähnt (Steier, "PW." 4 A. 2494).

BdT. 84· 1934·] Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 843 echn. T.

das Zuckerrohr von Syrien aus zuerst nach Aegypten gelangte oder ob es nach der Eroberung dieses Landes (640-643) unmittelbar dahin gebracht wurde, steht nicht fest; jedenfalls verbreitete sich aber der Anbau des "persischen Rohres" binnen eines Jahrhundertes bis nach dem fernen Assuan. Das älteste, erhalten gebliebene Dokument aus Unterägypten ist ein dem Wien er "Pa p y r u s E r z h e r• z o g Raine r" angehöriger Kataster der Zuckerrohrfelder von etwa 750; er bezeugt, wie unbegrümlet die Zweifel an einer Aeußerung war~n, die als solche des berühmt-en Rechtsgelehrten Schaf i' i j y (767-810) betreffs des medizinischen Wertes des Zuckerrohres überliefert ist: "Wäre das Zuckerrohr nicht, ich bliebe gar nicht in Aegypten." Aus anderen Schriftstücken des nämlichen Papyrus sind Nachrichten über den Anbau im 8. und 9. Jahr­hundert zu ersehen: Man wählt nahe am Nil gelegene Böden, die man siebenmal durchackert, sorgfältig reinigt und mittels besonder~r Vor­richtungen nochmals nach sechs Richtungen umeggt; gegen Mitte März setzt man die Stecklinge von je drei Knoten und möglichst kUI'IZen Zwisehengliedern, bedeckt sie mit Erde und bewässert alle sieben Tage; sobald sich Unkraut zeigt, wird es sofort gejätet, man wiederholt diese Arbeit unaufhörlich und nennt sie "das Treiben des Rohres"; inzwischen wird immer wieder nach Bedarf bewässert, entweder aus Kanälen mit Schleusen, oder aus größeren Sammelgefäßen; um diese mit Schöpfvor­richtungen [aus dem Nil] zu füllen, benötigt man für ein Grundstück von 8 Feddan [= rund 48 000 qm] zwei Rinder. Die Reife tritt Ende No­vember ein, man erntet dann, br~nnt die Rohrstümpfe ab, bewässert und ackert um. Das Rohr bringt man zu den Pressen, und seine Verarbeitung liefert von 1 Feddan zwischen 4.0-80 Ablidsch, d. s. flache Kuchen oder Hüte Zucker von je etwa 3 dz Gewicht 248). Wegen der Kostbarkeit uer Ware ist der Anbau des Zuckerrohres fünfmal höher besteuert als der des Weizens, nämlich mit 5 Dinar [rund M 50 Goldwert] vom Feddan für den ersten Wuchs und mit 2 Dinar 5 Karat [rund M 23 Goldwert] für den minderwertigen zweiten, den man erhält, wenn man die Rohr­stümpfe nochmals austreiben läßt. - Rechnun~n aus dem 9. Jahrhundert zeigen, daß damals in Kairo, dem Hauptplatz des Absatzes, Zucker schon zu den "täglichen Ausgaben" guter Häuser gehörte 249). - In einem

218) Diese Zahlen sind aus landwirtschaftlichen und technischen Gründen unmöglich und weitaus zu hoch; vielleicht ist aber auch ein anderer Ablidsch gemeint als der meist übliche?

249) "F ü h r e r durch d i e A u s s t e 11 u n g d es P a p y r u s Er z­herzog Rainer" (Wien 1894), 183; 205, 218.- v. Lippmann, "Chz." LVII, 1009 (1933).

844 von Lippmann: [ Ztachr. Ver. Dtsch. Zuckerlnd.

Berliner Papyrus aus dem 9.-10. Jahrhundert sind Bruchstücke des Eh~vertrages eines Paares erhalten, das auf einer Domäne zu Sidmftk im Fayyftm ansässig war, und es wird erwähnt, daß man dort Korn und Gerste, Bohnen und Reben, Sesam und Zuckerrohr anbaute 25G).

4. Anläßlich der weiteren Eroberungszüge der Araber verbreitete sich das Zuckerrohr rasch über die gesamte Küste N o r d a f r i k a s , nach S i -z i l i e n und nach Spanien 251). Von den mannigfaltigen Anwen­wendungen des Zuckerrohres und Zuckers in der Medizin berichten die vortrefflichen, den n o r d a f r i k a n i s c h e n Staaten angehörigen Aorzte, u. a. Ibn a 1- D s c h a z z 8. r, der 1009 in Marokko starb 252), und dessen Hauptwerk der so einflußreiche C o n s t an t in u s A f r i c an u s (gest. 1087 zu Monte-Cassino; s. weiter unten) unter dem Titel "Viaticum" ins Lateinische übersetzte. Bei ihm soll sich angeblich die Erwähnung vorfinden, daß kinderlose Frauen fruchtbar werden, wenn sie sich um Mitternacht völlig unbekleidP.t in einem frisch bewässerten Zuckerrohr­felde baden, - ein Aberglaube, der in Ostindien bis zur Gegenwart leben­dig geblieben ist 253), also vielleicht auch daher stammt.

5. In S i z i l i e n wurden schon sehr bald nach der Eroberung im 9. Jahrhundert erhebliche Mengen Zucker hergestellt und zu Luxus­zwecken verwendet. Der dort noch heute gebräuchliche Name "nucatula" fürt ein, ursprünglich mit Honig, später mit Zucker bereitetes Konfekt aus Nüssen nebst anderen Zutaten, geht auf das arabische nqkul oder nukl zurück und findet sich als nokato oder nucato in alt-italienischen, und als nuegada auch in spanischen Kochbüchern; Z i d k i a b e n Abraham in Rom bezeichnet ihn um 1240 als "romanische Glosse" 254).

Die Angabe, daß man in Sizilien schon sehr frühzeitig auch in Zucker eingemachte Orangen bergestellt habe, ist keineswegs, wie das zumeist geschah, als unglaubwürdig abzuweisen; es steht nämlich fest, daß bittere Orangen daselbst tatsächlich um 1000 kultiviert wurden, während süße allerdings erst in einem nach 1300 erlaesenen Statute sicher nachweisbar sind, jedoch von weit unedlerar Sorte waren als die im 16. Jahrhunderte durch die Portugiesen eingeführten 255). - Von dem in Sizilien tätigen

-) Grobmann "Islam" XXII, 44ff. (1934). 261) Ibn 'Ab d e I-Ha kam "La conquete do l'Afriquc llu Nord ct llc

l'Espagne", trad. Gateau (Paris 1931ff.).- Vgl. auch Millcr "Mappao Arabicae", 6 Bde. (Stuttgart 1926-1931).

'''") S u d h o ff "A. Nat." XII, 18 (1929). """) J u n g b a u e r "H. D. A." VI, 434. "'') L ö w IV, 196, 522. 215) Bois "Arch." XII, 432 (1931).

B~ec'\!~. \.~·1 Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers'~~~=-~~~

Autor der berühmten "Erdbeschreibung" und der Weltkarte von 1154 256),

a l- I d r i s i (E d r i s i, 1110-1166), hat sich eine ziemlich vollständige Handschrift des für verloren erachteten Werkes über Pharmakologie und Botanik wiedergefunden, die jedoch noch tler Herausgabe harrt 207).

6. Nach der EroberungS p a n i e n s durch die Araber """) verpflanzten diese alsbald auch das Zuckerrohr dahin, an näheren zeitlichen Fest­stellungen hierüber fehlt es aber bisher; auf frühzeitige Ausbreitung von Anbau und Verarbeitung lassen indessen die zahlreichen Angaben in landwirtschaftlichen und medizinischen Schriften schließen, die frei­lich zu einem großen Teile nur auszugsweise erhalten sind, so z. B. im "Buch der Landwirtschaft" des Ibn a l-' A w w ä m aus Sevilla (um 1150) und in dem vielgerühmten großen Werke über Heil- und Nah· rungsmittel des Ibn al·Baitar aus Malaga (1197-1248). Betreffs tles letzteren ergab sich jedoch neuerdings, daß es ganz mit Unrecht als originales Ergebnis ungeheuren persönlichen Sammelfleißes angesehen wurde, daß vielmehr der Sachverhalt folgender ist: Aus den ersten. schon um 850 von H u s a 1 n Ibn I s h a q angefertigten Uebersetzungen des G a 1 e n o s , namentlich aber des D i o s k u r i d e s , schöpften bereits a l -Ra z i nebst seinen Schülern und Nachfolgern, und aus allen tlieseu Vorlagen wieder al-Idrisl (um 1150) und der spanische Arzt al­G h a f i q i ~gest. 1165); sein "Buch der einfachen Drogen" besa.ß die Gestalt eines Kommentars zu D i o s k u r i d e s und ging zwar' in seiner ursprünglichen Fassung verloren, blieb uns aber in einem sehr guten Auszuge bewahrt, den der jakobHisehe Priester Abu' l Fa r a g (= B a r H e b r a e u s , 1226-1286) anfertigte und von dem sich eine vortreffliche Handschrift aus dem Jahre 1285 zu Kairo vorfand. Der Vergleich zeigt nun, daß Ibn a 1 - B a i t ä r neben einigen hundert kürzeren Zitaten aus der nicht mehr vorliegenden "Drogenkunde" des a I - l{ ä z l fast den gesamten Text des a l- G h ä f i q i unter der Hand in sein Werk über­nahm, woraus sich die Bemerkung des arabischen Medizin-Historikers Ibn Abi- U s a i b i ä (1209-1263) erklärt, "Ibn a l- Bai t a r habe stets die Schriften des a 1- G h ä f i q i nebst den Uebersetzungcn tlcs Dioskur i des und Ga 1 e n o s mit sü:h geführt" '""). So wertvoll also die bei ihm erhaltenen Nachrichten sintl, so auch die über Zuckerrohr

256) ed. Mi II er (Stuttgart 1!)31). 257) M e y er h o f "A. Nat." XII, 45 (1929). 258) Vgl. die Neuausgabe des grundlegenden Werkes D o z y 's von L <_. v i­

Provo n c; a I (Leiden 1931). 259 ) M c y er h o f "A. Nat." XIII, 65, 7l (1930); "Quellen ... " III, 280 ff.

(1933); "Arch." XV, 100 (1933).

846 L · [ Zlachr. Ver. ============v=o=n==I =p=p=m=a=n=n=:======'='D=tac==h=. Zuckerind.

und Zucker, so kann doch von Selbständigkeit seines Schrifttumes fürder nicht mehr die Rede sein, und diesem Nachweise M e y er h o f 's stimmt, gegenüber einigen Vorbehalten S a r t o n 's 260), auch Ru s k a zu 261).

7. Dem spanisch-marokkanischen Kulturkreise zugehörig ist Mai­m o n i des aus Cordova (Ibn Mai m f1 n i, 1135 oder 1139-1204), obwohl er zuletzt als Leibarzt eines Großen am Hofe Aegyptens wirkte und dort mehrere seiner wichtigsten ·werke verfaßte 262). Er spricht oft von Zucker und Zuckerrohr, dessen Verwandtschaft mit der Dattelpalme er auffälligerweise noch für möglich hält, ist aber keineswegs, wie man zu­weilen angenommen hat, der erste, der des Rohres und seines Erzeug­nisses in der hebräischen Literatur gedenkt, sondern fußt offenbar viel­fach auf älteren Quellen. Im Orient kennt nämlich Ass a f schon im 10. Jahrhundert Zuckerrohr als kane hamatök, als das süße Rohr, aus dessen Honig man Fänid (pänid) bereitet 263); die in Babylonien bis 1040 tätigenG a o n e n beschrieben Zuckerrohr anfänglich als etwas noch Neues, und zwar unter aramäischem Namen 264), und den dortigen Kur ä e r n (um und nach 1000) gilt die Banane noch als Bastard aus Zuckerrohr und Dattelpalme oder Colocasia 26"). Im Westen führt vielleicht schon der jüdische Arzt Don n o 1 o (= Herrchen; 913-982?) in Otranto den Zucker als succhero (?) an 266) undRasch i (gest. 1105) läßt sich in Süd­frankreich von einem weitgereisten ausländischen Glaubensgenossen Näheres über Zuckerrt hr berichten 267). Aus derlei Vorlagen mag, ab­gesehen von seinen persönlichen Erfahrungen, auch M a im o n i d c s ge­schöpft haben 268), und ihm, der allgemein als hohe Autorität galt, sowie der gesamten erwähnten Literatur, entnahmen wieder die späteren Schrift­steller des Ostens wie des Westens ihr Wissen 269).

260 ) "Isis" XX, 456 (1934). 261 ) "Oriental. Lit.-Ztg." 1934, 175. 262 ) M e y er h o f "Arch." XI, 141 (1929); "Quellen ... " lll, 286 (1!133). -

Latein. Ueb. des "Regimen Sanitatis", ed. Fraiman n (Hcidclberg 1931). Uebcr eine solche Krone r' s vgl. "Arch." XI, 155 (1929).

263 ) L ö w IV, 167. 171; er spricht auch vom Tabaschir. 264) ebd. IV, 148, 149. 285) ebd. IV, 227, 229. 288 ) ebd. IV, 177. 287) ebd. IV, 185. 288) ebd. IV, 208. 20') V gl. auch ebd. IV, 220, 288, 1!18.

Bd. 84. 1934·) Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte ues Zucker~". 847 Techn. T.

VH. Zum 7. Abschnitt (S. 255-268): "Die Verbreitung des Zuckerrohres nach China und den Küst('n

des indischen Ozeans."

1. Daß die Ansprii.che Chinas auf ein nahezu unbegrenztes Alter seiner gesamten Zivilisation teils ganz nnberechtigt, teils sehr über­trieben sind, bestätigen sowohl die eingehenden europäischen Werke über die Geschichte der chinesischen Kultur 270), Literatur 271), Philosophie 27")

und Medizin 273), als auch die neuerer, Yorurteilsfreier, entsprechend ge­schulter, einheimischer Gelehrter, deren "lehr anzuerkennende For­schungen freilich noch in den ersten Anfängen stehen. Diese Tatsadw besitzt auch hohe Wichtigkeit hinsichtlich der angeblich uralten Vertraut­heit der Chinesen, besonders ihrer Aerzte, mit Zuckerrohr und Zucker.

2. Nach Wo n g 274), sowie nach W o n g und L i e n - T eh 275), ist der früheste, sicher zu kennzeichnende Arzt und Chirurg, namens P i e n -Chi an, erst um 255 v. Chr. nachweisbar, und demgemäß beginnt auch das sog. Zeitalter der klassischen Medizin erst mit der Ha n -DynastiE', die von 205 v. Chr. bis 221 n. Chr. regierte; noch etwa im dritten Jahr­hundert n. Chr. waren nicht mehr als 365 Heilmittel bekannt [Zahl der Jahrestage!], denen dann der damalige Arzt Tao 365 neue beigeRclll haben soll. Auch Li an g zufolge 276) ist das angeblich vom Kaiser H u an g- Ti (2697-2597 v. Chr.) herrührende "allumfassende" Lehr­buch der Medizin, das "Ne i-ch in g", vor dem Jahre 89 n. Chr. über­haupt nicht bekannt, und auch von 89 an zunächst nur seinem ersteu Teile nach, der u. a. die beiden obherrschenden Prinzipien Yin und Yang (das Männliche und das Weibliche usf.) ausführlich behandelt 077), während den zweiten wohl erst W a n g- P i n g um 762 n. Chr. hinznfügte 270); das bezeugt auch die Art der in diesem auftretenden philosophisdwn, religiösen und astrologischen Lehren 279), sowie das Vorhandcm;ein einiger, aller­dings höchst dürftiger, später übrigens wieder gttnz in Vergessenheit ge-

270 ) Wilhelm (München 1928). 271 ) Ders. (Potsdam 1930). 272 ) Ders. (Breslau 1929): Zen k c r (Rcichcnberg 1!)27); Hack m a 11 "

(München 1929). 273) H üb o t t er (Leipzig 1929). 274) "Four milleniums of chincsc mctlicinc" tLumlon 1!l2!J); vgl. Pa 11 k-

s tat "A. Med." XXVI, 72 (1933). 275 ) "History of chincse mc<licinc" ('l'icntsin 1!l32). •'•) "A. Meu." XXVI, 131 (l!l33). 277 ) ebd., 124 ff. 278) cbd., 121, 122. "") ebd., 123.

848 von Lippmann: [ Ztacbr. Ver. Dtscb. Zuckerind.

rateuer Andeutungen über Blutkreislauf, Anatomie und Leichenzer­gliederung 280).

3. Alle Behauptungen von einer Vertrautheit schon der älteren Chi­nesen, und vor allem ihrer Aerzte, mit Zuckerrohr und Zucker, die sich auf geschichtliche, medizinische und andere Werke "frühester Herkunft" berufen, sind daher hinfällig, da Dur späte Zusätze und Interpolationen in Frage kommen; es bleibt dabei, daß Zuckerrohr frühestens um 200 v. Chr. erwähnt und nicht vor den ersten .Jahrhunderten nach Chr. näher bekannt wird, fester Zucker aber erst um 600 von Persien und Indien her, und das geeignete Verfahren zu seiner Herstellung sogar erst um 650, und zwar durch die Werkleute, die Kaiser T' a i- T s u n g (627-650) nach Bihar im östlichen Bengalen schickte, um es dort zu erlernen. Tatsächlich erwähnen die Annalen der S u i - Dynastie (589-612), daß damals in Persien shi-mi oder shih-mit = Steinhonig erzeugt wurde; dieser Aus­druck bezeichnete ursprünglich wohl fest gewordenen Honig und ist, ver­mutlich in diesem Sinne, schon aus einem botanischen Texte von etwa 300 n. Chr. zu belegen, das Wort "mit" aber soll, nach Ansicht einiger Ge­lehrter, mit dem indogermanischen madhu (= süß, daher auch = Honig) zusammenhängen 281).

4. Die von M a r c o Po I o, der 1270-1295 in China war, über­mittelten Berichte betreff des Zuckerrohres und Zuckers, erfuhren durch die zahlreichen, auf verschiedenen Handschriften fußenden Neuansgaben seines großen Werkes "'") weder Bereicherungen noch Ergänzungen. Die Angabe, daß nach ihm und auch nach der Reisebeschreibung des Bra­banter Mönches Ru i s b r o e c k oder Ru b r u k, der schon 12G3-1255 Ostasien bereiste 283), die benachbarten mongolischen und anderen inner­asiatischen Völker das von ihnen aus gegorener .Milch bereitete Getränk "Kumys" destilliert, das Destillat mit aus China bezogenem Zucker ver­süßt und diesen mit Papiergeld bezahlt hätten, trifft in gar keiner Weise zu und ist offenbar nur einer irrtümlichen Verbindung flüchtiger Er­innerungen zuzuschreiben: weder .M a r c o P o l o noch R u i s b r o e c k sprechen ein Wort von der Destilbtion des so weitverbreiteten Ku-

280) ebd., 140 ff., 144. 281) II es s, bei L ö w IV, 517. 282) Herrmann "Marco Polo um Hofe des Grollkhans" (Leipzig 1924);

od. C h a r i g non, mit Anmerkungen aus chinesi6chcn Quellen ( l'eking 1924 ff.); l'<l. Park,; (New York 1921); e<l. Co r t1 i c r, 3. c\ufl. (Lundon 1928), s. S a r t o n II, 1057; ed. Ben c <I e t t o (Florenz 1928), eng!. PPb. von R i c c i und Ho;; s (Lonrlon 1931): <~d. I' e n z <1 r. nnPh Fr n 111 p t o n (Lonflon 1929). - Vgl. .\ lmn g i ä "Arch." XII, 160 (1930).

283) Ueb. R i s c h (Leipzig 1934).

Bd. 84. 193-.1. J Techn. T. Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 849

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mys 284), - der arabische Weltreisende Tb n Ba l t n t a (geAt. 1378) er­wähnt ihn als übliches Genußmittel selbst bei den türkischen Nationen nördlich des Schwarzen Meeres 2R5) -, üder von der irgendeiner anderen geistigen Flüssigkeit, sagen daher auch nichts über den Zusatz von Zucker zu einem Destillat und geben nirgends an, daß man dieserhalb Zucker aus China bezog und mit Papiergeld bezahlte. R.ichtig ist allein. daß letzteres von beiden R-eisenden erwähnt und als sehr merkwürdige Erfindung der Chinesen bestaunt wird, worin ihnen noch fast 75 Jahre später Ibn Battut a beistimmt 2s"), und nach weiteren 75 Jahren D e' C o n t i , der, als einer der ganz wenigen Europäer, schon v o r der Entdeckung des Seeweges bis nach Ostindien und den indischen Inseln gelangte und daselbst um 1450 während mehrerer Jahre verweilte 287).

VIII. Zum 8. Abschnitt (S. 269-323): "Der Zucker zur Zeit der Kreuzzüge."

1. Im christlichen Europa dürfte der Verbrauch von Zucker zu Zwecken des Tafelluxus und der Heilkunde zuerst in B y z an z Boden gefaßt haben, das als R-eichshauptstadt und Handelsmittelpunkt an­dauernd in lebhaftem Verkehre mit dem gesamten Orient stand. Zur Zeit des ersten byzantinischen Arztes arabischer Färbung, des S im e o n Set h (gegen 1075), ist schon häufiger von Znckerwasser, gezuckertem Wein und mit Zucker bereiteten Süßigkeiten die R.ede, und auch die medi­zinischen Schriften sprechen immer öfter von a&xal!, aV.yxal!ov, tJaxxal!,

6wxal!o~ (Sachar, Sancharon, Sakchar, Zökaros = Zucker), loaV.xai!O''

(Iosacharon = Veilchenzucker), o~vaazal! (Oxysachar = Sauerzucker), xV.vnov, xV.vow1• (Kaution, Kandion = Kandis), 'lfavtv, 'lTEvtÖwJ• (Panin, Penidion = Fanid) 288). Aus dem griechischen rqV.y7Jp.a (tragema; ur­sprünglich = Nachtisch, Naschwerk) und dessen Abänderungen rqayEfa,

rqay~u, rqu66lu, Ö~!ayyatu, Ö(!aytu, Öquyiju (trageia, tragea, trazzea, draggaii, dragia, dragea) entsprangen schließlich auch die Worte dragile, drogia, drogue, Droge, sowie Treseney, Trezz, Triät u. dgl. 289). Als Droge, demnach als Heilmittel, wurde auch der Zucker zuerst weiteren Kreisen bekannt, und da ebenso alt wie der Drogenhandel auch die Klage über die

281) Näheres über ihn s. bei Mau r i z i o "Geschichte der gegorenen Ge· trü.nke" (Berlin 1933), 78 ff.

286 ) Ueb. D e f r e m er y und Sang u in e t t i (Paril'l 1854) II, 365. 2"") a. a. 0. IV, 260. 287) "Viaggi in Persia, lndia, e Giava" (Mailand 1929). "'") Vifesse l y "Byzantinisch-Neugrierhische Jahrbücher" (Athen 1931), 3o:3. "'") Lehmann "M. G. M." XXXI, 170 (1932).

L · [ Ztschr. Ver. V 0 n I P P m a n n : Dtsch. Zuckerind.

~============~~~~ 850

bei ihm unterlaufenden Fälschungen ist, kann es nicht wundernehmen, daß diese schon frühzeitig betreff des Zuckers gleichfalls erhoben werden 200).

2. Die Entstehung der auch für den Gebrauch des Zuckers so wich· tigen süditalienischen Forschungsstätten S a 1 er n o und Mon t e Ca s . s i n o ist endgültig noch immer nicht aufgeklärt. Die medizinische Schule Salernos, der ältesten europäischen Universität, entwickelte sich nach Cantare 11 a 201) in stetem Zusammenhange mit antiken Ueber· Iieferungen, die durch den Einfluß Einzelner, wie des bereits erwähnten jüdischen Arztes Don n o I o (913-965 oder 982) in Otranto, andauernd aufrechterhalten wurden. Monte Cassino erachtet Lehm an n 292) n i c h t für eine weltliche Gründung, sondern für eine klösterliche, die vielleicht von Salerno ausging, so daß sich hieraus die weitgehende Gemeinsamkeit erklären ließe, die noch im 11. Jahrhundert unvermindert fortbestand und durch den Erzbischof AI p h an u s I. von Salerno zu der so folgenreichen Verbindung mit Constantinus Africanus führte 293). Dieser, kein Arzt von Beruf, sondern ein von medizinischen Interessen er· füllter, vielgereister, sprachenkundiger Kompilator und Uebersetzer, war von Geburt Muhammedauer und hatte in Byzanz oder dem benachbarten Rhegion (nach dem er sich auch Rh e g in o s zubenannt findet) u. a. das "Reisebuch" des nordafrikanischen Arztes Ibn D s c h a z z a r (gest. um 1025) unter dem Titel "Eph6dia" ins Griechische übertragen. A 1 p h a · n u s, Verfasser der Abhandlung "Ueber die vier Säfte des mensch· Iichen Körpers", lernte es um 1065 kennen, als Co n s t anti n u s, wie die Einen sagen, in Diensten des normannischen Herzogs R o b e r t G u i s c a r d nach Salerno gekommen und in Beziehungen zur dortigen Schule getreten war 294), während Andere berichten, er sei dahin als

reisender muhammedanischer Händler gelangt und habe mit dem longo· bardiseben Fürsten Gis u I f noch durch einen Dolmetscher verkehren müssen, nämlich durch dessen Bruder, den "Abbas de curia" (Hofkaplan), augeblichen Erfinder dAR berühmten rosenduftenden Heilmittels "Dia­rhodon Abbatis" 295). Anscheinend nahm A 1 p h a n u s an ihm lebhaften

280 ) T s c h i r c h I, 541 ff. 291) "Arch." XV, 305 (1934). 292 ) "A. Med." XXIV, 263 (1931). 293) ebd. 267. 284) Lehm an n, a. a. 0. 285 ) Diese Erzählung des Salernitaners Fe r rar i u s im einleitenden

Kommentar zu Co n s t anti n u s' Uebersetzung des I s a a c Juda e u s er· scheint fragwürdig: Sudhoff "A. Med." XXIII, 293 (1930).

B*ec~~- ~-] Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des ZuckerR·'. 851

Anteil, taufte ihn und empfahl ihn dem Abte D es i d e r i u s von Montc Cassino 296), wo er von 1076 (?) his zu seinem Lebensende (1087) tätig blieb und die Hauptmenge seiner etwa 80 Uebersetzungen griechischer und früharabischer Werke verfaßte. Obwohl er hierbei nach Auswahl, Verkürzungen usf. höchst willkürlich verfuhr und entweder seine muham­medanischen Quellen mit Rücksicht auf die Zeitumstände verschwieg oder auf absichtliche Täuschung der Leser ausging 297), so kann doch seine Leistung und vor allem ihre Bedeutung für Salerno nicht hoch genug eingeschätzt werden 298). Da er sehr häufig des Zuckers in seinen ver­schiedenen Formen gedenkt, trug er auch zu dessen Verbreitung Maß­gebendes bei.

3. Als bisher nicht genügend gewürdigte salernitanische Gestalten des 12. Jahrrhunderts bezeichnet Sudhoff 299 ) noch Mau r u s (1120? bis 1214) und besonders Ur s o (gest. 1225), der anscheinend bereits die Uebersetzungen des Ar ist o t e I es von Ger h a r d von C r e m o n a (vor 1187) kannte und hierdurch, medizinisch wie philosophisch, wichtige seiner mittelalterlichen Nachfolger weitgehend beeinflußte. Um diese Zeit war der Ruf Salernos schon weitverbreitet: bereits im alten "Rein hart Fuchs" (um 1050) gibt der als Arzt verkleidete Fuchs vor, er komme aus Salerno; in einem anonymen lateinischen Gedichte, das um 1162 in Köln am Hofe des Erzbischofs entstand, heißt es:

"Ewiges Lob gebührt, das weiß ein jeder, Salerno, Wo aus der ganzen Welt strömen die Kranken zusamm" 300);

ja selbst im damals weit abgelegenem England rühmt Neck a m in seiner um 1180 vollendeten Prusaschrift "Ueber die Naturen der Dinge" und deren poetischer Ums-:;hreibung "Vom Lobe der göttlichen \Veisheit" die l~rrungenschaften der salernitanischen Schule 301). In deren älteren Schriften, z. B. den im "B r es 1 a u e r C o d e x" erhaltenen Kopien (in Salerno zwischen 1160 und 1170 angefertigt), werden die verschiedenen Arteu des Zucarum, z. B. Penidium, sowie der gleich Kandiszucker kri­stallisierte Alaun (alumen zuccarinum) oft erwähnt >ü•); die um 1200 ab-

298 ) Creutz "M.G.M." XXX, 269 (1931); XXXII, 124 (1933). 297 ) Lehm an n "Arch." XII, 272 (1931); C reut z "M. G. M." XXX, 269

(1931); Sudhoff, a. a. 0. 298 ) Sudhoff "A. Med." XXIII, 293 (1930). 299 ) "Arch." XIV, 159 (1933). 300) Schmidt ,,Die Kölner Apotheken-Ordnungen" (Mittenwald 19:30), 1:1,

76; Zitate nach Grimm. 301 ) ed. Wright (London 1863) 201, 311; v. Lippmann "Chz." LVIII,

710 (1934). 302) Balzli, a.. a. 0.11, 44; 8, 39; 25.

852 von Lippmann: r Zl8chr. Ver. Dtscb. Zuckerind.

geschlossPno anonyme Drogenliste "AI p h i t a" sagt, da.ß Zucker

(zuccharum, zucara, zucarum, zaccara, zacara, zacarum, zarchaton) aus

dem Safte des Zuckerrohres gekocht wird 303), da.ß man aus ihm vielerlei

Heilmittel gewinnt, u. a. Penidium und Oxysaccharon, d. i. mit Essig be­reiteten ,,Sauerzucker" 304), und ihn zur Herstellung von Tragema (Tra­

gima) verwendet, d. s. süße (verzuckerte?) Kerne von Mandeln, Hasel­

nüssen und Nüssen 305). Sie weiß auch, daß das sog. "Spodium", ein Ver­brennungs- und Glüh-Rückstand, entgegen dem verbreiteten Glauben 11 ich t beim Veraschen von Wurzeln des Zuckerrohres hinterbleibt 306).­

In den der Aerztin T rot u I a (11. Jahrhundert) zugeschriebenen Ab­

handlungen scheint Zucker nicht erwähnt zu werden 307). - Daß die als

"Regime n Sani t a t i s S a I er n i" bekannten, in metrischer Form abgefaßten "Gesundheits-Regeln", deren Verbreitung und Einfluß fast bei­spiellos waren, schon in der ursprünglichen Gestalt, geschweige denn in den späteren, endlos erweiterten Umformungen, kein Erzeugnis der

alten salernitanischen Schule waren, sondern erstmals um 1300 durch

Ar n a Idus von Villanova zusammengestellt wurden (wohl unter Benützung vorhandener Ueberlieferungen und einiger Merkverse), ist jetzt, Sudhoff 's Darlegungen gemäß, allgemein anerkannt; nicht ausschlaggebend wäre jedoch in dieser Hinsicht der Gebrauch der sog. L e o n in i sehen Verse (gereimter Hexameter), denn solche treten schon in dem, zwischen 1000 und 1050 in Deutschland entstandenen "R u o d -I i e b" auf 3" 8) und gelten zur nämlichen Zeit in Italien bereits als "alter­tümliche" Einkleidung längerer Inschriften an Grabmälern und in

Kirchen 809).

4. In R o m dürfte der Zucker schon früh~eitig von Süditalien und

Sizilien het• bekannt geworden sein; ob aber der politisch so tätige und

hochgebildete Kardinal Da m i an i (988-1072), der auch zuerst in Eu­ropa das Schachspiel erwähnt"10), wirklich der Verfasser jenes Wiegen­

liedes ist, in dem das Jesuskind "süß wie Zucker" genannt wird, hat

soa) a. a. 0. 199, 235. -) ebd. 139, 225. 300) ebd. 25. •) ebd. 178. • 17 ) H ur d- M e a d "lsis" XIV, 349 (1930); "M. G. M." XXX, 269 (1931). 306) B ä c h t o 1 d- S t ä u b 1 i "H. D. A." 111, 1250; die ursprünglil'he deutsch!'

Fa.-~ung ist verloren. """) G r c gor o v i u s "Geschichte der Stadt Rom" (ed. Schi11m an n,

Dresden 1926, I, 1233 und II, 156); ders. "Wanderjahre in ItllliPTl" (llbd.), 40"2,

-1:11\ 919. 110) Vgl. über ihn G r e gor o v i u s "Gesch." I, 899 ff .. 1044; 1467.

Bd. 84· 1934·] Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 853 Teeha.T.

sich bisher nicht bestimmt ermitteln lassen. - In S i z i I i e n sorgte für

die Neubelebung der seit normannischer Zeit in einigen Verfall geratenen Zuckerrohrkultur namentlich Kaiser Fr i e d r ich II. (1212-1250), in

dessen buntbevölkertem Reiche die einschlägigen Vorschriften, um allen

verständlich zn sein, stets in sämtlichen Landessprachen erlassen werden

mußten, wie denn das Stadtrecht Palermos noch in seiner endgültigen

Form von 1270 lateinische, griechische, arabische und hebräische Beur­

kundungen in gleicher Weise anerkennt 311); besondere Befehle ergingen

betreffs des Anbaues von Zuckerrohr (aber auch vol! Baumwolle, Indigo,

Alkanna oder Heunah usf.), den der Bischof von Catania zu Calatabianco

ebenfalls eifrig förderte, sowie der Bekämpfung von Raupenschäder~

und Rohrkrankheiten ("brucus" genannt), die 1230 und 1231 große Ver­

luste verursachten 312). - Für die rasche Entfaltung der Macht V e -

n e d i g s spricht es, daß Heer und Flotte der Stadt schon 726 bereits als

willkommene Hilfe für den Papst G r e gor II. im "Bilderstreite" mit

Byzanz vor Ravenna erschienen 313), daß ebenda 785 bereits viele ihrer Kauflel!te tätig waren 314), und daß ihr im Jahre 828 Alexandria die Leiche

des Apostels M a r c u s überließ 310); im Laufe des 9. und 10. J ahrhun­

derts gestalteten sich die Handelsbeziehungen zu den Arabern im Orient

und in Sizilien immer lebhafter, und es erscheint daher durchaus glaub­haft, daß durch sie auch zuerst größere Mengen Zucker nach Venedig

gelangten. - Daß im 13. Jahrhundert C r es c en t i o von BoI o g n :1

(1235-1320), der verdiente Erneuerer des norditalienischen Ackerbaues,

in seinem Werke über die Landwirtschaft auch Ausführliches über An­

bau und Verarbeitung des Zuckerrohres mitteiie, ist ein Irrtum; das erst 1305 abgeschlossene Buch ,,Della Villa" enthält nur vielerlei, meist medizinische Angaben üi:Jer Verwendungen des Zuckers, und fußt dabei,

wie überhaupt, sehr weitgehend auf der botanischen Schrift Jes AI b er­

tu s M a g n u s von etwa 1250 316).

5. In Spanien, das sich eines eigenen, seit dem 9. Jahrhundert

stetig zunehmenden Rohranbaues erfreute, waren der Zucker und sein

Gebrauch bereits frühzeitig weiteren Kreisen wohlbekannt. Schon das

311) Kantor o v i c z "Kaiser Friedrich li,", Ergänzungsband (Berlin 1931) 17.

312) ebd. 118. Y v e r "Ll' commerce ... dans l'Italie meridionale au 13. et 14. siecle" (Paris 1903), 2.

313) G r e g o r o v i u s , a. a. 0., I, 419, 426. 311) ebd. I, 498. 315) ebd. I, 612. 316 ) F i s c h e r 177, 184.

63

854 Yon Lippman11: r Ztschr. Ver. Dtsch. Zuckerind.

dem Bukrat i s (= Hip p o k rate s) zuge.,;chriebene, um 1050 n·r­faßte arabische Zauberbuch "Pi c a tri x", das nudt 1252 für König AI f o n s X. den ",V eisen'· (richtiger: den Gelehrten) ins ::lpanische über­setzt wurde, schreibt anlä.ßlich der Beschwörungen vor, die Geister durc:Jt süße Speisen mit v i e 1 e m Zucker anzulocken, sowie mit weißem Kandi.,;­zucker 310) [vielleicht ist nur weißer Kand gemeint, also Weißzucker ?]. Als wohl sprichwörtlich führt der Dichter J u a.n Ru i z (128.3-1350) an:

"Wie noch kleine Stückehen Zucker ihre große Süße zeigen, So ist auch de_n kleinen Mädchen ihre große Liebe eigen." 318)

Auch im spanischen Handel spielte der Zucker seine Rulle: im Zoll­tarife der so wichtigen und reichen Handelsstadt Barcelona, der selh"t Papst CI e m e n s V. einmal seine Tiara für 500 000 Dukaten verpfän­dete 310), ist 1221 vom Zucker (azucar) die Rede 320), 1243 von Zucker­kisten (caxia dc surre) 321), 1271 von Ladungen Zueker (carge de azu. car) 322), und 1272 \'On Zentnern ·weißzucker (quintal de azucar t.tll­

dido) 323). Die Angabe, daß Zucker in Barcelona schon damals von be­sonderen Drogisten verkauft wurde, trifft aber nicht zu, denn "dro­gueros" verzeichnen erstmals die Gewerbeii'lten von 1455 324).

6. Nach Frank r eich bestand der aus dem Altertum ererbte:\ Handel von Syrien und Aegypten her bis in das 7. Jahrhundert hinein recht lebhaft weiter, namentlich fanden sich alljährlich Yit>le syrischt> Kaufleute in den Mittelmeerhäfen ein: mit der Eroberung jener Länder durch die Araber (634-640) hörte aber der Verkehr plötzlich auf, nnd die orientalischen Waren und Gewürze verschwanden seit etwa 650 völlig von den Märkten oder wurden doch unerschwinglich teuer; wäh­rend der nächsten Jahrhunderte werden, auch im Norden, z. B. in Cam­brai, gelegentlich zwar Pfeffer, Zimt, Nelken, Ingwer n. dgl. erwähnt 32").

aber noch kein Zucker. Diesen lernte man vermutlich zuerst im Süden

317) Ritter "Vorträge der Bibliothek Warburg·' tLeipzig 1923) 111), 117, 122.

318) P e t r i c o n i- M ich e I s "Antologia de poesias lirieas espaiiolas'· {Halle 1932), 8.

311) Das nämliche wiederholte Ekh 1407 zwischen G r e g o r XII. un<l :len Florentiner Wechslern: G r e gor o v i u s li, 501.

320) Ca p man y "Memorias Hi~toricas ~obre ... Barcelona" (Madrirl 1779) I (2), 43; II, 7.

321 ) ebd. II, 17. 322) ebd. li {2), 73. 320) ebd. li (2), 78 . ... ) ebd. Il (2), 130. 325 ) Pi renne "Melanges Bidez" (Brü•~f'l 1934) II. 679 ff.

Bd. 84· 1934·1 :'\arhtnif(C II. Ergiinznngen z ... Gc·.•chicht.• de~ zu~kr-t~". 855 Techn. T.

keunL·n, nnn arabischen Spanien oder von Sizilien aus. und seine ärzt­lil'he Yerwendung scheint ihm auch hier mit die Bahn gebrochen zu haben. Entscheidend für sie wnr wohl die Tätigkeit der medizinischen Sehule zu ).1 o n t p e II i er, deren Entstehung noch im Dunkel liegt: l:utgegen der _-\.usicht \V i c k er s heim er· s ""c) erfolgte sie nach Sud­h o f f unter 'Cebermittlung untiken und arabischen 'Vissensgutes durch arabische und jüdische Aerzte aus dem muslimischen Spanien 327). Um 1150 stand ~fontpellier jedenfalls schon auf der Höhe seines Ruhmes, denn selbst im fernen England gilt es bei ~ e c kam bereits als Salerno ebenbürtig 328).

7. Die Anführung von Zucker (zukarum) neben Süßholz (liqP.oritia) bei ~ e c k a m "2") ist sicherlich eine der ältesten in der Literatur Eng­I an d s, blieb aber bisher anscheinend unbeachtet 330). Die Behauptung. Zncker sei dahin zuerst aus den Ni e d er l an den gekommen, schwebt vorerst in der Luft, desgleichen die zu ihren Gunsten angeführte Ueber­lieferung, zu Gent habe schon seit dem 13. Jahrhundert der für bessere Hä.itlinge bestimmte Teil des S('hloßgefängnisses "Suikerlade" geheißen.

8. In Deuts eh land war Zucker vor der Zeit der Kreuzzüge 1:idlt oder kaum bekannt: er fehlt im Verzeichnisse der jährlichen Ein­käufe der reiehen Benediktiner-Abtei Corvey von 826 (?), das 24 Drogen und Gewürze aufzählt 331), und auch der arabische Gesandte al-T a r­t ft s c h i, der· 972 nach Jfainz kam, nennt ihn nicht unter den orien­talischen Ge"·ürzen, deren Yorhandensein an dem für ihn weltentlegenen Orte seine Verwunderung erregte 332). Der Marienhymnus, der die h e i I i g e J1 a. r in als .,zuckersüßen Honigseim'' und .,süße Zucker­wabe·' preist. stammt "·eder \·on Gott i ~· i e d von S traß b ur g (um 1200) her, dem man ihn früher zusehrieb. noch gar von einem Dichter des 11 . .TahrhundertR, sondern hat fraglos erst einen alemannischen Poeten gegen 1300 zum Verfasser 333). - Daß Aerzte aus dem Priesterstande, be­vor Papst In n o c· e n z TI. auf dem römischen Konzil von 1139 Geistlichen

328 ) "11. G.ll." XXVIII, 83 (1929). 327) "A. ~Ied." XXI, 6.'3 (1929); "M. G. M." XXYIII, 288 (1929}; "A. Nat." Xll.

25 (1929). 328) ed. W r i g h t 201, :Hl; Y. Li p p man n .,Chz." LVIII, 110 (1934). "''") ed. W r i g h t 274, 439. 330 ) \'. Li p p man n, a. a. 0. 331 ) Sc h m i d t. a. a. 0., 9. 332 ) .Jaeob. a. a. 0., 31. "'"') Ygl. ··"·<'in gart n c r Li e •le r t;" 11 d ~ c h r i f t", <·<1. Pfeif f er

und F ,. lln•· r I :Stutt~urt 1843), 247.

63*

856 von Ltppmann: l Zlschr. Ver. Dlsch. Zuckerind.

das Studium der Medizin Yerbot m), neben anderen fremdländischen Heil­mitteln zuweilen auch den Zucker empfohlen hätten, ist nicht ausge­schlossen. Zur Stützung dieser Annahme beruft man sich auf die ein­schlägigen Stellen in der "Physica" und den "Causae et curae" 335) der hl. Hildegard von Bingen {1098-1179?); da aber diese Aeb­tissin das Lateinische entweder gar nicht oder erst in späteren Jahren verstand und es keinesfalls ohne gelehrte Beihilfe schreiben konnte 336),

so läßt sich der ursprüngliche Wortlaut ihrer Werke nicht mehr fest­stellen, um so mehr als schon die frühesten Handschriften aus dem 13. Jahrhundert vieles sichtlich Eingeschobene und Abgeänderte ent­halten 337). Das reiche und sehr wertvolle volkstümliche Material dürfte H i 1 d e gar d alten mündlichen Ueberlieferungen entnommen und selbst­ständig verarbeitet haben 338); dahingestellt bleibt jedoch, welchen, z. T . .auf salernitanischen Ursprung hinweisenden Vorlagen die nähere Kenntnis verschiedener arabischer Heilmittel entstammt, zu denen auch der Zucker zählt 339). - Auf den zu medizinischen Zwecken gebräuch­lichen Veilchenzucker spielt Bon er in der gegen 1250 vollendeten Ge­·dichtesammlung "Der Edelstein" an, in dem es heißt: "Zucker-Violet solt -du dich f Warnen; das erkühlet dich"; doch sagt der Dichter auch schon in übertragenem Sinne: "Ihr zuckersüße Wort' sie Lrach / An ihm ... " •••).

9. Was die, für die Verbreitung des Zuckers in allen de_n vorge­nannten Ländern sehr wichtigen Apo t h e k e n anbelangt, so beruhen .sämtliche, oft sehr bestimmte Angaben über ihr Bestehen im Altertum und frühen Mittelalter auf Irrtümern und Verwechslungen. So z. B. sagt ·Ga 1 e n o s (gegen 200 n. Chr.) nur, Theriak und dergleichen verwickelte Rezepte würden, außer von den Aerzten selbst, auch von den Heilmittel­händlern angefertigt, und bei 0 y m p i o d o r o s (gegen 400) heißt es: ,,Der Arzt verordnet, der ,pigmenta:rius' ist sein Gehilfe, indem er das erforderliche zubereitet." Eine Kontrolle durch die Obrigkeit wird an­scheinend nicht vor dem 10. oder 11. Jahrhundert erwähnt, und zwar zu-

IM) Co u I t o n "Arch." XIII, 133 (1931} . ... ) Ueb. Schulz (München 1933). 311) Fische r "Die hl. Hildegard von Bingen" (München 1927) 11, 13, 33.

Liebeschütz "Das allgemeine Weltbild der hl. Hildegard" (Leipzig 1930); ,,M. G. M." XXXII, 41 (1933).

107) Fischer, a. a. 0., 106; "Mittelalterliche Pflanzenkunde" (München .1929) 24 ff., 34.

311) C r e u tz "M. G. M." XXXI, 151 (1932) . ... ) Fischor "Die hl. Hildegard" 50; 48, 51. UO) ed. B e n e c k e (Berlin 1816) 152, 42.

Bd. 84· l934.] Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte de,; Zuckers·'. 857 Tecbn. T.

erst in Byzanz 341); dorthin gelangten die Apotheken vermutlich aus dem Orient, woselbst sie und die Apotheker (snidalani), wie weiter oben an­geführt wurde, z. B. bei a l - B i r it n i (972-1050?) und a l - G h ä -f i q i (gest. 116ö) schon etwas wohlbekanntes sind. Die Berichte übel' ihre weitere Verbreitung sind fast durchweg mit Vorsicht aufzunehmen, denn die Ueberlieferungen hängen vielfach von Zufalligkeitcn ab und die Hebergänge vom ursprünglichen Vorratshalter und Svezereihändler zum eigentlichen "Apotheker" vollziehen sich nur allmählich und stufen­weise.

10. Die älteste Abbildung eines Apothekers zeigt ein Gl:l:>gcmäldc der Kathedrale zu Chartres aus den Jahren zwischen 1210 und 1215, das die tlamals noch einheitliche Gilde der "Apothicaires, Epiciers und ~Iurchands" (Apotheker, Spezereiwarenhändler und Kaufleute) ihrem Seilutzpatron widmete, dem h I. Ni c o l n u s ; als Attribute dienen ein ;\förser, langhalsige Flaschen und Körbe mit Spezereien 342). Man darf hiernach schließen, daß es im südlichen und mittleren Frankreich schon Yor 1200 seit längerem wirkliche Apotheken gab und hiermit stimmt es überein, daß aus der so namhaften Handelsstadt Arles eine bereits den .Jahren 1162-1202 entstammende, eingehende Apothekerordnung ("De speciatoribus") erhalten ist 343). - In Deutschland sind wahre Apo­theken gegen und um :\litte des 13. Jahrhunderts in mehreren (etwa 7) größeren Städten nachweisbar, so wird z. B. in Köln 1257 ein "Magister Apothecarius" genannt, während im früheren 13. und auch im 12 . .Jahr­hnndert der "Apothecarius" noch dem "cramere" (Krämer) oder "specio­narius·' (Spezereihändler) gleichgesetzt wird 344); auch in Soest kennt man 1265 einen Apothecarius, während ein "Domus Apotheke" (Apotheken­gebäude) nicht dem 13. Jahrhundert angehört, sondern erst dem Ende des 1'!. 345). In Basel bestand nach H ä f l i g er 1250 eine erste selbstän­dige, "nicht klösterliche" Apotheke, und schon 1271 wurde die erste "Arotheken-Ordnung" erlassen; desgleichen besaß Straßburg 1268 eine Apotheke 346).- In den Niederlanden gedenkt 1264 das Werk des Ja c ob v an M a er l an t "Naturen Bloeme", zumeist nur eine Uebersetzung des etwas älteren, 1256-1258 von Canti m p r () (T h o m a s von Canti­p rat o) verfaßten, der Apotheken und des Apothecaris 347), ebenso eine

341 ) Sc h m i tl t "l'roteua" (ßonn 1931) I, 117. 342) Neumann "Pharmazeut. Ztg." 1932, Nr. 20. 343 ) Sc h m i d t "Proteus" I, 117; "Die Kölner Apotheken", 16 ff. 3 .. ) Ders., ebd. 25. 345) Be h Im er "}1. G. M." XXXII, 61 (1933). 3 .. ) V r dang "Pharmazeut. Ztg." 1931, Nr. 27. 347) Sc h m i d t, a. a. 0., 20.

858 von Lippmann: [ Ztachr. Ver. Dtsch. Zuckerind

etwas spätere Handschrift des B r u der s T h o m a s in Utrecht "'"). -Mancherlei Zweifeln unterliegen noch gewisse Nachrichten aus Italien, u. a. aus Rom: so z. B. hatten die Kaufleute, die unter den dortigen Ver­hältnissen niemals so großen Einfluß erlangten wie in anderen italieni­schen Städten, noch 1255 ihr~ Gilde neu zu begründen, und bei diesem Anlasse wird angeführt, daß sich ihre Warenlager in der alten Straße "ad apothecas obscuras" (= an den kleinen Speichern) befanden"'"); Yer­schiedene frühere Erwähnungen \'On "Apothec11rii" brauchen sich dnh<'l' keineswegs stets auf wirkliche Apotheker zu beziehen.

IX. Zum 9. Abschnitt (S. 3"24-399). "Europas Zuckerverbrauch im 14. llßd 15. Jahrhundert und seine

Bezugsquellen."

1. In Si z i 1 i e n , das den arabischen Kultureinflüssen so unendlich viel verdankte 350), sowie in Süd i t a 1 i e n , erfreuten sich der Anban des Zuckerrohres und der Zuckerhandel auch im 14. Jahrhunderte noch weiterer eifriger Förderung. Die Dynastie der A n j o u s unterhielt seitens ihrer "Curia" in den größeren Städten ständige Lager von Zucker, Gewürzen und anderen kostbaren Waren, die regelmäßig "revidirt und

-eontrollirt" wurden; 1331 befahl Robe r t von An j o u, einen größeren "Stock" an Zucker, der in Brindisi unverwertbar schien, auf Staatskosten nach Barletta zu schaffen und dort bestmöglichst zu verkaufen 331), Yer­mutlich an Florentiner Händler, die daselbst und in Neapel oft erhebliche Zuckergeschäfte tätigten und als gute Zahler bekannt waren 352). Die Angabe, es habe in Sizilien im 14. Jahrhunderte auch schon Zucker­raffinerien gegeben, beruht jedoch auf Mißverständnis: die "cana affi­nada", über die u. a. ein Aktenstück von 1323 berichtet, hat nämlich, wie dessen Wortlaut beweist, nichts mit canna (dem Zuckerrohr) und affinare (im Sinne von verfeinern) zu tun, sondern bezieht sich auf cana, d. i. der Stab oder die Elle zum Messen von Geweben und Stoffen, verglichen (affinada, wörtlich = angelegt) der amtlichen des Konsuls, nach der man sich z. B. bei Streitigkeiten zu richten hatte 353). Das Wort affinare in der Bedeutung von reinigen oder Yerfeinern gebraucht schon 1230 der

"") ebd. 21. Hll) G r e g o r o v i u s I, 1409. 160) Am a r i "Storia dei lllusulmani .. :·, 2. Aufl. von D e II a V i II a uwl

Na II in o (Catania 1930 ff.). ""1 ) Y ver, a. a. 0. 36. ""') ebd. 345 . ... ) Ca p m a n y _ a. a. 0. Il, 167.

B'!j..~·n1i:U·] X achträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 859

um Hofe Kaisers F r i e d r ich II. zu Palermo tätige, gelehrte Mi c h a e l Sc o t tu s, der Yom Affinieren des Lasursteines und von der "affinatio aznri" spricht""'); im 14. Jahrhundert ist von der ersten Läuterung der Edelmetalle als "affinatio" und von der wiederholten als "re-affinatio" die Rede, und in Frankreich z. B. erhielt sich der Titel "affineur" für die betreffenden Beamten der kgl. Münzstätte bis gegen 1800, u. a. führte ihn noch D i z e (1764-1852), der Leb l an c die Erfindung der Her­stellung "künstlicher Soda" strittig machte! 30") Da auch die Veredlung des Zuckers in wiederholtem (drei- bis viermaligem) Umkochen bestand, ist die Anwendung der Bezeichnungen af~inare und re-affinare (woraus raffinare) auch auf diesen. Vorgang leicht zu verstehen, und tatsächlich gebrauchte man sie gegen und nach 1300 bereits hinsichtlich der feinsten Zucker Cyperns und Aegyptens. Daß letztere, außer auf unmittelbaTem Wege, auch durch byzantinische Großhändler nach Italien gelangten, ist sehr wohl möglich, jedoch nicht sicher bewiesen; die Beziehungen zu Konstantinopel dauerten übrigens bis zum Falle des oströmischen Reiches fOl"t, und ihre Erhaltung gehörte sogar zu den vielen, freilich vergeb­lichen Versuchen, mit denen sich die Türken nach Eroberung der Stadt abmühten, um ihre alte, für die Sultane finanziell sehr wichtige Welt­stellung zu erhalten 356). Was den Zucker betrifft, so mußten sie schon daran scheitern, daß nach L a n d u c c i ' s Zeugnis bereits am 26. Mai 1471 in Florenz der erste portugiesische Zucker aus Madeira erschien 357),

mit dessen Herstellungskosten keine der alten Erzeugungsstätten den Wettbewerb aufzunehmen oder gar zu bestehen vermochte. - Auch für die sehr verbreitete Behauptung, in Malta habe es bedeutende Zucker­raffinerien gegeben, deren Erzeugnis nach dem griechischen Namen der Insel. Melite, melitensischer Zucker, Meliszucker oder kurzweg Melis geheißen habe, konnten bisher keine Beweise erbracht werden, und sie ist aus vielen Gründen ganz unglaubhaft. Vermutlich liegt eine falsche, sog. Volks-Etymologie vor, anknüpfend an die griechischen Worte IJEAHuw~ (melitäios) oder p~l.n·o~ (melinos) = honiggelb, die z. B. noch im 3. Jahrhundert n. Chr. die beliebten gelblichen Schoßhündchen und die gelben sog. Papageien-Tauben bezeichneten 358), und in der Tat war Melis seit jeher ein etwas minderwertiger Zucker von erheblich gelberer Farbe als Raffinade.

354 ) Singe r "Isis" XIII, 15 (1929). 355) Macquer "Dictionaire dc Chymie" (Paris 1766) I, 47. Bug g e "Buch

o1Pr ~roßen Chemiker" (Berlin 1929) I, 300. """) Giese "Islam" XIX, 268ff. (1931). 357 ) "Diario Fiorentino", ed. DeI Bad i a (Florenz 1883) 10. 3011 ) ~o bei Ai I i an o s "Variae bistoriae" I, 15; S t e i er "PW." 'A., 2!88.

860 Yon Lippmann: r Ztscbr. Ver. Dtsch. Zuckerind.

2. Der Verbrauch an Zucker nahm in uen begüterten Kreisen Italiens während ucs 14. Jahrhunderts ständig zu und artete im 15. nicht selten in maßlose Verschwendung aus. Bei einem Feste z. B., das Kardinal H i a r i o (Sohn des Papstes Sixt u s IV?) 1473 in Rom zu Ehren der Heapo1itanischen Prinzessin L e o n o r a anlüßlich ihrer Durehreise nac:h Ferrara veranstaltete, sah man ganze Berge von vergoldeten verzuckerten Orangen, von verzuckerten nnu in Zucker eingemachten Früchten, vtm Kordeklen und Torten, ferner mit verzuckerten :\landein beladene Segel­sd!iffe, gr·oße mythologische Figuren aus Zucker, ja mit Konfekten an­gefüllte Kastelle, die man crstürmte und plünderte, um den Inhalt \-on den Balkonen unter das jauchzende Volk herabzuwerfen m). Ebenso ließ, wie In f es s ur a in seinem "Römischen Tagebuche" erzählt, Papst AlexanderVl. (Bor·gia) 149J, beim Verlöbnisse seiner Tochter L n c r e t i a mit dem Herzog G i o v n n n i S f o r z a , 150 silberne St"hüsseln feinster Konfekte herbeibringen und in den Schoß der schönsten der geladenen Frauen ausschütten 36"). - Ob es zutrifft, daß die Namen der rekhen römischen Adelsfamilie der Zu c e a r i im 15. Jahrhundert (der Erbauer des noch bestehenden Palazzo Zuccari) nnd der etwas späteren Malerfamilie der Zn c c h a r i in irgendeinem Znsnmmenhange mit Zucker oder Zuckerhandel stehen, ist bisher nicht genügend auf­geklärt ' 61).

3. In Fra n k r e i c h stieg der Verbrauch an Zucker seit Beginn des 14. Jahrhunderts ebenfalls an, wenngleich weitaus langsamer als in Itnlien; die J<~infuhr geschah hauptsächlich ans dem arabischen Spanien, Sizilien unu dem Orient nach den Mittelmeerhäfen, und von diesen nns erfolgte dann die Verbreitung in das Innere des Landes, sowie auf der großen, die Rhöne entlang ziehenden Durchgangslinie nach Lyon, Geuf nnd Basel, den Lager- und Verteilungsstätten für Den tsehland, die ~iederlande und England. War doch z. B. Lyon noeh 1250 zwar dem Namen nach eine freie Stadt, stand aber in Wirklichkeit unter ::ler Auto­rität des deutschen Reiches 362).

4. Nach England gelangte der Zucker seit dem 14. Jahrhundert teils :ms den Niederlanden, teils unmittelbar aus Italien, u. a. nus Genua, Venedig und Florenz 363); wir hören auch, daß um 1375 ein von Gcnu:l

358 ) G r e g o r o v i n s II, 721, 722. 380) Ueb. He f o I e (Jena 1913) 266; G r e gor o y i u s II, 77:3. 361 ) Grog o r o y ins II, 994. B ,. r n hart "Der Yatikan" (Leipzig

1930) 248. 362) G r e g o r o y i u s I, 1370. 363) F. Fischer "Geschichte tle;; <lentschen Han<lels" (Jiannoyer 178!) ff.)

II, 208, 415.

ßd. 84. 1934.] Tecbn. T. Nachträge u. Ergiinzungen z. ,.Geschichte des Zuckers". 861

naeh Sluys bestimmtes Schiff durch den Sturm nach der englisc-hen Küste versc-hlagen wurde und nebst allerlei Gewürzen und Drogen auch Kandis­zneker landete ' 64). Aus einer zwi&chen 1400 und 1450 niedergeschrie­benen Sammlung meist weit älterer Rezepte, herrührend von einem heil­kundigen Laien (oder für einen solchen angefertigt), ist zu ersehen, daß die lateinisc-hen Uebersetzungen der salernitanischen Werke, sowie die lateinischen Kompendien des beginnenden 14. Jahrhunderts auch in Eng­land den Gebranc·h des Zuckers zu medizinischen Zwecken erheblich ge­fördert hatten: sehr oft wir-d Sngur, Sucre und Zuccinr verordnet 365), oft lJis zu drei Pfunden 366), ferner whyt (weißer Zucker), roset (Rosen­zucker) und of Sypresse (cyprischer) 367), Zuccari panis (Brotzucker) 368)

und Scugir candy (Kandiszucker) 369). Auch andere Vorschriften des 14. und 15. Jahrhunderts sprechen oft von potte-sugar (einem braunen Roh­zneker), sugar, sowie sugar plate und fine sugar plate (gewöhnlichem und feinem Stückzucker) 37").

5. In Den t s c· h land war Zucker im 14. Jahrhundert noch selten mul kostspielig, aber immerhin ziemlich allgemein bekannt, selbst im entlegenen Nordosten, wo z. B. in ~1arienburg, das 1309 an Stelle Venedigs Sitz der DP-ntschen Ritier geworden ·war, die Ordensbrüder auf die alt­gewohnte feine Küche hielten und auch den Landwein fleißig versüßen ließen, den man damals aus den sauren Tranben ihrer dortigen Weinberge zu keltern pflegte 371).- vVas :M e g e n b er g 1347 im "Buche der Natur", (!er er>:ten in deutscher Sprache geschriebenen Naturgeschichte, gelegent­lic-h über den Zucker vorbringt, ist vermutlich, wie bei ihm das meiste. der hundert Jahre älteren Encyclopädie des Canti m p r t' entlehnt, oder einer fälsc·hlich unter dem Namen Al b er t s des G r o ß e n gehenden Schrift, die den Text des C n n tim p r c in starker Umgestaltung enthält, und zudem Yieles, dem ,.Circ-a instans" des Salernitaners P 1 a t e a r i u s (um 1140-1150) Entnommene einsc-hiebt 372). - In den Abhandlungen, die

... ) {'bu. n, 208. 365 ) G. ~~ ü II er .,Aus mittelenglis(;hen ~Iediz;ntcxten" (Leipzig 1929) -11,

.J-1, -18; 81; 127. 366) ebd. 127. 307) ebd. 128; 100; 112. 369) ebd. 50. 369) ebd. 82. 370) Sc h ö f f l c r "Beiträge zur mitt•'ienglischen ~Iedizin-Literatur" (Halle

1919) 95: 82, 137; 94. li c n s I o w ".MPdical Works of the 14. century" (London J899): dieses ·werk enthält mancherlei Yersehen.

371 ) Cebcr den 'V einbau im dcut.schen Osten und Nordosten s. F i "c her, 155. "") F" r c h c I "Lippmann-Fcstschrift" (Berlin 1927) 75.

862 \ on Lippmauu: I Ztschr. Ver. Dtscb. Zuekerin•J

man dem gegen 14'-"' iu 'Vürzburg wirkenden 0 r t o l f f ,. o n Bayer­l a n d zuzuschreiben pflegte "'"), ist, entgegen älteren Angaben, yom Zucker nicht weiter die Hede; in mehreren Fällen Yerschreibt ihn aber Hflll diP "lliimltnrznei" (= V crbandlehre, 'Vundarznei) des früher P f o l s p r n n t oder P h o l e s p i u n t genannten Arztes, den schon Grimm richtig als aus Pfalzpoint an der Altmühl herstammend er­kanntem). - Der Meininger Stadtarzt Ellenberg empfiehlt 1480 im "Consilium gegen Phtise" einen Heiltrunk, der mit zuccarum, zuccar rosat, zuck er candit und penidy bereitet wird 370), und im nämlichen Jahre erwähnt das sog. "N ö r d l in g er Register" farina zuckari (Mehl­zucker), zuccarum candi (Zuckerkand), Z. 'l'abarzet (persisch = axt­geschlagen; härtesten Brotzucker) und Z. penidiarum 376); Penidium (Fänid) galt, der arabischen Ueberlieferung folgend, für ganz besonders heilsam, und wurde daher u. a. nachträglich in den sehr beliebten spät­lateinischen Auszug "D y a s c o r i des" eingeschoben, dessen Erstdruck schon 1478 erfolgte 377). - Was die vor und um 1500 erschienenen "Pflanzenbücher" gelegentlich über Zucker aussagen, z. B. die Mainzer Frühdrucke des "G a r t d e r G es u n d h e i t" und "H o r t u s S a n i -tat i s" von 1485, ist, ebenso wie bei den etwas späteren des englischen "Ar b o I a y r e" (= Herbarius) und des französischen "Grand Her­b i er", zumeist italienischen Erweiterungen des salernitanischen "Circa instans" (um 1140-1150) entnommen 378). - Gut bekannt mit Zucker (zuccar; z. violarum; z. panidiarum und diapenidion) zeigt sich 1497

B r uns c h w i g im "Buch der Cirurgi:." (= Chirurgie)"'"), während er von dem angeblich durch Veraschung der Rohrwurzeln entstehenden "Spodium" nur sagt: "was das ist, ist Zweifel" 380). - Nicht selten wird, wie über die Fälschungen der Drogen und Gewürze, so auch über die des Zuckers geklagt, die übrigens schon im 13. Jahrhundert mit Hilfe nm

Süßholz vorgenommen wurden 381); so beschuldigt der berühmte Satiriker Se b a s t i an Brand t 1494 im "Narrenschiff" die Kaufleute, "daß sie geben weißen Hundsdreck hin für Zucker" 3 " 2).

373) Je g e I "A. Med." X.'\: VI, 295 (1\l!H). 314 ) "Deutsche .Mythologie" 181; Nachträge 79, SO. 175) Kürten "A.Mcd." XXIV, 256 (1931). 17&) '1' 8 c h i r c h I, 1611. 177) F i s c h e r 64, 68. 178) Fisch c r 104, 228, 232. 171) Straßburg 1497: 2-15: 177, 182: 171. Vgl. aueh .\Iumen zuecari: 99. Vl4. 180) ebd. 250. '"1 ) T 8 c h i r c h I, 541 ff. '"') ebd. 544.

8~..,S:;,_ 1~34·1 Katlotrage u. Ergänzungen z. ,.Gcschiclttc des Ztu·kl'r~... 863

6. In den Apotheken pflegte man im 1-!. Jahrhundert, wi<' l'inige noch yorhandene Abbildungen zeigen, auch kleine Zuckerhüte zur Schau zu stellen 383). Zu Nürnberg ist die älteste Pergament-l"rkunde mit dE'm 8eitens der Apotheker zu schwörenden Eide aus dem Jahre 1350 erhalten, und 1377 wurde uer "MagistE'r" He n r i c u s als ,.Apothec-arin<"" Yon Stadt wegen angestellt, mit 8 Pfund ~ellern Jahresgep.alt 304): daß I'S <1hl'r damals schon eine amtliche Apotheken-Beschauung gab, trifft nh-ht zu. deimehr wurde diese erst 1442 eingeführt 38"). - Im Fürstentum Bre,;l,tH besaßen um 1350 schon mindestens vier Städte Apotheken, und in Mn Jahren 1350-1355 erließ Kaiser Karl IY. eine auch für sie gültige ,)fedicinal-Ordnung", die u. a. Zucarum, Z. rosaci (RosenzuckE'r) und Dyapenideon anführt, ferner gestattet, daß man für Sirupe, in denen statt Honigs "der neu aufgekommene Zucker" verwendet wird, höhere Preist> berechnet 386). - Auch in Ulm scheint es 1364 bereits eine Apotheke ge­geben zu haben, und zu Frankfurt wird 1381 der erste ,.Magister Apothe­carius" ernannt und 1461 eine "Apotheker-Ordnung und -Taxe" einge­führt; sie erwähnt "guden hardten, weissen czugker", Candit, Rosat, Penid, Dyapendion, Gonfeetionen und Tresenien (= Dragees), sowie "manus Christi perlatum" (Perlenhand Christi), d. i. "gebacken fin czugker mit Rosenwasser", zu dem, wie noch eine spätere Vorschrift bestätigt, .,nur bester Zugker zu nehmen ist, genannt zucarum [trium] coctarum", d. i. dreimal umgekochter 387). - ln det· Stadt Basel, die als Stapelplatz italienischer "\Varen zu großem Reichtume gelangt war, verwarnt mn 1450 der Rat die Apotheken, keinen Honig zu gebrauchen, wenn der Arzt Zucker verschrieben hat 388); in Heidelberg hingegen haben 1471 die Sirupe "de melle" und "de zucaro'" (uns Honig und aus Zucker) bereits den nämlichen Preis 38"), während wiederum in Stuttgart, 1482, Zucker .,zu den Species" entsprechend berechnl't "·errlen uarf, und im iibrigen ein Y orrecht auf den Verkauf von zucarum, penit und .,zuckar h11 t werg" (= Latwerge) besteht 390). In Hall·:-, wo 1493 die Ratsapotheke .,Znm blauen Hirsch" konzessioniert wnnle 31' 1), hatte sie jährlich 8 Pfunde

383 ) Sc h m i d t 32; s. die Tafel Y. 384) "Festschrift des Apothekf.>n·erl'ins Nürnbf'rg" (Stuttgart 1933), 39, !l. 383) ebd. 39. 3116 ) c\ tll u n g "Die ältetiten deubdoen Apotlwkenordnnngen" {!l!iinchen

1930) 19; 15, 16. 387) ebd. 36, 40 ff.; 76, 81. ... ) ebd. 33; 30. 389) ebd. 50. 399) ebtl. !')9, 61, 62. "') Gieraths "M.G.~I." XXYIII, 229 (1929).

864. '011 Lippmann: [ Ztschr. Ver. Dtsch. Zuckerind

"Cunfcctionos" in Gestalt Yon zwei "Colluciones" an den Rat abzuliefern, und durfte allein Zucker und auch Zuckerwaren (?) feilhalten, während dies den ,.Lüden und Märkten" untersagt war "'12). - Streitigkeiten über die Vertretung von Honig dun·h Zucker oder umgekehrt, und über die hierbei einzuhaltenden Preise, dauerten noch lange Zeit fort, ebenso wie sokhe über den zulässigen Ersatz anderer Arzneistoffe; die erste Rege­lung dtu·ch ein sog. "l~uid pro quo?" (= Was statt 'Vessen?) enthielt eine \Viener .\.pothekcn-Onlnung von 14{)5, die aber :Hts irgendwelchen Gründen damals keine amtlil:he Geltung erlangte"'"'). - Die mittel-nieder­deutschen Arzneibücher, wie dns von Don e l d e y 1382 zu Bremen ,-er­faßte :m), sehöpften lediglich aus ihren hochdeut!;'chen Vorlagen.

X. Zum 10. Abschnitt (S. 400--482): "Der Zucker im Zeitalter der Entdt>cJ;:ungen.''

1. Zwisdten der Einführung des Zuckerrohranbaues in )lladeirn, die 1420 dut·ch den portugiesi&chen Prinzen He i n r ich den See f a h r e r erfolgte, und jener auf den Kanarien, verging etwas übe'!· ein hnlbes Jahrhundert, während dessen sich die neue Industrie nuf der ganzen Kette der westufrikunisc.:hen Inseln, bis mu·h St.-Thomas hinab, in staunens­wertem Ausmaße entwickelte. Der technische Erfolg w:n freilich un­gleit-h und wechselnd, so daß, wie der Arzt M u n a r du s von Fe r rar a (1462-1536) berichtet, neben der prächtigen \Vare Madeiras, und später tlet· Kmarien, die sehr minderwertige von St.-Thomas stand; der finan­zielle hingegen erwies sich zunächst allerorten als herYorragend, da Ernteerträge und Zuckergehalte des Rohres alles bis dahin im ge­mäßigten Klima Erzielte weitaus übertrafen und die Herstellung großer llengcn Zucker zu wrhältnismäßig billigen Preisen ermöglichten. St~

erschien denn portugiesischer Zucker nicht nur, wie weiter oben er­

wähnt, bereits 1471 auf den italienischen Märkten """), sondern alsbald am·h schon in Antwerpen, wo ihn u. a. die 1499 errichtete "Kgl. Handels­~iederlassung'· neben allerlei Gewürzen und Drogen verkaufte 396);

ebenso begannen die Kauarien 1508 nach den Niederlanden zu liefern 397).

Auf Palmn und anderen Inseln waren Antwerpener Kaufleute seit 1515 an den Pflanzungen und Fabriken beteiligt, und blieben es, selbst als

382 ) A d I u n g 72. 3113) A d I n n g 83. 311•) ed. W i n d I e r (Neumünster 1932). 305) Lant!ucci, a. a. 0 . ... ) Lö w IV, 579. 3117) F. F i ~ c her IY. 491.

später die Verhältnisse immer ungünstiger wurden, bis zur Yölligen Ein­stellung der Betriebe"""). B a l b a n i und D e o d n t i , zwei Florentiner Großhändler. sollen 1548 in Antwerpen auch schon die erste Raffinerie erbaut haben, die aber nach einigen Jahren wieder einging, so daß nur das Grundstück noch über zwei Jahrhunderte lang den Namen "Balbani'R Suykerhuis" (Zucker haus) bewahrte"""); andere, um 1550 entstandene Raffinerien, die ihren Zucker von den Kanarien, aus der Berberei und durch italienische (Mailänder) Vermittlung bezogen 400), nahmen jedoch erfreulichen Aufschwung und ermöglichten es der Stadt, Zucker bis nach den Ostseeländern, nach Dänemark und Deutschland, zuweilen auch nach Schottland auszuführen 401). Gleich den niederländischen Kaufherren be­teiligten sich seit etwa 1500 auch deutsche an der Errichtung von Zucker­pflanzungen und -fabriken auf den westafrikanischen Inseln, so die W e l s er und F u g g er , sie erzielten jedoch ans verschiedenen Gründen keine dauernden Erfolge und wollten es vielleicht dieserhalb auch nicht zu Störungen anderer, für sie weit wichtigerer Handelsbe­ziehungen kommen lassen 402). Besonders lebhaft und andauernd ent­wickelte sich die Zuckererzeugung seit 1472 in St.-Thomas, Anobon und Principe, so daß noch anläßtich der um 1587 beginnenden kriegerischen Spannungen die Holländer "ein Schiff mit 300 Mann zur Eroberung der an Zucker so reichen Insel Principe hinter Guinea" absandten 403).

2. Irrtümlich ist die Angabe, die Entdeckung des Seeweges nach Ostindien {1498) habe zur Verschiffung dortigen Zuckers nach Portugal geführt: für eine Ware, deren Preis durch die erwähnten Massenerzeu­gungen doch schon sehr tief herabgedrückt worden war, erwiesen sich die Gefahren und tinkosten des weiten Transportes viel zn groß, nnd nur als Ballast für die Rückfahrt konnte sie gelegentlich einmal in Be­tracht kommen. Unzutreffend ist auch die Behauptung, Ga r c i a da 0 r t a, der seit 1533 als "erster Leib-Medicus" des Vizekönigs in Goa weilte, habe Anbau und Verbreitung des Z:1ckerrohres näher beschrieben und empfohlen; die "Colloquios" dieses gelehrten Arztes enthalten nichts Einschlägiges, und seine Verdienste liegen auf ganz anderen Gebieten, wie er denn z. B. wohl der erste war, der die Züchtung von Arznei-

""") De Burbure-Wesenheck "Snerl'l"i!' Beige" LI, 301 (1932). 380) L e n a er t s, ebd. L, 101 (1930) . ...,) F. Fischer III, 411; 403,413. •o1 ) ebd. II, 598; III 405, 407, 609; IV 4i7. 402) V gl. 'V e i t n a u er "Venetiani~cher Handel der Fugger" (München

1931). 400) F. F i s c h e r III, 541.

8ü6 Yon l.ippmallll: [ Ztschr Ver. Dtsch. Zuckerind

ptlaflZ('fl dnnh plallllliWi~l' _\,;,.:!(':-(' \ Ol'>·•·hlug "1" 4 ). l'm •lie ~litte lk­

.Jahrhundertes madtte di<" Yt>rwPrlnng des ostindischen Zlld;:ers dem Vizekönig sogar sd10n mandte Sorge. wie das eine Yeronhmng YOll 1550 zeigt, der gcmiiß aller ostindischer Ingwer nur ansgeführt werde~1 darf, wenn er mit <' i n h e i m i s" h e 111 Zm·ker eingem:wltt ist. nm :w den Verbranch ,·ou fremdem Zll ,-erhiitt•H ''"').

:3. Im letzten Viertel des 15. und im ersten des 16. Jahrhunderts wen· Pot•tngal überreh-h an Zucker, der nicht nur als solcher einen wichtigen Gegenstand der Ausfuhr bildet!:'. sondern auch zur Herstellung mannig­faltiger und vielbegehrter Luxuswaren diente. So lesen wir, daß der König am 18. Oktober 1513 bt'i festlichem Anlasse dt'm Papst ein Ge­schenk überreichen ließ, bestehend aus einem jnwelengeschmlickten "calicutischen Mohren", einem herrlichen Schimmel, mehreren KaQi"etten voll Zimt, Nelken und anderen Yorh·<"fflichen Gewürzen. hundert Kisten und dreihundert je drei Ellen lange PackPn feinsten Zuckers, sowie­"einen Papst mit zwölf Kardinälen m Yoller Lebensgröße. !1lle ganz aus Zucker" 406). Derlei Figuren erfreuten sich dazumal allerorten beson­derer Beliebtheit; wird doch zn etwa gleic-her Frist auc-h von einem Festzuge berichtet, den Sultan }{ 11 r a d zu Ehren seiner ersten GC'mahlin in Konstantinopel veranstaltete. und bei dem er ihr Yorführen ließ: "9 Elefanten, 17 Löwen, 14 Leoparden, 22 Pferde, 21 Kamele. -! Girnffen. 9 Sirenen, 25 Falken, 11 Störche, 8 Kranic:he nnd 8 Enten. alle vollständig ans Zucker"! 407).

4. In Ansehung der hohen W ertschätznng des Zuckers ist es be­zeichnend, daß ihn die poetischen Meisterwerke der romanisehen Litera­turen des Zeitalters nur selten oder gar nicht erwähnen. sieh vielmehr weiter an das altüberlieferte, klassisc-he und daher vornehmere Beispiel des Honigs halten. So z. B. sprechen weder Arios t o (1474-1533) noch Ta s so (1544-1594) in ihren Epen, deren Schauplatz doch ganze Ge­sänge hindurch der Orient ist, jemals von Zuckerrohr oder Zucker; nur in der Komödie "Der Nekromant", die in minderwertigen Kreisen spielt. läßt Ar i o s t o auf einen Ausnlf des C a m i 11 o ,.0 honigslißes Wort r· den betrligerischen Astrologen erwidern:

"Nein, zuckerslißes! Denn nicht edel ist der Honig .. :· "'')

404 ) Roddis "~I. G. M." XXYIII. 239 (1929). 405 ) F. Fisch f' r III, 436. 4118 ) Land u c c i, 343. 407 ) Be d e I "Nt>tH' 1".-.;;_, Presse" lWien 1!)54) yom 21. .Jnn11nr. ~- ~''· 40") Ueb. K iss n er (Berlin 1922) IV, 294.

Fd. 84. 1934.] ,. I t .: l.. .. G ,-l··ht I, z I· '" Tt"Chn. T. _,at· 1 tll.gf" u. ·~1 ganznngcn z ... Tf' ... e uc e < f':-- ,.,u(' '"(lf:-; . 867

.J. Das nümliehe Sehicksal wie den alten, am )littPlmeerc gelegenPn Erzeugungsstätten seitens derer "'estalrikas. widerfuhr diesen einige .:\lenschenalter spiiter dureh jene des 1492 entdeckten Amerikas, und zwar aus den nämlichen Gründen. Die neneren Fon:chungen bestätigen, daH C oln m b u s gut mit dem aus der Antike überkommenen Vorstellungeil ,-ert.raut war, zu denen auch die bei Poseid o n i o s (gest. um 46 Y. Chr.) zählt, .,die Fahrt Yon Gades (Cadix) nach ·westen müs3e binnen kurzem nach Indien führen" •"''), und daß er an;-h das derlei Ver­mutungen erörternde Werk .,Ymago mundi·' (=Abbildung der ·weit) des gelehrten Kardinals Pier r e d' Ai 11 y (1380-1470), genau kannte und mit Yielerlei Anmerkungen Yersah 410). Seine eigene erste Karte \"Oll 1498, die er aus Haiti den spanischen .Majestäten zusandte und die Usher Yerschollen war, hat sich kürzlich in Gestalt einer Kopie vorge­funden, die 1501 zufällig von türkischen Raubschiffen erl)eutet und 1513 in einer türkischen Weltkarte wiedergegeben wurde 411). Die 150<.

bei Hose 11 i ia Florenz gedrucktu Weltkarte des Venetianers Co n­t a r in i bezeichnet bereits einen südliehen Teil des Kontinents ·Ils .. America", und beweist, da sie nuf jene de;;. Iothringischen Professors W a 1 d s e e m ü 11 er in St.-Die zurückgeht, daß in dessen Kreisen dieser :Name schon ,- o r 1507 gebräuchlich war, in welehem Jahre seine erste Yeröffent.liehung erfolgtem); hierfür spricht auch die Bezeichnung .,America" in einer wohl von ihm herrührenden Karte, die in Nürnberg bchon 1505, spätestens anfangs 1506 hernnsgegeben wurde 413).

6. Die rasche Entwic-klung der Znckerindust.de auf Dom in g o Ha'iti) bezeugt u. a. das WerkBen z o n i · s ,.Il mundo nuovo'' (Die neue \Velt), Yon dem 1523 zn Bnsel nneh eine deutsche Uebersetzung erschien; fand er doc-h in den Jahren nach 1540 bereits 40 .,Mühlen" größten Ans­maßes nn·, die über 30 000 ~eger beschäftigten und fortdauernden Anlaß zur Ausbreitung Ms unglückseligen Sklayenhandels gaben. - Porto­r i k o erhielt 1515 das erste Rohr aus Domingo, besaß 1523 eine Mühle mit Pferde-Göpel, die jedoc·h nur Sirup herstellte, und 1527 das ersie größere "Ingenio" mit Antrieb dureh ein Wasserrad. Die JahTe 1528

bis 1540 gestalteten sich infolge Mißwachses und Geldnot sehr schwierig, von 1541 ab wurden jedoc-h seitens der Regierung und des Königs Vor-

... ) Ho n i g m an n, "~'""·" IV.'\., 119. 010 } ~lit <lie.;cn IH•rau~gegcbcn YOn Du ron IPariR 1930}; R. "An·h." XIII,

194 (1931}. 411 ) ed. K ah I e (Bcrlin 1933). 41~) Almngia .,Arch." XII.l4ff. (l!l'lO). "') S t c Yen~ .,I~is" XIII, 110 (19:30).

868 \·on Lippmann: [ Ztschr. Ver. Dlscb. Zuekerind.

sc:hüsse von 1500 bis 6000 Pesos [;r.u etwa M. 5 Silberwert] bewilligt, u. a. an D e Santo v a ll a und Don Per e z M arte ll, deren erste große Wassermühlen 1548 und 1549 in Betrieb kamen nnd nunmehr festen Hobzucker (Museovado) erzeugten; 1550 waren bereits 10 Fabriken \'or­handen, darunter 3 mit Wasserrädern, und der Arzt Dr. Va ll e j o be­rh·htete dem Kaiser Kar l V. über deren sehr befriedigende Entwick­lung; 1564 stellte sieh die Erzeugung auf 20 000 Arroben [ = 2300 bis ilOOO dz, je nachdem Arrohen von 11,5 oder 15 kg gemeint sind], und 1581 betrug sie für 11 Mühlen (9 mit tierisc-hem, 2 mit Wasser-Antrieb) 25 000 Arroben [= 2870 bis 3750 rlz] "'). - Nach Brasilien wurde das Zuckerrohr 1532 aus Madeira und den Kauarien verpflanzt, an­scheinend durch portugiesische Juden, deren viele sich dort schon im Laufe des 16. Jahrhunderts ansiedelten 410). - Nach Mexiko gelangte es bereits 1511, und die Zuckerindustrie entfaltete ·sich daselbst allmäh­lich in recht günstiger Weise bis gegen Ende des Jahrhundertes, wie noch J u a n d e C a r den a s bezeugt, der 1577 bis 1609 im Lande ver­weilte 416); erst von dieser Zeit ab geriet sie infolge der kleinlichen und kurzsichtigen Kolonialpolitik des Mutterlandes ins Stocken und schließ­lich in gänzlichen Verfall.

7. Der anhaltend wachsenden Zufuhr und dem fortgesetzten Sinken der Preise entsprechend, drang der Zucker seit der Mitte des 15. Jahr­hunderts in immer weitere Kreise, und sein Verbrauch wurde stetig all­gemeiner, trotz der hohen Zölle, die vielfach noch hundert Jahre lang fortbestanden, weil man eben einmal gewohnt war, Zucker unter die . .fremden kostbaren Drogen" einzureihen 417); als E'ine solche galt "Succre" z. B. noch im Pariser Zollt{lrife von 1543 418), und das Behar­rungsvermögen dieser Anschauung erklärt sich vielleicht nicht zum wenigsten daraus, daß Zucker und Zuckerwaren andauernd ein wichtiger und oft sogar privilegierter "specialer Articul" der Apotheken blieben (s. weiter unten). - Einen bezeichnenden Einblick in die vielfältige Ver-

414 ) H i 1 er s "Portorico Sugar Manufacture" (New Orlcanq 1930), 7. L o p c z- Dom in g u e z "Facts about Sugar" XXVII, 93 (1932). VgL T r o j c "D. Z." LVII, 472 (1932). -Die geringe Jahreserzeugung von 260-340 dz darf nicht wundernehmen, wenn man bedenkt, daß z. B. Columbia noch 1930 an 8000 kleine Mühlen besaß, die im MittE-l je 140 dz herstellten! ("C. Z." XXXIX, 45; 1931).

"") L ö w IV, 578, 581; 326. 111) D euch 1 er ,.Jua-;;. de Cardena;;" (Bern 1930); ,.Arch." XII, 428

(1931). m) T s c h i r c h I, 1613. ''") ebd.

~.!t,. 1~·] Nachträge u. Ergänzungen z. "Ge:>cbicbte des Zucker;;'·. 869

wendung des Zuckers in den um 1500 so reichen N i e d e r I a n d e n eröffnet das zuerst 1513 in Brüssel gedruckt.!.' "B o u c k v a Wo n d e r·· (= Buch der Kunstgriffe) 419), das sich zwar wesentlich mit Färberei beschäftigt, aber auch mancherlei über die Zubereitung von Nahrungs­mitteln, Konserven usf. enthält. Wir erfahren, daß man im Hausge­brauche große Mengen Zucker, bis 4 pöt (Töpfe) voll, zum Versüßen von Most und Würzweinen zusetzte, zuweilen auch noch nebst Süßholz (recolissen), daß man Früchte verschiedener Art und auch Quitten mit Zucker oder auch mit Honig und Zucker einmachte und zu "Kraut' ver­kochte, daß man die Milch durch Zuckerzusatz versüßte und vor dem Gerinnen und Säuern schützte usf. m). Wie der Herausgeber Fr e n c k e n nachwies, gehen die betreffenden Vorschriften fast durchweg auf bis um zwei Jahrhunderte ältere Quellen zurück, auch auf medizinische, so u. a. bis auf Ja c ob v an M a e r l an d t , dessen Enzyklopädie die um 1256 entstandene des Canti m p r e zugrunde liegt: schon in ihnen ist, außer von "liquiriscie" (Süßholz) von "brun zuker" (= braunem Zucker, Roh­zucker) die Rede, von weißem Zucker, Candyt, "ghesuykerten Confecten" u. a. aus Melonen und Orangenschalen, von "violetten mit zukeL·" (= Veilehenzucker) usw. 421). -InFra n k reich machten um und seit 1500 die als klassisch geltonden Kochbücher des 14. Jahrhunderts, das von T a i ll e v a n t , dem Hofkoche Königs K a r l V. (1392), und der "M e n a g i er d e Paris" (um 1393) 422), mit ihren oft so absonder­lichen Gerichten, z. B. den mit Zucker, Zimt, Nelken und Muskatnuß ge­schmorten Enten 423), einer ganzen Anzahl neuer Werke Platz; auch diese erweisen die zunehmende Verwendung von Zucker, so zu Süß­speisen, Gebäcken, Mascepans" (= Marzipanen), konficirten Ge­würzen und "Desserts", von denen man bis "70 Sorten, neben 100 Sorten farbiger Dragees·' auf zahllosen Platten auftrug 424), und die zum großen Teile noch immer, wie schon im 14. Jahrhundert, der "apoticaire et espicier" anfertigte und lieferte 425). Bei Hofe und beim Hochadel wurden Festessen abgehalten, die je Kopf die fast unglaubliche Summe von 45 Talern [damaliger Kaufkraft!] kosteten, und bei denen die Gäste ihren Anteil am Nachtisch durch die Dienerschaft nach Hause schleppen

418 ) ed. F r e n c k e n (Roermond 1934). 420) a. a. 0. 42, 44, 60. 121) ebd. 114; 105, 100, 121, 116. "') ed. Pichon (Paris 1846). 423) Frank I in "La vie priv.:·e d",nttr••fois", ßd. 111 "La cui:;ine'· (Paris

1888), 51. 424 ) ebd. 6i, 89 ff., 99, 115. 425 ) ebd. 73, 111.

64

870 von Lippmann: [ Ztachr. Ver. Dlach. Zuckerind.

ließen 426). Aber nicht nur in Frankreich. den ~iederlanden und Italien, sondern auch in D e u t s c h I an d erhoben sich mit dem Be­ginne des 16. Jahrhunderts bereits die Klagen über die Verschwendung an Zucker bei Festlichkeiten, Banketten, ja im "gemeinen Haushalte", sowie über das Vorgehen mächtiger Kaufherren, die große Vorräte an­häufen, um sie zu Spekulationen zu benutzen; freilich gingen solche zu­weilen auch wider Erwarten aus, z. B. bei den Augsbnrger Großhändlern Mann I ich und Neid h a r d, die "an den Riesenmengen von Zucker, Pfeffer und Gewürzen, so sie aus Portugal und Spanien bezogen hatten", ihr ganzes ungeheures Vermögen zusetzten und schließlich (1574) mit 700000 Reichsgulden Bankerott machten 427). Schon die .,Chronik" des Grafen v o n Z i m m e r n berichtet über die "kostbaren Bankette" mit "vielerlei Confect" und über das üppige Festessen zu Speyer im Jahre 1536 mit seinen "großen gebratenen Birnen in der süßen Tunke mit vielem Zucker, übersäet mit Zimmt" 428). Ausführlichere Angaben macht Hier o n y m u s Bock in der "Teutschen Speiszkammer", die 1550 zu Straßburg erschien: das Rohr wächst im Orient, in Sizilien und den Inseln Lusitanias (Portugals), - Amerika wird noch nicht erwähnt --, und man siedet aus seinem Safte vielerlei Arten Zucker, angefangen vom gemeinen schwarzen [dunklem Rohzucker] bis zum hellen Madeira und Canari, den "gefeinten [raffinirten] spitzen Hütlin", dem harten weißen Tabarzet und dem klaren Candi; solche überläßt man aber nicht mehr den Apotheken, in die sie nach Kraft und Wirkung hingehören, sondern ihr Verbrauch ist heute ganz allgemein geworden, nicht nur bei Festen, Banketten und "Schlafdrüncken" der Vornehmen ... ) , sondern schon "in jederlei Kuchen, ... als wo man alle die Speisen, Trachten, und Getränke mit Zucker muß absalzen und abbereiten, . . . weil die Zuckermäuler nichts wölln haben, es sei denn mit Zucker versalzen"; ... solches wird sich aber rächen "an Magen und Leber", und man muß der Verse ge­denk sein:

"Honig, Zucker, auch Confect, Als den Ameisen schmeckt, So schlieffen aus der Erden: Was soll d a r a u s noch werden?" 430)

-) ebd. 115. UT) F. Fischer IV, 36.

-) ,.Zimmernsche Chronik", ed. I h 1· in g er (München 1911) 267, 268; 240 .

... ) s. die Beschreibungan 114 ff.

uo) ebd. 32 ff.; Vorr. 1. - "scblieffen" = schlUpfen.

B;;ec~~- \~·) ~ achträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckere". 871

Bezeichnende Einblicke in den Verbrauch eines höchst vornehmen Haus­

haltes eröffnet das "Küchenbuch" der Kurfürstin An n a v o n Sachsen ,-on 1577. Als "süß machende Species" führt es u. a. auf: Zucker Candit, Valensis [aus Valencia], Canari, Mellis Rafonadi, Mellis Machera

[= Muehera, Mucchara, arabisches \Vort für Raffinade], Thomaszucker, Rosen- und Veihel-Zucker, ferner 21 Sorten eingemachter Früchte und

22 "Seffte von Fruchten"; Yom Zuckersirup dagegen und vom "gemeinen Honig" heißt es: "sie tügen [taugen] nicht vor Hern" 431). Den mit Zucker getriebenen Luxus bestätigt auch das in Nürnberg um 1560 ge­

druckte Werk "E in sehr k ü n s t 1 i c h u n d für t r e f f I ich Kochbuch", das ausführlich die Zubereitung der süßen Speisen und das Einmachen in Zucker behandelt, "diese so guten und heimlichen Künste"; das ebenda etwa zur seihen Zeit erschienene große Blatt des

berühmten Zeichners und Stechers J o s t Am man , "Kaufmannschaft und Handelsstadt", erweist gleichfalls Zuckerhüte als unentbehrliches.

Zubehör des kaufmännischen Großhandels 432).

8. Für die A p o t h e k e n blieben, wie bereits erwähnt, Zucker und Zuckerwaren auch im 16. Jahrhundert ein wichtiger Gegenstand des

Vertriebes, und zwar allerorten. In Italien verfaßte um 1490 Q u i r i c u s

d e August i s , Arzt zu Vercelli, das Rezeptbuch "Luminare Apothe­

cariorum", das im Absatze "De artificio zucchari" (Von der Zuckerkunst) 31 Zubereitungen des Zuckers schildert und durch die frühe Drucklegung (1495 in Venedig, 1503 in Lyon) alsbald weite Verbreitung fand; vieles aus ihm ging in die späteren Auflagen des zuerst 1494 zu Venedig er­schienenen "Luminare majus" des MunI i u s d e B o s c o über, das den Zucker in ähnlicher Weise abhandelt und sich gleichfalls allgemeinen Ansehens erfreute.- Ein Verzeichnis der Apotheke zu Amiens von 1520 enthält hoethsuker (Hutzucker), melzuker, zuckerkand, zuckerpenid und vielerlei sucker-Confecte m), desgleiehen eines der Braunschweiger Apotheke von 1528 434). - In Nürnberg veranstaltete der Rat 1529 von Amts wegen eine Neuausgabe des "Lnminare majus", doch durften oder

sollten die Apotheker Sirupe u. dgl. mit Honig zubereiten, soferne "zu­

carum clarum zu selten und zu theuer ist" 435), was wohl infolge kriege­

rischer oder Handelsstörungen zeitweilig vorkam; auch die Nürnberger

"Pestordnungen" von 1543 und aus den folgenden Jahren empfehlen

U1) Zaun i c k "Flora" (Dresden 1!l34), 76, 78. 432) Neudruck: München 1889. •aa) T s c h i r c h I, 1612. 434 ) ebd. I, 1613. 435 ) "Festschrift ... " (Stuttgart 19:'3), 46.

·ß72 von Lippmann: [ Zlachr. Ver. Dtach. Zuckerind

.allerlei vorbeugende "Hausmittel", die in der Regel mit Zucker herge­

.stellt werden sollen, für Aermere aber mit Honig 436). - Daß schon zu­gleich, 1529 oder 1543, auch die erste Apothekertaxe für diese und alle sonstigen Verschreibungen in Kraft getreten sei, trifft aber nicht zu, eine solche (gedruckte) Arzneitaxe nebst Medizinalordnung, herrührend ·:von J o a c h im Ca m er a r i u s, wurde vielmehr erst 1592 kund­_.gemacht 437).

9. Ein besonderes Verdienst erwarb sich der Nürnberger Rat, indem ~r. allerdings erst nach längerem Hinzögern, 1546 das erste in Deutsch­land verfaßte und amtlich anerkannte, apothekerische "Dispensatorium'· des V a 1 er i u s C o r d u s herausgab, der damals der Wissenschaft leider schon in jungen Jahren, während eines Aufenthaltes in Rom, durch -eine tückische Krankheit entrissen worden war (1544). C o r d u s spricht in diesem Werke sehr oft von Saccharum, bisweilen auch Zaccharum ge­schrieben 438). In der Regel handelt es sich umS. album (weißen Zucker), auch clarefactum oder carificatum (geklärten) 439), despumaturn (abge­schäumten) 440), inspissatum (eingedickten) 441), häufig aber um S. albis­simum (weißesten) 442) oder S. optimum (besten) 443); die feinste Sorte Hutzucker ist S. tabarzeth 444), der für Konserven geeignetste S. candum, -candefactum oder candi optimum 44"); ferner werden noch erwähnt S. vio­laturn (V eilchenzucker) .. 6), S. penidii oder penidiae 447) und Penidium album 448). Zuweilen fälscht man Zucker mit Abfällen der Fabrikation -(spuma cannae, wörtlich Schaum vom Rohr), zuweilen wieder arabische Manna mit Zucker 449); oft gibt man Honig statt Zuckers und umge­kehrt 450), u. U. auch Kandis statt "indischen Salzes" [dunklen kristalli-

uo) Je g e I "A. Med." XXVI, 22 (1933). 117) "Festschrift" 50. 118) ed. Wink I er (Mittenwald 1934), 149, 150, 160. -) ebd. 15; 102, 141, 143, 162, 164, 172 . ... ) ebd. 163. -) ebd. 98. M2) ebd. 89, 107 . ..,) ebd. 92, 93, 99, 142, 144, 168. "') ebd. 8, 115, 151, 171, 186. Der Beiname wird als "mel tabarzeth" sinn­

widrig auch auf besten Honig übertragen (ebd. 171), sofern nicht etwa. der bei der Fabrikation des Tabarzet abfließende Feinsirup gemeint ist.

"") ebd. 14, 18, 30, 91, 104, 189; 268; 189. lll) ebd. 49, 91, 93. " 7 ) ebd. 15, 27, 30, 91, 95, 98, 103, 156, 161, 170, 187, 190. "") ebd. 157, 171. -) ebd. 259; 257 . ... ) ebd. 267.

B~,!~. ~-) Nachträge u. Ergänzungen z. ,.Geschichte des Zuckers" 873

sierten Steinsalzes, das für besonders heilsam galt] 451). -Das Werk des Cord u s erntete großen Beifall, erlebte eine ganze Anzahl von Auf­lagen und wurde in anderen Städten ebenfalls eingeführt oder nachge­bildet 452). Schon 1560 betrachtet es Bock als wohlbekannt, so z. B. wenn er von den Apothekern spricht, die Zucker zu süßen Wässern und Sirupen, Konfekten, Dräseneien, konfiziertem Ingwer oder Kalmus u. dgl. verarbeiten, ihn auch mit Eiweiß klarifizieren 453). Daß jedoch auch der so vielseitige und hervor-ragende, 1565 der Pest zum Opfer gefallene Naturforscher Ge s n er (1514-1565) in den "Horti Germaniae" 454) des "Dispensatoriums" gedenkt, scheint nicht zuzutreffen.

10. Im letzten Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts verfaßte Tabe r­n a e montan u s (= der aus Bergzabern), der nämliche, dem wir das vortreffliche große Pflanzenbuch von 1588 verdanken, sein Werk "New "\Vasserschatz", das die damals bekannten Heilquellen und Bademte be­handelt; bei vielen Gelegenheiten erwähnt er in ihm, als zu Heilzwecken unentbehrlich, den rohen oder Thomas-Zucker Saccharum ruhrum 455).

den "gemein Speisszucker" 456), den feinen weißen Zucker, S. albissi. mum 457), den Rosenzucker 458), sowie den Melissen-, Borretsch- und Ochsenzungen-Zucker 459).

XI. Zum 11. Abschnitt (S. 483-533). "Die Zuckerfabrikation Amerikas im 17. und 18. Jahrhundert."

1. Der große Aufschwung, den die Zuckerfabrikation gegen und um 1600 in einem der für sie geeignetsten Länder nahm, in B ras i 1 i e n. und dessen Höhepunkt während der holländischen Eroberung in der Amtszeit des ebenso klugen wie tatkräftigen Statthalters Grafen Mo ritz vonNass a u (1637-1644) erreicht wurde, erwies sich leider nicht von Dauer. Nach der Wiederaufrichtung der p o r tu g i es i­s c h e n Kolonialherrschaft führten vielmehr deren engherzige und zweckwidrige Maßregeln einen vollständigen Rückschlag herbei; er ver­hinderte nicht nur dauernd jeden landwirtschaftlichen und technischen Fortschritt, wie das u. a. noch das 1682 zu Utrecht erschienene Werk von

45') ebd. 268. 452 ) T s c h i r c h I, 1396. 453 ) a. a. 0. 62; 16; 102; 94, 104; 69. 454 ) Zürich 1561? V gl. L e y "K. Gesner" (München 1929). 455) Frankfurt 1605; 134, 552, 606. 456 ) ebd. 137, 405. 457 ) ebd. 108, 144, 148, 150, 163; 250, 269, 213. 458 ) ebd. 375, 615, 620. 450) ebd. 449.

874 von Lippmann: [ Ztechr. Ver. Dtsch Zuckerind.

D e V r i es "Curieuse Aenmerkingen" ersehen läßt 460), sondem ver­ewigte auch die im Laufe der portugiesisch-holländischen Kriege einge­tretenen Störungen, Verluste, Konfiskationen, Ausweisungen von Evan­

gelischen und Juden usf. Ein großer Teil der Geschädigten, und zwar zumeist die Tüchtigsten und Erfahrensten, flüchteten nach anderen Gegenden Südamerikas, so nach S ur in a m, ferner nach den west­

indischen Inseln, besonders nach G u a d e l o u p e und M a r t i n i q u e , und erwiesen sich dort als die befähigte&ten Lehrmeister, dpnen diP so

außerordentliche Entwicklung von Anbau und Verarbeitung des Zucker­rohres im Laufe des nächsten halben Jahrhunderts zu verdanken war 461).

2. Nicht minder kurzsichtig als die portugiesische Kolonialpolitik zeigte sich die s p an i s c h e , so daß die weltwirtschaftliche Bedeutung oder Besitzungen, vor allem auch die der westindischen Inseln, während der Zeit zwischen 1600 und 1800 immer weiter abnahm, wie betreffs sämtlicher anderer W ar·en, so auch hinsichtlich des Zuckers. Auf P o r t o r i k o z. B. waren 1607 nur 8 Fabriken vorhanden, die zusammen höchstens 450 dz (3000 Arroben) erzeugten, weshalb zu ihren Gunsten der Anbau von Ingwer verboten wurde; 1615 zerstörte sie ein Orkan sämtlich, 1620 waren mit Hilfe staatlicher Zuschüsse 4 neue fertig, 1644 noch 3 weitere, aber selbst 1776 betrug die Produktion nicht mehr als 1650 dz (11000 Arroben) neben 79000 Faß Sirup, und nahm zwar weiter­hin zu, aber nur ganz langsam 462). - In Kuba geriet die Industrie allmählich, namentlich jedoch seit etwa 1600, in immer tieferen Verfall,

war um 1700 völlig bedeutungslos, erholte sich dann allmählich seit etwa 1740, erzeugte aber noch um 1750 höchstens an 30000 dz; technisch stand sie auf tiefster Stufe, und noch als H um b o l d t 1799 nach Kuba kam, sah er die Pfannen mit unglaublichen Mengen Holzes heizen (zum großen

Teile mit Orangen- und Zitronenholz !), so daß er einigen Pflanzern bessere

"Oefen" einrichtete, die sich sehr gut bewährten, alsbald Nachahmung fanden und dauernd in Gebrauch blieben 463).

3. Auf den f r a n z ö s i s c h e n Inseln, G u a d e l o u p e , M a r t i -

. n i q u e, D o m i n g o, gelangte etwa von 1650 :m die Zuckerfabrikation.

wesentlich unter Mitwirkung der brasilischen Flüchtlinge (s. oben), zu

der hohen, vom Predigermönche Lab a t (1667-1738) geschilderten

Blüte. Das Mutterland räumte diesen "Znckerinseln" anfänglich

-) .Mit Abbildungen von Ochsen- und \Vas;;ermühlen, Kochpfannen usf. •81) V gl. auch L ö w IV, 581 ff . ... ) H i I er a , a. a. 0 . ... ) D c Ia m {• t her i <', in ,.llumbolilt, Lcttrcs anwricaine:;'·. f'<l. Ha m y

(Paris 1905): Y orbericht, 26.

Bd. 84· 1T934·J Nachtrage u. Ergänzungen z. ,.Geschichte des Zuckf'rs'·. _,T=ec==bn=·==-~=~=

875

mancherlei, angesichts der damaligen wirtschaftlichen Anschauungen nicht alltägliche Erleichterungen ein, z. B. Erlaß der Gebühren und Aus­fuhrzölle beim Bezuge kupferner Kochpfannen und verschiedener Mate­rialien aus Frankreich, mußte aber 1671 alle Begünstigungen wieder zurücknehmen, da sie zu unglaublichen Mißbräuchen und Betrügereien Anlaß gegeben hatten 464). Auch an finanziellen Umtrieben fehlte es nicht, und noch im 18. Jahrhundert führten solche zu bemerkenswerten Folgen: so vermochte 1755 der Jesuitenpater La Y a I e t t e, einer der größten Zuckerproduzenten Martiniques, einer Marseiller Firma weder in Geld noch in Waren die schuldigen Darlehen abzuzahlen,· und da er sie ohne Erlaubnis des Ordens aufgenommen hatte, verweigerte dessen Oberer in Frankreich die Einlösung der auf 2,4 Mill. Fr. lautenden Wechsel. Daraufhin entstand ein langwieriger, höchst skandalöser Prozeß, der so deles für die Regierung sehr Unangenehmes zu Tage brachte, daß sie sich zu einer, bis dahin gegenüber der Kirche unerhörten Maßregel entschloß: sie konfiszierte 1762 die sämtlichen Güter der Jesuiten, wies diese ans Frankreich aus und erhielt ihre Verfügungen aufrecht, bis der Papst 1773 den Orden übe1'haupt aufhob 46"). - Am großartigsten Yerlief die Entfaltung der Zuckerindustrie in D o m i n g o (Ha 'i t i), das sich um und seit 1775 zum Hauph·ersorger des gesamten europäischen und nordamerikanischen Verbrauches aufgeschwungen hatte und schließlich (gegen 1790) in fast 800 Fabriken bis 900 000 dz, nach anderen zeitweilig sogar 1 200 000 dz Zucker jährlich herstellte, meist sorgfältig mittels Ton ausgedeckten Rohzucker 466). Die wirt­schaftlichen und sozialen Zustände daselbst erregten seit längerem die Bedenken mancher Einsichtigen, ,-or allem angesichts des Ueberhand­nehmens der Negerbevölkerung und der in erschreckender Weise hervor­tretenden Begleiterscheinungen der Sklaverei. Gegen letztere anzu­kämpfen war aber unter den herrschenden Verhältnissen aussichtslos und unmöglich, zumal nicht nur die maßgebenden "gros habitans" sie als unentbehrlich erklärten, sondern auch die Geistlichen "den theologischen Beweis ihrer Rechtmäßigkeit aus dem alten und neuen Testament er­brachten" 467). So wurde denn die Sachlage immer bedenklicher, bis 1791,

464) "Journ. Fahr. Sucre" LXXI, Nr. 22 (1933). 486 ) Be r n hart "Der Vatikan" (Leipzig 1930), 283. 488 ) Die uamaligcn technischen Einrichtungen schileiert u. a. :More a u

d e s t.- :M er y im "Recueil dt'S \'UC~ ••• dP St.-Domingue'· (Pari~ 1791), mit Abbildungen ,-un Grundriß und Durchschnitt einer Fabrik.

487) R ob in c t "Dictionnaire univer~el dc~ sc.iences moralt> t't economiquc" (London 1777): Artikel "Eselan''·. 1 jj ff.

876 von Lippmann: [~~~c:e~;,d. ========================== =============~~~~~~

unter dem Einfluß der von der französischen Revolution ausgehenden Ideen, der grauenhafte allgemeine Negeraufstand losbrach, der binnen zwei Monaten die ganze Insel in eine Wüste verwandelte und fast allen Weißen das Leben kostete 488). Von dieser Katastrophe, die als anfäng­liche Folge nur eine ebenso plötzliche wie gewaltige Preissteigerung des Zuckers in fast allen Ländern zeitigte, hat sich Domingo niemals wieder zu erholen vermocht.

4. Die in eng 1 i s c h e m Besitz befindlichen westindischen Inseln spielten im 17. und 18. Jahrhundert keine hervorragende Rolle und standen technisch selbst nach 1750 keineswegs auf der Höhe; über ihre damaligen Einrichtungen, namentlich die Verkochung der Säfte, der zu­nehmender Mangel an Brennstoffen viele Schwierigkeiten bereitete, gibt u. a. das "Museum r u s t i c a 1 e e t c o m m er ci a 1 e" einigen Auf­schluß 469). Noch 1796 waTen die Erträgnisse zumeist so gering, daß das "West-India Committee" zwecks ihrer Erhöhung einen besonderen Fachmann nach Ja m a i k a sandte, den trefflichen Chemiker H i g g i n s, einen der ersten Anhänger La v o i s i er 's , und ihm nicht weniger als 1000 Guineen (21 000 M.) Jahresgehalt bewilligte; er löste die ihm ge­stellte Aufgabe mit großer Energie und vorzüglichem Erfolge, und be­richtete, als ihn Kränklichkeit 1802 zur Heimkehr zwang, ausführlich über seine zahlreichen Verbesserungen 470). Alle diese wurden aber nach seiner Abreise schleunigst wieder fallen gelassen, da die "Pmktiker" ihre "altbewährte Empirie" angenehmer und bequemer fanden, so daß sie für lange Zeit in völlige Vergessenheit gerieten 471).

5. Nach L o u s i an a brachte um 1700 I b er v i e 11 e das erste Rohr, das aber binnen kurzem wieder einging; 1751 oder 1757 ließen die Jesu­iten aus Domingo neues kommen und besorgten auch eine Anzahl geübter Negersklaven, vermochten aber keine geregelte Fabrikation in Gang zu bringen. Dies gelang erst 1791 M ende z, unter Beihilfe des So 1 i s, eines sachkundigen Flüchtlings aus Haiti, sowie eines geübten Kochers Mo I" in aus Kuba; wirklich nutzbringend wurde sie jedoch erst um 1794 unter E t i e n n e d e B o r e , namentlich seit Einfühnmg des zucker­reichen Tahiti-Rohres im Jahre 1797 472) •

... ) E d w a r d s "Geschichte des Revolutionskrieges in San Domingo" (Leipzig 1798). Büsch "Die Revolution >on San-Domingo" (LE>ipzig 1803?) .

... ) London 1764 ff.; Bd. IIL 470) "Observations ... for the manufacture of :Muscovado-Sugar and Rum"

(St. Jago de Ia Vega 1799/1803}, 5 Teile. - Gef. Hinweis Yon Prof. Dr. A. N. li e I d rum in Edinburgh vom 18. Mai 1931.

471} v. Lippmann "D. Z." LXVI, 934 (1931); "Chz." LV, Rep. 197 (1931). 472) )I i k u s c h "Cuba, Hawaii und Louisiana ... " (Berlin 1930), 215.

B~ec~;,. \~·] KachtJ·äge u. Ergänzungen z. "GE'sch~chte des Zuckers". 877

6. Die erste Raffinerie Nordamerikas wurde 1730 durch Ba y a r d in New York errichtet 473); bis dahin war die noch recht dünne Be­völkerung sehr anspruchslos, und begnügte sich zumeist mit den Erzeug­nissen der Antillen, sowie mit dem reichlich vorhandenen Honig, aus dem man auch, ebenso wie aus Sirup und :Melasse, allerlei geistige Getränke herzustellen pflegte 474).

XII. Zum 12. Abschnitt (S. 534-610): "Der Zuckerverbrauch Europas im 17. und 18. Jahrhundert."

1. Von tiefgehendem Einfluß auf die wirtschaftliche Entwicklung Mitteleuropas nach Beginn des 17. Jahrhunderts erwies sich del' 30jährige Krieg, der für lange Zeit die Aufnahmefähigkeit des bis dahin reichsten und Yerbrauchskräftigsten Marktes, Deutschlands, bis zur Yölligen Bedeu­tnngslosigkeit herabdrückte. Es ist kanm möglich, zureichende Vor­stellungen von den entsetzlichen Folgen der Zerstörung und Entvölke­rung zu gewinnen; ein lebendiges Bild des Wütens auch der eigenen (kaiserlichen) Truppen gibt u. a. die Schilderung der "Greuel der Ver­wüstung Frankens" 475). Mit am schwl"rsten durch den Niedergang Deutschlands betroffen wurde als einer seiner wichtigsten Belieferer Venedig, dessen Verfall zwar keineswegs ein so rascher und ununter­brochener war, wie man früher annahm, aber doch fraglos von jenem Augenblick an einsetzte 476).- Unter den deutschen Fürsten, die während der trostlosen Jahrzehnte nach dem Friedensschluß von 1642 auf durch­greifende Hilfmaßregeln bedacht waren, ist der Graf F r i e d r ich v o n Ha n a u eines besonders ehrenden Andenkens würdig: er faßte nämlich den kühnen Plan, dem Wohlstande und den Finanzen durch Begründung einer deutschen überseeischen Kolonie aufzuhelfen! Zu diesem Zwecke erwarb er 1669, unter Vermittlung I. Becher' s (1635-1685), der als Chemiker und Volkswirt (trotz aller Einseitigkeiten) fraglos einer der offensten Köpfe seiner Zeit war, seitens der "Holländisch-Westindischen Compagnie" 3000 Quadratmeilen Landes in Guiana, zwischen Orinoco und Amazonas, als "Lehen'', nnd verpflichtete sich, entweder den ganzen Boden binnen zwölf Jahren mit den dort gedeihenden Nutzpflanzen zu

.,.) "Chz." LVII, Rep. 136 (1933).

474) Mau r i z i o 72. 470) M e m m in g er ,,Kissingen, GcsC'hichtE' der Stadt" (Würzburg

1903) 108 ff.

"") Vgl. Kr e t o; c h m a y r .,Geschi<'hte Venedigs·•, ßtl. 111 (Gotha 1933).

878 1·nn Lippmann: r Ztschr. Ver. Dtsch. Zuckerind.

IJebauen [unter denen damals das Zuckerrohr mit obenan stand], oder den Hest, bei dem dies nicht gelungen sein sollte, der Kompagnie wieder zurückzugeben. Becher s11ehte das Unternehmen durch eine ausfüh'f­liche S<.ohrift zu fördern ";), aber es erwies sich leider trotz allet· Be­mühungen als undurchführbar, teils weil die Beschaffung der Z<lm ersten Anfange nötigen Geldmittel nkht gelang, teils weil das Rt'iclt zu einer tatkräftigen Unterstützung noch viel weniger geneigt und fähig war, nls ein Jahrhudert früher gegenüber den großartigen kolonialen Versuchen tfer F u g g er nnd namentlich der W e l s er 478).

2. Andauernd geförrlcort wurde der Verbrauch an Zucker im 17. und 18. Jahrhundert in allen europäischen Ländern seitens der m e d i z in i­s c h e n Wissenschaft und durch die A p o t h e k e n. In ersterer Hin­sieht genügt die Erinnerung nn Angelus S a l a aus Vicenza {1576 bis 1637), den auch als Chemikcor sehr tüchtigen Leibarzt des Herzogs von .Meeklenburg.ßchwerin 470), an V an Helmon t {1577-1614), dessen medizinische Leistungen derzeit von sachkundiger Seite wieder höher eingeschätzt werden als ehedem 48"), an B o r e ll i aus Neapel (1608 bis 1679) 481), der n. a. die Vorgänge bei der Verdauung zu ergründen ,-er­SHchte, und an A. von Haller (1708-1777), den unsterblichen Physio­logen, Forscher und Historiker 482). Ihre Schriften bespTechen an vielen Stellen Gewinnung und Verwendung, Eigenschaften und "Wirkungen des Zuckers, teils sehr ausführlich, teils in Form kürzerer Hinweise. Viele solche finden sich auch in C roll' s "Tractat von den innerlichen Signa­turen", der 1629 in Frankfnrt erschien, und dessen Inhalt Yielfach auch in C roll 's und Ha r t man n' s "Hermetischen Probirstein" Yon 1647 iiberging, der wiederholt des Candis oder Candels, des besten Canaris. und des Rosenzuckers gedenkt 483). Die bis in dns Allerturn zurück­reichende Lehre von den ,,Signaturen", d. h. von den Andeutungen der den Heilpflanzen innewohnenden Kräfte durch ihre äußeren Gestaltungen, war bekanntlich durch Parace l s u s (1493-1541) zu neucn Ehren ge­kommen, und wurde Gegenstand einer ganzen Literatur, die u. a. Böhme 16.35 in der Schrift "De signatura rernm" recht übersichtlich zusammen-

477 ) "Gründlicher Bericht ... " (Frankfurt 1669); mit LantlkartP. 478) Si m o n s f p I d "AllgPmPine Zeitung" (München 11\85), Nr. 1i2 ff. 410) Cupobus .. A . .Sala" (Berlin 1933). 480 ) W. Page! "I. B. Van Helmont·' (Derlin 1!1"\0).

4" 1 ) Ca p p a r o n i ,.lsiR" XVIII, 461 (1933).

•••) tl' Ir s a y .. Albn'rht 1·on Haller'· (Leipzig 1930). 483 ) Frankfurt 1(1!1. 129. 130. 270; 168: 141.

Bd. 84· 1934·] Nachtrage u. Ergänzungen z. ,.Gc5chichtc ,ll'5 Zuck·~ro;··. 879 Tecbn. T.

faßte'"'). und die noch in jüng:>ter Zeit eine überraschende 'Viederauf­erstehung feierte! '"")

3. Die Apotheken wurden. soweit das nicht schon geschehen wa1', in den meisten Ländern nach 1600 endgültig Yon den Drogen- und Gewürzhandlungen abgetrennt. so z. B. in England 1617 durch Ja c ob I. ""): sie erhielten bei diesem Anlasse besondere "Ordnungen"', und wurden gelegentlich, so 1628 in Köln, auch ermahnt, nur guten Zucker zu verwenden und ihn b11im Kochen gründlich abzuschäumen 487). In Köln vermochten sie 162ll, den Rat abermals zu einem Verbote des Ver­kaufes Yon Zucker, ZuekenYaren u. dgl., durch einheimische oder gar fremde K~tufleute zu bewegen, aber seine Durchführung wurde zusehends schwieriger. tmd gab noch 1669 Anlaß zu emeuten Beschwerden, die jedoch keinen Erfolg mehr zeitigten""). - Einen guten Ueberblick über den Gebrauch des Zuckers in den Apotheken gewährt Sc h r ö d e r ' .;; "Pharmakopoeia'·, die 1641 in Ulm erschien und binnen einigen Jahr­zehnten acht Auflagen erlebte: die 8. Yon 1685 bespricht in sehr ausführ­licher Weise alle Sorten, Yom Rohzucker bis zum 'Kandis '""). ohne jedoch noch des Zuckers amerikanischer Herkunft zu gedenken, und erwähnt u. a. auch ein nach ,·erschiedenen Blumen duftendes Präparat Saccharum anthosatum '""); die "Condita" und "Confectiones" nehmen 5 Quartseiten ein, die Sirnpe u. dgl. sogar 10 '"'). - Auch Neumann hält in den "Praelediones Chemiae", einem "Wälzer" Yon über 1900 Quartseiten, der 1740 in Berlin herauskam, noch den Standpunkt fest, "daß Zucker eine Grundsäule ist der Apotheken", führt den altbewährten Vers an "Ohne Zucker. ·wachs und Wein (Kann man kein Apotheker sein", und schildert Herkunft, Herstellung und Verwendung der Yerschiedenen Zuckersorten in weitläufiger Art"'!). Erwähnens"·ert ist, daß er die Behauptungen über die angebliche Sc-hädlichkeit des Zuckers füt~ die Gt>­sundheit nnd besonders für die Zähne, in UPbereinstimmnng mit Yielen

484 ) .\m~tProlam 16% uwl W82. Y gl. 'I'~ c h i r eh I, 1702 ff., ,;owie G i I g und Schürhoff "Au:; dem Hl'id1r •ler Drogen" (Dn·~•lt•n l!l26), f1l ff: ft•rn,.r Wink I c r .,BPrichtr der p!wrma(". Gc-;.'' 1924, ;-,20.

485 ) Sc h ll• g e I "Heligion flpr .\rzn\'i, ol. i. I!Prr Gott.; ,\pothPkP, ~ii-(IM-

turenlehrc al:; \Yissen,;chaft" ( Berlin 19:!·{): :J. Aufl.! 488 ) Dickins o n ,.M. G. ~I. .. XXI:\:, 21 (l~H•IJ.

487 ) s f: h 111 i d t 5·8. 48") l·hd. 6~. 70. 480 ) Lhn 1685: 7-!8 ff. 400 ) ebd. 26:•: Antho~ griPdo. 401 ) t•bd. 167 ff.: 281 ff. '"') lh•rliu 17-!0: 100-! ff.

Bluml'.

880 von Lippmann: [ Ztsehr. Ver. Dtsch Zuckerlnd.

anderen Aerzten, durchaus ablehnt 493). - Des großen Chemikers Sc h e e I e "Apothekerbuch" von 1748, das er handschriftlich von seinem frühverstorbenen Bruder übernahm, führt ebenfalls sehr zahlreiche Si­rupe und Konfektionen auf, ferner Penidium und Diapenidion, dieses als "mit Eiweiß geklärten und in Stangen ausgezngenen Zucker", der 40% !eurer ist als guter Kandis 4114). -In vielen Städten hatten die Apotheken "seit nltersher" dem Rat oder ~fagistrat, den Doctores :Medicinae, den )fitgliedern der Apothekenschau usf., bei festlichen Gelegenheiten und Anlässen bestimmte Geschenke ihrer "Sonderwaaren" darzubringen, ztt denen in erster Linie Zucker und "Zucker-Confectiones" gehörten. Wie zäh man manchewrts an dieser Sitte festhielt, geht u. a. aus einer Mit­teilung von :M a r t i u s hervor, der gemäß noch 1779 die Apotheken zu Regensburg den Aerzten als Neujahrsgabe einen Korb zu überreichen hatten, "gefüllt mit Zucker, Morsellen, Gewürzen, Tee, Kaffee und Räucherwerk"; erst von da an wurde ein solcher Brauch als unzeitgemäß erklärt und abgeschafft 490). Einer ähnlichen altererbten Wertschätzung des Zuckers entsprang· die im nördlichen Ungarn bis gegen 1750 nach­weisbare Sitte, bei den jährlichen Pachtzahlungen einen Zuckerhut als "Beigabe" abzuliefern, sowie die in Ansbach für den jüdischen Schul­lehrer bestehende Verpflichtung, bei Erteilnng der Heiratserlaubnis neben 4 Dukaten und 1 Speziestaler noch 3 Pfund Zucker und 2 Pfund Kaffee zu erlegen, von der man sogar erst 1832 Abstand nahm 496).

4. Die im vorstehenden wiederholt erwähnten neuen Genußmittel K a f f e e , T e e , sowie K a k a o und S c h o k o 1 a d e waren es, die von etwa 1650 an im Laufe des 17. und besonders des 18. Jahrhunderts auch der Verwendung des Zuckers völlig ungeahnte Wege erschlossen, ja seinen Massenverbrauch überhaupt erst möglich machten 497).

5. Die älteste Abbildung des Kakao- Baumes findet sich in den Aufzeichnungen des H e r n a n d e z , der zwischen 1560 und 1600 in ~fexiko verweilte, und auch die seit langen Zeiten übliche Anpflanzung

•••) Ueber derlei AngabC'n aus neuester Zeit und ihre Widerlegung durch Cmfrage bei 22 Universitatskliniken vgl. S p P n g 1 er und T h o m a II a, "D. Z." LVIII, 521 (1933).

•••) Z e k er t "C. W. Scheele" Cllittenwald 1933), 41, 10, 102. •••) M a r t i u s "Erinnerungen au~ einem 90jähri~en Leben", 1847; ed.

Ferch I (Mittenwald HiJ3), 32 . ... ) L ö w IV, 586; 330. ••7 ) Ueber den besonderen ZnckNhtxHs im Frankreich des 1i. und 18. Jahr­

hunderts, die .Mannigfaltigkeit der Süßspeisen aller Art und die ,.maßgebenden" Koehbüdter von Lavarenne (1651), Bonnefons (1654), Robert (1676) n~f., ,·gl. Frank I in, a. a. 0. III, 15(), 162, 164, 234: 164, 165, 204.

B~,!t~. 'f.4·] Nachträge u. Erganzungen z. "Geschichte des Zuckers". 881

erwähnt, sowie den Genuß dea mit allerhii Zusätzen bereiteten Ge­tränkes 498). Daß bei den Azteken cacauatl den Kakaokern bedeutete und cacaua-atel (=Kakao-Wasser) den Trank, ist fraglos; chocoatl aber war ursprünglich der Name einer mit Gewürzen ,-ersetzten, sauren ouer herben Flüssigkeit, von der es nicht feststeht, ob sie überhaupt Kakao enthielt, so daß die Benennung Schokolade wohl nur durch Irrtum oder Mißverständnis den heutigen Sinn erhielt 499). Der in Mexiko tätige Arzt J u an de Ca r den a s (gest. 1609) spricht in seinen "Problemas ... de las Indias" und ,.De Chocolate ... ", die daselbst 1591 und 1609 erschienen, von der Schokolade bereits als von einem wohlbekannten Getränk. er­örtert die Ansichten betreffs seines Nutzens und Schadens, und weist die noch bestehenden Vorurteile zurück 000). - In Europa ,-erb reitele sich der Genuß des Kakaos und der Schokolade zunächst von Spanien und Italien aus, jedoch nur langsam; die mexikanische Sitte des "schaumig Rührens" in besonderen, mit einem Loche für den Quirl versehenen Kannen, erhielt sich vielerorts bis in das 19. Jahrhundert, in Spanien und Frankreich bis zur Gegenwart :;01), desgleichen der Gebrauch nm ver­schiedenen Zutaten pflanzlicher und tierischer Herkunft, deren nicht weniger als 65 aufgezählt werden 502) - Nach Co l m e n er o · s "Tra­tado ... del Chocolate", der 1631 zu Madrid erschien, war damals der Gebrauch der Schokolade in Spanien, wo der Hof mit dem Beispiele vor­anging, schon ganz allgemein, aber auch in Italien und den Niederlanden bereits sehr verbreitet. In Frankreich soll sich zuerst 1640 der Kardinal R ich e l i e u, Bruder des Staatskanzlers, dieser "Droge" zu.r Stärkung seiner Gesundheit bedient haben, aber noch 1652 ließ der Minister M a -z a r i n aus Italien zwei geschickte Köche kommen, "die auch Schokolade, Tee und Kaffee zu bereiten verstehen", - solche waren also offenbar in Paris noch nicht vorhanden. Die medizinische Fakultät der dortigen Universität billigte zwar damals schon die Verwendung des neuen Ge­nußmittels, doch währten die Streitigkeiten der Aerzte bis gegen 1700 fort. Von ihnen unbeirrt nahm aber der Verbrauch so rasch zu, daß die Kolonien, zuerst Martinique, seit 1655 Kakao im großen anbauten, und 1740 versichert Po m e t in seinem berühmten Werke über die Drogen

188) T s c h i r c h I, 1549. S p r c c h l' r ,. o n ß er H c g g "Tropioche und subtropische Wirtschaftspflanzen" (Stuttgart 19'3!), III (1), 1.

•••) F in c k e "M. G. M." XXXII, 26 (1933). 500) D euch 1 er, a. a. 0.; "l;;is" XY, 234 (1931). 5'11) Fe 1 d haus "Stollwerck-Post" (Köln 1930) V, 107. F in c k <', <'hol. 111. 502 ) B r a.u n ,;~L G. M." XXX. 106 (1931).

882 \'On T.ippmann· [ Ztschr. Ver. Dlsch. ZuekeriDd.

bereits, die beste Schokolade der Welt werde zu Paris hergestellt ;;o•). -Die Verwendung in der :\ledizin bezeugen auch eine Anzahl deutscher Apotheker-Taxen. ;::o die von Branusehweig 1640 (Scoculata indica), Frankfurt 1656 (Sueeolatu indica). Magdebnrg 1666 (Sueenlata lnde cum saecharo in scatulis = in Sehaehleln), Leipzig 1669 (Sueeulata), Dresden 1683 (Grana Cacao. Cacanhatl), Schwäbiseh Hall1700 (Succulada, Schocco­lada; 1 Lot 6 Kreuzer), Rotbenburg 1710 (Chocoladu hispanica), Berlin 1713 (Suecoladae), Frankfurt 1718 (Succolata, Chucalata. Chocnlate hispa­nica seu Seviliensis = aus Sevilla; 1 Lot 6 bis 8 Kr.). Münster 1739 (Caeao, Cacaokerne), Bremen nnd Verden 1765 (Chocolada, Suacolade, Schocolada) 504). Ausführliches, auch bezüglich der einzelnen Sorten. ent­hält Sc h r öder· s "Pharmakopoeia" von 1685 505).

6. DerTee soll in China "seit der Urzeit" bekannt gewesen sein 506),

doch sind derlei landesübliche Behauptungen nur mit großer Vorsicht aufzunehmen, und tatsächlich findet sich die früheste sichere Erwähnung erst um 250 n. Chr. bei C h · an S h o u . und die älteste Schrift über Tee ist die des L ü Y ü. nach 750 n. Chr. 507). M a r c o Po I o (13. Jahrhundert) bespricht ihn nicht, über den .,Alchemisten" (in Wahrheit Mystiker) C h' an g C h · u n , den 1222 D s c h i n g i s k h an zu sich berief, wird jedoch ansdrücklieh gemeldet, daß er niemals Tee trank 508). Von China ans gelangte der Tee in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts n. Chr. nach Tibet und um 814 nach Japan, doch trat dort erst 1191 ein nachhal­tiger Erfolg ein. als der buddhistische WaudermönchE i s a i seinen medi­zinischen Wert in einem Buche verherrlichte 509), und seither gelangte er zu ganz allgemeiner, ja geradezu sozialer Bedeutung 510). - In Europa faßte der Genuß von Tee nur allmählich Boden; schon vor 1659 züchtete J o n e q u e t , Vorsteher der kgl. Gärten in Paris, den ersten Tee­s traueil 511), aber die Hoffnungen, die einige Sanguiniker hieran knüpften, erfüllten sich nicht, am wenigsten gerade in Frankreich, wo der Tee noch längere Zeit im wesentlichen ein medizinisches Mittel blieb. Zuerst be-

503) Frank l in, a. a. 0., Bd. XIII "Le cafe, Je the et Je chocoJat" (Paris 1893), 163 ff.; 167, 172 ff.; 186 ff.; 182.

004 ) Ts eh i r eh I, 1620-1633. 605) a. a. 0., 752 ff. 5411 ) Sarton 11, 57. 507 ) ebd. II, 429 . ... ) "The travels of an _\lchemist", Veb. Wale y (London 1931). Vgl.

Sarton II, 604, 644. 501) S a r t o n II, 429; 337, 429. 510) Berliner "Der Teekult in Japan" (Leipzig 1930). • 11) Sprenge I Il, 95.

B*eeS:~. 1.f.'4 ·l Xal·hträge u. Ergänzungen z. "Gcsf'hiehte dC's Zuckers'·. 883

kanntgeworden war er dort aus der französischen "Geberselzung des Yon dem holländischen Seefahrer Li n s c h o o t e n er3tatleten Reiseberichte:", der ihn 1591 kurz als "Chaa" erwähnt; Verbreitung fand er jedoch nkht. selbst noch die verherrlichenden Reklamen der holländischen Aerzte, z. B. des T n l p i u s (um 1640), sowie der italienischen, z. B. des Genuesen; Moli n a r i in der "Ambrosia asiatica" von 1672, blieben ohne wesent­liehen Erfolg"'"). In Paris gedenkt seiner zuerst Dr. Patin 1648 als einer "impertinente nouveante", während ihn der oben genannte J o n c­q u e t 1659 als "herbe divine" besonders gegen Gicht empfahl, und der Kanzler M a z a r in ihn gegen diese mit angeblich gutem Erfolge ge­brauchte 513). Der vorstehend erwähnte P o m e t Yerkaufte in seiner Apotheke noeh 1694 ein Pfund chinesischen Tees für 70 Fr. und ein Pfund des .,edleren" japanischen für 150-200 Fr.; solche hohen Preise veran­laßten die Heranziehung Yon Ersatzmitteln, namentlich der vielge­priesenen Veroniea, und eine von F r an k in Leipzig seit 1650 wiederholt herausgegebene Schrift "Veronica Theizans" wurde von Dr. An dry unter dem Titel "Le the de l'Europe" 1704 zu Paris in Umlauf ge­bracht 514). Größere Verbreitung als Genußmittel fand dann der Tee in Frankreich, wie L e m er y ' s Werk über die Drogen bezeugt 515), erst im Laufe des 18. Jahrhunderts. - Unter den deutschen Städten, deren Apo­theker-Taxen Tee aufführen, sind z~t nennen: 1652 Dresden (Herba Theae), 1662 Lübeck (Herba Schak, entstellt ans dem chinesischen tschai; eine Hand voll 15 fl. !), 1664 Ulm (Folia Theae; 1 Lot 32 Kreuzer), 1669 Leipzig (ebenso; 1 Lot 4 Groschen), 1682 Celle (Herba The), 1683 Dresden (Herba Cha, species Thee), 1689 Leipzig (Thee; eine Hand voll 4 Gr.), 1690 Erfurt (Herba Thea, Teekraut aus China), 1700 Schwäbisch Hall (Herba Theae ), 1710 Rotheuburg (Herba Thee finissimi), 1712 Gera (Herba Theae), 1713 Berlin {ebenso), 1715 Mühlhausen (ebenso; ausländiS{'h Kräutlein aus Japan), 1716 Frankfurt (Herba Thea Tchia), 1749 Berlin (Herba Thee, Theekraut; 1 Lot 4 Gr.) 516). Sehr weitläufig berichten über Herkunft, Sorten, Gebrauch, Heilwirkungen usf., auch hier die Werke Sc h r öder' s 517 ) und Neumann · s 518)_ letzteres auf nicht weniger als 58 Seiten.

612 ) Frank I in, a. a. 0. XIII, 118, 124, 126. 613} ebd. 130 ff. 6 .. } ebd. 143, 146. 616) Paris 1759, 8i4. F rank I i n 148 ff. '") T s c h i r c h I, 1623-1633. 617 ) a. a. 0. 286. 900 ff. 518 ) a. a. 0. 1072 ff.

884 von Lippmann: ~~=~=

[ Zlscbr. Ver. Dlscb. Zuckerind

7. De1· Kaffee gelangte, wie Ru s k a zeigte 519), um 1400 nach Jemen, und zwar durch sufisehe Bettelmönche, die ihn in seiner Heimat, Abessinien, kennengelernt hatten; von seiner dortigen Bezeichnung "bon" oder "bun" leitet sich in letzter Linie die Kaffee-"Bohne" ab, während "Kahwa" ursprünglich Wein oder ein weinähnliches Getränk bedeutete, woraus sich die Streitigkeiten über die "geistige Natur" des Kaffees und seine Zulässigkeil für die Gläubigen erklären °20). Aus Arabien ver­breitete er sich zunächst nach Aegypten, wo D ä w u d a I -An t ä k i

(gest. 1599) in der "Heilmittel-Lehre" auch den m•Jdizinisdten Gebrau~;h der Bohne (bunn) und des aus ihr bereiteten Getränkes (quhwa) er­wähnt 021), und weiterhin nach Konstantinopel, dessen erste Kaffeehäuser, genau denen Kairos gleichend, 1554 eröffnet wurden "22). Allmählich lernte man dann den Kaffee im übrigen Europa schätzen, bis um und nach 1675 noch vorwiegend als Heilmittel 523). In Frankreich scheint ihn als frühester D an in der "Histoire de Barbarie'· zu erwähnen, die 1637 zu Paris herauskam, und ein Levantiner soll daselbst 1643 zuerst versucht haben ihn auszuschenken, ohne jedoch Anklang zu finden; besseren Er­folg hatten erst seit etwa 1660 armenische Kaufleute, zunächst nur lang­samen, da erbitterte Streitigkeiten über Gesundheitr;schädigungen und über die Zulässigkeil von Zusätzen (Zucker, Gewürzen, Milch) an­dauerten, von 1690 an aber rasch wachsenden 5 .. ). R o u s s e a u ließ 1694 bereits sein erstes Werk, die Komödie "La Caffe", in der V o I t a i r e sofort "die Klaue des Löwen" erkannte, in einem Kaffeehause spielen, und andere Verfasser benutzten daraufhin sogleich ebenfalls diesen neu<'n und modernen Schauplatz 525). Zwar währten auch nach 1700 die ärzt­lichen Angriffe weiter fort, sie wurden aber durch Verherrlichungen aller Art, namentlich auch poetische, wettgemacht, und seit ungefähr 1720 begannen die Pariser Kaffeehäuser jene große gesellschaftliche, geistige, künstlerische und schließlich auch politische und soziale Rolle zu spielen, die dann während der großen Revolution so bedeutsam zu Tage trat 526).

519) "M. G. M." XXVIII, 228 (1929). 520) Ja c ob "DPr Einfluß des Morgenlandes auf das Abendland" (Hannover

1924}, 7i. 021 ) M e y er h o f "Quellen ... " IIJ, 288 (19~3). 622 } J a c ob , a. a. 0. 623 ) V gl. u. a. "Naturgemäße Beschreibung der Coffce, Thee, Chocolate, 'l'a­

baks" (Hamburg 1634); "Tractatus novi de potu Gaphe. de Chinensium The et de Chocolata" (Paris 1685) .

... ) Franktin XIII, 17, 33ff., 61ff. 625 ) ebd. 65, 70 ff. 520} ebd. 76 ff., 83 ff.; 216 ff., 240 ff., 258 ff.

B'!r.!tn.1~ ] Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 885

Im Zusammenhange mit dem zunehmenden Bedarfe stand die Aufnahme des Kaffeebaues in den französischen Kolonien, zuvörderst in Martinique, um die sich der Leutnant D e CI i e u hohes Verdienst erwarb, indem er das erste Bäumchen während der unerwartet langsamen U eberfahrt mit dem spärlichen, ihm zugeteilten Trinkwasser begoß, um es am Leben zu erhalten "27). Sehr wechselnd waren die wirtschaftlichen Maßregeln, die der Staat gegenüber dem steigenden Verbrauche an Kaffee (sowie an Schokolade und Tee) für nötig hielt: die Monopolisierung, die amtliche Festsetzung von Preisen, die Beschränkung des Handels usf. erwiesen sich, wie zumeist in derlei Fällen, als ebenso nutzlos wie zweckwidrig 528).

Zeitweilig begünstigten sie den Vertrieb von "Ersatzmitteln", unter denen um 1775 Eicheln, Kastanien, Mandeln, Getreide, Erbsen, Zichorien, Karotten und Rüben (betteraves), für sich oder nebst Zucker und anderen Zutaten geröstet, als bereits wohlbekannt erwähnt werden 529). - In Wien erhielt nach der zweiten Türkenbolagerung, 1683, K o I s c h i t z k i, richtiger Ku I c z y s k i (aus Sambor in Ostgalizien), zum Danke für seine unter Lebensgefahr geleisteten Dienste als Sendbote, die Erlaubnis, ein öffentliches Kaffeehaus zu errichten 530), das vielen anderen zum Vor­bilde diente, namentlich den deutschen. Die nun rasch zunehmende Ver­breitung des Kaffeegenusses bezeugen die zahlreichen und in wieder­holten Auflagen allerorten erscheinenden Schriften, u. a. D u f o ur ' s "Traite nouveau et curieux ... " 531), T o z z i 's "Tractatus novus de potu Caphe ... " 532), S p 1 i t gerbe r' s "Drei curieuse Tractätgen ... " 538),

Mars i g 1 i 's "Notitia circa plan tarn, quae calidi potus Coavae materiam ministrat" 534), B o n t e k o e • s "Kurze Abhandlung, ... auch die meisten Krankheiten durch ... Coffee, Thee, Chocolade ... zu verhüten" 535),

F 1 o r in u s' "Kluger und rechtsverständiger Haus-Vatter'' 536), usf. Ebenso bestätigt sie der um 1750 schon mannigfaltige, mit dem Kaffee­trinken verbundene Aberglaube, namentlich die "Caffeemantia", d. i. das Wahrsagen aus dem Kaffeesatze, das in Paris bereits um 1700 nach-

~>27 ) ebd. 98 ff., 101 ff. 08) ebd. 192 ff.; 310 ff. 529) ebd. 250. 1180) S zarlitt "Neue Freie Presse" (Wien 1933) vom 26. Mai. 531) Lyon 1671; 3. Auf!. Haag 1673. 532) Frankfurt 1685?; 3. Auf!. 1693? 533) Bautzen 1688 und 1701. 534) Venedig 1699? 535) Bautzen 1701. ~>••) Nürnbcrg 1722 ff.

65

886 von Lippmann: [ Ztschr. Ver. Dtsch. Zuckeriad.

weisbar ist 537). In vielen Städten sah man übrigens den mit der Verall­gemeinerung des Kaffeegenusses verbundenen Aufwand keineswegs gerne: während z. B. in Gießen das "Wochenblatt" 1750 das Kaffeetrinken empfahl und durch ein 18 Strophen langes Gedicht verherrlichte, war es in Darmstadt noch 1766 bei 10 Talern Strafe untersagt, und als sich dieses Verbot nicht durchführen ließ, seit 1775 mit einer hohen Steuer belegt; auch in Basel galt es seit 1769 neuerlich für unerlaubt, so daß nur die Apotheken Kaffee als Arznei führen durften, und in Göttingen erklärte es der Rat noch 1797 für ein städtisches Monopol und erteilte daraufhin einem Bürger namens Schwa l b das Privileg auf Errichtung eines Kaffeehauses 538). - Seit Ende des 18. Jahrhunderts beginnen unter dem Einflusse der Kriegszeiten die Ersatzmittel aufzutreten; als solche emp­fehlen u. a. C h r ist gebrannte Erdmandeln, Erdnüsse und Erdeicheln (Lathyrus tuberosus) 539) und La m p a d i u s gebrannte Rüben oder Kastanien "40). In Wien, wo die Kaffeehäuser seit 1683 an Zahl und Be­deutung rasch zugenommen hatten und schon um 1750 wichtige gesell­schaftliche und Handelsstätten bildeten, war übrigens der Gebrauch solcher "Surrogate" im 18. Jahrhundert bereits ein ganz allgemeiner, da die Sitte des Kaffeegenusses in Kreise gedrungen war, die echte Ware nicht zu bezahlen vermochten: "In allen Vorstädten gibt es hölzerne ,Standerln', die bis gegen Mittag an Taglöhner und Marktweiber die Schaale samrot einem Kipfel für 1 Kreuzer 541) ausschenken. Da., ist aber geröstete Gerste, mit etwas Syrup versüßt, und jenes geringe Volk trinkt das, weil es sich für 1 Kreuzer kein anderes, so wohlschmeckendes und magenwärmendes Frühstück verschaffen kann. Eine solche Kaffeehütte bringt bei gutem Besuch des Tages 33 Kreuzer reinen Gewinnst ein." 542)

Die Taxen der A p o t h e k e n weisen Kaffee auf: 1683 in Dresden als Bon Caffi, 1697 in Erfurt als Coffe Cortex (= Rinde!), 1704 in Schweinfurt als Fructus Copheae, Copha, Caffe oder türkische Bohnen, 1718 in Frankfurt als Coffe, und 1784 in Lübeck als Coffeae tostae

(= gebrannt) 543). Eingehende, jedoch nirgends über das Gewöhnliche

" 37) Bächtold-Stäubli "H. D. A." IV, 909 . ...,) Go e t z "Speise und Trank in vergangeneu Zeiten" (Basel 1882), 23 ff . ..,.) "Die neuestendeutschen Stellvertreter des indischen Caffee" und "Noch

ein neuer Stellvertreter des Caffee" (Frankfurt 1800 und 1801) . ...,) "Stärkezucker und Kastanien-Kaffee" (Freyberg 1812). - Ueber den

Verf. s. Seifert "W. A. Lampadius" (Berlin 1933). 541) 60. Teil des alten Silberguldem•, etwa = 2,5 Pfennige Silberwert . ... ) BI eichsteiner, in der Wiener "N. Fr. Presse" vom 25. Juni und

7. Juli 1934 . ... ) Tschirch I, 1626-1634.

Bd 84· 1934·} N ht ·· E ·· G h' ht d Z k " 887 Techn. T. ac rage u. rganzungen z." esc IC e es uc ers .

hinausgehende Angaben bieten auch hier Sc h r öder •u) und Ne n­rn a n n (35 Seiten!) 545).

8. In zahlreichen Ländern und Städten versuchte man seit Beginn des 17. Jahrhunderts immer wieder, freilich ohne Erfolg, gesetzlich gegen die so kostspielige Verwendung von Zucker und Zuckerwaren einzu­schreiten. Besonders verrufen war unter letzteren das M a r z i p an ; sein (arabischer) Name bezeichnete ursprünglich eine Münze im Werte von 10% der nächsthöheren Münzeinheit, sodann die im Orient sehr all­gemeine Umsatzsteuer von 10% bei Warenverkäufen, und endlich auch ein Zehntel der üblichen Maße (namentlich Hohlmaße) für feinere Waren; noch der arabische Weltreisende 1 b n Battut a (um 135()) erwähnt die "marthaban" geheißenen, porzellanenen Gefäße voll von Ingwer, Pfeffer und für lange Seereisen erforderlichen Konserven 546); von den Gebinden und Schachteln ging schließlich die Benennung auf deren Inhalt über, so auf das aus Mandeln, Zucker und allerlei Zutaten bereitete Marzipan. Seines hohen Preises halber war es vielen Räten und Magistraten be­sonders mißliebig: eine Nürnberger Verordnung von 1603 verbot aufs neue den anstößigen Massenverbrauch dieses "Luxusbackwerkes" bei Hochzeiten, der vielleicht auf die, solchem "Apothekerconfect" zuge­schriebene Wirkung als Liebesmittel zurückging, und in Leipzig wurde 1661 bei gleichen Anlässen den Festgebern der Ankauf für höchstens zwei Taler zugestanden, wobei aber Handwerker unbedingt ausge­schlossen bleiben mußten"").

9. Zu den größten Eiferern gegen Zucker und Zuckerwaren gehörte der berühmte Wien er Volksprediger Pater Ab r a h a m a S t. - Cl a r a ; noch in einem seiner letzten Werke, dem "Narrenspiegel" von 1707, zieht er abermals gegen die "Zucker- und Lecker-Mäuler" los, gegen die "Zuckerdiebe und Zuckerfresser", die so viel Gelder vertun, damit "um ihr Maul sei lauter Canarienzucker", von denen es heißt "Die Zucker­narren sind beflissen f Zu kaufen manchen Leckerbissen", und die uns alle gar viel kosten, "denn es schmeckt wohl, währet aber nicht lange ... so voraus heuer, wo Zucker so theuer''. Man überlasse doch das Süßzeug dem Verliebten, "der als ein Zuckerbacker nichts als Herzl und Kränzl formirt, ... in seiner Verblendung aber selbst bittere Gallen für Zucker ißt" 548). - Als irrig erweist sich die Angabe, Ab r a l! a m a

544) a. a. 0., 904 ff . ... ) a. a. 0., 593 ff. "'") a. a. 0. IV, 253. "'7 ) Eckstein "H. D. A." V, 1742. 548) ed. B c r t s c h e (M.-Giadbach 1925), 36, 97, 99 ff., 379, 424.

65~

888 von Lippmann: [ Zt.chr. Ver. Dtach. Zuckerind.

S t. - C I a r a schelte auch über die Zuckerverschwendung beim Aus­schmücken der Weihnachtsbäume, denn diese waren zu seiner Zeit in Wien noch gar nicht bekannt. Sie tauchen vereinzelt erst seit etwa 1604 im deutschen Südwesten auf 549) und vel"breiteten sich von da aus ganz all­mählich nach den übrigen Gegenden und Ländern, s o langsam, daß z. B. noch der Dichter K o ll a r aus Prag, als er G o e t h e während der Zeit zwischen 1813 und 1815 in Weimar besuchte, von der ihm ganz neuen "deutschen Sitte" nach Hause berichtet 560). Ob Zusammenhänge des Weihnachtsbaumes und der bei orientalischen (z. B. indischen) Festen üblichen, mit Ampeln geschmückten Bäume bestehen m), bleibt zweifel­haft, ebenso, ob vielleicht solche mit gewissen mittelalterlichen Paradies­Spielen und Kreuzholz-Legendan in Frage kommen 552), oder solche mit antiken Gebräuchen, mit den Weihnachtsfeuern der Vorzeit, nnd den bei Prozessionen mitgeführten Lichterbäumen m).

XIIT. Zum 18. Abschnitt (S. 611---688}: "Die europäische Zuckerraffination im 17., 18. und im beginnenden

19. Jahrhundert."

1. Zu Am s t e r d a m bestand zwar schon im 16. Jahrhundert ein lebhafter Handel mit dem Zucker der portugiesischen Inseln, der auch im 17. weiter fortdauerte, - noch 1607 finden sich Sendungen bis zu 135 Kisten erwähnt 554) -, eine Raffinerie errichtete aber erst 1601 der von den Spaniern aus Antwerpen vertriebene C o r n e I i u s Nu y t s 555).

Weitere folgten in den Jahren 1655 bis 1608; der Portugiese Per e i r a erhielt 1605 die erste solche Konzession, unter der Bedingung, "nicht weniger als 10 Ctr. Zucker oder 1 Faß Syrnp zu verkaufen", also keinen Kleinhandel zu treiben. Alle diese Unternehmungen gingen aber schon 1664-1669 wieder ein, teils infolge der übermäßigen städtischen Steuern und Gebühren, teils wegen absatzstörender Maßregeln der Nachbarländer, teils endlich unter dem Drucke des neu einströmenden westindischen Zuckers, der um 1700 bereits zu einzelnen Verkäufen im Betrage von über 19 000 fl. führte 511).

1111) Fe I d h aus "Technik der Antike und des Mittelalters" (Potsdam 1931), 249.

11111) "Goethe's Gespräche", ed. B i e d .. r m an n (Leipzig 1890) VIII, 338. IM) Feldhaus a. a. 0., 82. lilil) Ja c ob y "H. D. A." V, 496. 1111) Grimm ,,Deutsche Mythologie", Nachträge, lU, 178. V gl. auch

Kron f e 1 d "Weihnachtsbaum" (Oldenburg 1906). 11111) Löw IV, 580. llill) Prinsen Geerligs ,,D. Z." LVI, 624 (1931). 11111) L ö w IV, 580, 581.

Bd. BA. 19M.] Techn.T. Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 889

2. Im Jahre 1620 wurde die erste Raffinerie in K o p e n h a g e n begründet 657) und 1630 durch den Portugiesen Co t i n h o eine solche in_ G l ü c k s t a d t 558), die sich aber nicht lange erhalten zu haben scheint. - König Fr i e d r i c h W i l h e l m I., der stets auf Förderung de~ preußischen Gewerbefleißes bedacht war, erteilte 1720 und 1721 dem Kauf­herrn N a u d y aus Amsterda.m die Erlaubnis, in S t e t t i ~ zwei Raffi­nerien sowie eine Handelsgesellschaft zu begründen, sicherte ihm "große staatliche und commercielle V ortheile" und ernannte ihn zum Hofrate. Das Kapital betrug anfangs 225000 M [den Taler zu 3 M gerechnet], mußte aber 1721, bei der wegen Raummangels nötigen Erbauung der zweiten Raffinerie, erhöht werden, denn der Wert der Liegenschaften und W erksvordchtungen wurde damals bereits mit 90 504 M, und der des vorhandenen Zuckers mit 283 441 M festgestellt. Einen Siedemeister ließ man aus Harnburg kommen, der alten Stätte der Zuckerraffination •••), und bewilligte ihm 600 M nebst 150 (zeitweilig auch 200) M für Ver­pflegung; der Jahreslohn für sechs geübte Gehilfen, die er mitbrachte, belief sich auf je 300 M, der für den ersten Buchhalter auf 450 M, für den "Commis im Magazin" auf 270 M, für 2 andere Commis auf je 150 M. Einen Posten Roh~ucker aus Domingo, verpackt in Fässern von 312 bis 330 kg, bezahlte man in Burdeaux mit 10 505 holl. fl. (= rund 17 516 M), aber Fracht, Versicherung, Zoll und kleine Ausgaben bis "loco Stettin" machten nicht weniger als 4338 fl. aus (= rund 7230 M), verteuerten ihn also um 43,2% des Kaufpreises! Hergestellt wurden hauptsächlich die beliebten "Klein-Melis" (Hüte von 1'/4 kg), sowie verschiedene gewöhn­liche und feine Sirupe. Leider hatte der König sein Vertrauen einem Nichtswürdigen geschenkt, denn Na u d y beging große Betrügereien, machte 1726 Bankerott und flüchtete heimlich, wodurch die Zucker­industrie Stattins für fast 70 Jahre ein unrühmliches Ende fand 580).

3. Zwei kleine Zuckerraffinerien entstanden 1800 auch in F r a n k -f ur t a. 0., waren dort 1805 noch nachweisbar, dürften aber bald nachher, spätestens jedoch 1812, ihren Betrieb eingestellt haben, als daselbst eine Rübenzuckerfabrik errichtet wurde; auch diese erhielt sich übrigens nur bis gegen 1814 581).

557) "C. Z." XI, 270 (1932). 558) L ö w IV, 578. 558) Ueber ihre Anfänge um 1600 und ihre weitere Entwicklung bringt

U e c k er 's "Geschichte del! Hamburger Zuckerhandels" (Rostock 1933) nichts wesentlich Neues bei.

""') v. Li p p man n "D. Z." LVII, 467 (1932). 1181) U 1 r ich "Oder-Zeitung" (Frankfurt a. 0. 1931) vom 12. Juni.

890 von Lippmann:

XIV. Zum 14. Abschnitt (S. 639--000):

[ Zlschr. Ver. Dlsch. Zuckerlnd.

"Der Zucker im Orient seit Beginn des 14. Jahrhunderts."

1. Eingehenu äu.ßert sich über den Zuckerverbrauch im ganzen 0 r i e n t der berühmte arabische Weltreisende Ibn Battut a (gest. 1378) an vielen Stellen der Berichte über se}ne rastlosen Fahrten. Hier sei nur, kurz zusammenfassend, folgendes nochmals hervorgehoben: Von Marokko an bis nach China ist es allgemein üblich, Mekka-Pilger, Gäste und Gastfreunde durch Vorsetzen von Zuckerwerk und gezuckerten Speisen zu ehren 562), und die einzige Ausnahme bilden wohl die türki­schen Völker im Norden des Schwarzen Meeres, die alle fein~ren Ge­nüsse verachten 518). Allerorten trifft man auch Händler und herum­ziehende Verkäufer an, die Zuckerwerk feilbieten, bald gewöhnliches, bald besondere Leckereien wie Sahiiniah (= der Seife gleichend), Khichty (= geziegeltes), ,,Kadi-Bissen'" u. dgl. mehr 5M). Reich an Zuckerrohr und Zucker ist Aegypten 565), reicher Indien 666), am reichsten aber China, das erheblich zuckerreicheres Rohr hervorbringt und weit besseren Zucker erneugt als Indien 567); in letzterem Lande begnügt man sich statt mit Zucker vielfach mit dem "Kand" genannten gewöhnlichen Sirup 568),

der, für sich oder mit Wasser verdünnt, weiten Kreisen als Getränk dient "69); feinere Sirupe werden in Menge von einigen Pfunden auch als Gnadengeschenke verabreicht "70).

2. J a v a erzeugte 1596, als sich die ersten Holländer dort nieder­ließen, zwar etwas Zucker, führte aber die Hauptmenge noch ein und erhob 1620 einen Wertzoll von 5%, 1623 sogar von 10%. V a n D i e m e n berief dann einen chinesischen Unterrehmer Ja n g- K o n g nach Batavia, und dieser verbesserte und steiger.e die Fabrikation derart, da.ß 1637 einmal 1800 dz "wei.ßer" Zucker nach Persien verkauft werden kon11ten; aber 1639 wirkten starke Rohrbrände sehr schädigend, und 1656 zerstörte der Sultan von Bantarn 13 der in chinesischem Besitze stehenden 23 Rohr­mühlen. Von den europäischen Unternehmern hatte der erste, Pi t t a­v i n , zunächst wenig Erfolg, und als sich solcher später einstellte, ver­ursachte die "Holländisch-Ostindische Compagnie" durch willkürliche

"02 ) a. a. 0. 11, 72; III 26, 29, 32, 7'l, 129, 274, 278, 281), 307, 342, 348. -) ebd. Il, 365, 387 .. -) ebd. II, 283; III, 123, 421). """) ebd. I, 101. -) ebd. III, 151>, 181; IV 25, 52, 58. Markt in Delhi: IV, 251. ••11) ebd. IV, 255, 295. -) ebd. III, 136, 283; es handelt sich nicht uru Kandiszucker! 111) I, 247; II, 304; III, 124, 242, 384, 385; IV, 251. l'lll) IV, 252.

BdT!'hn.1~·1 Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 891

Vorschriften, Handelssperren, Preisfestsetzungen usf. andauernde Stö­rungen, für die ihre eigenen hohen Gewinne (bis 108%) der Gesamtheit keinen zureichenden Ausgleich gewährten. Um 1700 gab es 130 Mühlen, davon 84 nächst Batavia, von denen 79 Chinesen gehörten, 4 Europäern, und eine einzige mehreren Eingeborenen; während der folgenden Jahr­zehnte wurde jedoch Zucker schwer verwertbar, z. T. infolge des eng­lischen Wettbewerbes von Sumatra aus, so daß er oft nur als "Rückfahrt­Ballast" anzubringen war und die "Compagnie" 1746 an 50 000 dz auf­kaufen mußte, um einem völligen Zusammenbruch vorzubeugen. Nach 1750 stiegen ·die Preise wieder, und die Ausfuhr nahm derart zu, daß sie wiederholt zeitweilig verboten wurde, um das Land nicht ganz von Vor­räten zu entblößen. Verbesserungen in Anbau und Fabrikation erfolgten nicht vor 1775, durchgreifende aber erst nach Aufbebung .der "Com­pagnie" (1789) und der Einsetzung des außerordentlich tüchtigen und tatkräftigen Statthalters D a e n -d e 1 s {1810) 671).

3. Wie in Java so förderten die Chinesen auch in Form o s a die Zuckererzeugung; Schilderungen des dort so üppigen Rohrwachstumes und der verhältnismäßig guten Fabrikation finden sich in Anders o n' s "Orientalischer Reisebeschreibung" von 1600 und in V o g e 1' s "Zehn­jähriger ostindianischer Reisebeschreibung" von 1704 572).

4. In P e r s i e n stauden Zuckerrohr und Zucker jederzeit in hohem Ansehen und wurden auch von Schriftstellern und Dichtern oft erwähnt und derart gepriesen, daß schon der gro.ße S a a d i (gest. 1294?) hierzu einschränkend bemerkte:

"Nachhalt'ger schützt aus Stahl ein einz'ger Speer, Als Zuckerrohrs ein Bündel und noch mehr." 573)

Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts schrieb die Hofetikette vor, de~ Sehah am Neujahrstage allerseits große Mengen Zucker und Zuckerwaren als Huldigungsgeschenke darzubringen 574).

XV. Zum 15. Abschnitt (S. 661-707): "Die Ersatzmittel des Rohrzuckers".

1. Die Gewinnung zwar nicht des Pa 1m zucke r s , aber eines als "Honig" bezeichneten Sirups aus den Früchten der Dattelpalme blickt sowohl im Orient als auch in Nordafrika auf ein anscheinend hohes,

571) "Handelsblatt" (Soerabaia 1933) vom 17. Juni. 572) Hein ri c i "C. Z." XXXVIII, 453 (1930). 573) v. SchIecht a "Moralphilosophie des M'lrgenlandes" (Leipzig

1892), 186. fin) Bericht des Gesandten Mo r i e r , bPi H e e r e n "Zusätze . . . zur

4. Auflage uer ,Ideen' .. :· (Göttingen 1827) I, 46.

892 von Lippmann: [ Ztaehr. Ver. Dtaeh. Zuckerlnd.

zeitlich aber nicht sicher bestimmbares Alter zurück. In Aegypten be­nutzte man noch im 7. Jahrhundert n. Chr. große Mengen solchen Sirups sowie eines gegorenen Getränkes, des Dattelweines, und die Palmbäume wurden dieserhalb in die Kataster aufgenommen und besondus be­steuert m). Im 14. Jahrhundert erwähntIbnBat tut a die Herstellung von Palmzucker aus Dattelpalmen zu Basra und Oman, ferner auch die aus Kokos- und Durn-Palmen 576). In Indien und Ceylon führen die Säfte der Palmyra- und Kitul-Palmen nach An o n 8-10% und 10-12% Zucker 577), und nach B o s e ergeben die hauptsächlich benutzten Arten, Phoenix dactylifera (Dattelpalme) und Borassus flabelliformis, vom 15. bis zum 65. Jahre binnen je 2-5 Monaten, in denen 4 Bammeltagen stets 2 Ruhetage folgen, täglich 4-10, ja 19-22 l Saft; eine Palme kann daher jährlich im Mittel 1000 l und im ganzen Leben an 1200 dz Saft liefern, die 10% = 120 dz rohem Zucker entsprechen 578); aus dem besonders reinen Safte der Nipa-Palme vermag man sogar auch unmittelbar Wei&ucker [= einen ganz hellen Zucker] herzustellen 579). Die Vorgänge beim Ent­stehen und· Aufsteigen des Saftes bezeichnet B o s e als noch sehr wenig aufgeklärt. Nach den Erfahrungen M o 1 i s c h ' s genügt es bei der Kokospalme nicht, bloß den Blütenstand abzuschneiden, vielmehr muß man das Scheidenblatt des reifen Kolbens derart aufschlitzen, daß die Spindeln zu Tage liegen, und wenn man diese erst um ein 6 cm langes Stück ver­kürzt und nach 5-6 Tagen um ein weiteres, 2 cm langes, dann wird auf diesen Wundreiz hin der Saft durch Osmose abgeschieden; bei der Dattel­palme hat man 12 Blätter zu entfernen und die so entstandene Wunde während mehrerer Tage sorgfältig anzuschaben, worauf der Baum bis 90 Tage lang mindestens je 3 l Saft absondert, in seiner ganzen Lebens­zeit also bis 8000 l, die rund 8 dz Zucker ergeben 580).

2. Die Herstellung von Ahornzucker, oder doch Ahornsirup, sollen schon die in Nordamerika, namentlich in Kanada, ansässigen In­dianer verstanden, und den Eintritt des Saftansteigens im beginnenden Frühjahre durch besondere "Ahorntänze" gefeiert haben. Von ihnen übernahmen die Kolonisten die "Kunst", aber erst um 1685 führten die

575) "Führer durch die Ausstellung des PBpyru!! Erzherzog Raine r'' (Wien 1894), 144; 205; 221, 242.

578) a. a. 0. Il, 9, 129; IJ, 209, 210, und IV, 113; IV, 187. 577) "Chz." LVI, Rep. 11 (1932). - UebAr diA Arenga-Palme s. bei

Sprecher v. Bernegg, a. a. 0. I, 4llff. (Stuttgart 1929). 578) "Chz." LVI, Rep. 148 (1932). 579) R o x a s .. z. f. Z." LXXIX, 838 (1929). 580) "Chz." LIV, 392 (1930).

B'!r!f."n.1~·) Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschir.hte des Zuckers". 893

französischen einen regelmäßigen Betrieb in größerem Maßstabe ein, ver­sahen die Bohrlöcher mit Rinnen, unter die man bedeckte Bammeleimer hing, und verkochten den Saft in größeren, flachen, aber noch offenen Pfannen 581).- In Europa schenkte man dem Ahornzucker erst Aufmerk­samkeit, als infolge der Zerstörungen in Domingo die große Teuerung des Zuckers eintrat, die nachher durch die Kontinentalsperre Na p o · 1 e o n ' s noch verschärft wurde. Eingehende Versuche stellte u. a. seit 1796 He r m b s t ä d t im Berliner Tiergarten an und beantragte auf sie hin, allmählich 5 Millionen Bäume anzupflanzen, deren jeder jährlich 1,25 kg Zucker und Sirup ergeben sollte 582). Laut "brieflichen Mitthai­lungen aus sehr sicheren Händen" erhielten die Berliner Raffinerien aus den H e r m b s t ä d t ' sehen Proben "einen vollkommen weißen, schönen Mittelzucker [= Melis], für dessen Güte das Zeugniß des regierenden Königs und seiner Gemahlin spricht", und demgemäß strebte man auch anderwärts gleichen Zielen nach, so "mit schönen Aussichten" auf den Gütern des G r a f e n v o n V e 1 t h e i m in Harbcke unweit Braun­schweig 588). - In Oesterreich faßten die nämlichen Bestrebungen eben­falls Boden, und Kaiser Fr a n z II. förderte sie "durch Auszeichnung der größten Producenten''; die höchste Menge, 206 dz Sirup und 27,5 dz Zucker, erreichte 1812 V e i t h zu Liboch bei Leitmeritz in Böhmen 584).

In Ungarn ließ um und nach 1811 Graf Z ich y 20 000 Stämme an­.pflanzen, und auch K i e t a i b e 1 erwies sich als tätiger Anreger 685). -

Neue Hoffnungen knüpften an den Ahornzucker über 20 Jahre später der Professor der Botanik in Gießen, W i 1 b r a n d t , und, durch ihn beein­flußt, kein Geringerer als Lieb i g : dieser verfocht, auf ihre gemein­samen Versuche gestützt, noch 1834 die Ansicht, "Deutschland vermöge, bei systematischer Anpflanzung der erforderlichen Bäume, binnen 25-30 Jahren seinen gesamten Zuckerbedarf selbst zn decken und so jährlich mindestens 3() Millionen Thaler zu ersparen", und seine lange Zeit fort­dauernde Abneigung gegen die sich entwickelnde Rübenzuckerindustrie ging vielleicht auf diese seine Ueberzeugung zurück "88). - Dauernde

581) ,,D. Z." LIX, 352 (1934). 1181) U lr ich "D. Z." LV, 569 (1930); vgl. die Berichte von K l a pro t h,

Schor er, u. A., in K l a pro t h ·s "Chemischem Wörterbuch"', Suppl. IV, 470 (Berlin 1819).

588) "Braunschwcigisches Wochenblatt" 1799: I, 65. 1181) G rot k a s·s "Z. f. Zuckerind." (Frag 1929) XI, 148. 585) v. S z a th m a r y "Z." (Berlin 1931) LXXXI, 852. 11811) Speter "D. Z." LIX, 572 (19ll4). Bei rliescm Anlasse erwähnt Lic·

b i g, daß die Rohsäfte au;; Ahorn, aber anl'h 'lU"; Zuckerrübe unrl Zuckerrohr, beim Kochen mit Kalk :~ehr viel Ammoniak entwil'keln, offenbar infolge einea

894 von Lippmann: r Ztschr. Ver. Dtscb. Zuckerlnd.

Erfolge traten aber begreiflicherweise bei allen diesen Versuchen an keiner Stelle ein, und bis zur Gegenwart erhalten hat &ich die Fabrikation allein in einigen Staaten Nordamerikas und in Kanada; zuverlässige An­gaben über ihren Umfang fehlen, doch sollen 8, nuch anderen sogar ~2 Millionen Stämme (?) jährliC;h im ganzen nur 4-7000 t Zucker und 12-21 000 t Sirup liefern 5 " 7). Ein Hauptteil des letzteren scheint zur Herstellung gegorener Getränke zu dienen 588). Der besondere Wohl· geschmack aller "Ahorn-Produkte" dürfte einem Gehalt an Vanillin zu. zuschreiben sein.

3. Aus Mais Zucker abzuscheiden, versuchte man, dem Beispiele mittelamerikanischer Völker folgend, zur Zeit der Kontinentalsperre auch in Europa; bereits 1787 soll übrigens der ungarische Pfarrer Rind l er dem Kaiser J o s e p h II. sechs kleine Hüte Maiszucker überreicht haben. M e i d i n g er , der ihn (1799) Ren d l er nennt, sagt hiervon nichts, sondern erwähnt nur, "daß er 1787 auf die Erzeugung dieses Zuckers ein Privilegium auf 12 Jahre für die k. k. deutschen und hungarischen Erbländer erhielt, auch überzeugende Proben lieferte, aber zu einer Aus­führung im Großen nicht gelangte" 589). Die später, 1811-1814, durch K i e t a i b e 1 in Ungarn angeregten Versuche zeitigten ebensowenig wie so viele andere ein praktisches Ergebnis 590).

4. Auf die Frage, ob die Zu c k er w u r z e 1 (Si um sisarum) im Mittelalter tatsächlich erst bei der h l. H i 1 d e gar d (12. Jahrhundert). genannt wird, und auf welche Quellen hin, läßt sich derzeit noch keine sichere Antwort erteilen 591).

5. Das Süßholz (Glykyrrhiza glabra) wird in sumerischen und babylonischen Texten seit etwa 4000 v. Chr. als wohlbekanntes Heilmittel angeführt und scheint nach dem Zweistromlande aus Iran gelangt zu sein 592). In Indien erwähnt es öfters die dem S u s r u t a zugeschriebene "Ophtalmologie" 593), und zwar neben Honig und Zucker; da dieser vor

Abbaues neutraler ammoniakhaltiger Salze, der zu sauren Verbindungen und durch diese wieder zu erheblichen Zuckerverlusten führen kann!

587) "C. Z." XI, 549 (1932); "Chz." LVII, Rep. 123,200 (1933); "D. Z." LIX, 352 (1934).

588) Mau r i z i o , a. a. 0., 67. 5111 ) "Nähere Beleuchtung der Erfin1lung Zucker aus Runkelrüben zu er-

zeugen" (Wien 1799), 20. 510) v. S z a t h m ä r y , a. a. 0., 856. 581) Fischer, a. a. 0., 29. 1112) Tschirch I, 2013: v. Oefelc, na<"h Tschirch "Pharm. Acta

Hehet." 1932, Nr. 5/6, und Sonderabdruck 13. 583 ) ed. Esser (Leipzig 1934), 31-39, 55, 61, 72, 74.

B*ecS:~. ~ ] Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers" 895

dem 4. Jahrhundert n. Chr·. nicht bekannt war, kommen an solchen Stellen spätere Einschiebungen in Frage, aber auch die übrigen sind aus be­kannten Gründen nicht sicher zu datieren. - Aus den Schriften der antiken Autoren, unter denen D i o s k ur i des auch eines aus der Wurzel bereiteten Weines (ylvxvq~J6h1J~) gedenkt 594), ging das Süßholz in die spät-lateinischen medizinischen Werke über, so in den Auszug aus Ga r g i l i u s M a r t i a l i s von etwa 350 n. Chr., der es zur Versüßung mit Zitronensaft bereiteter Arzneien benutzt 595), sowie in das Buch des Pr i s c i an u s von etwa 400 n. Chr. 596). Teils aus antiken, teils aus orientalischen Quellen schöpfen auch die arabischen Aerzte, von A v i c e n n a an, der u. a. das rohe Mus dem Theriak zusetzt, bis aui Ibn Bai t a r 597), und aus allen diesen wohl auch wieder die jüdischen, von den älteren im Tal m u d angefangen bis zu jenen der babylonischen Ga o n e n und bis Ass a f (im 10. Jahrhundert) 598). In medizinischen Warenverzeichnissen und anderen Urkunden Aegyptens aus den näm­lichen Zeiten findet sich Süßholz ebenfalls sehr oft vel"Zeichnet 599). -

Der Breslauer "S a lern i t an i s c h e Codex" von 1160-1170 erwähnt Liquoritia und Recalice 600), die gegen 1300 abgeschlossene "Alp h i t a" Glyquirryza, Clyryza, Glicoricia, Liquiricia 601). In Italien wurde sie, wie C r es c e n c i 's "Della Villa" von 1305 bezeugt, im 13. Jahrhundert regelmäßig angebaut 602), auch tritt im Süden Licoricia als weiblicher Vorname auf 603), und in der ersten deutschen Uebersetzung des C r e t>­

c e ri t i u s geht die Bezeichnung in Lakrytz übE-r 80•). Fraglich bleibt, woher die sog. "W i e n er Hand s c h r i f t" des 13. Jahrhunderts, die sonst vieles aus Mac er F 1 o r i du s entlehnt, ihre Kenntnis vom Süß­holze entnahm 605), und woher die h l. H i I d e gar d 606); die Annahme, es habe sich im 13. Jahrhundert häufig um spanisches Süßholz gehandelt,

"") lib. V, cap. 63. 586) ed. Rose (Leipzig 1875), 190. 586) T s c h i r c h II, 1344 (1. Auf!.). 587) ebd. II, 1364, 1373. 588) L ö w IV, 81, 170, 171; slls bei A H,.; u f ist urabisch. 5 .. ) "Führer durch den Papyrus Erzh. n a in er" 22<1; T K c h i r c h I, 1177

(2. Auf!.). 800 ) Ba I z I i 7, 36. 001 ) ed. Mo w a t 76, 99, 209, 216 . ..,.) Tschirch I, 1448. 003) L ö w IV, 434. ""') Fischer 177, 184 . ... ) T s c h i r c h I, 1449 . ... ) ebd. I, 1438, 1441. !<' i scher 31, 206.

89fi von Lippmann: [ Zlachr. Ver. Dlach. Zuckerind.

ist vielleicht nicht unberechtigt, denn regalicia (auch orozuz genannt) findet sich z. B. 1271 im Zolltarife von Barcelona vor 607). Zur nämlichen Zeit werden auch schon Klagen laut, die Fälbchungen des kostspieligen Zuckers mit Süßholz seitens der Apotheker betreffen ("zucuram euro licuricia") 608). - In England gedenkt bereits gegen 1180 Neck a m der Liquoritia neben Zucker 600), und in den medizinischen Texten der folgen· den Jahrhunderte taucht sie sehr oft auf 610) und heißt meist licorice, liquorice, zuweilen auch nur racine (= Wurzel); dies deutet möglicher­weise auf Herkunft aus Frankreich oder den burgundischen Ländern, woselbst in der Tat Süßholz viel gebraucht war und blieb, wie das noch 1439 die Rigalice im Verzeichnis des Apothekers L e f o r t zu Dijön bezeugt 6 u). - Erst um diese Zeit verdrängte der Zucker in der franzö­sischen Küche der besseren Kreise in zunehmendem Umfange das Süßholz (reglisse), das neben Honig schon seit etwa 1200 als vorwiegendes Ver­süßungsmittel gedient hatte 612). - In den Niederlanden, wo es gegen 1300 J a c ob v a n M a e r l a n d t als liquirlscia, und 1513 das "B o u c k v a Wo n der" als recolissen anführen 613), vonzog sich der nämliche Wandel anscheinend schon etwas früher. - In Deutschland sprechen von Liqui­ritia: die "Frankfurter Liste" um 1450, die Mainzer Frühdrucke des "Gart d e 1· Gesund h e i t'· und des "Ho r tu s Sani t a t i s" um 1485 614), und die "Cirurgia" des B r uns c h w i g 1497 615); aueh die "Consilien" des Memminger Stadtarztes Ellenberg empfehlen sie 1480 als Zusatz zu einem Heilmittel gegen Phtisis 616). Bis gegen 1500 bezog man viel spanisches Süßholz über Brügge, bald nachher gelangte aber der Anbau in Franken zu Bedeutung, namentlich der nächst Bamberg, von wo im 16. Jahrhundert "viele schwer beladene Karren jährlich sogar ins Ausland verführt wurden" 617). C o r du s verwendet im "Dispensa­torium" von 15Mi Süßholz sehr oft in den verschiedensten Formen 618),

807 ) Capmany, a. a. 0., II (2), 74. 808) T s c h i r c h I, 542. -) a. a. 0., 274, 439. 810) ed. Müller, Index 174; Heinrich, s. bd Tschirch I, 1455;

t; c h ö ff I e r , a. a. 0., 99. 811) T s c h i r c h I, 13!19. 810) Frank I in, a. a. 0., III, 33; 20. 813 ) cd. F r e n c k e n 42, 114. 814) Fischer 88. 815 ) Straßburg 1497; 147, 245. 818) Kürten "A. Med." XXIV, 255, 256 (1931). 811 ) F. Fisch c r ,,Geschichte dPs dt•utschen Handels" li, 414; IV 496, 498. 818) ed. Winkler, a. a. 0.; THhirch I, 1393.

Bd. 84· l984.] Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 897 Techn. T.

desgleichen B o c k , der ihm (1550) "mittleren Charakter" zuschreibt 019),

M a t h i o lu s (1562), der die Güte des in seiner apulischen Heimat wachsenden hervorhebt 620), und Ta her n a e m o n t an u s (1588) 621). Aus dem 17. und 18. Jahrhundert ist noch der Angaben des "Hermetischet; Probirsteins" von C roll und Hartmann (1647) zu gedenken 822),

sowie derer in den wiederholt angeführten Werken von Sc h r öder (1685) und Neumann (1740). Drogenverzeichnisse und Apotheker­taxen, die Radix dulcis, Liquiritia, Liquoricia, Requalicia, Liquorice, Reglisse, Süßholz, Glissienhout, Svadhout u. dgl. anführen, sind von 1300 an zahlreich nachzuweisen 623); sie sprechen u. a. von Liquiricia hispanica und scythica 1582, succus creticus 1607, kretischem, venedisehern und bambergischem Süßholz 1609 und 1656, spanischem 1718, spanischem und bambergischem 1731 624) - Bis um 1800 blieb Süßholz als Zusatz zu Bier gebräuchlich 625), und noch 1831 verwunderte sich der große Physiologe J o h an n es Müll er über die Menge der Straßenverkäufer von Süß· holzwasser zu Paris 626).

6. Daß sich Traubensaft zu einem angenehm süßen Sirup ver­arbeiten läßt, war sowohl der Antike als auch den Arabern bekannt, und diese verstanden es, aus ihm eine Art festen Zuckers (T r a u b e n -zucke r) abzuscheiden, und zwar durch Einrühren des bei einer früheren Operation erhaltenen "Pulvers" 027). Von Bedeutung wurde dieser aber erst, als man, namentlich in Frankreich, nach der Verwüstung Domingos zuversichtlich hoffte, ihn als ein dem Rohzucker gleichwertiges Ersatz­mittel billig im großen herstellen zu können; alle einschlägigen, z. T. sehr kostspieligen Versuche scheiterten indessen 628), und selbst Na -pole o n erkannte sie schließlich als aussichtslos. Ohne Erfolg blieb auch 1810, zur Zeit der Kontinentalsperre, ihre Erneuerung in Bayern (bei Regensburg) 629), sowie in Gesterreich und in Ungarn; immerhin erging in Wien noch 1826 ein "amtliches Circular", demzufolge unga-

6' 9) "Speiszkammer" 112; T s c h i r c h I, 1644. 620) Ts c h i r c h I, 1655. 621) ebd. I, 1651. 622) Frankfurt 1647. 623 ) T s c h i r c h I, 1608-1631. Sc h ru i d t, a. a. 0., 118, 131. 624) T s c h i r c h I, 1615; 1617; 1618, 1622; 1630; 1631. 625 ) Maurizio 137. 626 ) Haber 1 in g "Johannes Müller" (Leipzig 1924) 124. 627) Ibn Battut a I, 186; II, 23. 628 ) S. über sie K 1 a pro t h 's "Chemisches Wörterbuch", Suppl. IV, 487

(Berlin 1819). 629 ) U 1 r ich "D. Z." LVI, 199 (1931).

898. von Lippmann: [ Zlschr. Ver. Dtsch. Zuckerind.

rischer und siebenbürgischer "Weintrauben-Syrup" ebenso mit 1 fl. "Consumzoll' für den [alten] Zentner zu belegen war wie "Zucker-Syrup". - Ebenso fruchtlos erwiesen sich für die Dauer alle Bemühungen be­treffs des von K i r c h hoff 1811 entdeckten S t ä r k e z u c k er s 630),

dessen Identität mit Glykose übrigens weder er noch die nächsten Nach­strebenden erkannten. In Deutschland befürworteten seine Gewinnung (seit 1812) namentlich Döbereiner in Jena, Hermbstädt in Berlin, T r o m m s d o r f f in Erfurt, und La m p a d ins in Freiberg 631),

der dort dem durchreisenden Na p o l e o n am 16. Mai 1812 seine Proben persönlich vorlegte 632) und auch eine "Schule" einrichtete, in der etwa 100 Hausfrauen die häusliche Bereitung des Stärkesirups erlernten. In Preußen ergingen 1812 gesetzliche Bestimmungen über seine Besteuerung und "Accise", und zu Berlin gab es 1813 an 11) Unternehmer, die z. T. bis 100 dz herstellten; zu diesen zählte auch T h a er, der den Rübenzucker Ach a r d' s, mit dem er persönlich verfeindet war, noch 1814 als "nach­theilig für Landwirthschaft und Staat" bekämpfte, dagegen Mais- und Stärkezucker warm empfahl, "namentlich für die Aermeren" 633).

7. Auch den Verbrauch von Milchzucker suchten während der Kontinentalsperre einige Laien zu fördern, die jedenfalls gar keine Kenntnis seiner nur ganz geringen Süßkraft besaßen. N e u m a n n zählte .ihn 1740 noch zu den "Salzen'· und ließ seine Natur dahinge­stellt 634). Macquer spricht von ihm 1766 als von einem aus den Molken kristallisierenden Salze unaufgeklärter Beschaffenheit 636), und Sc h e e 1 e sagt noch 1780 in seiner Abhandlung vom Milchzucker nur: "er ist ein wesentliches Salz, das sich in der Milch aufgelö'lt befindet und wegen seines süßlichen Geschmackes Zucker genannt worden ist" 636).

8. Das J o h an n i s b r o t , die Frucht des immergrünen Baume,; Ceratonia siliqua, wird in Aegypten schon um 3000 v. Chr. im "Pa p y­r u s E d w in Sm i t h" erwähnt 637), und blieb als solche, sowie als süßes l!..,ruchtmus, im gesamten Orient dauernd gebräuchlich; ihr Name

630 ) Vgl. Klaproth, a. a. 0., IV, 504. 631 ) S. dessen "Stärkezucker und Kastanienkaffee" (Freiberg ~o~-"J·

632) Deutliche größere und daher auch meßbare Kristalle erhielt aber erst 1846 Mitscher 1 ich, wie das ein Brief B i o t "s bezeugt (Hart man n, "Arch." XVI, 58; 1934).

633 ) G rot k a s s "Wirtscha:lts-Zeitung" (Magdeburg-Halbflrstadt 1931) XV, 177. "Chz." LVI, Rep. 29 (1932).

634) a. a. 0., 429. •sa) "Dictionnaire de Chymie" (Paris 1766) II, 453. 6SB) Z e k er t "C. W. Scheele" (Mittenwald 1933), 271. 637) v. Li p p man n, "Chz." LV, 933 (1931).

Bd. 84· 1934·1 Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 899 Techu. •r.

Carroba, Carobe, Karub, Charub, barruh u. dgl. geht auf das semitische hereb zurück, das die Schwertform der Hülse bezeichnet 638), und lebte u. a. in verschiedenen nachbiblischen und arabischen Ortsnamen Pulä­stinas fort, woselbst man in den an Niederschlägen reichen GegendPn die Pflanze mit Vorliebe anbaute 639). Oefters erwähnt wird das Johannis­brot in der Mischna und im Ta 1m u d der Juden, sowie später (bis gegen 1000 n. Chr.) bei den babylonischen Ga o n e n und bei Ass a f 640).

Die Frucht diente zuweilen als Münze, der Kern, gera, bei den Mandäern nach N ö 1 decke danka, als Kleingewicht 641); hieraus erklärt sich die Redensart "wie ein Karobenkern" (= wertlos), die noch bei Maimuni (1135-1204) auftaucht, der der Karobe sehr oft gedenkt, sie jedoch al,; für die Gesundheit nachteilig ansieht"'"). Im 12. Jahrhundert spricht von der Carruba S i p o n t e in Salerno, im 13. der arabische Schriftsteller Nu w a i r i, im 14. der persische Ben Sam u e I (1339) sowie Dura n aus Majorca 643). IbnBattut a (14. Jahrhundert) erzählt, daß zu Nablus (= Neapolis, Neustadt) und Sichern große Mengen der Fruchtpaste an­gefertigt und von dort ausgeführt werden 644), vermutlich der nämlichen, auf die ein ägyptischer Bestellschein des 10. Jahrhunderts für eine vor­nehme Braut lautet 645). Solcher Wertschätzung entspricht es, wenn noch 1411, zur Zeit Königs Ja c ob I. von Cypern, eines Tributes von 117 Körben Carubes gedacht wird, die dort zuweilen auch als Münzen ver­wendet wurden 646).

9. Ueber den Frühlingssaft der Birke, der wegen seiner ange­nehmen Süße ehemals vielfach frisch getrunken, noch öfter aber zu einem geistigen Getränke vergoren wurde, macht M a u r i z i o einige nähere Angaben 647). GI P u b e 1" sagt 1668 über ihn: "Wenn man in der Früh­lingszeit mit einem Bohrer ei:l Loch bis in die Mitte des Baumes bohrt und einen Krahn darein stecket, so lauift viel süßes Wasser daraus, dienlich zum Brauen eines Bieres, das gegen den Stein in Nieren und Blasen gut sein soll." 648) - Ha.uptsächlich zur Herstellung gegorener

838) L ö w IV, 24. 639 ) ebd. 418, 419; 542. 610) ebd. 91, 163 ff.; 170. 641 ) ebd. 541; 317 . ... ) ebd. 204; 206, 208. 643 ) ebd. 211, 219, 452. 8 .. ) a. a. 0. I, 128. 645 ) "Führer ... durch den Papyrn~ Erzh. Ra in tl r" 255, 256. 616 ) Tschirch I, 1499. "") a. a. 0., 63 ff. "'") "Appendix generalis" (Amsterdam 1668) II, 34.

900 von Lippmann: [ Ztschr. Ver. Dtscb. Zuckerind.

Getränke verwendete man auch die "Süße" der Bären k I a u e (He­raeleum sibiricum) 649), sowie der Knollen der Liliacee A s p h o d e I o s (A. racemosus) 650); solche enthalten in Griechenland nach RosenthaI (1861) bis 22% Zuckerarten (von diesen bis 11,4% Rohrzucker), und wurden daher teils roh gegessen, wie das bereits im 16. Jahrhundert M a t h i o I u s berichtete, teils auf Alkohol verarbeitet, von dem man 7-8% erhielt. -Das Mannagras (Mannaschwaden, Glyceria fluitans) und dessen feinen, an Stärke reichen, süß schmeckenden Samen kennen bereits die Mi s c h n a und der 'I' a I m u d 651); AI b er tu s M a g n u s erwähnt im 13. Jahrhundert anseheinend schon den regelmäßigen Anbau des Schwadens, und im Mittelalter diente er häufig als Abgabe an die Klöster 652); Neumann spricht 1740 von ihm in den "Praelectiones" als vom süßen Samen einer Art Hirse, der "Bauern-Manna", "die in gar vielen Ländern wächst" 658). - Betreffs der Möhre (Daucus carota), der "gelben Rübe", sei auf die erst vor etwa Jahresfrist veröffentlir~hten

Nachträge v. Li p p man n' s zu seiner "Geschicllta der :Rübe_ [Reta].ala Kulturpflanze" verwiesen 6H). Mau r i z i o teilt mit, daß ihre kultivierte Form nach M a t z k e v i c h (Leningrad) in Mittelasi!'n heimisch ist, von wo sie frühzeitig nach Indien gelangte, viel später aber erst nach Europa 655). Eines Weines aus ihrem Safte gedenken Dioskur i des 656)

und Pli n i u s 667), und ersterer nennt ihn tJavxh7Ji; (Daukites). Die im Altertume vielgerühmte kretische Sorte geriet während des Mittel­alters in Vergessenheit; C o r du s sagt 1546 bei seiner Besprechung der Möhre und des vielgebrauchten Möhrensamens, daß man Daucus creticns echt gar nicht mehr erhalten könne und ihn durch ,,Seseli, d. i. Berwurtz" zu ersetzen pflege 858). Sc h r öder spricht von ihr (1641 ff.) als vom Mohrenkümmel, der Carota oder "rothen Rübe" und der "wilden Pasti­nake" 659), weiß also sichtlich nichts Bestimmtes über ihre Eigenart und Zugehörigkeit; als Beispiel für die in dieser Hinsicht herrschenden Un­klarheiten sei angeführt, daß die Möhre, die der Mischna und dem

840) M a u r i z i o 59 ff. 650 ) ebd. 235, 236. 851) L ö w IV, 74, 81. 652) F' i scher 170; Mau r i z i o 27. 853) a. a. 0., 915.

::6M) "Z." LXXXIV, 57 (1934). 655 ) a. a. 0., 195. 656 ) lib. V, cap. 60. 657 ) XIV, 111. 658) a. a. 0. 79-82; 22. 850) a. a. 0. 285, 580; vgl. 646.

BdT. 84h· lT!IM·) Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 901 oo n. . ~===================-~=============================

'f a l m u d schon wohlbekannt ist, in den Schriften der späteren, sog. halachischen Zeit für eine Kreuzung von Weinrebe und Rübe gilt! 880)

Aus der Reihe der im Mittelalter herrschenden und z. T. bis zur Geg·~n­wart lebendig gebliebenen abergläubischen Vorstellungen betreffs der Möhre sind zu erwähnen: ihre (anch schon der Antike geläufige) Ver­wendung gegen Gelbsucht, ihre Beziehungen zum Gold (oder Geld), -beide der Farbe halber -, ihre Eignung für die zur "Kräuterweihe" dienlichen Sträuße und "BüRchel", sowie die Vorschrift, sie nur an "guten Tagen" auszusäen und keinesfalls "im Zeichen des Krebses" 881).

10. Den oben erwähnten, vor etwa Jahresfrist erschienenen Nach­trägen zur Geschichte der Zuckerrübe (Beta) 662) gind, trotz der . Kürze der verstrichenen Zeit, eine ganze Anzahl weiterer von oft er­heblicher Wichtigkeit anzuschließen. Erinnert sei aber zunächst an die Unsicherheit vieler Berichte, die dadurch bedingt ist, daß seit altersher ;' verschiedene andere Gewächse, bloß weil ihre Wurzel eine ähnliche Form zeigt wie die der Rübe, mit letzterer (aber auch untereinander) ver­wech~:~elt wurden, so z. B. außer der "gelben Rübe" (der Möhre) die Melde, die weiße Eßrübe, die Steckrübe usf.

11. Die M e 1 d e (Atriplex) gehört wie die Beta zu den Chenopodi­aceen, die durch U l brich im Bande 16 c der "Natürlichen Pflanzen­Familien" von Eng l er und Ha r m s soeben eine sehr ausführliebe Behandlung erfuhren 663). Verschiedene ihrer höchst zahlreichen Arten sind in Europa und Asien heimisch und zählen zu den ältesten Nutz­pflanzen, die als Gemüse, als Futter und zur Notnahrung dienten 884).

Von gewissen edleren wird vermutet, daß sie aus Vorderindien stammen, von da nach Vorderasien und den Mittelmeerländern, und schon während der jüngeren Steinzeit nach Mittel- und Nordeuropa gelangten; zur Zeit der Pfahlbauern waren sie bereits gut bekannt und wurden vielleicht schon angebaut; gleich anderen Chenopodien, die ebenfalls als Gemüse dienten oder mehlliefernde Samen trugen 665). Die noch edlere Garten­melde (Atriplex hortensis) soll nach Einigen sogar erst 1548 aus der Tatarei nach Europa verpflanzt worden sein 666), und ihre buntblättrigen Varietäten finden sich seither in Frankreich als "bonne dame", "belle

-) Löw IV, 69, 92; 294. 811) Marzell "H.D.A." VI, 453. 881) "Z." LXXXIV, 14 (1934) . ... ) Leipzig 1934; 379 ff. 884) ebd. 510 ff., 519 . ... ) ebd. 435; 432, 433 . ... ) ebd. 433.

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902 von Lippmann: [ Ztachr. Ver. Dtsch. Zuckerind.

dame" erwähnt, in England als "garden-Orach" 667). Die gewöhnlichen Sorten standen bereits während des Altertums in sehr allgemeinem Ge­brauch, auch bei den Aerzten, wie das u. a. noch gegen 350 n. Chr. die sog. "M e d i c in a" des P 1 in i u s und die des Gar g i 1 i u s M a r t i a · 1 i s bezeugen, die ein Ungenannter aus deren großen Werken zusammen­stoppelte, und die vielerlei Zitate aus den Zeiten von Hip p o k r a t es an bis auf Ga 1 e n o s (gegen 200 n. Chr.) wiedergeben 668). Aus der antiken und orientalischen Literatur ging die Melde auch in die jüdische über: der T a 1 m u d erklärt sie für einen Bastard aus Mangold und Gemüse­Fuchsschwanz 669), und bei Raschi (in Südfrankreich, gest. 1105) führt sie den Namen "Arroche" 670), der für eine Entstellung aus Atriplex gilt. Während des Mittelalters erfreuten sich die Melde und ihr Samen an­dauernder Wertschätzung, die bis in das 17. und 18. Jahrhundert hinein anhielt, wie z. B. aus S c h r ö d e r ' s Angaben über die "Mölte" zu er­sehen ist 671). - Ihr nahestehend ist der "Gute Heinrich" (Bonus Henricus), dessen Heimat angeblich das öslliche Mittelmeergebiet sein soll, der jedoch schon frühzeitig in Mitteleuropa auftaucht, woselbst er auch medizinische Verwendung fand 672) und noch 1582 unter dem Namen "glatter Heinrichk" von einer Hexe in Mecklenburg als Bestandteil ihrer zauberkräftigen "neunerlei Kräuter" erwähnt wird 673); als weitläufiger verwandt erweist sich die S a 1 z m e 1 d e (Atriplex halimus), die u. a. auch einmal in der B i b e 1 auftaucht und später wiederholt in der M i s c h n a und im T a 1 m u d 874).

12. Ob die weiße E ß r übe (B ras s i c a r a p a), keine Chenopodie, sondern eine Crucifere, wirklich "aus der syrisch-semitischen Welt in die europäische Urzeit überging", wie das Sc h r a der annahm 875), bleibt vorerst mindestens fraglich. Die Antike schätzte sie seit jeher als Nähr­und Heilpflanze; der ältere Ca t o (gest. 149 v. Chr.) erklärt sie für die seit 600 Jahren bestbewährte innere und äußere Medizin, der Arzt C h r y­

s i p p o s (um 300 v. Chr.) verfaßte ein ganzes Buch über sie, Ga 1 e n o s

• 7) ebd. 437. Den Namen Orach für Melde kennt in England schon um 1180 Al ex a nd er Neck am als einen damals nicht mehr neuen; s. v. Li p p man n, "Z." LXXXIV. 30 und 54 (1934).

-) ed. Rose (Leipzig 1875), 142. -) L ö w IV, 229, 294; vgl. I, 352. 1711) ebd. IV, 186. 171) a. a. 0., 112. 172) U l b r i c h , a. a. 0., 432 ff. •n) M a r z e ll "H. D. A." VI, 1062. 17•) L ö w IV, 33, 93. 171) ebd. IV, 187.

Bd. 84. 1934·] N ht ·· E •· G h" ht d Z k " Techn. '1'. ac rage u. rganzungen z. " esc IC e es uc ers .

(gegen 200 n. Chr.) verordnete die Wurzel und ihre Asche, sowie den Samen, und noch die "M e d i c i n a P 1 in i i" (s. oben) folgt ihm um 350 n. Chr. hierin nach 676). Die Mi s c h n a spricht ebenfalls wiederholt von ihr 677) ; vom frühen Mittelalter an war sie eine der verbreitetasten Gemüse- und Futterpflanzen, und zu ihren nützliebsten Abarten zählte man die im 18. Jahrhundert in England gezüchteten Turnips, über die M a r s h a 11 l 796 eine eigene Schrift herausgab, in der er u. a. auch (als Erster?) den Befall durch allerlei Pflanzenkrankheiten beschrieb, sowie deren Bekämpfung mittels Kalk, Schwefel, Salz, Seife, Tabak usf. 678).

13. Als Abart der Brassica rapa gilt vielen die Rap a oder Rap u s benannte Rübenart, während andere sie als eine Varietät der Steckrübe (Napus) ansehen (s. unten). Beide Namen, rapus und napus, führt die "Medicina Gar g i 1 i i" an und beruft sich hinsichtlich der Heilwirkungen von Wurzeln und Samen auf Hip p o k rate s, Demo k r i tos, D i o k l es und ihre Nachfolger und Abschreiber 679). Während der ge­samten Folgezeit blieb die Rapa ein fast allgemeines "VolkseSl!en", und selbst in wohlhabenden Ländern, z. B. in Frankreich, wurden die "raves" erst um und nach 1600 fast völlig durch die feineren Steckrüben (navets) verdrängt 680). In Deutschland handelt Sc h r ö der noch 1641 ff. die Rapa, ihren Saft und ihr!:oll Saruen ausführlich ab, nennt sie Rapa, Rape, Ruhe, Knollen [wörtliche Uebersetzung des griechischen yoyyVA.1J], und behauptet, daß es ihrer wilde (silvestris) und zahme gebe, und unter diesen wieder runde weibliche und lange männliche 681). Verschiedentlich verwechselt er :uoch Brassica mit Kohl 682).

14. Die Steckrübe (Brassica napus) war im Altertume ebenfalls schon zur Zeit des H i p p o k rate s als Nähr- und Heilpflanze wohlbekannt und hieß {lotmur; (Bunias) oder {Jovv~ov (Buni6n); D i o s -k ur i d e s 68") und P 1 i n i u s 684) erwähnen einen aus ihr bereiteten Wein, und noch Gar g i l i u s wiederholt die Angaben der alten griechi­schen Vorgänger 685). Im Orient übernahmen sie die Araber in ihren Pflanzenschatz und dürften gewisse edlere Sorten auch nach Nordafrika

078) a. a. 0. 166 ff.; 20; 123. 677) L ö w IV, 71. 078) Stevens "lsis", XXI, 108 (1934). 67&) Rose, a. a. 0., 178ff. """) F r an k l i n Ill, 160. 681) a. a. 0. 113, 666. 682) ebd. 543. 683) lib. V, cap. 46. •••) XIV, 106; XXIII, 52. ""') a. a. 0., 172 rr.

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904 von Lippmann· [ Ztochr. Ver. Dtsch. Zuckerind.

und Spanien gebracht haben; dort erwähnt "napos" u. a. das dem A v i­c e n n a untergeschobene alchemistische Werk "D e an im a", das ur­spriinglich von einem spanischen Araber um 1100 oder noch :Criiher ver­faßt wurde, und dessen lateinische Uebersetzung schon vor 1260 vorhanden und dem V i n c e n t i u s B e ll o v a c e n s i s sowie dem R o g e r B a c o n bekannt war 686). In Südfrankreirh, und etwas später auch in Paris, sind zwar "navets" oder "naveaus" bereits im 13. Jahrhundert als Marktwa.re nachweisbar, aber in bürgerlieben und gar in bäuerlichen Kreisen traten sie nur sehr allmählich an die Stelle der altüblichen "raves", endgültig erst um und nach 1600 687), zugleich mit den Carottes, Carottes rougea [Möhren oder "rote Rüben"?] und Bette-raves (weiße Beta) 688). Unaus­rottbar blieb der überlieferte Aberglaube, daß unter besonderen Um­ständen Samen (namentlich alte) des Kohls Steckrüben ergeben; ein Sprichwort sagt: ,,Semez-y des choux, il y viendra des navets" (Säet nur Kohl, aufgehen werden Steckrüben) 689). Val er i u s C o r du s spricht 1546 vo'll "napus oder bunias" 690), und Sc h r öder (1641 ff.) macht keinen scharfen Unterschied zwischen Rapa (die er auch Naveus nennt) und Napus oder Bunias, deren Samen und Oel auch erprobte Heilmittel abgeben 691).

15. Ueber die Herkunft der Z u c k e r r üb e und die Arten der B e t a gehen die Ansichten auch neuerdings noch stark auseinander. U l b r ic Ii, der di'e verschiedenen Sorten und ihre Verbreitung ausführlich er­örtert 892), nimmt als wilde die folgenden an: Beta maritima, die an dt3n europäischen und Mittelmeerküsten weitest verbreitete, die nach S t r o b 1 am Aetna bis zur Höhe von 850 m ansteigen soll 693); Beta trigyna, nach Sc h e i b e dem vorderen Kaukasus zugehörig 894); Be!a lomatogona und die ihr nahestehende Beta intermedia, die nach Sc h e i b e dem inneren Kleinasien (Anatolien) entstammen und 12-26%, ja sogar 30% Zucker­gehalt aufweisen könne~, daher zur Kreuzung mit gezüchteten Rüben zu empfehlen sind [bei denen eine s o hohe Zahl noch nie beobachtet wurde] 685); Beta nana, die in Griechenland in Höhen zwischen 1800 und

188) Ru s k a "Iais" XXI, 44 (1934). 867) F r a n k l i n III, 132, 133, 150, 160, 161. 188) ebd. 160, 162. -) ebd. 160. -) ed. Wink l e r (Mittenwald 1934) 62, 70. 801) a. a. 0. 666; 634. 102) a. a. 0. 467 ff.; vgl. die Karte, ebd. 461. -) ebd. 469, 462. IM) ebd. 462. 188) ebd. 462, 478.

B~;,.,~~- ~~'-1 Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 905

24.00 m gefunden wird 6~6); Beta patellaris, die ihr enge v~rwandte Beta procumbens, und vielleicht noch einige ähnliche Westafrikas und seiner Inseln 697). Bei ihnen allen scheint der Rohrzucker biologische Bedeu­tung zu besitzen: seine Gegenwart erhöht die Saugkraft der Wurzeln in bedeutendem Maße, und das ist namentlich für das Wachstum in salz­haltigen Böden von hoher Wichtigkeit 698). Unter den kultivierten Fol'lllen scheint die heutige Zuckerrübe der Beta ma.ritima näher zu stehen als die Futter- oder Runkelrübe 699); die Beta cicla (der Mangold), die eine uralte Futterpflanze war. und erst später zur Gemüse- oder gar zur Zierpflanze wurde, dürfte man in Mittel- und Nordeuropa bereits zu weit entlegener geechichtlicher Zeit angebaut haben, und im 8. Jahr­hundert v. Ohr. auch schon in Babyion 700).

16. Von diesen Ausführungen U I b r i c h ' s und seiner Gewährs­männer weichen jedoch in erheblichem Maße und in sehr wichtigen Punkten jene K r ü g e r ' s ab, die sich auf jahrzehntelange züchterische Studien der Bernburger Versuchsstation stützen, bisher aber leider nur in Gestalt einer kurzen Uebersicht veröffentlicht wurden 701). Ihnen zufolge gibt es nur drei Gruppen der Beta, für die der Bau der Blätter, Blüten und Früchte charnkteristis~h ist: 1. Die Corollibeta des Balkans, Klein­asiens und Persiens; zu dieser zählen die B. trigyna nebst ihren klimati­schen Variationen B. intermedia und lomatogona, sowie die B. nana. 2. Die Atlantibeta des westlichen Afrikas und seiner Inseln, Marokkos und Spaniens; ihr zugehörig sind B. patellaris, procumbens, und Web­biana. 3. Die Viridibeta; neben der zweifelhaften B. patula ist ihr Hauptvertreter die B. maritima, heimisch in Gestalt zahlreicher örtlicher und individueller Abänderungen (verschieden nach Wuchsform, Be­haarung, Größe der Früchte ... ) an den Küsten von Dänemark, Eng­land, Holland, Belgien, Westfrankreich, Spanien, Portugal, Westafrika nebst seinen Inseln, ferner an den Mittelmeerküsten bis zum kaspischen und transkaukasischen Gebiete. Sie ist zumeist zweijährig oder aus­dauernd, sehr selten einjährig, - was aber nicht mit "im ersten Jahre fruchtend" gleichzusetzen ist! -, und stellt die a 11 einige Stammform der angebauten Runkelrübe dar; es gibt keine besondere B. vulgaris neben ihr, auch keine besondere Futter- neben der Zuckerrübe, da doch

1111) ebd. 463. 807) ebd. 463 ff. 818) ebd. 469 . ... ) l'bd. 472. 700 ) ebd. 160; 438, 435; 466. 701) "D. Z." LIX, 5ö5 (1934).

906 von Lippmann: [ Ztschr. Ver. Dtsch. Zuckerind.

letztere erst s.eit Ende des 18. Jahrhunderts durch systematische Zucht aus ersterer hervorging. - C o I in und Pi c a u I t , die die B. patellaris aus Agadir untersuchten, die (in Paris) schwierig keimt, schon nach Er­reichung von 20 cm Höhe blüht, und gleich im ersten Jahre fruchtet, halten indessen in ihrem Berichte am Vorhandensein und der Verschie· denheit von B. vulgaris neben B. cicla noch fest 702).

17. In der alten Welt viel benützt war die Beta schon zur Zeit des Hip p o k rat es 703), bei dem sich auch bereits der Name ßUrot; (Bli­tos) vorfindet, die Urform des späteren Bleta, das aber manche auf eine Entstellung von Beta zurückführen wollen; doch sei daran erinnert, daß es Schriften, die mit völliger Sicherheit dem H i p p o k rate s selbst zuzuteilen sind, kaum gibt, und daß neuerdings aufgefundene Bruch­stücke arabischer Kommentare ersehen lassen, daß viele von jenen nicht in der Form des zu Alexandria zusammengestellten "Corpus" erhalten sind, sondern später noch Abänderungen in schwer festzustellendem Um­fange erfuhren 704). Daß die g,riec.hische Bezeichnung der Rübe O"EvTI..ov

(Seutlon), attisch niidov (Teutlon), die dem ägäischen Kulturkreise ent­lehnt sein und in diesem die r o t e Rübe bezeichnet haben soll, mit der des Tintenfisches, ntJ:Jtr; (Teuthfs) oder nil&ot; (Teuthos) zusammen­hänge, weil dies.er einen blutroten Saft führt, oder auch mit den Eigen­namen Te u t h r o s, Te u t a und Te u t r o s , die einigen Forschern :liufolge "der oder die Rote" bedeuten, läßt sich nach F 1 u s s , sowie nach G ö b er und M e y er, in keiner Hinsicht erweisen; richtig, jedoch unauf­geklärt, ist aber, daß es ein Kultbild der vom angeblichen Anführer Te u t h i s (zur Zeit des trojanischen Krieges) in sinnloser Wut am Schenkel verwundeten At h e n e gab, das eine purpurrote Binde trug 705).

Jedenfalls blieben die weiße wie die rote Rübe seit den ältesten Zeiten als Nahrungs- und Heilmittel allgelW.lin gebräiuchlich 706), und noch die M e d i c i n a P I i n i i und G a r g i 1 i i rühmen die Beta alba oder candida (die weiße), die Beta nigra (die dunkle = die rote), und ihre Ab­kochungen, die man für sich oder mit Honig gemischt verschrieb 707).

18. Im Orient wurde die Rübe, wie oben erwähnt, schon seit dem 8. Jahrhundert v. Ohr. in den kgl. Küchengärten zu Babyion angebaut, wohin sie als neuartiger Leckerbissen wahrscheinlich über Syrien ge-

702 ) "Sucrerie Beige" [1934] LIX, 2. 103) Ga r g i Ii u s, a. a. Q_ 143. 71") P fa ff "lsis" XXI, 348 (1934). 71'") "PW.", V A., 1140ff.; 1157, 1158. 71'") Vgl. Sc h u c h "Gemüse und Salate des Alterthums" (Rastatt 1853). 707) a. a. 0. 21, 55; 10; 72, 144.

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langt war, und zwar von Sizilien her, wie das der Name silka bezeugt, der, als Lehnwort aus sicula (= die sizilische), auf "uralte Vermittlung" aus dem Nordsemitischen zurückgehen dürfte 708). - Daß die Araber schon in ihrer Heimat und in vormuhammedanischer Zeit Rüben angepflanzt hätten, ist nicht wahrscheinlich und bisher unbewiesen; vermutlich lernten sie diese erst kennen, als sie das Zweistromland und Syrien eroberten, und darauf deuten auch die gleichfalls dem Nordsemitischen entstammenden Namen silk für die weiße und sundar für die rote Rübe, sowie einige Ortsbezeichnungen 709). - Die jüdische Literatur macht gewisse Unterschiede zwischen verschiedenen Rübensorten, deren Berechtigung und Tragweite aber nicht durchaus klar zu ersehen sind; L ö w , der sie mit gewohnter Sorgfalt und Genauigkeit bespricht und sichtet, unterscheidet wesentlich "Mangold" und "Rübe": "Mangold" er­wähnen M i s c h n a und T a 1 m u d als Speise, und in Gestalt von Brühen oder Abkochungen auch als Heihnittel 710); bei den babylonischen Ga o n e n (bis 1040) und ihren Nachfolgern heißt er teradin (oder ara­bisch silk) und dient u. a. in Form von Wurzeln und Stücken im Haushalt. und in der Medizin 711); die Kar ä er (um und nach 1000) kennen für weißen und roten Mangold, neben dem nämlichen Namen und dem arabi­schen sundar, auch noch die aus dem Griechischen abgeleiteten pheskula und seskula (vgl. gulia und gylia aus dem griechischen gongylion), und erzählen gelegentlich, "daß man täglich silka und Rübe koche" 112);

teritdin und silka erwähnen auch in Italien der gelehrte Ar u c h (Na t an b e n P eh 'i e l, gest. 1106), der u. a. als erster in Europa vom Sago be­richtet 713), in Südfrankreich Raschi (gcst. 1105), der auch schon das französische jote für Mangold zu kennen scheint 714), und in Spanien M a i m u n i (M a i m o n i d e s , 1135-1204) 715); nach S i m o n D u r a n aus Majorka (1361-1444) ist Mangold eine Pflanze, deren Natur zwischen jener des Grases und der Kräuter steht 716). - Die "Rübe" führen Mi s c h n a und Talmud als ein Gemüse und Heilmittel an, und misch· nisch (nicht syrisch) ist auch der vom h l. H i er o n y m u s (340-420?)

708) L ö w IV, 502. 709 ) L ö w IV, 227, 148; 419. 710) ebd. IV, 80, 92; 105. 111) ebd. IV, 153, 160. 712 ) ebd. lV, 227, 140; 228; 187. 113) ebd. IV, 193. m) ebd. IV, 190. "") ebd. IV, 204. 710 ) cbu. l V, 450.

908 von Lippmann: [ Ztaehr. Ver. Dlsch. Zuokerind.

gebrauchte Name thoret 717); bei Ass a f, im 10. Jahrhunderte, lautet die Bezeichnung lefet, bei den Kar ä er n (um und nach 1000) lafet, salgam (arabisch), gogilia (griechisch), und nabus (romanisch) 718), so daß man an die Steckrübe denken könnte, sprächen sie nicht auch wieder von weißer und roter Rübe 719). Um und nach Beginn des 12. Jahrhunderts reden in Italien Ar u c h von bieta und bliti, die er silka und teradin gleichsetzt 720), und Si p o n t e (zu Salerno) von blita 721), in Frankreich R a s c h i von bledas und blez, aber auch von gongylidion, teutlon und teuthrion 722), und in Spanien Mai m ii n i, dessen "Gesetzbuch" der Rübe 15 Male gedenkt, von bliti 723). Gegen 1300 sagt Ge r Ii o n v o n Ar 1 es, die Rübe sei von Natur aus eine "heiße" Pflanze, und daher rühre es, daß sie [in Südfrankreich] oft schon im Winter zum Vorscheine komme 724).

19. Bleta erwähnt (neben napos) auch das spätestens um 1100 von einem spanischen Araber verfaßte und dem A v i c e n n a untergeschobene Buch "D e an im a" 725) - Arios t o (1474-1533) sagt in der "Kasten­Komödie":

"Den Schädel werde ich Dir sonst zermalmen, Mehr als man Rüben kleinmacht, sie zu kochen" 726),

und versichert in der 3. "Satire", daß er lieber daheim eine gebratene, mit Essig und Senf zurechtgemachte Rübe esse als an fremden Tischen die seltensten Festspeisen, gebraucht aber hierbei das vieldeutige Wort "rapa" 727). - In Frankreich finden "bette-raves", die ein feineres Ge­müse vorstellen, nach Frank 1 in erst im Laufe des 16. Jahrhunderts Verbreitung 728), und in Deutschland erwähnt noch das "Küchenbuch" der Kurfürstin An n a v o n S a c h s e n (1577), das die Lebensführung der vornehmsten Kreise widerspiegelt, unter den "Erdfruchten und Wurtzeln" nur "weiße Ruhen, grun und gedarrt", "rothe Ruhen", "gelbe Ruhen oder Mören", und ,,Steck-Ruhen" 729). Die "Pharmakopoeia" Sc h r öder' s

717) ebd. IV, 92, 105; 478. 7UI) ebd. IV, m ff. 718) &. &. 0. 7JO) ebd. IV, 193. m) ebd. IV, 211. "') ebd. IV, 187; 127, 135; 132. TH) ebd. IV, 206, 208. 721) ebd. IV, 440. 725) Ru s k a "Isis" XXI, 44 (1934). 728) Ueb. K iss n er (Berlin 1922) IV, 54. 727) "Rime e Satire" (Florenz 1822), 390. 728) a. a. 0., 160 ff. 729) Zaun i c k "Flora" (Dresden 1934), 78.

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(1641 fi.) sagt, man gebrauche Beta, d. i. Mangold, römischer Kohl, teutlon, als weiße und rote (alba et rubra), als gemeine (vulgaris) und "als wio P.apa [Steckrübe?] bewurzelte", in Gt*!talt von Blättern, Wurzeln, Samen und Saft als treffliches innerliches und äußerliches Arzneimittel 730). -

Aus der Reihe alter abergläubischer Vorstellungen, die auf die Beta übergingen und sich mancherorts bis zur Gegenwart erhielten, sei ange­führt, daß man Rüben am besten zwischen 11 bis 12 Uhr mittags an­pflanzt, keinesfalls bei abnehmendem Monde, da sie doch nicht ins Kraut schießen, sondern in die Erde hineinwachsen sollen, aber auch nicht bei Mondwechsel, da ihr Samen sonst in den des Kohls oder Senfs übergeht und diese hervorbringt 781).

20. Die Bestrebungen, die Auffindung des Zuckers in der Rübe M a r g g r a f ab- und 0 l i vier d e S er r es (1539--1619) zuzusprechen, sind jetzt auch in Frankreich aufgegeben, und es wird, wie das schon 1766 durch Mac q u er geschah 732), als "unzweifelhaft" bezeichnet, daß Marggr.af diese Entdeckung zuerst, 1747, bekanntgegeben habe 733);

praktische Versuche, und überhaupt solche in größerem Maßstabe, stellte dieser jedoch niemals an, und für die noch neuerdings wiederholte Angabe, er habe 1761 Fr i e d r ich dem Großen einige Hüte raffinierten Rübenzuckers überreicht, ist keinerlei Beleg nachweisbar, wie dies Nach­forschungen Scheib 1 er' s in den Berliner Archiven schon vor Jahr­zehnten feststellten 734).- Die Versuche Achard's (1753-1821) über die Züchtung zur Zuckergewinnung geeigneter Rüben und zur Herstel­lung von Zucker aus solchen, die anscheinend bis 1784 ~urückreichen, waren bekanntlich 1798 zum Abschluß gelangt und führten zu seiner Ein­gabe an Fr i ed r ich W i l h e l m III., unter Berufung auf die bestäti­genden Probearbeiten des berühmten Chemikers K l a pro t h; wie die neuerdings von S t i e da veröffentlichten 33 "Cabinettsbefehle" aus den Jahren 1798-1805 beweisen 735), erkannte der König sofort die Wichtig­keit und Bedeutung der Sache für das Gemeinwohl, und verfolgte sie mit großer Teilnahme, aber auch mit großer Vorsicht. Der günstige Ausfall von K 1 a pro t h' s Versuchen genügte ihm aber noch nicht, und : A c h a r d wurde der Auftrag übermittelt, umgehend weitere vorzunehmen und hierbei mindestens 3 Ztr. [1,5 dz] Zucker darzustellen, wozu er .

710) a. a. 0. 200, 539. 131) Jungbauer "H. D. A." VI, 408; 8 t c g e man n, ebd. VI, 495 ff. 732 ) "Dictionnaire de Chymie" (Paris 1766) VI, 526. 733) "Journ. fahr. sucre" LXXV, Nr. 15 (1934). 7M) v. Li p p man n "Chz." LIV, Rep. 101 (1930). tao) "Z." LXXXII, 570 (1932).

910 von Lippmann: [ Zlachr. Ver. Dtsch. Zuckerind.

500 Taler Vorschuß angewiesen erhielt, vor allem zwecks Beschaffung der Rüben. Da seine selbstgebauten aufgebraucht, und in Berlin keine geeigneten zu erhalten waren, noch dazu mitten im Winter, geriet er in höchste Verlegenheit. Nun hatte K l a pro t h, der aus Wernigerode stammte und ursprünglich Apotheker war, einen Sohn, der damals als Apothekerlehrling zu Halberstadt in Tätigkeit stand, wo man schon seit langem viel Rübensirup bereitete, und durch diesen erfuhr Ach a r d zufällig, daß ein dortiger Gastwirt, S ob b e , und auch einige seiner Be­kannten, noch Vorrat an nach richtiger Vorschrift kultivierten und na­mentlich nicht ab g e blatteten Rüben hätten; sofort reiste er dahin, und es gelang ihm, die erforderlichen vier Wagen aufzutreiben und bei anhaltend starkem Froste glücklich nach Berlin zu verfrachten 736).

21. Die weiteren günstigen Ergebnisse in den, 1799 "aktengemäß" als "Kgl. Rohzucker-Fabrik" bezeichneten Räumen des Akademiegebäudes 737)

bestärkten den König darin, A c h a r d Hilfe und Schutz angedeihen zu lassen, und bis zum Jahre des Zusammenbruches Preußens, 1806, ja weit darüber hinaus, blieb er dieser Absicht getreu. Daran, daß sie sich niemals entsprechend verwirklichen ließ, trugen nicht nur die politisch und finanziell so überaus unheilvollen Zeiten schuld, sondern auch die offenen und versteckten Gegner Ac h a r d ' s. Zu diesen zählten, neben den "privilegierten" Kolonialzucker-Raffinerien, die ihr Monopul bedroht sahen 738), auch hervorragende, um Landwirtschaft und Industrie sonst hochverdiente, wissenschaftliche Größen, wie T h a e r und He r m b s t ä d t , deren andauernd so feindselige Haltung kaum ans an­deren als irgendwelchen persönlichen Gründen zu erklären ist. Daß beido nicht nur anfänglich, sondern selbst noch um und nach 1810, dem Ahorn-, Mais- und Traubenzucker bessere Aussichten zusprachen als dem Rüben­zucker, erscheint sachlich schon unbegreiflich; aber T h a er nahm auch noch eine völlig ablehnende Stellung ein, nachdem er 1814 die Betriebe von Na t h u s i u s (unweit Magdeburg) besichtigt und ihnen zunächst unbedingtes Lob gezollt hatte 739), und Her m b s t ä d t wußte nicht nur, gemeinsam mit ihm, die Bemühungen des Freiherrn v o n K o p p y in Krayn (Schlesien), Ach a r d' s getreuen Freundes und Nacheiferers,

730) Eggebrecht "C. Z." XXXVI, 475 (1928). 7• 7) G rot k a s s "C. Z." XXXVII, 1470 (1929) und XXXVIII, 138, 171

(1930); "Achard's Beziehungen zum Auslande, seine Anhänger und Gegner" (Magdeburg 1900).

730) Ueber die spätere Tätigkeit von Berliner Raffineuren als Sachver­ständigen (1808 ff.) vgl. U Ir ich "D. Z." LVI, 607 (1931).

788) U I r i c h, "D. Z." LIV, 1297 (1929).

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sowie die anderer Befürworter, beim König und bei der Königin Lu i s e zu durchkreuzen, sondern schwärzte ihn auch noch um und nach 1810 ir. einer so verleumderischen, ja lügnerischen Weise a.n, daß selbst die be­fragten schlesischen Behörden (zu Liegnitz) ihr jede Berechtigung ab­sprachen 740). In Berlin aber bli~b die feindliche Gesinnung überwiegend, und wie die Genannten bereits 1802 den Minister v. V o ß vermocht hatten, die vom Könige geplante große Schenkung an Ach a r d zu vereiteln, so setzten sie diesen auch weiterhin stets in das ungünstigste Licht, hinter­trieben alle Bemühungen und Pläne seiner späteren Jahre 741), und nährten eine derartige Mißstimmung gegen ihn, daß bei seinem Tode die Kgl. Akademie ihrem Ehrenmitgliede und einstigem Direktor nicht einmal einen Nachruf widm~te! 742).

Die von S c h er e r in seinem "Allgemeinen Journal der Chemie" wiedergegebenen Berichte 743) lassen ersehen, daß K 1 a p r o t h auch über die neuen, 1799 angestellten Versuche ein durchaus günstiges Gutachten erstattete, und daß er, selbst bei der Kontrolle im kleinen, aus 25 Stück Rüben von 16,25 kg Gewicht 6,6% "Rohzucker" erhielt; K o s man und Hein s i u s äußerten demgemäß 1799 die Meinung, Ach a r d' s Erfin­dung sei seit jener des Schießpulvers die folgenreichste, denn sie werde zur Aufhebung der Sklaverei führen und zur Vernichtung des Zucker­monopols Englands, weshalb von dort aus Versuche zur Verhinderung und Bestechung zu erwarten seien W). In der Tat versprach schon 1799 der englische Gesandte in Berlin, G r e n v i ll e, der so pflichtgemäß die Interessen seines Landes zu wahren glaubte, Ach a r d für Ver­schweigung seiner Resultate eine einträgliche Stellung in London und eine größere Geldsumme 745), freilich ganz vergeblich; 1800 und 1802 folgten, ebenso fruchtlos, weitere Angebote von 50 000 und 200 000 Talern, von denen Ach a r d selbst erzählt 746) und die auch die Liegnitzer Poli­zeiakten bestätigen, sowie Mitteilungen des Professors L a m p a d i u s in Freiberg [ u. a. Entdeckers des Schwefelkohlenstoffes], der sich 1799 bis 1803 bemühte, eine Rübenzuckerfabrik zu Bottendorf a. d. Unstrnt

no) G rot k a s s, a. a. 0.; "C. Z.", XXXVII, 1410 (1929). 711 ) Den Bericht über sie von 1818, den letzten amtlichen !los schon schwor

kranken Mannes (Grotkass "D. Z." LVI, 604; 1931), kann man nur mit Er­griffenheit lesen. Vom Werte und von der Zukunft seiner Erfindung blieb er stets fest überzeugt.

712 ) G r o t k a s s , a. a. 0. 713 ) S p e t er "D. Z." LVII, 28 (1932); LVIII, :31 (1933). 744) ebd. 745 ) G rot k a" s "r:. Z." XXXVJI, 1381 (1929). 7") v. Li p p man n "Abh. u. Vortr." (Leipzig 1906) I, 303.

912 von Lippmann: r Zlsehr. Ver. Dlseh. Zuckerlnd.

(Thüringen) in Gang zu bringen. Englische wissenschaftliche Autoritäten verhielten sich übrigens dem Rübenzucker gegenüber ebenfalls durchaus ablehnend. Da v y bezeichnete ihn als bitter, T h o m so n als ekelhaft (so noch 1810 in der Edinburger Ausgabe seiner "Elemente der Chemie"), und die derart erregten Vorurteile wirkten in England bis gegen 1840 nach 747). Daß auch die preußischen Kolonialzucker-Raffinerien zumeist in ihrer völlig abweisenden Haltung beharrten, kann nicht überraschen; als der amerikanische Diplomat Adams, Sohn des damaligen Präsi­denten der Vereinigten Staaten, 1800 die Raffinerie Hirschberg in Schlesien besuchte, erhielt er dort sehr ungünstige Auskünfte, namentlich <.uch betreffs der Gestehungskosten 748). Verschiedene Zeitgenossen be­mühten sich ferner, Ach a r d die Priorität abzusprechen, so z: B. 1799 D e d e k in d in Braunschweig; es steht indessen fest, daß dieser zwar seit 1787 Anbauversuche machte und hierbei die besonderen Vorzüge der "weißen Rübe" beobachtete, jedoch weder zu durchgreifenden Erkennt· nissen gelangte, noch jemals Zucker aus seinen Rüben herstellte 749).

Die Priorität A c h a r d' s bestätigt übrigens völlig unparteiisch die in Frankreich nach 1799 eingesetzte amtliche Prüfungs-Kommission m), auch v-erlieh ihm die "Landwirtschaftliche Gesellschaft" zu Paris 18ll ihre goldene Medaille ausdrücklich "als dem ersten Beg-ründer der Rüben­Z'Ilcker-Fabrik,ation 701).

23. Die Berichte über die 1799 und seit 1799 erzielten Ergebnisse der Fortschritte 702), über die Näheres bei Scher er 755) und bei K l a p -r o t h 754) nachzulesen ist, fanden allerorten eingehende Beachtung, be­sonders seit die ohnehin schon unerhörte Verteuerung des Zuckers noch durch die von 1806 bis zum SturzeNapo I e o n s aufrechterhaltene Konti­nentalsperre gesteigert und zu einer dauernden gestaltet wurde. An dieser Stelle können nur einige wenige Einzelheiten des weiteren Entwick­lungsganges nachgetragen werden. In Magdeburg baute E. C. He ll e schon um 1798 Rüben und stellte Versuche zur Zuckererzeugung in

747 ) Grotkass, a. a. 0. 1410. rts) Je s s e n "D. Z." LI, 836 (1926). 748 ) U l r ich "Braunschweiger Magazin·' (1930), Nr. 3. V gl. auch S t i e da,

a. a. 0. 700) Speter "D.Z." LVIII, 32 (1933). 761) v. Li p p man n "Abh. u. Vortr." (Leipzig 1906) I, 299. - G rot k a s s,

a. a. 0.; "Chz." LIV, Rep. 101 (1930). 762) Ach a r d benutzte u. a. bereits 1799 Schwefelsäure und andere Säuren

zur Sa.ftreinigung: S p e t er, a. a. 0. 35, 36. 7111) a. a. 0. 704) a. a. 0., Spl. IV, 476 tBerlin 1819).

BdTe~/~·1 Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 913

kleinerem Maßstabe an, 1799 folgten ihm B o den s t ein nach und auch P l a c k e, der 1806 eine eigentliche Fabrik errichtete; in größerem Umfange aber arbeiteten Anstalten der drei Genannten erst 1810 und 1811, und P 1 a c k e erntete 1812 für die beiden seinigen, die täglich je 100 dz Rüben bewältigen konnten, die damals noch unerhörte Menge von 35-40 000 dz Rüben. Um staatliche Hilfe zu erlangen, reichte er Proben seiner Zucker und Sirupe bei der Regierung des Königreichs Westfalen ein, diese gab sie weiter an den Minister M o n t a 1 i v e t nach Paris, und letzterer legte am 18. Mai 1811 P l a c k e' s Brode dem Kaiser Na p o 1 e o n vor, auf den sie einen so entscheidenden Eindruck machten, daß die Szene durch D a v i d in einem eigenen Stiche festgehalten wurde! 755) Der Aufschwung der Magdeburger Industrie dauerte dann bis gegen 1815, aber 1820 war sie, infolge der erneuerten Einfuhr von Kolo­nialzucker, bereits wieder völlig erloschen 756). Das gleiche Los traf seit der nämlichen Zeit und aus dem nämlichen Grunde auch die benach­barten Fabriken des hochverdienten Na t h u s i u s in Althaldensieben 757)

und des Grafen S c h u 1 e n b u rg in Emden (Provin2 Sachsen), die binnen 60 Tagen 1200 dz Rüben verarbeitete und 6-7,8% Rohzucker gewann 758),

desgleichen fast alle anderen Unternehmungen, angefangen von der bei Frankfurt a. 0. 759) und der v. Kopp y 'sehen zu Krayn (Schlesien) im Osten, bis zm jenen des Rheinlandes und der bayerischen Pfalz im Westen 760) •• Schon vorher an der Ungunst der Zeiten gescheitert waren u. a. die Bestrebungen des Amtmannes Wie l an d t in Baden, der bereits 1802 von "Runkelzucker-Fabriken" sprach 761), und die weiter oben er­wähnten des trefflichen L a m p a d i u s 762). Mit auf unbestimmte oder unverstandene Nachrichten aus Thüringen oder Sachsen dürften einige Notizen zurückgehen, die sich in den Schriften des frühverstorbenen

7 .. ) S. ihn im "Album du Centenaire de !'Industrie su­c r i e r e" (Paris 1912), 11.

7511 ) G rot k a s s, "Z." LXXV, 875 (1925); "Zuckerfabrikation im Magde-burgischen" (Magdeburg 1927); "Chz." L, Rep. 9 (1926).

757) U l r ich "D. Z." LVI, 607 (1931). 756) Ders., "Chz." LV, Rep. 17 (1931). 7118) Ders., "Oder-Zeitung" vom 12. Juni 1931. 710) Be c k er "Die Entwicklung der pfälzischen und rheinischen Rüben­

zucker-Industrie während der Kontinental-Sperre" (München 1924; Universitäts­Bibliothek, Diss. Nr. 2, E. 7396; ungedruckt).

711) Speter "D.Z." LVIII, 33 (1933). 712) V gl. dessen "Beyträge zur Chemie" von 1804, Bd.l. - Ueber Go e t h e 's

einschlägige Beziehungen und seine die Rübe betreffenden Versuche vgl. v. Li p p man n "Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik" (Berlin 1923), 275.

914 von Lippmann: [ Zlacbr. Ver. Dtaeb. Zuckerlnd.

RomantikersNova l i s (von Hardenberg, 1772-1801) finden; seine kurzen Anmerkungen betreffen die "Trocknung der Runkelrüben", ihre "Auslaugung im Wasser", die "Reinigung mit Oel", das "Kochen in ihrem eigenen Branntwein", und die Möglichkeit "den Schleimstoff durch galva­nisch-chemische Behandlung in Zucker zu verwandeln" 763).

24. In F r a n k r e i c h , das C h a t i ll o n 's warme Empfehlung des Ach a r d' sehen Verfahrens von 1801 nicht beachtet hatte 764), scheiterten die von N a p o l e o n seit 1811 befohlenen, durchgreifenden Maßnahmen zumeist schon daran, ·daß man keine geeignete RUhe besaß und auch keinen geeigneten Samen zu beschaffen vermochte, am wenigsten in so großen Mengen; selbst die auf kaiserlichen Befehl errichteten sog. "Lehr­fabriken", wie die des sehr tüchtigen Mohr zu Wachenheim im Elsaß, konnten sich nur so lange halten, als sie staatliche Zuschüsse empfingen, d. i. bis 1813 765). - In B e l g i e n, das damals Frankreich einverleibt war, wurde 1811 ebenfalls zur Errichtung von Fabriken geschritten, aber die zu Namur vermochte aus 10 000 dz ihrer [offenbar ganz minder­wertigen] Rüben nur 60 dz = 0,6% Zucker zu gewinnen und stellte daher den Betrieb alsbald wieder ein 766). - Die in 0 es t er r e ich , besonders in Böhmen, ins Leben gerufenen Unternehmungen überlebten das Ende der Kontinentalsperre ebenfalls nicht, oder höchstens noch einige Jahre 767), desgleichen die in Ungarn, wo K i e t a i b e l 1811 schon versuchte, die Rüben auszulaugen und die Säfte mit Alaun; Braunstein, Bleioxyden usf., gründlicher zu reinigen 768). - In Rußland stellte, wie der deutsche Chemiker L o w i t z , Entdecker der entfärbenden und reinigenden Wirkungen der Holzkohle, aus St. Petersburg (seiner Tätig­keitsstätte) an Scherer schreibt 769), der deutsche Apotheker Bind­heim zu Moskau um 1799 im kleinen völlig reinen und höchst wohl­schmeckenden Zucker aus Rüben dar; die ersten fabrikmäßigen Arbeiten gemäß Ach a r d' s Vorschriften verdankte man jedoch dem Oberstleut­nant J o s s i p o w, der sie 1802 auf seinem Gute nächst Moskau begann und fortsetzte; er starb aber bereits 1805, und infolge dieses frühen Todes gelang es seinem Gesellschafter, dem General B l an k e n nage I

7"') "Fragmente", ed. Kannegießer (Dresden 1925), 695. 70) G r o tk as s "C. Z." XXXVII, 1381 (1929). 785) U Ir ich "C. Z." XXXIX, 523 (1931). 780 ) Sachs "Sucrerie Beige" LI, 302 (1932). 70•) G rot k a s s "Z. f. Zuckerind. d. cecho-slow. Rep." (Prag 1929) XI, 148. 788) v. Szathmary, "Z." LXXXI, 852 (1931). 70') Speter "D.Z." LVIII, 35 (1933).

BdT. 84· 1934·] Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 915 ecbn. T.

in Tula, ihn um jeden Anteil und Ruhm zu bringen, ja seinen Namen für lange Zeit völlig vergessen zu machen 770).

25. Daß Staatsmänner und Nationalökonomen des beginnenden 19. Jahr­hunderts dem Rübenzucker gänzlich verständnislos, ja infolge einseitig theoretischer oder beschränkt fiskalischer Anschauungen geradezu feind­selig gegenüberstanden, kann nicht wundernehmen, wenn man bedenkt, daß sich Gesinnung<'n nämlicher Art noch während der Jahre 1840-1850 in gleicher Weise geltend machten: 1842-faßte die französische Regierung den Plan (mit dem sie aber nicht durchdrang), die bestehenden fast 400 Fabriken anzukaufen und jeden Weiterbetrieb endgültig zu verbieten, und 1850 empfahl Prof. Sc h u 1 z e (zu Jena) für Deutschland die näm­lich Maßregel und veranschlagte die zum Erwerbe von 213 Fabriken nötige Summe auf 10 Mill. Taler. Ebenso eiferte in Oesterreich 1844 Prof. Be c k er wider die schädliche "Treibhauspflanze", wogegen der auch wirtschaftlich sehr tüchtige und aufgeklärte FH~brikdirektor Rad (zu Datschitz in Mähren) scharf und erfolgreich auftrat 771). Aber schon 1845 erklärte neuerdings v. Ta g ob o r s k i in seinem "Finanz- und Steuer-System Oesterreichs" 172), es sei für den Staat sehr vorteilhaft, die vorhandenen 86 Fabriken unter Ausgabe von 5,5 Mill. Gulden 5% iger Schatzanweisungen ein für allemal einzulösen 773).

XVI. Zum 16. Abschnitt (S. 708-750): "Geschichte der Zuckerpreise."

1. Einblick in die große Schwierigkeit, die Münzverhältnisse und Geldwerte des Mittelalters auch nur annähernd richtig zu beurteilen, so­wie Ordnung in die fast endlose Mannigfaltigkeit der Einheiten von Münzen und Gewichten zu bringen, gewähren die umfangreichen Zusam­menstellungen Röhricht' s 774); die Ergebnisse sind die nämlichen, zn denen auch jene Y ver' s führen 775), und werden für einen einzelnen Haupthandelsplatz wie Barcelona schon durch die Ca p man y ' s vollauf bestätigt 776). Besonders erschwerend wirkt noch der Umstand, daß viele

77°) V ob I y "Z." LXXIX, 696 (1929). 771) G rot k a s s "Z. f. Zuckerind. d. cecho-slow. Rep." (Prag 1933) XV, 44.

Rad erfand, auf Anregung seiner Frau, die sich beim Zuckerschlagen verletzt hatte, 1840-1842 den Würfplzucker; s. G rot k a s s, a. a. 0. XV, 20; "Chz." LVIII, Rep. 129 (1934).

772) Wien 1845: II, 186. 773) G r o t k a s s, a. a. 0. 774) "Deutsche Pilgerreisen im Mittelalter", 2. Auß. (Jnnsbruck 1900), 51 ff. 775) "Le commerce et les marchands de l'ltalie meridionale an 13. et au

14. siecle" (Paris 1903) 49 ff.; 56; 401. 778 ) "Memorias historicas ... " (Madrid 1779) II (2), 121 ff.

916 vonLippma.nn: [ Ztachr.Ver. ============================~~================~Dbc~h.ZuderlD~

Staaten die "Grundlagen" der in- und ausländischen Silber- und Gold­münzen (z. B. die Einteilung 1 livre = 30 sous = 24() deniers) sehr oft weitgehend abänderten und durch "Tarife" willkürlich festzusetzen suchten, im Glauben, hierdurch die Preise der Waren regeln, und ihr Steigen oder Fallen verhindern zu können 777). Aber auch wenn die Geld­mengen mehr oder weniger zutreffend berechnet sind, so versagen doch nach B o t h e 778) alle bisherigen Verfahren zur Feststellung ihrer ein­stigen Kaufkraft; diese wäre nur zu ermitteln, wenn sich die Frage be­antworten ließe "Was müßte ein vornehmer Haushalt heute am gegebenen Orte aufwenden, um seine Bedürfnisse in gleicher Weise "IVie zur betreffenden Zeit zu decken?", und von der Möglichkeit, eine solche Antwort zu erteilen, sind wir vorerst noch weit entfernt.

2. An einzelnen Angaben über Zuckerpreise liegen noch die folgen­den vor: 1303 erbrachten aus dem an Gewürzen und Süßigkeiten (Ingwer­brot, Pignolat ... ) reichen Nachlasse des Bischofs von L o n d o n 77 Pfunde "zucare" 3 ;E 17 s, 2 d, also für 1 Ztr. rund 5, demnach für 1 dz rund 10 ;E 779) [= etwa200M Gold-, nicht heutigem Geldwert]. - 1480 kaufte Herzog A 1 b r -e c h t v o n S a c h s en im h l. L an d e 6 Cantare Candis und zweimal umgekochten Zucker (di due cotte), den Cantar im Mittel zu 100 venetianischen Dukaten; von einem verbliebenen Reste konnten zu Venedig für je 1 Centenar, dessen Einstandspreis 17 Du­katen gewesen war, nur 11 Dukaten erlöst werden, wodurch ein Verlust von 300 Dukaten entstand 780). Nach Schaub e entsprach der Cantar von Accon 228 kg und der venetianische Centenar 30,25 kg 781), doch kann ersterer den gegebenen (sehr unklaren] Aufstellungen nicht zugrunde liegen, und eine weitere Umrechnung ist daher unmöglich; nur so viel läßt sich ersehen, daß der Preis für 1 Centenar in Venedig 11 Dukaten war, also für 1 dz rund 36 Dukaten, d. i. an 350 M Goldwert, denn der venetianische Dukaten besaß einen Gold- (nicht heutigen Geld-) Wert von etwa 9,5 bis 10 M. - 1513 kosteten in A u g s b u r g 22 Pfunde Zucker 6 fl. 12 Kr. 782), demnach der Ztr. 28 fl. 12 Kr., oder der dz 56 fl. 24 Kr. [ = rund 95 M Goldwert]. - 1550 war zu K o p e n h a g e n der Zucker

777) Ta e u b e r "Geld und Kredit im Mittelalter" (Berlin 1933); besonders 249 ff.

778) "M. G. M." XXXIII, 245 (1934). 7"') T s c h i r c h , a. a. 0.; I, 1498. 780) R ö h r i c h t , a. a. 0., 154. 781) "Ha.ndelsgeschichte der romanischen Völker" (München 1906), 812 ff. 7"') F. Fischer "Geschichte des deutschen Handels" (Hannover 1785 ff.)

IV, 765.

B~O:;.. \.~·) Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 917

noch so teuer, daß ihn nur die Reichsten bezahlen konnten und ein hohes Adelshaus im Laufe mehrerer Jahre bloß 57 kg verbrauchte; als 1620 die erste Raffinerie errichtet wurde, kosteten 1 kg "gemeiner" und "guter" je 1 und 2 Kronen [der dz 100 und 200 Kr. = rund 80 und 160 M Silber­wert], "was dem 10- bis 12-fachen heutigen Betrage entspricht" 783).- 1588 meldet ein Schriftstück, daß man für 1 Arrobe (= 15 kg) k an a r i scher Blancos [hellen, wohl mit Tonerde gedeckten Rohzuckers] 42 Realen be­zahlte, und für 1 Arrobe der geringeren Sorten (Moscobados, Slumas, Rescumas, Nyetas, Rapaduras, Panelas) meist etwa um 100 Maravedis weniger 784). Falls silberne Realen gemeint sind, von denen 8 auf 1 Peso im Silberwerte von eh~a 7 fr. gingen, so daß 1 Reale = rund 60 Centimes zu setzen ist, und falls von den Maravedis die erste Klasse in Frage kommt, deren 1 Reale 64 zählte, so stellte sich 1 Arrobe auf 25 und 15 fr., 1 dz also auf rund 170 und 100 fr. (= 125 und 75 M) Silberwert - Darauf. daß alle solchen Zahlen nur eine ganz ungefähre Bedeutung bean­spruchen können, sei nochmals ausdrücklich hingewiesen; auch unter­einander sind sie nicht ohne weiteres vergleichbar.

3. Für die von dem Franzosen N a u d y 1720 in S t e t t i n errichtete, aber nur bis 1736 betriebene Raffinerie kaufte man in Bordeaux 488 dz Rohzucker und 95 dz Blancos aus Domingo, den dz zu rund 30 und 35 holl. fl. ( 50 und 59,70 M), und verausgabte für Fracht und Ver­sicherung bis Stettin, Zölle und kleinere Gebühren noch 43,2% dieser Summe; 1 dz der aus ihnen hergestellten, sehr beliebten Kleinbrote von 11/ 4 kg Gewicht erbrachte in Stettin 114 M, 1 dz der verschiedenen Sorten gewöhnlicher und feiner Sirupe 31 bis 75 M 785). - 1738 berechneten sich für R o t t er d a m aus den, meist nur für 10 Pfunde angegebenen Zahlen, die Preise für je 1 dz Rohzucker auf 26 holl. fi. (= rund 50 M), weißen Kandis auf 52 fl. (= 87 M) und Raffinade auf 40 fl. (= 67 M), und letztere war gerade ebenso teuer wie Süßholz I 788) - In B e r l i n kam 1754 das Pfund feinen Zuckers auf 4 Gr. 9 Pf. zu stehen, was für 1 dz an 120 M ausmacht 787). Gegen Ende des Jahrhundertes, besonders nach der Ver­wüstung Domingos, stieg der Preis rasch an und erreichte während der Kontinentalsperre geradezu phantastische Höhen, so bis 600 M für 1 dz

781) "C. Z." XL, 270 (1932). 781) D e B u r bure-Wes e n b e e k, "Sucrerie Beige" LI, 301 (1932). 7811 ) v. Li p p man~ "D. Z." LVII, 467 (1932). 780) D ob b e 1 a a r, "Nederl. Weekblad" (für Lebensmittel usf.) vom

22. September 1932. 787) "Briefe F r i e d r ich 8 d e 8 G r o ß e n an F red e r 8 d o r f" (Berlin

1926), 299. 67

918 von Lippmann: [ Ztachr. Ver. Dtach. Zuekerlnd.

in den deutschen Hafenstädten und bis 1800 M im Binnenlande. Selbst in W i e n , wohin einiger Zucker immer noch auf Schleichwegen ans dem Osten und Südosten gelangte, kostete nach Briefen von M o z a r t ' s Witwe schon 1809 ein K i I o 10-12 fl. (= 17-20 M), 1810 aber bereits das Doppelte bis Dreifache! 788) Es ist hiernach begreiflich, daß die ersten, unter solchen Verhältnissen begründeten Rübenzuckerfabriken ihren Betrieb nicht mehr aufrechterhalten konnten, als sie 1815 für 1 dz Rohzucker nur mehr 120 M erhielten und für 1 dz Sirup 42 M 789).

XVII. Zum 17. Abschnitt (S. 751-774): "Ansichten über Entstehung und Wesen des Zuckers".

1. Ueber die Herkunft des Zuckers in den Pflanzen herrschten noch gegen Ende des 18. Jahrhunderts zumeist gänzlich unklare und rückständige Vorstellungen; obwohl schon Mari o t t e (1610-1684), seiner Zeit weit vorauseilend, gelehrt hatte, daß die Gewächse alle be· sonderen und für sie charakteristischen Substanzen s e I b s t neu bilden, und zwar auf Grund ihrer spezifischen Beschaffenheit, die jenen auch die "structure particuliere" verleiht, so blieben doch nicht nur die meisten Laien, sondern auch viele Gelehrte bei der landläufigen Meinung, Zucker­rohr oder Rübe entnähmen "ihr lieblich schmeckendes Salz" fertig "dem daseyenden gezuckerten Boden", - eine Ansicht, gegen die der belesene und aufgeklärte sächsische Bergrat Henk e I 1755 nochmals entschie­denen, aber vergeblichen Einspruch erhoben hatte 790). Andere Forscher wieder hielten an Anschauungen fest, denen noch 1817 G m e I i n mit den Worten Ausdruck gab: "Organische Körper sind Produkte der von Lebenskraft geleiteten Affinität"; da selbst Männer vom Range Par­mentier's (1737-1813), De Saussurre's (1744-1790), und T h a er 's (1751-1828), die angebliche "Lebenskraft" sogar die Phos­phate der Knochen und die Kalkschalen der Eier hervorbringen ließen, desgleichen die pflanzlichen Aschenbestandteile wie Kieselsäure, Calcium­carbonat, Kochsalz, Salpeter, Pottasche und Soda, und zwar z. T. aus den Gasen der Atmosphäre, so durfte man ihr freilich auch jede sonstige Leistung unbedenklich zutrauen, ohne sich weiter um die von H e 11 o t (1685-1766) an bis auf A I e x a n d e r v o n H u m b o I d t (nach 1797) vertretenen und erwiesenen Lehren und Tatsachen zu bekümmern 791 ).

7"") Sc h u r i g "Constanze Mozart" (Dre~den 1922) 52, 64. 788) Ulrich "Chz." LV, Rep. 17 (1931). 710) "Flora saturnizans'' (Leipzig 1755) 237, 577. 791) v. Li p p man n "Urzeugung und Lebenskraft" (Berlin 1933) 97. -

Ueber die richtigen Ausführungen Macquer' s um 1750: ders., "Chz." LV, 2 (1931).

B;;.:;,. ~·1 Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 919

AuchAch a r d ließ es in den "Chymisch-Physischen Schriften" von 1780 noch dahingestellt, woher die Aschensalze der Pflanzen und Tiere rühren, und ob sie durch "Animalisation" verändert und etwa in andere, noch unbekannte Erden umgewandelt werden möchten? 793); erst 1791 vertrat er in den "Vorlesungen über Experimental-Physik" den richtigen Stand­punkt, daß z. B. die Pottasche erst bei der Verbrennung der Pflanzen und ihrer B~standteile, so des Weinsteines, entstehe, und dabei in reichlicher Menge zurückbleibe 793). Zwecks endgültiger Schlichtung der Streitfrage erneuerte 1812 die Haarlerner "Gesellschaft der Wissenschaften" die (später von anderer Seite bis 1838 wiederholte) Preisfrage, "ob Pottasche ein Produkt der Vegetation der Pflanze ist, oder erst bei der Verbrennung erzeugt wird?" 194); lehrte Her m b s t ä d t doch noch 1815, "die metalli­schen Bestandteile der Pflanzen entstehen durch Veränderung des Kohlen­stoffes" 195), etwa des im Humus enthaltenen. Besaß aber die Lebens­kraft die Fähigkeit, den "stabilen Aschenstoff" zu bilden, so war sie ihr bfltreffs einer "labilen Pflanzensubstanz" wie des Zuckers gewiß nicht abzusprechen.

2. Was das Wesen des Zuckers betrifft, so hob Macquer schon 1766 hervor, daß alle Folgerungen ,die man aus jenem der Produkte seiner trockenen Destillation zu ziehen pflege, fragwürdig und mit Vorsicht aufzunehmen seien; vermutlich enthalte der Zucker neben viel zarter schleimartiger Erde ein süßes, nicht flüchtiges Oel, sowie eine Säure, die dieses Oel verseift und wasserlöslich macht, so daß er also sichtlich von seifenartiger Natur sei 796). Ach a rd teilte diese Anschauung noch 1791 und hielt die fragliche Säure für die von S c h e e 1 e 1780 durch Oxydation des Zuckers erhartene "Zuckersäure" [= Oxalsäure], die an Phlogiston [den hypothetischen "Brennstoff"] gebunden und dadurch bezüglich ihrer Schärfe gemildert und ausgeglichen sei 797); damaligen Vorstellungen gemäß sollte ein derartiges "Gleichgewicht" der Bestand· teile auch die Bildung von Kristallen begünstigen, und dies traf auch beim Zucker zu, für dessen "Gebilde" A c h a r d das von M u s c h e n · b r o e k ermittelte spezifische Gewicht 1,606 als das richtige anführt 198).

Zugunsten des Vorhandenseins einer Säure im Zucker deutete man auch

112) Berlin 1780; 265. 7") Berlin 1791; I, 189 ff. 711) B u g g e, a. a. 0. I, 238. 7") Sprenge I II, 314. 7111 ) "Dictionnaire de Chymie" (Paris 1766) II, 157. 717) "Vorlesungen ... " I, 209; 265, 266. 118) ebd. I, 168.

920 von Lippmann: [ Ztachr. Ver. Dtsch. Znckerlnd.

die schon seit dem 16. Jahrhundert aus Ostindien vermeldete Anwendung von Zucker oder zuckerhaltigen Flüssigkeiten zur Herstellung eines besonders dauerhaften Mörtels oder "Zementes", - offenbar, indem man eine Verbindung der "Säure" mit dem Kalk voraussetzte. Derlei Nach­richten liegen aus Ostindien tatsächlich bereits aus sehr alter Zeit (5. Jahrhundert n. Chr.) vor und werden durch verschiedene spätere immer wieder bestätigt 799), während zahlreiche neuere Erfahrungen sich weitgehend widersprechen, vermutlich weil die Beschaffenheit des Kalkes und die Mengenverhältnisse eine ausschlaggebende Rolle spielen.

3. Die richtigen Schlüsse, die La v o i sie r schon 1789 über Kohlen­stoff, Wasserstoff und Sauerstoff als alleinige Bestandteile des Zuckers, sowie über die Art ihrer Bindung gezogen hatte, fanden zunächst selbst bei seinen sonstigen Anhängern, den "Antiphlogistikern", weder Ver­ständnis noch Zustimmung, und das nämliche galt betreffs jener, die den Zerfall bei der Gärung betrafen und in dem Satze gipfelten: "könnte man Kohlensäure und Alkohol wieder verbinden, so müßte daraus der Zucker zurückentstehen". Der treffliche D ö b er einer in Jena, der seiner Zeit in vielem voraus war, versuchte ihn noch um 1820 zu verwirklichen, indem er das entsprechende Gemisch von Kohlensäure und Alkohol mit Platin-Suboxyd [als Katalysator] behandelte, -freilich ohne die erhoffte "Umkehnmg der Reaktion" erreichen zu können 800).

4. Ueber die Ursache, die eigentlich den süßen Geschmack des Zuckers bedinge, und über die Berechtigung, ihm diesen schon "an sich" zuzuschreiben, gingen die Meinungen im 18. Jahrhundert noch weit aus­einander; K an t sagt hierüber 1792 in den "Philosophischen Hauptvor­lesungen", die erst neuerlich aus Kollegheften einesGrafenvon D o h n a bekannt wurden 801 : "Man weiß vom Zucker und von der Süßigkeit über­haupt, . . . daß es gut schmeckt, allein dies rührt aus unbekannten Gründen her, ... (denn) Urteile des Geschmacks sind nur subjektiv." -Vielfach erörterten auch die Sprachgelehrten jener Zeit die Frage, ob die Worte der verschiedenen Sprachen für "süß" unmittelbar mit dem Geschmack, Geruch und Gefühl beim Genusse süßer Pflanzensäfte und Süßigkeiten zusammenhingen? Geläuterte Meinungen bildeten sich aber erst allmählich im Laufe des 19. Jahrhunderts aus, und Grimm faßte sie für die indogermanischen Sprachen und insbesonders hinsichtlich der Worte svadus (Sanskrit), j.IJtlr; und yAvKor; (griechisch), suavis und dulcis

719) Vgl. z. B. B. Döhring "C.Z." XI, 752 (1932) für Siam; Headley "Int. Sug. Journ." XXXV, 81 (1933) für Guyana.

800) "Zur pneumatischen Chemie" (Jena 1824ff.) IV, 77; V, 80. 1111) ed. K o w a I e w s k i {München 1924), 232.

B~ecS:;.. ~~-] Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 921

(lateinisch} usf., in seiner "Geschichte der deutschen Sprache" zu­sammen 802}.

5. An den Zucker knüpften sich, seit seine Verwendung in weitere Volkskreise drang, auch allerlei ab e r g 1 ä u b i s c h e Vorstellungen, die z. T. bis zur Gegenwart lebendig blieben. So z. B. überreicht man mancherorts Neuvermählten ein mit Zucker gefülltes Salzfäßchen, oft auch noch Süßigkeiten oder Marzipan, und sorgt für einen recht süßen Hochzeitskuchen, denn Zucker (der hierbei den vormals gebrauchten Honig ersetzt) bewährt sich als "heil- und zauberkräftig", wirkt segens­reich und verheißt Fruchtbarkeit 803). - Dem Erst- und überhaupt dem Neugeborenen bringen die Nachbarinnen Semmel und Zucker, wenn auch nur für einen Kreuzer, denn das bewirkt, daß er nie im Leben neidisch wird; den größeren Kindern aber schenkt man zum Schulbeginn eine Tüte, die neben einem Ei und Brotrinde auch etwas Zucker enthält, denn daraufhin werden sie lerneifrig, fleißig und gescheit 804). - Setzt ein junges Mädchen dem Kaffee zuerst die Milch zu und dann erst den Zucker, so muß sie noch sieben Jahre ledig bleiben 805). -Herrscht in der Wirt­schaft Geldmangel, so lassen sich die jungen Leute von einem alten Weib etwas Zucker und Essig gleichzeitig in den Mund geben, das bringt sichere Abhilfe 808). -Am 1. Januar soll man sich Süßigkeiten schenken, "dann machen sie das ganze Jahr süß" 807). - Wichtig ist es auch, sich den "Hausgeist" günstig zu stimmen, der, so wie der antike "Agatho· dämon" (= guter Geist), als kleine, süße Milch liebende Schlange vorge­stellt wurde, weshalb man dem "Erdbewohner" Milch mit Zucker (der an die Stelle des ursprünglichen Honigs trat) "auf die Bank setzt". Den bösen Geist aber hält man sich fern, indem man vermeidet, ihn als "Teufel" zu bezeichnen, vielmehr von ihm nur unter dem umschreibenden und beschwichtigenden Decknamen "Zucker" spricht 808).

Zusätze bei der Korrektur:

Zu S. 811: Den "Traditionen" nach empfahl schon Muhamme ll den Honig als ein an Wert "dem Koran gleichkommendes" Heilmittel gegen innere und äußere Krankheiten, und genoß ihn auch selbst, mit

802) Berlin 1868, 2. Aufl.; 212, 227. 803) Eckstein "JI. D. A." V, 676 ff., 681. 804) ebd. III, 917 ff.; B o c tt e, cbd. VI, 995. 805) E c k s t e in , ebd. VI, 292, 367. 808) S i e b s , ebd. 111, 619. 807 ) S a r t o r i, ebd. VI, 1035. Dies lehrt übrigens schon 0 v i d in den

"Fa~ten" I, 185 ff.! 808) Grimm "Deutsche Mythologie" (Berlin 1878) III, 147, vgl. 197; 309.

922 von Lippmann: l Zlachr. Ver. Dtsch. Zuekerlnd.

Wasser (womöglich mit Regenwasser) verdünnt, zum Schlusse der Mahl­zeiten; "Wein" aus Honig gestattete er aber, wie alles Gegorene, nur als Medikament 1).

Zu S. 824: Auch nach S i n g h ist die Zahl der Chromosomen sehr verschieden, und beträgt bei Saccharum spontaneuro 32, bei verschiedenen dünnen und dicken Wildformen 27-54 und 64, bei Narenga 13, bei Vallai 40, bei Shakarchynia 62, und bei Saretha soga.r 92 2).

Zu S. 883: Aus Manna sollte nach Muhamme d auch die Trüffel bestehen, und deshalb sehr heilsam bei Augenkrankheiten sein ").

Zu S. 862: Zur Geschichte der mittelalterlichen Fälschungen von Lebensmitteln und ihrer amtlichen Ueberwachung vgl. die Mitteilungen von A m b e r g er 4).

Zu S. 882: Zur Literatur über Tee vor 1700 sind noch anzuführen: A 1 b in u s "De Thee" (Frankfurt a. 0. 1684) ; B o i s l e a u "Kurtze Vor­stellung dess Gebrauchs und Nutzens dess Thee, wider etlicher Atheeisten ungütige Meinung" (München 1687) 5); Be r 1 a "The treasury of Drugs" (London 1690) 6); M a p p "De potu Thee" (Straßburg 1691).

Zu S. 884: Ueber Kaffee schrieb M a p p : "De potu Cafe" (Straßburg 1693). - Sehr ausführlich, an Hand zahlreicher Quellen und kultur­geschichtlich merkwürdiger Abbildungen, behandelt den Kaffee der soeben ausgegebene 2. Teil von Bd. III des oben erwähnten Werkes von S p r e c h er v o n B er n e g g.

Zu S. 894: Nach neueren Berichten erzeugten Kanada 25 000 dz Ahornzucker und 83000 dz Sirup, die Vereinigten Staaten 9000 dz Zucker und 160 000 dz Sirup, und letztere besaßen an 12 Millionen Bäume; im

Mittel soll ein Baum nur 1 kg Zucker ergeben, das Minimum ist 0,65, das Maximum 1,35 kg 7).

Zu S. 894: Nach v. 0 e f e 1 e 8) dürfte das Süßholz dem südlichen Ural entstaJI11Ilen und von da nach Iran und weiter nach dem Zweistromlande gelangt sein. Dort war es den Sumerern schon in ältester Zeit bekannt, doch wissen wir noch nicht unter welchem Namen; der bei den Akkadern lautete smsu, und ging so in die semitischen Sprachen über. Die keil-

1 ) Ras s 1 an "Mohammed und die Medizin nach tlcr Ueberliefcrung" (Berlin 1934) 36, 21; 26, 28, 39; 22, 29.

2 ) "Archief" XXXVI, 423 (1934). 3 ) R a s s 1 a n , a. a. 0. 35. ') "Chz." LIII, 829 (1934). 5 ) Der pseudonyme Verfasser liebt Wortwitze wie "Atheeismus·' unol

scheut selbst vor der Redensart "Te Deum laudamus" nicht zurück. 1 ) Thm zufolge war Tee in London zeitweise verboten? 1) "Journ. Fahr. Sucre" LXXV, 101, 377 (1934). 8 ) Gef. Mitteilung vom 11. Oktober 1934.

B%.!t-...\~·] Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zucker;;". 923

schriftlich erhaltene Medizin bedient sich des Süßholz.es oft, auch in Ge­stalt eines "gestampften" trockenen Pulvers, und zwar nur als Heil-, nicht als Süßmittels. Im älteren Syrien finden sich die Wurzel und ihre Auf­kochung zwar erwähnt, aber nicht häufig; erst die Schule Alexandrias benützt Wurzel und eingedickten Saft in vielerlei Fällen. - Muh a m­m e d soll Süßholz mit Vorliebe verordnet haben, äußerlich und innerlich, u. a. auch gegen Katarrhe 9).

Zu S. 900: Versuche zur Herstellung won Zucker aus K ü r b i s wurden während der Kontinentalsperre ebenfalls angestellt, und Hof­man n nahm sie noch nach 1830 wieder auf, wie zu er.wa.rten fruchtlos 10).

Zu S. 904: Die inzwischen ausführlich in der "Zeitschrift für auge­wandte Botanik" (1934, 305) veröffentlichte Arbeit Scheibe' s ist nach Krüger 11) in vielen Beziehungen von hoher Wichtigkeit, namentlich auch für die geographische Verbreitung der Rüben in Vorderasien. Gegen die Abgrenzung der Arten und die Bezeichnung "wilde Zuckerrübe" lassen sich aber Einwände erheben; auch ist es bemerkenswert, daß bei den langjährigen Bernbu.rger Versuchen die Beta maritima bis 13% Zuckergehalt zeigte, dagegen B. trigyna nur 3-8,75% und B. procumbens sogar nur 1,8%. - Für die Zuckerrübe fand D e c o u x 9 Chromosomen, für B. trigyna 27, und für eine aus beiden gekreuzte Sorte 18 12).

Zu S. 914: Zur Kontrolle des befohlenen Anbaues der Zuckerrüben setzte Na p o l e o n allerorten eigene Kommissionen ein; u. a. war eine solche 1812 auch zu Hamburg tätig 13).

Register. Bearbeitet von Dr. Ernst von Li p p man n.

Namen der Autoren und anonymen Werke.

A. Abi 'Ubaid al-Guzgoni

839. Abraham a Sta. Clara 887. .\bu'l Farag 845. Achard 822, 898, 909, 919. Adlung 863, 864. • \ctios von Amida 832. Ailianos 859.

1 ) Ras s I an 20, 38.

Albertus .Magnus 853, 861,900.

Albinus 922. Album du Centenaire 913. Aldrovandi 821. Alkmaion 814. Almagia 848, 867. Alpbanus 850. Alphita 834, 852, 89!>.

10) S p e t c r "D. Z." LIX, 908 (1934). ") "D. Z." LIX, 8!>0 (1934). 12 ) "Sucrerie Beige" LIV, 61 (1934). 13) Speter "D.Z." LIX, 824 (1934).

Amari 858. .\.mbergcr 922. Amman, Jost 871. Ammianus Marcellinus

809. Anna von Sachsen 871,

908 . AnderRon 891. .\ndry 88.'3.

924

Anon 892. Anthologia Palatina 840. Antipater 840. Apicius 831. Apollonius von Rhodus

813.

Arbolayre 862. Ariosto 866, 908. Aristophanes 827. Aristoteles 814, 815,. 851. Armbruster 808, 810, 811. Arnaldus von Villanova

852.

Arnobius 815. Aruch 907, 908. Aesaf 846, 895, 899, 908. Augustinus 815. Ausonius 840. A vicenna 839, 895. 904,

908.

B.

Bacon, Roger 904. Boohtold-Stäubli 852, 886. Bailey 831. Bakadur 824. Bakcheios von Tanagra

814. al-Baladori 836. Balzli 834, 851, 895. Banerjee 826. Barach 827. Bar Hebraeus 845. Batten 841. Becher 877, 878. Becker 889, 913, 915. Bedel 866. Behlmer 857. Benecke 856. Benedetto 848. Ben Samuel 899. Benzoni 867. Berla 922. Berliner 882. Bernhart 860, 875. al-Bilrtlnt 838, 839, 857. Beth 813, 818.

von Lippmann:

Bibel 810, 833, 902. Bidez 829, 831, 832. Biedermann 888. Bindheim 914. Biot 898. Bleichsteiner 886. Bock 870, 873, 897. Bodenheimer 808, 810,

811, 815, 816, 820, 821, 833.

Böhme 878. Böhner 811, 822. Boerhaave 821. Boette 817, 921. Bois 844. Boisier de Sauvage 822. Boisleau 922. Bolos von Mende 810. Bonnefons 880. Bontekoe 885. Boner 856. Bopp 812. Borelli 878. Bornmüller 823. Bose 892. Bothe 916. Bouck va Wonder 869,

896. Braun 881. Breastedt 809. Bower- Manuskript 826,

828, 829.

ßrandt 831. Brandt, Sebastian 862. ßremer 824. ilrockelmann 836. de Broussieres 822. Browne 837. Bruder Thoma.s 858. Brunschwig 862, 896. Busch 876. Bugge 859, 919. Bukratis 854. de Burbure · Wesenbeek

865, 917.

Burckhardt 831. Buron 867.

[ Zlachr. Ver. Dtsch. Zuekerlnd.

c. Camerarius 872. Cantarella 850. Cantimpre 857, 861, 869. Capitularien 819. Capmany 854, 858, 896,

915. Gapobus 878. Capparoni 878. Ca.psula eburnea 832. Caraka 826, 827, 838. Cato 902. Chairemon 809. Charignon 848. Ch'ang Ch'un 882. Ch'än Shou 882. Chatillon 914. Christ 886. Chrysippos 902. Circa instans 861, 862. Colin 906. Colmenero 881. Constantinus Africanus

844, 850. Contarini 867. Cordier 848. Cordus, Valerius 872, 873,

896, 900. Coulton 856. Crescentio von Bologna

853, 895. Creutz 851, 856. Croll 378, 897.

D. Damiani 852. al-Damiri 811. Damokra.teR 831. Dan 884. Da.nte 841. David 913. Davidsohn 841. DAwlld al-Antäkt 884. Da.vy 912. De anima 904, 908. De' Conti 849. Decoux 923. Dedekind 912.

Bd-r!tnli-~· 1 Nachtrüge u. Ergänzungen z. "Geschichte deB Zucker~". 925

Defremery 849. Delametherie 874. Dei Badia 859. Della Cella 808. Della Villa 858. Demokritos 903. Deuchler 868, 881. Dickinson 879. Diokles 903. Dioskurides 831, 845, 895,

900, 903. Dobbelaar 917. Döbereiner 898, 920. Döhring 920. von Dohna, Graf 920. Dold 834. Donaueschinger Frag-

mente 834.

Doneldey 864. Donnolo 846, 850. Dopsch 820. Dozy 845. Dradhabata 826. Dürr 831. Dufour 885. Duran 834, 899, 907. Dyascorides 862.

E.

Ebermann 819, 835. Eckstein 811, 817, 820,

921. Edelstein 813, 814. Edrisl, s. al-ldrisl 845. Edwards 876. Eggebrecht 910. Ellenberg 862, 896. Engler 901. Englert 834. Eph6dia 850. Eschenburg 842. Esser 826, 894.

F. FeldhauR 840, 841, 842.

881, 888. Fellner 855.

Ferche! 861. Ferch! 880. F'errarius 850. Fincke 881. Fischer 819, 853, 851l, 861,

862, 894, 895, 896, 900. Fischer, F. 860, 864, 865,

866, 870, 896, 916.

Florinus 885. Fluss 906. Fraimann 846. Frampton 848. Frank 883. Frankfurter Liste 896. Franklin 869, 880, 882,

883, 884, 896, 903, 904, 908.

Frencken 869, 896. Frobenius 808. Fuchs 833.

G.

Galenos 831, 837, 845, 856, 902.

Gaonen 846, 895, 899, 907. Garcia da Orta 865. Gargilius Martialis 895,

902, 903, 906.

Garrison 814. Gart der Gesundheit 862,

896. Gateau 844. Gaudefroy 842. Geiger 819. Geoponika 832, 840. Gerhard von Cremona

832, 851.

Gerson von Arles 908. Geschichte des Sinuhe

810. Gesner 873. al-Ghäfiqi 845, 857. Gieraths 863. Giese 859. Gildemeister 841. Gilg 879. v. Glasenapp 825.

Glauber 899. Gleditsch 820. Gmclin 918. Göbel 813. Göber 906. Goethe 888, 913. Goetz 825, 886. Gottfried von Straßburg

855. Grand Herbier 862. Gregorovius 820, 852, 853,

854, 858, 860. Grimm 812, 817-819, 82'.3,

851, 862, 888, 920, 921. Grobmann 844. Grotkass 893, 898, 910

bis 915.

H. IIa.berlandt 818. Haberling 897. Hackmann 847. Häfliger 857. Hahn 822. Halacha 901. von Haller 878. al-Hamadi\ni 836, 837. von Hardenberg (Novn-

lis) 914. Harms 901. Harnack 816. llarting 822. Hartmann 878, 897, 898. Hasan al-Basrt 810 Hassan Ibn TMbit 836. Headley 920. Heeren 808, 891. Hefele 860. Reicheisheim 800, 825. Heinrich 896. Heinrici 891. Heinsius 911. Hellot 918. van Helmont 878. Henkel 918. Henslow 861. Hormbstädt 893, 898, 910,

919.

926

Hemandez 880. IIerodot 808. Herrmann 848. Hertel 825. Herzog 814. IIcrzog-IIausor 815, 816. liesiod 813. Hess 848. Hieronymus, hl. 907. Higgins 876. Hildegard von Bingen

856, 894, 895. Hilera 868, 874. Hippokrates 814, 826, 837.

854, 902, 903, 906. Höller 821. Homer 813. Honigmann 812, 867. Horowitz 836. Horwitz 841. Huang-Ti 847. Hübotter 847. Hug 840. Hortus Sanitatis .'l62, 896. \'On Humboldt, A. 874,

918. HunaYn 837. Hurrl-Mcarl 852. HusaYn Ibn Ishäq 837,

845.

I. Ibn 'Abd el-Hakam 844. Ibn Abi-lTsaibia 845. Ibn al-'AwwAm 845. lbn al-BaitAr 845, 895. Ibn al-Dschazzil.r 844, 850. Ibn Battuta 849, 887, 890.

892, 897, 899. Ibn Fadl al-'Umari 842. Ibn FadlAn 820. Ibn Gazla 839. Ibn Hauqal 841. Ibn Ja'qub 820. Ibn :'lfaim(ml (s. Maimo­

nillf'~) 846. Ibn :'1-fä~awaih 837. Ibn Sina s. Avicenna.

von Lippmann:

al-Idrisi 845. Ihringcr 870. llberg 831. Jnfessura 860. d'lrsay 878. Isaac J udaeus HiiO. Issa-Bey 835, 842. al-lstachri 841. I-Tsing 827.

J. .Jacob 820, 821, 1141, 855,

884. Jacob van Maerlandt 857,

869, 8!16. .Jacohy 829, 888. J acger 813, 815. J amblichos 833. .Janki 834. Jätakam 825, 828. J<'gel 862, 872. .J essen 912. .J eswiet 824. .J oncquct 882, 883. J uan de CarMnas 868,

881. J uar. Ruiz 854. Jungbauer 819, 844, 909. Jungwirth 819. .Justinus 811.

K. Kahle 867. Kammerer 830. Kannegiesser 841, 9H. Kant 920. Kantorovicz 853. Karäer 846, 907, 908. Karle 818. Kautilya 825. al-Kazwini 811, 841. Kcith 825. Kietaibel 914. Kirchhoff 898. Kissncr 866, 908. Klaproth 893, !:197, 898.

909-912. Klose 821.

r Zlachr. Ver. Dtaeh. Zuckerind.

Kochbuch, Nürnberger 871.

Körner 813. van der Kolf 812. Kolkwitz 822. Kolhir 888. Kortonbeutel 829, 830. Kosman 911. Kowalewski 920. Kraus 839. Kretschmayr 877. Kroner 846. Kronfeld 888. Krüger 905. Kruse 812. Kürten 862, 896 . Kummer 818, 819.

L. Labat 874. Lampadius 886, 898, 911,

913. Landucci 859, 864, 866 . Lauchort 817, 818 . Lavarenne 880. La voisier 876, 920. Leeuwenhoek 822. Lefort 896. Lebmann 832, 849-851 Lemery 883. Lenaerts 865. Lenz 840. Lcsky 812. Lessing 842. Lcvi-Proyenc;al 845. Lcy 873. Liang 847. Liebeschütz 856. Liebig 893. Lien-Teh 847. Lind.ncr 82·\. Linne 821. Linsebooten 883. v. Lippmann 809, 816, 835,

838, 839, 840, 84'3, 851, 855, 876, 889, 898, 900, 902, 909, 9tt-91!l. 917, 918.

B~;.,~~- ~~-~ Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 927

Lochhead 822. Löw 833, 834, 836, 83i,

840, 844, 846, 848, 864, 868, 874, 880, 888, 889, 895, 899--903, 90i

Lopez-Dominguez 868 Lowitz 914. Lucretius 833. Lü Yü 882. Luminare 871.

M. Maass 812. Macer Floridu>< 895. Macquer 859, 898, 909,

918, 919.

MahAbMrata 825. Maimonides 841\. 8!\fl. 907,

908.

al-Maimuni s. Maimoni­des.

Manardus von FPrrara 864.

Manlius de Bo3co 371. Mapp 922. Marco Polo 848, 882. Ma.rggraf 821, 909. ~farienhym;m~ 855. Marinos von Tyru~ 830. Mariotte 918. Marquart 830. Marshall 903. Marsigli 885. Martius 880. Murzell 901, 90?. al-Ma.s'udi 841. Mathiolus 897. !100. Mutschoss 841. Matzkevich 900. Maurizio 810, 811, 815,

820--823, 849, 877, 894, 897, 899, 900.

Manrus 851. Mcdicina Plinii 902. !!03.

906. Megasthenes 829. Megenberg 861.

~Ieiche 820. Mehlinger 894. ~Icldrum 876. ~Iemminger 877. Menagier de Paris 869. ~feyer 906. Meyer, Ed. 810. 812. Meyer, Erich 822. Meyerhof 831), 837, 838,

842, 845, 846, 884.

Michael Scottu3 859. Mielentz 815. Mikusch 876. ~Hller 844, 845. Mischna 810, 834, 899. 900,

902, 903, 907

Mitscherlieh 898. Mittwoch 839. Mörtzsch 842. Moghadam 83!.. Molinari 883. Molisrh 892. Mommsen 831. Moreau de St.-Mery RTi Morier 891. Morland 832. Mowat 834, 895. Mozart 918. Müller 820, 896. Müller. G. 861. Müller, .Tohannes F\97. Müller, Reinh. 825--828. ~Iüller-BerJ!;stri:im 818,

819.

Müller-Graup!' 817, 818. Münzer 831. Muschel 832. Muschenbroek 919. Museum rustiraln 876.

N. Nadkawni 826. Nallino 858. Natan hen Pehlel

~- Aruch.

X<'archos 829. Nnckam 851, 855. 896, 902.

Neumann 821, 823, 834, 857, 879, 883, 887, 897, 898, 900.

Nöldecke 899. Nördlinger Register 862. Novalis 914. Nuwairi 899.

o. v. Oefele 811, 839, 89·1. Oepke 815. Ohrt 818. Olivier de Serres 909. Olympiodoros 856. Oreiba.sios 831, 837. Origenes 832. Ortolff von Bayerland

862. Otto 823. Oudhof 834. ()y id 812, 921.

P. Page!, W. 878 l'alladios 832. Paiieatantram 825. Papyri 831. Papyrus, Berliner 844. Papyrus Rainr.r 811, 843,

892, 895, 899.

Papyrus Smith 809, 898. ParacelsuR 821, 87R. Parks 848. l'urment.icr !HR Patin 8R3. Punkstat 847. Panlos Aigin'!ta &18. Pausanias 81fl l'enzer 848. Pcriplus 830. Pctriconi-Mich,•ls 854. Petronius 840. l'fa ff Rl4. 906. l'feiffcr 8f>!J. Pfister Rl2. l'folsprunt 862. Philagrios 831.

928

Philostorgios 832. Philostratos 812. Pholespiunt 862. l'icatrix 859. l'icault 906. Piebon 869. Picn-Chian 817. l'icrre d'Ailly 867. Pironne 854. Platcarius 861. l'linius 330, 831, 840, 900,

903. l'omet 881, 883. Poseidonios 867. Prinsen Geerligs 888. l'riscianus 895. Ptolemaios 830.

Q. Quiricus de Augustis 871.

R. Rad 915. Raschi 846, 902, 907, !lOS. Rasslan 922, 923. al·RAzi 838, 845. Regimen Sanitatis S9.lerni

852. Reinhart Fuchs 851. Renaud 837. Ricci 848. RidwAn 840. Rigveda 826, 827, S28. Risch 848. Ritter 811, 854. Robert 880. Robinet 875. Roddis 866. Röhricht 915, 916. Rose 895, 902, 903. Roselli f!Rl. Rosenthai 900. Ross 848. Rousseau 884. Roxas 892. Roy 825. Rubruk 848. Ruccelai 821.

von Lippmann:

Rilmke 824. Ruge 830. Ruisbroeck 818. Ruodlieb 852. Ruska 835, 838, 839, 846,

884, 904, 908.

Saadi 891. Sa~hs 914.

s.

Rah! Rahban 837. Sala, Angelus 878. Salernitanischer Codex

834, 895. Sanguinetti 849. Sanna 813. Sarasin 829. Sarton 840, 841, 842, 846,

848, 882. Sartori 818, 819, 921. de Saussure 918. Sbath 832. Schäfi"ijy 843. Schaube 916. Scheele 880, 8!18. 919. Scheibe 904. Scheibler 909. Scherer 893, 911, 912, 914. Schillmann 852. v. Schlechta 891. Schlegel 879. Schmidt 825, 851, 855, 857,

863. 879, 897. Rchöffler 861, 896. Sehrader 902. Schramm 834. Sehröder 817, 879, 882,

883, 887, 897, 900, 902, 903, 904, 908.

Schucb 906. Schürhoff 879. Schiissler 820. Schulten 810, 812. Srhulz 856. Schulze 915. Srlmrig 918. Schuster 812, 813, 815,

816, 823.

r Zl8chr. Ver. Dtaeh. Zuckerind.

Schwähn 809. Schwarz 834. Secrota Hippocrutis 332. Seifert 886. Senn 815, 827. Serapion 839. Seyffert 808. Shaw 808. Siddiqi 837. Siebs 921. Sirneon Seth 849. Simonides 812. Simonsfeld 87S. Singer 859. Ringh 922. Siponte 899, 908. Solinus 831. Spengler 880. Speter 893, 911-914, 923. Splitgerber 88/i. Sprecher von Bomegg

881, 892, 922. Sprengel 833, 882, 919. Stegemann 909. Steier 842, 85<1. Stein 825, 829. Steinbuch des Aristoteles

838. Stevens 8t:7, 90!1. Stevin 842. Stieda 909, !H2. Strabon 829, 840. le Strange 836. Rtrobl 904. Sudhoff 809, 821, 844, 850,

851, 852, 855. Sukthankar 825. Susruta 826, 8~8, 894. Swammerdam 821. Szarlitt 885. v. Szathmäry 893, 894, 914.

T. al-Tabari 835, 837, 838. Tabernaemontanu~ 87:3.

897. Taeuber 916. v. Tageborski 915.

BdT:!im~~·) Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 929

Taillevant 869. Talmud 810, 895, 899-902,

907. Tao 847. al-Tartiischi 8~, ~55. Tasso 866. Temkin &n. Thaer 898, 910, 918. 'l'heophrastos 8H, 815,

840. l'homalla 880. Thomas, Bruder 858. Thomas von Cantiprato

s. Cantimpre. Thomson 912. Timmer 829. Tozzi 885. Troje 868. Trotula 852. Trommsdorff 898. Tschirch 834, 839, 850,

862, 868, 871, 873, 879 881-883, 886, 894, 895 bis 897, 899, 916.

Tulpius 883.

u. Ulbrich 901, 902, 904, 905.

Ulrich 889, 89:3, 897, 910, 912, 913, 914, 918.

Urdang 857. Urso 851.

V. Vaghbata 826, R27. Varro 815, 831. Venkatraman 824. Viaticum 844. Vincentius Bellovacensis

904. Vindonios Anatolios 832. Vitruvius 840. Vobly 915. Vocoles 841. Vogel 891. Voltaire 884. de Vries 874.

W. Waldseemüller 867. Waley 882. Walsh 831. Wang-Ping 847. Warmington 829. Weber 817. Weingartner Liederhand

schrift 855.

Weiss 812. Weitnauer 865. Weilmann 809, 810, 814,

831. Wenkebach 811. W essely 849. Wickeraheimer 855. Wiener Handschrift 89f>. Wilbrandt 893. Wilde 820. Wilhelm 847. Windler 864. Winkler 872, 879, 896, 904. Wong 847. Wrede 818. Wright 851, 855.

Y. Y ver 853, 858, 915.

z. Zaunick 819, 871, 908. Zeitler 820. Zekert 880, 898. Zenker 847. Zidkia ben Abraham 844. Zimmernsehe Chronik

870.

Geographische und Eigennamen.

A.

Abessinien 884. Abu Sufjan 836. Accon 916. Adams 912. Aden 830. Aegypten 808, 811, 829,

833, 837, 838, 842, 846, 854, 859, 884, 890, 892, 898.

Aetna 904. Afghanistan 811. Afrika 808, 844, 903, 905. Agathodämon 921.

Agadir 906. Akkader 922. Albrecht von Sachsen 916. Alexander der Große 829. Alexander VI. (Borgia)

860. Alexandria 814, 832, 853,

906, 923. Alexandros 830. Alfons X. 854. Althaldensieben 913. Akkader 922. Amaltheia 812. Amazonas 877. Amerika 811, 867, 873,

892, 894.

Amiens 871. Amsterdam 888. Amu-Darja 839. Anatolien 904. Anjou 858. Anobon 865. Ansbach 880. Antiochia 837. Antoninus 830. Antwerpen 864, 865. Aphrodite 816. Apollon 812, 813, 818. Arabien 810, 829, 8:\0, 836,

884, 907. Arles 857. Assuan 843.

930

Athen 812. Athenc 906. Augsburg S70, 916. Augustu.:; S30. Australien Sll. Axumiten 830. Azteken SS1.

B. Baden 913. Bab-el-Mandeb 830. Babylonieu 811, S39, S46,

894, 905, 906. Bagdad 835, 837, 840. Bamberg S96. Bantarn S90. Barher S24. Barcelona SM, S96, 915. Balbani 865. Barletta S5S. Barmen S20. Basel S57, 860, 863, 886. Basra 892. Batavia S90, 891. Bayard S77. Bayenthal S20. Bayern S97, 913. Belgien 914. Benares S2S. Bengalen S29, S48. Berberei S65. Berenike II. 809. Bergzabern S73. Berlin 882, S83, S93, S9S,

910, 911, 917. Bernburg 905, 923. Beyenburg S20. BiMr 848. Blankennagel 914. Bodenstein 913. Böhmen 893, 914. Bordeaux 889, 917. de Bore S76. Bottendorf 911. Brandenburg 820. Brasilien 868. Braunschweig S71, 882,

S93, 912.

von Lippmann:

Bremen 864, 882. Brindisi S5S. Brügge S96. Buchara 839. Buddha S2ö. Burgund 896. Byzanz 840, &19, 850, 857.

c. Cadix S67. Calatabianco fl53. Uambrai SM. Camillo S66. Catania 853. Gelle S83. Ceylon Sll, 830, S92. Chartres 857. China S11, 847, SS2, S90. Chorasan 835. Clemens V. SM. de Clieu SSö. Columbia 868. Columbus 867. Cordova 846. Corvey 855. Cotinho 889. Cypern S59, 861, S99.

D.

Daendels S91. Dänemark S65. Damaskus S36, S42. Darmstadt 886. Deodati S65. Desiderius S51. Deutschland St6, S20, S23,

S55, 857, S60, S61, S65, S70, S77, S96, 898, 903, 908, 915.

van Diemen 890. Dijön 896. Dize 859. Domingo 867, 874, S75,

889, S93, S97, 917.

Dresden S82, 883, 886. Dschingiskhan 882.

( Ztochr. Ver. Dtach. Zuckerind.

E. Edessa S37. Ehrenberg 83:1 Eisai 882. Emden 913. England 841, ~öl, S55,

860, 861, S79, S96, 902, 903, 911.

Erfurt 8S3, 886, 89S. Eudoxos von Kyzikos

829. Europa S16, S22, 841, 901,

905. F.

Fayyiim 844. Ferrara S60. Florenz 854, S58, 859, S60. Formosa 891. Franken S77, S96. Frankfurt a. M. S63, 882,

883, 886. Frankfurt a. 0. 889, 913. Frankreich SM, 857, 860,

869, 881, 882, 884, 896, S97, 901, 903, 907, 908, 914, 915.

Franz TI. 893. Fredersdorf 917. Freiberg S9S. Friedrich II. (Kaiser)

853, 859. .Friedrich d. Gr. 909, 917. Friedrich von Hanau 877. Friedrich Wilhelm I. 889. l<'riedrich Wilhelm 111.

909. Fugger 865, S78.

G. Gades 867. Ganges S25. Genf 860. Genua S60. Gergoris S10, S13. Germaniefi S16. Gießen 8S6, S93. Gisulf 850. Glückstadt 889.

Bd. 84· 1934·] Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 931 Teehn.T.

Goa 865. Göttingen 886. Gondisapur 835, 836, 837. Gren\"ille 911. Gregor li. 853 Gregor XII. 854. Griechenland 811, 841,

900, 904. Groningen SM. Guadeloupe 874. Guiana 877. Guinea 865.

H. Haarlern 919. Hadrian I. (Papst) 820. Haiti 867, 875. Halberstadt 910. Halle 863. Harnburg 889. Han 847. Hanoi 830. Harbcke 893. Harran 837. Heidelberg 86.'3. Helle, E. C. 912. Henricus 863. Herat 841. Herborn 834. Herculanum 815. Hippalos 829. Hirschberg 912. Hofmann 923.

I. Ibervielle 876. Indien 823-827, 829, 830,

832, 835, 836, 838, 840, 849, 865, 890, 892, 894, 900, 920.

Indo-Iranien 813, 823. Indus 829. lnnozenz 855. Iran 834, 894, 922. lsis 816. Italien 810, 814, 815, 840,

841, 858, 859, 860, 871, 881, 895, 907, 908.

J. Jacob I. 879, 899. J amaica 876. Jang-Kong 890. Japan 882. J athrib 836. Java 890. Jemen 884. Jena 898, 915, 920. Joseph II. 894. Jossipow 914. Julianus 830, 832.

K. Kairo 843, 845, 884. Kalabrien 834. Kanada 892, 894, 922. Kanarien 864, 865, 868,

917. Kar! IV. 863. Kar! V. 868, 869. Kar! der Große 819, 820. Kariman 819. Karrhae 837. Karthago 808, 810. Kaspisee 905. Kattigara 830. Kaukasus 904, 905. Kelsos 832. Kietaibel 893, 894. Köln 842, 851, 857, 879. Kolschitzki 885. Konstantinopel 859, 866,

884. Kopenhagen 889, 916. Yon Koppy 910, 913. Kos 814. Krayn 910, 913. Kreta 900. Kroton 814. Kuba 874. Kulczyski 885.

L. Lavalette 875. Leblaue 859. Leipzig 882, 883, 886, 887. Leitmeritz 893.

Leonora 860. Letzlinger Heide 821. Liboch 893. Liegnitz 911. Litauen 821. London 916. Lorsch 819. Louisiana 876. Lucretia 860. Lübeck 883, 886. Luise, Königin 911. Lyon 860.

M. Madeira 859, 864, 868. Mähren 820. Magdeburg 882, 910, 912,

913. Mailand 865. Mainz 855. Majorca 834. Malaga 845. Malta 859. Mannlieh 870. Marcus 853. Maria, hl. 816. 818, 855. Marienburg 861. Marokko 844, 846, 890,

905. Martinique 874, 875, 881,

885. Mayas 822. Mazarin 881, 883. Mecklenburg 902. Medina 836, 837. Meilichios 812. Meiningen 862. Melikertes 812. Melissa 812. Melisse 812. Melissens 812. Melita 812. Melite 812. Melkart 812. .Mellaria 812. Mellona 815. Memmingen 896. Mendez 876.

932

Merw 837. Mexiko 868, 88G, 881. ~!ithras 813. Mohr 914. Mongolei 848. Montalivet 913. Monte-Cassino 844, 850,

851. Montpcllier 855. Morin 876. Moritz von Nassau R73. Mosel 840. Moskau 914. Mühlhausen 883. Münster 882. Muhammed 811, 836, 921. Murad 866. Muskau 821. Muziris 830.

NahJus 899. Namur 914.

N.

Napoleon 893, 897, 898, 912, 913, 914, 923.

Nathusws 910, 913. Naudy 889, 917. Neapel 858. Neidhard 870. Nero 809, 830. Neuseeland 811. New Y ork 877. Nicolaus, hl. 857. Niederlande 842, 855, 857,

860, 864, 869, 881, 896.

Nil 809. Nürnberg 842, 863, 867,

871, 887. Nuyts 888.

0.

Gesterreich 893, 897, 914, 915.

Okelis 830. Oman 892. Omar I. 841. Ordensland 820.

von Lippmar.n:

Orinoco 877. Orontes 841. Otranto 846, 850.

P.

Pabase 809. Palästina 810, 83:3, 899·

916. Palermo 853, 853. Palibrotha 829. Palma 864. Paris 868, 882, 88:3, 885,

897, 904, 906. Pataliputra 829. Pereira 888. Perez Martell 868. Persien 811, 835, 837, 838,

848, 890, 891, 905. Pfalzpoint 862. Phönizien 810. Pipin 820. Pittavin 890. Placke 913. Polen 821, 823. Portorico 867, 874. Portugal 841, 865. Principe 865. Ptolemaeus Euergates II.

829.

R.

Ravenna 853. Regensburg 880, 897. Rendler 894. Rhegion 850. Rhöne 860. Riario 860. Richelieu 881. Rindler 894. Robert Guiscard 850. Robert von Anjou 858. Rom 852, 858, 860, 872. Rotes Meer 830. Rotheuburg 882, 883. Rotterdam 917. Rügen 816. Rußland 821, 823, 914.

s. Sachsen 820, 842. Salerno 834, 850, 851, 855,

856, 862, 899. Salzburg 819. Sambor 885. st. Die 867. St. Gallen 819. St. Thomas 864, 865. de Santovalla 868. Sapur I. 835. Schlesien 821, 910, 912,

913. Schottland 865. Schulenburg, Graf 913. Schwäbisch Hall 882, 883. Rchwalb 886. Schwarzes Meer 849. Schweinfurt 886. Serapis 813. Sesostris 809. Sevilla 845, 882. Sforza 860. Sibirien 811. Sidjistan 841. Sidm1ik 844. Siena 841. Sinai 833. Sixtus IV. 860. Sizilien 810, 834, 844, 852,

853, 855, 858, 860, 907. Sluys 861. Sobbe 910. Soest 857. Solis 876. Spanien 810, 816, 837,

844, 845, 853, 855, 860, 881, 904, 905, 907, 908.

Stephan li. 820. Stettin 889, 917. Straßburg 857. Strepsiades 827. Stuttgart 863. Sni 848. Sumatra 891. Surinam 874. Syrien 810, 811, 832, 842,

843, 854, 902, 906, 907.

BdT:hn~~-] Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers''. 933

T. T'ai-Tsung 848. Taksasflä 828. Taprobane 830. Tartessos 810, 813. Tatarei 901. Taxila 828. Teuta 906. Teuthis 906. Teuthros 906. Teutros 906. Tibet 811, 882. Tonkin 830. Totes Meer S.':H. Transoxanien 835. Troja 816. Tula 915. Turkestan 829.

A. Abassiden 839. Aberglauben 813, 817,

823, 885, 901, 904, 909, 921.

affinare 858, 859. affineur 859. Ahornzucker 892 ff., 910,

922. Alhagi manniferum SM. alumen zuccarinum 851. Ambrosia 812. Aphroditenmilch 816. Apotheken 834, 839,

856 ff., 863 ff., 868, 871, 878 ff.

Apothekerordnung 857, 863, 864.

Apothekertaxe 863, 872, 882, 883, 886, 897.

Arbutin 813. Arroche 902. Aschenbestand teile,

pflanzliche 918 ff. Asphodelos racemosus

900. Atlantibeta 905. Atriplex 901.

u. Ulm 863, 883.

Ungarn 880, 894, 89i, 914.

Ural 811, 922. Utrecht 834, 858.

V. Veith 893.

Vejer de Ia miel 812.

von Veltheim 893.

Venedig 853, 860, 861,

871, 877, 916.

Vercelli 871.

Verden 882.

Vereinigte Staaten 922.

v. Voß 911.

Sachverzeichnis.

Atriple,. halimus 902. Atriplex hort~nsis 901. Ausräuchern 816.

B. Bärenklaue 900. Balbani's Suykerhuis 865. Bambus 833. Banane 840, 846. Banu'l Naggär 836. Bauern-Manna 900. belle dame 902. Berwurtz 900. Beta 901, 904 ff. Beta alba 906. Beta candida 906. Beta cicla 905, 906. Beta intermedia 904, 905. Beta lomatogona 904, 905. Beta maritima 904, 905. Beta nana 904, 905. Beta nigra 906. Beta patellaris 905, 906. Beta patula 905. Beta procumbens 90ii, 92:3. Beta trigyna 904, 905,

923. Beta vulga.ris 905, 906. Beta, weiße 904.

w. Wachenheim 914. Walld I. 835. Weimar 888. Weiser 865, 878. Wernigerode 910. Westindien 874 ff. Wielandt 913. Wien 823, 864, 886, 888,

897, 918. Würzburg 862.

z. Zeus 812, 827. Zeus Melissaios 812. Zichy, Graf 893. Zuccari 860. Zucchari 860.

betteraves 885, 904, 908. Beutenbäume 821. Biene 808 ff. Bienensegen 81H. Bienenzucht 808 ff. bieta 908. Bimäristän 835. Birke 899. Blattlaus 822. bled8.8 908. Bleta 906, 908. blez 908. bliti 908. Blitos 906. bonne dame 901. Bonus Henricus 902. Brassica napus 903. Brassica ~apa 902, 90!!. Brieftauben 842. brucus 853. Bugonie 810. Bunias 903, 904. Buniön 903.

c. cacauatl 881. Caffcemantia 885. cana affinada 858. Carobe 899.

68

934

Carota 900. Carottes 904. Ceratonia siliqua 898. chocoatl 881. Christentum 815, 816. Chromosomen 824, 922,

923. Colocasia 846. Corollibeta 905.

D. Dämonen 817, 839. Dattelhonig 811. Dattelp,llme 8i0, 846,

891 ff.

Dattelwein 892. Daucus carota 900. Destillation 848. Deutsche Ritter 861. Dbbetes 827. Diapenidion 862, 863, 880. Diarhodon Abbatis 850. Dispensatorium 872. Dragee 849, 863, 869. Droge S49.

E. Eisen 818. Elemente, fünf 828. Ephedra distachya 823. Ersatzmittel Iür Kaffee

885, 886.

Ersatzmittel für Tee 883. Ersatzmittel für Zucker

891 ff.

Eschen-Manna 834. Essaeer 831. Essener s. Essaeer. Eßrübe, weiße 901, 902.

F.

von Lippmann:

G.

Gärung des Zuckers 920. Gartenmelde 901. Geheimkulte 813. Geister 817, 854. Gemüse-Fuchsschwanz

902. Gerste 823. Glyceria fluitaus 900. Glykyrrhiza glabra 894. gongylion 907, 908. Große Mutter 816. gulia 907. Guter Heinrich 902. gylia 907.

H. Haöma 823. Harn 827, 828. Heracleum sibiricum 900. Hirse 824, 900. Hofetikette 820, 891. Holländisch - Ostindische

Compagnie 890 ff. Honig 808 ff., 863, 864,

866, 869, 871, 872, 877, 894, 896, 921.

Honig, bitterer 813. Honig, giftiger 813, 820. Honig, künstlicher 808. Honigdarnon 812. Honiggott 811. Honigkuchen 809, 816. Honigmond 815. Honigmonopol 809. Honigsteuer 809. Honigtau 811, 821, 822.

I. Imme 817. Indisches Salz 872.

Fälschungen 850, 862, Ingwer 866, 879, 887.

872, 896, 922.

Fanid 836, 837, 846, 849, 862.

Futterrübe 905.

J. Jesuiten 875. Johannisbrot 898.

[ Ztschr. Ver. Dtsch. Zuckerind.

jote 907. .Juden 846, 855, 868.

K. Kadi-Bissen 890. Kaffee 880, 884 ff., 921. Kaffee-Ersatzmittel 885,

886. Kaffeehäuser 884, 885,

886. Kand 836, 854, 890. Kandis 849, 851, 854, 861,

862, 863, 869-872, 878, 879, 880.

Karotten 885. Kau-Zucker 837. Khichty 890. Klein-Melis 889. Kobolde 817. Kochbücher 869, 880. Kohl, römischer 909. Kontinentalsperre 893,

894, 897, 898, 912, 914, 917.

Krankenhäuser 827, 837, 839.

Kreuzungen 824, 840, 846, 901, 902, 904.

Kumys 848. Kürbis 923.

L. Lakrytz 895. Lebengkraft 918. Lebhonig 817. Lebkuchen 817. lefet 908. Lehrfabriken 914. Leoninische Verse 852. Linde 821, 822. l iquiriscie 869. liquoritia 855, 895 ff.

M. madhu 827, 848. Mais 894, 898. Maiszucker 910.

BdT,:hn~~· I Nachträge u. Ergänzungen z. "Geschichte des Zuckers". 935

Mangold 902, 905, 907, 909.

Mangold, roter 907. Manna 811, 833, 872, 922. Mannaflechte 833. MannagraB 900. Mannaklee 834. manus Christi 86:3. Marzipan 869, 887, 921. Medizin 814, 823, 826, ~28,

835, 837, 83!), 845, 847, 849, 850, 853, 855, 856, 861 ff., 878, 881, 882, 884, 895 ff., 902 ff., 906 ff.

Mehltau 821. Melde 901 ff. Melikarydon 815. Melis 859, 871, 893. Met 822, 823, 922. Metkellt>r 823. Milch 812-815, 836, 848,

869, 884, 898, 912. Milch?.ucker 862, 898. Möhre 900, 901, 904, 908. Molken 898. Mncchara 871. Muscovado 868, 917. Mysterien 813, 815.

N. napos 904, 908. na veaus 91}4. na vets 903, 904. Naveus 904. N,•,;torianer 835. Normannen 850, 853. nucatula 844.

0. Orach 902. Orangen 860, 869. Ol'O)IIJZ 895. Oxalsäure 919.

P. Palme 824. Palmzucker 891 ff.

panid 846, s. penidium. Papiergeld 848, 849. Papyrus 838. Pastinake 900. Penidium 849, 851, 852,

862, 863, 871, 872, 88(\ Pfahlbauten 816, 901. pheskula 907. Phlogiston 919. Prassana 827. Pseudomonas Lindnerie

824.

Q. Quid pro quo 864.

R. Raffinade 834 ff. raffinare 859. Raffination 834 ff. Raffinerie 858, 865, 87i,

888, 889, 917. Hapa 903, 904, 909. Rapus 903. raves 903, 904. re-affinare 859. re-affinatio 859. Hecalice 895. recolissen 869, 896. Reinheit 818. Reis 824. Rohr des Kauens 836. Rohrkrankheiten 853. Rohzucker 836, 861, 868,

869, 870, 873, 875, 87[), 897, 911, 918.

Rohzucker-Fabrik 910. Rosenzucker 861 bis 863,

871' 873, 878. Rübe 885, 886, 907. Rübe, gelbe 900, 901, 908. Rübe, rote 900, 904, 906,

907, 908. Rübe. weiße 908. Rübe, wilde 923. Rüben aus Kohl 904. Rüben zu Kohl 909.

Rübenzucker 893, 898, 909 ff., 915.

Hunkelrübe 905. Runkelzucker 913.

s. Sabliniah ll90. Sacrharum-Arten 824. Saccharum anthosatum

879. Saccharum Barberi 824. Saccharum oificinarum

824. Saccharum spontaneum

824. Säfte des Körpers 814. Saftreinigung 912, 914. Sago 907. Sakebaron 833. Salz 808. Salzmelde 902. Sauerzucker 849, 852. Schildlau!' 822, 833. Schokolade 880 ff. Seseli 900. s~>skula 907. Seutlon 906. sicula 907. Signaturen 878. silk 907. silka 907, 908. Sirup 863, 867, 871, 87,1,

877, 886, 889-891, 897, 917, 918.

Sium sisarum 894. Sklavenhandel 867. Sklaverei 875, 911. Soma 823, 827, 828. Sorghum 824. Spezereihändler 857. Spodium 852, 862. Stärkezucker 898. Steckrübe 901, 903, 908. Steinhonig 848. Stückzucker ll61. succhero 846. Süßholz 826, 855, 862, 869,

894 ff., 917, 922. 68*

936 v. Lippmann: Nachträge z .• Geschichte d. Zuckers•. [ rn!,t:.''Z~.~=~Dcl

Süßholz-Sorten 897. Süßigkeit 920. Suikerlatlc 855. Sumerer 894. sundar 907. Sura 823, 827.

T. Tabarzet 836, 862, 870,

872.

Tabaschir 833. Tahiti-Rohr 876. Tamarh>kc 811. Tamarix mannifera 833. Tamarix nilotica 833. Tee 880, 882 ff. TPe-Ersatzmittel 883. teradtn 907, 90R. Terenjabin 834. Termobacterium mobile

824.

tuuthrion 908. Teutlon 906, 908, 909. thoret 908. Tintenfisch 906. Totl'm 817. Totenkult 808, 817, 819. Totenspende 813. tragema 849, 852. Traubensaft 897. Traubensirup 898. Traubenzucker 897, !HO.

TrPseney 849, 863. Türken 849, 859, 867, 890.

V. Vanillin 894. Veilch~'nzucker 849, 856.

862. 869, 871, 872. V eronica 88.1. Viridibeta 905.

w. Wachs 809, 818. Waldbiene 808, 816, 820,

821. Waldbrände 833. Wn;~sermühlen 840. Weihnachtsbaum 888. Wein 813, 815, 884, 900. Weißzucker 854, 861, 869,

870, 872, 873, 892. Windmühlen &11. Windräder 841. Würfelzucker 915.

y Yin und Yan 847.

z. Zeidler 820. zum~orum [trium] cocta­

rum 863. zuckar lattwerg 863. Zucker als Geschenk 880.

Zucker, Bestandteile 919. Zucker-Ersatzmittel

891 ff. Zucker, fester 826, R27,

828, 830, 831' 837' 848, 894.

Zuckerhandel 888 ff., 891. Zuckerhüte 836, 863, 870,

871, 880, 889. Zuckerraffiuerien s. Raf­

finerie. Zuckerluxus

880, 887. 869-871,

Zuckerpalmen 892. Zuckerpreise 915 ff. Zuckerrohr 824ff., 829ff.,

834 ff., 842 ff., 848, 852, 853, 864 ff., 868, 870, 878, 891, 893.

Zuckerrübe 893, 901 ff., 904f.

Zuckersäure (= Oxal­säure) 919.

Zucker, Schädlichkeit879. Zuckersorten 870, 872,

873. Zucker-Violet 856. Zuckerwurzel 894. Zuckerzölle 868. Zucker und Zähne 879. Zucker zu Mörtel 920. Zwerge 817.

Sonderabdruck aus der Zeitschrift der Wirtschaftsgruppe Zuckerindustrie. Bd. 88. 1938. Technischer Teil. Mai-Heft.

Naehträge zur "Gesehiehte des Znekers". Von

Edmund 0. von Lippmann. (Eingegangen am 12. Februar 1938.)

Seit dem Erscheinen der "Nachträge" zur "Geschichte des Zuckers" von 1929 und zur "Geschichte der Rübe" von 1925 in dieser Zeitschrift (Bd. 84 (1934) S. 25 und 806) gelang mir die Auftindung vieler weiterer zuge!Wriger Angaben, und da ich bereits in das 82. Lebensjahr eingetreten bin, möchte ich nicht versäumen, sie zur allgemeinen Kenntnis zu bringen, so lange mir noch Arbeitsfähigkeit vergönnt bleibt. Im Nachstehenden sind die Er­gänzungen zum ersten Abschnitte des Hauptwerkes wiedergegeben, die zu den übrigen sollen baldmöglichst folgen.

A.Med. A.Nat.

A. Rel. Arch.

Archief

Chz. c. z. D. Z.

Fo. u. Fo. H. D. A. M. G. M.

Natw. PW.

Quellen

z

Abkürzungen:

Sudhoff's Archiv für Geschichte der Medicin (Leipzig 1892 ff.). Archiv für Geschichte der Naturwissenschaften und der

Technik (Leipzig 1909 ff.). Archiv für Religionswissenschaft (Leipzig 1902 ff.). Archeion: Archivio di Storia della Scienza (Roma 1919 ff.). Archief voor de Suikerindustrie in Nederlandsch-lndie

Soerabaja 1892 ff.). Chemiker-Zeitung (Köthen 1876 ff.). Centralblatt für die Zuckerindustrie (Magdeburg 1892 ff.) :Ceutsche Zuckerindustrie (Berlin 1875 ff.). Forschungen und Fortschritte (ßerlin 1926 ff.). Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens (Berlin 1927 ff.).

Mitteilungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissen-schaften (Leipzig 1902 ff.).

Die Naturwissenschaften (Berlin 1912 ff.). Pauly-Wissowa, Realenzyklopädie der klassischen Altertums­

wissenschaften (Stuttgart 1894 ff.). Quellen und Studien zur Geschichte der Naturwissenschaften

und der Medizin (Berlin 1931 ff.). Zeitschrift des Vereins der Deutschen Zucker-Industrie (Berlin

1850 ff.).

Zusätze in eckigen Klammern rühren vom Verfasser her. 25

360 v. L i p p m an n :

I. Zum 1. Abschnitte (S. 1-63):

l Zlechr. Wirtschafts. gruppe Zuckerind.

"Zur Vorgeschichte des ZuckeiS. -Der Honig".

1. Die Inschrift des b ab y 1 o n i s c h e n Statthalters Schamasch­R es c h- U s s ur von etwa 630 v. Chr., in der er sich rühmt, zuerst Bienen aus dem Gebirgslande der Chabaha (= Chatti, Chettiter, Hettiter?) nach den Gegenden des mittleren Euphrats herabgebracht zu haben, hält der vielbelesene Kenner der orientalischen Literatur, Dr. med. v. 0 e f e 1 e (in New York), für eine "der vielen, im Osten üblichen Aufschneide­reien"; das ungebräuchliche Wort ohne Determinativ, das Meißner mit "Biene" übersetzte, bezeichnet nach ihm nicht "Biene" oder eine Bienenart, sondern "Honigblüte", also eine H(}nig liefernde Futterpflanze für die Bienen. Honig selbst, und Honigwaben, waren, wie auch diese In­schrift bezeugt, als solche sclwn längst in Babylonien bekannt, dooh diente allerdings Dattelhonig (abgepreßter, unter Umständen auch eingedickter Dattelsaft) oft zur Verfälschung, weil er sehr viel billiger war 1). Aber nicht nur die Babyionier waren mit dem Honig vertraut, sondern bereits die Sumerer, jenes nicht-semitische Volk, aus dessen Vereinigung mit den semitischen Akkadern im 3. Jahrtausende das altbabylonische Volk und Reich hervorging; ihre Abstammung und ihr ursprünglicher Wohnsitz sind bisher nicht ermittelt, v. 0 e feIe verlegt letzteren nach dem Ural, und läßt sie von dort aus die Bienenzucht mitbringen 2), - ob mit Recht, bleibt fraglich. Im G i 1 g a m e s c h - Epos, dem ältesten der Welt­Literatur, von dem uns Bruchstücke in der ursprünglichen sumerischen Fassung und in babylonischer Uebersetzung erhalten sind, ist nur von Dattelhonig die Rede 8).

Bei den oben erwähnten Hettitern ist Bienenzucht schon um 1300 v. Chr. nachweisbar 4). Sollten sie, wie die Kassiten, Mitanner, Harrier, und Gutaeer, zu den Völkern jener "südindogermanischen Gruppe" ge­hören, die schon seit etwa 2200 v. Chr. wie in Vorderasien so auch im nördlichen Mesopotamien aufzutreten und ihren Einfluß geltend zu machen beginnen, so könnten sie die Bienenzucht sehr wohl schon in ihrer (freilich erst nooh zu ermittelnden) früheren Heimat betrieben haben, da nach U n g er Biene und Honig als "altes Kulturgut der Ind(}germanen" anzusehen sind 5). Ein endgültiges Urteil über diese Annahme ist aber vorerst noch unmöglich, zumal Kenntnis des wilden Honigs keineswegs

1 ) Briefe vom 12./2., 18./2., u. 25./11. 1935. •) Brief vom 29./12. 1934. 3 ) v. Li p p man n, "Arch." 18, 301 (1936). ') Partin g t o n "Origins ... of applied Chemistry" (London 1935), 382. 5) "Altindogermanisches Kulturgut in Nordmesopotamien" (Leipzig 1938), 8.

Bd. 88. 1938. ) Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 361

auch die der Bienenzucht beweist, die unbedingt an feste Wohnsitze gebunden ist; die Indogermanen treten aber in das Licht der Geschichte noch als Waudervölker ein, und wo ihre (einheitliche?) Heimat lag, ist noch durchaus strittig. Sie nach Europa zu verlegen, und zwar nach Deutschland, neigte schon gegen 1870 der berühmte Sprachforscher G e i g e r 6); gerade aus sprachlichen Gründen, die insbesondere auch die gemeinsamen Bezeichnungen für Honig und Met, "den Rauschtrank der Urzeit", in den indogermanischen und allen finnisch-ugrischen Sprachen betreffen, halten es jedoch neuerdings Fachgelehrte für wahrscheinlich, daß die östliche Urheimat der Ugro-Finnen in der Gegend des Ural gebietes auch die der Indogermanen war 7).

2. In A e g y p t e n zeigen Abbildungen um 2500 v. Ohr. u. a., "wie die Leute Honig sammeln", und die alte Redensart "er strengt sich an wie eine Biene, .die zu ihrem Werke frißt" ist noch etwa ein Jahrtausend später nachweisbar 8); "Biene" als königlicher Titel, und die Bezeichnung .Herr (Züchter?) der Bienen", weisen Inschriften aus der Zeit zwischen

2000 und 1500 v. Ohr. auf, und auch gleichzeitige der mittelminoischen Periode im östlichen Mittelmeer •). Im 13. Jhdt. v. Ohr. zählte der Gott Am m o n unter seineil vielerlei "Beamten" auch Imker, und sogar schon der Kultud des 0 s i r i s überliefert das "Haus der Bienen" als seinen Lieblingssitz 10). Honig wird auch beim Einbalsamieren verwendet, ,1denn er stammt von den Göttern", ebenso wie Oel, Asphalt, und manche der anderen Zutaten, "die gleichen Zwecken dienen" 11). Wohl gemäß der nämlichen Ajnschauung waren Honig und Oel, neben Milch und Wein, auch die alt-üblichen Opfer beim Totenkult, gingen schließlich zu später Zeit in die "Zauberpraxis" über, und sind bei Anrufung der helfenden Geister noch in den Inschriften und Papyrus-Texten des 2. Jhdts. nach Ohr. erweisbar 12).

Aus der Periode des beginnenden Mönchtumes, um 400 n. Ohr., liegt eine Erzählung aus dem Leben des h 1. An t o n i u s vor, in der dieser einem Schüler, Pa u 1 u s dem E in f ä 1 t i g e n, als Probe des Gehor-

8) "Entwicklungsgeschichte der Menschheit" (Stuttgart 1878), 113; er führte hauptsächlich botanische Gründe an.

7 ) Sc h r a der- Kr a h e "Die Indogermanen" (Leipzig 1935), 56 ff. 8) Er man "Die Welt am Nil" (Leipzig 1936), 61, 188. ") S a r t o n "lsis" 24, 376, 377 (1934).

10) Er man "Religion der Aegypter" (Berlin 1934), 203; Rusch "P'\V." 16, 2210, 2216.

11) E r m a n , a. a. 0. 96. 12) E i t r e m "A. Re!." M, 322 (1937).

25*

362 v. Lippmann: [ Ztsehr. Wirteehafts­gruppe ZuckeriDd.

sams befiehlt, den Honig, der aus einem von ihm zerbrochenen Kruge in den Sand gelaufen ist, mit einer Muschelscherbe so wieder zusammen zu kratzen, daß ihm keinerlei Spur von Schmutz anhaftet 13).

Zur medizinischen Literatur des alten Aegyptens sei vermerkt, daß 11} b b e 11 eine neue englische Hebersetzung des "Papyrus Ebers" (redigiert um 1500 v. Chr. nach weit älteren Quellen) nebst Einführung und Inhaltsverzeichnis herausgab ").

3. In I n d i e n war es bereits den Asketen und Eremiten der ältesten Zeit vorgeschrieben, lediglich wildwachsende Pflanzen zu verzehren, aber keinen (wilden) Honig, offenbar weil dieser dem Tierreiche entstammt; dieselbe Vorschrift sollten, noch in weitaus jüngeren Jahren, die Bettel­mönche wenn nur irgend möglich befolgen, was jedoch auf Schwierig­keiten stieß, da sie, wie schon ihr Name besagt, ausschließlich auf ge­schenkte Nahrungsmittel angewiesen waren, die ihnen mitleidige Haus­frauen in ihre ,,Sammelnäpfe" füllten 15).

Betreff des heiligen Opfer- und Rausch-Trankes "Soma" gehen die Ansichten der Forscher noch immer weit auseinander, sowohl was seine Gewinnung, als auch was seine ursprünglichen Bestandteile anbelangt, als welche, neben wildem Honig (?), V an I t t a I i e anfänglich den Saft einer Art Rheum ansieht, und späterhin den einer Art Sarcostemma 16).

Nach L o m m e I war seine Bereitung in a I t arischer Zeit "eine kultische Darstellung von Regenwasser": Soma ist ein himmlischer Tau oder Regen, und ergibt solchen; er ist die von Lebenskraft erfüllte himmlische Essenz, das Wesen aller pflanzlichen Säfte und tierischen Zeugungskräfte (= Sperma); voll von Leben und Unsterblichkeit steigt er wieder gen Himmel auf und ergießt sich dort in die Schale des Mondes, aus der, wenn sie voll ist, die Götter trinken. Daher ist er auch der ihnen dar­gebrachte Opfertrank, des3en Reste dann seine Bereiter genießen. Alle sonstigen, an den Soma anknüpfenden Vorstellungen sind erst späteren Ursprunges 17). Diese Ansichten teilen zumeist auch Ho p f n er und Hau p t : Soma verleiht, wie ursprünglich der Nektar, Leben, ja Un­sterblichkeit, er enthält die durch Gebete und Formeln in ihn gebannte Gottheit, er ist und macht "Gottes voll" 18).

11) Reitzenstein "Historia Monachorum et Historia Lausiaca" ( Göt-tingen 1916), 16; beide Sammelwerke sind um 400 abgefaßt.

14) Kopenhagen 1937. 15) EI i a d e "Yoga" (Paris 1936), 204, 205. 18) "Chem. Centr.-Blatt" 1937, 3976. 17) "Fo. u. Fo." 11, 21 (1935). 1s) "PW." 16, 1326; 2240.

Bd. 88. 1988. ] Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 363

4. In Griechen l an d berichtet die Sage, daß die als Bqf~a~ (Brisai) bekannten Nymphen auf der Insel Keos den Ar ist a i o s, einen Sohn A p o ll o n s , die Zucht der Bienen lehrten, ihm diese aber auch einmal (durch eine Seuche?) wieder vernichteten, als er ihren Groll et·­regt hatte; da der Honig ihr Geschenk ist, ließen sie sich ihn auch als Opfer darbringen 19). Eine Nymphe, die als Najade Gefährtin der T h e t i s war, bezeugt durch ihren Namen M e l i t e (= Melissa, die Süße, die Honigsüße) ebenfalls die Verbindung des Honigs mit diesen göttlichen Wesen 20).

Honig diente seit altersher nicht nur zu Opfern, sondern auch zu kultischen Spenden anderer Art, besonders zu Totenspenden, und zwar ursprünglich allein oder als MfU~tqarov (Melikraton) und MEO.Jy/l'u (Meiligma), d. i. als Honig-Wasser oder -Milch (die zuerst eine Speise war!), später aber auch nebst Oel und Wein. Mit welcher Zähigkeit sieb derlei uralte Gebräuche erhielten, bezeugt die Tatsache, daß noch zur Zeit des M a k r ob i o s, gegen 400 n a c b Chr., beim Dienste der "großen Göttin" Vorderasiens, der B o n a D e a, ein solches Gemisch unter dem Namen "lac" (Mil~h) aus dem ,,mellarium" (dem Gefäße der Honigspende) ausgegossen wurde 21), ja noch später bei den Geisterbeschwörungen und Zauberhandlungen der abergläubischen Folgezeit. Der sog. "Groß e Pariser Z a u b er p a p y r u s" erklärt das gemäß den Ge­setzen der Anti- und Sympathie, denn der süße Honig sei der Gegensatz der Bitternis des Todes, die weiße Milch jener der Finsternis, der Wein behebe die Trauer, das Wasser aber sei als viertes Element deshalb er­forderlich, weil auch der Mensch aus vier Elementen bestehe 22).

Frühzeitig vertraut war man mit den konservierenden Eigenschaften des Honigs, den man, angeblich orientalischem Beispiele folgend, selbst zur Erhaltung von Leichen benützte. Daher spottet der Zyniker D i o­g e n e s , der Zeitgenosse Al e x an d er s d es G r o ß e n , daß die Menschen, unwürdigem Tand und leeren Schmeicheleien ergeben, "diesen Stricken aus Honig", schon lebendigen Leibes verfaulen, nach dem Tode aber sieb in Honig einlegen lassen, um nicht zu verwesen! 23) - Zu seiner Zeit, aber auch schon sehr viel früher, war Honig ein wichtiger Gegenstand des Handels verschiedener griechischer Landschaften, vor allem Attikas, woselbst er für den Piraeus neben Oel und Feigen den

19) Her t er, "PW." 17, 1553, 1556; vgl. Ver g i I "Georgica" IV, 531. 20 ) Herzog-Hauser, "PW." 17, 18. 21 ) Makrobios I (12), 25. 22 ) Ho p f n er, "PW." 16, 2231; Zieh e n, ebd. 2483 ff. ••) Nestle "Die Sokratiker" (Jena 1922), 100, 101.

364 v. Li p p m an n : [ Ztschr. Wirtschafts­gruPPe Zuokerind.

vornehmliebsten Ausfuhrartikel bildete 24); daß die .Angaben über bitteren Honig nicht, wie man früher annahm, aus der Luft gegriffen sind, er­

weisen Befunde S a n n a ' s , der solchem im nördlichen Sardinien be­gegnete, und als Ursache des Geschmackes einen Gehalt an dem Glykoside

Arbutin ermittelte, herrührend aus den Früchten des dort sehr verbrei­teten sog. Erdbeerbaumes, Arbutus unedo 25). Je "schwerer", d. h. dichter, die Sorten waren, für desto wertvoller galten sie, und über das Wesen

dieser "Schwere", z. B. gegenüber jener des Weines oder Oeles (also der spezifischen Gewichte), wurden verschiedene Ansichten aufgestellt, deren

noch in später Zeit z. B. M a k r o b i o s gedenkt 28). Die Erzeugerin des Honigs, die Biene, galt der Antike als Tier von

besonderer Reinheit, spielte demgemäß eine wichtige Rolle im Kultus, z. B. bei der E.vtdeckung von Orakelstätten, und wurde auch der mensch­lichen Seele gleichgesetzt 27). In merkwürdigem Gegensatze hierzu stand die Vorstellung, dieses reinste Tier entstehe durch sog. Bugonie, d. h. aus

dem faulenden Fleische von Rindern floiH;, bus = der Ochse), während jenes von Pferden nur Wespen ergebe; die Daherlieferung dieser An­schauung in dem so vielgelesenen GPdichte "Theriaka'; des Ni k an der (um 200 oder 150 v. Chr.) trug nicht wenig zu ihrer dauernden Erhaltung bei, die im Okzident und Orient bis tief in das Mittelalter hinein fort­währte28).

Hinsichtlich der medizinischen und naturwissenschaftlichen Autoren, die u. a. auch der Bienen, der honigliefernden Pflanzen, und des Honigs gedenken, ist zu erwähnen, daß die Ansichten über Zahl, Echtheit, und Abfassungszeit der dem H i p p o k r a t es zugeschriebenen Werke immer noch erheblich auseinandergehen 29); eine neue Uebersetzung liegt von

K a p f e r e r vor 80), doch soll auch sie nach B i e r vielerlei Irrtümer

enthalten 81). - Das 9. Buch der "Historia plantarum" des T h e o p h r a -s tos, Schülers und Amtsnachfolgers des Ar ist o t e I es, hat man,

M a r z e 11 zufolge, schon der Fülle abergläubischer Anschauungen halber, als entschieden unecht anzusehen 32). Seine Werke blieben nicht

21) Lenschau, "PW." 19, 98. t&) "Chz." 59, 427 (1935). 28) P e a s e, "PW." 17, 2459. 17) Heichelsheim, "PW.", B. 6, 899, 907, 913. 28) Nikander, V. 741ff.; Kroll, "PW." 17, 257; Ruska, "Islam"

112, 314 (1935). 29) E deIstein, "PW." Spl. 6, 1307. ao) Leipzig 1934 ff. 81 ) "M. G. M." 34, <J:l (1935). ••) "H. D. A." 6, 1705.

Bd. 88. 1988. ] Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 365

nur während des gesamten Altertums maßgebend, sondern wurden zu Alexandria noch im 5. Jhdt. nach Chr. fleißig gelesen und erklärt, ebenso damals und später zu Byzanz, von wo aus sie schon vor 1500 nach Italien kamen; die lateinische Uebersetzung des T h e o d o r u s von Ga z a, 1483, verschaffte ihnen alsbald weite Verbreitung 33). - Die wichtige Schrift "De medicina" des C e l s u s aus dem Beginne der römischen Kaiserzeit soll nach Te m k in nicht, wie W e ll man n annahm, eine

Uebersetzung aus dem Griechischen sein, sondern eine freie Compilation vorwiegend volkstümlich-praktischer Richtung 34). - Von D i o s k u­s i des gab Go o d y er eine neue englische U ebersetzung heraus, die auch die Bilder des weltberühmten Wiener Codex aus dem 5. Jhdt. ent­hält a;;), von Al e x an d er v o n T r a ll es (6. Jhdt.) B r u n e t eine

französische, deren 1. Band auch eine lehrreiche Einleitung über die byzantinische Medizin bringt 36). - Das vordem einem Botaniker (?)

A pule j u s des 2. oder 3. Jhdts. zugeschriebene "Herbal" oder "Herbar" ist, so wie es vorliegt, fraglos ein Erzeugnis erst des 9. Jhdts., dessen maßgebende Handschrift in Monte Cassino verwahrt wird 37).

5. In Persien galt beim Mit h ras- Dienste Honig als entsündi­

gendes, Heil und Heilung bringendes Mittel, da die Bienen aus dem Leibe des heiligen Urstieres hervorgegangen sein sollten 38); die weite Ver­breitung des M i t h r a s - Kultes durch die Söldner der späteren römischen Kaiserzeit nach den westlichen und nördlichen Provinzen des Reiches förderte auch die jener Vorstellungen bei gallischen, germanischen, und anderen Völkern. - In Ar ab i e n erwähnen die Dichter der vor-islami­tischen Zeit, u. a. die dem Stamme der Hudalliten zugehörigen S a' i da und Abu Du' a i b , deren Lieder jedoch nur in Fassungen aus dem 5.--6. Jhdt. vorliegen, auf durchaus gemeinsame und über jene der Vor­gänger auffällig hinausgehende Weise der Bienen und des Honigs, aber sichtlich nur des wilden: sie schildern das Verhalten der Bienen beim Flug und im Nest, das Eintragen und Speichern des Honigs in den Fels­

höhlen, dessen Aufsuchen durch die "Sammler", die sich mitte1st an

Pflöcken befestigter Stricke herunterlassen "wie im Wassereimer", die

Bienen ausräuchern, die Waben aber mitnehmen und verkaufen; die von

33) Senn "Arch." 17, 120 (1935). 34) "1\L G.l\L" 34, 213 (1935); vgl. Cast i g I i o n i "Storia della medicina"

(l\Iailand 1936). 35 ) Oxford 1933. 36) Paris 1936. 37) Facsimile·Ed. II u n g c r (Leiden 1935); s. "M. G. M." 36, 20!) (1!!37);

"Isis" 27, 96 (1937). 38) Hopfncr,"PW."16,1344.

366 v. Li p p m an n : [ Ztachr. Wirtachaffa. sruppe ZuekeriDd.

den Hudailiten bewohnte Gegend scheint also damals besonders ertrags­reich gewesen zu sein. Die Dichter sprechen auch in ihren Liebesliedern von dem Honigseim des Mundes, des Speichels, und der Rede der Ge­liebten, sowie von dem honiggleichen Wesen eine.s Sohnes und eines ver­storbenen Freundes 88). - Arabische Sprüchwörter, die sich z. T. bis zur Gegenwart erhielten, sind: "Wie die Welt doch wechseln mag I Honig den ersten Tag I Zwiebel den nächsten Tag!", und "Wenn dein Freund aus Honig besteht, so lecke ihn nicht ganz auf" 40).

Wie sehr der Honig auch noch von den späteren arabischen Schrift­stellern beachtet wurde, und welche Rolle er noch viele Jahrhunderte lang~ allerorten spielte, bezeugt u. a. das große Werk über "Geographie", das E d r i s i (a 1- I d r i s i), der am normannischen Hofe in Sizilien lebte, 1154 abschloß. Unter den Ländern, die die bedeutendsten Mengen vor­trefflichen Honig erzeu~n und ausführen, zählt er auf: die Berberei und fast alle einzelnen Provinzen der afrikanischen Nordküste 41);

.A,egypten42); die Ostküsten Spaniens und Italiens, namentlich nächst Bar­celona und Ancona 028}; Malta und Cypern 48}; Vorderasien, besonders dia Gegend von Tiflis 44); viele Länder des mittleren und ÖStlichen Asiens'"}, u. s. f. Durch ausgezeichnete und nahrhafte, mit Honig zugerichtete Speisen berühmt ist die Berberei 48}, durch wohlschmeclrenden Honigwein Aegypten 47); das Vorhandensein reichlichen Dattelhonigs in -Nord­afrika 48} tut offenbar dem Honig-Verbrauch und -Handel keinerlei A:bbruch.

6. Uralte Verwendung von Honig, vermutlich zur Herstellung von Met. bezeugen Funde in verschiedenen Gegenden D e u t s c h 1 an d s , z. B. zu Stargard, Lenzersilge, und Oberflacht (Schwaben, Württemberg); tönerne und bronzene Gefäße, letztere der beginnenden Bronzezeit an­gehörig, erstere sogar noch früherer, weisen da ein Pulver auf, in dem sich Spuren von Pollen, von Zellen der Honighefe Anthomyces Reukaufii, und auch von Honig erkennen ließen, dessen Reste noch die bekannte

88) Bräun 1 ich, "Islam" 24, 202 (1937). 10) Littmann "Morgenländische Spruchweisheit" (Leipzig 1937), 4, 24. ") Ueb. Ja u b er t (Paris 1836) I, 205, 230, 235, 242, 261, 268. u) ebd. I, 287, 297.

42a) ebd. II, 236, 266. ") ebd. II, 73, 130. 44) ebd. Il, 325. 4•) ebd. Il, 225, 344. 48) ebd. I, 205, 230. 47) ebd. I, 307. 48) ebd. I, 256.

Bd. 88. 1938. ] Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 367

Reaktion mit Feh 1 in g' s Lösung ergaben. Der Inhalt von Urnen aus einer alemannischen Begräbnisstätte zu Oberflacht, etwa aus der Zeit gegen 400 n. Ohr., zeigte ebenfalls Pollen, Zellen von obigem Anthomyces und anderen Hefen, sowie von Torulaceen, und wies nicht nur Invert­zucker auf, sondern offenbar auch Rohrzucker, da die Bestimmung nach Inversion der Masse etwa 1% Invertzucker mehr ergab 49). Falls dieser Schluß zutrifft, wie es sehr wahrscheinlich ist, so liegt hier der ä 1 t es t e Rest R o h r zuck er vor, von dem wir bisher Kunde haben. Außer Met scheint man in jüngerer Zeit auch Starkbiere aus Honig und Getreide bereitet zu haben, denn den erwähnten ähnliche Funde, etwa aus dem 1. Jhdt. n. Chr., weisen die charakteristischen Rückstände auf, u. a. Teilchen von Körnern, Pollen, 0,1-0,2% Glykose, 0,1% Invertzucker, u. s. f. 50). Als Merkwürdigkeit sei erwähnt, daß einige solche Funde aus frühester Zeit in Deutschland und England u. a. auch Reste von Weih­rauch führen, der also schon vor Jahrtausenden irgendwie seinen Weg in diese damals völlig weltentlegenen Gegenden gefunden haben muß! 51).

Aus dem frühen Mittelalter, in dem das Bedürfnis der E:irche an Wachs für die Kerzen die Bienenzucht auch in Deutschland außerordent­lich förderte, liegt einer der ältesten sog. "Bienensegen", noch dem 9. Jhdte. zugehörig, aus Trier vor 52). Im westlichen Deutschland, wie überhaupt im karolingischen Reiche, war damals das Halten von Bienen schon allgemein verbreitet, wie das die Anordnungen für die Landgüter im "Capitulare" Kar 1 s des G r o ß e n bezeugen, das nach W i 1 d e und Zaun i c k (entgegen D o p s c h) nicht "aquitanischer" Herkunft ist, sondern süddeutsch-karolingischer 53). Das hochberühmte Kloster Fulda litt dagegen vor 900 oft starken Mangel an Wachs, mußte sich daher das fehlende durch Abgaben der Umwohner (der sog. Wachs-Zinser), Ge­schenke von Gönnern, und Zukauf beschaffen, konnte sich jedoch nicht zum Betriebe eigener planmäßiger Imkerei entschließen, ließ vielmehr jenen Zustand fortbestehen, bis ihm durch Vergünstigungen von höchster Stelle abgeholfen wurde 54). Die Kirche liebte es, am Beispiele der Bienen auch das Leben und Treiben im irdischen Staate nach christlichem Sinne

••) G r ü s s, "Fo. u. Fo." 11, 260 (1935), vgl. 11, 195; 10, 330 (1934); 7, 175 {1931).- Vgl. v. Lippmann "D.Z." 63,511 (1938).

50) G r ü s s, ebd. 17, 110 (1936). 51) G r ü s s , a. a. 0. 52) 0 h r t, "H. D. A." 8, 1147. 53 ) "Kulturgeschichte der rheinpfälzischen Baumzucht" (Kaiserslautern

1936; "M. G. M." 86, 264 (1937). 54) Lübeck "M.G.M." 34, 182 (1935); v. Lippmann "D.Z." 60, 598

(1935).

368 v. L i p p m a n n : rZtachr. Wirtacbafta­gruppe Zuckerin<l.

auszulegen, wovon noch die Schrift "De apibus" (Von den Bienen) des Th o m a s v u n C a n t i m p r (, (1256/58) Zeugnis ablegt 55). Auch ver­

teilten Klöster, Stifte, u. s. f. anläßtich ihrer Festtage an Zugehörige und

Nahestehende, besonders aber an Kinder, Backwerk und Honig, vermut­

lich nach italienischen Vorbildern, die selbst wieder auf antike zurück­gingen; wird doch z. B. aus Saleruo 1142 berichtet, daß noch damals, alt­überliefertem Gebrauche gemäß, am 1. Januar ein feierlicher Umzug statt­

fand, bei dem die Kinder Süßigkeiten und Honig erhielten, "die sie auf­

essen und daraufhin dann ein gutes neues Jahr verleben" 56). - An­

dauernd beliebt blieb in der Kirche der naheliegende und leichtverständ­liche Vergleich ihrer Lehre mit Honig; noch T h o m a s a K e m p i s

(1379-1471) sagt in seiner, durch ihre fromme Einfalt ergreifenden und

rührenden Schrift "Von der NachfolgeChrist i": "Das Wort des Herrn

ist in meinem Munde süß über alles Honig und Honigseim" 57).

Sehr ausgedehnt war die Gewinnung wilden Honigs in den Wäldern

des deutschen Ostens; schon seit etwa 1300 gab es im Gebiete des preußi­

schen Ordenslandes große "Beutnereien", und um 1400 legten die Ritter ganze "Beutnerdörfer" an; deren Gewerbe blieb bis in das 17. und 18. Jhdt. hinein ein sehr einträgliches, doch verursachte das Ausräuchern der Bienen, ebenso wie die Verarbeitung des Holzes auf Pottasche, nicht selten verderbliche Waldbrände 58). Im übrigen Deutschland war geregelte Bienenzucht längst so allgemein verbreitet, daß Honig und zuweilen auch Bienenvölker zu den gewöhnlichsten Abgaben an weltliche und geistliche Herrschaften zählten; die üblichen Anweisungen zur Zucht und Honig­gewinnung finden sich u. a. auch ausführlich in den Büchern des "V e l d -bau", die 1566 zu Straßburg erschienen °9), und nichts anderes sind als

eine Bearbeitung der "Ge o p o n i k a", der berühmten Sammlung spät­antiker landwirtschaftlicher Schriften, die uns nur in byzantinischer

Redaktion erhalten geblieben ist. - Die Angabe, daß erst aus der näm­lichen Zeit, der zweiten Hälfte des 16. Jhdts., auch der oft angeführte, ja

selbst zum Wahlspruch erkorene .Satz stamme "Ubi mel, ibi fel" ("Wo

Honig, da Galle", im Sinne von "Keine Rose ohne Dornen") und zuerst

in einer Schrift Ho e f nage l s vorkomme 60), ist wenig wahrscheinlich; es geht vielleicht bis in die Antike zurück, jedenfalls aber gedenken der

55 ) Ho Im, "H. D. A." 8, 7ü8. 56) Eckstein, ebd. 8, 181. 57 ) Stuttgarter Neudruck (1896), 267. 08) :\I a gor "Fo. u. Fo." 10, 431 (1934). 50) 191 ff. "") "Blumen-, Frucht, und Insekten-Tafeln" (Frankfurt 1592); 3. Teil.

ßd. 88. 1938. ] Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 369

Mischung von Honig und Galle schon um 1200 W a l t h e r v o n d e r V o g e l w e i d e und H a r t m a n n v o n A u e , während ihr französischer Vorgänger C h r e s t i e n d e T r o y e s 1175 sogar bereits vom Mischen der Galle mit Zucker spricht 61).

Höchst umfangreich ist die Literatur über Bienenzucht im 17. und 18. Jhdt., ohne indes von wesentlichen Neuerungen zu berichten. Er­wähnt sei, daß 1769 M a r i a T h er e s i a den bewährten Imker J an s c h a aus Krain zum ersten "k. k. Lehrer der Bienenzucht" er­nannte und ihm den kais. Augarten in Wien zwecks Errichtung einer "Bienenschule" zur Verfügung stellte; er leitete sie jahrelang mit bestem Erfolge, legte so einen Grundstein zum Gebäude der wissenschaftlichen Bienenkunde, und bildete zahlreiche Schüler aus, die seine Erkenntnisse in viele Länder der alten und neuen Welt verbreiteten. Noch 1935 widmeten ihm die Österreichischen Bienenzüchter eine Gedenktafel im Alugarten 82).

Außerordentlich zahlreich sind die den verschiedensten Quellen ent­fließenden abergläubischen Vorstellungen und Gebräuche, die sich in vielen Ländern, und so auch in Deutschland, an Bienen und Honig knüpfen. Schon im Paradiese lebten die Menschen von der Manna der Pflanzen und dem Honig der Bienen, der sich als Tau niederschlug, oder als "wilder" gesammelt wurde, und die Biene gilt für das einzige, ganz nnverwandelt aus dem Paradies überkommene Tier, wie sich schon daraus erweist, daßsie es ist, die das Wachs für das "Heilthum" (=zum Gottes­dienste) sammelt 63). Daher begeht eine Sünde, wer dieses fromme Tierchen tötet, dessen Reinheit sich auch daran zeigt, daß es nicht bei Eignern bleibt, die in Unfrieden leben oder das Stroh und Holz zur An­fertigung der Bienenkörbe gestohlen haben, und daß es niemals eine reine Jungfrau sticht 64). Honig wehrt daher bösen Zauber ab, und der Gcnnß von Honigmilch ist u. U. eine sakramentale Handlung, da dieses Gemisch, gleich Met, dem Rauschtranke der Urzeit, die Lebenskraft erhöht und gotterfüllt macht 65); bestreicht man vor dem Einzuge die Haustüre rnil Honig, so verhütet er das Eindringen störender Geister, ja selbst das Träumen von Honig ist schon glückverheißend 66). Auf verwandte Vor­aussetzungen hin gelten Bienen und Honig auch für wichtige und wirk-

61 ) E. "Geschichte des Zuckers", 279. 62) "N. Fr. Presse" (Wien 1935), 'Z7. April. 63 ) Wink I er "H. D. A." 6, 1452, 1454; Sc h r öder "Glaube und Aber-

glaube in der altfranzcsbchcn Dichtung" (Erlangen 1886), 62. 64) M ü II er-B ergström "H. D. A." 8, 444, 538, 578, 1446. 6") Eckstein, cbd. 8, 216, 1155. 66 ) Weis c r- A <t II, cbd. 8, 1192; E deIstein, cbd. 8, 233.

370 - L · . N ht " G h" ht d z k " [Ziachr. Wirlachaft.. _ ' . 1 p p m a n n . ac r .. ge z. " esc IC e . uc ers . grupPe Zuckerind.

same innere und äußere Heilmittel (was keineswegs galliZ aus der Luft gegriffen ist) 87), Honig soll deshalb die erste und oft "lebensrettende" Speise des neugeborenen Kindes sein 68), und als kräftigste, lauterste, und daher bekömmlichste Nahrung betrachten ihn schon in alter Zeit auch manche auf "Reinheit" besonders bedachte religiöse Sekten 69). Seine stärkende Kraft bewährt er aber auch betreff des Pflanzenreiches, denn wenn man eine mit Honig getränkte Schnur am Gründonnerstag um die Obstbäume bindet, so tragen sie reichliche und süße Früchte 70). - In besonders nahem Verhältnisse stehen die Bienen zu ihrem Besitzer, der wieder seinerseits durch Weihegaben (z. B. Bienen aus Wachs oder Waben aus Blech) an ihren Patron, -in Bayern ist dies der h l. L e o n­h a r d -, dessen fürsorglichem Schutz für sie zu gewinnen hat 71); seine Sache ist es auch, am Tage des Frühlingsanfanges, d. i. P e t r i Stuhl­feier, 22. Februar, die Körbe zu reinigen, zu beklopfen, und dabfli aus­zurufen "Bienl, auf, auf! S t. P e t er ist im Land!" 72). Zum Entgelt für gute Behandlung werden ihm die Bienen allerlei bedeutsame Vorzeichen kundmachen: wenn sie sich z. B. als Schwarm an das Haus setzen, so ist das eine Warnung vor drohender Feuersgefahr 7"). Liegt der Besitzer unrettbar krank, kann aber nicht sterben, so verhilft-ihm dazu ein Ver­rücken der Bienenkörbe; den erfolgten Tod muß man durch Heben, Schütteln, und Beklopfen der Körbe den Bienen "ansagen", und dieR zur Zeit der Beerdigung wiederholen, wodurch das "geheime Band des Be­sitzes" gelöst wird; erfardern es aber die Umstände, so kann man durch Aufhängen eines gebrauchten Wäschestückes oder Lappens den Bienen vortäuschen "der Herr ist noch da"; erfahren sie später sein Abscheiden, so summen sie acht Tage nicht 74). Die Seele des Sterbenden entschwebt in Gestalt einer Biene, und als solche soll der Mensch auch weiter fort­leben 75).- Werden alle die erwähnten Maßregeln pünktlich eingehalten, so gehen die Bienen "unbeschadet" auf den Erben über, der vorhandene Honig bleibt gewahrt an Menge und Güte, und sie tragen alsbald neuen ein.

6T) M e n g i 8 , ebd. 8, 808; G o n z e n b a c h und H o f f m an n "Chem. Centr.-Bl." (1936 B.), 1573.

68) Eckstein "H. D. A." 8, 178. 89) Hau 81 e i t n er "Der Vegetarismus in der Antike" (Berlin 1005);

s. das Register. 70) Marzell "H.D.A." 8, 1170. 11) M e n g i 8 , ebd. 8, 788. 72) S a r t o r i , ebd. 6, 1533. 7S) Geiger, ebd. 8, 994; M eng in, ebd. 8, 918. H) Geiger, ebd. 8, 444, 982, 989, 1134. 75) Mengis, ebd. 8, 790; Riegler, ebd. 8, 821; Beth, ebd. 8,1042.

Sonderabdruck aus der Zeitschrift der Wirtschaftsgruppe Zuckerindustrie. Bd. 88. 1938. Technischer Teil. August-Heft.

Naehträge zur "Gesehiehte des Zntkers". Von

Edmund 0. von Lippmann. (Fortsetzung aus dem Mai-Heft, Seite 370.)

II. Zum 2. Abschnitt (S. 63-112):

,.D i e H e i m a t d e s Z u c k e r r o h r e s u n d d e r H o h z u c k e r -bereitung."

1. Ein ausführlicher zusammenfassender Bericht von B r an d es und S a r t o r i s "Ueber Ursprung und Veredlung des Zuckerrohres" 1)

läßt ersehen, daß diese Fragen auch durch die neuesten Forschungen ihrer Beantwortung noch nicht nähergebracht wurden; ungeklärt bleiben die Beziehungen zwischelll den dünn- und dick-stelllgligen Arten, - ersteren wird meist eine nordindische Heimat zugeschrieben, letzteren eine tropische -, ebenso die zwischen Saccharum officinarum, S. spon­taneuro (mit seinen höchst mannigfachen Varietäten), und dem 1928 in Neu-Guinea entdeckten S. robustum, das dort von den Eingeborenen in ihren Gärten gehalten wird. Nirgendwo hat man bisher wildes Zucker­rohr angetroffen, und als unzureichend erweisen sich alle Vermutungen betreff seiner Ueberführung in das kultivierte S. officinarum: Ge­winnung und Auslese des Samens, die während der letzten Jahrzehnte so weitgehende Fortschritte mitbedingten 2), können dabei keine Rolle ge­spielt haben, da sie erst Errungenschaften der neuasten Zeit sind, ebenso· wenig bloße Kreuzungen, die selbst mit fernerstehenden Gräsern, sogar mit Sorghum und Bambus, möglich sein sollen 3), und schließlich führten auch die sonst so bedeutsamen Studien über die Chromosomen zu keinen entscheidenden Einsichten. Die Lösung der gesamten Probleme bleibt demnach der Zukunft überlassen.

2. Die Einwanderung arischer Stämme in das nordwestliche Indien vollzog sich nach G u h a wesentlich in der Zeit zwischen 3000 bis

1) Washington 1937; vgl. "D. Z." 62, 681 (1937). 2 ) ebd. 61, 911 (1936). B) ebd. 62, 493 (1937).

44

640 v. Lippmann: [ Ztschr. Wirtschafts­gruppe Zuckerind.

2000 v. Chr. 4), nach v. Hein e- Ge I der n in der zwischen 1150 bis 1000 v. Ohr."), und zwar, wie letzterer glaubt, als Folge einer großen, von Mitteleuropa ausgehenden Völkerbewegung; eine Vermischung trat aber zunächst nicht mit dunkelfarbigen Urbewohnern ein, sondern mit Völkern, die den dinarischen und denen der Mittelmeerländer verwandt warelli, und bereits seit etwa dem Ende des 4. Jhtsds. im Sind, am Unter­laufe des Indus, jene erstaunliche Kultur entfaltet hatten, deren Reste erst vor einigen Jahren in den Ruinen von Mohenjo-Daro, H~rappa, u. s. f., wieder aufgefunden wurden 6). Für die noch neuerdings wieder­holte Behauptung, die Einwanderer hätten das Zuckerrohr bereits im Sind kennengelernt, woraus sich dessen Erwähnung in den religiösen Hymnen der "Veden" erkläre, fehlt es auch jetzt an jeder zureichenden Unterlage, daher kann dieserhalb auf das in der "Geschichte des Zuckers" Ausgeführte verwiesen werden 7). Die Abfassung der älteren Teile der Veden verle.gt W ü s t in die Jahre von 1500-1000 v. Chr. 8), doch kommen hierbei nur die drei ersten Abteilungen in Betracht, die noch in den dem Buddha (gest. um 480 v. Chr.) zugeschriebenen Reden als Werke "der Meister der drei Veden" gerühmt werden"), während die vierte, der "At h a r v a- V e da", erst aus der weitaus späteren Zeit herrührt, zu der die Eroberer schon das Tal des Ganges erreichten. Dort konnten sie, neben dem Reis, auch das Zuckerrohr kennen lernen, und hieraus würde sich seine Erwähnung in einem Zauberspruche des At h a r v a- V e da erklären, sofern sich dieser wirklich von vornherein auf Zuckerrohr bezog, was aber keineswegs zweifellos feststeht.

3. Nicht im geringsten beweisend sind auch die dem B u d d h a in den Mund gelegten Aussprüche: ist doch z. B. die berühmte "Längere Sammlung des Pali-Kanons" nach Neumann erst während des 1. Jhdts. v. Chr. redigiert 10), und in dieser Zeit mag allerdings ein Opfer von Sahne, Rahm, Butter, Honig, und Zuckersaft" 11) nichts un-

4) "Fo. u. Fo." 12, 333 (1936). 5) ebd. 13, 307 (1937). •) Guha, a. a. 0.; v. Brunn, cbd. 13,22 (1937); Marshall "Modenjo­

Daro" (London 1931). 7) s. 78ff. &) "Fo. u. Fo." 10, 329 (1934); vgl. hierzu die neue (englische) Ausgabe des

Meisterwerkes von Wintern i t z "History of Indian Litterature" {Galcutta 1937ff.).

•) "Buddha' s Reden aus der Sammlung der Bruchstücke", üb. Neu­m a n n (München 1907) ; 193, 213, 351.

10) Ueb. Neumann {Müoohen 1907); I, Vorr. 8. 11) ebd. I, 175.

Bd. 88. 1988. ) Techn.T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 641

gewöhnliches mehr gewesen sein; an anderer Stelle werden daselbst nur Opfer von "süßem Honig ohne Waben" erwähnt 12), an noch anderer wieder solche von ,,Sahne, Butter, Oel, Honig, und Zucker" 1s),

wobei es aber fraglich bleibt, ob das betreffende Wort nicht eher als Rohrsaft, Preßsaft, eingedickter Saft, oder dgl. zu deuten ist, sofern man

nicht die ganze Stelle als eine n o c h viel spätere Einschiebung anzusehen hat 14). Das nämliche gilt auch von dem "Heiltranke aus Ra-hm, Butteröl, Honig, und Zucker", dessen die "Mit t 1 er e Sam m 1 u n g d er R e d e n B u d d h a 's" gedenkt15).

4. Die epischen Heldengedichte gestatten, auch nach R e i n h o 1 d M ü 11 e r, keinerlei chronologische Feststellung: derm sie gehen zwar, wie das "M aha b h a rat a", ihrem Hauptinhalte un~ vielen EiMel­heiten nach, in alte, ja älteste Zeiten zurück, wurden aber immer und immer wieder umgestaltet und erweitert, so daß wichtige Einschiebungen nachweislich erst dem 5. Jhdte. nach Chr. zuzuschreiben sind 16). Das Nämliche gilt hinsichtlich des "Ra m a y an a", dessen berichtigter und vervollständigter Text den indischen Gelehrten A y a r und S es tri g a 1 zu verdanken ist 17). - Auch betreff des umfangreichen Wörterbuches des A m a r a s i n h a , von dem S a s t r i eine neue Ausgabe veranstal­tete 18), hat sich die späte Abfassungszeit (8. oder gar erst 10. Jhdt. n. Chr.) bestätigt.

5. Die indischen Aerzte z.weigten sich nach R e i n h. M ü 11 e r von den Brahmanen ab, deren altüberliefertes einschlägiges Wissen im "A y ur v e d a" niedergelegt ist 19). Eine eigentliche indische Medizin entstand aber vermutlich erst um Beginn unserer Zeitrechnung, und zwar anscheinend im Nordwesten des Landes zu Taksasila (dem Taxila der Griechen), das noch in dem "Ja t a k a s", den aus dem 3. vor- bis 5. nachchristlichen Jhdtre. stammenden Erzählungen über das Leben Buddha 's, den Ruf eines ,,Sitzes der Heilkunde" genießt, und in ihnen an hundert Male als der Ort erwähnt wird, dem die Lernbegierigen aus dem Osten zuströmten, so selbst aus Benares 20).

12) ebd. III, 86, 88. 13 ) ebd. III, 71. 14) Gef. Auskunft des Indologen Prof. Dr. T h. Zach a r i a e in Halle. 1 5) Ueb. Neumann (München 1922) I, 725. 16) "lsis" 23, 25 (1935). 17) Madras 1933. 18) Benares 1937. 19) "Janus" 32, 273 (1928). 2o) Ders., a. a. 0., u. "Janus" 87, 9 (1933).

44*

642 v. Li p p m an n : [ Zisehr. Wirlsehafts. grnppe Zuckerind.

Einem weit späteren Zeitalter als dem von europäischen Gelehrten

angenommenen, und von einigen indischen jetzt noch festgehaltenen, ge­

hören, wie sich immer klarer herausstellt, die uns vorliegenden Werke

des sog. "großen ärztlichen Dreigestirns" an, des S u s r u t a. c~ r a k a,

und V a g b h ä t a. S u s r u t a ( = der Berühmte), "ein sagenhafter Autor" 21), dürfte gegen 500 n. Chr. als fürstlicher Arzt zu Benares gelebt

haben, und es scheint, daß ihm an der Verschmelzung der alten heimi­

schen (ayurvedischen) Medizin mit der neuen, vom Westen her eindrin­

genden, ein wesentlicher Anteil zukomme; nicht vor 500 n. Chr. kann das

Werk entstanden sein, das seinen Namen führt, aber der uns heute

vorliegende, allmählich immer mehr erweiterte Text, ist erst durch die

Kommentatoren des 11. und 12. Jhdts. gesichert 22). Nicht anders steht es

mit Ca r a k a, dessen Lehrlmch zuerst um 500 n. Chr. abgefaßt sein mag,

dann aber fortdauernd "umredigiert", ja noch bis gegen 1400 "ergänzt"

wurde 23), sowie mitVag b hat a ; dieser, der sich häufig aufS u s r u t a

und C a r a k a als Quellen beruft, ist zwar nicht erst, nach C o r d i e r , in

das 11. Jhdt. n. Chr. zu versetzen, wohl aber, nach R. M ü 11 er , in

das 7., vermutlich nahe an 700 24). Von seinem, bisher nur den des Sans­

krits Kundigen zugänglichem Werke, das aber vielleicht z. T. erst von

emem jüngeren V a g b h a t a des 8. Jhdts. herrührt, begann kürzlich eine deutsche Uebersetzung von H i I g e n b er g und Kir f e I zu er­scheinen 25), deren bisher vorliegenden fünf Lieferungen die folgenden

Angaben entnommen sind.

6. Alles Süße ist gesund, erquickend, und stärkend, sofern es nicht

im U ebermaße genossen wird, weil es dann Schleim erzeugt 26); das be­

stätigt schon der uralte innerliche und äußerliche Gebrauch des Honigs27),

aus dem man auch Honig-Wein und -Rauschtrank bereitet 28). Von

Zuckerrohr gibt es vielerlei Arten, u. a. die aus Nepal und die "hundert­

knotige" [mit zahlreichen kurzen Stengelgliedern], die sich als ver-

21) R. M ü 11 er, "Isis" 23, 42 (193ö). 22) Ders. "Monatshefte für Psychiatrie" 92, 231 (1935); "A. Med." 30, 49 ff.

(1937); "M. G. M." 31, 146 (1932) und 32, 38 (1933). 23) Ders., a. a. 0., und "lsis" 23, 25 (193ö). 24) Ders., an den a. 0. 25) Leiden 1937; der Bibliothek der "Deutschen Morgenländischen Gesell-

schaft" habe ich für die Darleibung dieses kostbaren Werkes bestens zu danken.

26) a. a. 0. 58, 62. 2r) ebd. 12, 14, 23, 46, 54, 55, 61, 79--81, 97, 100, 118, 151, 153, 154, 16Q, 172.

28) ebd. 12, 23.

ßd. 88. 1988. ] '.reehn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 643

schieden wohlschmeckend und süß erweisen••); man ißt (zerkaut) es 30),

oder genießt seinen leichten, nährenden, öligen Saft (iksurasa) 31), der auch zu dünnerem und dichterem Sirup (matsyandika und phänitä) eino­gedickt wird, welchen letzteren die Aerzte als harnreinigendes Mittel empfehlen 32); alle diese Flüssigkeiten geraten leicht in Gärung, und liefern hierbei teils ein säuerliches Getränk Sukta, teils ein berau­schendes, Sidhu, dessen beste Sorte aus gekochtem Safte hervor­geht 33). Als altüberlieferte Gerichte anzusehen sind Reis mit Zucker­rohr gekocht [mit zerkleinertem?)34), und Mischungen aus Milch oder aus Gerste mit eingedicktem Safte, von deren dauerndem Genuß aber abge­raten wird •:;). Späterer Zeit erst gehören mit festem Zucker bereitete Speisen an, z. B. Kuh- oder Büffelmilch mit Gewürzen und Zucker 36),

Weizen, Grütze, Reis, und Bohnen mit Zucker 37), u. s. f.; auch ein guter Rauschtrank läßt sich aus festem Zucker herstellen 38), desgleichen allerlei Zuckerwerk 39). Besondere Sorten sind der Sandzucker, der Khana [Brockenzucker?], und der helle (weiße?) Sita 40). Fraglos ist der Zucker aus Zuckerrohr der beste aller der Sorkara genannten Stoffe u); zu diesen zählen u. a. der Yasa-Zucker, d. i. die Manna eines Strauches [der Leguminose Alhagi Maurorum] 42), sowie die sog. Bambus­Manna 43), [die aber vielleicht als die Kieselsäur~Konkretion Tabaschir anzusehen ist]. Der vom festen Zucker abfließenrle Sirup [in der Ueber­setzung "Melasse"] sol'l nicht in frischem Zustande genossen werden, sondern nur in abgelagertem und gereinigtem (guda) H), auch verträgt er sich überhaupt nicht mit gewissen pflanzlichen und tierischen Speisen 45),

und daher rührt es vielleicht, daß es zwar als gutes Vorzeichen gilt, wenn

29) ebd. 22. 80 } ebd. 54. 31) ebd. 22, 60, 80, 89. 32) ebd. 23, 22; 94. 33) ebd. 22, 26, 23. 34) ebd. 172. 35 ) ebd. 152, 177; 54. 38) ebd. 12, 30; 13. &7) ebd. 11; 12; 14, 72; 54. 38) ebd. 25, 48, 74. 39) ebd. 12, 54. 4o) ebd. 22, 23; 14, 23, 116. 41) ebd. 23. 42) ebd. 23, 61, 88. 43) ebd. 60, 83, 161. H) ebd. 23, 60, 61, 94, 95, 160. 45) ebd. 47.

644 v. Lippmann: [ Ztschr. Wirtschafts. gruppe Zuckerind.

man Zuckerrohr oder Honig, aber als schlechtes, wenn man Melasse zu

sehen bekommt 46). Der Rauschtrank aus Melasse verdient jedoch eben­

falls alles Lob 47). - Sehr bemerkenswert ist es, daß bei einer gewissen

Krankheit, Iksumeha (= süßer Harn), der Urin so süß schmeckt wie

Zuckerrohrsaft 48).

Für gewisse Anwendungen der genannten Rauschgetränke bezeich­

nend ist, daß sie nach dem "Verwaltungs-Handbuch" des Kaut i l y a,

dessen älteste Teile W in t er n i t z um 300 n. Chr. ansetzt, durch Aerzte

zubereitet werden 49), und daß ein ähnliches, aber noch weit späteres

"Handbuch" des K 8. man da k i auch vergiftete Tränke und Säfte dieser

Art erwähnt 50).

So wertvoll nun auch alle die vorgenannten Angaben medizinisch und

kulturgeschichtlich: sind, so erschließen sie doch keinerlei neue feste An­

haltspunkte betreff zeitlicher Bestimmungen; in dieser Hinsicht bleibt

daher der auf Grundlage des berühmten B o w er- M a n u s k r i p t e s

von etwa 400 n. Chr. gezogene Schluß bestehen, daß erst ungefähr um

3(X) n. Chr., und von da ab, die Herstellung festen Zuckers, wesentlich als

Heilmittel, mindestens den medizinischen Kreisen in gewissen Gegenden

des nördlichen Indiens bekannt war 51).

7. Eine wichtige Bestätigung dafür, daß die Indo-Arier mit dem

Zuckerrohr, und vollends mit dem Zucker, erst zu verhältnismäßig sehr

später Frist vertraut wurden, liefern die umfassenden, dem Zweige der

Volkskunde zugehörigen Berichte betreff der mit dem Gartenbau, Acker­

bau, und seinen Schutzgöttern zusammenhängenden Zeremonien. Ueber

diese veröffentlichte kürzlich I. I. M e y er unter dem Titel "Trilogie alt­

indischer Mächte und Feste der Vegetation" ein Werk in drei Bänden von

zusammen 844 Seiten 52), und da ist es sehr bezeichnend für die behandelte

a l t indische Zeit, daß in dem höchst ausführlichen Sachregister von

46) ebd. 208. 47) ebd. 11. 48) ebd. 155, 250; nach R. M ü 11 e r' s Forschungen kann es sich hierbei nur

um sehr späte Einschiebungen handeln. 49) R. Müller, s. Anmerkung 21).

5o) Strauß "Quellen 4• ." Ill, 11,9 (1932). 51) V gl. "Gesch. d. Zuckers" 113 ff. - Die absprechende Beurteilung dieses

Manuskriptes durch Neumann, einen hoch verdienten, aber medizinisch nicht

ausreichend sachverständigen Forscher, in den "R e d e n B u d d h a ' s , m i t t · I er eS a m m I u n g" (München 1921; 111, 668), hat sich längst als sehr einseitig

erwiesen. 52) Zürich 1937; für die Darleibung habe ich gleichfalls der Bibliothek der

"Deutschen Morgen!. Ges." zu danken.

ßd. 88. 1938.] Techn. T. Nachtrüge zur "Geschichte des Zuckers". 645

32 Seiten die Schlagworte Zuckerrohr und Zucker überhaupt nicht vor­handen sind. Dennoch enthalten die mannigfaltigen Darlegungen vieler­lei Zugehöriges, das im Nachstehenden kurz zusammengefaßt sei.

,wohlbekannt war von altersher der Honig; er galt, der indogermani­

schen Ueberlieferung getreu, als die Speise der Götter 53), bildete daher die älteste, der Milch noch vorangehende Opfergabe 54), und wurde darauf­hin auch im Rituale des späteren Soma-Opfers stets mitverwandt, "o-bwohl man damals nichts mehr mit ihm anzufangen wußte" 55); endlich war er auch die älteste Labung und Grabbeigabe für die Toten, ursprünglich allein, nach der Gewöhnung an den Reis aber auch zusammen mit Milch­reis 56). Aus ihm bereitete man ferner die ältesten Rauschtränke, den süßen Madhu für Opfer und Feste 57), und den stärkeren Sura, den an­

fänglich die Brah~ranen nicht mitgenießen sollten, der aber nach und nach ganz allgemein gebräuchlich, und schließlich sogar ein von manchen Fürsten beanspruchtes Monopol wurde 58). [Irreführend ist seine Be­zeichnungals "Branntwein", denn die Erfindung des Brennens = Destil1ie­rens erfolgte erst im 11. Jahrhundert n. Chr.]. - Die Erzeugerin des Honigs, die Biene, kannte man nur in wildem Zustande, und knüpfte an sie

vielerlei abergläubische Vorstellungen, z. T. schon die nämlichen, die sich in Europa bis zur Gegenwart erhalten haben 59) (vgl. Abschnitt I. dieser Nachträge, am Schluß).

Das Zuckerrohr wird anscheinend zuerst da erwähnt, wo anläßlich von Opfern und festlichen Ausschmückungen an die Stelle von B a m b u s­r ohrnebst Kränzen, Honig, und Rausch trank, Zuck er r o h r mit de:n. nämlichen Zutaten tritt 60); erst weit jüngere und auch zahlreicher Ein­schiebungen verdächtige Texte sprechen aber von dunklem Zucker (guda), von Milchreis mit guda, und von Zuckerwerk (modaka) als Opfer 61), ferner von Kuchen mit Zucker, Gebäck mit guda, Zuckerwerk, und "Brocken­zucker" für die Brahmanen 62); nur aus ganz später Zeit, zu der schon

53) a. a. 0. Ill, 86. 54) ebd. III, 85, 94; Register 111, 005, 311. 55) ebd. 111, 85, 200. 56) ebd. II, 45, 232. 57) ebd. 111, 88, 106, 110. •s) ebd. II, 110 ff.; I II, 110. 59) ebd. 111, 73 ff., 82, 85, 2fJ1. 69) ebd. 111, 52; II, 85; 111, 33, 95. Gl) ebd. 111, 38, 44, 88. 62) ebd. III, 111; VI, 107.

64:6 v. Lippmann: lZiachr. Wlrlachaft .. gruppe Zuckertnd.

Zucker in größeren Mengen hergestellt wurde, kann endlich die Redens­art von der "Zuckerstengel-Presse der Steuern" stammen 83).

8. Von Indien her wurde die Medizin auch nach Tibet verbreitet, hauptsächlich jedoch erst durch buddhistische Einflüsse; eines der frühe­sten in dortiger Sprache abgefaßten Hauptwerke ist im wesentlichen nur eine Uebersetzung jenes Vag h bat a 84).

IIL Zum 3. Abschnitt (8.115-157):

"Zuckerrohr und Zucker im europäischen Altertum und frühen Mittelalter."

1. Da man auch neuestens noch der Angabe begegnet, Europa habe

die erste Kunde vom Zucker gelegentlich des indischen Feldzuges A 1 e x anders des Großen (327 v. Chr.) empfangen, so ist abermals

darauf hinzuweisen, daß sie v ö 11 i g i r r t ü m 1 i c h ist, daß vielmehr die leider nur sehr unvollständig erhaltenen Erzählungen der Bericht­erstatter lediglich besagen, in Indien solle ein Schilf oder Rohr Honig

enthalten oder hervorbringen "ohne Beihilfe von Bienen". Solches Rohr selbst gesehen zu haben melden aber die Erzähler nicht, und dies ist auch sehr begreiflich, da keiner von ihnen bis in das eigentliche Gangestal gelangte. Noch viel weniger kann natürlich von Zucker die Rede sein.

2. Ebenso völlig aus der Luft gegriffen ist die mehrfach wiederholte Behauptung, Zucker sei schon zu Beginn des Kaiserreiches in Rom be­

kannt gewesen, da der berühmte Satiriker P e t r o n i u s , der zur Zeit Ne r o ' s lebte, ihn erwähne. Sie gebt allem Anscheine nach darauf zu­rück, daß in einer neueren, zwar an sich vortrefflichen, aber oft recht

freien deutschen Uebersetzung der "Satiren" Gur 1 i t t den Ausdruck "verzuckerte Wortballen" gebraucht 1); im lateinischen Text steht aber

,,melitti globuli" = "gehonigte Brocken" 2), und nur weil dieses Beiwort

.ungebräuchlich geworden ist und schwerfällig klingt, ersetzte es G u r -

1 i t t durch das ohne weiteres verständliche und dem leichten Ton des

Gespräches angemessenere!

3. Auch im Laufe der späteren Kaiserzeit, in der der Seehandel

zwischen Aegypten und dem nordwestlichen Indien so lebhaft aufblühte,

bleiben Zuckerrohr, geschweige denn Zucker, im Okzident unbekannt. Einen besonders schlagenden Beweis hierfür erbringt das wohl gegen

83) ebd. III, 110. 84) 0 b er m i 11 er, "Isis" 28, 233 (1938). 1) Berlin 1923, 53. 2) ed. B ü c h e 1 er (Berlin 1871), 5.

Bd. 88. 1998. J Teclm.T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 647

425 n. Chr. oder bald darauf zu Alexandria entstandene große epische Ge­dicht "Dionysiaka" des N o n n o s v o n P an o p o l i s 3), in dem er auf überschwänglich-enthusiastische Weise den mythischen Eroberungszug des Ba k c h o s (Bach u s) nach Indien erzählt, der ihm hierbei, fast selbstverständlich, mit jenem Ale x anders des Großen zusammen­fällt, dessen unauslöschlicher Eindruck auch nach 700 Jahren noch ohne Verminderung fortdauerte. Anläßlich der begeisterten Schilderung des Wunderlandes, seiner Merkwürdigkeiten, Schätze, und Erzeugnisse, ge­denkt nun der Verfasser zwar ausdrücklich der Rohre an den Ufern der dortigen Ströme •), nicht aber des Zuckerrohres, spricht vielmehr nur, unter Anlehnung an He s i o d und Ver g i l 5), von Honig, der in jenen gesegneten Gegenden von den Bäumen niedertropfe 6). Das ist indessen nicht bloß der Tatsache zuzuschreiben, daß das Wissen von Indien über­haupt seit dem Zeitalter Al e x an der d e s Groß e n keine sehr wesent­lichen Fortschritte gemacht habe 7), sondern offenbar dem Umstande, daß man in Alexandria um 400 n. Chr. das Zuckerrohr noch nicht kannte. Aller Wallrscheinlichkeit nach fehlte es eben damals noch an den Küsten des westlichen, namentlich nordwestlichen Indiens, mit denen man in Verbin­dung stand; wann es an diese gelangte, wissen wir bisher nicht, und dies darf nicht wundernehmen, denn erstens ist die Chronologie bekanntlich der schwache Punkt der gesamten indischen Wissenschaft, und zweitens walten betreff der Wanderungen so mancher Kulturpflanzen überhaupt außerordentliche Schwierigkeiten 8).

4. Den erwähnten, von den Bäumen abtropfenden Honig, halten einige Erklärer für den sog. Honigtau, d. i. das Exkret von Blattläusen. und ver­wandten Insekten 9), andere aber für eine der verschiedenen Arten Manna, deren reichliches Vorkommen, u. a. das des sog. Terenjabin, in vielen Ländern des westlichen Asiens noch E d r i s i erwähne 10). Völlig ver­fehlt, und sichtlich auf irgendeiner unbegreiflichen Verwechslung be­ruhend, ist jedoch seine Gleichsetzung mit Tabaschir (wörtlich: Rinden·

milch), denn dieser ist bekanntlich eine anfänglich gelatinöse, bald aber

erstarrende Konkretion von Kieselsäure, die sich in den Halmknoten des

3) Koydcll "PW." 17, 991ff. ') Ueb. M a r c c II u s (Paris 1856), 4, 16. G) ebd. 3, 369; 4, ?27. 6) ebd. 3, 154; 4, 61. 7) ebd. 4, 237. 8 ) Vgl. Schimpcr und Faber "Pflanzen-Geographie" (Jena 1935). 0 ) Vgl. hierzu M ö b i u a, a. a. 0., 3GG.

'") E d r i s i, a. a. 0. II, 200.

648 v. Li p p man n: [ Zischr. Wirtschafts­gruppe Zuckerind.

Bambusrohres als feste und geschmaeklose Masse absetzt; ebenso ist es ein gänzlicher Irrtum, als Gewährsmann für jene Gleichsetzung T~ d r i s i anzuführen, der die wahren Eigenschaften des Tabaschirs sehr wohl kennt, und ihn als Erzeugnis eines indischen Schilfrohres, sowie als ge­schätztes und kostbares Heilmittel bezeichnet, das daher oft mit ver­kohltem Elfenbein verfälscht wud, der jedoch die Meinung teilt, er werde durch Verbrennen der Wurzeln gewonnen 11).

5. Wie den antiken Autoren, so waren und blieben Zuckerrohr und Zucker auch den Kirchenvätern gänzlich unbekannt, und die noch neuer­dings vorgebrachte Versicherung, schon Te r tu 11 i an u s (gest. 222 nach Christus in Karthago) habe gelehrt "Gott durchdringt die Materie wie der Zuckersaft das Rohr", ist durchaus unzutreffend. Es mag sein, daß ihm dieser Ausspruch in weitaus späterer Zeit seitens eines sachlich Unbewan­derten in den Mund gelegt wurde, bei ihm selbst lautet er aber im Kap. 44 der Schrift "Adversus Her m o g e n e m'' ("Gegen denHer m o g e n es"): "Die Stoiker lehren, daß. die Gottheit die Materie durchdringe wie cer Honig die Waben", - wobei es übrigens nach Matt in g l y fraglich bleibt, ob die Zurückführung auf die Stoa und die vermutete Uebermitt­Iung durch P o s e i d o n i o s (gest. gegen 50 v. Chr.) wirklich berechtigt sind 12). In v. Ar n im 's großer Sammlung der "Fragmente der Stoiker" findet sich jedoch der Ausspruch unter Hinweis auf Te r t u 11 i a n u s angeführt 13).

IV. Zum 4. Abschnitt (S. 158-172): "Die Ausbreitung des Zuckerrohres nach Westen

und die Erfindung der Raffination."

Ueber das fraglos erste Auftreten des Zuckerrohres und Zuckers außerhalb Indiens, etwa im 6. Jhdte., nämlich das an der medizini­o.chen Schule zu Gondisapur, gelegen im Euphrat-Tigris-Delta unweit des persischen Meerbusens, hat sich Näheres noch nicht ermitteln lassen; der Name des neuen Heilmittels lautete daselbst Fanid, d. i. das indische Phanita, worunter ursprünglich der eingedickte Rohrsaft verstanden wurde, später auch ein noch unreiner, mehr oder weniger siruphaltiger, dunkler Rohzucker, dessen halbfeste Masse man in aus Rohr geflochtenen Matten oder Körben zu verpacken pflegte. Desgleichen fehlen noch weitere Berichte über die erste Anffindnng und die Entwicklung der

u) a. a. 0. I, 179. 12) "O;;iris" III, 578 (1937). 13) ,.Stoicorum vctcrum fmgmcnta" (Leipzig 1905 fi.) I, 42; 11, 307.

Bd. 88. 1988. ] Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 649

Verfahren zur Reinigung, Klärung, und wiederholten Umkochung dieses Fanid, zwecks Herstellung des raffinierten weißen Zuckers in Gestalt der flachen orientalischen "Brote" und der kogeiförmigen "Hüte'' (so nach ihrer Hülle von Palmblättern u. dgl. benannt), des festen "Kand" und des harten "Tabarzad". Dieses Wort, das im Persischelll "mit der Axt zu zerschlagen" bedeutet, scheint ursprünglich u. a. das kristallisierte Steinsalz bezeichnet zu haben, später auch den kristallisierten Salmiak; für ersteres benützt es z. B. noch im 10. Jhdte. a 1- H w a ras m i im ,.Schlüssel der Wissenschaft" 1), für letzteres zur selben Zeit der große Arzt und Chemiker a 1 - R a z i 2).

V. Zum 5. Abschnitt (8.173--215): "Der Zucker am Hofe der Kalifen."

1. Seit der Zeit rasch ansteigender Einflußnahme der überlegenen persischen Kultur und Wissenschaft unter der von 750 an regierenden Dynastie der Abbasiden, und namentlich seit der Verlegung des Kalifats von Damaskus nach Bagdad (762), hatte im arabischen Reiche auch die Medizin einen hohen Aufschwung zu verzeichnen, wenngleich ihre Träger zunächst noch arabisch schreibende Perser und Syrer blieben 1). Die ersten, seit etwa 800 abgefaßten Werke sind uns nur aus spärlichen Bruchstücken bekannt, so daß als ältestes auch heute noch das umfang­reiche und recht vollständig erhalt!=me "Paradies der Weisheit" zu gelten hat, dessen Verfasser, 'A 1 i Ibn Ra b b an, geboren zwischen 770 und 780, unter dem Kalifen a ,1 - M u t a s im (835-846) den Glauben Mo h a m m e d 's annahm, und unter dem Namen a 1 - Tab a r i dauernden und gerechtfertigten Ruhm erlangte; außer seinem großen Lehrbuche ist noch ein weiteres, zwar umfassendes, jedoch unvollständiges Manuskript auf uns gekommen, das kürzlich in einer Bibliothek Konstantinopels ent­deckt wurde, aber noch der Herausgabe harrt 2). Wie auch Rein h. M ü 11 er bestätigt 3), dürfte das "Paradies der Weisheit" das erste ara­bische Werk sein, das nähere Kenntnis der indischen Medizin und der indischen Aerzte verrät, u. a. den S u s r u t a und Ca r a k a, sowie den Nährwert des Zuckerrohres und den pharmazeutischen Gebrauch des Zuckers erwähnt. - Als ältestes rein arabisches Medizinbuch gilt das als

1) Ru s k a, "Islam" 22, 306 (1935). 2) Ders., "Quellen ... " V, 120 (1936). 1) Zur Entwicklung ucr Medizin in Persien vgl. EI g o o d "Mcdicine in

Persia" (New York 1934). 2) B r u g g es, "Islam" 22, 120 (1936). a) "M. G. M." 32, 38 (1933).

650 v. L i p p m an n : [ Ztacbr. Wlrlachafle­grqppe Zuckerind.

"Da h i r a" bekannte, das zwar nicht, früherer Annahme gemäß, von tlem hochberühmten Gelehrten Tab i t Ibn Q ur r a (825-900) verfaßt ist, aber doch bald nach 900 4); es schreibt Zuckersirup und Zucker zum Versüßen der Arzneien vor, gedenkt des Tabarsad [der aber nicht als "Kandiszucker" anzusehen ist!], und erwähnt auch zuckerhaltiges Rosen­wasser und gezuckertes Rindfleisch ").

2. Anfänglich sollen manche den Zucker noch für eine Art Manna gehalten haben, was insofern nicht unwahrscheinlich klingt, als gerade jene Gegenden, die das neu geschaffene arabische Reich umfaßte, derlei Vergleiche nahelegten, da sie reich an den verschiedenen, unter dem Sammelnamen Manna zusammengefaßten Erzeugnissen waren. Als solche kommen u. a. in Betracht: die Manna der Dornsträucher Alhagi camelorum und Maurorum, auch Terenjabin genannt, die viel Rohrzucker, Melecitose, und Invertzucker enthält"); die "Manna von Bagdad", d. i. Eichelli-Manna, mit 45-54% Rohr-, 9-12% Invertzucker, und 10-12% Melecitose 7);

die Manna der Esche (auch bei S u s r u t a erwähnt?), der Weide, der Tamariske 8). u. s. f. Nicht in Frage steht hingegen die sog. biblische Manna, d. i. die eßbare Flechte Parmelia esculenta, denn diese ist, wie noch neuere Nachforschungen (192.7) ergaben, weder am Sinai noch in Vorderasien (z. B. Lydien) anzutreffen, vielmehr handelt es sich auch dort allein um das Sekret der auf Tamarix mannifera Ehrenberg hau­senden Aphiden (Blattläuse), Cocciden, und verwandter Insekten 9).

VI. Zum 6. Abschnitt (S. 216-254):

"Z u c k e r r o h r u n d Z u c k e r i n d e n w e s t 1 i c h e n P r o v i n z e n des K a 1 i f a t s."

1. Einige Angaben über die frühe Verpflanzung des Zuckerrohres nach Syrien und Aegypten, jedoch ohne Feststellung bestimmter Zeit­punkte, sollen das "Länderbuch" des J a k u b i (gest. nach 890) 1) und die von T o u s so u n 2) benützten Quellen enthalten, z. T. auch unter Erörterung der ägyptischen Anbauflächen und Kataster.

4) SchIeifer, ,.Islam" 24, 75 (1937). G) ebd. 84, 88; 83; 81. 8 ) T s c h i r c h "Handbuch der Pharmakognosie" (Leipzig 1936 ff.) II, 132

und 211; Iwan o w n a "Chem. Centralbl:' 1937, 3559. 7) T s c h i r c h, a. a. 0. 214; Co I in und Be I v a I "Bull. Ass. Chim." 54,

12 (1937) ; P a r t i n g t o n , a. a. 0. 303. 8) Tschirch, a.a.O. 132, 147; 213; 2Hl. 9 ) Partington, a.a.0.162ff.; 386. I) "Lcs pays", Ucb. W i c t (Kairo 1937). 2 ) "La geographie de l'Egypte a l'epoque arabe" (Kairo 1986)

Bd. 88. 19118. ] Teclm.T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 651

2. Neue Dokumente betreff der sehr frühen Kultur des Rohres in Sizilien, fast gleich nach der Besetzung durch die Araber im 9. Jhdt., und nicht lange darauf auch in Siiditalien, haben sich nach Zu r e t t i in italienischen Bib~iotheken gefunden, sind aber bisher noch niCht ver­öffentlicht worden 8).

3. Der gleichfalls bis in die ersten Zeiten nach der Eroberung zurück­gehende Anbau des Zuckerrohres in Spanien brachte alsbald auch die pharmazeutische Verwendung des Zuckers in allgemeine Aufnahme. Noch während der Hochblüte arabischer Herrschaft im 12. Jhdte. verfaßte auch a 1 - G h a f i q u i zu Cordova seine berühmte "Augenheilkunde" *), unter deren zahlreichen Heilmitteln, der Ueberlieferung getreu, auch Zucker und zuckerhaltige angeführt werden. Ihre Vorschriften blieben Jahr­hunderte lang maßgebend, und sollen vielfach noch dem gegen 1400 ent­standenen Werke des A 1 c o a tim zugrunde liegen, von dem es auch eine katalanische Uebersetzung unter dem Titel "Libre de la figura da uyl" gibtG). - Eine arabische Vorlage ist auch sichtlich dafür anzu­nehmen, daß .A 1 e x an d er H i s p an u s zur selben Zeit im "Melleus liquor physicae artis" (= Honigseim der ärztlichen Kunst) den diäte­tischen Rat erteilt: "Im Januar esse man Wärmendes, so Zuckarum und Liquiricum (=Süßholz) 8).

VII. Zum 7. Abschnitt (S. 255-268): "Die Verbreitung des Zuckerrohres nach China und

den K ü s t e n d es i n d i s c h e n 0 z e an s." 1. Die Legenden betreff eines nach Jahrtausenden zählenden Alters

höchster chinesischer Kultur erfuhren, wie in politischer Hinsicht 1), so auch in medizinischer, weitere Aufklärung, und zwar anerkennenswerter Weise, auch seitens jüngerer chinesischer Forscher selbst. Die Ansichten z. B., an denen noch 1929 ein schon damals vorurteilsfreier Gelehrter, W o n g , in dem Buche "Four Milleniums of Chinese Medicine" 2) fest­hielt, erfuhren so in dem neuasten medizin-geschichtlichen Werke von W o n g und L i an g - T eh 8) wesentliche Berichtigungen, und es tritt

•) Vor läufige briefliche Ankündigung Z u r e t t i ' s, kurz vor seinem leider so vorzeitigen Tode.

*) Ueb. M e y er h o f (Barcelona 1933). &) ed. Deztany u. De Guilleuma (Barcelona 1933). 8 ) S u d h o ff , "A. Med." 29, 293 (1936) ; 30, 1 (1937). 1) Vgl. Franke "Geschichte des Chinesischen Reiches" (Berlin 1930{37). 2 ) London 1929. •) "History of Chinese Medicine" (Shanghai 1936).

immer deutlicher hervor, mit welcher Vorsicht man die angeblich "ur­a 1 t e n Texte" aufzunehmen und zu verwerten hat 4). Vorerst bleibt auch jetzt daran festzuhaHen, daß Zuckerrohr erst im 2. Jhdte. v. Chr. näher bekannt wurde, fester Zucker um 600 n. Chr. von Per~lien her als "shih-mih" (= Steinhonig), und die Herstellung des Rohzuckers im 7. Jhdie. n. Chr., als der Kaiser T 'a i T s u n g zu ihrer Erlernung Leute nach Bihar im östlichen Bengalen entsandte. Aber auch weiterhin galten in China, der alten Ueberlieferung getreu, als die "5 Geschmäcke": Salz, Essig, Wein, Ingwer, und Honig").- Den Berichten M a r c o Po 1 o 's, der 1270 über die Pamir-Gegenden nach China gelangte 6) und bis 1295 <iort verblieb, haben auch die jüngsten Ausgaben 7) nichts Neues auf Zucker Bezügliches hinzugefügt.

2. Nach Japan brachte der chinesische Buddha-Priester und Arzt Kam-Hin oder Kam- J in 753 oder 755 n. Chr. den ersten Zucker, als dessen Name schö-tö überliefert wird, d. i. sichtlich das chinesische scha-tang, die Bezeichnung für braunen Korn- oder Sandzucker. Er lehrte als Nutzen dieses Heil- (n ich t Genuß-) Mittels: die An­regung der inneren Organe, z. B. der Milz, die Regelung der körperlichen Wärme, die Lösung des Sputums, und die Förderung der Ausleerungen von Blase und Darm 8). Zu seiner Zeit gab es in Japan schon Krankenhäuser, u. a. seit etwa 730 ein solches für Arme, da.s diesen auch die vorgeschriebenen Arzneien lieferte 0);

Proben von 60 Arzneistoffen aus der sog. Na r a - Periode (710-784), anorganischen und organischen, u. a. auch solche von Zucker, sollen noch jetzt, bestens erhalten, die altjapanischen kais. Schatzkammern zu Nara aufweisen 10). Falls dies zutrifft, liegen hier die ä 1 testen, überhaupt noch vorhandenen Muster von Zucker vor, die also näherer Untersuchung

sehr würdig wären 11).

3. Ueber die Verbreitung des Zuckerrohres nach den näheren und

ferneren Küsten des indischen Ozeans enthält die schon wiederholt ge-

4) Vgl. Paukstat, "A.Med." 26, 72 (1933); Karlgren, "Isis" 23,569

(1935). 5 ) Br achwitz, "Isis" 25,63 (1936). G) Lentz, "M.G.:M." 84,169 (1935). 7) "Trave1s", ed. Marsden u. K o m r o f f (Rochester 1933); "Travels",

ed. K o m r o f f (Garden City 1935); "Descriptiun of thc world", ed. Mo u I c­

I' a 11 i o t (London 1938). 8) n r a c h w i t z , a. a. 0. 65, 71. •) ebd. 66. 1o) ebd. 65, 71. 11) v. Li p p man n, "D. Z." 61, 621 (1936).

Bd. 88. 1938. ) Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 653

nannte "Geographie" des E d r i s i von 1154 verschiedene Nachrichten, die er sichtlich den Werken seiner weit älteren arabischen Vorgänger entnahm. Wie das Zuckerrohr, vom persischen Golfe und den ihm be­nachbarten Gegenden her 12), schon frühzeitig über Aegypten und die nordafrikanischen Küstenländer bis nach Ceuta, Marokko, und den Miaghreb-Distrikten im Westen Afrikas wanderte 13), so gelangte es auch nach den ostafrikanischen Inseln 14), nach den vorderindischen einschließ­lich Ceylons 15), und schließlich nach den hinterindischen und ostasia­tischen 16). Ebenso wanderte auch die Kunst der Herstellung des erst halbfesten dann festen "Faniz" (Fanid), des feinen [raffinierten] Zuckers, und der oft "über alles Lob erhabenen" Zuckerwaren und Süßigkeiten, nicht nur von Mekran und Persien aus über Syrien und Aegypten bis nach dem Maghreb 17), sondern mit der Zeit auch nach den ostafrikani­schen Inseln 18), die sich auf die Gewinnung von Rohzucker beschränkten, und von da aus allmählich weiter nach dem fernen Osten. Daß die Kunst des Raffinierens erst zu Beginn des 13. Jhdts. durch ägyptische Lehr­meister nach China gebracht wurde, bestätigt bekanntlich M a r c o p 01 0 19).

VIII. Zum 8. Abschnitt (S. 269-323):

"Der Zucker zur Zeit der Kreuz. z ü g e."

1. In noch weitaus höherem Maße als die Berührung mit den Arabern in Südeuropa förderte Kenntnis und Gebrauch des Zuckers jene mit dem Orient selbst zur Zeit der Kreuzzüge 1), wie das sowohl die eigentlichen geschichtlichen Berichte erweisen, als auch die zahlreichen Schilderungen der Pilgerreisen nach dem heiligen Lande 2).

2. Schon der Umstand, daß die Ein- und Ausschiffung der Kreuz­fahrer ganz vorwiegend in I t a 1 i e n erfolgte, brachte es mit sich, daß dieses Land, wie für die Verwendung mancherlei anderer Erzeugnisse des

12) E d r i s i, a. a. 0., I, 162, 165; 381; 395, 422. 13) ebd. I, 304, 314, 321; 123-125, 129; II, 4; I, 208, 211. H) ebd. I, 68, 70. 15) ebd. I, 77, 83, 84, 86; 72. 16) I, 95. 17) cbd. I, 165, 429; 353, 129; 208. 1s) cbd. l, 81, 82, 84, 86. 19 } s. "Geschichte d. Zuckers", 222. 1) Vgl. Grousset "Histoirc des Croisades" (Paris 1935). 2) Von diesen erfolgte aber die de~ J o o s v a n G h i s t c I e nicht, wie man

noeh neuerdings angegeben findet, 1181/85, sondcm erst 1481/85; so auch naeh C r o n e , "Isis" 24, 213 (1935).

v. Lippmann: [ Zlschr. Wirlsehafta. e Zuekarbul.

Ostens, so auch für die des Zuckers in erster Linie in Betracht kam,

zum.al er schon vorher, von Sizilien und Kalabrien, sowie von Salerno aus.

einige Verbreitung gefunden hatte. Für die Frühzeit der medizinischen

Schule Salernos waren hierbei namentlich noch folgende Meister von Wichtigkeit: A 1 f a. n u s (gest. 1085), dessen ,,Liber de pulsibus" (Puls­lehre) sich neuerdings wieder vorfand, freilich nicht mehr in ursprüng­licher Gestalt•); der sog. Magister Salernus Aequivocus

(gest. um 1155), von dessen "Compendium" in Würzburg eine treffliche Handschrift auftauchte, die aber hinsichtlich des Zuckers völlig mit der früher von D e Ren z i benützten übereinstimmt 4); U r s o (gest. 1225),

der zuccara oder zucha.rus als ein heilsames Mittel von "warmer Qualität" rühmt, das man daher z. B. dem Siropus acetosus zur Milderung seiner

durch: den Essig bedingten ,,Kälte" zusetzt 5). Ungewi.ß bleibt, woher man zu Salerno Zucker und auch Zuckerrohr zuerst bezog, ob aus dem Orient, aus Sizilien•, oder vielleicht auch schon aus Apulien; in Sizilien standen jedenfalls schon vor 1000, dem Zeitpunkte der normannischen Eroberung,

Anbau und Verarbeitung des Rohres in hoher Blüte, und man soll sich schon damals verbesserter Vorrichtungen zum Auspressen der Stenge! bedient habelll, die allerdings noch weit entfernt von der Vollkommenheit des erst nach 1400 daselbst erfunde~ren "Trapetto" waren 8); dieses ging sichtlich aus dem antiken Trapetum hervor, d~or Oelmühle mit sog. Koller­gang, deren Entwicklung und Konstruktion, an Hand lehrreicher Abbil­dungen, H ö r I e des näheren darlegte 7). - Fragwiirdig erscheint auch die Behauptung, daß man zu Salerno, oder doch in Süditalien, die ersten Krankenhäuser anlegte, und zwar nach Muster derer, die man im byzan­tinischen Reich und im Orient kennengelernt hatte; tatsächlich bestanden solche z. B. in Syrien seit dem 4. Jhdte. n. Chr., in Kairo seit dem 9. 8), und

wohl ebenso lange in Anatolien; dort wurden sie besonders von den

seldschukischen Fürsten (seit 1205) sorgsam beschützt, und erhielten sich z. T. (etwa 10 an der Zahl) bis zur Gegenwart 8). Zu Konstantinopel

sollen die ersten Krankenhäuser 1136 errichtet worden sein, und zwar in

Verbindung mit den ersten Apotheken 10).

•) ed. Capparoni (Rom 1936); Creutz, "A.Med." 29,57 (1936) und "M. G. M." 36,41 (1967).

4) C r eu tz, "Quellen ... " V, Heft 4 (1936), 15-17, 20, 27, 81, 32, 87. &) Ders., ebd. V, Heft 1 (1936), 67, 158; "M. G. M." 88, 346 (1934); "Abh. z

Gesoh. d. Medizin", Heft 5 (Berlin 1934). &) Z ur e t t i, briefliche Mitteilung. 7) "PW." B., I, 2187. 8) Sudhoff, ,,A. Med." 21, 1M (1929). •) S ü h e y i , ,,M. G. M." 36, 79 (1937)

1o) S u d h o ff, a. a. 0.

Bd. 88. 19118. ] Tealm.T. Nachträge zur "Geschichte des ~uckers".

Ueber Entstehung und Entwicklung letzterer gehen die Meinungen immer noch auseinander. Die .Ansicht v. 0 ef e 1 e' s, da.ß als erster Anfang die um 500 v. Chr. für babylonische Tempel bezeugte Bereitung von .A;rzneien aus selbstangebauten und von Beauftragten gesammelten Kräutern anzusehen sei 11), wird von anderen Sachkundigen angezweüelt,

zumalsich keinerlei Ueberlieferung an den Westen nachweisen lä.ßt, etwa an die Antike. Für diese ist, auch noch in spätester Zeit, Apotheke, wie schon die wörtliche Uebersetzung besagt, nichts weiter als ein beliebiger Raum (oft nur ein Keller) zum Beiseitelegen von Vorräten oder Waren, demnach ein Speicher, ein Magazin 12) (arabisch al-machsen = der Schuppen). Betreff des heutigen Begriffes Apotheke kann hierbei, wie

sich A d l u n g und Ur da n g ausdrücken 18), bestenfalls eine Art "Vor­bereitung" in Frage kommen, ohne daß es aber bisher möglich wäre, die

Einzelheiten der Entwicklung bis zum erwähnten ersten Auftreten in

Konstantinopel irgendwie klarzulegen. So bleiben denn auch für Italien die Anfänge des Apothekenwesens immer noch in einiges Dunkel gehüllt, trotz

des hervorragenden Werkes von Pedrazzini über den Ursprung der dortigen Pharmazie 14). Was die Herkullift letzteren A'llBd.ruckes und seines Stammwortes, der griechischen Pharmakeia (= Bereitung von Heilmitteln), anbelangt, so leitet es sich wohl zweifellos vom ägyptischen

"P h arm a k i" ab (= der Verleiher der Sicherheit; ph ist der ägyptische Artikel), einem Beinamen T h o t h 's als Gottes der Heilkunde 11); wie dem gegenüber Zusammenhänge mit dem nordischen (altschwedischen) "Valmagha", d. i. Mohn, in Frage kommen sollten 18), ist schwer ein­zusehen.

Ueber die sog. "Apothecarii Salernitani" des 12. Jhdts., und über die

möglichen Beziehungen ihrer Tätigkeit zu der durch Kaiser Fr i e­

d r ich' s II. "Medicinal-Ordnung" von 124.0 geregelten~ besitzen wir n()ch

keine zureichenden Nachrichten., ebensowenig über die angebliche erste

Verbreitung des Apothekenwesens von Salerno aus. Am päpstlichen Hofe

war 1277 bereits ein ,,Speciarius" angestellt 17), der vermutlich die nötigen

Heilmittel zu bereiten, vielleicht auch die erforderlichen Zutaten, die

"species", die ,,Spezereien", zu beschaffen hatte; da diese beiden Obliegen-

11) Brief vom 16. Dezember 1934. 12) Herd li t z k a, "PW." Suppl. 6, 387. 18) "Grundriß d. Geschichte d. deutschen Pharmacie" (Berlin 1985), 5.

u) "La farmacia storiea ed artistica Italiana" (Mailand 1934). 15) V a 1 e n t in, "Chem. Centralb1." 1987 b., 1502. 18) S tu h 1 , ebd. 17) Brachwitz, "M.G.M." 84,58 (1985).

656 v. Lippmann: [ Ziochr. Wirtschafts­gruppe Zuckerind.

heiten vielfach ineinandergriffen, ist bei Deutung der Bezeichnungen Apothecarius und Speciarius stets Vorsicht am Platze. Lesen wir also z. B., daß zu Florenz Zugehörigkeit zu einer der "großen Zünfte" Vor­bedingung für amtliche und politische Wirksamkeit war, und daß sich dieserhalb Dan t e bei der "Arte degli Speciali" eillBchreiben ließ (1245?), so braucht man hierbei keineswegs vorauszusetzen, wie das früher wohl geschah, daß er besondere ärztliche oder pharmazeutische Kenntnisse be­sessenhabe 18).- Zu den von den Apotheken am frühesten hergestellten und verbreiteten Präparaten soll der Theriak gezählt haben, das berühmte Universal-Heilmittel und Ge~ngift, über das schon zu Beginn der römi­schen Kaiserzeit eine ausgedehnte (auch poetische) Literatur bestand; es ist einer der denkwürdigsten Beweise für die Macht menschlichen Aber­glaubens, daß das unbedingte Zutrauen zu dieser aus allen möglichen und unmöglichen Bestandteilen zusammengebrauten Mixtur weit über andert­halb Jahrtausende unvermindert vorhielt, wurde sie doch z. B. noch 1744 zu Straßburg und 1774 zu Lüttich von Amts wegen, öffentlich, und unter ganz besonders feierlichen Zeremonien zubereitet 19)! - Sicher ist es, daß die Apotheken während des Mittelalters viel zur Verbreitung gemein­samer Gewichte und Maße beitrugen, so schon seit Erscheinen der Schrift "De ponderibus et mensuris" des D i n o d i Ga r b o (gest. 1327); eine ZusammellJStellung zugehöriger Tabellen ist W a 1 b o r n zu verdanken 20).

Was den Verbrauch an Zucker in Italien anbelangt, so erwähnt schon 1300 B a r b er i n o in den "Costumi di Donna" (etwa = ,,Sitten vor­nehmer Frauen"), daß man bei Hochzeiten in höheren Kreisen vielerlei süße Speisen und "Confetti" aufzutragen pflege 21), und 1308 heißt es von einem Festessen für Papst C 1 e m e n s V.: "es ist unbeschreiblich ver­laufen, und zählte 27 Gänge, mit allem Kostbaren was man nur will, und mit allem was selten, teuer, gut, besser, und am besten ist" 22). Als Vor­bilder dienten hierbei die Prunkmähler in Byzanz und besonders in Kairo, versichert doch Fr es c o b a 1 d i noch im 14. Jhdte. anläßlich eigener Er­fahrungen, schon seit jeher habe gerade diese Stadt nicht ihresgleichen gehabt betreff der Fülle von Gewürzen, Spezereien, Zucker, und Zucker­

waren aller Art 28).

18) P e d r a z z in i, "Vorträge in Basel, 1934" (Mitrenwald 1934), 114. 19) Wicke r s h e im e r, ebd. 78; V an Sc h o o r, ebd. 16. •o) "Isis" 24, 15 (1935). 21) Gutkind "Buch der Tafelfreuden" (Leipzig 1929), 455. 22) ebd. 448. 23) ebd. 122.

Bd. 88. 1988. ) Teehn.T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 657

3. In Fr a n k r e i c h , namentlich in dessen Süden, war zwar der Zucker schon um 1100 nicht unbekannt, blieb jedoch zunächst ein seltenes und kostspieliges Erzeugnis, und erlangte demgemäß auch weder in der volkstümlichen Literatur noch im Aberglauben des 12. und 13. Jhdts. irgendwelche Bedeutung u). Für die Verwendung in weiteren Kreisen, vor allem auch für die medizinische, dürfte der Einfluß Montpelliers von besonderer Wichtigkeit gewesen sein, da diese Stadt im 12. Jhdte. nicht nur ein Hauptplatz des Handels von allen Mittelmeerküsten her war 25),

sondern auch Sitz der berühmten ärztlichen Hochschule, deren Ruf um 1150 schon jenem der salernitanischen gleichkam. Es ist daher kein Zufall, daß zu den ältesten erhaltenen Vorschriften für Apotheken gerade die "Statuten" des südfranzösischen Arles zählen, die den Jahren 1162 bis 1202 entstammen 26). - Der Verbrauch an Zucker zu Zwecken der luxuriösen Küche nahm im Laufe des 12. und 13. Jhdts. stetig zu; bereits die älteste der "Kulinarischen Beschreibungen" enthält u. a. ein Rezept zu Aal-Ragout mit Brot, Wein, Essig, Gewürznelken, und Zucker 27).

4. Den hervorragenden Reichtum S p a n i e n s wie a.n Honig so a.n Zucker rühmt als allbekannt schon König Al f o n s X., "der Weise" (richtiger "der Gelehrte"), der 1252 zur Regierung gelangte, und nach Canto n rührt bereits aus seiner Zeit die Unzahl von Süßspeisen und Leckereien jeglicher Art, die noch heute im ganzen Lande allgemein ge­bräuchlich sind 2B).

5. In D e u t s c h l an d machte die Verwendung des Zuckers im 12. und 13. Jhdte. nur sehr langsame Fortschritte, auch die zu Heilzwecken. Eine der ältesten nachweisbaren Apotheken, und nach H ä f l i g er auch die erste selbständige, d. h. nicht klösterliche, ist, wohl dank dem regen Verkehre mit Italien, die zu Basel (1250), und die sog. "Baseler Verord­nungen" von 1271-1322 sind auch die ersten, die ein Verzeichnis "Quid pro quo ?" (= Was statt wessen?) enthalten, das die an Stelle fehlender Heilmittel zulässigen Ersatzstoffe anführt 29). In Norddeutschland gab es Apotheken: 1262 in Rostock, 1285 in Magdeburg, 1303 in Prenzlau, und

2') Sc h r öder "Glaube u. Aberglaube in der altfranzösischen Literatur" (Erlangen 1886).

2~) Irr i so u, "Vorträge in Basel 1934" (Mittenwald 1934), 49. 26) A d 1 u n g - U r d a n g , a. a. 0., 7 ff. 27) G u e g a n "Die Meister der französischen Küche", U eb. C o 1 1 i n (Basel

1922), 8. 2&) "Spanien" (Madrid 1933), 16. 2o) Adlung-Urdang, 9; Iläfliger "Vorträge in Basel 1934"

(Mittenwald 1934), 71. 45*

668 v. Lippmann: [ Ztsehr. Wlrtachafts­ruppe Zuckerind.

das dortige Privilegium, unterschrieben und untersiegelt von 0 t t o IV., Markgrafen von Brandenburg, ist das ältest-erhaltenc seiner Art im Deutschen Reiche 30). -In England bestanden 1264/65 drei Apotheken, und zwar in Westminster, Gloucester, und Herford, denen sich 1273 noch eine vierte in Y ork zugesellte 31); im übrigen war der Verbrauch an Zucker noch sehr gering und wesentlich auf höfische Kreise beschränkt. - Ungefähr ebenso stand es in den nordischen Staaten, z. B. in D ä n e­m a r k, wo der gelehrte Priesterarzt Ha r pest r a eng (1258-1.300) als Teile eines größeren Werkes (?) ein Kochbuch zu Heil- und Luxus­Zwecken, sowie ein Pflanzen- und Arzneimittel-Buch verfaßte 32), letzteres wesentlich auf spät-antiken und früh-mittelalterlichen Vorlagen fußend.

IX. Zum 9. Abschnitt (S. 304---309): "E u r o p a s Z u c k e r v e r b r a u c h i m 1 4. u n d 1 5. J h d t.,

und seine Bezugsquellen." 1. Hinsichtlich der wiehtigsten Belieferar der großen europäischen

Verbrauchsstätten, nämlich Syriens, Cyperns, und Aegyptens, wurden im Laufe der letzten Jahre keine neue Tatsachen bekannt; immer wiederum verbreitet findet man aber die Behauptung, &ltz einer namhaften Zucker­Fabrikation oder -Raffination sei auch die Insel Malta gewesen, und von deren griechisohem Namen Melite leite sich die Bezeichnung melitensischer Zucker, Meliszucker, oder Melis ab. Daher ist abermals darauf hinzu­weisen, daß hierbei ein völliger Irrtum vorliegt: die kleine, felsige, an Kulturland arme Insel besaß niemals einen Zuckerrohr-Anbau von Be­lang, sie wies weder Raffinerien auf, noch war sie Sitz eines Zucker­handels, und das Wort Melis bedeutet nicht "Zucker aus Melite"; es knüpft vielmehr an das griechische p.EÄ.Jraior; (melitaios) und p.~J.wor; (melinos) an, d. i. honigfarbig, honiggelb, und bezeichnete u. a. die kleinen gelbhaari~n Scho.ßhündchelll, die als "melisische" schon zur Zeit des Kynikers D i o g e n es, also im 4. Jhdte. v. Ohr., bei der vornehmen Frauenwelt besonders beliebt waren 1), in gleicher Weise aber auch noch im Lexikon des Byzantiners He s y c h i o s aus dem 6. Jhdte. n. Chr. als "melisische Spitzchen" angeführt werden 2). Meliszucker bedeutet also nichts anderes als eine gelbliche, und daher ge~nüber der Raffinade minderwertige Ware.

•o) Schäfer "Die medizin. Welt", Nr. 23 (1936). 81) T h o m p so n "M. G. M." 35, 81 (1935); "lsis" 26, 250 (1936). 82) ed. H & u b e r g (Kopenhagen 1936). 1) Nest I e "Die Sokratiker" (Jena 1922), 100. 2) Gossen "Quellen ... " 7, 71 (1937).

Bd. 8S. 19118. ] Tecbn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 659

2. In I t a 1 i e n war der Zuckerverbrauch seit etwa 1300 allgemein in merklichem Ansteigen begriffen, sichtlich unter dem Einflusse orien­talischer Vorbilder; kann doch z. B. B o c c a c c i o (1313-1375) in der Novelle "Urbano" 3) gar nicht genug preisen, wie großartig am Hofe Babylons, nämlich des "ägyptischen", d. i. Kairos (so benannt nach dem festen Schlosse "Babylon" in seiner Altstadt), der Tafelluxus sei, wie endlos die Zahl der Schüsseln voll der verschiedensten Süßspeisen und kostbarsten Konfekte u. s. f. 4). Zu Siena rühmt man schon 1326, anläß­tich eines Ritterschlages, die Unmenge der vor und nach dem Festessen herumgereichten Arten feinster Konfekte, und namentlich den Umfang ,,zweier riesiger Marcipantorten, ... wirklich großartiger Geschenke" 5).

[n Florenz erließ der Magistrat 1356 eine Verordnung gegen den über­mäßigen Luxus bei Hochzeitsmahlen u. dgl., auch beschränkte er die Zahl der zulässigen "Gänge", wobei jedoch die Konfekte nicht als solche an­gesehen werden sollten 6); übrigens war Zucker daselbst bereits so allgemein bekannt, daß laut B a n d i n i 's "Encyclopädie" eine gewisse Art von Gurken wegen ihrer besonderen Siiße im Volksmunde "zuccherini" (= Zuckergurken) hießen 7). Gegen 1400 beschreibt D e P r a t o im "Paradiso" ein Fest, ausgezeichnet durch die Menge aller Arten köstlicher Süßigkeiten 8); bei einer Hochzeit zu Neapel, 1488, er­freute man sich, nach dem großen Humanisten Er m o 1 a o Barbar o. an Eierspeise mit Salbei und Puderzucker, an Hähnchen in Rosenwasser mit Zucker, an verzuckerten Pinienkernen, Mandeln, und Quitten, sowie an "Martii panes", d. i. Marzipan"); zur selben Zeit gebraucht P e 11 e­g r in o in seinen "Gleichnissen" den Namen des letzteren, so vielfach verfälschten Leckerbissens als Deckwort für Betrügerei! 10).

3. In F r an k r e i c h beschreibt 1373 T i r e 1 , erster Hofkoch Königs Kar 1 V., in seinem "Viandier" Eier, am Spieß gebrah•n mit Ingwer, Safran, und Zucker, eine gezuckerte Milchsauce zu Geflügel, und "ara­gonischen" Sahneucreme mit vielem Zucker 11), desgleichen 1375 das Kochbuch "L e g r an d c u i s in i er" Suppen, Saucen, und gebratene Kapaunen mit geröstetem Brot, Senf, Essig, Wein, Gewürzen, und reich-

B) Er steht als deren Verfasaer allerdings nicht sicher fest. 4 ) ed. Wes s e l s k i (Leipzig 1913), 30 5 ) Gut k i n d, a. a. 0., 447. 6 ) ebd. 261. 7) T h o r n d i k e , a. a. 0., 3, 566. S) G u t k in d , 489. 9 ) ebd. 451 ff. 10) ebd. 50 ff. 11 ) G u e g a n , a. a. 0., 24, 26, 30.

660 v. L i p p m an n : [ Ztscbr. Wirtschafta­gruppe Zuckerind.

liebem Zucker 12), ferner Erbsen und Kastanien in gleicher Weise zu­bereitet, endlich mit Zucker gebackene Rahmkuchen und S t. J a c o b s · Torten. Um 1480 empfiehlt Taille v an t als besonders beruhigend und kühlend seine Suppe aus El, Safran, Zitronen, Orangen, Rosenwasser, und Zucker 13), und um etwa dieselbe Zeit A 1 d e brand in o eine Pastete aus Spatzen- oder Lerchen-Fleisch mit Zucker, sowie feines "katalo­nisohes" Geflügelragout mit Zimt, Ingwer, und viel Zucker 14). - Wie schon die Beinamen einiger der vorgenannten Gerichte bezeugen, stammen sie aus S p an i e n, woselbst, wie bereits weiter oben vermerkt, die Künste der höfischen Küche und dPr Zubereitung mannigfacher Süß­speisen seit langem auf hoher Stufe standen und seitens der Kenner aus allen Kreisen nach Gebühr gewürdigt wurden. So z. B. sa,gte man schon dem großen katalonischen Geistlichen, "Propheten", und Alchemisten Ru p es c i s s a (um 1350) nach, er sei nicht minder hervorragend wie als Gelehrter auch als Feinschmecker gewesen, und als einen seiner bezeich­nenden Aussprüche führte man an: "Oleum Saturni aus Bleiweiß und Essig [ein Bleizucker-Präparat] ist süß wie Honig, hingegen die Quint­essenz des Antimons süß wie Zucker" 15).

4. In Deutschland stellte Zucker im 14. und 15. Jhdte. immer noch eine große Kostbarkeit dar, die nur für die vornehmsten Kreise in Betracht kam, im übrigen aber hauptsächlich auf die Apotheken be­schränkt blieb, die auch vielerlei Zuckerwaren führten oder selbst an­fertigten. In Basel, wo eine Apotheke, wie sch'on erwähnt, seit 1250 nachweisbar ist 18), gab gegen 1300 der Magistrat den ersten städtischen Erlaß über das Apothekenwesen heraus, und genehmigte 1404 die älteste bisher überhaupt bekannte Apotheker-Taxe 17). Eine Verordnung von etwa 14W setzt fest, daß zur Bereitung von Sirupen und Latwergen nun­mehr ausschließlich Zucker anzuwenden sei und kein Honig 18); vorher war die Wahl offenbar allerorten jedermann freigestanden, und noch die ,,Medicinal-Ordnungen", die Kaiser Kar I IV. in den Jahren 1335-1360 verkündigen ließ, erlauben ausdrücklich, daß die statt mit Honig mit

12) ebd. 10, 15; 15, 16; 16. 13) ebd. 41. 14) ebd. 33, 35. 15) So auch bei T h o r n d i k e III, 360. 18) H ä f 1 i g er "Die Apotheken u. Apotheker Basels" (Basel 1932);

"M. G. M." 34, 239 (1935). 17) Ders .. "Vorträge in Basel 1934" (Mittenwald 1934), 71, 190, 194. 18) A d 1 u n g- U r da n g , 9.

Bd. 88. 1938.1 Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 661

Zucker verfertigten Sirupe auch entsprechend teurer berechnet werden dürfen 19). - In Wien ist die erste Apotheke für 1320 sichergestellt, als die eines Albertus Apothecarius 20), in Nürnberg für 1428, als die "Zum Mohren" 21), in Frankfurt 1361; ein Erlaß von 1384 bestimmt daselbst Ausdrückliches über Zucker und zuckerhaltige Präparate, und ein späterer (gegen 1500) setzt weitere Einzelheiten fest und verordnet eine Vereidigung der Angestellten 22). Schon von 1400 an führen die Aipotheken eine steigende Anzahl mit Zucker hergestellter Sirupe, Kon" serven, Konfekte, verzuckerter Gewürze, Drogen, unq Früchte in allerlei Formen und Gestalten (Morsulae, Rotulae, Pulpae, Tragemata, ... ), sowie kandierte, d. h. mit :flüssigem Zucker überzogene, und konfizierte, d. h. mit festem Zucker zubereitete Waren; es spricht für deren stete Beliebtheit und dauernden Absatz, daß sie noch nach 31/ 2 Jahrhunderten fast unverändert in den großen pharmazeutischen Sammelwerken wieder­

kehren, so z. B. noch 1746 in dem berühmten und so oft aufgelegten Sc h r öder 's 23). Daher erscheint es sehr begreiflich, daß sich die Apotheken den Alleinverkauf aller Arten Zucker, Konfekte, und dgl. zu sichern suchten, ebenso jenen der "heilsamen" Gewürze, Weine, .g~

brannten Weine, u. s. f., wofür z. B. schon 1438 ein Beispiel aus Neisse

vorliegt 24); in der Tat hätten sie ja auch, namentlich an kleineren Orten, ihr Dasein vom ausschließlichen Absatze der eigentlichen medizinischen Mittel unmöglich fristen können.

Was die einschlägige wissenschaftliche Literatur betrifft, so insbe­sondere die ersten Mainzer Frühdrucke des "Ho r tu s San i tat i s", "Gart der Gesundheit", u. dgl., so leiten sie sich zweifellos von den großen französisehen Enzyklopädien des späteren Mittelalters ab, zeigen aber in Anlage und Ausführung, daß ihre VerfasstJr sieh von so manchen der rein mittelalterlichen und längst völlig veralteten Ueber­

lieferungen bereits mit ziemlichem Erfolge frei zu machen verstanden 25).

19) ebd. 9. 2o) No g g 1 er "Vorträge der Hauptversammlung 1936" (Mittenwald 1936),

27 ff. 21) P e t e r s u. Fe r c h I "Die Apotheke zum Mohren in Nürnberg" (Stutt-

gart 1928). 22) Ad I u n g - Ur d an g, 93. 23 ) ebd. 284. 24} ebd. 99 ff., 122, 125.

••) S c h u s t e r , "M. G. M." 36, 11 (1937).

662 v. L i p p m an n :

X. Zum 10. Abschnitt (S. 400-482):

[ Zlechr. WirtechaftB­gruppe Zuckerind.

"Der Zucker im Zeit a 1 t er der Entdeckungen."

1. Die Träger der beiden bedeutsamen und von so unabsehbaren Folgen begleiteten Errungenschaften des endenden 15. Jhdts., der Auf­findung des Seeweges nach Indien und der eines neuen westlichen Erd­teiles, steh'en zwar nicht gänzlich ohne Vorläufer da: ist doch an der Umschiffung Afrikas (von Ost nach West) zur Zeit des ägyptischen Königs Ne c h o (610-594 v. Chr.) nicht zu zweifeln 1), und Co 1 um b u s

soll, neueren Funden zufolge, nicht danach gestrebt haben, von Spanien aus nach Abend segelnd das östliche Asien zu erreichen, - eine Möglich­keit, die bereits die antiken Geographen als durchaus gegeben an­

sahen 2) -, sondern gewisse Inseln und Länder in ferner westlicher Lage, über deren Vorhandensein schon glaubhafte Gerüchte, ja bestimmte An­haltspunkte vorlagen 3). Doch sei dem, wie es wolle, die weltgeschicht­

lichen Einflüs.se knüpfen sich erst an die gro.ßen Ereignisse von 1492 und 1498, und dies gilt vor allem für jene wirtschaftlicher Art.

2. Was insbesondere den Zucker anbelangt, so zeitigte die Verpflan­

zung des Zuckerrohres nach dem neuen Erdteile, die schon durch C o I um b u s selbst anläßlich seiner zweiten Reise von 1492 geschah, begreiflioher Weise nur sehr allmählich fühlbare Veränderungen, und zwar sowohl von Westindien als auch von Mittel- und Südamerika aus, und erst im Vlerlaufe des 16. Jhdts. machte sich deren Tragweite all­mählich geltend. Von 0 s tindien her gelangte aber Zucker, oft gehörten Angaben entgegen, überhaupt nicht, oder nur gelegentlich und in ganz unbedeutenden Mengen nach Europa, da sich die Kosten der Y.erfraohtung

viel zu hoch für eine. inzwischen im Preise so sehr gesunkene Ware

stellten. Den Anlaß zu dieser gegen Ende des 15. Jhdts. einsetzenden

Entwertung gab die so rasche Entfaltung der Industrie auf den von den Portugiesen entdeckten und besiedelten westafrikanischen Inseln; sie

führte dazu, daß gegen Ende des Mittelalters Zucker nicht nur den her­

gebrachten Stapelplatz zu Lissabon überfüllte, sondern "in nie gesehenen

Mengen" auf allen europäischen Märkten angeboten, ja durch portu·

giesische Barken auch unmittelbar nach fernen Häfen verschifft wurde,

so z. B. nach Antwerpen; ein noch jetzt im dortigen Rathause vorhandenes

1) E d. M e y er "Geschichte des Altertums" (Stuttgart 1937) 111, 622. 2) Siehe z. B. bei Poseid o n i o s (135-51 v. Chr.); vgl. Nest 1 e "Die

Nach-Sokratiker" (Jena 1923) 1, 171; 2, 142. a) C a r b i a "La nueva historia del descubrimiento de America" (Buenos

Aires 1936); vgl. "Arch." 17, 518 (1935). He n n i g "Terrae incognitae" (Leiden 1936).

Bd. 88. 1988.] Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 663

Gemälde von P i e t Verhaar t stellt die aufsehenerregende Ankunft der ersten Ladung solchen "überseeischen" Zuckers im Hafen der Stadt dar, 1508. In Portugal selbst erfreute man sich natürlich eines Ueber­flusses an Zucker und Zuckerwaren, und versandte die berühmten "portu­giesischen Süßigkeiten" nach allen Ländern, namentlich auch nach dem benachbarten Spanien; dort war ihr Genuß, sowie der des Zuckers, selbst den ärmeren Schichten der Bevölkerung nicht mehr fremd, wenn auch nur in sparsamer Weise, wie denn M e n d o z a 1586 in seinem klassischen

Schelmenromane "Lazarillo" von diesem Landstreicher sagt: "er aß Bro­samen so sorgfältig,wie man Zuckerkörner ißt 4)." Es mangelte daselbst um diese Zeit auch nicht an Anleitungen zur Herstellung von ver­zuckerten Früchten, Fruchtsirupen, und Konserven aller Art, und derlei Vorschriften gingen auch in die damals neu erlassenen Apotheker­Ordnungen und Pharmakopöen über, z. B. in jene der reichen Stadt Valencia •).

3. In I t a 1 i e n trat der portugiesische Zucker schon um 1470 als Wettbewerber auf, seiner Billigkeit halber mit großem Erfolge, und trug viel zur Atu.sbreitung des ohnehin schon erheblichen Verbrauches bei, der sich freilich noch ganz vorwiegend auf die wohlhabendsten Stände be­schränkt, und hierbei zu mancherlei Aargernissen Anlaß gegeben hatte. So erzählt der jüngere M a r i n o S a u n t o 1525, zu Venedig habe der ,.Große Rat" behufsEinschränkungdes aufreizenden Tafelluxus bei Ver­lobungen und Hochzeiten angeordnet, daß fortan höchstens 6 kleine und 4 große Festessen für 20 bis 80 Personen zulässig seien, daß die massen­hafte Darbietung von kostspieligen Mandeltorten, Pistazienkuchen, kan­dierten Früchten, Konfekten, und Marzipanen zu unterbleiben habe, und daß zur Kontrolle eine gerraue Voranzeige erstattet werden müsse, bei Strafe von 25-50 Dukaten 6). D i M a s s i b u g o stellt in seinen ,.Banchetti" von 1540 fest, daß vornehme Häuser unbedingt einea beson­deren Küchenchefs für Konfekte u.dgl. bedürfen, und schildert ein Festmahl des Herzogs von Este zu Ferrara für 104 hohe Gäste: vor jedem Platze lag Zucker und ein süßes Pistazienbrötchen, die Tafel zierten 6 große Zuckerfiguren, die die griechischen Götter, und 24 kleinere, die die Taten des Her k u l es darstellten, und es gab 10 "Gänge" zn je 6-8 "Trachten", u. a. Aufs~hnitt von Schinken und Zunge mit Zucker unll Zimt, Kapaun in Speck mit Streuzucker, Hirn mit Zucker und Gewürzen,

4 ) Ueb. K e i I (Berlin 1923), 31. ö) Folch y Andreu, "Vorträge in Bascl1934" (Mittenwald 1934), 217. 6 ) Gutkind, 263.

664 v. Li p p man n: [ Ztschr. Wirtschafts­gruppe Zuckerind.

türkischen Reis mit Zucker, Eierfladen mit Königszucker, große hohle verzuckerte Baumkuchen, kandierte Früchte "a la Veneziana", Liköre ans Zucker, Zimt, Nelken und sonstigen Gewürzen, - alles das "begleitet von dazu passenden Musikstücken und Madrigalen [Gesängen]" 7). Im Jahre 1541 lehrte Ca r a g i o I i in einem besonderen "Einmache- und Konfekt-Buch" die Behandlung von Jpgwer, Nüssen, Haselnüssen u. dgl., mit geklärtem Feinzuckir und Sirup, sowie die Anfertigung von derlei Bonbons 8). Sc a p p i empfiehlt in den 1545 zu Venedig erschienenen "Opere" als besondera wohlschmeckend "Lombardischen Risotto" aus Reis, Hühnerfleisch, Hirn, Eigelb, bestreut mit viel Käse, Zimt und Zucker, und übergossen mit Rosenwasser"), und schildert als Vorbild ein großes Fest­essen, das Kardinal Campe g g i o in Rom 1536 für Kaiser K a r I V. ver­anstaltete: da gab es 12 "Speisenfolgen", jede bis zu 12 "Gängen", u. a. Karpfen, Aeschen und Maifische mit Zibeben und Zucker in Wein einge­kocht, marinierte Forellen mit viel Zucker und Veilchenzucker bestreut, Krapfen aus jungen Erbsen mit Rosinen, Datteln, Zibeben und Streu­zucker, kandierte Orangenscheiben und Granatäpfelkerne, Birnen und Quitten mit Zucker und Zimt in Wein eingekocht, Mandel-, Pistazien- und Marzipantorten, zahllose Zuckergebäcke und Konfekte, sowie prächtige Figuren, Statuen, Embleme und Wappen, alle ganz aus Zucker und Mar­zipan 10). Va s a r i erzählt 1550 von einem Festmahle der Florentiner Künstler, das der große Maler Andre a d e I S a r t o (1485-1531) durch einen von ihm entworfenen achteckigen, auf Säulen gesetzten Tempel verherrlichte, den er ganz aus Zucker und Marzipa,n hatte aufbauen und mit vielerlei Zuckergebäck füllen lassen n), und S p er o n i versichert im nämlichen Jahre in den "Trattatelli", mit Zucker habe sich der Gastgeber, wenn auch nicht verschwenderisch, so doch gehörig freigebig zu be­währen 12). Aber schon 1558 warnt C o r n a r o in seiner Schrift "Vom mäßigen Leben" vor den süßen Torten, Teigwaren und Konfekten, deren übermäßiger Genuß fraglos den Magen beschwere und der Gesundheit schade 13).

4. In Fra n k reich lehrte Mi c b e 1 d e N o s t r e D a m e in seinen 1555 erschienenen "Centuries" die Herstellung richtig eingemachter Früchte, Gewürze, Ingwerknollen u. dgl., die ebenso gut und wohl-

7 ) ebd. 108, 401 ff. 8 ) G u e g an 44, 47. ") Gutkind, 151. 1°) ebd. 302 ff. u) ebd. 419. 12 ) ebd. 110. 13) ebd. 271.

Bd. 88. 19118. ) Teclm.T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 665

schmeckend geraten wie die so berühmten aus Genua oder Valencia, so­fern man nur nicht an feinstem Zucker und feinstem Zuckersirup

spart 14). Marie d e Piemont beschreibt in "Les secrets" von 1557

gleichfalls die Bereitung des edelsten Eingemachten aus Tomaten, Pfi-r­sichen und anderen Früchten 1G), während P o n s im "Traite des Melons"

von 1583 versichert, geringere Ansprüche ließen sich auch durch Ver­wendung von Farinzucker oder gar von käuflichem Sirup befriedigen,

wobei man den Geschmack durch Zugabe von etwas Most nachträglich noch aufbessern könne 18).

5. In Deutschland steigerte sich der Zuckerverbrauch seit Be­

ginn des 16. Jhdts. ebenfalls erheblich, wenngleich gegen solche "Ver­schwendung" von mancher Seite lebhafter Einspruch erhoben wurde; so

sagt der einflußreiche Volksprediger G e i l er v o n K a y s e r s b e r g

in der "Predigt vom Praßnarren" (um 1500?): "zu verlachen sind die Narren, die alles verlangen eingekocht und zugerüst' mit Pfeffer, Kürn­

mich (Kümmel), Nagelein (Nelken) und Zucker!" 17). Die "Chronik d er G r a f e n v o n Z i m m e r n" gedenkt eines Festmahles zu Speyer

(1516?), bei dem man, als besondere Leckerbissen, "große gebratene Birnen, mit viel Zucker und Zimt übersäet", noch ganz heiß in den Mund steckte,

und vertritt die Ansicht, daß die 1'eilnahme an einer "bloß k a l t e n Tafel" nebst reichlichen Konfekten und edelsten Weinen keinesfalls als Bruch des Fastens anzusehen sei 1~). Gemäß einer Verordnung der Erfurter Universität von 1524 hatten die medizinischen Lizentiaten und Doktoranden vor und nach den Prüfungen den Professoren eine

"refection" von "zcucker in einer Schüsseln", Königszucker, und "ettlich kandel weynes und hier" vorzusetzen 1"). Die Anwendung von Zucker auch in der bürgerlichen besseren Küche wurde rasch immer allgemeiner, und dem "Kochbuche" R u m p o l t ' s von 1587 wußte daher der berühmte Zeichner J o s t Am m a n kein passenderes Titelbild vorzusetzen als einen Koch mit einem Zuckerhute 20).

Die Zahl der Apotheken, denen auch weiterhin für den Absatz von

Zucker und Zuckerwaren erhebliche Bedeutung zukam, nahm in Deutsch­

land während des 16. Jhdts. ebenfalls stetig zu, und mit ihr auch jene der

Apotheker-Ordnungen und Pharmakopöen; letzteres Wort findet sich

U) G u e g an' 50, 51. 11) ebd. 52. 18} ebd. 55. 17) Gutkind, 293. 18) ebd. 328; 300. 19) S p e t c r "D. Z." 62, 1094 (1937). 20) G u t k i n d, 258, 627.

666 v. L i p p m an n : [ Ziachr. Wlrtschafl&­gruppe Zuckerind.

zuerst 1560 als Titel eines zu Antwerpen gedruckten Werkes des Dan­ziger Stadtarztes B r e t schneide r 21). In Halle erteilte 1535 der Kardinal A 1 b r e c h t v o n B r an d e n b u r g einer der schon seit etwa 1500 bestehenden Apotheken, der später "Zum blauen Hirsch" genannten, ein besonderes Privilegium 22), für die Wiener Apotheken erließ Fe r­d inan d I. 1564 die erste "Ordnung" 23), und für die Württembergs er­schien eine solche 1567 24). Sie legten den Betrieben zwar eine Reihe ver­schiedener Verpflichtungen auf, so u. a. "Conserven und Gonfeetiones nur mit guetem Zucker zu machen", "allein besten weißen Candiszucker zn verwenden" u. s. f., verpflichteten sie ferner zur regelmäßigen Ueber­reichung von "Collationes", Zuckerwaren und Konfekten an städtische Magistrate und staatliche Behörden anlä.ßlich bestimmter Fest- oder Ge­denktage, sicherten ihnen dagegen nicht selten auch den Alleinverkauf der mit Zucker hergestellten Präparate, Sirupe und Konserven zu, ebenso den von verzuckerten Gewürzen, edlen Weinen, Likören u. dgl., ja zu­weilen selbst den von Bieren, so in Frankfurt 1578 25). - Auch der sog. Veterinärkunde war Zucker um diese Zeit nichts Fremdes mehr: läßt doch 1564 das "Roßarzneibuch" des Grafen Wo 1 f gang v o n Hohen 1 o h e, dessen Vorschriften z. T. bis etwa 1500 zurückgehen, den kranken Pferden nicht nur den gewöhnlichen Zucker verabfolgen, sondern auch den kost­baren Kandel, d. i. Kandiszucker 26).

XI. Zum 11. Abschnitt (S. 483-533):

"D i e Z u c k er f ab r i k a t i o n A m e r i k a s i m 1 7. u n d 18. Jhdt."

1. Nach der Wiederherstellung der Oberherrschaft P o r t u g a 1 s in Brasilien, wo während der holländischen Besetzung unter dem Grafen Moriiz vonNassau (1637-1644) der von Barlacus geschilderte

große Aufschwung der Zuckerindustrie zu verzeichnen war 1), geriet diese alsbald in zunehmenden Verfall, und die von unbegreiflicher Kurz­sichtigkeit zeugenden Maßregeln der Lissaboner Regierung veranlaßten gerade die tüchtigsten Kräfte zur Auswanderung nach den angrenzenden

21) A d I u n g- U r d a n g , 318. 22) Ne u ß "Geschichte der Apotheke zum blauen Hirsch" (Mittenwald

1935), 7ff. 23) No g g I e r , a. a. 0., ?.'! ff. 24) A d I u n g- Ur dang, a. a. 0. 25) ebd. 108. 26) Sub k o w, "Quellen ... " V, 164, 209, 232; 281 (1007).

•) "Rerum pro octennio in Brasilia gestarum historia" (Cleve 1660).

Bd 88. 1998. ] Teclm.T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 667

Gegenden Südamerikas oder den westindischen Inseln, die daraufhin rasch zu starken und gefährlichen Wettbewerbern heranwuchsen. Nicht minder unfähig erwies sich die Kolonialpolitik Span i e n s, deren engherzige Maßregeln so weit gingen, daß selbst der zur Scheidung der Säfte nötige Kalk in bereits gebranntem Zustande aus dem Mutterlande bezogen werden mußte! Die Folgen waren denn auch hier die nämlichen, d. h. die Industrie der spanischen Besitzungen sank allmählich bis zur Bedeu­tungslosigkeit herab.

2. Ueber den außerordentlichen Aufschwung der f r an z ö s i s c h e n Inseln, namentlich Guadaloupes, Martiniques und St. Domingos, während der Zeit von 1600 bis zum furchtbaren Negeraufstande von 1791, berichtet, außer dem Werke des Predigermönches Lab a t (1667-1738), in ein­gehender Weise auch die "Naturgeschichte des Kakaos und Zuckers" von Quld u s (auch Ch el us, Cayl us, Quayl u s) •), die 1719 zu Paris und 1720 zu Amsterdam erschien, und von der B a x a ' s gründliche Schrift "Die Zuckererzeugung 1600-1850" einen erschöpfenden Auszug gibt 8).

Wesentlich Neues gegenüber Lab a t ist ihr jedoch nicht zu entnehmen, es sei denn die .Amgabe, daß man das Ausdecken der Brote statt mit dickem Tonbrei auch mit einer entsprechend starken Lage kreisförmig ausge­schnittener und gut angefeuchteter Leinenläppchen vornehmen könne f). - Die Abhandlung R a y n a 1 ' s "Essai sur l'administration de St. Do­mingue" (Genf?, 1785) bietet ebenfalls nichts, was die vorgenannten Werke in entscheidenden Punkten zu ergänzen geeignet wäre. -Ob die Behauptung zutrifft, daß erst von Französisch-Wastindien aus das Zucker­rohr nach der Insel Reunion verpflanzt worden sei, steht dahin; vermut­lich handelte es sich hierbei (1665) bloß um die Einfuhr edlerer Sorten, die jedoch die Ansiedler zunächst, und ·auch weiterhin, nur im kleinen anbauten, so daß im 17. und 18. Jhdt. eine Entfaltung der Industrie nicht in Frage kam 5).

3. Der kiihne V ersuch des Grafen F r i e d r i c h v o n H a n a u , auch dem durch den dreißigjährigen Krieg in jeder Hinsicht so völlig zer­rütteten D e u t s c h l a n d einen Kolonialbesitz zu verschaffen und ihm hierdurch wirtschaftlich wieder aufzuhelfen, scheiterte leider an der Ungunst der Verhältnisse. Ueber seine Bestrebu;ngen (1667 ff.), von der "Holländisch - W estindiseben Compagnie" einen Landstreifen von 3000 Quadratmeilen in Guinea zu übernehmen und mit geeigneten Nutz-

2) s. "Geschichte des Zuckers" 524, 572. 1 ) Jena 193'7; 14ff. ') ebd. 211.. •) "Journ. Fabr. Sucre" 76, 1067 (Paris 1935).

668 v. Lippmann: [ Ztschr. Wirtschafts­gruppe Znckerlnd.

pflanzen zu bebauen, u. a. auch mit Zuckerrohr, vermeldet Näheres eine ausführliche, äußerst seltene Schrift des bekannten tüchtigen Chemikers und Volkswirtes J. B e c her (1635--1685), der hierbei in Arnsterdam, dank gewisser persönlicher Beziehungen, als Vermittler tätig war. Sie erschien 1669 zu Frankfurt a. M. unter dem Titel "Gründlicher Bericht von Beschaffenheit und Eigenschafft, Cultivirung und Bewohnung dess in Amerika zwischen Rio Orinoque und Rio de las Amazonas in Guinea gelegenen Strich Landes, welchen die Westindische Campagnie an Herrn Fr i e d r ich Ca s im i r Grafen zu Ha n a u am 18. Juli 1669 über­lassen hat; mit einer großen Karte von J. P. T h e 1 o t t". Alle Be­mühungen, diesem aussichtsreichen Unternehmen Teilnahme zu sichern und Teilhaber zu gewinnen, blieben aber vergeblich, und es mußte daher schließlich ebenso aufgegeben werden, wie einst das der F u g g e r und das großartige der W e 1 s er in Venezuela; dem Unvermögen und Un­verständnisse der berufenen Kreise, dem Mangel jeglichen guten Willens bei den Fürsten, und der Zerfahrenheit und Ohnmacht der Reichstage war es zuzuschreiben, daß Deutschland auch diesmal bei der "Verteilung der Welt" leer ausging.

XII. Zum 12. Abschnitt (S. 534--610):

"Der Zuckerverbrauch Europas im 1 7. und 18. J hd t."

1. Eine erhebliche Steigerung erfuhr der Zuckerverbrauch fast aller europäischer Länder schon von 1600 an unter den Einflüssen der medizi­nischen "Wissenschaft und der Apotheken. Betreff ersterer sei hier nur kurz an die Nachwirkungen der Lehren des Parace 1 s u s (1493-1541) und V an H c 1m o n t (1577-1614) erinnert 1). Die Apotheken fuhren eifrig und erfolgreich mit Herstellung und Vertrieb zuckerhaltiger

Waren fort, so z. B. zählt die Taxe einer Halleschen von 1642 auf: ausge­drückte und mit Zucker dickgesottene Fruchtsäfte, verschiedene Arten Fruchtsirupe, allerlei mit Zucker Eingemachtes, mit Zucker überzogene und kandierte Gewürze, Küchlein, Morsellen, endlich Verzuckertes mannigfacher Art, u. a. sogar "gebrannte Bienen", die in gewissen Fällen für besonders heilsam galten 2). Vielfach blieb den Apotheken das Recht des Alleinverkaufes aller dieser Süßigkeiten gesichert, z. B. in Schleiz bis 1788 "), wogegen sie sich jedoch verpflichten mußten, nur besten und

1) UPber V an HeIm o n t' s Lehren, auch die philosophischen, vgl. Metzger "Arch." 16, 224 (1934) u. DeM e ver g n i c s, cbd. 18, 9G (1936).

") N c u ß, a. a. 0., 38, 59. •) A d I u n g- Ur dang, 99 ff., 122, 125; 105.

Bd. 88. 1988. ] Techn.T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 669

reinsten Zucker zu verwenden, so noch 1641 in Württemberg und 1682 in Brandenburg •). Sogar unter den Vorschriften der berüchtigten, vom bischöflichen Leibarzte Pa u 11 in i zu Münster verfaßten "Dreck­apotheke" von 1696 spielt Zucker eine bedeutsame Rolle: sie verwendet Kandelzucker (= Kandis), Rosen- und Veilchen-Zucker oder -Sirup, "ge­wundenen Zucker" [turbinatum, d. i. amorpher Zucker, mit Stärke und Mandelöl versetzt und zu Schräubchen gedreht] "), zuweilen feinsten weißen Zucker, und sehr oft gewöhnlichen 6), der u. a. auch zum Kon­fizieren eines der vornehmsten und wirksamsten Präparate dient, nämlich des Pfauenkotes mit Zusatz von Bernstein 7).

2. Mächtige I<'örderung, über alles Bisherige weit hinausgehend, erfuhr der Zuckerverbrauch durch das Aufkommen und die Verbreitung der neuen Genußmittel Kakao (Schokolade), Tee und Kaffee.

Die Heimat des K a k a o- Baumes ist, wie auch die Zusammenstel­lungen beiSpreche r von Be r n e g g und F in c k e ersehen lassen 8),

vermutlich in Mittelamerika zu suchen, woselbst ihn die ersten Entdecker, schon von C o 1 um b u s an, bei mehreren Völkern vorfanden. Der mexi­kanische Name Chokolatl ist zusammengesetzt aus zococ (= scharf, herb, gewürzig) und atl (= Wasser), ein Wort choko oder schoko für Kakao gibt es dagegen nicht, und alle derartigen Deutungen sind als hinfällig anzusehen; welche "würzigen" Bestandteile aber das in verschiedenen Gegenden übliche Getränk enthielt, und wie es überhaupt beschaffen war, steht durchaus dahin 9). Fraglos ist es, daß den Eroberern große Mengen Kakaobohnen in die Hände fielen, - wenn auch mancherlei Angaben über­trieben sein mögen, schon weil man den in Mexiko üblichen spanischen "cargo" nur rund 30 kg gleichzusetzen hat 10) -,und daß die Verbreitung nach Europa, zunächst natürlich nach S p an i e n , schon um etwa 1520 begann. Für die nach I t a l i e n dürfte die Bedeutung Ca r l e t t i' s , dessen Weltreise in die Jahre 1597-1606 fällt, bisher überschätzt worden sein 11). Bahnbrechend für dienachFrank reich war die 1615 erfolgte Heirat Lud w i g' s XIII. mit An n a v o n S p a n i e n , Tochter

4 ) ebd. 5) Neudruck (Bcrlin 1901), 38, 80; 69, 31; 31. •) ebd. 25, 79; 21, 31, 36, 44, 45, G4, 79. 7) ebd. 21. 8) Sprecher von Be r n c g g "Tropische u. subtropische Weltwirt­

schafts-Pflanzen" (Stuttgart 1934) III, 1 ff. F in c k e "Handbuch der Kakao­erzeugnisse" (Berlin 1936), 5ff. B r o w n e "lsis" 23, 410 (1935).

9) Fincke, 8. 10) ebd. 7. 11) ebd. 12.

670 v. Li p p m an n : [ Ztschr. Wirtschafte­gruppe Zuckerind.

P h i I i p p ' s II., denn sie war eine leidenschaftliche Liebhaberin der Schokolade und führte deren Genuß bei Hofe mit solchem Erfolge ein, daß es für eine hohe Gunst galt "d'etre admis au chocolat de son Altesse Royale" 12). Aber erst unterM a r i a T her es i a von Spanien, Gemahlin L u d w i g' s XIV., kam die Schokolade zu vollerer und allgemeinerer Geltung, wenngleich ihr Verbrauch damals, und auch späterhin, haupt­sächlich nur auf den Hof, die Aristokratie, und die reichen Kreise der Pariser Bürgerschaft beschränkt blieb 13). Ein von Lyon aus 1671 zu Werbezwecken unter dem Namen Du f o ur· s in Umlauf gebrachter, oft aufgelegter und auch in fremde Sprachen übersetzter "Traitez" scheint in Wirklichkeit von dem Lyoner Arzte Ja c ob u s S p o n i u s verfaßt zu sein 14); derlei Anpreisungen wurden indes vielfach bekämpft, sowohl von geistlicher Seite, die das neue Getränk als ein die Sinnlichkeit erregendes ,,Erzeugnis des Teufels" verwarf, als auch von medizinischer 15). Noch als 1701 P h i l i p p v o n 0 r l e an s verstarb, der als Bruder L u d -w i g' s XIV. den Titel "Monsieur" führte, schrieb man seine Erkrankung dem Genusse "reichlicher Morgenschokolade" zu, verbunden mit dem von "Unmengen Zuckerwerk und Leckereien" 16) Der König selbst vermied daher die schädliche Schokolade und auch die anderen neuen Getränke, und löschte den Durst nur durch besten, süßen, mit Wasser verdünnten Ch:ampagner-Wein, unter dem aber nicht der heutige Champagner zu ver­stehen ist, denn dessen Erfindung schreiben die meisten erst dem Keller­meister Dom Per i g non der Abtei Ha.utevilliers zu (1670-1715), während einige sie allerdings schon zur Zeit K a r l ' s VI. 1397 in Reims erfolgen lassen 1").

In Eng 1 an d und H o 11 an d kam die Schokolade erst im 17. Jhdte. "in die tägliche Mode", und 1657 wurde zu London, 1660 zu .A:msterdam das erste öffentliche Schokoladenhaus hegründet 18). - In Deutsch­l a n d erwähnt sohon 1598 der Kölner Gelehrte Q u a d v o n K i n c k e l -b a c h Kakao und ein aus ihm bereitetes Getränk 19). Im Laufe des 17. Jhdts. mehrten sich die lobenden Urteile, aber auch die absprechenden; solche fällte u. a. 1624 der Universitätsprofessor R auch in Wien, denn

12) S p r e c h e r v o n B e r n e g g , 9. '") ebd. 9. H) Fincke, 14. 15) Sprecher von Be r n e g g, 10. 1•) So nach den "Denkwürdigkeiten des Herzogs von Saint-Si m o n"

in W e i g an d 's "Der Hof Lud w i g s XIV." (Leipzig 1925), 320. 17) ebd. 449. 18) S p r e c h e r v o n B e r n e g g , 9. 19) F i n c k e , 12.

Bd. 68. 1938. ] Techn.T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 671

der Kakao rege alle Leidenschaften auf, weshalb es eine Schwäche der Kirche sei, seinen Genuß nicht längst allen Geistli~hen verboten zu haben; auf diesen kühnen Vorwurf hin wurde er seines Amtes entsetzt, seine Schrift aber nach Möglichkeit vernichtet, so daß sich nur ganz ver­einzelte Exemplare erhalten haben 211). In Nürnberg erschien 1717 Kühne' s "Vollständige Nachricht von der Chocolate, Ursprung, Namensbenennung, herrlichen Ingredienzen, Nutzen, und Gebrauch", des­gleichen 1719 die anpreisende Verherrlichung ,,Nachricht von der C h o c o 1 a d e", als einem unfehlbaren, selbst bei Schwindsucht, Gehirn­erweichung, Unfruchtbarkeit, u. s. f., nie versagenden Wundermittel 21).

Tatsache ist, daß auch in Deutschland ein Versuch mit Anlage einer Schokoladenfabrik gemacht wurde, und zwar 1762 durch den G r a f e n v o n L i p p e , der zeitweilig in Portugal hohe militärische Stellungen bekleidete, doch war sie nicht von Bedeutung und erhielt sich nicht lange 22). - Einer der größten Feinde, wie des Luxus überhaupt, so auch des mit den neuen Genußmitteln getriebenen, war der Volksprediger Abraham a Santa- C 1 a r a in Wien (gest. 1709): zeigten sich schon die Entdecker der neuen Welt voll Gier nach solchen, so thun es die heutigen Schlemmer und Prasser überhaupt nicht mehr anders, da muß man die theure Kostbarkeit Kakao zur Stelle haben, da die "spanische Schoccolada", "und steht die gnädige adelige Dame um eilf Uhr auf, als­dann muß schon eine solche Schocolata gleich bei Handen sein! ... " 21).

3. Die geschichtlichen Nachrichten über den Tee faßt Sprecher v o n B e r n e g g in seinem grundlegenden Werke "Der Teestrauch und der Tee" 24) wesentlich wie folgt zusammen: Als Heimat der Pflanze sind vielleicht Tientsin und Assam anzusehen, wo sie noch jetzt wild an­getroffen werden soll 2"}; wann ihre Verwertung und ihr Anbau begann, ist ungewiß; als älteste chinesische Nachrichten gelten die bei Ku o P' o (276----324 n. Ohr.), allgemeiner scheint aber der Teegenuß erst im 6. Jhdte. geworden zu sein. M a r c o P o l o im 13. gedenkt seiner nicht, ebensowenig M e n d o 1,; a in den Berichten über die Reisen nach China entsandter Mönche aus den Jahren 1564-1578, doch walten hierbei offen-

2o) Sprecher von B er n e g g, 8. 21) Be t z "M. G. M." 35, 77 (1935).

22) F i n c k e , 18. 23) "Todtencapelle" (Nürnberg 1710), 85, 113. "Auf, auf, Ihr Christen"

(Wien 1683), 246. "Gehab Dich wohl!" {Nürnberg 1706), 63. 24) Stuttgart 1936; 111, 3. Das Literatur-Verzeichnis zählt 4()1 Quellen­

w.erke auf (ebd. 285). ••) ebd. 21

46

672 v. Li p p man n : [ Zischr. Wirlscho.fts. ruppe Zuckerind.

bar Zufälligkeiten ob, denn R i c c i und B o r r i , sowie anderen jesuiti­schen Missionareii: um 1580 ist er wohlbekannt. Eine .Ausfuhr nach Tibet, der Mongolei, und wohl auch naeh Japan, ist mindestens seit dem 9. Jhdte. nachweisbar und wird durch das hohe Alter der sehr umständlichen, mit dem Teetrinken verbundenen Zeremonien bestätigt 26). Aus Persien liegt, sichtlich auch nur infolge Zufalles, eine sichere Erwähnurrg erst für 1627 vor, aus Rußland für 1567. In Westeuropa spricht der Venezianer R a m u s i o in seiner Sammlung von Reiseberichten schon 1545 vom Tee als vom "cha", und den Namen "chan" gebraucht, dem holländischen See­fahrer L i n s c h o t e n folgend, auch noch B a u h i n u s im "Pinax", der 1623 zu Basel erschien. Näheres in botanischer und wissenschaftlicher Richtung bieten dann der portugiesische Jesuitenmissionar S e m e d o 1633, ferner die Werke des P i s o (Amsterdam 1658), B r e y n (Danzig 1678), und K a e m p f er (Lemgo 1712). Ein nicht unbeträchtlicher Ver­brauch an Tee entwickelte sich seit etwa 1610 in Holland, und während der nächsten Jahrzehnte in Frankreich und England, hauptsächlich ge­fördert durCh eine nahezu unfaßliche Reklame in medizinischer Hinsicht, deren Maßlosigkeit wieder eine ganze Spottliteratur ins Leben rief. An­fangs kostete ein Pfund Tee in Amsterdam 120 holl. fl., und.nur allmählich ging der Preis auf 40 fl. zurück, belief sich aber in London noch 1641 immerhin auf 60 sh., in Paris 1636 auf einEm entsprechenden Betrag, und sank erst um 1700 auf 15 sh. In Italien rühmt Mo 1 i n a r i 1672 gleich­falls die "Ambrosia asiatica", und zur nämlichen Zeit versichert auch Du v a 1 in der Historia Monogramma", der Name Tee müsse vom griechi­schen {Jeot; (theös) = Gottheit herkommen, denn diese Pflanze sei eben eine "Erba divina", eine "Theobotane" 27). In Deutschland war es nament­lich der holländische Leibarzt des Großen Kurfürsten, B o n t e k o e (1647~1685), der persönlich, sowie durch seinen "Tractatus de fi.erba thea" von 1678, eine unermüdliche und (wie es heißt) sehr einträgliche Tätigkeit für die Anpreisung der wunderwirkenden Panacee entfaltete. Tatsächlich fand der TeegeDIUß eine nicht ganz unbedeutende Verbreitung und zeitigte allerlei oft sonderliche Gebräuche 28) und Aberglauben; von diesen erhielten sich bis auf den heutigen Tag die Vorstellungen, daß ein Mädchen, das dem Tee den Zucker erst nach der Milch beifügt, von un­glücklicher Liebe bedroht ist und ledig bleibt, und daß "Bläschen, vom Zucker aufsteigend und alle in der Mitte bleibend" einen Kuß bedeuten 29).

2&) ebd. 21 ff. 27) Mon t e i r o , "Isis" 26, 224 (1936). 28) Go e t z "Teegebräuche" (Berlin 1934). 29) Marzell "H.D.A."; 8, 713.

Bu. 88. 1988. J Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 673

Da auch in Deutschland der Preis des Tees sehr hoch war, begünstigte

dies das Aufkommen von Ersatzmitteln, unter denen eine Hauptrolle dem Kraute Veronica zufiel, das laut einer 1694 von Sattler in Halle ver­faßten Schrift alle Vorzüge des Tees noch weitaus überbietet 30). Im

ganzen wurden mit der Zeit über 100 derlei ,,Surrogate" bekannt und an­

empfohlen, von denen aber wirkliche und dauernde Bedeutung nur der

Südamerikanische Mate erlangte, d. i. "Ilex paraguaiensis" 31); in Nord­

amerika konnte er eine solche trotz verschiadeutlicher Bemühungen nicht

erringen, dort verblieb dem echten Tee die unbestrittene Vorherrschaft, die er sich schon im 18. Jhdte. errungen hatte, und die überzeugend in der Rolle hervortrat, die die Versenkung der Teeschiffe im Hafen zu Boston

für den Ausbruch des Unabhängigkeitskrieges (1776) spielte 32).

4. Der K a f f e e wurde in England zuerst durch die 1581 begründete

"Levante-Compagnie" eingeführt, und zwar "von den türkischen Ländern her", auf Grund eines besonderen Privilegs 33); zunächst fand er jedoch nur geringe Beachtung, und ein allgemeineres Verlangen, das auch zur

Eröffnung der ersten Kaffeehäuser führte, trat erst nach 1650 hervor.

Noch 1657 vermachte der weltberühmte Ha r v e y, der Entdecker des

Blutkreislaufes, dem Londoner Kollegium der Aerzte als "größten Schatz seines Lebens" 56 Pfunde Kaffee, damit monatlich seines Todes gedacht

werde ,;beim Genusse dieser Quelle von Glück und Verstand" 34). - Der oben erwähnte Dr. Bon t e k o e setzte sich wie für den Vertrieb des Tees so auch für den des Kaffees ein, angeblich ebenfalls im Interesse hollän­discher Großkaufleute, und veröffentlichte 1679 den ansführliehen und in mehrere Sprachen übersetzten "Tractaat van de Coffi" 35); seinem Ein­treten war auch die Errichtung einos Kaffeehauses zu Harnburg 1687 zu verdanken 36), eines der ältesten Norddeutschlands, denn der·Süden war dem Beispiele Wiens von 1683 (nach der zweiten Türkenbelagerung) bereits früher gefolgt: in Bayern z. B. eröffneten schon in den nächsten

Jahren "Oesterreicher, Welsche, getaufte Türken, und frühere Hof­

bedienstete, die als solche Sinn für feinen Geschmack besaßen", mehrere

30) "De infusi Veronicae efficacia praeferenda herba Thee" (Halle 1694). 31 ) Sprecher von Bernegg, 218ff.; 298, 417; der Name entstammt

der Inka-Spra{lhe. 32) ebd. 2 ff.; 270 ff. 33 ) Wo o d "History of thc Levante-Company, 1581-1825" (Oxford 193!:1).

34) Ja c ob, "lsis" 26, 284 (1936). 35) s'Gravenhage 1679. ••) F i n{l k e, 15; vgl. die "Schatzkammer rarer und neuer Curio~itäten"

(Hamburg 1697). 46*

674 v. Lippmann: [ Zlschr. Wirtschafts­gruppe Znckerind.

Kaffeehäuser, und zwar "an größeren Orten, wo Kavaliere, Militärs, Beamte, Studenten und Reisende verkehrten" 37). - In weiteren bürger­lichen Kreisen Deutschlands faßte jedoch der Kaffeegenuß erst im Laufe des 18. Jhdts. mehr und mehr Boden, nicht ohne auch in ihnen mancherlei Widerstand und Mißtrauen zu begegnen. Bemerkt doch noch 1780 G o e t h e in "W i I h e I m M e i s t e r s theatralischer Sendung" (der 1910 wiedergefundenen Urfassung der "Lehrjahre") über die "falsche Diät" W i I heIm s , der uns doch als Sprößling eines sehr wohlhabenden Bürgerhauses entgegentritt: "Der Kaffee, den er bisher noch gar nicht gekannt, schlich sich als Arznei bei ihm ein; ... dieses leidige und all­gemein verbreitete Gift des Körpers und des Beutels wirkte bei ihm auf das gefährlichste, ... diese verderbliche Bohne" 88). Als ein "Gift des Beutels" sah den Kaffee bekanntlich auch F r i e d r i c h d e r G r o ß e an, und notiert sich noch 1781: "Jährlich gehen an 700 000 Rhth. für Cafe aus dem Lande, ... der Caffee mühzte billich ganz verbohten werden" 8");

alle seine Bemühungen, den Kaffeegenuß einzuschränken und durch die

sog. ,,Kaffeeriecher" scharf zu kontrollieren, erwiesen sich jedoch als

völlig vergeblich. Nicht unerwähnt bleibe, daß die Apotheken sich auch Verkauf und

Alleinvertrieb von Tee, Kaffee, Kakao und Schokolade zu sichern trach­teten, und vielerorts tatsächlich bis und bis nach 1750 im Besitze von "Monopolen" auf diese Heil- und Genußmittel waren 40); ihre Bemühungen, deren Absatz zu fördern, trugen aber vieles zur Ueberwindung von Vor­urteilen bei, wie sie sich z. B. in dem weitverbreiteten Spruche äußerten: "Wer Kaffee und Tee kauft ein, / Wirft sein Geld ins Wasser hinein", der angeblich einer skandinavischen Quelle des 17. Jhdts. entstammen

soll 41).

5. Für die zunehmende Vertrautheit immer weiterer Kreise mit dem

Zucker spricht auch die steigende Anzahl seiner Erwähnungen in der schönen Literatur, zunächst, begreiflicherweise, in jener der romanischen

Länder, vor allem Spaniens. So sagt L o p e d e V e g a (1568-1635) im

Lustspiele "Die Liebesheuchler":

B7) Mitte r wiese r "Die ältesten Kaffeehäuser Bayerns" (München 1936).

38) Weimarer Ausgabe 1911; 51, 101, 102. 39) "Randbemerkungen F r i e d r i c h s d es G r o ß e n", ed. B o r c h a r d t

(Potsdam 1936), 100. •o) A d I u n g- Ur dang, 107. U) Gutkind, 137.

Btl. 88. 1938. ] Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers".

,,So mögt Ihr Euch an Andre wenden, Wo solcher Redensarten Zucker Mehr V ortheil Euch verschaffen kann." 42)

675

Später heißt es in Ti r so d e Mo I in a' s "Die Rivalin Ihrer Selbst":

,,Schätzt Ihr die Katze nach dem Sack, Den Sessel nach dem Ueberzug, Das Zuckerwerk nach seiner Tüte?",

und in dessen "Ein Blendwerk":

"Dies Zuckerzeug aus Chirinola", einer vorgeblichen "Grafschaft der Provinz Neapel"; ferner in Ca 1-deron 's "Versteckspiel":

"Hier, Zuckerwerk aus Portugal, Gar zuckrig, doch an Süßigkeit So süß nicht wie die süße Braut",

sowie in M o r e t o ' s zu Madrid spielendem "Der Unwiderstehliche":

"Dort liegt ja eine Zuckerbäckerei !" 43)

Spärlicher sind die Erwähnungen in der Literatur Englands und des durch den dreißigjährigen Krieg so völlig herabgekommenen Deutsch­lands. Im 17. Jhdt. begegnet man in S p ö r er ' s "Kirchweihpredigt" der Redensart "Mausdreck vor Zucker verkaufen" 44), und der Mystiker An g e I u s Si I es i u s (1624-1677) erzählt, nach seiner frömmelnden, aber stets kindlich-rührenden Weise, in den "Ewigen Freudender Seeligen" vom "Himmlischen Hochzeitsmahle des Herrn mit der Menschheit":

"Er spickt bei allen Trachten ein Den Zucker seiner Liebe, Die ihn solch unerhörte Pein Für sie zu leiden triebe; Zuletzte läßt er das Gonfeet Von seiner Gottheit kommen, Da bleibt die Tafel stets bedeckt Und wird nie abgenommen." 45)

6. Was die Verschwendung von Zucker in Haushalt und Küche be­trifft, so stand darin in den Jahren zwischen 1600 und 1800 Frankreich unbestritten obenan, wobei der hohe Adel dem Beispiele des Hofes folgte,

42) "Meister-Lustspiele der Spanier", Ueb. F u I da (Berlin 1925); I, 18. 43) ebd. I, 243, 301; li, 60; III, 320. 44) Gutkind, 471. 45 ) ebd. 616.

676 v. Lippma.nn: rZtechr. Wirtacbafl&. gruppe Zuckerlnd.

und das reiche Bürgertum dem des Adels. Die mehr als 30 besonders wichtigen Bücher aus dieser Zeit über alle Zweige der höheren Koch­kunst, die das schon wiederholt genannte Werk G u e g an' s unter An­führung ihrer oft sehr hochtrabenden Titel eingehend bespricht 46), er­öffnen in dieser Hinsicht merkwürdige Einblicke, u. a. auch was die schon durch die Namen bezeugte Herkunft der Speisen aus Spanien, Portugal, Italien und dem Orient betrifft. Fast bei keinem Gerichte, seien es Suppen, Fische, Gemüse, Pasteten, Braten, Saucen, u. s. f., fehlt schließ­lich die Beigabe reichlichen Zuckers aller Art, auch bunt gefärbten und gebrannten (ka.ramelisierten), zuweilen sogar "pfundweise"; dabei werden sie alle nicht nur mit Pfeffer, Zimt, Nelken und Vanille gewürzt, sondern auch mit Ambra, Moschus, Lorbeer, Thymian, Koriander, Traganth, Muskat, Salbei, Lattich, Rosen- oder Veilchenblüten, u. U. auch mit Tee, Kaffee und Kakao. Nach dem Rezepte für "Eier in aller Herrlichkeit" röstet man die Schnitte mit· Zucker und Zimt, Ambra und Rosenwasser, nach jenem für "Frösche nach königlicher Art" bratet man die Keulen mit Safran, Hopfen, Pastinaken und gezuckertem Himbeersirup am Spieß, u. dgl. mehr. Endlos ist die Anzahl der eigentlichen Süßspeisen, vom ge­wöhnlichen glasierten Blätterteig an bis zum gefüllten Rindermarkkuchen, von der einfachen Kirschen- bis zu der mit den seltensten verzuckerten Früchten konfizierten Fürstentorte, und von den kandierten Biskuits bis zu den ,,Nonnenkiissen" und "Brötchen der Huris des Paradieses".

In manchen Ländern ahmte man, wie alle französischen Sitten, so auch die obige erst in der Folgezeit und in bescheidenerem Maße nach; immerhin erschien schon 1677 zu Harnburg A n n a W o 11 e y ' s "Frauen­zimmer-Zeitvertreib", enthaltend u. a. "alle feinen Experimente und Curio­sitäten" sowie die "rechte Präservir- und Candirkunst von Früchten und Blumen in Zucker", ferner 1702 in Nürnberg "Die aus dem P a r n a s s e n t I a u f e n e K ö c h in n", mit zahlreichen Vorschriften "für in Zucker Eingemachtes, für Dorten und Zuckerwerk, wohlgeschmackt und Iecker­haft" 47). In Wien, woselbst der kaiserliche Hof in so enger und an­dauernder Verbindung mit Spanien und Italien stand, herrschte zur näm­lichen Zeit ebenfalls ein großer Tafelluxus, dem der unerschrockene A b r a h a m a S a n t a - C 1 a r a auch auf diesem Gebiete in schärfster Weise entgegentrat: da sehe man, - so heißt es bei ihm -, die vor­nehmen Weiber "mit ihrem empfindlichen Zucker-Häute!" 48), mit ihrer

48) ebd. 58-352 ff. 47) Gut k in d , 130. 4&) "Reim Dich oder ich lies Dich" (Neudruck, Passau 1836), 224.

Bd. 88. 19!18. ) Teelm.T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 677

Gier nach Gewürz, Kakao, Zucker, und derlei Raritäten der fremden Länder 49), - denn ihr Kandel muß aus Kandia sein 50) ·-, wie da ihr Gold aufgeht um im Kram(laden) Zucker zu kaufen nebst den endlosen Sorten "Zuckerbackerwaaren" "1); da ist die Verschwendung von "Süß­speisen und verzuckerten Trachten", da ist die Welt nur mehr ein ver­zuckertes Gift und selbst das heilsamste Wundermittel der Apotheken,

Man u s C h r i s t i (Hand C h r i s t i) geheißen, wird "sintemal nur mehr von Zucker und Rosenwasser zugericht" 52}, "ja bald wird man noch die Spansäu (= Ferkel) mit Zucker mästen!" 53) Aber schmecken dem

Menschen auch "die Säutreber dieser Welt für das beste Confect", zuletzt muß er doch Zuckerkandel mit Aloe kosten, da muß er wieder zu Erden werden, "so er sich gleich von Zucker gebacken schienet", und da sind dann "die welken Lippen nur dereinsten über Zuckerkandel herge­wesen !" 54) - Irrtümlich ist aber die noch neuerdings wiederholte Be­hauptung, Abraham a S an t a -Cl l', r a habe sich auch gegen das übermäßige Behängen der Weihnachtsbäume mit Zuckerwaren ausge­sprochen; denn der anfangs nur mit Buntpapier, Aepfeln, Oblaten u. dgl., später auch mit Lichtern geschmückte Christbaum ist erst seit dem 17. Jhdt. im Elsaß nachweisbar, gelangte von da gegen und nach Beginn des 19. allmählich in die übrigen deutschen Länder (1807 nach Leipzig,

1810 nach Berlin), und wurde in Wien erst seit den 20er Jahren gebräuch­lich, in den Österreichischen Alpenländern sogar noch 20 bis 25 Jahre später ••).

7. Im deutschen Volks- und Aberglauben ließ der Zucker, von der Zeit des nach und nach zunehmenden Ve:.;brauches her, allerlei Spuren zurück, die sich mancherorts noch bis zur Gegenwart erhielten. So gilt Zucker, mit etwas Achselschweiß einer Liebenden befeuchtet, als unfehl­bares Mittel zur Erweckung der Gegenliebe "6); ein noch ungetauftes Neu­geborenes soll man nicht an die Mutterbrust anlegen, sondern ihm nur Zuckerwasser reichen 57); für die GP.srhwister des Neugeborenen bringt

49) "Todtencapelle" (Niirnberg 1 ilil; ed. B c r t s c h e, Gladbach 19Zl), 85. 50) "Reim Dich ... ", 244. 5 1 ) "Todtencapelle", 199; "Auf, auf, lht• Christen!" (Wien 1683), 266. 52) "Reim Dich ... ", 14, 47, 57. 53 ) "Lösch' Wien!" (Wien 1680), 40. 54) "Reim Dich ... ", 281, 118; "Todtencapelle", 148; "Reim Dich ... ", 71. "") "Neue Freie Presse" (Wien 1937), 24. Dezember. •o) Eckstein, "H. D. A." 8, 1115. 57) Be t h, ebd. 1227.

678 v. L i p p m an n : [ Ztsehr. Wirtschafts­gruppe Zuckerind.

der Storch Tüten voll Zuckerwerks mit 58); dem Täufling schenken die Nachbarinnen Semmel mit Zucker, "wenn auch nur für einen Kreuzer", denn dann wird das Kind niemals neidisch 59). In Schwaben und in Steier­mark läßt man zu Pfingsten aus dem Chor der Kirche den hl. Geist in Gestalt einer Taube niederschweben, die Zucker oder Zuckerwerk mit sich herabbringt, was als gutes Vorzeichen für die Folgezeit anzusehen ist 60). Nicht als deutschen Aberglauben, sondern als südslavischen (ur­sprünglich dem Orient entstammenden?) erwiesen hingegen neuere Nach­forschungen die Vorstellung, daß, wenn man 40 Jungfrauen allein mit Zucker ernähre, eine von ihnen den Antichrist gebären werde 01).

XIII. Zum 13. Abschnitt (S. 611-638): "Die europäische Zuckerraffination im 1 7., 18.,

und im beginnenden 19. Jhdt."

1. In Schweden sollen zwei eingewanderte Holländer 1647 die erste Raffinerie errichtet haben; sie ging 1661 in Besitz einer "Privile­girten Zucker-Compagnie'' über, deren Vorrechte aber 1686 als mißliebig wieder abgeschafft wurden; neue Anlagen entstanden dann seit 1730 1).

2. Ueber die 1752 von Kaufleuten aus den damals Österreichischen Niederlanden in F i um e angelegte Raffinerie, "eine der größten Europas", berichtet der bisher völlig übersehene Aufsatz eines Anonymus im. "Triester Kaufmanns-Almanach für 1782" 2), im Rahmen einer gleich falls noch gänzlich unbekannt gebliebenen, 36 S. langen Abhandlung "Ver­such einer Theorie der Zuker-Rafinerie" (so!) 3). Der Verfasser bespricht zunächst Herkunft und Beschaffenheit der etwa 10 wichtigsten, mehr oder minder reinen und "fetten" Sorten Rohzucker, durch deren sorg­fältiges Vermischen man einen jederzeit gleichmäßigen Einwurf herzu­stellen hat, sodann das Lösen und Klären mit Blut, Eiweiß und Kalk· wasser, das Verkochen, d!!.S Ausdecken der Füllma.sse mit Tonbrei und das Abziehen der Sirupe; dieses erfordert bei den feinen Broten für jede Decke 10-12 Tage, bei den "Lumpen" [vom englischen klumps] 3-5 Monate, und bei den "Bastarten" [vom englischen bastard, d. h. unecht, unverwert­bar] 9-12 Monate, und ergibt hierbei einen dem Teer gleichenden letzten

58) Sc h n e e w e i ß , ebd. 501. 59) E c k s t e in , ebd. 7, 1642; 8, 172. 60) S a r t o r i , ebd. 6, 1685. e1) Peuckert, "A.Rel." 38,17 (1935} 1) Helander "C.Z." 44,493 (1936). 2) Triest 1781. 3) ebd. 37.

Bel. 88. 1938. ] Tecbn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 679

Ablauf, der aus dem Betriebe ausgeschaltet wird. Der als solcher ganz einfache Vorgang gestaltet sich dadurch sehr verwickelt, daß zwecks Be­friedigung der Anforderungen der Kundschaft hinsichtlich Farbe, Glanz, Körnung, Härte, u. s. f., nicht weniger als 16 Sorten Kandis, Raffinade nnd Melis hergestellt werden müssen! Infolgedessen ergeben sich zahlreiche Arten von Abfall-, Ausschuß-, Schaum- und Schmutzzucker, von grünen und gedeckten Sirupen, u. s. w., die der Sachkenner Tag für Tag sorgsamst zu prüfen und so zu verteilen hat, daß keinerlei schädliche Störung ein­tritt und die Arbeit stets nach Wunsch gelingt; gleicht doch der ganze Betrieb der Raffinerie einem großen Uhrwerke, in dem auch nicht das geringste Rad versagen darf. Eine der wichtigsten Vorbedingungen zur Erreichung dieses Zieles ist die Heranbildung eigenen und ständigen Personales.

3. Besondere Verdienste in dieser Richtung erwarb sich die erwähnte, 1752 zu Fiume begründete großartige Raffinerie, die es verstand, allmäh­lich einen ganzen Stab von insgesamt 700 einheimischen Arbeitern, Hand­werkern und Meistern großzuziehen. Sie umfaßt, neben ausgedehnten Hafenanlagen und Lagerhäusern, 6 massiv erbaute Abteilungen zu je 4 Kochkesseln nebst Zubehör, und könnte jährlich 30-34000 dz Raffinade herstellen, also den Gesamtbedarf Oesterreichs und Ungarns; ihr ange­gliedert ist auch eine eigene Brennerei, die sämtliche Waschwässer der Formen u. dgl., die anfänglich in das Meer abflossen, jetzt zu bestem Rum zu vergären vermag, der dem englischen in keiner Weise nachsteht. Wenngleich bisher aus vielerlei Gründen meist nur ein Teilbetrieb mög­lich war, so wurden doch treffliche Erfolge erzielt und Dividenden bis 15%, ja einige Male schon von 40% ausbezahlt, die einige Triester Kauf­herren ermutigten, 1778 auch in dieser Hafenstadt eine Raffinerie ins Leben zu rufen. - Nach B a x a 4) bezog die Fiumaner Fabrik, etwa in der Zeit zwischen 1780 und 1790, den Rohzucker nicht nur aus den Häfen Frankreichs und der pyrenäischen Halbinsel (z. T. über Hamburg), sondern auch unmittelbar aus Amerika, erzeugte in einigen Jahren bis 22 000 dz Weißzucker in 18, und 4-6000 dz Sirup in 6 Sorten 5), und ver­sorgte mit ihnen die k. k. Erblande sowie die ungarischen Staaten; ihre Ware blieb stets sehr gesucht und beliebt, auch wurde sie wegen ihrer Güte 1791 von St,aats wegen durch eine goldene Medaille ausgezeichnet 6).

Erst die Wirren und Umwälzungen der napoleonischen Zeit machten der Blüte des Unternehmens ein Ende, 1819 arbeitete es nur mehr mit einer

•) "Die Zuckererzeugung 1600-1850" (Jena 1937). 5) ebd. 135. 6 ) ebd. 40.

680 v. L i p p m a n n : rZtschr. Wirtschafts­grupp~ Zuel<erind.

Abteilung, und 1826 stellte es den Betrieb endgültig ein 7). Zu Fiume ausgebildete Fachleute trugen aber srhon lange vorher auch zur Förde­rung der Industrie in anderen Kronländern bei, so z. B. der Wallone d e Sau v a i g u e, der 1785 die erste Raffinerie Inner-Oesterreichs zu Klosterneuburg nächst Wien errich1ete 8), und 1787 die zu Königsaal bei Prag, beide in Gebäuden durch J o s e p h II. aufgehobener Klöster.

4. Klosterneuburg verarbeitete al~bald jährlich mit 8 Kochkesseln bis zu 12 000 dz Rohzucker, der aus Harnburg kam und zu etwa 25% aus braunem und zu 75% aus hellem, mit Tonbrei gedecktem "Zuckermehl'' bestand (der Eingangszoll war für beideSorten derselbe); es beschäftigte 72 Personen, erhielt zumeist etwa 7600 dz = 64% Weißzucker und 27% braunen Sirup, zusammen im Werte von 1,7 Mill. fl., und fertigte neben Kandis noch 6 Sorten Brote an, je 3 Raffinade und Melis; den Kandis ließ man z. T. noch in Tonformen anschießen, die man nach vollendeter Kristallisation zerschlug 0). - Eine weitere Raffinerie entstand 1792 in Wien; sie mußte, um Gefahren und Belästigungen für die Nachbarschaft zu verhüten, die Verpflichtung übernehmen, ein Ziegeldach anzubringen, einen besonderen und genügend hohen Schornstein zu errichten, und nur ganz frisches geruchloses Blut zum Klären anzuwenden. Die Ausbeute aus 100 Rohzucker betrug, wie berichtet wird, im Mittel 64% Raffinade und 31% Sirup 10).

XIV. Zum 14. Abschnitt (S. 639-660):

"Der Zuck er im 0 r i e n t s e i t B e g in n des 1 4. J h d t s:· 1. Ueber die ausgedehnte Anwendung des Zuckers im späteren

Persien zu Zwecken der Heilkunde unterrichtet eine 1669 verfaßte Phar­makologie "Tohfat", die 1681 vom Frater Angelus, vermutlich einem Missionar, in lateinischer Uebersetzung zu Paris herausgegeben wurde. Als zu verschiedenen Präparaten erforderlich führt er über ein Dutzend Sorten von Saccharum an: ruhrum (rohen), depuratum (gerei­nigten), purgatum (geklärten), puriorem (reineren), defaecatissimum (gründlichst abgeschäumten), candidum (hellen), candidiorem (helleren), albmn (w.eißen), purissimum (reinsten), durissimum (härtesten), optimum (allerbesten), candidaturn (Kandis?), purum et durum Tabarzet (den reinen und harten mit der Axt zu zerschlagenden) 1). Diesen schließen sich noch

7) ebd. 135 8 ) ebd. 28. D) ebd. 29, 38 ff. 1o) ebd. 41 ff.

1) p a r t in g t o n, gef. Mitteilung YOm 26. Dezember 1934; bei An g e I u s 36 ff., 54, 66, 91, 112 ff., 122 ff.

Bd. 88. 1998. ] Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 681

die Arten der Manna an, u. a. al-Aschar ooer al-Oschar, sowie der Ta.ba­schir, auch Spooium oder Ebor (=Elfenbein) geheißen, den man in Indien aus verbrannten Wurzeln des Rohres gewinnt, und als "Antispooinm" auch aus calcinierten Halmen des Bambu 2). -Als Verfasser des "Tohfat­ul-Mocomin" anzusehen, ist, Achund o w zufolge, Mir Muhamme d Z e man-Tunk ab uni, als Uebersetzer der Frater ,J o s e p h d e La­b rosse").

2. Auf einige den Zucker betreffende, kürzlich wieder angeführte Stellen aus neupersischen Dichtungen einzugehen, erübrigt sich, da sie sichtlich dem "Heft paikar" des .großen Ni z a m i (gest. 1198) nachgebildet, wenn nicht geradezu entnommen sind; dieser wieder schöpfte z. T. aus älteren indischen Quellen, und zeitigte seinerseits Nachwirkungen, die sich nicht nur auf morgen-, sondern auch auf abendländische Dichter er­streckten, auf diese durch arabische Vermittlung 4).

2) ebd. 148, 191, 264; 303, 310. •) Kober t "Historische Studien" III, 299 (Halle 1893). ') Wes s e 1 s k i "Islam" 22, 106 (1936).

Nachträge zur "Geschichte des ZuCkers". Von

Edmund 0. von Lippmann.

Sondnabdruck aus der Zeitschrift der Wirtschaftsgruppe Zuckerindustrie. Bd. 88. 1938. Technischer Teil. September-Heft.

Naehträge zur "Gesehiehte des Znekers". Von

Edmund 0. von Lippmann. (Schluß u. Register.)

XV. Zum 15. Abschnitt (S. 661-707):

"Die Ersatzmittel des Rohrzuckers."

1. Belege für die Behauptung von einer bis in sehr alte Zeiten zu­rückreichenden Gewinnung des P a l m zuck e r s aus Palmsaft haben sich auch weiterhin nicht beibringen lassen, dagegen wurde die eines honigdicken Sirups, des Pa l m h o n i g s , durch Auspressen von Palm­früchten, und zwar von Datteln, allerdings schon in sehr entlegenen Epochen ausgeübt. Wie eifrig man sich in diesen mit der Kultur der Dattelpalme beschäftigte, zeigt die Tatsache, daß nach Sc heil in Babylonien spätestens um 2400 v. Chr. das Vorhandensein männlicher und weiblicher Palmen, sowie die künstliche Befruchtung letzterer wohlbe­kannt waren, und daß diese in den Gesetzen des Königs H a m m u r a b i (1955-1913 v. Ohr.) zweimal erwähnt wird 1). Sogar bereits im 4. Jahr­tausende bezeichnen sumerische Texte die dunkleren und kräftigeren Pflanzen als mä.nnliche, und berichten, daß man die weiblichen Palmen in der Mitte der Gärten anpflanzt, und die männlichen rings um sie herum 2).

Abbildungen der künstlichen Befruchtung durch Ausschwenken der männ­lichen Samenträger über den weiblichen Blüten zeigen aus dem 3. Jahr­tausende die Wandplatten des Tell-Halaf im ältesten Mesopotamien 3), und aus dem 1. Jahrtausende die Reliefs im Palaste des Königs Ass ur­Na s i r p a l (885-860 v. Chr.) 4). Zu welcher Zeit die Dattelpalme und

1) Sarton, "lsis" 23, 251 (1935); zum Problem der Sexualität der Pflanzen vgl. die lehrreiche Darstellung bei M ö b i u s, "Geschichte der Botanik" (Jena 1937), 339.

•) v. 0 e f e l e, nachTs c h i r c h "Pharm. Acta Helv." (19'32), Nr. 516. 3) v. 0 p p e n heim "Der Tell-Halaf" (Leipzig 1931) 148, 129. 4 ) S a r t o n, "lsis" 21, 8 (1934) u. 26, 95 (1936); E d. M e y er "Geschichte

des Altertums" (Stuttgart 1931) II (2), 405. - Vgl. die älteren, das 7. und 9. Jhdt. v. Chr. betreffenden Angaben von J o h n so n (1914) u. Singe r (1921):

Zaun i c k, "M. G. M." 37, 267 (1938).

Bd. 88· 1938·] Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 703 TooM:.T~·~===================================================

die Verwertung ihrer Früchte auch in Syrien, Phönizien, Aegypten und den nordafrikanischen Küstenländern Boden faßte, läßt sich nicht be­stimmt angeben; aber schon an Gefäßen aus Gräbern in diesen Gegenden, die etwa dem Ende des 2. Jhrtsds. v. Ohr. zugehören mögen, ließen sich wohlerhaltene augetrocknete Reste aus Palmsaft gewonnenen Palmweines nachweisen, deren Zucker sogar noch das ursprüngliche Drehungs- und Reduktions-Vermögen zeigte 5). - Daß die Zweigeschlechtigkeit der Palmen, sowie auch die so mancher anderer Pflanzen, im alten Indien ebenfalls schon gut bekannt war 6), scheint noch weiterer Beweise zu be­dürfen; daß nur die weiblichen Bambusrohre Indiens Mark enthalten, er­wähnt um 416 v. Ohr. der Grieche K t es i a s, der als königlicher Leibarzt lange Jahre in Persien verweilte 7).

In Griechenland sprechen im 5. Jhdt. v. Ohr. Her o d o t 8) und im 4. T h e o p h r a s tos 9) betreff der Palmen, Feigen und Linden (?) von männlichen und weiblichen Individuen und "einer Art ihrer Vermählung", desgleichen vom 4. ab die Verfasser der sog. "A 1 e x an der- Romane", die in mehr oder weniger übertriebener Weise die Taten des großen Königs schildern 10), und im 2., auch hinsichtlich des Oelbaumes, A r t e -m i d o r o s 11); ihnen schließen sich bezüglich der Palmen noch um 400 n. Ohr. Nonnos und 01 a u d i an u s an 12). Aus den nämlichen Quellen wie sie schöpfte wohl auch der h l. B a s i 1 i u s (315-379 n. Chr.), wo er im "Hexaemeron" (= 6-Tage-Werk) über die Palmen berichtet 13).

- Angaben über Palmhonig, Palmen, und deren Befruchtung, gingen aus der Literatur der alten Heimstätten auch in die der Araber über, bei denen die männlichen und weiblichen Bäume sogar besondere Namen führen, sowie in die der Juden, zunächst in die M i s c h n a h - Kommentare des 4. Jhdts 14), sodann (z. T. mit Irrtümern betreff der Obstbäume unter­mischt) in die K ab b a 1 a 15), deren Anfänge in das 7.-9. Jhdt. zu setzen

5 ) T s c h i r c h und Stock "Die Harze" (Berlin 1935) Il (1), 381. 6 ) EI i a d e "lsis" 18, 487 (1933). 7) "lndica", Nr. 6; ed. Li o n ( Göttingen 1823), 17'2. 8 ) I. cap. 193. 9) Nest I e "Die Sokratiker" (Jena 1922); 237, 238; "Hist. plantarum" 111,

10, 4; hiernach PI in i u s 16, 65. 10) Aus f e 1 d "Der griechische Alexander-Roman" (Leipzig 1907), 94, 186. 11) P e a s e "PW" 17, 2023. 12) "Dionysiaca", üb. Marcellus (Paris 1856), Vl, 6, 186. 13 ) Je s s e n "Botanik der Gegenwart und Vorzeit" (Leipzig 1864), 73. H) Ga n d z "lsis" 23, 245 (19"35); über die Erwähnung bei der arabiseilen

Sekte der "Lauteren Brüder" im 10. Jbdt. s. Je s s e n, a. a. 0., 107. 15) L ö w "Flora der Juden" (Wien 1934), IV, 400.

704 v. Lippmann: [ Ztschr. Wirtschafte. gruppe Zuckerind.

sind 16). Den Glauben bezüglich der Obstbäume berichtigt "als sehr all­gemeinen aber falschen" noch gegen 1300 der gelehrte Gers o n v o n A r I es , erklärt ihn jedoch als möglicherweise für Kastanien und Pistazien, sicher aber für Palmen richtig 17); Dura n aus M a j o r c a (1361-1444) bestätigt, daß wie die weiblichen Feigen so auch die Palmen durch Anhängen "männlicher Zweige" befruchtet werden, ja vielleicht schon durch den Wind, der von den männlichen Stämmen herweht 18).

Demgemäß wurden weibliche Bäume, die ihre Zweige nicht den benach­barten, sondern entfer11ter stehenden männlichen "schräg zuneigten", für "Ehebrecherinnen" angesehen, deren Früchte man nicht ernten darf, und dieser Glaube hat sich mancherorts bis zur Gegenwart erhalten 19). Ueber alle die absonderlichen Vorstellungen bezüglich der pflanzlichen Sexuali­tät, deren mit einigen Worten auch schon der h 1. T h o m a s v o n A q u in o (1225-1274) gedenkt 20), wird man sich nicht verwundern, wenn man erwägt, daß erst Red i (1626-1697), der Florentiner Hofarzt, zur Erkenntnis gelangte, der Pollen genüge zur Befruchtung der Palme, und daß erst die Forscher von G r e w (1676) und C a m er a r i u s (1694) an bis zu K ö Ire u t er (1761) die Staubfäden endgültig als das männliche Organ erwiesen 21). - Die Herstellung des Palmhonigs und Palmzuckers erfolgte seit jeher und allerorten auf die ursprünglichste Weise: die Früchte wurden ausgequetscht, die abgezapften Säfte auf freiem Feuer eingekocht. Die fortschreitende Verbilligung des Zuckers aus Rohr machte derlei Verfahren immer unlohnender, und in neuerer Zeit werden sie nur mehr an wenigen Orten weiter ausgeübt.

2. Die Gewinnung des Ahorn- Sirups und -Zuckers war in Nord­amerika schon den Indianern wohlbekannt, und wie Salzlake, so versotten sie auch den Frühjahrssaft des Ahorns in Tonkesseln zu dickflüssiger und halbfester Masse, worüber schon seit 1634 zahlreiche eingehende Be­schreibungen vorliegen 22). Wie es scheint. entsteht der Zucker bereits während des Winters in den Wurzeln, woselbst gewisse Enzyme die Stärke in ihn und in Cellobiose überführen, und wird dann bei Frühjahrs-

16) Kraus "Islam" 19, 262 (1931). 11) L ö w , a. a. 0., 442. 18) ebd. 451. 19) ebd. 538. 2o) S a r t o n "Introduction ... ·• (W ashington 1931) II, 62; S o I Ia , "A.

Med." 30, 259 (1938). 21) Zirkle "Isis" 21, 218 (1934). 22) B r o w n e "lsis" 23, 408 (1935); Se h ü t t e ,.Ber. Akad. d. Wiss."

(Wisconsin 1935) 29, 209.

Bd. 88. 19118. ) Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 705

beginn durch den auf.steigenden Saftstrom nach den oberirdischen Teilen der Bäume befördert 23); der das so geschätzte eigenartige Aroma der Erzeugnisse bedingende Bestandteil ist das Vanillin, dem sich vielleicht noch ihm nahestehende Begleitstoffe gesellen••). Nur dieses Aromas halber dauert die Herstellung der Ahorn-Produkte in den Vereinigten Staaten und in Kanada weiter fort, und soll sich während der letzten Jahre auf etwa 12 Millionen Stämme erstreckt haben, die im Mittel angeblich je 0,75-1,20 kg Zucker und 1,30-2,10 kg Sirup ergaben, oder doch hätten ergeben können 25), -denn die Statistik ist ganz unzuverlässig.

3. Die Verarbeitung der ursprünglich in Ostafrika heimischen Zuckerhirse, Sorghum genannt, auf Sirup und Zucker, be­schränkt sich auch in den Vereinigten Staaten meist nur auf den Klein­betrieb, und ist der Menge nach für den Weltmarkt ohne Bedeutung; dei' große Gehalt an Invertzucker erschwert die Herstellung festen Zuckers in hohem Grade 26).

4. Betreff des M a i s es gilt das Nämliche; die "Süßmais" genannte Varietät, deren frischer Preßsaft 15-16% Rohrzucker führt, wurde nach C o r t e z schon von den Azteken•, und nach W i n t h r o p , dem ersten Gouverneur von Connectiout, 1663, auch von den dortigen Einwohnern zu Sirup und fester Zuckermasse eingekocht 27).

5. Das zu den ältesten Drogen zählendeSüß h o I z (Liquiritia) wird bei den Akkadern schon im 3. Jhrtsd. v. Chr. als susu und orozuk (='ork es-siis, Wurzel des siis) erwähnt 28); die Inder kennen es als "madhuka" ebenfalls seit entlegener Zeit, so daß die vielen Anführungen bei Vag h bat a nicht wundernehmen können 29). Bei den Arabern begegnen wir ihm u. a. gegen 800 in dem z. T. aus indischen und griechischen Quellen schöpfenden "Giftbuche" des San a q 30), gegen 900 im Bucha "Da h i r a 31), und seit ungefähr gleicher Zeit in den Schriften der spanisch-arabischen Autoren. Zu Salerno verwendet Urs o {nach 1150) Liquiritia als Arzneimittel 32), ebenso der Magister S a I er n u s 33).

23 ) Bois u. Na d e a u "Chem. Centr. Bl." 1936, 1004; 1937, 4517. 24) R i s i u. Lab r i c, ebd. 1936, 1436. ••) "c. z." 45, 343 (1937). 26) "C. Z." 46, 395 (1938); vgl. T s c h i r c h, a. a. 0. li, 210. 27) ebd. li, 21.1; B r o w n e, "lsis" 23, 408 (1935). 28) L ö w , Brief vom 25. Dezember 1934. "") a. a. 0. 36, 37, 60, 81-84, 87, 115, 117, 120, 153, 167, 172, 177. ••) Strauß, "Quellen ... " 111, 56 (1934). 31 ) SchIeifer, "Islam" 34, 75 ff. (1937). 32) C reut z, "Quellen ... " V, 182 (1936). 33) a. a. 0. 16, 22, 24.

706 v. Lippmann: [ Zlacbr. Wirii!Cbafts­gruppe Zuckerind.

Von Italien, oder vielleicht von Spanien her (daselbst rühmt es u. a. auch Ale x an der Hispan u s) gelangte das Süßholz auch nach Deutsch­land, wo es in der einheimischen Literatur gegen 1100 in den Ueber­setzungen der Schrift des Mac er Floridus über die Heilpfauzen auf­taucht 34). Regelrechten Anbau betrieben wohl erst um 1300 die Dom­herren zu Bamberg, und der hohe Ruf der dortigen Erzeugnisse erhielt sich Jahrhunderte lang; preist doch noch 1552 Linden er' s Schwank­

büchlein "Katzipori" die Stadt Bamberg, "da das süße Hölzchen wächst, f>o die jungen Weiber gerne essen'' 3;;); auch der Gebrauch der Pflanze als "Ruthe" beim Frühlingsfeste in der Bamberger Gegend, als "Lebens­ruthe", und als Schutz "beschrieener Kinder", weist auf sehr alte Ueber­lieferungen zurück 36). Die efiSt für die neuere Zeit bezeugte, scherz­hafte Bezeichnung "Süßholzraspler" soll dem Spanischen entlehnt sein, und in der Tat gebraucht sie schon R o ja s (um 1650) im Lustspiele "Die vertauschten Rollen", sofern die Uebersetzung eine wörtliche ist 37).

6. Das J o h a n n i s b r o t , die süße Frucht der Ceratonia siliqua (Carobe), kannte man schon im ältesten Aegypten und Mesopotamien, wo­selbst es das sumerisch- babylonische "G i l g a. m es c h"- Epos er­wähnt 38); weit später gedenkt eine Beschreibung der Gärten N e b u -k ad n e z a r 's (605-{)6() v. Chr.) der prächtigen immergrünen Bäume 39).

Die Abfälle ihrer Schoten, bei reichlicher Ernte auch diese selbst, dienten im Orient als Viehfutter, wie das noch das Evangelium des Lukas in der Erzählung vom verlorenen Sohne bezeugt 40), - denn Lu t her 's Uebersetzung der Bezeichnung XEf!anov mit 'l'rebern beruht auf einem Irrtume. In jüngerer Zeit war das nördliche Afrika besonders reich an Johannisbrot, und E d r i s i schildert (1154), wie zu Tripolis und im Maghreb ganze Schiffsladungen der Früchte nach den Küstenstädten be­fördert wurden 41); wo es an sorgfältiger Auslese und Pflege der Bäume fehlte, trugen sie aber nur spärliche und saftarme Früchte, und hierauf bezieht sich ein arabisches Sprichwort vom Taugenichts: "Er ist wie Johannisbrot, ein Zentner Holz mit einem Quentehen Zucker" 42). -Noch

in den letzten Jahrzehnten fehlte es nicht an Versuchen zur Zucker-

84) B l um , "M. G. M." 34, 4 (1935). 35) "Alte deutsche Schwänke", ed. Fischer (Leipzig 1907) 11, 177. 36) Marzell "H.D.A." 8, 61'5. 37) F u I da "Meister-Lustspiele der Spanier" (Berlin 1925) li, 227. ••) v. Li p p man n, "Arch." 18, 301 (1936). "") T s c h i r c h , a. a. 0. II, 237. 4o) a. a. 0. 15, 16. 41) a. a. 0. I, 211, 355; II, 98. 42) Littmann "Morgenländische Spruchweisheit" (Leipzig 1937), 30.

Bd. 88. 1988. ) 'l'eehn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 707

gewinnung auf industriellem Wege, die aber infolge des sehr hohen Ge­},altes der Früchte an Invertzucker keine AUBsicht bieten 43); dagegen soll sich der Verbrauch eines Mehles aus den getrockneten Schoten (mit 52 bis 55% Zucker, meist Invertzucker) namentlich in Nordamerika rascher Zunahme erfreuen 44}.

7. Aus Kürbissen bereiteten Sirup hat man auf dem Balkan und in anderen Ländern Südeuropas angeblich schon seit altersher als wirk­sames Heilmittel gebraucht, und als solches erwähnt ihn noch 1771 der so vielseitig gebildete, durch Geist und Witz gleich hervorragende Abba Ga l i an i 45). Während der napoleonischen Kontinentalsperre stellte man, u. a. in Ungarn, auch Versuche zur Verarbeitung auf Zucker an, jedoch vergeblich; noch seit 1837 erneuerte sie Hofmann auf Grund eines Österreichischen Patentes, aber, wie vorauszusehen, gleichfalls ohne Erfolg 48).

8. Der M i l c h z u c k e r , den man in den Kantonen Bern unü Luzern bereits um 1760 in größeren Mengen gewann H), und damals schon seit längerem, auf Anraten italienischer Aerzte, in der Medizin anwandte, so gegen Gicht (jedoch fruchtlos) 48), wurde zur Zeit der Kontinentalsperre ebenfalls als Ersatz des Rohrzuckers empfohlen, jedenfalls von Personen, die seine so geringe Süße gar nicht kannten; die Versuche wirkten frei­lich arg enttäuschend.

9. Die M ö h r e, Daucus carota, deren unter letzterem Namen auch schon der M a g i s t e r S a l e r n u s gedenkt 49), lieferte in vielen Gegenden Deutschlands schon seit alten Zeiten einen süßen Sirup, und galt, auf ihre gelbe Farbe hin, als in naher Beziehung zur Gelbsucht und zum Golde stehend; daher rührt der noch jetzt in Schlesien und Thüringen verbreitete Aberglaube, man müßte am 1. Januar Weißkraut und Möhren essen, dann werde es im neuen Jahre nie an weißem und gelbem Gelde fehlen 50). - Den süßen Möhrensaft zur Vergärung auf Branntwein zu benutzen, riet 1790 I. Th. F o r s t e r in Halle 51).

43) 0 d d o, "Chem. Centr. BI." 1936 b., 1075 ff.; I s m er "C. Z." 46, 196 (1938) .

.. ) "c. z." 43, 969 (1935). 45 ) "Briefe", ed. W e i g an d (München 1914) I, 197. 48) S p e t er, "D.Z." 60, 307 {1935). 41) Tschirch II, 237. 48) Deiche rt, "A. Med." 38, 69 (1935). 49) a. a. 0. 36. 50 ) Eckstein "D. H. A." 8, 182, 183. 51 ) S p e t er, "Z. f. Spir.-Ind." 1938, 71.

49

708 v. Lippmann: [ Ztscbr. Wlrtscbafl&­gruppe Zucker!Dd.

10. Die M e 1 d e (Atriplex) erwähnen als sehr gesund der Inder Vag h b a t a G2) und der Araber 8 an a q' der auch von der wilden Form und vorn Samen spricht 53). Die schon angeführten deutschen Bearbei­tungen des Mac e r F 1 o r i du s um 1100 kennen sie als Atriplex rnolde 54); der Salernitaner Ur s o (nach 1150) sagt, sie sei zwar leioht verdaulich, aber dem Körper nicht recht angernessen 55).

11. Die ältesten Nachweise der R üb e, B e t a, sind immer noch umstritten. Nach v. 0 e f e 1 e kannte man in B ab y 1 o n i e n ursprüng­lich nur die weiße Eßrübe (Brassica rapa; eine Crucifere) und benannte sie "volks-etymologisch" laptu (tu ist die weibliche Endung) oder lapa, d. h. Knäuel oder Kugel; erst um 800 v. Ch. tritt im Verzeichnis von Gartengewächsen des Königs M er o da c h b a 1 a da n die Rübe si-il-ka auf, deren sizilische Herkunft aber unbewiesen ist 56). Die babylonischen und assyrischen Namen laptu, musaru (nicht näher bekannt), und silku führt auch Par t in g t o n an: silku sei jedenfalls ein Fremdwort, die Deutung "sicilisch" bleibe jedoch fragwürdig 57). Von anderer Seite werden indessen diese, übrigens schon vor längerem geäußerten Zweifel für unberechtigt erklärt, zu.mal doch nicht nur die Griechen, sondern auch noch die älteren arabischen Autoren, die die Rübe (Beta) in Mesopotarnien kennen lernten, sie ausdrücklich die sizHische nennen 68). - Die noch neuerdings wiederholte Behauptung, daß man im alten A e g y p t e n die Rübe bereits um 1400 v. Ohr. kultiviert, und ihre Abbildung in hiero­glyphischen Inschriften zur Bezeichnung von "süß" verwendet habe 59),

ist durchaus irrtümlich, wie die Saehkenner schon vor Jahren hervor­hoben:; daß man in alter Zeit die Blätter der wilden Rübe (Beta maritirna) ebenso als Gemüse verzehrte, wie das noch jetzt seitens der Fellachen geschieht 60), ist zwar möglich, aber nicht bezeugt.

Aus dem k l a s s i s c h e n A 1 t er tu m e sind Abbildungen der Rübe auf Münzen u. dgl. nicht überliefert 61). Der Lustspieldichter Kr a t es, ein Zeitgenosse des Ar ist o p h an es (um 420), verspricht in seiner sa­tirischen Schilderung des Schlaraffenlebens im Zukunftsstaate, daß da

52) a. a. 0. 22. 53) a. a. 0. 53; 22, 54. 54) BI um "M. G. M." 34, 4, 8 (1935). G6) C reut z, "Quellen ... " V, 86, 168 (1934). 56) Brief vom 29. Dezember 1934. 57) a. a. 0. 302; 315, 318. 58) Auskunft von Geh.-Rat Prof. Pr a e t o r i u ";. 59) "Van Saat tot Suiker" (Bloemendal 1938), Nr. 5; 78. so) Sc h m i d t, "D. Z." 62, 222 (1937). 61) Im h o o f- B I um er u. Keller "Thiar- u. Pflanzen-Bilder auf

Mün1len u. Gemmen des klass. Alterthumes" (Leipzig 1889).

Bd. 88. 1998. ] Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 709

auch "Der Topf gibt ganz von selbst den Mangold her"; was S p e u­s i p p o s, der 347-339 an der Akademie lehrte, unter "der gewöhnlichen und der runden Rübe" verstand 62), die er als gleicher Natur mit Rettig und Meerrettig bezeichnet, bleibt dunkel. Die sehr alten A t t i s - und K y b e l e- Mysterien untersagten den Teilnehmern Rüben als Speise, weil sie "in die Erde hinein wachsen" 63), sich also offenbar den chtho­nischen (unterirdischen) Mächten zuwenden; noch Kaiser Julianus Apostat a (361-363 n. Chr.) erneuerte dieses Verbot anläßlich seiner Versuche zur Wiederherstellung der heidnischen Gebräuche; "da sich Rüben und ähnliche Gewächse unter der Erde ansetzen, also in Be­ziehung zur Unter- und Totenwelt stehen" 64); in Italien, wo man ver­dienten Männern der Vergangenheit zum Lobe nachsagte, sie hätten, "der Einfachheit der Vorfahren getreu", seit jeher nur von Rüben gelebt, konnten Vorschriften solcher Art freilich nicht auf Beachtung rechnen 65).

Ein in S y r i e n vor 600 n. Chr. verfaßtes "A r z n e i b u c h" emp·­fiehlt Brei, Saft, Blätter und Samen der Rübe, auch der roten, als wirk­same Heilmittel 66). Rübe und "Rüben-Wasser" (= Abkochung?) rühmt um 800 das arabische "Giftbuch" des Sä n a q 67), und auf ältere &panisch-arabische Quellen geht es auch wohl zurück, wenn Al e x an der Hispan u s gekochten und eingedickten Rübensaft zum Lösen der ver­dickten "tumores" des Magens und Darmes, und zur Behebung des "trockenen Hustens" verordnet 68). Das unter Benutzung arabischer Vor­lagen von einem spanischen Alchemisten des 11. oder 12. Jhdts. verfaßte .,B u c h d e r A l a u n e u n d S a l z e" bedient sich der Rübenblätter zum Reinigen des Salmiaks 69); welche Art Rüben in Frage kommt, bleibt aller­dings für viele dieser Fälle ungewiß.

Die Besiedlung S i z i l i e n s läßt sich nach Hochhol z er bis in das 4. Jahrtausend v. Chr. zurückverfolgen und begann vermutlich von Nordafrika aus 70); hiernach schiene es nicht undenkbar, daß eine der dort heimischen Arten Beta nach Sizilien verpflanzt und daselbst weiter zu der nachmals in so hohem Rufe stehenden sizilischen Sorte kultiviert worden

62) S trau b "Liederdichtung ... der alten Hellenen" (Berlin 1900?), 493; Nest 1 e "Sokratiker" (Jena 1922), 195.

63) Ziehen, "PW." 17, 92. 6 4) Hauslei t n er "Der Vegetarismus in der Antike" (Borlin 1935), 348ff. 65) ebd. 388. 66) v. 0 e feIe, Brief vom Hi. Dezember 1934. 67) a. a. 0. 13, 24; 58. 68) a. a. 0. 311. 69 ) ed. Ru s k a (Berlin 1935), 1Z6. 1o) "F'o. u. Fo." 13, 249 (1937).

49*

710 v. L i p p m an n : [ Zischr. Wirtschafte­gruppe Zuekerind.

wäre. - Im Mittelalter erwähnt in I t a l i e n der M a g i s t e r S a l er -n u s neben rapa und atriplex ausdrücklich auch bleta und blita, sowie deren Samen 71).

In S p an i e n war die Rübe schon seit arabischen Zeiten wohlbekannt und späterhin allgemein verbreitet, daher ihrer auch die klassische Lite­ratur oftmals Erwähnung tut: in L o p e d e V e g a 's "König und Bauer" schickt der Bauer Je h an seine Leute mit Maultier-bespanntem Wagen zum "Rüben ausnehmen" 72), in des R o ja s "Der Unwiderstehliche" heißt es: "Am besten also red' ich Kraut und Rüben" 73), und in M end o z a' s Novelle "L a z a r i ll o" versucht dieser Schelm, ein Stück Rübe für eine Schnitte Wurst unterzuschieben 74). - Wohl von Spanien her gelangten gegen Ende des Mittelalters bessere Sorten Rüben nach den Ni e der -l an den , wo sie sich alsbald steigender Wertschätzung erfreuten, und von da aus nach E n g 1 a n d , dessen Landwirtschaft sie schon im 16. und 17. Jhdte., noch mehr aber im 18., weitgehend auszunützen begann, namentlich auch als Viehfutter; läßt doch z. B. Sterne (1713-1768) im "Trist r a m S h an d y" ein Stück Acker rühmen, das wenigstens seine 2000 Pfunde Rüben ergibt, und erwähnt nebenbei, daß man auch schon die Blätter der Turnips genannten, nicht näher b!l'Zeichneten Art einsammelte und benützte 75).

In D e u t s c h 1 a n d führt u. a. die Bearbeitung des M a c e r F 1 o r i -du s um 1100 die Beta auf 70); das "Roß a r z n e i buch" von 1564, dessen Quellen, wie bereits angeführt, bis etwa 1500 zurückgehen, spricht von Rueben, Mangold und Mangoldblättern 77), und der "V e 1 d bau" von 1566, eine Umarbeitung der spätgriechisch-byzantinischen "Ge o p o n i k a", wiederholt die üblichen Angaben betreff Rübe und Mangold 78). Ab r a­ham a Santa-Clara schreibt 1680 in "Merck's Wien!": "Was manchen Bauer in seinem Ruhenacker verwundert, das ist, daß bei den Buben das Beste unter sich wachst, das Schlechte über sich"79), und in der "Todtenkapelle": "er hat sich an nackenden [rohen] Kraut und Ruhen krank gefressen" 80). In der "Dreckapotheke" von 1696 empfiehlt

11) a. a. 0. 15; 19, 33. 72) Ueb. Ha Im (Wien 1842), 26. 73) Ueb. F u I da (Berlin 1925) li, 341. 74) Ueb. K e i I (Berlin 1923), 18. 75) Ueb. Ge I b c k e (Leipzig 1910) I, 313; II, 167. 76) B I um , a. a. 0. 77) a. a. 0. 207; 198; 160, 210. 78) a. a. 0. 152, 156. 70) Wien 1680; 173. 8o) a. a. 0 00.

Bd. 88. 1988. ] Teelm.T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 711

P a u 11 i n i eine Rübenbrühe nach dem holländischen Arzte T u 1 p i u s

"aus weißen, gedörrten, hübsch süßen Rüben" 81). Nach dem Wirtschafts­buche der bayerischen Benediktiner-Abteil OberaHaich von 1754 gehörte

Rübenkraut zur "Ordinarikost" des Konvents, und wurde auch den

"Berufs-Bediensteten" und den landwirtschaftlichen Arbeitern zuge­

teilt 82). Etwa zur gleichen Zeit ließ Fr i e d r ich der Große auch

in Preußen Rüben verschiedener Art anbauen, u. a. Turnips und Wasser­

rüben, ,;zur Vermehrung der Viehhaltung und Düngererzeugung" 83).

Go e t h e frägt 1788 bei Schi 11 er an: "Schreiben Sie mir, wann der

Mangold &ufgeht?" 84), und sagt in "W i 1 h e 1m Meisters Wand er­

j a h r e n", zu denen manche Vorarbeiten bis gegen Ende des 18. Jhdts.

zurückreichen dürften: "Der Hausfrau soll es nicht an Gemüse, ap. Kohl,

noch an Rüben ermangeln, damit dem unseligen Kartoffelgenuß nur

einigermaßen das Gleichgewicht gehalten werde" 8G). Auch K 1 eist läßt

in der gegen 1800 entstandenen "Familie Schroffens t ein" den

Grafen S y 1 v es t er seinen Gärtner mit den Worten anreden: "Ich gebe

zu, I Daß deine Rüben süß wie Zucker sind" 86). - Au.ch in allen derlei

Fällen ist jedoch zu berücksichtigen, daß die Beschaffenheit der Rüben,

des Mangolds, u. s. f., durchaus unbestimmbar bleibt; führt doch z. B.

V o s s im "Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen" noch jetzt allein 5,

ja 7 Abarten auf, die alle den N&men Mangold tragen 87).- Mannigfaltig

sind die abergläubischen Vorstellungen, die, vermutlich von der weißen

E.G- und Steck- oder von der Kohlrübe her, auf die Beta übergingen 8&).

In Hessen soll die Bäuerin zur Fastnacht vom Herde herabspringen und

dabei betreff der künftigen Rüben den Wunsch ausrufen: "Häupter wie

mein Kopf, Blätter wie meine Schürze, Dorsen (Wurzeln) wie mein

Bein!" 89); der nämliche Ruf: "Lang wie mein Schenkel, dick wie mein

Kopf!", ist für Lothringen schon 1450 bezeugt, hier beim Aussäen der

Rüben 90), das an keinem Dienstag oder Donnerstag erfolgen darf, weil

81) a. a. 0., 38. 82) Schmutze r, "A. Med." 29, 322 (19:36). 83) W i t t m a c k "Landwirtschaftliches u. Botanisches im Zeitalter F r i e-

d r ich s d es Großen" (Berlin 1912), 10.

84) "Briefe" 13, 207 (Weimar 1893). 85) "Werke" (Weimar 1896) 24, 97.

86) "Werke", ed. Si c g e n (Leipzig 1914) III, 45. 87) Stuttgart 1922; 25, 373.

88) M a r z e 11 "H. D. A.'' 7, 839. 89) E c k s t e i n , ebd. 8, 186, 218. oo) T h o r n d i k e 4, 2713; die "gelben" sind vielleicht Karotten?

712 v. Li p p man n: [ Ztschr. Wirtschafts­gruppe Zuekerind.

diese "Wurmtage" sind "1). Herabhängende Blätter der Rübe kündigen Hegen an, weißliche einen Unglücksfall 02). Gegen Feldschäden durch Hasen, die als Träger von Seelengeistern gelten, steckt man in Bayern 4 Rüben verkehrt, mit den Wurzeln nach oben, in den Acker 93); bei einem Todesfalle muß man die Rüben- und Kraut-Ständer des Bauern durchein­ander schütteln 94).

In F ranK reich bildeten die feinen Rübensorten schon frühzeitig eine beliebte Speise; bereits vor 1400 singt D e c h a m p s in seiner "Bal­lade gegen das Fasten": "Nun danken wir dem Herrn San c t- Ga 11, I Der bringt uns Rüb' und Kraut"""). Während der späteren Jahrhunderte, und namentlich seit man, wohl von Italien und Spanien her, mit allerlei edleren Arten bekannt geworden war, erschienen diese auch auf den Tischen der Reichen; nach den Rezepten der "vornehmen Kochbücher" des 16.-18. Jhdts. bereitet man aus weißen und roten Rüben Suppen, "die nach Rüben schmecken sollen", Hammel- und Enten-Suppen, Kraftbrühen. Mus, Geschnittenes und Gewürfeltes als Beilagen, Gelees "die statt der Cochenille die Rübe rot färbt", Salate für die Fastenzeit, u. s. f., wobei man sie mit Nelken, Pfeffer, Thymian, Kapern, Gurken, Maiskörnern, Sardellen, u. dgl., würzt und mischt 06). - Bei diesem Anlasse sei be­merkt, daß die Legende, der Agronom 0 I i v i e r d e S e r r e s (1539 bis 1619) habe zuerst die Süßigkeit der Rübe bemerkt, oder gar den Zucker­gehalt der Rübe entdeckt, längst endgültig widerlegt ist, so daß man sich verwundern muß, sie auch in jüngs~er Zeit noch wiederholt zu sehen 97).

11. Die Fragen nach der A b s t a m m u n g und H e r k u n f t der kultivierten und insbesondere der Zuckerrübe, sind auch durch die neueren Forschungen noch nicht ausreichend geklärt worden. Die An­nahme völliger Einheitliehkeit, zu der ehedem manche Forscher neigten, scheint sich jedoch nicht aufrecht erhaltfm zu lassen.

Für sicherlich verschieden von der europäischen wilden Rübe, der Beta maritima vulgaris, erklärt (1934) S c h e i b e die Wildrüben der anatolischen Steppen und Hochländer, n. a. Armeniens, der Pontuskette,

91) Mengis "H.D.A." 7, 688. 02) S t e g e m an n ( ebd. 7, 605) ; P e u c k e r t , ebd. 8, 1738. 93) Weinkopf, ebd. 8, 1323. D4) Geiger, ebd. 8, 983. oo) G u t k i n u , a. a. 0. 320. 06) G u (• g an, a. a. 0. 73, 97, 112, 166, 195, 244, 280, 29"2, 336; für die

l•'olgezeit 378 ff. 97) So Yon Pi q u e, "lsis" 28, 264 (1938); s. dagegen B i es e 1 a a r, "Tijd­

schrift" 33, 73 {1938). Vgl. v. Li p p man n, "D. Z." 59, 833 (1934).

Bd. 88. 1988. ) Techn.T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 713

und Transkaukasiens 98), nämlich B. lomatogona und die ihr nahestehE-nde B. intermedia, sowie B. trigyna; die zwei ersteren, bis etwa 1200 m an­steigend, sind auf Asien beschränkt, die dritte aber., die noch in der Höhe

von 2340 m gedeiht, kommt als "Ausstrahlung" auch in der Krim, auf der ganzen Balkan-Halbinsel, ja noch in Ungarn vor. Sie alle sind sehr

winterharte Unkräuter, werden bis 7 Jahre alt und meist erst im dritten Jahre blütenreif, besitzen, da sie auf die dürftigen Wasserreste der Böden angewiesen sind, großen Tiefgang, d. h. verhältnismäßig dünne, aber

oft bis nahezu 2 m lange "Körper", die 2,8-3,6 kg schwer werden, und einen refraktometrisch bestimmten Zuckergehalt von 11,4-26,5%, ja ver­einzelt sogar von 30,4% zeigen sollen, während jener der B. maritima am Schwarzen Meere nur 3,1-3,6% beträgt. Ihre heimischen Namen lauten Yabani pandschar (= wilde Rübe) und Kisilea (= die Rötliche), und letzterer bezieht sich auf die Sproßtriebe der Blüten und die Blätter der Stenge!; diese allein werden als Gemüse und zu Futterzwecken gebraucht.

Nach Armenien, Syrien und Mesopotamien verlegt auch S o s s i­

m o w i t s c h (1936), der sich dabei auf W a w i I o w (1926) beruft, ein oder sogar das Hauptgebiet für die Entstehung der Kulturrüben 99), indem er den oben genannten Arten noch B. makrorhiza und Vorfahren der B.

vulgaris zugesellt; mit ihm "phylogenetisch verbunden.. soll das der Kanarien sein, dem die Sorten B. patellaris, procumbens, und W ebbiana

angehören, die sämtlich nur einkeimige Knäuel hervorbringen. Das erstere "Oentrum" zeichnet sich durch die Mannigfaltigkeit der Formen (u. a. weiße rundknollige) und Färbungen aus. Die von Babyioniern und Assyrern schon seit 2000 v. Ohr. aus den ursprünglichen Unkräutern ge­zogenen "Kulturrüben", deren Blätter als Gemüse und zu Heilzwecken dienten, so u. a. den "weißstieligen Blattmangold", sollen dann um 1000 v. Ohr. die Phönizier nach Syrien, Griechenland, sowie den Inseln und Küsten des Mittelmeeres gebracht haben, woselbst Kreuzungen mit den einheimischen wilden "Feldrüben" stattfanden; diese hätten sich allmäh­lich nach dem Innern der Kontinente verbreitet, und unter öfteren Nach­

schüben aus dem vorderen Orient, sowie wiederholten sekundären

Kreuzungen, jene "wurzelfrüchtigen" Vorfahren der Dick-, Runkel-, und

Burgunder-Rüben ergeben, aus denen schließlieh die heutigen euro­

päischen Futter- und Zuckerrüben hervorgingen. - Diesen Darlegungen

haftet, wie leicht ersichtlich, vieles ganz Hypothetische an, und sie sind daher z. T. nur mit gebotener Vorsicht aufzunehmen 100), zumal doch B.

98) "Angewandte Botanik" 16, 305 (1934); mit Kartt. 99) "c. Z." 44, 965 (1936). 1oo) v. L i p p m an n, ebd. 966.

714 v. Lippmann: [ Ztschr. Wirtschafts­grupPe Zuckerind.

maritima, wie schon ihr Name besagt, weder Steppen noch Hochebenen be­wohnt, sondern den Meeresstrand, und eine ausgesprochen halophyt.e (dem Salzboden angepaßte) Pflanze vorstellt. Demgemäß glaubt auch S c h e i b e , daß die Kulturrüben Europas sämtlich der B. maritima des Mittelmeer-Gebietes entstammen, und von Anfang an bis weit in die Neuzeit hinein nur auf Blätterertrag gezüchtet wurden, wobei jedoch die Entwicklung der Wurzeln gan~ von selbst mit fortschritt.

Daß aber das Mittelmeer-Gebiet a 11 e i n in Frage komme, erweist sich ebenfalls als unwahrscheinlich, und die B. maritima der gesamten atlantischen Küsten darf fraglos als gleichberechtigt gelten. Schon T je b b es in Lund hob 1933 hervor, daß die nordischen Wildformen den Zuckerrüben oft nähersteben als viele der südlichen; dies bestätigten D e c o '11 x und R o 1 an d , die Wildrüben Nordfrankreichs, Belgiens, und Dänemarks mit jenen Siziliens verglichen, wobei sich übrigens nicht selten weitgehene individuelle Unterschiede ergaben, so betreff des Wurzelgewichtes (30-2700 g), des Zuckergehaltes (0,3-14,2%), der Ge­stalt, Färbung, und Struktur von Wurzeln, Stengeln, und Blättern, der Zeit des Aufschießens, u. s. f. 101). Für holländische Wildrüben stellte J an s s e n einen Zuckergehalt von 9,3-10,3% fest 102). - Nach Be c k er entwickelte die Züchtung aus B. maritima, unter Steigerung verschiedener einzelner Eigenschaften: 1. Den Mangold, B. vulgaris cicla, mit ver­dickten Blättern und Stielen; 2. Die weiße, gelbe, oder rote Salatrübe, B. vulgaris cruenta, mit verdickter Wurzel und höherem Gehalt an Salzen; 3. die Runkel-Futterrübe, B. V'lllgaris rapa, mit verdicktem Hypocotyl zwischen Wurzel und Stenge!; 4. die Zuckerrübe, B. vulgaris saccharifera, mit verdickter Wurzel und hohem Zuckergehalte. Bestimmtes über den sehr allmählichen Verlauf der Umwandlungen läßt sich nicht angeben, doch dürfte Nr. 1 bereits um 1000 v. Ohr. vorhanden gewesen sein, Nr. 2 etwas später, Nr. 3 gegen 1700, und Nr. 4 erst gegen Ende des 18. Jhdts.; hierbei entstand aber die Zuckerrübe nicht aus Nr. 3, der Futterrübe, vielmehr ist sie "genetisch älter als diese" 103). - Auch nach Ho 11 r u n g stammt die Zuckerrübe zweifellos von B. vulgaris Linne ab, und für viel<:J ihrer so wechselnden Eigenschaften, z. R. "Wankeljährigkeit", Schossen (bei C r es c e n ci o von B o 1 o g n a schon im 13. Jhdt. erwähnt), '!'rotzen (Samenbildung erst im 3. .T ahre bereits M u n t i n g 1672 be­kannt), u. s. f., sind teils mannigfache äußere Anstöße und Bedingungen

1o1) "D. Z." 60, 888 (1935). 1o2) "Tijdschrift" 32, 145 (1937); s. die Abbildungen. 10•) "Die Zuckerrübe einst u. jetzt" (Quedlinbnrg 1938), 2'5; mit 23 Ab­

bildungen.

Bd. 88. 1988. ) Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 715

maßgebend, teils innere Veranlagungen 10"). Solche machen sich u. a. durch das fast ständige Wiederauftreten einzelner farbiger Rüben (rosiger bis roter, gelblicher bis gelber) inmitten "erbfest weißer Zuchten" bemerklich, deren z. B. Pa z l er und R u z i z k a im Mittel 20-47, im einzelnen 0-250 unter je rund 80-90 000 vom ha, beobach­teten 105). Gegen die völlige Einheitlichkeit der Kulturrübe spricht auch die wechselnde Zahl der Chromosomen, die 9, 18, und 27 betragen kann, und bei Kreuzungen, z. B. mit B. trigyna, bis 36 ansteigt 106). Ueber die Frage, ob durch derlei Kreuzungen Verbesserungen -der Zuckerrübe zn ermöglichen wären, gehen die Stimmen bisher noch auseinander 107).

12. Ueber die Anfänge der Rübenzuckerindustrie kann hier, der z.eitlichen Begren~ung des Hauptwerkes entsprechend, nur einiges Wenige mitgeteilt werden. Die Entdeckung M arg g r a f' s, dem als hervorragendem Chemiker schon 1779 eine Schaumünze gewidmet wurde 108), suchte von etwa 1786 an Ach a r d praktisch zu verwerten 109),

indem er, der schon eine ausgedehnte Tätigkeit in chemischer, physika­lischer, technologischer und anderer Richtung hinter sich hatte 110), zu­nächst auf seinem Ackergute Gaulsdorf bei Berlin eine Reihe von Jahren hindurch die methodische Züchtung geeigneter Rüben betrieb, und diese dann im kleinen auf Zucker und Sirup zu verarbeiten begann. Eine Er­innerung hieran hat sich merkwürdigerweise bis zur Gegenwart erhalten, denn noch heute heißt das langgestreckte niedrige Haus mit einem frei­stehenden Schornsteine von mäßiger Höhe (Dorfstraße 1) im Volksmunde ,.die Sirupkocherei" 111). Nach dem günstigen Ausfall der ersten, etwas größeren Versuche, die der berühmte Chemiker K l a p r o t h amtlich über­wachte (1798), befahl der König Ach a r d , sofort noch 3 Ztr .. Zucker her­zustellen, woZ'Il sich dieser, mangels eigener Vorräte, die geeigneten, nach seiner Vorschrift gebauten Rüben bei einem GastwirteS ob b e in Halber­stadt verschaffte; diese früher für auffällig angesehene Tatsache hat sich

10<) "Pflanzenbau" 12, 275 ff. (1936), vgl. 341, 361; sehr ausführlich. 105) "Z. f. Zuckerind .... " (Prag 1937), 18, 289. 1o6) 8 e i t z, Z. 86, 357 (1936); "D. Z." 63, 439 (1938); mit Abbildungen. 107) Urban, "BI. Ass. Chim." 53, 321 (1936); 8 c h e i b e , a. a. 0.; 8 e i t z,

a. a. 0.; 8 ur man n "Chem. Ccntr.-BI." 1938, 69; D e c o u x n. R o l a. n d, a. a. 0.; 8 t eh 1 i k "Z. f. Zuckerind ... :· (Prag 1937) 18, 256, mit Abbildungen.

108) S p e t er, "D. Z." 62, 1061 (1937). 1o•) Er war, wie S p e t er neuerdings feststellte, ein Sohn des Predigers

G. W. Achard in Berlin (ebd. 63, 507; 1938). 11o) V gl. uie sehr verdienstliche Bibliographie S p e t er 's mit über

200 Nummern (ebd. 63, 69 ff.; 1938). 111) "Berliner Morgenpost", 23. Febr. 1938.

716 v.Lippmann: [ Ztachr. Wirlscbaft&­gruppe Zuckerind.

dahin aufgeklärt, daß die S ob b es ursprünglich d e S ob e hießen, und so wie die Ach a r d s den Kreisen der französischen Refugies ent­stammten 112). Die ersten Berichte über Ach a r d' s vielversprechende Erfolge wurden im Auslande 1799 bekannt, und zwar, früheren Ansichten entgegen, zuerst in England, wenig später aber auch in Frankreich 113); in Deutschland erschienen von dieser Zeit an regelmäßige Mitteilungen über alles Einschlägige in Busch- T r o m m s d o r f f' s "Almanach" (1800-1812), meist seitens ungenannter Referenten 114). Sie erzählen u. a., daß Ach a r d um 1799 z.um Zerkleinern der Rüben bereits eine mechanische Vorrichtung benütz.te, und zwar die vom Gutsbesitzer Brett in nächst Erfurt erdachte Kartoffel-schneidmaschine 115).

Betreff der Unternehmung Ach a r d' s in Cunern (erste Kampagne 1801/02) gehen die Meinung,en auseinander. CI a a s s e n ist der Ansicht, daß Gunern nur eine Versuchsanstalt war und auch von Ach a r d selbst als solche angesehen wurde, während er als erste eigentliche "Fabrik" die benachbarte v. K o p p y 's in Krayn betrachtet habe, die unter seiner und des geschickten Mechanikus Bus s e steter Mithilfe zustande kam 116);

nach dem amtlichen BerichteBot h e' s von Anfang Mai 1802 wurden tat­sächlich in Ounern 1801/02 binnen 8 Monaten mit 192 Arbeitstagen, infolg'3 der noch höchst unvollkommenen Mittel, täglich nur 36-45 dz Rüben be­wältigt, und bei 6 Wochen Kristallisationsdauer im ganzen 302 dz Zucker [etwa 4%] und 273 dz Sirup erhalten, so daß die Selbstkosten für 1 dz Zucker rund 36 Thaler [108M.] betrugen 117). Indessen spricht Ach a r d 1802 und weiterhin öfters von seiner "Fabrique", bietet "Fabrique­Modelle" an, u. s. f., ferner bescheinigt der kgl. Kontrolleur R u d o I p h seine Berichte mit dem Siegel "Ach a r d' sehe Runkelrüben--Zucker­Fabrique zu Cunern"; andererseits redet Ach a r d aber auch wieder, wo er der schon 1800 vomGrafenvon Reichenbach zu Polnisch-Würbitz in Niederschlesien angestellten Versuche gedenkt, von einer "Fabrik" 118).

obwohl dort sicherlich nur Vorproben in kleinstem Maßstabe und ohne jeden dauernden Erfolg in Frage kamen. Ein zutreffendes Urteil bezüg­lich der Bedeutung Cunerns läßt sich also derzeit nicht gut abgeben, aber fest steht doch wohl, daß dieses Unternehmen zuerst eine volle Kampagne

112) v. Li p p man n, nachMitteilungWeh n e I t' s, "D. Z." 60, 742 (1935). 113) Näheres bei 8 p e t er, "C. Z." 46, 169 (1938). 114) 8 p e t er, ebd. 198. 115) ders., ebd. 118) "C. Z." 43, 459 (1935). 117) U I r i c h , ebd. 463. 118) 8 p e t er, "C. Z." 46, 218 (1938).

Bd. 88. 1938. ] Tochn. T. Nachträge zur "Geschichte des Z_u.c]!:ers". 717

hindurch arbeitete, und daher auch mit Recht stets als erstes seiner Art angesehen und anerkannt wurde. - Hinsichtlich der späteren Erfolge Ach a r d' s und seiner nächsten Nachfolger, sowie der daraufhin von englischer Seite gemachten fruchtlosen Versuche, Ach a r d zur Ver­leugnrung seiner Erfindung zu bewegen, ermittelteS p e t er , daß letztere nicht 1811 einsetzten, wie N a p o 1 e o n III. versehentlich angab, sondern erst 1812 118).

Ueher die beginnende Ausbreitung der Rübenzuckerindustrie liegen mancherlei ältere Berichte vor, die teils sichtlich irrtümlich waren, teils vielleicht nur kleine Anfänge rein vorübergehender Natur im Auge hatten; U 1 r ich erwähnt solche aus Pommern, 1802 120), D e 1 v o s solche aus Märkisch-Gladbach, 1812, wo B e n z e n b e r g zuerst in Deutschland eine hydraulische Presse benützte und aus 1000 dz Rüben 50 dz Zucker gewann, also 5 % 121). Weitere Angaben aus der Frühzeit, bezüglich Pommerns, der Niederlausitz, des Oderbruches, Badens, der Pfalz und Oesterreichs, sind unzutreffend, und von einer wirklichen Entfaltung der Industrie kann dort erst gegen Ende der 20-er Jahre, ja oft noch erheblich später, gesprochen werden 122).

Im Auslande soll die anonyme, angeblich von Rumpf 122) verfaßte Schrift "Der neueste deutsche Stellvertreter des indischen Zuckers" (Berlin 1799), die rasch eine Anzahl Auflagen erlebte, besonders viel zur Verbreitung und Schätzung der A c h a r d sehen Verdienste beigetragen, und zur Nacheiferung angeregt haben. Zu nachhaltigem Erfolge und <lauernder, wenn auch nur sehr allmählicher Entwicklung, kam aber, wie allbekannt, die neue Industrie nur in Frankreich, worüber ein wieder aufgefundener Brief Dom b a s 1 e' s von 1817 bemerkenswerte Einzel­heiten beibringt 124). In Belgien entstand die erste Fabrik zu Cambre, 1810 oder 1811 125), in Russisch-Polen, wo schon 1811 eine Uebersetzung von Ach a r d 's Hauptwerk erschien, angeblich 1815 126). Aeltere Nach-

119) a. a. 0. 12o) "D. Z." 60, 25 (1935). 121) "c. z." 43, 516 (1935). 122) U l r ich, "D. Z." GO, 25, 588 (1935) u. 61, 86 (1936); 62, 329 (1937);

62, 447 (1937); 61, 003 (1936) u. 62, 656 (1937); Speter, ebd. 59, 48 (1934); Ba x a, a. a. 0., 44 ff., 141 ff., 159; Hofmann "Beiträge zur neueren österr. Wirtschaftsgeschichte; die Anfänge der Zuckerindustrie in Osterreich-Ungarn" (Wien 1932 u. 1934), 111 ff.

123) So auch B a x a , 70. 124) v. Li p p man n, "D. Z." 62, 453 (1937). 125 ) J c k s, "Sucr. Beige" 56, 316, 397 (1937). 126) Tränke r, "D. Z." 63, 161 (1938).

718 v. Li p p man n : [ Ztachr. Wirtachafts­~pe Zuckerlnd.

richten aus der nämlichen Zeit, die Ungarn und die nordischen Staaten betrafen, haben sich nicht bestätigt. In Ungarn fand die Industrie nicht früher wirklichen Eingang als in Oesterreich (s. oben), und noch 1834 errichtete L i n b er g e r in Pest eine "Schule für h ä u s I i c h e Rüben­zucker-Erzeugung" 127), in Norwegen aber wurde ein Versuch mit einer Fabrik erst 1836 gewagt 128). - Ebenso irrig sind ältere Berichte bezüg­lich Nordamerikas, denn wie ein Jubiläumsheft der Zeitschrift "Facts about Sugar" von 1937 über Anfänge und Entwicklung der Rübe~ucker­industrie in den Vereinigten Staaten erweist, reichen die ersteren nicht über 1837 zurück 128).

XVL Zum 16. Abschnitt (S. 708-750):

"Geschichte der Zuckerpreise."

Ueber die Zuckerpreise im 17. Jhdte. liegen einige vereinzelte Nach· richten vor: 1628 gebrauchte der Mäusefänger M e y zu Rochlitz zwecks Bereitung seines "Pulvers" auch 3 Pfunde ordinären weißen Zuckers, die je 10 Groschen (= rund M. 1,50) kosteten 1), wonach sich für 1 dz rund 300 M. Silberwert berechnen. Zu Amsterdam betrug 1662 der Preis für 1 Pfund Zucker (= 494 g) 1 fl. 8 stuiver, d. i. rund M. 2 für 500 g, oder rund M. 400 für 1 dz; 1937 aber stellte er sich für 1 Pfund auf 0,48 fl., oder auf rund M. 166 für 1 dz, so daß innerhalb zweier Jahrhunderte für keine andere Ware des Großhandels eine derartige Verbilligung zu verzeichnen ist! 2)

Ausführliche Angaben betreff der Preise, sowie der vollen und der u. U. ermäßigten Zölle in Oesterreich während des endenden 18. und des beginnenden 19. Jhdts., eDithält das Werk B a x a ' s. Auf die Einzelheiten der zahlreichen Tabellen, die oft bis 16-erlei verschiedene Handelssorten umfassen, kann hier nur verwiesen werden; kurz angeführt sei bloß, daß 1769 1 dz der teuersten, des weißen Kandis, 123----127 fl. kostete, 1 dz fein\l Raffinade etwa 25 fl. weniger, und 1 dz Lompen (der billigsten) etwa 34 fl. weniger, wobei 1 fl rund 5/ 3 M. gleichzusetzen ist; 1791 betrug ersterer Preis schon 175 fl. und der Absehlag für Raffinade 30, für Lompen 42 fl. 3).

Die Ursache dieser Steigerung war der große Neger31Ufstand und die völlige Zerstörung der Fabriken auf St. Domingo, dem damaligen Haupt-

12T) Speter, "D. Z." 60,48 (1935}. m) Lang f e I d, "C. Z." 46, 380 (1938). 129) Vgl. "D. Z." 62, 74ü (1937). •) "M. G. M." 'n, 108 (1938). 2) Pr ins e n Geer I i g s, Brief vom 22. 11. 1937. S) B a x a , a. a. 0., 54 ff.

Bd. 88. 1938. ] Techn.T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 719

belieferar Europas 4). Sie sowohl, wie die Wirkungen des folgenden napoleonischen Zeitalters und der Kontinentalsperre, begünstigten auch in Oesterreich die Versuche mit Ahorn-, Mais- und Rübenzucker, die aber sämtlich ohne zureichenden Erfolg blieben 1); 1810 kostete 1 dz Raffinade bereits 1750 fi. "Bankozett!'ll", was ungefähr 360 fl. der geordneten alten Währung gleichkam 8).

In Thüringen bezahlte man aus den nämlichen Gründen um 1805 ein Pfund wei.ßeDI Zuckers schon mit weit über 1 Thaler (den dz mit über 600 M.), und es wurde daher "höchstens nur 112 Pfund auf ein Mal gekauft und sorgfältigst kleingeschlagen" 7). Noch 1815 schreibt in Weimar G o e t h e an Frau v o n S t e i n : " ... Diess gibt in tiefer Winterszeit I Erwünschteste Gelegenheit I Mit ein'gem Zucker Dich ru grüssen, I Ab­wesenheit mir zu versüßen." 8)

In Hamburg, wo sich 1792 der dz Raffinade auf M. 247,20 gestellt hatte, betrug der Preis: 1800: M. 265,18, 1810: M. 639,28, 1820: M. 152,18, in Berlin für ordinären Melis 1810: M. 885,08, 1820: M. 175,18 9).

XVH. Zum 17. Abschnitt (S. 751-774): "A n s i c h t e n üb e r E n t s t eh u n g u n d W es e n d e s Z u c k er s.''

Betreff der Stoffe, die die eigentümlichen Geschmäcke von Pflanzen bedingen, ist schon die dem sog. H i p p o k r a t i s c h e n Sammelwerke zugehörige Abhandlung "Von der Natur des Menschen" (11"E~l pvttlwc; dv:iqt.r'J:II"ov) der Ansicht, daß sie dem Erdboden entstammen : der enthii.lt nämlich bittere, salzige, saure, süße und andere Bet!tandteile, und von diesen ziehen die Gewächse in erster Linie jene an sich, die dem ihnen von der Natur zugeteilten Wesen am nächsten verwandt sind, also die von Natur aus süßen Pflanzen die von Süßigkeit erfüllten 1). - Daran, daß die dem Hip p o k rate s (gest. nach 400 v. Chr.) zugeschriebenen Ab­handlungen größtenteils einer erheblich späteren Zeit angehören, sei hier nochmals nur kurz erinnert.

Tim o n von P h 1 i o s (325-230 v. Chr.), ein hervorragender Schüler des Skeptikers P y r r h o n , äußerte sich, dessen Grundsätzen

4) ebd. 62 ff. 5) ebd. 94; 96; 98. 8 ) ebd. 91 ff. 7) "Die Schwestern Bar du a", ed. Wer n er (Leipzig 1934), 22. 8) "Briefe" 26, 200 (Weimar 1902). 0 ) Ja c ob s u. Richte r "Die Großhandelspreist in Deutschland

1792-1934" (Berlin 1934); "D. Z." 60, 1005 (1935). 1 ) A r t e l t "Studien zur Geschichte der Medizin" (Jena 1923) II, 249.

720 v. Li p p man n : [ Ztschr. Wirtschafta­l':!lPpe Znckerlnd.

gemii..ß, über das Wesen des Honigs mit den Worten: "Ich behaupte nicht, da.ß der Honig sü.ß i s t , aber ich gebe zu, daß er mir sü.ß e r s c h e i n t" 2).

Er wünschte durch diesen Satz darauf hinzudeuten, daß subjektive Ein­drücke nicht berechtigen, auf objektive Eigenschaften der Dinge zu schließen.

Anschauungen dieser Art gingen aus dem Altertume, unter Vermitt­lung von Gelehrten und Kirchenvätern, unverändert in das Mittelalter, ja bis in die späte Neuzeit über; war doch noch im 18. Jhdt. die Ansicht weitverbreitet, die Pflanzen zögen ihre Süße "aus dem daseyenden ge­zuckerten Boden", und der so tüchtige und vielseitige Freiherger Bergrat Henke I hatte sie 1755 in seiner "Flora saturnizans" noch ausdrücklich zu bekämpfen! 3) Desgleichen wurde die Frage weiter erörtert, weshalb eigentlich der Zucker süß sei, und worin das Wesen dieser Süßigkeit be­stehe, wobei man begreiflicherweise über allgemeine Redensarten niemals hinauskam. Es genüge, in dieser Hinsicht anzuführen, daß noch ge~en 1800 die vielgelesenen Lehrbücher von G r e n 4), Jung 5), C h a p t a I 6),

u. s. f., nicht mehr auszusagen wissen, als daß der in einigen Pflanzen ent­ha-ltene Zucker eine Art "wahres wesentliches Salz" sei, das die Natur in den "mit sü.ßem Sa.>fte versehenen Gewächsen s o hervorbringe, daß sie es in sich haben", und daß der süße Geschmack, den ihm die Natur verlieh, vielleicht mit seiner "öl- oder seifenartigen Beschaffenheit" zusammen­hänge.

Unter den Philosophen, die den Zucker zur näheren Darlegung ihrer Theorien heranzogen, ist auch noch der scharfsinnige H e r b a r t (1776-1841) zu nennen. Nach ihm bestehen alle Körper aus einer Unzahl kleinster Teilchen (,,Realen"), deren jedes der Träger einer einzigen Qua­lität ist; so z. B. uinfaßt ein Stück Zucker ein System von Realen der weißen Farbe, durchsetzt von einem zweiten mit der Eigenschaft der Sü.ße, einem dritten mit jener der Rauhigkeit, u. s. f., und alle diese ver­einigen sich zu einer "phänomenalen Materie", d. h. das Stück Zucker ist für uns eine bloße subjektive Erscheinung von etwas, dessen objektive Grundlage wir nicht zu erkennen vermögen 7).

2) Nest I e "Die Nachsokratiker" (Jena 1923) II, 249. 8 ) Leipzig 1755; 237, 577. <) "Versuch eines Lehrbuches der Fabrikwissenschaft" (Nürnberg 1794) 69. •) "Systematisches Handbuch der gesamten Chemie" (Halle 1794) II, 126 ff. &) ,,Elemens de Chymie" (Paris 1791), 371 ff. 7) V gl. D e u s 'I e n "Allgemeine Geschichte der Philosophie" (Leipzig

1917) II (3), 371 ff.

Bd. 88. 1938. ) Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers".

Zusätze ( anläßlich der Korrektur).

721

Zu Abschnitt I. Die sehr alte griechische Bezeichnung Z e u s M e i -l ich i o s hat bestimmt nichts mit Honig zu tun, sondern bedeutet "den durch Sühnung gnädig Gestimmten", abgeleitet von p.H'Aii111Hv, lat. pro­pitiare 1).

In den so dürftigen Fragmenten der ä l t er e n g riech i s c h e n Lyriker finden sich Bienen nicht weniger als 72mal erwähnt 2).

Was die im sog. "H i p p o k r a t i s c h e n C o r p u s" überlieferten Schriften betrifft, so ist man neuerdings wieder geneigt, sie zu einem größeren Teile doch als solche des H i p p o k r a t e s selbst anzusehen, oder mindestens als auf unmittelbare Tradition zurückgehende 3).

Die beiden Hauptwerke des T h e o p h rastos, wie sie jetzt vor­liegen, sind erst Jahrhunderte später aus seinen echten Schriften kom­piliert, die "Causae" aus den älteren, die "Historia" aus den jüngeren •).

Das deutsche Wort B r o t soll zuerst in "B i e n e n b r o t" = "Nah­rung der Bienen" auftauchen 5).

Nach altemAber g 1 a u benist in einem Jahre, in dem der Christ­tag auf einen Sonntag fällt, nur sehr wenig Honig zu erwarten 6).

Von der Kunst "aus Honig einen guten Met h zu sieden" spricht noch der hervorragende Reformator und Freund Lu t h er' s , M a t h es i u s, in seinem berühmten, 1552-1562 verfaßten Bergwerksbuche "Sarepta", und vermutet auf eine falsche Etymologie hin, die Arbeiter in dieser uralten biblischen Erzgrube, die vom Wein noch nichts wußten, hätten sich "ihr berauschendes Getränk Sehekar aus Saccaro, Zucker, zube­reitet 7).

Zu Abschnitt II. Ueber die Züchtung edlerer Arten Zuckerrohr durch So 1 t w e d e 1 und Krüger, und über die neueren Versuche zur Kreuzung der bisherigen Sorten mit den sog. halbwilden, u. a. mit der 1928 in Neu-Guinea aufgefundenen Varietät von bis11m Höhe, vgl. H. C. und R. J. Pr ins e n Geer I i g s "Cane-Sugar Production 1912-1937" (London 1938).

1 ) Ni Iss o n, "A. Rel." 35, 164 ff.; 1938. 2 ) G o s s e n , "A. Med." 30, 349; 1938. 3) P o h I e n z , "H i p p o k r a t e s und die Begründung der wissenschaft­

lichen Medizin", Berlin 1938; Haber I in g, "M. G. M." 37, IDD; 1938. •) Strömberg, "Studien zur botanischen Begriffsbildung", Göteborg

1937; vgl. Mi e I i, "Arch." 21, 152 ff.; 1938. 5 ) 8 t r u n z, "N. Fr. Presse" vom 22. 6.; Wien 1938. 6) Eckstein, "H. D. A." 9, 303. 7 ) Loesche, "Mathesius", Gotha 1895; I, 417.

722 v. L i p p m an n : [ Zischr. Wlrlschafls· gruppe Zuckerind.

Zu Abschnitt 111. Ueber die Trehala-, Eukalyptus-, und Coniferen­

M an n a s. T 8 c h i r c h 8).

Die b i b I i s c h e M an n a hält noch um 1550 M a t h e s i u s für "eine

Art Gemüse, das gekörnt mit dem Thau aus der Luft herabfällt" 0).

Zu Abschnitt VIII. Zu S a I er n o wirkte seit etwa 1125 nur e i n

Magister Cop h o , als dessen echte Schriften die "Practica" und Teile

der im "Breslauer Codex" enthaltenen anzusehen sind; mit den älteren

Meistern J o h a n n e s P 1 a t e a r i u s und J o h a n n e s A f f I a t i u s

ist er nicht gleichwertig 10).

Zu Abschnitt X. Ueber Co 1 um b u s und die Echtheit der zu Kon­

stantinopel aufgefundenen sog. C o I um b i s c h e n W e I t k arte vgl.

die Ausführungen von Ab d-U I- H ak A d n a n 11).

In einer Predigt vom Ehestande erwähnt L u t h e r '8 Freund M a -

t h es i u s 1559 als "fein und löblich", daß man bei Hochzeiten "ehrlich

Gepräng halte", auch "Malvasier, Marcipan, Kuchen und Coniect auf­

trage", "denn der durch Adam' s Fall versalzene Ehestand muß im An­

fange wieder überzuckert werden" 12).

Zu Abschnitt XII. Von der Schrift des S p o n i u s "Tractatus novi de potu Ca. p h e, T h e, C h o c o l a t a" liegi eine Pariser Ausgabe von

1685 vor. Daß K a f f e e und T e e , dem verbreiteten Vorurteile entgegen, bei

mäßigem Genusse "Friede, Ruhe, und guten Schlaf" gewähren, versicherte

1688 der ausgezeichnete Florentiner Arzt und Leibarzt R e d i 13).

Was G o e t h e 1780 über W i I h e I m M e i s t e r ' s "falsche Diät"

und Schädigung durch den Kaffee berichtet, geht sichtlich auf eigene

Erlebnisse aus der Leipziger Zeit zurück, und findet sich mit fast gleichen

Worten im 8. Buche von "Dichtung und Wahrheit" 14).

Ueber die Geschichte der Apotheken enthält vieles Bemerkens­

werte Ferch 1' s Schrift "Deutsche Apotheken~ Altertümer" {Nürnberg

1936). - Der "Festschrift" P e i ck er t' s zum 400-jä.hrigen Bestande

der Halberstädter Ratsapotheke ist u. a. zu entnehmen, daß sie 1633 und

1642 den schwedischen und kaiserlichen Heerführern große Mengen der

verschiedensten feinen Konfekte, verzuckerten Gewürze, und Liköre zu

8) "Handbuch der Pharmakognosie" II, 233, 237 ff. (Leipzig 1938) ; über

Rohrzucker enthaltende M an n a ebd. II, 211 ff. 9 ) L o e s c h e a. a. 0. li, 33. 1o) C reut z, "A. Med." 31, 51; 1938. u) "Arch." 21, 44 ff.; 1938. 12) a. a. 0. I, 594. 13) "A. Med." 30, 360; 1938. ~<) Weimar 1889; Bd. 27, 185.

Bd. 88. 1938. ] Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 723

liefern hatte, solche auch noch 1721 in eigenen Räumen und mit beson­deren Vorrichtungen in größerem Maßstabe herstellte, und selbst 1790 noch an gewisse städtische Behörden und den Stadtphysikus abzugeben verpflichtet war 15).

In Wien gab es schon im 15. Jhdte. eine Anzahl "Zuggermacher'', im 16. lernte man vielerlei Zuckerwaren durch Künstler spanischer und niederländischer Herkunft kennen, 1671 wurde Verbrauch von Torten, Komekten, Sulzen, u. dgl., in Bürgerhäusern eingeschränkt, ja verboten, und 1746 erging betreff der Herstellung und Lieferung eine besondere "Ordnung" 16).

Zu Abschnitt XIII. Die Raffination von Rohrzucker begann in Schweden nach T r a n c h e 11 um etwa 1550, erfolgte aber stets nur in kleinem Maßstabe 17).

Zu Abschnitt XV. Süß h o 1 z wurde seit 1628 von Prof. Med. et Bot. L a ur e m b er g in Rostock mit Erfolg a~~~gebaut; er bemerkt am 9. April dieses Jahres: ,,Stücke von Radices Liquiritiae Bambergensis von unserem Quacksalber erhalten", diese entstammten also den altbewährten Kulturen Bambergs 18).

Die Herstellung von A h o r n - Z u c k er ist in den U. S. A., in ge­ringerem Grade auch in Kanada, seit einigen Jahren im Rückgange be­griffen, jedenfalls infolge der sinkenden Preise; der Verbrauch des so wohlschmeckenden A h o r n - S i r u p s hat hingegen kaum abge­genommen 19).

In des Ar i s t o p h an es nur lückenhaft erhaltener Komödie "P 1 u t o s", aufgeführt 388 v. Chr., ist in den Versen 283 und 298 von ,,,;chönsten Rübenfeldern" und vom "Kauen saftiger Rüben" die Rede 20);

dies bestätigt, daß zu jener Zeit schon ein größerer Anbau stattfand, und daß man nicht nur die Blätter verspeiste, sondern auch die Wurzeln.

Sehr eingehende und wertvolle Mitteilrungen über A c h a r d sind S p e t er zu verdanken; sie umfassen eine ausführliche Bibliographie (218 Nummern!), Angaben über seine Verfahren, Apparate und Fabriks­modelle, - aus denen u. a. hervorgeht, daß er 1801 eine Fabrik für 25000 Ztr. jährliche Verarbeitung plante -, Zeugnisse über das erste Bekanntwerden seiner Erfolge im Auslande, sowie Nachrichten über Her­kunft und persönliche Erlebnisse. Die Audienz A c h a r d ' s bei

15) Halberstadt 1938; 6, 9, 12 ff., 18. 16) L e i t i c h , "N. Fr. Presse" vom 15. 4.; Wien 1938. 11) "C. Z." 46 Nr. 26, Beilage Ill; 1938. 18) E d e 1 b ü t t e I , "A. Mcd." 31, 112; 1938. 19) "c. z." 46, 601: 1938. 20) Ueb. Seeger, Stuttgart 1910; 111, 219, 220.

50

724 v. Lippmann: [ Ztschr. Wirtschafts. gruppe Zllllkerlnd.

Fr i e d r ich W i l h e l m III. zwecks Ueberreichung der aus Rüben­zucker dargestellten Zuckerhüte hält 8 p e t e r für eine sog. "fromme Legende", die auf einen Gedik:htnisfehler Ach a r d' s zurückgehe; das bekannte Bild C. F i s c h e r 's sei daher ebenso als ein Dokument der Phantasie anzusehen, wie in vieler Hinsicht jenes D a v i d ' s , das N a p o l e o n I. bei Betrachtung der vom Minister M o n t a l i v e t vorge­führten Zuckerhüte gleicher Art darstellt 21).

Die erste R ü b e n z u c k e rf a b r i k in 8 c h w e d e n wurde auch nach T r a n c h e ll l:'rst 1837 errichtet 22}.

Zu den a b e r g l ä u b i s c h e n V o r s t e ll u n g e n betreff der Rüben zählen noch, daß man sie nicht abends aussäen dürfe, weil sie sonst .,weiß aufgehen", was nachteilig sein soll, und ferner, daß sich Salz, das den Saft einer weißen Rübe aufsaugte, als besonders heilsam bewähre 28).

Die Ansicht, daß auch bei den Rüben die größeren und dickeren ,,m ä n n l ich e", die kleineren und zarteren "w e i b I ich e" seien, war in Süddeutschland, z. B. in Wien, noch während des 19. Jhdts. sehr ver· breitet; daher heißt es 1832 in N es t r o y ' s Posse ,$ t aber I im Feen­dienst": "Glaubt denn der Herr, daß 's nur bei die rothen Rübl:'n Mannder In und Weiberln geb'n soll?" 24).

Rt"gi&ter. L Namen der Autoren und a.nonyJnen Werke.

A. Abraham a St. Clara 671.

676, 677, 710. Abu Du'aib 365. Achard 715, 716, 717. Achunchow 681. Adlung 655, 657, 660, 661,

666, 668, 674. Adnan Afflatius Alcoatim 651. Aldebrandino 660. Alexander Hispanus 651,

706, 709. Alexander von Tralles

365. Alexander-Romane 703.

Alfonus 6M. 'Ali Ibn Rabbon 649. Amarasinha 641. Angelus (Frater) 680. Angelus Silesius 675. Apulejus 865. Aristophanes 708. Arietoteies 364. v. Arnim 648. Artelt 719. Artemidoros 700. Arzneibuch, syrisches

709. A tharva· V eda 64.0. Ausfeld 703. Ayar 641. Ayurveda 641.

B. Bandini 659. Barberino 656. Barlacus 666. hl. Basilius 703. Bauhinus 672. Baxa 667, 679, 717, 718. Becher 668. Becker 714. Belva1650. Barteehe 677. Beth 37Q, 677. Betz 671. Bieselaar 712. Bier 364. Blum 706, 708, 710. Boccaccio 659.

21) "D. Z." 63, 69; fnl. "C. Z." 46, 169, 198, 493. Zu den ältesten Lage-plänen vgl. U I r i c h , ebd. 43, 465.

22) "C. Z." 1938; Nr. 26, Beilage 111. 28) Mengis, "H.D.A." 9, 350 und 357. 24) Forst de Battaglia "Joh. Nestroy"; Leipzig 1932,152.

Bd. 88. 1938. ] Tecbn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 725

Bois 705. Bontekoe 672, 673. Borchardt 674. Borri 672. Bothe 716. Bower-Manuskript 644. Brachwitz 652, 655. Brandes 639. Bräunlich 366. Brotschneider 666. Breyn 672. Browne 669, 7()4, 705. Brugges 649. Brunct 365. v. Brunn 640. Buch der Alaune 709. Bücheler 646. Buddha 640, 641, 644. Busch 716.

c. Calderon 675. Camerarius 704. v. Cantimpre 368. Canton 657. Capitularien 367. Capparoni 654. Caragioli 664. Caraka 642, 649. Carbia 662. Carletti 669. Castiglioni 865. Caylus 667. Cbelus 667. Celsus 365. Chaptal 720. Claassen 716. Claudianus 703. Colin 650. Collin 657. Copho 721. Cordier 642. Cornaro 664. Crescencio 714.

D. Dahira 650, 705. Dantc 655. Dechamps 712. Decoux 714, 715. Deichort 707. Delvos 717. Deussen 720. Deztany 651. Dino di Garbo 655. Diogenes 363, 658 Dioskurides 365. Dopsch 367. Dombasle 717. Dreckapotheke 669, 710. Dufour 670. Duran aus Majorca 704. Duval 672.

E. Ebbell 362. Eckstein 368, 369, 370,

677, 678, 707, 711. Edelbüttel 72'3. Edelstein 364, 369, 721. Edrisi 366, 647, 648, 653,

706. Eitrem 361. Elgood 649. Eliade 362, 703. Entlaufene Köchinn 676. Erman 861. Ermolao Barbaro 659.

F. Faber 647. Ferch! 661, 722. Fincke 669, 670, 671, 673. Fischer 706. I<'olch y Andren 663. Forst de Battaglia 724. Forster 707. Franke 651. Frescobaldi 655. Friedrich d. Gr. 674. Fulda 675, 706, 710.

Chrestien de Troyes 369. G. Creutz 654, 705, 708, 722. Gand,.; 703.

Geiger 370, 712. Geiger, L. 361. Geiler Yon Kayscrsbcrg

665. Gelbcke 710. Geoponika 368, 710. Gerson von Arles 704. al Ghafiqui 651. Gilgamesch-Epos 360, 706. Gonwnbach 370. Goethe 674, 711, 719. Goetz 672. Goodyor 365. Gossen 652. Gren 720. Grew 704. Grand Cuisinier 659. Grousset 653. Grüss 367. Guegan 657, 659, 664, 66G,

676, 712. Guha 639. de Guilleuma 651. Gutkind 655, 659, 663,

664, 665, 674, 675, 712. Gurlitt 646.

H. Haborling 72'3. Häfliger 657, 660. Hahn 710. Harpestraeng 658. Hartmann von Aue 369. Harvey 673. Hauberg 658. Hausleitner 370, 709. Haupt 362. Helm 368. v. Heine-Geldorn 640. Hclander 678. van Helmont 668. Henkel 720. Hennig 662. Herba! 365. Herbart 720. Hcrdlitzka 655. Herodot 703.

Crone 653. Gart der Gesundheit 661. Hertor 363. 50*

726

!Icrzog-llausor 363. llcsiod 647. llcsychios 658. !Iilgcnborg 642. llippokrates 364, 719, 721. Hochholzer 709. llörle 654. lloefnagcl 368. Hoffmann 370. Hofmann 717. \'on Hohenlohe 666. IIollrung 714. llopfncr 362, 363, 365. Hortus Sanitatis 661. llungor 365. al-Hwarasmi 649.

I. Icks 717. al-Idrisi, s. Edrisi. lmhof-Blumer 7~. Irrisou 657. Ismer 707. V an Ittalie 362. I wanowna 650.

J. Jacob 673. Jacobs 71~1 , J akitbi 650:c J ansscn 714. Jataka 641. Jaubert 366. J essen 703. J ohnson 702. Joos \'an Ghistelc 653. Jung 720. Julianus Apostata 709.

K. Kabbala 703. Kaempfer 672. Kamandaki 644. Kapferor 364. Karlgren 652. Kautilya 644. Keil 663, 710. Keller 708. a Kernpis 368. Kirfel642.

v. Lippmann:

Kloist 711. Kobcrt 681. Kölreuter 704. Komroff 652. Koydell 647. Kratcs 708. Kraus 704. Kroll 364. Krüger 721. Ktesias 703. Kühne 671. Kuo P'o 671.

Labat 667. Labrie 705.

L.

de Labrosse (Frater) 681. Langfeld 718. Laurenberg 723. Leitich 722. umschau 364. Lentz 652. Liang-Teh 651. Linsehoren 672. Linden.er 706. v. Lippmann 360, 367, 652,

706, 712, 713, 716. Littmann 366, 706. Loesche 721 ff. Löw 703, 704, 705. Lommel 362. Lope de Vega 674, 710. Lübeck 367. Lukas (Ev.) 706. Luther 706.

M. Macer Floridus 706, 708,

710. Mager 368. Magister Salernus 654,

705, 707, 710. ~lahabharata 641. Makrobios 363, 364. Marcellus 647, 703. Marco Polo 652, 653, 671. l\Iarggraf 715. Marino Samito 663. Marsden 652.

rZtschr. Wirtschafts­IZ'rnnne Znclrerind.

lllarschall 640. lllarzell 364, 370, 672, 706,

711. die Massiburgo 663. Mathesius 721 ff. Mattingly 648. l\lcissner 360. Mcndo~a 671. lllendoza 663, 710. Mengis 370, 712, 724. Metzger 668. de Mevergnies 668. Meyer, Ed. 662, 702. Meyer, J. J. 644. Meyerhof 651. Mieli 721. Mischnah 703. Mitterwieser 674. Möbius 647, 702. Molinari 672. Monteiro 672. Moreto 675. Moule-Palliot 652. Müller, Reinh. 641, 642,

644, 649. Müller-Bergström 369. Munting 714.

N. Nachricht v. d. Chocolade

671. Nadeau 705. Napoleon 111. 717. Nestle 363, 658, 662, 703;

709, 720. Nestroy 724. Neumann 640, 641, 644. Neuss 666, 668. Nikander 364. Nilsson 721. Nizami 681. Noggler 661, 666. Nonnos 647, 703. de Nostre Dame 664.

o. Obermüller 646. Oddo 707. v. Oefele 360, 655, 702,

708, 709.

ßd. 88. 1938. J Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 727

Ohrt 367. Olivier ue Serres 712. v. Oppenheim 702.

P. Pali-Kanon 640. Papyrus Ebers 362. Paracelsus 668. Partington 360, 650, 680,

708. Paukstat 652. Paullini 669, 701. Päzler 715. Pease 364, 703. Pedrazzini 655. Peickert 722. Pellegrino 659. Petcrs 661. Petronius 646. Peuckert 678, 712. de Piemont 665. Pique 712. Piso 672. Platearius 721. P!inius 703. Pohlenz 721. Pons 665. Poseidoni:os 648, 662. de Prato 659. Praetorius 708. Prinsen Geerligs 718,721.

Q. Quad von Kinekelbach

670. Quaylus 667. Quelus 667.

R. Rämäyana 641. Ramusio 672. Rauch 670. Raynal 667. al-Räzi 649. Redi 704, 724. Reicheisheim 364. Reitzenstein 362. de Renzi 654. Hicci 672. Richter 719.

Riegler 370. lUsi 705. Rojas 706, 71ü. Roland 714, 715. Rudolph 716. Rumpf 717. Rumpolt 665. Rupescissa 660. Ruska 364, 649, 709. Ruzizka 715.

s. Sa'ida 365. Saint-Sirnon 670. Sanna 364. Sänäq 705, 708, 7ü9. Sarton 361, 702, 704. Sartori 370, 678. Sartoris 639. Sastri 641. Sattler 673. Scappi 664. Schäfer 658. Scheibe 712, 714, 715. Scheil 702. Schimper 647. Schleifer 650, 705. Schmutzer 711. Schmidt 708. Sehneeweiss 678. Schrader-Krahe 361. Sehröder 369, 657, 661. von Schoor 655. Schuster 661. Semedo 672. Seeger 723. Seitz 715. Senn 365. Sestrigal 641. Siegen 711. Singcr 702. Soltwcdel 721. Sossimowitsch 713. Speroni 664. Speter GG5, 707, 715, 716,

717, 718, 723. ~pcusippos 709. Rponiug 670. Spörcr 675.

Sprecher von Bcrncgg 669, 670, 671, 673.

Stegemann 712. Stehlik 715. Sterne 710. Stock 703. Straub 709. Strauss 644, 705. Strömberg 721. Strunz 721. Stuhl 655. Subkow 666. Sudhoff 651, 654. Süheyi 654. Surmann 715. Susruta 642, 649, 650.

T. al-Tabari 649. Tabit Ibn Qurra 650. Taillevant 660. Temkin 365. Tertullianus 648. Thelott 668. Theodorus von Gaza 365. Theophrastos 364, 703,

721. Thomas von Aquino 704. Thompson 658. Thorndike 659, 660, 711. Timon von Phlios 719. Tirel 659. Tirso !le Molina 675. Tjebbes 714. Tohfat 680. Toussoun 650. Tranehell 723, 724. Tränkor 717. Trommsdorff 716. Tschirch 650, 702, 70:l,

705, 706, 707, 722.

u. Ulrich 716, 717, 724. lJ ngcr 360. Urban 715. Unlang 655, 657, !i60, 661,

666, 66.'!, 674. U rso 6.54, 705, 7üti.

728

V. Vaghbäta 642, 646, 705,

708. Valentin 655. Vasari 664. Vmlen 640. Velobau 368, 7HI. V crgil 363, 647. Voss 711.

w. Walborn 656. Walther v. d. Vogelweide

369. Wawilow 713.

v. Li p p m an n :

Wchmelt 716. Weigand 670, 707. Weinkopf 712. Weiser-Aal! 369. W ellmann 365. Werner 719. W csselski 659, 681. Wickcrsheimer 655. Wict 650. Wilde 367. Winkler 369. Winternitz 640, 644. Winthrop 705. Wittmack 711. Wolley 676.

r Zlschr. Wirtschafts. gruppe Zuckerind.

Wood 673. Wong 651. Wüst 640.

z. Zachariac 641. Zauberpapyrus (Pariser)

363. Zaunick 367, 702. Zeman-Tunkabuni 681. Ziehen 363, 709. Zimmern'sche Chronik

665. Zirkle 704. Zuretti 651, 654.

II. Geographische und Eigennamen.

A. Adam 722. Aegypten 361, 366, 646,

650, 653, 658, 703, 706, 708.

Afrika 366. Akkader 360, 705. Albertus Apothecarius

661. Albrecht v. Brandenburg

666. Alexander d. Gr. 363, 646,

647. Alexandria 365, 647. Alfons X. 657. Amerika 666 ff., 669, 673,

679. Ammon 360. Amsterdam 668, 670, 672,

718. Anatolien 654, 712. Ancona 366. Andren dcl Sarto 664. Anna von Spanien 669. h I. An tonins 361. .\ntwerpen 662, 666. . \pollon 363. A pulien 654. Arabien 365, 366. Aristaios 363. Armenien 712, 713.

Asien 366. Brettin 716. Assam 671. Busse 716. Assur-Nasirpal 702. Byzanz 365, 654, 656. Assyrien 708, 713. Athika 363. Attis 709. Azteken 705.

B. Babyion 360, 655, 659, 702,

708, 713. Baden 717. Bagdad 649, 650. Bakchos (Bachus) 647. Balkan 707, 713. Bamberg 706. Barcelona 366. Basel 657, 660. Bayern 370, 673, 712. Belgien 714, 717. Benares 641, 642. Bengalen 652. Benzenberg 717. Berberei 366. Berlin 677, 719. Rem 707. Dihär 652 . Bona Dca 363. Doston 673. Brandenburg 669. Brasilien 666.

c. Cambre 717. Campeggio 664. Gaulsdorf 715. Ceuta 653. Chabaha 360. Ceylon 653. China 651 ff., 671 ff. Clemens V. 656. Columbus 662, 669. Connecticut 705. Cordova 651. Gortez 705. Cunern 716. Cypern 366, 658.

D. Damaskus 649. Dänemark 658, 714. David 724. Deutschland 361, 366, 367,

368, 369, 657, 660, 665, 667, 670, 672, 673, 674, 675, 677, 706, 707, 710, 716.

Domingo 667, 718.

Bd. 88. 1938. ] Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 729

E. Elsaß 671. England 367, 658, 670, 672,

673, 675, 710, 716. Erfurt 665, 716. v. Este (Herzog) 663. Euphrat 300, 648.

F. Ferdinand I. 666. Ferrara 663. Finnen 361. Fischer C. 724. Fiurne 678, 679. Florenz 656, 659, 664. Frankfurt 661, 666. Frankreich 657, 659, 664,

669, 672, 675, 712, 714, 716, 717.

Friedrich II. (Kaiser) 655.

Friedrich d. Große 711. Friedrich von Hanau 667,

668. Friedrich Wilhelrn III. 72~. Fugger 668. Fulda 367.

G. Ganges 640. Genua 665. Gloucester 658. Gondisapur 648. Griechenland 363, 703,

708, 713. Guadeloupe 667. Guinea 667, 668. Gutaeer 360.

H. Halberstadt 715. Halle 666, 668, 673. Harnburg 673, 679, 680,

719. Harnmurabi 702. Harappa 640. Harrier 360. Hautevilliers 670. Herford 658. Herknies 663.

Hennogenes 648. Hessen 711. Hettiter 300. Holland 670, 672, 710, 714. Hudai!iten 365.

I. Indien 362, 639, 644, 646,

647, 649, 653, 662, 681, 703, 705.

Indo-Arier 644. Indogermanen 361. Indus 640. Italien 365, 366, 653-659,

663, 669, 672, 676, 677, 706, 709, 710.

J. Japan 652, 672. Janscha 369. J oseph II. 680.

K. Kairo 654, 656, 659. Kalabrien 654. Kam-Hin 652. Kanada 705. Kauarien 713. Kaudia 677. Kar! d. Große 367. Kar! IV. 660. Kar! V. (Kaiser) 664. Kar! V. (König) 659. Kar! VI. (König) 670. Kassiten 360. Keos 363. Klaproth 715. Klosterneuburg 680. Köln 670. Königsaal 680. Konstantinopel 649, 654,

655. v. Koppy 716. Krain 369. Krayn 716. Krim 713. Kybale 709.

L. Lausitz 717. Leipzig 677.

hl. Leonhard 370. Lenzersilge 366. Linberger 718. Lippe, Graf von 671. Lissabon 662. London 670, 672, 673. Lothringen 711. Ludwig XIII. 669. Ludwig XIV. 67Q. Lund 714. Luther 721, 722. Luzern 707. Lüttich 656. Lydien 650. Lyon 670.

M. Madrid 675. Miirkiseh-Gladbach 717. Magdeburg 657. Maghreb 653, 706. Mainz 661. Malta 366, 658. Maria 'l'heresia 369. Maria 'l'heresia

von Spanien 670. Marokko 653. Martinique 667. Mey 718. Mekran 653. Melite 363, 658. Merodachbaladan 708 Mesopotarnien 360, 702,

706, 713. Mexiko 669. Mitanner 360. Mithras 365. Mohammed 649. Mohenjo-Daro 640. Mongolei 672. Montalivet 724. Monte Cassino 365. Montpellier 657. Moritz von Nassau 666. Münster 669. al-Muta.sim 649.

N. Napoleon I. 724. Nara 652.

730

N!!apel 659, 675. Nebukatlnezar 706. Nccho 662. Neiße 661 Nepal 642. Nlirnberg 661. Neu-Guinea 639. Nordamerika 704, 705,

707, 718. Norwegen 718.

o. OberaHaich 711. Oberflacht 366, 367. Oderbruch 717. Oesterreich 717, 718, 719. Ordcnsland, preuß. 368. Osiris 361. Otto IV. (Markgraf) 658.

P. Pamir 652. Paris 672. Paulus d. Einfältige 361. Perignon 670. Persien 365, 649, 652, 653,

672, 680, 681, 703. Pest 718. hl. Petrus 370. Pfalz 717. Philipp 11. 670. Philipp v. OrU•ans 670. l'hönizicn 703, 713. Piraeus 363. Polnisch-Würbitz 716. Pommern 717. Pontus 712. Portugal 663, 666, 671,

675, 676. l'renzlau 657. Pyrrhon 719.

A. . \berglauben 369 ff., 672,

677 ff., 707, 711, 721. Ahornzuckeri04, 719,723. Alhagi camelorum 650.

v. Li p p man n :

R. v. Reichenbach 716. Reunion 667. Rheims 670. Rom 664. Rochlitz 718. Rostock 657. Russisch-Polen 717. Rußland 672.

s. Salerno 368, 654, 655, 705. Sardinien 364. t.le Sanvaigne 680. Schamasch-Resch-U ssnr

360. Schiller 711. Schleiz 668. Schlesien 707. Schwaben 366, 678. Schweden 678. Siena 659. Sinai 650. Sind 640. Sizilien 366, 651, 654, 708,

709. Sobbe 715, 716. Spanien 366, 651, 657, 660,

667, 669, 674 ff., 705, 706, 709, 710.

Stargard 366. Steiermark 678. v. Stein 719. Straßburg 656. Sumerer 361l. Syrien 649, 650, 653, 654,

658, 703, 709, 713.

T. T'ai Tsnng 652. Taksasilä 641. Taxila 641.

111. Sachregister.

Alhagi Maurorum 643, 650.

Anthomyces 366, 367. Antispodium 681. Antimon 660.

l Ztscbr. Wirlscbafte­g!!!l'_l'!_ Zuckerind.

Tell-Halaf 702. Thetis 363. Thoth 655. Thüringen 707, 719. Tibet 646, 672. Tientsin 671. Tiflis 366. 'l'igris 648. 'rranskaukasien 713. Trier 367. Tripolis 706. Triest 679. Tulpius 711.

u. [] grafinnen 361. Ungarn 707, 713, 718. lJral 360, 361.

V. Valencia 663, 665. Venedig 663, 664. Venezuela 668. Verein. Staater. V er haart 663.

W. Weimar 719. Weiser 668. Westindien 662, 667. Westruinster 658. Wien 369, 661, 666, 670,

671, 673, 676, 677, 680. Wilhelm Meister 674,722. Württemberg 366, 666,

669. Würzburg 654.

Y. York 658.

z. Zeus Meilichios 721.

Apotheken 654 ff., 660 ff., 665ff., 668ff., 674, 722 .

.\pothekertaxe 660, 663, 665 ff.

Arbutin 364.

Bd. 88. 1988. ) Techn. T. Nachträge zur "Geschichte des Zuckers". 731

Arier 639, 640, 644. Aschar 681. Asphalt 361. Atriplex 708, 710.

B. Bambus 643, 645, 648, 681,

703. Befruchtung der Palmen

702ff. Beta 708 ff. Beta cicla 714. Beta cruenta 714. Beta intermedia 713. Beta lomatogona 713. Beta maritima 712 ff. Beta makrorhiza 713. Beta patellaris 713. Beta procumbens 713. Beta rapa 714. Beta saccharifera 714. Beta trigyna 713, 715. Beta vulgaris 712 ff. Beta Webbiana 713. Blattläuse 647, 650. Beutnereien 368. Bienen 360 ff., 645, 646,

721. Biene = Seele 364. Bienen, gebrannte 668. Bienensegen 367. · Bienenzucht 360 ff. Bleizucker 660. Bleta (Blita) 710. Brassica rapa 708. Bugonia 364. Burgunderrübe 713.

c. Cellobiose 704. Caratonia 706. Cha (Chan) 672. Champagner 669. Chocolatl 669. Chromosomen 715. Confetti 6ö6 ff., 661 ff., 723.

D. Dattelhonig 360. Dattelpalme 702 ff.

llaucus carota 707. Decken der Brote 667,

678. Dickrübe 713.

E. Eßrübe 708.

F. Fänid 648 ff., 653. Feige 703, 704. Futterrübe 714.

G. Guda 645.

H. Harn, süßer 644. Honig 360 ff., 640 ff.,

646 ff., 660, 72(). Honig, bitterer 364. Honig, wilder 362, 365,

368, 722. Honighefe 366. Honigmilch 363, 369. Honigtau 647. Honigwasser 363. Honigwein 642.

I. Iksumeha 644. Iksurasa 643. Ilex paraguensis 673.

J. Johannisbrot 706.

1{.

Kaffee 669 ff., 722. Kaffeehaus 673. Kaffeeriecher 674. Kakao 669 ff. Kand 649. Kandiszucker 650, 666,

669, 677, 679, 680, 718. Kastanie 704. Khana 643, 645. Kisilea 713. Königszucker 665. Kontinentalsperre 707. KrankenhiiuRer G52, 654. Kürbis 707.

Lapä 708. Laptu 708. Linde 703.

L.

Liquirita 651, 705 ff. Lompen 718. Luxusgesetze 659.

.M. 1\ladhu 645. Mais 705, 719. Mangold 709, 710, 711,

713, 714. Manna 643, 647 ff., 650,

681, 722. Manna, biblische 650, 722. Manns Christi 677. Marcipan 659, 663 ff. Matsyandikä 643. Medizin 362, 364, 370. Medizin, arabische 649 ff. Medizin, indische 641 ff.,

649. Medizinalordnung 655,

660. Meerrettig 709. Meiligma 363. Melasse 643, 644. Melde 708. Melikraton 363. Meliszucker 658, 679, 680,

718, 719. Met 366, 369, 721. Milch 363, 643 ff. Modaka 645. Möhre 707. Mohn 655. Musaru 708.

N. Nektar 362.

0. Obstbäume 703, 704. Ocl 361, 363. Oelbaum 703. Orakel 364. Oschar 681.

732 v. Lippmann: Nachträge zur Geschichte des Zuckere" [zt..,hr. Wirtsch!Üts-,, · gruppe Zucker1nd.

P. Palmhonig 702 ff. Palmwein 703. Palmzucker 702 ff. Parmelia esculenta 650. l'hänitä 643; s. Fanid. Pharmazie 655. Pistaziü 704. I' ollen 366 ff., 704. Pottasche 368.

Q. Quill pro quo 657.

R. Raffinade 718, 719. Raffinieren 649, 653,

678ff., 723. Rapa 710. Rauschkrank 643, 644. Reia 643 ff. Rettig 709. Rheum 362. Rohrzucker 367. Rohzucker 648, 652, 653,

678 ff. Rosenzucker 669. Roßarznei 666. Rübe 708 ff., 723 ff. Rüben, farbige 71!J. Rüben, wilde 712 ff. Rübenblätter '7'09, 710, 714. Rübenbrühe 711. Rübenkraut 711. Rüben-Kreuzungen 715. Rübensaft 709. Rüben-Schneidmaschine

716. Rübenzucker, Anfänge

715 ff., 723. Rübenwasser 709. Hübenzüchtung 715 ff. Rum 679. Runkelrübe 713.

s. Saecharum officinarum

639 ff. Saccharum robustum 639.

Saccharum spontaneuro 639.

Saccharum-Sorten 680. Saccharum turbinatum

669. Sarcostemma 362. Salatrübe 714. Salmiak 709. Sandzucker 643, 652. Sarkarä 643. Scha-tang 652. Schokolade 669 ff., 722. Schusser 714. Sehö-tö 652. Sexualität der Pflanzen

702ff. Shih-mih 652. Sidhu 643. Silka 708. Sirup 643, 650, 660 ff.,

669, 679. Soma 362, 645. Sorghum 705. Spezif. Gewicht 364. Speciarius 655 ff. Species 655. Spodium 681. Starkbier 367. Staubfäden 704. Steinhonig 652. Sukta 643. Sura 645. Süßholz 651, 705 ff., 723. Süßigkeit (Wesen) 719 ff. Süßmais 705.

T. Tabarzad 649, 650, 680. Tabaschir 643, 647, 681. Tafelluxus 656 ff., 663,

676. Tamarix mannifera 650. Tee 669 ff., 722. Terenjabin 647, 650. Thea 672. Theriak 656. Totenkult 361, 363. Tragema 661.

Trapetto 654. Trotzer 714. Turnips 710, 711.

u. Ubi mel. 362. Unterwelt 709.

V. Valmagha 655. Vanillin 705. Vegetationsfeste 64J ff. Veilchenzucker 669. V eronica 673.

w. Wachs 367, 369. Wankeljährigkeit 714. Wasser 363. Wasserrübe 711. Weihnachtsbaum 677. Weihrauch 367. Wein 363.

Y. Y abani pandschar 713. Yasa 643.

z. Zauberspruch 640. Zuccara 654. Zucharus 654. Zucker als Heiltrank 641. Zuckerbrote 649. Zuckerhirse 705. Zuckerhüte 649. Zuckerkrankheit 644. Zuckerpreise 718. Zuckerrohr 639 ff., 646,

654, 662 ff., 667. Zuckerrohr-Presse 646,

654. Zuckerrübe 712 ff. Zuckersaft als Opfer 640,

641. Zuckerspeisen 643 ff.,

656 ff., 663 ff., 676. Zuckerwaren 659 ff.,

663 ff., 721, 723.

Hausdruckerei Dr. Martin Sändig oHG., Niederwalluf

Additional material fromISBN 978-3-642-50361-0, is available at http://extras.springer.com

Geschichte des Zuckers,


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