Research Collection
Doctoral Thesis
Ueber die Konstitution von Ambreïn, Manool und Sclareol
Author(s): Dürst, Otto
Publication Date: 1950
Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000092010
Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted
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ETH Library
ÜBER DIE KONSTITUTION VON
AMBREÏN, MANOOL UND
SCLAREOL
VON DER
EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN
HOCHSCHULE IN ZÜRICH
ZUR ERLANGUNG
DER WÜRDE EINES DOKTORS DER
TECHNISCHEN WISSENSCHAFTEN
GENEHMIGTE
PROMOTIONSARBEIT
VORGELEGT VON
OTTO DURST
DIPL. INGENIEUR-CHEMIKER
VON DIESBACH (KT.GLARUS)
Referent: Herr Prof. Dr. L. Ruzicka
Korreferent : Herr Prof. Dr. V. Prelog
BASEL 1950 AMEBA-DRUCK
HEIFEH LIEBER ELTERN
in Dankbarkeit gewidmet.
Meinem hochverehrten Lehrer,
HERRN P R 0 F. DR. L, R ü Z T C K A,
unter dessen Leitung die vorliegende Arbeit ausgeführt wurde,
danke ich herzlich für das mir entgegengebrachte 'iVohlwollen
und für das rege Interesse.womit er diese Arbeit förderte.
Für die vielen Ratschläge und Anregungen möchte ich
Herrn Dr'. 0. Jeger meinen besten Dank aussprechen.
INHALTSVERZEICHNIS
Seite
Theoretischer Teil 5
A. Einleitung 5
B. Bisherige Arbeiten
zur Konatitutionsaufklärung des Ambrelns 8
C. Kurze Orientierungüber das Diterpen Manool .13
D. Eigene Arbeiten 16
1. Beziehungen des Triterpens Ambrein,
mit den Dlterpenen der Manool - Gruppeund der Abietinsäure 1°
2. Partialsynthèse des Ambratriens 22
E. Die Konstitution des Ambrelns 24
F. Zusammenfassung 29
Experimenteller Teil 30
Literatur .......48
THEORETISCHER TEIL.
A. EINLEITUNG.
Das graue Ambra ist dank seinem, charakteristischen,
an Moschus erinnernden Geruch,seit Jahrhunderten ein ge -
suchter und wertvoller Riechstoff^'.Diese begehrte Substanz
wird auf den Meeresoberflächen schwimmend,oder im Darm
kranker Pott - oder Spermwale (Physeter macrocephaluB L.)
gefunden.Aber die Entstehung weiss man noch sehr wenig,
doch weist die Tatsache,dass es von WalfischJägern immer
im Darm von kranken Pottwalen gefunden wird,auf einen
pathologischen Vorgang hin.
Über die Bestandteile des grauen Ambra liegen eine
ganze Anzahl Arbeiten vor.Es sei darüber im Folgenden kurz
referriert.
Aus der alkohol - resp. äther - resp. petroläther-
löslichen Fraktion des grauen Ambra isolierten Pelletier
und Caventou (ZI).Riban (2X)»Suzuki (*3).Lardon (a*) und
Lederer (33) das bei 82 - 83° schmelzende A m * r e 1 n
C,qHc20,welches als ein tricyclischer Triterpenalkohol
charakterisiert wurde.
Neben dem Ambrein,das der weitaus wichtigste Bestand -
teil des grauen Ambra ist.konnte noch eine Reihe weiterer
Verbindungen gefunden werden.
Uebnr Vorkonrnen,Entstehung,Verwendung und Eigenschaftendes grauen Anbra möchte ich auf die Literaturzitate 1-20
verweinen.
- 6 -
So gelang es Suzuki einen roten porphyrinähnlichen
Farbstoff zu gewinnen.Okahara (iff) versuchte ihn. weitgehend
zu reinigen und weist auf Grund spektroskopischer unter -
suchungen auf die Ähnlichkeit mit Koproporphyrin hin.
Bis zu 40 "/o Epikoprosterin konnte bei der Untersu -
chung verschiedener Ambrastücke durch Isiguro und Watanabe
(26) sowie Janistyn (2?) erhalten werden.Mittels Chromato -
graphie trennte der letztere Forscher kleinere Mengen
Koprosterin und Cholesterin ab.Den japanischen Forschern
glückte ferner die Isolierung von Arachidsäure C20H40^2*Aus den flüchtigen Bestandteilen des grauen Ambra
isolierten Ruzicka.Seidel und Pfeiffer (31) ein monoeye —
lisches,einfach ungesättigtes Keton C^HopOidem das Jonom -
Gerüst zukommt und welches in letzterer Zeit als ein Spalt¬
produkt des Ambreins erkannt wurde.
Sabetay und Sandulesco (ii) erhielten bei der Unter —
suchung des Ambra ein öliges Ketongemisch,aus welchem
Lederer und Mitarbeiter (AS) durch fraktionierte Destillation,
Chromatographie und Umkrystallisation,in nahezu 50-proz.
Ausbeute,eine bei 61 — 62° schmelzende Substanz abtrennten
und sie als Koprostanon - 3 identifizierten.
Dieselben Autoren gewannen aus den freien Säuren des
grauen Ambra die Dicarbonsäure CpyH.gO.jdie man durch Oxy -
dation von Koprostanon darstellen kann.
In einer früheren Abhandlung stellte Lederer (30) das
Vorkommen eines öligen,farblosen,geruchlosen und gesättig -
ten Kohlenwasserstoffes C,gH,g fest,welcher wahrscheinlich
mit Pristan identisch ist,einem Kohlenwasserstoff,der schon
von japanischen Forschern aus diversen Fischölen gewonnen
wurde ( **t~ SZ).Über seine Konstitution ist aber noch nichts
bekannt.
Das Ambrein CjqH^O ( I ) wurde in den letzten Jahren
im hiesigen Institut besonders eingehend von Lardon (2^)
untersucht.Seine Abbau - und Dehydrierungsresultate spre -
chen dafür,dass im Ambreïn ein zweifach ungesättigter
tricyclischer Alkohol vorliegt.Es ist somit das einzige
bekannte Triterpen mit tricyclisehem Bau.Bis heute ist es
nicht gelungen die einzelnen Untergruppen der Triterpene
miteinander in Beziehung zu bringen,mit Ausnahme des tetra-
cyclischen Basseols (33),das in das pentacyclischeß- Amy -
rin überführt worden ist.Dagegen lieasen Abbauprodukte des
Ambreins eine gewisse Ähnlichkeit mit Verbindungen der Di —
terpenreihe vermuten,die in der vorliegenden Arbeit zu
vergleichenden Untersuchungen Anlass gaben.Es gelang in
'ihrem Verlauf,den Triterpenalkohol Aabrein mit dem bl -
cyclisehen Diterpenalkohol Manool (33 ) experimentell zu
verknüpfen und diesen wiederum in einen direkten Zusammen -
hang mit der Abietinsäure 'zu bringen,deren Kohlenstoff —
gerüst aufgeklärt ist.
2^H.HrZeiss gibt„in einer Abhandlung über die Chemie der
Harzsauren eine Übersicht über die KonstitutionsaufkläruBgder Abietinsäure mit den entsprechenden literaturangaben.Chem.Rev. 42 163 (1948).
- 8 -
B. BISHERIGE ARBEITEN ZUR
k_oïïstitutionsaïïfklXruitg DES
AMBHEÏNS.
1. Die Bruttoformel.
Die ersten in der Literatur bekannt gewordenen
Arbeiten führten, die bekannten französischen Chemiker
Pelletier und Caveatou (a-f) ausreichen nach den heutigen
Kenntnissen ein sehr unreines Produkt zur Verfügung stand.
Beinahe hundert Jahre später,1912»hatte Riban (aa) für das
Ambrein die Bruttoformel Cp^H.QO und den Schmelzpunkt 82°
angegeben.Suzuki (*3) hatte als erster reines Ambrein in
den Händen.Seine Substanz schmolz bei 83° und zeigte in
alkoholischer Lösung eine spezifische Drehung von + 20,5°;anhand der Analysenresultate nahm Suzuki die Bruttoformel
CpgH..O an.Erst vor ca. zehn Jahren gelang es Lardon^**;
ein einheitliches Produkt vom Schmelzpunkt 82 - 83° und der
spezifischen Drehung von + 14° in Benzol,zu gewinnen.Die
Konstanten des Präparates von Lardon deckten sich grössten -
teils mit denjenigen des japanischen Autors,doch kommt
er auf Grund der zahlreichen Analysen und der weiter unten
beschriebenen Abbauresultate zur Bruttoformel C,0H520,waszur arbeitshypothetischen Einteilung des Ambreins zur.
Gruppe der Triterpen - Verbindungen führte.
2. Die funktionellen Gruppen.
Doppelbindungen.
Der ungesättigte Charakter des Ambreins kam in der
Parbreaktion mit Tetranitromethan zum Ausdruck.Bei der
katalytischen Hydrierung mit Platinoxyd - Katalysator
- 9 -
wurde eine Wasserstoffaufnähme von zwei Mol'' beobachtet,wobei das Ambrein in das ölige,gegen Tetranitromethan
gesättigte Tetrahydro - ambrein überging.Die Anwesenheit
von zwei Doppelbindungen wurde weiter durch Titration
mit Benzopersäure gesichert,wobei zwei Atome Sauerstoff
verbraucht wurden.Da das Ambrein im U.V. bis 220 m/« keine
Absorption aufwies,nahm Lardon (îv) an,dass sich die
Doppelbindungen des Ambreins in isolierter läge befinden.
Die Hydroxylgruppe.
Die Bestimmung des aktiven Wasserstoffes nach
Zere witinoff (gef.: 0,23 #;ber. für 1 OH: 0,24 #) liess
auf die Anwesenheit einer Hydroxylgruppe schliessen;doch
gelang es nicht,sie durch Bildung von Estern nachzuweisen.
Bei der vorsichtigen Behandlung mit Acetanhydrid - Pyridin
bei Zimmertemperatur blieb das Ambreïn unverändert.Beim
Kochen mit Acetanhydrid oder wasserfreier Ameisensäure.
wurde hingegen »Yasser abgespalten und es entstand ein
öliger Kohlenwasserstoff c*oH50 (*Si)«l)ei dem sicl1 "i*
Benzopersäure drei Doppelbindungen nachweisen liessen.Die
Hydrierung des Wasserabspaltungsproduktes mit Platinoxyd —
Katalysator in Eisessig bei 50° ergab die Aufnahme Ton nur
zwei Mol Wasserstoff.Das nicht krystalline Hydrierungs —
Produkt C3qHç4 (sS) verbrauchte bei der Titration mit
Benzopersäure noch ein Sauerstoff - Atom und war gegen
.Tetranitromethan ungesättigt.Es hatte also bei der Wasser -
abspaltung keine Cyclisierung stattgefunden,da sonst der
Kohlenwasserstoff C3qH54 gesättigt sein müsste.Bei der
Einwirkung von kochendem Acetanhydrid auf das Tetrahydro —
ambrein erhielt man einen weiteren einfach ungesättigten
Kohlenwasserstoff C,QH,-..Da es sich um ölige Produkte
handelte,war es nicht möglich,die beiden auf verschiedenen
Wegen gewonnenen Verbindungen miteinander zu vergleichen.
^Y.'urde durch Suzuki auch beobachteter erhielt ein kry -
stallines Hydrierunfsnrodukt vom Smp.:78 - 80°,was aber einGemisch von Ambrein und Tetrahydro - ambrein sein dürfte.
- 10 -
3. Abbaureaktionen -des Ambreina.
Bei der von Lardon durchgeführten Ozonisation des
Ambrelns in Tetrachlorkohlenstoff — Lösung entstanden ein
krystallines gesättigtes Lacton ( V^eine flüssige ke —
tonische Fraktion und als leichtflüchtiges Produkt Amei -
sensäure (2ÜZ);die übrigen sauren Produkte der Ozonisation
konnten noch nicht eindeutig identifiziert werden.Das Lacton
C17H28°2 wies ^ u*v* keine Absorption auf»schmolz bei 140 -
141° und hatte in Chloroform - Lösung eine spezifische
Drehung von + 30°.Mit Hydrazinhydrat erhielt man ein Derivat
C^H-pOpNofdas ein Hydrazid der Oxysäure O^yH^qO» sein kann.
Auf Grund dieser experimentellen Resultate nahm. Lardon
an, das s es sich um ein iT- oder & - Lacton handle.Der
Lactonring konnte durch Kochen mit alkoholischer Schwefel -
säure,unter Bildung eines ungesättigten Esters geöffnet
werden.Durch Verseifung mit alkoholischem Kaliumhydroxyd
entstand aus dem Produkt eine bei 122 - 123° schmelzende
und mit dem Lacton isomere Säure OnyHpgOp (5 )»^ie gegen
Tetranitromethan ungesättigt war und im U.V. keine Absorp —
tian aufwies.Bei der Hydrierung mit Platinoxyd - Kataly -
sator in Eisessig liess sich die Doppelbindung absättigen,
wobei die entsprechende gesättigte Säure 0t7H5q0q( VÜT )
entstand.
Die öligen Mutterlaugen aus der Gewinnung des Lactons
wurden im Hochvakuum einer fraktionierten Destillation
unterworfen.Aus der ersten Fraktion,die bei 110 - 130°
(0,4 mm) überging,wurde mit dem Sirard - Reagens T eine
bei 110 - 112° (0,4 mm) siedende flüssige ketonische
Fraktion abgetrennt.Daraus konnte ein monocyclisches
Diketon 012H2002 ( iE ) in Form des bei 213° schmelzen -
den Di - semicarbazons On/^gOgNg sowie des Di - phenyl -
semicarbazons CjgH^OgNg isoliert werden.Das Diketon
liess sich weiter dtirch vorsichtige Behandlung mit Alkali
zum krystallinen,gesättigten,bicyclischen Oxyketon ci2H20°2( jx ) cyclisieren,Smp.: 162°.'Jährend man in neutraler Lö -
- 11 -
sung das zu erwartende Phenyl - semicarbazon c]qH27°?N3( *! ) erhielt,wurde in saurer Lösung gleichzeitig Wasser
abgespalten und es entstand ein bei 195° schmelzendes
Phenyl - semicarbazon ciqH25ON3 (SÜ )«Aus der Spaltungmit Oxalsäure im Vasserdampfström resultierte ein öliges
Keton C12Hlö0 (xïï[),das im U.V. ein Abaorptionsmaximum bei
243 mytt ,log £ = 4,2 aufweist und demnach äL,ß - ungesättigtist.In Chloroform - Lösung hatte es eine spezifische
Drehung von + 0,4°.Eine optisch inaktive Form des ungesät -
tigten Ketons erhielt Lardon durch Chromatographie des
Diketons C^2H20^2 an Aluminium0*^.Vor kurzem gelang
Büchi.Jeger und Ruzicka (36) die Synthese des Ketons (xw").
wobei das Phenyl - semicarbazon (Smp.: 179 - 181°} und
Semicarbazon (Smp.: 185 - 186°) die gleichen Schmelz -
punkte aufwiesen,wie die entsprechenden Derivate des optisch
inaktiven Ketons und mit denselben auf Grund der Mischprobe
identisch sind.
Bei der Dehydrierung von Ambrein mit Selen wurden
1,5,6 — Trlmethyl - naphthalin (Agathalin) und 1,6 -
Dimethyl - naphthalin erhalten.Beide Naphthalin - Kohlen -
Wasserstoffe wurden schon mehrmals als charakteristische
Dehydrierungsprodukte der höheren Terpene z.B. Selareol
( JV ),Tetracyclo — squalen aufgefunden.Auch das Lacton
C,7n?80o lieferte bei der Dehydrierung mit Selen das 1,5,6 -
Trimethyl - naphthalin.
Auf Grund der 'Ergebnisse des Abbaues und der De -
hydrierung wurde der Schluss gezogen,dass im lacton zwei
von den drei Kohlenstoffringen des Ambrelns enthalten
sind,und dass das Diketon ( ÏX ) den dritten Ring des
Ambrelns enthält.Es sind somit bei der Ozonisierung des
Ambrelns 29,bezw. bei Berücksichtigung der gleichfalls
isolierten Ameisensäure 30 Kohlenstoffatome der Molekel
prfasst worden.Dadurch konnte man annehmen,dass das Am -
brelr. ein Vertreter einer bis anhin unbekannten Gruppe der
tricyclischen Triterpene ist.Es wurde ihm vorläufig die hy -
pothetische Formel (T) zugeschrieben,anhand derer dann für
das Lacton die Formel (2) und für das Diketon die Formel
(jj<) angenommen wurde.
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- 13 -
C. H BZ E ORIENTIERUNG ÜBER DAS
DITERPÏÏN ÏAÏOOI,
Vor ca. dreizehn Jahren isolierten Hosking und
Brandt (3v) aus dem Holz von Dacrydium biforme den hi -
cyclisehen Diterpenalkohol Manool.Mit ihm sind weitere
Diterpene nahe verwandt,so das hicyclische Diol Sclareol
( iZ ) aus Salvia sclarea L.,das tricyclische Manoyloxyd
( *S ) und das Keto - manoyloxyd (xxT),beide aus Dacrydium
Colensoi.
Das Manool ( W ) liess sich über die identischen
Dihydro - resp. Trihydrochloride mit dem Manoyloxyd und
dem Sclareol verknüpfen.
Durch die Bestimmung des aktiven Wasserstoffes nach
Zerewitinoff konnte eine Hydroxylgruppe festgestellt wer -
den,die tertiär ist,da sie sich leicht mit Ameisensäure
abspalten lässt und die Veresterung schlecht verläuft.
Die zwei Doppelbindungen liessen sich durch katalyti —
sehe Hydrierung nachweisen.Unter geeigneten Bedingungen
konnte man eine Dihydrostufe isolieren,was darauf schlies -
sen lässt,dass die eine Doppelbindung etwas leichter hydrier -
bar war als die andere.
Aus Tetrahydro - manool liess sich efcenso Wasser ab —
spalten»wobei man beim nachfolgenden Ozonisieren ein Keton
C18H32° und eine säure C16H28°2 ernielt.Die Wasserabspaltung
erfolgte demnach in zwei Richtungen,teils von Kohlenstoff —
atom 13 nach 14,teils von 13 nach 12.Die tertiäre Hydroxyl -
gruppe befindet sich deshalb in der Seitenkette,am Kohlen —
stoffatom 13.
OH OH
XX X » -H»
14 -
XXII
COOH
Aus der Ozonisation (35) in Tetrachlorkohlenstoff bei
0° resultierte viel ïormaldehyd mid ein öliges Diketon
C17H28°2 (*Eï)'Es Sal3 keine der für 1,3 - oder 1,4 - Di -
ketone charakteristischen Reaktionen,hingegen führte die
Behandlung mit alkoholischer Natriumhydroxyd - Lösung zu
einer inneren Aldolkondensation und Bildung des trieyc -
lischen Oxy - ketons C17H2g02 (xxvj) Smp.: 199°,was für
1,5 - Diketone bezeichnend ist.Bei der energischen Re -
aktion mit warmem Natrium - äthylat konnte das krystalline,
ungesättigte Keton cv7H250 (xxvii) Smp.: 71° erhalten werden.
Als Folge der Umsetzung des Oxy - ketons mit Methyl - mag -
nesiumjodid,Wasserabspaltung und anschliessender Dehydrie -
rung des Kohlenwasserstoffes C,gH2q (xxva) wurde Pimanthren
(xxix ) erhalten.Die Carbonylgruppe des Oxy - ketons (xxvi)
sowie des ungesättigten Ketons (xxvii) befindet sich somit
am Kohlenstoffatom 7 des tricyclischen Gerüstes.Dadurch
ist bewiesen,daas die eine Carbonylgruppe im Diketon (xxy)
am Kohlenstoffatom 13 des Manool - Gerüstes haftet und da
das Diketon ein 1,5 - Diketon ist,muas sich die zweite Car -
bonylgruppe am Kohlenstoffatom S im Manool — Skelett be -
finden,was auch die Lage der extracyclisehen und weniger
aktiven Doppelbindung des Manools erklärt.
- Ie -
N /
Die von Hosking und Mitarbeitern ( 3^,35) beschrie -
benen Umsetzungen des Manools erlaubten die Aufstellung
der Strukturformel (M ) für diese Verbindung,in welcher
nur noch die Stellung der,durch Abbaureaktionen nicht
erfassten,auf Grund der Isopren - Regel am Kohlenstoff —
atom 5 angenommenen,quaternären llethylgruppe zu sichern
wäre.
16 -
D. EIGENE ARBEITER
1. Beziehungen des Triterpens Ambrein mit den Diterpenen
der Manool - Gruppe und der Abietinsäure,
a) Überführung des Ambreins in ein, Abbauprodukt dee Manools.
0»)
In der von Ruzicka und lardon (w) vorgeschlagenen
Konstitutionsformel (7 ) des Ambreins war die Struktur der
Ringe A und B nur auf Grund der Dehydrierungsresultate und
der Isopren — Regel abgeleitet worden.Beim oxydativen Ah —
bau des Ambreins,sei es mit Ozon,Kaliumpermanganat oder
Chromsäure wurde ein gesättigtes Laoton ci7^2Q°2 ^—
^
erhalten.Es ist nun gelungen ,die von Lardon Im) aus dem
lacton hergestellte gesättigte Säure CW^QOg ( VJÏÏ) nach
ffieland.Schlichtung und Jacobi zu einer von Hosking und
Brandt (31*) aus dem Diterpen Manool gewonnenen Säure ci6H2g02
(xxiv) abzubauen und auf diesem Wege die Ringe A und B des
Triterpens Ambrein mit den beiden Ringen des Diterpens
Manool zu verknüpfen.
Der Methylester (xxg) wurde mit Phenyl - magnesium -
bromid zu einem in reiner Form nicht isolierten Carbinol
(xxxT) umgesetzt,das durch'Kochen mit Eisessig in das Di -
phenylmethen - Derivat (xxxii) (Smp.t 90°) übergeführt wurde.
Durch Ozonisation dieses Kohlenwasserstoffes in Eisessig
und Nachoxydation des Ozonids mit Chromsäure entstand in
guter Ausbeute eine Säure C,gHpgO«.Sie erwies sich sowohl
nach Schmelzpunkt,Mischprobe,spezifischer" Dreirang,als auch
nach Schmelzpunkt und Mischprobe der Anilide als identisch
mit der von Hosking und Brandt bei der Ozonisation von
Tetrahydro - manoen (yp isolierten Säure C^sHggOg.
- 1" -
Durch dieses Ergebnis war die Struktur dps Lactons
und somit auch die des Ambre'ins weitgehend gesichert.Einzigdie genaue Lage der quaternären,zwischen den Ringen A und
B liegenden Methylgruppe musste noch abgeklärt werden,dasie his anhin experimentell nicht erfasst werden konnte.
Als Bindungsorte kamen nur die Kohlenstoffatome 5 und 6
in Präge.Unsicher war auch noch die Fixierung des tertiären
Hydroxyls im Ambrein,da dafür die Stelltuigen °. oder 10
möglich sind.
Bei der Oxydation des Sclareols (38) mit Chromsäure
entsteht ein neutrales Oxydationsprodukt C-, pB^f-Ogt (xxxnO,
in dem das nächst niedere Homologe des aus Ambrein zu -
gängliehen lactons ( V ) vorliegt.Da das Manool bereits
früher mit dem Sclareol verknüpft worden war»versuchten
wir noch,ausgehend von Sclareol,auf einem anderen Wege zu
der Abbausäure Cl6H2b02 (xxjy) des Manools zu gelangen.In
analoger V/eise wie beim Lacton ( V ) aus Ambrein öffneten
wir den Lacton - Ring durch längeres Kochen mit alkoholischer
Schwefelsäureund isolierten erwartungsgemäss einen ungesät -
tigten Ester.Die daraus nach der Verseifung gewonnene un -
gesättigte Säure C"l6R"2g02 wurde mit Platinoxyd - Kataly -
sator in Eisessig hydriert,doch hatte das Reaktionsprodukt,
dessen Elementaranalyse auf eine Säure CTßH28^2 B,Mi*8,ei -
nen tieferen konstanten Schmelzpunkt. (Smp.: 104°) und eine
tiefere spezifische Drehung als die entsprechenden Produk -
te aus Ambrein und Manool.Die Hischprobe hingegen ergab
keine Schmelzpunktserniedrigung.
Die isomere Säure wurde nicht weiter untersucht.Es ist
sehr wahrscheinlich,dass in diesem Abbauprodukt ein Stereo -
isomeres der gesuchten Verbindung (xxiv) vorliegt.
- ltî -
ym R » CHi-CHx- cooh
XXX R» CHj-CH9. COOCH»
xxxt R - CHi'CHx-cCoHj^H»),R- CHi-CH=c(.CtHl)xxxx"
CO
- ln -
t>) Überführung des Manools in ein Umwandlungsprodukt der
Abietinsäure ( 39 ).
Wie schon oben kurz erwähnt wurde,ist die quatemä -
re Llethylgruppe in Stellung 5 oder 6 des Ambrelngerüstes,
resp.des Kanoolgerüstes durch Abbaureaktionen nicht er -
fasst worden.Pur den Nachweis dieser Seitenkette schien
uns nun das von Hosking (35) aus Manool gewonnene tri -
cyclisohe Oxy - keton (XXvt) als ein geeignetes Ausgangs -
material,da diese Verbindung an der gleichen Stelle des
Kohlenstoffgerüstes,an der in dem tricyclischen Diterpen
Abietinsäure ( 5 ) die Isopropyl - Seitenkette sitzt,eine
Carbonyl - Gruppe enthält.Die Konstitution der Abietinsäure
ist bekanntlich vollständig gesichert,und die in Betracht
kommende Methylgruppe zwischen den Ringen A und B durch die
Reaktionsreihe
^COOH COOH
OkjjcI. j^^t-COOH s,(^
L>-COOH
XXXVI
nachgewiesen.
'Vir haben nun das Oxy - keton (xxvi) nach den An -
gaben von Hosking (35) und auf einem teilweise abgeänder -
ten,neuen Wege in grösserer Menge hergestellt,indem wir
das iJanool mit Osmiumtetroxyd zum krystallinen Pentol (»xv«)
Smp,: 104 - 185°toxydierten und dieses anschliessend mit
Blei(IV)-acetat zum Mketon (xx£) spalteten.Dieses liess
sich nach der früheren Vorschrift durch Einwirkung von
Alkali zum Oxy - keton cyclisieren.
- 20 -
Zur Verknüpfung des Manools nut der Abietinsäure
wurde das Oxy - keton mit Isopropyl - magnesiumbromid
zum nicht in reiner Form isolierten Reaktionsprodukt (xXXVtfr
ungesetzt.Durch anschliessende Wasserabspaltung und nach -
einander folgendeBehandlung mit K - Bromsuccinimid und
Natriumacetat in Eisessig - Lösung wurde es zum amorphen
Dehydro - abietan (XL) umgewandelt.
Ein Kohlenwasserstoff der Struktur (^L) wurde schon
früher aus Dehydro - abietinsäure (XLj) bereitet (wo) und
als Krystalle vom Smp.: 41 - 44° beschrieben.In unserem
Institut wurdö nun (£^) ebenfalls aus Dehydro - abietin -
säure hergestellt.Doch konnte das Präparat,ähnlich wie
das oben angeführte Umwandlungsprodukt des Manools,nicht
in krystalliner Form gewonnen werden.
Die beiden aus Manool und Abietinsäure erhaltenen
Präparate lieferten aber bei der Umsetzung mit Salpeter -
säure in guter Ausbeute ein kryatallines.in allen Eigen -
Schäften identisches Dinitro - dehydro - abietan C2rft>8°4N2 *lïfcï)Durch diesen direkten Zusammenhang des bicyclischen
Manools mit der tricyolischen Abietinsäure,deren Kohlenstoff¬
gerüst aufgeklärt ist,konnte die Konstitution des Sclareols
und Manools,insbesondere der Sitz der ajuaternären Methyl -
gruppe am Kohlenstoffatom 5 des Gerüstes,vollständig ge -
sichert werden.Dieses Ergebnis erlaubt nun auch,die bis
arihin nicht genau fixierte Methylgruppe des Ambreins am
Kohlenstoffatom 5 festzulegen.
Ferner ist der Hinweis gestattet,dass die tricyolischen
Diterpene Abietinsäure,Dextro - pimarsäure und laevo -
pimarsäure,die schon früher in den Ringen A und B,durch
Isolierung der C^i^gOg - Tricarbonsäure (XXW),sterisch
verknüpft werden konnten ( V',W) »gleichen räumlichen Bau
dieser Ringe wie die vier Vertreter der bicyclischen
Manool - Untergruppe besitzen.
- 21 -
COOH COOH
- 22 -
2. Partialsynthese.des Ambratriens CtaH-tq (XIV).
Ruzicka.Büchi und Jeger (33,) gelang es vor kurzem
die optisch inaktive Form des beim oxydativen Abbau des
Ambrelns (a<«,29) erhaltenen Dihydro- jf - jonons (xlvO
synthetisch herzustellen.Es lag nun nahe,ausgehend von den
Abbauprodukten des Ambrelns,dem ungesättigten Keton
C13H22° ^XLVI) vm& der ungesättigten Säure C^H^C^ (21 ),das Kohlenstoffgerüst dieses tricyclischen Triterpens wieder -
aufzubauen,was als erster Schritt zur Totalsynthese des
Kohlenstoffgerüstes des Ambrelns bewertet werden kann.
Die nach Dardon (3«i) hergestellte ungesättigte Säure
C17H28°2 ^2 ) wurde mit Lithium - aluminium - hydrid um -
gesetzt und der auf diesem Wege in sehr guter Ausbeute erhal -
tene ungesättigte Alkohol (xDifl mit Phosphortribromid in
das Bromid (xDy) umgewandelt.Durch Umsetzung des Bromids
mit Magnesium wurde die Grignard - Verbindung (XLV) her -
gestellt und anschliessend mit Dihydro - f - jonon umgesetzt.
Das dabei entstehende Carbinol (xlvii) ,das mit Ambrein isomer
ist»wurde in reiner Form nicht isoliert,sondern durch Wasser -
abspaltung mit Acetylchlorid in einen Kohlenwasserstoff
C30H50 (Ö¥) übergeführt.
Der so gewonnene Kohlenwasserstoff weist die gleiche
spezifische Drehung wie das Ambratrien auf und ist mit diesem
auf Grund des Spektrums im I.R, ' identisch.Zur weiteren
Stützung des Identitätsbeweises wurde aus dem durch Partial —
synthèse gewonnenen Kohlenwasserstoff das Trihydrochlorid
hergestellt,welches mit dem nach der Vorschrift von Lederer
und Mitarbeitern (29) hergestellten Ambrein - trihydrochlorid
identisch ist.
^'Für die Ausführung der Infrarot - Absorptionsspektrendanke ich Herrn H. Günthard bestens.
eooH CHXR
XL.ni R - -OH
n& R = - Br
xüv R »-
MffBr
- 24 -
E. DIE KONSTITUTION DES
AMBREÏNS.
Bevor wir nun eine Zusammenstellung der Abbauergelt -
nisse machen,die zur vollständigen Sicherung der Strut -
turformel des Ambreins geführt haben,sei noch auf die
Untersuchungen von Lederer und Mitarbeitern hingewiesen,
die im Verlaufe der vorliegenden Arbeit publiziert worden
sind,und speziell zur Lokalisierung der Hydroxylgruppe
im Kohlenstoffgerüst des Ambreins führten.Der Beitrag den
dieser Arbeitskreis geleistet hat,kann wie folgt zusam -
mengefasst werden.
In einer ersten Publikation,die sich mit Ambrein
befasste,konnten Lederer,Marx,Mercier und Perot (39) die
wichtigsten Ergebnisse der Lardon'sehen Versuche bestä -
tigen.Ihr Ambrein hatte die gleichen physikalischen Eigen -
Schäften,ebenso konnten sie zwei isolierte Doppelbindungen
nachweisen und bei der Wasserabspaltung mit Acetylchlorid
gelangten sie auch zu einem dreifach ungesättigten,amor -
phen Kohlenwasserstoff C,qH,-q.Daraus erhielten sie bei der
Behandlung mit Chlorwasserstoff in ätherischer Lösung
ein krystallines Trihydrochlorid.Aus dem Neutralteil der
Oxydation mit Chromsäure oder Kaliumpermanganat isolierten
sie in gleicher Weise das Lacton C^H?tJ02 ( 2 ) .Ausserdem
gelang es ihnen aus dem Ketonanteil neben dem bereits er —
wähnten Diketon C^pHpQ0? ( S ) noch ein ungesättigtes
Monoketon ci3H22° (50) (Dihydro - f - jonon) abzutrennen.
Bei der Dehydrierung des Ambreins und des Lactons mit
Palladiumkohle erhielten sie 1,2,5,6 - Tetramethyl -
naphthalin.Dieses Resultat veranlasste uns das Ambrein
erneut zu dehydrieren,wobei wir wie früher,sowohl mit Selen,
als auch mit Palladiumkohle nur 1,5,6 - Trimethyl - naph -
- "5 -
thalin fassen konnten.Bei der von den französischen For -
schern durchgeführten Dehydrierungsreaktion scheint daher,
bedingt durch die Besonderheit des verwendeten Palladium -
kohle - Präparates eine Umlagerung eingetreten zu sein.
vgl.dazu Iiinstead und Thomas (M) .In der folgenden Ver -
öffentlichung bestätigten Lederer,Mercier und Perot (4<r)
unsere Vermutung,indem sie hei Probeversuehen mit ihrem
Katalysator, ausgehend von Sclareol und Tetracyelo - squalenfwiederum 1,2,5,6 - Tetramethyl - statt 1,5|6 - Trimethyl -
naphthalin erhielten.
Ferner gelang Lederer und Mitarbeitern die Isolierung
zweier neuer Oxydationsprodukte aus dem Ketonanteil.Es
handelte sich um einen Oxy - aldehyd C^gHggOgjSmp.: 200°
(xTvw) und ein ungesättigtes Oxyd C16H2gO,Smp.: 85° (IL).
Beide geben ein identisches 2,4 - Dinitro - phenylhydrazon
vom Schmelzpunkt 163 - 166° und durch Wasserabspaltung resp.
Wasseranlagerung lassen sie sich gegenseitig ineinander ua-
wandeln.Ein analoges Verhalten haben Ruzicka.Seidel und
Engel (<•$) bei dem Oxy - keton ( £ ) und dem ungesättigten
Oxyd ( Ei),beides Oxydationsprodukte des Sclareols,beobach -
tet.Biese Beobachtungen liessen Lederer und Mitarbeiter
darauf schliessen,dass die Hydroxylgruppe im Ambrein an
der entsprechenden Stelle liegen muss wie diejenige im
Sclareol,d.h. die Bildung des ungesättigten Oxyds lässt sieh
nur von einem T- Oxy - aldehyd ausgehend,erklären,während
ein P - Oxy - aldehyd bei der Wasserabspaltung einen un -
gesättigten Aldehyd geben müsste.der aber kein mit dem Aus -
gangBmaterial identisches Derivat bilden könnte.Weiter wäre
dann das Lacton ein & - Lacton und die Oxygruppe im Ambrein
am Kohlenstoffatom 9 und nicht in Stellung 10 wie es frü -
her angenommen wurde.Einen weiteren Beweis für die obigen
Überlegungen lieferte die Tatsache,dasB es Lederer und
Mercier f**) schliesslich noch gelang aus den Oxydatiora -
Produkten des Ambreins ein homologes Lacton C^g^ö0? fäSS
- 26 -
zu isolieren,das sich in allen Eigenschaften mit dem aus
Sclareol gewonnenen Lacton,identisch erwies.
CH, O
XLVI
XLVIII
CHO
Die Untersuchungen von ^ardon und Lederer und Mit -
arbeitern,sowie die Ergebnisse dieser Arbeit,die ein voll —
ständiges Bild über den Bau des Ambrelns geben,sind im
Folgenden an Hand eines voll bezifferten Ambrein - GerüsteB
zusammengefasst.
- T7 -
a) Beweise durch oxydativen Abbau;
1. Ringe A und B.und Kohlenstoffatome 11,12,13,23,24,25,26:
Isolierung des S- lactons C^HjjoOo ( 5 ),folgt daraus
die läge der Doppelbindung zwischen den '-Cohlenstoff -
atomen 13 und 14. (is»«)
2. Hydroxylgruppe am Kohlenstoffatom 9t
Isolierung des Oxy - aldehyds C^H^gOp und des unge -
sättigten Oxyds C^H^O (<fa).
Isolierung des Lactons C^gH^gOp,identisch mit dem ana -
logen Produkt aus dem Diterpen Sclareol (44).
3. Ring E und Kohlenstoffatome 14,15tl6,27.2B,29,30:
Isolierung von Dihydro - )" - jonon iî^w1.
4. Semicycllsche Doppelhindung zwischen den Kohlenstoff -
atomen la und 2b:
Isolierung von Ameisensäure,resp. • Formaldehyd (1^,37-),
b) Beweise durch Dehydrierung;
1. Ringe A und B;
Isolierung von 1,5,6 - Trimethyl - naphthalin (3ij).
c) Beweise durch Umwandlungen:
1. Ringe A und B und Kohlenstoffatome 11.12.13.23.24.25.
26;
Verknüpfung mit einem Abbauprodukt des irianools (37).
Überführung des Manools in ein Unwandlungsprodukt der
Abietinsäure (39).
2. Ring E und KohlenFtoffatome 14.15.16.27.2B.29.30:
Überführung des Dihydro - J* - jonons in Tetrahydro -
jonon ( 2S3*).
28 -
d) Beweise durch Synthese;
1. Hing E und Kohlenstoffatome 14,15,16,27.28.29.30:
Synthese des Dihydro - f - jonons (32).2. Ringe A.B.S und Kohlenstoffatome 11,12,13,14,15,16,23,
24,25.26.27,28.29.30tPartialsynthese des Ambratriens,
Das Am'breln ist die erste cyclische Triterpenverbindung.
deren Strukturformel vollständig gesichert ist.
- 29 -
P. ZUSAMMENFASSUNG
Die von lardon aus dem Ambreln durch Abbaureaktionen
hergestellte gesättigte Säure C,7H,qO„ (vn[) wurde
nach Wieland, Schlichtl'ing und Jacobi zur Säure C, c^28^2abgebaut,welche mit einem von Hosking und Brandt aus
dem bicyclischen Diterpen Manool gewonnenen Abbau -
produkt ^gHpgOp identisch ist.
Es ist hiemjt zum erstenmal gelungen,ein Triterpen
mit einem Diterpen durch Herstellung identischer
Abbauprodukte in Beziehung zu bringen.
Das Manool wurde in ein Umwandlungsprodukt der
Abietinsäure überführt,indem das von Hosking beschrie -
bene Oxy - keton (£>jvi) zum amorphen Dehydro - abietan
umgewandelt wurde.Durch Herstellung des Dinitro -
Derivates liess es sich mit dem Dinitro - dehydro -
abietan,das ausgehend von der Abietinsäure gewonnen
wurde,identifizieren.Dadurch wurden die Ringe A und
B des Ambreîns und die beiden Ringe der Sclareol -
Manool — Gruppe mit den fingen A und B der trioyc -
lischen Diterpene der Abietinsäure - Dextro - pimar -
säure - Gruppe experimentell verknüpft und die Kon -
8titution des Ambrelns»Manools und Sclareols voll -
ständig gesichert.Die Identität der Ringe dieser
Naturstoffe bezieht sich nicht nur auf die Konstitution
der Ringe,sondern auch auf die Konfiguration der bei -
den Verknüpfungsstellen.
Es wurde eine Partialsynthese des Kohlenwasserstoffes
Ambratrien (JÎV ) auegeführt .Ausgehend von den Abbau -
Produkten des Ambrelns (I) ,den Dihydro - ^T-.jonon(XLVt) und der ungesättigten Säure C17H2802 (VI) wurde
das Kohlenstoffgerüst des Ambreîns wieder aufgebaut.Die
Identität der durch Synthese und Wasserabspaltung gewon¬
nenen Ambratriene (505) konnte anhand der I.fi. - Spektra,der spezifischen Drehungen und der Hischschmelzpunkte
der entsprechenden Trihydrochloride bewiesen werden.
- 30 -
EXPERIMENTELLER I E I I ,5'**#****•*************************************
Oxydation des Ambre'ins mit Osmium-tetroxyd zum Pentol C-iQHccOi.
Eine Lösung von 0,8 g Ambrein und 0,980 g Osmium -
tetroxyd in 10 cnr abs. Äther vrarde während drei Tagen bei
Zimmertemperatur stehen gelassen. Nach dem Abdampfen des
Äthers wurde der Rückstand mit einer Lösung von 6 g Mannit
in 30 cur Alkohol,40 car 2-n. wässeriger Natronlauge und
15 cm' Benzol vier Stunden lang am Rückfluss gekocht, und
nach dem Aufarbeiten das Reaktionsprodukt durch Umkry -
stallisieren aus Methanol - Essigester bis zum konstanten
Schmelzpunkt 202,5 - 203° gereinigt. Das Analysenpräparat
wurde 48 Stunden im Hochvakuum bei 120° getrocknet.
3,725 mg Subst. gaben 9,887 mg C02 und 3,788 mg HgO
C30H56°5 Ber* C 72'53 H l:L'36 *
Gef. " 72,43 " 11,38 $>
M = - 26° (c = 0,970 in Chloroform)
Es liegt die Verbindung Öü vor.
Spaltung des Pentols C-gHcgOcCpiQ mit Blei(I7)-aoetat.
400 mg Substanz wurden in 32 cm' Eisessig gelöst, in
einem Destillierkolben mit einer Lösung von 984 mg Blei(IY)-
acetat in 32 cm' Eisessig versetzt und sechs Stunden bei
Zimmertemperatur stehen gelassen. Darnach wurden 10 cm^
Wasser zugegeben und 8 cm' Essigsäure in zwei gleichen
Fraktionen abdestilliert. Im Destillat wurde Formaldehyd
mit Dimedon nachgewiesen. Aus der ersten Fraktion erhielt
Alle Schmelzpunkte sind korrigiert.Die optischen Drehungenvairden in einem Rohr von 1 dm Länge ausgeführt.
- 31 -
man 18 mg,aus der zweiten Fraktion 16 mg Formal - dimedon
Tom Schmelzpunkt 187 - 188a.Unter Berücksichtigung der
Ergebnisse einer gleichzeitig durchgeführten Blindprobe
errechnete sich die Ausbeute an Formaldehyd zu 50 £ der
Theorie.Der Destillationsruckstand wurde in viel Äther
aufgenommen und mit 2-n. Schwefelsäure und Natronlauge
gewaschen.Saure Produkte wurden nur in Spuren erhalten.
Den Neutralteil (240 mg) löste man in Petroläther und
ehromatographierte über eine Säule von 7,2 g Aluminium -
oxyd (Aktivität Unneutral) .Der Verlauf des Chromatogramnis
ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich.
Fraktion lösunsmittel Menge eluierter Substanz
1-2
3-4
5-9
10 -13
100 cm5 Petroläther
100 cm5 Benzol
250 cur Benzol-Äther
200 cm5 Äther
30 mg Öl
20 mg Öl
140 mg Krystalle vom Smp:192-193°50 mg Krystalle vom Smp:157-159°
Die öligen Fraktionen 1-4. die einen cedernartigen
Geruch aufwiesen,wurden noch nicht näher untersucht.
°-SÈ££22-p_i2H2002 ( X ).s Iie Fraktionen 10 - 13 wurden
aus Eosigester umkrystallisiert bis zum konstanten Schmelz -
punkt von 162,5 - 163,5°.Das Analysenpräparat wurde im
Hochvakuum bei 100° Blocktemperatur Bublimiert.
3,700 mg Subst. gaben 9,915 mg COg und 3,382 mg HgO
C12H20°2 Ber* C 73»42 H 10»27 %
Gef. " 73,13 " 10,23 %
Es liegt die Verbindung X_ vor.
- 32 -
Oxy - aldehyd Ci^Q0;; (Dv)» Pie Fraktionen 5-9
krystallisierten aus Methanol in farblosen Blättchen,
die hei 198 - 199° schmolzen.Das Analysenpräparat wurde
im Hochvakuum bei 50° während 48 Stunden getrocknet.
3,705 mg Subst. gaben 10,403 mg C02 und 3,784 mg H20
C17H30°2 Ber* C 76»64 H n'35 $
Get. " 76,63 " 11,43 °f>
Mj> = + 47° (c = 0,573 in Chloroform)
Es liegt die Verbindung LIV vor.
Oxydation zum Lacton CjjHggOo. 50 mg Oxy - aldehyd
C,H,00p in 5 cnr Eisessig liess man mit einer Lösung
von 30 mg Chromtrioxyd in 5 cm' Eisessig vier Tage bei
Zimmertemperatur stehen.Anschliessend wurde noch während
einer Stunde auf 40° erwärmt,das Reaktionsprodukt mit
wenig Methanol versetzt um überschüssiges -Oxydations -
mittel zu reduzieren und mit Wasser verdünnt.Nach üblicher
Aufarbeitung wurden 20 mg Krystalle erhalten,die aus
Essigester umkrystallisiert bei 140 schmolzen.
Das Präparat ist nach dem Mischschmelzpunkt mit dem
Lacton ci7Ho8°2 ^ 2 ) identisch.
- 33 -
Oxydation dea Ambrelns mit Kalrumpermariflanat
nach E. Lederer und lîitarbeiter.( )
Dihydro - /* - jonon. Eine Ib'sung von 26,3 g Ambreln in 790
cm' Aceton wurde zum Sieden erhitzt und portionenweise mit
79 g Kaliumpermanganat versetzt.Die Reaktion dauerte ca.
20 Stunden.Es wurde nun vom Braunstein ahfiltriert,der Rück¬
stand noch zweimal mit Aceton aufgekocht und wieder abfiltriert.
Das Filtrat engte man ein und nahm in Äther auf.Nach üblicher
Aufarbeitung wurde ein ITeutralteil von 21 g und ein saurer
Anteil von 5 g Substanz erhalten.Aus dem ITeutralteil wurden
nach dreimaliger Behandlung mit Girard - Reagens T 6 g Ke -
tonanteile abgetrennt.Anschliessend fraktionierte man in
einem Yigreua: - Kolben,wobei das Dihydro - jf~ — jonon bei
116 - 118° (11 mm) überdestillierte.
3,410 mg Subst. gaben 9,987 mg C02 und 3,407 mg H20.
C13H22° Ber* C 80,35 H 11,41 #
Gef. - 79,93 " 11,17 1°
Es liegt die Verbindung XLVI vor.
140 mg Keton wurden mit methanolischer Semicarbazid
lösung versetzt,wobei das Semicarbazon sehr rasch ausfiel.
Nach zweimaligem Umkrystallisieren bis zum konstanten
Schmelzpunkt von 189 - 190° wurde das Präparat 24 Stunden
bei 95° im Hochvakuum getrocknet.
3,824 mg Subst. gaben 9,373 mg C02 und 3,384 mg H20.
C14H250N3 Ber" C 66'89 H 10»°5- ^
Gef. " 66,89 " 9,92 <f>
Tetrahydro-jonon. 500 mg Dihydro -f- jonon wurden mit
500 mg eines 2-proz. Palladium - carbonat - Katalysatorsin 15 cm5 Feinsprit hydriert. Nach 2V2 Stunden wurde vom
Katalysator abfiltriert und nach Aufarbeitung auf übliehem
Wege, das gegen Tetranltromethan gesättigte Rohprodukt mit
methanoliseher Semicarbazidlösung versetzt. Das durch Um -
krystallisation aus Methanol gereinigte Semicarbazon
schmolz bei 179 - 180°. Das Analysenpräparat wurde 24 Stun -
den im Hochvakuum bei 80° getrocknet.
3,682 mg Subst. gaben 8,945 mg C02 und 3,508 mg H20.
C14H27OT3 Ber* C 66'35 H 10»74 *
Gef. " 66,29 " 10,66 $,
Das Präparat ist nach Mischprobe mit dem bei gleicher
Temperatur schmelzenden Semicarbazon des Tetrahydro -
jonons identisch.
laçtonJJ^-HpoOpi Aus den nichtketonischen Anteilen des
Neutralkörpers wurden 9 g des krystallisierten lactons
abgetrennt,das nach dreimaligem Umkrystallisieren aus
Essigester bei 141 - 142° schmolz. Das Analysenpräparat
wurde im Hochvakuum bei 100 sublimiert.
3f743 mg Subst. gaben 10,591 mg COg und 3,582 mg Hg-O
C17H28°2 Ber* C 77'22 H 10»68 ^
Gef. " 77,22 " 10,71 f»
L±y= +30° (c = 0,729 in Chloroform)
Es liegt die Verbindung V^ vor.
35
Abbau des Ambrein - Lactons C^HngOo zur Säure CjgHogOo.
ungesättigte Säure C17H2802( VJ ) nach lardon (^). 7 g lacton
wurden vier Tage mit 6 g konz. Schwefelsäure in 120 cm'Methanol gekocht.Nach üblicher Aufarbeitung wurde das neut¬
rale Reaktionsprodukt während vier Stunden mit 5-proz.
methanolischer Kalilauge am Rückfluss verseift.Die gegen
Tetranitromethan ungesättigte Säure wurde nun durch üa -
krystallisieren bis zum konstanten Schmelzpunkt 122 - 123°
gereinigt und das Analysenpräparat bei 80° im Hochvakuum
sublimiert»
3,592 mg Subst. gaben 10,153 mg C02 und 3,404 mg HgO
C17H28°2 Ber* C 77,22 H 10,68 f
Gef. " 77,14 " 10,60 J«
G»Oa= + 87° (c = 0,675 in Chloroform).
Es liegt die Verbindung Vi vor.
Gesättigte Säure O^H^OqC l).*g ungesättigte Säure
wurden in 90 cm^ Eisessig mit 400 mg Platinoxyd - Kata -
lysator hydriert.Das gegen Tetranitromethan gesättigte
Reaktionsprodukt schmolz nach dem Umkrystallisieren bei
137 - 138°.Das Analysenpräparat wurde bei 100° Block -
temperatur sublimiert.
1,893 mg Subst. gaben 5,302 mg C02 und 1,938 mg HjO
C17H30°2 Ber* C 76'64 H 1]L'35 t
Gef. " 76,44 " 11,4b^
/>Jj= + 33° (c = 0,612 in Chloroform)
Es liegt die Verbindung "vm vor.
- 36 -
Diphenylmethen - Derivat (xxxii). 650 mg gesättigte Säure
wurden mit ätherischer Diazomethan - lösung 30 Minuten
stehen gelassen.Nachdem wie üblich aufgearbeitet worden
war,erhielt man ein farbloses Öl,das für die nachfolgende
Umsetzung mit Phenyl - nagnesiumbromid - lösung 10 Stunden
am Hochvakuum getrocknet wurde.
Zu einer siedenden Phenyl - magnesiumbromid - lösung,
hergestellt aus 1 g Magnesium und 5 g Brombenzol in 40 cur
trockenem Äther,wurde innert 15 Minuten eine lösung von 710 mg
des Methylesters der gesättigten Säure CtvH^qOj
in 15 cnr trockenem Äther zutropfen gelassen.Nach einer
Stunde Kochen am Rückfluss tropfte man noch 20 cm' Benzol
zu und liess durch Abstellen des Kühlwassers im Rückfluss -
kühl er den Äther langsam abdestillieren.Die verbleibende,
stark braun gefärbte Benzol - lösung wurde noch sechs
Stunden am Rückfluss erhitzt.Nach dem Zerlegen des Reaktions -
gemisches mit eiskalter,gesättigter Ammoniumchlorid - Lösung
wurde in Äther aufgenommen,mit verdünnter Salzsäure und Wasser
gewaschen,getrocknet und eingedampft.
Der Rückstand wurde nun mit 30 cm^ 5-proz. methanolischer
Kalilauge eine Stunde am Rückfluss erhitzt,zur Verseifung
des eventuell nicht umgesetzten Methylesters.Nach üblicher
Aufarbeitung wurden aus dem Neutralteil Benzol,Brombenzol
und Diphenyl mit Wasserdampf abdestilliert.Der Rückstand
(1,01 g) wurde in Petroläther gelöst und nach der Durchlauf
méthode über 50 g Aluminiumoxyd (Aktivität I - II.neutral)
chromatographiert. 1100 cm-' Äther eluierten 850 mg des
Diphenyl - carbinols (XXXI) .das nicht krystallisiert werden
konnte.In der Folge wurde dieses mit 5 cm5 Eisessig zwei
Stunden am Rückfluss gekocht.Der Eisessig wurde im Vakuum
entfernt,der Rückstand in Petroläther aufgenommen und die
Lösung durch eine Säule aus 40 g Aluminiumoxyd (Aktivität
I - II,neutral) chromatographiert.Mit 600 cm5 Petroläther
wurden insgesamt 790 mg einer bei 88 schmelzenden,krystal -
linen Verbindung eluiert.
- 37 -
Nach mehrmaligem Umlösen aus Eisessig schmolz der Kohlen —
Wasserstoff konstant hei 89 - 90° und gab mit Tetranitro -
methan eine starke Gelbfärbung.Das Analysenpräparat wurde
im Hochvakuum bei 85° Blocktemperatur sublimiert.
3,600 mg Subst. gaben 11,880 mg C02 und 3,166 ng H20
C29H38 Ber" 0 90,09 H 9,91 V°
Gef. " 90,06 " 9,84 %
!£)„= + 119° (c = 1,046 in Chloroform)
Es liegt die Verbindung XXXII vor.
Gesättigte Säure C^gHogO^XXJV). 380 mg Substanz vom
Schmelzpunkt 89° wurden in 50 cm' Eisessig gelöst und bei
Zimmertemperatur ein ca. 3-proz. Ozonstrom während 25
Minuten durchgeleitet.Hernach war die Tetranitromethan -
Probe negativ.Das Reaktionsgemisch wurde nun mit einer
Lösung von 300 mg Chromtrioxyd in 5 cm' Eisessig und
0,5 cm' Wasser versetzt und drei Stunden bei Zimmer —
temperattir,anschliessend 30 Minuten bei 40° stehen gelassen.
Nach dem Aufarbeiten wurden aus dem sauren Anteil 130 mg
Krystalie vom Schmelzpunkt 105 - 110° isoliert,die durch
mehrmaliges Unikrystallisieren aus Methanol - Wasser bis
zum konstanten Schmelzpunkt von 126° gereinigt werden
könnten.Das Analysenpräparat wurde im Hochvakuum bei 85°
BloekteKperatur sublimiert.
3,673 mg Subst. gaben 10,242 mg C02 und 3,696 mg H20
C16H28°2 Ber* 0 76,14 H 11,18 £
Gef. " 76,10 " 11,26 $
rjQ = + 9,5° (c = 0,638 in Chloroform)
Es liegt die Verbindung XXiVvor.
- 38 -
Die Substanz war nach der Misehprobe identisch mit der
von Hosking und Brandt (31/) aus Manool gewonnenen,bei 128°schmelzenden Abbausäure CißHpgOg.Für dieses Präparat fan -
den wir die spez. Drehung
[eÇb= + 10,8° (o = 1,019 in Chloroform)
Anilid der Säure C^HogOp aus Ambrein: Blättchen aus
wässerigem Methanol vom Schmelzpunkt 150 - 151°
3,622 mg Subst. gaben 10,728 mg C02 und 3,271 mg H20
C22H330N Ber# C 80»68 H 10,16 i>
Gef. " 80,83 " 10,11 cß>
Anilid der Säure ci6Hg802 aus Manool; Blättchen aus
wässerigem Methanol vom Schmelzpunkt 153 - 154°.
3,734 mg Subst, gaben 11,017 mg C02 und 3,335 mg H20
C22H330N Ber* C 80^8 H 10'16 ^
Gef. " 80,52 '"9,99 1"
Die Mischprobe der beiden Präparate schmolz bei 152 - 153°.
Abbau des Sclareols zur Säure CjgHggOp (Xxiv).
Lacton_C1gH2g02 (xxxm) nach Ruzicka und .Tanot (38).20 g
Solareol wurden in zwei Ansätzen in Je 100 cm Eisessig
gelöst und je mit 140 cn5 einer Lösung von 44 g Chrom -
trioxyd in 400 crr Eisessig und 60 cm' Wasser(= 7 Atome
Sauerstoff) in fünf Portionen während fünf Tagen versetzt.
- 39 -
Zu Beginn wurde durch Wasserkühlung die Temperatur unter
30° gehalten.Die grüne Lösung dampfte man dann im Vakuum
bei möglichst tiefer Temperatur ein und versetzte die
beiden Rückstände je mit 300 cm5 2-n. Salzsäure und schüt -
telte mehrmals mit Äther aus.Anschliessend wurden die
sauren Anteile mit 2-n. Sodalösung abgetrennt.Bei der
nachfolgenden Destillation des Neutralteiles gingen bei
115 - 120° (0,02 mm) 6,2 g und bei 120 - 130° 1,6 g Sub -
stanz über,die allmählich krystallisierten.Nach mehrmaligem
Umlösen aus tiefsiedenden Petroläther schmolz das Lacton
konstant bei 123 - 124°.Das Analysenpräparat wurde im
Hochvakuum bei 90° sublimiert.
3,700 mg Subst. gaben 10,387 mg C02 und 3f467 mg HgO
C16H26°2 Ber* ° 76>75 H 10>47 *
Gef. " 76,61 " 10,49 #
frOf + 46° (° = °»285 in Chloroform)
Es liegt die Verbindung XXXJiivor.
gesättigte Säure C^H^qO^.CjÖÖy). 1.5 g lacton C^^ô^wurden drei Tage mit 0,9 cm' konz.Schwefelsäure in 30 aar
Methanol am Rückfluss gekocht.Nach Einengen am Vakuum bei
möglichst tiefer Temperatur und anschliessender üblicher
Aufarbeitung wurde der Neutralteil während drei Stunden
mit 40 cm5 5-prbz. metnanolischer Kalilauge am. Rückfluss
verseift.Der ölige,saure Anteil (1,2 g) wurde in Benzol
gelöst und an der zehnfachen Menge Aluminiumoxyd(Aktivität
II,neutral) chronatographiert.300 cm' Benzol eluierten
600 mg der ungesättigten Säure vom Schmelzpunkt 90 - 92°3
500 mg ungesättigte Säure wurden in 50 cur Eisessig mit
100 ag Platinoxyd - Katalysator hydriertiDas gegen Tetra -
- 40 -
nitromethan gesättigte Reaktionsprodukt schmolz nach
mehrmaligem Umkrystallisieren aus Methanol bei 103 -
104,5°-Das Analysenpräparat wurde im Hochvakuum bei 85°
Blocktemperatur sublimlert.
3,678 mg Subst. gaben 10,268 mg C02 und 3,663 mg H20
C16H28°2 Ber* C l6'U H 11.18 ^
Gef. " 76,19 " 11,14 $
GÜ»= + 4,3° (c= 1,168 in Chloroform)
Die Mischprobe mit den entsprechenden Präparaten aus
Ambrein und Manool ergab keine Depression.
Überführung des Manools in ein Umwandlungsprodukt der
Abietinsäure.
Manool 0,,qH 0 ( jj[ ). 15 g rohes Manool aus dem Heutralteil
des Alkoholextraktes von Dacrydium biforme wurden mehrmals
in der Kälte aus tiefsiedendem Petroläther umkryetallisiert.
Das bei 56° schmelzende Analysenpräparat wurde 24 Stunden
am Hochvakuum getrocknet.
3,720 mg Subst. gaben 11,266 mg C02 und 3,974 mg H20
C20H34° Ber* C 82,69 H < 11,80?«Gef. " 82,65 " 11,95 #
ÜSQB= + 12° (c = 1,450 in Chloroform)
Es liegt die Verbindung JU. vor.
- 41 -
0xy_j-_keton_C17H2802 (xxvi). Zwei Portionen à 2 g Manool
wurden in je 25 cm5 Tetrachlorkohlenstoff gelöst und bei
0° ein ca. 3-proz. Ozonstrom durchgeleitet bis zur Sätti-
gung(Kontrolle mit Br« und Tetranitromethan).Die Reaktion
dauerte ca. drei Stunden. Der Tetrachlorkohlenstoff wurde
bei Zimmertemperatur im Vakuum abgedampft und die Rück¬
stände kochte man mit je 25 cm^ Wasser zwei Stunden am
Rückfluss.Nach der Trennung in neutrale und saure Produkte
wurden die beiden NeutTalteile (total 2 g) am Hochvakuum
destilliert.Bei 160° Badtemperatur (0,7 mm) gingen 1,5 g
gelbes Öl über,das nochmals einer fraktionierten Destil -
lation unterworfen wurde.Die Mittelfraktion (1 g) destil -
lierte nun bei 170° Badtemperatur (0,7 mm) als hellgelbes
Öl über,das»unterteilt in zehn Portionen,tropfenweise mit
sehr wenig 2-proz. alkoholischer Natriumhydroxyd - Dösung
versetzt wurde.Nach kurzem Verreiben des Reaktionsgemisches
mit einem Glasstab setzte Krystallisation ein.Das Rohpro -
dukt wurde in Äther aufgenommen und neutral gewaschen.Aus
Aceton erhielt man plattenähnliche'Krystalle vom Schmelz -
punkt 203 - 204°.Das Analysenpräparat wurde im Hochvakuum
bei 100° Bloektemperatur sublimiert.
2,520 mg Subst. gaben 7,105 mg C02 und 2,391 mg H^O
C17H28°2 Ber* C 77,22 H 10,68 %
Gef. " 76,94 " 10,62 $J
CJJ = + 36° (c = 0,534 in Chloroform)
Es liegt die Verbindung xxvi vor.
Pentol CgpH^gO^ocxxviK 6 g Manool wurden in Ansätzen von
1 g Substanz und je 1,8 g Osmium - tetroxyd in je 25 cm'
absolutem Äther gelöst und während drei Tagen bei Zimmer -
temperatur stehen gelassen.Nach dem Abdampfen des Äthers
wurde dann der Rückstand mit einer Lösung von 12 g Mannit
in 25 cm5 Alkohol,25 om^ 2-n. wässeriger Kalilauge und
25 cur Benzol vier Stunden am Rückfluss gekocht.Nach der
Aufarbeitung der einzelnen Ansätze wurden die Reaktions -
- 42 -
Produkte vereinigt (5,2 g) und über 100 g Aluminiumoxyd
(Aktivität IV - V,neutral) chromatographiert.Äther -
Essigester - Gemisch (2:1) eluierte 2,6 g krystalline
Substanz vom Schmelzpunkt 181°.Der braungefärbte Best der
Reaktionsprodukte wurde mit Methanol herausgelöst und noch -
mais,wie oben beschrieben,mit Mannit behandelt.Nach der
üblichen Aufarbeitung wurde der Rückstand wiederum an
50 g Aluminiumoxyd (Aktivität IV - V,neutral) adsorbiert.
1500 cnr Äther - Essigester - Gemisch (2:1) eluierten noch
2,4 g Substanz,die mit den entsprechenden Eluaten des ersten
Chromatogramms vereinigt und aus Methanol - Aceton bis zum
konstanten Schmelzpunkt 184 - 1859 umkrystallisiert wurden.
Das Analysenpräparat wurde im Hochvakuum bei 100° während
48 Stunden getrocknet.
3,794 mg Subst. gaben 9,252 mg C02 und 3,635 mg H20
C20H38°5 Eer* C 67'00 H 10»68 #
Gef. " 66,55 " 10,72 %
Z.i-1>.= + 5° (c = 0,959 in Peinsprit)
Es liegt die Verbindung XXXVII vor.
Oxy - keton C^HogOgtxWl). 5 g Pentol wurden in fünf
gleichen Ansätzen in je 125 cur Eisessig gelöst und mit
je einer Lösung von 5,2 g Blei(IV)-acetat (90-proz.),in
Chloroform,versetzt.Das Reaktionsgemisch wurde drei Tage
stehen gelassen und anschliessend noch eine Stunde auf
40° erwärmt.Nach der Aufarbeitung erhielt man 4 g amorphe
Substanz,die in Fetroläther gelöst und durch eine Säule
aus 120 g Aluminiumoxyd (Aktivität II,neutral) chromato -
graphiert wurde; 3000 cm-' Petroläther eluierten 1,6 g
einer noch nicht näher untersuchten Substanz vom Schmelz -
punkt 117 - 118°.Benzol eluierte dann 1,6 g eines färb -
- 43 -
losen 01s,das mit wenig 2-proz. alkoholischer Natrium -
hydroxyd - Lösung verrührt wurde.ITach wenigen Minuten er
starrte das Reaktionsgemisch zu farblosen,plattenähnlichen
Krystallen.Nach mehrmaligem Umlösen aus Aceton schmolz das
Produkt konstant hei 202 - 203°.Das Analysenpräparat wur -
de im Hochvakuum bei 100 Blocktemperatur sublimiert»
3,692 mg Subst. gaben 10,439 mg C02 und 3,530 mg HgO
C17H28°2 Ber- c 77»22 H 10,68 #
Gef. " 77,24 " 10,70 i>
Hb = + 36° (e = 1,0 in Chloroform)
Es liegt die Verbindung XXVI vor.
Pinitro - dehydro - abiet&n Cq0H290^2^ XÜij ). Zu einer
siedenden Isopropyl - magnesiumbromid - Lösung,hergestellt
aus 1,12 g Magnesium und 5,7 g Isopropylbromid in 30 cm'
trockenem Äther,wurde innert 20 Minuten eine Lösung Ton
1 g Oxy - keton in 100 cm-5 trockenem Äther eintropfen ge —
lassen.Nach einer Stunde Kochen am Rückfluss tropfte man
noch 50 cnr absolutes Benzol zu und liesö durch Abstellen
des Kühlwassers im Rückflusskühler den Äther langsam ab -
destillierenJ3ie verbleibende schwach trüb« Benzol —Lö¬
sung wurde noch über Nacht am Rückfluss erhitzt»Nach dem
Zerlegen des Reaktionsgemisches mit eiskalter,gesättigter
Ammoniumchlorid — Lösung wurde in Äther aufgenommen und
mit Wasser,2-n. Thiosulfat - Lösung und wieder mit Wasser
gewaschen,getrocknet und eingedampft.
Der Rückstand wurde nun mit 20 cm' Eia«»sig und
4 cm5 Acetanhydrid zwei Stunden am Rückfluss gekoeht.Nach
üblicher Aufarbeitung wurden die neutralen ReaktionB -,
Produkte an 31 g Aluminiumoxyd(Alrtivität I - II,neutral)
chromatographiert.Petroläther eluierte 430 mg farbloses
Öl,das mit Tetranitromethan eine hellbraune Färbung gab.
- 44 -
Die mit Lösungsmitteln von steigendem Elutionsvermögen
gewonnenen Fraktionen wurden verworfen.
430 mg dieses Öls wurden anschliessend in 50 cm3
absolutem Tetrachlorkohlenstoff gelöst.Nach Zugabe von
600 mg Bariumoarbonat wurde am Rückfluss zum Sieden er -
hitzt und mit 290 mg N - Bromsuccinimid (99-proz.) ver -
setzt.Nach einer Stunde Kochen am Rückfluss wurde ab -
gekühlt und vom Succinimid und Bariumoarbonat abfiltriert.
Das Lösungsmittel wurde nun abdestilliert und der stark
bromhaltige Rückstand (510 mg) zur Weiterverarbeitung in
50 cm' Eisessig gelöst,die Lösung mit 3 g wasserfreiem
Natriumacetat versetzt und zwei Stunden am Rückfluss ge -
kocht.Darnach entfernte man den Eisessig im Vakuum,der
Krystallbrei wurde in Wasser gegossen und in Äther auf -
genommen.Nach je dreimaligem Waschen mit Wasser,2-n.
Natriumcarbonat - Lösung und Wasser wurde getrocknet und
der Äther verdampft.Der ölige Rückstand wurde in Petrol -
äther durch eine Säule aus 10 g Aluminiumoxyd (Aktivität
I - II»neutral) chromatographiert.Petroläther eluierte
100 mg eines farblosen 01s,das mit Tetranitromethan eine
braune Färbung gab.
Zur Nitrierung wurde dieses Ol in einem Rundkolben
auf 0° abgekühlt und dazu eine eiskalte Mischung von
0,6 cm' konz.Schwefelsäure und 0,4 cm* konz.Salpetersäure
zugegeben.Nach einstündigem Aufbewahren bei 0° wurde noch
drei Stunden bei Zimmertemperatur geschüttelt.Zur Auf -
arbeitung goss man das Reaktionsgemisch in eisgekühltes
Wasser,nahm in Äther auf und wusch neutral.Nach drei -
maligem Umlösen aus Methanol erhielt man lichtempfindliche,
schwach gelb gefärbte Nädelchen.die bei 189 - 190°
schmolzen.Zur Analyse wurde das Fräparat im Hochvakuum
bei 120° Blocktemperatur sublimiert.
3,670 ms Subst. gaben 8,932 mg C02 und 2,590 mg HgO
C20H28°4II2 Ber' C 66>64 H 7,83 £
Get. " 66,42 » 7,89 £
D0j= + 53° (c = 0,675 in Chloroform)
- 45 -
Dae Präparat war nach Schmelzpunkt, Mischprobe und spez.
Drehung mit einem aus Abietinsäure gewonnenen Dinitro -
dehydro - ahietan identisch.
Es liegt die Verbindung XLH vor.
Partialsynthese des Ambratriens C,qH,-q-
üngeaättigter Alkohol C27H30° txLlll) • Zu eineT Suspension
von 1 g lithium - Aluminium - hydriïï in 150 cm5 trockenem
Äther wurde eine Lösung von 2,12 g Methylester ^s^qO« (\n\)in 50 cur trockenem A*ther zugetropft. Nach dem Abklingen der
heftigen Reaktion wurde noch drei Stunden am Rückfluss ge¬
kocht. Zur Aufarbeitung verdünnte man mit Wasser und zersetzte
das Reaktionsprodukt mit 2-n, Essigsäure.Anschliessend wurde
in Äther aufgenommen und neutral gewaschen.Der Ifeutralteil
(1,87 g) wurde in Petroläther - Benzol (1:1) gelöst und
über 60 g Aluminiumoxyd (Aktivität II, neutral) chromato-
graphiert. 600 c»' Benzol - Äther (1:1) eluierten 1,34 g
eines zähflüssigen, farblosen Öls, das bei der Rektifika¬
tion bei 114 - 116° (0,03 mm) überdestillierte.
3,709 mg Subst. gaben 11,097 mg C0g und 3,972 mg H20
C17H30° Ber* C 81»53 H 12'08 *
Gef. " 81,65 H 11,98 f
[olj = + 15° (c = 0,747 in Chloroform)
Es liegt die Verbindung Xliii vor.
Bromid C^HggBr.CSpy)!^ g Alkohol Cj~H,qO in 10 cm5
abs. Benzol und 0,6 cm5 Pyridin wurden durch eine Eis -
Kochsalz - Mischung gekühlt. Unter Schütteln fügte man eine
Lösung von 3 g Phosphortribromid in 10 cm' aba. Benzol
- 46 -
tropfenweise zu. Bann bewahrte man das Reaktionsgemisch
12 Stunden bei 0° und anschliessend 5 Stunden bei Zimmer¬
temperatur auf. Bas entstandene Bromid wurde auf Eis ge¬
gossen und in Äther aufgenommen, mit viel Wasser, Natrium-
hydrogencarbonat, 2-n. Schwefelsäure und Wasser gewaschen,
getrocknet und eingedampft. Der Rückstand (1,42 g) wurde an
30 g Aluminiumoxyd (Aktivität II,neutral) ohromatographiert.
100 cnr Petroläther eluierten 700 mg farbloses 01, das beim
Destillieren am Hochvakuum bei 105 - 106° (0,04 mm) überging.
3,922 mg Subst. gaben 2,340 mg Ag Br
C17H29Br Ber* Br 25r51 f°
Get. " 25,39 1'
Es liegt die Verbindung XLlVvor.
Ambratrien C,qHi-0. ( XJV) Zu einer siedenden Lösung, her¬
gestellt aus 30 mg Magnesium und 400 mg Bromid C,-HpqBrin 10 cnr trockenem Äther, wurde innert 5 Minuten eine
Lösung von 270 mg Dihydro -f- jonon (XLVl) in 10 cm5 trok-
kenem Äther zugetropft und noch 5 Stunden am Rückfluss ge¬
kocht. ITaeh dem Zerlegen des gelbgefärbten Reaktionsge-
misches mit eiskalter, gesättigter Ammoniumchlorid - Lösung
wurde in Äther aufgenommen, mit 2-n. Thiosulfat - Lösung
und Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Der
Rückstand (480 mg) wurde in wenig Petroläther gelöst und
über 15 g Aluminiumoxyd (Aktivität II,neutral) ohromato¬
graphiert. 150 cm5 Petroläther eluierten 280 mg eines farb¬
losen Öls, das anschliessend einer fraktionierten Destil¬
lation unterworfen wurde. Bie Hauptfraktion (110 mg), die
bei 180 - 190° (0,02 mm) überdestillierte, wurde mm in
5 cm^ Toluol mit 0,5 cm5 Acetylehlorid während einer Stunde
- 47 -
am Hüekfluss gekocht. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels
im Vakuum wurde der Rückstand (100 mg) an der hundertfachen
Menge Aluminiumoxyd (Aktivität I,neutral) chromatographiert.Die ersten 50 cm' Petroläther eluierten 90 mg farbloses,
zähes Ö'l.das heim Destillieren am Hochvakuum tel 180 - 185
(0,02 mm) überging.
2,936 mg Subst. gaben 9,430 mg CO^ und 3,219 mg H20.
C30H50 Ber' C 87'75 H' 12'27 *
Gef. " 87,65 " 12,27 1"
làÇL= + 14° (c = 1,106 in Chloroform)
Es liegt die Verbindung 7T£ vor.
Ambrein - trihydrochlorid 0,0H„C1,. 80 mg Ambratrien (XIV )
wurden in 2 cm' absolutem Äther gelöst und bei 0° mit Chlor -
Wasserstoffgas gesättigt.Das krystalline Trihydrochlorid wurde
aus Xther - Alkohol bis zum konstanten Schmelzpunkt von 145 -
146° umkrystallisiert und das Analysenpräparat bei 90° 12 Stun
den im Hochvakuum getrocknet.
3,781 mg Subst. gaben 9,613 mg C02 und 3,479 mg H20.
C,0H5,C1, Ber. C 69,28 H 10,27 c/=
Gef. " 69,38" 10,30 <
[et]B = + 24° (c = 0,505 in Äther)
Die Substanz war nach der Mischprobe identisch mit dem nach der
Vorschrift von Lederer und Mitarbeitern (29) aus Ambratrien her¬
gestellten Ambrein - trihydrochlorid,für welches wir folgende
spez. Drehung fanden: [tf]._ « + 250 (c « 0,485 in Xther).
Die Analysen wurden im Ilikroanalytischen Institut der üidgenös^
sischen Technischen Hochschule in Zürich ausgeführt. Herrn
"?. Manser, sowie Frau G. Acklin möchte ich an dieser Stelle meinen
herzlichen ^an'c für ihre wertvolle Mithilfe aussprechen.
- 48 -
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LEBENSLAUF
Ich wurde am 12. Februar 1920 in Kreuzungen (Thurgau) gebo¬
ren. Nach 6 Jahren Primarschule in Zürich besuchte ich während
6]/2 Jahren das kantonale Gymnasium Zürich und bestand daselbst
im Herbst 1939 die Maturitätsprüfung Typus B.Im selben Herbst be¬
gann ich meine Studien an der Abteilung für Chemie der Eidgenös¬
sischen Technischen Hochschule und erwarb, nach längerem Unter-
bruch durch Aktivdienst und militärische Schulen, im Frühjahr 1946
das Diplom als Ingenieur-Chemiker. Seit Mai 1946 arbeitete ich als
Assistent im organisch-chemischen Institut unter der Leitung von
Herrn Prof. Dr. L. Ruzicka an der vorliegenden Promotionsarbeit.
Zürich, im Oktober 1948.