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Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 1
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens, Jean Monnet Chair for European Economic Integration and Chair in Macroeconomics, University ofWuppertal © 2013 Grundlagen der
Volkswirtschaftslehre/Makroökonomik 1&2 (Stand 2016)
Schumpeter School of Business and Economics Empfohlenes Buch: Welfens, P.J.J. (2012),
Grundlagen der Wirtschaftspolitik. Institutionen –Makroökonomik – Politikkonzepte, Heidelberg 5. A.
Zudem: Monatsberichte der Dt. Bundesbank Monatsbericht der Europäischen Zentralbank (www.ezb.org)
Auszugsweise: Gutachten Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (via Website Statistisches Bundesamt zugänglich)
Website der Europäischen Kommission BÜCHER...
Makroökonomik bedeutet
Analyse der Entwicklung und Gestaltung gesamtwirtschaftlicher Zusammenhänge, z.B.
Wirtschaftswachstum: Anstieg in % des „realen Bruttoinlandsproduktes“ bzw. der Produktion
Produktionslücke: Nachfrage/Produktions-potenzial (Angebotsmöglichkeit) – größere Debatte in EU
Arbeitslosenquote bzw. Rezession; Jugend-Arbeitslosigkeit (FR & BE>DE), Strukturwandel
Inflation (Preisniveausteigerungen), Deflation etc.Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 2
Grundlagen der Wirtschaftspolitik – 5.Auflage
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 3
ISBN 978-3-642-33577-8
Lehrbuch Welfens plus Übungsbuch Perret/Welfens (2016)
WELFENS Lehrbuch – Kapitel A+B und Teile von C durchzuarbeiten
Übungsfragen aus Arbeitsbuch Makroökonomik u. Wirtschaftspolitik Mit Musterlösungen Mit alten (und neuen) Klausuren Digital vorhanden
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Wichtige Fragen; Krisen: USA+EU; Rolle Chinas (++?)
7 Jahre nach Transatl. Bankenkrise 08/09; „Grosse Rezession“: Im Oktober 2008 stand der Westen (USA + EU)
am Rand eines ökonomischen Absturzes; Rückgang des realen Bruttoinlandsproduktes Deutschland in 2009 = -5%, normale Rezession etwa -1%; Gegenmaßnahmen Geldpolitik (Zentralbank: EZB, US: FED), Fiskalpolitik (Staat: Güterkäufe, Steuersenkungen) wirkten!
2017: Am Ende der Eurokrise 2010-2015 außer Griechenland mit fortgesetzten Problemen; ggf. auch Portugal
China: größtes Land der Weltwirtschaft nach Bruttoinlandsprodukt (Kaufkraftparitäten; d.h. inklusive Berücksichtigung von internationalen Preisunterschieden bei nichthandelsfähigen Gütern/Dienstleistungen) 2016-2025: Verdoppellung des BIPs (bei 5% Wachstum pro Jahr)
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21. Jahrhundert: Weltwirtschaft
USAUSA ChinaChina
EU27/28 u. Russland
EU27/28 u. Russland
Japan und Asean (Indien)
Japan und Asean (Indien)
Gegenseitige Abhängigkeit:
Kooperation sinnvoll
Gegenseitige Abhängigkeit:
Kooperation sinnvoll
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Neue Krise in Europa mit BREXIT (UK aus EU) 2016
BREXIT: britischer EU-Austritt; UK Referendum am 23.6.=51,9% gg. britische EU-Mitgliedschaft; Ergebnis völlig verzerrt durch Cameron-Info-Panne; korrekt wäre 52,1% pro EU, wenn Info aus Studie Treasury (Finanzmin.) mit -10% Einkommensverlust bei Brexit als Teil von 16 S. Regierungsinfo an Haushalte gegangen: PJJ Welfens, BREXIT aus Versehen, Nov 2016 Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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Neue Politische Ökonomie Inflation, Arbeitslosenquote, Wachstumsrate des
verfügbaren Einkommens mit Einfluss auf Wähler bzw. Regierungspopularität; Anwendung auf Wahlen!! (UK..)
B.S. FREY/SCHNEIDER (Economic Journal 1978, Pionierstudie UK): 1 Prozentpunkt mehr Wachstum erhöht Popularitätsvorsprung der Regierung um 0,8 Prozentpunkte (weitere Studien)
Info über 10% Einkommensverlust bei BREXIT – nicht in Info-Broschüre der Cameron-Regierung!! hätte als Ergebnis 52,1% für REMAIN gebracht
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Wissenschaftliches Studium; Theorie, Fakten, Analyse, Kritisches Denken
Passt schlecht zu wachsendem Populismus in EU und USA –Behauptung, dass pol. System Wählerinteressen nicht vertritt
Rechtspopulismus bzw. Nationalismus breitet sich aus (UK, FR, DE, IT...); Vorurteils-Vernetzung
Foodwatch u.a. NGOs Teil von Irrationalität (Bode-Buch gegen TTIP z.T. ökonomischer Unfug)
Internetbasierte Fragmentierung Öffentlichkeit; Radikalisierung der Politik, Postfaktische Thesen: z.B. Marine Le Pen verwechselt Realität u. Fiktion..
EU Ministaat= Teil der pol. Radikalisierung Europas! Forschungsgruppe Wahlen
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Wissen: Literatur-Zitat im Kontext der Volkswirtschaftslehre...
„Ich kaufte mir ein Dutzend Bücher über das Bank- und Kreditwesen, über Sicherheiten und Investitionen. Sie standen mit ihren rot-goldenen Rücken wie frisch geprägtes Geld auf meinem Regal und versprachen mir die strahlenden Geheimnisse zu enthüllen, die nur Midas, Mäzenas und Morgan bekannt waren“ F. Scott Fitzgerald, Der Große Gatsby, New York (1925)
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Fragen aus der Welt der Finanzmärkte (Devisen, Aktien, Staatsanleihen) zu Jahresende 2016
Britische Pfund seit 23. Juni um 15% gefallen! Was bedeutet es, wenn Apple und Alphabet/Google
mit jeweils fast 500 Mrd. € an der Börse bewertet werden (2x Toyota); Microsoft 400 Mrd. € = 3 Sillicon-Valley Firmen mit Wert in der Summe von ½ Bruttoinlands-produkt BIP (BIP=Neugüterproduktion) Deutschlands 2015
Was bedeutet die globale digitale Dominanz der USA bzw. der IKT-Firmen(DE: SAP,Siemens)
10 Jahres-Anleihe Deutschlands mit 0 Zins?!!normal ca. 4% Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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Studium der Makroökonomik
1) Motivation 2) Organisation
Regelmäßig lernen; in der Gruppe lernen/fragen! Aktuelle Entwicklung mitnehmen/Internet etc.
3) Lehrbuch Welfens Kapitel A, B, Teile C
4) mit Wissen Realität klug gestalten, Wohlstand steigern (s. China; nicht Venezuela), Stabilität der Wirtschaftsentwicklung erhalten, Krisen überwinden Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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Wirtschaftsnobelpreise 2013: für Analysen zu Aktienmärkten
Eugene FAMA: Theorie effizienter
Finanzmärkte
Lars Peter Hansen: Statistische
AktienmarktanalyseRobert Shiller (behavioralfinance/animal spirits = Gegenteil von FAMA)
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Was hätte Adam Smith(1776: Buch „Wohl-stand der Nationen“)dazu gesagt?2016: Oliver Hart;Bengt Holmström zuVertragstheorie;Teamtheorie,Anreizen inFirmen/Produktivität
Wie sieht das Studium aus?
Studium (BA)
Vorlesung (Pflicht), Übung (Pflicht)
Tutorien + Internet-Selbsttest + alte Klausuren
Private Gruppenarbeit
Wissenschaftliches Studium...Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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Internationalisiertes Studium
Viele Studierende aus Ausland (ca. 20%)
Studiumsstoff – offene Wirtschaft= denken in Kontext Land 1+2 (+3: bei EU-Integration)
Sie selbst gehen ggf. später inss Ausland zum Studium oder Praktikum (AIESSEC) Auslandstudium wichtig für Jobchancen
Offenheit im Kopf, Toleranz, Kooperation; KEINE Ausländerfeindlichkeit
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Was mache ich, wenn es Probleme im Studium gibt/Klausurergebnisse unklar etc.
Bitte Kommunikation rechtzeitigaufnehmen: In die Sprechstunde gehen: bei Prof./Mitarbeiter Mit Fachschaftsvertreter(n) sprechen QSL-Team beim Dekan ansprechen Dozent ansprechen – z.B. nach Vorlesung Klausureinsicht wahrnehmen: jeder kann seine
Klausur einsehenProf. Dr. Paul J.J. Welfens
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Was heißt wissenschaftlich analysieren? (3-Schritt)
1) Realität erfassen (Fakten!)
1) Realität erfassen (Fakten!)
Theorie(n): Phänomen erklären
Theorie(n): Phänomen erklären
wissenschaftlich publizieren (z.B. zu Währungsfragen)
wissenschaftlich publizieren (z.B. zu Währungsfragen)
Intersubjektiver Prozess: Kritik, Debatte; nächster
3-Schritt
Intersubjektiver Prozess: Kritik, Debatte; nächster
3-Schritt
Erkenntis-fortschrittErkenntis-fortschritt
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Volkswirtschaftslehre:
Es geht um den Umgang mit knappen Ressourcen – knapp bezieht sich auf Relation Bedürfnisse der Menschen relativ zum Güterangebot (bzw. den globalen Ressourcen) Hinweis auf Lifestyle & technischen Fortschritt
Wachsende Weltbevölkerung: 1900: 1,5 Mrd., 2013: 7 Mrd.; 2050 etwa 10 Mrd.; Gesamtzahl von Menschen bisher ca. 82 Mrd. (nach LESCH/ZAUN (2008), Die kürzeste Geschichte allen Lebens, S. 11)
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Weltwirtschaft analysieren; Kritisch denken, forschen..., erfolgreich gestalten
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Studium an einer wissenschaftlichen Hochschule/Universität
Theoretische und empirische (statistische...) Analyse der Realität bzw. der Fakten
Frage, wie normative Fragen (Soll-Fragen) zu behandel sind; Wissenschaftstheorie
KRITISCHE Analyse; kritisch-rationale Vorgehensweise – Zeitungen kaum zitierfähig; Internet in Grenzen (! Ja, aber...); Qualität der Information
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Studium Makroökonomik
Wirtschafts-wissenschaft
Makroökonomik:
Analyse ganze Wirtschaft
Geschlossene
Volkswirtschaft
Offene Volkswi. (2 Länder-Modell mit
Handel etc.)
Mikroökonomik(Preisbildung auf Markt)
Einzelne Haushalte,
Firmen
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Preisbildung auf Markt bei Wettbewerb Gleichgewichtspreis im Schnittpunkt von Angebot (SS (k‘)) und Nachfrage (DD)
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p steht für Güterpreis,
q für GütermengeHinter AngebotskurveSS (supply) stehen die Grenzkosten k‘ derFirmen der Branche: k‘ steht für dKosten/dq(um wieviel steigen Kos-ten, wenn Produktion um 1 Einheit erhöht); hinter DD Wertschätzung Nachfrager Umsatz = Preis p mal Menge
q (Diagramm für gegebene ZahlAnbieter bzw. Nachfrager);
Preis am Markt=Knappheitssignal
Hinter Angebotskurve (Grenzkostenk‘:=dH/dq) und Nachfragekurve ...
Hinter der Nachfragekurve steht die Zahlungsbereitschaft der Konsumenten (bzw. Nachfrager) – im Neuroexperiment erfassbar/The Euromarketing labs – Kai-Markus Müller!; Zahlungsbereitschaft in der DD-Kurve gezeigt für gegebene
Zahl der Nachfrager (was geschieht mit Gleichgewicht-spreis, wenn Immigration Nachfragerzahl erhöht?)
Gegebenes Pro-Kopf-Einkommen (y)
Hinter Angebotskurve stehen die Stückkosten bzw. Grenzkosten k‘ (ergibt sich aus Gewinnmaximierung; Ableitung Kostenfunktion H in Bezug auf Produktionsmenge q)
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Preis und Wert
Wie hoch ist der Brotpreis? Oder Buchpreis? Was soll man für die neue Zeitung zahlen
(kenne ja den Inhalt nicht?)= Zeitungspreis
Wie wertvoll ist etwas – z.B. Infos -, was ich im Internet umsonst (?) erhalte; Kosten müssen „querfinanziert“ werden...
Was bedeutet Preis von Null in ökonomischer Sicht? (Freibiermenge...)
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Das Marktschema gilt grundsätzlich für alle Märkte
Im Arbeitsmarkt heißt die Menge auf der Abszisse (horizontale Achse) Arbeitsmenge L, der Preis au der vertikalen Achse ist der Nominallohnsatz W (Stundenlohn) oder alternativ W/P (P ist „Preisniveau“); und Relation W/P:= w heißt Reallohnsatz
Im Devisenmarkt (Dollar-Markt) steht auf den Achsen: Wechselkurs (e in €/$) vertikal, auf der waagerechten Achse die Dollarmenge
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Gütermärkte, Arbeitsmärkte
Die Arbeitsnachfrage der Unternehmen kann von der geplanten Güterproduktion der Firmen hergeleitet werden...(Ansatz: Gewinnmaximierung...)
Einige grundlegende weitere Überlegungen zu Marktwirtschaft, Staat, Krisen und Politik
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Ökonomische Analyse: Realität, Krisen, Ängste und Politik
Grosse Leistungsfähigkeit der Marktwirtschaft – private Produzenten dominieren - bei Wettbewerb: Große Gütermenge effizient (zu geringen
bzw. minimalen Kosten) produziert
Gute Qualität – in den meisten Märkten – und hoher Innovationsgrad bzw. viele neue Produkte
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In der Wiederholung liegt der Wert des Unterrichtes...
In der Sozialen Marktwirtschaft (Marktwirtschaft mir überwiegend privaten Anbietern bei Wettbwerb) wird marktmäßige Güterproduktion mit staatlicher Sozialpolitik (z.B. Kindergeld = bedarfsorientiert; Rentenpolitik) und anderen Politikbereichen verbunden
Einige Märkte speziell, zB Gesundheitsmarkt = indirekter Markt (Krankenkasse-Ärzteschaft-Preisbestimmung) Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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DE, UK, FR, USA (Europa besser...): Lebenserwartung, Kindersterblichkeit
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Rezessionen und Krisen
Wachstum; zeitweise Instabilitäten in der Wirtschaftsentwicklung: solche kurzfristiger zyklischer Art über
einige Quartale (Rezession) in Konj.zyklus
Mehrjährig: Grosse Depression 1929-34 in UK, DE, FR, USA; Massenarbeitslosigkeit
Transatlantische Bankenkrise 2007-09 (fast wieder Weltwirtschaftskrise: 15. Sept. 2008 Konkurs der US-Bank Lehman Brothers
Eurokrise (GR, PG, IR, ZY, SP) 2010-15Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 32
Studium Volkswirtschaftslehre/Makroökonomik
Volkswirtschaftslehre befasst sich mit u.a. Wirtschaftsordnung: Soziale Marktwirtschaft…
Gesamtwirtschaftlicher Güterproduktion Gesamtwirtschaftlicher Güternachfrage Beschäftigung/Arbeitslosigkeit; Lebenserwartung
Preise: Brot, PC, Auto, Reifen, Benzin, Muskat Inflation: d.h. durchschnittliche Änderungsrate
(%) aller Preise – insgesamt des Preisniveaus –ist >0 Bankenkrisen; Staatsverschuldungskrisen…
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Unterscheide relative Preise (pi/pj) und Preisniveau P
Relativpreis: pi Preis für Brot in € pro kg Brot pj Preis für Milch in € pro Liter Milch
P ist gewichteter Durchschnitt von piund pj; dividiert man nominale Größe (in Geldeinheiten) durch P, so erhält man reale Größe: Staatsverschuldung B/P = 2000 Mrd. €/P = Realwert der Staatsverschuldung („in Gütereinheiten“)Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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„Bruttoinlandsprodukt“ (BIP)
BIP
in e
inem
Lan
dBI
P in
ein
em L
and
Definition: BIP= Summe
Definition: BIP= Summe
aller neuen Güter& Dienstleistungen
aller neuen Güter& Dienstleistungen
in einer Periode
(D 2015: ca. 3000 Mrd. €)
in einer Periode
(D 2015: ca. 3000 Mrd. €)
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Preise entstehen auf Märkten durch Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage
Preis bei Wettbewerb ist niedrig (geringer als im
Monopol) bzw. entspricht langfristig den
Durchschnittskosten
Preis bei Wettbewerb ist niedrig (geringer als im
Monopol) bzw. entspricht langfristig den
Durchschnittskosten
Preis im Monopol (nur 1 Anbieter) ist viel höher als
Kosten der Produktion: Monopolgewinn (Muskat 16/17. Jh, OPEC-Kartell
seit 1970er Jahre)
Preis im Monopol (nur 1 Anbieter) ist viel höher als
Kosten der Produktion: Monopolgewinn (Muskat 16/17. Jh, OPEC-Kartell
seit 1970er Jahre)
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John E. Wills, 1688. Was geschah in jenem Jahr rund um den Globus?, 2002
Versuche, Gewürzhandel im heutigen Indonesien zu monopolisieren: Niederlande in Nachfolge der Portugiesen; MUSKAT, NELKEN etc.
Da Differenz Monopolpreis minus Kosten bzw. Preis bei Wettbewerb (viele Anbieter) hoch ist, geht es um große aktuelle u. erwartete Gewinne; Monopol ökonomisch unerwünscht: ab 1958 Wettbewerbspolitik EU, US etc., globaler Freihandel (WTO)= Importkonkurrenz bei handelsfähigen Gütern; nach 2015: TTIP=Projekt transatlantischer Freihandel
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Warum ist VWL wichtig?
Liefert Analyse für die Umgebung, in der Unternehmen bzw. Haushalte aktiv sind
Gibt Ansatzpunkte für staatliche Reformen= Lösung von Problemen
Volkswirtschaftslehre erklärt gesamtwirtschaftliche Entwicklung von Ländern (z.B. Deutschland, EU, USA, Russland, China) sowie der Weltwirtschaft
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Mit Lichtgeschwindigkeit Blick auf Weltwirtschaft (nachts)…
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Quelle: NASA Online; http://visibleearth.nasa.gov/view_rec.php?id=1438
Bergische Universität Wuppertal
Schumpeter School of Business andEconomics – neuer Hörsaal
Universität mit internationalem
Partnern weltweit
Bibliothek: mit digitalem Zugang
Learn/readEnglish papers
Wissenschaftliches Studium:
Viel Lernen, Net-working,
Eigene Talente entwickeln
Prüfung bestehen
Bachelor
Master
Beruf
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 40
Erfolgreiche Wirtschaftswissenschaft/ Volkswirtschaftslehre (Master: in English) in Wuppertal: Top 6 in D, top 2% in Europa
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EIIW at the University of Wuppertal (left); Team in Brüssel (Kommission)
P.J.J. Welfens, www.eiiw.eu (2010) 42
EIIW (Campus Freudenberg) = Schnittstelle Wirtschaftswissenschaft, Politik, Wirtschaft
internationale Forschung www.econ-international.net
EIIWwww.eiiw.
eu (contra
Sarrazin)
Journal International Economics and Economic Policy
P.J.J. Welfens, www.eiiw.eu (2010) 43
Englisch
Lernen
fürStudiumu. Beruf
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Wissenschaftliches Studium
Wissen erwerben und
KRITISCH vertiefen
Fähigkeiten
entwickelnMit anderen
Lernen
Gute Basis legen, um später vernünftiges Einkommen zu erzielen;Möglichkeit, die Wirtschaftentwicklung/Unternehmen, Region, Arbeitsfeld, die Welt zu beeinflussen
Aufbau Studium: Hier Volkswirtschaftslehre (VWL)
VWL• Gegenstand ist die Volkswirtschaft eines Landes (oder
einer Region) oder von Ländern bzw. der Weltwirtschaft• Gegenstand ist die Volkswirtschaft eines Landes (oder
einer Region) oder von Ländern bzw. der Weltwirtschaft
Theorie
• Modellierung Familie Müller bei wirtschaftl. Entscheidung (Mikro)• Modellierung der Entscheidungen einzelner Unternehmen (Mikro)• Modellierung Familie Müller bei wirtschaftl. Entscheidung (Mikro)• Modellierung der Entscheidungen einzelner Unternehmen (Mikro)
Theorie
• Modellierung der gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Land (Makro), z.B. Konsum- bzw. Sparentscheidung aller privaten Haushalte; und wie Konjunktur mit Investitionen aller Unternehmen zusammenhängt!
• Modellierung der gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Land (Makro), z.B. Konsum- bzw. Sparentscheidung aller privaten Haushalte; und wie Konjunktur mit Investitionen aller Unternehmen zusammenhängt!
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Wissenschaftliche Analyse
Verhaltensannahmen
Umfeld/Nebenbedingung
Individuum
FirmaStaat(en)/Gesellschaft
• Präferenzen/Wünsche• Rationalität?
• Nutzen maximieren• Gewinn maximieren
(Firma)
• Zeithorizonte• Vernetzung• Standardsetzung…
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In der Regel wird rationales Verhalten der Individuen angenommen
Optimale Entscheidung: gute Produkte für Markt
Optimale Entscheidung: gute Produkte für Markt
InformationInformation
ZieleZiele
Neben-bedingungen
Neben-bedingungen
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Wer Produziert...
Für Markt (Nachfrager); bei
bestimmten Regeln
Für Markt (Nachfrager); bei
bestimmten Regeln
Großun-ternehmenGroßun-
ternehmen
KMU (klieine u. Mittelständische
Unternehmen)
KMU (klieine u. Mittelständische
Unternehmen) Neue Firmen (und Anbieter
vom Ausland/Impo
rt)
Neue Firmen (und Anbieter
vom Ausland/Impo
rt)
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VW-Dieselabgas-Betrug (USA; EU...; 11 Mio. Fahrzeuge)
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Güterarten (Unterschiedlich: Qualitätsstufen erkennbar?)
Inspektionsgüter (z.B. Erdbeeren)
Erfahrungsgüter (z.B. Autos...)
Vertrauensgüter (z.B. Studium; erst viel später Q erkennbar)
Bei VW Betrug an Kunden, Verzerrung des Wettbewerbs, Steuerbetrug (indirekt), Aktienkurseinbruch USA: Prozesskosten, Entschädigungszahlungen; Beschädigung von Made in Germany als Marke und des Vertrauens der Autobauer in Deutschland untereinander...
Wie rational ist Verhalten von Managern in Großunternehmen/Anreize/Kontrolle(D,US,CH)
Möglicher Lösungsansatz: wie Sarbanes-Oxley-Gesetz 2002 USA (bei Finanzdaten-Qualität Firmen)
CEO (Vorst.vor-sitzender)
CEO (Vorst.vor-sitzender)
Technik-VorstandTechnik-Vorstand
Besondere Erklärung als Bilanzergänzung
zur Qualität der Emissionsdaten der Firma: Produktion
und Produkte
Besondere Erklärung als Bilanzergänzung
zur Qualität der Emissionsdaten der Firma: Produktion
und Produkte
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Manchmal erstaunliches Verhalten: kognitive Dissonanz, Festinger, 1957: Wie ist Kausalität: Lesen von Wirtschaftszeitung auf Aktienkurse oder eher umgekehrt?(Wie rational ist das denn?)
„gute Lektüre“
„gute Lektüre“
Mehr Aktienkäufe
Mehr Aktienkäufe
Aktienkurs steigt?
Aktienkurs steigt?
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Argentesi/Lütkepohl (2010) zeigen in German EconomicReview andere Kausalität...
Aktienkurs
anstieg
Aktienkurs
anstieg
Lust an Bestätigungs
-lektüre
Lust an Bestätigungs
-lektüre
Kausalität von Kursentwicklung
zu Lesen
Kausalität von Kursentwicklung
zu Lesen
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Welche Themen behandeln wir (Beispiele)?
Welche Lohnhöhe?Was/wieviel wird
konsumiert?
Wie wird finanziert?
Was wird produziert? Welche Innovationen, Investitionen?
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Es gibt ein Müll- undEmissionsproblem(CO2, Global Warming)
Deutschland/EU: Elektronikmüll in EU-Ländern (woher Unterschiede?...)
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Wirtschaftliche Entwicklung mit Schwankungen der gesamtwirt-schaftlichen Produktion (Konjunktur)
Jährliche Änderungsrate der Produktion (%) bzw. des realen Bruttoinlandsproduktes
Was ist?
Warum
diese Schwankungen?
(THEORIEN= positive Analyse;
Erklärung(en))
Soll man Schwankungen mit
gezielter Politik/Eingriffen bekämpfen? Wie
stark? (NORMATIV)
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Wo Theorie sich bewähren muss (wo man nicht nur auf Erfahrungswissen bauen kann)
Neue
Phänomene (z.B. IKT)
Prognose:
KombiniereTheorie mit
Annahmen(z.B. $-Kurs,
Ölpreis)
Erklärung
der Realität
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IKT = Informations- undKom-munikationstechnologie
Interessante „Fälle“: y ist Pro-Kopf-Einkommen bzw. Arbeitsproduktivität
• 1950: Arbeitsproduktivität y =50% BRD; 1990: 33%
• Wie kam Ende sozialistischer Zentralverwaltungswirtschaft?
Ende der DDR (89)
• y: 73% in 2010• von was hängt y ab?
Wie schnell läuft
Aufholprozess?Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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Deutschland (20 Jahre Wiederver-einigung): 2009 Lohnunterschiede Männer/Frauen; West/Ost-Deutschl.
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-24,7%
-5,7%
-12,9% -30,3%
-7,5% -34,3%
14,02€
20,12€ 15,16€
13,21€
Früheres Bundesgebiet einschl. Berlin
Neue Länder
Rolle von Erwartungen;
Siehe 2010 SPIEGEL-Studie (Arminger)
WESTDEUTSCHLAND
EX-DDR
Hinweis aufArbeitspro-
duktivität;Quelle:StatistischesBundesamt
Wirtschaftssysteme im Wandel
• 1990/91 Ende; nicht zukunftsfähig, Transformation zur Marktwirtschaft
• Westliche Marktwirtschaften Gewinner der Systemkonkurrenz
SowjetischeZentralveraltungswirtschaft
• 15. Okt. 2008: Lehman Brothers Bank Konkurs (USA), Transatlant. Banken-krise; westli. Marktwirtschaften stabil?
• Im Nov./Dez. 2008 OECD am Abgrund, dann Euro-Staatsschuldenkrise 2010-15
Westliche Marktwirtschaft & Modell Marktwirtschaft + Autoritäres Politiksystem
(China)
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2015 größte Volkswirtschaft der Welt ist China (nach Kaufkraftparität)
China (Shanghai=größte Stadt 24 Mio. Einw.) größter Automarkt; CO2-Emittent Nr. 1 (Paris2015Konf.)
hat 1,4 Mrd.Einwohner; Cities: Umweltprobleme
seit 1978 geöffnet zur Weltwirtschaft: Handel und Direktinvestitionen (ausländische Multis investieren mit ihren Tochterfirmen im Ausland)
Pro-Kopf-Einkommen ca. x10 seit 1978: 2015:0.3 D
2015: Studiengebühren 700 € pro Semester, was etwa 2100 € pro Sem. in DE entspricht; für D ergibt sich Problem...
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 60
Noch zu China (CH) Wichtiger Handelspartner für D/EU 2015 Rückgang des
Wirtschaftswachstums auf etwa 7% (früher um 10%); aber auch bei 7% Wachstum nimmt China alle drei Jahre um das ökonomische Gewicht von D zu
China wird Deutschlands größter Exportmarkt...
Deutsche KMUs in China optimistisch; Innovationsdynamik+Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 61
Einige Wirtschaftszahlen für Deutschland (Prognose)
2014 Prognose Gemeinschaftsdiagnose Wichtige ökonomische Größe: Reales
Bruttoinlandsprodukt (real heißt zu konstanten Preisen gerechnet); BIP bedeutet die Wertsumme aller neu erstellten Güter und Dienstleistungen
Arbeitslosenquote (Zahl gemeldeter Arbeitslosen/Erwerbspersonen); Preisniveau = gewichteter Durchschnitt der Einzelpreise; Lohnstückkosten= Stundenlohn/Produktionsmenge („Wettbewerbs-fähigkeit)“; etc.Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 62
Gemeinschaftsprognose 2016 Herbst(Sept) für Deutschland
Variable 2010 2015 2016 2017
Reales BIP 4.1% 1.7 1.8 1.7
Arblosenquote 7.7 4.6 4.3 4.0
Preisniveau % 1.1 0.1 0.4 1.5
Lohnstückko-sten (gg.Vorj.)
-1.5 1.5 1.5 2.0
Staatedefizit -4.0 0.7 0.6 0.4
Leistungsbil.-saldo (% BIP)
5.1 8.4 8.8 8.6Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)63
Außenhandel: Wie gut ist struktureller Netto-Exportüberschuss?
Strukturell heißt langfristig (hier: Handel...) Weltwirtschaft als Zwei-Länder-Modell
Wenn Land 1 einen Überschuss bei den Netto-Güterexporten (Leistungsbilanz) hat, dann wird
Land 2 ein Defizit haben bzw. muss sich entsprechend verstärkt im Ausland verschulden
Wenn D also hohe Überschuss hat, haben andere Länder hohes Defizit – ist das sinnvoll/nachhaltig?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 64
Es gibt Regeln der Wirtschaftspolitik (Defizitquote: Haushaltsdefizit/BIP; Schuldenquote: Staatsschuld/BIP)
National: Schuldenbremse – Bundesländer bis 2020 ausgeglichenen Haushalt bzw. strukturelle (konjunkturbereinigte) Defizitquote = 0, Bund max. 0.35% strukt. Defizitquote(ab 2016): gibt bei 1,5% Trend-Wi.wachstum 23,3% Schuldenquote langfristig
Strukt. Defizitquote EU-Länder max. 0.5% laut EU; EU (supranational): hohe Leistungsbilanzdefizite als Problem; Überschuss auch; sei max. 6% des BIPs eines EU-Landes. Wer muss korrigieren?: nur Defizit-Länder; oder Überschuss- UND Defizit-Land?; DE 2015: 9% zu hoch Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 65
Europäische Integration: 28 Länder gestalten kooperativ Zusammenarbeit
EU-Integration
EU-Binnenmarkt (vier Freiheiten)
Wirtschafts- u. Währungsunion
…
Politik der Europäischen Kommission
EU-Mitglieder
EU-Nachbarschaftspolitik
Beziehungen im Europäischen
Wirtschaftsraum
Beziehungen zu Ukraine,
Russland etc.Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 66
Transatlantische Bankenkrise 2007/08 bzw. Eurokrise 2010-13
• Konkurs Lehman Brothers Bank 15.9.08, New York
• Risikoappetit sinkt wegen Lehman! US-Banken von Staat gerettet
• EU: Staat muss Banken retten
US-BankenkriseTransatlantische
Bankenkrise
• Als Effekt der Transatlantischen Bankenkrise vorherzusehen (Welfens, S. 158f.; 2008, Oktober)
• Schuldenquote Eurozone, UK &USA um 25 Punkte, 30, fast 40 Punkte gestiegen; Staaten mit hoher Schuldenquote/Defiziten=Problem
Euro-Krise
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 67
Historischer Anstieg der Schuldenquote (b‘) des Staates 2008-2013
Eurozone +25%-Punkte; Zins sinkt in D, steigt GR,SP
b‘ in USA + 30%-Punkte (auf 105 in 2013) UK ca. + 40%-Punkte: UK, USA, D, FR sicherer Hafen! Irland + 80%-Punkte; Griechenland >+100% Ökonomischer Perspektive der Explosion von b‘: Land
ggf. konkursgefährdet (Griechenland, Irland, Portugal, Zypern etc.)
Bei einer normalen Verzinsung der Staatsschuld von 3% ergibt sich für Irland eine Erhöhung der Zinsausgabenquote von 2,4%-Punkte; also steigt auch der durchschnittliche
Einkommenssteuersatz τ um 2,4 Punkte. Das aber reduziert langfristiges Pro-Kopf-Einkommen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 68
Gibt es Formel für Höhe des lang-fristigen Pro-Kopf-Einkommen y?
y:=Y/L= ((s(1-τ)/δ)ß/(1-ß), wobei im Solow-Modell
Y ist das reale Bruttoinlandsprodukt s Sparquote ist (z.B. 15% in DE, 30% in CH), τ Einkommenssteuersatz (z.B. 20%) δ Abschreibungssatz auf Realkapital (z.B. 10%) ß kommt aus der gesamtwirtschaftlichen
Produktionsfunktion für reales BIP: Y=KßL1-ß, wobei K Kapital (Maschinen) und L Beschäftigung bzw. Bevölkerung ist; 0<ß<1; denkbar ß=0,5, aber realistisch 0,33 Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 69
Wie gefährlich ist der Anstieg der Staatsschuldenquoten?
Frage nach den besonderen Zinsbelastungen des Staates: Zinsausgabenquote = i b‘; wenn die Zinsausgabenquote steigt, dann muss in der Real auch der Einkommenssteuersatz angehoben werden (staatliche Budgetrestriktion; z.B. Irland +80 bei der der Schuldenquote x 3% = + 2.4 Prozentpunkte beim Steuersatz!! Reale BIP pro Kopf sinkt dann um 1,2%)
Frage, ob in USA, UK und Eurozone verstärkt von Inflation bedroht? In USA und UK hat Zentralbank in 2008-14 Staatsanleihen in Höhe von etwa 20% des Bruttoinlandsproduktes angekauft! Effekte???
Eher Deflation?! Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 71
Quantitätsgleichung (Fisher-Gleichung; M ist Geldmenge, V Umlaufgeschwindigkeit,P Preisniveau )
M V = PY (10 x 100€) x 2 = 2000 € Quantitätsgleichung; Geldmenge M, V ist die
Umlaufgeschwindigkeit (wie oft wird ein 100 Euro-Schein pro Jahr genutzt: z.B. sei V=2); P ist Preisniveau, Y das reale Bruttoinlandsprodukt; also P = MV/Y; MV ist monetäre Gesamtnachfrage
In Wachstumsraten: gM + gV = gP + gY; wenn V konstant ist bzw. gV =0, dann gilt, dass die Inflationsrate gP = gM – gY sein wird! Symbol g für Wachstumsrate in %!
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 72
2010-2015
Euro-Krise; Start: Mai 2010 (GR)
Bankenkrise aus 2007/08:
Im Oktober 2008 stand Westen am
Abgrund!
Staatsfinan-
zierungskriseeiniger Euro-
Länder (GR, IR, PO, SP, ZY, IT..)
Rezession (GR, SP, IT), wobei Staat
kaum Fiskalpolitik* machen kann;
neue Bankenprobleme
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 73
*z.B. in Form erhöhter Staatsausgaben
Wie geht es mit Eurozone weiter 2014/2015?
Stabilisierung
Krisen-Länder mit
„Strukturre-formen“
EZB/Rettungsschirme bzw. IWF helfen; EU und Weltwirtschaft+
Euro-Zerfall?
Gewaltige Kosten für Deutschland
bzw. EU in diesem Fall
EU dann vor Zerfallsprozess;
globale Rezession
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 74
Von Theorie zu (vernünftigem) Handeln
Theorie bzw. theoretische Ansätze
Empirie
(Fakten; Sta-
tistische Analyse, Prognose...Diagnose)
Wirtschaftspolitik
a) Krisenmanagement;
b) Normale Politikphase)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 75
Ist Wirtschaftstheorie zu etwas nützlich?
Firmen
• Wollen wissen, wie Konjunktur in Deutschland/NRW..• Info zu Auslandsmärkten
Haushalte
• Einkommens-/Beschäftigungsaussichten• Transfers/Steuersätze/Sozialversicherungssätze
Staat
• Gefahrenabwehr (Rezession/Bankenkrise/Eurokrise…)• Internationale Kooperation: Optionen - EU/IMF/WTO etc.)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 76
Buch: Welfens, Transatlantische Bankenkrise (S. 158f), Stuttgart
Manuskript im Oktober 2008 abgeschlossen –mit Warnung auf S.158f. vor Griechenland-/Eurokrise Version digital 30. Oktober 08 an Kanzleramt/öko-
nomischen Chefberater, Buch im Frühjahr 2009 Als Griechenland-/Eurokrise im Frühjahr 2010 sich
dann manifestierte, war Kanzleramt überrascht; keine Vorbereitungen auf absehbare Krise
Griechenland-/Eurokrise z.T. auch in 2013 ungelöstProf. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 77
Eurokrise zeigt Krise der Ökonomen – kein Konsens bei Diagnose, Prognose
Welfens, „Die Zukunft des Euro“;
+ Buch Heise (Allianz)
Welfens, „Die Zukunft des Euro“;
+ Buch Heise (Allianz)
Sinn/Ifo-Institut: Haftungskosten
Deutschlands bei 30% des BIP (2012)
Sinn/Ifo-Institut: Haftungskosten
Deutschlands bei 30% des BIP (2012)
Welfens/EIIW, Haftungsrisiken bei 3-4% des
BIP
Welfens/EIIW, Haftungsrisiken bei 3-4% des
BIP Lucke (AfD; kein Währungsexperte),
Uni Hamburg: Eurozone z.T.
auflösen; „entartete Demokratie“
Lucke (AfD; kein Währungsexperte),
Uni Hamburg: Eurozone z.T.
auflösen; „entartete Demokratie“
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 78
Neue EU-Probleme 2015: Flüchtlingskrise (Krise??..)
Flüchtlingskrise EU (?Verteilungsschlüssel) Zuwanderung für EU mit 520 Mio. Einw. Flüchtlingswelle vor allem Schw., Deutschland, Öst.
Flüchtlingszustrom nicht gleich „normale“ Zuwanderung
Hilfs- und Integrationsaufgabe (Sprache,Kultur: DE); Nachfrageeffekt auf Gütermärkten (82 Mio.+1Mio)
Integration in Arbeitsmarkt=mehr Produktion (z.B. Häuserbau/Bauwirtsch); USA, CDN, AUS als Einwandererländer...
Ängste/Ausländerfeindlichkeit - zurückzuweisen Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 79
Zeitliche Staffelung der ökonomischen Analyse
Kurzfristige
Analyse• z.B. Börsenkurs• Tagespreis Öl• …
Mittelfristig• Konjunktur• Arb.losenquote• Industriepro-
duktion des Landes
Langfristig• Wachstumstrend
bzw. langfristiges Wachstum der Produktion
• Bevölk.wachstum
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 80
Reales Wirtschaftswachstum (jährliche Änderungsrate der „Produktionsmenge“; in %): Y1=105; Y0=100; (105-100)/100= %
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 81
-10.00
-5.00
.00
5.00
10.00
15.00
%-Veränderung BIP gegenüber dem gleichen Quartal des
Vorjahres (Quelle: Eurostat)
Deutschland
Irland
Griechenland
Spanien
Italien
Portugal
Es drohen Stagnation und Deflation Eurozone 2014/2015
Strukturreformen = mehr Wachstum?
Strukturreformen = mehr Wachstum?
TTIP = mehr Handel= Y+TTIP = mehr Handel= Y+
Geld- u. Fiskalpolitik (z.B. öffentl. Investition+)
Geld- u. Fiskalpolitik (z.B. öffentl. Investition+)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 82
TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership; Verhandlung zu Freihandelsabkommen EU-USA)
Freihandelsabkommen zwischen EU und USA wird seit 2013 verhandelt Es geht um Abbau von Zöllen, Zollsätze ca. 3% Nichttarifäre Handelshemmnisse, die in einigen
Sektoren einem Zolläquivalent von etwa 20% entsprechen Offizielle EU-Studie besagt, dass Vorteile 0.5% des BIPs
ausmachen für sowohl EU als auch USA; das ist eine Unterschätzung (Welfens/Korus/Irawan, 2014) – zugleich ist Ifo-Studie eine Überschätzung: + 13,4% für USA bei breiter Liberalis.
Kritik gegen US-Chlorhühnchen; Furcht vor Aufweichen von Standards Verbraucherschutz, Arbeitsmarkt-Regeln; Schiedsgerichte!!! (Vorteil für Investoren; contra Politik!??)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 83
Mehr Freihandel in der Regel vorteilhaft
In der Fachliteratur gibt es nur Vorteile; mit Ausnahme von Immiserizing Growth (großes Land, bei dem der relative Preis eines exportierbaren Produktes – z.B. Kaffee
bei Brasilien - nach Öffnung zum Weltmarkt fällt). Bei TTIP geht es nicht nur um Handel, sondern
Verabschiedung gemeinsamer Standards; Regulierungen, die kompatibel sind (z.B. Telekom)
Auswirkung auf Direktinvestitionen (Investitionen multinationaler Unternehmen im Ausland: EU-Firmen in USA, US-Firmen in EU); mehr DI auf beiden Seiten des Atlantiks
Induzierte Innovationsdynamik; schärferer Technologiewettbewerb Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 84
Felder der Analyse; wichtig Markt (p in €/Mengeneinheit!)
• Parlamente• Unternehmen• Verwaltung
• Gesund-heitswesen
• Angebot• Nachfrage
Markt
(Preis P
Menge q)
Verhand-lungen
WahlenBüro-kratie
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 85
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 86
Knappheit als Grundproblem (ab hier Lehrbuchstart)
Im Schlaraffenland Güter relativ zu Bedürfnissen im Überfluss vorhanden;
Reale Welt: Es gibt eine Verwendungskonkurrenz bei den Güternbzw. Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital etc.); der Mensch muss über alternative Verwendungsmöglichkeiten der Produktions-faktoren entscheiden = Knappheit mindern
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 87
A.1 Untersuchungsgegenstände der Volkswirtschaftslehre
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (1)Nutzen der Volkswirtschaftslehre als Wissenschaft, die
Wirtschaftsprozesse in Volkswirtschaften, Regionen, Sektoren bzw. Unternehmen + Haushalten im Marktprozess untersucht: FIRMA X, Verband Y, Politiker Z interessiert an Analyse
Es geht u.a. um die Preise von Gütern und Produktionsfaktoren (Arbeit,
Kapital), die Höhe der Produktion, Arbeitslosenquote...Es geht auch um Analyse von Anreizen, Ausgestaltung von
Institutionen – zwecks Wohlstandssteigerung /auch NPÖ Grundsachverhalte des Wirtschaftens...
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 88
Charakteristika einer Volkswirtschaft (s. Lehrbuch)
Knappheit: Spannungsverhältnis zwischen Bedürfnissen und Ressourcen bzw. vorhandenen Gütern
Arbeitsteilung: Menschen spezialisieren sich, tauschen Leistungen aus, und zwar national und international (21. Jahrhundert: Globalisierung)
Interdependenz (gegenseitige Abhängigkeit) bzw. Unübersehbarkeit: Arbeitsteilung im wechselseitigen Wirtschaftsprozess steigert Produktivität, aber schafft gegenseitige Abhängigkeiten & Intransparenz...
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 89
Charakteristika einer modernen Volkswirtschaft
Dynamik: technisch, demographisch, ökologisch bewältigen;Modernisierung als Bedrohung empfunden (Kirche: Kopernik. Wende/Fernrohr; Industrialisierung)
Interessengebundenheit ökonomischen Handelns Menschen haben unterschiedliche Interessen/Machtposition...; Konflikte sinnvoll lösen
Internationalität: Es bestehen in offenen Volkswirtschaften Beziehungen zu Ausland via Handel, Kapitalverkehr (Direktinvestition + internationale Portfolioinv.), Migration, Technologiehandel, Internet
Dirketinvestiition= Investition eines multinationale Unternehmens im Ausland; Porfolioinv. Ist
rein renditeorientiert, kein unternehmerisches Engagement = Beteiligung <10%
Konkurrenz und Kooperation der Länder
Kooperation zwischen Ländern bei gemeinsamen Interessen; in Nachbarschaft
Konkurrenz um Einfluss (ökonomisch, politisch); Wettbewerb der Wirtschaftssysteme – Set von Regeln und Institutionen im Bereich der Wirtschaft
Gemeinsame Herausforderungen Umwelt (Flüsse/Meere; saubere Luft, Klima); WI Stabilität (Konjunkturfragen; Finanzsystem) Wohlstand erhöhen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 90
Rolle von Volkswirtschaftslehre als Wissenschaft
Beschreibung; Systematisierte Fakten zu Einkommen, Beschäftigung, Innovationsstärke (Patent), Arbeitslosenquote, Inflation, Pro-Kopf-Vermögen, Fiskal-, Geld-, Innovationspol. etc.
Analyse= Erklärung; Basis für Prognose Wirtschaftspolitik: Gestalten der Wirtschafts-
ordnung (Ordnungspolitik) & Eingriffe; lokal, national…; supranational; via Internationale Organisation Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 91
Grundproblem in Marktwirtschaft: Ressourcenallokation
In Unternehmen wird produziert für Markt Auf Basis von Ressourcen bzw. Preissignalen
vom Markt: bei Wettbewerb bestimmen Konsumenten, was die Unternehmen produzieren
Annahmen: Unternehmen maximieren ihren Gewinn; Haushalte wollen Nutzen maximieren
Marktmäßige Allokation: dezentrale Lenkung der Ressourcen in alternative Verwendungsbereiche
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 92
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 93
Knappheit effizient bewältigen?!/Begriff Allokation
In der Realität wird über die Verwendung des Ressourceneinsatzes (z.B. 100 L Öl; oder 100 h Zeit) auf konkurriende Verwendungszwecke entschieden = Entscheidung über Ressourcenallokation; bei bestimmtem Ressourcenpreis pi, Güterpr. pj 30 L Öl für Heizen 60 L Öl für Autofahren 10 L Öl als Vorprodukt im Pharmasektor eingesetzt
Wie verändert sich Aufteilung(Ressourcenallokation),wenn pi steigt?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 94
Auf- und Abstiegsprozesse in der Weltwirtschaft (y); unterschiedliche Landesgröße (Bruttoinlandsprodukt Y)
Australien...EU-Beitrittsländer(Estland... Polen)ASEAN-Länder
Entwicklungs-länder, INDIENCHINA
y (Pro-Kopf-Eink.)
USACH, EU
Y
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 95
Grundfragen der Volkswirtschaftslehre (Auswahl)
Warum gibt‘s arme Länder und reiche Länder (y)? Welche Bedeutung hat Wirtschaftsordnung
(Institutionen, z.B. Europäische Zentralbank)? Welche philosophischen Ideen wirtschaftlich wichtig? Welche ökonomischen Effekte haben Handel und
Kapitalverkehr: auf Einkommen, Beschäftigung etc. Die Rolle des Staates für effizientes Wirtschaften? Wie mißt man die gesamtwirtschaftliche Leistung
eines Landes; wie Stärke/Schwäche messen? (VGR!)
Wertschöpfung innerhalb der Landesgrenzen
Bruttoinlandsprodukt: Bezeichnet die Wertsumme aller neu erstellten Güter und Dienstleistungen in der abgelaufenen Periode in einem Land (Beispiel: Gütermenge Brot q zu Preis p und Gütermenge Milch Q, Preis p‘: Wertschöpfung = pq + p‘Q) Nominal = zu laufenden Preisen Reales Bruttoinlandsprodukt: Y = zu
konstanten Preisen (in Gütereinheiten)Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 96
Hinweis: Brutto/Netto
Bruttoinlandsprodukt – Abschreibungen auf Kapitalbestand K = Nettoinlandsprodukt
Bruttoinvestitionen = dK/dt (t ist Zeitindex) plus Reinvestitionen (gleichbedeutend mit Abschreibungen) Z.B. K0 = 100; Abschreibungsrate δ = 0.1 (10%) Bruttoinvestitionen 15: Also ist K1= 105 (im
Zeitpunkt 1); die Nettoinvestition = 5Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 97
Wachstumsrate (gY)
Jährliche Änderungsrate von Y (gY) (Y1 – Y0)/Y0; Beispiel (110-100)/100 = 10%; Wenn jährliche Wachstumsrate, dann Y1 für
laufendes Jahr (oder Quartal), Y0 Wert aus Vorjahr (relevantes Vorjahresquartal)
Merke: wenn sehr kleines Zeitintervall (t Zeitindex): gY:=[dY/dt]/Y = dlnY/dt ist Wachstumsrate; also eine Grafik mit lnY auf Ordinate und t auf Abszisse zeigt bei der Steigung des Graphen (tg α) die Wachstumsrate an Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 98
lnY – t – Diagramm (t Zeitindex); Y ist reales Bruttoinlandsprodukt; dlnY/dt bzw. Steigung der Tangente ist Wachstumsrate in %
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 99
t
ln Y
α
t_1
tan = ln
2 Fragen:
Umsatz U = Preis p mal Menge q; Wenn p um 5% wächst, q um 2%, wie groß ist
Wachstumsrate (g) des Umsatzes? gU = 5%+2% ≈ 7% (Beispiel: 2 €/kg mal 50 kg im
Ausgangszeitpunkt; neu: 2,1 mal 51 = 107,1 €)
Bruttoinlandsprodukt Y = Konsum C +Investition I; wie groß ist gY, wenn gC = 2%, gI =6%; Antwort Wachstumsrate gY=2,8% (Wieso?...)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 100
Hinweis für Differenzieren bzw. Wachstumsraten (t Zeitindex; g steht für Wachstumsrate in %; gA:=(dA/dt)/A)
Wenn A(t) = B(t) C(t); Umsatz = Preis x Menge dlnA/dt = dlnB/dt + dlnC/dt; also gA = gB + gC
Wenn A(t)= B(t) + C(t); dA/dt =dB/dt + dC/dt Links mit 1/A und rechts mit [B/B]/A bzw. [C/C]/A multipli-
zieren; gA =[B/A]gB + [C/A]gC = bgB + (1-b)gC ; mit b:=B/A
Y = C(t) + I(t); geschlossene Wirtschaft ohne Staat
gY =[C/Y]gC+[I/Y]gI= cgC+(1-c)gI; sei c:=C/Y= 0,8, gC=2%, 1-c=0,2, gI=6%; gY=1,6%+1,2%= 2,8%
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 101
USA als Fallbeispiel für Wachstums-raten bei realem Bruttoinlandsprodukt, Investitionen, Konsum 2007 etc.
Wachstum07: 2,0%; 08: 0; 09: -2.6%; 2010: + Investitionen USA 07: -0.5, -1.5, -3.4, 0,8% Privater Konsum USA 07: 1.6, -0.2, -0.8, 0,3% US sind größte Wirtschaftsmacht der Welt=
ca. 20% des Weltbruttoinlandsproduktes; Bruttoinlandsprodukt= Wert aller neu erstellter
Güter und Dienste in abgelaufener Periode, soweit durch offizielle Statistik erfasst
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 102
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 103
Reales BIP-Wachstum (in %) (M, Q, Y)
-4
-2
0
2
4
6
8
10
12
1971
1973
1975
1977
1979
1981
1983
1985
1987
1989
1991
1993
1995
1997
1999
2001
2003
2005
2007
USA UK
Frankreich DeutschlandEU15
Quelle: Eurostat
Wachstumsraten in % pro Jahr
Frage zu Wirtschaftswachstum
1) Brauchen wir Wachstum? (% Zuwachs von Güterkonsum bzw. Gütermenge p.a.?)
2) Warum schwankt das Wachstum im Zeitablauf?
3) Kann Staat Abschwungsphasen mildern? 4) Warum dominiert die US-
Wirtschaftsentwicklung Europa +Asien +…?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 104
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 105
Arbeitslosenquote in ausgewähltern Ländern (in %) (M, Q, Y)
0
2
4
6
8
10
12
14
1970
1972
1974
1976
1978
1980
1982
1984
1986
1988
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
2006
USA UKFrankreich DeutschlandEU25
Quelle: AMECO Database
Arbeitslosenquote =gemeldete Arbeitslose/Beschäftigte (+Selbständige)
Eindruck zur Arbeitslosenquote im Zeitablauf
Eindruck bzw. Fragen: Arbeitslosenquoten steigen z.T. langfristig an Besonderes Problem: Jugendarbeitslosigkeit… Was kann man dagegen machen? Wieso sinkt neuerdings 2009/2010/2011/2012 die
Arbeitslosenquote in Deutschland? I In USA ist die Arbeitslosenquote gestiegen auf
10% in 2010/2011; betrug nur 4,6% in 2007; rückläufig in 2013 (aber echte Quote höher als offiziell angegeben) Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 106
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 107
0
5
10
15
20
25
30
35
40
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50
19
91
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01
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03
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04
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05
20
06
20
07
)Yund Importanteil am BIP von Deutschland (in %) (M, Q, -Export
Exportquote
Importquote
Quelle: Eurostat
Exportquote: = X/YEin Indikator fürGlobalisierung
Inflation und Nominalzinssatz
Inflation: Änderungsrate des Preisni-veaus P; dieses ist eine gewichtete Summe der Einzelpreise aller (neu erstellter) Güter und Dienstleistungen; Inflation heißt gP>0
Nominalzinssatz i ist der Zins für Kredit (im Kreditvertrag); als Realzinssatz r bezeichnet man die Differenz von i und gP. Üblicherweise ist der Realzinssatz positiv. Man kann zeigen, dass gilt i= r + gP Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 108
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 109
Inflation und Nominalzins in der Eurozone (in %) (M, Q, Y)
0
2
4
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19
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20
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20
05
20
06
20
07
langfristige Zinssatz
Inflation
Quelle: Eurostat, AMECO Database
Prof. Dr. Paul J.J. W
elfens (w
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110
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1987m01
1987m08
1988m03
1988m10
1989m05
1989m12
1990m07
1991m02
1991m09
1992m04
1992m11
1993m06
1994m01
1994m08
1995m03
1995m10
1996m05
1996m12
1997m07
1998m02
1998m09
1999m04
1999m11
2000m06
2001m01
2001m08
2002m03
2002m10
2003m05
2003m12
2004m07
2005m02
2005m09
2006m04
2006m11
2007m06
2008m01
2008m08
EU
RO
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Aktienkurse schwanken stark; warum starke Schwankungen?
1) Was sind Aktien überhaupt? 2) Warum gehalten? (1) Verbriefte Eigentumsrechte an
Maschinen+Anlagen/Gebäuden/Patenten bei börsennotierter Firma; aus Firmensicht=Eigenkapital = Träger von Risiko bei Firmen; Kurs kann auf 0 gehen
(2) Wer Aktien kauft, erwartet Rendite via Dividendenzahlung; oder aber – bei Null Dividendenzahlung – eben (erwartete) Kurssteigerungsrate (>0)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 111
Wie ergibt sich „fundamental“ der Ak-tienkurs P‘? (ln(1+x)≈x für kleines x)
Aktie=Anrecht auf Dividendenzahlungen jetzt (Zeitpunkt t) und in Zukunft (t+1 , t+2 …∞)
P‘(t)=diskontierte Summe künftiger erwarteter Di-videndenzahlungen (D‘); Diskontierung heißt Division durch(1+Zins)expt; P‘=∑[E(D‘)/(1+Zins i)exp t]:
Zeige: P‘(t)= E[(D t+1)+(1-δ)P‘t+1]/(1+rt+1); P‘/P‘t+1 = E[Dt+1 /P‘t+1 +1- δ]/(1+rt+1); ln(1+x)≈x ln(P‘/P‘t+1) ≈E(Dividendenrenditet+1) -δ – rt+1; also r t+1≈Kurssteigerungsrate +E(Div.renditet+1)+δ
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 112
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 113
Grundfragen VWL (Teil 2) Warum ist Wettbewerb bzw. Wettbewerbspolitik
so wichtig für die Verbraucher? Wie kann der Staat Konjunktur (Boom/Rezession)
und Wachstum oder Inflation und Beschäftigung beeinflussen? Wirtschaftspolitik USA/EU/D...
Was ist Globalisierung? (+/-); welche Rolle haben internationale Organisationen (IWF, WB, EU...)
Anmerkung VWL: Logische Perspektive 2-Land-Modell: Nettoimport I = Nettoexport II; wenn Ex-port – Import in I <0, dann Exp.>Imp. in Land II
Wie rational sind Aktionäre? Zeitunglesen /Aktienkurse
Lütkepohl et al. 2010 (German Economic Review): Man kann zeigen, dass kausal („Granger-kausal“
im statistisch/ökonometrischen Sinn) die Aktienkurse auf Zeitungslese-Häufigkeit bzw. Käufe von Wirtschaftszeitungen (UK: Financial Times) wirkt; bei steigenden Kursen mehr Zeitungskäufe; bei sinkenden Kursen weniger Leser/innen – WIESO?
FESTINGER (1951): Kognitive Dissonanz, d.h….Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 114
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 115
Wirtschaft und politische Macht
Wirtschaftsexpansion= Land wichtiger
Partner für Handel/Kapitalverkehr
...
Wirtschafts-expansion=
starke Ressourcen- &
Steuerbasis
Wirtschaftsexpansion
=Land attraktiv f. Investoren
Politische Macht eines Land hängt positiv von florierender Wirtschaft abLand I: 1% Wachstum von y pro Jahr (y0 x2 in 75 J.); II: 3% p.a. (x9 in 75J)
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Grundlagen: Knappheit und Produktionsfaktoren
Es gibt ein grundlegendes Spannungsverhältnis zwischen Bedarf und verfügbaren Gütern und Dienstleistungen: Es gibt also Knappheit, die es bestmöglich („effizient“) zu mindern gilt.
Produktion Y erfolgt auf Basis von Produktionsfakto-ren: Arbeit, Boden (Natur), Kapital, technisches Wissen – steigt Menge & Qualität, so steigt Y
Mensch bzw. wachsende Menschheit wünscht steigende Güterversorgung – wie jetzt und in Zukunft möglich?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 117
Analysebereiche der VWL Beim Wirtschaften sind nicht nur Unternehmen bzw.
Arbeitnehmer für Produktionsergebnis relevant, sondern es gibt auch – u.a. anreizbezogen – Beitrag der realisierten Wirtschaftsordnung und der Wirtschaftspolitik;
Volkswirtschaftslehre befaßt sich u.a. mit Wirtschaftsentwicklung, -ordnung, -politik(national bis Weltwirtschaft)
Analyse von ökonomischen Differenzen im Zeitablauf und im Querschnitt; Frage nach Rolle von Wirtschaftsordnung und Wirtschaftspolitik
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 118
Einige wichtige Fragen in VWL Wie kann man Knappheit EFFIZIENT überwinden? Welche Anreize wirken jeweils auf Akteur(e) am Markt? Wie ergeben sich Preise, Absatzmengen auf Märkten? Existiert Marktgleichgewicht? Ist Gleichgewicht stabil? Anpassungsfähigkeit von Systemen im Zeitablauf bzw.
veränderliche Rolle des Staats? Wie entwickeln sich die realen (also inflationsbereinigten)
Einkommen? Warum Arbeitslosigkeit, Inflation (Interdependenz Wi./Pol) Rolle von Staatsschuld, Steuern; Gesundheitssystem/Reform
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 119
Analysemethoden Wirtschaftsgeschichte als Sammlung von Erfahrungsmaterial
Aufstieg Europas; Aufstieg Europas, Aufstieg Chinas, Zerfall UdSSR/DDR
Modellanalyse: mathematische – auch grafische – Analyse; formale Darstellung eines Entscheidungsproblems bzw. ökonomischer Entwicklung. Parameteranalyse
Empirische/statistische Analysen, um systematisch (mit Datenbasis) Erklärungsfaktoren von Phänomen X zu bestimmen; Zeitreihenanalysen (z.B. für 1 Land), Querschnittsanalysen (Daten von x Ländern!),…
Simulation Vergleichende internationale Analyse
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Ausgewählte Probleme im Focus der Volkswirtschaftslehre
VWL
Arbeits-losigkeit
Staat vs.private
Wirtschaft
Internat.Wirtsch.
beziehung
Finanzie-rung Staat
InflationDeflation
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 121
Ergänzende Fragen (selten gestellt; z.B. Kosten von Kriegen, Hurricans, Malaria etc.)
Zerstörung
von Vermögen,
Verlust an Le-
ben; Leid
Natur-
katastrophen
EpidemienKriegeUnangenehme, z.T. seltene Ereignisse; Analyse Vergangenheit, und t
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 122
Staat und Wirtschaft
Staat und Wirtschaft mit drei Facetten Staat setzt Regeln und Institutionen, die
Rahmen für Entscheidungen von Unternehmen und Haushalten vorgeben (Nebenbedingung!); Regeln + Institutionen können hilfreich bei Knappheitsmin-derung sein; oder aber schädlich (s. DDR)
Staat =Nachfrager in Wirtschaft (Verteidigung...) Staat ist z.T. Anbieter in Wirtschaft (Bildung,
Bahnverkehrsdienste, Gesundheitssystem...)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 123
Soziale Marktwirtschaft in Deutschland (Ludwig Erhard, Müller-Armack)
Soziale Marktwirtschaft ist eine Wirtschaftsordnung [=Set von Regeln und Institutionen], die auf Basis von privatem Eigentum und Wettbewerb auf Märkten leistungsmotivierend für Produktion bzw.
Einkommenserzielung ist; zugleich auch sozialen Ausgleich zugunsten ärmerer Schichten
erzeugt; u.a. durch Sozialpolitik
Konflikt zw. Besteuerung/Sozialpolitik und Leistungsmotivation
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Warum bedarf es einer Wirtschaftsordnung als Rahmen für einzelwirtschaftliche Entscheidungen?
Arbeitsteilung bzw. Spezialisierung, was Spe-zialisierungsgewinn & Abhängigkeiten bringt
Unüberschaubarkeit: Probleme bei Erwar-tungsbildung(s. Besuch in Land ohne Wirtsch.ordnung)
Potenzielle Konflikte - Menschen haben unterschiedliche Interessen; eine gewisse Kontrolle durch Regeln & Institutionen nötig
Sinnvolle (effiziente) Koordination millionenfacher Einzelaktivitäten notwendig
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Weltwirtschaftliche Perspektive: Einwohnerzahl, Pro-Kopf-Einkommen, Arbeitslosenquoten, Inflationsraten,…
USA
Asien
NICs (NewlyIndustrializingCountries) & Entwicklungs-
länder
Europa
Änderung der BevölkerungszahlTechnischer Fortschritt
WertewandelPolitische Schocks
Klimaänderungen etc.
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Gestaltung und Eingriffe durch Staat/Wirtschaftspolitik
Weltwirt-schaft
Nationalstaat(en)
Zentralstaat Bundesländer Gemeinden
Internationale Organisationen(z.B. G-8, IMF, Weltbank, WTO
Regionale Organisationen(z.B. EU, OECD)
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Volkswirtschaftslehre mit 2 Teilbereichen
Volkswirtschaftslehre
Mikroökonomik MakroökonomikStatistik, Jura,
Soziologie=Hilfs-wissenschaften
Makroökonomik behandelt gesamtwirtschaftliche Sachverhalte; z.B. Höhe der ge-samtwirtschaftlichen Produktion („Bruttoinlandsprodukt“= Produktion aller neuer Güter und Dienstleistungen innerhalb des Landes in abgelaufener Periode;Höhe der Inflationsrate (prozentuale jährliche Änderungsrate des Preisindexes (fasstalle Einzelpreisänderungen auf Märkten i, j gewichtet zusammen); Arbeitslosenquote(dh Relation von Arbeitslosen zu Beschäftigten –oder zu Erwerbspersonen)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 128
Ökonomisches Prinzip: Allgemeines Klugheitsgebot
Knappheit optimal zu mindern, verlangt nach Beachtung des ökonomischen Prinzips: Ausprägung Minimalprinzip: Ein gegebenes Ziel
(Produktionsmenge) mit geringstmöglichem Mitteleinsatz erreichen
Ausprägung Maximalprinzip: Mit gegebenem Mitteleinsatz höchstmöglichen Zielerreichungsgrad (maximale Produktion) realisieren
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 129
Mikroökonomik: Modellanalyse & verhaltensorientiert/empirisch;
Mikroökonomik (kleine Einheiten-Analyse) Haushaltstheorie; wie verhält sich Familie Müller/Herr
Müller/Frau Müller bei Konsum (Nutzenmaximierung bei Nebenbed. Budgetrestriktion), Ersparnis, Arbeitsangebot (!)
Unternehmenstheorie (ähnlich der BWL; wie verhalten sich Unternehmer – z.B. als Gewinnmaximierer)
Preistheorie – Angebot und Nachfrage bei gegebener Zahl der Anbieter/Nachfrager, gegeb. Produkt treffen zusammen
Wettbewerbstheorie: analysiert Einzelmärkte bei Auftreten neuer Produkte oder bei Prozeßinnovationen (Kostensenkung); Schumpetersche Perspektive
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 130
Überlegung zu Mikroökonomik: Nachfragkurve DD – Nachfragemenge qd ist negative Funktion von Preis p & anderer Einflüsse..(d=demand).
p
0 q
DD0
Die Lage der Nachfragekurve DD0 hängtab vom Pro-Kopf-Einkommen y, Bevölke-rungszahl B;hier als gegeben angenommen
Nachfragefunktionqd=qd(p, y0, B0);q ist negative Funk-tion von Preis p: je höher p, desto ge-ringer Nachfrage qd;y0, B0 heißen Lage-Parameter (wieweit weg von 0)
Prohibitivpreis
Sättigungsmenge
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 131
Effekt einer Erhöhung der Einkommen aller Nachfrager = Verschiebung der Nachfragekurve nach rechts
p
0 q
DD1 DD0
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 132
Mikroökonomik: Angebotsseite auf dem Markt –angebotene Menge ist positive Funktion von p & anderen Einflüssen: SS(p,...)
p
0 q
SS0
qs= a+bp
Lageparameter sindz.B. Energiekosten(kommt in a zum Ausdruck); oder auchder erwartete Preis pE
in der Periode t+1.Angebotskurve =Grenzkostenkurve (k‘); k‘ ist erste Ab-leitung Kostenfktn, ...
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 133
Schnittpunkt von Angebots- und Nachfragekurve bestimmt Gleichgewicht auf dem Markt: ALLE kaufen zum Preis p0
p
0 q
DD0
SS0
E0 p0
q0
bei WETTBEWERBGleichgewichts-preis ist p0, Gleichgewichts-Menge ist q0.Umsatz =p0q0;der Preis =Grenzkosten!
Was geschieht,wenn DD0 nachrechts verschoben?
positive Grenzkosten k‘(k‘=Kosten einer zusätzli-chen Produktionseinheit)
B
A
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 134
Massenproduktionsvorteile (sinkende Grenzkosten in einigen Sektoren, z.B. PKW, Stahl, Chips)
Beachten: bei Abweichung von Wettbewerbspreisbildung gilt nicht Preis=Grenzkosten! (&Faktorpreisbildung betroffen)
In Standardmodellen wird angenommen, dass gewinn-maximierende Unternehmen für die Produktionsseite stehen: homogene gehandelte Güter. Im Gleichgewicht ist der Marktpreis p = Grenzkosten k‘
Ggf. zu prüfen, ob Abweichungen von der beschriebenen Konstellation zu besonderen Politik-Problemen führt?
Beachten für 2-Güterwelt (mit Grenz-nutzen bei Gut q: ∂U/∂q:=U‘:=U‘q)
Nutzen U des Haushaltes hänge ab mit der Menge an Konsum von q (Gut 1) bzw. Q(Gut 2)
U(q,Q); jeweils positiver Grenznutzen für beide Güter (Brot und Kuchen); wir differenzieren U(q,Q) Grenznutzen ist der Nutzen der zuletzt konsumier-
ten Einheit (von q bzw. Q); dU = U‘qdq+ U‘QdQ Budgetrestriktion Y‘ (Nominaleinkommen= = pq +
p‘Q; ist Nebenbedingung bei Nutzenmaximierung Nutzen wird maximal, wenn gilt U‘q/U‘Q=p/p‘; die
Grenznutzen verhalten sich wie die Preise; wenn U= α lnq+(1- α)lnQ;
p/p‘= (α/q)/[(1- α)/Q]; pq/(p‘Q)=α/(1- α)Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 135
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 136
Nominaleinkommen= Größen in Währungseinheiten
Stundenlohn W= 20 €/Stunde, p für Brot sei 2€/kg; dann ist Reallohn w= W/p= 10 kg Brot/h Arbeit
Nominaleinkommen Yn in Währungseinheiten: z.B. 100 Euro
Realeinkommen= Yn/P ist Einkommen in Gütereinheiten; =Einkommen zu konstanten Preisen!
sei Preis (bzw. Preisniveau P) = 1 Euro pro kg Brot, Yn/P = Y (Realeinkommen Y = 100 kg Brot, falls Yn=100€) steigt P stärker als Yn, sinkt das Realeinkommen
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Standard-Mikroperspektive bei Konsum-nachfrage: Einkommen als Einflussfaktor
Konsumverhalten von Familie i zu erklären; wovon wird Ci, die Konsummenge (neben dem Preis), bestimmt?
Bezeichne Yi das Einkommen von i, τ Einkommensteuersatz, gilt – laut Beobachtung [mit Proportionalitätsfaktor ci]; Konsumfunktion
Ci = ciYi(1-τ)= ciYverfügbar; Annahme 0<ci<1
Der Konsum von Familie i ist also proportional zum verfügbaren Einkommen; also gilt: wenn Yi steigt oder τ sinkt, dann erhöht sich Ci. Diese Gleichung kann auch modellmäßig hergeleitet werden: Haushalt hat als Nebenbedingung Einkommen Yi(1-τ), will Ui(Ci)=Ci
α maximieren; hier ist α>0 ein Gewichtungsfaktor! Also Maximierungsaufgabe unter Nebenbedingung.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 138
Allgemeine Frageperspektive zur Konsumnachfrage
KONSUM
in t
Realein-
kommen
Yt
Andere
Einfluss-
Faktoren*
Vermögen
•z.B. Mehrwertsteuersatz,
•Realzinssatz
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 139
Frage nach konkreter Gestalt der Konsumfunktion ist eine empirische Frage
Einfluss von gegenwärtigem Einkommen Yt und zukünftigem Einkommen Yt+1 auf Konsum Ct
Einfluss von Vermögen (z.B. Aktienvermögen) auf Konsum; positiv? wie stark? welche Haushalte?
Einfluss des (realen) Zinssatzes auf Konsum: hoher Zins = Sparanreiz – also Mehrkonsum in t+1, t+2..., zugleich fließt aber auch höheres Zinseinkommen an Haushalt i bzw. alle Haushalte, was Ci
t erhöhen kann Einfluss von Unsicherheitsgrad der Politik etc.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 140
Konsumnachfrage (in einer Bäcker-Brot-Volkswirtschaft)
Cj= cj[Ynominalj/Pj]; Aussage: sein cj=0.8: Bei
Realeinkommen von 500 kg Brot, ist Konsummenge C=400 kg, Rest (Weizenvorrat=100) wird gespart
Cj= cj[Ynominalj/Pj](1-τ); Konsummenge hängt ab
Positiv von Nominaleinkommen Negativ vom Preis des Gutes Negativ vom Einkommenssteuersatz
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Beispiel b) zur Mikroökonomik, wobei Ci Konsum, Yi Einkommen, A‘iVermögen von Individuum j ist
Bezeichne A‘ das reale Vermögen(z.B. Immobilienver-mögen), dann gilt nunmehr für Individuum j folgende Verhaltensfunktion (d steht für demand=Nachfrage):
Cdj = cjYj(1-τ) + c‘jA‘j; Annahme: 0<c‘j<1
Demnach hängt der Konsum Ci additiv vom verfügbaren Einkommen cjYj(1-τ) ab & vom Vermögen A‘ ab; steigt das Vermögen (z.B. Fund einer Ölquelle), dann erhöht sich die Menge Cd
j.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 142
Makroökonomik (Betrachtung gesamt-
wirtschaftlicher oder sektoraler Aggregate)
Makroökonomik: gesamtwirtschaftl. Analyse Wirtschaftssystemtheorie (Wirtschaftssystem = Wirtschaftsordnung
auf Papier plus die faktischen Verhaltensweisen der Menschen – also inkl. norm-abweichendes Verhalten, z.B. Schwarzarbeit), welche Wi.syst.
Konjunkturtheorie – erklärt kurz- und mittelfristige zyklische Schwankungen im Auslastungsgrad des Produktionspotentials in der Industriegesellschaft
Wachstumstheorie – erklärt langfr. Zunahme der Produktion bzw. des Produktionspotentials Ypot(K,L,A): max. mögl. Prodution auf Basis der Prod.faktoren in den Unternehmen (Kapital K; Arbeit L, Technologie A)
Geldtheorie –3 Geldfunktionen! Re.einheit, Tauschmittel, Wertaufbew. Außenwirtschaftstheorie: Warum handeln Länder, welche H.Struktur?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 143
Mikroökonomische Fundierung der Makroökonomik
Aggregierte Verhaltensfunktionen werden i.d.R. aus einem mikroökonomischen Optimierungsverhalten hergeleitet; sind alle Haushalte identisch, so gilt für die gesamtwirtschaftliche Konsumfunktion, also Verhaltensfunktion der Konsumnachfrage:C = cY(1-τ) + c‘A‘; hierbei 0<c<1; 0<c‘<1Gesamtwirtschaftlicher Konsum C ist also positive Funktion von Y, A‘; negative von τ
Aggregation bedeutet gesamtwirtschaftlich (oder sektoral) zusammenfassen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 144
Konsum setzt Produktion Y im Inland (*:=im Ausland) voraus
Konsumieren kann man gesamtwirtschaftlich Dank Inländischer Produktion: notwendig ist es
zu Arbeiten, zu Sparen bzw. zu Investieren und zu Erfinden=Technologie; Technisches Wissen A,Arbeit L, Kapital K sind Produktionsfaktoren (K=kumulierte Nettoinvestitionen ∑I‘; Bruttoinv.=Nettoinvestition I‘ +Abschreibung);
Produktionspotenzial Ypot(L,K,A) =max. mögliche Produktion
Bei Verschuldung im Ausland(Nettogüterimporte, d.h. X-X* <0); Y*<Konsum C*
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 145
Wohlstand, Akkumulation, Märkte
Güterangebot bzw.
ProduktionYpot(K,L,A)
dK/dt:=I‘Nettoinvestition
Güternachfrage(Konsum C +Investition I)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 146
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (2)
Wirtschaftsordnung Bildung regionaler Integrationsräume Preise sind Signale für Anbieter und Nachfrager Institutionen Kooperation bzw. Austausch von Leistungen Aktionen und durch Interaktionen Knappheit überwinden Handlungstheorie für Individuen Interaktionstheorie
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 147
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (3)
Abb. A.1. Überwindung von Knappheit
Individuelles wirtschaftliches
Verhalten (i)
Interaktion
(i mit j etc.)
Fähigkeiten
(Arbeit)
Ressourcen
(z.B. Kapital)
Fähigkeiten (Arbeit)
Ressourcen (z.B. Kapital)
Institutionen
Überwindung von Knappheit (Güterproduktion, Wohlstand)
Bedeutung von Insti-tutionen:ErleichtertErwartungs-Bildung; re-duziert dieTransak-tionskosten
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 148
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (4) arme Länder und reiche Länder monetäre Bewertung Opportunitätskostenkonzept: Kosten im Sinn
alternativer Verwendung(1 h Freizeit= 20€ Arbeitseink) Handelspartner werden profitieren – dies ist das Kennzeichen
jeder freiwilligen Tauschbeziehung Werte wie Freiheit, Sicherheit und Wohlstand unterschiedliche Wertvorstellungen Einkommen entstehen via unternehmerische Kombination K,L hohe Produktion pro Kopf (Y/L:=y; Bezug zu
Arbeitsproduktivität) bzw. Beschäftigten; Beschäftigtenzahl L Höhe der Investitionen I (rund 20% des ges.wirtschaftlichen Y)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 149
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (5)
STAAT wirkt durch langfristige Wirtschaftsordnung (Rahmenbedingungen) bzw. die aktuelle Wirtschaftspolitik
WIRTSCHAFTSORDNUNG= Regeln plus Institutionen Institutionen (z.B. Dt. Bundesbank, EZB, BaFIN, ECOFIN...) Stabilität der Rahmenordnung bzw. der Wirtschaftspolitik Eigentumsrechte (lift, liberty, property: Credo in England im
18. Jh.; US Verfassung: life, liberty & persuit of happiness ) und gute Aussichten auf eine positive Rendite sind Basis für hohe Investitionen. Was bedeutet Eigentum ökonomisch...
Unklare bzw. widersprüchliche Politikänderungen schwächen die Unternehmensdynamik
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 150
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (6) Exkurs: Adam Smith als Begründer der
Volkswirtschaftslehre (1) 1776 “An Inquiry into the Nature and Causes of the
Wealth of Nations” Eigeninteresse der Individuen Verhalten der Menschen: Sympathie anderen gegenüber, Gesetze aber nötig Zusammenhang gesellschaftlich-wirtschaftliche Entwicklung & Institutionen Märkte bedeuten eine gegenseitige Abhängigkeit persönlicher Freiheit Ausgleich der Machtpositionen verschiedener Gruppen Arbeitsteilung Effizienz- bzw. Produktivitäts- und Wohlstandsgewinne
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 151
Adam Smith (Fortsetzung)
Smith war schottischer Moralphilosoph und Ökonom (Pionier); hochgebildet, weitgereist; argumentiert gegen Merkantilismus, der Exportüberschüsse als Ziel der Politik sieht = Konfliktideologie (in 2-Länder-Welt können nicht beide Länder Überschuss haben!); Smith für Freihandel, Zölle zu vermeiden
Eigennutz bringt gesellschaftlich nützliche Wirtschaftsdynamik; Streben des Menschen, seine Lage zu verbessern; Märkte als sinnvolles Koordinationsgremium
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 152
Adam Smith (Fortsetzung) Produktivitätsanstieg in Industriezeitalter
durch Arbeitsteilung Staat mit beschränkten Aufgaben:
Eigentumsrechte sichern, Rechtssprechung, Verteidigung, Bildungsförderung (auch als Ausgleich gegen industrielle Monotonie);
Staat soll Wirtschaft liberalisieren, Monopole, Privilegien abschaffen! Smith auch Ratgeber der britischen Regierung – Aufstieg Englands zur Weltmacht. Grundeinsichten von SMITH aktuell; Frage ob Marktwirtschaft stabil, Problematik -/(+) externer Effekte auf Märkten(Kosten, die Firma nicht beachtet?)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 153
Adam Smith (1776: The Wealth of Nations): Erklären der Grundlagen des Wohlstandes
Abschaffung Privilegien &
Monopole;STAAT: Eigentumsrechte sichern, Bildung,
Infrastr.
Arbeitsteilung=Produktivitäts-
steigerung;international=Frei-
handel
Eigennutz sinnvolles
Motiv für Erwerbs-arbeit;
Wettbewerb!Nutzen der Gesellschaft
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 154
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (7) Exkurs: Adam Smith als Begründer der
Volkswirtschaftslehre (2) Effizienz- bzw. Produktivitäts- und Wohlstandsgewinne Spezialisierung der Arbeiter Bildung: auch als Ausgleich gegen Monotonie des Arbeitslebens Freihandel Abschaffung von Monopolen Koalitionsfreiheit der Arbeiter(Verbesserung der Verha.position) Kernaufgaben des Staates: Verteidigung, Justizsystem,
Infrastruktur und Bildung; Eigentumsrechte als Anreize...ALSO, wo möglich Privatisierung = effizienzförderlich
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 155
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (8)
Festlegung von staatlichen Aufgaben und Ausgaben sowie der Erzielung von Einnahmen
verschiedene Politikebenen: EU, Bund, Länder, Gemeinden
Kollektivgüter/öff. Güter; Problem Marktversagen –keine Rivalität im Konsum, Ausschl.prinzip gilt nicht
Entwicklung in industr. Marktwirtschaften ist zyklisch Wirtschaftswachstum (Def.)machtpolitisch wichtig! Dynamik der Finanzmärkte (Instabilitätspotenzial) Aktienmärkte – wie bestimmen sich Aktienkurse?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 156
Drei Perspektiven der Volkswirtschaftslehre
Volkswirtschaftslehre
Allokation (Eink.)Vertei-lung
Stabilisierung
Allokation der Produktionsfaktoren ergibt Realeinkommen Y und sektorale Produktionsstruktur (z.B. Yi/Yj); im Zeitablauf Veränderung der Produktionsstrukturen – STAAT setzt Wirtschaftsordnung als Rahmen für private Entscheidungen & Wirtschaftspoliti; Einkommensverteilung: funktional auf Produktionsfaktoren Arbeit L und Kapital K; Umverteilungspolitik durch den Staat: z.B. erhebt Staat Einkommenssteuern, zahlt TransfersStabilisierung: Im Zeitablauf ist zyklische Entwicklung von Y festzustellen, Staat soll stabilisieren (z.B. Rezession verhindern; in offener Volkswi. gilt dies für Land I UND Land II)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 157
Marktwirtschaft bedeutet: Ressourcenallokation auf Basis Privateigentum & Wettbewerbsdynamik
Private Eigentumsrechte am Produktionskapital
InternationaleWirtschaftsbe-
ziehungen: Han-del, Kapitalver-
kehr(unterscheideDirektinvestition &
Portfoliokapitalverkehr)
Innovation: Pro-dukt- u. Prozess-
innovationen
Wettbewerb auf Güter- und Faktormärk-
ten: Rolle relativer Preise als Signal-
geber für Anpassungen
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Soziale Marktwirtschaft Marktwirtschaftliche Allokation in Kombination mit
Umverteilung des Staates zugunsten Bedürftiger (Arme, Kinderreiche); Rolle von progressiver Einkommenssteuer (d.h.: bei 2000
Euro Monatseink. wird auf erste 1000 € ein Steuersatz von 10% fällig, auf die zweiten Tausend Steuersatz 20%; also Steuerschuld= 300 € pro Monat; Anwendung von Leistungsfähigkeitsprinzip);
zudem wichtig ist umlagefinanzierte Rentenversicherung (d.h....); Solidaritätsprinzip in Krankenversicherung (d.h.)
Bildung ist weitgehend frei und staatlich organisiert! Chancengleichheit wesentlich durch Schulsystem zu sichern
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Märkte, Anpassungsprozesse (zyklische+strukturelle Impulse) bei gegebenen Institutionen
Innovations-impulse
aus In- undAusland
Selbststabili-sierung der
Märkte?
Anpassungsprozesse auf Märkten; geprägt
von globalen(IMF, WTO), EU-basierten und
nationalen Institu-tionen (BaFIN, EZB)
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Makromärkte sind interdependent: Für Gleichgewichtsanalyse nur 4 von 5 unab-hängig; WALRAS-Gesetz (i ist der Zins)
Gütermarkt (aggregierte Betrachtung Güteran-gebot und –nachfrage in Volkswirtschaft); Y, P
Arbeitsmarkt (Arbeitsangebot: Haushalte; Ar-beitsnachfrage: Unternehmen); Beschäftigung L; W
Bondsmarkt(Angebot Wertpapiere/Nachfrage),i Geldmarkt (Geldangebot M von Zentralbank/EZB
Geldnachfrage privater Haushalte &von Firmen) Devisenmarkt (Angebot an/Nachfrage nach $),eSchnelle Märkte wie Bonds-, Geld-, Devisenm.) vs. langsame: Güter- & Arbeitsmarkt
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5 Interdependente Makromärkte: Sonderrolle Geldmarkt: Geld ist allgemeines Tauschmittel
Geldmarkt
Bondsmarkt
(Wertpapier-
markt)
Devisen-
markt
Arbeitsmarkt
Güter-
markt
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 162
5 MAKROMÄRKTE (Blick auf D bzw. Eurozone)
Gütermarkt (ggf. unterscheiden handelsfähige Güter; nichthandelsfähige Güter)
Geldmarkt: Hier ist Europäische Zentralbank EZB Anbieter (zus. mit Bankensystem), Nachfrager Haushalte & Firmen
Bondsmarkt in der Eurozone integriert (iFR = i BRD); Anbieter von Bonds (Firmen, Staat) ist Nachfrager nach Kredit!!!!
Devisenmarkt (aus Sicht €-Zone): $; e=Wechselkurs in €/$ Arbeitsmarkt: Freizügigkeit, aber meist nationale Arb.märkteMan kann in Makromodellen Gütermarkt nach Sektoren
differenzieren/macht Analyse komplexer, aber oft notwendig
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Marktwirtschaften sind unterschiedlich; Standort- bzw. Systemkonkurrenz
Es gibt Direktinvestionen, d.h. multinationale Unternehmen investieren im Ausland – also Alternative bei Produktionsstandorten! Internationales Outsourcing: Vorprodukte-Produktion des
Auslands wird genutzt (China seit 78 neu; Osteur. seit 1990) Offshoring: Gründung von Tochterfirma im Ausland &
Nutzung von Vorprodukten der Auslandstochter; internat. Diff. bei Arbeitskosten ist ein Einflussfaktor für Standortwahl
Es gibt mobile Arbeitnehmer /Manager /Rentner, die Anpassungsdruck erzeugen: Wirtschaftssystem Land I kann sich institutionell nicht beliebig von II entfernen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 164
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (9)
Aufstieg und Zerfall der Zentralverwaltungswirtschaft Bedeutung des Rechts; Marktwi. ist Vertragswirtschaft! Leben und Eigentum der Bürger;Gesellschaftsvertrag.. Internetzeitalter: Informationsfragen (Quellen/wahr?) Universaldienstausschreibung für Internet-Telefonie Zeitalter der Integration(EU,ASEAN..),Globalisierung gesamtwirtschaftliche Entwicklungen Importzoll: Reduziert die Importmenge in Land I= verminderte
Exporte von Land II; Zölle begrenzt: WTO Währungsaufwertung: Wechselkurs e (€/$) sinkt!
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A.1.2 Knappheitsprobleme und Produktionsfaktoren (1)
Produktionsfaktoren Kapital Arbeit Technologie/Technischer Fortschritt Boden/Natur
Faktorausstattung (z.B. gemessen durch Relation K/L „Kapitalintensität“)
Wünsche bzw. Präferenzen sind verschieden Konsumentensouveränität: Wettbewerb sorgt dafür, dass
Produzent sich an Nachfragerwünsche anpassen Modell= Vereinfachtes Abbild der Realität (wie
Landkarte zum Fahren ok)
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A.1.2 Knappheitsprobleme und Produktionsfaktoren (2)
Arbeitsteilung Sparen Bildung Rechtsordnung Frieden internationale Arbeitsteilung relative Kostenvorteile komparativer (d.h. relativer) Produktivitäts- bzw.
Kostenvorteil Merkantilismus
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A.1.3 Volkswirtschaftliche Problemstellungen (1)
Wertschöpfung = Summe aller neu erstellter Güter und Dienstleistungen der abgelaufenen Periode; in einem Land: Bruttoinlandsprodukt!
reiche Länder (hohes Pro-Kopf-Einkommen y)vs arme Länder (niedriges Pro-Kopf-Einkommen)
wissenschaftlicher Analyse (=strukturiertes Denken; empirische Analyse notwendig/Statistik)
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A.1.3 Volkswirtschaftliche Problemstellungen (2)
Marktangebot, Marktnachfage, Marktpreisbildung Innovation Selbständigkeit Demographie Außenhandel Kapitalverkehr Konjunktur und Wirtschaftswachstum Strukturwandel der Wirtschaft Staat in einer Marktwirtschaft Einkommensverteilung
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A.1.3 Volkswirtschaftliche Problem-stellungen (C ist Konsummenge)
Erhaltung intakter Erdatmosphäre & der Meere Vereinfachende Annahmen bei der Analyse Nutzenfunktion U; U(C1, C2) bei 2 Perioden
p1C1+ p2C2/(1+r) = Y1 + Y2/(1+r); hier r gegeben!
C1 = [Y1 + Y2/(1+r)] – (p2/p1)C2
Einkommen (Y1, Y2) in Periode 1 und 2 gegeben
Spannungsverhältnis Produktionsfaktoren: Arbeit, Kapital, Energie, Wissen Gleichgewicht: Nachfrage = Angebot
Kaufkraft des Gelds=1/P
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A.1.3 Volkswirtschaftliche Problemstellungen (4)
Probleme in Volkswirtschaften: Arbeitslosigkeit und Stagnation Inflation: anhaltender Anstieg des gesamtwirtschaftlichen
Preisniveaus P; (dP/dt)/P ist die Inflationsrate; Warenkorb!PREISNIVEAU= gewichteter Durchschnitt von Einzelpreisen! Deflationsphasen; P sinkt längerfrist absolut! sinnvolle Aufgabenteilung zwischen Staat und privatem
Sektor (bzw. der Wirtschaft) strukturelle Reformen; Anpassung an verändertes Umfeld... Finanzierung des Staatshaushaltes Internationale Wirtschaftsbeziehungen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 171
A.1.3 Volkswirtschaftliche Problemstellungen (5)
Gesellschaft Regeln und Institutionen Verantwortungen (Kompetenz, Transparenz) Regeln (und Institutionen) nützlich – oder auch
schädlich – Staatl. Institutionen, die Märkte ermöglichen;
z.B. Rechtsstaat/Verträge+Wettbewerbspolitik; Geldordnung = Basis für Markttransaktionen;
Es gibt Marktversagen: bei Kollektivgütern (öffentlichen Gütern)
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A.1.4 Teilgebiete der Volkswirtschaftslehre & historische Befunde (gravierende Probleme)
Weltwirtschaftskrise Tabelle A.1. Produktionsrückgang während der
Großen Depression, 1930-34 (Quelle: World Bank country office data; Maddison (1995)/World Bank (2002) )
Länder Zahl der Schrumpfungsjahre
Kumulierter BIP–Rückgang (%)
Frankreich 3 11 Deutschland 3 16 Vereinigtes Königreich 2 6 Vereinigte Staaten 4 27
Finanzmärkte sind besondere Schwachpunkte in Marktwirtschaft
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A.1.4 Teilgebiete der Volkswirtschaftslehre (5)
Abb. A.3.Wachstumsraten der realen Bruttonationalprodukte von D, EU-15, Japan und USA, in Preisen von 1995 (Jahreswerte: Änderungsrate gegenüber Vorjahreswert)
* Inkl. Neue Bundesländer der BRD
** Inkl. BRD: nur alte Länder.
Quelle: ECFIN Ameco Database April 2003, eigene Berechnungen
-4
-2
0
2
4
6
8
10
12
1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000
%
EU-15*
EU-15**
BRD
BRD-West
USA
Japan
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A.1.4 Teilgebiete der Volkswirtschaftslehre (6)
Tabelle A.2. Langfristige reale Wachstumsraten pro Kopf (Bruttoinlandsprodukt pro Kopf) für ausgesuchte asiatische und lateinamerikanische Länder (Quelle: BARRO/SALA-I-MARTIN 1998)
Wachstumsrate
Periode (Prozent pro Jahr) Zahl der Länder 1900–1913 1,2 15 1913–1950 0,4 15 1950–1973 2,6 15 1973–1987 2,4 15
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A.1.4 Teilgebiete der Volkswirtschaftslehre (7)
Armut von Entwicklungsländern Unterernährung Mängel im Gesundheitssystem Mängel im Bildungssystem Unterdimensionierte Infrastrukturausgaben ineffiziente Staatsbetriebe Sparquote (Relation Ersparnis zu Einkommen) in
armen Ländern relativ gering
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A.1.4 Teilgebiete der Volkswirtschaftslehre (8)
Kluge Reformen in vier Bereichen: Staat Wirtschaftssystem Rechtsstaatlichkeit Wirtschaftspolitik
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A.1.4 Teilgebiete der Volkswirtschaftslehre (9)
Elementare Voraussetzungen für Wohlstand Ein allgemeines Bildungssystem Ein funktionsfähiges Bankensystem Eine klare Wettbewerbsgesetzgebung Wachstumsförderliche Ausgabeprioritäten des Staats Investorfreundliche Steuergesetze und allmählich sich
verbessernde Infrastruktur (Strom, Wasser, Verkehrswege)
Abwesenheit hoher Haushaltsdefizite und hoher Inflation: Eine stabilitätsorientierte Haushalts- und Geldpolitik sind gefordert.
Abwesenheit von Bürgerkrieg und regionalen Militärkonflikten
Ein funktionsfähiges Gesundheitssystem
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A.2 Ökonomische Analysekonzepte und -methoden
Definition: z.B. Vermögen ist Quelle von künftigem Einkommen; Definition ist Frage der Zweckmäßigkeit
Entwicklung von Messkonzepten Formulierung von Aussagensystemen bzw. Theorien ("Wenn-
dann-Aussagen"); müssen falsifizierbar sein Ableitung von Prognosen Simulation von Modellen; endogene Variable im Modell erklärt Exogene Variablen; exogen=vorbestimmt/politisch bestimmt Positive Theorie: Erklären der endogenen Variablen; was ist empirische Analyse; statistische Überprüfung von Hypothesen Prognosen
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A.2.1 Einführung (1)
Abb. A.4. Ausgewählte Verbindungslinien der volkswirtschaftl. Analyse
Volkswirtschaftsle hre
Produktion Einkommen Vermögens-
akkumulation
Konsum Ersparnis
Kapital-
akkumulation
Arbeits-
angebot
Tech-
nisches
Wissen
Nettogüter-
export
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 180
A.2.1 Einführung (2)
Abb. A.5. Entscheidungsmodell „Homo oeconomicus“
Zielfunktion/Präferenzen
Handlungs- alternativen
Umwelt- situation
Entscheidung
Nutzen-
maximierung
Nützliche VereinfachungUi=Ui(q1,q2); ggf. Ui=Ui(q1,q2; Uj)
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A.2.2 Modellanalyse
Modell = ein vereinfachtes Abbild einfaches Modell
2x2x2-Modell: mit zwei Ländern (In- und Ausland); mit zwei Gütern (Gut 1 und Gut 2); mit zwei Produktionsfaktoren (Kapital und
Arbeit) Spieltheorie
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 182
A.2.3 Gleichgewicht als analytisches Konzept
Gleichgewicht Existenz, Eindeutigkeit und Stabilität einer
Gleichgewichtslösung komparative Statik= Vergleich von
Gleichgewichtslösungen (t1 vs. t2, t3 ...) Stabiles physikalisches oder ökonomisches
Gleichgewicht; bei Störung Rückkehr in Gl.gew. /?oder Etablierung eines neuen Gleichgewichtes
Gleichgewichtsbedingung
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 183
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (1)
Abb. A.6. Einfacher Gütermarktp
p1
p0
0 q0qd
1 qs1 q
H
GF
E
SS0 (k’0)
DD0
p2
A
Z
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 184
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (2)
Märkte und Anpassungsprozesse auf einem Markt Markt Marktpreis Prohibitivpreis Preismechanismus unterschiedliche Interessen marktkonforme Eingriffe marktinkonforme Eingriffe auf Marktpreisbasis bewerten
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 185
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (3)
Güter: konkrete Güter (oder Dienstleistungen) Nutzen Vermögensobjekte (Ertragssatz, Liquidität, Risiko...) Vermögen bzw. Vermögensobjekte; Kapital, Geld... Risiken: hängen von Art des Vermögensobjektes ab Wert von Aktien... Diskontierung: sei Zins i, dann gilt für t1: Z1=Zo(1+i)
Gegenwartswert Zo= Einkommensbetrag am Ende der Periode Z1/(1+i); je höher Zins desto geringer Gegenwartswert eines Einkommens aus t1
Haushalte, Banken, Investitionen (kreditfinanziert)
private Haushalte konsumieren sparen zahlen Steuern
Geldanlage (kumulierte Ersparnis) im Inland oder Ausland; Form: Schuldverschreibung des Staates, Aktien, Immobilien, Mobilien (Schiffe etc.)
Banken geben Kredite für Investitionen (Basis Eigenkapital&Einlagen)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 186
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse
Abb.Haushalte, Banken und Unternehmen
187Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
Bankenkrise 2007/08 (NEU) Großbanken USA+UK/D stürzen Welt in Krise
Banken: Außerbilanzielle riskante Geschäfte in Zweckgesellschaften, die Großbank gehören – diese gibt riesige Kreditlinie (intransparent); die Zweckgesellschaften kaufen Verbriefungen bzw. innovative strukturierte Finanzprodukte mit „tranchierten Risiken“ AAA, B, C (hohes Risiko)
Subprime-Hypothekenkredite USA „verbrieft“, tranchiert verkauft (wie Kettenbrief); Risiko verkauft
2007/Aug.: Refinanzierung Zweckgesellschaft Ende; Commercial Paper MarketProf. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 188
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse
Abb. Risikoprämien 1978-2007
189Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
Risikoprämie = Differenz zwischenUnternehmensanleihen-Zinsund Staatsanleihen-Zins
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 190
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (4)
Marktanalyse- Grenzkosten- Produzentenrente- Punktelastizität
- Abb. A.7.Marktgleichgewicht im Preis-Mengen-Diagramm und Kosten
p
A
pE
qE 0
E
q
Z
DD0
SS0(k’0)
H
F
G
DTK
DVK
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 191
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (5)
Abb. A.8. Wirkung von Sozialtransfers auf die Nachfrage bzw. das Marktgleichgewicht
p
p1
p0
0 q0 q1 q
A
B
G
F
H
E1
E0
Z1 Z0
DD0 DD1
k’0
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 192
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (6)
Abb. A.9. Marktlösung und Sättigungsmenge p
p0
0 q0 q1 q
A
G
H
E0
Z0
DD0
k’0
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 193
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (7)
Abb. A.10. a) Nachfrage, b) Angebot und c) Gleichgewicht bei Subventionierung mit Subventionssatz b
p p p
q q q
a) b) c)
DD0
SS0(k’0) SS0(k’0)
C
E0
qE0
p0
p1
qE1
F DD0
SS1
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 194
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (8)
Inspektions-, Erfahrungs- und Vertrauensgüter
Einfache Marktanalyse: Einflüsse von Güternachfrage und –angebot Preis von Gut i Verfügbares Pro-Kopf-Einkommen Preis von Gut j
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 195
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (9)
Abb. A.11. Einfluss der Erhöhung von Pro-Kopf-Einkommen und j-Preis auf Lage der i-Nachfragekurve
a) b) c)
p p p SS0 SS0 SS0
p0 p0 p0 E0 E0 E0
E1 E1
E2
DD0 DD0 DD0
DD1
DD2
DD1
qi q0 q0 q0
p1 p1
p2
qi qi
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 196
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (10)
Abb. A.12. Preis- und Mengeneffekt einer Nachfrageerhöhung p
p1
p0
q1 q0 0 q
SS0(k’0)
DD1 DD0
E0
E1
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 197
A.2.4 Partialanalyse – Blick auf einen Einzelmarkt - und Totalanalyse (11)
Abb. A.13.Problem externer Kosten der Produktion
DD0
k’0
k’1
q
p
0
p1
A
K
p0
q1 q0
J
H
E1 F
G
E0
Z0 L I
Gesellschaftliche Grenz-kosten der Produktionhöher als private; q1,nicht q0 ist optimal; In-ternalisierung via Politik..
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 198
A.2.4 Partialanalyse (Elastizität!) und Totalanalyse (12)
Preiselastizität Eq,p ([dq/q]/[dp/p]) der Nachfrage und Einkommenselastizität der Nachfrage
Preiselastizität: gibt an, um wieviel % Nach-fragemenge sich ändert, wenn dp/p 1% ist.
Kreuzpreiselastizität, Eqj,pi
Einkommenselastizität der Güternachfrage (Eq,y) Gleichgewichtsbedingungen für zwei Gütermärkte
bestimmen nur einen einzigen Relativpreis
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 199
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (13)
Abb. A.14. Relatives Marktgleichgewicht pi/pj
qi/qj 0
SSrel
DDrel
E
γ
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 200
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (14)
Einflussfaktoren des Güterangebots und Wettbewerbsfähigkeit; Gewinnmaximierung
Produktionsfaktoren Kapital K und Arbeit L
Cobb-Douglas-Produktionsfunktion Y=KßL1-ß
ß heißt Produktionselastizität des Kapitals K; gibt an, um wieviel Prozent Y steigt, wenn K-Einsatz +1%
Preis p = Grenzkosten k’(q) andere Einflussfaktoren der Angebotsmenge
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 201
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (15)
Abb. A.15. Einfluss von Lohnsatzerhöhung (a), j-Preiserhöhung (b) und erhöhter Kostenunsicherheit (c) auf die Angebotskurve im i-Markt
a) b) c)
p p p
SS0
SS0
SS0
p0 p0 p0 E0
E0
E0 E1
E1
DD0 DD0 DD0
q q q q0 q0 q0
p1
p1
q1
p1
E1
SS1
SS1
q1
SS1
q1
F
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 202
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (16)
Abb. A.16. Produktinnovation
SS0 (k’0)
p
q
DD0
DD1
p1
p0
q1 q0
E1 E0
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 203
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (17)
Abb. A.17. Rolle der Preiselastizität der Nachfrage
Region B Region A p
q q’ q1’ q0’ q1 q0
p0
p1
DDA0
DDB0
E’1
E’0
E0
E1
k’0
k’1
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 204
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (18)
Abb. A.18. Technischer Fortschritt auf einem Einzelmarkt
p
p0
q0
p1
p0
q1 q 0
C
C’
G
E0
E1
k’0
k’1
DD0
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 205
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (19)
Abb. A.19. Wirkung der Erhöhung der Zahl der Nachfrager (oder Einkommenssteigerung) auf einem Einzelmarkt
p
p1
q0 q1 q 0
E0
E1
SS0(k’0)
DD1 DD0
p0
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 206
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (20)
Abb. A.20. Mengensteuer und Marktgleichgewichtp
q0 q1 q 0
E
E’
k’0
DD0
DD0net
F p’1
p1
p0
A
Β
C
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 207
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (21)
Indikatoren der Wettbewerbsfähigkeit und Spezialisierung
linear-homogenene Produktionsfunktion Kapitalintensität Technologieintensität Wettbewerbsfähigkeiten von Unternehmen Weltexportanteil eines Landes (Indikator für
internationale Wettbewerbsfähigkeit)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 208
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (22)
Wohlstand, Wettbewerb und Interessengruppen Wohlstand bei Vollbeschäftigung Recht zur GewerkschaftsbildungStabilität von Märkten
Interventionspreis oberhalb des Gleichgewichtspreises („Mindestpreis“)
Interventionspreis unterhalb des Gleichgewichtspreises („Höchstpreis“)
Mindestpreis (als Problem: führt zu hohen Subventionen, qd sinkt)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 209
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 211
A.2.4 Partialanalyse (z.B. Nutzenfunktion U=q1
αq2(1-α); ∂U/∂q1=αq1
α-1 q2(1-α) = α[q2/q1]
(1-α)
und Totalanalyse (26); Y‘ ist Nominaleink.
Ausschlussprinzip Rivalität im Konsum Kollektivgüter öffentlichen Güter Marginalbetrachtung und ökonomische Optimierung (Hh) Nutzenfunktion U(q1, q2); ∂U/∂qi >0, ∂U2/∂qi<0
Indifferenzkurve ist Kurve mit konstantem Nutzen: dU =∂U/∂q1 dq1+∂U/∂q2dq2=0; dq2/dq1= -∂U/∂q1/∂U/∂q2
Nebenbedingung ist Budgetbeschränkung p1q1+p2q2=Y‘; q2=Y‘/p2 –(p1/p2)q1, Steigung -(p1/p2)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 212
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (27)
Abb. A.23. Nutzenoptimum des Haushalts
q2
q20
q10 q1 0
E0
BB0 α II0
II1
tg α = -p1/p2
= -Uq1/Uq2
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 213
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (28)
Abb. A.24. Einkommen und Freizeit
Y
Y0
F0 F 0
E0
II0
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 214
A.2.4 Partialanalyse und Totalanalyse (29)
Totalanalyse statischen Analyse komparativ-statische Analyse dynamischen Analyse Zeitreihenanalysen internationaler Querschnittsanalysen empirischen Wirtschaftsforschung Simulationsanalysen computable general equilibrium model Baseline-Szenario Methodologischen Individualismus Positiver Theorie vs. normative Theorie
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 215
A.2.5 Formale Analyse in Mikroökonomik und Makroökonomik: Einige Beispiele (1)
A.2.5.1 Mikroökonomische Analyse Mikroökonomik: einzelwirtschaftliches
Verhalten reale Einkommen A.2.5.2 Bedeutung von Konsumenten- und
Produzentenrente sozialer Überschuss und ist ein Aspekt der
Markt- bzw. Politikanalyse Auswahlkriterium
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 216
A.2.5 Formale Analyse in Mikroökonomik und Makroökonomik: Einige Beispiele (2)
Abb. A.25.Gütermarkt-gleichgewicht bzw. Konsumenten-rente AEoPo und Produzenten-rente (Resi-dualgewinn bei Wettbewerb)
p
A
p0
C
E0
DD0 (qd)
0 q0 q
D
F
k’0 (qs)
Erlös is pq, wenn man davondie Produktionskosten abzieht(Integral der k‘-Kurve, also dieFläche unter k‘), ergibt sich derResidualgewinn als 3eck PoE0C
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 217
A.2.5 Formale Analyse in Mikroökonomik und Makroökonomik: Einige Beispiele (3)
Abb. A.26.Wohlfahrtseffekte der Monopolisierung
Monopol Cournot-Lösung
p
J
pM
p0
0 q
k’0
V
M
E0
DD0
Z R’
N
H
qM q0
A
Bei einem N-Sektoren-Modell der Wirtschaft führt eine fortschreitendeMonopolisierung von Sektoren zu Inflation; umgekehrt dämpft Entmo-nopolisierung Preisniveauanstieg
Monopolpreis reduziert Kon-sumtenrente, Umverteilung
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A.2.5.3 Ölpreisbildung, OPEC-Kartell und Macht
OPEC Kollektivmonopol Wohlfahrtsverlust Abb. A.27.
Ölpreisbildung bei Kartell und Wettbewerb
p
pT
pT’
pM
p0
B
0 q0 q1 q
k’0 C
L H
H’
N
B’ U
J
W Z V
R’0net
DD0net
DD0(P,P0E,Y0
W)
K B“
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 219
OPEC-Kollektivmonopol: sollte zer-schlagen werden/Energieeinspa-rung..(USA abhängig von Öl &Saudis)
OPEC verzeichnet 2004 einen Umsatz von rund 350 Mrd. $ (bei Marktanteil von 1/3), davon gehen etwa 30% an Saudi-Arabien; dies hat höchste Reservekapazität und geringste Produktionskosten (ca. 1$ pro Barrel!). Wettbewerbspreis wäre ca. 15$!
Bei Marktpreis von 40$ entstehen gewaltige Gewinne für die saudische Monopol-Ölgesellschaft ARAMCO = Finanzierungsquelle für Staatshaushalte, Spenden...
Liegt der Ölpreis um 100 $, ggf. Konjunkturproblem… Gegenkartell der OECD-Länder denkbar(Autos/Flugz.)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 220
A.2.5.4 Produktionsfunktion Typ Cobb-Douglas Y=F(K,L)=KßL1-ß; 0<ß<1; linear-homogen, also Y=FKK + FLL
Abb. A.28. Gewinnmaximaler Arbeitseinsatz
Y = wL + rK
Rechteck: ABC0 = wL
w
(W/pj)0=w0
A
B
0 L0 L
C
B’
D
Ld(w,K0)
L1
Ls0
Gewinn=PF(K,L)-WL-rK
1)∂Ω/∂L=P∂F/∂L–W=02)W/P=:w=(1-ß)KßL-ß
3)Ld= K(1-ß)1/ß/w1/ß
schraffierte Fläche =rK; also Y=rK + ABC0
Beachte: w ist Reallohnsatz, r Realzins
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 221
A.2.5.5 Relativer Preis als Knappheitssignal versus Preisniveau (1): Identifikationsprobleme bei Inflation
Abb. A.29. Jährliche Wachstumsraten des Verbraucherpreisindex (Inflation) für Deutschland, EU-15, USA und Japan, 1960-2002
Quelle: ECFIN Ameco Database April 2003, eigene Berechnungen -2
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
24
1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000
%
EU-15
BRD
USA
Japan
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A.2.5.5 Relativer Preis als Knappheitssignal versus Preisniveau (2)
Abb. A.30. Jährliche Wachstumsraten des Verbraucherpreisindex (Inflation) für Deutschland, EU-15 und USA, 1960-2002
Quelle: ECFIN Ameco Database April 2003, eigene Berechnungen
-1
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000
%
EU-15
BRD
USA
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 223
A.2.5.6 Lohnsetzung durch Verbände und
Arbeitslosigkeit
Abb. A.31. Einkommensmaximierung und Arbeitslosigkeit
Ls0
Ld0
F J
E0 wE
0
w1
L0 L1 L 0
b) a)
L1 L0 L 0
wE0
w1
w2
E0
Ld0
Ls0
F
G
H
F’
-
-
+ +
w w
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 224
A.2.5.7 Makroökonomische Analysefragen: Arbeitslosigkeit und Wachstum
Abb. A.32. Transformationskurve qi
qj 0
TK0
BB0 BB1
α
D’
E E’
E’’ F’
C D
A
B
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 228
Anbieter und Nachfrager auf Devisenmarkt
Offene Wirtschaft: Güterexporte und Güterimporte bzw. Außenhandel, zudem Kapitalverkehr (Kapitalexport=Inländer kaufen ausländische Wertpapiere oder Immobilien; Kapitalimport: Ausländer kaufen inländische Wertpapiere oder Immobilien bzw. Inländer verschulden sich im Ausland)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 229
A.2.5.8 Offene Volkswirtschaft: Devisenmarkt (1); Gleichgewicht!
Abb. A.33. Devisenmarkt
$E
eE0
e(€/$)
E
Zs
$
Zd
0
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 230
Fester vs. Flexibler Wechselkurs; nominaler Kurs e; realer Wechselkurs definiert q*=eP*/P
Im System flexibler Wechselkurse bestimmen Markkräfte den nominalen Gleichgewichtskurs e, der sich sekündlich erheblich ändern kann.
Bei Fixkurssystem wird ein Kurs e bzw. die Parität vom Staat fixiert (in welcher Höhe?) bzw. garantiert, was Interventionsnotwendigkeiten durch Zentralbank zur Folge hat; diese unterhält Devisenreserven, die ggf. auch für Intervention –hier: Verkauf von Devisen – verwendet werden können! Ankauf von Devisen zur Verhinderung einer Aufwertung der eigenen Währung denkbar
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 231
A.2.5.8 Offene Volkswirtschaft: Devisenmarkt (2)
Abb. A.34. Angebotsüberschuss auf dem Devisenmarkt
E F
G
0 $
e(€/$)
Parität
Zs0
Zs1
Notenbank kauftAngebotsüberschussan (=Streck EF); da-dadurch steigt inlän-dische Geldmenge!
Güterexport
Kapitalimport
GüterimportKapitexport
Aufwer-tung derInlands-währung
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 232
Modell ohne Kapitalverkehr
Gibt es keinen internationalen Kapitalverkehr, dann wird bei flexiblen Wechselkursen der nominale Wechselkurs für Ausgleich sorgen von Güterexportwert und Güterimportwert Beachte: Realer Wechselkurs q*=eP*/P;
Exportmenge hängt positiv ab von q*; Importmenge hängt negativ ab von q*
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 233
Rolle des Wechselkurses Fixkurssystem vs. System flexibler Wechselkurse Wechselkurs ist wichtig als Anpassungsinstrument bei
Leistungsbilanzdefizit: Reale Abwertung (eP*/P steigt) stimuliert Exporte Reale Abwertung verteuert Importe
Theorie optimaler Währungsräume: wann sind Festkurse optimal [ANWENDUNGSFALL EURO] Mundell(Faktormobilität hoch; Wechselkursinstr. überflüssig) McKinnon (Anteil handelsfähiger Güter hoch, dann ok) Kenen (Diversifizierungsgrad im Export hoch; internationale
Schocks gleichen sich dann tendenziell aus...
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 234
Internationale Wettbewerbsfähigkeit eines Landes
Patentindikatoren (Patente pro Kopf) Leistungsbilanzpositition
In Verbindung mit relative Lohnstückkosten In Verbindung mit nominalem bzw. realen
Wechselkurs
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 235
Euro Zone II/Konvergenz und Fragen der Erweiterung (OstEU)
Länder sind im Binnenmarkt (4 Freiheiten) Konvergenzkriterien im Kontext mit Beitritt:
Inflationsrate nicht >als 1.5 Prozentpunkt über den drei Ländern mit geringster Inflationsrate
Zins nominal nicht höher als 2 Punkte über 3 besten Schuldenquote (Staatsschuld/BIP)<60% Defizitquote (Neuverschuldung/BIP)<3% in Normalzeiten
bzw. Tendenz zu ausgegl. Haushalt Notenbank politisch unabhängig (ESZB = EZB+ NZBs) Keine Abwertung der Währung binnen 2 Jahren
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 236
A.2.6 Erkenntnistheoretische Grundfragen
Hypothese (Behauptung); z.B. Anstieg M =höheres P; Hypothese muss falsifizierbar sein! nicht alle Behauptungen sind richtig: Gegenbeispiel Beweise (evidence) für Behauptungen – Statistiken! Forschung: formuliere konsistente Hypothesen PLUS empirisches Arbeiten: ökonometrische Analyse Popper:Wissenschaftliche Wahrheit=Übereinstimmung
von Hypothese mit beobachteten Tatsachen; keine absolute Wahrheit (weder in Natur- noch Sozialwiss.)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 237
A.3 Grundfragen der WirtschaftspolitikA.3.1 Wirtschaftsordnung und Marktwirtschaft (1)
Wirtschaftsordnung besteht aus Institutionen und Regeln Information Leistungsmotivation/Leistungsanreize Kontrolle bestimmter
Verhaltensweisen/Kontrollfunktion Koordination von Akteuren
Anreize
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 238
A.3.1 Wirtschaftsordnung und Marktwirtschaft (2)
Koordinationsverfahren in der Marktwirtschaft Verhandlungen Bürokratie Wahlen Märkte
Rechtsystem
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 239
A.3.1 Wirtschaftsordnung und Marktwirtschaft (3)
Abb. A.35. Arten der Koordination
Bürokratie
Markt
Verhandlungen
Politische Wahlen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 240
A.3.1 Wirtschaftsordnung und Marktwirtschaft (4)
Abb. A.36.Einfluss einer erhöhten Preiserwar-tung auf den Marktpreis
p
p1
p0
0
DD0
DD1
SS1
SS0 E1
E0
q q0
Wichtiger Aspekt
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 241
A.3.1 Wirtschaftsordnung und Marktwirtschaft (5)
Die wichtigste Institution zur Koordination in einer Marktwirtschaft ist der Markt
Erwartungen Machtkontrolle Verfassung langfristiger Grundkonsens liberales System Sozialpolitik Soziale Marktwirtschaft
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 242
A.3.1 Wirtschaftsordnung und Marktwirtschaft (6)
arbeitsteilige Gesellschaft Spezialisierung Koordination Relativpreis Vorproduktmärkte Faktormärkte
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 243
Marktwirtschaft (offiziell plus Schattenwirtschaft)
Offizielle Wirtschaft; Wertschöpfung in der
Schattenwirtschaft (inoffizielle Wertschöpfung, steuer-, abgaben- und regulierungsfrei); hoher Anteil von Bargeldtransaktionen; expandiert parallel zur Höhe der Arbeitslosenquote
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 244
Schattenwirtschaft Grad an effektiver Marktwirtschaft = offizielles
System + Schattenwirtschaft (ex definitione freie Marktwirtschaft) Anteil Schattenwirtschaft 2003: USA ca. 8%, D: 16%,
Italien 22%, Griechenland 25% - nach SCHNEIDER, F.); so gesehen ist ein Teil der EU-Marktwirtschaften weniger Soziale Marktwi. als es auf den ersten Blick scheint
Langfristige Angebotsdynamik der offiziellen Wirtschaft hängt primär ab von Kapitalakkumulation, technischem Fortschritt und Arbeitsvolumen, wobei dK/dt und dA/dt so zu steuern sind, dass sich Vollbeschäftigung ergibt. Schwierig in offener Volkswirtschaft...
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 245
A.3.2 Soziale Marktwirtschaft (1)
Lebensrisiken Krankheit und Arbeitslosigkeit einerseits und Alter (Rentenbezugszeit)
internationale Systemkonkurrenz hohe Kapitalzuflüsse Verhandlungen zulasten Dritter Moral hazards – „Moralrisiko“ einseitige Versichertenauswahl (adverse
selection)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 246
A.3.2 Soziale Marktwirtschaft (2)
Es droht ein Teufelskreis von Beitragssatzerhöhungen und ansteigenden Arbeitslosenzahlen.
In Anlehnung an MUSGRAVE gibt es klassische Staatsaufgaben in den Bereichen: Allokation (Entscheidung über
Verwendungsrichtung von Ressourcen!)
Verteilung (Ressourcenallokation)
Stabilisierung (Konjunkturprobleme beherrschen)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 247
A.3.3 Institutionelle Rahmenbedingungen
A.3.3.1 Regeln, Verträge und Institutionen
Anreizwirkungen von Regeln
Principal-Agent-Probleme
Durchsetzbarkeit von Verträgen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 248
A.3.3.2 Wirtschaftspolitik und Staat (1)
Produktions- und Preiseffekte Erwartungen Gütermärkte Faktormärkte (Märkte z.B. für Arbeit
und Kapital) Allokationsfragen Stabilitätsfragen Verteilungsfragen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 249
A.3.3.2 Wirtschaftspolitik und Staat (2)
Ideologisch-pragmatische Programme Der moderne Staat ist ein Nationalstaat, der alternativ
über drei Kriterien bzw. ideologische Modelle definiert wird: Staat als Willensgemeinschaft Staat als ethnische und sprachverbundene
Gemeinschaft Staat als (ggf. „monopolistische“)
Religionsgemeinschaft
A.3.3.2 Wirtschaftspolitik und Staat (3)
Abb. Staatliche Fixierung des Reallohnsatzes für Lehrer
250Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 251
A.3.3.3 Politik und politische Verträge
Spezifische Investitionen Integrationsverträge Deutscher Zollverein (gegr. 1834) Europäische Union Sezessionsrecht Ausschlussklausel
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 252
A.4 Staat und Wirtschaft
A.4.1 Grundlegende Kompetenzverteilung in der Wirtschaftspolitik
Ebenen der Wirtschaftspolitik multilaterale Ebene der internationalen
Organisationen (z.B. IMF, WTO); supranationale Ebene, wie bei der EU; nationale Ebene; regionale Ebene; kommunale Ebene
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 253
A.4.2 Staat als Wirtschafts- und Politikakteur (1)
Verschiedene Zeithorizonte sehr kurzfristig, d.h. auf Tages- oder Monatsfrist
bezogen; kurzfristig, d.h. aufs laufende Jahr bezogen; mittelfristig, d.h. auf mehrere Jahre (z.B. eine
Legislaturperiode) bezogen, langfristig, d.h. auf ein Jahrzehnt oder mehr
bezogen (bei steigender Lebenserwartung zunehmend wichtig).
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 254
A.4.2 Staat als Wirtschafts- und Politikakteur (2)
Staatsausgaben Staatseinnahmenerzielung Staatsdefizitfinanzierung Zentralbank Inflation Staat ist selbst ein wichtiger Nachfrager staatliche Dienstleistungen Stabilitätspolitik Umverteilungspolitik Theorie des Zweitbesten
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 255
A.4.3 Opportunitätskosten, Güterarten, Marktversagen
Opportunitätskosten
freie Güter / knappe Güter
Individualgüter / öffentliche Güter
Kollektivgutproblematik
Trittbrettfahrerproblem
Marktversagen bei Kollektivgütern
korrekte Bedarfsmenge Konsumentensouveränität
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 256
A.4.4 Geld
In einer Geldwirtschaft hat Geld drei Funktionen:
Recheneinheit
Transaktionsmittel
Wertaufbewahrungsmittel
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 257
A.5 Herausforderungen der WirtschaftspolitikA.5.1 Standardprobleme des Wirtschaftens (1)
Knappheit betriebliche Mitbestimmung Güterversorgung Vermögen Akkumulation und Innovation internationale Macht Wirtschaftszyklen Deflation
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 258
A.5.1 Standardprobleme des Wirtschaftens (2)
Internationalisierung der Volkswirtschaften Bruttoinlandsprodukt Globalisierungsprozess Verflechtungsgrad der Volkswirtschaften die Rolle der multinationalen Produktionsunternehmen und
Banken Zentralisierung von Kreditvergabeentscheidungen Ineffizienzen bzw. Wachstumsverlusten verschärfte internationale Standortkonkurrenz Rolle des Internets wechselseitiges Interesse an erfolgreicher Wirtschaftspolitik Kooperation Wirtschaftspolitik als Gestaltung des Ordnungsrahmens und als
Eingriffe
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 259
A.5.1 Standardprobleme des Wirtschaftens (3)
In modernen Gesellschaften umfasst Wirtschaften mehrere Handlungsfelder. Es geht um
Produktionsvorgänge Konsum Akkumulation von Vermögen Entsorgung
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 260
A.5.2 Allokation, Ökonomisches Prinzip
und Effizienz
Ressourcenallokation ökonomisches Prinzip Effizienz Einkommens- bzw. Konsumniveau pro
Kopf
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 261
A.5.3 Verhalten von Unternehmen und Haushalten
Gewinnmaximierung Gewinne Informationsasymmetrie minimalen Ressourceneinsatz intertemporales Entscheidungskalkül Diskontierung= zukünftige Einnahmen (oder
Ausgaben) auf Gegenwart „herunterrechnen“ Nutzenmaximierung des Einzelnen für sich
selbst
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 262
A.5.4 Verhalten von Politikern
Wählerstimmenmaximierung Parteien Zeithorizont ist notorisch kurzfristig
Ansteigen der Lebenserwartung
politischer Markt: Wettbewerb um Wählerstimmen z.T. Politikversagen: Politik leistet Problemlösung nicht Median-Wähler (ist Wähler in der Mitte des politischen
Spektrums: trennt 50% links bzw. rechts) Internet/SMS: Mehr Transparenz; für jeden mehr
Abstimmungsoptionen – wo ist digitale Demokratie?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 263
Anhang A.2 Umweltprobleme/KLIMAproblem (global
warming)
Ordnungsrecht
Coase-Lösung (Egal, ob – staatlich gesicherte - Eigentumsrechte bei Geschädigtem oder Schädigern liegt, es kommt dieselbe Allokation der Ressourcen heraus; Hypothese mit ?)
Zertifikatslösung: Zertifikate kaufen/handeln
Pigou-Steuern: Emittent wird besteuert
Krise in OECD-Ländern; Euro-Krise seit 2009 (Griechenland…)
Von der Banken- zur Staatsfinanzierungskrise: Erhöhung der Schuldenquote (Relation
Staatsschuld zu Bruttoinlandsprodukt) 2007-2011 um etwa 35%-Punkte; wegen Bankenrekapitalisierung durch Staat & wegen der kreditfinanzierten Konjunkturpakete in x Ländern
Erhöhung der Risikoprämien (d.h….) nach Konkurs von Lehman Brothers Bank 15.9.2008
Nationale Politikfehler: GR; IRL, Portugal, Italien?, Spanien Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 264
Eurokrise; Krise Eurozone? Griechenland: Statistikbetrug 2009 bei
Defizitquote = 4x so hoch wie von konservati-ver Regierung gemeldet (15.6% statt 4%)
Irland: Jahrelang keine Bankenaufsicht...
Portugal: Mangel an internationaler Wett-bewerbsfähigkeit bzw. Staatsbudget…
Spanien-Bankenkrise 2011/12 (Korrupt.)
Zypern-Bankenkrise 2013: Einleger zur Kasse gebeten Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 265
Probleme bei Euro-Stabilisierung
Schulden-
länder
• Wi.ordnung• Wi.politik
(gerichtet auf höhere Einnahmen und reduzierte Staatsausgaben; mehr Wirtschafts-wachstum)
EZB
• Expansive Geldpolitik
• Staatsschuldtitel ankaufen?
• EZB-Boykott? (Welfens vs. Sinn; Handelsblatt 27.9.2011, S.10)
IWF
• Kreditvergabe• Druck auf
Reformen bzw. Strukturanpassung
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 266
Wie löst man das Griechenland-Problem?
Privatisierungen erforderlich, finden bislang nicht statt (Beispiel Osteuropa…)
Hilfe der EU-Partner nötig Strukturreformen: Griechenland kam auf
sonderbare Weise in Eurozone…(2001)
Griechenland macht kaum 3% des Euro-BIPs aus, aber sorgt für große Probleme = Eingriffe der EU nötig; EU z.T. selbst Schuld; Stab. & Wachstumspakt…
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 269
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 270
Anhang A.4 Preisdiskriminierung
Abb. A.37. Internationale Preisdiskriminierung und Monopolmacht
b) Ausland a) Inland
p
q q* q1* q0* q0 q1
p0*
p0 C*
E
C
k’0
B* B
E*
A R’0* R’0
0
Z Z* V* V
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 271
Positive Theorie vs. Normative Analyse
Positive Theorie will auf Basis von Hypothes-en (z.B. starke Geldmengenexpansion hat hohe Inflation verursacht) die Wirklichkeit erklären
Normative Analyse sagt, was sein soll; z.B. sei die optimale bzw. längerfristig wünschens-werte Inflationsrate 1% p.a. (Inflation= prozentualer Anstieg von Preisindex [Basis ist repräsentativer Warenkorb])
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 272
Weitere Güterarten
Inspektionsgüter (Erdbeeren: kann man zählen, messen, wiegen, Qualitätsurteil einfach und sofort): solche Märkte sind wettbewerbsintensiv u.a. wegen der Qualitäts- und Anbietertransparenz!
Erfahrungsgüter (Urlaubsreise) Vertrauensgüter (Studium)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 273
Güterarten Es gibt freie Güter, die im Verhältnis zum Bedarf
überreich vorhanden sind: z.B. Luft zum Atmen im Normalfall (nicht jedoch beim Untertagebau, Tauchen etc., wo es knappes Gut ist)
Es gibt knappe Güter, die man in Individualgüter (nur wer zahlt, erhält das Gut) und Kollektivgüterunterteilen kann; bei Individualgut besteht Nutzungsrivalität und das Ausschlußprinzip (Nichtzahler haben keinen Zugang) wird angewendet
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 274
Individualgüter vs. Kollektivgüter
Bei Individualgut wie Brot/Bier führt Zusam-menspiel von Angebot & Nachfrage auf Marktbei Wettbewerb zu effizienter Versorgung
Bei lokalem oder globalen Kollektivgut – z.B. Hochwasserschutz bzw. Klimaschutz - haben Nachfrager Anreize, Präferenzen verzerrt zu bekunden: Wegen Marktversagen ggf. staat-liche Entscheidung über Angebotsmenge!
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 275
Budgetbeschränkung, Preise und „real“; real heißt „in Gütereinheiten“ bzw. zu konstanten Preisen gerechnet
Wenn ein Haushalt ein Geldeinkommen Yn hat und Güter q1 (Milch) und q2 (Brot) zu Preisen p1 bzw. p2kaufen kann, dann lautet die Budgetrestriktion des Haushalts:
(1) Yn =p1q1 +p2q2Division durch p2 (Dimension €/Mengeneinheit Brot) ergibt das Realeinkommen in Brot-Einheiten.
(2) Yn/p2= (p1/p2)q1 +q2; Man beachte: (p2/p1)q2 ist die Milchmenge in Brot-einheiten ausgedrückt: Preisrelation p2/p1 hat die Dimension Mengeneinh. Gut 1/Mengeneinh. Gut 2!
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 276
Analyse des Verhaltens von Unternehmen
Unternehmer bzw. von Managern geleitete Unterneh-men wollen den Gewinn (Residualeinkommen) maximieren; und zwar unter bestimmten Neben-bedingungen bezüglich der Gegebenheiten auf den Faktormärkten (Arbeitsmarkt, Kapitalmarkt…) und der Wettbewerbsintensität der Gütermärkte
! Gewinnmaximierung bedeutet bei vollständigem Wettbewerb, dass ex post Residualgewinne=0
Andere Maximen bzw. Standards denkbar: Umsatzmaximierung, Marktanteilsmaximierung
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 277
Gewinnmaximierung bedeutet Kosten-minimierung=optimal schonender Einsatz von Produktionsfaktoren
Gewinnmaximierung führt letztlich auf eine Kostenmini-mierung; ein Unternehmen wird – Wettbewerb auf Güter-und Faktormärkten angenommen – die Bedingung bzw. die Menge realisieren, bei der gilt:
Marktpreis p = Grenzkosten K‘ der Produktion (K‘ = zusätzliche Kosten der Produktion einer Mengeneinheit): Der Marktpreis informiert darüber, welche Produzenten bzw. bis zu welchen Grenz- und Durchschnittskosten man als Anbieter noch auftreten sollte. Langfristig produziert Anbieter im Minimum der Durschnittskostenkurve (Betriebsoptimum), wobei Grenzkostenkurve durch dieses Minimum verläuft.
Gesamtkosten K(q) =Fixkosten Fo + variable Kosten f(q) K‘=∂K/∂q>0 als Normalfall; Durchschnittskosten D=[Fo+c‘q]/q
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 278
Analyse privater Haushalte: Nutzen-maximierung führt zu Bedingung(∂U/∂q1)/(∂U/∂q2)= p1/p2 = αq2/[(1-α)q1]
Sicher-heits-
aspekte
Immaterielle Be-dürfnisse
Menschliche Bedürfnisse materieller Art (Menge
q1,q2)
Annahme: Menschen wollenNutzen U(q1,q2) maximieren; und zwar unter Beachtung von Nebenbedingungen; etwaBudgetrestriktion p1q1+p2q2=Yn
Neben den Gütermengen (beiIndividualgütern) kann auch die Qualität bzw. Sicherheit (Risikoaspekt) von Produkten in die Maximierung eingehen
Funktion (0<α<1) kon-kret: U=αlnq1+(1-α)lnq2
Grenznutzen (∂U/∂qi)- mit i=1, 2 - ist po-sitiv, d.h. wenn Kon-summenge qi steigt,dann steigt Nutzen U;∂U/∂qi fällt hier mit qi, steigt aber mit qj
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 279
Wirtschaftsordnung (mit Produktionsfak-toren Kapital K, Arbeit L, Techn. Wissen Z)
Wirtschaftsordnung
Institutionen Formelle Regeln Informelle Regeln
Wirtschaftssystem= Wirtschaftsordnung + Verhaltensweisen
Ressourcenaustattung (K, L, Z) Produktion Brutto-inlandsprodukt (BIP)
Kapitalakkumulation:dK/dt>0
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 280
Neue Institutionenökonomik I
Ausgangspunkt ist Hypothese beschränkter Rationalität von Wirtschaftssubjekten, die in sozialen Systemen miteinander zusammenwirken
Institutionen wichtig für Anreize, Infokosten etc.
Methodologischer Individualismus als Analyse-prinzip bei Organisationen, d.h. das Entscheidungen von Organisationen auf individuelle Interessen bzw. die individuellen Akteure im Kontext von Anreiz-systemen zurückgeführt werden.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 281
Wohlstand entsteht…
durch effizienten Umgang mit Ressourcen
sinnvolles, z.T. langfristiges, arbeitsteiliges Zusammenwirken spezialisierter Individuen
bei Zulassung und Ermutigung von Innovationen
bei Beachtung kurz- und langfristiger Alternativen des Ressourceneinsatz
und hinreichender Vorsorge für Konsum in künftigen Perioden, was Investitionen erfordert
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 282
Wohlstand kann nur entstehen und erhalten werden, falls gelingt
OptimaleNutzung von
Informationen+techn.
Fortschritt
Sicherung ökonomischer
& pol. Stabilität
Koordination von
leistungsmi-movierten Indi-viduen in t1, t2
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 283
Institutionenökonomik II Theorie relationaler Verträge, die für künftige
Kontingenzen (Umweltänderungen) Regelungslücken lassen; hier entsteht Spielraum für opportunistisches Verhalten (bis zum Vertragsbruch) nach Vertragsabschluss
Auf Märkten werden Güter bzw. Leistungen – letztlich Rechte – ausgetauscht. Von daher kommt den Eigen-tumsrechten bzw. property rights Bedeutung zu. Letztere werden politisch gesetzt, sind anreizrelevant.
Bei Transaktionen auf Märkten entstehen Transak-tionskosten (Kosten der Betreibung des Wi.systems)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 284
Bestimmungsgründe der Transaktionskosten
Höhe der Trans-aktionskosten
Faktorspezi-fizität
Transaktions-häufigkeit
Unsicherheits-grad; abhängigvon Langfristig-keit des Vertrags
Reputation derMarktakteure
Je größer die Faktorspezifizität, also der bei einer Transaktion erforderliche spezifi-sche Ressourceneinsatz, desto größer das Risiko opportunistischen Verhaltens; spe-zifische Ressourcenaufwendungen durch Ergänzungsverträge absicherbar
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Institutionenökonomik III
Typisches Problem moderner Gesellschaften (auch Unternehmen) sind Principal-Agent-Probleme: Wie stellt Eigentümer bzw. jeweiliger Entscheidungsbefugter sicher, dass Beauftragte gewünschte bzw. vereinbartes Ziel effizient erreichen; Problem asymmetrischer Information; Rolle von Anreizsystemen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 286
Funktion von Wirtschaftsordnung
Hauptfunktion einer Wirtschaftsordnung ist es, leistungsförderliche Steuerungs- und Anreizsysteme bereitzustellen und dabei Transaktionskosten zu minimieren sowie die Erwartungsbildung zu erleichtern
Institutionen sind Handlungsoptionen definierende Regelsysteme für Teilbereiche des Wirtschaftens, von denen Anreizwirkungen ausgehen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 287
Partialanalyse (bisweilen irreführend) und Totalanalyse
Einfache Partialanalyse richtet sich auf Einzelmarkt, wobei etwa Gleichgewichtspreis und –menge auf Markt für Gut i betrachtet wird.
Totalanalyse ist auf die Analyse der Gesamtwirt-schaft gerichtet, wobei im einfachsten Fall min-destens zwei Märkte zu betrachten sind: z.B. sub-ventioniert Staat Güterproduktion in Sektor i, was Besteuerung zwecks Finanzierung der Subventionen erzwingt: damit verfügbares Einkommen reduziert, weshalb Nachfrage in i und j-Markt sinkt!!!
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 288
In jeder Wirtschaftsordnung ist zu entscheiden…
Was, in welchen Mengen, wo, mit welchen Ressourcen für wen produziert wird (Frage der Ressourcenallokation)
Zudem wird eine Vermögensakkumulation aus diversen Gründen gewünscht: z.B. Haltung von Realkapital K oder von Realkasse M/P (M ist nominaler Geldbestand, P ist das Preisniveau)
Grundlegend ist auch, eine Aufteilung des Produktionsergebnisses festzulegen für Konsum, und zwar im Modell für Periode 1, 2 (Ct1 und Ct2) Investition bzw. Ersparnis (Akkumulation von Kapital:
dK/dt>0)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 289
Ermittlung der wirtschaftlichen Leistung in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) erfaßt die Wertschöpfung – d.h. die Wertsumme aller neuerstellter Güter +Dienstleistungen der abgelau-fenen Periode in einem Land (Bruttoinlandsprodukt) ; VGR ist vergangenheitsorientierte Statistik
In der VGR werden periodenbezogene Stromgrößenwie Bruttoinlandsprodukt Y, Konsum C, Investition I, Export X und Import J sowie das Preisniveau P und stichtagsbezogen Bestandsgrößen wie Lagerbestand, Geldmenge, Schuldenstand des Staates etc. ermittelt.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 290
Verwendungsgleichung des Bruttoinlandsproduktes; Staatsverbrauchsmultiplikator
Y= C+I+G (Fall geschlossener Volkswirtschaft) Mit Funktionen C=cY, I=Io-br; aber G exogen
Y= cY + Io-br + G; Definition Sparquote s= 1-c sY = Io-br + G; Differenzieren (bei konstantem
Io und konstantem r) ergibt sdY = dG
dY/dG=1/s >1 (da s<1) Staatsausgabenmultiplikator
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 291
Hinweis zum Geldmarkt
In einer Geldwirtschaft müssen für makroökonomische Analyse zumindest Güter- und Geldmarkt betrachtet werden
Geldnachfrage von Haushalten und Firmen für Transaktionszwecke für Spekulationszwecke: Kauf von Bonds, deren Rendite
abhängt von Zinscoupon +erwarteter Kursänderungsrate: Ist Zins relativ zu „Normalzins“ niedrig, erwarten alle Zinsanstieg – das bedeutet aber (erwartete) Kursverluste bei festverzinslichen Papieren; bei niedrigem Zins daher fast Null Bereitschaft, Bonds zu kaufen bzw. zu halten = Liquiditätsfalle; expansive Geldpolitik wirkt dann nicht...
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 292
Geldmarktanalyse Reale Geldnachfrage md = md(Y,i) = hY – h‘i;
Parameter h>0, h‘>0 Geldmarktgleichgwichtsbedingung
M/P = hY – h‘i Wenn M und P exogen sind, dann wird
Geldmarktgleichgewicht beibehalten, wenn Y-Anstieg mit Erhöhung von i verknüpft ist
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 293
Genaue Verwendungsseite des realen Einkommens Y =C+S+T; (T ist Steueraufkommen, τ Steuersatz)
Y: Produktion neuer Güter & Dienstleistungen im Land Bei Produktion entstehen Einkommen (Löhne, Gewinn) Einkommen(ges.wirtschaftl. =Bruttoinlandsprodukt Y)
Für Konsum C verausgabt; C=c(1- τ)Y; 0<c<1
Als Ersparnis S angelegt; S =Y-C-T
für SteueraufkommenT= τY bezahlt (erzwungene Ersparnis)
Vermögensakkumulation (aus ΣS): Höhe und Struktur aus individueller Sicht für t bzw. Zukunft zu planen
Budgetbeschränkung Staat: G- T= Neuverschuldung (Neuausgabe von Staatsschuldtiteln
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VGR mit aggregierte Makrodaten und Sektoraldaten befaßt
Die VGR richtet sich auf die Erfassung gesamtwirtschaftlicher oder auch sektoraler Größen; bei gesamtwirtschaftlichen Größen –etwa dem Konsum C in der Volkswirtschaft –wird eine Aggregation (Summierung) der jeweiligen Größen der Individuen bzw. der Wirtschaftssubjekte (z.B. Unternehmen) vorgenommen.
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Exogene Größen versus endogene Größen
In der theoretischen Analyse wie in der VGR unterscheidet man zwischen von politischen Entscheidungsträgern frei wählbaren exogenen Größen (z.B. Staatsverbrauch, was die Güternachfrage des Staats bezeichnet) und sich im Wirtschaftsprozess ergebenden endogenen Größen; Endogene werden erklärt, etwa ges.wirt. Konsum C=C(Y), wobei Y das gesamtwirtschaftliche reale Einkommen ist
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Endogene Größe Investition:
Investition I ist eine vom Realzins r negativ abhängige Größe Also I=I(r,...); mit ∂I/∂r<0: Kreditkostenaspekt!
Andere Einflussgrößen könnte etwa die erwartete Rendite z sein
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Bruttoinlandsprodukt Y in geschlossener Volkswirtschaft
Bruttoinlandsprodukt = Wertschöpfung innerhalb der Landesgrenzen von der Verwendungsseite her: Y = C + I + G;
dabei ist G der Staatsverbrauch von Entstehungsseite: Produktionsbeiträge der
diversen Sektoren (Industrie, Dienstl., Agrarw.) von Verteilungsseite her: hier zunächst Y minus
Abschreibung minus Nettokostensteuern, dann Verteilung auf Prod.faktoren Arbeit u. Kapital (1/3)
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Entstehung, Verteilung und Verwendung des Bruttoinlandsprodukts
Bruttoinlandsprodukt (BIP)= Wertschöpfung innerhalb der Landesgrenzen (in Land A: erwirtschaftet von dort arbeitenden A‘s mit permanentem A-Wohnsitz und temporär arbeitenden Ausländern. BIP minus Abschreibungen =Nettoinlandsprodukt; Bruttoinvestition I=Nettoinvestition dK/dt + Reinvestitionen IR
Ermittlung des BIP auf Basis der sogenannten Entstehungs-rechung, die sektoral ist: PRINZIP der Berechnung:Umsatz minus Vorleistungen = Wertschöpfung = Wertsumme aller neuerstellter Güter und Dienstleistungen einer Periode (Stromgröße; periodenbezogen; Bestandsgrößen wie etwa der Kapitalbestand K sind dagegen Zeitpunktbezogen; dK/dt ist eine Strömgröße, da hier Bestandsänderung zw. 2 Zeitpunkten)
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Nominales Bruttoinlandsprodukt und reales Bruttoinlandsprodukt
Ermittelt wird in der Statistik das nominale Bruttoin-landsprodukt Yn zu Marktpreisen („zu laufenden Preisen“)
Das reale Bruttoinlandsprodukt Y ist die Wertschöpfung in Gütereinheiten gerechnet; eine Steigerung von Y zeigt ein höheres Wohlfahrtsniveau bei gegebener Bevölkerung; Y wird ermittelt (als Wertschöpfung „zu konstanten Preisen“) gemäß
(1) Y= Yn/P, wobei P ein geeigneter Preisindex ist. Dieser repräsentative Preisindex bringt die Entwertung des Geldes zum Ausdruck: 1/P ist die Kaufkraft des Geldes. Es gilt die Annahme einer konstanten Güterqualität. Gemäß (1) gilt Yn = YP
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Wieso einige Länder hohes Y bzw. y=:Y/L, andere niedrig?
Y(K,L,A), also ist langfristig Y-Anstieg möglich durch Kapitalakkumulation bzw. dK/dt>0 Zunahme der Erwerbstätigen (ggf. auch Verbesserung von
deren Qualität/“Humankapitalbildung“) Erhöhung des technischen Wissensstandes A; durch
Forschung und Entwicklung bzw. gutes Innovationssystem = Verbindungsnetz von industrieller Forschung, Universitäten und speziellen Forschungsinstituten; Import von Know-how oder Patenten aus Ausland bzw. Lizenzen. Individuelles Lernen UND institutionelles Lernen sind wichtig für Fortschritt!
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Geldkreislauf und Güterkreislauf (Geldmarktgl.gew. M=[1/V]PY)
In einer Geldwirtschaft wird mit dem nominalen Geldbestand M – anschaulich gesagt etwa 10x 100€-Scheine – ein bestimmtes nominales Brut-toinlandsprodukt Yn finanziert (z.B. 2000€ in der abgelaufenen Periode); es gilt die Fishersche Verkehrsgleichung
(2)M V= P Y=Yn (verkapptes Geldmarktgl.gew)Die Umlaufgeschwindigkeit V gibt an, wie oft eine Geldeinheit (Geldschein) pro Periodegenutzt wird (im obigen Beispiel wäre V=2); da V nicht konstant ist, muß V auf Basiseiner Theorie – nämlich der Geldnachfrage [z.B. V=V(i)]– erklärt werden; i ist der Zins
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Fishersche Verkehrsgleichung in Wachstumsraten (ist A=B C, gilt [dA/dt]/A =[dB/dt]/B + [dC/dt]/C;Hinweis: Produktregel, links durch A und recht durch BC dividieren!); statt (dA/dt)/A Notation gA
(2) M V = P Y; es gilt wegen der Rechenregel für y=lnx: dlnx/dx =1/x bzw. dlnx =dx/x (Wachstumsrate)
(2.1) gM+ gV = gP + gY
Hierbei steht g für Wachstumsrate und gx bedeutet (dx/dt)/x, also relative Veränderung (etwa in % ausgedrückt). Wäre V konstant, also gV=0, dann gälte gP = gM-gY. Die Inflationsrate gP ergäbe sich also als Differenz von Wachstumsrate der Geldmenge und Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts
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Nominalzinsbestimmung
Ex ante Nominalzins i = normaler Realzins r plus erwartete Inflationsrate (π‘);
Ex post gilt, dass tatsächlicher Reazins r = Nominalzins i minus tatsächliche Inflationsrate; je niedriger Realzins ist, desto höher die Investitionen
Haben zwei Länder gleichen Nominalzins, aber unterschiedliche Inflationsraten, dann differieren in Land A und Land B auch die für Investition I(r) wichtigen Realzinssätze rA und rB
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Wechselkurs in offener Volkswirtschaft
Der nominale Wechselkurs e in Dimension €/$; ist relativer Preis zweier Währungen. Bei gegebenem Auslandspreis P* in Dollar ist der Erlös in € für den Exporteur aus Euroland: eP*; Abwertung – also Erhöhung von e –bringt Vorteil für Exporteure; Abwertung stimuliert Güterexporte X; und verteuert Importe J, die dann mengenmäßig sinken
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Gesamtwirtschaftliches Eink. Y bei Unterbeschäftigung
Definitionsgleichung Y = [C+I+G] +X‘; mit X‘=X-J (also X‘ sind Nettogüterexporte bzw. Nettonachfrage des Auslands; die Summe aus C+I+G – Konsum-, Investitions- bzw. Staatsnachfrage – heißt inländische Absorption. In unterbeschäftigter Wirtschaft ist Y = C(Ý-T)+I(r)+G + X‘(...); Yd
bestimmt Y bzw. tatsächliches Realeinkommen (BIP) Y-Absorption=X‘(...); X‘= X(q*,Y*) – q*J(q*,Y); die
Exportmenge X hängt positiv ab vom realen Wechselkurs q*=eP*/P und Y*; J positiv von Y, aber negativ vom realen Wechselkurs; X‘ heißt auch Außenbeitrag – in Deutschland meist größer Null
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Expansive Geldpolitik...
Vereinfachend heißt expansive Geldpolitik Erhöhung der Wachstumsrate der Geldmenge (M1: Bargeld +Sichteinlagen oder breiter M3) Zins sinkt kurzfristig nominal und real Realzinsminderung stimuliert mittelfristig I(r); also
Y steigt; also steigt C(Y) mittelfristig; Nominal-zinssenkung bringt Abwertung bei flex. We.kurs, was Nettoexporte X‘ stimuliert bzw. Y erhöht
Langfristig steigt P bzw. Inflationsrate, also i an!!!
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Alternative Interpretation expansive Geldpolitik
Entsprechend Monetary Condition Index MCI =: α r + (1-α)q; mit q=:1/q*=P/(eP*); je niedriger r und je niedriger q (geringer MCI; αist Gewichtungsfaktor für Rolle von r), desto expansiver Geldpolitik; so kann man auch Geldpolitik von Ländern I, II, III...international vergleichen. Deutschland ist auf Basis MCI restriktiver als Spanien und andere Länder!
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Brutto vs. Netto; Bruttoinlandsprodukt (BIP) versus Bruttosozialprodukt (BSP)
Brutto vs. Netto: BIP zu Marktpreisen minus Abschreibungen = Nettoinlandsprodukt
BIP vs. BSP: BIP plus Saldo der Erwerbs-und Vermögenseinkommen zwischen In- und Ausland = BSP (bezogen auf Land A = Wertschöpfung aller A‘s)
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Relevanz der Unterscheidung BIP und BSP: Beispiel Auslandsschuld
Wenn ein Land etwa eine wachsende Auslandsver-schuldung hat, für eine periodische Zinszahlung zu leisten ist, so ist das Bruttosozialprodukt (Werschö-pfung der A‘s) eben Bruttoinlandsprodukt minus Zins-zahlung auf Auslandsschuld Dn**; beträgt die Rela-tion Dn**/BIP 0.5, während der Zins 10% beträgt, dann fliessen jährlich 5% des Bruttoinlandsprodukts als Zinszahlung ans Ausland: Weniger Konsum oder weniger Investition im Inland sind die Folge
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Verwendungsgleichung des Bruttoinandsprodukts (C=Konsum, G=exogener Staatsverbrauch, X= Export, J= Import)
(3) Y = C + I + G + X-J; als eine Ex-post-Gleichung gilt diese Aussage immer, wobei insbes. bei Investition I nicht zwischen gewünschten Inv. I(r) und ungewünschten Investitionen I“– sichtbar in ungeplantem Lageraufbau - unterschieden wird; r ist der Realzins = Nominalzins i minus Inflationsrate gP.
Bei Ex-ante-Gleichgewichtsanalyse geht es um gewünschte Größen (* für Ausland): (4) Y = C(Y) + I(r) + G + X(Y*,q*) –J(Y,q*); ist einfache Gleichgewichtsbedingung für den Gütermarkt; C(Y)=cY, I(r)=Io-br, X(Y*,q*)=x(q*)Y*; J(Y,q*)=j(q*)Y; Koeffizienten>0
Genaue Spezifizierung von Verhaltensfunktion empirische Frage
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Betrachten wir einfaches System in geschloss. Volkswi. (M ist nominale Geldmenge; M/P reales Geldangebot
(1) Y= cY(1-τ) + Io –br +G; Io ist autonome Inv.
Geldmarktgleichgewichtsbedingung (2) M/P= md(Y,i)
Betrachte reale Geldnachfragefunktion md=hY – hi
Ergibt – bei Annahme Nominalzins i=Realizins r (wegen
Fehlens von Inflation) – dann r= hY-[M/P]/ h‘
Ersetzen von r in (1) ergibt dann: Y= cY[1-τ] + Io –[b/h‘]hY-[M/P] + G bzw.
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Gütermarktgleichgewicht; unklar ob Y bei Vollbeschäftigung erreichbar ist!
Gütermarkt: 1-c[1-τ] +[bh/h‘]Y = Io + G;differenzieren der Gleichung (bzw. Kramer-Regel) ergibt
1-c[1-τ] +[bh/h‘] dY = dIo + dG; ergibt mit 1-c(1-τ)=:s‘Ausdruck für dY/dG als „Fiskalmultiplikator“ dY/dG = 1/s‘ +[bh/h‘]; höheres G erhöht Y, so dass Konsum
steigt, erhöht Y, so dass Transaktionskassennachfrage steigt, so dass Geldnachfrageüberschuss entsteht – also steigt Zins r, was den Y-Anstieg dämpft; siehe im Nenner bh/h‘: falls h‘, also (betragsmäßige) Zinsreagibilität der Geldnachfrage gegen Unendlich geht, verschwindet dieser Dämpfungseffekt
Multiplikator für Geldpolitik dY/d(M/P)= b/[s‘h‘ + bh]≥0; bei unendlich großer Zinsreagibilität (h‘→∞; Situation der Liquiditätsfalle) der Multiplikator=0; Geldpolitik unwirksam
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Bei Unterbeschäftigung bestimmt gesamt-wirtschaftliche Nachfrage kurzfristig Y
Y = C(Y)+I(r)+G +X(Y*,q*)-q*J(Y,q*), wobei rechts vom Gleichheitszeichen ges.wirt-schaftliche Nachfrage steht, und zwar inkl. Außenbeitrag X(Y*,q*)-q*J(Y,q*); hierbei q*=eP*/P als realer Wechselkurs (e ist der nominale Kurs €/$), über den auch die Im-portmenge J in inländische Gütereinheiten umgerechnet wird (Term q*J); * bezeichnet Auslandsvariable; ∂X/∂q*>0; ∂J/∂q*<0
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Keynesianisches System Y-Entwicklung ist nachfragedeterminiert; IS-Kurve
und LM-Kurve bestimmen zusammen Y in geschlossener Volkswirtschaft; dies ergibt über die Produktionsfunktion Y(K,L) gesamtwirtschaftliche Nachfrage nach Arbeit bzw. Arbeitslosenquote
Preisniveau ist exogen Geldpolitik bei unendlich hoher Zinselastizität der
Geldnachfrage unwirksam; dann hilft nur Fiskalpolitik Ggf. Geldillusion am Arbeitsmarkt (Nominal- und
Reallohn wird verwechselt)
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Neuere Entwicklungen in der Makroökonomik (Klassik: flexible Preise, System-Selbststabilisierung)
Neue Klassische Makroökonomik betont intertemporale Optimierung und rationale Erwartungen (d.h. Erwartungen sind nicht vergangenheitsorientiert bzw. adaptiv, sondern gestützt auf Modell)
Real Business Cycle Modelle (Prescott/Plosser), die Rolle von Produktivitätsschocks untersuchen; lassen kaum Rolle für Geldpolitik
Neue neoklassische Synthese (z.B. GOODFRIEND, 2004): Monopolistische Konkurrenz, Markups und Preisanpassungskosten spielen wichtige Rolle
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Neoklassische Synthese (Goodfriend, 2004), Fed. Res. Bank of Richmond Economic Quarterly
Private Haushalte optimieren Konsum in
2-Perioden-Modell (intertemporal)
Optimierungs-entschei-dung der
Unternehmen
Arbeitsange-bot der
Haushalte (abhängig
von w und C)
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Haushalte, die sparen/Kredit nehmen können: Nutzenmaximierung (bei erwartetem Einkommen Y1 bzw. Y2)
(1) U(C1, C2), Nutzen von C in Periode 1, 2 Nebenbed.Budgetrestriktion C1+C2/(1+r)=Y1+Y2/(1+r) Maximiere U(C1,C2) = lnC1 + [1/(1+ρ)]lnC2
Max. sogenannte Lagrangefunktion
L‘(C1, C2, λ) = U(...)+λ-C1 + -C2/[1+r] + Y1+Y2/[1+r]
∂L‘/∂C1=0; ∂L‘/C2=0; ∂L‘/λ = 0; dies ergibt dann
C2/C1 = [1+r]/[1+ρ]; Konsum steigt im Zeitablauf an, wenn r größer als Zeitpräferenzrate ρ („Gegenwartslust“)
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Ähnlich bei Arbeitsangebot
Logarithmische Nutzenfunktion mit Freizeit F‘, wobei F‘ + Arbeitszeit L=1 (Zeitbudget; Normierung)
Nebenbedingung ist (w Reallohn): wL= C Arbeitsangebot Haushalte: Ls = 1- C/w;
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Unternehmen: Produktion C = αL; hier ist α also Arbeitsproduktivität
Aufschlag bzw. Markup µ = P/k‘ (Aufschlag auf Grenzkosten)
Grenzkosten betragen bei Nominallohnsatz W: k‘= W/α
Daher ist µ = α/[W/P]= α/w bzw.
Gleichgewichtslohnsatz w# = α/µ
L# = 1- [αL/(α/µ)] = 1/[1+µ]
C# = α/[1+µ]
(1+r#)= (1+ρ)(α2/α1)
π = f(µ1, Eµ2) + E(π); dabei ist E(π) die erwartete Trendinflation
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Besondere Fragen Offene Volkswirtschaft
Offene Volkswirtschaft Handel (Güter u. Dienstleistungen) Kapitalverkehr (Portfolioinv., Direktinvestitionen) Devisenreserven: Bestand bei Zentralbank steigt, wenn
diese Devisen ankauft auf Devisenmarkt
Langfristig wird nominaler Wechselkurs – als Relativpreis zweier Währungen – bestimmt durch Kaufkraftparität KKP (für e mit €/$: eKKP= P/P*)
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Kaufkraftparität
Kaufkraftparität geht von Freihandel und internationaler Arbitrage aus (man kauft, wo es relativ billiger ist) – dann muss langfristig einheitlicher Preis in Land I und II herrschen: eP*=P; zur Vereinfachung Annahme, dass alle Güter handelbar seien. Wenn eP* kleiner als P, dann verstärkte Importe aus Ausland, d.h. dass die Devisennachfragekurve nach außen geht; also Abwertung (e steigt),... solange bis eP*=P.
e
$DDo
DD1
SS (Güterexp.)
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Der Logik der Kaufkraftparität nach...
Sollten nur solche Länder Fixkurs miteinander haben, die gleich hohe Inflationsrate haben bzw. wo P und P* sich parallel entwickeln; setzt parallele Geldpolitik voraus
Absolute Wechskursfixierung ODER Einführung Gemeinschaftswährung heißt WÄHRUNGSUNION
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Anmerkung Zinsparität (mit YK für das Kapitalgrenzprodukt: langfristig bei freiem Kapitalverkehr YK=Y*K* (=r*) und YK=r, also r=r*)
KURZFRISTIGER Kapitalverkehr bestimmt Wechselkurs; mittelfristig gilt Zinsparität, nämlich i = i* + a‘E; dabei ist a‘E die erwartete Abwertungsrate. Bei Anlage im Ausland ist der Ertragssatz i* (* für Ausland) plus erwarteter Währungsabwertungsrate. Langfristig kein Widerspruch zu KKP, falls i=r+π bzw. i*=r*+π*
Langfristig ist erwartete Abw.rate=tatsächliche!
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Seit 1999 EZB bzw. Euro(zone) EU15-Länder ohne UK, Dänemark, Schweden (Griechenland in
€zone ab 01) Konvergenzkriterien für Kandidaten: Inflationsrate nicht höher
als 1.5 Prozentpunkte über den 3 Ländern mit niedrigster Rate Nominalzins nicht höher als 2 Punkte über dem Zins in den 3
preisstabilsten Ländern 3% Defizitquote nicht überschreiten 60% Schuldenquote nicht überschreiten 2 Jahre keine Abwertung Politisch unabhängige Zentralbank
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Offene Volkswirtschaft bzw. Eurozone; beachte y=Y/L; bei handelsfähigen Gütern PT=ePT*
YEurozone = Y + Y* (* sei Spanien), Y** ist US Konjunktur – mit X‘ Nettoexp. - beeinflusst von
D: I(r), G, X‘, C(Y(1-τ), A‘); A‘=M/P + P‘K/P + eF**/P Anstieg Aktienkurs P‘ und Abwertung erhöht Realverm.
Spanien: I*(r), G*, C*(Y*(1-τ*)), A‘*=...; Realzins r ist niedriger als in Deutschland, da Inflation höher ist; z.T. ist dies Balassa-Samuelson-Effekt: Relativpreisanstieg nichthandelsfähiger Güter (N) gegenüber handelsfähigen (T-Gütern) im Zuge von Anstieg von Pro-Kopf-Eink. y
P=(PT)α(PN)1-α; also Inflationsrate gP=:π =απT + (1-α)πN
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Problem für Aufholländer
Gemäß Balassa-Samuelson-Effekt nimmt bei steigendem Pro-Kopf-Eink. y der Relativpreis der nichthandelsfähigen Güter zu Kann – bei PT* konstant –kommen via PN konstant
in Verbindung mit nominaler Aufwertung (e sinkt) Kann bei e konstant - und PT* konstant - durch
Erhöhung von PN geschehen; dann ist Inflation in aufholendem armen Land größer als im Ausland!! Also auch Nominalzins i größer als im Ausland!
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Volkswirtschaften als Kandidatenländer Eurozone
Land muss sich überlegen, ob man Wechselkursinstrument noch braucht: aufholende Länder mit typischerweise hohem negativen Außenbeitrag – hohe Nettoimporte – dürfte auf Abwertungsoption in der Regel angewiesen sein. Nominallohnsenkung kaum möglich (nach –dY bzw. Erhöhung der Arbeitslosenquote denkbar; ABER...)
Vorteil früher Wechselkursfixierung: Nominaler Niedrigzins aus Eurozone wird importiert; aber wenn Inflationsrate relativ hoch, droht Fehlallokation.
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Produktionspotenzial
Langfristig wird Output bzw. gesamtwirtschaft-liche Produktion durch in den Unternehmen verfügbare Produktionsfaktoren bestimmt: Das Produktionspotential Ypot ist die Produktion bei Vollauslastung der Inputfaktoren Kapital K und Arbeit L (ggf. weitere Faktoren betrachtbar)
Ypot =Ypot(K,L); tatsächliches Y mit abhängig von Auslastungsgrad
Bei Cobb-Douglas-Funktion Y=KßL1-ß; 0<ß<1Es gilt hier: dlnY/dt = ßdln K/dt + (1-ß)dlnL/dt, so dass Wachstum gY sich ergibt aus den gewichteten Wachstumsraten von Kapitalinput und Arbeitsinput
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Konjunkturdefinition
Konjunktur ist definiert bzw. wird gemessen durch Schwankungen im Kapazitätsauslastungsgrad (ф, im Intervall 0,1) des Produktionspotentials
Von Produktionsseite her gilt, dass tatsächliche Produktion Y sich ergibt als Y=фYpot
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Grenzprodukt der Arbeit bzw. Kapitalgrenzprodukt
Gilt für eine Firma i (oder die Volkswirtschaft) eine Produktionsfunktion vom Typ „Cobb-Douglas“
(1) Y=KßL1-ß,dann ist die partielle Ableitung (K wird als Konstante behandelt) von Y nach L das Grenzprodukt der Arbeit (∂Y/∂L oder YL), also die Mehrproduktion bei einem zusätzlichen Einsatz von einer Einheit Arbeit:
∂Y/∂L =(1-ß)KßL-ß =(1-ß)[K/L] >0; K/L:=k „Kapitalintensität“
∂YL/∂L=-ß(1-ß)KßL-ß-1<0 (die Steigung der Tangentean der Grenzproduktkurve fällt mit wachsendem L!)
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Bedeutung der Struktur der ges. wirtschaftlichen Nachfrage
In geschlossener Wirtschaft ohne Staat (1a)Y= cY + I(r) im Gleichgewicht bzw.(1b)Y[1-c] = I(r); und mit 1-c:=Sparquote s(1c) s = I(r)/Y; einfache GleichgewichtsbedingungWegen gY=∂Y/∂K [I(r)/Y] kommt dem Kapitalgrenzprodukt ∂Y/∂K (Zusatzproduktion bei Erhöhung des Kapitalinputs um eine Einheit) und der Investitionsquote I/Y besondere Be-deutung für Wirtschaftswachstum zu; man beachte, dass bei Gewinnmaximierung gilt r =∂Y/∂K.
Aufgabe: Berechnen von ∂Y/∂K und ∂Y/∂L bei Cobb-Douglas-F.
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Verteilungsrechnung I: funktionale Einkommensverteilung
Ausgangspunkt der Verteilungsrechnung in der VGR ist das Nettosozialprodukt zu Faktorkosten (Volksein-kommen); von der Größe zu Marktpreisen geht man über zu Faktorkosten, indem man preisaufblähende (umsatzsteigernde) Mehrwertsteuereinnahmen abzieht und quasi-preissenkende Subventionen hinzuzählt.
Das Volkseinkommen setzt sich aus Lohneinkommen UND Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen zusammen; Lohnquote plus Profitquote =1; Lohnquote beträgt etwa 1/3 in Deutschland bzw. EU
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Einkommensverteilung II
Neben der funktionalen – auf die Produktions-faktoren (zuvor Arbeit und Kapital) bezogene Verteilungsrech-nung gibt es die personelle Einkommensvertei-lung: Sie ordnet aufsteigend die Haushalte zunächst der Höhe ihrer Einkommen (egal aus welcher Quelle) nach und stellt dann die Anteile etwa diverser Quintile der Haushalte am gesamten Einkommen dar: Bekannt ist hier die Lorenz-Kurve bzw. der Gini-Koeffizient
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Grundlegende Effekte des Sozialstaats
Ausgangspunkt ist eine gesamtwirtschaftliche Produktionsfunk-tion Y=Y(K, L, H), wobei L einfache Arbeit und H Humankapital ist; dabei gelte H(G“), wobei G“ Sozialausgaben darstellen
1) Sozialstaat: bestimmte Lebensrisiken individuell besser be-herrschbar (z.B. staatl. Krankenversicherung), daher kann mehr in Ausbildung investiert werden, was Produktivität steigert (H steigt; mit ∂H/∂G“>0 bis Erreichen von kritisch hohem G“): Nachfrage nach K, L steigt wegen dH>0 bzw. Sozialausgaben G“
2) Sozialstaat bedeutet aber auch Sozialabgaben auf Arbeit bzw. erhöhte Lohnnebenkosten, was Nachfrage nach L, H reduziert Optimaler Sozialstaat, wo marginaler H-Stimulierungseffekt gleich marginalem kombinierten Arbeitsnachfragerückgangseffekt
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Wirtschaftsphilosophische Aspekte: Einige Grundfragen
1) Was soll der Mensch für Ziele haben dürfen (inkl. Verhältnis Mensch-Mensch; Mann-Frau)
2) Welche Ziele hat die Staatstätigkeit?
3) Welche Bedeutung kommt Institutionen zu?
I) Erkenntnis- bzw. Wissenschaftstheorie: Was kann man wirklich sicher wissen?
II) Welche Rolle hat die Wissenschaft?
III) Welche Politikstrategien sind sinnvoll?
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Einige mögliche Antworten aus wirtschaftsphilosophischer Sicht 1a) Welche Ziele soll der
Mensch haben dürfen? 2a) Welche Ziele hat die
Staatstätigkeit?
3a) Welche Bedeutung haben Institutionen?
1b) Jedes Individuum setzt Ziele
eigenständig (liberale Sicht) Kollektiv oder Diktator gibt Ziele vor
2b) Maximiere Nutzen der
größtmöglichen Zahl (Utilitarismus: Bentham, John Mill) von Individuen
Macht und Ruhm des Herrschers zu mehren
Wiederwahl sichern 3b) Verminderung von Unsicherheit
und Begrenzen persönlicher Willküroptionen (nach Karl Popper)
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Einige Antworten zur Erkenntnistheorie aus kritisch-rationaler Sicht (K. Popper)
Ia) Was kann man wissen?
IIa) Wie soll rationale Politik handeln?
Ib) Man kann nur vorläufige Hypothesen aufstellen und diese empirisch testen (Hypothesen müssen falsifizierbar sein); erfolgreicher Test = vorläufige Bewährung= „Wahrheit“
IIb) Da Gesellschaften komplex, Menschen unvollkommen und Wissen nur vorläufig gesichert, sind funktionsfähige Institutionen wichtig; Politik sollte Revolution vermeiden, wichtig sind fundierte Reformprozesse in einer offenen Gesellschaft
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Wissenschaftstheorie: Was kann man wirklich wissen?
Man kann falsifizierbare Hypothesen – als Wenn-dann-Sätze – bilden: allgemeine Aussage
Es gibt einen zu erklärenden Sachverhalt (Explanandum), z.B. Inflation im Sinn eines länger anhaltenden Anstiegs des Preisniveaus; URSACHE?
Nun gibt es rivalisierende Hypothesen:a) Zu hohe Geldmengenexpansion verursacht Inflationb) Zu hohe Lohnsteigerungen führen zu Inflationc) Ölpreissteigerungen führen zu InflationDiverse Länder mit Inflation beleuchten…ES FOLGT…
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Drei Positionen zur Wissenschaft
Theorie um der Analyse selbst willen (Aristoteles)
Forschung &Lehre als Ideal-
bild der Wissenschaft(Wilhelm von Humboldt;
1809 * Universität Berlin)
Wissenschaftsei zur Verbesserungdes Lebens (Francis
Bacon, 1561-1626, Jurist,
Lordkanzler)
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Wirtschaftlich relevante neuere Ideengeschichte: a) Hobbes
Thomas Hobbes im Buch Leviathan (1651): (1) hedonisch-individueller Begriff des Guten (2) Staat soll sich vor dem Selbstinteresse der Betroffenen, vor
freien Bürgern, rechtfertigen (3) Gedankenexperiment „Naturzustand“, in dem weder Staat
noch Recht: es gibt dauernd überall Raub, Mord; Bürgerkrieg aller gg. Alle. Vernunft aber will Frieden – wie erreichbar?
(4) Wechselseitige Einschränkung der Freiheit durch hypothetischen Gesellschaftsvertrag; da Vertrag ohne Sanktionsmittel bzw. Gewaltmittel wirkungslos ist absoluter Staat notwendig; Unterwerfung unter Staat
Naturzustandsidee wiederholt von anderen aufgegriffen, auch von RAWLS (20. Jh.)
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Wirtschaftlich relevante neuere Ideengeschichte b) John Locke
John Locke (engl. Arzt und Philosoph, 1632-1704) Begründet Empirismus: Erfahrung bzw. systematische
Realitätswahrnehmung – insbes. via Sprache – sei wichtig für Erkenntnis
Locke entwickelt liberales Staatsverständnis, wonach Staat auf Zustimmung der Bürger (Vertrag!) gebaut sein soll; Staat soll Gewaltenteilung realisieren und life, liberty and property (Leben, Freiheit, Eigentum [an Boden]) als drei Menschenrechte realisieren; Widerstand gegen einen die Menschenrechte nicht realisierenden Staat erlaubt. Locke ist intellektueller Vater des modernen Liberalismus
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Wirtschaftlich relevante neuere Ideengeschichte: c) Montesquieu
Charles-Louis de Montesquieu (1689-1755) kritisiert satirisch in den „Perserbriefen“ anonym; er entwickelt staatsethischen Grundsatz „Le pouvoir arrete le pouvoir“: Macht dämme Macht ein, was nur über umfassende Gewaltenteilung möglich sei, sonst Missbrauch von Macht große Gefahr. Hauptwerk „De l‘ esprit des lois“ aus Furcht vor Zensur in Genf 1748 anonym veröffentlicht
Diese Idee von Macht und Gegenmacht läßt sich in der Kategorie ökonomischen Denkens als Gleichgewichtsphänomen verstehen
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Aufklärung in Großbritannien: Adam Smith gegen merkantilistischen Interventionsstaat
Adam Smith 1723-1790 Moralphilosoph und Volkswirtschaftslehrer (Begründer) An Inquiry into the Nature and Causes of the
Wealth of Nations „Natürlicher Erwerbstrieb“ des Menschen Eigeninteresse führt zu gesellschaftlich erwünchter
Güterversorgung (Bäcker backt wg. Eink.interesse) Arbeit, Arbeitsteilung und Sparsamkeit bzw.
Kapitalbildung führen zu Wohlstand Staat soll Frieden und Recht sichern
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Adam Smith: Fünf Bausteine von Wohlstand
Sparen bzw. Kapitalbildung
Wettbewerb
Liberaler Staat(Vertei-
digung, Justiz)Arbeitsteilung
Bildung
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Aufklärung in Europa
„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.„ Kant, 1783
Aufklärung (Leitmotiv „sapere audere“) betont Vernunft= allgemeingültiges verstandesgeleitetes Erkennen Freiheit als Grundlage persönlichen und politischen Handelns Fortschritt = Neuerungen, die Leben verbessern Kritik (insbes. an Kirche und absolutistischem Staat)
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Absolutismus, Aufklärung, Industrialisierung
Gegen den absolutistischen Staat wendet sich im 18. Jh. die Aufklärung (Enzyklopädisten); Rationalität statt Metaphysik! 1789 französische Revolution – ökonomisch-soziale Dominanz von Adel und Kirche beendet! Bürgerliche Gesellschaft, Gleichheitsideal, Rechtsstaat à la Code Napoleon. Großbritannien auch Rechtsstaat (keine Verfassung)
Industrialisierung in England: 18. Jh.; Unternehmer wollen wirtschaftliche Freiheit; Kapitalbildung wichtiger als Landeigentum (alter Adel); ökonomische Erfolge und erhöhte Bildung verstärken Ruf nach politischer Mitwirkung; Industrialisierung sorgt für Urbanisierung, starkes Bevölkerungswachstum – z.T. Angst vor Überbevölkerung; Auswanderung aus Europa, wo vor allem Arme auswandern.
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Industrialisierung, Wohlstand, Marktwirtschaft
Industrialisierung führte zunächst zu Verelendung bei vielen Arbeitnehmern mit oft hoher Kinderzahl; längerfristig zu steigender Produktivität und steigenden Reallöhnen (Nominallohn/Preisniveau) und zu steigenden Pro-Kopf-Einkommen; in Europa stieg im 19. Jahrhundert Lebenserwartung, Bildungsgrad erhöht durch Engagement von Staat und anderen (u.a. Kirchen, Gewerkschaften); Sozialstaat in D seit Bismarck
Strukturwandel: Produktions-und Beschäftigungsstruktur
Mehrere Sektoren
Industrie Dienstlei-stungen
Land-wirtschaft
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Industrialisierung: Wertschöpfung im 2-Sektoren-Modell (Y=Produktion, B=Boden, K= Kapital, (dY/dt)/Y=gY ist Wachstumsrate von Y)
Y = Y‘ + Y“ (Y‘ Landwirtschaft, Y“ Industrie) gY = [b‘gY‘]+ (1-b‘)gY“; mit b‘=Y‘/Y, also Anteil der landwirt-
schaftlichen Produktion Y‘ an der Gesamtwertschöpfung Y Wachstumseinfluss von Landwirtschaft sinkt (b‘ fällt, gY‘ <gY“) Produktionsfunktion: Y‘=BK‘ßL‘1-ß‘; mit L‘=L-L“; K‘=K-K“, 0<ß<1 gY‘ = gB + ß‘gK‘ + (1-ß‘)gL‘ Düngereinsatz wirkt wie gB>0, L‘-Abwanderung aus
Landwirtschaft, Zuwanderung in Städte bzw. zur Industrie Produktionsfunktion für Industrie Y“ = K“ß“L“(1-ß“)
Industrieproduktion wächst stark; Wachstumsraten von K“ und von L“ hoch sind: gY“ = ß“gK“ + (1-ß“)gL“
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John Stuart Mill (1806-1873), liberale „Grundsätze der politischen Ökonomie“ 1848; Rahmenordnung!
Mill ist gegen utopische Sozialisten. Da Individuen ihre Interessen selbst am besten erkennen, ist staatliche Abstinenz (laisser-faire) doppelt gut: bringt effiziente Staatstätigkeit, gibt Anreize bzw. Freiraum zur Ent-faltung für jeden einzelnen. Staat soll Schulbesuch (aber keine staatl. Schulen!) fördern, Arbeitszeit aus Gesundheitsgründen überwachen, mit Auswande-rungspolitik einer Überbevölkerung entgegensteuern; für pol. Gleichberechtigung & Koalitionsfreiheit der Arbeiter, Frauenemanzipation. Staatlicher Zwang nur, um Schädigung von Menschen abzuwenden.
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David Ricardo: Ricardo zeigt: freier Handelsaustausch auf
Basis komparativer Vorteile vorteilhaft für alle beteiligten Länder
Prinzip komparativer Vorteile stellt darauf ab, dass für internationale Wettbewerbsfähigkeit relative Kostenvorteile relevant sind – nicht absolute!!
Forderung nach Freihandel! In England umgesetzt nach
Hungerkatastrophe in Irland (Abschaffung der Getreidezölle)
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Karl Marx als Philosoph und Akteur: 1848 Kommunistisches Manifest
Marx sieht als Ziel klassenlose Gesellschaft (von Proudhon übernommen)
Marx legt sozialistische Analyse vor, die im Gegensatz zu angeblich vom Kapitaleignerstandpunkt aus entwickelten klassischen Nationalökonomie (Smith, Ricardo…) aus der Perspektive der unterdrückten Arbeiterschaft sieht
Privateigentum für Entfremdung verantwortlich Verelendung der Arbeiter, verschärfte Konkurrenz mit
Konzentration=wachsende Krise im Kapitalismus; via Gemeineigentum und Staatswirtschaft überwinden!
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Privateigentum an Produktionsmitteln als Problem?
Privateigentum – umfassend definierte Verfügungsrechte – setzen Anrei-ze zur sorgsamem Umgang mit Kapital bzw. Ressourcen; Frage nach An-fangsverteilung bzw. Verteilungsdynamik auf lange Sicht; es gibt im Übrigen Probleme mit Gleichverteilung, da diese sich eigendynamisch veränder wird; viele werden Aktien verkaufen. Problem strategischer Investoren: unter 5% Anteil an einem Unternehmen engagiert sich kaum ein Eigentümer sehr nachdrücklich für optimale Expansion, woraus sich eine Tendenz zu einer Vermögenskonzentration = Konzentration bei Einkommensverteilung ergibt
Es muss allerdings auch die Neugründung von neuen Unternehmen in jeder Generation als Phänomen gesehen werden.
In der Wissensgesellschaft des 21. Jh. sind intellektuelle Eigentumsrechte ein besonderes Problem (vgl. 1850/70, CH, NL)
Kapitalismus hat sich gewandelt, z.T. sehr dynamisch und meist stabil; sozialistische Zentralverwaltungswirtschaft zugrunde gegangen in 1990/91 (2002 Hungerland Nordkorea)
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Staatliches Eigentum an Produktionsmitteln vs. privates
Staatliches Eigentum Art Gleichverteilung Eigentümerfunktion haben
staatliche bzw. Parteifunk-tionäre (Macht!), was geringe Anreize zu sorgfältigem Umgang mit Eigentum bedeutet; Qualitäts- und Effizienzprobleme im Akkumulationsprozess.
Privates Eigentum Private Eigentümer
motiviert zu sorg-fältiger Eigentumsbe-wirtschaftung und Kapitalakkumulation
Problem:Konzentration von Eigentum (ggf. Erbschaftssteuern, Gründungsförderung)
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Philosophie und Politik insgesamt…
Einige Philosophen menschenfreundlich einflussreich;
Einflussreich, aber fatal wirkten Marx und Lenin; aber auch Nietzsche; letzterer schriftstellernd eifriger Verkünder von Selbstbejahung und Steigerung des Lebens via Willen zur Macht; Verkünder von Herren- vs. Sklavenmoral
Öffentlichkeit und Politiker vielfach von Philosophen beeinflusst
Politik: Einfluss von Naturwissenschaftlern und Sozialwis-senschaftlerngering
Politik wird durch Wähler schwach kontrolliert; ambivalentes Verhältnis Politik-Medien (z.T. instrumentalisiert)
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Basis von Wohlstand: Wirtschaftliche Freiheit, Rechtsstaat, Staatstätigkeit
Wirtschaftliche Freiheit in einer Marktwirtschaft
Beschrän-kungder
Staatstätigkeit
Eigentunmsrechte
und Rechtsstaat
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Einige Aspekte wirtschaftlicher Freiheit; Index wi. Freiheit (Fraser Institut 2003)
Wirtschaftliche Freiheit kann zu Eigeninitiative, Kreativi-tät, unternehmerischem Engagement und Selbstbe-wußtsein motivieren – ggf. verstärkt durch Bildung;
Wirtschaftliche Freiheit bei Wettbewerb=Investition+In-novation+begrenzte Gewin-ne =Wohlstand für viele
1. Hongkong (8.6 von 10) 2. Singapur (8.5) 3. USA (8.5) 4. Neuseeland (8.2) 4. Großbritannien(8.2) 6. Schweiz (8.0) 16. Estland (7.5) 20. BRD (7.3)
Problem: FRASER-InstitutLand um so besser, je geringerFinanzmarkt reguliert ist
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Wachstum und Wohlstand Wirtschaftliches Wachstum ist ein langfristiger Prozess.
Positive Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsproduktes über viele Jahre gibt es erst seit der Industriellen Revolution
Pro-Einkommen y=Y/L (mit L für Bevölkerung) wichtig Pro-Kopf-Einkommen wächst nur, wenn die Wachstumsrate
der Produktion gy größer als gL, also die prozentuale Bevölkerungswachstumsrate. Diese betrug im 19. Jh. in Europa zeitweise 3% p.a. (also Verneunfachung der Bevölkerung binnen 75 Jahren!). Y/L stieg in vielen Ländern Europas, USA, Kanada, Australien; normale Wachstumsrate im 21. Jahrhundert für OECD-Länder ist 1 bis 2% p.a.
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Natürliche Ressourcen als Grundlage von Reichtum?
Es gibt einige Länder, die durch natürliche Ressourcen wie Gas und Öl sehr wohlhabend geworden sind: z.B. Saudi-Arabien, Kuweit, Irak, Lybien; dies sind Länder mit kleiner Bevölkerung– gilt auch für Norwegen. Wichtig auch für USA, Russland, Indonesien, Mexiko, Australien, Nigeria
Wohlstand in Land mit gr. Bevölkerung nur über hohen Anteil von Industrie- und Dienstleistungs-produktion (Bildung & Innovation) erreichbar
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Ölpreisentwicklung
Ölpreise längerfristig relativ konstant (um 20 Dollar)
Ansteigen der Ölpreise in 70er J. durch OPEC-Kartellpolitik; Gaspreise hängen am Öl
Anfang 21. Jh. Marktanteil der OPEC bei nur noch 35%; Ölreserven zu 2/3 in arabischen Ländern, starke Öl-Abhängigkeit der Weltwirtschaft von politisch labiler Region; USA dank Fracking geringere Ölimporte
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Lebensphasen, Vermögen, Einkommen (t ist Zeitindex)
Vermögen ist definiert als Quelle von zukünftigem Einkommen;
Gegenwartswert von Einkommen Y1 in t1 ergibt sich als Y1/(1+i), wobei i der Nominalzinssatz ist; Gegenwartswert von Y2 ist Y2/(1+i)2; hätte man ewiges Dauereinkommen von nominal 1, dann wäre Gegenwartswert dessen 1/i
Für Zeit ohne Arbeitseinkommen braucht man Ersatzeinkommen: z.B. Rente, Kapitaleinkommen…
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Lebensphasen und Lebensunterhalt
Menschen müssen für Lebensunterhalt auch bei Kindern und nichterwerbstätigen Erwachsenensorgen; das ist Herausforderung in Familie mit vielen Kindern und bei zunehmender Rentenzeit sowie bei längeren bzw. häufigeren Krankheitszeiten
Gegen Risiken kann man ggf. Versicherung abschlies-sen: Rentenbezugsdauer = „Langlebigkeitsrisiko“
Versicherungen haben „Moral hazard Probleme“,d.h. Versicherte können Versicherungsfall extra herbeiführen; also Policen mit Selbstbeteiligung etc.!
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 364
Alterssicherung in traditionellen Gesellschaften
Kinder als Alterssicherung = „Familienrente“ im Mittelalter; Eltern sorgen für Kinder, die als Erwachsene (bisweilen schon als Kinder) für Eltern bei Krankheit bzw. Erwerbsunfähigkeit aufkommen
Hygienefortschritt= erhöhte Lebenserwartung ab 19.Jh Modernes Sozialversicherungssystem = Staat zuständig
für soziale Sicherung (Alter; Invalidität – letzteres machte Staat vor Bismarck nur für Soldaten und ggf. Beamten); Umlagefinanzierung im 19./20. Jh („Generationenvertrag“). Im 21. Jh. ergänzend privates Versicherungssparen für Alterssicherung zunehmend wichtig (Lebenserwartung Anfang 21. Jh. in Westeuropa 70, 1880: um 35 J.)
China gab 2010 ca. 7% des BIPs für Sozialleistungen aus, EU-Länder bzw. D ca. 20%
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 365
Rentenversicherung und Bildung
Kinder können dank staatl. (oder privatem) Schulsystem in Verbindung mit staatlichem Sozialversicherungssystem längere Ausbildung machen, was Produktivität erhöht: Die Arbeitsproduktivität steigt! (Bildung ähnlich wie technischer Fortschritt), allerdings war Schulbesuch im 19. Jh. nicht kostenlos, Schulpflicht erst im 20. Jh., z.T. Frauen diskrimiert – LDCs=hohe Analphabetenquote
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 366
Was bedeutet kostenlose Bildung?
Nachgefragt wird die Sättigungsmenge Anbieter können nur durch Subventionierung
überleben Subventionierung bedeutet staatliche
Intervention Staatliche Intervention kann Qualitätsverlust,
Ineffizienz und mangelnde Produktdifferenzierung begünstigen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 367
Empirische Analyse
Bausteine: Hypothese=Wenn-Dann-Aussage Datensatz über zu erklärenden Sachverhalte
bzw. abhängige Variable (z.B. Zeitreihen für Inflationsrate π in Länder n=1, 2…N)
Datensätze über unabhängige Variable (Geldmengenwachstumsrate gM)
Wir formulieren als A-Hypothese π = ao +a1gM + µ (normalverteilte Zufallsvariable)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 368
Verwendung des BIPs in Euro-Zone (2002)
Verwendung des BIPs in Euro-Zone 2002
Privat e
Ko nsumausg aben( M rd .Euro )
58 %Ko nsumausg ab en des
St aat es( M rd .Euro )
2 0 %
Invest it ion( M rd .Euro )
2 0 %
A ußenb eit rag ( M rd .Euro)
2 %
Quelle: European central bank, M onthly bullet in M ay 2003
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 369
Verwendung des BIPs In Deutschland (2002)
Verwendung des BIPs im Deutschland 2002
58,9%19,1%
18,1%
3,9%
Quelle: Deutsche Bundesbank M onatsbericht M ärz 2003
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 370
Verwendung des BIPs in VR.China (1999)
Verwendung des BIPs in VR.China (1999)
4 8 %
12 %
3 7%3 %
Quelle: ht tp:/ /www.stats.gov.cn/ndsj/zgnj/2000/C12c.htm
Einfaches „Wachstumsmodell“ mit k:= K/L (Kapitalintensität)
Produktionsfunktion Y= Kß L1-ß (0<ß<1)bzw. Y/L=kß
Ersparnis S= sY; nachfolgend t Zeit, δ Abschreibungsrate
Gleichgewichtsbedingung S= dK/dt + δK nach Division durch L: S/L = (dK/dt)/L + δk;
dk/dt = skß – δk Im langfristigen Gleichgewicht (dk/dt=0):
k#= (s/δ) 1/(1-ß) ;bzw. y#:= Y/L =(s/δ) ß/(1-ß)
Y= L(s/δ)ß/(1-ß) Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 371
Vergleich mit Keynes. Modell (geschlossene Volkswirtschaft)
(1) Y = cY + [I0 – vr + δK] + G; Y = [I0 – vr + δK] + G]/s Geldmarktgleichgew. M/P = hY/(h‘r) bzw. r =
h“Y/(M/P); mit h“:=h/h‘>0; Einsetzen in (1) Y(1 – c + h“/(M/P)) = [I0 + δK] + G Y = [I0 + δK] + G/(s + h“/(M/P)) Frage: [I0 + δK] + G/(s + h“/(M/P))=L(s/δ)ß/(1-ß)
Für welches s erfüllt?Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 372
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 373
Hohes Pro-Kopf-Einkommen y in OECD-Ländern vs. arme Länder
Annahme: geschlossene Wirtschaft ohne Staat – als einfachstes Modell; Bevölkerungswachstum, techn. Fortschritt, Abschreibungsrate auf Kapital: δ
(1) Ersparnis S=sY; (2) Bruttoinvestition I =dK/dt + δK (3) Gleichgewichtsbedingung für Makro-Gütermarkt S=I (also S/Y=I/Y) (4) Produktionsfunktion Y=Kß(AL)1-ß; 0<ß<1 (5) arbeitsvermehrende Fortschrittsrate: (dA/dt)/A=a;
also A(t)=Aoe‘at (mit e‘ für Euler-Zahl) (6) L wächst mit konstanter Rate: (dL/dt)/L=n; also L(t)=Loe‘nt
(7) Definiere k‘=K/(AL); Lösung Differentialgleichung dk‘/dt… (8) langfristiges k‘=K/(AL )=[s/(a+ n+ δ]1/1-ß
(9) langfristiges y=Y/L =Aoe‘at[s/(a+n+δ)]ß/1-ß
Je höher Sparquote bzw. Investitionsquote, desto höher y, dessen Wachstumsrate durch technische Fortschrittsrate a bestimmt wird; y ist um so geringer, je höher das Bevölkerungswachstum und je höher δ. Y=yLoe‘nt
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 374
Wohlstands- versus Machtperspektive (y vs. Y)
y-Niveau langfristig bestimmt durch Sparquote s bzw. Investitionsquote I/Y; Sparwille und –anreize (Bankensystem!) wichtig;
Bevölkerungswachstum sinkt mit Bildungsgrad…
Wachstumsrate des Fortschritts von Innovations-ausgaben, Bildungsgrad, Kommunikationssystem, …bestimmt
Je größer Y, um so mächtiger international das jeweilige Land:
Bevölkerungswachstum also wichtig Natürliches Wachstum Nettoeinwanderung
Soziale und politische Integrationsherausforderung bei Zuwanderung;
Fertilität pol. schwer beeinflussbar
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 375
Wichtige Informationsquellen im web
www.oecd.de (Länderberichte, Research reports)
www.imf.org (Länderberichte, reports) www.worldbank.org (reports, Statistiken) www.europarl.eu.int (reports) www.eurostat.de www.whitehouse.gov
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 376
Anhang: Zusammenhang von Gewinnmaximierung (ges.wi.) und Nutzenmaxierung (WELFENS, 2002d)
Produktionsfunktion, in die sektorale Größenvorteile eingehen (Sektorgrößen Qi bzw. Qj, Produktion von Firma i bzw. j ist qibzw. qj), wobei zur Vereinfachung 1-ß=σ+σ‘ gelte:(I) Y=KßL1-ß(Qi/qi)σ(Qj/qi)σ‘; also(II) Y=Kß(Qi/L)σ(Qj/L)σ‘qi
-σ qi-σ‘
(II‘) Y=Kß(qi‘)σ(qj‘)σ‘qi-σ qi
-σ‘
In (II‘) können die nutzenmaximierenden Mengen aus Sicht repräsentativen Haushalts mit U=qi‘φqj‘1- φ eingesetzt werden; Implikationen!!!
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Anhang: Europäische Integration
1957: Gründung der Europäischen Gemeinschaft durch Frankreich, Deutschland, Italien und Benelux (6 Staaten= EG6)
1973 Erweiterung um Großbritannien, Irland, Dänemark (Ex-EFTA-Länder)
1981: Aufnahme Griechenlands 1986: Aufnahme von Spanien, Portugal 1995: Aufnahme von EFTA-Ländern: Österreich,
Finnland, Schweden EU-Osterweiterung um 10 Länder bzw. EU-25 ab 1.
Mai 2004, plus Rumänien und Bulgarien ab 2007, Mitte 2013 Kroation
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Anhang: Gewinnmaximierung, Investitionen bzw. BIP-Dynamik; Y=KßL1-ß; Definitionen: e‘ Eulerzahl m“=(M/P)/L;
y=Y/L; k=K/L; r Realzins; M/P reales Geldangebot
Produktionsfunktion (1) y =kß
Also (2) dy/dt =ß(dk/dt)kß-1
Geldmarktgleichgew. (mit erwarter Inflationsrate=0) (3) M/P=Y/(σr); also (4) r = Y/[σ(M/P)]= y/[σm“]
Hypothese Gewinnmaximierung mit Blick auf Nettoinvestitionen hier: (5) [dK/dt]/L = φ[YK-r]; YK ist Kapitalgrenzprodukt, dk/dt +(n+δ)k = φkß-1 – φr = φkß-1 – φkß/[σm“];*ßkß-1
ß(dk/dt)kß-1+ß(n+ δ)kß = φßk(ß-1)(ß-1) – φßk2ß-1/[σm“] Falls ß=0.5: dy/dt= φßy2 –ß[n+ δ]y –(φß/[σm“]) Analytisch lösbar? Stabil?
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Wettbewerbspolitik Staat soll Wettbewerb bzw. Auswahlmöglichkeiten der
Verbraucher erhalten; aktueller Wettbewerb zwischen bestehenden Anbietern und ggf. potenzielle Konkurrenz als Disziplinierungsinstrument der Unternehmen zur Sicherung von Effizienz & als Innovationsanreiz sowie Anreiz, Konumentenwünsche zu beachten (Konsumentensouverän.): Allgemeine Wettbewerbspolitik nötig!
Wettbewerb bringt Effizienz in verschiedenem Sinn: Kostenminimierung (oder Gewinnmaxim.) = produktive Effizienz Allokative Effizienz: Preis = Grenzkosten (Opportunitätskosten der
Produktion entsprechen dem Grenznutzen des marginalen Nachfragers) In offener Wirtschaft spielt Importkonkurrenz (bei
handelsfähigen Gütern) eine wichtige Rolle für Wettbewerb
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 380
Regulierung (Alternative wäre Ex-post-Kontrolle)
In einigen Sektoren gibt es fallende Grenzkosten (Subadditivität der Kosten) und versunkene bzw. irreversible Kosten, so dass sektorspezifische ex ante Regeln – d.h. Regulierung – nötig sind: resistentes Monopol mit „bottleneck“ inbesondere Netzindustrien (Telekom, Energie, Bahn: Netzzugangsfragen)
Idealerweise Regulierer mit klaren Zielen politisch unabhängig zuständig für mehrere Netzsektoren Zeitliche Konsistenz erforderlich
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 381
Angebotsdynamik der Wirtschaft (Kapital K, A Technologieniveau, L Arbeitseinsatz, δAbschreibungsrate auf K, e‘ Euler-Zahl, t Zeit)
Produktionsfunktion (Beispiel Cobb-Douglas)
Y = f(K, A, L) = Kß(AL)1-ß
Y/L =: y = kßA1-ß
Y/[AL] =: y’ = k’ß
Kapitalbildung
durch Investition
Arbeitsvolumen Technischer
Fortschritt
Direkt-investi-tions-zuflüsse (via multina-tionale Unter-nehmen
Positive Externa-litäten
Investi-tionen inlän-discher Unter-nehmen
Arbeits-zeitent-wicklung
Bevöl-kerungs-wachs-tum
Human-kapital-bildung (Lernen)
Int. Techno-logie-transfer (via Lizenzen und Direkt-investi-tionen)
Import technolo-gie-inten-siver Güter und Wirkung von Import-konkurrenz (Wettbe-werbs-druck)
Risiko-kapital-märkte (inkl. Aktien-markt) Migra-
tion
Ausga-ben für For-schung und Entwick-lung (insbes. IKT)
Institutionen (Wirtschaftsordnung), Steuer-, Sozial-, Innovations-, Wettbewerbs-, Handels-, Kapitalmarktpolitik
Lohnpolitik
(Höhe und Struktur) Arbeitszeitpolitik
Institutionen (Wirtschaftsordnung), Steuer-, Sozial-, Innovations-, Wettbewerbs-, Handels-, Kapitalmarktpolitik
POLITIK Tarifpartner Politik Ausland
Wenn Ersparnis S=sY und Wachs-tumsrate von L bzw. von A gleich n bzw. a sind, dann ist lang-fristiges gleichge-wichtiges Pro-Kopf-Einkommen y#:
Y#=[s/(a+n+δ)]ß/1-ße‘at
A.12 Internetwirtschaft und Netzwerkeffekte
Abb. Natürliches Monopol, Newcomer und Netzwerkeffekte bei Regulierung
382Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
In der Digitalen Wirtschaft…
Dynamische Netzwerkeffekte wichtig: auf der Nachfrageseite eintretende endogene Nachfrageverstärkungseffekte
Zweiseitige Märkte (Kreditkarten-Markt als Beispiel; wenn der expandiert, werden Umsätze auf Gütermärkten steigen…
IKT als Querschnittstechnologie und innovationsstarker Sektor mit Spillover-Effekten Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 383
A.12 Internetwirtschaft und NetzwerkeffekteAbb. Produkt- und Prozessinnovationen
384Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
Gleichgewichtslösung (Parameter a, b, c, e je >0)
Nachfragekurve p = a - bq
Angebotskurve p = c + eq
Gleichgewicht a – bq = c + eq; a – c = (b+e)q q = (a – c)/(b+e)
Beachten, dass a (Prohibitivpreis)>c (Anfangswert der Grenzkostenkurve)
Gleichgewichtspreis p = a – b(a-c)/(b+e)
=(a(b+e) –b(a-c))/(b+e)= (ae +bc)/(b+e)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 385