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Page 1: Stratigraphie EELLSSAA - blogs.uni-mainz.de · Sirocko, F.; Seelos K.; Schaber, K.; Rein, B.; Dreher, F.; Diehl, M.; Lèhne, R.; Jäger, K.; Krbetschek, M.; Degering, D. (2005) A

Sirocko, F.; Seelos K.; Schaber, K.; Rein, B.; Dreher, F.; Diehl, M.; Lèhne, R.; Jäger, K.; Krbetschek, M.; Degering, D. (2005) A Late Eemian Aridity Pulse in central Europe during the last glacial inception. Nature Vol. 436, p. 833-836, doi: 10.1038/nature03905.

Sirocko, F.; Dietrich, S.; Veres, D.; Grootes, P.; Schaber-Mohr, K.; Seelos, K.; Nadeau, M.-J.; Kromer, B.; Rothacker, L.; Röhner, M.; Krbetschek, M.; Appleby, P.; Hambach, U.; Rolf, C.; Sudo, M.; Grim, S. (2013). Multi-Proxy-Dating of Holocene maar lakes and Pleistocene dry maar sediments in the Eifel, Germany. Quaternary Science Reviews, Vol. 62, 56-72. doi:10.1016/j.quascirev.2012.09.011

Sirocko, F.; Knapp, H.; Dreher, F.; Förster, M.W.; Albert, J.J; Brunck, H.; Veres, D.; Dietrich, S.; Zech, M.; Hambach, U.; Röhner, M.; Rudert, S.; Schwiebus, K.; Adams, C.; Sigl, P. (2016). Landscape evolution and volcanic activity in the Eifel; reconstruction from maar sediments of the last 70.000 years. Global and Planetary Change142, 108-135, Elsevier. doi:10.1016/j.gloplacha.2016.03.005

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Stratigraphie ELSAELSAEifel Laminated Sediment Archive

Johannes Gutenberg-University Mainz

Abb. 15

Hausten TrockenmaarDöttinger Maar Trockenmaar

Abb. 14

Abb. 12 Abb. 13

SiteHerchenberg Cone

Eigelbach (Ei1)(37,28 - 37,31 m)

ELSA sediment cores DümpelmaarWest of

Hoher List (HL4)(41,12 - 41,25 m)

Jungferweiher (JW3)

(139,03 - 139,21 m)

~ 60 km ~ 45 km ~ 35 km3 cm 13 cm 18 cm

Carbonatecontent

16

12

8

4

035 40 45 50 55 60 65 70

Na 2

O +

K2O

(%)

SiO2 (%)

Phonolite

Tephri-phonolite

Foidite

PhonoTephrite

Trachy-andesite

Trachydacite

Trachyte

DaciteAndesite

Basalticandesit

Picro-basalt

TephriteBasanite Trachy

basalt

Basaltictrachyande- site

Basalt

HL EiJW

WDGT

D3LST

OW

MMT

DMT

20.20 m

136.08 m

34.55 m48.94 m

3.50 m30.30 m

Jungferweiher Trockenmaar

Dehner Maar (DE3)

Abb. 10 Abb. 11Abb. 9

2 cm

2

3

4

5

6

7

8

9

10,0

50 60 20 30 10 80 40 10 10 40 50 1010

Wei

deW

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Ried

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ifuß

Get

reid

e

[m]

8850 BC

LST

9500BC-11.500 BP

6600 BC

4050 BC

795 BC

400 AD

1800 BC

HM1 (Holzmaar) UM2 (Ulmener Maar)

Birk

eKi

efer

Hase

l

Ulm

e

Eich

eEs

che

Erle

Lind

e

Hain

buch

e

Buch

e

Gräs

er

Heid

e

Beifu

ßGe

trei

de

[m]

4

3

2

1

5

6

7

8

9

10

11

128.2 ka Event 6200 BC

16 16 50 25 8 20 16 35 12 35 35 8 16 8

1800 BC

4050 BC

0

5

10

15

202000 1990 1980 1970 1960 1950

Age [years AD]

Schalkenmehrener Maar, core SMfreeze 1

Dept

h [c

m]

Corrected CRS210Pb dates137Cs dates

1342 AD Hochwasserlagen

14C age of a small twig: 1.85 m = 1366 ± 36 AD

Abb. 2

19171878185818501824

1945

155915471532

17061674

1633

1499149814971470

1450144014291423

1462

12651259

1226

1359134213241316

1374

1278

11611134110510711012

17501735

16991686

1878185318171794

1342

13041284

1500

14661443

1356

13901405

166216241577

1529

20001995

19861978

2006

19431933

1925,1922

19631960195319491945

1913190718951886

1885, Trocken-legung Jungfer-weiher ?

2008

1866, Haus in Maar gerutschtDiskordanz

Diskordanz

Brunnen-bohrung

0.00.10.20.30.40.50.60.70.80.91.01.11.21.31.41.51.61.71.81.92.02.1

Gemündener Maar

Schalkenmehrener Maar

Holzmaar UlmenerMaar

UMf HMfSMf (2)GMf SMf (1)0 5000 600

Abb. 1 Abb. 3

Abb. 4

137Cs-Aktivität[Bq/Kg]

137Cs-Aktivität[Bq/Kg]

795 BC

400 AD

MIS 6 -15

MIS 4/5

MIS 2/3

Holozän MIS 1Das ELSA Projekt der Universität Mainz hat in den letzten 18 Jahren insgesamt 80 Bohrkerne aus den 68 Maarstrukturen der Eifel erbohrt. Die Sedimente der letzten 11.600 Jahren wurden mit 6 verschiedenen Methoden datiert; dabei kamen Jahreslagenzählungen (Abb. 1), 137Cs (Abb. 1) 210Pb (Abb. 2), Hochwas-serlagen (Abb. 3), Palynostratigraphie (Abb. 4) und 14C Datierungen (Abb. 5) zur Anwendung. All diese verschiedenen Datierungsmethoden wurden für das Holzmaar zu einer konsistenten Stratigraphie bis zum Ausbruch des Laacher Sees (12.900 BP-10.900 BC) gebracht (Sirocko et al. 2013). Diese Stratigraphie wurde auf die Sedimente des Ulmener und Schalkenmehrener Maares übertragen, da es in den Pollenprofilen aus den Maaren immer wieder-kehrende Strukturen gibt (Ende des Haselmaximums - 6600 BC, Ulmenfall -4050 BC, Buchenausbreitung -1800 BC, nachrömisches Hain-buchenmaximum - 400/700 AD). Die Stratigraphie der letzten Eiszeit (MIS2) beruht auf Jahreslagenzählung des Kerns DE3 aus dem Dehner Maar (Abb. 6), welcher die Zeit von der Laacher See Tephra bis 65.000 BP enthält (Abb. 7, 8). Derzeit ist allerdings nur der Abschnitt von 12.900 – 32.000 BP mit einer jahresaufgelösten Chronologie erfasst. Die eiszeitlichen Sedimente sind im Kern DE2/3 und im Kern AU2 aus den Auel Trockenmaar aber auch mit 14C datiert (Abb. 6). In beiden Kernen konnte eine Lage mit Ranunculaceae Samen auf 21.000-22.000 BP datiert werden (Abb. 8), dieses Alter entspricht dem Grönland Interstadial 2, einer kurzen Erwärmungsphase in der Hocheiszeit. ELSA hat aber noch für fünf weitere Kernen 14C Datierungen aus der Zeit des Frühglazials (MIS 3) erarbeitet (Sirocko et al. 2013). All diese Datierungen belegen eine Altersstellung in das MIS3, auch wenn einzelne 14C Alter immer wieder zu alt sind (Abb. 6), da die Maarsedimente doch sehr stark durch Umlagerung von altem Bodenma-terial aus dem Einzugsbereich betroffen sind und zeitweise einen starken Hartwassereffekt haben. Dieser Prozess wurde schon in der Kurve der holozänzeitlichen 14C Datierungen sichtbar (Abb. 5). Alle weiteren Grönlandinterstadiale bis 60.000 BP werden in der C-total Kurve des Kerns AU2 so deutlich sichtbar (Abb. 8), daß dieser Kern auf die Eiskernstratigraphie getunt wurde, d.h. die Alter der Interstadiale wurden vom Eiskern auf die

thermophilen Pollen zeigt, welche Sirocko et al. (2005) dem letzten Interglazial zuordnen (siehe Kapitel „letztes Interglazial“). Die Dümpelmaartephra mit ihrer einmaligen Farbzonierung (siehe auch Kapitel Tephrachronologie) ist die wichtigste chronostratigraphie Lage des MIS5. Der nächstältere Kern des ELSA Projektes stammt aus dem Trockenmaar von Walsdorf und zeigt petrographisch und geochemisch die Glees Tephra (Abb. 13) und ein IRSL Lumineszenzalter von > 130.000 BP (Sirocko et al., 2013) für die glazialzeitlichen Sedimente des WD Kerns. Das ELSA Projekt hat nur einen Kern völlig ohne jede Tephra-lage erbohrt; dieses stammt aus dem Steinborner Maar, welches Förster & Sirocko (2016) dem MIS8 zuordnen, als der Eifelvulkanismus inaktiv war. Zeitlich eindeutig charakterisiert ist dann aber wiederum eine warmzeitliche Ablagerung im Kern DÖ3 aus dem Trockenmaar von Döttingen (Abb. 14), welche eindeutig eine Holsteinzeitliche Pollenführung zeigt (Diehl & Sirocko, 2005). Der tiefere Teil dieses Kern gehört in das Elsterglazial, welches im unteren Teil Tephren zeigt, die dem Rieden Typus entsprechen (Förster & Sirocko, 2016), welcher mit Ar/Ar auf etwa 420.000 BP datiert. Der älteste Kern des ELSA Projektes stammt aus dem Trockenmaar von Hausten-Morswiesen und ist mittels Ar/Ar Analyse auf 520.000 BP datiert (Abb. 15) (Sirocko et al. 2013).

Seesedimente übertragen (Sirocko et al., 2016). Daraus ergeben sich Alter für 5 frühglaziale Aschelagen, welche in allen frühglazialen ELSA Kernen als diskrete Lagen sichtbar werden (siehe Tephrachronologie). Diese im AU2 datierten Aschelagen sind das Gerüst an dem alle ELSA Kerne zu einer konsistenten Matrix zusammengefügt wurden, voll kompatibel zur Eiskernchronologie. Dieser Ansatz eröffnet die einmalige Möglichkeit, Kerne verschiedenen Alters zu einer konsistenten Zeitreihe als so genannter „Stack“ zusammenzufügen (siehe Kapitel ELSA-STACKS).Nach den obigen Chronologien zeigt sich in allen Kernen eine Zone hoher Pollenge-halte von 49.000 - 60.000 BP (Abb. 8). Die Sedimente dieser Zeit sind jahreslagenge-schichtet und durch hohe Gehalte von Fichten (Picea) gekennzeichnet, welche bis zu 60% der Pollensumme erreichen. Aufällig sind zwei Maxima von Hainbuchen (Carpinus), die in 6 untersuchten Maarlokationen sichtbar werden. Makroreste in dieser Zone bestehen aus Bruchstücken von Fichtennadeln (siehe auch Kapitel Makroreste) und Reste von Fichtenholz. Große Stücke von Fichtenholz finden sich mehrfach in mächtigen Rutschungen, welche mit 14C auf 46.000 BP datiert wurden und vermutlich die Zeit eines schnell absinkenden Seewasserspiegel am Ende der Picea-Zone widerspiegeln. Neben den obigen Datierungsmethoden sind die Ablage-rungen des MIS3 noch paleomagnetisch bearbeitet worden und zeigen die Magnet-feldexkursionen des Mono Lake und Laschamp Events (Abb. 9).Die Sedimente des MIS 4, 5 sind in den Kernen aus dem Jungferweiher, Eigelbach und Hoher List dokumentiert; das paläomagnetische Signal entspricht weitgehend der globalen GLOPIS Stratigraphie (Abb. 9/10). Eine grobkörnige Flugsandlage in den Kernen JW2 und HL2 wurde darüber hinaus mit der Radiolumineszenz Methode an Feldspäten auf 90.000 - 110.000 BP datiert (Abb. 11). Diese Zeit markiert die mit der Ar/Ar Methode auf 116.000 ± 11.000 BP datierte Dümpelmaartephra, welche optisch im Aufschluss in der Osteifel und in den Maarsedimentkernen gut erkennbar und geochemisch eindeutig charakterisiert ist (Abb. 12, 13). Diese Aschenlage ist eingebettet in eine Zeitreihe von Jahreslagenzählungen im Kern HL2, welche die Dümpelmaartephra auf 106.000 BP datiert und darunter eine Zone mit häufigen

typical succession of the Holocene pollen zones

0

10

20

40

30

60

50

GIC

C05

tim

e sc

ale

[ka

BP]

DE3

OW1

SM2

JW3

LST

ELSA greyscalesNorthGRIP δ18O [‰]

H5

H3

H6

GI-12

GI-8

GI-14

MMT

LST

warmercolder warmercolder

H5a

ELSA dust stckless

dustydusty

typical succession of the Holocene pollenzones, not shown

DE3

SM3

OW

1

PollenzonesMarker layers

spruce and hornbeam forestpine and spruce forestgrass steppe with scattered birch, pine and spruce

permafrost desert without vegetation

slump/debris

paleomagnetic tie-pointsvolcanic marker layers

GI 1

GI 2

GI 3GI 4GI 5GI 6GI 7GI 8GI 9

GI 10GI 11

GI 12

GI 16GI 15

GI 17

GI 18

5 000

0

10 000

15 000

20 000

25 000

30 000

35 000

40 000

45 000

50 000

55 000

60 000

65 000Age [BP]

-44 -36 20 4 6 8

ELSA core AU2 (Auel Maar) Total carbon

Ctotal [%]

Greenland ice core

δ18O [‰]

Svenssonet al., (2008)

Sirocko et al., (2016)

GI 13

GI 14

WBT 27 900UT1 30 200

DWT 41 000UT2 43 900

LST 12 900

14C Ranunculaceae Seeds:22 - 25 m = 21 145 [cal BP]

ELSA core DE3 (Dehner Maar)

Pinu

s [%

]

50

Pice

a [%

]

20 60

Betu

la [%

]

50

Ulm

us [%

]

10

Que

rcus

[%]

10

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[%]

1Ca

rpin

us [%

]20 3 3 8 2 8 8 10 10

Tilia

[%]

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[%]

10

Juni

peru

s [%

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]

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[%]

50

Cype

race

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]Er

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[%]

Arte

mis

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]

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la>

50[#

/ccm

]

5000

Picea zone

Picea Carpinuszone

14C Wood73 m = 51 200 BP

Abb. 7

Abb. 8

X

XX

XX

XX

XX

XX

X

X

X

X

X

X

Abb. 6

Abb. 5)

-2000-1000

0100020003000400050006000700080009000

10000

0 2 4 6 8 10 12 14

Age Depth CorrelationBulk Base ResidueBulk Humic AcidWood Base ResidueCharcoal Base Residue

Twigs Base Residue

Plant debris Base ResidueChalk Base ResidueGastropod Shell

Depth [m]

Age [yr BC]

Ulmener Maar(UM2)

Legend

20780 µ130 yrs BP

6,31m

17820 µ80 yrs BP

6,38m

19570 µ70 yrs BP

6,335m

795 BC

10000

15000

20000

25000

30000

35000

40000

45000

50000

55000

60000

0 10 20 30 40 50 60 70 80 Depth [m]

age

[yea

rs b

2k]

GI-10

GI-12

GI-14

Dehner Maar (DE3)

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