Ich bin was ich lese ... oder lese ich was ich bin? Lesen als Mittel der Identitätskonstruktion

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„Ich bin was ich lese … oder lese ich was ich bin?“

Lesen als Mittel der Identitätskonstruktion

Universität Erlangen-Nürnberg

Dr. Axel Kuhn

Zuschreibungen an den Leser

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Zuschreibungen an den Leser

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Bildnachweise:

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lindholm-als-neuer-kluger-kopf-11124621.html

„Dahinter steckt immer ein kluger Kopf.“

Identität und Literatur

„Die heute erforderliche Mehrfach-Identität hat ihr

förderliches Pendant in den Medien gefunden und wird

durch die Literatur nur behindert.“

Christoph Hain in der Eröffnungsrede der Leipziger Buchmesse 1994.

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Theoretische Reflektionen

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Philosophie

• „Ich denke, also bin ich.“

• Identität als Zustand

Symbolischer Interaktionismus

• „Ich kommuniziere, also bin ich.“

• Identität als Prozess

„Identität ist eine Reise und kein Ort.“

Nadolny, Sten: Ein Gott der Frechheit. München: Piper Verlag 1994,

S. 194.

Historische Kohärenz und moderne De-Zentrierung

Identitätsproblem der Moderne:

nicht endender Entwicklungsprozess

Vielfalt an Möglichkeiten

individuelle Lebensgeschichte statt Charakter

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Patchwork-Identity der Postmoderne

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Konstruktion von Identität aus Einzelbestandteilen aus

physischer Umwelt, Medien und Kultur

Lesen als Zugang zu bestimmten Einzelbestandteilen

Identitätskonstruktionen und Lesen

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aus: Keupp, Heiner et al.: Identitätskonstruktionen. Das Patchwork der Identitäten in der Spätmoderne. Reinbek bei Hamburg:

Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 1999, S. 191.

Schriftlichkeit, Bildlichkeit und Identität

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Bildnachweise:

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Identitätsstiftende Kommunikation

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Konstruktion von Identitätsentwürfen

Selbstdarstellung und Inszenierung von

Identitätsentwürfen

Zuschreibungen von Identität

Verhandlung von Identitätsentwürfen

Veränderungen der Identitätsarbeit „Lesen“

Lesen als gruppenspezifische Identitätsarbeit

Lesen als optionale Identitätsarbeit

abnehmende Perzeption, zunehmende Projektion während des Lesens

zunehmende Bedeutung der Lesehandlung, abnehmende Bedeutung der Lesestoffe

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Identitätsarbeit und digitale Lesemedien

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Multiplizierung der Lesemedien

Wachsende Bedeutung des Schreibens als Komplementärkompetenz des Lesens für Identitätsarbeit

Neue Sozialisierung des Lesen als Identitätsarbeit

Individualisierung von Identität durch das Lesen

Schlusswort

„Ich lese nicht was ich bin und bin nicht was ich lese,

aber wenn ich lese, dann ist ein Teil von mir das was

ich lese und das was ich lese wird ein Teil dessen, was

ich in mir sehe.“

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