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DESIGN CUSTOMIZATION - agjae.de · Konzeption Optimierung der Betreuungsangebote für Kinder in der...

Date post: 08-Aug-2018
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DESIGN CUSTOMIZATION
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Page 1: DESIGN CUSTOMIZATION - agjae.de · Konzeption Optimierung der Betreuungsangebote für Kinder in der Stadt Springe 2 STADTSPRINGE Schul-, Sport- und Jugendamt Schulstraße 1

D E S I G N C U S T O M I Z A T I O N

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STADTSPRINGE Schul-, Sport- und Jugendamt Schulstraße 1 31832 Springe/ Deister

Dirk Schröder Amtsleiter Fon 05041- 73- 335 Fax 05041- 73- 284 Email [email protected] Web www.springe.de

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Inhalt Inhalt 3 Die Zielsetzung 4 Rechtliche Grundlagen der Tagespflege 5 Die Grundvoraussetzungen der Konzeption - Handlungsmaxime 6 Die Ausgangslage 10 Die Umsetzung 15 Das FamilienBüro 15 Optimierung und Ausweitung der Kindertagespflege 18 Einführung einer Datenbank der Tagesbetreuung 20 Das Familienpaten-System 21 Elternschule/ Elternbildung 22 Bildungsangebote für Eltern, ErzieherInnen, Lehrkräfte und

Tagespflegepersonen 23

Projekt „Junge Familien“ 24 Angebote für besondere Zielgruppen 25 Flexible Betreuung beim Kinderschutzbund 26 Ferienbetreuung von Grundschulkindern in Kindertagesstätten 26 Ferienbetreuung für Kinder in Kindertagesstätten 27 Ferienbetreuung für Kinder aus einkommensschwachen Familien 27 Projekte in Kindertagesstätten 28 Sprachförderung in Kindertagesstätten 29 Kooperation Kindertagesstätten – Tagespflege- Schulen 30 Öffentlichkeitsarbeit 31 Anhang 32 FamilienBüro der Stadt Springe 32 Ausstattung des FamilienBüros 33 Kontakt & Ansprechpartner 34

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Die Zielsetzung „Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch Entwicklung und Umsetzung passgenauer und flexibler Organisations- und Betreuungsformen.“ Optimierung der Betreuungsangebote für Kinder unter 3 Jahren • Verbesserung des Betreuungsangebotes für unter Dreijährige durch den weiteren

Ausbau der Versorgung mit verlässlicher Tagespflege • Akquirierung neuer Tagespflegepersonen • Qualifizierung und Begleitung von Tagespflegepersonen • Niedrigschwellige Beratung, Unterstützung und passgenaue Angebote • Flexibilisierung der Kindertagesstätten, Erweiterung altersübergreifender Gruppen • Umsetzung weiterer Krippenangebote in Kindertagesstätten Flankierende Verbesserung der Betreuungsangebote für Kinder über 3 Jahren • Umsetzung von verlässlichen Betreuungsangeboten für Kinder bis 14 Jahre in Kinder-

tagesstätten, Schulen etc. • Verlässliche Betreuungsangebote in sämtlichen Schulferienzeiten • Nutzung aller Vernetzungsmöglichkeiten in der Stadt Springe • Flexibilisierung der Kindertagesstätten, Erweiterung altersübergreifender Gruppen Ganzheitliche Beratungs- und Unterstützungsangebote für Familien • Ausrichtung der Angebote an den Wünschen und individuellen Bedarfslagen der Kin-

der und deren Familien • Grundsätzliche Informationen und Hilfestellungen aus einer Hand • Vermittlung weiterführender, spezialisierter Beratung • Individuelle, bedarfsgerechte und unbürokratische Beratung • Vernetzung von Tagespflege und institutioneller Betreuungsangebote (Kindertages-

stätten/ Schulen) • Aktivierung und Förderung von bürgerschaftlichem Engagement und dem Ehrenamt • Planung und Umsetzung präventiver Elternbildung • Angebote für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf • Kontinuierliche Analyse und Evaluation bestehender Angebotsstrukturen und bedarfs-

gerechte Erweiterung zum Wohle der Kinder und ihrer Familien

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Die Konzeption der Stadt Springe orientiert sich bei der Umsetzung an den Zielen des Förderprogramms „Familien mit Zukunft“ des Nieders. Sozialministeriums: a) die Einrichtung von „Familien- und Kinderservicebüros“ als koordinierendes Service- und Dienstleistungsangebot auf der kommunalen Ebene als Ansprechstellen für Eltern, Tagespflegepersonen, Kindertagesstätten, Schulen, Unternehmen usw. sowie zur Unter-stützung von Initiativen von Eltern und Zusammenschlüssen von Tagespflegepersonen bei der Verwaltung, Vertragsgestaltung, Raumorganisation, Beratung und Qualifikation/ Fortbildung, b) die innovativen Optimierungsbausteine zur Sicherstellung einer bedarfsgerechten An-zahl von Tagespflegepersonen, der Vermittlung praxisbezogener Beratung, Vernetzung und Fortbildung sowie einer verlässlichen Struktur in der Tagespflege, c) den Ausbau verlässlicher, flexibler, bedarfsgerechter und ggf. altersübergreifender Betreuungsstrukturen, d) die Qualifizierung und Fortbildung von Tagespflegepersonen für besondere Anforde-rungen wie Integration, Sprachförderung, Umgang mit Behinderungen sowie Prävention, e) die Vernetzung von Betreuungsangeboten , z. B. durch Zusammenarbeit von Tages-pflegepersonen mit Kindertagesstätten und Schulen, f) die Konzipierung neuer Betreuungsmodelle mit passgenauer Organisation sowie indivi-duellen Betreuungsformen und Betreuungszeiten (Wochenendbetreuung, Notfallbetreu-ung usw.).

Rechtliche Grundlagen der Tagespflege Die Tagespflege ist gemäß §2 Abs. 2 Nr. 3 SGB VIII eine Leistung der Jugendhilfe. Im Rahmen des zum 1.05.2005 in Kraft getretenen Tagesstättenausbaugesetzes (TAG) wur-de die objektiv- rechtliche Vorhaltepflicht des öffentlichen Trägers im Hinblick auf die Förderung von Kindern unter drei Jahren auf die Tagespflege ausgedehnt. Auf der Grundlage des §23 SGB VIII dient die Kindertagespflege neben der Tageseinrich-tung (§22a SGB VIII) der Förderung der Entwicklung von Kindern und soll den Eltern helfen, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser miteinander zu vereinbaren. Tagespflege ist ein Förderangebot für Kinder insbesondere in den ersten Lebensjahren, setzt aber anders als die Vollzeitpflege kein erzieherisches Defizit voraus. Leistungen der Kindertagespflege sind gemäß TAG: • Tagespflegeangebote zu entwickeln und vorzuhalten, • Tagespflegepersonen auszubilden, • Tagespflege- Erlaubnisse auszustellen, • Vermittlung des Kindes zu einer geeigneten Tagespflegeperson, • fachliche Beratung und Begleitung der erziehungsberechtigten Personen sowie der

Tagespflegepersonen, • rechtzeitige Sicherstellung einer anderen Betreuungsmöglichkeit für das Kind für Aus-

fallzeiten einer Tagespflegeperson (Vertretungssystem), • Gewährung einer laufenden Geldleistung unter spezifischen Anspruchsvoraussetzun-

gen, • Beratung, Unterstützung und Förderung von Zusammenschlüssen von Tagespflege-

personen

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Die Grundvoraussetzungen der Konzeption – Handlungsmaxime

Optimierung der Betreuungsangebote für Kinder unter 3 Jahren Kinderbetreuungsangebote in der Stadt Springe sollen optimiert, quantitativ und qualitativ ausgeweitet werden. Darüber hinaus sollen flexible Betreuungsmodelle geschaffen werden, die individuell und passgenau auf Kinder, deren Familien und ihre spezifischen Bedürfnisse abgestimmt sind. Eine bedarfsgerechte, flexible Betreuung ist entscheidend für das Gelingen des Sys-tems Familie im Kontext sich stetig weiter entwickelnder und verändernder struktu-reller und sozialer Bedingungen: veränderte Arbeits- und Dienstzeiten, Schichtdienst, Selbstständigkeit, Alleinerziehende, Einkommenssituation, aber auch Freizeitverhal-ten, Bildung etc. Angestrebt wird konkret eine Versorgungsquote von 30% aller Kinder unter 3 Jah-ren, die mit Tagespflege, Kindertagesstätten und anderen Betreuungsangeboten er-reicht werden sollen. Zur Zielerreichung sind neue Tagespflegepersonen zu akquirieren, zu qualifizieren und in der Tätigkeit individuell zu begleiten und zu beraten. Die Vernetzung der Ta-gespflegepersonen untereinander und mit Kindertagesstätten und Schulen ist weiter zu fördern. Daneben sind flexible, bedarfsgerechte Lösungen zu konzipieren und der Ausbau be-stehender Krippenangebote in Kindertagesstätten sukzessive umzusetzen.

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Flankierende Verbesserung der Betreuungsangebote für Kinder über 3 Jahren Betreuungsangebote in Kindertagesstätten, Schulen etc. sind auf ihre Verläss-lichkeit und bedarfsgerechte Ausrichtung hin zu analysieren. Mit den Einrichtungen sind Modelle zu entwickeln, die über die Regelbetreuung in Kindertagesstätten und Schulen hinaus die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicherstellen. In und mit den Kindertagesstätten sind flexible, altersübergreifende Angebote zu konzipieren und im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen. Ganzheitliche Beratungs- und Unterstützungsangebote für Familien Das FamilienBüro gibt Informationen und Hilfestellungen direkt an interessierte Familien weiter. Es unterstützt Eltern bei der Suche nach der passgenauen Betreuungsmöglichkeit und vermittelt den Kontakt zur jeweiligen Einrichtung oder Tagespflegeperson. In weitergehenden Fragen (z.B. Hilfen zur Erziehung) wird an entsprechend spe-zialisierte Fachdienste und Beratungsstellen vermittelt. Die Beratung und Unterstützung erfolgt zeitnah, bedarfsorientiert und unbüro-kratisch. Mit Kindertagesstätten, Tagespflegepersonen und anderen Trägern von Kinder-betreuungsangeboten, sowie Schulen und weiteren Partnern sollen über den För-derzeitraum hinaus tragfähige, nachhaltige Kooperations- und Netzwerkstruktu-ren geschaffen werden, die dazu beitragen sollen, in allen Situationen verlässli-che und passgenaue Angebote zu schaffen und anbieten zu können. An zentraler Stelle soll über sämtliche Angebote und Leistungen in der Stadt Springe informiert werden. Zuständigkeitswechsel von Ansprechpartnern, z.B. bei Angeboten von Kindertagesstätten und Tagespflege sollen vermieden werden. Ausrichtung der Angebote an den Wünschen und individuellen Bedarfslagen der Kinder und deren Familien Der Fokus der gesamten Umsetzung dieser Konzeption richtet sich ausschließlich auf die Kinder und deren Familien. Anders als es z.B. im Bereich der Kinderta-gesstätten lange Zeit üblich war, wird das Kind, dessen Familie und deren spezi-fischen Bedürfnisse und jeweilige individuelle Bedarfslage in den Mittelpunkt des Handelns gestellt. Für jede formulierte Bedarfslage soll eine individuelle und adäquate Lösung erar-beitet werden. Wenn Angebote in Kindertagesstätten trotz bisheriger und künfti-ger Flexibilisierungen nicht ausreichen, sollen flexiblere Angebote der Kinderta-gespflege genutzt werden.

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Kindertagespflege ersetzt in dieser Konzeption nicht die Angebote der Kinderta-gesstätten, sondern ergänzt diese systematisch unter dem Aspekt individueller und passgenauer Betreuungsstrukturen. Die Betreuungsangebote sollen verlässlich gestaltet sein. Kinder und deren Eltern brauchen die Gewissheit einer bedarfsgerechten und kontinuierlichen Betreuung an den zuvor vereinbarten Terminen. Zur Sicherstellung von verlässlichen Betreuungsstrukturen sollen Angebote erarbeitet werden (z.B. in Form von „Tan-dem- Betreuungen“), bei denen sich Tagesmütter gegenseitig in Situationen ver-treten, in denen sich die Betreuung im gewohnten System nicht gewährleisten lässt (z.B. bei Krankheit, Urlaub etc.).

Aktivierung und Förderung von bürgerschaftlichem Engagement In der Stadt Springe besteht ein großes Potential an ehrenamtlichem Engage-ment von Bürgerinnen und Bürgern, die sich in einer Vielzahl von Vereinen, Ver-bänden und Organisationen engagieren. Im Jahr 2007 wurde vom Schul-, Sport- und Jugendamt die Kampagne „Respekt“ gestartet, die dem ehrenamtlichen Engagement Anerkennung und Respekt zollen soll und auf die Notwendigkeit bürgerschaftlichem Engagements verweist. Mehre-re Bausteine dieser Kampagne werden im Laufe des Jahres durchgeführt. Die Schirmherrschaft hat der Nieders. Ministerpräsident Christian Wulff übernom-men. Einzelheiten der Kampagne sind auf der städtischen Homepage www.springe.de dargestellt. Dieses Engagement soll durch diese Konzeption gestärkt und weiter in Bezug auf Betreuungsangebote für Kinder und deren Eltern ausgebaut werden. Erforderlich sind in diesem Kontext begleitende und unterstützende Maßnahmen, z.B. durch Qualifizierungs- und Beratungsangebote und eine enge Verzahnung mit der Jugendhilfe der Stadt Springe, z.B. in Fragen der Hilfen zur Erziehung.

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Diese grundlegenden Voraussetzungen der Umsetzung sind Handlungsmaxime aller Beteiligten und wesentliche Qualitätsmerkmale für eine familienorientierte Ausrichtung im Kontext der Springer Familien-Offensive.

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Die Ausgangslage In der Stadt Springe zeigt sich die demografische Entwicklung vergleichbar des bundesweit zu verzeichnenden Trends. Die Geburtenzahlen sind stark rückläufig, innerhalb der vergangenen 10 Jahre wurden etwa 30% weniger Geburten in der Bevölkerung verzeichnet. Geburtenjahrgänge in der Stadt Springe (Quelle: Stadt Springe, Ordnungsamt/ Einwohnermeldewesen, Februar 2007)

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 337 315 308 315 286 269 236 232 229 232 225

Die Konzeption zur Optimierung der Betreuungsangebote von Kindern wird als ein weiterer Baustein betrachtet, den Familien die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wesentlich zu erleichtern. Die Nachfrage nach individuellen Angeboten, über die bereits abgedeckten Betreuungszeiten in Kindertagesstätten hinaus, nimmt in der Stadt Springe spür-bar zu. Es ist davon auszugehen, dass Veränderungen der Lebensbedingungen von Fa-milien auch in Zukunft neue Anforderungen an die Betreuungsangebote erfor-dern. So kann das Angebot der Kindertageseinrichtungen sinnvoll ergänzt wer-den mit Angeboten, die sich durch mehr Flexibilität auszeichnen, ungewöhnliche Betreuungszeiten abdecken oder zum Beispiel gerade in Ortsteilen ohne Kinder-tagesstätte wohnortnahe und sozialraumorientierte Betreuungsmöglichkeiten bie-ten. Nicht nur mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe (Kinder- und Jugendhilfeweiterentwicklungsgesetz – KICK) zum 01.10.2005 hat die Kindertagespflege erheblich an Bedeutung gewonnen. Auch die sich verändernden Arbeits- und Dienstzeiten der Arbeitstätigen, die Arbeitsbelastung aufgrund struk-tureller Veränderungen und persönlicher Notwendigkeiten (Bsp. „Doppelverdiener-Familien“ aufgrund von Eigenheimerwerb etc.), erfordern eine Neuausrichtung von Betreuungsangeboten über die Regelungen des Rechtsanspruches lt. SGB VIII hinaus. Betreuung von Kindern muss an sie-ben Wochentagen von mindestens 6- 22 Uhr möglich sein, für individuelle Fälle sicherlich auch darüber hinaus.

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Die Angebote in den Kindertagesstätten der Stadt Springe wurden in den ver-gangenen Jahren sukzessive im Rahmen des KiTaG erweitert und flexibilisiert: • Erweiterung von Sonderöffnungszeiten in Kindertagesstätten • Erweiterung von Integrationsgruppen zur Betreuung von behinderten und nicht- be-

hinderten Kindern in Kindertagesstätten • Einführung von Krippenangeboten in Kindertagesstätten • Enge Kooperation zwischen Kindertagesstätten und Grundschulen • Datenabgleich freier Plätze in Kindertagesstätten und Information durch das Jugend-

amt Betreuungsangebote in Kindertagesstätten und Kindertagespflege in Bezug auf Kinder unter 3 Jahren Zeitpunkt Januar 2004 Mai 2007 August 2007 Versorgungsquote 4.2% 10.4% 13.14%

In der Stadt Springe ist die sozialraumorientierte Betreuung von Kindern durch Kindertagesstätten in nahezu jedem Ortsteil zurzeit gewährleistet. Die demogra-fische Entwicklung und der weitere Rückgang der Geburtenzahlen führt zwangs-läufig in den kommenden Jahren zu evtl. Reduzierungen von Angeboten in Kin-dertagesstätten oder ggf. Schließungen von Einrichtungen in kleinen Ortsteilen. Hier entstehen dadurch Notwendigkeiten neuer innovativer Betreuungsprojekte in den Einrichtungen und durch flankierende Kindertagespflege. Die seit Jahren vom Kinderschutzbund koordinierte Kindertagespflege wurde mit der Übernahme der Aufgaben der Jugendhilfe von der Region Hannover durch die Stadt Springe im Jahr 2002 weiter professionalisiert und quantitativ und qualita-tiv erweitert. In enger Kooperation werden z.B. Qualifizierungsangebote initiiert und Tagespflegepersonen kontinuierlich begleitet, beraten und unterstützt.

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Auch die Angebote im schulischen Bereich wurden in den vergangenen Jahren weiter optimiert: • Erweiterung der Schulsozialarbeit an der Gerhart-Hauptmann-Schule • Einführung von Familiengruppen zur Betreuung von Grundschulkindern in Kinderta-

gesstätten • Beschulung von behinderten Kindern in Schulen • Betreuung von Schulkindern in Ferienzeiten durch Kindertagesstätten • Einführung ganztagsspezifischer Angebote in zwei Grundschulen • Umsetzung einer Ganztags- Hauptschule (Gerhart- Hauptmann- Schule) Trotz dieser umfangreichen neuen Angebote, die an die Bedarfslagen vieler Fami-lien angepasst wurden, sind in zahlreichen Fällen weitere individuelle Betreu-ungsangebote notwendig, die in Kindertagesstätten und Schulen aufgrund unter-schiedlicher Aspekte derzeit nicht geleistet werden können. Problematisch stellt sich in diesem Kontext beispielsweise die verlässliche Betreuung in den Schulen dar. Die über den Regelurlaub der meisten Arbeitstäti-gen weit hinausgehenden Schulferienzeiten erfordern ein Umdenken im System Schule, wenn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch in diesem Bereich realisiert werden soll. Neben den regulären Schulferienzeiten sind von den Eltern immer wieder Betreuungsmöglichkeiten bei freien oder zeitlich reduzierten Unterrichtstagen aufgrund von „Brückentagen“ (vor oder nach Feiertagen) und anderer Ereignisse („Hitzefrei“/ vorzeitiges Unterrichtsende vor Ferien und bei Projekttagen etc.) zu organisieren. Insbesondere kurzfristig anberaumte freie Unterrichtszeiten auf-grund von „Hitzefrei“ stellen Eltern immer wieder vor große Herausforderungen. Hier sollten im System Schule Alternativen zum regulären Unterrichtsbetrieb konzipiert werden. Die Möglichkeiten von Kommunen sind im System Schule aufgrund der Zuständigkeit des Landes, bzw. der Eigenverantwortlich-keit der jeweiligen Schule nur beschränkt. Modifizierungen im Nieders. Schulgesetz könnten hier für eine größere Verläss-lichkeit im System Schule und Kontext von Vereinbarkeit von Familie und Beruf sorgen.

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Differenzieren kann man in der Stadt Springe Bedarfslagen in drei unterschiedli-chen Gruppen:

Die Übergänge in dieser Darstellung sind fließend und nicht statisch. Deutlich wird in der Analyse jedoch, dass insbesondere einkommensstarke Familien z.B. Bildungsangebote gerne wahrnehmen, an Spielkreisen partizipieren und aufgrund von Berufstätigkeiten flexible Betreuungsangebote wünschen und diese auch ei-geninitiativ nachfragen. Bei einkommensschwächeren Familien besteht Bedarf an Beratung und Finanzie-rung oder Teilfinanzierung von Betreuungsangeboten. Bildungsangebote werden eigeninitiativ kaum wahrgenommen. Junge Familien mit z.T. noch minderjährigen Elternteilen haben ebenso einen höheren Bedarf an individueller Beratung und Finanzierung von Betreuungsange-boten. Insbesondere bei minderjährigen Elternteilen kann konstatiert werden, dass die neue Situation mit neugeborenem Kind zunächst als „chic“ gilt, im Laufe weniger Wochen sich jedoch z.T. extreme Überforderungstendenzen und Krisen bemerkbar machen. Gerade in Bezug auf sich verändernde Freizeitgestaltungs-möglichkeiten und den alltäglichen Umgang mit dem eigenen Kind benötigt diese Zielgruppe eine intensive und ganzheitliche Betreuung und Beratung, in vielen Fällen längerfristige Begleitung und familienergänzende Hilfen.

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Zu konstatieren ist weiter, dass es in der Stadt Springe derzeit vielfältige Mög-lichkeiten der Kinderbetreuung in Einrichtungen, Kindertagespflege, Schule etc. gibt und diese zum größten Teil an den derzeitigen Bedarfen der Kinder und de-ren Eltern ausgerichtet sind. Es besteht jedoch ein deutlich wahrnehmbarer Mangel an einer strukturierten Vernetzung und Bündelung aller vorhandenen Ressourcen. Bei vielen konkreten Anfragen, die über reguläre Betreuungsangebote nicht abgedeckt werden kön-nen, müssen kurzfristig adäquate Lösungen entwickelt werden, die enormen Verwaltungsaufwand bedeuten und daher Zeit kosten. Die Versorgungsquote für Kinder unter 3 Jahren ist derzeit – trotz der 100%- igen Steigerung innerhalb der vergangenen 3 Jahre - nicht ausreichend umge-setzt, die Wartelisten in den Kindertagesstätten mit Krippenplätzen sprechen hier eine deutliche Sprache. Die Akquirierung neuer Tagespflegepersonen muss in diesem Kontext noch pro-fessioneller organisiert werden. Die Vernetzung der Tagespflegepersonen unter-einander und mit Kindertagesstätten und Schulen findet derzeit nicht statt. Ebenso müssen Angebote in den Kindertagesstätten noch intensiver flexibilisiert und den individuellen Bedarfslagen angepasst werden. In den Vordergrund des Handelns und Wirkens muss das Kind, deren Eltern und die individuellen Bedarfs-lagen und familiäre Situation treten. Auch die Angebote für Grundschüler und jüngere Schüler in weiterführenden Schulen müssen aufgrund der mit Familiensituationen kaum kompatiblen Ferien-zeiten und sonstigen freien Unterrichtstagen optimiert werden. Insgesamt betrachtet, sind im Puzzle der Betreuungs-möglichkeiten zur Verbes-serung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Stadt Springe viele Teile vorhanden, müssen jedoch durch effektive Vernetzung und teilweise Neuausrichtung und durch eine koordinierende Stelle erst zu einem Bild entstehen, das Kindern und deren Familien die Chancen gibt, die sie in der heutigen und sich ver-ändernden Gesellschaft be-nötigen.

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Die Umsetzung Das FamilienBüro „Familie“ heute hat vielfältige Gesichter, Familien stehen immer neuen Heraus-forderungen gegenüber. Sie benötigen verbesserte Rahmenbedingungen und Un-terstützung, um ihren Aufgaben gerecht werden zu können. Nur eine familienori-entierte Querschnittspolitik, die von allen gesellschaftlichen Kräften getragen wird, kann positive Weichen für die Zukunft von Kindern und damit die Zukunfts-fähigkeit der Stadt sicherstellen. Die Stadt Springe richtet als weiteren Baustein der Springer Familien-Offensive ein FamilienBüro ein, um eine Koordinierungsstelle aller relevanten Einrichtungen der Kindertagesbetreuung (Kindertages-stätten/ Tagespflege) und einen zentralen Anlaufpunkt für Familien aus der Stadt Springe umzusetzen. Das FamilienBüro wird Teil des Schul-, Sport- und Jugendamtes, um die Ressourcen und Kompetenzen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe und des Schulträgers zu nutzen und syner-getisch einzusetzen. Im Schul-, Sport- und Jugendamt sind mit etwa 60 MitarbeiterInnen bisher ne-ben den Aufgaben als öffentlicher Träger der Kinder- und Jugendhilfe (u.a. 17 Kindertagesstätten, fünf Jugendzentren) die Schulverwaltung für 11 Schulen, die Stadtbibliothek mit ihren Außenstellen, der Bereich Sport mit sämtlichen Sport-anlagen, drei Freibädern (freie Träger) und dem Hallenbad und die VHS Calen-berger Land (Zweckverband) angesiedelt. Diese Aufgabenzuordnung im Schul-, Sport- und Jugendamt ermöglicht Synergien und vernetzende Strategien. Das FamilienBüro soll in einer bisher leerstehenden Ladenimmobilie in der Innen-stadt von Springe eingerichtet werden, die sich mit ca. 100m² Nutzfläche und Schaufensterfront ideal für diese Nutzung eignet. Das Schul-, Sport- und Ju-gendamt der Stadt Springe ist lediglich 80 Meter von diesem Standort entfernt. Eingerichtet wird dieses Büro mit zwei Büroarbeitsplätzen incl. EDV- Vernetzung, einem mobilen EDV- Arbeitsplatz, einem Besprechungs- und Beratungsbereich, einem Kinderspielbereich und mit Informations-/ Präsentationssystemen zur Dar-stellung der Angebote. Neben einer 50%- Teilzeitstelle (Dipl. Sozialpädagogin/ Sozialpädagoge) soll eine weitere 50%- Teilzeitstelle (Verwaltungsangestellte) in der Anlaufstelle einge-setzt werden. Zusätzlich sollen ehrenamtliche MitarbeiterInnen, Auszubildende der Stadt Springe und PraktikantInnen und ProjektstudentInnen von Fachschulen und Fachhochschulen in diesem Bereich tätig sein.

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Ebenso soll allen Trägern von Kinderbetreuungsangeboten in der Stadt Springe eine eigene Sprechzeit im FamilienBüro ermöglicht werden. Die Träger und Ein-richtungen können auf diese Weise ihre individuellen Angebote aus erster Hand an Interessierte weitergeben. Das FamilienBüro der Stadt Springe soll noch intensiver die Anliegen der Familien und allein erziehenden Eltern in Zusammenarbeit mit der Politik und der Verwal-tung in der Stadt bearbeiten. Es werden durch diese zentrale Anlauf- und Kon-taktstelle wichtige Impulse für die weitere Ausgestaltung einer familienfreundli-chen Stadt erwartet. Das FamilienBüro ist künftig die Koordinierungsstelle für Familien in Fragen der Kinderbetreuung durch Tagespflege und Kindertagesstätten, gibt aber darüber hinaus auch erste Informationen zu Aktivitäten der Vereine und Verbände und über Angebote und Leistungen des Schul-, Sport- und Jugendamtes an interes-sierte Familien weiter. Im Rahmen der sich entwickelnden Ganztagsbetreuung von Kindern bis 14 Jah-ren übernimmt das FamilienBüro Informations- und Vernetzungsaufgaben. Das Büro arbeitet nicht in Konkurrenz zu den bestehenden Einrichtungen und Bera-tungsstellen der Stadt, sondern wirkt am Ausbau und der Pflege des Kontaktnet-zes zwischen den zahlreichen Einrichtungen, Vereinen, Wohlfahrtsverbänden und freien Trägern sowie zwischen Tageseltern, Kindertageseinrichtungen und Schu-len mit. Vereine, Verbände, Träger von Kindertagesstätten und Schulen können über das FamilienBüro ihre Informationen an interessierte Familien weitergeben. So ent-steht ein Informationspool aller für Kinder und deren Familien relevanter Infor-mationen an zentraler Stelle. Das FamilienBüro soll Eltern in allen Fragen rund um die Familie durch fachkun-dige Beratung und Unterstützung entlasten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch die Vermittlung adäquater Betreuungslösungen erleichtern. Be-rufsrückkehrerinnen können in einer ersten Beratung ihre individuellen Möglich-keiten einschätzen und sich auf den Wiedereinstieg in den Beruf vorbereiten.

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Das FamilienBüro versteht sich als eine zentrale Koordinierungsstelle, in der mit den ratsuchenden Familien in einem Erstgespräch individuelle Lösungen für die jeweilige Familiensituation erarbeitet werden. Ziel ist es, möglichst kurze Wege und eine unbürokratische Bearbeitung der Anfragen zu ermöglichen. Eine im Be-darfsfall notwendige Weitervermittlung an entsprechende Beratungsstellen etc. soll hier ggf. stattfinden. Das FamilienBüro hat die Aufgabe, alle familienpolitischen Aktivitäten der Stadt-verwaltung mit dem Ziel zu koordinieren, ein breites Netzwerk zwischen allen Initiativen, Institutionen und Akteuren zu knüpfen.

Eine entscheidende Rolle in dieser Konzeption und Umsetzung des FamilienBüros spielt das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Springe. Nur durch die Ein-richtung eines FamilienBüros außerhalb der Strukturen einer Stadtverwaltung und dem Rathaus, nur mit Hilfe der Kooperation unterschiedlicher Organisationen und Einrichtungen/ Gruppen wird es gelingen, Bürger zu aktivieren, die sich eh-renamtlich für Kinder und Familien im Rahmen der Optimierung von Betreuungs-angeboten und individuellen Hilfen einbringen. Das Konzept der Stadt Springe greift dieses Modell auf: Ein FamilienBüro in einem ehemaligen Ladengeschäft in der Innenstadt (Ver-kehrsberuhigte Zone), das neben Büroarbeitsplätzen Kapazitäten für Veranstaltungen, Seminare, Qualifi-zierungsangebote und als Familientreff-punkt und Informationsbörse bietet, ist für ein solches Projekt ideal geeignet. Die Stadt Springe beschreitet mit dieser Umsetzung ganz neue Wege der Familienorientierung. In diesem Kontext wird es gelingen, bürgerschaftliches En-gagement zielgerichtet und für alle Beteiligten gewinnbringend umzusetzen. Mittel- und langfristig ist die Zuordnung weiterer familienrelevanter Aufgaben und Leistungen der Stadtverwaltung beim FamilienBüro geplant oder zu prüfen, wie z.B. Elterngeld, kulturelle Angebote, Informationen zu Baugebieten etc.

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Optimierung und Ausweitung der Kindertagespflege Interessierte Frauen und Männer, die sich eine Tätigkeit als Tagesmutter/ -vater vorstellen können, erhalten im FamilienBüro weitergehende Informationen, die Möglichkeit zur Überprüfung der notwendigen Voraussetzungen und entspre-chende Qualifizierungsangebote. Vom Jugendamt genehmigte Tagesmütter und –väter werden vom FamilienBüro vermittelt, begleitet, beraten und kontinuierlich weiter geschult. Folgende Ziele sind mit der Optimierung der Kindertagespflege verbunden: • Ergänzend zu den Angeboten in Kindertagesstätten wird ein flexibles neues Betreu-

ungsangebot für Kinder (insbesondere unter 3 Jahren) konzipiert und ausgebaut. • Tagespflegepersonen werden kontinuierlich qualifiziert und begleitet. • Die Vernetzung von Kindertagespflege mit den Kindertagesstätten sorgt für eine hohe

Bandbreite qualifizierter und sozialraumorientierter Betreuungsangebote, die bedarfs-gerecht und individuell ausgerichtet werden.

• In der Stadt Springe wird eine qualifizierte Beratung von Eltern bei der Wahl der passgenauen Betreuungsangebote für Kinder gewährleistet.

Damit werden flankierend die Ziele unterstützt, die mit dem Tagesbetreuungs-ausbaugesetz (TAG) und dem Kinder- und Jugendhilfeweiterentwicklungsgesetz (KICK) verfolgt werden, die Kindertagespflege soll zu einem qualifizierten und verlässlichen Angebot ausgebaut werden, um die Realisierung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Geeignete Tagespflegepersonen sollen die Entwicklung des Kindes zu einer eigenver-antwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit fördern, sowie die Erziehung und Bildung in der Familie unterstützen und ergänzen. Mit Qualifizierungsmaßnahmen für Tagespflegepersonen wird die Möglichkeit geschaffen, geeignete Tagespflegepersonen zu vermitteln. Tagespflegepersonen sollen… • die Aufgaben der Kindertagespflege kennenlernen, • sich mit den individuellen Erwartungen, die an sie gestellt werden, auseinander set-

zen, • rechtliche Grundlagen und Pflichten kennenlernen, • Fachkenntnisse und pädagogisch- soziale Handlungskompetenz erwerben, • sensibilisiert werden für die Aufgaben, • eigene Vorstellungen, Einstellungen und Verhaltensweisen reflektieren lernen, • sich mit anderen Tagespflegepersonen konstruktiv austauschen und voneinander ler-

nen, • sich mit Betreuung, Bildung und Erziehung von Kindern auseinandersetzen und Mög-

lichkeiten kennenlernen, diese in der Arbeit umzusetzen, • durch vernetzende und begleitende Hilfen des FamilienBüros gestärkt werden.

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Tagespflegepersonen und Erziehungsberechtigte haben einen Rechtsanspruch auf Beratung (§ 23, Abs. 4 SGB VIII). Diese soll in ausreichendem Umfang und zeitnah zur Verfügung stehen und durch das FamilienBüro umgesetzt werden. Beratung von Tagespflegepersonen hat eine große Bedeutung in der Tagespflege. Bei einem Tagespflegeverhältnis sind diverse Konfliktpotentiale (Erziehungsstile, individuelle Vereinbarungen und deren Einhaltung etc.) vorprogrammiert. Bera-tung soll hierbei in Einzelberatung der Fachkraft mit den Eltern stattfinden. Lö-sungen bei Problemen und Konflikten sollen gemeinsam erarbeitet und somit das Betreuungsverhältnis stabilisiert und weiterentwickelt werden. Um Tagespflegepersonen für ihre individuellen Aufgaben vorzubereiten, sollen Fortbildungen für Tagespflegepersonen angeboten werden, die zum Teil gemein-sam mit Pflegeeltern der Vollzeitpflege durchgeführt werden können. Sie schaffen einen kollegialen Gruppenzusammenhang und sind eine sinnvolle Ergänzung für regelmäßige praxisbegleitende, moderierte Gesprächsgruppen. Hier findet Unter-stützung in der alltäglichen Arbeit mit Kindern und Eltern statt, die gleichzeitig die fachliche Weiterentwicklung der Tagespflegepersonen gewährleistet. Um ihre Eignung zu belegen, müssen Tagespflegepersonen „über vertiefte Kenntnisse hinsichtlich der Anforderungen der Kindertagespflege verfügen, die sie in qualifizierten Lehrgängen erworben oder in anderer Weise nachgewiesen haben.“ (§ 23, Abs. 3 SGB VIII) Qualitätssicherung, Qualitätsentwicklung und Evaluation müssen zu integralen Bestandteilen des künftigen Tagesbetreuungsangebotes werden. Es ist Aufgabe des FamilienBüros, die Angebote und Leistungen kontinuierlich in Bezug auf ihre individuelle Wirkung zu analysieren, passgenau weiter zu entwickeln und den individuellen Bedarfslagen und gesellschaftlichen Entwicklungen anzupassen.

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Einführung einer Datenbank der Tagesbetreuung Mit Hilfe einer Datenbank sollen relevante Daten erfasst und verwaltet werden und ermöglichen so eine zielgenaue Vermittlung von Tagespflegepersonen, Kin-dertagesstätten und Kindern. Notwendig ist die Datenbank für folgende Informationen, die tagesaktuell vor-handen sein müssen: • Namen, Adressen, Qualifikationen und mögliche Betreuungszeiten von Tagespflege-

personen • Angebote, Leistungen und Betreuungszeiten der Kindertagesstätten mit den aktuellen

freien Kapazitäten • Namen, Adressen und Alter der Kinder Geprüft wird der Einsatz spezieller Software des BMFJS. Im Jugendamt der Stadt Springe wird derzeit das EDV-Programm OK.JUG eingesetzt. In diesem Programm werden bereits Daten aus den Bereichen Tagespflege und Kindertages-stätten erfasst.

OK.JUG bietet alle Funktionen, um die benötigten Daten zu erfassen und auszu-werten. Das Modul "Pflegekinderdienst" ermöglicht die Erfassung der Daten der Pflegeeltern, einschließlich zu betreuender Altersgruppen, Betreuungszeiten und besonderen Fördermöglichkeiten (z.B. Integrationsmöglichkeiten, usw.). Über das Modul "Wirtschaftliche Jugendhilfe" lassen sich alle Tagespflegefälle ab-fragen, die vom Jugendamt finanziert werden, über den Pflegekinderdienst sind alle Daten über von hier vermittelte, aber privat finanzierte Tagespflegen ermit-telbar.

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Das Familienpaten-System

Der Aufbau eines Familienpatensystems ist als weiterer Baustein dieser Konzeption zur Optimierung der Betreuungsangebote vorgesehen. Interessierte Springer Bürgerinnen und Bürger werden kostenlos geschult, um anschließend für interessierte Familien, die z.B. neu zugezogen sind, Patenfunktionen zu übernehmen. Gerade für Seniorinnen und Senioren entstehen so inter-essante neue Aufgaben, gerade Familien wird das Leben und der Start in der Stadt Springe dadurch erleichtert, Hemmschwellen zur Frequentierung der Angebote des FamilienBüros können damit gemindert werden. Die Kontaktherstellung von Familien zu den Familienpaten erfolgt zum einen durch das FamilienBüro (Koordination über den Kinderschutzbund) selbst, zum anderen aber auch über Kooperationspartner, wie zum

Beispiel das Bürgerbüro der Stadtverwaltung (Einwohnermeldeabteilung), über das Jugendamt, Sozialamt, über Kirchengemeinden, Kindertagesstätten, Schulen, Beratungsstellen und Kinderärzte.

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Elternschule/ Elternbildung Neben Angeboten der Elternbildung, z.B. in Kooperation mit dem Kinderschutz-bund, der VHS Calenberger Land und der Stadtbibliothek, sollen Kurse und Ver-anstaltungen durchgeführt werden, die in der Regel nicht von Eltern wahrge-nommen werden, die diese aufgrund ihrer Familiensituation und fehlender Kom-petenzen frequentieren würden. Hier müssen in enger Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes Strategien entwickelt werden, um diese Zielgruppen erreichen zu können.

Unter anderem ist vorgesehen, eine Mutter/ Vater- Kind- Gruppe für junge Eltern zu initiieren. Elternschule/ Elternbildung geht einher mit Angeboten für Multiplikatoren Sozia-ler Arbeit, z.B. Erzieherinnen in Kindertagesstätten, Tagespflegepersonen, Lehr-kräften etc., die ihr hier erworbenes know how auch an Eltern weitergeben kön-nen.

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Bildungsangebote für Eltern, ErzieherInnen, Lehrkräfte und Tagespflegepersonen Das FamilienBüro soll zielgruppenspezifische und übergreifende Bildungsangebo-te initiieren, die z.B. im Bereich der präventiven Gesundheitsförderung wichtige Impulse für das Leben und Arbeiten mit Kindern geben sollen. Als Kooperationspartner steht hier unter anderem die VHS Calenberger Land zur Verfügung. Daneben sind Angebote vorgesehen, die in Kooperation ganz unterschiedlicher Organisationen und Einrichtungen durchgeführt werden sollen. Als „Schnupper-Workshop“ soll z.B. eine Veranstaltungsreihe initiiert werden, die in lockerer Atmosphäre die spezifischen Angebote der VHS Calenberger Land, der Stadtbibliothek, Musikschule, kommunalen Jugendpflege und des Hallenbades aufgreifen. An fünf Terminen können Familien mit ihren Kindern die einzelnen Einrichtungen und kinderspezifischen Angebote (Junge VHS, Medienpädagogik der Stadtbiblio-thek, Musikpädagogik der Musikschule, Kommunale Jugendpflege und Wasser-gewöhnung im Hallenbad) kennenlernen und so zu weitergehenden Angeboten motiviert werden. Dieses Angebot kann durch weitere Kooperationspartner ergänzt werden.

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Projekt „Junge Familien“ (Mutter/ Vater- Kind- Projekt) Das Projekt „Junge Familien“ soll vom Jugendhilfeträger EFES gGmbH durchge-führt werden, der in der Stadt Springe bereits eine Tagesgruppe und die Schul-sozialarbeit an der Hauptschule betreibt und andere Aufgaben und Leistungen der Jugendhilfe abdeckt. Angeleitet von einer Dipl. Sozialpädagogin und einer Kinderkrankenschwester soll ein Gruppenangebot für fünf junge Familien (Eltern unter 23 Jahren und deren Kinder) initiiert werden. Inhaltlich wird es um Hilfen zur Erziehung, Pflege und Haushaltsführung gehen, die Teilnehmer, die über das FamilienBüro oder Jugendamt vermittelt werden, treffen sich einmal wöchentlich.

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Angebote für besondere Zielgruppen An ausgewählten Grundschulen sollen spezifische Angebote insbesondere für Kinder aus Migrantenfamilien und Familien mit besonderem Hilfebedarf konzipiert werden. Ein Beispiel dafür wird ein Sozialer Mittagstisch an einer Grundschule mit hohem Ausländeranteil sein. Über dieses Angebot sollen Kontakte zu den Familien ge-knüpft werden, die Zugänge der Jugendhilfe ermöglichen und evtl. weitere Un-terstützungsmaßnahmen ermöglichen. Dazu gehört die ganzheitliche Förderung und Bildung in den Bereichen Integrati-on, Gesundheit und Gewalt. In den vergangenen Jahren wurde in nahezu allen Kindertagesstätten und Grundschulen das Gewaltpräventionsprojekt „Faustlos“ durchgeführt. Mit Hilfe von Sponsoren wurden Erzieherinnen und Lehrkräfte ge-schult und entsprechende Materialkoffer angeschafft. Dieses Projekt wird weiter Bestandteil präventiver Arbeit in Kindertagesstätten und Grundschulen sein und kann durch geeignete weitere Maßnahmen unterstützt werden.

So ist in einer Grundschule bereits von einem Elternverein ein Selbstbehaup-tungstraining durchgeführt worden. Präventionsarbeit beschränkt sich hierbei nicht auf den Bereich der Gewalt, sondern muss ebenso in Bereichen wie Sucht, Medienkonsum und Gesundheit etc. umgesetzt werden. Angebote sollen sich an individuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und Bedarfs-lagen von Kindern und deren Familien orientieren und sowohl spezifisch für Kinder, als auch für Eltern konzipiert und umgesetzt werden.

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Flexible Betreuung beim Kinderschutzbund Der Kinderschutzbund bietet regelmäßig montags bis freitags von 8-13 Uhr eine stundenweise Betreuung für Kinder unter drei Jahren mit bis zu 5 Kindern an. Diese Betreuung kann flexibel dann in Anspruch genommen werden, wenn die Eltern konkreten Bedarf haben. Kinder werden nur stundenweise gebracht, wenn der individuelle Bedarf der Eltern dies aufgrund von besonderen Situationen (z.B. Arztbesuchen etc.) erfordert. Auch Personen, die derzeit in Elternzeit sind, aber den Kontakt zum Arbeitgeber aufrecht erhalten möchten, können dieses Angebot nutzen.

Ferienbetreuung von Grundschulkindern in Kindertagesstätten In zunächst drei Kindertagesstätten (DRK und Ev. Kirche) wird in den Sommerfe-rien ein Betreuungsangebot für Grundschulkinder vorgehalten. Eltern von Grund-schulkindern können ihre Kinder in einer Einrichtung ihrer Wahl für mindestens eine Woche anmelden. Die Betreuung orientiert sich in erster Linie an Konzepten der Hort- oder Famili-engruppenbetreuung, wobei die Freizeitgestaltung im Vordergrund der Betreuung steht. Lokale Angebote von Vereinen und Organisationen im Springer Ferienpass werden in die Arbeit integriert. Das Angebot kostet pro Kind und Woche 40 Euro, darin sind ein Mittagessen und sonstige Verpflegung bereits enthalten. In besonderen Fällen kann der Elternbei-trag vom Jugendamt teilweise oder vollständig übernommen werden. Das Angebot der Ferienbetreuung wird sukzessive bei Bedarf auf weitere Einrich-tungen und andere Ferienzeiten der Schulen ausgebaut. Ziel ist die bedarfsorien-tierte Versorgung und Betreuungsmöglichkeit aller Grundschulkinder, die dieses Angebot wahrnehmen möchten.

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Ferienbetreuung für Kinder in Kindertagesstätten Für Kinder aus den Kindertagesstätten ist eine Betreuung in sämtlichen Schulfe-rienzeiten durch Sommergruppen gewährleistet.

Ferienbetreuung für Kinder aus einkommensschwachen Familien Darüber hinaus wird die kommunale Jugendpflege des Schul-, Sport- und Ju-gendamtes eine Ferienbetreuung für Kinder anbieten, deren Eltern sich finanziell keinen Familienurlaub leisten können. Ein abwechslungsreiches Programm mit unterschiedlichen Freizeit- Modulen und kostenfreier Nutzung der entsprechen-den Zielgruppe gewährleistet hier attraktive Freizeitgestaltung für Kinder aus einkommensschwächeren Familien.

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Projekte in Kindertagesstätten Die Betreuungs- und Bildungsangebote in Kindertagesstätten sind für Kinder so gut, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in ihnen tätig sind. Eine möglichst frühe Förderung unserer Kinder hat eine fundamentale Bedeutung für die individuellen Bildungschancen des Einzelnen. In regulären Gruppenangeboten der Kindertagesstätten haben Kinder in der Re-gel zwei hauptamtliche ErzieherInnen über mehrere Jahre, die als wichtige Per-sonen in der Sozialisationsentwicklung wirken. Kinder sind in ihrer Entwicklung und Wahrnehmung, in der Motivationsfähigkeit und ihrer sozialen Kompetenz sehr unterschiedlich. Daher bedarf es umfangreicher Qualifizierungs- und Fortbildungskonzepte, um ErzieherInnen neue Handlungsstrategien und Lösungskonzepte individueller Problemsituationen zu ermöglichen.

Ebenso kann es sinnvoll sein, insbesondere in größeren Einrichtungen mit mehreren Gruppen, die differierenden Kompetenzen der Betreuungs-kräfte gruppenübergreifend zu nutzen und in Projektformen unterschiedliche Angebote für Kinder zu realisieren (z.B. Waldtage/ Naturpädagogik, sportliche Aktivitäten, hand-werkliche Förderung, Motorik etc.). Die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen Per-sönlichkeit ist das Ziel früh-kindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung. Dieser Auftrag des SGB VIII an die Kinder-tagesstätten wird im nieders. Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder in den §§ 2 und 3 aufgegriffen und der eigene Bildungs- und Erziehungsauftrag ausdrücklich genannt.

Die Fachkräfte des FamilienBüros können hier mit den FachberaterInnen der Trä-ger der Kindertagesstätten Impulse setzen, zur Diskussion anregen und ggf. Be-ratungen für ErzieherInnen anbieten.

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Sprachförderung in Kindertagesstätten In ausgewählten DRK- Kindertagesstätten werden mit Unterstützung der Kinder- und Jugendstiftung des DRK Sprachfördermaßnahmen für Kindergartenkinder bereits umgesetzt. Hier kann das FamilienBüro flankierende Unterstützungsmaßnahmen auch für Kinder in der Kindertagespflege initiieren und mit geeigneten Kooperationspart-nern z.B. in Kindertagesstätten oder im FamilienBüro durchführen.

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Kooperation Kindertagesstätten – Tagespflege - Schulen Seit 2005 besteht in der Stadt Springe ein Arbeitskreis aus ErzieherInnen der Kindertagesstätten und Lehrkräften der sieben Grundschulen. Unter der Koordi-nation und Moderation des DRK- Kreisverbandes als größtem Träger der Kinder-tagesstätten in Springe werden Kooperationsmöglichkeiten diskutiert und kon-krete Umsetzungsschritte geplant. Festzustellen ist, dass seit Beginn dieses mehrmals im Jahr stattfindenden Arbeitskreises die Kooperation und Vernetzung beider Systeme wesentlich verbessert werden konnte. In den jeweiligen Ortstei-len gibt es enge und intensive Kontakte und Kooperationen der jeweiligen Kin-dertagesstätte und Grundschule, es finden Hospitationen und Einzelfallbespre-chungen in Bezug auf den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule statt, Kindergartenkinder besuchen „Schnuppertage“ in ihrer künftigen Grundschule und werden von den ihnen vertrauten ErzieherInnen auf diesem Weg intensiv begleitet.

Diese Kooperations- und Vernetzungsstrategie kann durch das FamilienBüro und Tagespflegepersonen sicherlich ergänzt werden, um die positiven Aspekte dieses Arbeitskreises auch für den Bereich der Tagespflege- Betreuungsangebote aus-zuweiten.

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Öffentlichkeitsarbeit Das Jugendamt ist verpflichtet, auf das Angebot der Kindertagespflege in geeigneter Form hinzuweisen. Nach §13 SGB I ist das Jugendamt zur Aufklärung verpflichtet, nach §14 SGB I zur Beratung und nach §15 SGB I zur Auskunft. Im SGB VIII wird eine diesbezügliche Verpflichtung des Jugendamtes – bezogen auf die Kindertages-pflege – festgelegt (§ 24 Abs. 4 Satz 1 SGB VIII). Das Schul-, Sport- und Jugendamt der Stadt Springe stellt unter anderem auf der städtischen Homepage sogenannte Informationsblätter zu relevanten Themenberei-chen des Amtes zum Download zur Verfügung. Auch die Bereiche der Tagesbetreu-ung und Kindertagesstätten werden an dieser Stelle umfangreich dargestellt. Im Gebäude des Schul-, Sport- und Jugendamtes, in der Stadtbibliothek und VHS Calenberger Land werden diese Informationen an Interessierte weitergegeben. Darüber hinaus informiert das Amt in den örtlichen Tageszeitungen über Aufgaben und Leistungen des Amtes. Das FamilienBüro kann hier weitere Informationen an zentraler Stelle weitergeben. Insbesondere das derzeit anvisierte Ladenlokal in der Springer Innenstadt bietet mit der Schaufensterfläche ganz neue Möglichkeiten und Chancen einer transparenten Informationspolitik der Stadt Springe in Bezug auf Betreuungsmöglichkeiten und Maßnahmen der Familien-Offensive. Das FamilienBüro ist ein sozialpolitisches Instrument zur Verbesserung der Fami-lienfreundlichkeit für Kinder und deren Familien in der Stadt Springe. Es kann damit zu einem positiven Standortfaktor und Angebot der Wirtschafts- und Imageförderung für Springe werden.

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Anhang FamilienBüro der Stadt Springe

Ladenlokal Innenstadt Springe (Verkehrsberuhigter Bereich)

Zum Niederntor 18

Erdgeschoss, Schaufensterfront Fläche: ca. 100m²

Entfernung zum Marktplatz: 50m

Entfernung zum Schul-, Sport- und Jugendamt: 80m

Dieses Gebäude bietet sich als eine mögliche Variante an. Nach weiteren Alternativen wird gesucht.

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Ausstattung des FamilienBüros Büroarbeitsbereich

2 Büroarbeitsplätze (Bürotische/ Bürostühle/ Rollcontainer) mobil 4 Aktenschränke 3 Offene Regale 2 Telefone (Anbindung an Stadtverwaltung) 1 Faxgerät (Anbindung an Stadtverwaltung) 2 EDV- Ausstattung (2x PC/ Monitor, 1x Farbdrucker, Internet DSL) 1 Mobile EDV- Einheit/ Notebook 1 Kopierer 1 Mobile Trennwand 3m

Kinderspielbereich 1 Kindertisch 6 Kinderstühle Kinderspielzeug, Spielteppich etc. Aufbewahrungsboxen

Besprechungs-/ Beratungsbereich 4 klappbare Besprechungstische 1x 1m

10 Besprechungsstühle 20 Klappstühle als Ergänzung 1 Miniküche mit Kaffeeautomat und Zubehör

Informations-/ Präsentationsausstattung 2 Moderationswände 1 Moderationskoffer 1 FlipChart 2 Prospektständer (DINlang, A5, A4)

10 Posterwechselrahmen A2/A1 1 Beamer (hohe Lichtstärke) 1 Glas- Vitrine 2 Outdoor- Plakatständer 2 Beach-Flags (Fahnenständer mit Logo-Fahne) Hinweisschilder Innenstadt

Die Gestaltung und Einrichtung des FamilienBüros erfordert ein hohes Maß an Flexibilität und gestalterischen Möglichkeiten, um für Beratung, Begleitung, Qualifizierungsmaßnahmen und Schulungen, aber auch zur adäquaten Informationsweitergabe und Präsentation optimale Bedingun-gen bieten zu können. Sämtliches Mobiliar (außer Schränke/ Regale) soll mobil ausgerichtet sein, um im Bedarfsfall den Raum in vollem Umfang für Veranstaltungen/ Seminare etc. nutzen zu können.

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Kontakt & Ansprechpartner

STADTSPRINGE Schul-, Sport- und Jugendamt Schulstraße 1 31832 Springe/ Deister

Dirk Schröder Amtsleiter Fon 05041- 73- 335 Fax 05041- 73- 284 Email [email protected] Web www.springe.de

Konzeption, Layout und Grafiken: Dirk Schröder Fotos/ Bilder: Dirk Schröder, www.pixelio.de Mai 2007


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