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1 | 2012 - Schindler Group · 2021. 2. 4. · 6 schindler weltweit Nach seiner Lehre als...

Date post: 13-Feb-2021
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1 1 | 2012 DIE ZEITSCHRIFT DES VEREINS SCHINDLER LERNENDE 06 12 10 WELTWEIT Kurt Haerri: Zwischen Schweiz und China NEBENJOB Micha Amstad: Freizeit im Multipack FOTOALBUM Impressionen vom Passivmitglieder-Apéro Bild: Lukas Unternährer
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    1 | 2012d i e Z e i t s c h r i f t d e s v e r e i n s s c h i n d l e r l e r n e n d e

    06 1210weltweitKurt Haerr i : Zwischen Schweiz und China

    nebenjobMicha Amstad: Fre ize i t im Mult ipack

    fotoalbumImpress ionen vom Passivmitg l ieder-Apéro

    Bild

    : Luk

    as U

    nter

    nähr

    er

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    aufschlag

    Distanz abbauen

    In einer Firma wie Schindler besteht die Gefahr, dass

    sich Lernende aus den Augen verlieren. Oder gar nie

    kennenlernen. Um Distanz abzubauen und den Zusam-

    menhalt unter den Lernenden zu fördern, hat der VSL-

    Vorstand das Gruppenportal auf Facebook eingerichtet,

    das auch den Zugriff von zu Hause aus ermöglicht.

    Wenn eine Frau einen Männerberuf erlernt, schlagen ihr

    viele Vorurteile um die Ohren. Nicht so bei unserer ange-

    henden Anlagen- und Apparatebauerin. Sie fühlt sich

    pudelwohl unter «ihren» Männern, wie du in diesem Heft

    lesen kannst. Ausserdem haben wir mit der abtretenden

    Reiseleiterin und dem Leiter der Top Range Division

    (TRD), zugleich Präsident der Handelskammer Schweiz-

    China, gesprochen.

    In diesem Sinne wünsche ich euch ganz erholsame

    Sommerferien. Geniesst die Sonne und cremt euch

    schön ein. Denn das Schindler-Rot macht sich besser

    am Lift als am Körper.

    Simona De Roni, Chefredaktorin

  • 3

    04 brennpunkt Talente noch besser fördern

    08 grundbildung «Für Lernende, d ie gerne zupacken»

    14 skiweekend Beschwingte Stunden im Schnee

    16 reiseleitung «Diese Aufgabe passt zu mir»

    18 tipps & tricks Lernen, s ich se lber zu steuern

    20 stiftung speranZa «Die machen Nägel mit Köpfen»

  • 4

    Talente noch besser fördern

    ziale Verantwortung, die wir gerne

    wahrnehmen», erklärt Wicki. Er erhofft

    sich natürlich, dass das neue Pro-

    gramm für die Jungen ein zusätzlicher

    Ansporn ist, in der Schule wie auch im

    Betrieb noch mehr zu leisten. Laut Wi-

    cki handelt es sich beim neuen Pro-

    gramm um eine Förderung «on the

    job». Das heisst, dass talentierte Ju-

    gendliche nicht allgemein, sondern

    ausschliesslich in ihrem eigenen Be-

    rufsfeld speziell gefördert werden.

    von simona de roni

    Schindler Berufsbildung will in Zukunft

    nicht nur Lernenden mit Defiziten eine

    zusätzliche Hilfestellung bieten. «Auch

    die Leistungsstarken, zu denen etwa

    10 bis 15 Prozent der 300 Lernenden

    gehören, verdienen eine individuelle

    Förderung», sagt Bruno Wicki, Leiter

    Schindler Berufsbildung. Deshalb hat

    er in diesem Frühjahr zusammen mit

    Maria Hagmann ein neues Talentförde-

    rungsprogramm initiiert. «Schliesslich

    tragen wir mit unserer Grösse eine so-

    brennpunkt

    lukas unternährer (18)

    erklärt bruno wicki die

    arbeiten eines poly-

    mechanikers.

    bild

    : lea

    kat

    hri

    ner

    Lernende, die in Schule und Betrieb Ausserordentliches leisten, sol-len zusätzlich gefördert werden. Deshalb lanciert Schindler Berufs-bildung ein innovatives Talentförderungsprogramm.

  • 5

    Talente noch besser fördernrungsprogramm von anderen Firmen

    abhebt. Zumal sich die Zusatzförde-

    rung von Schindler Berufsbildung nicht

    auf die Dauer der beruflichen Grundbil-

    dung beschränkt. Das Talentförde-

    rungsprogramm bietet Lehrabgänge-

    rinnen und Lehrabgängern, die an

    einer Fachhochschule studieren möch-

    ten, Beschäftigungsmöglichkeiten wie

    Praktika oder Ferienjobs, die mit dem

    Studium vereinbar sind. Weshalb die-

    ses grosse Engagement? «Wir sind da-

    ran interessiert, dass mindestens 90

    Prozent der Lehrabgänger bei uns eine

    Anschlusslösung haben oder früher

    oder später wieder zu Schindler zu-

    rückkehren», erklärt Bruno Wicki. In

    diesem Sinne ist Schindler Berufsbil-

    dung bereit, talentierten Jugendlichen

    ein massgeschneidertes Förderange-

    bot zu offerieren und somit den Grund-

    stein für eine tolle Karriere zu legen.

    Mehr Verantwortung

    Wie sieht diese Zusatzförderung aus?

    Das Programm basiert auf vier Säulen.

    Ein zentrales Element besteht darin,

    Leistungsstarken mehr Verantwortung

    zu übertragen. Zum Beispiel, indem sie

    Projekte leiten oder die Stellvertretung

    des Berufsbildners übernehmen. Be-

    sondere Leistungen werden belohnt, in

    Form von Prämien, Gutscheinen oder

    anderen Anreizen, zum Beispiel ein Be-

    such einer Fachmesse. Um vereinzelte

    Kompetenzen weiter zu fördern, kön-

    nen Lernende zusätzliche Kurse – in-

    terne oder externe Weiterbildungen –

    besuchen. Weitere Zusatzangebote für

    den Talentpool sind die Durchführung

    von Workshops, individuelles Coa-

    ching, Besuch der Berufsmatura mit

    anschliessender Fachhochschule oder

    die Unterstützung bei einer Teilnahme

    am Wettbewerb «Schweizer Jugend

    forscht».

    Freiwillige Teilnahme

    Doch ab wann ist ein Lernender ei-

    gentlich talentiert? Die Evaluation

    durch Schindler Berufsbildung erfolgt

    semesterweise. Die Lernenden haben

    also zweimal jährlich die Chance, in

    den «erlauchten» Kreis aufgenommen

    zu werden. Voraussetzung ist, dass die

    Schulnoten wie auch die Leistungen im

    Betrieb überdurchschnittl ich sind.

    «Gefragt sind zudem Engagement,

    Stressresistenz und Kommunikations-

    fähigkeit», ergänzt Wicki. Das Talent-

    förderungsprogramm ist für die Ler-

    nenden freiwillig. Talentierte Jugend-

    liche, die keinen zusätzlichen Aufwand

    leisten wollen, können verzichten.

    Über die Lehre hinaus

    Bruno Wicki ist überzeugt, dass sich

    Schindler mit dem neuen Talentförde-

    sa

    ck

    sta

    rk

    seit dezember 2011 ist rené kuhn (links)

    fachverantwortlicher für die konstruk-

    teure. nach seiner lehre bei schindler

    liess er sich zum maschinentechniker

    weiterbilden. Zuletzt war er in der abtei-

    lung r&d tätig. «es ist eine grosse her-

    ausforderung, aber auch eine sehr dank-

    bare aufgabe, den lernenden das für

    ihre berufskarriere nötige fachwissen zu

    vermitteln.» auch im sport macht der

    30-jährige ebikoner eine gute figur. seit

    14 jahren spielt er radball. mit dem rbc

    luzern ist er vor kurzem in die 1. liga

    aufgestiegen. radball sei eine technisch

    sehr schwierige sportart. «bis man das

    stehen auf dem velo, das schiessen und

    das rückwärtsspringen beherrscht,

    braucht man zwei bis drei jahre», sagt

    rené kuhn. Zur kürzlichen hochzeit gra-

    tulieren wir ihm herzlich und schicken

    liebe grüsse in seine flitterwochen.

    Konstrukteur und Radballer

  • 6

    schindlerweltweit

    Nach seiner Lehre als Automechaniker studierte er Maschineninge-nieur. Heute leitet Kurt Haerri bei Schindler die Top Range Division und präsidiert nebenbei die Handelskammer Schweiz-China.

    Vom Chauffeur chinesisch gelernt

    Wie oft sind Sie heute noch in

    China?

    In meiner Funktion als Leiter von

    Schindlers Top Range Division fliege

    ich fast monatlich nach China. Für die

    Handelskammer reise ich hingegen

    nicht mehr so oft, da sich die Aufgaben

    in dieser Hinsicht auf die Schweiz kon-

    zentrieren. Pro Monat besuche ich

    zwei bis drei Abendveranstaltungen,

    wo ich oft Referate zu brennenden

    China-Themen halte.

    von simona de roni

    Kurt Haerri, wie gut sprechen Sie

    chinesisch?

    Ich kann mich mündlich problemlos

    verständigen. Schliesslich habe ich für

    Schindler sieben Jahre lang in China

    gearbeitet. Von meinem damaligen

    Chauffeur habe ich jeden Tag einen

    Satz gelernt. Mit dieser Taktik bin ich

    sehr gut gefahren. Lesen und Schrei-

    ben bereitet mir aber immer noch

    grosse Mühe. Das werde ich wohl nicht

    mehr lernen.

    «sie bildet die schnittstelle zwi-schen wirtschaft und politik»

    Bild

    : Lea

    Kat

    hrin

    er

    kurt haerri: «das poten-

    zial in china ist noch

    lange nicht ausge-

    schöpft.»

  • 7

    Vom Chauffeur chinesisch gelernt

    wil

    lk

    om

    me

    n

    Claudia Ciullo die neue personalverantwortliche der

    lernenden von schindler und as auf-

    züge west heisst claudia ciullo. sie ist

    in thun geboren und in der schweiz wie

    auch in italien aufgewachsen. «ich habe

    ein italienisches herz und einen schwei-

    zer kopf», sagt die 39-jährige. nach ab-

    geschlossener matura in italien absol-

    vierte sie in der schweiz eine ausbildung

    zur kaufmännischen angestellten. der-

    art gerüstet und mit diversen weiterbil-

    dungen in der tasche fand die sprachge-

    wandte doppelbürgerin über diverse

    anstellungen im gastgewerbe und in der

    privatwirtschaft schliesslich zu schind-

    ler berufsbildung. claudia ciullo treibt

    gerne sport – vor allem Yoga und taek-

    wondo – und reist sehr gerne. sie be-

    schreibt sich selber als «offen, kommu-

    nikativ und zielstrebig».

    gen: Chinesen sind Herdentiere. Den-

    noch brauchen sie eine klare Hier-

    archie. Sie wollen wissen, wer der

    Chef ist.

    Welche Bedeutung hat für Sie der

    Verein Schindler Lernende innerhalb

    des Betriebs?

    Schindler ohne den VSL ist für mich

    nicht mehr denkbar. Der Verein führt

    die verschiedenen Berufsgruppen nä-

    her zusammen und ermöglicht da-

    durch spannende Kontakte, die für die

    Zukunft des Einzelnen wie auch des

    Unternehmens sehr wertvoll sind. Zu-

    dem sorgt er dafür, dass sich die Ler-

    nenden im Betrieb gut aufgehoben

    fühlen und auf ihrem Weg unterstützt

    werden. Schindler schaut zu den Jun-

    gen. Zurecht, denn sie sind unsere Zu-

    kunft.

    Was ist eigentlich die Handelskam-

    mer Schweiz-China?

    Die Schweizerisch-Chinesische Han-

    delskammer besteht aus 600 Mitglied-

    firmen, die am China-Geschäft interes-

    siert sind. Dazu gehört auch Schindler.

    Die Kammer nimmt die Anliegen dieser

    Firmen auf und vertritt sie auf politi-

    scher Ebene. Sie bildet sozusagen die

    Schnittstelle zwischen Wirtschaft und

    Politik. Damit sich die Mitgliedfirmen

    gegenseitig austauschen können, füh-

    ren wir zudem regelmässig Veranstal-

    tungen durch.

    Welche Bedeutung hat China für

    Schindler?

    Eine sehr grosse. Das Land weist ein

    enormes Wirtschaftswachstum auf. Im

    Jahr 2000 betrug der Jahresbedarf

    noch 37 000 Lifte pro Jahr. Heute sind

    es rund 350 000. Zum Vergleich: In der

    Schweiz werden jährlich etwa 6000

    Lifte montiert. China macht mehr als

    50 Prozent des gesamten Weltmarkts

    für Aufzüge aus. Und das Potenzial ist

    noch lange nicht ausgeschöpft. Hätte

    China eine ähnliche Liftdichte wie die

    Schweiz, wäre der Markt viermal so

    gross wie heute.

    Inwiefern unterscheiden sich chine-

    sische und Schweizer Angestellte?

    In der Schweiz ist der Arbeitsalltag

    präzis strukturiert. Wir arbeiten acht

    Stunden, der Rest des Tages ist Privat-

    sphäre. Ganz anders in China: Wenn

    ich einem Chinesen sage, dass wir

    heute bis 23 Uhr arbeiten müssen,

    dann ist das für ihn kein Problem. Chi-

    nesische Mitarbeiter verbringen gerne

    viel Zeit mit ihren Arbeitskollegen. Das

    Kollektiv ist sehr wichtig. Sie könnten

    sich auch nicht vorstellen, in einem

    Einzelbüro zu arbeiten. Man könnte sa-

    Bild

    : Lea

    Kat

    hrin

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  • 8

    «Für Lernende, die gerne zupacken»

    gruppen zusammen. Und das nicht

    bloss zu Übungszwecken. Schindler

    Berufsbildung funktioniert sozusagen

    als Firma in der Firma. Die Lernenden

    planen, produzieren und vermarkten

    aus einer Hand – alles auf eigene

    Rechnung. Die Auftraggeber sind ei-

    nerseits andere Schindler-Abteilungen,

    zum Beispiel «Forschung und Entwick-

    lung», andererseits Privatpersonen

    oder externe Unternehmen. Deshalb

    ist eine enge Zusammenarbeit mit den

    von simona de roni

    Im Lift steckenzubleiben ist für viele

    Menschen ein Alptraum. Eine, die die-

    ses Szenario verhindern hilft, ist Vivi-

    enne Jöhrin. Die 16-jährige Zugerin

    steht bei Schindler Berufsbildung im

    ersten Lehrjahr zur Anlagen- und Ap-

    paratebauerin. Hier fertigt sie zum Bei-

    spiel Austauschtüren für Warenlifte

    oder absenkbare Liftdecken. Ausser-

    dem verarbeitet sie Bleche, Profile und

    Rohre aus verschiedenen Werkstoffen

    und fügt diese Komponenten und Bau-

    grundbildung

    Wie funktioniert eigentlich ein Lift? Vivienne Jöhrin (16) aus Zug erfährt es gerade. Sie lässt sich seit letztem Sommer zur Anlagen- und Apparatebauerin ausbilden. Ein Blick hinter die Kulissen.

    bild

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    stellt liftkomponenten

    her: die angehende

    anlagen- und apparate-

    bauerin vivienne jöhrin

    (16) aus Zug.

  • 9

    «Für Lernende, die gerne zupacken»stehen zurzeit 22 AAB-Lernende in der

    Ausbildung. Mit Vivienne zum allerers-

    ten Mal eine junge Frau.

    Gute Chancen nach der Lehre

    Die anspruchsvolle vierjährige Ausbil-

    dung zum Anlagen- und Apparate-

    bauer ist bei den Jugendlichen im Kan-

    ton Luzern beliebt. Mathias Huwiler:

    «Aufgrund ihrer vielseitigen Fertigkei-

    ten und Kenntnisse sind sie auf dem

    Arbeitsmarkt sehr gefragt.» Auch die

    Weiterbildungsmöglichkeiten sind gut.

    Über eine Berufsprüfung bekommt

    man den Titel Schweiss-, Fertigungs-

    oder Instandhaltungsfachfrau. Eine

    Höhere Fachprüfung führt zur Indu-

    striemeisterin im Maschinen- und Ap-

    paratebau. Und wer eine Höhere Fach-

    schule besucht, kann sich schon bald

    dipl. Technikerin Maschinenbau nen-

    nen. Das ist für Vivienne jedoch noch

    Zukunftsmusik. «Erst einmal möchte

    ich mich voll auf die Lehre konzentrie-

    ren. Danach mache ich sicher eine

    Weiterbildung.»

    Polymechanikern und Konstrukteuren

    zwingend.

    Kreativ und handfest

    Anlagen- und Apparatebauer arbeiten

    vorwiegend mit Metall. Bei ihrer Arbeit

    setzt Vivienne zahlreiche Maschinen

    ein, die das Schneiden, Umformen,

    Stanzen, Schweissen und Lasern er-

    leichtern. Die Lehre dauert vier Jahre

    und schliesst mit dem Eidgenössi-

    schen Fähigkeitszeugnis (EFZ) ab. In

    den ersten beiden Lehrjahren findet

    eine Grundausbildung statt, die mit ei-

    ner Teilprüfung abgeschlossen wird.

    Danach beginnt die Schwerpunktaus-

    bildung in einem bestimmten Tätig-

    keitsgebiet der Lehrfirma. Die Mehr-

    zahl der Schindler-Lernenden geht in

    die Produktion oder in den Prototypen-

    bau, einige in die Liftmontage. Vivienne

    würde sich gerne dem Komponenten-

    bau widmen: «Ich stelle jetzt schon

    Komponententeile her und frage mich

    öfters, für was die wohl gebraucht wer-

    den.»

    Keine Nachteile für Frauen

    Dass Vivienne in der Ausbildung zur

    Anlagen- und Apparatebauerin auf-

    grund ihres Geschlechts benachteiligt

    sein könnte, glaubt ihr Berufsbildner

    Mathias Huwiler nicht: «Es ist eine Tä-

    tigkeit für Männer und Frauen, die kre-

    ativ sind und gerne zupacken.» Auch

    die körperliche Anstrengung hält sich

    in Grenzen. Viel wichtiger sei es, prä-

    zise zu arbeiten, sagt Huwiler. Denn oft

    gehe es um Hundertstel-Millimeter.

    «Da sind Frauen mit ihren feinen Hän-

    den sogar eher im Vorteil», schmunzelt

    Vivienne. Dennoch sind Frauen bei den

    angehenden Anlagen- und Apparate-

    bauern von Schindler deutlich in der

    Minderzahl. Bei Schindler in Ebikon

    ihr

    ch

    ef

    Mathias Huwiler2009 schloss er seine lehre bei schindler

    berufsbildung ab. heute, drei jahre spä-

    ter, trägt er bereits die verantwortung für

    22 lernende. die rede ist von mathias

    huwiler, fachverantwortlicher der anla-

    gen- und apparatebauer. Zurzeit arbeitet

    er an einem ganz besonderen projekt:

    Ziel seiner arbeit ist es, den zum Öffnen

    der lifttüren notwendigen platz zu mini-

    mieren. eine grosse herausforderung,

    schliesslich soll das produkt weltweit

    zum einsatz kommen. mit diesem projekt

    setzte sich mathias huwiler bereits wäh-

    rend seiner lehrzeit auseinander. dass

    lernende mit verantwortungsvollen auf-

    gaben betraut werden, ist bei schindler

    nichts neues. «wir versuchen die ler-

    nenden möglichst schnell in die produk-

    tion zu involvieren», sagt huwiler.

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  • 10

    nebenjob

    Wer bei Schindler Konstrukteur lernt, sollte ein kreativer Kopf sein. Diese Voraussetzung erfüllt Micha Amstad aus Emmenbrücke mit links. Hier ein Blick in sein reich gefülltes Freizeit-Programm.

    «Ich will hier und jetzt leben»

    und Emmen sind offiziell für Graffitis

    freigegeben. «Beim Sprayen kann ich

    mich perfekt von meinem Lehralltag er-

    holen», sagt Micha.

    Aufwändiges Hobby

    Ein kreatives und schönes Hobby. Aber

    auch ein aufwändiges. Für ein einziges

    Bild, das bis zu acht Quadratmeter

    gross ist, benötigt er durchschnittlich 2

    bis 5 Stunden. Und leert dabei etwa 10

    Spraydosen. Das ergibt über den Dau-

    von philippe Zuber

    Mit Schutzkleidern und Schutzmaske

    ausgerüstet und mit Spraydosen «be-

    waffnet» schwingt sich Micha Amstad

    aus Emmenbrücke auf sein Velo. Der

    Konstrukteur-Lernende aus dem zwei-

    ten Lehrjahr will an der Reuss ein

    neues Kunstwerk schaffen. Er ist näm-

    lich Graffiti-Künstler. Ungefähr 60 Bil-

    der hat der 19-Jährige bereits gemalt.

    Und das komplett legal. Denn zahlrei-

    che Mauern an der Reuss, aber auch

    Autobahn-Brückenpfeiler in Luzern

    «Ich übe Theater, Jonglieren, Akro-batik-Nummern und vieles mehr»

    bild

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    konstrukteur-lehrling

    micha amstad (19) aus

    emmenbrücke bei seiner

    leidenschaft, dem

    graffiti-sprayen.

  • 11

    «Ich will hier und jetzt leben»

    do

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    fo

    rg

    et

    lap-feier: 6. juli

    Ab 22.00 Uhr sind die Türen für alle Schind-

    ler-Lernenden geöffnet.

    einführungswoche: 6. - 10. august

    Viel Spass unseren Erstlehrjahr-Lernenden!

    grillplausch: 22. august

    Festschmaus ahoi!

    hwd: 7. september

    Ab 19.30 Uhr im Anfield Pub, Luzern

    sportanlass: mitte oktober

    Sport ist Mord – aber nicht bei uns ...

    Seit kurzem nimmt er an den Ver-

    sammlungen der Jungsozial isten

    (Juso) teil und hilft zurzeit bei der Grün-

    dung einer Sektion Emmen mit. Wie

    bringt er das alles unter einen Hut?

    «Meine Eltern unterstützen mich, wo

    sie können», erklärt er. «Es kommt im-

    mer wieder vor, dass sie mich ir-

    gendwo hin fahren, Material transpor-

    tieren oder für die Crew des

    Jugendzirkus kochen.» Trotzdem

    musste Micha auch schon nein sagen,

    weil er einfach keine Zeit mehr hatte.

    Eben erst, als es um die Zukunft des

    leer stehenden Luzerner Hallenbades

    ging und seine kreative Mitarbeit ge-

    fragt war. «Eine coole Sache, doch im

    Juni stehen die Teilprüfungen an, die

    haben klare Priorität», begründet der

    angehende Konstrukteur. Gibts denn

    in seinem Leben überhaupt Momente

    der Besinnung? «Selten», sagt Micha.

    Die braucht er auch gar nicht. «Ich ver-

    suche, hier und jetzt zu leben.»

    men gepeilt Ausgaben von rund 75

    Franken. Viel Geld für ein Bild, das

    möglicherweise am nächsten Tag be-

    reits Geschichte ist. Denn wenn mal

    keine unbemalte Wand vorhanden ist,

    darf übersprayt werden. Damit die

    Werke von Remotwo (kurz REM2) – so

    Michas Pseudonym – dennoch der

    Nachwelt erhalten bleiben, fotografiert

    er sie nach Vollendung mit seiner Ka-

    mera und verewigt sie zu Hause in ei-

    nem Album.

    Pfadi und Zirkus

    Schon als kleiner Bub war Micha äus-

    serst aktiv, begeisterte sich schnell für

    die Pfadi. Vor kurzem schloss er den

    J&S-Leiterkurs 2 erfolgreich ab. «In der

    Pfadi lernt man viel fürs Leben», findet

    Micha. «Zum Beispiel den Umgang mit

    Kindern, das Organisieren von Anläs-

    sen oder das Verhalten in Notsituatio-

    nen.» Zudem mache es ihm einfach

    riesig Spass, neue Leute kennenzuler-

    nen. Seit einem halben Jahr hat Micha

    ein weiteres Steckenpferd. Er macht

    im Jugendzirkus Tortellini mit. Zu-

    nächst war er bei einer Aufführung für

    das Licht zuständig. Dann kam die An-

    frage, ob er bei einer Produktion aktiv

    mitwirken würde. Selbstverständlich

    sagte er sofort zu. Die Proben, die vor

    einem halben Jahr starteten, seien

    sehr abwechslungsreich. «Ich übe

    Theater, Jonglieren und Akrobatik-

    Nummern», sagt Micha. Bei den

    nächsten Aufführungen wird er vermut-

    lich auch einen Schlagzeug-Part über-

    nehmen. Übrigens: Die 20 bis 25 Auf-

    führungen finden nächstes Jahr beim

    Pavillon der Luzerner Spielleute statt.

    Unterstützung der Eltern

    Damit noch immer nicht genug: Auch

    politisch ist Micha Amstad engagiert.

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    Ab in die Sommerferien

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    PM-Apéro 2012foto

    album

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    PM-Apéro 2012

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    skiweekend

    Ende Januar stand das lang ersehnte Skiweekend auf dem Pro-gramm. 32 Lernende und 2 Berufsbildner nahmen die Reise auf den Stoos unter die Räder. Und sie wurden nicht enttäuscht.

    Beschwingte Stunden im Schnee

    dort schwangen wir mit der Seilbahn in

    die Höhe. Eingebettet in eine reizvolle

    Landschaft liegt hoch über dem Vier-

    waldstättersee auf 1300 Metern das

    Dörfchen Stoos. Der kleine Winter-

    und Sommerferienort eignet sich ideal

    zur Erholung, aber auch für zahlreiche

    sportliche Aktivitäten. Von der Spitze

    des Hausbergs Fronalpstock (1922

    Meter) geniesst man einen beeindru-

    ckenden Rundblick auf zehn Seen. Der

    Blick reicht von der Rigi über den Pila-

    von simona de roni

    8.30 Uhr beim Torbogen in Luzern,

    hiess es für die «Reisegesellschaft»

    aus dem Hause Schindler. Nachdem

    Präsidentin Michèle Wildisen bei allen

    Lernenden die Reisekosten eingezo-

    gen hatte, gings mit dem Zug Richtung

    Schwyz. Bereits hier war die Vorfreude

    unüberhörbar: Beschwingte Musik, lo-

    ckere Sprüche und lautes Gelächter

    beherrschten die Abteile. In Schwyz

    angekommen gings auf den Bus, der

    uns zur Talstation Schlattli führte. Von

    bild

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    Beschwingte Stunden im Schnee

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    eu

    michèle wildisen (19), gelfingen, media-

    matikerin im 4. lehrjahr, gibt diesen

    sommer die führung des vereins ab. an

    ihre stelle tritt lukas unternährer (18),

    polymechaniker im 3. lehrjahr (bild). die

    weiteren mitglieder des vorstands:

    vizepräsident: Lars Küng (17), Luzern,

    Elektroniker im 2. Lehrjahr

    suvo: Paula Frey (18), Hochdorf, Konstruk-

    teurin im 3. Lehrjahr

    vize-suvo: Severin Hefti (22), Kriens, Poly-

    mechaniker im 2. Lehrjahr

    kassier: Livio Tatschl (16), Malters, Kauf-

    mann im 2. Lehrjahr

    aktuarin: Maya Gander (16), Stans, Kauf-

    frau im 2. Lehrjahr

    chefredaktorin vsl-news: Simona De

    Roni (18), Luzern, Mediamatikerin im

    3. Lehrjahr

    reiseleiterin: Claudia Marfurt (21), Em-

    menbrücke, Kauffrau im 3. Lehrjahr

    schon mal ohne Fussbremse. Schliess-

    lich wollte man herausfinden, was so

    ein Davoser Schlitten tempomässig

    hergibt. Wen wunderts, dass manch

    eine Fahrt im tiefen Schnee endete.

    Spass machte es trotzdem (oder erst

    recht).

    Ausgelassene Atmosphäre

    Zurück im Lagerhaus entschieden wir

    uns ebenfalls noch für einen Abstecher

    in die Bar. Dort war die Stimmung aus-

    gezeichnet. Wir tanzten, lachten und

    genossen das gemütliche Beisammen-

    sein. Während sich die einen nach und

    nach in ihre Gemächer zurückzogen,

    verweilten andere bis in die frühen

    Morgenstunden in der Bar. Am nächs-

    ten Morgen stand ein ausgiebiges

    Frühstücksbuffet bereit. Danach gings

    bereits wieder ans Aufräumen. Nach-

    dem die Koffer gepackt und die

    Schläge geputzt waren, konnten wir

    die Heimreise antreten. Der obligate

    Fussmarsch zurück zur Seilbahnsta-

    tion hatte es erwartungsgemäss wie-

    der in sich. Doch letztlich kamen alle

    rechtzeitig am Ziel an. Zurück in Luzern

    verabschiedeten sich die meisten, um

    zu Hause den verpassten Schlaf nach-

    zuholen.

    tus zum Säntis, bei guter Sicht sogar

    bis zum Jura.

    Arme Präsidentin

    Oben angekommen trennte uns noch

    ein halbstündiger Fussmarsch vom

    «Schwyzer Bärghus». Der Schneefall

    und das Gepäck erschwerten den Trip

    zum Lagerhaus zusätzlich. Mit gegen-

    seitiger Unterstützung und Motivation

    wurde die Stimmung aufgelockert.

    Nachdem die Lernenden im Lagerhaus

    auf die Schläge verteilt waren, gings

    ans Auspacken und Betten beziehen.

    Der wachsende Hunger konnte im Re-

    staurant der Skihütte gestillt werden.

    Obwohl der Schneefall immer heftiger

    wurde, wagten sich einige nach draus-

    sen, um erste Schlittenfahren zu unter-

    nehmen. Zwei Spiele stiessen auf be-

    sonderen Anklang: Schneeballschlacht

    und die Präsidentin in den Schnee

    werfen. Am Nachmittag machten die

    einen die Skipisten unsicher, andere

    setzten sich in die Beiz, um auf ein er-

    holsames Weekend auf dem Stoos an-

    zustossen.

    Nachtschlitteln in eisiger Kälte

    Am späteren Nachmittag bei der

    Happy-Hour in der Bar unseres Lager-

    hauses wurde viel gelacht und ge-

    tratscht. Beim Abendessen – es gab

    Salat und Spaghetti – schlugen dann

    alle mächtig zu, schliesslich wollte man

    genügend Energie für das bevorste-

    hende Nachtleben tanken. Jene, die

    den Abend nicht einfach in einer Bar

    verbringen wollten, trotzten der eisigen

    Kälte und gingen nachtschlitteln. Lea

    Kathriner, Maya Gander, Luca Te-

    desco, Damian Stocker und ich miete-

    ten uns drei der Holzgefährte. Anfangs

    gings noch vorsichtig den Hang runter,

    mit zunehmender Erfahrung dann

    Wechsel an der Spitze

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  • 16

    «Diese Aufgabe passt zu mir»

    Das tönt ja ganz erfreulich. Wie war

    das Echo seitens der Reiseteilneh-

    mer?

    Durchwegs positiv. Viele von ihnen ha-

    ben sich auf dem Rückflug bei mir und

    dem Organisationsteam für die tolle

    Reise bedankt. Und ich bin überzeugt,

    dass die meisten auch in 10 Jahren

    noch von der Lehrabschlussreise 2012

    schwärmen werden. Das ist für mich

    als Reiseleiterin das grösste Kompli-

    ment.

    von simona de roni

    Michaelle Maier, Ihr seid letzte

    Woche von der Lehrabschlussreise

    in Ayia Napa zurückgekehrt. Wie

    wars?

    Einfach fantastisch. Der Strand direkt

    vor dem Hotel, das feine Essen, die

    feucht-fröhliche Stimmung. Was will

    man mehr? Ayia Napa ist aber nicht

    nur für Partygänger ideal. Die zyprioti-

    sche Stadt bietet auch viele Sehens-

    würdigkeiten, wie wir selber festge-

    stellt haben.

    lap-reise

    sommerfeeling und

    partystimmung auch bei

    reiseleiterin

    michaelle maier.

    42 Schindler-Lernende feierten den Lehrabschluss mit einem ein- wöchigen Trip nach Ayia Napa. Reiseleiterin Michaelle Maier erzählt, welche Herausforderungen es bei der Planung zu meistern galt.

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  • 17

    «Diese Aufgabe passt zu mir»Wie seid ihr eigentlich auf Ayia

    Napa gekommen?

    Aufgrund einer Umfrage bei den Teil-

    nehmern erstellten wir eine Liste mit

    den 10 gefragtesten Reisezielen. Im

    OK reduzierten wir die Liste dann auf

    drei Orte. Aufgrund der besten Konditi-

    onen entschieden wir uns schliesslich

    für Ayia Napa.

    Warum hast du letztes Jahr das Amt

    der Reiseleiterin übernommen?

    Ich reise gerne und ich organisiere

    gerne. Ich wusste schnell: Das ist eine

    Aufgabe, die zu mir passt.

    Und was hat es dir persönlich ge-

    bracht?

    Ich habe jetzt ein viel besseres Zeit-

    management. Zudem bin ich besser

    strukturiert, das heisst, ich packe die

    Sachen anders an als vorher. Bevor ich

    mich in die Arbeit stürze, versuche ich

    mir ein genaues Bild davon zu machen,

    was auf mich zukommen könnte.

    Schliesslich trägt man in einem Amt

    wie der Reiseleiterin eine ziemlich

    grosse Verantwortung.

    Als Reiseleiterin ist man sicher im-

    mer auf Draht. Konntest du den Auf-

    enthalt trotzdem geniessen?

    Wir haben die meisten Events bereits

    von zu Hause aus organisiert. Deshalb

    konnte ich die Ferien ebenfalls genies-

    sen. Natürlich gabs immer wieder et-

    was Kleineres zu tun. Zum Beispiel ein

    Restaurant suchen für das Abend-

    essen oder Taxis organisieren.

    Wie viele Teilnehmer sind nach Zy-

    pern mitgekommen?

    Wir waren 42 Lernende. Fünf konnten

    nicht teilnehmen, weil sie schon etwas

    anderes gebucht hatten, und einer

    hatte sportliche Verpflichtungen, die er

    unbedingt wahrnehmen musste. Mit

    Mario Koller und Roland Maggion wa-

    ren auch zwei Berufsbildner dabei.

    Wer hat die Reise bezahlt?

    Da wir monatlich einen Beitrag in die

    VSL-Reisekasse einzahlen, haben wir

    die Lehrabschlussreise sozusagen sel-

    ber finanziert. Als feststand, dass Ayia

    Napa etwas über dem Budget liegen

    würde, übernahm Schindler Berufsbil-

    dung grosszügigerweise die Hälfte der

    Mehrkosten.

    Gabs beim Organisieren irgendwel-

    che Schwierigkeiten?

    Eigentlich nicht. Wir vom OK – dazu

    gehören neben mir noch Anja Marbach

    und Manuel Felber – hatten uns vorge-

    nommen, bis Ende Dezember zu bu-

    chen. Der Zeitplan ist perfekt aufge-

    gangen. Dank meinem super Team, in

    dem mehrheitlich Einigkeit herrschte,

    aber auch dank der unkomplizierten

    Zusammenarbeit mit dem Reisebüro.

    gv

    bb

    seit 10 jahren sind die lernenden im ver-

    ein schindler berufsbildung organisiert.

    der runde geburtstag wurde kürzlich mit

    der jubiläums-gv und der lancierung

    des neuen talentförderungsprogramms

    «sbt» gefeiert. insgesamt waren 135

    personen anwesend, davon 35 lernende.

    die trägerschaft des vereins schindler

    berufsbildung setzt sich aus verschiede-

    nen unternehmensbereichen der schind-

    ler aufzüge ag und externen firmen zu-

    sammen. der verein zählt heute rund 180

    lernende auf dem campus ebikon und

    schweizweit 120 weitere lernende in den

    schindler-geschäftsstellen und bei der

    as aufzüge ag. die talente aus dem pool

    der lehrabsolventen bekamen an der gv

    die möglichkeit, ein mentoring-gespräch

    mit den hr-verantwortlichen zu führen.

    gemeinsam suchten sie nach alternati-

    ven für die Zukunft.

    10 Jahre Schindler Berufsbildung

  • 18

    tipps &tricks

    Lernen, sich selber zu steuern

    Vertraue dir

    Jeder Lernende hat individuelle Fähig-

    keiten und Stärken. Die eigene Per-

    sönlichkeit wertzuschätzen und auf

    dieser Anerkennung aufzubauen, ist

    ein zentrales Element des Coachings.

    Du kannst deine Entwicklung be-

    schleunigen, indem du dich aktiv ein-

    bringst – zum Beispiel im Schulunter-

    richt – und damit Erfolgserlebnisse

    sammelst. Suche nicht nach Defiziten,

    sondern baue deine Stärken aus. Da-

    von maria hagmann

    In meinem Coaching steht nicht das

    Arbeiten an Problemen im Vorder-

    grund, sondern die individuelle Förde-

    rung der Selbst-, Sozial- und Metho-

    denkompetenzen. Hier lernst du, dich

    selber zu steuern – im Sinne von Hilfe

    zur Selbsthilfe. Also melde dich, wenn

    du Unterstützung brauchst. Zusam-

    men finden wir mit Sicherheit den rich-

    tigen Weg zum erfolgreichen Ab-

    schluss. Nachfolgend findest du einige

    wertvolle Tipps und Tricks:

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    Viele Lernende nehmen auf ihrem Weg zum Lehrabschluss individu-elle Unterstützung in Anspruch. Seit einem Jahr bietet Maria Hag-mann bei Schindler Coachings an. Das Feedback ist positiv.

  • 19

    Lernen, sich selber zu steuernBereite den Schulbeginn vor

    Das Ferienende naht. Soll ich nun Zeit

    in die Vorbereitung auf den Schulstart

    investieren? Unbedingt. Denn wer den

    Start verschläft und schlechte Noten

    schreibt, beginnt das Semester mit

    Frust und Demotivation. Deshalb gilt:

    Mache dir in den letzten Ferientagen

    einen Plan, was ansteht und was wann

    erledigt werden muss. So befindest du

    dich bereits auf der Siegerstrasse.

    Analogie zum Sport: Wer will schon auf

    dem letzten Platz in die Saison star-

    ten?

    Lerne langfristig

    Für Teil- oder Abschlussprüfungen ge-

    nügt die Vorbereitung am Vorabend

    nicht. Überleg dir frühzeitig: Was fällt in

    diesem Jahr an? Wie viel Aufwand

    braucht die Vorbereitung? Wann be-

    reite ich den Stoff auf, wann lerne ich

    intensiv, wann repetiere ich? Lerne ich

    besser allein oder in Lerngruppen? Soll

    ich Vorbereitungskurse besuchen?

    Wer gut vorbereitet ist, reduziert die

    Nervosität am Tag x beträchtlich und

    geht mit dem nötigen Selbstvertrauen

    an die Prüfungen.

    Maria Hagmann ist diplomierte Psychologin mit zusätz-

    lichem Master-Abschluss in Coaching. Zurzeit befindet

    sie sich im Mutterschaftsurlaub.

    mit steigt automatisch deine Lebens-

    zufriedenheit.

    Strebe nach Erfolg

    Viele Lernende haben Angst davor,

    Fehler zu begehen. Das ist zwar

    menschlich, aber leider blockiert es

    auch das Wachstumspotenzial. Nicht

    Misserfolg vermeiden, sondern Erfolg

    anstreben, soll die Devise sein. Damit

    wird der eigene Horizont erweitert und

    es entstehen Lern- wie auch Entwick-

    lungsmöglichkeiten.

    Plane voraus

    Eine präzise Planung ist überaus wich-

    tig. Sie soll aber nicht nur den Arbeits-

    und Schulalltag umfassen, sondern

    auch Trainings, Hobbys, Zeit mit

    Freunden und Familie. Eine Wochen-

    oder Monatsübersicht, die sich an den

    eigenen Prioritäten orientiert, ermög-

    licht konstante Leistungen während

    der ganzen Lehre, ohne dass der oder

    die Lernende auf Spass verzichten

    muss. Das wiederum fördert das Ver-

    trauen in die eigenen Fähigkeiten.

    Achte auf Ordnung

    Du nimmst dir vor zu lernen, und plötz-

    lich kommt etwas Spannendes dazwi-

    schen. In dieser Situation gilt es, den

    «inneren Schweinehund» zu überwin-

    den. Voraussetzung dafür ist aber,

    dass du möglichst wenig Ablenkung

    hast. PC und Handy sollen ausge-

    schaltet sein, Musik darf höchstens bei

    repetitiven, einfachen Inhalten laufen.

    Räume regelmässig dein Pult auf, denn

    was nicht in die Augen sticht, kann

    auch nicht ablenken. Plane zudem lie-

    ber kleinere Lerneinheiten, die du auf

    jeden Fall einhalten kannst. Belohne

    dich nach getaner Arbeit mit etwas

    Spassigem.

    sb

    bn

    ew

    sNeue Strukturschindler berufsbildung hat eine bedeu-

    tende umstrukturierung hinter sich. an-

    fang jahr wurde die abteilung «field

    operations» (bb-fo) gegründet. sie wird

    von patrick imfeld geleitet und ist für alle

    lernenden von schindler und as auf-

    züge in den geschäftsstellen ausserhalb

    ebikons zuständig. Ziel ist es, eine opti-

    male rekrutierung und eine gute betreu-

    ung während der ausbildung zu gewähr-

    leisten. neu ist auch die von hubert

    ammann (bild) geleitete abteilung «aus-

    bildung technik». um die Ük-Qualität bei

    den anlagen- und apparatebauern, kon-

    strukteuren, elektronikern und polyme-

    chanikern zu steigern, sollen vermehrt

    synergien genutzt werden. Zudem küm-

    mert sich maria hagmann – zurzeit im

    mutterschaftsurlaub – seit kurzem als

    ausgebildeter coach um die individuelle

    förderung der lernenden.

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  • 20

    «Die machen nägel mit köpfen»

    seinem Engagement an vorderster

    Front konnten in den letzten sechs

    Jahren über 10 000 Ausbildungsplätze

    im niederschwelligen Bereich geschaf-

    fen werden.

    Hilfe rund um die Uhr

    Für die Firma Schindler ist die Über-

    nahme von sozialer Verantwortung seit

    jeher ein integrierender Bestandteil der

    Firmenphilosophie. In diesem Zusam-

    menhang arbeitet Schindler Berufsbil-

    von simona de roni

    Speranza steht für Hoffnung. Und für

    die Integration von Stellensuchenden

    in den Arbeitsmarkt. Ziel der Stiftung

    Speranza ist es, möglichst alle arbeits-

    willigen Jugendlichen zu einem Ab-

    schluss auf Sekundarstufe II zu führen.

    «Das ist der beste Weg, um die Sozial-

    werke zu sichern und die Wettbe-

    werbsfähigkeit unserer Unternehmen

    zu erhalten», sagte der kürzlich ver-

    storbene Speranza-Gründer und Stif-

    tungspräsident Otto Ineichen. Dank

    stiftung speranZa

    toan nguyen (21), flan-

    kiert von bruno wicki und

    marinko jurendic von der

    stiftung speranza.

    Schindler Berufsbildung und die Stiftung Speranza machen gemein-same Sache. Toan Nguyen aus Reussbühl freuts. Er hat dadurch seine Lehrstelle als Drucktechnologe bekommen.

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    «wenn du ein prob-lem hast, ist der Coach rund um die uhr für dich da.»

  • 21

    konnten die Jugendlichen begleitete

    Arbeitseinsätze ausführen. Sie verrich-

    teten Reinigungsarbeiten, betrieben

    Waldpflege und bewirtschafteten Kas-

    tanienhaine. Toans schulisches Haupt-

    augenmerk galt der Aufarbeitung von

    Defiziten in Mathematik und Deutsch.

    Zudem schrieb er zahlreiche Bewer-

    bungen. Auf Anraten von IfB-Leiter

    Marinko Jurendic auch an Schindler.

    Mit Erfolg, wie sich später herausstel-

    len sollte.

    Keine unnötige Bürokratie

    Weshalb arbeitet Schindler eigentlich

    mit Speranza zusammen? Bruno Wi-

    cki, Leiter Schindler Berufsbildung:

    «Einerseits haben wir eine soziale Ver-

    antwortung, die wir gerne wahrneh-

    men, andererseits gibt es in einem

    grossen Unternehmen wie Schindler

    ganz verschiedene Arten von Arbeiten.

    Und nicht alle erfordern schulische Ex-

    zellenz.» Wicki lobt auch die unkompli-

    zierte Zusammenarbeit: «Es gibt kein

    bürokratisches Geplänkel, Speranza

    macht Nägel mit Köpfen.» Ausserdem

    spüre man schnell, dass die Jugendli-

    chen von ihren Coaches gut auf die

    Praxis vorbereitet wurden. «Sie wollen

    etwas erreichen und sind sich ausser-

    dem gewohnt anzupacken.»

    dung seit längerem auch mit der Stif-

    tung Speranza zusammen. Einer, der

    davon profitiert hat, ist Toan Nguyen.

    Der 21-jährige Reussbühler mit vietna-

    mesischen Wurzeln lernt seit letztem

    Sommer Drucktechnologe mit Fach-

    richtung Reprografie. Zu Beginn seiner

    4-jährigen Lehre war er in der Ausrüs-

    tung tätig, wo Schindler-Interne Druck-

    sachen geschnitten, gefalzt, gerillt und

    gelocht werden. Zurzeit ist er mit Plot-

    ten und Scannen beschäftigt, später

    folgen Tätigkeiten am Empfang und in

    der Druckvorstufe. Toan ist überglück-

    lich, dass es mit der Lehrstelle doch

    noch geklappt hat. Sein Dank gilt in

    erster Linie der Stiftung Speranza, die

    ihn eng begleitet hat. «Wenn du ein

    Problem hast, ist der persönliche

    Coach praktisch rund um die Uhr für

    dich da, auch jetzt noch während der

    Lehre.» Auch für den Ausbildungsbe-

    trieb hat er nur lobende Worte übrig:

    «Besser hätte ich es nicht treffen kön-

    nen. Die Arbeit bei Schindler ist ab-

    wechslungsreich, das Team stets zu-

    vorkommend.»

    Aufarbeiten schulischer Defizite

    Toan Nguyen fand nach der obligatori-

    schen Schulzeit keine Lehrstelle,

    wurde arbeitslos gemeldet und nach

    einem Jahr ausgesteuert. In der Folge

    lebte er vom Sozialamt, ehe er von der

    Gemeinde an Speranza verwiesen

    wurde. Nach einem sorgfältigen As-

    sessment besuchte er während einem

    halben Jahr das Speranza-eigene Ins-

    titut für Bildung (IfB) in Luzern, das

    schwergewichtig auf die Persönlich-

    keitsentwicklung und den Erwerb von

    Wirtschaftskompetenzen zielt. Dank

    der Zusammenarbeit mit verschiede-

    nen Gemeinden aus der Agglomera-

    tion sowie dem Kantonalen Forstamt

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    «Die machen nägel mit köpfen»

    fb for everyone Ob Skiweekend oder Lehrabschlussfeier:

    Wer die coolsten Fotos der letzten Events be-

    trachten, kommentieren und liken will, findet

    diese im VSL-Gruppenportal auf Facebook.

    Auch die Termine der nächsten Anlässe wer-

    den regelmässig veröffentlicht. Zudem kön-

    nen die Schindler-Lernenden ihre Wünsche

    und Anliegen posten. «Socialmedia liegt im

    Trend», sagt VSL-Präsidentin Michèle Wildi-

    sen. «Deshalb wollten wir neben dem Intra-

    net, das übrigens gerade ein Redesign erhal-

    ten hat, für die Schindler-Lernenden etwas

    Vergleichbares schaffen. So ist das Gruppen-

    portal des VSL entstanden.» Ziel ist es, inner-

    halb von Schindler noch mehr Werbung für

    die Events zu machen und neue Teilnehmer

    anzusprechen. Facebook hilft aber auch,

    dass sich die Lernenden nach der Arbeitszeit

    noch an die Events erinnern.

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  • 22

    kevinskartoon

  • sa

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    je

    nn

    Y

    So smart.Wie haben wir eigentlich unsere Zeit im Zug oder Bus totgeschlagen, als

    es noch keine Smartphones gab? Etwa mit Lesen von Büchern? Oder

    haben wir einfach nur aus dem Fenster geschaut? Die Fahrt kann heute

    noch so kurz sein – ohne den kleinen Minicomputer geht nichts mehr.

    Fahrpläne sind in einer App verpackt, Google liefert uns auf jede Frage

    eine Antwort und der eingebaute Discman, wie ihn meine Oma nennt,

    lässt uns in den Genuss unserer ganzen Musiksammlung kommen. Kurz:

    Unser Smartphone ist Superhirn und Seelsorger in einem. Letzteres be-

    zieht sich vor allem auf das akribische Herumwischen auf dem Touch-

    screen, das angeblich stressabbauend und nervenberuhigend wirken

    soll. Ist unser kleiner Freund kurzfristig einmal nicht auffindbar, so sind

    Panikattacken vorprogrammiert. Doch ist es wirklich nötig, schon früh-

    morgens den Wetterbericht zu googeln, wenn ein Blick hinaus genügen

    würde? Oder warum zum Teufel muss man alle zwei Minuten die Uhrzeit

    prüfen? Wie auch immer. Ich kenne kaum noch jemanden, der den Nut-

    zen der mobilen Geräte in Frage stellt. Und ich gebe zu: Auch ich möchte

    nicht mehr auf den Schlaukopf in meiner Hosentasche verzichten.

    23

  • impressum

    herausgeber Verein Schindler Lernende

    c/o Schindler Berufsbildung Zugerstrasse 13, 6030 Ebikon

    [email protected]

    chefredaktorin Simona De Roni

    texte Jennifer Renggli

    Philippe Zuber Maya Gander

    Maria Hagmann

    bilder Philippe Zuber Lea Kathriner

    Lukas Unternährer

    kartoon Kevin McKenzie

    layout aformat, Luzern

    druck Engelberger Druck, Stans

    distribution Schindler Berufsbildung, Ebikon

    auflage 1000 Exemplare

    erscheinungsdatum Juli 2012

    Die VSL-News sind das offizielle Mitteilungs- organ des Vereins Schindler Lernende.

    Sie erscheinen zweimal jährlich und werden – unterstützt durch die PR-Agentur

    apimedia in Adligenswil – vollständig von Ler-nenden der Schindler Berufsbildung produziert.


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