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Etwas liegt in der Luft. Vorwort zu Hans Ulrich Gumbrechts Schriften

Date post: 24-Feb-2023
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02 Valami van a levegőben – Hans Ulrich Gumbrecht írásai elé

11 Új szószerintiség

16 Ritmus és értelem

30 1926. Élet az idő peremén – Használati utasítás

35 Gomina

40 Hatnapos kerékpárversenyek

43 Mi a baj az erőszakkal?

50 Amerika esztétikája!

56 Hans Ulrich Gumbrecht Világban lenni és színpadon állni

65 Mezei Gábor Az írás médiuma és az értekező próza

77 Tóth-Czifra Júlia Paradise Regain’d?

87 A szövegek eredeti megjelenési helye

HANS ULRICH GUMBRECHT

MODULÁCIÓ

Szvoren Edina, Bartók ImreSzijj Ferenc, Fenyvesi Orsolya

Vásári Melinda Mészöly MiklósrólPál Dániel Levente a philologia 3.0-ról

Hans Ulrich GumbrechtArbogast SchmittSmid RóbertVásári Melinda2.

2013

/3 •

H.U

.G. 2

.

800 Ft

„…a kilencvenes évek eleje óta tulajdonképpen nem jelent meg olyan új irodalomelmélet, amely intellektuális és intézményes kihívást jelentett volna elődei számára.”

„…hogyan változik a bölcsész értelmiségi szerepe, valamint a humán tudományok és művészetek funkciója általában véve az új század első éveiben.”

„…az idő 1800 körül feltűnt konstrukciója maga is történeti lehet.”

„Hangok vagy időjárás által megérintve [berührt] lenni, ezek a fizikai környezetünkkel való legkönnyedebb, legkevésbé nyomasztó, mégis fizikailag konkrét szembesülések – a szó szoros értelmében vett „szembesülések”, amelyekbe a testünk beleütközik.”

„Azt próbálom kiemelni, hogy a dolgok az értelemtulajdonítás önkéntelen szokásával egyidejűleg és eleve a testünkhöz is viszonyulnak. Ezt a viszonyt nevezem »jelenlétnek«.”

Jelen számunk Hans Ulrich Gumbrecht munkásságának egy-egy jelentős szeletét mutatja be a hazai olvasó számára egy egyedülálló, kétrészes válogatás második részeként. A magyarul először olvasható szövegeket Gumbrecht meglátásaira vonatkozó vagy azokat továbbvivő kísérőtanulmányok követik.

04 Kockázatot vállalni („tudományossá” válás helyett)

09 Hangulatokat olvasni

26 Aki lenni akarok (de nem tudok)

36 „A konzervatív hetvenes évek”

49 A médiatörténet mint az igazság megtörténése

72 Megkerülhetetlen-e Heidegger?

78 Arbogast Schmitt Laudáció

90 Smid Róbert A temporalitás apologétája

108 Vásári Melinda Latencia, hangulat és atmoszféra

121 A szövegek eredeti megjelenési helye

HAnS UlRicH GUMbRecHt

ModUláció

prae 55 2013 09.indd 1 2013.12.09. 15:58:12

Pál Kelemen / Péter L. Varga Etwas liegt in der Luft Vorwort zu Hans Ulrich Gumbrechts Schriften [Deutsche Übersetzung von „Valami van a levegıben”. Hans Ulrich Gumbrecht írásai elé, Prae 14 (2013) 2, S. 2–9.]

Wie könnte man in einigen Seiten zusammenfassen, wer Hans Ulrich Gumbrecht ist? Wie könnte man ein so umfangreiches, so vielseitiges, sich so rasant ausbreitendes Oeuvre präsentieren? Das bisherige Werk einer Persönlichkeit, die Arbogast Schmitts Text zufolge –im zweiten Heft unserer Gumbrecht gewidmeten Hefte – das ungefähr Fünffache einer durchschnittlichen Professorenleistung in den Geisteswissenschaften bewältigt? Die Bedeutung von jemandem, in dessen wissenschaftlichem Leben neben seinen in zahlreiche Sprachen übersetzten Büchern und den weiteren Einträgen seiner schier endlosen Publikationsliste zugleich eine für alle eindeutige, dennoch schwer greifbare Leistung mit demselben Gewicht da ist, die man traditionell in den Bereich der Wissenschaftsorganisation weist?1

Im Bezug auf den Protagonisten unserer Hefte sind diese Fragen, vor allem die letzte, besonders schwer zu beantworten, weil wir etwa bei dem Ausdruck ‚Wissenschaftsorganisation‘ kaum den Beigeschmack loswerden können, dass es sich hierbei um eine administrativ-technische Sphäre handelt, die außerhalb der tatsächlichen wissenschaftlichen Tätigkeit liegt, sie dennoch als eine Art notwendiges Übel begleitet und ergänzt. Gumbrechts Gestalt und Werk konfrontiert uns aber mit einer radikal neuen Form der geisteswissenschaftlichen Tätigkeit, mit einer Form, in der sich solche Beigeschmäcke auflösen, die in der Tat nichts anderes sind, als die späten Nachklänge jener Differenzierungen, die die im späten 19. Jahrhundert erfundene Wissenschaftlichkeit der Geisteswissenschaften begründen sollten, wie etwa Geist und Buchstabe, Theorie und Praxis, Denken und Aufzeichnen, Vortrag und Organisation, Ereignis und Alltag. Eine neue Form geisteswissenschaftlicher Arbeit, die diese Differenzierungen hinter sich lassen möchte, kann man ihrem Wesen entsprechend nicht bloß auf begrifflicher oder theoretischer Ebene vermitteln, das heißt auf der einen Seite der oben genannten Differenzierungen, quasi im Reich des „Geistes”, als Thema wissenschaftlicher Abhandlungen. Gumbrecht konfrontiert uns damit, dass für die von ihm vorgestellte neuartige Kultivierung der Geisteswissenschaften die Vergegenwärtigung im Reich des „Körpers“ und der „Materie“ nicht nur ein nebensächlicher, sondern ein wesentlicher Bestandteil sein muss. Indessen – und gerade hier ist dieses „Projekt“ einzigartig und radikal – inszeniert und vergegenwärtigt Gumbrecht an seiner eigenen Figur, durch sein Auftreten und seine wissenschaftliche Einrichtung diese von ihm vorgestellte neue Form geisteswissenschaftlicher Arbeitsweise. Durch seine eigene wissenschaftliche Praxis gibt er selbst ein Beispiel dafür, worüber er spricht (über die neue Arbeitsweise), wenngleich dieser Beispiel gebende Akt nie mit einem normativen Anspruch auftritt, sondern gerade umgekehrt: Er exemplifiziert auch die Kontingenz seiner je aktuellen Verwirklichung, d.h. er bringt auch die Kontingenz zur Erscheinung, die sich aus seinem „körperlichen“ und „materiellen“ Dasein und seiner solchen Bedingtheit ergibt. Dieser

1 Über die Dubrovniker Konferenzreihe siehe Hans Ulrich GUMBRECHT, Diesseits der Hermeneutik. Die Produktion von Präsenz, übers. Joachim SCHULTE, Frankfurt am Main, Suhrkamp, 2004, S. 20–23; über die Stanforder Vorlesungsreihe siehe Hans Ulrich GUMBRECHT, Nach 1945. Latenz als Ursprung der Gegenwart, übers. Frank BORN, Frankfurt am Main, Suhrkamp, 2012, 294–297.

Mechanismus kann darum „ereignishaft” sein, weil er den Aspekt seiner körperlichen Präsenz „zeigt/darstellt“ und nicht „reflektiert“, d.h. ihn nicht von Grund aus in einer sprachlichen/begrifflichen Aufarbeitung zum Thema macht.

Damit sind wir vielleicht der Beantwortung der Frage etwas näher gekommen, was das so schwer Erfassbare an Gumbrechts Wissenschaft ist, und was zugleich auch so viele in seinen Bann reißt: Die auf dem Darstellungscharakter und der präsentierenden Kraft beruhende Funktion der Geisteswissenschaften, mit all ihren Konsequenzen. In einer nach diesem Darstellungsprinzip betriebenen Wissenschaft, die sich, wie oben dargelegt, nicht mehr als theoretisch oder praktisch, theoretisch oder historisch bestimmen kann, müssen sich nicht nur das „Leben“ und die „Wissenschaft“, sondern auch das Verhältnis zwischen dem wissenschaftlichen und dem außerwissenschaftlichen Alltag rekonfigurieren. Die sich daraus ergebende letzte Konsequenz ist bei Gumbrecht die Historisierung des Wissenschaftlichkeitsanspruchs der Geisteswissenschaften. Wenn wir uns im Zeitalter der elektronischen Kommunikation von dem nur durch die Geisteswissenschaften produzierbaren Wissen nicht lossagen wollen, und diese Wissenschaften ihre nur ihnen eigenen Formen der Wissensproduktion bewahren möchten, dann müssen sie sich Gumbrecht zufolge von einer reflexionsbasierten Wissenschaftlichkeit in Richtung einer Tätigkeitsform bewegen, die präsentationsbasiert ist, dennoch akademisch, sich also nur im spezifischen Raum der Universität herausbilden kann. Darin wäre die Möglichkeit verbürgt, dass diese besondere Tätigkeitsform, die ihre eigene, sagen wir so, laboratorische Geschlossenheit hätte, sich viel komplexer auf ihre Umgebung beziehen könnte als die andere Variante mit dem Anspruch einer Wissenschaftlichkeit im Sinne des 19. Jahrhunderts. Dies wäre möglich, weil ihre Aufgabe, ihr Alltag tatsächlich darin bestünde, dass sie durch die Präsentation jene Möglichkeiten vervielfacht, wie sie selbst auf ihre Umgebung beziehen kann – letzteres bezeichnen wir gewöhnlich als nichtwissenschaftlichen Alltag. Laut dieses Konzeptes führt die ständige Problematisierung der Grenze zwischen ihr und ihrer Umgebung dazu, dass sich diese Grenzen tatsächlich auflösen. Deshalb formuliert Gumbrecht in einem seiner Budapester Vorträge so, dass diese neuartige Tätigkeitsform am besten mit dem Begriff der „Lebensform“ zu beschreiben wäre.2 Deshalb führt Gumbrechts Programm weiter als die Ansätze der ständigen wissenschaftlichen „Reformationen“ der Universitäten, die seiner Meinung nach keinen wirklichen Durchbruch bewirken können. Davon handeln jene Schriften von Gumbrecht, die die Wissenschaftlichkeit der Geisteswissenschaften und speziell ihrer anfangs als ihre Flaggschiffe geltenden Literaturwissenschaften oder nach ihrer traditionellen Benennung – wie es im Titel von Gumbrechts Budapester Vortrag3 aus dem Jahr 1988, den er vorbereitet, aber letztendlich nicht gehalten hat, zu lesen ist – der „philologischen Disziplinen“ zum Thema haben, jene Kriterien also, auf Grund derer sich der professionelle Umgang mit den schriftlichen Werken des menschlichen Geistes sich als Wissenschaft zu behaupten begann.

Doch dadurch, dass wir uns gleich am Anfang zu solchen weitschweifigen Überblicken verleiten ließen, verfuhren wir nicht im Gumbrechts „Geiste“, sondern wir reflektierten bereits seine Gedanken, anstelle seine Äusserungen zu präsentieren, die die wechselseitige Bedingtheit von Arbeitsmethode und Denkweise voraussetzen. Wie sieht sie aber aus, worin besteht diese viel zitierte Präsentation? Wie es auch Schmitt im erwähnten 2Alle Budapester Vorträge von Gumbrecht sind hier zu sehen: http://www.aitk.hu/galery. Der hier erwähnte Vortrag: The Chances of Literary Criticism – Today, 2012. 05. 12. 3 Hans Ulrich GUMBRECHT, The Present Transformation of the Philological Disciplines in Western Germany. Observations on a Historical Background, Deutsches Literaturarchiv Marbach, A: Gumbrecht, Kästchen 8, Mappe 2: Vorträge/Vorlesungen 1985–1990 (1/2). Die maschinengeschriebene Faksimileausgabe dieser nie gehaltenen Vorlesung ist in dem Übersetzungsband zu finden, in dem Gumbrechts Budapester Vorlesungen zusammengetragen wurden. Siehe: Hans Ulrich GUMBRECHT, Szellemtudományok – mi végre? Budapesti elıadások, Budapest, Kijárat, 2013, Anhang

Text beschreibt, kann sie durch gattungsbedingte Kodierung, namentlich durch die anekdotische Schreibweise verwirklicht werden. Bis heute existiert eine Perspektive, aus der diese Gattung im Sinne als Zeichen einer unwissenschaftlich verstandenen Oberflächlichkeit oder eines veralteten Biographismus erscheint, während dieser Aspekt immer wieder damit verbunden ist, dass er gerade durch seine eigenen diskursiven Rutinen niemals zum Thema macht, welche kommunikativen, erkenntnistheoretischen oder identifikatorischen Funktionen diese Gattung im eigenen „wissenschaftlichem“ Alltag dieser Perspektive erfüllt. Spätestens seit den größtenteils auf Erich Auerbachs Arbeiten zurückgreifenden Initiativen des New Historicism nimmt jedoch der Erkenntniswert dieser Gattung klare Konturen an, der aus ihrer Beispielhaftigkeit entspringt, die eine maßgebliche strukturelle Eigenschaft der Anekdote ist.

In dieser Einleitung müssten wir also mit einem einleuchtenden Beispiel dienen, das das Werk von Hans Ulrich Gumbrecht adäquat präsentiert, das in dieser Singularform selbstverständlich nicht existiert, weil von Natur aus die zentrifugalen Kräfte gleichermaßen in ihm wirken wie die zentripetalen: Sein Ziel ist die Aufrechterhaltung der Bedeutungsstreuung und Divergenz bestimmter Begriffe, genauso wie ihr wiederkehrender Gebrauch. Doch die Beispielhaftigkeit erweist sich gerade als Medium des Zugangs zu den nicht substantiell, mit Goethes Worten als eine „Vielfalt in der Einheit“ vorgestellten, also an sich vielfältigen Dingen und Sachen – und gerade Gumbrechts Schriften lenken darauf die Aufmerksamkeit.

Nehmen wir also beispielsweise die Ausstellungen, die das Buch 1926. Ein Jahr am Rand der Zeit inspirierte,4 das Gumbrecht den tatsächlichen internationalen Durchbruch bescherte, und aus dem auch in diesem Heft einige Ausschnitte zu lesen sind. Sie eignen sich deshalb besonders gut als Beispiele, also als nicht reflexive Mittel, sondern als Möglichkeiten der Präsentation, weil sie als Ausstellungen selbst dazu berufen sind, Dinge zu präsentieren, sichtbar zu machen. Die Tatsache selbst, dass diese Ausstellungen zu Stande gekommen sind, zeigt den Präsentationscharakter der Gumbrecht’schen „Wissenschaftlichkeit“. Die erste Ausstellung dieser Art war die Plakatausstellung des Zürcher Museums für Gestaltung im Jahr 2001, mit einer Auswahl aus Plakaten von 1926. Bevor wir Gumbrechts Worte aus seiner Abhandlung zum Ausstellungskatalog in Erinnerung rufen, lohnt es sich, aus dem Buch selbst zu zitieren. Im Kapitel Als es mit dem Lernen aus der Geschichte vorbei war spricht Gumbrecht über das grundlegende Problem, dass sein Vorhaben, die unmittelbare Erfahrung der Geschichte hervorzurufen – für diese Erfahrungsform verwendet er den Begriff der „Umgebung“ – auf mediale Hindernisse stoßen kann, genauer gesagt: Die Modalität dieser Umgebung und damit die durch sie ermöglichte Erfahrung der Geschichte seien immer medial bedingt. Er kommentiert dabei die Entbehrung bildlicher Illustrationen wie folgt: „My hope is that, in the absence of pictures, the words from the past which I abundantly quote will provide a similar–but phenomenologically and psychologically different–effect.”5 Seine Erfahrungen in der Ausstellung, die Wirkung der ausgestellten Bilder auf ihn, kommentiert er folgendermaßen: „Ohne dass ich selbst zunächst auch nur eine Sekunde an die Verwirklichung meines Traumes gedacht oder gar geglaubt hätte, ist er nun in der Ausstellung der Plakatsammlung des Museums für Gestaltung wirklich geworden – und indem man durch die zu einer Umgebung – zu einem Raum gewordenen Erinnerung an das Jahr 1926 gehen kann, hat sich – paradoxerweise – das Maximum dessen eingelöst, was ich für das Buch über 1926 zu hoffen nie gewagt hatte.”6

4 Der gesamte Band steht vor der Veröffentlichung: Hans Ulrich GUMBRECHT, 1926. Élet az idı peremén, ford. MEZEI Gábor, Budapest, Kijárat, 2014 (figura 7). 5 Hans Ulrich GUMBRECHT, In 1926. Living at the Edge of Time, Cambridge (Mass.) – London, Harvard UP, 1997, 425. 6Hans Ulrich GUMBRECHT, Ein Jahr als Umgebung / A Year as Part of Your Surroundings = Felix STUDINKA (Hg.), Revue 1926, Museum für Gestaltung Zürich – Lars Müller Publishers, Zürich, 2001, 13/33.

Eine erste Reaktion wäre darauf, dass im Hintergrund hier trotz der deklarierten Absicht irgendeine Hegel’sche Konstruktion arbeitet, wonach das eigentliche Medium des Gumbrecht’schen Projekts dennoch der Ausstellungsraum ist, und nicht das Buch, und so kann 1926 als Buch in seiner eigenen medialen Begrenzung nur unvollkommen die Vorstellungen des Autors verwirklichen, während – mit Hegels Worten – die Gumbrecht’sche Idee der Geschichtserfahrung erst im Medium des Ausstellungsraumes zu sich selbst kommen, bei sich sein wird. Es lohnt sich jedoch, bei der Parenthese „paradoxerweise“ zu verweilen, die allenfalls die Äußerung einer Art Verwirrung, Irritation ist, und doch nicht unbedingt das Eingeständnis der Ungültigkeit der ursprünglichen Absicht ist. In dieser Parenthese scheint sich eher jene Verwirrung zu dokumentieren, die sich aus der besonderen Funktionsweise der Medien ergibt: Dadurch, dass sie sich selbst transparent machen, können sie die Illusion erzeugen, dass sie das, was in ihnen und durch sie gerade erfahren wird, d.h. ihre jeweilige Botschaft, in ihrer eigenen Vollkommenheit erfahrbar machen und sich so selbst als Vollendung von durch andere Medien generierten Erfahrungsformen zeigen können. Soll die den Bericht unterbrechende, die Störung nicht aufhebende, aber registrierende Parenthese für den Niederschlag dieser Einsicht stehen, dann kann sich vielleicht sogar die folgende Perspektive auf Gumbrechts literaturwissenschaftliche Arbeit eröffnen: Sein Ziel ist es, Elemente und Verfahren einer „wissenschaftlichen“, das Verstehen als Grund und Ziel des Umgangs mit Texten erachtenden Herangehensweise sichtbar zu machen, die dafür verantwortlich sind – also die Wissenschaft als Medium die Illusion suggeriert –, dass die vermittelten Inhalte – was die Literatur ist – in der Totalität ihrer eigenen Erfahrbarkeit erscheinen. Anders formuliert: Es sollen Strategien sichtbar gemacht werden, durch die die interpretative „Wissenschaft“ der Literatur so zur Erscheinung tritt, als wäre sie die Erfüllung und Vervollkommung jeder anderweitigen – nicht wissenschaftlichen, alltäglichen – Beschäftigung mit Texten. Der fachgerechte Umgang mit den Texten in Gumbrechts präsentativem Sinne möchte gerade diese Differenzierung und Interpretationsteleologie auflösen, indem sie die nicht interpretativen Komponenten in einer nicht interpretativen Weise durch immer beispielhafte Präsentation zur Geltung bringen möchte.

Gumbrecht gebraucht den Begriff „Umgebung“ zur Bezeichnung der Geschichtserfahrung, die er präsentieren möchte, während er der „umgebungsbasierten“ – mit einem Synonym: „simultanen“7 – Erfahrung der Geschichte die „schwellenbasierte“, d.h. die auf der Operation der Festlegung von Epochen(grenzen) und Mittelpunkten beruhende Erfahrung von Geschichte gegenüberstellt:

Wer sich auf diese Weise in den Raum einer Umgebung versenkt, der wird entdecken, dass sich vielerlei Formen und Themen dieser Umgebung bald wiederholen – und zwar in überraschender Weise wiederholen. Nicht weniges von dem, was man auf dem einen, zweiten und dritten Blick registriert, kehrt nicht nur immer wieder, sondern kehrt wieder in immer neuer Kontexten und Rekombinationen, deren Abfolge sich nicht auf irgendeine Formel bringen lässt. Das genau, das unvorhersehbare, aber unablässige Auftauchen solcher Rekurrenzen, macht am Ende die Identität eines Zeitraums aus, in den man sich versenkt (ohne ihn eigentlich verstehen zu wollen).8

7 Der ursprüngliche Untertitel von 1926 war: „Essay über historische Simultaneität“. Siehe diese Ausgabe S. 34., siehe auch New Literary History, 26 (1995) 3, 711; Gumbrecht hat sich darauf auch in einem 1997 veröffentlichten Aufsatz mit diesem Titel bezogen, siehe Hans Ulrich GUMBRECHT, Ein Hauch von Ontik. Genealogische Spuren der New Philology, Zeitschrift für deutsche Philologie (1997) 116, Sonderheft Philologie als Textwissenschaft. Alte und neue Horizonte, hg. v. Helmut Tervooren – Horst Wenzel, S. 31–45. 8 GUMBRECHT, Ein Jahr als Umgebung / A Year as Part of Your Surroundings, 14/34.

Bewusst nützt und inszeniert die kuratorische Strategie den Gegensatz zwischen „Umgebung“ und „Schwelle“, die im Hintergrund der zweiten Ausstellung – unseres zweiten Beispiels – zu dem Buch 1926 steht. Das Deutsche Literaturarchiv Marbach hat nämlich 2012 mit dem Titel 1926. Ein Jahr im Kopf eine Ausstellung über die Entstehungsgeschichte des Buches 1926 organisiert (unser Heft wird unter anderem mit ihrer Dokumentation illustriert), die als Parallelstück zu der Ausstellung 1912. Ein Jahr im Archiv vorgestellt wurde.9 Die Kuratoren hatten zwei Ziele vor Augen. Einerseits wollten sie demonstrieren, wie die medialen Bestimmungen, der papierbasierte Schaffensprozess das Konzept tatkräftig formten, d.h. die Gumbrecht’sche Vorstellung einer Erfahrung der Geschichte als „Umgebung“. Andererseits wollten sie zwei Sachen nebeneinander Stellen: die Entstehungsgeschichte von 1926, dem bedeutendsten Dokument von Gumbrechts Idee, und die Darstellung des Jahres 1912 als Umgebung, das für die deutsche Literaturgeschichtsschreibung in der Nachfolge von Hans Robert Jauss10 gerade zum Symbol der „schwellen-“, also der epochenbasierten Literaturgeschichtsschreibung wurde.

Mit dieser Geste haben die Kuratoren einen Paradigmenwechsel nahegelegt,11 und die Jahreszahl 1926 wurde zum Index jeder Untersuchung, die – laut programmatischer Äußerungen – den Zielwert der Beschäftigung mit der Vergangenheit nicht darin sieht, sie zu verstehen, sondern sie zu vergegenwärtigen, und zwar mit der wichtigsten Konsequenz, dass kein Werk, Datum oder Ereignis in das Blickfeld rücken würde, gleich zu einer Vor- oder Nachgeschichte eines Entwicklungsprozesses zu gehören, oder gar selbst potenzielle Vor- oder Nachgeschichten zu bestimmen. Die Präsentation möchte immer eine (Re-)Präsentation eines Zustandes sein, in dem es noch unklar ist, zu welchem Teil der potenziellen Vor- oder Nachgeschichten das gegebene Werk, Zeitpunkt oder Ereignis wird. Diese in ihrer simultanen Vielfältigkeit vergegenwärtigten Dinge schweben in dem Zustand der vielfältigen gleichzeitigen Integrierbarkeit, in einem Zustand, der für die begriffliche Sprache des historischen Denkens prinzipiell unzugänglich ist. Dies zwingt dieses Konzept dazu, dass sie bei der Beschreibung der Schwebe zu solchen Begriffen greift, die eigentlich „uneigentliche“ Begriffe sein wollen, wie beispielsweise Stimmung oder Latenz. Zu ihrem Wesen gehört es – im Gumbrecht’schen Konzept –, dass sie nicht wirklich definiert werden, sondern immer nur durch Beispiele, individuelle Beobachtungen, als Fallstudien erscheinen, denn sie können die oben skizzierte Beispielhaftigkeit erst dann adäquat repräsentieren, wenn sie selbst nicht

9 Siehe 1912. Ein Jahr im Archiv, marbachermagazin 137/138, 2012. 10 „Will man diese Epochenwende, die nach den leeren Erwartungen des Fin de Siècle eine authentische Erfahrung neuer Möglichkeiten der modernen Künste mit sich brachte, in der Gleichzeitigkeit divergierender Bewegungen fassen, und doch auch versuchen, etwas wie einen gemeinsamen Nenner des so verschieden verstandenen Neuen zu bestimmen, so bietet sich an, die Metapher einer ’Epochenschwelle’ ins Spiel zu bringen.” Hans Robert JAUSS, Die Epochenschwelle von 1912: Guillaume Apollinaires „Zone” und „Lundi de Rue Christine” = Ders., Studien zum Epochenwandel „der ästhetischen Moderne, Frankfurt am Main, Suhrkamp, 1989, 244. 11 Während Gumbrecht selbst die Verwandtschaft seines Unternehmens mit dem Plan von Jauss beteuert – der in der anvisierten Form nie zustande kam –, wonach die Geschichte des 19. Jahrhunderts in „vier Synchronschnitten“ zu beschreiben wäre (vgl. GUMBRECHT, Nach 1945, 291–292). Diese Ähnlichkeit akzentuiert auch Eva Horn, ohne dabei die „verstehenden“ und „repräsentierenden“ Perspektiven zu berücksichtigen: „Aber natürlich schreibt Kittler weder Literaturgeschichte noch einen oder zwei Synchronschnitte im Stile des „Epochenkurses 1857“ den Hans Robert Jauss in den 1980ern in Konstanz unterrichtete, und dessen Produktivität Hans Ulrich Gumbrechts 1929 [sic!] noch einmal vorgeführt hat – genauso wenig, wie Foucault Ideen-, oder Geistesgeschichte geschrieben hat” (Eva HORN, Maschine und Labyrinth. Friedrich Kittlers „Aufschreibesysteme 1800/1900” = Walter SEITTER – Michaela OTT [Hg.]: Friedrich KITTLER, Technik oder Kunst?, Wetzlar, Büchse der Pandora, 2012, 15). Zum Fortleben der Jauss-Pläne siehe z.B. Wolfgang MATZ, 1857. Flaubert, Baudelaire, Stifter, Frankfurt am Main, Fischer, 2007.

anders funktionieren, d.h. wenn sie sich nur als aktuelle Beispiele ihrer eigenen Bedeutung zeigen.12

An diesem Punkt kann man vielleicht bereits die strukturelle Beziehung zwischen dem präsentationsorientiertem Verhältnis zur Vergangenheit und dem präsentationsorientierten Umgang mit Texten erahnen. Nach diesem Konzept entledigt sich der Umgang mit der Vergangenheit und der mit den Texten von ihrem interpretativen Apriori, wenn wir ihre in Begriff/Sprache nicht wandelbaren Komponenten in sich zur Geltung kommen lassen, als Phänomene in Verbindung mit der körperlicher Präsenz. Die geisteswissenschaftlichen und darin literaturwissenschaftlichen Tätigkeiten sollten demnach in den Status von experimentellen Tätigkeiten gelangen, in denen die erwähnten Komponenten in ihrem eigenen Recht erscheinen können. Anders formuliert: Die Geistes- und Literaturwissenschaften können die eigentliche Form ihres Daseins durch die wirkliche Risikoübernahme, durch das Risiko der Möglichkeit der Selbstauflösung in ihrer – im 19. Jahrhundert fundierten –Wissenschaftlichkeit erreichen. Dies könnten sie durch den permanent aufrechterhaltenen Zustand ihrer uneigentlichen Begrifflichkeit erlangen. Diese eigentliche Form wird natürlich nicht als ein Ziel im Hegel‘schen Sinn gesetzt, sondern durch die wiederkehrenden Repräsentationsakte, durch die kontinuierliche Präsentation der Grenze zwischen der nicht interpretativen Alltäglichkeit, wie in der körperlichen Präsenz vertreten, und den Ereignissen interpretativer Operationen. Das „riskante Denken“13 ist ihr Medium. Und in dem Augenblick, wo die Repräsentation dieser Grenze auf dem Spiel steht, wird die außerwissenschaftlich gedachte Alltäglichkeit, oder einfach nur das „Leben“, zum integrativen Bestandteil der geisteswissenschaftlichen Tätigkeitsform. Das zeigt sich bei Gumbrecht in den Begriffen wie der „(neue) Existenzialismus“, die „neue Wortwörtlichkeit“, oder die Textsorten, in denen sich die verschiedenen Genrekodes vermischen, wie zum Beispiel das Wissenschaftliche und das Autobiografische.

Jetzt, wo unser summarischer Überblick erneut bei der Frage des Autobiographismus angelangt ist, wäre es womöglich sinnvoll, einige Worte über die Rollenauffassung zu verlieren, die die präsentationsorientierte Literaturwissenschaft und ihr Element, das riskante Denken implizieren. Nicht zufällig haben wir eine frühere Würdigung Gumbrechts über Peter Sloterdijk in die Auswahl aufgenommen (sie ist in der Modulation des Hefts zu lesen). Dies erfolgte nicht nur aus dem Grund, damit wir zu Sloterdijk-Lektüren anregen, sondern auch darum, weil scheinbar Sloterdijk – auf seine Art – selbst die Verkörperung dessen ist, was Gumbrecht im Allgemeinen von den Vertretern der Geisteswissenschaften verlangt. Gumbrecht formulierte am 13. Juni 2013, als er den zum Ludwig-Börne-Preis nominierten Sloterdijk würdigte, etwas enigmatisch, aber grundsätzlich auf der Basis der hier veröffentlichten Würdigung von 2008: „Absolute Offenheit auf der Bühne der Welt wird über Formen der pointierten Kompression und der hyperbolischen Expansion unter den Bedingungen einer energiegeladenen und innovationsehrgeizigen Privatheit zur Rhetorik der

12 Siehe im Gegensatz dazu die Arbeiten, die sich um die positive Bestimmung der Bedeutung der Stimmung bemühen (z.B. David WELLBERY, Latenz und Stimmung. Skizze einer historischen Ontologie = Hans Ulrich GUMBRECHT – Florian KLINGER [Hg.], Latenz. Blinde Passagiere in den Geisteswissenschaften, Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, 2011, 268.), oder Haverkamps Initiative, die viel mehr mit Gumbrechts Idee vergleichbar ist: „Ich schlage vor, anstelle der ’Medien’ – an der Stelle im genauen Sinnes dessen, wofür sie stehen, und daß sie überhaupt für etwas außer ihnen selbst, sponte sua, stehen – Latenz als Grundbegriff der Kulturwissenschaften zu supponieren: von Kulturwissenschaften in einem Medienzeitalter, in dem der verflossene Geist der Geisteswissenschaften die Medien heimsucht wie das Gespenst des alten Hamlet die Bühne Shakespeares.” (Anselm HAVERKAMP, Figura cryptica. Theorie der literarischen Latenz, Frankfurt am Main, Suhrkamp, 2002, 10.) 13 Siehe z.B. Hans Ulrich GUMBRECHT, „Laboratorien riskanten Denkens” = Kleine Fächer an den deutschen Universitäten interdisziplinär und international, Bonn, Hochschulrektorenkonferenz, 13–18. http://www.hrk. de/fi leadmin/redaktion/hrk/02-Dokumente/02-10-Publikationsdatenbank/EVA 2012_Kleine_Faecher.pdf.

Wachheitserzeugung.“14 Das riskante Denken setzt Wachheit voraus und verursacht Wachheit, der nebst der Entbehrung jeder Normativität als einer der wichtigsten Attribute eigen ist, dass sie das Intelligible genauso umfasst wie die sinnlich wahrnehmbare Sphäre, und sich nicht auf die Wissenschaft – am liebsten würden wir sagen: auf die wissenschaftliche Wissenschaft – beschränkt, sondern an der Präsentation – am liebsten würden wir sagen: Verkörperung – der Grenze zwischen Wissenschaft und Alltag arbeitet. Interessanter Weise bekleidet Gumbrecht einen weiteren seiner Helden mit ähnlichen Eigenschaften, der keineswegs ein Zeitgenosse ist, der aber durch seinen „Materialismus“ sein Interesse erweckte: Denis Diderot. Von hier aus ist die Konklusion nur einen Katzensprung entfernt, dass Gumbrechts Rollenideal der noch nicht oder lieber nicht mehr „verwissenschaftlichte“ Literat ist: un philosophe.15 Neben den Mitarbeitern, den institutionellen Unterstützern, sowie den Verfassern, Übersetzern und Kontrollübersetzern, die im Impressum aufgezeichnet sind, haben wir Heike Gfrereis und Vinca Lochstampfer (DLA Marbach) für das Archivmaterial, das sie uns zur Verfügung gestellt haben, Friederike Knüpling (Stanford) und Smid Róbert (ELTE) für das Aufsuchen der Archivmaterialien, Kun János Róbert (NYU), Vásári Melinda (ELTE) und Teller Katalin (ELTE/IWM) für die philologische Hilfe, Kállay Géza (ELTE) für die Shakespeare-ologische Wegweisung, Kovács Bálint (ELTE) und Cserba Aurél für die Fotodokumentation und die Bildbearbeitung, sowie Margaret Tompkins – die nichts aus der Bahn gleiten kann – für die Vermittlung und Administration zu danken – und ihnen allen nicht zuletzt deshalb, weil sie während der gemeinsamen Arbeit mit uns das Gefühl geteilt haben, dass „etwas in der Luft liegt“. Die Anmerkungen in eckigen Klammern sind Anmerkungen der Übersetzer.

Die Verfasser

14 Hans Ulrich GUMBRECHT, Wachheit. Von Karl Ludwig Börne zu Peter Sloterdijk. Begründung eines intellektuellen Urteils, Manuskript, 11. Siehe noch den Bericht von Mara DELIUS: http://www.welt.de/kultur/ literarischewelt/article117172576/Sloterdijk-fordert-eine-Ethik-der-Zurueckhaltung.html. 15 Siehe Hans Ulrich GUMBRECHT, Explosionen der Aufklärung. Diderot, Goya, Lichtenberg, Mozart, Forschungszentrum Laboratorium Aufklärung, Jena, 2013, sowie die Pläne der Diderot-Monografie auf der Webseite des Wissenschaftskollegs zu Berlin, http://www.wiko-berlin.de/fellows/fellowfi nder/fellowdetail/?tx_ app_fellowfi nder[action]=show&tx_app_fellowfi nder[fellow]=8733&cHash=06e7fe7dade8afe84fb5318675ca dfe8; zur Begriffsgeschichte der „philosophe” siehe Hans Ulrich GUMBRECHT – Rolf REICHARD, Philosophe, Philosophie = Hans Ulrich GUMBRECHT, Dimensionen und Grenzen der Begriffsgeschichte, München Fink, 88–158.

A szövegek eredeti megjelenési helye

HANS ULRICH GUMBRECHT

Új szószerintiség. Halkan búcsúzik a nagyratörő irodalomelméletDie neue Wörtlichkeit. Leise verabschiedet sich die ehrgeizige Literaturtheorie, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2005. február 16.

Ritmus és értelemRhytmus und Sinn, in: Hans Ulrich Gumbrecht – K. Ludwig Pfeiffer (szerk.), Materialität der Kommunikation. Frankfurt am Main, Suhrkamp, 1988, 714–729.

1926. Élet az idő pereménHasználati utasítás, Gomina, Hatnapos kerékpárversenyekUser’s Manual, Gomina, Six-Day Races, in: Hans Ulrich Gumbrecht, In 1926. Living at the Edge of Time. Cambridge, Harvard University Press, 1997, ix–xv, 102–107, 203–206.

Mi a baj az erőszakkal? A rögbi és az amerikai futball szépségérőlIs there anything wrong with violence? About the Beauty of Rugby and American Football, Philia&Filia. Vol. 1, 2010, Nr. 2. (A obra de J. M. Coetzee), 67–72.

Amerika esztétikája!Ästhetik Amerikas!, http://blogs.faz.net/digital/2012/10/05/aesthetik-amerikas-92/

Világban lenni és színpadon állniIn der Welt sein und auf der Bühne stehen. Die intellektuelle Physiognomie von Peter Sloterdijk, in: Lessing-Preis für Kritik 2008. Reden zur Verleihung des fünf-ten Lessing-Preises für Kritik an Peter Sloterdijk und Dietmar Dath, Wolfenbüttel, Lessing-Akademie, 2008, 18–32.

A sz

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A szövegek e rede t i meg je ten6s i he l ye

HANS ULRICH GUMBRECHT

Ko c käzatot v äl I al n i (,,tu d o m än yo s s ä', v äl äs h e I y ett 1Epama ua ce6n pucx (euecmo cmaHo,.7eHufl trc^-.ttrutttl. Hoeoe .trmepamypHoeo6ospeuue [Moszkva], No. 106 (20i 0), 58--61 . [angot eredeti közuatböltoidi'tva,eredeti cime: Taking a Risk (lnstead of Becoming ..Scientific,')l

Hangulatokat olvasni. Hogyan gondolhatjuk d az irodalom valösägät napjankban?wie man die wirkl ichkeit der Literatur heute denken kann, in: Hans UlrichGumbrecht, st immungen resen. über eine verdeckte wirkl ichkeit derLiteratur. Munchen, Hanser, 201 i . 7 -54.

Aki lenni akarok (de nem tudok)Lo ünico que quiero (y no logro)ser. Una reacciön (muy primaria), in: AntonioRivera Garcia - Josö Luis Villacanas Berlanga (szerk.): La ontologya de lapresencia. Aproxomaciön a la obra de Hans Ulrich Gumbrecht, Valencia,Kyrios, 2013, 185-192. fangol eredeti klzirarböl ford(tva, eredi cime: TheOne lWant (and Do Not Manage)to Bel

,,4 konzervativ hetvenes övek". Egy episztemolögiai pillanat memoärja,,The conservative seventies." Memoir of an Epistemoligical Moment, elsömegjelenes

A mödiatörtönet mint az igazsäg megtörrönöse. Friedrich A. Kittter müvönekegyedülällösägärölMediengeschichte als Wahrheitsereignis. Zur Singularität von Friedrich Kitflerswerk, in: Friedrich A. Kittler, Die wahrheit der technischen welt. Essays zurGenealogie der Gegenwart, Frankfuft am Main, suhrkamp, 2ojg, g96-422.

M egkerü | hetetl en - e H ei d eg g er?lst Heidegger unvermeidlich?, http://blogs.faz.net/digiral/2012/oB/30/isr-heidegger-unvermeidlicn-Sg/

ARBOGAST SCHIVIITT

1 - ^ ^ ^ , A

La-ra: c Hans ulrich Gumbrecht, in; Sonja Fielitz -Arbogast schmitt (szerk.),D€'. 'a'c-'ger Geisteswissenschaften r926 & 2oog. Reden zur Feier derE '{cn.-oion von Hans ulrich Gumbrbecht, Marburg, 15. Januar, 2009,l.-3 fac€,'g. l'.rinter. 2009, 1 S-27 .


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