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Pressbook ABURY July - Dec 2011 Print

Date post: 09-Mar-2016
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PRESSBOOK PRINT JUNI – SEPTEMBER 2011
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PRESSBOOK PRINT

JUNI – SEPTEMBER 2011

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1A/2011

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Die Näherinnen von AburY:

Die Frauen retten die altemarokkanisGhe Stick-kunst vor dem Vergessen -und können sich damitihren Lebensunlerhalt ver-dienen. Ein einzigartigesProjekt. ln einlachenSchulen werden von Hand

Taschen genäht und mitden schönslen Traditions-motiven in allen Farben

und Variationon verziert

Ar rdrea KolbltAnrtAKI§CIl I ABUnY.Onü

Berbertaschen mit Geschichte' Es ist nur ein Klassenzimmer

in einem einfachen Bau aus Stein, doch es entsteht etwas

Besonderes hier: Etwa 20 Frauen zwischen 16 und 35 sitzen auf

Hockern, haben Ledertaschen zwischen ihre Beine geklemmt'

Hingebungsvoll bearbeiten sic das Matcrial mit Nadcl und Stcch-

eisen, besticken es mit feinsten farbigen Seidenfäden' Die

Frauen sind Schülerinnen von Abury, einem Projekt, das das

Kunsthandwerk in Marokko retten, den kulturellen Reichtum

bcwahrcn will. Gcgründct wurdc Abury von Andrca Kolb'

2007 kam die Marketingexpertin nach Marrakesch, auf der

Suche nach Neuem, nach Inspiration' Sie lernte die Menschen

vor Ort kennen, entdeckte die alte marokkanische Näh- und

Stickkunst. Fasziniert von deren Schönheit und Historie reali-

sierte sie: ,,Dieser Schatz droht verloren zu gehen!" Mit den

letzten Näherinnen, die sie noch fand, gründete die 40-Jährige

deshalb eine Schule, in der jetzt den Jungen das kostbare

Wissen ühermittelt wird. Die Frauen produzieren ,,BerberBags"'jede von ihnen ein besticktes Einzelstück. IJie erste Kollektion

in diesem Frühjahr war ein Riesenerfoig, verkaufte sich an

ausgesuchte Boutiquen in Deutschland. Aus dem Gewinn wurden

neue Kurse finanziert, im Herbst kommen noch mehr Modelle'

auch iPad-Hüllen und Clutches, auf den Markt' Weitere Schulen

in verschiedenen llörfern am Fuße des Atlasgebirges sind in

Planung. Hundcrtc von Näherinnen wollcn in das Projckt! -Dcnn

es ist eine große Chance, die Frauen verdienen mit altem Wissen

ihren Lebensunterhalt." Mit jeder verkauften Tasche wird das

Projekt unterstützt, wer mehr tun möchte' kann ganz oder an-

tcilig cinc Patcnschaft übcrnchmcn: Mit 200 Euro wird dic drci

Monate dauernde Ausbildung einer einzelnr:n Näherin flnanziert.

lnitiatqrinAndrea Kolb:

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ist beseeltuom Geistpurer Gestal..tungslust.'!

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Die Samstagszeitung für Stuttgart * 4. Jahrgang * Nr. 72 Samstag, 25. Juni 2011

25. Juni 2011

Zum 125. Geburtstag des Automobils wollte er wissen, wie das Automobil die Architektur beeinfl usst. Oder ist es doch anders herum? Thomas Hundt, Kurator der Ausstellung. *Seite 2

Großartig Persönlich Kultiviert

Was hat Farin Urlaub von den Ärzten mit Stuttgart zu tun? Nun, Urlaub zeigt in der Stuttgarter Galerie Lumas seine neuen Fotoarbeiten mit dem Titel „Farin Urlaub – Mali“. *Seite 8

Andrea Kolb versucht mit ihrem Un-ternehmen Abury Handwerkskunst zu retten, die droht verloren zu gehen. Im GOOD NEWS Interview erzählt sie von ihrem ersten Projekt. *Seite 4

Im Deutschen Marken- und Patentamt ge-hen jährlich 60.000 Patentanmeldungen ein. 70.000 Markenanträge kommen dazu. Mit diesen Zahlen gilt Deutsch-land als Weltmeister in Sachen Erfi nder-geist. Cornelia Rudloff-Schäffer, Leiterin des Deutschen Marken- und Patentamts, sagte in einem Interview mit fi nanzen.net, dass die Stuttgarter Unternehmen Robert Bosch und Daimler jedes Jahr die fl eißigsten unter den Patenteinreichern sind. Damit ist für uns bewiesen: In Stutt-gart muss etwas in der Luft liegen, das Tüftler anregt. Die Universität Stuttgart will dazu einen weiteren Beweis antre-ten: Am Samstag, den 2. Juli 2011, ver-anstaltet sie mit Schülern und Studenten

die größte Experimentiermeile der Welt. Auf Bierbänken experimentieren sie. Be-sucher der Veranstaltung können mit den Nachwuchsforschern ins Gespräch kom-men. Anlass des Rekordversuchs ist der 30. Tag der Wissenschaft. An diesem Tag möchte die Universität besonders Schüler für ein technisches Studium begeistern. Das Ziel ist klar: Nach Bosch und Daim-ler sollen weitere Stuttgarter Köpfe in die Geschichtsbücher eingehen.

Laufen für Kinderrechte

Am 2. Juli 2011 wird hoffentlich ein weiterer Rekord in Degerloch gebro-chen: In der Bezirkssportanlage fi ndet

Stuttgart bricht Rekordeder fünfte 24-Stunden-Lauf für Kin-derrechte statt. Mitlaufen darf jeder, ob sportlich oder nicht, allein, mit der Mannschaft oder der ganzen Familie. Auch wann man läuft, ist einem selbst überlassen. Mit jeder Runde, die die Läufer drehen, unterstützen sie Kinder-hilfsprojekte in Stuttgart. Den eigenen Schweinehund besiegen, lohnt sich also in zweifacher Hinsicht.

Neben dem Lauf bieten die Veranstal-ter den Besuchern ein ausgefeiltes Pro-gramm: Kleinfeldspiele, ein Sandkas-ten, ein Grill, auf dem sie ihr eigenes Stück Fleisch braten lassen können und ein Bühnenprogramm.

Sommerferien am Start

Die Sommerferien rücken immer näher – die Jugend freut’s, die Erwachsenen wis-sen nicht, woher sie so viel Urlaub neh-men sollen. Die Kinder hat man schnell in einem Sommerkurs angemeldet, aber wohin bitte mit der 13-jährigen Tochter und dem 15-jährigen Sohn? Die stellen sich unter Sommerferienkurs Bastel- und Gesangstunden vor – kein Wunder, dass sie sich dafür nicht breitschlagen lassen. Das S-Camp 2011 ist die Lösung: Ihre Tochter oder Sohn kann wählen zwischen Gesangs- oder Tanzstunden, Fahrrad-Touren, Theater-Workshops, Dokumen-tationsfi lm und vielem mehr.

Überdies gratulieren wir dem Stuttgarter Unternehmen Steng zum 100. Geburts-tag. In mittlerweile vierter Generation führen Vater Peter und Sohn Andreas Steng das Unternehmen für Lichtinstal-lationen. GOOD NEWS erzählt die Ge-schichte des Unternehmens, die Hand in Hand geht mit der Entwicklung des elek-trischen Lichts in Stuttgart. Alles begann zu einer Zeit, in der Öl- und Gaslampen in den Häusern und Wohnungen vor-herrschten. Damals träumte der 33-jäh-rige Familienvater Carl Gustav Steng von einer Stadt voller Glühlampen.

GOOD NEWS wünscht Ihnen ein schönes Wochenende.

Gute Nachrichten aus Stuttgart

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25. Juni 2011

PersönlichSeite 4

Kultur beleben Die Stuttgarterin Andrea Kolb hat Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hohenheim studiert. Heute lebt sie in Berlin und Marrakesch und hat das soziale Modeunternehmen Abury gegründet.

Ihr Mann schenkte ihr eine Berber-Tasche – die Initialzündung einer Geschäftsidee. Abury verbindet Stil und Ethik, Exklusi-vität und Nachhaltigkeit in einem neuen Ansatz. Denn Abury sucht, bewahrt und verbreitet Kunsthandwerk aus aller Welt. So entstehen Produkte mit Geschichte und Sinn. Das erste Projekt von Abury kommt aus Marokko: die Berber-Bags.

GOOD NEWS: Frau Kolb, was ist Abury?

Andrea Kolb: Auf der ganzen Welt gibt es Kunsthandwerk, das droht verloren zu gehen. Abury ist ein Unternehmen, das es sich zum Ziel gesetzt hat, diese Kunsthandwerke zu bewahren. Mit Abu-ry möchten wir den Menschen vor Ort ihre Tradition und Kultur wieder näher bringen. Sie sollen damit Geld verdienen und in eine Selbstständigkeit fi nden. Wir sagen: Ihr Wissen ist ihr kulturelles Ka-pital. Das Unternehmen stellt dabei den Kontakt zum Markt her: Wir haben den Zugang zu den Märkten und wissen, was die Märkte wünschen – die Menschen vor Ort haben das Können, die Dinge herzustellen.

GOOD NEWS: Wie setzen Sie diesen so-zialen Ansatz in die Praxis um?

Andrea Kolb: In unserem ersten Projekt zeigen wir, wie wir uns das Vorgehen

Das Thema „gutes Hören“ ist für die meisten eine Selbstverständlichkeit, ob-wohl heute bereits 20 Prozent der Be-völkerung an einer Hörstörung leiden. Der Grund, warum selbst viele Betrof-fene nichts von ihrer Hörstörung bemer-ken, ist damit zu erklären, dass sich die meisten Hörstörungen schleichend ein-stellen und nicht selten mehrere Jahre vergehen, bis der Betroffene selbst sein Leiden bewusst wahrnimmt.

Unauffällig und hochmodern

Dazu kommt, dass in der öffentlichen Wahrnehmung viele Menschen mit ei-ner Hörstörung meist ausschließlich an alte und gebrechliche Betroffene und bei Hörgeräten immer noch an riesige und auffällige Apparate denken. Diesen Vor-urteilen möchte die 3. Iffl and Hörmesse entgegentreten, denn das Gegenteil ist der Fall. Bei genauerer Betrachtung sind weit mehr junge Menschen bereits heu-te schon Hörgeräteträger, als angenom-men. Was die Größe von Hörgeräten angeht, haben sich moderne Hörsysteme mit einer atemberaubenden Entwick-lungsgeschwindigkeit in den letzten Jahren zu wahren High Tech Hilfsmit-teln entwickelt. Als Besonderheit ist hier das neuartige Hörsystem von Phonak zu nennen. Es ist völlig unsichtbar, wird ganz tief im Gehörgang platziert und verbleibt dort bis zu vier Monaten. Man kann damit schlafen, sportlich aktiv sein

Andrea Kolb, Geschäftsführerin Abury

Die Stickereien auf der Berber-Tasche machen sie zu einem Unikat.

vorstellen: Wir haben fünf Näherinnen gefunden, die das alte Nähhandwerk der Berber-Taschen noch kennen. Mit die-sen fünf haben wir Nähschulen gegrün-det. Dort bringen sie anderen Frauen die Technik bei. Am Ende ihrer Ausbildung legen diese Frauen eine Prüfung ab und können dann für Abury als Näherinnen arbeiten – zu fairen Arbeitskonditionen.

GOOD NEWS: Wie sind Sie auf diese Ge-schäftsidee gekommen?

Andrea Kolb: Mein Mann und ich sind vor vier Jahren nach Marrakesch gezogen, um dort einen Ort für kreative Prozesse, einen „Place of Inspiration“, zu schaffen. Wir haben ein Haus gekauft und es re-konstruiert, wie es vor 200 Jahren gebaut wurde – ohne elektrische Geräte, son-dern mit traditionellem Kunsthandwerk. Während dieser Zeit haben wir uns viel mit der Kultur des Landes beschäftigt. Wir haben dabei unglaubliches Potenzial entdeckt, das dabei ist, verloren zu ge-hen. Vor drei Jahren dann schenkte mir mein Mann eine Berber-Tasche. Ich habe mich mit der Geschichte und Tradition der Berber-Taschen befasst und fand sie so toll, dass ich wusste, ich möchte da-mit mehr tun. Zur selben Zeit gründeten wir in unserem Haus den „Club of Mar-rakesch“– ein interdisziplinäres Netzwerk an Denkern, Wissenschaftlern, Künstlern und Unternehmern aus der ganzen Welt. Darin beschäftigen wir uns zum Beispiel mit der Frage, wie man bestehende Struk-turen positiv verändern kann. Entwick-lungshilfe beispielsweise ist zwar wich-tig, es gibt aber teilweise Hilfen, die die Menschen in eine Abhängigkeit drängen. In diesem Zusammenhang haben wir mit den Experten des Club of Marrakesch gemeinsam ein Modell geschaffen, das die Menschen aktiviert und selbstständig macht. Mit diesem unternehmerischen Ansatz habe ich Abury gegründet.

GOOD NEWS: Welche Rolle spielt die Abury Foundation?

Andrea Kolb: Die Abury Foundation be-sitzt 50 Prozent von Abury. Sie defi niert mit den Menschen vor Ort Projekte, in die 50 Prozent des Gewinns aus den Ta-schenverkäufen, fl ießen. Also zum Bei-spiel der Bau eines Brunnens oder einer Straße. Das Wichtige dabei ist, dass die Men-schen das Geld selbst verdient haben und auch selbst entscheiden können, was mit dem Geld passiert. Dadurch stehen sie hinter dem Projekt. Das ist sehr wichtig, denn so vertrauen sie uns. Die Vertrau-ensbasis, die wir heute haben, ist in über zwei Jahren entstanden.

GOOD NEWS: Wie haben Sie dieses Ver-trauen aufgebaut?

Andrea Kolb: Wir haben ihnen folgendes erklärt: Wenn sie ihre Kultur verlieren, verlieren sie ihre Existenz und ihre Iden-tität. In ihrer Kultur liegt ihre Zukunft – durch Imitation der westlichen Lebens-weise werden sie ihre Einzigartigkeit ver-lieren. Und dann haben wir ihnen erklärt, dass und wie sie in Kollaboration mit uns mit ihrer Kultur Geld verdienen und so ihre Zukunft gestalten können.

GOOD NEWS: Sie haben ihr Projekt in einem kleinen, abgeschnittenen Dorf nahe Marrakesch begonnen. Wie ist der Kontakt zu der Dorfgemeinschaft zu Stande gekommen?

Andrea Kolb: Wir hatten dabei Hilfe von Rotaract in Marrakesch. In diesem Klub engagieren sich junge Marokkaner in ihrer Freizeit für bestimmte soziale Projekte. Sie haben uns auf eine Dorf-gemeinschaft aufmerksam gemacht, die sehr abgeschieden und ärmlich lebt. Es gab damals keine Straße, die in das Dorf führte, die Menschen hatten keine Was-serversorgung und trugen Kleidung aus der Altkleidersammlung.

GOOD NEWS: Was haben Sie bei Ihrem ersten Besuch im Dorf erlebt?

Andrea Kolb: Bei unserer ersten Fahrt in das Dorf sind wir eineinhalb Stun-den durch totale Wildnis gefahren. Das Dorf war also tatsächlich komplett abge-schnitten. Im Dorf angekommen wurden wir vom Präsidenten der Vereinigung der Dörfer begrüßt. Es waren nur Männer vor Ort. Ich habe in meinem ersten Jahr im Dorf keine einzige Frau zu Gesicht be-kommen! Mit meinem Übersetzer haben wir dann versucht, Ansätze des Projekts zu diskutieren und die Bedeutung ihrer Kultur zu erklären. Bei meinen ersten drei, vier Besuchen haben mich die Män-ner nur komisch angesehen und gesagt: „Du bist gut angezogen, du sprichst meh-rere Sprachen, musst also sehr gebildet sein – was könnten wir haben, das dich interessiert?“ Und das war die Schwie-rigkeit: Den Männern zu erklären, dass der Westen durchaus Interesse an ihrem Können und ihrer Kultur hat.

GOOD NEWS: Wie konnten Sie die Bar-riere brechen?

Andrea Kolb: Ich habe damals einen Herrn aus dem Dorf nach Marrakesch mitgenommen. Er sollte sehen, dass Menschen aus dem Westen dahin reisen, um in einem Haus zu leben, das nach tra-ditioneller Bauweise gebaut wurde, aber trotzdem auf manche Bedürfnisse dieser Menschen eingeht, ohne den kulturellen Bezug zu verlieren. Dieses Haus zu sehen, hat tatsächlich sein Verständnis geweckt. Außerdem haben wir dem Dorf eine Per-spektive gegeben. Wir konnten ihnen an-bieten, dass wir 100, 200 Frauen Arbeit in ihrem Dorf geben. Die Arbeitslosigkeit in Marokko ist ein großes Problem, denn die Menschen sind sehr verbunden mit ihren Familien und Freunden und wollen deshalb ihr Dorf nicht verlassen.

GOOD NEWS: Sie ließen die Menschen an der Entwicklung des Projekts teilha-ben. In welchen Punkten gingen Ihre Vor-stellungen und die der Menschen ausei-nander?

Andrea Kolb: Wir wollten ursprünglich eine zentrale Nähschule in Marrakesch gründen. Dort hätten die Frauen acht Wochen leben können und wären dann zurück in ihre Dörfer gegangen. Das war für die Männer aber indiskutabel. Sie ha-ben einen großen Drang, ihre Frauen zu beschützen. Und sie acht Wochen lang nach Marrakesch zu schicken, war für sie unvorstellbar. So einigten wir uns da-rauf, in mehreren Dörfern Nähschulen zu gründen. So müssen die Frauen maximal drei bis vier Kilometer zu den Nähschu-len laufen.

GOOD NEWS: Sie haben erzählt, dass Sie zu Beginn nur mit Männern verhan-delt haben. Hatten Sie bei Ihrer Arbeit Schwierigkeiten, weil Sie eine Frau sind?

Andrea Kolb: Nein, der Übersetzer war zwar sehr wichtig, aber die Menschen im Dorf, Berber, waren früher ein matri-archisches Volk und Nomaden. Sie sind Gästen gegenüber sehr offen. In jedem Dorf gibt es einen Raum, in dem Gäste unterkommen können. Ich hatte nie das Gefühl, benachteiligt zu werden, weil ich eine Frau bin. Als die Türen nach dem ersten Jahr aufgingen und ich mit den Frauen des Dorfes in ihren Küchen saß, bot sich mir ein ganz anderer Eindruck. Die Frauen dort sind nicht unterdrückt. Es gibt bestimmte Regeln und so ist es dort halt. Aber die Frauen sind sehr lustig und lachen viel und gerne.

GOOD NEWS: Sie sind mit einem Ka-merateam in das Dorf gereist, um einen Film über Abury zu drehen. Dauerte es beim Filmteam ebenso lange, Vertrauen aufzubauen?

Andrea Kolb: Nein, überhaupt nicht, und das hat mich sehr überrascht. Die Berber waren sehr offen, das war nicht selbstverständlich. Am Ende des Tages war das Filmteam so überwältigt von den Eindrücken des Tages, dass wir unseren Termin zum Abendessen abgesagt haben: Sie wollten sich lieber zurückziehen und den Tag Revue passieren lassen. Solch ei-ner Offenheit und Herzlichkeit wie dort, begegnet man in Deutschland nicht.

GOOD NEWS: Kamen Sie während des Projekts an einen Punkt, an dem Sie das Projekt am liebsten abgebrochen hätten?

Andrea Kolb: Es wäre vermessen, zu sa-gen, dass alles immer einfach war. Aber ich war nie frustriert. Es hätte manchmal einfacher sein können wie überall, aber ich habe nie an dem Projekt gezweifelt.

GOOD NEWS: Die Geschichte der Ber-ber-Tasche hat Sie sehr fasziniert. Erzäh-len Sie uns, was das Besondere an diesen Taschen ist.

Andrea Kolb: Die Taschen wurden früher für Männer genäht. Damals hatten sie lange Märsche zu absolvieren und hatten in ihren Taschen alles Notwendige: ihr Brot, Papiere, Tabak und vieles andere. Jede der Taschen ist individuell gestaltet – ein Unikum. Sie sind heute etwa 80 Jahre alt. Die Taschen, die wir verkaufen, sind von Berbern des Atlas-Gebirges. Jedes Berbervolk hat eine andere, eigene Art, die Taschen zu nähen. Wir nutzen die alten Taschen, um das Nähhandwerk in unseren Nähschulen zu lernen. Wir sind aber gerade dabei, mit Designern das alte Kunsthandwerk mit der Moderne zu ver-binden. So werden wir Ipad-Bags produ-zieren. Wir wollen schließlich etwas auf den Markt bringen, das gekauft wird. Nur so können wir den Frauen langfris-tig den Arbeitsplatz sichern.

GOOD NEWS: In den Taschen befi nden sich Papierrollen, auf denen Berber-Mär-chen stehen. Was hat es damit auf sich?

Andrea Kolb: Wir haben einen Überset-zer in ein paar Dörfer geschickt, um sich von den ganz alten Berbern Märchen erzählen zu lassen. Denn durch Medien wie Fernsehen oder Radio gehen auch diese verloren. Dabei sind auch Märchen Träger von Kultur und Werten. In dem wir die Märchen aufschreiben und in die Taschen legen, verbinden wir materielles Kulturgut mit immateriellem. Denn die Taschen sollen nicht einfach nur ein Pro-dukt sein, das man kauft, sondern Bot-schafterinnen ihrer Kultur.

GOOD NEWS: Ihr nächstes Projekt steht bereits in den Startlöchern – sie nehmen Bangladesch in Angriff. Was werden Sie dort produzieren lassen?

Andrea Kolb: Das kann ich noch nicht sagen, es wird aber etwas Gewebtes sein.

GOOD NEWS: Frau Kolb, vielen Dank für das Interview. (JUS)

Weitere Informationen:Die Berber-Taschen sind online erhältlich auf www.abury.net oder in der Abseits Boutique am Kleinen Schlossplatz.

Hören auf hohem Niveau Mit einer beispielhaften Informationsveranstaltung fi ndet am Freitag, 1. Juli 2011, von 10 bis 20 Uhr die 3. Iffl and Hörmesse im Haus der Wirtschaft statt.

und sogar duschen. Ein schöner Schritt zur Normalität.

Auch für Junge attraktiv

Bei den klassischen Im-Ohr-Geräten präsentieren wir auf der Messe das ul-trakleine Im-Ohr-Gerät von Siemens, die „ Imini“. Aber nicht nur die Kosme-tik ist beindruckend, sondern auch die technische Ausstattung. Die Imini bieten mit automatischer Verstärkungsrege-lung, Störgeräuschausblendung, Spra-cherkennung und Richtmikrofonen eine erstklassige Versorgungsqualität. Win-zige Baugrößen in wertigem Design bie-ten einer immer jüngeren Nutzergruppe die Lösung, die sie in unserer auf Kom-munikation ausgelegten Gesellschaft dringend benötigt. Schlagworte wie Blu-etooth-Anbindung an Handy oder MP3-Player sind heute schon verfügbar.

Ihabs – optimale Anpassung

Mit dieser Informationsveranstaltung möchte der Veranstalter einer interes-sierten Öffentlichkeit die Möglichkeit bieten, sich bei den namhaften interna-tionalen Hörgeräteherstellern (Siemens, Widex, Phonak, Oticon, Med El, und Humantechnik ) selbst ein Bild zu ma-chen über die Leistungsfähigkeit und das Design moderner Hörsysteme. Je-des Hörsystem ist allerdings nur so gut, wie es vom entsprechenden Fachmann,

dem Hörgeräteakustiker, auf den indi-viduellen Hörverlust angepasst wur-de. Hier setzt die Firma iffl and.hören. aus Stuttgart eigene Qualitätsmaßstäbe durch ihabs (iffl and. hören., Anpass und Beratungs System ). Das Thema Hörge-räteauswahl und der Weg zum „wieder besseren Hören“ werden deshalb auf der Messe ein Schwerpunktthema sein.

Vorträge und Beratung

Aber auch der Bereich Zubehör für Men-schen mit Hörschäden wird ausführlich präsentiert, im Besonderen Lichtsignal-anlagen für die Türklingel oder das Te-lefon, Übertragungsanlagen für unge-störtes Fernsehen und Rundfunkhören oder Blitz- und Rüttelwecker sind am Stand zu sehen. Umfangreich soll der Bereich individueller Gehörschutz be-handelt und auf der Messe vorgestellt werden. Abgerundet wird die Veran-staltung durch ein Vortragsprogramm, das während der Messe am Freitag und Samstag jeweils von 10 bis 19.30 Uhr im separaten Vortragssaal stattfi ndet. Themen wie Hörgeräteentwicklung und Leistungsfähigkeit moderner Hörgerä-tetechnik werden ebenso fachmännisch referiert wie die medizinischen Grundla-gen und Hörgeräteanpasskonzepte des Hörgeräteakustikers. Somit bietet die Messe einen Gesamteinblick rund um das Thema „Hören“ für eine interessier-te Öffentlichkeit.

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