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H i t t t a t II t b l a t t t»on MII& fiiv @d) 1c ft e». Befynteg < 3t ücf. Octo&er 1839. 8 r i f d) e «p o c f i e. 1. ©cfclefifc&er Sttufenalmanacf) 1839. £erauggcgebm oon SS&eobor S 3 r a n b . S5veSlau, bei 33re&mer u. SD?inuttj. X X I I I u. 2 9 2 © . [Sftebll 52 @. ©ubfcrib.sSBerjeicfjn.] gr. 12. Sroeite Auflage. 25af., bei griebldnber 1839. flr- 12. (20 fgr.)_ 2. ©ebic&te t>on Suite t>on © rofjm ann. SteSlau, U. Äern 1839. X IV u. 295 ©. 8. ®et>. 1 rtl. 5Wo. 1. 2Cufjer bem allgemeinen beutfcf)en unb bem fcf>roa= biföen a»ufen=ÄImanacf) ejriftirt roofjr nur nocfc ber fd)leftfc&e. mag ba&er für unfere 9)roüin* immerhin eine (Sfjre fein, baß fie ben alten bicfyterifcften 9?u(;m nid^>t ganj untergeben ließ, ber fcljon roanfenb ju «»erben begann, als feit lcinge< rer Seit er|i für 1839 roieber ein fc&lefi'föer SKufen^Imanacf) erfcfyien. 25aS Sn(iitut ber aßufen;2£lmanacf)e bat jefct über* fcaupt me&r ben 3mecf, einen SWafjfiab oon bem ©tanbe ber ?>oefie in einem beflimmten Sanbe, ober ßanbeßt&eile $u ge= ben, eine genriffe öotlegialität unb einen lanbömamiföaft; liefen (Sifer unter ben Sieitragenben ju beforbern, ale! juns gen Talenten ©elegen&eit ju bieten, bem größeren *})ubti= fum befannt $u werben, gür legtcreS »eburfnifj forgen jefet me&r alö 30 Sournale beutfefcer Sunge, welche, roie i&re JKebaftionen oft genug flagen, mit (Sebicijten nic&t nur reic&licb öerfe&en, fonbern fogar überfc&roemmt werben. 2(ber auc|> für Sarometer beg ©tanbeS ber ^oefie fönnen bie SHmanacbe in ben Jeltenfien gaüen, «venigftenö nic^t für ein burc&aus! untrüglitfreS, gelten. SOiele anerfannte unb fonfi bewahrte SMc&ter fieuern entweber gar rttc&fS bei, roeil tS ifjnen ju geringe fefoeint, ficb in ®efellfc&aft anbewr, if> . rer Sfteinung nacfr weit unter i(;nen ftebenber, gebrueft ju fel;en, ober aber, fie geben nur bie “äbfctjm&el, bie fie am geierabenb au$ ifjrer poetifefjen 2BerFftati auflefen, bie ge*
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H i t t t a t I I t b l a t t

t»on MII& f i i v @ d) 1 c ft e ».

Befynteg <3 t ücf. O cto & e r 1839.

8 r i f d) e «p o c f i e.1. ©cfclefifc&er Sttufenalmanacf) 1839. £erauggcgebm

oon SS&eobor S3ranb. S5veSlau, bei 33re&mer u. SD?inuttj. X X III u. 292 © . [Sftebll 52 @. ©ubfcrib.sSBerjeicfjn.] gr. 12. Sroeite Auflage. 25af., bei griebldnber 1839. flr- 12. (20 fgr.)_

2. ©ebic&te t>on Suite t>on ©rofjmann. SteSlau, U. Äern 1839. X IV u. 295 ©. 8. ®et>. 1 rtl.

5Wo. 1. 2Cufjer bem allgemeinen beutfcf)en unb bem fcf>roa= biföen a»ufen=ÄImanacf) ejriftirt roofjr nur nocfc ber fd)leftfc&e.

mag ba&er für unfere 9)roüin* immerhin eine (Sfjre fein, baß fie ben alten bicfyterifcften 9?u(;m nid>t ganj untergeben ließ, ber fcljon roanfenb ju «»erben begann, als feit lcinge< rer Seit er|i für 1839 roieber ein fc&lefi'föer SKufen Imanacf) erfcfyien. 25aS Sn(iitut ber aßufen;2£lmanacf)e bat jefct über* fcaupt me&r ben 3mecf, einen SWafjfiab oon bem ©tanbe ber ?>oefie in einem beflimmten Sanbe, ober ßanbeßt&eile $u ge= ben, eine genriffe öotlegialität unb einen lanbömamiföaft; liefen (Sifer unter ben Sieitragenben ju beforbern, ale! juns gen Talenten ©elegen&eit ju bieten, bem größeren *})ubti= fum befannt $u werben, gür legtcreS »eburfnifj forgen jefet me&r alö 30 Sournale beutfefcer Sunge, welche, roie i&re JKebaftionen oft genug flagen, mit (Sebicijten nic&t nur reic&licb öerfe&en, fonbern fogar überfc&roemmt werben. 2(ber auc|> für Sarometer beg ©tanbeS ber ^oefie fönnen bie SHmanacbe in ben Jeltenfien gaüen, «venigftenö nic t für ein burc&aus! untrüglitfreS, gelten. SOiele anerfannte unb fonfi bewahrte SMc&ter fieuern entweber gar rttc&fS bei, roeil tS ifjnen ju geringe fefoeint, ficb in ®efellfc&aft anbewr, if>. rer Sfteinung nacfr weit unter i(;nen ftebenber, gebrueft ju fel;en, ober aber, fie geben nur bie “äbfctjm&el, bie fie am geierabenb au$ ifjrer poetifefjen 2BerFftati auflefen, bie ge*

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ringereh Äßrner, welche burch baS ©ieb für ih« eigene Sammlungen gefallen finb. Süngere unb namenlofe ba= gegen betrachten beri 2tlmanach, befonberg roenn fie am £)tte beffen QsVfcheinenS wohnen unb fein Porto ju bejah5 len nothig haben, als einen wohlfeilen SOJarFt, ifere ^ro* bufte abjwfe en. ©ie überfenben bem armen «Herausgeber ben ganjen Ertrag ihrer, oft in quanto fehr reiflichen, ernte, ber ftch boch auch burch ben ganjen SEBufi nicht per« geblich hindurch gearbeitet haben will unb bie bejlen Äörn* lein herauSnimmt, bie ber fflütje mei|i nicht werth waren. Oft hat berfelbe auch SWcfficbten ju nehmen; ber 2Umana<i> foU boch nicht (wenigjlenS bem 2leußeren nach) flat 5« bürfc tig au§fallen, unb fo gefchieht e§ benn, baß Älmanache, «njiatt bie ©chau * (Snben oon ben ©eweben einheimifcher Dichtfunft, btog eine bunte 9Jiu|icrfarte berfelben enthalten, gßohl etliche 50 Dichter unb Dichterinnen haben in oorliegenbem Jllmanache beigefteuert, mag auf eine sJ)roüinj wie bie unfrigepiel erfdjeitit. 2fber fonnen fie auch alle auf ben ehrenroerthen t a ­rnen 2tnfpvud> machen, mit beffen Srtheilung bie ©egenwart fo »erfchwenberifch ift; ftnb beim Me Dichter, bie einmal in ihrem ßeben einen leiblichen 23erS gemacht haben? Diefegrage muß leibet bei ber Sflehrjahl unbebingt oerneint roerben, ©an* unb burchaug SBerroerflicbeS haben wir freilich oon SBenigen gelefen; inbef iji eg bei weitem ju einem wirfli= eben ©ebidjte nicht genug, wenn man ©ebanfen, bie in $Profa nicht oerworfen werben fonnen, in, wenn auch noch fo fliefsenbe, S3erfe bringt, ©eit ©oethe unb ©chiller, feit SJlatthiffon unb eine 2lnjahl anberer felbjlftanbiger Dichter auS ber golbenen Seit unferer poetifchen ßiteratur ■ Sprache unb 2luSbru<f gefchmeibiger gemacht unb erleichtert; feit bie fiefung fo oieler hoher unb herrlicher S?ei|terwerfe unS in ihren poetifchen SBenbungen einen bebeutenben SSorrath »on bichterifchem Apparat jurücfgelaffen haben, glaubt fa(i Seber fich jutn ,Dichter berufen. Sa man fann eS ohneUe* bertreibung behaupten, baß eS »ielleicht unter 10 hoh« ©ebilbeten wohl nicht 5 giebt, bie nicht einmal in ihrem geben, fei eS auch nur in beffen ©turm= unb Drangperiobe, ober in ber golbenen Seit ber erflen Siebe, jt<& burch irgenb eine poetifche ©eburt jum Dichter geträumt hätten. Da»

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burch i(l obec bet heilige fatfalifche £Utell fo getrübt unb erfchopft worben, baß jebet wahrhaft ©ebilbete, unb nicht tjorjüglich berufene, ftch ihm ju naben fürchtet, unb unter bem $ublifum eine Apathie, ja, man mochte fagen, nur 2lb\ü)m, namentlich gegen iprtfche 9)robuftionen, heröor= gebracht worben tfl, woburch auch bejfere Siebter ber ft'cher= {len Nichtbeachtung anheim fallen. 9J?an frage nur bie Sournallefer, waö fie überfchlagen; bie SBucbhanbler, wag fie nic t abfefcen! „©ebtehte" roirb bie Antwort auf beioe Stagen lauten Daran finb aber nicht bie 2efer, fonbern bie Dichter febulb, unb legerere weniger baburch, baß fie niebtö Erhebliches heroorbringen, als baß fie nicht febroei» gen, wenigjlenS für bie Oeffentlicbfeit fchroeigen. SB ie ifi «S noch möglich, baß bei ber ©roße ber Dichter, bie wir init©tolj bie unfrigen nannten, beren ©eiji unfere jugenb» liehen ©efühle unb ©ebanEen burchbrang unb gleichfam ju unferem jjleifch unb SSlut rourbe, baß roir babei irgenb eU waS Originelles ju liefern im ©tanbe waren. SDiit 2fuS= nähme weniger Begabter geben bie übrigen Dichter bet ©egenwart unS nur in hom6opathifcben Portionen bie Schöpfungen ihrer großen Vorgänger roieber, welche ftch baju noch oft in wunberlichen Si'eflejrert, burch baS SWebium ihrer Perfonlicbfeit, brechen. Tonnen, wollen wir ihnen baS gut ßafi legen? 9?ein! aber man foHte glauben, verlangen ju fonnen, baß fie ihre ©chroachen einfahen unb fchwie= gen, wie otele Seoorjugtere, Älügere gefebroiegen haben unb noch jefct fchweigen. ©onjt würbe ba§ (SorpS bet Dichtet noch großer fein. 21uch bie bejlen ©ebichte in bet ootltes genben ©amtnlung letben, unb tmtffen -faji leiben, an bie= fern SKangel oon Originalität. »Jec. will ftch anheifchig machen, fie in ©oethe’fche, ©chillerfche unb anbere 9?achbilbuns gen &u flaffift'jiren, ja Einigen ganje ©trophen auS biefern ober jenem alteren Dichter nachweifen. 2Bären jene großen Sßujter nicht, unb würbe bie Erinnerung an fie nicht fajt auf jebem S3latte geweeft: wir würben aisbann in bem UU manache jum Shetl 2tuSgeseichneteS anjuerfennen haben. Sn biefet Sejiehung nennen wtr bie tarnen: t). (Sichenborf, goerßer, ©eiSheim, ©rünig, .jöoffmann (»on gallerSleben), Äahlert, Äannegießer, ÄrebS, 9)u(öermacher, £luint, ©chnei*

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berreit unb por allem SBarnfe. 2Bohl überragen ihn mandb« ber ©enannten, wenigftenS in früheren ®ebidf)ten, an poeti* fd)tm Salent; aber feiet hat er bie ^erle ber ganjen ©amm; iung beigejteuert. ©eine Skllabe „bie legten Drei" i(i jwar, obgleich in ihter urfprünglichen Senbenj, nur ein ©elegen= heitSgebidht, bennoch ein Sieb, um beffen 23aterfchaft (mit wenigen Tlbänberungen im 2luSbrucf) ihn ber größte Dich* ter beneiben fonnte. >£>ier fiegt offenbar bie Sbee über bie §orm, unb fönnen beibe nicht $anb in .£>anb gehen, fo i|i ein folcher ©ieg wenigjienS ber ehtenüoüjle. 23on ben= ienigen, beren 9iamen unS nicht befannt gewefen, nennen wir ©oebfehe, $oban unb ©tilifrieb, welche, nach bet öe '.c- ferten einen ?)robe ju fließen, ein angenehmes unb bil= bungSfähigeS bichterifcheS SEalent beftfeen. 2fuf eine tiefere Äritif ber einjelnen Beiträge fann unb mag 9tec. nicht eins gehen; oielmeht glaubt er in ben einleitenben 2lnbeutungen bereits genug gefagt ju haben. 2lufjer ben eigentlichen ©e* bichten unb bichterifchen (Stählungen finb bem 2tlmanache noch bie wohlgetroffenen SMlbniffe unb SebenSbefchreibungen von SEBarnfe (welker ben 9)lafc als Sitelfupfer mit ootlem Siechte einnimmt), #errmann, ©eiSheim unb ©d;nabel, fo wie mehvern SHufifbeilagen beigegeben. Die ©teinbrüefe finb, mit Ausnahme beS ©chnabelfchen äßilbniffeS, fauber unb reinlich auSgefübrt unb gereichen, nebji ber abbilbung beS ©ebenfbuchS für bie freiwilligen »on 1813. 14 u. 15, in baS auch ber Äonig, ber Äronprinj unb ber $)rmj grie= brich bon Preußen ihre Namen mit einigen ©ebenfjeilen bezeichnet haben, fo wie ber beS SSed&erS ber „lebten Drei" bem Ullmanacfe jur 3ierbe unb S3erfch6nerung. Die ©tif* tung biefeS SSedherS ifl (wir fommennoch einmal wieber batauf jurücf) eine 3&ee, bie baS ©emüth beS 9Jec. mit eis ner poetifchen SBehmuth erfüllt, wie er biefelbe feiten ge= fühlt ju haben fich erinnert. Die Sbee felber fetyon, auch ohne SEBorte, iflt bie hochfle 9)oefie. SEBer werben bie brei giüdlichsunglücflichen fein, welche ben heimgegängenen Äa* meraben barauS bie fiibation ju fpenben bepimmt finb?— Ueber bie 9Rujtf * Beilagen fann 9?ec. fich {‘n competenteS Urtheil nicht anmajjen. © — g — I.

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9?o. 2. Die Serfaffcrin legt in bet genannten ©amm-- lung bem $>u6(ifum Iijrifcfje unb einige epifche ©ebid)te oor, oon benen bie erfieten in 3 Abteilungen gcbtarfjt finb: 23ermtfd)te ©ebicfete, £er jenSfrühling, äJunfceSlteber, unb bie epifchen bie oiette Abteilung bilben. Scheinen bann bie einzelnen ©ebichte für ben erflen ÄnbliriF roiflfuijtticb an tinanber gereift ju fein: fo fmbet man bod) bei ndljetet Betrachtung, baß fie wie ©lieber einer Äette jufammen= bangen, inbem fie fid> burd) oetroanbten Snhalt ober burd) trgenb eine finnige Sejiehung an einanbet anfchließen. Diefe finnige Ärt unb SSBeife oerläugnet fid» aucfe nicht im Sn- fcalte ber ©sbic te felbfi, bet oon ber ©ubjectioitat beö ©e- fühleö nad) ber Sbjectioitat eines ©ebanfenS ringt unb eis nem großen Steile ber Iptifdjen ©ebichte einen bebeutfame» ren bibaftifdjen Eharafter giebt. enthalten biefe ©ebichte aud) nicht neue Sbeen unb Silber, unb offenbaren fie aud> nicfet eine ungefannte ober nocfe unauSgefprochene ©eite beS menfchlichen «^erjenS: fo nehmen mit bocb gern bie befann* ten 2hemata oon bem 2Beh einet einfamen ©eele, oon ®r» innerung entflohener greuben, oon SeiDenSmuth unb from« mer Eingebung, oon bem ©lucfe ber greunbfcbaft unb Siebe it. mit ihren Variationen roteber auf, benn fie finb poetifdj, ftnben eben beShalb 2lnflang tn taufenb J erjen unb werben unS überbieg hier in einet fo eblen Einfach«* unb innigen SDSarme oorgetragen, baß wir unS ihnen nid)t entgehen mögen. UnWiUführlid) brängt fid) unS ber ©ebanfe auf: wer bei überwallenbem ©efühle unb reicher ^hantafce bpch einfach iji, ber muß einen gelauterten ©efcbmarf bes figeti. 3»»ar iji 2ttleö fehr jatt unb fein, bie ©cfemerjen unb bie greuben betten ft'd> auf SBlumen; aber erwartet man auch oon einer Dame männticbe .Kraft unb Energie? 3fi eS nicht Äraft genug, ftch bei aller Säeichheit boch ju bemSRuthe aufjuraffen, ein fchioereS Seben mit ©äliftmuth ju ertragen? SBgl. ©. 79. 112. 129. 132. 138. 2Bir rech» nen eS ber Dichterin fogat jum 33etbien(le an, baß fie ihre ©phäre nicht überfchritten hat, unb wenn fie ©. 3, fid) jut Verausgabe ihrer ©ebichte ermuthigenb, fagt: „SaßDeine Seiet erflingen-----folgen ber blumigen ©purauch nur sartfinnige grauen": fo fe en wir, baß ihr aud>

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tag 25en>ußtfein if)?er ©cbranfen nidfjt gefehlt $a't. 35urdj foteije 33efcbeibenbeit unb febone SBeiblicbEeit unb bureb bie Sinnigfeit, mit ber bie ©iebterin ber ^oefte unb allem ©#6* nen ongcl;6rt, »erben ber firengen ÄritiE bie SBaffen auö ber >£)anb genmnben; eö erfennt biefelbe bei manchen üJiän* geln mit griube ein acbtungöroürbigeS ©treben an. 2Die Seftüre folc ct ©ebiebte fann oielen ©emütbem jur SSilbung unb (Srquicfung gereichen, unb wir rcollen fie mit SBergnu* gen in weiblichen SBibliothefen fe&en. 21. Ä ll.

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£ ) r a m < x t t f c f j e S 1 1 e r <t t u r .

1. jfomuS. @tui = SJepertoir für beutfehe Sühnen unb 9)rioat i Sfceater. ©ammlung deiner ßujifpieie fyerauä* gegeben oon Ä. ü. SKainau. 2 SBanbcben. 1. SBbcb. auch u. b. S . : ®er Äug. £)riginal=8ujifpiel in einem 2£ft »on ßarlo . 2 .58bd).: Sruber £)riginal=2ujlfpiel in einem 2£ft üon <?arlo. JBteSlau, U. Äern 1839. 48 u. 67 ©. tl. 16. ©efe. k 5 fgv.

2. 2Umanacb für ^rioat = ffiübnen eon Äarl ü. p o lte t.1. Sabrgang. Sfiga, granfcen 1839. V III u. 311 ©. gv. 8. 9?ebfl 1 £eft SNuf. Seil, in cju. * 8. 48 ©. litf). S otenbr. @art. in (Stut 2 rtl.

3. 2tpo£lo’i? unb . Ipn’ö 2fpot >cofe. 2lllegorieen, SBabrbeiten unb Seitbilbev. 2)ramatifdieS ©piel oon Stto SB e i b c* rnann. SreSlau. 9?auplia, in Äommiff. bei S . fiangs fammerer 1839. 55 ©. gv. 8.

4. Sweater t)on @atl S lum . 1. SSanb: ®aö laute ©e« beimni|3; ber S3ali §u ©üerbvunn. Scrlin, ©cbleftnger’fche S3uch=u.üftufiffjanbl. 1839. V IIIu .285 ©. 8. ©eb. 1|rtl.

9?o. 1. Original s £u(lf»iele ftnb bie hiev angefünbtgten genannt, jum ©egenfafce bev jahlreicben Uebevfefcungen, unb ber 2efev raivb aueb an biefe Originalität glauben; benn ba§ lohnte ftdE), folcbe ©acfyen evji noeb au§ einer ©prache in bie anbere ju übertragen! £>aö erjle Sänbcben enthalt eine bramatifirte Äleinigfeit: ein junger @bemann febnt ft# nacb einem Äuffe bet 2(üe§ bejaubernben ©cbaufpielerin; ba fie jufällig bie gveunbin ber jungen grau iji, tt»eld)c te6 SÄanneS Sßunfch behorcht hat, fo oerf afft biefe ihm

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ben befagten Äug. Siefe £anblung wirb ofene Verroicfe: itung feerbeigefüfert unb gefet alfo aud) ofene Snttvitfelung oorüber, unb MeS iji gut — SÖStc ein geijiget 23ater auf bie plumpejie SBeife ftefe betrögen lagt, iji Der Snfealt beö jweiten SBänbcfeenS. 25ie Verwicklung iji auf wohlfeile SBeife berbeigeführt, ba ben Vater fogleicfe MeS glaubt, unb bie fiöfung betfelben hat fich bet Verf. burch bie plofclicfee @r= Meinung beS DnfelS auS «Djiinbien noch leistet gemalt, unb bennoeb hat et fiehS feierburefe noch unnötiger 2Btife erschwert, ba ja ein einfaches ©efiänbnig baffclbe beroirft feattt. Von (Srfinbung unb ßfearafteren iji nichts «TCeueS ju bemerken; einige fomifche ©nfätle aber macben noch fein gutcS ßujifpiel. X Änütteü.

W it 9lo. 2 beginnt göltet einen neuen Almanacfe, bet, wie 9Jec. oermutfe'et, wobt Mflang ft'nben bürfte, ba felbft öffentliche Söübnen oon bem, ben Sbeater=greunben bereits längere Seit befannten, Spalte ©ebrauefe gemacht haben. SBir erhalten barin: 1) „Sa8 Sieberfpiel, ober: Set fetjot* tifebe SDfantel", ein ©ingfptel mit fiiebetn; 2) ,,|)anS Sürge. ©cbaufpiel"; 3) „@in 2£d>tel oom grojjen 2oofe. Sieberpoffe";4) Sie erlenfcfenut. Sieberfpiel; 5) £r. Reiter. ^offe mit Siebern; 6) Stei unb breijjig Minuten in ©titneberg, ober: Ser halbe 2Beg. 9)cffe; 7) SBienet in sj)ari§. ©cfeaufpiel in 2 Elften. Sie muftfalifcbe Beilage enthält bie ju ben genannten Sieberfpielen gehörigen SNoten, beren Srucf beut* liefe iji unb burcfegebenbS forreft ju fein fcheint. 3.

Ser Snhalt beS unter 0?o. 3 genannten bramatifefeen ©pieleS iji: 2lpo(lo wirb oon romantifefeer ©ehnfuefet naefe «inet tieferen Siebe, als et im OtympuS ftnbet, nach AS* gatb in bie SBohnungen bet norbifefeen ©Otter geführt, n>o fein ©efenen in £>lpn, bet ©öttin bet 2lnmutb unb Socfetet ObinS, SBefriebigung ftnbet. @S wirb an bem Ufer bet SBcfet ein 9?enbejoouS gehalten auf einem ber £6lle ge; weifeetm tafee. Sie <£>6Ue, aufgeregt oon Urb, ber Sporne bet Vergangenheit, will bie beiben ©otter feinabjiehen; ba werben fie burd) ben SobeSfampf beS SiomebeS unb Utyfc feS , bie als SBächter 2lpoHo’S etfefeeinen, gerettet. Urb roirb oon bet $6Ue oetjiojjen unb ertrinft in bet SBefet; bie bei« ben ©ottfeeiten abet muffen jut ©träfe auf bet dtbe als

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Sflenfcben (eben, unb cg wirb auö ibnen —* bei' &önig unb bie Äönigin oon ©riedjenlanb. einige anbre ®ottf;eiten finb jur ®efellf#aft mitgegangen unb £ofcat>aliere unb ■fjof* bamen geworben. — gür Satire mö#te man’g galten, wenn eg mc&t tt)n!)r()aftec <5rnfl wäre. Sieg M e § i|i in fyrifcfc bramatifd;er gorm bargefiellt, unb wo biefe niefjt au§rei#te, ifl epif# mit SBefc&reibung nacfcgebolfen, 5. 33. „ 2fpoUo na# einiger Sßerlegen&eit faßt jt#; £ela iß graufig falt; fie um ratl) baS erfic J^al einigen Unwillen; auf XpoUo’g ttntlifc lagern bie SBölfcben f#mcrjli#er ©ebnfitcbt," K. — ®()e wir ben Snbalt näfter betrachten, muffen wir fcfron gegen ben Sitel @inwenbungen machen. „tfpotheofe" eigt Vergotte» rurig; wie fann biefer 2luS0rucf benn auf biejenigen anges wenbet werben, bie fefjon ©öfter finb unb bie juni ©#lu(Te fogar entßötrert werben? „Megorieen" finb ffinfjrljeiten in ©innbilbem; warum trennt ber 23erf. bie SBabr^it »on jenen, unb wag foll benn unter „SBabr&eiten" no# bcfon= berS oerfianben werben? einen ©egenfafc ju Megorieen weifi ber Snljalt ni#t naef). Unter „3eitbilbern" Deijiebt man 25arficüungen aug ber ©egenwart, alfo nod) etwas 2tnbe* reg, alg bloße ?(nfpielnngen auf «Spanien, «Portugal, ©ries d)enlanb|unb Sferico (©. 23. 24) unb bie plöfcli#e grfebeis nung beg gried)ifd>en £ofeg am ©#lu([e ber festen ©eite. 3um 3nl)fllte übergebenb, muffen wir gefielen, baß er bödjjl unflar unb oerworren i(i. @g feigen $u tfüem blog Äle'i* nigfeiten: 25ie SDfotioe. 2Bober fommt bie unerwartete ©ebnfuebt beg grieebifdjen 2lpollo? 2Bie fomrnen grabe 2)iomebeg unb Ulpffeg baju, feine 2Bad)ter unb SRetter ju fein? 2Bie fommen llmot unb 9>fpd)e in ben norbifd)en •JMmtnel? $Bie fommt eg, baß ber 2 ob ber beiben gelben bie ©öfter oon ber £ölle befreit? SBarum beflagt ft# bie Vergangenheit fo feljr über bie $errfcbaft beS erjien ©otteg? darüber ft'nben wir nirgenb tfuffc&luß. iöaju fpre#en bie ©otter nidjt in antifem, fonbern in ganj gewöhnlichem ©ei(le; fie werben »erlegen, Äpollo errötbet, fie fltiftern ein= anber etwas ing Sbr, weinen greubentbrdnen, finb »er* f#amt u. bergl. Ulpffeg fpricht oon ber $ölle wie ein «benbldnber unb erfennt fogar bie febönen SWdbcben al§ ©ejialten ber norbif#en £ollc (©. 43); 2£pollo fpielt auf

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bie ©cfjwafcbafttgFett ber ©öttinnen an, ©. 17; Sbnn.i lobt 2tpollo’g anmutige Sfenben, <3. 19; bie ©ötter fin* gen »on £errmann unb ShuSnelba, fogar mit einer JRemü uiScenj aue! SÄablmanns» ©ebroermutb: >fn ift bin unb tobt iji tobt; bie SBeferiSttjren bagegen fingen in antifem fappbi* febem 9?bptbmu§, unb babei fommt eS ihnen auf einige ©»Iben nicl;t an. Sn ben 33ergma|jen i(i ber 33erf. über» baupt fe&r ungebunben; neben ganj furzen Seilen fleht ber bramatifebe SambuS, ber 2üe;ranbriner unb fogar Ungeheuer »on 13—16 ©plben! ©. 9. 11. 13. 27. Sie 9?eime er* freuen ft# gleicher Sorgfalt: 2fccorbe — Sffiorte © .15.42; wieber — ©üter, Sitter — fiieber ©. 16; gefunben — unten ©. 22. 50; jene — ©ytreme ©. 24; 33ebingni§ — 23ünbs nifj ©. 25; geborgen — beforgen ©. 27; geleite — f t r e u b e ©. 54 u. m. a. Auch in rounberlicben tfuSbtücfen iji bet S3erf. (larf: baö Sergeffen fo« „M t " fein ©. 10, unb ebenba: „©ottlicbeS @nbe iji göttlich ©eburt"; „ben (Seift mit Äraft geroanbt" ©. 16, 3.20; bie boebßen ©öter finb jefct nur ber tolljlen fieibenfdjaft „©eroinne" ©. 16 3. 4; Sone follen fid) „in $bantafte" befinben ©. 16. 3. 23; ©terne follen „fo blau" fein roie ber tfetber ©. 17 ©. 10; „ber £ochjeitfuß beS ©laubenS" ©. 20 3 .9 ; SBunber „ma* eben" ©. 50. 3- 7; .£jela f/nnt ©teilen für t'bre Jreunbe ju creiren ©. 23 :c. Ser ÜBerf. t)at feiner Mantafie ge* fefcloS bie Sugel febiefjen lajfen, bat obne ©efebmaef unb obne innere ©runbe baö grembartigfle mit einanber Berbun* ben unb babureb feiner Sichtung, wenn anberö eine pban* tajiifcbe ßompofttion fo genannt werben fann, feinen anbern al§ ben ßbarafter bloßer äBiflfubr aufgeprägt. SBa§ aber fotl au§ ber erhabenen Sicbtfunji werben, wenn bie 2Biü* fuhr mit breijier £anb ficb ihrer bemächtigt unb mit fo mangelhafter poetifeber ÄuSbilbung Bor ba§ ^ublifum tritt, um baffelbe, jlatt mit Sbeen, mit einer foloffalen ©cbmei* ebelei *u behelligen, bie einem fremben gürftenpaare gilt! Sa§ ©anje iji bem Äont'g Dtto unb ber Äonigin Amalia Bon ©riecbenlanb gewibmet, beren 23ermäblunq jene flpo* tfceofe fein foö.

fJio. 4. 3Ba§ bei ber Uebertragung eineg fo ftnnreichen, romantifc en Sufifpielg, al§ baö laute ©eheimnijj oon Sarlo

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©Oäji, na# wel#em e§ ßalberön erfi bearbeitet fiat, jü leichterer S3erfiänbli#feit beffelben getfjan werben fonnte, fea§ hat ber 33erf. geleifiet, unb rote wir hoffen, ni#t um= fonfi, obgleich bur# SnterpunctionSs unb Sruiffehlet bet ©inn manchmal oerbunfelt wirb (<&. 20 3. 5 lefe man „ihrer", ft. „feiner"). Ser 23erf. hat gefühlt, wie fehlet eö tji, fo feine SBaare bem beutfdjjen Saunten genießbar ju machen; beShalb hat er ft'e mit einiger, jum Shell berbec Buthat oerfehen, bie bem Cefer weniger greube macht, alS eö im Mgemeinen bet bem jufchauenben 4J)ublifum ber gall fein bürfte. S a aber fol#e gufifaiele für bie Sühne befiimmt finb, fo bürfen wir unö über bergleichen jwetfmafjtge 5ßer= dnberungen nicht grabeju befchweren. — Ser Sali ju ©Iler* brunn gehört unter bie befferen unferet neueren ßufifpiele. 9Jhmter f#reitet bie £anblung oorwartS, bie SBerwicfelung tji uon fomifcher 2Birfung, bie 2(ufiöfung befriebtgenb, bie Sialoge finb lebetibig unb überfchreiten nie ba§ Sntereffe ber ^janblung, unb in ben Situationen häuft ft# ni#t Unwahrheit auf Unwahrheit, fonbern fte finb natürlich, wahs renb fie in üieten ber neueren gujifpiele oft an§ gabelhafte grenjen; bie Sbee aber ifi eben fo wahr, als auS bem fie* ben ber ©egenwart gegriffen: eS ifi ber Äampf beS einfa#en häuäli#en ©lücfeö mit ber lauten 33ergnügung§fu#t, ober fpecieller: ber Äampf bet treuen ?iebe mit ben Ctebeleien. Unter ben @barafteren, oon benen bie wichtigeren ganj wohl gelungen finb, wünf#ten wir bem Softor mehr Jöefiimmts heit, bem ßommifftongrath mehr SebenSwahrheit; Sparte ifi nur eben angefangen, bann hat ft'e ber 33erf. fallen laffen, fie befriedigt bie ßrroartung ni#t. Sie Sprache ifi lei#t unb geroanbt, unb baS ©tücf hat auf ber SSähne bereits fein ©lücf gema#t. 2C. Ä n ü tte ll.

© d) ö n e £ i t e r et t u v * ) .1. .König Dg unb feine 2Cbfommen. (Sin <5#wärnter.

S3on V e r b a , Praetereaque nihil. 1. 2 . 33anb#en.M e n , g. SB. ©oebf#e 1839. X u. 150. 170 6 .8. ©eh. 1 rtl. 25 fgr.

*) Dlo. 5 »on einem «ict)t fdjtef. SBerfaffer.

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2. $8ergißmeinnid[)t Saf#enbncb für baS S«6r 1839. £erau6gegeben oon © pinbler. 10. Sa^rgang. ©tuttgart, >£)allberger. 317 ©. u. 8 581. ©eb. 2£ rtl.

3. Ungeheure $eiterfeit. Safcbenbu# beS grobftnnS unb ber Reitern Paune. £erauSgegeben oon 3uliuS © in; ceruS. 1. 33b#en. Sandig, ©erwarb. 126 ©. 16. ©e&. U ffir.

4. Safcbenbu# ber 9?ooetletten unb .pumoreSfen für baS Satyr 1839 oon SuliuS © in ceruS. ■[Au# u. b. S .: SloöeUetten unb pumoreSfen oon 3* ©. (Dr. 3. SaSfer)]. ©anjig, ©erbarb 1839. [8 u.] 279 ©. 8. @e$. ljr t l.

5. $i|lorif#>romantif#e gelungen. Königsberg t. b. 9?., SBinbolff u. ©triefe 1838. 289 ©. 8. ©eb. 1 rtl.

6. Sorjlinberg unb gurfienftetn 23on SabiSlauS S a t- norcSft. ©rei SBänbe. 1. 2. 23anb au# u. b. S .: S3or(linberg. @ine SKooelle auS ©#leftenS 23orjeit.3. S3anb: gurftenjiein. (Sin moberner Stoman aus ©#le« fienS neuer Beit. 33reSlau, SJerlagS = ßomtoir 1839. 259. 250 u. 252 ©. 8. @cfe. 4 rtl.

7. 35ie ©#la#t auf bem SSJJarc fclbc. Jpijior. @rj(ctblung auS Oefferrei#S 23orjeit oon SfabiSlauS Sa rn o w Sfi. 3>af. 1839. 253 ©. fl. 8. ©ety. 1| rtl.

9?o 1 tritt feine Ofeifc bur# bie literarif#e SBelt als ein fefyr munterer ®urf# an, ber na# Art fatittfefcer £el; ben re#tS unb linfS um ft# fcfelä'gt, nur baß (;ier me&r jptebe fallen, als man fonfi gewohnt ifl, unb jwar alle fe#tmeijierli# angebracht. 2)abei rairb man an bem 33ur* f#en. feine SKübigfeit gewähr, fonbern frif# unb feef bringt er immer weiter oor unb f#ont SWemanben, als bie Unf#ulb, unb läßt Keinen ungeneift, als bie 3B«ljrf)etf. 2Benn et grabe feine einbe fteljt, überlaßt er fi# naturptjilofopbifdjen unb anbern ^bantafteen; bann brennt er wieber ein geuer* werf ab, baß einem bie 2Bi£funfen oor ben Obren fniftern, bis er plokli# ein f#ön brennenbeS, bell leu#tenbeS £i#t oorjeigt. Bitten im &a#en muß man juweilen flili Galten, tin tiefeS, beutf#eS ©emütb tau#t mitten in ©#erj unb ©#mu£ herauf; bann wieber geuerwerf. Sn bet Sljat begegnen wir hiet einem ^umor, wie er nur feiten gefum ben wirb: ©eiji unb Ueberleges#eit auf allen ©eiten, unb

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burch ©anje Icucl>tct eine tüchtige ©efinnung hinbiirch. 2lber fd)lüpfrig ifi baö S3uc|) hier unb ba, unb eS fonnte nidjt anberS tommen, ba eS gen>tffc Shemata behanbelt, bie, oon ber neueren 3eit angeregt, bie freie Siebe jurn ©egenfianbe haben. @rfc(>eint eS auf biefe SJeife im ein* jelnen wahrhaft unfittlich, fo ijt bodfr bie ji'ttliche Senbenj beö ©anjen nicht ju oerfennen, inbem eS auf naturgemäße SBeife baS Ungiüc? fich über ben »duptern derjenigen jiu fammenjiehen laßt, bie theilS ihren natürlichen Stieben fot= gen, ohne eine tiefere Snnerlichfeit bamit ju oerbinben, theilS bie ©chranfen ber focialen SBerhältniffe überfchreiten, ohne fich ju beherrfcben, ber äBahrheit ooüeS Sicht im vtv fchwiegenen 33ufen bewahrenb. ©o nehmen h«tlich begabte, ihren Serhaltniffen entwachfene Naturen ein tragifcheS @nbe. 35aS ©anje nennt ber 23erf. jwar einen Schwärmer; boch ifi eS ein wohlangelegter gut entwicfelter SKoman, ber unter anbern Äenntniffen auch mit ®ienfchenfenntniß gefebrieben ifi unb neben manchem 9)f)antajlifchen auch lebenswahre ßbaraftere aufjuweifen hat. einmal ifi ber 83erf. grabeju ungerecht, wo er ©. 64 fich unwahr unb hart über bie (Shtiffan auSbrücft, waS um fo mehr befrembet, als er fonfi bie SSSahrheit liebt unb oon S3orurtheilen frei ifi. 35ie trau/ rige ©eene mit GlementinenS Äinb hatte unS ber S3erf. er» fparen follen; fie war jur (Sntwicfelung beS ©anjen nicht nothwenbig unb oerlegt nur. 2t. Ä ll.

3roei Stählungen enthalt baS unter 9to. 2 genannte Safchenbuch, 1) „ber ©flaoe Giäfar unb feine gamilie" unb 2) „Slammen unter ©chnee." SeiDe oerbienen bie S3each= tung ber Safchenbuch s Sefewelt. ©ie geben Seugniß oon bem poctifchen Salente ihres S3erfafferS, ber leiber, mitunter burch falfche, erbärmliche Borbilber oerführt, ober burch bie ©ucht nach SJielfchreiberei angetrieben, oielen feiner @rjeug= niffe ben ©tempel ber 9licbtigfeit aufbrüeft, inbeß er, wie SSSil. Alexis (,©rei 33lätter aus meinen (Erinnerungen, in ber Penelope für 1839 ©. 324) fel;r richtig fagt, bie SRittel befaß, felbfi SBalter ©cott ju überflügeln, hätte er neben feiner glühenben @in6ilcungSfraft unb feinem großen ©es fialtungSoermogen ©cottS ethifche Äraft Unb hifiorifche 83ik tung gehabt. £>ie «fie Srjählung beS oorliegenben Safche/u

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bu#e§ bat bie ©arfiellung ber ©dfritffale unb beg SbelmutbS eineg 9Jegerfflaoen jurn Sljema. 35ie jweite bebanbelt bie Ieit>enfd)aftli#e2ie&e eineg fc&wacben, rnenfctytnfeinblidjen ®rei= feg ju einem reijenben jungen SWabcben, ber ein tragifcber Euggang folgt SBatyrenb in ber er|ien (Srjäblung bie (Snt* wicfelung eineg einfachen ©toffeg leicbt unb glücflid) gelojl würbe, bie ©#ilberungen treu unb lebenbig, bie ßbarafte* rifiif anfpre#enb gebalten iji, jeugt bie jroeite oon flücbtU ger ©efialtung unb minber wafjrbeitgooller tfugfübrung, wag jebocj) feinen ©runb jum S&eil in ber ©d;wierigfeit ber ge= jieüten Aufgabe haben mag.

9io. 3 unb 4. SSeibe SEafdhenbücber führen fogenannte tyumorijiifcbe Silber ber mannicbfaltigflen 2frt oor; nur f#abe, bag ber nicht talentlofe 23erfajfer eg mit bem, wag er $umor nennt, nicht fo genau nimmt @g ifi geroäbn* lieber ©pag, platter 2Bife, ber nur ju oft burchleu#tet; feiten eine ©pur beg pumorg, ben wir an ©tyaffpeare, ©terne, $ippel, Sean $Paul u. a. bewunbern. ©aphir unb SDettinger finb bie 23orbilber, mit benen unfer 33erf., fahrt er betartig fort, mit ber Seit ein Sriumoirat ju bil* ben ©efatyr lauft.

9lo. 5 enthält bie (Stählungen: 1) SSßaria SSalthafar, ein SBeitrag jur ©efchichte ber ©tabt Äoniggberg in ber S'leum.,2) |>ang ©rote, ober Äoniggberg i. b.9l. im auggehenben l. SBiertel beg 14. Sahrl)., 3) $ennig ©rote, ober Jtöniggb. im 2. SBiertel beg 14. Sabrh-, unb 4) Jammer unb ©#ale. SSSer mit billigen 2tnforberungen an bie Sectüre gebt, für ben bürften biefe (Stählungen nicht ohne Sntereffe fein, unb wir fonnen fie ffeibbibliotbefen wohl jur £5ea#tung empfel?* len, jumal biefelben bod) gar fehr au# für mittlere Sefe= flajfen ©orge tragen muffen. 3.

91 o. 6. 3?ec. gejieht, bafj er, oon einem gewiffen 23or» urtbeil gegen unfre fogenannte „Unter&altungg 5 Literatur" befangen, nur feiten barangetyt, ein babin gebörigeg Su # anjufeben. (Sr bat einen ju boben SBegriff oon ber 2Bütbe ber Literatur, alg einer ber böebfien unb fcbonflen Äulturs blüten, worin bie 83ilbung ber Nation ficb jum flarfien S5e= wufitfein emporf#wingen follte, alg bajj er fie ju biogen Unter* baltunggiwecfen «niebrigt fefjen mödjte, unb eS fcheint ihm,

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bafj eine Mtüre, wenn fie nur 3eitöertreib fein foll, mehie ein Seitoerbeicb ijl. ®och ijl eS gut unb nSthig, fich bann unb mann auch in biefem Äreife umjufe^en, um ©efchmacf unb S3ebürfni beS großen Haufens fennen ju lernen, unb eS war ihm baher crr»£infc t, als ihm öorliegenber 9?oüellen< <§t>fluS jut 9tecenfion übergeben würbe. 25ee ä5erfa)Jec gehört, wenn man einem Urteile über ihn in ber „Ibenbs jeitung" glauben bürfte, ju ben „gefchafcteflen 3ioüetli* ften ber ©egenwart," unb ba wirtlich fa.jl alle Sournale, unb mehrere Safchenbüchet @rjeugniffe (einer fruchtbaren gebet bem Sefer barbieten, mufjte dhc. annehmen, bafj er eS genoif= fermafsen mit einem ©timmführer unb gewichtigen 9tepräs fentanten jener obenbejeichneten Siteratur ju tbun hätte. £>emjufo(ge fommt er je|t nicht wenig in SJevlegenheit, fein Urthetl abjugeben, welches fich in bireften SBibevfpruch mit allen oben angeführten Shatfachen fieUt. 2ßenn ihm baS S3uch überhaupt nur fehlest porgefommen wäre, fo fonnte er fich felbjl einmenben, bafj auch ein gefristet tfutor feine fchwachen ©tunben haben fonnte; wenn er aber ein brei= bdnbigeS 2Betf burcblefen muß, ohne auch nur ben ©chims mer , eineS öernünftigen ©ebsnfenS unb einer oerjiäns bigen Siefleyion ju entbecfen, ohne einet lebensfähigen ®e= ftalt, einet ber ÜJiatur abgelaufchten (Smpftnbung ju begeg= nen; bagegen eine ohnmächtige j?ompofition, aberwifcige ©eflaltenbilbung unb Snbioibuation, eine gdnjliche Unfennt* nijj beS SebenS, bet ©itten unb beS menfchlichen £erjenS unb eine©ptache, bie in wahrhaft rühtenber S aioetät übet fich felbfi ju fpotten fcheint, ftnbet: fo mujj et burchauS oon biefem einzelnen ©rjeugnifj einen allgemeinen ©chlufj auf bie fchtiftjMerifche ißebeutung beS 2tutorS abnehmen, unb «S bleibt ihm bann eben, felbjl wenn et oon bem llrtheil bet 2lbenbjeitung, bie einen ihrer fleijjigjlen Mitarbeiter nicht nerbammen fann, abjlraijirt, räthfelhaft, wie bie föebaftios nen fo öieler Sagenbücher unb Komane fich mit einem folchen 2Cutor befaffen fönnen, ba bei ber SJiaffe fd>riftfiel= lerifcher ©rjcugniffe Mangel an 2(uSwal)l nicht ©chülb ba< ran fein fann, fo baß man fajl ju bet traurigen Annahme einer gänzlichen 23erborbenheit unb 33erail&erung beS £efe= ßifchmacB gebrdngt wirb. £>cS Sia. 2lnfttht über ben Sßetf.

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iji hart, er eilt beghalb, bie SSeläge für fein Urteil barjulegen. I. ©tiU unb ©efcbmacfgproben: 33b. 1 © .6. „£)aß i# augjog al§ ein oertraEter Ste&eSnatr, um enbli# beimjuEebten alö trotfne ruhige ©eele, meldet ber 23erfianb nicht mebt oerbunfiet, wie bet ©cbweiß wegen bet SSBalUm; gen beg heißen Sluteö." 2)af. © .12. ... „unb bie Süg« tietin ifi plofelicb fähig unb luftig (b. t). fie hat Sufi) jurn peitattyen." ©. 14. ... „£>et Södt jumKarnifel, unb bet Jpengfi jurn ©fei geworben." Sßag ifi ein Karnifel? Äar< niEel ifl in bet @tfenftel)er=©pra#e ein Kaninchen. ©. 55. ... „Se t Sob pacft Seben einmal am Kragen, wenn et »on (Sott £>rbre erhalt, aber ber Sob ifl ein fchauriget 2ump, ber oft feine ©paffetten treibt mit ben ättenfchenfin; betn, unb tbut, alg wenn et Ö5e*oalt hätte, unb eg ifl bo# nur ein bummet SBifc." 2)af. ©. 224: ,,©u fennji bie aU bernen ßeremonien unb all ben KrimgEramg, welket bei 6t* tljetlung beg 9iitterf#lagg einmal bekömmlich iji." S3b. II, ©. 17: „ — er roeiß allerlei SBoIC gegen ben geinb ju füh= ren, unb biefe ?)olaten finb fo erbärmliche ©ubjeEte. — " 25af. ©. 106: „ — £)aß biefer große ÜKorbbrenner ben rotben $abn nicht auf ben KalitfchEen jener elenben SSorfiabt feben will." Sn bet -Sprache beg gemeinen S3olEg beißen Kalitf#< Een — fctylecbte, oerfallene Raufer. £)af. ©.115: et er* funbigte fiel) nie na# ihm mit jener trüben Sfeugier, jenet fpeciellen Malice, wie fie SRacbfüchtigen eigen ifi." 2>af. ©, 164: „9lur Kafimit oon Sefctjen, ein junget Simpler, plauberte SRan#erlei ju feiner Üftubme." 33b. 3. ©. 9: ©len wir, biefem ©etümmel ju entgehen, beffen ©etratf# bie 2lccorbe fißrt, welche in meiner Seele gittern." £>af. ©. 158:

SBel# eine wilbe ßanaille, biefet griefe (eg ifi oon einem 9)ferbe bie Siebe) fel;en ©ie, wie er augEeilt — " Straßenbuben unb gubrleute nennen bag 2lugf#lagen bet spferbe — augEeilen. £>o# genug! — (Sine einigermaßen oolU pänbige ©ammlung ber ©efcbmatfgfunben biefeg S3u#eö würbe ein ganjeg Sßänbchen füllen. 9?ec. fügt noch II. einige groben bei, worin unfet 2£utot feine Unfenntniß beS ßebeng unb beg menf#li#en perjeng, tot'e überhaupt aller menf#licben Sßerhältniffe beEunbet. 33b. I. ©. 214 laßt et einen 23ater, bet bie Unf#ulb feinet S£o#tet bem König

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Matthias opfern wiß, um fict) ju retten, bie eigene SEocfc ter einem ©piefjgefellen alfo febilbern: „35aö 9J?a&ct)en ftef;t fic reijenb an; ihr Äuge ijl feurig unb boch ntc t frecb, fonbern tS gtänjt in reiner füget glömme; if)r Munb ijl gefchnitten wie bei ber CiebeSgottin; i r SBuchö ijl jierlidj unb lüjiern jum SKafenbroerben; ihr 83ufen ijl oon merf* würbiger güUe, ihre lüften finb üppig gefchroungen, runb unb elajlifch; ein fleincreö güjjchen, ein fo roeicbeS, fcfrnee» tveipcS $anbcben fab ich nod> bei feinem 2BeibSbilbe.. . . * 2ßenn Matthias nicht halb ftnnloS roirb oon giebeSglutb bei ihrem 2£nblt<f zc." — 25ag Mäbchen wirb uom 33ater roirflich in baS ©chlafgemach beö ÄönigS geführt, welcher ft'e im ©unfein greift unb ohne alle SBeiterung feine Sufi an if)r büßt unb fich fein £>pfer bann/ bei Siebte betrachtet. „M it fiorrem Äuge" — fo fahrt ber/1Äutor S5D. 2. @. 50 fort: „M it jlarrem Äuge fah er auf)baS Mäbchen, baS in feiner Unbefangenheit nicht einmal Hie SBebeutung beffen er* fannte, m§ mit ihr oorgegangen." 58b. II. ©. 234:

@r fprang oom Stoffe, unb Umarmte ein langes, me* tallneS iRohr, ba§ ben tarnen einer gelbfchlange führte, unb wie ©imfon (sic!) bie Shorpfeiler oon ®aja, trug er gleich einem $eroS ber alten SJlorblanbSfagen bie Zauberhafte 8aji ben geläpfab hinüber bi§ auf bie Äanjel, wo er oor @r» mattung unb oor greube, fein Siel erreicht ju haben, mit ber gelbfchlange nieberfanf." — (Sin Mann, ein einzelner Mann tragt eine Äanone über einen jleilen gelSpfab! — £) heilige S3ernunft! Sieg thut er aber nicht einmal, fon* bem — wieberholt balb barauf baffelbe Maneuore, mit ©. 240 ib. fchauerlich ju lefen jleht. 33b. 3 ©. 166 lägt ber SJerf. bei bem Äaroujfel, welches» 1800 ber oerjl. Äoni* gin Souifc ju €h«n gegeben würbe, bie jierlichen £lm * brillenreiter unb Siingeljlecber ju ben ©chwertern greifen unb fo ernjllicb auf einanber lohnen, baß bem einen taS ©dtjwert entfinft unb 33lut auä ben Ärmfchienen ber Siü* jlung bringt. 3m S. 1800 oor ben Äugen beS Äonigfc paars>! — SBill man ft# enblich noch III., ben äjlhetü fcher, Änfichten beS ÄutorS unterrichten: fo lefe man 33b. 3. ©. 98 f., wo er oon romantifcher IPoeftc hanbelt, unb welche Äopitel er alfo fchliejjt; „Sßill man eine allgemeine

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<5igenf#aft beg JKomantifcben Gaben, fo fonnte man antuf); men, bog eg fletS in geroiffer Ärt poetifd) fein muß, wäG* venb bag rein $oetifd>e ganj unb gar ni#t romantifd; ju fein braucht." S’la# btefen «Proben ifi bag »orau«gefd)icfte UrtGeit tupfet Ginlängli# motioirt unb aud) bet 2efet in ben ©tunb gefegt, über bie 9iid)tigfeit, ja man fonnte fagen: ©dimad) e i n e r UntertyaltungSLiteratur, bie folcfee 9?eprä= fentanten jatylt — ju entfcGeiben. St. 93 ür En er.

3?o. 7 . 2Benn ber (SJefcfeicfetfcfereiber nur bag äußere gaf* tum in feinem Sufammentyange mit anberen SBegebenfjeiten ju ermitteln unb barjufiellen Gat, fo »erlangen roir bagegen »om Siebter, baß er ben l)ijiorif#en ©tojf in feinem 3u* fammenGange mit einer Gieren SBeltorbnung auffaffe unb wiebergebe, bamit ung eine 3bee baraug entgegentrete. Sn ber erjätylung, mag fie Gifanfd) fein, ober niefet, muß eine poetifebe ©erecGtigfeit malten, bie fid) in bet Gifforif# treuen Ueberlieferung oft nid)t nacfcmeifen lagt , unb baber muß fte ein befriebigenbeg @nbe nehmen. Sji biefeg bet ©tanbpunft für ben Siebter einet bijiorifdten ©rjaGlung, fo muffen wir geileren, baß ber 5ßerf. »on 9lo. 7 ityn nidtjt erfannt feat; benn fortfi roürbe feine @rjal)lung abgerunbet fein unb nid)t inS Unbefiimmte jerfließen, cGronifartig auggetyenb (©. 162), unb e§ nmrbe Äunigunbe, bie Hauptfigur, nid)t feinter ben Kuliffen »erfdiroinben, nur begleitet »on einer moralifdjen S5etrad)tung (©. 163): bet Siebter würbe bargefiellt Gaben, fiatt ju reben. Sttofarg geinbfcGaft gegen JRubolf ». J&abg* bürg iji ber SnGalt bet ©rjäGlung; eg iji batyer nidji ein* jufeben, warum fie „bie ©d>lad)t auf bem 9Kard)felbe" beißt, ba biefe nur bet Huggang jener geinbfc&aft iji. gut* lenfieinerg £aß jietyt felbfianbig berfelben jur ©eite; au# bie Siebe beg Kaiferfo&neg ju «Dttofarg STocfeter bleibt oGne ©influß auf bie £auptbegebenGeit. ©o mangelt eg bem S3erf. an ÄlarGeit über feine ÄbficGt, wfe ber @rj<5Glung bie dinfeeit fetylt; ber 33erf. Gat feinen ©tanbpunft alg SMcGter nidjt genug »on bem beg Gifiorifdjen @r*aGlerg ju unterfcGeiben unb fid) ni#t jum Jperrn feineg ©tojfeg ju madjen gewußt. 2Bir »ermiffen aber bie FünjilerifcGe 2tug* bilbung ni#t blog in ber öompofition, fonbern au# in bet 'ÄuefüGrung; benn bie ßbaraftere leiben an Uebertieibung

Siteratmi'latt. SDctoto 1839. 20

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unb ermangeln alfo ber SBahrheit. fonig Dttofar fieht gar ju unmännlich unb erbärmlich, bie Äonigin gar ju uns weiblich unb unfoniglich ba: in roher fieibenfehaft wirb ft'e ebne SBeitereS oon einem gemeinen SKauber gefügt, unb rus hig hört fte eS an, wenn ihr ©emahl ihr „ruchlofer <SI)e= mann" genannt wirb; bem Äonige fieht einmal, ber ©chaum »or bemMunbe, er heißt fich bie Sippen wunb. SBie uns njahtfcheinlich ifi bie fehtoärmertfehe Siebe SRubolfS unb 2fg« nefenS, bie fich feit 20 Sauren gar nicht unb auch ba nur aB Äinber gefehen haben, unb boch weint fie Shrdnen beS ©chmerjeS, roeil fte ftch oon ihm oergeffen mahnt! SBaS nüfct bie ©abe ber ^Ohantafte, bie wie bem S3crf. nicht ab* fprechen wollen, wenn fie nicht in b«n ©chranfen ber ins neren SBahrheit bleibt, unb toaS nügen bem 2>idj)ter ©tus bien über einen hifiorifchen ©toff, wenn fte nicht mit ©es fefemaef angewenbet unb oon ©tubien über bie poetifche gorm unterflü t werben? 2luch gegen ben ©til lagt ftch tinrcenben, baß ber SBerf. bie SBortfiellüng ju fehr oernad)* lägigt; benn ganj oerfunfen ifi er in eine geroiffe Manier bequemer ©a^bilbung: „Sttofar hatte ftch geiounben auf ber Sägerfiätte wie eine ©chlange"; „als er fo gefprochen jurn gerührten Äaifer." „©egen mir" unb „gegen bit" fchreibt ber Söerf., jiatt: mit mir oerglichen, mit bir oergl. (©. 91. 104); beleibigfie, fiatt beleibigenbfie ©. 123; ©chlechtheit. fi. ©chlechtigfeit ©. 135. — 25aS Spferfreuj bei ^eterroarbein, eine htfior. SRoüeüe (©. 165—253), ifi noch unbebeutenber unb leibet an benfelben gehlern, ©ons berbar ifi tS, bag man oon biefer Stooelle auf ©. 165 ooll- fommen überrafeht wirb, ba fte auf bem £>aupttitel gar nicht erwähnt ifi. 21. Ä ll.

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3 3 o I f 6 6 ü ( h e r ,1 . Äbenbldnbifche Saufenb unb eine Stacht; ober: 35ie

fchßnfien ©agen unb Manchen aller europäischen 335U fer. 3um erfienmale gefammelt unb neu bearbeitet oonS. 9). ß9fer. 1. 23bch. 1. u. 2. Äbtfc. bis 4. 25bch 1.2,2lbth. Meiffen, ©oebfehe 1838. 12. ©eh. 1 rtl.

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2. $8olF§bü#er. 1— 12. perauggegeben oon ©. £>. SJlati ba#. Seidig, D. SBiganb 1838. 1839. fl. 8. «Kit eingebauten .£>o f#nitten. Sebeg £eft n. 2 j fgr.

9lo. 1. Söer ©ebanfe, ber biefern 23u#e $um ©runbe liegt n iji beifallgwertl). Wlan fann niefet forgfältig genug barauf beba#t fein, baß bie SöoIfSpoeftc, bie defete natür* li# , wel#er allein biefer Sftame gebüfert, ni#t aug bem SßoUgbewußtfein entfefewinbe; immer geneigt ft# ber allge* meinen feerrf#enben SJfobebilbung $u afft'miliren, nimmt e3 baö moberne Element fearmlog auf unb oerarbettet eS na# feinem 33ebarf. Sc mefer unfere (Srftnbungen alfö fi# oon ber atten CSinfaöjfeett entfernen, bejio leichter werben fie oon bem 23o!fe mißöerffanben werben; be§ ädjt SJolfgma; figen aber wirb e§ ftch immer mit Segt'er 6emä#tigen, wo« fern eS tfem nur geboten wirb. S. ?)• &)fer f#et'nt ft# int 33efi|e eines ©#ci|e§ alter Sagen ju beftnben, um felbjt bet erforberlt#er ©idfctung bag feinrei#enbe Material ju einer 9?a#afemtsng oon ber morgenlä'nbif#en 1001 9?a#f, bie tote Sene bag SKorgenlanb, fo SDiefe bag 2lbenblan& augbeute, jufammenbringen ju fönnen. Sie oorltegenben äöänbcfeen enthalten eine 2fnjaf)l meiji anmutfeiger, jum &feeil leferret#er aKafercfcen, bie in entfpre#enber SBeife oor» getragen toerben. 2>em erfahrenen ifiteraturfreunbe werben bie meijien befannt fein, jum fleinften SEfeeile bem großen 2efe=3>ublifum, baß, mit ben JRomanen aller Nationen, bie bur# Ueberfe|jungen fo f#nell bem 35eutf#en jugdnglt'# gema#t toerben, bef#äftigt, ni#t Seit bat, ft# an ben ©agen* unb SJ?ä'fer#enf#a§ ju wenben. SBeniger alg bie einzelnen ©ef#i#t#en tonnen wir bie allgemeine, oom 33erf. erfunbene S3erbinbungggef#i#te, bie ben Oerf#iebenartigjlen 9looellen jum SSefeifel bient, billigen. Sßoju überhaupt biefe bem S3occaj einjl no# nötfeige gorm für unfre Beit!3)a& SSetfetyltefte an ber ganjen Iiterarif#en @rf#einung finb ober bie Siitfeograpfeieen, bie bag S8u# niefet empfehlen fönnen. ©ie waren an unb für ff# ni#t nötfeig, ba bie ©ammlung feine Ätnberf#rift oorfiellen foll. 2(. Äafelert.

$lo. 2. SRa#bem man auf bie pielfa# oerbreiteten, auf bem Sifd mit bem ©tempel: „©ebrueft in biefem Safer" be* piefeneten S3olfgbü#er lange $tit wie auf f#!e#te SBaare

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mitleibig fcerabgefe&en, ifi treuerbingö au# auf biefe ©cfrrifs ten bie allgemeine Äitfmerffamfeit wiebet gerichtet worben unb mit bem grünblidjern ©tubium ber altbeutfdjen Sitera* tut aud) baö Sebürfnijj rege geworben, bie fd)6nen, ein* fad) erhabenen ©toffe ber alten 23ol?gpoefte in oerfiänbiger ©ejlalt unb bem Urterte möglich treuer Sprache wieber gu beftfcen. tiefem Verlangen &at ber bem $)ublifum be» xeitS woblbefannte Herausgeber auf eine wurbige SEBeife ©e* nüge geleitet; wenigjieng taffen unS bie oorliegenben S3änb« djen aUeS ©ute aud) rücfficbtlicb ber nod) fpäter folgenben fcoffen. «£>eft 1 liefert un8: ©efd>id)te oon ©rifelbiS unb bem SJfarfgrafen SBaltfjer. 9?eb(i einigen anberen Seifpie« len treuer Siebe (71 ©0? H .: 2tltc unb neue Sieber in Seib unb Su|t. (@ntlj<Slt 50 auSgejeidmet fdjöne Sieber);I I I . : ®efd)id)te oon ber eblen unb fronen SReluft'na, welche «in ®?eerwunber unb beö ÄonigS $elma§ Sodjter trat;IV .: £>er ©djilbbürger wunberfeltfame, abenteuerliche, uns trborte unb bisher unbefd)tiebene ®efd)fd)ten unb Sfjaten (94 © .); V .: ®efd)id)te oon bet fronen $?agelone unb bem SJitter $)eter mit ben filbernen ©cfylüffeln (70 © .); V I: ®efd;t4)te oom Äaifer SDctaoianug, welcher fein © ly gemaljl unb feine jwei ©5l>ne in baö @lenb gefcbicft unb enblid) wieber gefunben tat (106 © ) ; V II.: @efd>id)te »on ben fieben ©cfewaben. Sftebfi einigen fcfcwäbifdien SBolfS* liebern ( 5 9 © .) ; V III.: ©efd)idS)te oon ber heiligen ^faljs gräftn ©enooeoa (60 © .) ; I X u. X .: ©efc&icfcte oon ben uier ^epmonSfinbern. ®efcbid»te oon bem gehörnten ©iegs frieb (187 © .); X I .: ®efd)id)te oon ben brei ©cbroeflern. ©efd)id)te oon ben brei Slolanbßünappen. ©cbneeroeijjcben. S3ruber Suflig (82 © .) ; X II.: Ser wieber erfianbene @us lenfpiegel (2)af. 1839. 108 © .). 3n ben bemndd)(i fol* genben $eften, benen wir nur beffere ^oljfcfenitte wünfdjen, «halten wir: gortunatug, « erjog (Srnji, Siiefengefcbichten, JDeinrid) berSöme, $elena, £irlanba, bie 7 weifen ÜBeifier, Dr. gauji, bafe ©cfclofj in ber «£)6hle Sara, Soachim unb 3lnna, ©alomon unb Marfolf, — gierabraS, Srijlan unb Sfalbe, 9)ontu8, — £elbenlieber, SErinflieber, ÄriegSlieber, gabeln k . 2Bir fcblüßen mit bem SBunfdfre, bafj biefe SBolfg» buchet beitragen mögen, bei ben untern 23ol?Sftaffen ber fabeti Unterl)allung6=2ectüre recht Iräftig entgegen ju wirfen. 3,

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® c f ct) i ü) t c.1. Scriptores rerum Lusaticarum . Sammlung Ober-

nnd N ieder-Lausitzischer Geschichtschreiber. H er- ausgegeben von der O ber-Lausitzischen G esellschaft der W issenschaften. Neuer F o lge erster Band (in 2 A btheilungen). G örlitz, 1839. Im Selbstverläge und in Com m ission in der H eyn’schen B uch- und K unsthandlung. X L V IlIu .4 7 1 S .gr . 8. Geh. n. 1 , rtl.

2. Senfwitrbigfeiten beS Sotyann (SbrpfojiomuS Paffrf, ouö ben Stegierutiggjaferen ber Könige Sotyann Äafimir,S)ti#ael Korpbut unb So&ann IV . »on 9>olen »om Satyre 1656— 1688. $olnif# b«auSgegeben oom ©ra* fen (Sbuarb JR a c^ n S fi, beutj#, »on Dr. ©uji. Xb. © tenjel. SSreSlau, 3- 9J?ajc u. ßomp. 1838. V IIIu. 452 EI. 8. ©eb rtl.

9?o. 1. @S roar bereits im 3. 1835 als bie £)ber* £auftfcif#e ©efeUfctjaft ber 2Biffenf#aften ben 33ef#luß faßte, bie älte(ien, in 2lr#wen unb S3ibliottyeEen hanbf#iiftli# no# »orbanbenen »ateilänbif#tn ©efcfeicfetöwecfe in einer um* fafienben SrucfauSgabe jufammenjufMen unb ju oerpffent« licken, unb jroar fo, baß bie Sammlung ft# an bie »on Dr. .f)offmann im 3. 1719 berauSgegebenen Scriptores i-erum Lusaticarum in bet 2ltt anfdjlöffe, baß alle bort bereits gebrueften SBerfe feier roegblieben. Surcfc einen an» fefertlicfeen 3uf#uß auS ber ©efellfc&aftsfaffe unb bur# ben Beitritt oon 139 £feeilnel)mern, beren ft# jebet auf3 3<#re

ju bem jal)rli#en Beiträge eineS StyalerS oerbinbli# ma#te, warb bie &uSf£#rung biefeS »ateriänbifeben Unternehmens mogli#. Sie in »orliegenbem erfien ffiatibe enthaltenen ©ef#i#tS; unb 9ie#tSc|uellen finb faji alle in beutj#et ©pra#e abgefaßt;. eS finb folgenbe: 1) Sie 3abtbü#ee beS 3ittauif#en <3tabtf#reiberS SobanneS oon ©uben unb einiger feiner 2lmtSna#folger (3- 1363— 1485), mit fpta#* li#en unb gef#i#tli#en tfnmerfungen, IjerauSgegeben »on Dr. (S. g. Haupt in Bittau. 2) Sie ©orlifcer 2£nnalen beS SobanneS 33ereitb »on ©euterbog (Süterbocf). Set S3erf., ber im 3- 1436 als <Stabtf#reiber in ben SKatb jn ©orlifc aufgenommen würbe unb im 3- 1474 bafelbjt ßarb,

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- 310 —ggR®” ' ' f - ' \war ein Beifgenoffe efcbenloer’S, unb hat gleich biefem otele wichtige ©rcigntffe jener bewegten Seit al§ Äugenseuge be* fei rieben. 9?eben feinem 2(mte tn'eb er einen jkrfen .fjaii* lei mit Such unb SSÖolIe, fpater auch mit MaiS; er bejog bie Sabrmarfte }U SSreSlau unb erwarb ftch bamit ein gro= jje§ Vermögen. 3) 25aS lat. gefebriebene Kalendarium necrologicum fratnun minorum conventus in Goeilicz, ju öerfebiebenen Seiten (oon 1361 — 1536) unb mm oer* fcfciebenen Hdnben gefebrieben. 4 ) Annales F r a n c i s c a n o - lu iii, ßbfonif ber granjiSEanermoncbe am ©ejiüble im Slo* fler ju ©ßrlig, bereits früher gebruift unb befebrieben oon 83üfcbing (im 9?. 2. Magajin III. €>. 181) au§ bem oter jebnten Sabsbunbert, oon benfelben Mönchen aufgefebneben. 3Die brei le tern h^uSgegeben, befebrieben unb «lautert oon bem ^olijei = SfarbSberrn ©ujlao Söi)l« ju ©örlt'fc.5) ein beutfeb getriebenes SSrucbflüdE oon ben Bügen ber ^uffiten in ben Sabren 1427— 1444, üerfafjt um Sie Mitte beS 15. SabrbunbertS oon Martin, Kaufmann ju Rolfen* hain; I)erau§gegeben auS einer $anbfd)rift ber ÄÖnigl. SSi= bliotbef &u SkeSlau oon Ptof. |>offtnann oon gaüerSleben.6) ©ie dltefien Statuten oon ©6rli&, gefammelt um baS 2. 1434. 7) £>a§ ©otlifeer SfecbtSbuch, nach einer .|)anbs febrift auS bem @nbe beS 13. ober bem Anfänge beS 14. SabrbunbertS, Sie beiben ledern ©tücfe finb ebenfalls oom ?)ol.’9?atb ©. Äobler berauSgegeben. SDie bloge Angabe beS SnbaltS biefeS erflen 33anbeS wirb b' reicben, um bieö pret'Sroürbige Unternebmm, baS auch für bie altere ®e* febiebte ScblefienS unb SSreSIauS im 14. unb 15. Sa^v^uns bert niebt ohne SBicbtigEeit ifi, ber Unterftügung unb Sbeil* nabme aller oaterldnbifchen ©efcbicbtS* unb 2lltertbumSi freunbe angelegentlicbfi ju empf len. M.

Sag unter 9?o. 2 genannte 2BerE ifi für ben ©efcbichtSs febreiber Polens in beffen lefcter ©lanjepocbe oon bebeutens bpm 2Bertl)e, ba beffen 33erfaffer barin fein tbatenreicbeS, bewegtes ßeben oorfübrt unb mit bemfelben alle Sreigniffe unb Sufiänbe, an benen er irgenb 2lntbeil gehabt. Mufj freilich bi«n«4> unb bei Seadbtung feiner $)erfonlicbEeit bie fichtenbe Äritif nicht bet ©eite gefchoben werben, fo ba&en bagegen beibe Herausgeber, namentlich ber burch feine rühm»

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lidjen gcrf#unge_n gefeierte beutfefee Seatbeiter, bur# bei* gegebene 9ia#n>eifungen unb 3?ergtei#ungen anertannt gu* ter £2uetlen bte nicht auggebliebenen Snthümer berichtiget unb ba§ 33erfiänbniß beg jubem eine angenehme Siectüre gewa'hrenben 33u#eS bur#aug beforbert. SHucfft#tli# beS ©tilg üeranlaßte bie Ueberfegung, wel#e öon einem jungen SKanne beforgt würbe, ber fi#, wie aug ©. V I be§ 33or* worteS tyeroorgejjt, ohne 9?ücfft'#t auf bie (Sigenthümlichfeit ber beutf#en ©pra#e etroag ju jireng an bie 2£ugbruc?Ss weife beg polntfcfeen Sriginalg feielt # bem beg ^olnif#en unfunbigen Jperauggeber manche ©chmierigfeiten; inbeß be* lehrt eine nähere ®tnfi#t beg SSuctjeg, baß biefe alle glücf* li# befeitigt finb, unb bürfen wir baffelbe ben greunben ber ©ef#i#te jur fleißigen Secture empfehlen. 3.

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# v « n j ö f t f cf> e © p t a cfy e * ) .

1. Handbuch der neuem Französischen Sprache und Literatur zum Gebrauch für höhere Schulanstalten; enthaltend längere Proben aus den W erken von A n cillon , Mdine de S ta e l, Chateaubriand, Joseph de M aistre, L acrete lle , N apoleon Buonaparte, L as C’a se s , de Pradt, Segur dem Jüngern, Segur dem A eltern , Jom ini, Raymond de S e z e , Salvandy, F oy und L a Baum e. M it kurzen biographischen N otizen. Gesam m elt und herausgegeben von Karl Adolph M e n z e l . 3 . verm. und verb. Auflage. Bres­la u , Gosohorsky 1839. V I u. 394 S. gr. 8. ( I r t l .)

2. Kleine franj6fif#e ©pra#kh«, ober: (Srjtet Unterricht in ber franjofifcfeen ©pradje, für ©#ulen «nb jum ^Prioatunterricht, »on S. %• © chaffer. 5. »erb. unb toerm, 2lufl. ^annooer, |>ahn 1838. 8. ( t l | fgr.)

3. SleueS franjoftf# = beutfefoeg unb beutf# = fran§oftfcfeeö SBörterbu#. 33on S. S> © # affer. 2. Sh eil. £)eutfcf)s granj, 3. 2lb#eil. © — 3. «£>annom, $ahn 1838. gr. 8. (2 rtl. 5 fgr.)

*) 9?o- 2 «nb 3 »ou einem nidjtfdjlefifcfcen SSerfoffer.

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9?o. 1. ®ei einem |>anbbucf)e cr nfu<wn franjoftfdjeti ©»rae&e unb Literatur mirb man, um beffen 2Bert>) roürbi* gen ju fonnen, auf brei gigenfdiaften bie Äufmerffamfeit ju richten foaben: auf SEBabl unb 2(norbnung beg ©toffeg unb auf bie SRittet, bemfelben bei benen, für roeldje bag S3ucl) gcfcfjrieben ifi, ben leid)te)len unb nü|tid)flen @ingang ju uerfebaffen. SDafj bie Süßaljl beg ©toffeg in 9?o. 1 oor* trefflich fei, beroeifen bie intereffanten Ökucfyflücfe aug ben Sßetfen folcber ©drriftfleder, bie neben einer auggejeidjneten ©arftellungggabe in blü&enber ©praefte unb in lebenbiger 2tnfd;auung @reigniffe oorfüferen, roeldje auf bie (Seflattung ber neuefien Seit ben größten @inflitfj auggeübt baben. <55ei(lret'd)e Urteile über große Nationen, beren ©itten, ©pracbe, ©djriften unb ©cferiftfleUer,, ?Ketfeberid)te aug ab terer unb ber neuefien 3eit reijen unroiberfleblid) jum Sefen unb galten, obne ju ermüben, bie 2£ufmerffmufeit beg Sefenben in ©pannung. SBaS bie Änorbnung beg ©toffeS betrifft, fo oerbient ffe aUeg ßob, ba fte an bie ©pi£e fo(* cbe Äbbanblungen fleüt, bie ber ©pracfye unb bem Sn()alte tiad) ben leicfoteflen Eingang geflatten unb babei ein atlges meine# roiffenfctyaftlicbeg 5ntereffe barbieten. SQBie anjietjenD ificgnid)t, aug einem franj6fifd)en9Kunbe ein geiflreicbeg Urteil über Seutfcblanb, beffen ©itten, ©pracbe unb ©c&rift|Mer ju böttn unb gerechte Änerfcnnung ber S3orjüge, beren fid) bie beutfc&e ©praefte, ber franjoftfefcen gegenüber gefledt, erfreut, in ben ©Triften einer granjöfin ju ft'nbeni &e- jieigert rot’rb bag Sntereffe burdj 33rud)flüife aug ßfyateaus brianbg ©djriftenj unb jrcar burd? bie berrlidje 35arfle(Iung ber Steife beg ®uborug nad) Äegppten unb ©tjrien unb fei« tieg SufammentreffenS mit bem Eremiten $aul in ber SBüfle; ferner buref) bie geifireidje ©arfMung feiner Steife üon $a* rig nacb Serufalem unb beffen Umgegenben. Sie ©ebiibe* rung ber SSartfyolomaugnadit aug ber ®efcf)id)te granfreidjg »on Safretelle, 58rud)flücfe aug 9tapoleong 2)enfnn‘irbigfeis ten, Napoleon# Stücffebr aug Stufjfanb naefe SBarfcfcau, aug ben ©ebriften eineg ©ominif oon Orabt, ©arflellungen au§ ben ©diriften ber beiben ©egür, ferner «ineg Somini über 2ubn?ig X V I. 5£ob, bie Stebe be# 9tat)munb de S eze (D eseze) »or bem ßoneent jur 33ert|eibigung Subroig X V I., ©c&iU

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terungen bet üßcr ällniffe beg fpanif#en ©übamerifa jum SJfuttetlanbe, aug ben ©c&riften oon ©aloanb», enbli# jsDarjlcIIungen au8 ben ©#riften oon got) unb gabaume erhalten fortroätyrenb bag Sntereffe am Sefcn, wel#eg ba; . tut# no# erboset roirb, baß biefe Sarftellungen bie neuejle §3lütbe ber fran§oftfc|)cn ©pra#e enthalten unb niefet a(ls gemein befannt finb. Sn $inft#t bet Mittel bat bet per» öitggeber ba, roo bet ©cgenjianb ober bie ©pra#e eine ©#roierigfeit entgegenfiellte, bet 2£ugbrucf einen Soppelfinn ju enthalten fefeien, bur# grünblicfee ©a#* unb ffiort trfldrun^ bie ©#wierigfeiten befeitigt unb jroar #eifg bur# SSemerEungen junter bem ÜEeyte felbji, tbei(g burefe einen 9?a#trag oon 2lnmerfungen. 9lut jmei ©teüen würbe 9?ec. onberg erflärt feaben, unb jroat bie elliptifcbe9)t)rafe (©.225): „Quant aux intentions morales [quel seraj le moyen de s’y retrouver en supposant meine de la bonne fbi dans les narrateurs?“ b. Unb mag bie fittli#en 2lbftd)ten betrifft: wel#eg wirb bag Spittel fein, ft# batin jüre#t ju ftnben, wenn man fogat 2lufri#tigfeit in ben ßefern ooraug* fc£t? benn unmittelbar barauffelgt: E t que sera-ce s’ils sont mus par la manvaise foi, l’interet et la passion? b. i). Unb wie wirb eg fein, wenn fie beflimmt w«ben bur# Unaufri#tigfeit, (®igem:ug unb SJeibenfcbaft? ©. 356 3.19 ». o. bürfte outreguidance ef)er mit outrecuidance (83er* tneffentjeit, Sollfü&n&eit) ju oertauf#en fein; benn algbann befäme bet ©a£: S ’il ent echappe alors k sa ruine, son inflexible outreguidance [outrecuidance] lui eut fait trouver ailleurs Baylen et Moscou“ ben ©inn: SBenn er bamalg feinem Untergänge entgangen rodre, fo l)dtte ifcn feine unbeugfame £oUM#n&eit anbergroo B. obet M. ftnben laffen. Outreguidance aber l;at 9?ec. in einem 1838 in $artg gebrueften Sejcifon, foroie in anbern »erge; beng gefu#t; au# bürfte ber 2£ugbrucf „ein unbeugfameg geitfeil" ju gejnmngen fein. 3u SBerbefferungen bei einer neuen Auflage geboren: a) bie bohlte, alte unb neue, ©#reibart faibles unb affoiblies ©. 80 unb befenberg bie ber bi(lorif#en Seiten pourrait, faudrait ©. 50; c’etoit unb c'etait ©. 173 u. 174 3. 6 u. 3. 22; croyoit unb croyait ©. 177 3- 3 u. 11, bie übrigeng no# einige SÖZat

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»orfommt; b) einig« nidE)t bemerkte Srucffehler: © .913 .3 ; ©. 158 3. 23; ©. 169 3- 33; @. 170 3- 27; ©. 3553, 1 u. 2, l)r . 2tbr. .Kocher.

9fo. 2. Sebürfnifj unb gurtjitge Umfidnbe, oorjügli# aber bet roohlfeile 9)reiä haben oorliegenbem Suche eine mieberholte Auflage »errafft, ohne bafi ©toff unb gorm eS befonberg empfehlen. 3J?ängel mancherlei 2lrt finb an ihm ju rügen, ©o ifi bie golge ber Stebetheile fo oerfcho* ben, bafj bie Sergleichunggfiufen hinter bie Pronomina, bie 34lroorter oor bag ©ubfiantio gefegt unb bei ber &froäh= nung beg 9Jebefa£eg bag present oon etre unb avoir oot ben ffiefiimmunggmortern beg ©ubfiantioS, ju benen bet Serf. 2£rtifel unb Pronomina rechnet, aufgenommen finb. Sie ohnehin fpärlic cr» Regeln ft'nb theilS mangelhaft, theilS unbeutlich. ©o lief) man ©. 18 ?io. 4: 50?an _fe§t hinter etre ein adjectif, i)inter avoir ein ©ubfiantio; ferner ©. 31 SJto. 3: Sag unbefiimmte ?)ronom en oertritt alle ÄafuS mit Äugnahme beg SatioS; fobann ©. 35 9io. 4 : 2£uf ben ßomparatio folgt bie ^artifel ober Äonjunftion que alg, unb roenn que wieber ein üöetbum l)tnter fiel) hat, fo rnujj btefeg ne bei ft# haben, nur nicht hinter au ssi, si, autant unb tan t, ohne babei ju ermahnen, bafj ber erfie ©ajj ni#t oerneinenb fein bürfe. @nblt# heißt e§ bafelbfi: golgt eine 3<#l, fo de f“ * <lue S 'W i °&ne 5« er* mahnen, bag biefeg 3af)l>t>ort nicht ©ubjeft beS mieberbol* ten ober $u mieberl)olenben SerbS fein bürfe. grembartig if i® . 37 ber luSbrucf: „S ie «Pronomina ber ©ubfiantioe." Son bem ©ebrauche ber Seiten, Sftobi unb ^artijipieni fommt beinahe ni#tö oor. — Sag Söejie an biefem Suche, bag in ber £anb eineg tüchtigen Sehmg allerbingg brauchbar fein Jann, finb bie UebungSfiücfe.

9io. 3. SBeit anberg oerhält e S fi# mit bem ^ifon oon bemfelben Serf., in melchem eine folche ©ebiegenheit entgegentritt, bafj man mit greube in bemfelben lief}. @S ifi ein bur# oieljährigeS Sammeln, burch oieleg Sefen unb fleißige Sichtung gereifteg 2Berf, reich an miffenfchaftlichen, btfönoerg geogvaphifchen unb te#nifchen Benennungen. Sie Serben mit ihren SKeftionen in mannichfaltiger Serbinbung unb 2lnmenbung, bie gülle bet Sbiotigmen, bie SieichhaW

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tigMt bei fo mäßigem Umfang?, bie nur burd) eine üo t[)ci!i)afte Defonomie beg fronen DrucfeS erzielt werben fonnte, jeictjnen e§ t>or vielen ßerictg aug, wag 9?ec. fefeon oon ben uorangegangenen Steilen ä« bewerfen ®elegenl)eit batte.

P h .

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Sie Qi'ifenqueClcn ju Gubowa in ber ®raffcf)aft itl ^^Vfifaltfdjer unb mebijtnifcfjer >inffd)t bargejMt Bon Dr. Sari Sweite burebaug umgearbeiteteMflage. Sßit einer 2lnfid)t oon ßubowa. SBreglau, bei

' ® . >}}. 2£berboIj 1839. X u . 154 ©. gr. 8. ©ei). 22£fgr. ©ollte ba§: „Habent sua fata“ nid)t, wie eg fdjeinf,

eon allem Untermonblichem gelten: fo gilt eg minbefieng »on ben Heilquelle11 gemiß nicht weniger, alg oon'ben Suchern, unb ßufcowa giebt bacon unter anbern aud) einen fef)r über/ jeugenben SSemetg. Sdngfi ifi eg alg eine ber beerlicbfien gifenquellen ©eutfdjlanb'g, bie in nicht feltenen gäüen felbfl Pvjrmont »orjugie en, öon allen 2lerjten anerfannt, unb fchon

Dör beinahe einem halben Sabv^unbert fang unfer Sleubecf: „SBa§ (gebend ic!)) ©einer, (Subowa,

Seren erfrifrfjenbe glut au8 fteben SSünbungen berflrömt? 4?unb«te fennen fie ja »on ©ilefienS bteSeren ©ebnen, Rimberte, twctdjc ben Urnen ber «Rrjiufe Sugenb unb grobftnn Sämtlich entfetjopfen, unb neu t>ie SSÖelt, unb entoolEter begrüßen; . mnfcerte kennen fie ja »cn ©tlefun§ roftgen £t>d)tent,®eneit ber gluten Ärgflalt, bie purpurnen tfiern tmrcfiffromenb, Kläret ben » lit f unb ben Semantglanj ber #ugen erneuet."

grdgt man aber bei bem Men, wie eg ftch mit ber gre= quenj beg (üubower 33abeg öer&alte: fo ergiebt ftd) aug ber Antwort, bag biefe grequenj, im 23erhältniffe &um Sefudje anberer, felbjl fchleftfdjer, SSaCer, beinah gering ju nennen, aud) oon einer früher erreichten |)6be l)erabgefunfen ifi, unb biefe £batf«d[)e erfdjeint wieber um fo auffaüenber, al§ biefeg ©infen nicht in ben Beitraum unfereg 3ahrl)unbert§ fallt, in welchem ber entjünblicf;e ßhavafter ber .KvanfbeU ten ber henfebenbe war, fonbern in jenen Seitraum, in wel< efteman bie ©teile biefeg ßharafterg ber neroöfe, noch jefct »orwaltenbe, getreten ifi, »on (Stfenquellen alfo am häufig* fien gute ©ienfie ju erwarten waren. Sn Gsubowa’S 9Jian< gel an jwecfbteuli en Änjhlten ju bequemer Aufnahme bet

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ffiabegdjie fann bet ©runb icnct im ©anjen getingen gxe* quenj riebt gefunben »erben, obwohl über blefen Sftangel no# für lid) öffentlich geflagt worben ifi. Senn angenoms men, baß biefe Klage uneingeftbränft gegtunbet wäre: fo iji boeb jebenfaftg im Saufe ber 3eit nic&t weniger, fonberit mehr für jene Äufnatyme ber ©äjie gefdEjefeen (©., b. »orl. ©#rift, ©. 8 folg.), alg früher, «nb benno# iji (abge* feben oon ber grequenj beS eben oetfloffenen ©ommerS) bie 3«bl < ber SSabegdjie in bem Saufe eben tiefer 3eit ge* funfen; übetbkS giebt e§ viele 23dber, in benen oon @oms fort bet ©dfie wenig ober gar niebt bie SRebe fein fann, unb bie ficb barum boeb (man benfe nur an ©rafenberg!) eines» fet)r jablreicben SSefucfeeS erfreuen. 9locb weniger aber fann jener ©runb in bet 9)erf6nlicbfeit ber 2ferjte oon Su» fcowa liegen; benn abgefeben baoon, baß baS 2fmt beä $Brunnen=2lrjtcg in 6. »erwaltet würbe big 1829 »on Äneiß« Ier, beffen wobloerbienter 9iuf alg praftifeber 2trjt no# lange fortleben wirb, ju beffen 3eit aber niebtäbefiomemgee jenes ©infen ber grequenj bereits feinen 2lnfang nabm, feit 1830 aber »on bem 33erf. ber »orliegenben ©ebrift, ber, rii#t weniger allgemein geartet, alg fein 23orgdaiger, an @ifer für bag SBobl feiner Pflegebefohlenen oon feinem 2}runnen = 2ltjte übertrojfen werben fann : fo will i# gern einrdumen, baß ber berühmte ober beliebte SJlame eineS S3runnen = 2frjteg ber Heilquelle, bie er fpenbet, manchen Kranfen juführen fann, aber ni#t umgefebrt, baß jemalö «ine Heilquelle gemieben würbe, weil ber 2lrjt, ber ihr »ot/ jiebt, wenig Vertrauen genießt. SOJanetinnere fich, baß eg febr befuebte Sdber giebt, bie nicbtgbejioroeniger mit einem ganj unbrauchbaren 2trjte, man fann wohl fagen, behaftet finb, ober eg lange 3eit binbutcb waren, unb baoon ftnbet nun gar binficbtlicb ßubowa’S gerabe bag © egentheil jiatt.— SÖJag nun aber ber unS nicht einleucbtenbe ©runb, weSbalb (Subow« gerabe, im 23erbdltniffe gu anbern f#lefif#en »Quellen, wenig befu#t wirb, liegen, worin et will: bei ber Unldugbarfeit bet Shatfache iji bem SRec. zweierlei in neuejiet Seit erfreulich gewefen: ber häufige äÖefuch »on Qurgäfien, beffen fid) ßubowa im ©ommer b. S. erfreut fyat, unb bie (Sifdjwumg ber »orliegenben ©c^rift; unb

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wollte man bem (Srfieren barum etwaS »on feinet günfiigen Sorbebeutung bet balbigen SJücffebt jenet 3eiten, in benen ßubowa ein febt befu#tcS Sab war, abfprecben, weil bie auggejeicbnet f#6ne Witterung biefeS ©ommerS wobt alle Säber ungewöhnlich gefüllt bat: fo mochten wir bagegen gern bie genannte ©#rift alg einen Sürgen bafüt anfeben, baß in Setreff biefeS HeilquelleS bie öffentliche Meinung balD einigen allmählich eingef#li#enen Sorurtbeilen, na# benen bie 8uft in 6. ju raub iji, ber S3runnen ju erbigenb,u. bgl. m., entfagen unb bie fragliche Quelle wieber in ihre »ollen Siechte alg Heilmittel «tnfegen wirb. 2BaS ber 23erf. für biefen3wecf hattl;unWnnen, bat«» feinen Kollegen, wie feinen Äranfen, gegenüber, feit Antritt feineg 2fmteS in je« ber, au# in literarif#er, Sejiebung rebii# getban, unb eS gebührt ihm fogar in legtgenannter fiinfity felbfi »or fei* nem »erbienjiöoüen Sorgänger offenbar ber Sorjug. Sie »orliegenbe ©#rift beweiji bie§ na# allen feinen in drjtli* #en3eitf#riften »orangegangenenSRittbeilungen überßubowa »on feuern. 25er Serf. nennt bie ©#rift eine jroeite TCuf* tage; fautn iji aber biefe üßenennung paffenb, ba ni#t bloS baS Sü#lein in biefer fogenannten jroeiten 3luf* läge nalje an bunbert ©eiten mehr enthält, alS in ber erjien, fonbern au# in ber Shat nur einzelne ©teilen bet neuen mit ber alten übereinfiimmen. 9?ur bet legte, biä; tetif#e, 2lbf#nitt iji eine wahre jroeite Auflage. SaS ©anje jerfdllt übrigens in otet lbf#nitte: Ser erjie eror; tert na# topograpbtfcfecn (©. 2) unb gef#i#tli#en (©. 5) üftotijen über ßuboraa unb na# Angabe bet jum Sabe ge* borenben ©ebäube (©. 9) bie pb*)ftföen unb cbemif#en Üt* genf#aften biefer Heilquelle (©. 11). ©er jroeite ifi ben SBirfungen beS ßubower SrunnenS auf ben SrganiSmuS uno bet bur# fie beroorgerufenen 9?ü(fn>irfungen beffelben gtwibmet. (©. 23. — SaS legte Cüapitel biefeS 2tt>* f#nitteS würbe 9iec. jum legten Kapitel beS folgen* ben gema#t haben; wo eS aber au# feine ©teile ftnben mag: immer würbe eS ärjtli#en Sefern anjitbenb fein, wollte ber Serf. mit no# größerer ÄuSfübrli#feit bie Se* bin^ungen erörtern, unter benen man#e (#einbave ©egen; anjeijen bet Ctubowex fi.uclle aetabe te#t embtinäli#e itn<

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jeigen tym Änwenbung werben, Erörterungen, bie burch er; Iduternbe ein-gelne Ävanfijejtäfaüe hoppelt beleljrenb werben würben). 3m britten, längfien, Äbfchnitte füf)rt uns bet 33erf. burct) bie ©allerie ber Äranfheiten, weldje untet Sor; auSfefcung ber gegebenen allgemeinen SSebingungen i re £>eb lutig t)on (Subowa erwarten bürfen (@. 66), unb bet bie (Schrift befchliejjenbe oterte 2£bfd)nitt, ben fein 83runnengaß *>on @ubowa unbehelligt laffen batf, giebt bie erforberlichen SSorf riften über 2lüe§, mä bie paffenbfle Seit jur 33abe* reife, bie Vorbereitungen jutßur, ba§ Srinfen unb Saben felbfi, ba3 fciätetifche Verhalten währenb unb nach bereut, fo wie bie ©auer berfelben betrifft. (0 . 139 -r Sie 140 ermahnte Erfahrung möchte bem allgemeinen ®runbfa|e vüo I feinen Eintrag thun, nach welchem 9?en>en?ran?e ftd) bei fühlet unb zugleich feuchtet ÜÜBitterung am fcfelecfetefien befinben, unb auch S3runnen;@uren auf fie bei niilber fon* nigec SBitterung am wohtthatigjlen wirfen.) @in Ztnhang (©. 153) enthält bie greife bet ©aber, ber SBohnungen unb be§ <§ffen§. 9lec. tragt fein SSebenfen, bie in Siebe ftet;enbe ©d)rift ju ben beffen if)tn befannten SSrunnen« ©driften ju jafekn» unb zweifelt baher nicht, bafj ber zn>ei= ten Auflage eine britte feiner Seit folgen wirb, gut biefen gall aber möchte» wir wofei wünfchen, bafj ber SBerf. — wie eä einfi ber oielge[chä(ste 2>tel in Betreff ber @mfer £luet!en gettjan — jwei ©Triften übet ßuboma liefern unb «ine berfelben ben Äerjten, bie anbere ben Sftichtärjten, bes fjimmen mochte. .Stein ©egenjianb fommt in ber »orliegen* ben «Schrift jur ©prache, ber nicht Sebeutung für ben Ärjt hatte, feiner, oon welkem bet 3 id)tavjt unterrichtet ju werben fich gern befcheibet; aber anberö wirb bet S3erf. übet jeben ©egenßanb fdjrei&en, SWancheö wirb ausführlicher be* fptochen, 2(nbere§ furzet angebeutet werben k ., je nad>bem bet 23erf. ju feinen ßollegen ober ju 9lichtärzten fpricht, waS namentlich »on bem erwähnten britten Äbfchm'tte gilt, in weidjem aud) zahlreiche ÄranfheitSfatfe, in benen Suboroa 23oräüg(id)eS leijiete, unter Slennung beg Ärjteä, weichet ben Äranfen nach G. gefanbt, mitgetfjeilt werben. — <Soü- ten fich ber Ausführung biefeS 33orfchlage§ äußere ?nbernt|Te entgegeujMm: fo jMen wir bem Serf, anheim, bei bet

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brttfen Auflage feiner 6#rift auefrfjließficf) Slidbtätjte im 2fuge iü bemalten, imb na#, wie oorT in drjtli#en Sour* nalen ölleg bagjemgc ßuboma SSetrcjfenbe nieberäulegen, tt>n§ in gewiffen äBejiebungen nur eben bie Xajte angelt, unb nur Oor einem arjtli#en publifum eine »oflfidnbige 2luSeint anberfe ung gefiattet. — Sie 33erlaggfcanblung iji in #rem SSejlreben, bie ©#rift ju einer willfommnen ©abe für baS 9>.ublifum ju ma#en, hinter bem SBerf. ni#t jurücfgeblie; ben, inbem Rapier unb Srucf fefcr anjlanbig finb, unb bie beigefügte ©teinbrutftafel bie einjefnen jum iöabe gehörigen ©ebdube, fo wie bie liebli#en Umgebungen, @ubon>a'g fefjr beutli# erfennen laßt. (S, g. Ä lofe.

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£ i t e r a r t f cf> c 91 o 11 j c n.Sie in ©#afftyaufen erf#ienenen ÄBriefe üon So&ann

». SMüer, berauggegeben oon 3Kaurer*(5onjiant, mit einem 33oraorte oon gtbr. £urter (1. S3b. 1839. 8. ©upplement ju gflüller’S SBerfen), roel#e ni#t S3tiefe »on 9Jf., fon* bern an 50?. enthalten unb benen no# 3 anbere fBänbe na#folgen follen, ft#ren auf ben erflen 222 ©eiten Sßrtefe t>on ©enfc oor, tt>el#e für bie @ef#i#te beg franj6ftf#= öjlemi#if#sruffjf#en ffriegeä von 180b fco#)! mtereffante Beiträge liefern. Unter biefen Briefen iß jebo# ber eine (bat. SJegenSburg, 1790) ni#t bon ©enfc, fonbern von bem fcamaligen preuß. ®efanbf#aftS;©efretdr am 9iei#gtage®anj, n>el#e 23ern)e#fe(ung um fo lei#ter mogli# n>ar, aß ©enfc’ SJame in biefer Srieffammlung immer ofcne t gebrutft oor# fommt, alfo au# woljl in ben JSrtefen fo gef#rieben iji. — Sie £erauggabe „fleinen latein. unb beutf#en ©#rif» ten üon Zubotpt) Si|Ten. Sfebft biograpl). Erinnerungen an Siffen" (©ottingen, 1839. L X I I u. 446 @. 8.) ifi oon gr. Styierf# , §. ©. SBdtfer unb Ä. £>. SJiüüet beforgt roorbetr. Sn ber @inleitung befpri#t STbierf# baS Sufammenkben mit ®tffen auf ber ©#ulpforte (1798 f.), 2BeItfer (M t bte S5eflrcbungen beffelben alg Se&rer unb ©#riftf}eller bar, S ftü ller enbli# ergänjt bag oon feinen beiben greunben ©e=> fagte unb beurteilt bie p&ilologii# * aflbetif#e £ermeneuti? unb <Mlärung£ftmji Siffcng, worin berfelbe a#tungSroert&

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bajianb. — £>ü ©cl;rift: ©ebete für cfcrifÜidje SÖolfSfcbu« len, tiebfi einem 2£nbange oon ß. Heinrich (Hatte, 1838.8.) ijl mit einem Sßormorte oom ßonftfiorialratb $rof. Dr. Sb o* lucf begleitet. — Sn 23re§lau erfcbeint feit bem S. 1837 bei Sdjletter eine polnifcfee Ueberfefcung§=33ibliotbef bet rö* mifcben dlafftfer «. b. £ .: ßiblioteka klassikow La- cinskich, rcooon bi# jum Dct. 1838 brei 33dnbe in 8. bie «Preffe oerlafTm haben. 25er erjle 2beil, ben wir ein= ufeben 23eranlaf[ung genommen, enthält bie 23riefe beö

jungem flin iuS, oon Stoman Bfolecfi treu unb gut über* fe&t. ©er ©rünber biefer auf 24 SSdnbe berechneten Samm* lung, wclcbe bie SBerfe be$ SEtbuU, ^roperj, ßatull, ßato, ffiitruö, PliniuS b. £luintilian unb SJarro enthalten foU, ift ©raf (Sbuarb 3?acjpnSBi; ber $Pancfoufefcbe lat. Seiet ifi beigebrueft. Söon bemfelben Verleger erhielten mir eine anbere ©ammlung in polnifcber Sprache u. b. SE.: INovva Bibliofeczka poswi cona dzieciom i inlodym Pa- nienkom przez autork^ Pamiaj.tki po dobrey matce. T . I. (Historya swi^ta). 2luct) u. b. Zycie svvi tey Elzbiety krolewney W^gierskiey, Xi<jzney Turyngii przez etc. Tom lt. Powiastki etc. 2lucb u. b. 5E.: Powia- stki, Powiesci, i komedyyki moralne. Przez etc. w Wroclawiu. 1837 u. 1838. 203 u, 218 S. 16. 9?ebfi 1 Sitfeogr. 33iS jurn £ct. 1838 finb oon biefec ©ammlung 5 SBänbcben in ben SBuchhanbel gefomnien. Äufjerbem hat biefelbe 58erlag§hanblung üeroffentlicht: Zy- cie i przypadki Faustyna Felixa na Dodoszach. Do- dosinskiego wydane przez Edwarda Rasczynskiego. 2 Vol. 12; ferner Sen, powiesc oiyginalna przez Naszberga, unb Podrecznik praklyczny zawieraj^cy srodki poznawania i leczenia chorob psow etc.; enbs lieh 1840: Dziela Aloizego Felinskiego. Wydanie nowe. Tom I. II. 307 u. 279 S . gr. 8.

S D t u t f f e l M® * - © 188. 3 . 16. 17 if i bie Slngabe t>c8 © ritäfeb lcrS ju ttlgen.

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