© Ridha Mejri 0
Interkulturelle Besonderheiten bei der Geschäftsabwicklung in Nordafrika
Ein Kurzvortrag von intercultures für LEG Vortragender: Ridha Mejri
16.05.2013
© Ridha Mejri 1
© Ridha Mejri 2
“Cultural Sunglasses”
We don’t see things as they are…we see things as we are.”
Anaïs Nin
© Ridha Mejri
© Ridha Mejri 3
• Nicht alle Araber sind Muslime und nicht alle Muslime sind Araber. • Für die Definition eines Arabers werden oft Sprache, Religion (Islam) oder
beide gemeinsam genannt.
Was ist ein Araber?
© Ridha Mejri 4
Die arabische Sprache
• Hocharabisch (al-fusha) gilt als Sprache des Korans
• Standardhocharabisch
• Unterschiedliche Dialekte in Nordafrika
© Ridha Mejri 5
Religion ist Gesellschaftsordnung und Wirtschaftsfaktor
© Ridha Mejri 6
Religion - Der Islam
© Ridha Mejri 7
Kollektiv
`Scham-Kultur´
Beziehungs- orientiert
Polychron Die nordafrikanische Denkweise
Wie sind die Nordafrikaner?
© Ridha Mejri 8
Beziehungsorietierung
• Person vor Sache • Bezug zur Gruppe/Familie/Clan/Stamm • Ehre/Moral/Loyalität • Familie vor dem Geschäft
© Ridha Mejri 9
Sachorientierung vs. Beziehungsorientierung
© Ridha Mejri 10
Kollektivismus/Wir-Orientierung
• Individuum ist abhängiges Mitglied einer Gruppe; Bindung, Zugehörigkeit • Fremdbestimmung durch die Gruppe • kollektive Beziehung • Harmonie, Loyalität, Gruppenmeinung
© Ridha Mejri 11
„Scham“-Kultur
• kollektives Gewissen, Scham vor anderen • Verantwortung vor der Gruppe • Gesicht vor der Gruppe wahren, Gesichtsverlust/Prestige/Ansehen
vermeiden • Ehre, Ehrenkodex, Loyalität • Indirekte Konfliktlösung
© Ridha Mejri 12
Polychrone Zeitorientierung
• Geringe Zeitorientierung • Persönliche Beziehungen stehen vor exakt eingehaltenen Terminabsprachen • Kurzfristige Ad-hoc-Planung, flexibel • Vieles gleichzeitig
© Ridha Mejri 13
„Ihr habt die Uhr, wir haben die Zeit.“
© Ridha Mejri 14
High Context
ausdrucksvoll/ emotional
Geringe Unsicherheits-
Vermeidung
steile Hierarchie Die nordafrikanische Denkweise
Wie sind die Nordafrikaner?
© Ridha Mejri 15
High-Context/indirekte Kommunikation
• Kontextbezogen • eher nonverbal • viel Gestik/Mimik/Gesichtsausdrücke auch gleichzeitig sprechen • indirekte Kritik • mündliche, informelle Interaktion, persönliche Ebene
• unterbrechen zeigt Engagement & Interesse
© Ridha Mejri 16
Wenn ein Araber „ja“ sagt, meint er „vielleicht“, wenn er „vielleicht“ sagt, meint er „nein“ und
wenn er „nein“ sagt, dann ist er undiplomatisch.
© Ridha Mejri 17
Zielorientiert/Low context
Nachbereitung
Beziehungsorientiert/High Context
1. Eintritt ins Netzwerk
• Geschäfts-beziehung anbahnen
• persönliche Beziehung aufbauen
2. Beziehungs- aufbau
• Informationen sammeln
• sich orientieren und Interesse demonstrieren
3. Informations- austausch
4. Vertrags-verhandlung
• überzeugen
• Kompromisse eingehen
5. Vertrags-abschluss
6. Beziehungs-pflege
Vertragsabschluss
Problemlösung
Informations- beschaffung
© Ridha Mejri 18
Steile Hierarchie
• Autoritärer-paternalistischer Führungsstil • Formeller und distanzierter Umgang zu Untergebenen • Direktiven • Loyalität
© Ridha Mejri 19
• Berechenbarkeit, Planbarkeit weniger wichtig • Flexibilität, reaktiv, situationsbezogene Abläufe • Sicherheit durch Improvisationsvermögen • eher passiv, vorherbestimmt (Insha´ Allah/Fatalismus)
Geringe Unischerheitsvermeidung
© Ridha Mejri 20
Work Life/Wife Balance
Nordafrikanische Betrachtung Deutsche Betrachtung
Geschäft Religion
Familie/ Freunde
Tradition
Eine einzige Welt „Familienzentriert“
Geschäft Freunde
Religion
Eine Parallel-Welt Dienst ist Dienst & Schnaps ist Schnaps!
Tradition
Familie
© Ridha Mejri 21
Business ist persönlich
Entspannt & informell
Networking ist entscheidend Gastfreundlichkeit
ist vorrangig
Mein Wort gilt
dauerhafte Beziehungen
Verträge sind eine Formalität
persönliche Interaktionen
Vertrauen
freundlich & nicht streitlustig
© Ridha Mejri 22
Das arabische Betriebssystem
I nscha´ Alah = So Gott will
B ukra/ ad bukra = Morgen/Übermorgen
M ousch Mouschkla = Macht nichts/kein Problem
© Ridha Mejri 23
Time & Timing
• „Teetrinker-Kultur“ • Lieferungen & Termine
werden nicht in der erwarteten deutschen Diziplin eingehalten.
• Kurzfristige vereinbarte
Termine und lange Entscheidungsprozess
Zeitverständnis: „Die Eile kommt vom Teufel, die Ruhe vom Barmherzigen.“
(arabisches Sprichwort)
© Ridha Mejri 24
Verhandeln und Feilschen
"Wie viel ist zwei plus zwei?“, wird Goha gefragt. "Kommt darauf an! Kaufst du, oder verkaufst du?"
(arabischer Witz)
© Ridha Mejri 25
Aspirin-Werbung in der arabischen Welt
© Ridha Mejri 26
Es hat sich bewährt • geduldig zu sein
• Respekt, Aufgeschlossenheit und Empathie zu zeigen
• Kein Gefühl der Überlegenheit zu zeigen
• bescheiden, aber selbstsicher aufzutreten
© Ridha Mejri 27
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
&
Viel Erfolg
© Ridha Mejri 28
Folie 1: http://www.Internations.org Folie 2: http://sophies-sommerwind.blogspot.de/2012/10/mein-paradies-agypten.html Folie 8: http://carnegieendowment.org/2012/08/13/religious-education-and-pluralism-in-
egypt-and-tunisia/dd4t Folie 9: http://www.islam-hilft.de/5-S.ae.ulen-des-Islam.htm Folie 12: Karikatur Marcel Keller Folie 18: Schuster / Copeland (1999, p. 68, in: Interkulturelles Marketing p. 771) Folie 22: J. Al-Omari 2008: Understanding the Arab Culture Folie 24: Karikatur Marcel Keller Folie 25: http://www.intercultures.de/deutsch/open_trainings.php Folie 28: http://mirroronamerica.blogspot.de/2009/05/more-republican-lunacy.html
Bildverzeichnis