Neues Denken in Sales und Marketing1. Tag
Seminar an der UMC - University of Management and Communication (FH) Potsdam12./13. März 2009
Dozent: Jochen Bella Ada
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Geplante Inhalte (1)
• Building Block: Innovation im Unternehmen– Die Mutter neuen Denkens: Innovation– Innovation - muss das sein?– (KM) Unternehmen und Innovation– Innovationsprozesse– Besser ist das: Open Innovation– Wertschöpfung 2.0
Fokus: Konzepte und Mechanismen
von „neuem Denken“verstehen
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Geplante Inhalte (2)
• Building Block: Innovation in Sales und Marketing – Irgendwie ist alles anders...– ... Und so „social“– Die neuen Sales und Marketing Tools:
Chancen und Risiken– Sales und Marketing Innovation „in Action“
Fokus: Konzepte und Mechanismen
für „neues Denken“anwenden
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Dokumentation
• Und wie wird das alles dokumentiert?
Seminar Blog
Präsentation Vortrag
Diskussionsbeiträge
Erarbeitete Ergebnisse
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Die Mutter neuen Denkens: Innovation (1)
Innovation heißt wörtlich „Neuerung“ oder „Erneuerung“. Das Wort ist von den lateinischen Begriffen novus „neu“ und innovatio „etwas neu Geschaffenes“ abgeleitet. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff unspezifisch im Sinne von neuen Ideen und Erfindungen und
für deren wirtschaftliche Umsetzung verwendet.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Innovation
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Die Mutter neuen Denkens: Innovation (2)
• Unsere Begriffsdefinition
– Frage: Innovation ist ein vielschichtiger, häufig verwandter Begriff. Welche Stichworte fallen Ihnen zum Thema „Innovation im Unternehmen ein“?
– Ziel: Spontane Assoziationen– Technik: Brainstorming
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Die Mutter neuen Denkens: Innovation (3)
• Produkt Innovation
Inno
vatio
nsgr
ad
Minimal
Substantiell
Radikal
OptimierungProduktvariation
Line ExtensionProduktneuentwicklung
Revolutionäre Entwicklung Neue Produktkategorie
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Die Mutter neuen Denkens: Innovation (4)
• Produkt Innovation/ Perspektive Markt und Technologie
Quelle: Reichwald/Piller 2006
InkrementaleInnovation
TechnischeInnovation
Marktinnovation RadikaleInnovation
Neu
Markt
Alt
Alt NeuTechnologie
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Die Mutter neuen Denkens: Innovation (5)
• Prozess Innovation
– Optimierung der Prozesse zur Herstellung bzw. Bereitstellung sowie Vermarktung von Produkten und Services
– Steigerung von Qualität, Effizienz und Effektivität – Senkung der Kosten
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Innovation – muss das sein? (1)
„Mit Innovationen geht ein Unternehmen immer Risiken ein. Ohne Innovationen geht ein Unternehmen immer ein.“
Ferdinand Piëch
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Unternehmen
Innovation – muss das sein? (2)
• Faktoren für Innovationsdruck
Kunden Kontext Konkurrenz
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Innovation – muss das sein? (2)
• Faktoren für Innovationsdruck
– Frage: Was sind Beispiele für Einflussfaktoren in den Bereichen Kunden, Kontext, Konkurrenz
– Technik: Brainwriting
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Innovation – muss das sein? (3)
• Zeit als Kontext-Faktor für Innovationsdruck
– Verkürzte Lebenszyklen für viele Produkte– Verringerung der verfügbaren Zeit für die Markteinführung
von Produkten – Sinkende Halbwertzeit des Wissens, insbesondere im
Technologiebereich– „Beschleunigung“ als Lebensgefühl
– Frage: Wieviel Zeit hat Apple für die Entwicklung des iPods benötigt?
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Innovation – muss das sein? (4)
• „Mit Innovationen geht ein Unternehmen immer Risiken ein...“
Quelle: Trommsdorf 2007
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Innovation – muss das sein? (5)
• Gründe für das Scheitern von Innovationen
– Fehlerhafte Marktanalyse– Produktmängel und technische Probleme– Unzureichende Marketing-Unterstützung– Fehlerhafte Ressourceneinschätzungen– Unterschätzung des Wettbewerbs
Quelle: Brockhoff 1996
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(KM) Unternehmen und Innovation (1)
• Stellenwert von Innovation
– Unternehmen definieren Innovation als entscheidende strategische Herausforderung:• 61,4% Top-3 Priorität• 10% Top-10 Priorität• 28,6% Top Priorität
– Bei 90% der Unternehmen ist Innovation im Leitbild bzw. den Zielsetzungen/Grundsätzen festgeschrieben
Quelle: Zerfaß/Ernst 2008 (Uni Leipzig)
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(KM) Unternehmen und Innovation (2)
• Deutsche Unternehmen setzen auch (oder gerade) in der Krise auf Innovation
• Ergebnisse des DIHK-Innovationsreport 2008/2009,Umfrage durchgeführt in Oktober und November 2008
– Entwicklung der Innovationstätigkeit der Unternehmenin den letzten 12 Monaten?• 54% gestiegen• 42,9% konstant• 3,1% gesunken
Quelle: DIHK-Innovationsreport 2008/2009
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(KM) Unternehmen und Innovation (3)
• DIHK-Innovationsreport 2008/2009
– Download • www.dihk.de/inhalt/download/innovationsreport_08.pdf
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Innovationsprozesse (1)
Innovationsmanagement ist die systematische Planung, Umsetzung und Kontrolle von Ideen in Organisationen. Im Unterschied zu
Kreativität, die sich mit der Entwicklung von Ideen beschäftigt, ist Innovationsmanagement auf die Verwertung von Ideen ausgerichtet.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Innovationsmanagement
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Innovationsprozesse (2-1)
• Phasenmodell für Produkt- und Service-Innovation
Idee Konzept Design Test Roll-Out
Controlling
Vgl. Verworn/Herstatt 2000
Frage: Welche Kern-Aktivitäten sind je Phase notwendig?
Technik: Brainwriting
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Innovationsprozesse (2-2)
• Phasenmodell für Produkt- und Service-Innovation
Idee Konzept Design Test Roll-Out
Controlling
Exit Exit Exit Exit
- Generierung- Bewertung- Konsolidierung
- MarktanalyseProdukt-/Service-- Konzept- Planung- Spezifikation- Marketingkonzept
- InterdisziplinäreProdukt-/Service-Entwicklung- Review
- Prototyp- Markttest- VorbereitungRoll-out undSerienfertigung- Marketingplanung
- Markteinführung- Marketing und PR- Marktdurch-dringung- Produktpflege
Vgl. Verworn/Herstatt 2000
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Innovationsprozesse (3)
• Typischer Resourcen Aufwand
Idee Konzept Design Test Roll-Out
ControllingExit Exit Exit ExitR
esou
rcen
Zeit
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Innovationsprozesse (4)
• Basis Innovationskultur
Idee Konzept Design Test Roll-Out
ControllingExit Exit Exit Exit
Kritischer Erfolgsfaktor: “Embedding” von Innovationsprozessen in eine(unternehmenspezifische) Innovationskultur
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Innovationsprozesse (5)
• Merkmale effektiver Innovationskultur
• Würdigung von innovativen Leistungen und Unterstützung von „Champions“. Anreiz für Mitarbeiter, innovativ tätig zu werden.
• Ausreichende personelle Ressourcen für die Umsetzung von Innovationsprojekten. • Möglichkeit während der Arbeitszeit erfolgversprechende Ideen zu
entwickeln und zu verwirklichen. Gestaltung von neuartigen Problemlösungen ist als wichtiger Teil der Arbeitsaufgabe definiert.
• Ausreichende und klare Delegation von Aufgaben, Verantwortung und Entscheidungskompetenzen fördert selbständiges, eigenverantwortliches und kreatives Handeln der Mitarbeiter.
• Ausgeprägte „Vertrauenskultur“. • Frühe und umfassende Kommunikation mit Mitarbeitern im Innovationsprozess
sowe Einbindung in Entscheidungsfindung.• Zweck- und zielgerichtete Kommunikation unterstützt Glaubwürdigkeit der
Führungskräfte.• Minimierung von Abteilungsdenken und Schnittstellenproblemen.
Vgl. Vahs/Trautwein 2000
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Innovationsprozesse (6)
• Merkmale effektiver Innovationskultur
Fehlt was?
Unternehmen
Kunden Kontext Konkurrenz? ? ?
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Besser ist das: Open Innovation
• Hypothesen „klassischer“ Innovationsprozesse (1)
– Kundenorientierung im Unternehmen herstellbar
• Kundenbedürfnisse können durch Markforschung zuverlässig und vollständig identifiziert werden
• Identifizierte Kundenwünsche werden verstanden• Prototypen können auf Testmärkten sicher evaluiert werden
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Besser ist das: Open Innovation
• Hypothesen „klassischer“ Innovationsprozesse (2)
– „Manufacturer-Active-Paradigm“ ist effektiv
Quelle: Reichwald/Piller 2006
Identifizierungvon Bedarfund Test
in repräsentativerStichprobe
- Analyse latenterKundenbedürfnisse
durch Kundebefragung- Interne Generierung
von Ideen- Test der Akzeptanzdurch Marktforschung
Kunden Unternehmen
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Besser ist das: Open Innovation
• Hypothesen „klassischer“ Innovationsprozesse (3)
– „Die besten Köpfe der Branche arbeiten in unserem Unternehmen“
– „Wir müssen im Unternehmen die besten Ideenentwickeln um erfolgreich zu sein“
– „Das Unternehmen, dass als erste eine Innovation amMarkt anbietet, ist am erfolgreichsten“
– „Wir müssen unser geistiges Eigentum schützen, damit andere nicht davon profitieren“
Vgl. Chesbrough 2003
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Besser ist das: Open Innovation
• Hypothesen „klassischer“ Innovationsprozesse (3)
Frage: Wie finden Sie das?(die Hypothesen)
Vgl. Chesbrough 2003
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Besser ist das: Open Innovation
• Neues Denken im Innovationsprozess (1)
Open Innovation Model
Henry Chesbrough
http://www.youtube.com/watch?v=2UDBaDtwXfI
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Besser ist das: Open Innovation
• Neues Denken im Innovationsprozess (2)
Quelle: Chesbrough 2003
Closed Innovation versus Open Innovation
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Besser ist das: Open Innovation
• Hypothesen „neuer“ Innovationsprozesse (1)
– Wissen von Partnern und Kunden ist als Resource erschließbar
• Nutzung von externen Quellen initiert Innovationsprozesse• Bedürfnisse und Lösungen können durch Dialog und
Kollaboration identifiziert und evaluiert werden
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Besser ist das: Open Innovation
• Hypothesen „neuer“ Innovationsprozesse (2)
– „Customer-Active-Paradigm“ ist effektiv
Quelle: Reichwald/Piller 2006
Innovation eines Kunden
Evaluierung derIdee eines Kunden
ggf. Kommerzialisierungfür alle Kunden
Kunden Unternehmen
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Besser ist das: Open Innovation
• Hypothesen „neuer“ Innovationsprozesse (3)
– „Nicht alle der besten Köpfe der Branche arbeiten für uns“– „Um erfolgreich zu sein, müssen wir die besten internen
und externen Ideen nutzen“– „Das Unternehmen mit dem besten Business Model ist am
erfolgreichsten“– „Wir müssen davon profitieren wenn andere unser geistiges
Eigentum nutzen, und wir müssen die Ideen von anderen einkaufen“
Vgl. Chesbrough 2003
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Besser ist das: Open Innovation
• Chancen „neuer“ Innovationsprozesse (1)
Frage: Welche Möglichkeiten und Vorteile
„neuer“ Innovationsprozesse sehen Sie?
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Besser ist das: Open Innovation
• Chancen „neuer“ Innovationsprozesse (1)
– Reduzierte Time-to-Market• Effizientes Erfassen von Kundenbedürfnissen • Nutzung der Erfahrung und des Wissens von Kunden/Partnern• Lösungsentwicklung in Zusammenwirkung mit Kunden/Partnern
– Reduzierte Prozesskosten• Verringerung der Investitionen für F&E
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Besser ist das: Open Innovation
• Chancen „neuer“ Innovationsprozesse (2)
– Erhöhte Marktakzeptanz• Kaufbereitschaft durch exakte Erfüllung von Kundenwünschen • Durchsetzbarkeit höherer Preise
– Erhöhter Innovationsgrad• Entwicklung substantieller und radikaler Innovationen• Positive Effekte auf die Innovationskultur im Unternehmen
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Besser ist das: Open Innovation
• Herausforderung Kundenwissen
– Zugang und Nutzbarmachung von Kundenwissenist zentraler Baustein für Open Innovation
– „Ich weiß etwas, was Du nicht weißt“:Kundenwissen ist oft „sticky information“
– Austausch nicht artikulierten Kundenwissens durchInteraktion und Dialog
– Unbewußtes Kundenwissen durch Interaktion bewußt machen
– Phänomen des „Free Revealing“
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Besser ist das: Open Innovation
• Herausforderung Kundenwissen
– Die gute Nachricht: es funktioniert...
• www.amazon.de• www.dooyoo.de• http://www.ideastorm.com/
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Wertschöpfung 2.0
Interaktive Wertschöpfung beschreibt einen Prozess der kooperativen (und freiwilligen) Zusammenarbeit zwischen Hersteller
und Kunde (Nutzer) zwischen den Extremen einer gänzlich hersteller-bzw. gänzlich kundendominierten Wertschöpfung.
Die Zusammenarbeit kann sich sowohl auf operative Aktivitäten als auch auf eine Produkt und Prozessentwicklung beziehen. Der
interaktive Wertschöpfungsprozess wird dabei entweder durch das Unternehmen oder durch den Kunden initiiert.
Quelle: Reichwald/Piller 2006
• Neues Denken in der Wertschöpfungskette (1)
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Wertschöpfung 2.0
• Neues Denken in der Wertschöpfungskette (2)
Idee Konzept Design Test Roll-Out
ControllingExit Exit Exit Exit
Unternehmen als Koordinator im Wertschöpfungsprozess
Kunden/Partner als Co-Creator im Wertschöpfungsprozess
Open Innovation
Open Innovation
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Wertschöpfung 2.0
• Neues Denken in der Wertschöpfungskette (2)
Idee Konzept Design Test Roll-Out
ControllingExit Exit Exit Exit
Unternehmen als Koordinator im Wertschöpfungsprozess
Kunden/Partner als Co-Creator im Wertschöpfungsprozess
Fertigung Vertrieb AfterSales
Open Innovation Mass Customization
Open Innovation Mass Customization
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Wertschöpfung 2.0
Ziel von Mass Customization ist es, maß-geschneiderte Produkte welche individuelle Kundenbedürfnisse befriedigen
mit der Effizienz und zu den Kosten einer vergleichbaren Serienproduktion herzustellen.
Wesentliches Element im Wertschöpfungsprozess ist dabei das Co-Design des individuellen Produktes in Interaktion zwischen
Unternehmen und Kunde.
Vgl. www.configurator-database.com, Reichwald/Piller 2006
• Mass Customization
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Wertschöpfung 2.0
• Schlüssel für den Co-Design Prozess: Konfiguratoren (1)
Quelle: Reichwald/Piller 2006
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Wertschöpfung 2.0
• Schlüssel für den Co-Design Prozess: Konfiguratoren (2)
– Beispiele• http://www.configurator-database.com/services/configurator-
database• http://startups.yeebase.com/tag/mass%20customization/
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Wertschöpfung 2.0
• Chancen von Mass Customization (1)
– Differenzierung durch Individualisierung• Gutes Image maßgeschneiderter/individueller Produkte• Erhöhte Kaufbereitschaft und Durchsetzbarkeit höherer Preise
– Geringere Kapitalbindung• Produktion on-demand statt Lagerhaltung • Keine Preisreduktion zum Abverkauf von Überbeständen
Vgl. www.configurator-database.com
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Wertschöpfung 2.0
• Chancen von Mass Customization (2)
– Identifikation von Kundenbedürfnissen • Auswertung des Co-Design-Prozesses • Kontinuierliche Basis für neue Produkt- und Serviceangebote
(„Continuous Improvement“)
– Erhöhung der Kundenbindung• Nutzung von Kundenprofilen und Produktspezifikationen für
Kundenbindungsmaßnahmen und Up-Selling• Persistenz von Kundenprofilen als „Convenience“ Faktor
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Wertschöpfung 2.0
• Chancen von Mass Customization (3)
– Schaffung eines echten Einkaufserlebnisses • Generierung von „Flow“• Co-Design als kreatives Erlebnis • Emotionale Bindung an das individuelle Produkt
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Wertschöpfung 2.0
• Herausforderung Mass Customization (1)
– Konfigurator als „Single Point of Failure“• Nicht klar erkennbarer Nutzwert und schlechte Usability
haben direkten Effekt auf Kundenzufriedenheit und Verkauf
– Definition des „Solution Space“• Identifikation der Wertschöpfungsoptionen innerhalb eines
bestimmten Rahmens und Prozesses• Flexible Produktangebote bei gleichbeibendem Prozess
Vgl. www.configurator-database.com
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Wertschöpfung 2.0
• Herausforderung Mass Customization (2)
– Modularisierung der Produkte• Miteinander kompatible Module als Basis für Kombinationen
und Individualisierung• Notwendigkeit für (Re-) Design und (Re-) Engineering
von Produkten und Services • Definition von gewollten Beschränkungen
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Wertschöpfung 2.0
• ...und was bekommen die Kunden dafür?
– Erfüllung eines kunden spezifischen, bislang unbedienten Produkt- oder Service-Bedarfs
– Lösung für „Nischenprobleme“ kleiner Nutzergruppen– Erhöhung des eigenen Wissens zum Produkt– Stolz auf das Ergebnis– Spaß an der Kreativität– Soziale Anerkennung in der Community