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Rackwitz etc neu

Date post: 07-Apr-2016
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Screenshot Facebook, 14. Nov. ´14, (Arrangement Liliana O.)

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Coverbild: Selfies, Photobooth, Photoshop, Nov. ´14 (Vitiko S.)

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Über Kreativität und den KreativitätsdispositivSelbstdarstellung und -transformation

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Screenshot Facebook, Selfies, Photobooth, Iphone, Photoshop, Nov. ´14 (V. S.)

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Screenshot Facebook Profil V.S. 10. Dezember 2014 „as natural as can be“

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Screenshot Facebook, Nov.´14, post by facebookuser Selbstdarstellungssucht

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Screenshot Facebook, Nov.´14, post by facebookuser Ultramartialistischer Seeigelkrieger

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Screenshots Profilgestaltung Facebook 14. Nov. ´14

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Selbstgestaltungsdispositiv. Sich nicht in konfektionierte Systeme so einfach bege-ben wollen. Keine Repression, dafür Depression;Das Selbstgestaltungsdispositiv führt zwangsläufig zu einer Beschäftigung mit sich selbst. Wahl von Produk-ten aus einem riesigen Angebot. Lifes creation. Und die Frage welche Schuhe wirklich zu einem passen.

Der zu befürchtenden Zwang kreativ sein zu müssen: Im sozialen treffen besonders in der Partnersuche Kreativitätswunsch und -imperativ aufeinander. Auf Facebook wird Kreativität durch Anteilnahme der anderen Facebookuser, in Form von „likes“ und „comments“ be-lohnt. Es gibt ein neues Trendwort in Deutschland, das Wort „Mojo“. Jenes wird heute von den jungen Leuten als die Stimmung fern der Depression beschrieben. Das „Mojo“ ist als Lebenskraft, Kreativität, Libido zu beschreiben. Bezeichnet praktisch auch die Fähigkeit zum Flirt.

Herkunft des Wortes: aus dem afrikanischen, Talisman, Glücksbringer. In den englischen Sprachgebrauch ein-

gegangen Ende 19. Anfang 20. Jhd.

Nach Luc Boltanski (aus: Leben als Projekt*) Streben nach Autonomie, Unabhängigkeit zu-gunsten der Realisierung immer neuer Projekte. Im Zuge solch einer Unabhängigkeit besteht die Ablehnung lebenslanger Bünde, und das Suchen nach immer neuen Verbindungen. Da-durch wird nötig neue Menschen immer wieder von sich selbst überzeugen zu können. Was daraus folgt ist eine „zunehmende Spannung zwischen Autonomie und dem Verlangen nach Sicherheit.“ (Luc Boltanski)

* http://www.polar-zeitschrift.de/polar_02.php?id=69#69

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http://www.neuronation.de/de/kognitives-training/kognitive-faehigkeiten

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Screenshot Google Suchleiste

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Aus einem Interview von Dagmar Weidinger, Kunsthistorikerin mit der Tiefenpsychologin Verena Kast, Wienerzeitung vom 9 .Jan. ‘15

„Ich habe (...) eine Vorlesung über Emotionen für Volkswirte gehalten.Am ersten Tag fing ich mit der Angst an, worauf mir die Studierenden ganz klar antworteten: Nein, wir haben keine Angst. (...) Würden Sie bitte nochmals von vorne anfangen, wir haben jetzt festgestellt, dass wir doch Angst haben. Und dann kam meistens die Idee ins Spiel, dass es viel spannender wäre, wenn man mit diesen Emotionen leben würde. (...) Aber ist man dann noch so erfolgreich? (...) Darauf musste ich sagen: Nein, das ist man nicht. Sobald wir an irgendetwas emotional beteiligt sind, sind wir zufriedener und fühlen uns lebendiger, aber wir denken in Phantasi-en, und wir entwickeln eigene Vorstellungen et cetera. (...) In dem Moment kam bei vielen Hörern das ungute Gefühl auf, keine Karriere mehr machen zu können. (...)“

Verena Kast, Buch „Seele braucht Zeit“

„(...) die Frage, was ist richtig und was ist falsch? Im Allgemeinen freut man sich ja über weni-ger Autoritätsgläubigkeit. Aber fehlende Autorität vermittelt Menschen, die nicht selbst zur Autorität werden können, eben auch große Unsicherheit.“

„Wenn wir unsere Gefühle finden und wahrnehmen, haben wir immer Orientierung.“

Wiener Zeitung Net: http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wz_reflexionen/zeitgenossen/727006_Gefuehle-sind-unse-re-Orientierung.html

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„Die moderne Psychologie lässt sich (...) als ein Netzwerk von gesell-schaftlichen Subjektivierungstechniken verstehen, die therapeutisch diagonstizieren was ein (...) erstrebenswertes oder ein (...) zu überwin-dendes Selbst ist.“

Genieuntersuchungen:

Noble Royse 1890 Ungleiche Verteilung psychischer „Energien“

Cesare Lombroso1835-1909

Übermäßig affektive Erregbarkeit

Warren Babcock1866-1913

Biologische Degenration: 4 Le-benswege: früher Tod, Krimina-lität, Leidensweg des psychisch Kranken, Existenz eines künstl., intellektuellen Genies. Roman-tisch.

Sigmund Freud1856-1939

Infantile Begierde Sexualfor-schung, Sexualverdrängung durch Moral -> künstlerisch, intellektu-elle Begierde nach neuem Wissen (Kompensation)

Otto Rank1884-1939

Orientierung am Schöpferischen sein Universalie des Menschen, Gestaltungswille

Lawrence Kubie1896-1973

Denkneurose, Schaffen als Bruch von Wiederholung

Francis Galton1822-1911

Ausgestattet mit kognitiver Intelligenz

Aus Andreas Reckwitz „Erfindung der Kreativität“ Kapitel 5 .2 / S. 202 ff

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Iphonephotographie einer Seite eines Katalogs von Dieter Roth, 23. Sept. ´14, zeigt Zeichnungen über Denkbahnen

Reckwitz Kreativitäsdispositiv Seite 211

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In den Texten über Aribert v. Ostrowski* reizt mich die Überlegung über die Möglichkeiten, die ein Mensch hat, sein Leben damit zu verbringen Poesie oder Frage und Antwort zu schaffen. Der sich aus Überlegung gegen ein bürgerliches Lebensmodell der Etablierung entscheidet. Der sich in der Gegenwart suhlt. Jede seiner Arbeiten kann als Momentaufnahme gesehen werden. Die Autoren nehmen das Bild eines Rhizoms um zu beschreiben, dass die Arbeiten sowohl als Teil des Ganzen gesehen werden können und gleichzeitig selbstständig funktionieren.Arbeiten mit den vorhandenen, zeitlich, lokal gegebenen Materialien und Sujets, aus dem Moment/ Forschung mit Methoden, bestehend aus eigener Logik und eigener Lebensweise. Roth hat das ganze Konzept gegen Ende seines Lebens mit seinen „Solo Scenes“ in denen man ihn auf vielen Monitoren bei täglichen Tätigkeiten zusehen kann, auf die Spitze getrieben, bzw. vervoll-ständigt. Die Auffassung vom Kunstwerk als „nie abgeschlossener Entität“ (Katalog Ostrowski). Keinen Standpunkt einehmen wollend, Bedürfnis nach ständiger Kreativität.

Kreativität, definitionsgetreu ´aus dem nichts geschaffen´; bedeutet heute viel mehr Kollidationen zu verwenden um etwas neues hervor zu bringen.So wie in der Natur Entwicklung geschieht, ist nie etwas abgeschlossen; Methamorphose, Anpassung und Reaktion der Lebewesen aufeinander bedingen sich durch den Überlebensdruck, doch die Art, wie die Veränderung in Erscheinung tritt, scheint willkürlich zu sein. Der Helikonius Schmetterling und die Passionsblume, sich immer wieder verändernd, sich gegenseitig austricksend, überleben wol-len. Vergiften und Täuschen, ein unendlicher Prozess.

Lawrence Weiner sagt „because you find yourself (everyday) in situationsthat pass the point of logic you understand,

you‘ve got to readapt your own logic, just to be able to comunicate with somebody else.“

Dem Betrachter: Sowie auf Ostrowski zutreffend, geht Umberto Eco davon aus, dass „die Bedeutung visueller Arbei-ten durch Wahrnehmungsmechanismen determiniert wird, die durchschaubaren Konkretionen ent-springen“. Und weil diese Mechanismen durchbrochen werden können, kann Bedeutungsspielraum entstehen. Dieser Bedeutungsspielraum fordert Betrachter, das soziale und ökonomische Gefüge um das Kunstwerk herum dazu auf aktiv zu werden. Arbeiten die weder von großartiger künstl. Fertigkeit strotzen noch illustrieren, noch Innovativ in-nerhalb des Mediums sind, schwer verständlich deshalb, und schlicht und einfach aus dem Kopf und den Händen des Künstlers kommen, und eben als solches betrachtet werden können, aber auch vom schaffenden Subjekt gelößt als Objekt betrachtet werden können, wie ein alter Lattenrost auf der Straße. Die provisorische Gültigkeit bei Ostrowski spielt ein Rolle und ist Spielzeug. Provisorische Gültigkeit -> Entwicklung.

*Katalog über A. v. Ostrowski Texte von Helmut Draxler, Susanne Prinz und Heinz Schütz (Kunstverein München und Kunstverein Bethanien)

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Aus dem Almanach des Blauen Reiters 1912

„Neue Ideen sind nur durch ihre Ungewohnheit schwerverständlich - wie oft müsste man diesen Satz aussprechen, bis einer von hundert die nächstliegende Konsequen-zen aus ihm zöge?“ S. 23

„(...) Cézanne (...) Greco (...). Beide fühlten im Weltbilde die mystisch-innerliche Konstruktion, die das große Problem der heutigen Generation ist.“ S.23

„Der Geist bricht Burgen“ S.24

„Der Klang ist also die Seele der Form, die nur durch den Klang lebendig werden kann und von innen nach außen wirkt“ S. 137

„Was die Freiheit anlangt, so drückt sie sich aus (...) im Streben zum Schaffen der neuen unendlich mannigfaltigen Formen“ S.143

„Das zum lauten Sprechen gebrachte ‚Gefühl‘ wird früher oder später den Künstler und ebenso den Betrachter richtig leiten“ S. 146

Zitate einer Künstlergruppe und eines, sich nicht in Künstlergruppen einfügen wollenden Künstlers des letzten Jahrhunderts

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Marchel Duchamp 1887 - 1968

„Ich glaube, die Kunst ist die einzige Tätigkeitsform, durch die der Mensch als Mensch sich als wahres Individuum manifestiert. Durch sie allein vermag er das animalische Stadium zu überwinden, denn die Kunst ist ein Ausweg in Regionen, wo weder Zeit noch Raum herrschen. Leben heißt glauben, wenigstens glaube ich das.“

„Heutzutage ist der Künstler ein merkwürdiges Reservoir an para-spirituellen Werten, in absoluter Opposition zum alltäglichen Funktionalismus, für den die Wissenschaft die Huldigung einer blinden Bewunderung empfängt. Ich sage blind, weil ich nicht an die höchste Wichtigkeit dieser wissenschaftlichen Lösun-gen glaube, die nicht einmal die persönlichen Probleme des menschlichen We-sens berührt.“

„Ich möchte ganz einfach sagen, daß Kunst gut, schlecht oder indifferent sein kann, aber daß wir sie, gleich mit welchem Beiwort, Kunst nennen müssen: schlechte Kunst ist immer noch Kunst, wie ein schlechtes Gefühl doch ein Gefühl ist.“

Zitate einer Künstlergruppe und eines, sich nicht in Künstlergruppen einfügen wollenden Künstlers des letzten Jahrhunderts

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Iphonephotographien, Screenshot 16.Nov´14 (Vitiko S.)

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Inhalt und Form kommen in ihrer Art aus der Konstellation kollidierter Dinge. Im Subjekt summieren sich jene Dinge die es triggern. Es nimmt jene Dinge stark wahr die es triggern. Es interessiert jene Dinge die es stark wahrnimmt. Es nimmt verstärkt wahr, wenn es das will.

In der Wissenschaft ist der Prozess von Entwicklung manifestiert. Wenn das Eine möglich ist muss auch etwas weiteres möglich sein u.s.w. Es herrscht den Zwang von Innovation, die auf Erkenntnis folgt.Während die Wissenschaft für alle Dinge einen Sinn geschaffen hat, indem sie ihnen einen Nutzen zuschreibt, weil sie sie verwenden will um neues hervor zu bringen (zukunftsorientierte Haltung), spricht die Kunst vielleicht vielmehr den Dinge jeglichen Sinn ab, vollführt erst eine Beobachtung jener und fragt sich so nach deren Sinn; im Gefüge, im Gefilde. Eine Haltung, die in der un-mittelbarenGegenwartmanifestiert sein muss.

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Vitiko Schell Nov. `142. Studienjahr M/G

Arbeitsgrundlagen: Texte aus Andreas Reckwitz‘ „Die Erfindung der Kreativität - Zum Prozess gesellschaftlicher Ästhetisierung“ Surkamp, 1. Aufl. 2012Einführung, Kapitel 1, Kapitel 5

Texte aus dem Katalog Aribert v. Ostrowskis, Kunstverein München, Kunstverein Bethanien, 2001

Luc Boltanski, „Leben als Projekt - Prekarität in der schönen neuen Netzwerkwelt“http://www.polar-zeitschrift.de/polar_02.php?id=69#69

„Der Blaue Reiter“ Kandisky, Franz Marc, 8. Aufl., 1990

www.facebook.deGoogle.de

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