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TRAIL6/2012 Leseprobe

Date post: 13-Mar-2016
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16 Seiten Leseprobe der 100 Seiten starken Ausgabe 6/2012 von TRAIL
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16
NOVEMBER DEZEMBER 6.2012 4 198203 604500 06 WWW.TRAIL-MAGAZIN.DE TRAIL MAGAZIN 6 KÖNIGLICH WILD TRAILRUN-ADVENTURES IN WALES UND LONDON CITY LAUFSPORT-MAGAZIN NR. 1 FÜR TRAIL-RUNNER SCHUHE TRAIL SUPERSTAR KILIAN JORNET IM INTERVIEW 7 NEUE STIRNLAMPEN IN DER PRAXIS IN-EAR- KOPFHÖRER FÜR TRAIL- RUNNER GETESTET! BERGAUF, BERGAB, WURZEL & MATSCH SICHERER LAUFEN! RENNEN WIE DER SÄBELZAHNTIGER 6 CITYTRAIL SALZBURG / NEUES HERZFREQUENZ-TRAINING / IKER CARRERA 13 TIPPS FÜR TRAIL- BEGINNER! SÄCHSISCHE SCHWEIZ: KLETTERSTEIG & SINGLE- TRAIL-WAHNSINN REVIERGUIDE WETTERFEST UND VIEL GRIP: 12 MODELLE FÜR EINEN SCHLAMM-HERBST COLORADO/USA TRANSROCKIES-RUN DER REPORT! 16 SEITEN VON 100! DRUCKFRISCH AM KIOSK ODER ALS ABO AB DEM 12. OKTOBER LESEPROBE 4,50 EUR
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Page 1: TRAIL6/2012 Leseprobe

NOVEMBERDEZEMBER

6.20124 198203 604500

06

WWW.TRAIL-MAGAZIN.DE

TR

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ZIN

6

KÖNIGLICH WILDTRAILRUN-ADVENTURES IN

WALES UND LONDON CITY

LAUFSPORT-MAGAZIN NR. 1 FÜR TRAIL-RUNNER

SCHUHETRAIL

SUPERSTARKILIAN JORNETIM INTERVIEW

7 NEUESTIRNLAMPENIN DER PRAXIS

IN-EAR- KOPFHÖRER FÜR TRAIL-RUNNER GETESTET!

BERGAUF, BERGAB, WURZEL & MATSCH

SICHERER LAUFEN!RENNEN WIE DER SÄBELZAHNTIGER

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13TIPPSFÜR TRAIL-BEGINNER!

SÄCHSISCHE SCHWEIZ:

KLETTERSTEIG & SINGLE-

TRAIL-WAHNSINN

REVIERGUIDE

WETTERFEST UND VIEL GRIP: 12 MODELLE FÜR EINEN

SCHLAMM-HERBSTCOLORADO/USATRANSROCKIES-RUN DER REPORT!

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AB DEM 12. OKTOBER

LESEPROBE

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Page 2: TRAIL6/2012 Leseprobe

3.2012

WALES 6Unser Reporter war auf der Suchenach echtem Fell-Running.

trAnSrockiES-run 12Gleicher Sport, anderer Style:2 TRAIL-Leser in Colorado. JournAL 18Muskelfaserriss, Iker Carrera, Events, Pflichtausrüstunng ...

SchuhtESt 308 Trailschuhe für Herbst- undWinter im Praxistest.

trAiL-StirnLAmpEn 38Wir haben 7 Lampen von 55 Eurobis 350 Euro getestet.

kiLiAn JornEt 44Ein Interview mit dem bestenTrail-Runner der Welt.

trAiL-tEchnik 50Wir zeigen dir wie du auf allenTrails richtig läufst.

citytrAiL in London 56Während der Olympischen Spielewaren wir auf Trailsuche.

rEviErguidE 60In der Sächsischen Schweizfanden wir Traumstrecken.

EvEnt-rückbLick 2012 66UTMB, Transalpine-Run, Mountain-Man, Leadville 100, ...

4 / 5 TRAIL-MAGAZIN.de

trAining 74Wissen wann man wirklich fit ist mit der Herzfrequenzvariabilität.

trAiL-SzEnE ArgEntiniEn 76Markus Rössl berichtet uns von der Trail-Szene in Argentinien.

SALzburg 80Die Untersbergrunde ist schwer,steil und belohnt mit Panorama.

dEr krASSE koch 90Thomas Reichl kocht irre gutund läuft schnell auf Trails.

KrissMoehlRekordlauf 88Praxistest 86KopfhörerimTest 27DINGEDIEMANWILL 96TagestrailProvence 98

S.44KilianJornet:DasSuperstar-Interview

S.6078SächsischeSchweiz:EinRevierguide

68BesuchbeiBerglauf-ChampJonathanWyatt

inhALtS.80 CitytrailSalzburg:

IrreBergtrailsdirektbeiSalzburgCity

S.6Wales:aufderSuchenachFell-Running!

20126

S.30 Wirhaben8Trailschuhegetestet,diesichfür

einenmatschigenHerbstinteressieren

TRAILABOfür2012 94IMPRESSUM 97INHALT 4EDITORIAL 3

S.38Gelaufen:7StirnlampenfürdenTrail

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Visio FL – arcteryx.com

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citytrAiL / FREIBURGTEXT: DEnis WischniEWskiFoTos: sTEphan rEpkE

16 / 17 TRAIL-MAGAZIN.de

EvEnt / GORE-TEX TRANSROCKIES RUN

Das oft ernste und überstruk-turierte Leben eines Ausdau-ersportlers endet hier nach Zieleinlauf mit einem lifestyli-gen Zusammensein im Camp. In dieser Zeltstadt geht es sehr kommunikativ zu, man trinkt ein paar kalte Biere, verdrückt noch vor dem offi-ziellen Abenddinner ein paar Burger und überhaupt muss man sich schon sehr dämlich anstellen, um hier nicht sofort in ein Gespräch verwickelt zu werden. Dass am Ende des RUN3 mit Max King der derzeit beste amerikanische Trail- und Mountain-Runner gewinnt, unterstreicht die hohe Qualität des Teilnehmer-feldes. Dennoch findet man hier neben echten Profis auch blutige Anfänger. 67 Mädels und 52 Kerle finishen nach 3 Etappen in Red Cliff. Solch eine Statistik ist in Deutsch-land momentan undenkbar – ein attraktiver Wunschgedan-ke bleibt es dennoch.

Der RUN3 des GORE-TEX TRANSROCKIES RUN ist auch die Story des Japaners Fujio Miyachi. Der 30-Jäh-rige kommt zusammen mit seiner Frau in die Colorado Rocky Mountains. Sie war lange seine Freundin und die Plagerei auf Höhen zwischen 3000 und 4000 Metern ist für den schnellen Mann aus Ping Tung die Hochzeitsreise. Fu-jio rennt und seine Frau be-wundert ihn. Der Transrockies 2012 ist auch die Sto-ry von Stephan Knup-fer. Der schmale Mann wirkt ruhig, überlegt und manchmal so, dass man fast glaubt, er hätte nicht so recht Lust auf das, was er da so tut. So sehr man das glaubt, so sehr täuscht man sich dar-in. Denn der 30 Jahre alte Schwabe aus Dit-zingen, der aus beruf-lichen Gründen lange in den Schweizer Alpen lebte und so zum ech-ten Trail-Runner wur-de, genießt jede Sekun-de hier. Nur während der ersten Etappe hat er Pech. Als der Start-schuss im kleinen Ort Buena Vista fällt, die insgesamt 350 Teilnehmer aus einem sehr

schicken, neuen Wohngebiet mit Vollspeed direkt in einen wunderschönen Bergtrail einbiegen und ihre Herzfrequenzen in schier ungeahnte Höhen katapultieren, wird aus Stephans Vermutung blanke Realität. Sein Teampartner, der Kanadier Marcelo Lafuente – ein lustiger Vogel, der immer redet und alles über die internationale Trail-Szene und die neuesten Pro-dukte weiß – ist nach den ersten Sekunden im Anstieg weit hinter ihm. Das Team Knupfer/Lafuente harmoniert nicht. Ste-phan wartet an diesem Tag viel auf Marcelo und ihm wird bewusst, dass die Team-Mate-Börse des Veranstalters im In-ternet zwar gut, aber für ihn letztlich nicht das Richtige war. Die beiden einigen sich in den kommenden Tagen darauf, ein-zeln durch die Rockies zu laufen. Stephan weit vorne. Marcelo

weiter hinten.

Das ist die HöheDie Rocky Mountains sind faszinierend. Es ist pure, wilde Natur. Nach Sonnen-untergang verwandelt sich die Hitze des Nachmittags rasend schnell in eine küh-le Nacht. Wenn am frühen Morgen die Meute der Teilnehmer aus ihren Zelten kriecht, eingehüllt in Daunenjacken und mehreren Schichten Kleidung, hängt dünnes Eis an der Außenhaut der Zel-te. Sich in der Nacht warm zu halten, einen festen Schlaf zu finden, ist eines der Geheimnisse für ein Finish und ei-nen guten Lauf am Tag. Während der ersten beiden Etappen wird die Höhe das größte Problem der meisten. Leu-te, die vom Meeresniveau anreisen und erst unmittelbar vor dem Start hier sind, schnappen nach Luft, rennen mit einer angezogenen Handbremse und Magen-problemen. Sind es beim Schwester-Event – dem Transalpine Run – die

massiven Auf- und Abstiege, die schweren und technischen Trails, die ein schnelles Tempo verhindern, so ist es hier die sauerstoffarme Luft, die Probleme bereitet. Laufbar ist hier

Abwechslungsreich:Die Colorado Rocky Mountainssind unberührte Natur.

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pflanzt, die High Society des Landes ihre Freizeit verbringt und der Dollar locker sitzt wie die Pistole. Diese vorletzte Etappe hat auch das Team Kurapkat/Go-erdes gezeichnet. Der Trans-rockies Run 2012 ist auch ihre Story. Beide arbeiten beim Ti-telsponsor Gore-Tex und sind leidenschaftliche Trailläufer. Jürgen Kurapkat kann die Bei-ne nun endgültig nicht mehr im Zaum halten. Er ist in der besten Form seines Lebens und sieht in dieser vorletz-ten Etappe eben auch seine vorletzte Chance, einmal aufs Podium zu laufen. Bislang hat es immer nur zu Rang 4, 5 oder 6 bei den Tages-abschnitten gereicht. Jürgen immer am Drücker und sein Partner und Arbeitskollege Patric im Schlepptau. Jürgen ist in diesem Duo der Stärke-re, hat viel trainiert, eine tolle Vorbereitung hingelegt – und Patric, der junge Papa? Gera-de mal zwei oder drei lange Läufe hat er hinbekommen. Der Lebensplan kam vor dem Trainingsplan und so wickel-

te Patric Windeln, schob den Kinderwagen, ... immer dann, wenn sein Kollege in den Ber-gen das Laktat explodieren ließ. Jürgen rennt 100 Meter voraus, fuchtelt mit den Ar-men, nimmt Tempo heraus und muss einsehen, dass er hier im Team läuft. Der Transrockies Run ist Mann-schaftssport, Teamgeist ist alles. Am Ende belegen die beiden den vierten Platz bei der Wertung 80+, sind stolz und keiner wird dem anderen böse sein. Der Transrockies Run schreibt viele Geschichten. Nach 6 Ta-gen sind – bis auf wenige Ausnahmen – alle im Ziel. In der piekfeinen Resortstadt Beaver Creek fallen sich die Helden um den Hals, erzäh-len dem Kamera-Team, dass das hier die beste Zeit ihres Lebens war.Juliane und Daniel haben es gepackt. Die junge Frau hat mit all ihrem Willen und ihrer Energie ihren Partner Daniel ins Ziel gepusht. Missy Ber-kel und Sue Lee beenden das Rennen in ihrer Kategorie auf Rang 2 und Missy denkt nur Minuten nach dem härtesten Lauf ihres Lebens über neue Ziele nach. Edurne Pasaban, die erste Frau die alle 8000er bestiegen hat, führt einen Journalisten ins Ziel und war sich nicht zu fein, hier weit unter ihren Möglichkeiten aufzutreten. Der ehemalige Olympiasieger im Biathlon, Frederik Schmid finisht zu-sammen mit seinem Sohn und offenbart uns, er emp-finde eine unendlicher Dank-barkeit, dass er das erleben dürfe. Der Transrockies Run ist ein amerikanischer Traum, der jedes Jahr im August Wirklichkeit wird. Alles ist hier möglich, und alles ein bisschen anders.„Anders“ ist manchmal gut – die ANMELDUNG für 2013 ist eröffnet!

coLorAdo / uSA

nämlich alles, die Trails sind soft und meist wie vom Reiß-brett gezogen. Wer gute Beine hat und gut in Form ist, findet den Flow, den man sonst ständig sucht und so selten findet. Juliane und Daniel sind aufgelöst. Nach 2 Etappen ist klar, dass hier die junge Frau die Hosen anhat. Sie ist bestens gelaunt, nicht einmal ein gerissener Schnürsenkel kann ihre Stimmung trüben, und völlig überwältigt davon, was da mit ihr geschieht. Sie spricht von der besten Woche des Jahres – Mitte August ein echtes Statement. Daniel hingegen hat den Wellnessbereich zwischenzeitlich etwas verlassen. Geplagt von defekten Teleskopstöcken und einer Zerrung am Muskel des linken Knies kommen ihm schlechte Gedanken in den Kopf. Zwar winkt ihn der Arzt mit einem absoluten OK zum Weitermachen, aber die Schmerzen! Er will jedoch unbedingt bis zum bitteren Ende laufen. „Und wenn mir das Bein abfällt!“, ist er sich sicher.In dieser Nacht pennen die beiden Studenten, die daheim, ohne ein Liebespaar zu sein, im selben Haus leben, mehr als 100 Meter über der Zugspitze auf der anderen Seite des At-lantiks. Die Zeltstadt der Transrockies-Runner liegt auf 3100 Meter am Ortsrand von Leadville.

Tag 5. Leidenschaft, die Leiden schafft Das Feld der wilden Runner ist kleiner geworden. Seit ges-tern fehlen die Einzelstarter des RUN3. Nun sind nur noch die Zweierteams unterwegs, die sich nach 3 schweren Etap-pen heute nach Vail fortbewegen. Der Kontrast zum Startort am Morgen könnte kaum größer sein. Bei 4 Grad sind sie in Red Cliff gestartet. Das ist ein Ort, der verlassen wirkt, der versucht, marode und brüchige Buden zu verkaufen, die of-fensichtlich niemand will. Am Mittag laufen sie in brütender Hitze in Vail ein – eben in diesem Ort, wo sich pompöse, nicht immer schönste, aber teuerste Architektur in die Berge

Anderer Kontinent, anderer Style:alles etwas lässiger.

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jouRNAL62012

24 / 25 TRAIL-MAGAZIN.de

koLUMnE

zusammen sind wir stark!In dieser Kolumne geht es um das Laufen in der Gruppe und ich beginne mit dem Satz: „Einsamkeit ist schön, in Ein-samkeit sterben hässlich!“

Jahrelang bin ich meine Trail-runde an der Isar alleine ge-laufen. Ich habe dreckige Rockmusik gehört, die Jogger und Spaziergänger analysiert und parallel über mein eige-nes Leben nachgedacht. Und da ich viel gelaufen bin, hatte ich auch viel Zeit zum Nach-denken. Viele – wie ich finde – wunderbare Ideen sind bei meinen Sololäufen entstan-den. Beispielsweise der Ent-schluss, nie mehr einen Ar-beitgeber zu haben ist beim „Alleinrumlaufen“ stetig ge-wachsen oder auch der Ge-danke, endlich ein Wohnmo-bil zu kaufen, das viel zu teuer ist, machte sich währenddes-sen breit in mir. Allein laufen – und denken – ist toll, Gesell-schaft täte mir aber manch-mal auch ganz gut.

Irgendwann schrieb ich dann also folgenden Satz in mein sehr öffentliches Facebookpro-fil: „Liebe Freunde, ich würde mich mehr als freuen, wenn ihr mich morgen, auf mei-ner Isar-Trailstrecke begleiten würdet.“ Startort, Startzeit und ein paar Details. 8 Leu-

te standen da. Ein paar da-von kannten sich. Wir rannten los, und die Truppe begann zu labern. Nach 5 Minuten waren alle vorgestellt. Nach 10 Minuten und den ersten Metern Trail-Untergrund löste sich eine Spitzengruppe, die gleich zu Beginn für klare Ver-hältnisse sorgen wollte. Nach 15 Minuten drehten 2 von 8 Läufern wieder um. Also rann-ten 6 weiter und blieben für weitere 15 Minuten sprach-los im anaeroben Bereich. Auf halber Strecke hatte das Ge-protze endlich ein Ende. Wie Königspudel stolzierte die re-duzierte Truppe in Richtung Ausgangspunkt zurück, er-zählte sich Geschichten von vergangenen Rennen, von am-bitionierten Plänen und von Sportuhren, Trailschuhen und den besten Laufstrecken der Alpen. Keiner der Sechs war fertig, alle waren frisch und einige davon wollten alleine noch eine Runde dranhängen. Ja, so war das.

Tage nach diesem Gemein-schaftserlebnis lief ich wieder allein am Fluss entlang, dach-te wieder nach. Als ich die Runde beendet hatte, stellte ich fest, dass ich viel länger als mit der Truppe unterwegs war. Und irgendwie empfand ich im Nachhinein, dass die Gesellschaft richtig nett war. Durch ihr Muskelspiel lockten mich die Typen locker und lässig aus der Komfortzone. Alleine so schnell zu laufen, fällt mir zunehmend schwerer. Aber wenn da so 5 Jungs vor mir den Speedbutton drücken, wird das Intervalltraining zum puren Spaß.

Also gab es tatsächlich ei-nen erneuten Gemeinschafts-lauf. Auf allen Vieren er-oberten wir den Gipfel. Die Sonne stand tief, die umlie-genden Bergen leuchteten in einem tiefen Rot, alles still,

alles friedlich und wir klopf-ten uns mit einem brüderli-chen Händeklatschen ab. Das gute Gefühl hier oben zu ste-hen, nach dem wir diesen lan-gen und steilen Bergtrail platt machten, verdoppelte sich für jeden von uns. Wir sammelten im ersten Schnee – der wie Puderzucker im noch grünen Gras lag – etwas Brennholz, entzündeten ein Lagerfeuer, bauten unsere Zelte auf und unterhielten uns unter dem matten, kalten Licht des Mon-des bis in die späte Nacht hi-nein. Was wäre dieses Glück für mich alleine wert gewe-sen, wenn man es mit einem Buddy teilen kann?

Doch es war mit meinem Bud-dy nicht immer einfach. Uphill und in den Bergen war er eine echte Rakete, da war er in seinem Element, fuhr die Krallen aus und legte los. Ich hechelte mit viel zu hohem Puls und einer gefühlt bluti-gen Lunge hinterher – stän-dig mit dem Gefühl furchtbar elend in Form zu sein. Auf flachen Passagen und sof-ten Downhills jedoch war er nach rund 100 Metern gan-ze 50 Meter hinter mir, nach 1000 Metern gar 500 Meter. Irgendwann hatte ich dann den Eindruck, dass ich ein besserer Bergauf-Läufer ge-worden bin und im selben Au-genblick stellte ich fest, dass mein Laufpartner schneller nach unten kam. Wir hatten uns gegenseitig dort gestärkt, wo wir offensichtliche Schwä-chen hatten.

Ich liebe es sehr, in guter Ge-sellschaft zu laufen. Ja, das hat viele Gründe: Alles Schöne um mich herum wird schöner, weil es andere Augen auch sehen und ich komme endlich aus meiner Komfortzone und laufe länger und schneller, als ich es alleine tun würde. Trail-Running kann körperli-

dEniS’ ches Verausgaben sein, kann Ruhe und Nachdenken sein, kann eine Therapie sein – oder ein Wettkampf unter Kumpels. Dafür gibt es 2 Möglichkeiten: Geh raus! Alleine oder Zusam-men.

VieleMenschentrageneinerhöhtesRisikofürOsteoporoseinsich–alleinzumweib-lichenGeschlechtzugehören,reichtdabeibereits aus. Deswegen sollte der Speise-planvonjedemMenschen–aberbesondersvondenenmiterhöhtemOsteoporoserisiko–MilchproduktewieJoghurtundKäseoderaber pflanzliche Kalziumlieferanten wieSpinat,MandelnoderHülsenfrüchteenthal-ten.DarüberhinausgehörtfetterSeefischaufdenTisch,dennerliefertdasnotwendi-geVitaminDauchinderdunklen,sonnenar-menJahreszeit.Dabeigiltjedoch:Vielhilftnichtimmerviel.OsteoporoseaktiventgegenwirkenDochnichtnurErnährungwirktsichpositivaufKnochenaus–auchSportregtdasKno-chenwachstuman.Abernicht jedeArtderBewegungeignetsichgleichermaßen.„Jeg-liches Training stärkt Muskulatur und Ge-lenkeundbildetsomiteineguteSturzpro-phylaxe, jedoch dienen zur Stärkung undAnregungdesWachstumsderKnochenbe-sondersAktivitäten,beidenenMuskelkraftaufdieKnochenwirkt.HierzuzähltnebenKrafttrainingauchTrail-Runnung.“

tony LÄuFt Für buFF!US-Trailpromi Tony Krupicka läuft fortan, wie auch Emma Roc, für den Multituch-Hersteller BUFF. Die spanische Firma hat sich nun neben Slacklinern und Moto-X Profis auch Trail-Runner geleistet.

FEttErFiSch AuFdEn tiSch

Page 7: TRAIL6/2012 Leseprobe

jouRNAL62012 SIE SIND DA.GET THE GRIP.

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INTeRVIeW MIT IKeR CARReRA, eLITe-uLTRATRAILeR

WiE gEFiEL ES dir bEim trAnS-ALpinE run? Ein EtAppEnrEn-nEn iSt nEu Für dich, odEr?Ja das war mein erstes Etappenrennen, ich habe mir vorher viele Fragen gestellt: Wie kann ich mich von Tag zu Tag erholen?Wie verstehe ich mich mit meinem Teampart-ner? Mit Philipp lief es von Anfang an su-per. Ich war ein bisschen besser vorbereitet als er, denn ich war ja bereit für den UTMB, während er gerade Urlaub machte. Also war mein größtes Anliegen, immer auf ihn Rück-sicht zu nehmen. Der Transalpine war für mich deshalb eine ganz neue Erfahrung, hin-sichtlich Teamwork und Erholung. Und es hat mir sehr gut gefallen! Die Landschaft natür-lich, aber auch das ganze Ambiente, die tägli-chen Starts in demselben Feld.

du hASt dEn utmb AbgESAgt. WAr diE vErkürzung dEr grund dAFür? Sind 100 km zu kurz? hAt-tESt du mit EinEm SiEg AuF dEr originALdiStAnz gErEchnEt?Es ging nicht nur um die Distanz. Ich hatte mich ganz auf den UTMB konzentriert die-ses Jahr und war perfekt darauf vorberei-tet. In dem Moment, als die Ersatzstrecke be-kannt gegeben wurde, wusste ich: Das ist nichts für mich. Einfach nur 100 Kilometer im Tal von Chamonix zu laufen, das hat mich nicht moti viert. Heutzutage verwechseln viele Orga-nisatoren die reine Entfernung mit dem „Sinn“ eines Rennens. Für mich muss ein Rennen ein-en „Sinn“, einen Grund haben. Es geht nicht darum, so viele Kilometer oder Höhenmeter wie möglich aneinander zu reihen. UTMB zum Beispiel ist die Umrundung des Mont Blanc. Das ist der echte UTMB. Wenn man einfach nur dieselbe Distanz irgendwo in der Gegend umherrennt, ist das nicht dasselbe. Dann fehlt dem Ganzen mitunter eben dieser „Sinn“, dies-er Grund zu laufen. Bei dem Rennen um die Su-perlativen kann man nur verlieren. Im nächs-ten Jahr bietet irgendeiner ein noch längeres, noch schwereres Rennen an, irgendwo.Ein Rennen braucht aber mehr als das, um in-teressant zu sein. Um auf den UTMB zurück zu kommen, ja mein Ziel war es natürlich, zu

gewinnen. Ich weiß nun nicht, ob ich es noch einmal versuchen werde, diese vielen Ab-brüche und Streckenänderungen sind so eine Sache. Ich muss sicher sein, dass ein Rennen stattfinden wird, wenn ich diesem meine gan-ze Saisonplanung unterordne.

biSt du EigEntLich Ein bEruFSSportLEr? Nein, nein, ich arbeite ganz normal! Ich arbei-te in einer Behörde für ländliche Entwicklung, das ist ein Vollzeitjob. Ich habe zum Glückdie Unterstützung meiner Freundin, denn ich muss die Wochenenden ausgiebig für mein Training nutzen.

in SpAniEn SchEint trAiL-run-ning Ein AndErES nivEAu zu hAbEn ALS in dEutSchLAnd. WiESo iSt ES bEi Euch So popuLÄr gEWordEn?Schwer zu sagen. In den letzten Jahren hat jedenfalls Kilian einen großen Effekt gehabt durch seine Popularität. Als Miguel Indurain so ein erfolgreicher Radsportler war, wollten auf einmal viele junge Leute Rad fahren. Kili-ans Erfolge haben sicher viele inspiriert. Auch haben wir viel Gebirge in Spanien, was dem Trailrunning-Sport zugute kommt. Letztes Jahr haben mir viele Leute gesagt, dass die Bilder vom UTMB sie motiviert haben.

du biSt 37 JAhrE ALt. biSt du AuF dEm höhEpunkt dEin-Er LEiStungSFÄhigkEit?Nein. Letztes Jahr war eine sehr gute Saison, aber ich hatte das Gefühl, ich konnte mich noch verbessern. Also habe ich mein Training und meine Ernährung umgestellt, um noch besser zu laufen, und Verletzungen zu vermei-den. Und es hat sich ausgezahlt. Ich glaube wirklich, ich kann mich noch immer weiter ent-wickeln. Wir werden sehen …

WAS Sind dEinE pLÄnE Für dEn rESt dEr SAiSon und 2013?2012: Ich starte bei der Diagonale des Fous. Ich war noch nicht dort, aber Kilian hat mir er-zählt, es sei fantastisch! 2013: Ich habe noch gar keine Pläne für nächstes Jahr.

IKERCARRERAwareinheißerKandidataufdenUTMB-Sieg2012,aberamVorabenddesStartssagteerabundentschiedsichfürdenTransalpineStart.Waswardalos?

ICh Muss dIe WoCheNeNdeN AusGIebIG füR

MeIN TRAINING NuTZeN ...

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Page 8: TRAIL6/2012 Leseprobe

vorStELLung / TRAILSCHUHE HERBST

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Page 9: TRAIL6/2012 Leseprobe

ASicS✗ gEL FuJi trAbucoprEiS: 139,95 Euro

WWW.ASicS.dE

Schön, wenn sich ein Schuhmodell, ein Kassenschlager, weit-erentwickelt. Eingebettet in die neuere Fuji-Serie floss in

diese GTX-Version des Trabuco das Know-How einiger französischen Trail-Profis.Die Schnürung gehört zur besten des Testfeldes und dadurch und durch diverse effektive Verstrebung an der Aussenseite, wird der Schuh stabiler als je zuvor (14 Editionen bislang!). Wir sind sicherlich nicht an-getan von 402 Gramm, aber bei allem Gewicht muss man erkennen, dass der Trabuco mit seinem Material auch gut arbeitet, denn wer viel Dämpfung will, einen Schuh der wärmt, dicht ist und ordentlich auf allen Untergründen zupackt und auch mal lange harte Pisten

wegschluckt, ist mit dem Klassiker super beraten.

fAZIT: deR TRAbuCo IsT bReITeR ALs deR hIeR IM TesT bespRoCheNe fujI ATTACK. eR

IsT eIN ALLRouNdeR, eIN sChuh deR WALd-WeGe uNd sChoTTeRpIsTeN MAG. füR sCh-

NeLLe, VeRWINKeLTe uNd TeChNIsChe TRAILs IsT eR Zu sChWeR uNd LässT Zu WeNIG GefühL VoN

uNTeN duRCh dIe däMpfuNG. ToLLe WeITeReNTWICKLuNG.

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Scott✗ EridE icErunnErprEiS: 139,95 Euro

WWW.Scott-SportS.com

Noch vor 2 Jahren hätten wir nicht geglaubt, dass SCOTT so schnell gute Trail-Running-Schuhe anbieten. Aber die Firma hat sich mit viel Ehrgeiz in das Thema vertieft und eines dieser Ergebnisses ist der SCOTT ERIDE ICERUNNER. Vorweg: Der Schuh ist speziell und weiß uns zu gefallen. Die konsequent für Schnee und Eis entwickelte Sohle ist kantig und hart. Für Schlamm und Matsch ist sie hingegen nicht unbedingt geeignet, dafür fehlt den Stollen die Grobheit. Der Schuh ist homogen gedämpft, gut über den Mittelfuß laufbar und stabil gebaut. Der Fersenhalt ist gut, die Schürung effektiv und auch partiell gut einsetzbar. Ein kleiner Mangel ist jedoch die eigentlich sinnvolle und designtechnisch attraktive Schürsenkelabdeckung: Wäre diese 3 cm weiter nach oben verbaut, fände die Schnürung ihren Platz. Das Gewicht mit 309 Gramm (45) macht den ICERUNNER zu einem Lightweight-Schuh mit wasserabweisenden Eigenschaften und hoher Lauffreude.

fAZIT: dyNAMIsCh, opTIsCh sehR ATTRAKTIV uNd MIT speZIeLLeR AusRIChTuNG füR eIs uNd sChNee. dIe IoNMAsK-MeMbRAN häLT Nässe GuT Ab, AbeR deR sChuh bRAuChT beI KALTeN TeMpeRATuReN eINe WARMe soCKe.

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So MELdEt Ein tRAiL-RunnER in HAMbuRG AndERE AnSpRüCHE An SEinEn WintER-tRAiLSCHuH An ALS Ein tRAiLER in dER ALpEnREGion.

FoTos: kELvin TraUTMan, sTEphan rEpkE

Page 10: TRAIL6/2012 Leseprobe

AuSgEFrAgt / KILIAN JORNET

44 / 45 TRAIL-MAGAZIN.de

Er ist der Mann, den es zu schlagen gilt,

denn Kilian Jornet ist seit einigen Jahren der

Beste, wenn es grob und lang zur Sache geht.

FoTos: ©zoooM.aT/bErgErMarkUs.coM

Page 11: TRAIL6/2012 Leseprobe

dErWeNN KILIAN joRNeT Auf seINeM fACebooK-pRofIL*

eIN bILd posTeT, beKoMMT eR VIeLe KoMMeNTARe, WeNN KILIAN

AM sTART eINes ReNNeNs sTehT, VeRsChLäGT es deR KoNKuRReNZ dIe spRAChe.

WIR hAbeN MIT deM besTeN TRAIL-RuNNeR deR GeGeNWART GespRoCheN ....

Kilian Jornet, der am 27.10.1987ineinerBerghütteindenkatala-nischenPyrenäen zurWelt kam,istnichtnureinherausragenderSportler,sondernaucheinüber-zeugender Botschafter für dieKraftundSchönheitderBerge.Als einziger Profiathlet kombi-niert er zwei alpine Disziplinen– Skibergsteigen imWinter undTrail-Running im Sommer. Jor-net ist Skyrunning-Weltmeister2007–2010, Weltcup-Champi-onimSkibergsteigen2009–2012underhat zahlreicheGeschwin-digkeitsrekorde aufgestellt. Erist zudem ein erfolgreicher Al-pinist mit ehrgeizigen Zielenfür die Zukunft. Seine Challen-ge „Summits of My Life“ siehtGeschwindigkeitsbesteigungenderhöchstenBergeEuropasso-wie Nord- und Südamerikas in-nerhalbdernächstendreiJahrenvor.ImJahr2015solldasProjektmit einer Besteigung des MountEverestabgeschlossenwerden.*Kilianhataktuell92140Facebook-Follower

hi kiLiAn. Wir FrEuEn unS, dASS du dir diE zEit Für unS und diE LESEr dES trAiL mAgAzinS gEnommEn hASt.mAL SEhEn, WAS Wir gAnz pErSönLich noch übEr dich ErFAhrEn könnEn. SiEhSt du dich dEnn EhEr ALS trAiL-runnEr odEr ALS bErgStEigEr? Ich bin Trail-Runner, Skiberg-steiger und Alpinist – doch in er-ster Linie bin ich ein Mensch, der die Berge liebt. Ich ver-bringe jeden Tag in den Bergen. Dort fühle ich mich zu Hause.

und WohEr kommt diESE StArkE bindung? Ich liebe die Berge, weil die Land-schaft atemberaubend ist. Über-all sind Herausforderungen zu bewältigen, doch der Berg gibt mir dabei sehr viel zurück. Der Mensch ist ein Tier. Im Gebir-ge spürt man die eigene Bedeu-tungslosigkeit – und wenn man ein Nichts ist, kann man un-endlich viel entdecken. Man spürt, wie klein man tatsächlich ist – und es ist wichtig, sich des-sen bewusst zu sein. Aber ich liebe natürlich auch die Ge-schwindigkeit, das Laufen – ja!

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EvEntS 2012 / RÜCKBLICK TEIL 1

chAmoniX

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uLtrA-trAiL du mont bLAncDER NORTH FACE ULTRA-TRAIL DU MONT-BLANC (UTMB) IST EIN LAUF DER KöNIGSKLAS-SE. DIE WELTBESTEN TRAILLäUFER VERSAM-MELN SICH IN CHAMONIX UND LAUFEN DURCH DREI LäNDER UM DAS DACH EUROPAS HERUM.

Dabeilegensie166Kilometerundbeinahe10.000positiveHöhenmeterzurück.SietreffennurvereinzeltaufVerpfle-gungsstationen undmüssen deshalbmit ihren Nahrungs-undWasservorrätenbesondersguthaushaltenkönnen.DieWetterverhältnisse imHochgebirge sind ex-tremundließendiesenLaufbereitsvonAn-fanganzurLegendewerden.DieGeschichtedesUTMBreichtzurückbisindasJahr1978.DamalsliefenzweiMitgliederdes Club Alpin Français (CAF) Chamonix denWeitwanderwegumdenMont-Blancnonstopin25Stundenund50Minuten.DerWettkampfso,wiewirihnheutekennen,wurde2003untermaßgebli-cherBeteiligungvonCatherineundMichelPolettiinsLebengerufenundwuchsvondaanbeständig.2012feiertdieVer-anstaltungihrezehnteAuflageundumfasstvierverschie-deneLäufe:UTMB,CCC,TDS,PTL-Fürdiesehabensichüber10.000Läuferaus75unterschiedlichenNationengemeldet.CCC(100km)undTDS(112km)sinddiejüngerenundet-waskürzerenGeschwisterdesUTMB.TrotzdesstarkenLäu-ferfeldes,dergutenAusrüstungundderWetterwarnungenwarendiesesJahrmehrals60%derLäuferdenHerausfor-derungendesTDSnichtgewachsenundbeendetendasRennenvorzeitig.DieRennorganisationwurdevordieAuf-gabegestellt,hunderteLäufer,dienahezugleichzeitigdasRennenabbrachen, vomCormetdeRoselend (knapp2000Meter ü. NN) zu evakuieren. Die Entscheidung, den UTMBdiesmalaufeinekürzereAlternativroute(103km)zuver-legen,erscheintnachvollziehbar. DerPetiteTrotteàLéon (PTL) istdieextremstedieserHerausforderungenundstartetbereitsvierTagevordemUTMB.NurvereinzeltbekommtmanjeneausgezehrtenGe-sichterzusehen,diesichinvölligerAutonomieundinTeamsfast dreihundert Kilometer durch das Hochgebirge schla-gen.DocheinshabenalldieseLäufegemeinsam:DasZielistderPlaceduTriangledel'AmitiéinChamonix.TòfolCasta-ñerBernat,derFührendedesCCC,befindetsichnachfastneun Stunden auf dem letzten Kilometer der Strecke. DieschmuckenSchaufensterdesStädtchensfliegenanihmvor-bei,Passantendrehensichum,blickenihnanundapplaudie-renrespektvoll.DieschmaleGassevorihmverengtsichzu-sehends,dennaufbeidenSeitendrängensichMenschen.DieRufederMenschenschallenalslautesKonzert,grelleFar-benverschwimmenimAugenwinkel.WieeraufdieZielgera-

deeinbiegt,empfängtihndietosendeWuchttausenderap-plaudierenderLäufer-daswartendeStarterfelddesUTMBbegrüßtdenSiegerdesCCC.WenigeMinutenspäterertönendietiefenTönederVange-lis-HymneundStillelegtsichüberdasgigantischeLäufer-feldimHerzenvonChamonix.AufeinerLeinwanderschei-nenBilderdervergangenenneunEventsundbeiNamenwieDawaSherpa,MarcoOlmoundKilianJornetgehteinandäch-tigesRaunendurchsFeld-Gänsehautstimmung.WährenddieTop-Athletenlosstürmen,bewegtsichweiterhintenzu-nächstgarnichts;nur langsamkommtdie trägeMasse inSchwung.NochvordenletztenHäuserndesOrtesgehenei-

nige Teilnehmer dringenderen BedürfnissennachundsteheninReihundGliedamWeges-rand. Andere laufen mit offenem Rucksack,verlieren rhythmischen Schrittes ihre Aus-rüstung oder spießen stolpernd Schaschlikmit ihrenStöcken.AllmählichfälltfeinerRe-genundNebellegtsichüberdieLandschaft.InderDämmerungziehensichvieleihreFunkti-

onsjackenüberundschaltenihreStirnlampenein.LeiseundgleichmäßiglegtsicheineLichterketteaufdieBergpfade. Wiemit Kuhfladen unter den Schuhen rutsche ich eineschmierigeSkipistehinab.MeinAtemkondensiertimLam-penschein,dasWasserläuftbereitsalsRinnsalausmeinenÄrmelnheraus,aberdieStimmungbleibtfantastisch.Herz-haftlacheich,alssicheinjapanischerLäufervornüberbeugtundeinSchwallWasserausseinemKragenschießt.DerAb-stiegvonBellevuenachLesHouchesbleibtsichervielenimGedächtnis- imAffenzahnschlitternwir imknöcheltiefenSchlammaufabschüssigenTrailsinsTal.AmEndeeinerlan-genNachtlaufeichmorgensdurchdieStraßenvonChamo-nixunddieMenschenklatschenwieamAbendzuvor.AuchmirwirddieserZieleinlauflangeinErinnerungbleiben.

ThoMas bohnE

Von links oben nach rechts unten: Hatte den Zieleinlauf, von dem jeder träumt - Tofol Castanyer siegt beim CCC. UTMB-Triumph Nummer 5 für Lizzy Hawker. Francois D'Haen jubelt über den UTMB Sieg und Dawa Sherpa ist neuer TDG Champ.

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citytrAiL / SALZBURG

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Das Glück ist auf unserer Sei-te. Wir sind oben und die eindrucksvollste und schöns-te Sonne, die wir je gese-hen haben, strahlt uns am Gipfelkreuz des Untersbergs auf 1853 Meter in die Gesich-

ter. Der Fotomann zückt sei-ne Apparatur und legt mit Vollgas los. Von hier aus se-hen wir auf die gesamten Chiemgauer und Berchtesga-dener Alpen und der Watz-mann samt Anhang leuchten

uns entgegen.Mit einem Klick wird es plötz-lich dunkel. Wir haben uns im Eifer der Fotografie völlig in der Zeit verkalkuliert und unsere Pflichtausrüstung ist heute nicht so, wie sie sein

müsste. 4 Leute - 1 Stirnlam-pe. 4 minus 1 ergibt 3. 3 Lampen zu wenig! Der an-gesetzte Abstieg über den Dopplersteig wird gefährlich. Das allerletzte Tageslicht ge-leitet uns über den steilen

Die Berchtesgadener Alpen im Rücken: Wir stürmen zum

Salzburger Hochthron.

Gine erklärt:" da hinten der Watzmann mit Frau und Kinder."

Der Untersberg: Bastian Pastewka eroberte

ihn in Slipper und mit der Seilbahn und wir mit

Muskelkraft in Trailschuhen.

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Ecco biom trail: 2012 wird natural motion geländetauglichANZeIGe

Seit Sommer 2012 gibt es ein weite-res Mitglied in der ECCO BIOM Fa-milie: Den ECCO BIOM Trail. Wie der Name schon sagt, ist der Schuh für das Laufen außerhalb der übli-chen Laufpfade entwickelt worden. Robuster, unebener, schlammiger oder sogar felsiger Boden – dieser Schuh ist perfekt für das Laufen in der Natur, entlang aufregender Küs-tenabschnitte, im Wald oder im Ge-birge. Wie alle BIOM Schuhe, un-terstützt auch der BIOM Trail den natürlichen Bewegungsablauf und passt sich den körperlichen Gege-benheiten des Trägers an. In der Herbst/ Winter Kollektion erscheint

der ECCO BIOM Trail erstmals in der GORE-TEX® Variante.Durch die anatomische Schuhform bietet der BIOM Trail höchste Fle-xibilität für die Fußmuskulatur und eine perfekte Bodenanpassung. Die Gummisohle erlaubt darüber hinaus perfekten Halt in jedem Gelände. Die Zwischensohle ist anatomisch

geformt für dauerhafte Fußunter-stützung, unter anderem stabilisiert direkt injiziertes PU. Die Sohlenkon-struktion ist nahe zum Boden plat-ziert und sorgt so für eine natürli-che Laufbewegung und eine stabile Fußposition. Die Flexibilität der Soh-le aktiviert die Fußmuskulatur und passt sich dem unebenen Boden mit

jedem Schritt an. Das Obermaterial verstärkt den Mittelfuß, um ihn zu stabilisieren. Den BIOM Trail gibt es in zwei Versionen: Eine Yak-Leder Version (Unterstützung, Schutz und perfekte Passform) und eine Tex-til-Version (verstärkte Mittelfußpar-tie für exzellente Atmungsfähigkeit und Schutz).

ersten Abschnitt. Hier darf nichts schieflaufen, muss je-der Schritt sitzen. Wir blei-ben also eng zusammen und zerren am Licht dieser einen Lampe. Ihr Licht ist heute ein bisschen wie echtes Gold.

Fast 7 Stunden sind nun vo-rüber und wir kommen am

Parkplatz in Glanegg an. Ich nehme direkt aus der Fels-quelle einen großen Schluck vom kühlen Nass. Der Untersberg versorgt 90% von Salzburg mit Wasser. Und mich hat er heute mit einer der besten Trailtouren 2012 versorgt.

Wir starten in Glanegg - Dopplersteigparkplatz-Aufsteig zum Schellenberger-Sattel - weiter zur Toni-Lenz Hütte (1450 Meter) - an der Eishöhle vorbei und weiter zum Gipfelkreuz des Salzburger Hochthron (1853 Meter). Abstieg über Gipfelstation Untersberg - Dopplersteig (Schwer)- zurück zum Parkplatz bei Glanegg.1700 Höhenmeter. Distanz ca. 15 Kilometer. Laufbar von Mai bis Oktober.

untErSbErg-tourSO SIND WIR GELAUFEN

Steil: Aufstieg kurz nach der Toni-Lenz Hütte.

Gut: Selbstgemachter Schockokuchen. Nicht ganz so gut: Coke.

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TRAIL MAGAZINsChWAIGe 17, 82319 sTARNbeRG,

TeLefoN 08151/ 368 59 05TeLefAX 08151/ 368 59 06

[email protected] & herausgeberDenis Wischniewski

redaktionsassistenzSylvia Sadler

reportage & fotoredaktionStephan Repke

art direktion & layoutDenis Wischniewski

freie mitarbeitFrank Klingler, Julia Böttger, Thomas Bohne, Philipp Reiter, Dr. med. Christian Schneider

Friedericke Maquet-Weißenseel, Dr. Torsten Nie-cke, Johannes Lang, Heidi Georgi, Markus Rössel,

Krissy Moehl, Peter Hinze.

fotografieStephan Repke, Daniel Simon, Salomon, Lars Schneider, Kelvin Trautman, Klaus Fengler,

Markus Rössel, Peter Hinze, Ian Corless, Longlight.

titel-foto / läufer

Markus Berger / Kilian Jornet

TRAIL MAGAZIN erscheintim Trail-Magazin-Verlag

[email protected]

vertriebMZV - Moderner Zeitschriften

Vertrieb GmbH & Co. KG Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim

druckBechtle Druck&Service

Zeppelinstraße 11673730 Esslingen

neue interpretation ...DerBegriff„Handbottle“wirdmitdemSENSEHYDROS-LABSETvonSALOMONneudefiniertundzwarsehrgenau,dennhier

liegtdasGetränkwirklich„inderHand“.DochwiealleTrinksystemeunterliegtauchdiesesKonzeptstarkdenpersönlichenVorlieben.WermitfreienHändenaufdieTrailsmöchte,wirdweiterhinaufdenTrinkruck-sackschwören,fürkurzeundschnelleLäufeimSommer,kannmandieserVarianteeineChancegeben.VieleSalomon-Profiswurdendamitgesehen!www.salomonrunning.com/de

vorschauNäChsTe AusGAbeAm 12. dEzEmbEr erscheint die nächste Ausgabe des TRAIL MagazinsDann heisst es wieder 110% TRAIL-RUNNING:

-REVIERGUIDE im Sauerland-SPEZIAL: Trail-Running im Winter / Recovery-SPIELERISCH: Trail-Running für Kids-CITYTRAIL: Diesmal in Hamburg-ADVENTURE: Ultra-Trail Atlas in Marrokko-TEST: Warme Laufbekleidung

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von künstlern für künstlerfür eine special edition Serie von Mole-skine hat Ricardo Cabral - ein Illustrator und Kunstprofessor der Uni Madrid - ein schönes Notizbuch mit Singer-Fadenheftung gestaltet. Reiselustige Trail-Runner können hier entgegen der technischen Entwicklung ihre Erlebnisse auf dem Trail mit Stift und Tinte notieren.www.moleskine.com

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